Archiv: Musiker Magazin 01/2012

Transcription

Archiv: Musiker Magazin 01/2012
C 10973 F | No 1/2012 | 3,00 Euro
Gerd Bernadotte
Ein Interview mit
dem ehemaligen Manager
von Dieter Bohlen
Susan Albers
Deutsche Rock & Pop
Preisträgerin
Interview
Sixtention
GEMA
Das Drama der
angeschlossenen
und außerordentlichen
GEMA-Mitglieder
Laith
Al-Deen
„Der Letzte Deiner Art“
DIREKTVERSAND AN 20.000 MUSIKGRUPPEN & MUSIKER(INNEN) | VERKAUF AN ALLEN BAHNHOFS- & FLUGHAFENKIOSKEN & 130 MUSIKGESCHÄFTEN
JETZT
NEU!
Sennheiser
XS WIRELESS
ENTER THE
STAGE.
Das neue XS wireless System markiert den
neuen Einstiegslevel in die Welt der Funkmikrofone. Die fünf Setvarianten bieten für
eine Vielzahl kleiner Anwendungen das optimale
Feature-Paket: Sportstudios, Schulen, Bands,
DJs und kleine Clubs. Aber auch Promoter finden
damit eine zuverlässige technische Lösung
für komfortable Bewegungsfreiheit. Und der
Sound? Dank Sennheiser Akustik ganz groß!
www.sennheiser.de
EDITORIAL 03
WAHLEN
im Deutschen Rock & Pop
Musikerverband
und der Deutschen Popstiftung
A
m 28.12.2011 fand in der Handwerkskammer Lüneburg die Jahreshauptversammlung des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes
e.V. und der Deutschen Popstiftung statt. Auf dieser Jahresversammlung
wurden der Geschäftsbericht des Verbandes und der Stiftung für 2010
sowie der Bericht des Kassenprüfers, des Steuerberaters Wolfgang Jäger,
vorgestellt, diskutiert, abgestimmt sowie die schriftlichen Abstimmungen
der Mitglieder ausgewertet.
Der Entlastung des Bundesvorstandes des Deutschen Rock & Pop
Musikerverbandes für das Geschäftsjahr 2010 stimmten 162 Mitglieder zu,
ein Mitglied stimmte mit Nein, 25 Mitglieder enthielten sich der Stimme.
Der Entlastung der Deutschen Popstiftung für das Geschäftsjahr 2010
stimmten 161 Mitglieder zu, zwei Mitglieder stimmten mit Nein, 24 Mitglieder enthielten sich. Damit stimmten die Mitglieder des Deutschen Rock &
Pop Musikerverbandes sowohl der Entlastung des Bundesvorstandes des
Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes als auch des Vorstandes der
Deutschen Popstiftung zu. Die schriftlichen DRMV-Wahl- und Abstimmungsbögen wurden von einem Rechtsanwalt im Vorwege überprüft und von einem
Wahlgremium auf der Mitgliederversammlung gegengeprüft (Stichproben).
ES ERGABEN SICH DABEI FOLGENDE
WAHLERGEBNISSE:
PROF. DR. ANDREAS BEYER wird mit 87 Ja-Stimmen, 57 Enthaltungen
sowie 10 Nein-Stimmen in seinem Amt bestätigt und gewählt.
PROF. DR. BERND JÖSTINGMEYER wird mit 106 Ja-Stimmen, 44 Enthaltungen und 5 Nein-Stimmen ebenfalls in seinem Vorstandsamt bestätigt und gewählt.
RA WOLFGANG PAUL wird mit 107 Ja-Stimmen, 41 Enthaltungen sowie 6
Nein-Stimmen in seinem Amt als zweiter Bundesvorsitzender bestätigt und
gewählt.
RA MARKUS ROSCHER-MEINL wird mit 114 Ja-Stimmen, 37 Enthaltungen sowie 4 Nein-Stimmen ebenfalls in seinem Amt als Vorstandsmitglied
bestätigt und gewählt.
OLE SEELENMEYER wird mit 161 Ja-Stimmen, 15 Enthaltungen und zwei
Nein-Stimmen in seinem Amt als Geschäftsführender Bundesvorsitzender
des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes bestätigt und gewählt.
IN DEN ROCK- UND POPBEIRAT WURDEN FOLGENDE
PERSONEN GEWÄHLT:
LISA FITZ wird mit 122 Ja-Stimmen, 25 Enthaltungen und 12 Nein-Stimmen
gewählt.
JEAN-JAQUES KRAVETZ (Udo Lindenberg Panikorchester) wird mit 116
Ja-Stimmen, 26 Enthaltungen und 11 Nein-Stimmen gewählt.
KLAUS KREUZEDER wird mit 92 Ja-Stimmen, 44 Enthaltungen und 13
Nein-Stimmen gewählt.
JULIA NEIGEL wird mit 116 Ja-Stimmen, 22 Enthaltungen und 12 NeinStimmen gewählt.
RUDOLF SCHENKER (Scorpions) wird mit 115 Ja-Stimmen, 28 Enthaltungen und 10 Nein-Stimmen gewählt.
STEFFI STEFAN (Udo Lindenberg Panikorchester) wird mit 110 Ja-Stimmen,
31 Enthaltungen und 9 Nein-Stimmen gewählt.
ABI WALLENSTEIN wird mit 117 Ja-Stimmen, 30 Enthaltungen und 9
Nein-Stimmen gewählt.
PROF. DR. EDGAR WEILER wird mit 100 Ja-Stimmen, 39 Enthaltungen
und 11 Nein-Stimmen gewählt.
Damit steht dem Bundesvorstand des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes dieser Rock- und Popbeirat in beratender Funktion zur Seite.
AUF LÄNDEREBENE WURDEN FOLGENDE
LANDESSPRECHER FÜR
DIE LANDESVERBÄNDE DES DRMV GEWÄHLT:
BADEN-WÜRTTEMBERG: WIELAND HARMS, ELOIS LACHENMAYR
BAYERN: MARK WAGENER, DR. OLIVER BLUME
BERLIN: PETTY WEST, TOM MARTINI
BRANDENBURG: DETLEF TIMM, DR. JAN SCHIBENES
BREMEN: HOLGER BRÜNING
HAMBURG: JOACHIM GRIEBE, TOBIAS SCHNELL
HESSEN: HEINZ MAHR, STEFAN BRAUN
NIEDERSACHSEN: OLE SEELENMEYER, HINRICH VOGT
NRW: VOLKER STERNEMANN, MICHAEL SUERMANN
RHEINLAND-PFALZ: KARLHEINZ OSCHE, ANDREAS PETER
SAARLAND: SONJA SCHÄFER-HEWER
SACHSEN: KERSTIN BRAUN, EKKEHARD MEISTER
SACHSEN-ANHALT: SASCHA GINTER, MICHAEL WEBER
SCHLESWIG-HOLSTEIN: WOLFGANG REICHENBÄCHER,
VOLKER MEYER
THÜRINGEN: ALEXANDER BLUME
Die stichprobenartige örtliche Überprüfung aller Wahlunterlagen übernahmen auf der MV das DRMV-Mitglied Hans Schoierer (Bayern) sowie
Susanne Schoierer-Muhr, im Vorwege Herr RA Hinrich Rodatz.
LÜNEBURG, 28.12.2011 | OLE SEELENMEYER
Besuchen Sie uns bei:
WWW.FACEBOOK.COM/DRMVEV
WWW.FACEBOOK.COM/MUSIKERMAGAZIN
WWW.FACEBOOK.COM/DEUTSCHEPOPSTIFTUNG
WWW.FACEBOOK.COM/DEUTSCHER.ROCK.UND.POP.PREIS
WWW.FACEBOOK.COM/AG.KRITISCHER.GEMA.MITGLIEDER
Deutscher Rock & Pop Musikerverband e.V., Deutsche Popstiftung, Musiker Magazin und Musikmarkt präsentieren:
Bundesnachwuchswettbewerb
für Rock & Pop Musikgruppen und SängerInnen aller musikstilistischen Bereiche
Preisträger der Hauptkategorien
Sparte Rock: 1. Die Fraktion, 2. nebcube, 2. Lysander; Sparte Pop: 1. Susan Albers, 2. Sarah Müller, 3. Blue Milk;
Sparte Singer Songwriter: 1. Susan Albers, 2. Bastian Korn, 3. Robert Karl Blank;
Sparte Singer: 1. Carlotta Truman, 2. Bastian Korn, 2. Chris;
Sparte Hard Rock: 1. The Colts, 2. Broach, 3. State of Euphoria; Sparte Alternative: 1. Besser als Gestern, 2. Silk Trap, 3. Nebcube;
Sparte Country: 1. Vivid Curls, 2. Eliza Beth James, 3. Carina;
Sparte Funk & Soul: 1. So kind Stacy, 2. Nautilus Funkylius, 2. HipRockTized; Publikumspreis: Chris & Taylor
Preisträger der Sonderkategorien, Sonderauszeichnungskategorien
und Nebenkategorien
Bestes Musikvideo: 1. Die Fischer, 3. Abenteuer Wildnis; Beste Studioaufnahme des Jahres: 1. Danny June Smith;
Beste Single des Jahres: 1. Danny June Smith, 2. Carlotta Truman, 3. Acoustic Revolution;
Bestes CD-Album (deutschsprachig): 1. MEIKE KOESTER, 2. INA BOO, 3. Schné Ensemble;
Bestes CD-Album (englischsprachig): 1. Nicole Jukć, 2. Susan Albers, 3. THE TIDELINE;
Bester Song des Jahres (deutschsprachig): 1. Guten Morgen, Lena!, 2. BASTIAN KORN, 3. Susanne Heidrich, 3. AGISTYLE;
Bester Song des Jahres (englischsprachig): 1. THILO MARTINHO, 1. Danny June Smith, 2. BLUE MILK, 2. Eliza Beth James, 2. Hall,
3. Stereo Drama, 3. The Sonnenhof Songs, 3. COURT JESTER PROJECT, 3. AREA24;
Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres: 1. Susanne Heidrich, 2. Lysander, 2. dnb (der nächste bitte), 3. THE TIDELINE;
BESTER PRODUZENT DES JAHRES: 1. Danny June Smith, 3. René Schostak und Thomas Remm;
Bester deutscher Text: 1. MarC. Scheibner, 2. Guten Morgen, Lena!, 3. Pub’n’Steel;
Bestes Booklet und Inlaycard: 1. Ingo Höricht/Michael Berger;
Beste Instrumentalband: 1. SIXTENTION, 2. Eclipse Sol-Air, 3. Soular Sound; Bester Instrumentalsolist: 1. Timo Jäger,
2. Vicente Patíz, 3. FALKO ECKEY; Bestes Instrumentalalbum: 1. SIXTENTION, 2. ELMO, 3. Mellow Melange;
Bester Gitarrist: 1. Vicente Patíz, 2. Joe Heckel/Lucky Loop, 3. KNEELESS MOOSE;
Bester Keyboarder: 1. Timo Jäger, 2. Georg Schroeter & Marc Breitfelder, 3. quinju;
Bester Schlagzeuger: 1. Gero Schlender, 2. Jan-Patrick Wallentin, 3. Markus Wohner;
Bester Bassist: 1. Pub’n’Steel – Tina Schmalfuß, 2. Baba Hail – Nefacio; Bester Percussionist: 1. Gero Schlender,
2. Black Pepper from THE HIPPOCRITZ; Bestes Arrangement: 1. COURT JESTER PROJECT, 2. Vicente Patíz, 3. KARIBOW;
Bestes Blasinstrument: 1. Georg Schroeter & Marc Breitfelder, 2. Thorsten Schlender;
Beste Rocksängerin: 1. Mireille Vicogne feat. Eclipse Sol-Air, 2. Lysander, 3. Hall; Bester Rocksänger: 1. Andreas Kofler (Broach),
2. True Calling; Bester Rocksong: 1. True Calling, 2. ROBERT CARL BLANK, 3. THE TIDELINE;
Bestes Rockalbum: 1. THE TIDELINE, 2. Ampersphere, 3. Eclipse Sol-Air;
Beste Popsängerin: 1. Jasna & Band, 1. Susan Albers, 2. Danny June Smith, 3. Lysander; Bester Popsänger: 2. RAPHAEL POMPE;
Beste Popgesangsgruppe: 1. Vivid Curls; Bester Popsong: 1. WUNDERWERK, 2. ALICE FRANCIS, 3. Danny June Smith;
Bestes Popalbum: 1. WUNDERWERK, 2. Nicole Jukć; Bester Hard-Rock-Sänger: 1. CHRIS, 2. COURT JESTER PROJECT;
Bester Hard-Rock-Song: 1. COURT JESTER PROJECT; Beste Alternative-Sängerin: 1. The Sonnenhof Songs, 2. Hall;
Bester Alternative-Sänger: 1. Andreas Kofler (Broach); Bester Alternative-Song: 1. The Sonnenhof Songs, 2. Hall;
Bestes Alternative-Album: 1. Ampersphere; Bester Rhythm-&-Blues-Sänger: 1. Georg Schroeter & Marc Breitfelder;
Bester Rhythm-&-Blues-Song: 1. HERRLICH, 2. Georg Schroeter & Marc Breitfelder;
Beste Rhythm-&-Blues-Band: 1. Georg Schroeter & Marc Breitfelder;
Bestes Rhythm-&-Blues-Album: 1. Georg Schroeter & Marc Breitfelder; Bester Metalsong: 1. Ethereal Sight;
Beste Jazz-Rock-Sängerin: 1. The Sonnenhof Songs, 2. Carlotta Truman; Bester Jazz-Rock-Song: 1. The Sonnenhof Songs;
Beste New-Age-Band: 1. quinju; Bester New-Age-Song: 1. Vicente Patíz; Bestes New-Age-Album: 1. Vicente Patíz;
Beste Reggae-Interpret: 1. Black Pepper from THE HIPPOCRITZ; Beste Latin-Pop-Band: 1. De Norte a Sur, 2. SKALINKA,
Bester Latin-Pop-Song: 1. Dayami Grasso & Company; Bestes Latin-Pop-Album: 1. Marie-Luise Cassar;
Beste Folkrocksängerin: 1. Danny June Smith, 2. Corny Held Band;
Bester Folkrocksänger: 1. DINO SERCI, 2. CRAIG HERBERTSON, 3. The Sonnenhof Songs;
Beste Folkrockband: 1. Acoustic Revolution, 1. Irish Stew, 2. Carina und Band, 3. Connemara Stone Company;
Bester Folkrocksong: 1. Acoustic Revolution, 2. Irish Stew, 3. The Sonnenhof Songs; Bestes Folkrockalbum: 1. The Sonnenhof Songs;
Beste Country-Sängerin: 1. Danny June Smith, 2. Carina und Band, 3. Eliza Beth James; Bester Country-Sänger: 1. MARK BENDER;
Bester Country-Song: 1. Danny June Smith, 2. Eliza Beth James, 3. MARK BENDER; Bestes Country-Album: 1. CELTIC COWBOYS;
Bester Gospelinterpret: 1. Carlotta Truman, 2. Sara Dähn; Bester Gospelsong: 1. The Sonnenhof Songs;
Beste Musicalsängerin: 1. Sara Dähn, 2. Nadine Uebe-Emden, 3. Eva-Christine Keller; Bester Musicalsänger: 1. RAPHAEL POMPE;
Bestes Musicalalbum: 1. Nadine Uebe-Emden, 2. Bremer Musical Company; Beste Filmmusik: 1. MORPHEUS, 2. DAVID MA;
Bestes Kinderliederalbum: 1. Reinhard Horn, 2. JoJos, 3. herrH; Beste Hardcoreband: 1. PET NIHIL;
Beste Progressivband: 3. Eclipse Sol-Air; Beste Skaband: 3. The Straw Hats; Beste Elektropopband: 3. Lewis Heron;
Bestes traditionelles Blues-Album: 2. Georg Schroeter & Marc Breitfelder;
Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband: 1. THE BUFFALO CHIPS, 2. The Nannys; Beste Cover/Revivalband: 1. Silent Seven, 2. GET STONED;
Beste Gothic/ Wave-Band: 2. AREA24; Bestes zeitgenössisches Weltmusikalbum: 1. quinju, 2. Vicente Patíz;
Beste Schlagersängerin: 1. Julia Schwarz, 2. Sara Dähn, 3. Eva-Christine Keller; Bester Schlagersänger: 1. Robin Sun, 2. Nicefield, 3. René Ulbrich;
Sonderpreis als Beste junge Rocksängerin: 1. Carlotta Truman;
Schirmherren
Dr. Helmut Georg Müller – Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden | Prof. Martin Maria Krüger – Präsident des Deutschen Musikrates
Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung, des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes e.V., des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.,
der Stadt Wiesbaden und der Rhein-Main-Hallen GmbH
Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.
Jährlich publiziert über dpa in über 2.000 Tageszeitungen und Musikzeitschriften.
RHEIN-MAIN-HALLEN, WIESBADEN, 17. DEZEMBER 2011
10
29. DEUTSCHER
ROCK & POP PREIS 2011
am 17. Dezember 2011, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
„Wir haben sauber abgeliefert“, zieht „The
Tideline“-Sängerin Julia Pauly direkt nach dem
Auftritt in der Künstlergarderobe Bilanz. Wie
gut siebzig weitere Bands und Künstler hatten
die sechs Musiker beim 29. Deutschen Rock &
Pop Preis am Samstag in den Wiesbadener
Rhein-Main-Hallen fünf Minuten Zeit, um die mit
Branchenvertretern besetzte Jury von ihrem
Auftritt zu überzeugen. Zwar reichte es am
Schluss nicht aufs Treppchen in der Hauptkategorie Rock, doch immerhin sicherte sich die
Band aus Langerwehe bei Aachen mehrere kleinere Preise, unter anderem für das beste Rockalbum 2011. „Der Deutsche Rock & Pop Preis
ist sehr wichtig, um Bands darin zu unterstützen,
ihren Weg zu gehen“, bewertet Bandmitglied
Bernard Duensing die Wirkkraft der Veranstaltung. „Das emanzipiert den Musikmarkt.“
Zum dritten Mal in Folge gastierte das älteste
deutsche Bundesnachwuchsfestival für Musiker
in Wiesbaden. Präsentiert wurde die Veranstal-
Der Deutsche Rock & Pop Preis gastiert zum dritten Mal in Folge
in Wiesbaden. Gut siebzig Bands und Solokünstler präsentieren vor
einer Branchen-Jury im Fünf-Minuten-Takt ihre Songs.
tung vom Deutschen Rock & Pop Musikerverband e. V., der Deutschen Popstiftung, dem
Musiker Magazin, dem Branchen ma gazin
Musikmarkt/Musikmarkt live und der RheinMain-Hallen GmbH. Schirm herren waren
Helmut Georg Müller, Oberbürgermeister der
Stadt Wiesbaden, und Martin Maria Krüger,
Präsident des Deutschen Musikrates. In
acht Hauptkategorien vergab die sechszehnköpfige Jury Preise. Susan Albers aus Bocholt
sicherte sich in den Kategorien Pop und SingerSongwriter den Hauptsieg, „Die Fraktion“ aus
Berlin setzten sich im Bereich Rock durch,
Carlotta Truman aus Garbsen in der Kategorie
Singer. „Vivid Curls“ aus Augsburg siegten in
der Kategorie Country, „So kind Stacy“ aus
Krefeld im Bereich Funk & Soul, „Besser als
gestern“ aus Marl in der Kategorie Alternative
und „The Colts“ aus Drolshagen im Bereich
Hardrock. Den Publikumspreis erhielten „Chris
& Taylor“ aus Wiesbaden. Weitere Preise wurden in 63 Nebenkategorien, 24 Sonderkategorien und 21 Sonderauszeichnungskategorien vergeben. Diese Preisträger wurden
bereits im Vorfeld des Finales von einer internen Jury des Veranstalters ermittelt. 850 Bands
und Interpreten hatten sich insgesamt für den
Finalentscheid 2011 beworben.
„WIR SIND DER IDEENVORLÄUFER
DER TV-WETTBEWERBE“
„Wir sind der Ideenvorläufer der TV-Wettbewerbe“, ordnet Ole Seelenmeyer, Vorstand
des Deutschen Rock & Pop Musikerverbands
11
und Gründer des Deutschen Rock & Pop
Preises, die Bedeutung der Veranstaltung ein.
„Allerdings produzieren wir Künstler, die weitermachen, die anderen erzeugen Eintagsfliegen.“ Gegen eben jenes Image der Eintagsfliege
kämpft auch die gerade einmal zwölfjährige
Carlotta Truman aus Garbsen. 2009 stand sie
im Finale der RTL-Trash-Castingshow „Das
Supertalent“, am Samstag stellte sie sich in der
Kategorie Singer der Jury – und gewann. „Dieser
Sieg öffnet möglicherweise Türen bei größeren
Produzenten“, hofft Mutter Kimberley. Seit ihrem
Erfolg bei „Das Supertalent“ mache Carlotta
ein Konzert nach dem anderen, allerdings habe
sie noch nicht so ganz das Image der Eintagsfliege abschütteln können. Als „rockende Pippi
Langstrumpf aus Hannover“ soll nun der Imagewandel gelingen.
Das Votum der Rock- und Pop-Preis-Jury
lässt Carlotta Truman sichtlich strahlen. Erstmals
sitzen die Juroren mitten im Publikum, die
Fach riege ist zudem zu großen Teilen neu
besetzt. Prominentere Namen seien gewünscht
gewesen, sagt Ole Seelenmeyer. Zu den sechzehn Juroren gehören die Musiker Rolf Munkes,
Edo Zanki und „Unser Star für Oslo“-Interpret Leon Taylor, Produzent Peter Ries,
SWR3-Moderator Ben Streubel sowie Arno
Köster, Sprecher der Udo Lindenberg Stiftung.
Außerdem der aus Neuseeland stammende
Roots-Rock-Singer-Songwriter Michael John
Brosnan, Ex-Jeronimo-Drummer Ringo Funk,
Ex-WOM-Geschäftsführer Wolfgang Orthmayr,
Alfred Music Publishing General Manager
Thomas Petzold, Shure Europe E-Marketing
Manager Nik Gledic, Roland Meinl Marketing
Manager Thomas Supper, André Scherzer
vom König & Meyer Marketing, Lutz Sommer
vom Teac Tascam Vertrieb sowie Bernd Giezek,
Leiter des Instituts für ökonomische Bildung
und Wissenstransfer.
POPULARITÄTSSCHUB
ERWÜNSCHT
Neben Carlotta Truman versprechen sich
auch die übrigen Wettbewerbs-Sieger einen
Popularitätsschub durch ihre Auszeichnung
beim Deutschen Rock & Pop Preis. Bei Popund Singer-Songwriter-Siegerin Susan Albers
hat sich bereits am Montag nach der Veranstaltung der regionale Fernsehsender gemeldet.
Vom nun anstehenden Medienecho erhofft sie
sich, dass ihr Name in den Köpfen der
Menschen hängen bleibt und dass auch die
großen Radiostationen ihre Songs spielen. Im
September hatte die aus Bocholt stammende
Künstlerin ihr erstes Album „Who am I“ veröffentlicht. Seit 2007 besteht das Quartett „Die
Fraktion“. Die Berliner hatten 2008 den CocaCola-Fansong zur Fußball-Europameisterschaft
„Wir
produzieren
Künstler,
die
weitermachen“
beigetragen und landeten damit auch in den
deutschen Singlecharts. „Jaaaaaaaaaa!!!! – Wir
haben es geschafft“, schreiben die Musiker am
Montag auf ihrer teilweise überlasteten Homepage zu ihrem Sieg in der Kategorie Rock.
Gerade einmal siebzehn Jahre jung sind die
vier Youngsters von „Besser als gestern“ aus
Marl. „Das ist ein Riesenschritt nach vorne für
uns“, kommentiert Sänger Timo Bonner den
Sieg in der Kategorie Alternative. Erst seit gut
eineinhalb Jahren besteht die Band, die sich in
Nordrhein-Westfalen aber bereits einen Namen
gemacht hat und unter anderem als Support
von Thomas Godoj auftrat. Das erste Musikvideo ist fast fertig, zudem suchen die Jungs
12
DANKSAGUNG:
ein Label für ihre EP. Als „Botschafterinnen des
Allgäus“ bezeichnen sich die beiden Musikerinnen von Vivid Curls, Siegerinnen in der
Kategorie Country. Ihre Stücke singen sie im
Allgäuer Dialekt, bereits das vierte Album hat
das Duett veröffentlicht. „Mit dem Sieg beim
Deutschen Rock & Pop Preis wird man sehr
viel ernster genommen“, ist sich Sängerin Irene
Schindele sicher. Das Duo möchte sich nun bei
regionalen Festivals bewerben, unter anderem
bei der Bayern-3-Newcomershow.
Bereits den NRW-Förderpreis „Pop up NRW“
in der Tasche hat die siebenköpfige Combo
„So kind Stacy“, die in Wiesbaden als bester
Funk-&-Soul-Interpret ausgezeichnet wurde.
Bewerben möchte sich die Krefelder Band um
Frontfrau Sara Platen nun ebenfalls bei einschlägigen Festivals. Regionale Helden rund
um Drolshagen sind die fünf Rock’n’Roller von
„The Colts“. Ihr Sieg in der Kategorie Hard Rock
dürfte ihren derzeit bereits gut gefüllten Livekalender weiter füllen. Als „leicht schizophren“
bezeichnet sich Christopher Hastrich mit
einem Augenzwinkern, der beim Deutschen
Rock & Pop Preis in seiner Heimatstadt
Wiesbaden gemeinsam mit seiner Band den
Publikumspreis erhielt. „Chris & Taylor“ nennt
sich der Singer-Songwriter, wobei mit Taylor
seine Gitarre derselben Marke gemeint ist.
Derzeit entsteht sein zweites Album.
Alle Hauptpreisträger erhalten ein einjähriges Coaching- und Beratungsprogramm des
Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes.
Zudem war am Samstag ein Kamerateam der
Medienakademie Hamburg in den Rhein-
musiker MAGAZIN 1/2012
Der Deutsche Rock & Pop Musikerverband e.V. und die Deutsche Popstiftung möchten sich
als Veranstalter des 29. Deutschen Rock & Pop Preises 2011 beim Oberbürgermeister
der Stadt Wiesbaden Dr. Helmut Müller, beim gesamten Team der Rhein-Main-Hallen unter
ihrem Geschäftsführer Holger Syhre, bei der Branchenzeitschrift „Musikmarkt“, bei allen
Helfern und Juroren, bei allen Technikern und Moderatoren, bei den ca. 150 Musikgruppen
und Sänger/innen für ihren ehren amtlichen Einsatz an diesem Kulturfestival, bei allen
Sponsoren und unterstützenden Firmen bedanken. Dieses Kulturfestival wurde wie in den
Jahren zuvor durch die beteiligten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Festival, durch
die Mitglieder des Deutschen Rock & Pop Musikerverbandes, die Deutsche Popstiftung sowie
durch die Stadt Wiesbaden und die Rhein-Main-Hallen GmbH finanziert. Damit handelt es
sich bei dieser großen Kulturveranstaltung im jugendkulturellen Bereich der Rock- und Popmusik um das einzige bundesweite Festival, das von Musikern, Komponisten, Textern für
junge kreative Nachwuchsmusiker aus ideellen Gründen und ohne irgendeinen kommerziellen
Hintergrund getragen und organisiert wurde.
Main-Hallen, um kurze Filme der Rock- und
Pop-Preis-Teilnehmer zu drehen. Diese können
die Bands und Künstler gegen ein geringes
Entgelt anfordern. Am 1. März 2012 startet die
Bewerbungsphase für den Deutschen Rock &
Pop Preis 2012. Nachwuchskünstler können
sich bis zum 15. Juli mit ihrer Eigenkomposition be werben. In der Kategorie Song sind
auch Cover-Versionen zugelassen. Derweil plant
Ole Seelenmeyer das Nachwuchsfestival künftig noch stärker mit Social Media und dem
Internet zu vernetzen. So sollen Auftritte der
Siegerbands ab dem kommenden Jahr auch
auf YouTube zu sehen sein. Ob der 30.
Deutsche Rock & Pop Preis 2012 erneut in
Wiesbaden stattfindet, ist noch offen.
TEXT: SIMON COLIN | MIT FREUNDLICHER
GENEHMIGUNG VON MUSIKMARKT
MODERATION
Ilka Groenewold und Steff Heinken
SPECIAL GUESTS:
Six Batts und Sarah Rögner
MITARBEITER UND HELFER
Ole Seelenmeyer, Diane Bödrich, Walter Siegler,
Ana Seelenmeyer, Hinrich Vogt, Esther Stemmer,
Ronja Rabe, Katja Rake, Ann-Kathrin Trouillé,
Franziska Schulz, Philipp Strunk, Julia Leinung,
Stefan Köpp, Jan-Frederik Bockelmann, Heinz
Mahr, Ann-Kristin Ernst, Heike Müller, Luisa Rubel,
Garthigeyan Yogarajah, Tessa Trummer u.v.a.
TECHNIK
KAMERA/POSTPRODUKTION: farbbalken.tv
LEINWANDPRODUKTION: Michael Doering
VERANSTALTUNGSTECHNIK: Megaforce
TON: Sound Wave | LICHT: PS-Production
TONAUFNAHME: Schule für Tontechnik
FOTOS: Ludwig Czapla – www.fotoknips.de
Jörgis Maislinger – www.joergis-foto.net
SECURITY: Top Event Security
VIDEO-BESTELLUNG:
Videos der einzelnen Auftritte können bei
FARBBALKEN.TV bestellt werden.
Bestellungen per Mail: an Philippe Hemmerling
[email protected]
(Bitte unbedingt den Bandnamen angeben.)
✁
FESTIVAL 13
ANMELDUNG
30. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2012
Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis 2012 an.
Band/KünstlerIn: ............................................................
Fax: ...................................................................................
AnsprechpartnerIn: ........................................................
E-Mail: ...............................................................................
Straße: ..........................................................................
Internet: .............................................................................
PLZ Ort: ........................................................................
DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................
Bundesland: ..................................................................
Tel.: ...............................................................................
GEMA-Mitglied?: ❑ nein
❑ ja:
Mobil: ............................................................................
❑ angeschl.
❑ ordentlich
❑ außerord.
Anmeldungen in mehreren Kategorien sind möglich.
Anmeldegebühr pro Kategorie: EUR 20,– DRMV-Mitglieder / EUR 30,– DRMV-Nichtmitglieder
❑ in bar
Die Anmeldegebühren in Höhe von EUR ............ liegen bei:
❑ als Scheck
Teilnahmegebühr: EUR 100,– je Hauptkategorie bei Auswahl durch die Bundesjury.
(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von EUR 1000,– für eigene Gäste/Fans)
Teilnahmegebühr: EUR 75,– je Sonder- oder Nebenkategorie bei Nominierung durch die Bundesjury.
(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von EUR 1000,– für eigene Gäste/Fans)
Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte bis spätestens 1. August 2012 an:
Deutsche Popstiftung, Bewerbung 2012, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg
30. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2012: HAUPTKATEGORIEN
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Kategorie 1CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!
❑1
Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)
❑2
Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)
❑3
Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)
❑4
Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)
❑5
Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)
❑6
Deutscher Singer/Songwriter Preis (bester Solosänger, beste Solosängerin – Eigenkomposition)
❑7
Deutscher Singer Preis (bester Solosänger, beste Solosängerin – Coversongs)
❑8
Deutscher Country Preis (beste Country-Band)
30. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2012: SONDERAUSZEICHNUNGSKATEGORIEN
❑9
Bestes Musikvideo
❑ 20
Beste Instrumentalband
❑ 10
Beste Studioaufnahme des Jahres
❑ 21
Bester Instrumentalsolist
❑ 11
Beste Single des Jahres
❑ 22
Bestes Instrumentalalbum
❑ 12
Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)
Instrumentalisten:
❑ 13
Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)
❑ 23
Bester Gitarrist
❑ 14
Bester Song des Jahres (deutschsprachig)
❑ 24
Bester Keyboarder
❑ 15
Bester Song des Jahres (englischsprachig)
❑ 25
Bester Schlagzeuger
❑ 16
Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres
❑ 26
Bester Bassist
❑ 17
Bester Produzent des Jahres
❑ 27
Bester Percussionist
❑ 18
Bester deutscher Text
❑ 28
Bestes Arrangement
❑ 19
Bestes Booklet und Inlaycard
❑ 29
Bestes Blasinstrument
EINSENDESCHLUSS: 1. AUGUST 2012
1/2012 musiker MAGAZIN
14 FESTIVAL
30. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2012: NEBENKATEGORIEN
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Kategorie 1CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!
BEREICH ROCK:
❑ 30 Beste Rocksängerin
❑ 31 Bester Rocksänger
❑ 32 Bester Rocksong
❑ 33 Bestes Rockalbum
BEREICH POP:
❑ 34 Beste Popsängerin
❑ 35 Bester Popsänger
❑ 36 Beste Popgesangsgruppe
❑ 37 Bester Popsong
❑ 38 Bestes Popalbum
BEREICH FUNK & SOUL:
❑ 39 Beste Funk-&-Soul-Sängerin
❑ 40 Bester Funk-&-Soul-Sänger
❑ 41 Bester Funk-&-Soul-Song
❑ 42 Bestes Funk-&-Soul-Album
BEREICH HARD ROCK:
❑ 43 Beste Hard-Rock-Sängerin
❑ 44 Bester Hard-Rock-Sänger
❑ 45 Bester Hard-Rock-Song
❑ 46 Bestes Hard-Rock-Album
BEREICH ALTERNATIV:
❑ 47 Beste Alternativ-Sängerin
❑ 48 Bester Alternativ-Sänger
❑ 49 Bester Alternativ-Song
❑ 50 Bestes Alternativ-Album
BEREICH RHYTHM & BLUES:
❑ 51 Beste Rhythm-&-Blues-Sängerin
❑ 52 Bester Rhythm-&-Blues-Sänger
❑ 53 Beste Rhythm-&-Blues-Band
❑ 54 Bester Rhythm-&-Blues-Song
❑ 55 Bestes Rhythm-&-Blues-Album
BEREICH LATIN-POP:
❑ 72 Beste Latin-Pop-Sängerin
❑ 73 Bester Latin-Pop-Sänger
❑ 74 Beste Latin-Pop-Band
❑ 75 Bester Latin-Pop-Song
❑ 76 Bestes Latin-Pop-Album
BEREICH METAL:
❑ 56 Beste Metal-Sängerin
❑ 57 Bester Metal-Sänger
❑ 58 Beste Metal-Band
❑ 59 Bester Metal-Song
❑ 60 Bestes Metal-Album
BEREICH FOLKROCK:
❑ 77 Beste Folkrocksängerin
❑ 78 Bester Folkrocksänger
❑ 79 Beste Folkrockband
❑ 80 Bester Folkrocksong
❑ 81 Bestes Folkrockalbum
BEREICH JAZZ-ROCK:
❑ 61 Beste Jazz-Rock-Sängerin
❑ 62 Bester Jazz-Rock-Sänger
❑ 63 Beste Jazz-Rock-Band
❑ 64 Bester Jazz-Rock-Song
❑ 65 Bestes Jazz-Rock-Album
BEREICH COUNTRY:
❑ 82 Beste Country-Sängerin
❑ 83 Bester Country-Sänger
❑ 84 Bester Country-Song
❑ 85 Bestes Country-Album
BEREICH NEW AGE:
❑ 66 Beste New-Age-Band
❑ 67 Bester New-Age-Song
❑ 68 Bestes New-Age-Album
BEREICH GOSPEL:
❑ 86 Bester Gospelinterpret
❑ 87 Beste Gospelgruppe
❑ 88 Bester Gospelsong
❑ 89 Bestes Gospelalbum
BEREICH REGGAE:
❑ 69 Bester Reggae-Interpret
❑ 70 Beste Reggae-Band
❑ 71 Bestes Reggae-Album
BEREICH MUSICAL:
❑ 90 Beste Musicalsängerin
❑ 91 Bester Musicalsänger
❑ 92 Bestes Musicalalbum
(Pro Einzelsparte können bis zu 3 Preisträger ausgezeichnet werden!)
Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.de/anmeldung.html heruntergeladen werden.
30. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS 2012: SONDERKATEGORIEN
❑ 93 Beste Filmmusik
❑ 105 Bestes Dancehall-Album
❑ 94 Bestes Kinderlieder-Album
❑ 106 Beste Elektropopband
❑ 95 Beste Experimentalband
❑ 107 Bestes traditionelles Blues-Album
❑ 96 Beste Fusionband
❑ 108 Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband
❑ 97 Beste Hardcoreband
❑ 109 Beste Cover/Revivalband
❑ 98 Beste Industrialband
❑ 110 Beste Punkband
❑ 99 Beste Progressivband
❑ 111 Beste Fusion-Jazz-Rockband
❑ 100 Beste Skaband
❑ 112 Beste Gothic/Wave-Band
❑ 101 Beste New-Metal-Band
❑ 113 Bestes traditionelles Weltmusikalbum
❑ 102 Beste Tranceband
❑ 114 Bestes zeitgenössisches Weltmusikalbum
❑ 103 Beste Electronic-Band
❑ 115 Beste Schlagersängerin
❑ 104 Bester Electronic-Interpret
❑ 116 Bester Schlagersänger
musiker MAGAZIN 1/2012
EINSENDESCHLUSS: 1. AUGUST 2012
✁
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Kategorie 1CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!
STORIES 15
CARLOTTA TRUMANN
Die Rockende Pippi Langstrumpf
MM: Carlotta, du hast im Dezember beim Finale
des 29. Deutschen Rock & Pop Preises 2011 in der
Hauptkategorie „Deutscher Singer Preis 2011“ den
ersten Platz belegt. Dazu möchten wir dir herzlich
gratulieren. Wie fühlt sich das an?
CARLOTTA: Echt voll cool. Ich da so zwischen all den großen
Musikerkollegen auf der Bühne mit einem echten Rock-Oscar in der
Hand, das war schon irgendwie endlaser.
Peter Ries hat immer zu mir gesagt: „Stell Dich da vorne hin, damit die Leute
Dich auch sehen.“
MM: Hattest du dich auch noch in anderen Kategorien beworben?
CARLOTTA: Ja, ich hatte mich noch in vier anderen Kategorien beworben.
In allen vier wurde ich nominiert und habe da noch zweimal den ersten und
zweimal den zweiten Platz gemacht!
MM: Du bist gerade mal zwölf Jahre alt. Wie haben die Musikerkollegen beim Deutschen Rock & Pop Preis auf dem Festival auf
dich reagiert?
CARLOTTA: Auf dem Festival waren alle total nett zu mir, und
es war überhaupt eine tolle, flockige Stimmung dort. Viele
Musiker und Bands haben Fotos mit mir gemacht, und es
waren sogar Fans mit Schildern für mich da.
MM: Was erhoffst du dir von Deiner Auszeichnung?
CARLOTTA: Ich erhoffe mir, dass ich mich darauf freuen kann, endlich ins große Musikgeschäft einzusteigen.
MM: Im Alter von zehn Jahren warst du bereits im Finale der Castingshow „Das Supertalent“. Welche Erfahrung hast du dort gemacht?
CARLOTTA: Ich habe von Bruce Darnell gelernt, mich auf der Bühne mehr
zu bewegen und hatte überhaupt jede Menge Spaß! Es war einfach supersupertoll, ganz großes Kino, ab da wusste ich, dass ich auf jeden Fall Sängerin bleibe.
MM: Was hat Dieter Bohlen denn zu deiner Leistung gesagt?
CARLOTTA: Dieter sagte zu mir: „Du bist das beste Beispiel dafür, dass
Deutschland echte Talente hat!“
1/2012 musiker MAGAZIN
16 STORIES
MM: Würdest du noch mal an einer Castingshow im TV teilnehmen?
CARLOTTA: Ich will unbedingt mal bei dem
Eurovision Songcontest für Deutschland singen.
So schnell wie möglich! Eigentlich geht das ab
16 Jahren, aber Stefan Raab hat das Mindestalter leider auf 18 Jahre erhöht.
MM: Deine Mutter ist Profi-Sängerin. Gibt
sie dir Gesangsunterricht und Tipps für
deine Auftritte? Wenn ja, welche?
CARLOTTA: Na klar, meine Mum ist meine personal Managerin. Sie gibt mir Tipps, macht das
Booking, ist meine Krankenschwester und sie
zeigt mir, wie ich meine Stimme gesund einsetze.
MM: Du singst live zu Backings auf CD. Hast
du eigentlich auch eine Band?
CARLOTTA: Klar habe ich eine Band. Sie besteht
aus 45 Musikern und Musikerinnen, hat einen
Diri genten und heißt Bundespolizeiorchester
Hannover. Es ist immer eine große Show, mit der
Band aufzutreten, und wenn wir auf dem Weg zum
Konzert in einen Stau geraten, macht der Busfahrer einfach sein Blaulicht an. Wir haben sogar
schon die Villa Hammerschmidt in Bonn gerockt!
MM: Auf deiner Homepage habe ich deine
Gigliste gesehen. Du bist ja viel
unterwegs. Wie schaffst du es,
deine Gigs und die
Schule unter einen
Hut zu bringen?
CARLOTTA: Das ist
ganz einfach, ich habe
einen großen Hut!
MM: Möchtest du, wie
deine Mutter, Berufsmusikerin werden?
CARLOTTA: Na ja, eigentlich bin
ich ja jetzt schon Berufsmusikerin.
Und das ist genau das, was ich machen will.
Nach der Schule werde ich dann aber vielleicht
noch Modedesign studieren.
MM: Gibt es auch manchmal Zeiten, an
denen du lieber andere Dinge machen
möchtest, als zu proben und dich auf Gigs
vorzubereiten?
CARLOTTA: Ich mache eigentlich alles, was ich
machen will, und ich habe viel mehr Zeit als die
meisten anderen Kids, weil ich auf einer Halbtagsschule bin. Da bleibt genug Raum zum Chillen,
Rumspinnen und Flockigsein! Meinen Eltern war
es immer wichtig, dass wir Kids nicht jeden Nachmittag von einem Hobby zum nächsten hetzen
müssen.
musiker MAGAZIN 1/2012
MM: Was sind deine Pläne für 2012?
CARLOTTA: Pläne sind was für Leute, die nicht
wissen, was das Wort Abenteuer bedeutet! Ich
lass mich gerne positiv überraschen. Auf jeden
Fall werde ich singen.
MM: Du kommst aus Hannover, einer Stadt,
in der Bands wie die Scorpions und Fury in
the Slaughterhouse, Musiker wie Heinz Rudolf
Kunze und auch Lena Meyer-Landruth sowie
Produzenten wie Mouse T. groß wurden. Hast
du als Nachwuchstalent von den „Großen“
schon Unterstützung angeboten bekommen?
CARLOTTA: Nee, leider nicht. Ich bin auf der
Suche nach einem erfolgreichen Produzenten,
großes Plattenlabel, Endorsementdeal für Mikrofontechnik sowie für buntes Modelabel, Sponsoren und namhafte Supporter.
MM: Was möchtest du anderen Kids, die wie
du im Musikgeschäft Karriere machen wollen, mit auf den Weg geben?
CARLOTTA: Lass Dich nicht unterkriegen, sei
frech und wild und wunderbar!
WEB:WWW.CARLOTTA-TRUMAN.COM
FOTOS: STEFAN BECKER, LUDWIG CZAPLA
INTERVIEW: DIANE BÖDRICH
Amy
EMI
AIM
Ihr Tagesgeschäft?
.
t
f
u
ä
l
s
a
w
,
n
e
s
s
i
w
Wir
Das Branchenmagazin
Noch mehr Hintergrund,
Fakten und Trends im Heft.
Wöchentlicher Charts Service.
www.musikmarkt.de
Follow us
18 STORIES
Deutsche
Rock & Pop Preisträgerin
Susan
Albers
B
eim 29. Deutschen Rock & Pop Preis 2011 konnte sich
die charismatische Sängerin Susan Albers mehrfach
freuen. Die Ausnahmekünstlerin hat die Jury in Wiesbaden
so sehr beeindruckt, dass sie gleich in zwei Hauptkategorien
mit dem ersten Platz belohnt wurde. Susan Albers durfte sich
musiker MAGAZIN 1/2012
den Rock-Oscar sowohl in der Kategorie Pop- als auch den
Singer-Songwriter mit nach Hause nehmen. Des Weiteren
hat sie den ersten Platz als „Beste Popsängerin“ belegt und
für ihr Album gab es den zweiten Platz in der Kategorie
„Bestes englischsprachiges Album“.
STORIES 19
MM: Herzlichen Glückwunsch zu Deinen
beiden ersten Plätzen! Hast du damit gerechnet?
SUSAN ALBERS: Ehrlich gesagt, haben mein
Team und ich damit gerechnet, dass wir eventuell mit der einen oder anderen Platzierung nach
Hause gehen dürfen, dass es aber zu so einem
Ergebnis gekommen ist, hätten wir uns nie träumen lassen.
MM: Welchen Einfluss haben die beiden
Hauptpreise bisher auf deine Musikkarriere
gehabt?
SUSAN: Natürlich haben sich unmittelbar nach der
Verkündung unsere lokale Presse und das Lokalfernsehen im Kreis Borken gemeldet. Es folgten
tolle Zeitungsberichte und Interviews, die in unserer
Region ausgestrahlt und veröffentlicht wurden.
Zudem versenden wir momentan Bewerbungen
für Festivals oder sonstige Veranstaltungen und
nehmen natürlich Kontakt zu sämtlichen Radiosendern auf, um mit diesen neuen Errungenschaften hoffentlich nun mehr auf meine Musik
und mich als Solokünstlerin aufmerksam machen
zu können.
MM: Bitte erzähle doch den Lesern, in welchem zarten Alter du mit der Musik angefangen hast und welche musikalischen Wege
du bisher gegangen bist.
SUSAN: Also, eigentlich wurde mir das musikalische Talent schon in die Wiege gelegt, schon als
Kleinkind habe ich viel mit meiner Familie gesungen und Musik gemacht. Mit acht Jahren begann
ich dann, Klavierunterricht zu nehmen und mein
damaliger Klavierlehrer hat sehr früh erkannt,
dass auch gesanglich ein großes Potenzial vorhanden ist. Es wurden regelmäßige Proben eingeführt und ich begann, mir ein kleines Programm
von Cover-Songs anzulegen, bei denen ich mich
selber am Klavier begleitete. Die ersten Auftritte
folgten dann schnell.
Nach meinem Abitur habe ich meine jetzige
Managerin Andrea Vitz kennengelernt, die Kontakte nach London, unter anderem zu meinem
jetzigen Songwriter Geoff Holliss, hat. 2005 zog
ich dann für ein Jahr nach London, um an eigenen Ideen und schon an ersten Demos für mein
Album zu arbeiten. Wieder zu Hause angekommen, war klar, die Songs standen und für größere Auftritte musste eine Live-Band her. Seit 2008
bin ich jetzt mit meinen Musikern auf den Bühnen
in der Region unterwegs und performe hauptsächlich meine eigenen Lieder vom Album auf der
Bühne. Diese Musiker haben mich schließlich auch
bei der endgültigen Albumproduktion live im
Studio unterstützt. Nach zwei Jahren harter Arbeit
sind wir nun endlich am Ziel und im September
2011 wurde mein Debüt-Album „Who am I“ veröffentlicht. Leider momentan nur online, in Unterstützung mit Saturn und natürlich bei Konzerten,
da wir noch keinen offiziellen Vertrieb zur Unterstützung gefunden haben. Es ist leider noch immer
ein Thema des Bekanntheitsgrades.
MM: Welche Genres bedienst du in deiner
Musik und wofür kannst du die größte
Leidenschaft aufbringen?
SUSAN: Grundsätzlich gilt für mich die Devise:
Mach das, woran du Spaß hast! Ich singe gerne
etwas rockigere Songs, aber auch R&B Styles
mache ich gerne. Auf meinem Album befindet sich
eine gute Mischung aus diesen Richtungen.
Natürlich machen mir Balladen, bei denen ich mich
auch am Klavier begleiten kann, sehr viel Spaß und
machen auch einen Großteil des Albums aus. Ich
mag es sehr gern, wenn schöne Melodien
Gänsehaut bei mir und dem Publikum auslösen
und man einfach voll und ganz in der Musik versinken kann. Aber wie gesagt, solange ich mich mit
der Musik identifizieren kann und es mir Spaß
macht, singe ich auch gerne einen House-,
Musical- oder Jazz-Song.
Learn from the
Masters
Gypsyjazz
Bertino Rodmann zeigt, wie’s geht!
Einführung in den Stil
des Jazzmanouche für
Rhythmus- und
Solo Gitarre!
Chord Substitution
Comping, Dead Notes
Gypsychords,
La Pompe-Rhythmus
Voicings, Arpeggien
Skalen, Reststroke und
Sweptstroke Picking,
Licks & Django Reinhardt-Transkriptionen!
Mit Play-alongs & TAB!
EUR 25,80 I Buch/CD I ISBN 978-3933136862
Jazz Standards
8 Session Play-alongs für Sax & Drums
MM: Du und deine Band habt gerade ein
Album eingespielt. Wann wird es veröffentlicht?
SUSAN: Wie schon erwähnt, wurde das Album
im September 2011 veröffentlicht und ist auf allen
bekannten Downloadstationen, auf meiner Homepage und natürlich auch bei Konzerten zu erhalten.
MM: Wirst du dein Album im Plattenladen
oder im Online-Shop anbieten?
SUSAN: Gerne hätten wir auch die Unterstützung
vom normalen Vertrieb, leider sind wir für diesen
Schritt noch zu unbekannt und bekommen wenig
Support, wenn es um eine regelmäßige Präsentation im Handel oder im Radio geht.
MM: Wie entstehen bei dir die Songs?
SUSAN: In erster Linie erhalte ich eine Grundidee
inklusive Lyrics von Geoff Holliss, meinem Songwriter aus London. Ich bearbeite meistens dann
die melodische Seite, während er sich um die
Lyrics im Anschluss kümmert. Dann wird alles
noch mal von beiden abgesegnet und los geht’s.
Es kommt aber auch vor, dass wir von anderen
Songwritern Ideen zugeschickt bekommen, die
ich dann meinem Stil anpasse. Mir ist es nur
wichtig, dass ich stets meinen eigenen Stil
irgendwo mit einbinden kann.
EUR 19,80 I Buch/CD
ISBN 978-3933136695
EUR 19,80 I Buch/CD
ISBN 978-3933136749
Body Percussion
Richard Filz zeigt, wie’s geht!
Umfangreiches
Trainingsprogramm
von Richard Filz
für alle, die ihren
Körper als universelles
Rhythmusinstrument
entdecken, Rhythmus
unmittelbarer erleben
und im wahrsten Sinne
am ganzen Körper
spüren möchten.
Die perfekte Lernhilfe
fürs Selbststudium.
Mit beiliegender DVD!
EUR 25,80 I Buch/DVD I ISBN 978-3933136879
MM: Warum hast du dich für englischsprachige Songs entschieden?
alfredverlag.de
facebook.com/alfredverlag
20 STORIES
SUSAN: Das war eine lustige Geschichte. Ich
hatte einem Kollegen, Willi Meyer, selbst Musiker
aus Duisburg, bei der Neuauflage des Albums
der Les Humphrey Singers als Backgroundsängerin im Studio ausgeholfen. So sind wir in Kontakt
gekommen und er hat mir erzählt, dass er selber
guten Kontakt zu John und Maite habe. Kurze
Zeit später klingelte das Telefon, John Kelly war
dran und fragte mich, ob ich es mir nicht vorstellen könne, mit ihm und Maite in dieser Position
für Live-Auftritte zur Verfügung stehen zu können.
So war das damals.
SUSAN ALBERS
„Who Am I“
VÖ: 09.09.2011
SUSAN: Da für mich der Schritt ins internationale
Musikbusiness schon immer das Ziel war, kommt
man natürlich nicht darum herum, mit englischen
Songs auf den Markt zu gehen. Letztendlich bin
ich aber Deutsche und werde auch weiterhin in
Projekten oder vielleicht in Zukunft auch mal auf
einem weiteren Album deutsche Titel singen.
Schließlich kann man vieles auch in der deutschen Sprache sehr schön ausdrücken ;)
MM: Wie viele Auftritte hast du durchschnittlich im Jahr?
SUSAN: Mit meiner Band bin ich leider noch
nicht so viel auf Tour. Da kommt es vielleicht auf
ca. 20 Termine im Jahr. Seit Januar 2011 bin ich
aber auch als Vorführerin im Bereich Clavinovas
für die Firma Yamaha unterwegs und da sieht die
Auftragslage als Solokünstlerin am Piano natürlich ganz anders aus. Im letzten Jahr hatte ich
zahlreiche Auftritte mit Yamaha im Rahmen der
Prä sentation der neuen Clavinova-Serie in
Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien und
sogar bis nach Griechenland.
MM: Kannst du von der Musik leben? Wie
hoch sind deine Gagen durchschnittlich?
SUSAN: Durch die vielen Auftritte mit Yamaha ist
musiker MAGAZIN 1/2012
es mittlerweile schon fast möglich, nur von der
Musik zu leben. Nebenbei habe ich aber auch
noch einen „normalen“ Teilzeitjob bei uns in meiner Heimatstadt Rhede im Bereich Werbegemeinschaft. Dort habe ich die Geschäftsführung und
kann meine Erfahrungen als gelernte Event-Managerin und Veranstaltungskauffrau in der Musik
und auch beim alltäglichen Job gut kombinieren.
MM: Wer organisiert deine Bookings und
kümmert sich um deine PR?
SUSAN: Das macht seit Beginn an meine Managerin Andrea Vitz aus Bocholt.
MM: Wie umfangreich sind deine Promotionunterlagen? Und welches Medium ist am
effektivsten für deine Pressearbeit?
SUSAN: Die Promotionunterlagen beziehen sich
auf ein paar Seiten, in denen kurz mein Lebenslauf als Musikerin beschrieben steht und neben
Referenzen auch Kontaktdaten und aktuelle Veröffentlichungen geschrieben stehen. Zudem
gehört auch eine Demo-CD im Paket dazu.
MM: Du hast John Kelly und Maite Itioz als
Backgroundsängerin und Pianistin auf ihrer
Tour begleitet. Wie ist es dazu gekommen?
MM: Wie sehen deine nächsten Ziele aus?
SUSAN: Mein Hauptziel ist es, mit meiner eigenen Musik, auf lange Sicht gesehen, international
Erfolg zu haben und davon leben zu können. Ich
möchte einfach nicht einen Stempel auf’s Auge
gedrückt bekommen und nur um der Verkaufszahlen wegen eine Musikrichtung einschlagen,
mit der ich mich nicht identifizieren kann. Ich selber möchte entscheiden, wer ich bin, was ich
präsentiere und wie lange ich Musik machen
möchte. Ich möchte die Leute mit den Songs
berühren und einfach nur meine Liebe zur Musik
weitergeben.
MM: Gab es bei dir so einen richtigen Anfängerfehler? Kannst du den Lesern einen guten
Tipp mit auf den Weg geben?
SUSAN: Hhhmm, Gott sei Dank ist es eigentlich
nie zu einem großen Missgeschick oder Anfängerfehler von den Anfängen bis jetzt gekommen,
da ich immer die Zeit hatte, mit meinen Erfolgen
und meinen Zielen langsam zu wachsen. Generell
kann ich nur allen Menschen, die gerne Musik
machen oder auch singen wollen, sagen: Es ist
niemals zu spät, um damit anzufangen! Solange
man sich selbst immer treu bleibt und nie aufgibt, ist Musik das Schönste im Leben. Eine gesunde und reale Selbsteinschätzung kann natürlich nie schaden, um zu prüfen, wie weit das Talent
reicht, aber selbst einfach nur für einen selber zu
Hause ist es immer schön, Musik zu machen.
MM: Liebe Susan, ich danke dir für das
Interview und wünsche dir weiterhin viel
Erfolg!
SUSAN: Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung
und ich wünsche allen Lesern viel Gesundheit,
Mut, was Neues zu wagen und Erfolg für das neue
Jahr.
WEB: WWW.MYSPACE.COM/SUSANALBERS
INTERVIEW: DIANE BÖDRICH
FOTOS: ROBERTO RUBALCAVA,
GARETH NEAVES
STORIES 21
MIND
THE
GAEP
Lückenlos verliebt in
Rock’n’Roll
„Please mind the gap!“ Ein Warnhinweis, der
im Londoner Underground auf die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig hindeutet. Gewarnt sollten nun auch Liebhaber handgemachter Musik
sein, denn diese vier Herren aus Frankfurt am
Main sind längst keine Unbekannten mehr. Mit
etwa 125 Live-Konzerten, doch spätestens seit
ihrer 2008 veröffentlichten EP, thronen „Mind the
Gaep“ auf dem regionalen Rockolymp. Nun
geht der musikalische Pilgerzug mit ihrem
Debütalbum „Get Ready For Tonight“ weiter. Ab März dieses Jahres wird man den
Longplayer in den bekannten Onlinestores
zu kaufen bekommen.
For Tonight“ miteinander vereinen. Neben absoluten Rockern zeigen sie sich mit radiotauglichen
Balladen wie „What Does Love Mean“ oder „Out
Of Reach“ auch von ihrer weichen Seite. Weibliche Vocals, Blues-Harp, Klavier und Saxophon
sorgen für zusätzliche Vielfalt in dem sonst doch
recht klar abgesteckten Hard-Rock-Genre.
Satte Gitarren, knackige Bässe und groovige
Rhythmen bringen auf der Scheibe den Blues
zum Smoothen, den Rock zum Rollen und den
Metal zum Schreien. Schon der Titel „Get Ready
For Tonight“ birgt eine Ansage, die nicht nur den
exzessiven Tatendrang der Musiker symbolisiert,
sondern auch deren Lifestyle: „98 Prozent der
Songs handeln von Frauen“, bekennt Sänger
Matt lächelnd. Bassist Vjeran deutet die Parole
als passenden Slogan für einen nächtlichen
Ausflug, gar die freudige Sehnsucht nach „dem“
lang ersehnten Abend. Dabei wechseln die
Gefühle entlang der Songs zwischen Hoffnung,
Euphorie und Enttäuschung, umhüllt von Szenen
knisternder Begegnungen und dem harten
Aufprall nach durchzechter Nacht.
„Aber es ist keineswegs ein Konzeptalbum,
das eine Geschichte erzählen soll, sondern einfach das Resultat unserer verarbeiteten Erfahrungen. Ich denke, jeder wird aus dem Album
etwas für sich ziehen können“, erklärt Matt.
Das liegt vielleicht auch daran, dass die Jungs
eine breite Palette an Genres auf der „Get Ready
Wer für ein Album ins Studio geht, für den stellt
sich immer dieselbe Frage: Wie soll die Scheibe
am Ende klingen?
„Es sollte auf jeden Fall moderner werden.
Unsere frühen Aufnahmen orientierten sich noch
stark an den Sounds der 80er“, sagt Schlagzeuger Fabian.
„Wir haben lange darüber diskutiert, welchen
Sound wir auf der Platte haben wollen und es ist
eigentlich immer mehr darauf hinausgelaufen,
dass wir uns bewusst nicht an anderen Bands
orientieren, sondern unseren eigenen Sound finden wollen“, erklärt Gitarrist Branko.
So waren auch die Aufnahmemethoden vergleichsweise unorthodox. Die Rhythmusspuren –
Schlagzeug, Bass und Rhythmusgitarre – wurden gemeinsam aufgenommen, der Sound
möglichst rau und trocken gelassen.
Bereits im März ging die Band ins LFT-Tonstudio
von Marc Bugnard (ex Roko) in Reichelsheim bei
Friedberg (Hessen), um eine Preproduction zu
machen, bevor es dann ab Juni für 15 Tage zu
den Recordings ging.
It’s a long way
to the top if you wanna
Rock’n’Roll!
„Das war ein sehr wichtiger Schritt, denn wir
haben danach noch mal jeden Song auseinandergenommen, analysiert und oft im Detail verändert“ sagt Branko. „Und natürlich sind wir dabei
musikalisch gereift“, fügt Bassist Vjeran hinzu. Das
Ergebnis kann sich sehen lassen. Die elf Tracks
strotzen vor Energie und man bekommt sofort
Lust, die Band live zu erleben. Mit fertigem Album
warten jetzt natürlich die Bretter, die die Welt
bedeuten.
Seit Sommer 2011 sind die Jungs auf
dem Weg in den Rockolymp nicht mehr
allein. Mit Unterstützung des Manage ments Leo Skull soll es nun auf die nächste
Stufe gehen.
„Durch Leo haben wir definitiv eine Menge
gelernt: was wir tun und was wir besser nicht
tun“, versichert die Band einstimmig. „Wir wissen
jetzt, dass man Verträge nicht einfach nur annehmen sollte, damit man einen Vertrag hat, sondern dass es viele gute Möglichkeiten gibt, den
eigenen Weg zu gehen – bis dann der dicke Deal
vor der Tür steht“, sagen die vier Jungs mit einem
Augenzwinkern.
Wir sind gespannt, was wir von Mind the Gaep
noch hören werden. Ein Ende ist jedenfalls nicht in
Sicht. Im Gegenteil. Ihre Authentizität rührt insbesondere durch ihr langjähriges Zusammenhalten:
„Zu sagen, wir seien bloß Freunde, wäre untertrieben. Wir gleichen beinahe einer Familie“, schließt
Sänger Matt ab.
TEXT: SASCHA REICHELT
FOTO: TORSTEN GEYER
MIND THE GAEP
„Get Ready For Tonight“
VÖ: 21.01.2012
WWW.MINDTHEGAEP.DE
1/2012 musiker MAGAZIN
22 STORIES
Wir haben es uns
zur Aufgabe gemacht,
bei erfolgreichen
deutschen Musikern
nachzufragen, wie
sie die ersten Schritte
im Musikbusiness
zurückgelegt haben und
wie sie es geschafft
haben, so lange in der
Musikbranche
zu existieren und
Erfolge zu feiern.
Laith
Al-Deen
„Der Letzte Deiner Art“
musiker MAGAZIN 1/2012
STORIES 23
MM: Laith, „Der Letzte deiner Art“ ist nun dein siebtes Album.
Erzähl uns kurz, was das neue Album von den vorherigen
unterscheidet und was besonders typisch für deine Alben ist.
LAD: Der größte Unterschied zum neuen Album liegt im Wechsel
der Produzenten. In den letzten zehn Jahren habe ich mit dem
Team „Schallbau“, das eigentlich aus dem Techno-Bereich kommt,
zusammen gearbeitet. Zum Beispiel haben sie viel mit Sven Väth
und weiteren Künstlern aus dem Techno-Bereich produziert. Kiko
Masbaum, u. a. der Produzent von Unheilig, hat mein neuestes
Album produziert. Da er eher im Pop zu Hause ist, kann man auch
einen anderen Sound des neuesten Albums erkennen. Der Sound
klingt irgendwie moderner und trotzdem gibt es immer wieder
Einflüsse aus den 80ern. Kiko und ich sind eben Kinder der 80er
und das hat Einfluss auf das Album gehabt. Ein roter Faden durch
die Alben sind vor allem der Gesang und bestimmte Auffassungen
zu Themen, die in den Songs bearbeitet werden.
MM: Hattest du Bedenken, nach so einer langen Pause wieder
durchzustarten? Angst, dass die Fans von gestern nun Fans von
anderen Musikern sind?
LAD: Die Coverplatte, die ich zwei Jahre zuvor auf den Markt
ge bracht hatte, hat mir genug Zäsur und schlechtes Feedback
gebracht. Viele haben geäußert, dass sie keine englischen Texte von
mir hören wollten. Andere haben nicht verstanden, dass Musik einfach nur etwas mit Spaß zu tun haben kann. Ich wollte gerne andere
Wege ausprobieren und das habe ich gemacht. Danach war aber
klar, dass ich an dem vorherigen Sound anschließen möchte. Zu
keiner Zeit bei der Produktion von „Der Letzte deiner Art“ hatte ich
Zweifel, dass es in die komplett falsche Richtung gehen könnte.
MM: Du arbeitest mit einem Team aus Produzenten und Songwritern, schreibst aber auch selbst. Wie kann man sich den
Schaffensprozess vorstellen, wenn bei euch neue Songs entstehen?
LAD: Wenn ich zu Hause Songs schreibe, dann geschieht das meistens mit der Gitarre. Manchmal habe ich eine Textzeile im Kopf und
spiele dazu eine Melodie ein und manchmal schlage ich ein paar
Akkorde an und ich überlege mir einen Text dazu. Wenn ich unterwegs bin, dann singe ich auch oft meine Texte oder Melodien in mein
Handy rein. Das komplette gesammelte Material nehme ich dann mit
ins Studio und produziere das Material schon mal vor.
Du hast einen
Weltstar in der
Band
So sehen Kultklassiker aus: Mikrofonstative von
König & Meyer. Auf der ganzen Welt bewährt. Wa-
Wenn ich mit Songschreibern arbeite, dann schließen wir uns
gerne mal mit ein paar Flaschen Wein eine ganze Woche ein und
suchen den Austausch. Zum Teil arbeite ich mit Songschreibern aus
Hamburg und Berlin zusammen, manchmal lass’ ich mir auch etwas
schicken und sammle erst mal die Songs. Als Kiko und ich den ersten
Song produziert und wir für uns festgelegt hatten, in welche Richtung
der Sound gehen soll, war klar, welche Songs mit auf das Album
müssen und welche Songs rausfliegen. Wiederum andere wurden so
verändert, damit sie zu dem eigentlichen Sound passen.
rum? Weil sie Musiker vor bösen Überraschungen bewahren. Weil solide Verarbeitung und Top-Materialien
dafür sorgen, dass das Stativ auch nach vielen Auftritten und intensivem Gebrauch immer noch einwandfrei
funktio niert. Das gibt Sicherheit und macht Lust auf
den nächsten Auftritt. Keine Kompromisse: HighendZubehör von König & Meyer für Sänger & Co.
5 Jahre Garantie · Made in Germany
www.k-m.de
MM: Woher nimmst du deine Inspirationen?
LAD: In den letzten 40 Jahren sind so viele Dinge um mich herum
passiert, die mir genug Inspiration und Themen zu Songs geliefert
haben. In einer Zeit, in der der Fokus auf zwischenmenschlichen
Beziehungen und deren Höhen und Tiefen liegt, gibt es genug
Material, über das man schreiben bzw. singen kann. Ich begegne
Besuchen Sie uns in Frankfurt auf der musikmesse
Halle 3.0, Stand C39, prolight+sound Halle 6.1, Stand B31
24 STORIES
oft Menschen, die sich in meinen Songs wiederfinden und dankbar dafür sind, dass es jemanden gibt, der ihre Gefühle verbalisiert und auf
eine spezielle Art und Weise für sie ausdrückt.
MM: Wie lange dauert es, bis ein komplettes
Album fertig ist?
LAD: Die Produktion eines neuen Albums dauert bei meinem Team und mir ca. ein Jahr.
MM: Erzähl uns von deinen Anfängen als
Musiker. Wie alt warst du, als du mit dem
Musikmachen angefangen hast?
LAD: Ich konnte mich nicht zwischen Gitarre
und Schlagzeug entscheiden und habe mich
dann für die Heimorgel, schön aus Eichenholz,
entschieden. (lacht) Also ein Eichenholzmöbelstück, aus dem Musik rausgekommen ist.
Damals war ich so 13 oder 14 Jahre alt. Das
hab’ ich ein paar Jahre gemacht und wollte dann
cooler und unbedingt Heavy-Metal-Gitarrist
werden. Das habe ich dann auch eine Zeit lang
durchgezogen, mit allem, was dazugehört.
Lange Haare, Mutter nerven, Headbanging und
viel Action. Wir hatten keinen Sänger und deshalb hatte ich das übergangsweise übernommen. Das war der Ursprung, warum ich heute
Sänger bin …
MM: Wie kam es dazu, dass du deinen ersten
Plattenvertrag unterschreiben konntest?
LAD: Nach vielen Jahren des Muckens habe
ich einen Job von dem Produzententeam
„Schallbau“ angeboten bekommen. Ich habe
damals bei dem Musikact „Vegas“ mitgearbeitet. Ich habe dort beim Refrain mitgesungen.
Vegas gingen dann mit Xavier Naidoo auf ClubTour als Support. Ich hatte irgendwann eine
Solostimme, eigentlich nur einen einzigen Ton,
und genau an dieser Stelle gab es dann regelmäßig Applaus. Und so kam es, wie es kommen musste: Es gab einen A&R-Manager von
Sony namens Hendrik Kersten im Publikum,
der mich angesprochen hatte. Daraus wurde
dann ein Deal über fünf Alben bei Sony.
MM: Warum hast du dich für deutschsprachige Songs entschieden?
LAD: Ich habe als Kind zwar in den Staaten
gelebt, aber wenn man mit dem Land nicht verwurzelt ist, fehlt einem ein bestimmter Sprachwitz oder es fehlen gewisse Gepflogenheiten.
Mit meiner allerersten Band mit damals 17
Jahren war es daher selbstverständlich, dass
wir deutsche Songs machen wollten. Da gab
es dann kurz die „Neue deutsche Welle“ und
dann wurden deutsche Songs auch schon wieder unmodern. Danach war ich dann bei vielen
musiker MAGAZIN 1/2012
englischsprachigen Coverbands und das hielt
dann auch eine lange Zeit so an. Die deutsche
Sprache hatte es damals nicht so leicht. Xavier
Naidoo, der damals den Anfang machen wollte, hatte es beispielsweise sehr schwer. Sein
Genre wurde als „kreativer Schlager“ abgetan.
Aber die deutschen Songs setzten sich durch.
Und sie werden auch weiterhin Bestand haben.
Eine neue Generation möchte deutsche Songs
und sie lebt auch diese Songs. Von daher kann
ich mir nicht vorstellen, dass es nur wieder so
eine Phase ist …
Ansonsten sollte man alles, auch an schlechten Dingen, mitnehmen, da man sonst nicht aus
seinen Fehlern lernen kann.
MM: Wie sehen deine nächsten Schritte,
Ziele usw. aus? Gibt es irgendetwas, das
du als Musiker erreichen möchtest?
LAD: Es gibt auf jeden Fall Musik, die ich in
Verbindung mit der deutschen Sprache auf
Band gebracht habe. Ich komme ja eigentlich
aus dem Blues- & Rock-Bereich. Jetzt mache
ich seit zwölf Jahren Pop, was auch Spaß macht
Lieber etwas Geld für
Schnickschnack
wie Klamotten
einsparen und dafür
in einen guten
Anwalt investieren.
MM: Gab es Fehler, die du anfangs gemacht
hast, die du besser vermieden hättest?
LAD: Ich möchte nichts ungeschehen machen.
Die Dinge, von denen ich damals vielleicht mal
überzeugt war, die mich aber nirgendwo hingebracht haben, sind die Erfahrungen, auf die ich
heute gerne zurückblicke. Ich könnte anderen
Leuten sagen, wie es bei mir war oder welche
Schritte ich gegangen bin. Vielleicht würde es
dem einen oder anderen Musiker helfen … Aber
ich glaube, jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Zurückblickend kann ich sagen, dass ich mir
damals einen Anwalt hätte nehmen sollen.
Gerade Plattenverträge mit Major-Labels werden
immer feister. Heutzutage muss man immer
mehr Geld abgeben. Von vornherein werden Abgaben für Live-Konzerte, GEMA und GVL fällig.
Da steigt man oft nicht durch. Also lieber etwas
Geld für Schnickschnack wie Klamotten einsparen und dafür in einen guten Anwalt investieren. Wenn erst mal die Weichen gestellt sind
und ein Deal mit einem Major unterschrieben
ist, kann man nicht mehr viel ausrichten.
Deshalb lieber vorher alle Vertragsdetails
prüfen …
und toll ist. Trotzdem würde ich gerne in mein
nächstes Album, das voraussichtlich im Frühling nächstes Jahr auf den Markt kommen soll,
mehr musikalische Wurzeln von mir einflechten.
Gerade die deutsche Sprache mit BluesElementen kann schnell altbacken klingen und
da möchte ich gerne einen Sound schaffen,
der die beiden Elemente kombiniert und sich
trotzdem modern anhört. Ich bin froh, dass es
solche Musiker wie Flo Mega gibt. Wirklich ein
ganz großartiger Musiker.
Es gibt viele karitative Bereiche, in denen ich
mich engagiere. Dieser Bereich ist nach wie
vor sehr wichtig für mich, da ich so etwas mit
meiner Position weitergeben kann.
MM: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Viel Spaß und
Erfolg weiterhin!
INTERVIEW: DIANE BÖDRICH
FOTOS: SONY MUSIC
LAITH AL-DEEN
„Der Letzte Deiner Art“
VÖ: 06.05.2011
WWW.LAITH.DE
Peter Weihe
Hubert Käppel
Michael
Sagmeister
Jäcki
Reznicek
Manfred
Schmitz
Paul
Westwood
Frank
Haunschild
Jürgen
Kumlehn
Dirk
Brand
Peter
Fischer
Richard
Köchli
26 STORIES
SIXTENTION
Sixtention spielen Welthits gepaart mit Klassik.
Ihre eigenen Arrangements sind mitreißend und
unerwartet anders – rein instrumental und begeistern
gleichermaßen Fans der Klassik und der
Rock-/Popmusik. Diese viel versprechende Band
wollen wir euch im folgenden Interview vorstellen.
MM: Welche Bedeutung hat der eigenwillige
Bandname für euch?
HANS-GEORG HOFFMANN: Sixtention setzt sich
aus zwei Wörtern zusammen. Zum einen die Zahl
sechs als Zeichen für die Anzahl der Musiker und
zum anderen das englische Wort „attention“.
Übersetzt bedeutet es Achtung oder Hochach-
musiker MAGAZIN 1/2012
tung. Dieses Wort trifft genau den Punkt, wie wir
als Musiker miteinander umgehen. Wir haben
großen Respekt vor den Leistungen der einzelnen Musiker und es beschreibt die Wertschätzung gegenüber den Musikrichtungen, von denen
wir alle kommen. Die Wortschöpfung „Sixtention“
ist bereits eine eingetragene Marke, die wir
patentiert bekommen haben.
MM: Sixtention – eine absolut ungewöhnliche Formation, die so in der Rockwelt noch
nicht da gewesen ist. Wie kam es zu dieser
Idee?
HANS-GEORG HOFFMANN: Entstanden ist die
Grundidee bei einem gemütlichen Billard-Spiel.
Man erzählte mir von vier Violinistinnen, die zu
einem Technobeat ihre Bögen schwingen. Für
jemanden, der aus dem Coverbereich von Pop
und Rock kommt, klingt das erst einmal sehr
ungewöhnlich. Aber die Neugierde packte mich
und in den Tiefen des weltweiten Webs fand ich
wirklich diese Damen und war fasziniert. Ich
musste mein persönliches Bild über die klassischen Instrumente korrigieren. Nie habe ich die
Virtuosität oder Qualität der Klassik angezweifelt,
aber ich hätte sie nie mit meiner Musikrichtung in
Verbindung gebracht.
Von da an dauerte es fast ein Jahr, bis ich das
Konzept für eine neue Band auf dem Papier
hatte. Der Aufbau der Musik, die Vorgehensweise, die ersten Titel – und
dann verschwand alles in der Schublade. Es schien unmöglich, die passenden Musiker für dieses Projekt zu finden. Vor allem die Fraktion der
Violinen stand der Idee nur lächelnd gegenüber.
PROFESSIONAL SOUND
FROM EAR TO EAR.
MM: Wie ist es dann zu dieser Besetzung gekommen?
JOONI HWANG: Ein schöner Zufall hat uns bei einem Konzert Ende
2009 zusammen auf die Bühne geführt. Vier Streicher waren als
Quartett mit einem Solisten vor Ort und Hans-Georg begleitete mit einigen Musikern eine Chorformation. Nach dem Konzert wurde ich plötzlich angesprochen, ob wir vielleicht Interesse hätten, bei einem Projekt
mitzuwirken. Zwischen Tür und Angel haben wir kurz die Telefon nummern getauscht und es kam nach langen Terminproblemen endlich
zum ersten Treffen. Hagi stellte uns sein Konzept ausführlich vor und ich
fand mich sofort in der beschriebenen Rolle wieder. Das hat mich so
richtig gereizt, denn die Magie der Rock-/Popmusik verzauberte mich
schon immer neben der Klassik.
MM: Ich habe gelesen, ihr seid am 7. Januar 2010 das erste Mal
im Proberaum gewesen. Wie ging es für euch dann weiter?
JOONI HWANG: Nach der ersten Probe war allen klar, dass die Chemie
untereinander stimmt und dass wir unbedingt weitermachen müssen.
Es war leider immer der Kampf um die gemeinsamen Termine, der uns
zu bremsen schien. Als die zweite Probe sich dem Ende näherte, eröffnete uns Hagi, dass wir im März unsere Demo-CD produzieren. Und so
kam es dann auch. Einen Monat später, nach nur fünf Proben, entstand
in unserem eigenen Studio die besagte CD. Sixtention hatten ihre
Geburtsstunde. Von da an überschlugen sich die Ereignisse.
MARC HALLBAUER: Im Juli 2010 stellten sich Sixtention bei ihrem ersten
Konzert sowohl der Presse als auch geladenen Gästen vor und bekamen
so viel Zuspruch, dass noch mehr Zeit investiert wurde. Wir schrieben unzählige Veranstalter und Agenturen an, aber nichts passierte.
Parallel arbeiteten wir an neuen Arrangements und entwickelten unsere
Musik sowie den Stil ständig weiter. Es gab immer mehr Proben und die
Band wuchs enger zusammen. Anfang Oktober 2010 schoben uns
Jooni und Hagi dann in unser Studio und sprachen von unserem ersten
Album, was wir im Dezember veröffentlichen. Alle grinsten und dachten
sich ihren Teil, aber am 17. Dezember 2010 hielten wir das Album
„Espressivo“ wirklich in den Händen. Es war unbegreiflich, was hier in
nicht einmal drei Monaten entstanden ist. HOFA-Media ermöglichte uns,
unter ihrem Label das Album zu veröffentlichen.
MM: Wie organisiert Ihr euch, um solche Ziele zu erreichen?
HANS-GEORG HOFFMANN: Es zeigte sich schnell, dass wir alles alleine machen müssen. Als Newcomer muss man beweisen, dass man es
unbedingt will. Deshalb wurde in kürzester Zeit aus sechs Musikern eine
GbR und wir planen und organisieren alles selbst. Wir sind heute
Management, Veran stalter von Konzerten, machen das komplette
Ticketing, leiten unser eigenes Tonstudio und – wir sind vor allem
Musiker mit Leib und Seele. Die Planungsaufgaben konzentrieren sich
bei Jooni und mir, aber unsere Musikerkollegen unterstützen und helfen
als Team in den Bereichen, wo ihre Stärken liegen. Es ist eine tolle
Zusammenarbeit und wir glauben dadurch an uns, weil wir einfach lieben, was wir tun.
SRH1840
SRH1440
Mit den Modellen SRH1840 und SRH1440 stellt Shure zwei
neue, professionelle Kopfhörer in offener Bauweise vor – die
erste Wahl für professionelle Recording-Anwendungen wie
Editieren, Mischen und Mastern.
Mehr Infos unter www.shure.de
© 2012 Shure Incorporated
STORIES 27
28
wir mit den Geigen als klassische Instrumente die
Rockmusik kombinieren. Das aktuelle Programm
von Sixtention greift verstärkt auf Klassiker zurück,
wobei wir natürlich durch unsere eigenen Arrangements den verschiedenen Stücken die SixtentionNote geben. Wir arbeiten schon an eigenen Titeln,
die unverkennbar unseren Stempel haben.
Das Besondere in unserer Musik ist die Virtuosität, die jeder der Musiker mitbringt und an der
richtigen Stelle einsetzt. Die Violinen wechseln sich
mit den anderen Instrumenten ab und wie ein
roter Faden springen die Motive hin und her.
Kaum ein Musiker hat nur eine begleitende Funktion, es ist eine Band, in der es auf jeden einzelnen ankommt. Wir sind nicht zwei Violinen, die von
vier Musikern begleitet werden, sondern wir sind
sechs Musizierende, bei denen zwei außergewöhnliche Violinistinnen die Hauptrollen übernehmen. Eigentlich muss man es selbst gehört
haben. Wir laden jeden gerne ein, in die Welt von
Sixtention einzutauchen.
MM: Ihr sprecht von eigenen Konzerten, die
selbst veranstaltet werden. Was darf ich mir
da vorstellen?
JOONI HWANG: Unser Ansatz ist die Symbiose
aus qualitativ hochwertiger Musik und einer beeindruckenden Show. Die Verschmelzung von
Klassik, Rock und Pop. Sixtention bringen nicht
nur ihre Musik auf die Bühne, sondern eine
extrem aufwendige Produktion mit exakt abgestimmten Pyro-Effekten, Lichtakzenten und
Laserflächen, welche dreidimensional über den
Zuschauern und Hörern schweben.
In 2011 waren mehrere große Konzerte angesetzt, die wir veranstaltet haben. Locations wie
Rosengarten Mannheim oder die Jahrhunderthalle Frankfurt sind hier zu nennen. Wir haben
eine Crew aus 27 erfahrenen Technikern aller
Gewerke zusammengestellt und sind mit den
musiker MAGAZIN 1/2012
namhaftesten Ticketagenturen in eine Kooperation
getreten. In der Jahrhunderthalle Frankfurt waren
wir mit fünf Lkw Material am Start. Die kompletten Drehbücher für unsere Events schreiben wir
selbst. Es ist ein großes Lob, wenn der letzte Ton
verklungen ist und dir das Publikum durch seinen
Applaus bestätigt: Es war ein wunderschöner
Abend. Es glaubt uns eigentlich kaum jemand,
dass wir das alles aus eigener Kraft umsetzen,
aber unsere Rechnung geht augenscheinlich auf.
MM: Kommen wir nun noch einmal auf eure
Musik zurück. Wie würdet ihr eure Musik
beschreiben?
MARC HALLBAUER: Wir erklären unsere Musik
gerne als Crossover, wobei durch die Art, wie wir
spielen, doch eher Rock zutrifft. Der Begriff „Crossover“ als Musikstil ist bei uns insofern legitim, als
MM: Wie sehen eure Zukunftspläne aus?
JOONI HWANG: Wir sind gerade dabei, unser
eigenes Plattenlabel zu gründen, um ein ganzes
Stück unabhängiger zu werden. Die von uns
angeschriebenen Plattenfirmen zeigten leider
kein Interesse. Selbstverständlich laufen die Vorbereitungen für die Konzerte in 2012 auf Hochtouren. Ende September 2012 werden wir in
Seoul starten und bei einigen Festivals in Südkorea
mitwirken. Wir haben bereits die ersten Zusagen
und das koreanische Fernsehen hat schon einen
kurzen Beitrag über Sixtention ausgestrahlt. Ende
April fliegen Hagi und ich für die Feinplanung und
Organisation in meine Heimat.
Aus Kalifornien haben wir eine Anfrage für
Mitte des Jahres, um bei einem Klassik-Festival
mitzuwirken. Hier sollen Sixtention das Bindeglied
zur Jugend herstellen.
Wir werden auch unsere Besuche in den
Schulen fortsetzen. Mit unserem Konzept bringen
wir vor allem junge Menschen dazu, die klassischen Instrumente aus einer anderen, für sie
neuen Perspektive zu sehen. Für die Lehrkräfte
haben wir Unterlagen zusammengestellt, wie
unsere Idee in den Unterrichtsablauf integriert werden kann. Wir möchten dem Musikernachwuchs
zeigen, dass es in der Musik keine Grenzen gibt
und hier finden wir einen sehr fruchtbaren Boden.
MM: Vielen Dank, Sixtention, dass ihr uns
Rede uns Antwort gestanden habt. Alles
Liebe und weiterhin viel Erfolg!
WEB: WWW.SIXTENTION.DE
INTERVIEW: OLE SEELENMEYER
FOTOQUELLE: SIXTENTION
STORIES 29
JORDAN
REYNE
Gothic Folklore
H
eute möchten wir eine Künstlerin vorstellen, die sich ihren ganz eigenen musikalischen Weg definiert hat. Neben Celtic, Folk und
etwas Gothic hat ihre Musik die Besonderheit,
dass unter anderem Maschinengeräusche den
Sound bilden. Man könnte ihren Sound also auch
als „Steam-Punk“ bezeichnen. Damit ist die Neuseeländerin schon seit sechs Alben außerordentlich erfolgreich.
MM: Jordan, wir haben gerade versucht,
deinen Sound zu beschreiben: Ist uns das
gelungen? Wie würdest du deine Musik
beschreiben?
Top Performance on Stage
Über 4000 Produkte rund um Sound `n` Light
für DJs, Musiker und Entertainment-Fans.
u
Jetzt ne t
imen
im Sort
Beratung und Inspiration vor Ort:
Über 220.000 Artikel auf
24 Stunden Bestellannahme unter:
25 x in Deutschland
conrad.de
0180 5 312111*
* (0,14 €/Min. aus dem Festnetz, maximal 0,42 €/Min. aus dem Mobilfunknetz)
30 STORIES
JORDAN: Eigentlich gut gemacht. Musik mit
Worten zu beschreiben ist sowieso schwierig –
etwas wie Tanzen benutzen zu müssen, wenn
man Architektur beschreiben will. Was auch
schwer darzustellen sein kann, ist die Art Energie,
die zu bestimmter Musik gehört. Die Energie in
meiner Musik ist die, die von den Menschen
kommt, die ich beschreibe – ein Drang, der kommt
vom Trieb, das Leben in
den Griff zu kriegen und
verstehen zu können. Es ist
eine Art Positivismus, der zu
Licht wird, nur weil man
doch die Schwierigkeiten
überwindet und etwas Sinn
für sich selbst schafft. Es ist
in dieser Art eine Lebensenergie, die immer vorwärts drückt, ohne zu
erwarten, dass alles gut oder schlecht sei, nur
dass es ist und dass daraus das Leben besteht.
mes Kind, und wenn man von der totalen Ruhe
in eine Stadt geht, merkt man plötzlich, dass um
uns alle herum Geräusche sind, die unsere Zeit
in Geschichten darstellen. Wenn man zum Beispiel in 1890 lebt, sind diese Geräusche völlig
anders, als wenn man in 2012 lebt. Also, wenn
ich jetzt eine Geschichte erzähle mit Musik, wähle
ich Sounds aus, die in die Zeit passen.
Die Energie in meiner Musik
ist ein Drang, der kommt vom
Trieb, das Leben in den
Griff zu kriegen und verstehen
zu können.
MM: Du kombinierst alte Maschinengeräusche mit Folk. Wie und wann bist du auf diese
Idee gekommen?
JORDAN: Als ich ein Kind war, wuchs ich inmitten eines Nirgendwo auf. Die nächste Stadt war
Stunden entfernt. Da hat man nur den Klang des
Meeres im Ohr. Ich sang oft mit dem Meer und
war oft allein unterwegs und wohnte viel in meiner Imagination. Ich fand alte Eisen von den verlassenen Bergarbeiterstellen und Stücke von
Eisenbahnen, die nie fertiggestellt waren. Ich
sang und machte Krach mit diesen Teilen, bis
meine Eltern die Schnauze voll hatten von der
wachsenden Sammlung von Schrott in ihrem
Hinterhof und mich wegschickten, um ein „echtes“ Instrument zu lernen. Den Klang des Metalls
vergaß ich aber nie und als wir endlich in eine
Stadt umzogen, bemerkte ich all die Geräusche
um mich herum. Ich war ein relativ aufmerksa-
musiker MAGAZIN 1/2012
MM: All deine Alben sind nach einem bestimmten Thema aufgebaut und erzählen
die Geschichten von Menschen. Dazu
mischst du Tatsachen mit Volksmärchen.
Wie entstehen diese Geschichten und was
inspiriert dich dazu?
JORDAN: Die Mehrheit der Geschichten ist über
außergewöhnliche Menschen geschrieben – aber
für jede, die so genannt ist, gibt’s Tausende, die
nie erkannt wurden. Deshalb habe ich mich immer
für die Jeden-Tag-Menschen interessiert – das
sind die Menschen, die uns die Geschichte vergessen lassen werden. Die hatten ganz häufig
Leben geführt, die von ruhigem Mut bestehen,
obwohl die Geschichte das nicht erkennt. Die
meisten Menschen müssen einen Sinn für die
Sinnlosigkeit für sich selbst finden und mit den
Herausforderungen des Lebens irgendwie klarkommen. Mich interessiert, wie sie das machen.
Mich interessiert, was für Ereignisse passiert waren
und wie sie sich durchgebissen haben. Wenn ich
einen tollen Charakter finde, während ich recherchiere, schreibe ich gern über sie.
MM: Wie hast du das Konzept deines neuesten Albums „Children of a Factory Nation“
geschrieben? Welchen Anlass gab es für
dich, über das Industriezeitalter zu schreiben? Welche Relevanz siehst du zur heutigen Zeit?
JORDAN: Das Zeitalter hat mich schon seit ein
paar Alben interessiert. Die Inspiration kam,
nachdem meine Oma gestorben war, und wir
haben ein paar Infos gefunden, die sie gesammelt hatte. Es gab eine Linie unserer Familie, die
circa 1890 von Wales nach London kam, um
Arbeit zu suchen (ich stamme von einer langen
Linie von Bergarbeitern aus Wales). Während der
Zeit, in der ich darüber las, hatte mein Partner
auch einen Fabrikjob. Erst mal in Deutschland,
danach in England. Es war am Anfang eine Krise,
und in beiden Fällen sah ich neue Zweifel und
hatte mehr Angst, nicht zu überleben. Firmen,
die äußerlich einen guten Ruf hatten, werden ihre
Arbeiter drücken bis zu 60 Stunden pro Woche
und wegen der Angst vor Kündigung noch mehr
als normalerweise ausbeuten. Es war (und ist
immer noch) eine Zeit von reißenden Änderungen, die das Leben der Alltagsmenschen im Kopf
rüberkippt. Damals, mit der Änderung von Arbeit
für sich selbst, mit verkauften Arbeitskräften, sah
man auch reißende Änderungen und Umdrehungen im Alltag. Also, das Album ist eine Parallele
von damals zum Jetzt, wo die Charaktere versuchen, einfach ihr Leben zu führen und Bedeutung zu finden trotz der Härte und des Hungers
und trotzdem es ihnen selbst wenig ausmacht,
was ihnen im Leben alles nicht gegönnt ist.
MM: Wie können wir uns dein Songschreiben vorstellen? Wie gehst du vor? Erst die
Geschichte und dann die Melodie?
JORDAN: Es kommt darauf an. Die letzten zwei
Alben waren von Geschichten inspiriert. Das vorletzte, weil die New Zealand Arts Council es
kommissioniert hat. Also, das fing mit einer Geschichte an. Es ist aber nicht immer so. Manchmal starte ich mit einem einzelnen Geräusch –
einem Zug oder dem Inneren einer Fabrik. Solche
Sounds haben entweder einen Ton oder einen
Rhythmus von sich selbst. Man drückt ihn dann
mit anderen Instrumenten aus und harmoniert sie
mit ihm. Manchmal habe ich aber eine Melodie
oder Gitarrenakkorde. Dann hänge ich die Reste
um ihn. In allen Fällen brauche ich aber ein bestimmtes Gefühl – etwas, das mich zu diesen
Sounds hinzieht; etwas, das mich hypnotisiert.
MM: Hast du musikalische Vorbilder? Oder
hat eine Künstlerin wie du keine Vorbilder?
JORDAN: Ich habe Einflüsse, auf jeden Fall.
Laurie Anderson wäre einer – sie hat viel experi-
STORIES 31
mentiert und war ein super Kontrast zur heutigen
Musikerin: Sie trug Anzüge und war nicht da, um
ihre Sexualität zu verkaufen, um die Schwäche
ihres Talents auszugleichen. Sie war 100 % für
Musik und Ideen. Imogen Heap ist auch so eine
Künstlerin und ich habe vor ihr viel Respekt.
Trent Reznor wäre noch ein großer Einfluss für
mich – er sieht den Charme in den Maschinengeräuschen und kann sich in sie verlieben und
etwas Schönes daraus machen. Daneben liebe
ich die alten Erzähler – musikalisch oder auch
nicht. Die, die Bilder, Charakter und Plot mit
Worten schaffen. Bob Dylan ist einer meiner Lieblinge, aber auch die Brüder Grimm.
MM: Jordan, du trittst sehr viel live auf. Wie
wichtig ist dir, live zu spielen? Was bedeuten
dir die Liveauftritte?
JORDAN: Liveauftritte bedeuten eine Verbindung
mit Menschen. Es ist der Weg, eine Beziehung
mit der Musik selbst und mit den Menschen, die
sie hören, zu ermöglichen. Musik existiert nicht in
einem Vakuum – es ist, wie die Sounds unserer
Umgebung ein Teil von unserem Leben sind, so
sind Zuhörer ein Teil von der Musik. Es ist ein
Milieu, mit Verbindungen und Beziehungen in alle
Richtungen. Ihre Erfahrung und Interpretation der
Musik und Musiker sind genauso wichtig wie die
Musik selbst.
MM: Und wie kann man sich ein Konzert von
dir vorstellen? Wie entstehen die Sounds?
Über Playback? Oder baust du auch mal aktiv
deine Sounds ein?
JORDAN: Ich spiele mit zwei Loopmaschinen
von Digitech Harman. Damit nehme ich die meisten Sounds live auf: alle Gitarren und Gesangsloops. Die Sounds sind schon da, denn die kann
ich nicht spontan neu erzeugen – die sind von
überall in der Welt gesammelt. Also, wenn ein
Lied Maschinen drin hat, sind die schon als
Sequenz vorhanden, oder ich triggere sie live mit
meinem Fuß. Die verschiedenen Gesänge, Handrhythmen und Gitarren baue ich live. Manchmal
gibt es bis zu fünf geschickte, live gebaute Loops,
was lustig sein kann, wenn ich sie nicht genau
richtig aufnehme, aber es heißt auch, dass ein
Lied nie zweimal gleich klingt. Man kann damit
sehr kreativ auf der Bühne sein.
MM: Wie läuft bei dir der organisatorische
Teil ab? Wer managt dich? Wer organisiert
deine Auftritte?
JORDAN: Mein Veranstaltungsagent (Ben
Haylands) organisiert meine Auftritte bei normalen Festivals, in Clubs und so weiter. Ich habe
aber auch einen Cyber-Veranstaltungsagenten,
der alle meine Onlineauftritte (bis zu acht pro
Woche) organisiert. Die sind ein sehr interessanter Weg, wobei ich damit auch zu meinen
internationalen Fans spielen kann, da sie in virtuellen Welten stattfinden. Dahinter ist die LivePerformance dasselbe, aber man sieht mich durch
eine Webcam oder einen Avatar. Es kommt darauf
an, in welcher Onlineplattform man auftritt.
MM: Wie sehen deine nächsten Ziele aus?
JORDAN: Sehr gern werde ich durch ganz
Europa touren und bei mehreren Festen auftreten. Ich werde auch gern anderen Indie-Bands
ermöglichen, Onlineauftritte zu machen, weil das
ein Gebiet ist, das die großen Plattenfirmen noch
nicht betreten haben, und also ein Ort ist, an
dem alles an der Qualität der Musik und Performance liegt. Die großen Firmen haben noch
nicht den Preis des Mitmachens erhöht, so, wie
bei anderen Dingen, wo sie ihre Gegner (IndieMusiker) durch Infrastruktur, suspekte Gesetze
und Geldmacht ausgegrenzt haben.
MM: Gab es bei dir so einen richtigen Anfängerfehler? Kannst du den Lesern einen
guten Tipp mit auf den Weg geben?
JORDAN: Ja, bestimmt viele! Der größte aber ist,
dass ich zu sehr auf die hörte, die sagten: „So
kannst du nicht eine Kariere machen.“ Wir haben
einen relativ unpoetischen Ausdruck in Neuseeland: Es gibt mehr als einen Weg, eine Katze
zu töten – und es stimmt. Mit Musik, dank des
Internets, gibt es jetzt viele Wege, die sich für
Indie-Musiker eröffnen, und neue, die sich jeden
Tag eröffnen. Die Leute, die diese neuen Möglichkeiten erst sehen und gut nutzen, haben echten
Erfolg. Deswegen liebe ich die Online-Performance-Welt. Es ist etwas, das doch finanziell
klappt und wo noch nicht die großen Plattenfirmen ihre Finger drin haben. Also, es ist noch
frei von suspekten Gesetzen, InfrastrukturKontrolle und absichtlich erhöhten Mitmachkosten. Für einen Indie-Musiker heute gibt es
viele Wege, die interessant und abenteuerlich
sind, und auch welche, wovon man leben kann.
MM: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir wünschen dir weiterhin
viel Erfolg auf deinem musikalischen Weg.
JORDAN: Vielen Dank. Es war auch sehr schön,
mit dir zu reden!
NTERVIEW: DIANE BÖDRICH
FOTOQUELLE: JORDAN REYNE
WWW.JORDANREYNE.COM
WWW.FACEBOOK.COM/JORDANREYNEMUSIC
WWW.YOUTUBE.COM/JORDANREYNE
1/2012 musiker MAGAZIN
32 MUSIKBUSINESS
G
erd Graf Bernadotte war 28 Jahre lang
Manager von Dieter Bohlen. In diesem
Interview schildert er seine Erlebnisse mit dem
„Poptitan“ (Bild).
MM: Hallo Gerd, erzähl bitte kurz unseren
Lesern über deine Kindheit, Jugend und
Familie.
GERD BERNADOTTE: Schon in der Kindheit
habe ich mich für Musik stark interessiert. Dies
setzte sich auch in der Jugend fort. Hier dominierte insbesondere die deutsche Schlagerwelt
neben meiner Lieblings-Popgruppe, den Beatles,
und dann später auch den Hollies. Wohlbehütet
und von meiner Mutter streng bewacht durfte ich
leider zu dem ersten Konzert der Beatles in
München nicht anreisen. Meine Eltern hätten
sich damals Riesensorgen gemacht und so
musste ich meine erste musikalische Niederlage
erleben.
MM: Wann hast du dich dazu entschlossen,
Manager von Künstlern zu werden? Was hat
dich dazu bewogen?
musiker MAGAZIN 1/2012
GERD
BERNADOTTE
Ein Interview mit
dem ehemaligen Manager
von Dieter Bohlen
GB: Bereits mit 23 Jahren hatte ich durch meine
Unternehmensberatung, insbesondere für kleine
Unternehmen, durch die Einführung der ersten
Olivetti-Computer kurzfristig mehr als eine Million
verdient. Ich war auf dem Fachgebiet der Computersprachen sehr talentiert und wie im Buch
beschrieben nahm ich erstmals zu Thomas Anders
Kontakt auf, der damals erfolglos deutschen
Schlager präsentierte. Kurzum: Ich verpflichtete
Thomas für mein privates Sommerfest. Kurz darauf gründete ich mit ihm die TA Promotion und aus
dem Schlagersänger Thomas Anders wurde wenige Monate später mit seinem Produzenten Dieter
Bohlen das Popduo Modern Talking gegründet.
MUSIKBUSINESS 33
MM: Welches waren deine ersten Künstler als Manager?
GB: Ich managte daraufhin Thomas Anders und sorgte für einen regen
Geldfluss. Aus den Mini-Schlagergagen von Thomas Anders wurden dann für
Modern Talking Gagen von 20 000 DM aufwärts gezahlt.
MM: Wann hast du Dieter Bohlen kennengelernt?
GB: Dieter Bohlen lernte ich beim ersten gemeinsamen Modern-Talking-Auftritt
mit Thomas Anders und Nora in Hamburg auf der Reeperbahn kennen. Hier war
der erste Modern-Talking-Auftritt. Schon in der Garderobe, als ich Dieter Bohlen
zum ersten Mal sah, hatte er ein herrschsüchtiges Benehmen vorgelegt. Wenige
Tage danach war ein weiterer Auftritt in der Nähe von Ludwigshafen. Hier schüttete mir Dieter vor seinem Aufritt ein halbes Glas Bier über den Kopf. Darauf
organisierte ich mir ein volles Glas und schüttete es ihm ebenfalls über seinen
Kopf. Seitdem waren wir erstmals die besten Freunde. Mit dieser Gegenreaktion
hatte er nie gerechnet.
MM: Welche Aufgaben hattest du als Manager von Dieter Bohlen übernommen? Exklusiv/Non-Exklusiv?
GB: In der Anfangszeit war ich natürlich für Thomas Anders zuständig. Permanent
war mein Aufgabengebiet, die immer wieder von Bohlen ausgehenden Streitereien
und Beleidigungen gegenüber Thomas und Nora zu schlichten und in gerade
Bahnen zu bringen. Nach dem Ende von Modern Talking, die Zeit, als Thomas
Anders mit den Millionen nach Hollywood abreiste, startete Dieter Bohlen die
bekannte Solokarriere als Formation: Blue System. Auch diese Ära begleitete
ich Dieter Tag für Tag zu allen TV-Auftritten und den großen Konzerten in die
damalige UdSSR. Hier gab es an seiner Seite nur meine Person und ich war,
wie im „Bohlencode“ beschrieben, für die komplette Organisation der Band,
seinen Frauen und alle anfallenden Tätigkeiten zuständig, selbst für die Transporte
der Millionenbeträge über die Zölle an den Flughäfen. Dafür gab es nur mich
exklusiv.
MM: Wie lange hast du Thomas Anders gemanagt?
GB: Thomas Anders habe ich gemanagt von 1982 bis zum Ende von Modern
Talking.
GB: Worauf legte Dieter Bohlen in seiner Zusammenarbeit mit dir
besonderen Wert?
GB: Dieter Bohlen legte besonderen Wert darauf, was mir erst später bewusst
wurde, dass ich alle unangenehmen Dinge für ihn erledigte, die eigentlich mit
hohen Strafen verbunden waren. Ich meine hiermit, die illegalen Mammutbeträge
ohne Anmeldung aus dem Ausland zu schaffen. Nach Möglichkeit alles in
Schwarzgeldern zu kassieren. Als ob es immer noch nicht genug war, ließ er
sich von mir Rechnungen in Millionenhöhe schreiben, um seine fälligen Steuerabgaben zu reduzieren. Dieses wird auch detailliert im „Bohlencode“ angeführt.
MM: Nach Aussagen des ehemaligen Chefarrangeurs von Modern
Talking, Ralf Stemmann (heute USA), aber auch der Studiomusiker aller
Modern-Talking-CDs, hat Dieter Bohlen auf keiner dieser CDs gesungen
oder irgendein Instrument gespielt. Stimmt das?
GB: Ich glaube, dass Dieter Bohlen bei Modern Talking niemals selbst gesungen hat. Anders bei Blues System. Hier krächzte er in seiner ersten Ballade,
Titel: „Sorry little Sarah“ … Zumindest habe ich Bohlen öfter mal Klavier spielen sehen und gehört. Bei allen vorherigen Auftritten mit Gitarre, sei es im TV
oder auf den größten Bühnen von Moskau etc. war immer das Anschlusskabel
der Gitarre in seiner Hosentasche.
MM: Nach Aussagen des Sat1-Gutachters in Sachen Bohlen, Prof. Dr.
Hertin (Berlin), ergaben musikwissenschaftliche Untersuchungen aller
YOUR PROFESSIONAL PARTNER FOR STAGES,
TEMPORARY STRUCTURES AND CONSTRUCTIONS
0049 7244 / 72 02 0
0049 7244 / 72 02 22
34 MUSIKBUSINESS
Bohlen liebt nur sein Geld,
von dem er eigentlich
nichts hat,
da er sich nichts kauft.
Bohlen-Hits, dass er Melodien, aber auch zum
Teil Arrangements von US-amerikanischen
Hits adaptiert – man könnte auch sagen
geklaut – hat. Stimmt das?
GB: Natürlich hat Bohlen die meisten Hit-Songs,
die er produziert hatte, irgendwo adaptiert und
immer geschickt mehr oder weniger geklaut, dass
es nur halbwegs Musikinteressierten sofort aufgefallen ist. Dies machte er von Anfang an bis
heute nach wie vor und hat sich damit ein enormes Millionenvermögen angehäuft.
MM: Welche größten Erfolge hatten „Blue
System“?
GB: Wenn man mich heute nach den größten
Erfolgen von Blue System fragt, würde ich spontan
sagen „Sorry little Sarah“ und „My bed is too big“.
MM: Wo hatte Dieter Bohlen seine vielen
teuren Autos her?
GB: Die Autos habe ich von Anfang an in der
Regel Dieter Bohlen kontinuierlich über die ganzen Jahre kostenlos besorgt. Mitte 1985 gab es
einen regen Autoboom auf Ferrari und MercedesSportwagen, sodass Bohlen hier die Autos kaufte und für einen Wahnsinns-Aufpreis sofort wei-
musiker MAGAZIN 1/2012
terverkaufte. Dabei hatte er als Prominenter natürlich den Riesenvorteil, dass man dem Popstar die
Autos ohne Wartezeiten lieferte.
MM: Wie arbeitet Dieter Bohlen mit den von
ihm entdeckten jungen Künstlerinnen und
Künstlern zusammen?
GB: Wie man in der Presse lesen kann, behandelt Bohlen seine Künstler eigentlich wie Dreck.
Weder eine Yvonne Catterfeld noch ein Chris
Norman und die vielen unzähligen anderen lassen kein gutes Wort über ihn raus. Ich kann mich
noch erinnern, als Marianne Rosenberg in seinem Studio angekündigt wurde und er sich freute wie ein kleines Kind, dass Marianne morgen
kommen würde. Als Marianne Rosenberg das
Studio betrat, war er bitter enttäuscht, sie wirkte
auf ihn halt alles andere als so, wie er sie vom
Cover kannte.
MM: Hat Dieter Bohlen in früheren Jahren
tatsächlich Steuerbetrug begangen?
GB: Natürlich hat Dieter Bohlen Mitte der 80er vorsätzlich einen Steuerbetrug begangen, in den er
mich massiv einbezog. In meinem Buch sind übrigens auch Originalbelege seines Steuerberaters
abgedruckt und nachzulesen. Deshalb hat es
mich immer im Besonderen genervt, wenn er in
Talkshows erzählt hat, was er für ein korrekter
Steuerzahler sei und deshalb auch nicht nach
Mallorca gehen würde, wie es viele andere tun.
MM: Wo und wann hat Dieter Bohlen Millionen US-Dollar am Zoll vorbeilanciert?
GB: Die Millionen US-Dollar wurden natürlich zum
größten Teil aus dem heutigen Russland am Zoll
vorbeilanciert. Bohlen steckte sich gerne auch
mal 20 000 oder 100 000 black in die Tasche.
MM: Welches Verhältnis hat Dieter Bohlen
zum ehemaligen Hit-Produzenten Frank
Farian?
GB: Mit dem Welthitproduzenten Frank Farian
hat Bohlen sich so zerstritten, dass eine wahre
Presseschlacht in allen Zeitungen, Magazinen und
TV-Formaten wochenlang Thema Nr. 1 war. Zum
Schluss schrieb Frank Farian noch ein Buch über
Dieter mit dem Titel „Stupid Dieter Bohlen“. Ich
habe 2003 dann Frank Farian durch Daniel Lopes
richtig kennengelernt und ich muss sagen, was
Lebensqualität angeht, liegt Frank Farian Dieter
Bohlen um Lichtjahre voraus. Wenn Bohlen in
MUSIKBUSINESS 35
/HX9HUODJ'UXPXQG3HUFXVVLRQ/HKUEFKHU
Tötensen noch drei Tage über dem Verfallsdatum abgelaufene Jogurtbecher löffelt, lässt sich in Miami Frank Farian die frischen Erdbeeren aus Mexiko direkt
einfliegen und dazu die edelsten Pfefferkörner aus Madagaskar.
MM: Wer hat das Comeback von Modern Talking organisiert und gemanagt?
GB: 1997 entstand die Idee bei der damaligen Plattenfirma Hansa BMG, dass
man Modern Talking II starten lassen sollte, zumal die Karten gut gemischt
waren. Thomas Anders kam völlig pleite aus den USA bereits Jahre vorher
zurück. In der Ehe mit Nora kriselte es und vor dem Neustart von Modern
Talking war die Scheidung mit Nora. Und der damals unter starken Depressionen
Leidende war mehr oder weniger pleite und musste schon, um Miete und Strom
zu zahlen, beim Radio Regenbogen als Moderator arbeiten. Die Plattenfirma
organisierte das Comeback in „Wetten, dass …“ und Anders und Bohlen ließen
sich feiern. Aber bereits bei den ersten Stunden der öffentlichen Auftritte hatte
Bohlen noch immer nicht die peinliche Art abgelegt. Meine Tätigkeit bei Modern
Talking II ging genauso reibungslos weiter.
$QG\*LOOPDQQ
-D]]WUDLQLQJ%XFK'9'
hEXQJHQI$QIlQJHU.UHDWLYH
&RPSLQJ)LOOLQ.RQ]HSWH
IU)RUWJHVFKULWWHQHÅ+LJK
(QG([HUFLVHV´IU&UDFNV
3URÀV%HLVSLHOHXQG3OD\DOR
QJVLP%XFKXQGDXI'9'LQFO
$XGLR66SLUDOELQFO'9'
&KDQJXLWR
'DV*HKHLPQLVGHU+DQG
7KHVHFUHWRIWKHKDQG
/D0DQRVHFUHWD
hEXQJHQ]XU$XVELOGXQJ
GHUVFKZlFKHUHQ+DQG
1RWHQXQGLQFO'9'
GHXWVFKHQJOLVFKVSDQLVFK
MM: Wer hat die DSDS-Idee für RTL ins Leben gerufen und gemanagt?
GB: Damit habe ich überhaupt nichts zu tun. DSDS lief bereits, wie viele Shows im
deutschen TV, erfolgreich als „Popidol“ in den USA und anderen Ländern weltweit.
MM: Handelt es sich bei DSDS um einen seriösen Wettbewerb oder wird
dort manipuliert und betrogen?
GB: Hier wird manipuliert und betrogen, dass sich die Balken biegen. Vielleicht
bei den ersten 1 bis 2 Sendungen hat man noch versucht, einen wirklich guten
Sänger zu finden, aber heute geht es nur noch darum, Geschichten und Storys
auf dem Niveau von Harz IV und möglichst kriminelle Geschichten zu erfinden,
damit das Format spannend gehalten wird. Ich sage einfach, DSDS ist niveaulos, niveaulos, niveaulos …
MM: Wer kümmerte sich bei Dieter Bohlen zu deiner Zeit mit ihm um die
Pressearbeit?
GB: In erster Linie hat sich natürlich Dieter Bohlen immer selbst um seine Pressearbeit bemüht. Dies steigerte sich dann so pervers, dass er nicht mal mehr einen
Fotografen duldete, der seine Urlaubsfotos geschossen hatte. Dieter Bohlen lieferte selbst seine eigenen Fotos und ließ sich dies auch reichlich bezahlen. Ansonsten
habe ich viel Pressearbeit geleistet, ganz zu schweigen von den unzähligen
Schlagzeilen, die in der Bildzeitung um Dieter Bohlen, mit Naddel, Verona Pooth
usw. entstanden sind. Nach der endgültigen Trennung Naddel von Dieter zahlte mir
der Sender RTL für jeden gesprochenen Satz von Naddel, der gesendet wurde,
1 000 Euro zzgl. der Wiederholungsformate.
MM: Wie wurden/werden deiner Meinung nach die Charts manipuliert?
Welche Charts?
GB: Die Chartsmanipulation ist so umfangreich, dass ich diesem Thema in meinem Buch „Bohlencode“ ein eigenes Kapitel widmete. Die Charts werden in
Deutschland so stark manipuliert, genauso wie man die DSDS-Gewinner und
andere Spielshows manipuliert. Doch keiner wagt sich, dies öffentlich zu
machen, da ja die TV-Giganten alle Fäden in der Hand halten und sich alle untereinander mehr oder weniger erpressen. So sind z. B. im Moment die 15 RecallTeilnehmer der neuen DSDS-Staffel bereits im Internet bei Youtube und
Facebook zu sehen. Keine führende Zeitung wagt sich, dies zu drucken, da RTL
hier bereits ihren Printpartnern massiv gedroht hat, die Zusammenarbeit zu kündigen, falls das gedruckt würde.
MM: Wie verhält sich Bohlen im Showgeschäft? Gibt es einen „integeren
Menschen“ namens Dieter Bohlen?
2OL5XERZ
H%HDWVDP'UXPVHW
'LH/LYHXPVHW]XQJSURJUDP
PLHUWHUXHOHNWURQLVFKHU%HDWV
6W\OHJXLGHIUPRGHUQHV6SLHO
+|UEHLVSLHOH1RWHQEHLVS
)RWRVXQG3ODWWHQWLSSV
6HLWHQLQFO&'
'LHWKDUG6WHLQ
0RGHUQ'UXPPLQJ
$XÁDJHLQNOHERRN
'LH6FKODJ]HXJVFKXOHIU
HUIROJUHLFKHV/HUQHQ
hEXQJHQ3OD\DOR
QJ6RQJV6RORVWFNH
6HLWHQLQFO&'%RQXV
+HOJH5RVHQEDXP
6WHIDQ6FKW]
%UDVLOLDQLVFKH6WLOHIU'UXP
6HWXQG3HUFXVVLRQLQ:RUW
%LOGXQG7RQ0LW1RWHQ
XQG+|UEHLVSLHOHQ
6HLWHQLQFO&'
$QDO\VHQGHV6SLHOHQVIUHLQ
H[]HOOHQWHV(UJHEQLV:LFKWLJ
IUDOOH6FKOHUXQG/HKUHU
$XÁDJH6HLWHQ
%UD]LOLDQ'UXPPLQJ
)XQGDPHQWDOH.RQ]HSWH
IU6FKODJ]HXJHU
/(89(5/$*
.ROSLQJVWUD‰H
'1HXVl‰
7HOHIRQ
H0DLOOHXYHUODJ#DROFRP
ZZZOHXYHUODJGH
36 MUSIKBUSINESS
GB: Bohlen verhält sich im Showgeschäft nach
dem Motto „Ich bin Gott, der Größte, den es
überhaupt auf Erden gibt“. In Wirklichkeit laufen
ihm alle Frauen weg. Er liebt nur sein Geld, von
dem er eigentlich nichts hat, da er sich nichts
kauft. Selbst um ein paar Garagen auf seinem
Grundstück bauen zu lassen, ist er zu geizig und
im Winter kratzt er lieber die Autoscheiben und
friert sich die Hände ab. Ich kenne keinen auf diesem Planeten, der geiziger ist als Dieter Bohlen.
sich in der Regel die Telefonnummer geben lassen, um alles selbst in die Hand zu nehmen – nur
damit er nicht ein paar Prozente Vermittlungsprovision zahlen muss. Alle Werbepartner, ob Versicherungen, die Deutsche Bahn und besonders
die vielen kostenlosen Zuwendungen, wurden zu
95 % über mich akquiriert.
MM: Wer hat die Werbepartner für Dieter
Bohlen gewonnen?
GB: Ich habe für Bohlen jedes Jahr Tausende
von Werbebriefen an alle Sparten, die für ihn in
Frage kommen, verschickt. Wenn sich dann ein
potenzieller Werbepartner gemeldet hat, hat er
Magazin ein Interview aus der derzeitig laufenden
DSDS-Staffel vermitteln, wie man mit den Kandidaten umgeht, wo auch ein Strafverfahren gegen
RTL und Grundy anhängig ist, damit der Leser
wirklich erkennt, mit welchen Methoden hier überhaupt das Sendeformat DSDS entsteht.
MM: Wird DSDS tatsächlich auch heute noch
manipuliert?
GB: Ich würde gerne mit der Zeitschrift musiker
WENN SIE WISSEN WOLLEN,
WER MIT WEM ...
(Songs produziert?)
SONGS Wanted - seit 25 Jahren die Kontaktbörse
für Songplugging
Neu erschienen!
WHO’S WHO IN A&R IN GERMANY 2012
Bestellen Sie jetzt!
MM: Stehen die Gewinner bereits vor der TVAussendung fest?
GB: Die Gewinner für den Recall stehen bereits
jetzt fest und sind bei Youtube unter „Kandidaten
2012 DSDS“ abrufbar. Der Hauptgewinner steht
meines Erachtens noch nicht fest. Sollte sich hier
jedoch ein Gewinner herauskristallisieren, der
weder Universal noch RTL genehm ist, wird das
rücksichtslos geändert. So, wie Menowin, der
eigentliche Gewinner von 2010, gegen Mehrzad
gewechselt wurde, da keiner in der Lage war,
den drogengesteuerten Menowin in den Griff zu
bekommen.
MM: Wie werden die Kandidaten für DSDS
vertraglich vor der Sendung eingebunden?
Was hältst du von diesen Verträgen?
GB: Die DSDS-Kandidaten sind oft junge, unerfahrene Teilnehmer, die noch nie im Leben mit
einem Anwalt oder vertraglichen Unterschriften
zu tun hatten. Sie müssen sittenwidrige Verträge
unterschreiben. Im Übrigen müssen die letzten
15 Teilnehmer für die Mottoshows bereits beim
Rückflug von den Malediven die Verträge noch
im Flugzeug unterschreiben. Wenn hier einer nur
den geringsten Widerstand leistet, werden die
Grundy-Mitarbeiter sofort massiv und schüchtern
die Teilnehmer ein. Wir haben noch fünf Ersatzkandidaten, wenn ihr nicht wollt, kein Problem.
Außerdem wird dann mitgeteilt, man könne ja
jederzeit die Verträge von einem Anwalt überprüfen lassen. Hierzu habe RTL diverse Anwälte, die
ihnen kostenlos zur Seite stehen. Dies ist eine
der größten Verarschungen schon im Vorprogramm. Man kann nur jedem Teilnehmer wünschen, dass er niemals der Gewinner dieses Formates wird. Siehe Elli Erl, Thomas Godoj, Tobias
Regner, Daniel Schumacher oder Mehrzad
Marashi, aus denen allen nichts, aber auch gar
nichts, geworden ist. Die Verträge sind schlicht
und ergreifend nicht das Papier wert, also auf
gut Deutsch: purer Dreck.
(Das musiker Magazin macht sich die in diesem Interview gemachten Äußerungen des Interviewpartners ausdrücklich nicht zu eigen – begrüßt
aber die Offenheit von Gerd Bernadotte.)
INTERVIEW: OLE SEELENMEYER
FOTOQUELLE: GERD BERNADOTTE
www.songswanted.com
GERD GRAF
BERNADOTTE
Ellie Weinert · Gartenstraße 14 · 80809 München
岼 +49(0)89-157 32 50 · +49(0)89-157 50 36
[email protected] · www.songswanted.com
„BOHLENCODE
Die ganze Wahrheit“
ISBN: 978-3-00-0360657 | www.bohlencode.de
musiker MAGAZIN 1/2012
Halle: 3.0 Stand: C30
Performances &
Signings Timetable:
meinldistribution.eu
38 MUSIKBUSINESS
DAS DRAMA
DER ANGESCHLOSSENEN UND
AUSSERORDENTLICHEN GEMA-MITGLIEDER
V
on dem jährlichen GEMA-Gesamtaufkommen von ca. 880 Millionen Euro erwirtschaften diese ca. 61 000 angeschlossenen und außerordentlichen GEMA-„Sonder“-Mitglieder ca. 36 %,
d. h. ca. 316 Millionen Euro und stärken damit in
einem erheblichen Ausmaß die Wirtschaftskraft
dieses Inkasso-Unternehmens.
Was allerdings nur wenige wissen ist, dass
diese 61 000 angeschlossenen und außerordentlichen GEMA-Mitglieder weder über ein passives noch aktives Wahlrecht in der GEMA verfügen und auch nicht an den ordentlichen GEMAMitgliederversammlungen teilnehmen können.
Ohne zu übertreiben kann man feststellen,
dass diese 61 000 angeschlossenen und außerordentlichen GEMA-Mitglieder vereinsrechtlich
weitgehend rechtlos sind. Zudem gelten sie juristisch als GEMA-Nichtmitglieder!
Die GEMA-Mitgliederversammlung der ordentlichen GEMA-Mitglieder hat 2011 beschlossen,
die Zahl der GEMA-Delegierten, die diese 61 000
musiker MAGAZIN 1/2012
Mittlerweile gehören der GEMA nicht nur
ca. 3 500 ordentliche Mitglieder an, die über ein
aktives und passives Wahlrecht in den
Mitgliederversammlungen verfügen und an den
ordentlichen GEMA-Mitgliederversammlungen
teilnehmen können, sondern auch ca. 61 000
angeschlossene und außerordentliche GEMAMitglieder, denen diese Rechte verweigert werden.
angeschlossenen und außerordentlichen GEMAMitglieder vertreten, von bisher 34 auf 68 Delegierte zu erhöhen. Diese Delegierten sollen in
Zukunft die Interessen dieser 61 000 angeschlossenen und außerordentlichen GEMA-Mitglieder
in den ordentlichen GEMA-Mitgliederversammlungen vertreten.
WIE WIRD MAN ORDENTLICHES
GEMA-MITGLIED?
Vor allen Dingen dadurch, dass man zuerst
einmal die außerordentliche GEMA-Mitgliedschaft
erwirbt. Das ist ohne große Probleme durch Antragstellung möglich. Zum anderen müssen allen
MUSIKBUSINESS 39
außerordentlichen GEMA-Mitgliedern, die ordentliches GEMAMitglied werden wollen, innerhalb von fünf Jahren 30 000,– Euro an
Tantiemen seitens der GEMA zufließen (pro Jahr ca. 6 000,– Euro).
Erst wenn diese Summe nach fünf Jahren Mitgliedschaft als Tantiemenaufkommen erreicht wird, kann der Antrag auf eine ordentliche Mitgliedschaft bei der GEMA gestellt werden.
Nun gibt es bei diesen 61 000 angeschlossenen und außerordentlichen GEMA-Mitgliedern eine ganze Reihe äußerst erfolgreicher
Komponisten und Texter, die innerhalb der letzten fünf Jahre weitaus
mehr Tantiemen durch die GEMA erhielten, als für die Erreichung der
Voraussetzung zu einer ordentlichen GEMA-Mitgliedschaft nötig ist.
Diese außerordentlichen und angeschlossenen GEMA-Mitglieder
werden von der GEMA nicht darüber informiert, dass sie längst ordentliches GEMA-Mitglied hätten werden können.
BEISPIEL 1:
Der Komponist einer bekannten deutschen Rock- und Popband
aus Hessen komponierte Ende Juni 2004 einen deutschlandweit
erfolgreichen Hit. Das folgende Album stieg von Null auf Platz 3 in
den deutschen Albumcharts und erlangte mit über 700 000 verkauften
Einheiten Dreifach-Platin. Weitere Single- und Albenveröffentlichungen
in 2005, 2006 und 2008 fanden enormen Widerhall in den deutschen
Rundfunkanstalten. Diese Band gehört in Deutschland bis heute zu
den meistgespielten Bands im Radio.
Die meisten dieser Titel werden fast ausschließlich von der
Sängerin und den beiden Gitarristen verfasst, mit der direkten Folge,
dass das GEMA-Tantiemenaufkommen seit Jahren für die Urheber,
d. h. Komponisten und Texter dieser Band, jährlich im fünf- und
sechsstelligen Bereich liegt.
Die von der GEMA für eine ordentliche Mitgliedschaft geforderten
30 000,– Euro Tantiemeneinnahmen in fünf Jahren haben diese jungen Urheber in den letzten fünf Jahren um das mindestens Zehnfache
überholt und trotzdem werden zumindest zwei der Urheber nachweislich immer noch als angeschlossene oder außerordentliche GEMAMitglieder geführt. Seitens der GEMA erfolgte kein Hinweis auf die
Möglichkeit einer ordentlichen Mitgliedschaft.
BEISPIEL 2:
Ein außerordentlich erfolgreicher Songwriter und Sänger aus Berlin
komponiert und textet seit 1991 Lieder mit deutschen Texten in
den Bereichen Pop, Chanson und Rock. Seit 1992 produziert er
deutschlandweit äußerst erfolgreiche Hits bis 2011 (als Urheber, d. h.
Komponist und Texter). Bis heute ist dieser Komponist immer noch
außerordentliches bzw. angeschlossenes GEMA-Mitglied, obwohl er
allein in den letzten zehn Jahren ein GEMA-Tantiemenaufkommen im
hohen sechsstelligen Bereich verdient hat.
Auch hier ist bis heute die GEMA nicht auf die Idee gekommen,
diesen erfolgreichen Komponistenkollegen darauf hinzuweisen,
ordentliches GEMA-Mitglied zu werden.
BEISPIEL 3:
Ein bekannter Musikproduzent und Co-Komponist einer bekannten
deutschen Band mit bisher vier Nummer-Eins-Singles sowie über 6
Millionen verkauften Tonträgern gehört im deutschsprachigen Raum
zum erfolgreichsten Produzenten der letzten zwölf Jahre. Er produzierte mit dieser Band verschiedenste Alben und Singles, an denen er bei
diversen Titeln als Komponist (Co-Komponist) mitwirkte. Der Erfolg
dieser deutschsprachigen Band bezog sich folgend nicht nur auf
40 MUSIKBUSINESS
Deutschland und Österreich, sondern auch auf die
Vereinigten Staaten, die verschiedensten europäischen Länder und sogar Israel.
Die aus diesen Erfolgen resultierenden GEMAUrheberrechtstantiemen flossen in den letzten
zehn Jahren zu einem Gutteil auch in die Tasche
dieses Produzenten, der bis heute trotz hoher
GEMA-Tantiemeneinnahmen immer noch außerordentliches und angeschlossenes GEMA-Mitglied
ist.
Auch hier kann festgestellt werden, dass die
GEMA sich bis heute keine Mühe machte, diesen erfolgreichen Komponisten in die ordentliche
GEMA-Mitgliedschaft einzuladen.
Die hier angeführten drei Beispiele ließen sich
in beliebiger Weise fortführen. Die von den ca.
61 000 angeschlossenen und außerordentlichen
GEMA-Mitgliedern jährlich erwirtschafteten
Die Macht und die eigentlichen Feinregulierungen
der Etatausschüttungen innerhalb
der GEMA liegen unübersehbar in den Händen
bestimmter Interessengruppen.
ca. 316 Millionen Euro werden in der Hauptsache von ca. 10 bis 15 % der 61 000 GEMA(Sonder)Mitglieder erwirtschaftet. Damit kann
sich jeder ausrechnen, wie viele außerordentliche
und angeschlossene GEMA-Mitglieder längst das
Limit von fünfjährig 30 000,– Euro erreicht haben
müssten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann
man davon ausgehen, dass von den 61 000 angeschlossenen und außerordentlichen GEMAMitgliedern ca. 1 000 die finanziellen Voraussetzungen für eine ordentliche Mitgliedschaft in
der GEMA längst erreicht haben. Anders lassen
musiker
MUSIKER MAGAZIN PRÄSENTIERT
ONLINE
WELTWEITER DIGITALER VERTRIEB
EURER SONGS, ALBEN & VIDEOCLIPS ÜBER:
iTunes
Amazon
Musicload
Napster
7digital
eMusic
und ca. 200 weiteren weltweiten
Musik-Downloadportalen
musiker MAGAZIN 1/2012
WIR BIETEN:
zuverlässiger Online-Vertrieb/Abrechnung
ISRC-, EAN- und Labelcode
auf Wunsch Label (Rockwerk Records)
non-exclusiver Vertriebsvertrag
ständige Präsenz im MUSIKER MAGAZIN
INFOS:
MUSIKER MAGAZIN | Kolberger Str. 30 | 21339 Lüneburg
[email protected] | www.musiker-online.tv
sich die erwirtschafteten 316 Millionen Euro der
angeschlossenen und außerordentlichen GEMAMitglieder nicht erklären.
Es wäre ein Leichtes für die GEMA, die außerordentlichen und angeschlossenen GEMA-Mitglieder darüber zu benachrichtigen, dass sie die
Voraussetzungen für eine ordentliche GEMA-Mitgliedschaft erreicht haben und einen Antrag auf
die ordentliche Mitgliedschaft stellen sollten.
Warum benachrichtigt die GEMA diese Komponisten und Texter nicht? Es handelt sich in der
Mehrheit aller Fälle um erfolgreiche Musiker, Komponisten und Texter aus dem Gesamtgenre der
Rock- und Popmusik. Will die GEMA diese Mitgliederkandidaten nicht als ordentliche GEMAMitglieder aufnehmen? Fürchtet sich die GEMA
vor dem Mitbestimmungsprozess von ca. 1 000
neuen, zumeist jungen ordentlichen GEMA-Mitgliedern?
Die Macht und die eigentlichen Feinregulierungen der Etatausschüttungen von jährlich ca.
880 000 Euro innerhalb der GEMA liegen unübersehbar in den Händen bestimmter Interessengruppen aus den Genrebereichen der Klassik-,
Schlager-, Werbe-, Film- und Jinglekomponisten,
Verleger und Texter.
Aktive erfolgreiche Rock- & Popmusiker, die in
der Mehrheit alle selbst komponieren, texten und
arrangieren und jährlich hohe Tantiemeausschüttungen seitens der GEMA erhalten, sind seltsamerweise weder im Aufsichtsrat noch in den verschiedenen Ausschüssen der GEMA vertreten,
u. a. weil viele von ihnen immer noch als angeschlossene oder außerordentliche Mitglieder
gelistet sind und damit weder über ein aktives
noch über ein passives Wahlrecht, d. h. kein
Mitspracherecht in der GEMA verfügen und somit
an den offiziellen Mitgliederversammlungen der
sog. „ordentlichen“ GEMA-Mitglieder auch nicht
teilnehmen können.
Natürlich hat dieser geschilderte Zustand
innerhalb der Mitgliederstruktur der GEMA einen
Grund! Die Interpretation darüber überlasse ich
den Lesern dieses Artikels.
TEXT: OLE SEELENMEYER
FOTO: © MICKAËL L’ACHIVER/
FOTOLIA.COM
MUSIKBUSINESS 41
RECHTE-ÜBERTRAGUNGEN UND OPTIONSVERTRÄGE
EINES BEKANNTEN TV-WETTBEWERBS
D
amit einmal alle Leser des musiker
Magazin erfahren, welch umfassende
Rechte die an TV-Wettbewerben beteiligten jungen Sängerinnen und Sänger abtreten müssen,
veröffentlichen wir hier das offizielle Informationsblatt eines Wettbewerbs XY aus 2012.
Zunächst: Mit dem Rechteübertragungs- und
Optionsvertrag treffen sie verschiedenste Vereinbarungen mit der Major-Firma XY und der Talentagency XY. So übertragen sie beispielsweise
Rechte zum Abschluss eines Künstlerexklusivvertrages, eines Verlagsvertrages, eines Management-Vertrages, eines Merchandising-Vertrages
sowie von Liveauswertungsverträgen (Booking
und sonstige Live-Auftritte) mit ihnen.
Diese Verträge werden auch „Talentverträge“
genannt. Die wesentlichen Eckdaten in den
Talentverträgen sind bereits in dem Rechte übertragungs- und Optionsvertrag enthalten und
somit verbindlich vereinbart. Die Talentverträge
können durch die Ausübung von Optionen oder
den Eintritt bestimmter Ereignisse, die jeweils im
Vertrag vereinbart sind, wirksam werden. So
würde beispielsweise der Künstlerexklusivvertrag
automatisch dann zustande kommen, falls sie
als Sieger aus der Sendung hervorgehen.
Sie übertragen der Major-Tonträgerfirma XY
und der Talentagency XY auch Rechte dazu, im
Umfeld der Sendung Tonaufnahmen, Bildaufnahmen, Bildtonaufnahmen und sonstige ihre
Person betreffende Materialien herzustellen und
diese jederzeit umfassend auszuwerten. Damit
ist besonders gewährleistet, dass im Umfeld der
Sendung mit ihnen Songs aufgenommen und als
Download ausgewertet werden können.
U. a. gehen sie auch eine Verschwiegenheitsund Geheimhaltungsverpflichtung ein. Damit wird
sichergestellt, dass alles, was hinter den Kulissen
passiert, auch wie üblich geheim bleibt. Sie geben
auch eine gewisse Anzahl an Garantien ab; damit
geht man u. a. sicher, dass sie auch in der Lage
sind, den Rechteübertragungs- und Optionsvertrag abzuschließen und zu erfüllen.
Bitte beachten Sie, dass dieses Informationsblatt die Vereinbarungen, die durch den Rechteübertragungs- und Optionsvertrag getroffen werden, nicht abschließend und umfassend darstellt.
Bitte lesen Sie den Rechtsübertragungs- und
Optionsvertrag daher eingehend und genau.
Ein Gegenbeispiel: Der Deutsche Rock & Pop
Musikerverband verlangt seit nunmehr 30 Jahren
für seine Wettbewerber „Deutscher Rock & Pop
Preis“ keinerlei vor den einzelnen Wettbewerbern
unterzeichnete Verträge welcher Art auch immer!
So viel zur Pervertierung der modernen Sklavenhaltung junger Künstler, die über TV-Idiotenwettbewerbe in sog. 360°-Versklavungen geraten.
TEXT: OLE SEELENMEYER
FOTO: © MAPOLI-PHOTO / FOTOLIA.COM
Irrtümer und Druckfehler vorbehalten
Rock on!
Palisander Griffbrett
Set inkl. 10 W Verstärker
Mit Cutaway
Ahornhals, mit Palisandergriffbrett
4/4 Größe
Body aus Linde
Set
Set
Tenayo LP E-Gitarren-Set
Orfea E-Konzertgitarren-Set
Konzertgitarre in edlem Schwarz für
Einsteiger und Profis.
E-Gitarrenmodell mit typisch
rockiger LP Form, im klassischen
schwarzen „Kleid“.
Best.-Nr.: 310958 - 62
Best.-Nr.: 310960 - 62
€ 139.-
Beratung und Inspiration vor Ort:
Über 220.000 Artikel auf
24 Stunden Bestellannahme unter:
25 x in Deutschland
conrad.de
0180 5 312111*
* (0,14 €/Min. aus dem Festnetz, maximal 0,42 €/Min. aus dem Mobilfunknetz)
€ 199.-
44 MUSIKBUSINESS
ABGEMAHNT UND
ABGEZOCKT
Internetabmahnungen
bei Künstlern
W
ie 3sat online berichtete, machen Internetabmahnungen aller Arten schon seit einiger Zeit die Runde. Oft trifft es ahnungslose User,
die plötzlich horrende Rechnungen über illegale
Downloads erhalten, die sie nie getätigt haben.
Juristen gehen davon aus, dass allein 2010 rund
eine halbe Million Abmahnungen an deutsche
Internetnutzer verschickt wurden. Diese sollen
urheberrechtlich geschützte Musik oder Filme im
Internet heruntergeladen und weiter verbreitet
haben. Nun zieht das Thema auch weitere Kreise
– bis hin zu betroffenen Künstlern. Es geht um
das sogenannte Zitatrecht.
HIER EINE 3SAT-DOKU:
Peter Schöne ist Sänger. Der Bariton ist ziemlich erfolgreich, singt an verschiedenen Opernhäusern quer durch die Republik und gibt Liederabende. Vor Kurzem bekam er ungewöhnliche
Post. „Das Einschreiben war das erste, was ich
musiker MAGAZIN 1/2012
von der ,Süddeutschen Zeitung‘ bekam“, erinnert
er sich, „und ich dachte: ,Süddeutsche Zeitung‘,
die hatte ich mal abboniert, die wollen mir bestimmt Werbung schicken.“ Doch der Verlag wollte Geld. Denn der Sänger hatte, ohne zu fragen,
Kritiken über sich aus dem Blatt auf seine Homepage gestellt. Und damit hat er das Urheberrecht
verletzt.
SECHS KRITIKEN – 1800 EURO
350 Euro für drei Jahre Nutzung von drei Artikeln
auf seiner Homepage habe man gefordert. „Ist in
Ordnung“, dachte Schöne. „Ich bekam dann von
der ,FAZ‘ ein ähnliches Schreiben. Man muss
auch dazu sagen, dass bei der ,FAZ‘ wesentlich
härter gegen mich vorgegangen wurde.“ Für
sechs Kritiken aus den Jahren 2006 bis 2011
wollte die „FAZ“ rückwirkend 1 800 Euro kassieren. „Ich habe die Texte verwendet, die Quellen
angegeben, und bin davon ausgegangen, dass
es sich bei dieser Art und Weise um ein Zitat
handelt. Bei der Gelegenheit musste ich lernen,
was zitieren wirklich bedeutet.“
Das Internet ist eine große Falle und in die tappen alle, die glauben, im Netz sei alles möglich.
„Man darf aus Zeitungsartikeln durchaus zitieren“, Jan Bernd Nordemann, Rechtsanwalt für
Urheber- und Medienrecht. „Man muss allerdings
ein solches Zitat verwenden, um seine eigene
Auffassung zu belegen.“ Peter Schöne hatte die
Kritiken kommentarlos auf seine Seite gestellt.
Jetzt musste er einen Rechtsanwalt zurate ziehen. „Er hat mir gesagt, er würde mit ihnen sprechen und versuchen, ob man da am Preis noch
etwas machen kann“, so Schöne. „Daraufhin
bekam ich von der ,FAZ‘ einen Brief: Im Übrigen
habe man jetzt im Internet in Webarchiven nachgeforscht und festgestellt, dass die Artikel schon
viel länger auf meiner Homepage seien. Und jetzt
wollte man plötzlich 2 400 Euro von mir haben.“
MUSIKBUSINESS 45
3SAT WEITER:
„MIT FREMDEN FEDERN SCHMÜCKEN“
„Es muss dem Verlag nicht schlecht gehen, aber wir sind daran
interessiert, dass wir die geistige Leistung, die hier erarbeitet wird, auch
entsprechend vergütet bekommen“, sagt Roland Gerschermann,
Geschäftsführer der „FAZ“. „Und wir wollen sie nicht im Internet
kostenlos verwertet wissen.“ Das betrifft inzwischen immer mehr
Nutzer, die sich mit „fremden Federn“ schmücken, auch die Oper in
Frankfurt am Main. „Das Opernhaus kann sie nutzen“, so
Gerschermann, „beispielsweise in Schaukästen in den Opern.
Darüber freuen wir uns. Das, was wir nicht wollen, ist, wenn man
,FAZ‘ aufruft und in unterschiedlichsten Bereichen ungeordnet unsere Artikel im Internet wiederfindet. Da sind eher die Grenzen, die wir
zu steuern suchen.“
Das Internet ist eine große Falle
und in die tappen alle, die glauben,
im Netz sei alles möglich.
Mittlerweile gibt es aber sogenannte Copyright-Trolls. Das sind
Rechtsanwälte, die Urheberrechtsverletzungen im Netz verfolgen
und daraus ein Geschäftsmodell gemacht haben. Die Oper Frankfurt
soll 7 500 Euro berappen. Äußern will man sich dort dazu noch nicht.
„Normalerweise sind das Fälle, die nicht ganz große wirtschaftliche
Dimensionen haben“, sagt Nordemann. „Da einigt man sich. Man ist
aufeinander angewiesen. Die Journalisten, die die Zeitungsartikel
verfassen, möchten auch ins Theater eingeladen werden, möchten
die Freikarten bekommen, so dass das auch ein bisschen ein Geben
und Nehmen ist.“
WAS SAGEN DIE JOURNALISTEN, SO 3SAT?
Die Zeitungsverlage wollen offensichtlich lieber nehmen als geben.
Die Machtverhältnisse scheinen klar zu sein. Doch wie sehen das die
Journalisten selbst? Sie sind schließlich die eigentlichen Urheber.
„Ich habe mit einem Journalisten von der ,FAZ‘ gesprochen“, sagt
Peter Schöne. „Er war bestürzt darüber, hat aber auch gesagt, dass
er mit dem Verlag selbst nichts zu tun hat. Ich habe auch mit anderen
Journalisten gesprochen, die alle bestürzt über diese Praxis waren, die
doch letzten Endes das Vertrauensverhältnis zwischen Zeitung,
Kritiker und Künstler beschädigt.“
Seit Jahrzehnten kämen Kritiker in die Konzerte und die Künstler
verwendeten die Kritiken, um sich zu präsentieren und im Markt zu
etablieren, so Schöne. „Dafür sind die Kritiken für uns wichtig. Und
dass das jetzt nicht mehr so ist, hat sicher etwas damit zu tun, wie
heute mit Rechten im Internet umgegangen wird, und auch wie wir
Künstler mit dem Internet umgehen“, so der Sänger. Peter Schöne
musste am Ende insgesamt 1 400 Euro an die „Süddeutsche“ und
die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zahlen. Jetzt widmet er sich lieber wieder seiner Kunst.
TEXTQUELLE: 3SAT.ONLINE
FOTO: © M&S FOTODESIGN / FOTOLIA.COM
46 MUSIKBUSINESS
HAIFISCHBECKEN MUSIKINDUSTRIE
O
ffiziell sind die Musikproduzenten Erwin und
Bianca H. (41) aus Nordrhein-Westfalen
schon seit 2008 privat und geschäftlich insolvent.
„Wir haben ja immense Verluste (360 000 Euro)
von der Pleite der GSiMusic in Deutschland aufzuarbeiten. Alleine 65 000 Euro haben wir privat
an den tollen Künstlerinnen TSCHILLY, NINA und
ARIESNN verloren“, schrieb Erwin in jenem Jahr
an seinen Ex-Tontechniker Florian Z. (30) nach
Bielefeld.
Das hielt Erwin und Bianca aber nicht davon
ab, im Pleitejahr 2008 in Benferri an der Costa
Blanca in Spanien eine Traumvilla zu beziehen.
Erwin mailte nach Deutschland: „Unser neues
Domizil liegt zirka 45 Kilometer südwestlich von
Alicante und zirka 15 Kilometer westlich von
Torrevieja beziehungsweise 6 Kilometer von ORIHUELA CIUDAD. Wir haben uns extra kein Haus
in Strandnähe genommen, weil wir doch mehr
innerhalb der spanischen Bevölkerung leben
möchten und nicht bei den TOURIS.“
Erwin weiter: „Wir haben insgesamt 240
Quadratmeter Wohnfläche und einen großen Pool,
einen Garten und auf jeden Fall sehr viel Platz.“
FRAGT MAN SICH DOCH:
WIE MACHEN DIE BEIDEN
PLEITIERS DAS BLOSS?
Denn Bianca nannte sich zwar Direktorin, aber
eigentlich hat sie lediglich eine Ausbildung als
Kosmetikerin, und ihre Firma Bianca Cosmetics
Limited kann nicht wirklich viel abgeworfen haben
– sie wurde schließlich am 16. September 2010
von Amts wegen in Heinsberg gelöscht. Erwin ist
ein frühpensionierter Polizist. Er kassiert zwar
eine Rente, aber für das süße Leben im Süden
und drei schulpflichtige Kinder dürfte sie zu mager
sein. Also wie?
Die Antwort findet man möglicherweise auf
Musiker-Börsen wie Popdanceradio, Music Two
Deals oder musik-anzeigen.net. Da sucht zum
Beispiel die Firma „Park11studio“ aus Alicante
Sängerinnen für ein neues internationales Girl
Group Project und eine Solokünstlerin für eine
Musikproduktion. Am Ende winke ein Plattenvertrag. Man gehöre zu den Top 20 in Europa und
USA, verspricht der Lockruf-Text.
In E-Mails behauptet dann gar eine Lupina
Wolf von einer „LW Artist Consulting“ aus Alicante:
„Ich bin an der Spitze der Musikindustrie.“
musiker MAGAZIN 1/2012
MUSIKBUSINESS 47
Das Park11Studio ist das Studio, in dem
Erwin an den Reglern steht. Und hinter Lupina
Wolf verbirgt sich in Wahrheit seine Frau Bianca.
Die Werbe-Masche scheint aber viele junge
Talente anzulocken. Schon im Frühjahr 2009 mailte Erwin seinem Ex-Tontechniker: „Wir konnten
tolle neue Künstler unter Vertrag nehmen, und
wir produzieren eine tolle neue Girl Group mit vier
Mädchen, eine Boy Group mit fünf Jungs, vier
Einzelkünstler international Pop und Rock, eine
Musicalsängerin aus Österreich und drei neue
Schlagersängerinnen und Schlagersänger. Jeden
Tag bekommen wir über zehn neue Bewerbungen rein, und es läuft alles bestens.“
ALLES BESTENS –
NUR NICHT FÜR DIE KÜNSTLER
Soweit der schöne Schein, wie er von Erwin
H. beschrieben wird. Doch die GSiMusic hat seit
2005 eine Spur von Tränen und Nervenzusammenbrüchen bei den Sängerinnen hinterlassen,
die den Versprechungen von Erwin und Bianca
geglaubt hatten und ihre Unterschriften unter
Verträge setzten, die sie praktisch zu rechtlosen
Marionetten machten. Einerseits mussten die
Künst lerinnen laut Ver trag dem Produzenten
kostenlos zur Verfügung stehen. Anderseits stellte das Produzententeam dicke Rechnungen aus:
Eine Tonstudiostunde kostet 70 Euro, das Mastering 1 200 Euro, 3 000 Maxi-CDs herzustellen
kostet 4 000 Euro. Bei Unverkäuflichkeit der Maxis
verlangte das Studio schon mal rund 8 000 Euro
für entgangene Gewinne.
Sklavenhalter aufs Band sprach: „Ich schicke
euch Kanaken zurück in die Türkei oder nach
Marokko“, „Ich habe die Schnauze voll von euch
Idioten“ sowie „Und jetzt beweg deine Muse, sonst
beweg’ ich deinen Arsch“. Der Aachener Anwalt
Ulrich Ropohl hörte sich das an und erklärte das
Vertragsverhältnis für beendet.
Die beiden gerade mal 22 Jahre jungen Realschul-Abgängerinnen Nebiha und Nihal Celenler
aus Aachen sollten im Jahre 2008 an Erwin und
Bianca erst 130 000 Euro und am Ende sogar
eine Viertelmillion Euro Schadensersatz zahlen,
weil die Zwillinge erkrankt waren und nicht auftreten konnten. Die Zwillinge traten kurz in der vierten
Staffel von Dieter Bohlens „Deutschland sucht den
Superstar“ auf. Nach der Krankheit der einen flog
auch die zweite Sängerin raus. Die Aachener
Zeitung schrieb: „Nach dem Superstar-Auftritt gibt
es heftige Probleme mit der Musikfirma.“
Die GSiMusic Ltd. & Co. KG (reichte am 28 Mai
2008 Insolvenzantrag ein) wollte mit den Mädchen
Kasse durch die Aufnahme einer CD und durch
Auftritte in Diskotheken oder auf Wochenmärkten
machen, wie die Aachener Zeitung schrieb. Doch
die Künstlerinnen brauchten schließlich einen
Anwalt, nachdem Erwin den Mädchen wie ein
Doch Erwin und Bianca dachten nicht daran,
die Mädchen ziehen zu lassen. Sie bombardierten sie nicht nur mit horrenden Rechnungen. Sie
stalkten die Sängerinnen, und zwar so geschickt,
dass man Bianca als Direktorin nichts anhaben
konnte. Ein Benny Kennath, den keiner kennt,
verbreitete in einer Presseerklärung an den
Aachener Zeitungsverlag, die Mädchen seien
„unverschämt und kriminell“.
Für den Anwalt der Mädchen ein klarer Vertragsbruch, die Mädchen waren doch nur krank.
Bianca als Direktorin gab am nächsten Tag eine
Erklärung raus, in der sie den forschen Benny
Kennath rügte, aber dennoch unterstrich, dass
die Mädchen gerade ihre Karriere vermasseln
würden.
Nachdem der Anwalt der Sängerinnen die Honorarforderungen abschmetterte, versetzte Bianca
den Mädchen den öffentlichen Todesstoß: Über
S
– vier Klan
Klangfarben
ngfarben
timbrePLUG
tim
mbrePLUG ein Stecker
Gib deinem Kabel vier neue Klangfarben – ganz einfach mit Hilfe
des timbrePLUG und nutze ein breites Spektrum neuer Sounds.
www.experience-neutrik.com
www.neutrik.com
®
48 MUSIKBUSINESS
ihr sogenanntes Artistmagazin ließ Bianca auf
RTL.de verbreiten, dass den Zwillingen Drogenund Sex-Gerüchte vorgeworfen würden.
Nach Aussagen von Anwalt Ropohl trauten
sich die Sängerinnen nicht mehr ins Studio. Ihre
Karriere war beendet.
EX-TONTECHNIKER WURDE
NICHT BEZAHLT
Florian Z. heuerte im Frühjahr 2008 bei
GSiMusic an, weil Bianca H. ihn per E-Mail anschrieb und ihm einen Job als Tontechniker mit
einem Gehalt von 3 000 Euro in Aussicht stellte.
Doch der Job entpuppte sich dann als Trainingsmaßnahme des Jobcenters. Eine Dame in der
Verwaltung der GSiMusic sei unter den gleichen
Voraussetzungen beschäftigt gewesen. Sie habe
bereits vorzeitig ihre Tätigkeit beendet.
Das bekam schmerzlich auch die als DSDS-Teufel
(siebte Staffel) bekannt gewordene Bernauer
Sängerin Mabel Winkler (21) zu spüren. Sie war
im November 2010 auf eine Anzeige von Bianca
und Erwin hin mit ihrer Mutter Heidi nach Spanien
geflogen und unterschrieb einen Musikverlegervertrag mit einer Lupina Wolf und einer Firma
GSiMusic Publishing House, ohne zu wissen,
dass diese Firma schon am 11. Mai 2010 im
englischen Handelsregister von Amts wegen
gelöscht worden war.
Mabel Winkler brachte sogar einen selbstverfassten Song mit: „Who is the Guy“. Wie sich
heute herausstellt, hat er das Zeug zu einem Hit.
Aber Lupina Wolf alias Bianca H. stellte drei
nichtssagende und gleichlautende Meldungen in
kostenlose Presseportale ein, die so gut wie gar
nicht in den Kulturredaktionen landen. Mabel sollte
Die GSiMusic hat eine Spur von Tränen und
Nervenzusammenbrüchen bei den Sängerinnen
hinterlassen, die den Versprechungen
geglaubt hatten und ihre Unterschriften
unter Verträge setzten, die sie praktisch zu
rechtlosen Marionetten machten.
Florian Z. hielt durch und hatte die Arbeit mit
den Zwillingen betreut, die man unter dem Bandnamen AriesNN kannte. Z. erinnert sich an „Unstimmigkeiten mit dem Duo und der GSiMusic,
was anscheinend zu großen Streitigkeiten und
dem Ausbleiben von Tourterminen geführt haben
soll.“ Eine weitere Künstlerin sei Nina Barton gewesen. Florian Z.: „Nach meinem Empfinden gab
es auch hier Reibungspunkte mit der GSiMusic.
Gelegentlich gaben sich Bianca und Erwin H. als
Lupina Wolf und Ven Visagi aus. Häufiger vielen
in meiner Gegenwart Drohungen, Künstler, mit
denen es Streitigkeiten gab, zu verklagen.“
Florian Z. wurde nach Strich und Faden veräppelt. Er lehnte alle fremden Angebote ab, weil ihm
nach der Trainingsmaßnahme der Job sicher sein
sollte. Am Wochenende vor dem Jobantritt wurde
ihm telefonisch mitgeteilt, man könne sich keinen
Tontechniker leisten. Stattdessen bot Erwin dem
Tontechniker an, ihn zu seinem Partner ohne
Handelsregistereintrag oder Gewerbeanmeldung
zu machen und mit ihm das Risiko finanzieller
Investitionen zu tragen. Florian Z.: „Ich habe abgelehnt. Zu einer Entlohnung ist es nicht gekommen.“
Mit dem neuen Domizil in Alicante hat sich der
Arbeitsstil von Bianca und Erwin kaum verändert.
musiker MAGAZIN 1/2012
in der U-Bahn, in Einkaufszentren, Straßenbahnen, in Hotels und Kneipen als Straßenmusikantin
arbeiten.
Doch das war gar nicht das Schlimmste,
sagte die Künstlerin dem Finanznachrichtendienst
GoMoPa.net: „Trotz meines Bekanntheitsgrades
als Maybel sollte ich plötzlich zu einer erfundenen kanadisch-französischen Sängerin namens
YRA-Lords (Y-Rock) werden. Da merkte ich, dass
sie gar nicht an meinem Erfolg interessiert sind. Ich
kündigte den Vertrag und sang als Maybel weiter. Und hatte Erfolg. Ich sang Open Air, wurde
nach Frankfurt/Oder und Dresden eingeladen.
Ich wechselte das Management.“
Seitdem wird Mabel Winkler von Lupina Wolf
alias Bianca H. mit einer Stalkingkampagne überzogen. Als spanische Firmen Lupina Wolf „LW
Artist Consulting“ & GSiMusic (GSiMUSIC Label
Group, GSiMUSIC Musikverlag, GSiMUSIC Publishing) melden sich die beiden Firmen aufgrund
von Veranstaltungshinweisen, die auf der Webseite Maybel.de im Internet öffentlich einsehbar
sind, bei den dort genannten Veranstaltern und
fordern völlig unberechtigt Gagen, Gagenoffenlegungen oder GEMA-Lizenzgebühren.
Bei Nichtbefolgung wird den Veranstaltern
straf- und zivilrechtliche Verfolgung angedroht.
Einige Veranstalter wurden dadurch so verunsichert, dass bei weiteren geplanten Veranstaltungen Unklarheiten wegen dieser Behauptungen
ausgeräumt werden mussten. Anschließend
meldeten sich die spanischen Firmen bei Maybel
Music und forderten Geld. Man sei „oben in der
Musikindustrie“ und sitze am längeren Hebel.
Von jedem Auftritt fordert Bianca Hültzbeck 20
Prozent Gage. Im ersten Quartal 2011 waren das
440 Euro. Bianca droht mit Inkasso und klebt an
der Künstlerin wie Teer.
Mabel Winkler schrieb an Lupina Wolf eine EMail, sie doch endlich in Ruhe zu lassen:
ZITAT:
„Hallo Lupina,
ich kann immer noch nicht glauben, dass ich an
Betrüger wie euch geraten bin. Euretwegen
hatte ich starke psychosomatische Probleme.
Nur der Unterstützung und Kraft meiner Familie
ist es zu verdanken, dass es mir heute etwas
besser geht. Ich hätte nicht gedacht, dass in einzelnen Personen konzentriert so viel menschlicher Unrat existieren kann.
Lupina, Du und Ven haben mir immer gesagt,
dass es in der Musikbranche keine Freunde gibt.
Nun weiß ich, dass Ihr diese Bewertung auf Euch
bezogen habt.
Lupina, sage Ven, dass er wissen sollte, wann man
aufhören muss. Aber Gier und niedere Beweggründe treiben ihn, bei Strafe Eures Untergangs,
in seinem kriminellen Handeln immer weiter.
Bianca H. alias Lupina Wolf antwortete darauf:
ZITAT:
„Mein ist die Rache sprach Gott. Und Gott ist in
uns allen. Und ich glaube an göttliche Gerechtigkeit. Lupina.“
Mabel Winkler gehört zu den wenigen Künstlerinnen, die sich nicht einschüchtern und psychisch unter Druck setzen lassen. Viele andere
jedoch hatten und haben gegen die Masche des
Produzententeams aus Alicante keine Chance.
Also Vorsicht, falls Sie von einer Bianca H.,
Lupina Wolf, Carla Maria Valdez, Mona Landner,
Virginia la Rose oder einem Erwin H. alias Ven
Visagi, Steven Richmann, Lenny, Avenheart,
Revolution 4 Life oder Double V alias Paul Adams
kontaktiert werden.
TEXT- & FOTOQUELLE: GOMOPA
MUSIK & RECHT 49
MUSIKER
UND
STEUERRECHT
Praktische Hinweise
für Musiker
I
mmer wieder steht ein Musiker, der als selbstständige Honorarkraft Unterricht an einer
Musik schule gibt, vor dem Problem, ob diese
Einnahmen von der Umsatzsteuer befreit sind
oder nicht.
Sofern ein Musiker wegen der Überschreitung
der Kleinunternehmergrenze von 17.500,00 Euro
ohnehin bereits mit Umsatzsteuer arbeitet, können Erlöse als Honorarkraft für Unterricht dennoch als umsatzsteuerfrei angesehen werden,
wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
❶
Die Musikschule, von der das Honorar für
Unterricht bezogen wird, muss selbst eine
Umsatzsteuerbefreiung von der zuständigen
Bezirksregierung vorliegen haben nach § 4
Nr. 21 a) bb) UStG.
THEMA: UST-BEFREIUNG
NACH § 4 NR. 21 b) bb) USTG
❷
Zusätzlich muss diese Musikschule der jeweiligen Honorarkraft eine formlose Bescheinigung ausstellen, dass die Honorarkraft in diesem begünstigten Bereich tätig ist. Die Rechtsgrundlage dafür ist der § 4 Nr. 21 b) bb) UStG.
❸
Zudem muss die Honorarkraft regelmäßig
und von Dauer in den Lehrplänen der Musikschule eingearbeitet sein.
Diese 3. Voraussetzung wird in der Praxis nicht
immer erfüllt. So sind z. B. einzelne Vorträge, Gast-
vorträge bzw. einmalige Unterrichtseinheiten nach
der Auffassung der Finanzverwaltung nicht begünstigt. Es fällt auf, dass das Finanzamt diese 3.
Voraussetzung, die sich so nicht unmittelbar aus
dem Gesetzestext, sondern aus den Umsatzsteuerrichtlinien ergibt, häufiger überprüft wird und
gegebenenfalls eine Umsatzsteuerbefreiung daran
scheitern kann.
TEXT: SÖREN BISCHOF – STEUERBERATER,
GITARRIST UND KOMPONIST
FOTO: © INGA F / FOTOLIA.COM
50 MUSIK & RECHT
MUSIK-SAMPLES
Weil BGH und OLG Hamburg
Ping-Pong spielen, ist seit 1999 unklar,
ob und unter welchen
Voraussetzungen Sampling zulässig ist.
1999 verklagte die Gruppe Kraftwerk den Produzenten Moses Pelham vor dem LG Hamburg
auf Unterlassung, Auskunft und Schadensersatz,
weil er aus der Aufnahme des Stücks „Metall auf
Metall“ eine etwa zwei Sekunden lange Rhythmussequenz als Sample für die Aufnahme des
Stücks „Nur mir“ mit Sabrina Setlur verwendet
hatte. Mit Urteil vom 8.10.2004 (Az. 308 O 90/99)
gab das LG Hamburg der Klage statt. Mit Urteil
vom 7.6.2006 zum A.z. 5 U 48/05 wies das OLG
Hamburg die Berufung zurück und begründete
dies unter Hinweis auf den Kern des in § 85 UrhG
geregelten Tonträgerherstellerleistungsschutzrechts zutreffend damit, dass nicht ein Werk
geschützt werde, sondern die wirtschaftliche,
organisatorische und technische Leistung des
Tonträgerherstellers. Diese sei durch § 85 UrhG
auch dann geschützt, wenn der Inhalt der Aufnahme keinen Urheberrechtschutz genieße. Weil
der Tonträgerhersteller diese unternehmerische
Leistung für den ganzen Tonträger erbringe, gebe
es keinen Teil des Tonträgers, auf den nicht ein Teil
des Aufwandes entfiele und der daher nicht geschützt sei. Das OLG sah sich weder veranlasst
noch berechtigt, die Vorschriften über die freie
Benutzung fremder Werke analog heranzuziehen. Dies wäre auch nicht zulässig gewesen,
weil die Vorschriften über den Werkschutz auf
das Leistungsschutzrecht des Tonträgerherstellers
nur Anwendung finden, soweit § 85 Abs. 2 UrhG
dies gestattet. § 24 UrhG ist ausdrücklich im Verweisungskatalog des § 85 Abs. 2 UrhG nicht enthalten.
Gegen dieses Urteil ging Pelham in die Revision, über die der BGH am 20.11.2008 zum Az.
I ZR 112/06 entschied, indem er das Urteil des
OLG Hamburg aufhob und zur erneuten Verhandlung nach Hamburg zurückverwies. Dies
begründete der BGH damit, dass das OLG zwar
zu Recht angenommen habe, dass Pelham in
das Tonträgerherstellerleistungsschutzrecht von
Kraftwerk eingegriffen, aber versäumt habe zu
prüfen, ob die Verwendung des Samples nicht
als freie Benutzung eines Werkes nach § 24 UrhG
zulässig gewesen sei. Nach § 24 UrhG dürfe ein
selbstständiges Werk, das in freier Benutzung
eines anderen Werkes geschaffen werde, ohne
Zustimmung des Urhebers des benutzten Werkes
musiker MAGAZIN 1/2012
veröffentlicht und verwertet werden. Dies gelte
nur dann nicht, wenn der, der die auf einem fremden Tonträger aufgezeichneten Töne oder Klänge
für eigene Zwecke verwenden wolle, selbst befähigt sei, diese Klänge oder Töne zu erzeugen und
einzuspielen. Ganz abgesehen davon, dass der
BGH in unzulässiger Weise das Recht am Werk
und das Recht an der Aufnahme miteinander
vermengt hat, war nicht nachvollziehbar, warum
der fähige Produzent gegenüber dem unfähigen
Produzenten benachteiligt sein sollte. Da das OLG
Hamburg, an das die Sache vom BGH zurückverwiesen worden war, die Auffassung des BGH
nicht einfach ignorieren konnte, musste es sich
damit auseinandersetzen. Das Ergebnis liegt nun
mit der Entscheidung vom 17.8.2011 zum Az. 5
U 48/05 vor.
Das OLG Hamburg ist im Ergebnis bei seiner
richtigen Auffassung geblieben und hat die
Berufung trotz der Bedenken des BGH abermals
zurückgewiesen. Des vom BGH aufgeworfenen
Problems der freien Benutzung eines fremden
Werks hat sich das OLG Hamburg dadurch entledigt, dass es die Voraussetzungen der Zulässigkeit einer freien Benutzung bejaht, der benutzten Sequenz Melodienschutz versagt und fest-
gestellt hat, dass Pelham nicht bewiesen habe,
dass er die gesampelte Sequenz nicht selbst
hätte erzeugen und aufnehmen können. Mit der
erneuten Zulassung der Revision hat das OLG
Hamburg den Ball an den BGH zurückgespielt,
weil es nunmehr der höchstrichterlichen Klärung
bedarf, welche Maßstäbe für die Möglichkeit der
Eigenherstellung von Tonaufnahmen gelten, bevor
auf fremde Tonaufnahmen ohne Einwilligung des
Rechteinhabers zurückgegriffen werden kann.
Man könnte sich über die Justizposse, die mit
diesem eigentlich simplen Fall aufgeführt wird,
amüsieren, wenn die Konsequenzen nicht so
dramatisch wären. Die Kläger warten seit 1999
auf ihr Recht. Ob sie jemals den ihnen zustehenden Schadensersatz geltend machen können,
hängt davon ab, ob Pelham wieder zum BGH geht
und wann und wie der BGH dann konkret über
die völlig unnötig aufgeworfene Frage entscheidet, unter welchen Voraussetzungen ohne Zustimmung des Berechtigten auf eine fremde Aufnahme als Sample zurückgegriffen werden darf.
TEXT: RA WOLFGANG KRÜGER /
[email protected]
FOTO: © SERGEY SKLEZNEV/FOTOLIA.COM
MUSIK & RECHT 51
URHEBERRECHT:
Zum Auskunftsanspruch
des in seinen Rechten verletzten Urhebers gegen
Internetprovider zur Ermittlung des
Rechtsverletzers nach § 101 Abs. 9 UrhG
B
is zur Änderung des UrhG durch Einführung des § 101 Abs. 9 UrhG mussten die
Tonträgerunternehmen, Filmfirmen oder Verleger
nach Ermittlung einer IP-Adresse Strafanzeige
gegen Unbekannt erstatten und den Staatsanwaltschaften aufbürden, die hinter den ermittelten IP-Adressen stehenden Inhaber der Internetanschlüsse zu ermitteln. Abgesehen davon, dass
sich die Staatsanwaltschaften zu Recht dagegen
gewehrt haben, dass ihre ohnehin knapp bemessenen Kapazitäten zur Ermittlung von Adressen
angeblicher Urheberrechtsverletzer missbraucht
wurden, ohne dass ein ernsthaftes Strafverfolgungsinteresse bestand, war das Verfahren strafprozessrechtlich und verfassungsrechtlich äußerst
umstritten.
Auch die durch § 101 Abs. 9 UrhG geschaffene Auskunftsermächtigung ist höchst umstritten
und hat bisher keine Rechtssicherheit geschaffen.
Jüngstes Beispiel ist das bemerkenswerte Urteil
des OLG Köln vom 05.10.2010 zum Az. 6 W
82/10.
In diesem Fall ging es um die grundsätzliche
Frage, ob dem Inhaber eines Internetanschlusses,
der am Auskunftsverfahren nicht beteiligt ist, nach
Auskunftserteilung ein Beschwerderecht zusteht
und ob die erteilte Auskunft in dem nachfolgenden
Verfahren gegen ihn verwertet werden darf, wenn
der Beschwerde stattgegeben worden ist. Ferner
ging es um die grundsätzliche Frage der Auslegung des in § 101 Abs. 9 UrhG verwendeten Begriffs des „gewerblichen Ausmaßes“.
Das OLG Köln hielt die Beschwerde, mit der
die Feststellung der Rechtswidrigkeit der Anordnung der Auskunftserteilung begehrt wurde, für
zulässig und hat damit seine bisherige Rechtsprechung geändert. Die geänderte Auffassung
wird mit dem grundrechtlich verbürgten Tele kommunikationsgeheimnis begründet. Durch §
101 Abs. 2 und Abs. 9 UrhG wird das Recht auf
das Telekommunikationsgeheimnis eingeschränkt.
Der dort vorgesehene Richtervorbehalt gilt nach
Auffassung des OLG Köln vor allem dem Schutz
der rechtlichen Interessen des am Auskunftsverfahren nicht beteiligten Inhabers des Internetanschlusses und nach der Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts vom 02.03.2010
bedürfe die Rechtfertigung einer Aushebung des
Telekommunikationsgeheimnisses einer Rechtsgutbeeinträchtigung, der von der Rechtsordnung
ein hervorgehobenes Gewicht beigemessen wird.
Obwohl der Erlass der richterlichen Anordnung
auf Erteilung von Auskunft noch keine Entscheidung darüber darstelle, ob der Anschlussinhaber
tatsächlich eine Rechtsverletzung begangen hat,
sei gleichwohl im Ergebnis ein Rechtsschutzinteresse des Internetanschlussinhabers zu bejahen,
weil er sich gegen die gerichtliche Feststellung
einer „offensichtlichen Verletzung geschützter
Rechte Dritter in gewerblichem Ausmaß“ wehre.
Ferner stellt das OLG Köln fest, dass bereits das
Beweisverwertungsverbot bei Feststellung der
Rechtswidrigkeit der erteilten Auskunft im Folgeprozess das Beschwerderecht rechtfertige.
In der Sache hielt das OLG Köln die Be schwerde für begründet, weil das Landgericht zu
Unrecht ein „gewerbliches Ausmaß“ der behaupteten Rechtsverletzung angenommen hat. Zum
Begriff des gewerblichen Ausmaßes setzt sich
das OLG Köln mit der Richtlinie 2004/48 EG,
dazu veröffentlichter Literatur und einer ganzen
Reihe von Gerichtsentscheidungen auseinander
und fasst dann zusammen, dass Handlungen
verlangt würden, die der Erlangung eines unmittelbaren oder mittelbaren wirtschaftlichen oder
kommerziellen Vorteils dienen. Bei Rechtsverletzungen im Internet sei neben der Zahl der vom
Verletzer zum Download bereitgestellten Dateien
vor allem die Schwere der einzelnen Rechtsverletzungen zu beachten, etwa wenn eine besonders umfangreiche Datei wie ein vollständiger
Kinofilm oder ein ganzes Musikalbum oder
Hörbuch unmittelbar vor oder nach seiner Veröffent lichung angeboten wird. Das Anbieten
irgendeiner Datei in einer Internettauschbörse
genüge für sich allein nicht. Es komme vielmehr
entscheidend darauf an, ob entweder ein besonders wertvolles Werk oder eine hinreichend umfangreiche Datei innerhalb ihrer relevanten Verkaufs- und Verwertungsphase öffentlich zugänglich gemacht wurde.
Weil die Rechtsprechung der deutschen Gerichte zu den herausgearbeiteten Entscheidungskriterien äußerst uneinheitlich ist, hat das OLG Köln
die Rechtsbeschwerde zum BGH zugelassen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der BGH verhalten wird. Zum Zwecke der Vereinheitlichung
des europäischen Rechts wäre es wünschenswert, wenn die Sache dem EuGH zur Vorabentscheidung vorgelegt werden würde, damit § 101
Abs. 9 UrhG zukünftig europaweit einheitlich ausgelegt wird. Erst dann würden Rechtsklarheit
und Rechtssicherheit herrschen.
TEXT: RA WOLFGANG KRÜGER
FOTO: © VRD / FOTOLIA.COM
Hartwicusstraße 3, 22087 Hamburg
Tel: 040-22 74 72-0 Fax: 040-22 74 72-70
[email protected]
Rechtsanwalt Wolfgang Krüger
Wir beraten Sie in allen Fragen
mit Bezug zur Musik- und
Veranstaltungsbranche:
GEMA, GVL, Umsatzsteuer,
Namensrecht, Vertragsrecht,
Markenrecht etc.
www.kanzlei-mertin.de
1/2012 musiker MAGAZIN
52 PRODUKT-NEWS
GYPSYJAZZ GUITAR VOLUME 1
A TRIBUTE TO GYPSYJAZZ
ANWENDER- UND BUDGETFREUNDLICH:
SENNHEISER STELLT NEUE FUNKMIKROFONE VOR
Von Bertino Rodmann
Auf der NAMM Show in Anaheim stellt Audiospezialist Sennheiser XS Wireless vor, eine neue
Funkmikrofonserie, die einen unkomplizierten Einstieg in die Drahtloswelt ermöglicht.
Die fünf kompletten Systeme der Serie bieten robuste Geräte, einfache Bedienung und guten
Sound: Dazu gehören zwei Vocal Sets mit Handsender, ein Instrumentensystem,
ein Presentation Set mit Taschensender und Ansteckmikrofon sowie ein System mit
Headset-Mikrofon. Die Sender haben eine Betriebszeit von bis zu zehn Stunden;
eine Schaltbandbreite von bis zu 24 MHz sorgt für Flexibilität in der Kanalwahl.
In jüngster Zeit haben aktuelle Hitproduktionen wie die von
Caro Emerald und Zaz sich wieder vermehrt Elementen der
Gypsyjazz-Gitarre bedient, einem Gitarrenstil, der vor allem
von Django Reinhardts Spielweise geprägt wurde. Wer sich
für dieses Genre interessiert, kommt an Djangos
Spieltechniken nicht vorbei.
Der Frankfurter Gypsyjazz-Gitarrist Bertino Rodmann hat
nun bei Alfred Music Publishing mit Gypsyjazz Guitar – A
Tribute to Gypsyjazz eine grundlegende Einführung in diesen bisher eher traditionell überlieferten Stil des Jazzmanouche vorgelegt. Auf 148 Seiten und einer beiliegenden, sehr authentisch eingespielten Begleit-CD ist es
Rodmann gelungen, die stilistischen Besonderheiten der
Rhythmus- und der Sologitarre anschaulich herauszuarbeiten und gleichzeitig den Respekt gegenüber der uralten
Tradition der Sinti zu vermitteln. Detailgenau und anhand
signifikanter Beispiele werden der La-Pompe-Rhythmus,
spezielle Voicings und die Compingtechnik sowie AkkordSubstitutionen für die Rhythmusgitarre und Anschlagtechniken (Pickings), Licks, Riffs, Skalen und Arpeggien für die
Sologitarre erarbeitet. Diese können dann zu den Playalongs von Original-Django-Reinhardt-Titeln auf der mitgelieferten 75-minütigen Audio-CD ausprobiert und mitgespielt werden und sogar als Original-Solo-Transkriptionen
eingeübt werden. Mit Gypsyjazz Guitar Volume 1 ist Bertino
Rodmann eine wirklich empfehlenswerte Anleitung für
Gitarristen gelungen, die in das Genre des Gypsy Jazz und
Gypsy Swing einsteigen möchten. Vorkenntnisse an der
Gitarre werden vorausgesetzt.
Buch/CD, 148 Seiten, DIN A 4, 25,80 EURO
Art.-Nr.: 20157G
ISBN 10: 3-933136-86-5, ISBN 13: 978-3-933136-86-2
Erschienen bei Alfred Music Publishing GmbH, Köln
www.alfredverlag.de
musiker MAGAZIN 1/2012
„Mit der ‚XS Wireless‘-Serie bietet Sennheiser Zuverlässigkeit
und hochwertigen Klang zum Einsteigerpreis“, erläutert
Martin Fischer, Produktmanager für Drahtlossysteme. „Das
gute Preis-/Leistungsverhältnis macht die Systeme besonders für kleine Veranstaltungs- und Konferenzzentren,
Kirchen sowie Bands, Sänger und Instrumentalisten attraktiv.“
… UND FÜR REDNER
Für Konferenzen und Präsentationen kann der Nutzer zwischen den Systemen mit Handsender und den Sets mit
Taschensender und Headset-Mikrofon oder unauffälligem
Ansteckmikrofon wählen. Eine Mute-Taste sowohl am
Handsender als auch am Taschensender geben dem Sprecher die Kontrolle über die Übertragung.
DRAHTLOS OHNE VIEL AUFHEBENS
Bei der Entwicklung der Serie wurde viel Wert auf die Anwenderfreundlichkeit gelegt: XS Wireless lässt sich über
intuitive Menüs bedienen, die Empfänger suchen automatisch nach freien Frequenzen, und die Sender werden mit
den Empfängern über eine drahtlose Verbindung synchronisiert. „Wir wollten sicherstellen, dass sich die Nutzer ganz
auf ihre Darbietung oder ihre Rede konzentrieren können,
ohne sich großartig um die Technik kümmern zu müssen“,
sagt Martin Fischer.
EXTRAS FÜR BANDS …
Die Serie umfasst zwei Vocal Sets für Sänger und ein
Instrumenten-Set für Gitarristen. Bei den Handsendern der
Vocal Sets stehen ein Kondensatormodell mit Supernierencharakteristik und ein dynamisches Mikrofon mit echter
e-835-Nierenkapsel zur Verfügung. „Damit macht das
System XSW 35 den durchsetzungsstarken Sound des e 835
neuen Nutzergruppen zugänglich“, ergänzt Martin Fischer.
ROBUST UND FLEXIBEL
Im Arbeitsalltag geht es nicht immer gerätefreundlich zu.
Deshalb ist der True-Diversity-Empfänger der Funksysteme
in einem stabilen Metallgehäuse untergebracht. Bei den
Sendern reicht ein Satz Batterien für bis zu zehn Stunden
Betriebszeit – genug für eine mehr als abendfüllende
Bühnenshow oder eine lange Veranstaltung oder Konferenz. Die Systeme haben je bis zu zwölf voreingestellte
Frequenzen in acht Kanalbänken, die frei durchgestimmt
werden können; die Schaltbandbreite beträgt 24 MHz (13
MHz im Bereich E). Damit können bis zu zwölf Drahtlosstrecken gleichzeitig betrieben werden, so dass auch bei
größeren Events noch Spielraum in der Frequenzwahl
bleibt.
Weitere aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter
www.sennheiser.com.
PRODUKT-NEWS 53
TASCAM STELLT
VERBESSERTEN TRAGBAREN HIGH-END-RECORDER VOR
DR-100MKII – Tragbarer Linear-PCM-Stereorecorder
Tascam hat die Mark-II-Version des PCM-Recorders DR100 vorgestellt. Neben 24-Bit-Auflösung und Abtastraten
bis 96 kHz bietet das robuste Gerät High-End-Merkmale für
Musiker und Toningenieure, die von einem tragbaren Recorder mehr verlangen. Dazu zählen vier eingebaute Mikrofone, zwei mit Nieren- und zwei mit Kugelcharkteristik, für
klangvolle Aufnahmen direkt aus der Hand heraus. Ein Paar
verriegelbare XLR-Eingänge mit schaltbarer Phantomspeisung erlaubt den Anschluss professioneller Kondensator-
mikrofone, zudem gibt es einen Lineeingang und -ausgang.
Der Lineeingang des DR-100MKII ist nun symmetrisch
ausgelegt und verkraftet Pegel bis +24 dBu. Zudem gibt es
einen Digitaleingang und weitere Verbesserungen. Die
Summe dieser Premium-Merkmale macht den Recorder
zum idealen Werkzeug für hochwertige Musikaufnahmen,
DSLR-Tonaufnahmen bis hin zum Erfassen von Klangeffekten für die Postproduktion.
Weitere Informationen: www.tascam.de
Full-Service
zu Internetpreisen
T
o
p5
im Pre
isvergl
eich
Neue Preise im Internet-Kalkulator!
[email protected]
54 PRODUKT-NEWS
SOCIAL MEDIA UND EVENT –
STRATEGIEN FÜR DIE
VERANSTALTUNGSPLANUNG 2.0
„Ein Event alleine reicht heute nicht mehr aus, um eine
Zielgruppe erfolgreich und nachhaltig zu erreichen. Ein „AHAErlebnis“ bedeutet noch längst keine Kundenbindung. Das
Internet ist allgegenwärtig. Das Leben findet heute öffentlich
statt – das Wirtschaftsleben auch. Plattformen wie Facebook
und Twitter boomen seit Jahren. Was heute auf Google nicht
gefunden wird, existiert nicht, was auf Facebook nicht gepostet wurde, hat auch nicht stattgefunden. Für nahezu alle
Maßnahmen der Live-Kommunikation ist daher die Einbindung von Social Media Marketing (SMM) klug, um (Unternehmens-)ziele besser zu erreichen. Für ein erfolgreiches Event
sind das Internet und die Kommunikation über soziale Plattformen, den sog. Social Networks, daher heute unumgänglich. Unternehmen und Agenturen erreichen hier ihre Zielgruppen und Kunden und können die Tools des Webs geschickt für ihre eigene Planung und Interessen einsetzen.“
Peter Cramer | Weitere Infos: www.musikmarkt.de
WORLD OF RHYTHM
Loeser, Susanne
„World of Rhythm“ ist aus der praktischen Arbeit mit verschiedenen Ensemblegruppen entstanden. Die Titelauswahl ist das
Ergebnis dieser Ensemblearbeit und deckt eine stilistische
Bandbreite ab, die sich in der Musikschulpraxis bewährt hat.
Von Pop über Latin bis hin zu Drum & Bass werden die für die
Percussionmusik relevanten Grooves abgedeckt. Jedes einzelne Stück ist ideal geeignet für Musikschulvorspiele, Auftritte und Wettbewerbe.
Alle Stücke sind speziell für das gleichzeitige (!) Zusammenspiel von Anfängern und Fortgeschrittenen geeignet, also für
heterogene Gruppen mit unterschiedlichen spieltechnischen
Voraussetzungen und Kenntnissen, komponiert für rein rhythmusbezogene Percussioninstrumente und Drumset für
Gruppen bis zu acht Drummern.
Die Play-along CD im mp3-Format enthält neben den DemoTracks des kompletten Rhythmusensembles auch sogenannte Minus-One-Aufnahmen, in denen je eine einzelne
Stimme zum Mitspielen weggelassen wurde.
WOLFGANG HETZER
FINANZMAFIA. WIESO BANKER UND BANDITEN OHNE STRAFE
DAVONKOMMEN.
Die heimlichen Herrscher und ihre politischen Handlanger.
Sollen die steuerzahlenden Bürger tatsächlich die einzigen
sein, die für die Finanzkrise zur Kasse gebeten werden?
Wolfgang Hetzer untersucht, ab wann die Konstruktion
undurchschaubarer Finanzprodukte kriminell ist und zeigt
die fließenden Übergänge von professionellem zu wirtschaftskriminellem Handeln. Vor allem aber fragt er, wie die
Akteure strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden
können.
Die Finanzkrise ist kein Ergebnis einer Naturkatastrophe,
wie uns häufig vorgegaukelt wird. Außerdem unterstellt der
Begriff „Krise“, dass es sich um ein vorübergehendes
Ereignis handelt, das durch Krisenmanagement beherrschbar ist. So wird davon abgelenkt, dass Organisationen,
Institutionen, Einzelpersonen und Gruppen – als übliche
Bankengeschäfte getarnt – hemmungslos ihre eigenen
Interessen verfolgt haben. Mit krimineller Energie haben sie
große Mengen Geld bewegt und in Netzwerken, die der
organisierten Kriminalität vergleichbar sind, dubiose
Geschäfte getätigt. Doch die strafrechtliche Aufarbeitung
des Geschehens hat bisher nicht stattgefunden. Wolfgang
Hetzer fragt nach den Gründen und untersucht, welche
Straftatbestände greifen könnten. Für ihn ist es höchste
Zeit, dass das traditionell gegen die „Unterschicht“ eingesetzte Strafrecht auch endlich gegen die „Oberschicht“
angewendet wird.
1. Auflage, Februar 2011
336 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 19.95 Euro
ISBN 978-3-938060-70-4
Bestellung: westendverlag.de
musiker MAGAZIN 1/2012
ÜBER DEN AUTOR
Wolfgang Hetzer, Dr. der Rechts- und Staatswissenschaft,
leitet seit 2002 die Abteilung „Intelligence: Strategic
Assessment & Analysis“ im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) in Brüssel. Zuvor Referatsleiter im
Bundeskanzleramt, zuständig für die Aufsicht über den BND
in den Bereichen organisierte Kriminalität, Geldwäsche, Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und strategische Überwachung der Telekommunikation.
Mit „World of Rhythm“ werden Musikschüler spielerisch an
die unterschiedlichen Kleinpercussion-Instrumente herangeführt. Das verwendete Instrumentarium orientiert sich an
der Schlagwerkgrundausstattung der Musikschulen, sodass
keine zusätzlichen Instrumente in der Musikschule angeschafft werden müssen.
Damit ist diese Zusammenstellung ideal geeignet für den
Unterricht für Schlagzeug- und Percussionensembles in
Musikschulen.
Buch, 19,80 EURO, Art.-Nr.: 20167G
ISBN 10: 3933136989 | ISBN 13: 9783933136985
Sprache: deutsch
Instrument/Besetzung: Percussion
Erschienen bei Alfred Music Publishing GmbH, Köln
www.alfredverlag.de
PRODUKT-NEWS 55
KÖNIG & MEYER
MIKROFONSTATIV – 25600
Hochwertiges Mikrofonstativ mit ausziehbarem Schwenkarm.
Einzigartige und formschöne Konstruktion aller Bedienungselemente: auch im gelösten Zustand unverlierbar! Durch den
ergonomisch gestalteten Klemmgriff kann der Schwenkarm in
jeder Position leicht und bequem arretiert werden. Zusätzlich
finden Kabel an der Halterung Platz. Das Schwenkgelenk und
die Griffhülse am Schwenkarm sind komplett aus Metall gefertigt. Der Metallsockel mit großem Fußkreis garantiert Stabilität
und Langlebigkeit.
NEUTRIK
MULTIMEDIA STECKVERBINDER
USB, Firewire und HDMI sind längst nicht mehr nur im Home-Entertainment zu finden.
Auch in Aufnahmenstudios und auf Bühnen werden diese Schnittstellen immer häufiger
verwendet. Doch herrscht an diesen Orten meist eine wesentlich rauere Umgebung als zu
Hause im Wohnzimmer. Mit den bei der etherCON-RJ45-Lösung gemachten Erfahrungen
im Hinterkopf, entwickelte Neutrik eine äußerst robuste Multimedia-Serie – wie gewohnt
in Neutrik-Qualität, wasserdicht und äußerst robust.
USB- und Firewire-Verbindungen sind ideal
für Audio-Netzwerke und die Integration von
computerbasierendem Equipment in AudioSystemen geeignet. Die Neutrik USB 2.0 (AB reversibel) und Firewire Durchgangsbuchsen lassen sich problemlos in Audio-Netzwerke integrieren, da sie über dieselbe Gehäuseform (D-shape) wie Neutriks XLREinbauverbinder verfügen.
Durch die Kombination des USB-Kabelsteckers und der Einbaubuchse entsteht eine
verriegelbare und wasserdichte USB-Verbindung. Die intuitive Handhabung der
Push-Pull-Verriegelung bietet höchsten
Handling-Komfort. Zudem schirmt das Kabelsteckergehäuse vor hochfrequenten Störungen und EMI ab.
Neutrik vervollständigt die Multimedia-Serie
mit einer HDMI-Lösung für die Übertragung
von digitalen TV- und PC-Video-Formaten
inklusive HDTV. Neutriks HDMI-Durchgangsbuchse im D-Gehäuseformat kann, wie die
USB- und Firewire-Buchsen, problemlos in
Netzwerke integriert werden. Auch der
HDMI-Kabelstecker bietet eine Push-PullVerriegelung und erreicht im gesteckten
Zustand einen Staub- und Wasserschutz
gemäß Schutzklasse IP65.
Neutrik ist der weltweit führende Hersteller
von professionellen Steckersystemen für
die Entertainment-Industrie. Die Angebotspalette umfasst XLR-Stecksysteme, Klinkenstecker und -buchsen, Lautsprecherstecksysteme, Lichtwellenleiter Verbindungssysteme, Steckfelder, Koaxialstecker (BNC) und
Industriesteckverbinder.
Ausführung: schwarz
Besonderheiten: Zinkdruckgusssockel,
alle Bedienungselemente unverlierbar, Kabel können am
Klemmhebel platziert werden
Fußkonstruktion: Sockel mit Klappfüßen
Gewicht: 3,4 kg
Gewindeanschluss: 3/8’’
Höhe: von 970 bis 1.640 mm
Höhenverstellung: Spannmuffe
Material: Stahl
Produktkategorie: Starline
Rohrkombination: 1-fach ausziehbar
Schwenkarm: ausziehbar
Schwenkarm-Klemmung: stabiler Klemmgriff aus Metall
Schwenkarmlänge: von 600 bis 955 mm
Weitere Informationen: www.k-m.de
Hat jemand Erfahrung mit dem Antrag auf Befreiung von der Umsatzsteuer für
Leistungen als Musiklehrer in Bayern? Ich höre, es sei je nach Bundesland anders
geregelt, in anderen B-Ländern sei es unproblematisch, aber in Bayern gebe es
spezifisch die Voraussetzung für so eine Befreiung, dass man einen staatlichen
Abschluss in seinem Fach vorlegen kann und auch auf einen solchen staatlichen
Zweig (eine staatl. Prüfung) mit seinem Unterricht vorbereiten würde, was ich nicht
tue. Hat dieses Prozedere schon mal jemand hinter sich gebracht und Informationen
dazu bzw. kann mir hier seine/ihre Erfahrungen schildern?
Kontakt: Bianca Harrison – Vocals and Coaching | Email: [email protected]
Weitere Infos: www.neutrik.de
1/2012 musiker MAGAZIN
56 PRODUKT-NEWS
FÜR KLANGPURISTEN – NEUE, PROFESSIONELLE SHURE
KOPFHÖRER IN OFFENER BAUWEISE
LATIN GROOVES FÜR BASS &
DRUMS
SRH1440 und SRH1840 bieten maximale Wiedergabetreue für höchste Ansprüche
Alfredo Hechavarria Ruddock
Mit diesem Buch und der mp3-Playalong CD vermittelt der
Autor die zwanzig wichtigsten Latin Stile von Baiao bis
Tango und zeigt das originale rhythmische Feeling für Bass
und Drums in Noten und Playalongs. Notiert sind für jeden
Songs die Bass- und Drumrhythmen und das Zusammenspiel der Instrumente.
Mit den Kopfhörermodellen SRH1440 und SRH1840 beschreitet Shure neue Wege. Während sich die bisherigen,
geschlossenen SRH Kopfhörer für Monitoring, DJing und
heimische Stereoanlagen anbieten, sind die neuen Modelle
nun erstmals offen konstruiert. Damit eröffnet sich dem
Anwender ein natürlicheres, luftiges Audiobild mit hoher
Klangtreue und lebendigem Sound – perfekt für das
Mastering und den audiophilen Musikgenuss.
Der SRH1440 eignet sich fur professionelle RecordingAnwendungen und liefert einen äußerst linearen Frequenzgang über den gesamten Hörbereich. Sein offenes, ohrumschließendes Design sorgt für natürlichen Sound, ein breites
Stereobild und herausragende Abbildungstiefe. Das zweiseitige, sauerstofffreie Kabel mit vergoldeten MMCX-Steckern
gestaltet den Kabelaustausch einfach und komfortabel.
Der SRH1840 ist ein Kopfhörer der Spitzenklasse und bietet, dank seiner individuell abgestimmten Treiber, eine
unvergleichliche akustische Performance. Der äußerst lineare
Frequenzgang, mit den erweiterten, angenehm weich klingenden Höhen und dem akkuraten Bass, überzeugt sowohl
Profis im Studio als auch Audio-Enthusiasten. Die sehr
leichte Aluminiumkonstruktion und der verstellbare, aufwendig gepolsterte Kopfbügel garantieren höchsten Tragekomfort, selbst während längerer Studio-Sessions. Auch der
SRH1840 wird mit dem zweiseitigen, sauerstofffreien Kabel
mit vergoldeten MMCX-Steckern geliefert.
SRH1440 und SRH1840 sind, Shure-typisch, qualitativ hochwertig und robust verarbeitet. Im Lieferumfang finden sich
jeweils zwei Kabel, Audio-Adapter, ein stabiles Aufbewahrungs-Case sowie Ersatz-Velours-Ohrpolster wieder.
Die neuesten Ergänzungen der Shure Kopfhörer-Serie werden voraussichtlich Anfang 2012 erhältlich sein. Die unverbindlichen Preisempfehlungen belaufen sich auf 379,00
Euro (SRH1440) und 549,00 Euro (SRH1840).
ÜBERSICHT SHURE KOPFHÖRER:
www.shure.de/produkte/kopfhoerer
Produktseite SRH1440:
www.shure.de/produkte/kopfhoerer/srh1440
Produktseite SRH1840:
www.shure.de/produkte/kopfhoerer/srh1840
Weitere Infos: www.shure.de
GEMA VERÖFFENTLICHT NEUE MUSIC-ON-DEMAND-TARIFE
Dieser Tarif richtet sich insbesondere an die Anbieter werbefinanzierter Music-on-Demand-Plattformen. Künftig werden
10,25% der durch die Musiknutzung erzielten Einnahmen für die Vergütung der durch die GEMA vertretenen Urheber und
ihrer Verlage zugrunde gelegt, um diese angemessen an der Nutzung ihrer Rechte zu beteiligen. Das Tarifmodell wird ergänzt
um abgestufte Mindestvergütungen von 0,6 Cent/Stream für Dienste mit hoher Interaktivität, von 0,31 Cent/Stream für
Dienste mittlerer und von 0,025 Cent/Stream für Dienste niedriger Interaktivität. Bei Zustandekommen eines Gesamtvertrags
reduzieren sich die Erlösbeteiligung auf 8,2 % und die Mindestvergütungen infolge des üblichen Gesamtvertragsrabatts auf
0,48 Cent (hohe), 0,25 Cent (mittlere) bzw. 0,02 Cent (niedrige Interaktivität) pro Stream.
Mit diesem Tarif macht die GEMA einen großen Schritt auf die Anbieter von unentgeltlich angebotenen Streamingdiensten zu
und gewährleistet so einen Ausgleich zwischen den Anforderungen des Marktes und dem Anspruch der Urheber auf angemessene Vergütung. Weitere Infos: www.gema.de
musiker MAGAZIN 1/2012
Baião, Brasilien; Bolero, Kuba; Bomba, Puerto Rico;
Chacarera, Argentinien; Cha-Cha-Chá, Kuba; Charanga,
Kuba; Conga-Comparsa, Kuba; Cumbia, Kolumbien;
Danzón, Kuba; Gaita Zuliana,Venezuela; Guaguancó, Kuba
Mambo, Kuba; Merengue, Dominikanische Republik;
Milonga, Argentinien; Partido Alto, Brasilien; Plena, Puerto
Rico; Samba, Brasilien; Son Cubano, Kuba; Songo, Kuba;
Tango, Argentinien
Früh übt sich ... Geboren in Santiago de Cuba fing er bereits
als Kind an, Gitarre zu studieren. Das Studium setzte
Alfredo an der Musikuniversität in Havanna fort, wo er sich
für das Instrument Bass entschied. Noch während seines
Studiums wurden bekannte Bands auf ihn aufmerksam, so
spielte er u. a. beim National Septett, Diakara unter der
Leitung des Grammypreisträgers Oskar Valdés (Sänger von
Irakere), Haila und Issac Delgado. Tourneen durch die ganze
Welt folgten. Bass ist seine Leidenschaft, Komponieren
sein Steckenpferd und Arrangieren seine Herausforderung.
Egal ob Gitarre, Bass oder Baby-Bass: Alfredo spielt seinen
persönlichen, expressiven Stil. Sein Workshop-Programm
von Jazz bis Salsa begeistert Anfänger und Profis in der
ganzen Welt.
ISBN 978-3-89775-130-9
132 Seiten, Sprialbindung, 29,80 inclusive. mp3-CD
www.leu-verlag.de
PRODUKT-NEWS
LET’S GROOVE! VOL. I
Haunschild, Frank
Fun-Play-Alongs For All Instruments
Popular Songs: Rock, Country, Swing, Latin,
Funk & Acid Jazz
96 Seiten, inkl. CD | Best.-Nr. 610396
Frank Haunschild zählt zu Recht zu den
besten Musikpädagogen Deutschlands. Mit
dieser neuartigen Play-along-Serie gelingt es
ihm, für alle Instrumente und für jedes Niveau
eine musikalische Weltreise durch alle Stilrichtungen zu unternehmen, die jede Menge
Spaß verspricht. Ein durchdachtes BandTraining-Konzept der Extraklasse!
NEU: LET’S GROOVE! VOL. II
Fun-Play-Alongs For All Instruments
Popular Songs: Funk, Bossa Nova, Swing, Slow Blues, Gospel, Jazz Calypso, Rhythm & Blues
Diese neuartige Serie von Play-along-CDs mit Begleitbuch zeichnet sich vor allem durch
den spontanen Spaß aus, den man damit von Anfang an haben kann. Der vorliegende
zweite Band ist für den bereits etwas fortgeschrittenen Spieler gedacht. Für Anfänger am
besten geeignet sind „It’s Funk Time!“ und „Caribbean Tune“. Für bluesig orientierte Spieler
eignen sich besonders die Titel „It’s Funk Time!“, „Blue Monday“ und „Gospel Song“. Zum
Erlernen und Trainieren von Stücken mit II-V-I-Verbindungen empfehle ich „Remember“
und „Swing No. 251“. Für das Spielen nach Gehör sind die Stücke „Tuning In“, „It’s Funk
Time!“ und „Caribbean Tune“ besonders geeignet. Insgesamt 7 Stilrichtungen werden auf der
CD zur Verfügung gestellt. Es sind – in der Reihenfolge ihres Auftretens – Rubato, Funk,
Bossa Nova, Slow Blues, Swing, Jazz Calypso und Gospel bzw. Rhythm & Blues.
80 Seiten, inkl. CD | Best.-Nr. 610435 | jeweils EUR 22,95 | Bestellung: www.ama-verlag.de
MARIO JAHNKE –
PIMP YOUR GROOVE
Schlagzeuglehrbuch mit CD für
Fortgeschrittene,
deutsch/englisch
Der Weg zum individuellen und virtuosen
Drumstyle.
Das schrittweise Erlernen eines hohen professionellen Grades an musikalischer
Spieltechnik und Unabhängigkeit verbunden mit Dynamik, Phrasierung, Feeling und
musikalischer Intelligenz eröffnet dem
Drummer eine künstlerische Ausdrucksfähigkeit von höchster Brillanz und Virtuosität
und hebt die musikalisch-technischen Spielfähigkeiten in eine völlig neue Dimension.
Mario Jahnke ist sowohl als Musiker als auch als Lehrer erfolgreich. Aus dieser Kombination
entwickelt er ein Lehrwerk, das sowohl künstlerisch-praktischen als auch pädagogischen
Ansprüchen in bester Art und Weise genügt – eine Seltenheit auf dem Markt der Instrumentalschulen. Das Konzept der Schlagzeugschule überzeugt, besonders das neue Vier- und
Fünf-Wege-Groove-Konzept. Positiv hervorzuheben ist die Einbeziehung der Improvisation, die
zu den Grundfertigkeiten jedes fortgeschrittenen Musikers gehören sollte.
ISBN 978-3-89775-129-3 | 108 Seiten | 29,80 Euro incl. CD | www.leu-verlag.de
NORBERT APING –
LAUREL UND HARDY
AUF DEM ATOLL
Auf den Spuren von Laurel und
Hardys letztem Spielfilm
176 Seiten | ISBN: 978-3-89472-436-8
Preis: 24,90 Euro
Bestellung: http://www.schueren-verlag.de
Norbert Aping lädt in „Laurel und Hardy auf
dem Atoll“ auf eine Entdeckungsreise zu
einem Film, über den man schon alles zu
wissen glaubte, ein. Atoll K (1951) wird zu
Unrecht häufig ignoriert, er ist schließlich der Schlusspunkt von Laurels und Hardys
Kinokarriere, der Film mit dem größten Budget und der aufwändigsten Ausstattung und der
einzige, der mit internationaler Starbesetzung aufwarten kann. Auch eine Reihe neuer, bisher unbekannter Gags, das typische perfekte Comedy-Timing und eine neue Beschäftigung mit politisch gefärbter Satire machen den Film sehenswert. Durch die Recherche
von bisher unbekannten Unterlagen der Produktion, noch nicht gesehenen Fotos vom Dreh
und einem neuen Interview mit Suzy Delair, die die weibliche Hauptrolle der Chérie übernahm, wird das Umfeld von Atoll K rekonstruiert und gezeigt, wie die tatsächliche Arbeit an
dem Film – hinter den Zeitungsmeldungen über katastrophale Zustände, die die negative
Meinung über den Film entschieden mitprägten – aussah.
1/2012 musiker MAGAZIN
57
58 CD-REZENSIONEN
sie auch ihre Fans. Auf dieses Album haben
viele Fans sicher schon lange gewartet und
nun ist es soweit.
www.beepworld.de/members77/
ninahagendas/
A.J.-D.
MAX PROSA
»Die Phantasie wird
siegen«
Wer denkt, dass es sich bei Max Prosa um
einen weiteren jungen Singer/Songwriter
handelt, der sich in die Riege der deutschsprachigen Herzschmerz-Pop-Nummern
einreiht, liegt komplett falsch. Vielmehr
erinnert er an einen jungen Rio Reiser, jedoch
mit mehr Zuversicht und Phantasie. Der
22-jährige ehemalige Philosophiestudent
erzählt mit seinen tiefgründigen und teils
surrealen Versen sowie einer erfrischend
ehrlichen und markanten Stimme seine
Sicht der Welt. Neben Chanson- und Folkeinflüssen ist „Die Phantasie wird siegen“
im Pop einzuordnen – aber nicht dem verblümten und seichten, sondern dem tiefgründigen und doch euphorischen.
maxprosa.de
D.B.
NINA HAGEN
»Volksbeat«
Freiheit, Frieden, Leben und Liebe – Dinge,
für die man kämpfen sollte und für die sich
Nina Hagen seit eh und je einsetzt. Die
Mutter des Punks ist zurück. Nachdem sie
2010 ein sehr Gospel-lastiges Album veröffentlichte, kehrt sie bei der aktuellen Platte
„Volksbeat“ zu ihren Wurzeln zurück. Musika lisch ist das Album sehr 70s-lastig
geworden und ein Mix aus eigenen Songs
und Coverversionen. Die Texte sind durchweg in deutscher Sprache gehalten und bei
den ursprünglich englischsprachigen Coverversionen singt Nina einfach einen eigenen
Text drüber. Bei „Killer“ von Adamski mag
das anfangs sehr gewöhnungsbedürftig klingen, man wird aber schnell vom Nina-HagenFieber gepackt und mitgerissen. Gesellschaftskritische und ehrliche Texte für den
Frieden, die Freiheit und die Gerechtigkeit,
verpackt in ein rockiges und punkiges
Gewand. So kennen wir die schillernde Nina
Hagen aus der früheren Zeit und so lieben
musiker MAGAZIN 1/2012
Neben dem grünen Rauch widmet er sich in
Songs wie „Alice im WLAN Land“ oder „Blaue
Lagune“ aber auch sozialkritischen Themen.
Mit sauberem elektronischen Dubstep und
Hip-Hop und einer gepitchten Stimme schafft
er eine entspannte Atmosphäre, die man
auch ohne halluzinogene Substanzen genießen kann. marsimoto.de
D.B.
ACOUSTIC FUN
ORCHESTRA
»Mission Impossible«
„Mission Impossible“ heißt die zweite CD
des ACOUSTIC FUN ORCHESTRA und auf
dem reiht die Truppe wie schon beim Debütalbum große Klassiker aus dem Rock- & PopGenre aneinander. Es wird parodiert und gemischt: Interpreten, Stile, Texte und Epochen.
Los geht’s mit der A-capella-Version von
„Stairway To Heaven“, bei der die verschiedensten bekannten Hits und musikalischen
Stilrichtungen eingebaut wurden. So hört
man Country, Reggae oder auch Bluesrock
heraus, es wird zum Sirtaki angestimmt
oder auch mal kräftig gerockt. Der ein oder
andere parodierte Künstler kommt dem
Hörer mit Sicherheit sehr bekannt vor. Es
wird gerappt, gesungen, parodiert und das
alles akustisch und a capella. Dabei haben
die Jungs wirklich eine Menge Spaß und
das hört man auch deutlich heraus. Hits wie
„Pokerface“, „Wind Of Change“ oder
„Cantaloop“ werden eindrucksvoll interpretiert und kommen natürlich auch nicht ohne
den ein oder anderen Spaß aus. Auf CD und
live auf einem Konzert ist das ACOUSTIC FUN
ORCHESTRA ein echtes Erlebnis. Ich habe
jedenfalls beim Hören des Albums oft herzlich gelacht. www.a-f-o.de
A.J.-D.
RAGGABUND
»Mehr Sound«
RAGGABUND sind zurück! Was für ein Flow!
Nach zahlreichen Shows mit Seeed und
Gentleman und ihrem ersten Album „Erste
Welt“ legen sie nach mit ihrem zweiten
Album „Mehr Sound“. Das vorliegende neue
Runde wurde produziert von Til Schneider.
Außerdem gaben sich einige namhafte
Leute im Studio die Klinke in die Hand, um
ihren Style in das Album einfließen zu lassen: Maka B, Dellé (Seeed), Cajus & Roger
(Blumentopf), Dr. Ring Ding, Mal Élevé von
den Irie Révoltés und viele andere. Herausgekommen ist dabei jede Menge „Punchline“, Poesie & positive Message. Sie haben
was zu sagen zu den Fragen um Freiheit
oder Sicherheit, Konsum oder Moral, Wirtschaftswachstum oder Ökologie. Bestimmt
können 99 % der Hörer was damit anfangen! Paco Mendoza und Don Caramelo vergnügen nicht nur mit Reggae, Latin und
Dancehall, sie haben auch das Vermögen,
die Vibes auf die Straße zu bringen. Vielleicht
ist das der Sound für die Okkupanten von
heute. „Der Raggabund ist auch gekommen, um aufzuklären!“ So macht Reggae
auch heute noch Spaß. Mein Tipp: Nicht als
mp3 auf dem Kopfhörer, sondern gemeinsam mit dem Ghettoblaster vor dem Zelt
hören und zu „Mehr Sound“ grooven.
www.raggabund.de
C.S.
MARSIMOTO
»Grüner Samt«
JACK JINX
»Long Way Home«
Nun trägt auch die deutsche Nationalmannschaft grüne Trikots. Ganz im Sinne von
MARISMOTO, der Alter Ego von Materia.
Denn mit seinem dritten Album „Grüner
Samt“ soll alles wieder etwas grüner werden.
Aus Dresden, mitten aus deutschen Landen,
stammt eine Band, die klingt wie aus einem
anderen Land und aus einer anderen Zeit.
Wir datieren die Siebziger und lokalisieren
Großbritannien, um Vergleiche herzustellen.
Vergleiche mit Pink Floyd und Genesis. Wir
wagen einen Sprung über den Atlantik und
treffen die Mothers of Invention. Zappaesk
sind nämlich die Groovewechsel, überraschend die Wendungen in all den Themen,
die JACK JINX konstruieren. Gedacht
waren JACK JINX von Mastermind Konrad
Hartsch zunächst als Experiment. Das
Album ist nebst diverser Live Appearances
ein Produkt dieses Experiments. Die Stimmung ist getragen, melancholisch, weise,
dann wieder aufrüttelnd. Klassischer Rock
wird zu Progressive und Psychedelic wird
zu Soul und Blues. „Your Mother Doesn’t
Like Me“ bietet abgefahrenen Rock’n’Roll,
wie ihn besagter Frank Zappa nicht hätte
besser runterreißen können. „Where The
Buck Stops“ erinnert an Led Zeppelins „Hot
Dog“. Funk mit mächtig pumpendem Bass
bietet „Whizkey Blooze“. Es stecken so viele
Querverweise in diesem Werk, dass es niemals langweilig wird. Dabei wird nie abgekupfert. Anspruchsvoller Rock auf unterhaltsamste Weise.
www.jackjinx.com
C.S.
Y’AKOTO
»Babyblues«
Wir hatten bereits über ihre EP „Tamba“ im
vorletzten Musiker Magazin berichtet. Nach
über zwei Jahren Kreativschmiede ist nun
ihr Debütalbum „Babyblues“ fertig. Die 23jährige Hamburgerin hat mit Max Herre und
seinem Produzententeam einen starken
Partner an ihrer Seite gehabt. „Babyblues“
ist ein Mix aus afrikanischen und westlichen
Einflüssen und Soul aber auch Hip-Hop. Ihre
Songs werden insgesamt durch ihre faszinierende, pure und gefühlvolle Stimme geprägt.
Und damit diese Stimme einen würdigen
Rahmen hat, wurden alle Sounds auf das
Nötigste reduziert. Man kann nur hoffen, dass
man noch viel von dieser jungen Ausnahmekünstlerin mit dieser warmen Stimme
hören wird. www.yakoto.de
D.B.
CD-REZENSIONEN 59
P:LOT
»Zuhören«
PETER VOLLAND
»Deep Black Water«
„Schluss mit Melancholie und Herz schmerz“ haben sich die drei Jungs von
P:lot gesagt und mit ihrem dritten Album
„Zuhören“ eine Art Anleitung der Selbstfindung und der Unbeschwertheit geschaffen – aber nicht aufdringlich oder belehrend,
sondern ermutigend. Musikalisch erwarten
den Hörer positive Pop-Nummern, die kompositorisch, mit viel Liebe zum Detail, umgesetzt wurden. Neben dem Support von Bosse,
dem von Frida Gold, werden P:lot im April
ihre eigene Tour in Angriff nehmen. Man kann
gespannt sein, wie unbeschwert das Trio
live zu erleben ist.
www.pilotmusik.de
D.B.
Roots Rock bester Güte zelebriert Peter
Volland auf dieser Scheibe mit seiner Band.
Deutsch und englischsprachig, bluesig und
soulig angehaucht trägt er Selbstkomponiertes neben zwei Cover-Versionen – „Ain’t
No Sunshine“ (Bill Withers) und „Child In
Time“ (Deep Purple) – Die Arrangements sind
überwiegend akustisch, nur hier und da
blitzt effektvoll eine E-Gitarre durch. Volland
profitiert von seinen Erfahrungen als CoverRock-Entertainer, trägt er die Stücke doch
routiniert und kraftvoll vor. Dass dies live
ebenfalls hervorragend funktioniert, hat er
schon auf vielen Konzerten bewiesen.
Anspieltipp: „Music Comes Down“ erinnert
ein wenig an Smoky. Weiterer Tipp, weil
ohne Vorbild: „Halt mich fest“, ein Schlagerrock-Knaller. Volland, dieses Wortspiel verzeihe er mit, ist Vollblutmusiker, das zeigt er
auf diesem soliden Mainstream-Rockalbum.
www.petervolland.de
C.S.
SCHWARZKAFFEE
»In The Machine«
SCHWARZKAFFEE: Ein Getränk, das zeitlos,
kräftig und belebend zugleich ist. Das dachten sich wahrscheinlich auch die Gründer
der elfköpfigen Leipziger Funkband
SCHWARZKAFFEE, die Anfang 2012 ihr
neuestes Album „In The Machine“ servierten. Alle Musiker sammelten im Laufe ihrer
musikalischen Karriere Erfahrungen im
Jazz- und Funk-Bereich. Schlagzeuger
Dominique Ehlert wurde bester Solist beim
1. Internationalen Jazzwettbewerb 2009 in
Burghausen und Sängerin Maike Lindemann
wurde beim Deutschen Rock- und PopPreis 2012 zur besten R’n’B-Sängerin
gekürt. Auf „In The Machine“ findet man
echte Funk-Perlen, einen eindrucksvollen
Mix aus Funk, Soul, Hip-Hop und Jazz,
wobei oft die Grenze zwischen den verschiedenen Stilen komplett verwischt. Sängerin
Maike sorgt mit ihrem emotionalen und
manchmal fast schon zerbrechlichen Gesang
für den nötigen Zauber, der von den kraftvollen Funk-Beats getragen wird.
schwarzkaffee.de
A.J.-D.
PATAPAN
»Måneskin«
Die Spielleute von PATAPAN sind schon seit
1989 auf diversen Stadtfesten, Mittelaltermärkten und Festivitäten unterwegs. Die
Truppe kommt ursprünglich auf der schönen Kurpfalz und setzt sich aus den
Musikern Nina Schöne, Roland Preuss,
Erwin Holzer und Wolfgang Tobian zusammen. Sängerin Nina wurde in Oslo geboren,
der Rest stammt aus dem badischen Raum.
Auf der aktuellen CD „Måneskin“ sind Traditionals und Eigenkompositionen zu finden
und besonders schön finde ich, dass das
alte schottische Volkslied „Ye Jacobites By
Name“ aus dem 17. Jahrhundert vertreten
ist. Alle Kompositionen sind eine Kombination aus mittelalterlichen und klassischen
Instrumenten wie Geige, Drehleier, Gitarre
oder Cister, Elementen des Folk-Revival der
70er- und 80er-Jahre und modernen PopKlängen, die mich oft an die Band „Blackmore’s Night“ erinnern. Die Wurzeln dieser
„Fairy Music“, wie sie die Spielleute nennen, liegen in der Jahrhunderte alten mitteleuropäischen und keltischen Volksmusik.
Wer auf mittelalterliche, gefühlvolle und
handgemachte Musik steht, der wird die
Stücke auf der CD „Måneskin“ von PATAPAN
förmlich in sich aufsaugen.
www.patapan.de
musikschuleintern
Das Fachmagazin für Musikschulleiter und Musiklehrer
A.J.-D.
THE SOURCE
»Freak Of Nature«
Abonnieren Sie jetzt!
Die Homepage des Quartetts THE SOURCE
hat den Zusatz „Grunge“. Ein wohl richtungsweisendes Etikett? In der Tat hat es
die Mischung aus punkigen Tunes und
exzessiven Refrainparts in sich. Laut und
leise, Dynamik baut sich auf, explodiert,
bricht zusammen. Definitiv Grunge. Definitiv
wieder „in“, weil es damals schon gut war.
THE SOURCE schütteln wohl ihr GeheimtippDasein endlich ab, denn sie haben die Songs,
die in unsere Zeit passen. Klare Aussagen
wollen die vier um Frontmann Leroy Jönsson
mit ihren Songs machen. Verletzt und verlassen, aber wütend erzählen die Lyrics
vom Leid des jungen Mannes. Anspieltipp:
„Hey Mom“, das ein wenig an Green Day
erinnert. Dann in Sense of Shame heißt es
doch noch: „I’m proud to be a dread, I wish
I was dead.“ Dem Vorbild eines Kurt Cobain
muss dann nicht auch noch nachgeeifert
werden, wenn der Sound auch noch so überzeugt. www.the-source-grunge.com C.S.
www.musikschule-intern.de
F.B.O.D.
»I Find My Way«
Zweifellos finden die Gewinner des deutschen Rock & Pop Preises 2010 als beste
neue Rock- & Pop-Künstler ihren Weg. Mit
dieser sieben Stück umfassenden heißen
Scheibe Rock greifen sie nach den Sternen.
1/2012 musiker MAGAZIN
60 CD-REZENSIONEN
Mit dem Rückenwind von über 250 Konzerten, u. a. bei Rock am Ring und als
Support beispielsweise von Juli, gelingt ihnen
das wohl mit Leichtigkeit. Eine VorgängerSingle mit dem Titel „Waiting For“ hielt sich
über acht Wochen in den Top 20 der deutschen Alternative Charts. Als Dank an die
Fans kann man feststellen, dass sie diesen
Song im aktuellen Werk als „unplugged“
Version untergebracht haben. Die Songs
bestechen durch akustische Arrangements,
die die Stimme von Matt Bastard voll zur
Geltung bringen. Außerdem durch ihre typischen Rockkracher, die klingen wie Bryan
Adams unter Hyperkoffeinämie. Dabei erinnern sie an ein britisches Pendant: Heaven’s
Basement, die mit den Großen des Heavy
Rock tourten und jetzt endlich einen eigenen
ordentlichen Vertrag einheimsten. Die Fanatic
Bastards Of Defiance, F.B.O.D., fanden unter
dem Dach von „Rough Trade“ ideale Bedingungen, um vollends abzuheben. Wer es
noch nicht ergattern konnte: „Waiting For“ als
Original im Rock-Gewand ist als No. 7 mit auf
dieser EP drauf! www.FBOD.de
C.S.
THE PORTERS
»Rum, Bum & Violina«
THE PORTERS aus dem Düsseldorfer Raum
mischen traditionellen Folk mit Punkrock,
so wie man es von Bands wie den Dropkick
Murphys, Flogging Molly, den Real McKenzies
oder, um mal Bands aus Deutschland zu
nennen, Fiddler’s Green oder Mr. Irish Bastard
kennt. Die Stimme von Sänger Volker ist
rau, die restlichen Musiker beherrschen
ihre Instrumente wie im Schlaf und so
haben die fünf einen Sound geschaffen, der
sowohl in verrauchten Pubs als auch in
Punkschuppen funktioniert. Auf dem aktuellen Album „Rum, Bum & Violina“ findet der
Fan von punkigem Folk neun eigene Songs,
zwei Traditionals und ein Cover des QueenSongs „‘39“, bei dem Volker sogar im Duett
mit Paul McKenzie singt. Im Gegensatz zu
den vorherigen Veröffentlichungen rückt der
Irish Folk ein wenig in den Hintergrund und
Country- und Rock-Elemente geben mehr
den Ton an. Eine Platte, die Fans des Genres
begeistern wird.
theporters.de
A.J.-D.
musiker MAGAZIN 1/2012
CHRIS KRAMER
»Kramer kommt!«
Es wummert das Wahwah, es funkt elektrifiziert der Funk auf einem fetten Teppich
Blues. Kramer kommt …!, aber gewaltig.
Einen Traum hat er sich mit seinem Vorgängerwerk erfüllt: Er spielte mit den Musikern
von Muddy Waters ein reines Chicago-BluesWerk ein. Kramer glänzte zuletzt auf dem
mit Platin ausgezeichneten Maffay-Album
„Tattoos“. Jetzt ist er wieder mit seiner Band
am Werk, mal kritisch, mal witzig rockend.
Mit Slide Guitar, Harp und seiner Reibeisenstimme rockt er ordentlich nach vorne. „Abschied nehmen“ ist ein Stück Südstaatenrock, „Mädchen aus Berlin“ purer Rock’n’Roll.
Zwischendurch setzt er ein besonderes
Glanzlicht mit seiner chromatischen Harp in
einem jazzigen Stück: „Ich trink mir heut ‘nen
Kleinen an“. Neu ist die Zusammenarbeit
mit einem DJ, der einen „Bo Diddley-Beat“
mit „Scratches gepimped“ hat. Für Puristen
dann ein emotionaler Höhepunkt mit der
Ballade „Ein Teil von Dir“, das Chris seinem
ver storbenen Vater widmete. „Kramer
kommt!“ ist Bluesrock von Deutschlands
Hausnummer 1 in Sachen Blues.
www.chris-kramer.de
C.S.
COLD GERMANY
»Alles«
Die Band mit dem plakativen Namen COLD
GERMANY besteht aus den Gitarristen
Jürgen Müller und Wolfgang Günnewig,
Bassist T.S. Crusoe, Schlagzeuger Rolf
Schlenter und Sänger Werner Koch. Alle
Musiker haben sich zusammengetan, weil
sie die kalte Stimmung in Deutschland nicht
mehr ertragen und ihre Gedanken in ihren
Songs verarbeiten wollten. Jeder ließ seine
eigenen Ideen einfließen und verlieh dem
Album somit seinen ganz persönlichen
Charakter. Hier geht es also unter anderem
um die soziale Kälte, die in Deutschland
herrscht, und nicht um die aktuelle Wetterlage. Und auf „Alles“ geht es ganz schön zur
Sache: Harte Gitarrenriffs geben die Richtung an, ein trocken gespieltes Schlagzeug
und klare Basslinien sorgen für den nötigen
Druck. Den Rest erledigt die raue Stimme
von Werner Koch, die jegliche Emotion ausdrücken kann, die man sich so vorstellt. Mal
leidend, mal schreiend, mal pöbelnd – seine
Gesangsstimme könnte nicht besser zu
diesem druckvollen Rock passen. Die
schöne Produktion rundet das Album noch
ab. www.coldgermany.de
A.J.-D.
SOUND OF
BLOMBERGER
SONGFESTIVAL
2007 - 2011
Auf der liebevoll gestalteten Doppel-CD
„Sound of Blomberger Songfestival 2007 –
2011“ befinden sich, wie der Titel schon
erahnen lässt, 20 Aufnahmen aus den ersten
vier Jahren des Festivals. Das Festival entstand aus den Ideen von Festivalinitiator
Volkwin Müller, der selbst auf dem Album
vertreten ist, und Andrea Plat, einer kulturbegeisterten und engagierten Blombergerin.
Mit der Stadt Blomberg wurde diese Idee
dann umgesetzt und mittlerweile ist das
Songfestival zu einer festen Größe im Kulturprogramm der Stadt geworden. Namhafte
Liedermacher, Gitarrenvirtuosen, Singer/
Songwriter und Entertainer besuchten
bereits das Festival und präsentieren ihr
aktuelles Programm. Somit ist das DoppelAlbum ein schöner Einblick in das bisherige
Festival-Line-up und Festivalbesucher
können in Erinnerungen schwelgen und
sich auf das nächste Festival freuen.
http://www.songfestival-blomberg.de
http://www.volkwino-music.de/
A.J.-D.
DEATH BY CHOCOLATE
»From Birthdays To
Funerals«
Mörder-Schokoladenkuchen aus Biel in der
Schweiz. Das sind DEATH BY CHOCOLATE.
Süße Rock-Versuchung oder Faustschlag in
den Magen? Mathias Schenk steuerte die
meisten Ideen bei. Dann ging’s ins Studio.
Songs von Einzelgängern, Generationenverhältnissen, Enttäuschungen und Heimweh
entstanden. Und die haben es in sich. Einflüsse haben sie aus vielen Epochen zugelassen, die da wären Chuck Berry, Led
Zeppelin und der Black Rebel Motorcycle
Club. Ich meine, hier und da Ideen der Doors
oder von The Verve herauszuhören. Fertig ist
ein mitteleuropäisches Indie-Album. Kraftvoll, mit Mut zum Melodram, aber auch nahe
am Gassenhauer gerührt ist das Rezept der
Songs. Live konnten das DEATH BY
CHOCOLATE schon auf vielen Festivals, unter
anderem als Support von Bon Jovi, beweisen. Raffiniert ist zum Beispiel „Tell Me What
You See“, wie es mit dem „Come Together“Thema der Beatles spielt. Oder „Curtain Call“,
ein psychedelischer Blues im modernen Umhang. Herrliches Gitarren Solo in Demopolis!
Die teils breiten Gitarrenbretter werden
umspielt von Hammond Sounds. Für einen
Schokoladenkuchen ist das alles ein bekömmlicher Genuß vom ersten bis zum elften
Song. www.deathbychocolate.ch
C.S.
ROMANA REIFF & BAND
»New Shoes«
Große Leidenschaften, tiefe Sehnsucht, kleine Sünden und skurrile Erlebnisse. Dinge,
die mit Sicherheit jeden von uns beschäftigen und die uns täglich begegnen. Auf
ihrem neuen Album „New Shows“ erzählt
die Sängerin und Songwriterin Romana
Reiff Geschichten, mit denen sich jeder von
uns identifizieren kann. Ihr letztes Album
„All The Letters“ wurde 2009 von der
Deutschen Popstiftung zum „Besten deutschen Soul-Album“ ausgezeichnet. Die zwölf
Songs auf „New Shoes“ stammen alle aus
der Feder von Romana und wirken deswegen sehr persönlich. Im Gegensatz zum
Vorgänger-Album wurden die Songs im Juli
2011 von der Reiff-Band selbst eingespielt.
Die Produktion ist wahnsinnig druckvoll und
CD-REZENSIONEN 61
die soulige und kräftige Stimme von Romana
ist etwas ganz Besonderes, was man so nur
selten hört. Da sitzt jeder Ton, es gibt keine
Ausreißer und die Melodien sorgen einfach
für gute Laune. Ein schönes Soul-Pop-RockAlbum, bei dem man das Gefühl hat, man
lernt die Sängerin mit jedem Song ein
Stückchen mehr kennen.
www.romanareiff.de
A.J.-D.
LEONIE VIOLA
»Mood«
Das Allround-Talent Leonie Viola Thöne ist
zurück und steht mit ihrem ersten Soloalbum in den Startlöchern. Nach der Single
„Hotel California“/„Game Over“ erschien nun
im Januar 2012 ihr Debütalbum „Mood“
mit einem Mix aus Pop-, Jazz- und RnBSongs in deutscher und englischer Sprache.
Und schon beim ersten Song merkt man
deutlich, dass sie sich weiterentwickelt hat.
Sie ist erwachsener geworden und es fühlt
sich an, als würde sie ihre Gedanken und
Wünsche in ihren Songs verarbeiten. Ob es
nun darum geht, dass die Bevölkerung sie
in eine Schublade stecken möchte oder um
eine eher schwierige Beziehung: Sie schafft
es, uns mit ihrer klaren, hellen und wahnsinnig bezaubernden Stimme teilhaben zu
lassen. Leonie Viola ist direkt und authentisch. Man hört ihr gespannt zu und ertappt
sich dabei, wie man ihr nickend recht gibt.
Ja, sie spricht vielen von uns aus der Seele,
spricht uns an und gerade das macht das
Soloalbum zu etwas ganz Besonderem. Als
hätte Leonie Viola ihre Songs nur für uns
geschrieben.
www.leonie-thoene.de
A.J.-D.
AUGENBLICK
»Hinaus aufs Land«
„Verweile doch, du bist so schön!“ prangt im
Booklet des Albums von AUGENBLICK. Dem
Goethe-Zitat entsprechend mischt die Band
Schönes aus deutschem Liedgut mit Rock.
Inspiriert sind sie von irischen und schottischen Klängen. Flöte und Krummhorn,
Dudelsack und Geige gesellen sich zu EGitarren, Bassgitarre, Keyboards und Schlag-
States of Mind“, beschreibt es wohl eine
bewegte Partnerschaft anhand der Geschichte der Vereinigten Staaten mit Duettpartnerin Michelle Conner. Michael, das
sollte wohl eine Country-Scheibe aus Gold
werden! www.lonstar.pl/de
C.S.
zeug. Dazu die kristallklare Stimme von
Sandra Christ. Der Anspruch, Lieder möglichst nah am Original zu erzählen, ist hierbei nicht das Ziel. Vielmehr will man beispielsweise Mittelalterstimmung in die
Neuzeit transportieren. Das gelingt den sieben von AUGENBLICK auf famose Art. 2009
konnte die Gruppe den zweiten Platz beim
Deutschen Rock & Pop Preis in der Kategorie
Folk Rock erringen. „Der Tanz geht los, der
Spaß ist groß …“, heißt es in „Feuertanz“,
absoluter Tipp für tanzende Hexen und
Pestbeulen geplagte Knechte. Sicher sind
AUGENBLICK auch live auf dem Burghof ein
Stimmungsgarant!
www.augenblick-landrock.de
C.S.
MICHAEL LONSTAR
»Michael Lonstar & …«
„He has a heart of gold“, meinte Bernd
Marty Wolf von Texas Heat über Michael
Lonstar. Er war einer von vielen Namen auf
dem aktuellen Country-Longplayer von
Lonstar. Namhafte Vertreter der Szene
waren dabei und nahmen im Mekka der
Szene, in Nashville TN, Lonstars-Songs auf.
Produziert hat Billy Yates eine homogene,
glasklare Scheibe ohne Schnickschnack,
dafür umso mehr mit echten Instrumenten
und Stimmen und aufrichtigen Songs. Das
Who is Who des Albums wird mit einer erlesenen Liste beantwortet: George Hamilton
IV, Buddy Jewell und Georgette Jones, Dean
Miller und Michelle Conner. Dieses „Duett–
Konzept“ verhalf schon einem Zucchero zu
internationalem Renommee, als er die Großen
des Pop um sich scharte und Welterfolge
feierte. Michael Lonstar ist für die CountryMusik in Polen jetzt schon Legende. Mir hat
es der Song „To Sing About“ angetan, ein
Stück, das einen den leibhaftigen Johnny
Cash vermuten lässt, die Stimme stammt
indes von Duettpartner Mandy Strobel.
Schlichtweg schön ist der Song „United
DORRN
»I Don’t Fit«
DORRN passen nicht! Oder doch? Sie passen dem, der es heftig rockig mit Anspruch
mag. Lassen Sie sich nicht von den Gitarrenwänden erschlagen! Die filigranen Soundtüfteleien, gerne i-Tüpfelchen genannt, verleihen der Silberscheibe „I don’t fit“ nämlich
einen besonderen Reiz. Als weiterer, besonderer Reiz zu erwähnen ist die stimmliche
Erscheinung von Sängerin Jackie. Nicht als
Plattitüde gemeint, sondern von geradezu
schauspielerisch starkem Ausdruck ist ihre
Stimme. Dazu gesellt sich das DoomGewand der Gitarrenfraktion um Bernd und
Steffen. Patrick sorgt für schleppende DrumGrooves. Überraschend, als kleine MarilynManson-Reminiszenz, kommt Simon &
Garfunkels „Scarborough Fair“ als düsteres
Bombast-Opus daher. Eine Deutsch-RapNummer ist „Wake Up Call“ mit ReMaKa –
es gibt ihn noch, den Crossover! Die Songs
sind meist im düsteren Spektrum des Alternative anzusiedeln. Dennoch unterhält die
Scheibe vorzüglich durch messerscharfe,
kraftvolle Produktion und erschaudernd
gelungenes Songwriting. Überflüssig zu
erwähnen, dass Auftritte der Band zu echten Erlebnissen werden. Wem’s nicht passt,
der muss trotzdem unbedingt reinhören!
www.dorrn.de
C.S.
ANN MADELEINE &
ALEX DE.
»I Miss You
(wir vermissen Dich)«
Die quirlige junge Künstlerin Ann Madeleine
wurde 1998 geboren und sammelte ihre
ersten musikalischen Erfahrungen 2009,
als sie den Weihnachtstitel ihres Vaters „Alex
De.“ coverte. Bereits ein Jahr später wurde
sie bei der Schlagernacht in Bornheim zur
„Künstlerin des Monats August 2010“
gewählt, im Oktober 2010 wurde Ann
Madeleine auf dem Schiff „Schloss
Ahrenfels“ zur ersten offiziellen MallorcaPrinzessin ernannt und im Dezember erhielt
sie die „Deutsche Show Preis Trophäe 2010“
in der Sparte „Newcomer“. Dieses turbulente
und erfolgreiche Jahr war der Startschuss
für eine junge Karriere. Es folgten Auftritte
mit Jürgen Drews beim Saisonauftakt in El
Arenal und dieses Jahr wird die junge Künstlerin wieder nach Mallorca reisen. Und auch
im TV war Ann Madeleine des Öfteren zu
sehen, hielt sich sogar mit dem Song „Wir
zwei allein heut Nacht“, den sie im Duett
mit ihrem Vater sang, zwei Monate in den
Top 3 der „Deutschen Schlagerhitparade“.
Nun erschien der Duett-Folgetitel „I Miss
You (wir vermissen dich)“. Ein ergreifender
Song, der ein Gespräch zwischen Vater und
Tochter darstellt und den Zuhörer tief
berührt. Ähnlich wie damals der Hit „Ruf
Teddybär eins-vier“ von Jonny Hill.
www.ann-madeleine.de
www.alexde.de
A.J.-D.
PETER & KARIN
BAYREUTHER
»YogaYoga«
Peter Bayreuther wurde in Minden/Westfalen
geboren und begann mit sieben Jahren,
Violine zu lernen. Seine Vorbilder waren die
weltweit bekannten deutschen Komponisten
und so spielte er mit zwölf Jahren das
Brandenburgische Konzert Nr. 5 und trat als
Jugendlicher im Mindener Stadttheater auf.
Mit 18 Jahren begann Peter Bayreuther ein
Studium in Musik, Deutsch und Geschichte
an der Universität von Münster. Zusammen
mit seiner Lebenspartnerin Karin, die selbst
Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin und Dichterin ist, schrieb er über 200 Songs, veröffentlichte zehn CDs und gründete diverse
musikalische Projekte. 2008 erhielten Peter
und Karin Bayreuther vom Deutschen Rock-
1/2012 musiker MAGAZIN
62 CD-REZENSIONEN
und Pop Musikerverband den Sonderpreis
für musikalische Lebensleistung. Auf ihrem
neuen Album „Yoga Yoga“ präsentieren die
beiden Künstler spirituelle Lieder in Obertonharmonik. Lieder, die zum Nachdenken
anregen oder auch bei der Entspannung helfen, um vom Alltag abschalten zu können.
peterbayreuther.com
A.J.-D.
re Produktion des Prinzmedia Studios aufhorchen, das genau das bietet, was der
entspannungssuchende Hörer erwartet.
Sphärische Ambient-Klänge aus den Synthesizern lassen auf Klangwellen schweben
und – wenn man möchte – wegtragen. Nicht
nur in Heilpraktiker-Wartezimmern dürfte
das Werk Anklang finden. „Blue Planet“ ist
ein Anspieltipp für ein sehr homogenes,
hypnotisches Werk des Leslie Vegas. „Nach
Titel Nr. 7 dürfen Sie Ihre Augen wieder öffnen, Sie fühlen sich jetzt völlig entspannt
und erholt!“, höre ich selber zu mir sagen.
www.prinzmedia.com
C.S.
STEFAN EIBERGER
»Schritt für Schritt«
Der Hamburger Liedermacher und Gitarrist
Stefan Eiberger wurde 2008 mit dem deutschen Rock & Pop Preis ausgezeichnet. Er
ist bekannt für seine emotionalen Songs
und seine beruhigende, klare Gesangsstimme. Seiner Presseinfo kann man entnehmen, dass auch seine Live-Auftritte ein
begeistertes Publikum hinterlassen, die
nach dem Konzert gerne auch mal länger
sitzen bleiben, um die Songs noch ein wenig
wirken zu lassen. Denn Stefan Eibergers
Musik lässt den Hörer aus dem Alltag fliehen, seine Texte transportieren Gedanken
und Gefühle und sind verpackt in ein wunderbar leichtes Gitarrenspiel. Im Gegensatz
zum ebenfalls starken Vorgänger-Album
„Open The Door“ enthält die aktuelle Veröffentlichung „Schritt für Schritt“ vorwiegend
deutschsprachige Texte, was das Zuhören
und Verstehen natürlich viel einfacher macht.
Kombiniert mit dem gewohnt verzaubernden Gitarrenspiel und seiner Stimme, die
mich oft an John Lennon erinnert, sind Songs
entstanden, die, wie man es von Stefan
Eiberger gewohnt ist, ehrlich und vertraut
rüberkommen.
www.stefaneiberger.de
A.J.-D.
EDGAR KNECHT
»Good Morning Lilofee«
Ausgerechnet das alte deutsche Liedgut
hat sich Edgar Knecht mit seinen kongenialen Mitmusikern auf „Good Morning Lilofee“
ausgesucht. Das Trio in der Besetzung Piano,
Bass und Schlagwerk bearbeitet Originale
wie Heisses Kathreinerle und Froh (zu sein
bedarf es wenig) so, dass hinten ein Swing
herauskommt. Wie einst Jacques Loussier,
dem Erfinder des Jazz-Klassik-Crossover,
gelingt es Knecht mit Leichtigkeit, die Ströme
zusammenfließen zu lassen, harmonieren
zu lassen. Loussier spielt Bach, Knecht
Beethoven. Knecht, der beste deutsche Jazzpianist? Mit diesem Album untermauert er
diesen Anspruch. Preise hat das Trio schon
in großem Umfang gesammelt. So z. B. den
„Creole – globale Musik aus Hessen“ 2011
und beim internationalen „Palma Jazz
Contest 2011“. Nun sei aber auch erwähnt,
dass die Scheibe größten Hörgenuss bietet
– und das vom ersten Song bis zum letzten
Titel, der Nummer 8 – Schlaf (Kindchen
schlaf). Ebenfalls ein Klassiker im neuen
(Nacht)gewand.
C.S.
www.edgarknecht.com
LESLIE VEGAS
»Coming Home«
TOM LIWA
»Goldrausch«
Leslie Vegas macht Entspannungsmusik. Er
erfindet dieses Genre nicht neu. Das Album
„Coming Home“ lässt aber durch die siche-
Tom Liwa ist der Gründer der Band „Flowerpornoes“ und schon seit einiger Zeit auf
Solopfaden unterwegs. Seine ersten Alben
musiker MAGAZIN 1/2012
transportieren kann. Mein moderner Lieblings-Sommer-Tanz-Cabrio-Hit: „Decision“,
ein Reggaeton. Klassisch mag ich’s wie in
„Guajira“. Alles absolut tanzbar!
www.azucar-cubana.de
„Komm Jupiter“ und „Eine Liebe Ausschließlich“ ernteten positive Kritiken und das aktuelle Album „Goldrausch“ vollendet die Trilogie. Es entstand zwar in nur zehn Tagen,
aber das merkt man keinem der Songs an.
Denn jeder von ihnen ist ein Herzstück, das
etwas aus seinem Leben erzählt und dadurch
bekommt der Hörer einen kleinen Einblick in
den Alltag und die Gedanken des Musikers.
Es geht unter anderem um Hoffnung, glückliche Momente und unschöne Erlebnisse.
Dabei erzählt Tom mit einer Leichtigkeit und
Direktheit, ohne dabei verbittert zu klingen.
Schuld daran ist neben dem emotionalen
Gesang von Tom Liwa die Ukulele, die erstmals die Gitarre ersetzt und für die nötige
Verspieltheit sorgt. Cello, Bass und Percussion
sorgen für edle Momente, ohne dabei zu sehr
in den Vordergrund zu rücken. Dadurch geht
diese gewisse Leichtigkeit der Stücke nicht
verloren, denn der persönliche Charakter ist
ein wichtiges Element seiner Veröffentlichungen. www.tomliwa.de
A.J.-D.
YANET HERNANDEZ
»Azucar Cubana –
A Mi Florida«
Aus einer traditionellen kubanischen Musikerfamilie stammt Yanet Hernandez. Der ausgebildete Musiker war in seinem Heimatland in Clubs und Hotels mit seiner Band
unterwegs und kam 2003 nach Deutschland.
Hier gründete er seine Band AZUCAR
CUBANA. Heute gehören Hernandez und
seine Band zu den gefragtesten Latin- und
Showbands in Europa. Ihre Themen kommen aus dem Son Cubano, Salsa, Merengue,
Bachata und ChaChaCha. Hernandez kreiert mit seiner Band traditionsorientierte
Stücke im Stile des Buena Vista Social Club,
aber auch zu einem guten Teil modernere
Arrangements, die manchmal an die Miami
Sound Machine erinnern dürften. Immer
garantiert: Pure karibische Leidenschaft, wie
sie nur ein Kubaner wie Hernandez selbst
C.S.
KNUT BJÖRNAR
ASPHOL
»Mnemonic«
So vielfältig seine Betätigungsfelder, so
umfänglich seine Einflüsse und so mannigfaltig sein bisheriges Wirken sein mögen:
Der Norweger Knut Björnar Asphol ließ sein
zweites Album „Mnemonic“ reifen wie einen
Wein. Er taucht in ein Universum von Ambient, Jazz und World ein. Früher komponierte er für den Gewinner des Eurovision
Song Contest Alexander Rybak. Er spielte
mit der Gothic-Rock-Formation Postscriptum.
Als Musikakademiker dissertierte er mit
dem Thema „Exploring Distortion“, also
Klangverzerrung. Er ließ sich begeistern von
Hendrix, Yngwie Malmsteen und Massive
Attack. Der Vergleich mit Jazzgrößen wie
Nils Petter Molvaer liegt nicht fern. Asphol
spielt Gitarre, programmiert die elektronischen Klänge und setzt Samples gekonnt
ein. Er produzierte ein organisch wirkendes
Album, das im Affekt für die Traumstunden
des Hörens gedacht ist. Man fliegt förmlich
hinweg, wenn man den Klängen von
„Atmosphere“ lauscht; hier kommt eine
Gesangsdarbietung von Sigrey, die eine
wunderschöne Elfe sein muss, zur Entfaltung. Dazu hat sie auch noch die Violine zu
diesem Zauberstück beigetragen. „Black
Shadows“ läßt einen Hang zur GothicÄsthetik erahnen, spielt aber nur mit Andeutungen. Ebenso verführt „Oriental Desert“
und erinnert an Nusrat Fateh Ali Khans
Qawwali-Gesang ekstatisch vorgetragen
von Shivkumar. Das acht Stücke umfassende Album verführt und betört über ein
Stunde die Sinne und darf mit einem vorzüglichen Wein genossen werden.
www.asphol.com
D.B. – Diane Bödrich
A.J.-D. – Dr. Andrea Jaeckel-Dobschat
C.S. – Christian Schöning
TITELSCHUTZ-ANZEIGEN 63
Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet
zugesandt weden.
Sie können nur noch gegen Bargeld
veröffentlicht werden
Anzeige 45 x 20 mm
(fertig layoutet):
20,– € für Mitglieder
30,– € für Nichtmitglieder
+LHUPLWQHKPHQZLUJHPl‰†$EV0DUNHQJHVHW]7LWHOVFKXW]LQ$QVSUXFKIU
GLH 1DPHQ 0DU&6FKHLEQHU XQG X9LX. 6RXQG XQG DOOHQ DQKlQJHQGHQ%HJULIIHQ
ZLH LQ DOOHQ 6FKUHLEZHLVHQ 6FKULIWDUWHQ $ENU]XQJHQ :RUWIROJHQ 9DULDWLRQHQ
XQG 'DUVWHOOXQJVIRUPHQ DOV 0XVLNSURMHNW %DQG .QVWOHU /DEHO RGHU 9HU
ODJVQDPHLQDOOHQLQXQGDXVOlQGLVFKHQ%LOG3ULQW7RQPHGLHQ%FKHUQXQG
'UXFNHU]HXJQLVVHQ HOHNWURQLVFKHQ 0HGLHQ XQG 1DFKIROJHPHGLHQ LQ 9HUELQGXQJ
PLW |IIHQWOLFK GDUJHERWHQHU 0XVLN %KQHQ RGHU VRQVWLJHU :HUNH VRZLH 7RQ
%LOG0HGLHQWUlJHUQDOOHU$UWXQG0HUFKDQGLVLQJLQMHGHU)RUP
0DU&6FKHLEQHU*E50DUNRXQG&DUROD6FKHLEQHU
4XDGHQVFK|QIHOG0|OOHQEHFN
ZZZPDUFVFKHLEQHUGH
R.M. VELASQUEZ
„Tonight“
ACOUSTIC FRIENDS
„Playing“
VÖ: 08.04.2011
VÖ: 20.01.2012
www.rm-velasquez.de
[email protected]
www.acoustic-friends.de
THE BOYSCOUT FEAT.
AMANDA SOMERVILLE
„Blood Red Rose“
SHARENA UNPLUGGED
„SHARENA UNPLUGGED“
VÖ: 29.04.2011
www.theboyscoutrocks.de
[email protected]
www.sharena.de
Hiermit beanspruche ich den Titelschutz gem. § 5 Abs. 3 MarkenG
VÖ: 20.01.2012
EDGAR WEILER
„We shall overcome“
für den Namen “BONDARK” als Künstler-, Projekt-, Bandund Labelnamen in allen Schreibweisen, Schriftarten, Abkürzungen,
Variationen und Darstellungsformen für alle in- und ausländischen
VÖ: 16.12.2011
Print-/elektronischen und deren Nachfolger -Medien und in Verbindung
mit öffentlich dargebotener Musik, Bühnen- oder sonstigen Werken
sowie
Darko
Ton-/Bild-/Medienträgern
Budjen,
Seestr.
36a,
aller
69214
Art.
www.edgarweiler.de
Eppelheim
[email protected]
AZUCAR CUBANA SALSA
& SHOWBAND
YANET HERNANDEZ AVILA
JACK JINX
„Long way home“
(Bandchef)
VÖ: 09.12.2011
www.azucar-cubana.de
[email protected]
www.jackjinx.com
Saarburgstr. 13a, 86899 Landsberg
Unter Hinweis auf §5 Abs.3 Markengesetz nehmen wir Titelschutz
in Anspruch für den Namen
MARC SCHEIBNER
„Keine Angst“
hels brothers
VÖ: 02.12.2011
in allen Schreibweisen, Schriftarten, Abkürzungen, Wortfolgen,
Variationen und Darstellungsformen als Musikprojekt, Band-,
Künstler und Labelname in allen in- und ausländischen Bild-, Printund Tonmedien, Bühnen- u.ä. vergleichbaren Werken, sowie für
Promotion, Dienstleistungen und Merchandising.
Olaf Dombrowski, Frank Matfelt, Thorsten Holtz, Mirko Ruthenberg
KiwiKA
[email protected]
www.marcscheibner.de
Hiermit beantrage ich Titelschutz gem. §5 Abs.3 MarkenG
für den Namen „STRINGRAY“ als Künstler-, Projekt-,
Bandnamen in allen Schreibweisen, Schriftarten,
Abkürzungen, Variationen und Darstellungsformen für alle
in- und ausländischen Print-/elektronischen und deren
Nachfolger-Medien und in Verbindung mit öffentlich
dargebotener Musik-, Bühnen oder sonstigen Werken sowie
Ton-/Bild-/Medienträger aller Art. Gert Neumann, Am Forst 6b),
46485 Wesel, [email protected]
CARL W
„On my way back home“
VÖ: 21.10.2011
www.onemanrockshow.de
[email protected]
LEO VANWEERSCH
„Hup Holland Hup“
VÖ: 24.02.2012
CD-Veröffentlichungen in den weltweiten
digitalen Downloadportalen
über
– MUSIKER ONLINE –
Infos: [email protected]
VÖ: 14.10.2011
[email protected]
[email protected]
MISS SALINGO & FRIENDS
„Stardust“
RAUSCHBERG 3
„So is unsa Wies’n“
VÖ: 24.02.2012
VÖ: 07.10.2011
[email protected]
[email protected]
ZOÉ
„Wichtig“
MARC SCHEIBNER
„Was braucht unsere Welt“
VÖ: 17.02.2012
VÖ: 09.09.2011
www.zoe-songs.de
www.marcscheibner.de
[email protected]
EDGAR WEILER
„Einen Sommer lang“
JÖRG KUHFUß
„Country Song Balladen“
VÖ: 03.02.2012
VÖ: 02.09.2011
www.edgarweiler.de
[email protected]
LEWIS HERON
„Running duck little
Lewis&Friends“
R.M. VELASQUEZ
„Daylight“
VÖ: 03.02.2012
Christian Schöning, Bergstr. 107, 87724 Ottobeuren, www.MidasTouch.de
HERRLICH
„Helloween Super
Power Paket“
VÖ: 02.09.2011
www.fotoknips.de
www.rm-velasquez.de
[email protected]
YANET HERNANDEZ AVILA
„A mi Florida“
DR. ELLA
„So will ich sein“
VÖ: 20.01.2012
VÖ: 19.08.2011
www.azucar-cubana.de
[email protected]
1/2012 musiker MAGAZIN
64 KLEINANZEIGEN
Das Beste aus beiden Welten
Digitaltonstudio
Bremen
Telefon: 0421 - 32 57 31
Mobil: 0172 - 60 40 176
oder 0162 - 36 65 655
www.dubcity.de
Neu! Auf 2 Etagen mitten in der Lüneburger City!
Analogtonstudio
www.analogtonstudio.de
Ganderkesee
Telefon: 04223 - 38 04 69
Mobil: 0173 - 89 45 623
oder 0172 - 40 56 845
[email protected]
Gitarren und Bässe · PA-Anlagen · Amps · Blasinstrumente
Effekte · Keyboards · E-Pianos · Schlagzeuge · Noten ...
Neue Sülze 21 · 21335 Lüneburg · Tel.: 0 41 31 / 321 01
Onlineshop: www.promusic.de | [email protected]
MUSIKER SUCHT
MUSIKER
Analog & Digital Recording, Vintage Guitars, Bass, Amps, Synthies,
Organs, Effects, Mics für den Ultimativen Sound Ihrer Production.
Tonstudio Zion Music
Sandhofer Str. 16, D-68305 Mannheim
Tel 0173 4466004
www.ZIONMUSICLTD.COM
musiker MAGAZIN 1/2012
Für ein Fortbildungsprojekt in
Trägerschaft des Landesmusikrates
Sachsen-Anhalt suche ich noch
Musiker/Lehrer, die Erfahrungen
in der Arbeit mit Schülerbands
haben. Das Projekt zur Förderung
der Rock- & Popmusik an den
Schulen wird von unserem Verband
als Partner mit organisiert und
durchgeführt. Die Referententätigkeit
umfasst die Anleitung der Lehrkräfte
und die direkte Arbeit mit den
Bands. Meldet Euch bitte bei
Michael Weber unter
[email protected] mit kurzer
Darstellung Eurer bisherigen
Erfahrungen für eine solche
Tätigkeit.
Professionelle Cover- und
Partyband aus Freiburg mit
deutschland-/europaweit ca. 50
Gigs im Jahr sucht: Versierten
Schlagzeuger mit Gesang.
Wir haben viel Erfahrung, große
Spielfreude, gute Kontakte und ein
handgemachtes Repertoire ohne
Samples oder Files! Zusammenarbeit
mit Top-Agenturen …
Tel.: +49 (0) 761 79 00550
LUST AUF WELTRUHM, ohne
Berlin zu verlassen?
Dann auf zu KAPAULKE. Du bist
KomponistIn, PianistIn,
SounddesignerIn, GeigerIn,
PerkussionistIn oder denkst, Dein
Instrument passt zu unserem
liebenswerten, verrückten, total
absurden, aber vollen Programm
satirischer Ideen, dann bewirb Dich
bitte mit Kontaktdaten und vielleicht
einer kleinen mp3 als Hörprobe. Wir
bieten exquisite Texte, tolle Kollegen
und das Wissen um eine locker
bespielte Marktlücke. Meldet Euch
unter [email protected]
oder für ganz Eilige:
0152 - 297 22 557
Heavymetalpunkrockpopreggaerap
Drummer (m. ü. 40) sucht crazy
Band o. ähnliches in DEL/OU/HB
[email protected]
SUCHE
Synthpop-Band sucht professionell
arbeitenden Manager auf
Provisionsbasis.
Infos unter [email protected]
Schlagerkomponist sucht Sänger
zum Einsingen von Demos.
Weitere Infos:
www.sascha-bauer.com
KLEINANZEIGEN 65
ACHTUNG!
Wer kennt die Firma „Sound-System 24“?
(Inhaber Gerhard Balk)
Erfahrungen? Zuverlässigkeit?
Infos bitte an: DRMV e.V. | [email protected]
Das „MUSIKER MAGAZIN“ sucht
ehrenamtliche und professionell
arbeitende Redakteure für
Interviews mit professionellen
Musikgruppen und Interpreten/
Rock- und Popstars.
Die entstehenden Fahrt- und evtl.
Hotelkosten werden bezahlt.
Interessenten: MM, Kolberger
Straße 30, 21339 Lüneburg,
[email protected]
Komponist sucht Sängerinnen für
Pop, Schlager + Rock. Titel werden
im eigenen Studio produziert.
Kontakt: 04339-999437,
[email protected]
Erfahrener Produzent sucht
Gesangstalente m/w
(Sparte: Pop und Schlager)
E-Mail: [email protected],
Web: www.ulbricht-sound.de
Solosängerin sucht prof. Manager
(m/w). Eigene Songs, sehenswerte
Referenzen vorhanden/Lüneburg.
Tel. 0160/5936572
DIVERSES
Songs for Singers bei
www.songs4singers.de
Invisible Five Invisible Five
Oldie-Rock-Pop von A bis Z!
Rockige Hochzeiten, Stadtfeste und
mehr www.invisible-five.de
Ein Genie sucht Management
(Ich werde am Landestheater auf
dem Level eines Bertolt Brecht
eingestuft). Hörproben sind auf
www.jorg-rabus.de und Clips und
ein Interview sind unter meinem
Namen auf Youtube. Bis bald.
Tel.: 07343/5333
[email protected]
Wir gestalten eure Band-Website
(auch für Solisten) mit ContentManagement-System. Nur für
Bands, Musiker und Labels.
Promotion auf MySpace, Facebook,
YouTube etc. Inhalte in Deutsch,
Englisch, Französisch. Info: ÜMF
[email protected]; 0421/3974445
Ludwig Czapla – Buchbarer EventFotograf aus Langenselbold bei
Frankfurt am Main.
www.fotoknips.de
FACHBERATUNG MUSIKBUSINESS
64625 Bensheim Mobil. 0160 / 611 56 27
Fabrikstraße 21
Tel. 06251 / 86 99 414
[email protected]
www.empire-studios.de
- Rechtsanwalt Michael Urban Beratung bei allen Vertragsgestaltungen im Musikbusiness
und Bearbeitung von Urheberrechtsstreitigkeiten
Professionelle Audioproduktionen auf 150 m²
Hier gibt es creatives Engagement und die Erfahrung als Produzent /
Musiker mit internationalen Künstlern zu attraktiven Preisen
Eupener Str. 137, 50933 Köln,
Tel. 0221/17074830, Mobil, 0171/6749002, Mail:[email protected]
Studioinhaber Rolf Munkes ist Gitarrist
der Tony Martin Band (Ex Black Sabbath)
✁
✁
❑ Verkaufe
❑ Diverses
❑ Stars & Stripes
❑ Musiker sucht Musiker
❑ Suche
❑ privat
❑ gewerblich
Mitglieder
Mein Text soll unter folgender
Rubrik erscheinen:
Nichtmitglieder
+++ MUSIKER +++ KLEINANZEIGENMARKT +++ MUSIKER +++ KLEINANZEIGENMARKT +++
1,5/2,5 2,5/5,3,-/5,- 5,-/10,4,5/7,5 7,5/15,-
Die ersten 4 Zeilen sind gratis, jede
weitere angefangene Zeile kostet:
✐ für DRMV-Mitglieder: 1,50 €/
gewerblich 2,50 €/Zeile
✐ für Nichtmitglieder: 2,50 €/
gewerblich 5,– €/Zeile
✐ Chiffre-Anzeigen: 2,50 € extra!
Bitte nur noch per Barzahlung
(Scheck oder Bargeld)!
6,-/10,- 10,-/20,Name:
Coupon einsenden an:
Redaktion Musiker Magazin
Betr. Kleinanzeigen
Kolberger Straße 30 • 21339 Lüneburg
Mitglieds-Nr.:
Straße:
PLZ/Ort:
Telefon:
Bankverbindung:
E-Mail-Adresse:
4/2007 musiker MAGAZIN
66 KLEINANZEIGEN
Bei Streitfragen u. ungelösten
Fachfragen: Sachverständigengutachten. Stefan Braun,
Diplom-Sachverständiger (BWA);
Tel: 069-71448649,
www.medien-sachverständiger.de
Auftragskomposition für Schlager,
Pop, Rock mit Arrangement und
Mix. Arrangiere und mixe Titel nach
Vorlage. [email protected],
04339-999437
Spanische Songtexte gesucht?
Ich schreibe anspruchsvolle spanische Texte für Ihre Kompositionen.
Kontakt: Imme Lopez Moncaci,
LyricWriter
[email protected]
Medienberatung und Gutachten.
Auftragskompositionen, Auftragsproduktionen.
Tel. 02365-3803767
www.mario-mertens.de
Das neue Musikerbuch!
ERFOLGREICH IN DER
ROCK & POP MUSIK
K N O W H O W – FA K T E N – B E R I C H T E – V E R T R Ä G E
936 Seiten
SE
EL
EN
MEY
€ 50,–
ER
ELENMEY
OLE SE
ER
MUSIK
& POP
OLE
CK
DER RO
ICH IN
CH
MEDIENBU
K- UND
USIKER,
DAS MUSI
& POPM
FÜR ROCK
TTLER,
ERTVERMI
LS,
ER, KONZ
IOS, LABE
ERANSTALT
TEN, STUD
KONZERTV
ITIATIVEN
PRODUZEN
MUSIKERIN
MANAGER,
LAGE UND
KVER
MUSI
LGRE
RL
AG
MU
SIK
ER
Der professionelle Ratgeber für Rockund Popmusiker
aller musikstilistischen Bereiche!
REICH
ERFOLGIN DER
& POP
ROCK M
USIK
ERFO
VE
FÜR DRMV
MITGLIEDER € 25,–
KNOW
FAKTEN
HOW VERLAG
- BERICH
TRÄ
TE - VER
Über 270 verschiedene Themen über
die gesamte Musikbranche!
TUR
GE - KUL
Über 170 verschiedene Musterverträge
aus der Musikbranche!
PRESS
MUSIKER
PR
ES
S
BESTELLCOUPON:
Hiermit bestelle ich das Buch „Erfolgreich in der Rock & Pop Musik“ für:
€ 50,–
€ 25,– (DRMV Mitglieder)
Vorauskasse
Nachnahme
Vorauskasse - Scheck/Bar/Überweisung (zzgl. € 3,90 Versandgebühren), Nachnahme (zzgl. € 13,– Versand- und Nachnahmegebühren)
Vorname:
Name:
Firma:
Straße:
PLZ, Ort:
Telefon:
E-Mail:
Zu bestellen über: Musiker Press, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg, Telefon: (0 41 31) 23 30 30, [email protected]
Training Bühnenpräsenz:
„Performance & Style Intensive“
Workshops – Verbesserung Deiner
Bühnenpräsentation für
selbstbewusstes, authentisches und
sicheres Auftreten. Freiheit in
Performance und Gesang!
Das eigene Potential entfalten.
Jeder Teilnehmer erhält ein
Einzelcoaching. Arbeiten mit
Feedback der gesamten Gruppe.
Für mehr Infos und Termine:
Bianca Harrison,
Vocals and Coaching,
[email protected],
Tel. (0 89) 95 08 58 90
Note-For-Note Transcriptions
040-402817
www.notenservice.com
Prof. Vocal Coaching in München
Prof. Gospel-/Jazz- & Soulsängerin
trainiert mit Dir Stimm- und
Gehörbildung, Atem- und
Gesangstechnik, Klangarbeit,
Songarbeit, Phrasieren, Aussprache,
Rhythmik, Intonation, Performance
u. v. m. Individuelles, ganzheitliches
Gesangstraining mit Biss und
Entdecken, was für dich stimmig ist,
sodass Du Dich öffnen und Dein
ganzes Potenzial ausschöpfen
kannst. Bianca Harrison hat bereits
etliche Popsänger gecoacht und
gibt neben Einzelcoachings auch
Bühnenpräsenz-Seminare, in denen
Du an Bühnensicherheit,
Authentizität und Ausdruck
arbeitest.
Kontakt: Bianca Harrison,
Vocals and Coaching,
[email protected],
musiker
MAGAZIN
Herausgeber:
Kulturelles Jugendbildungswerk e.V.
Kolberger Straße 30, 21339 Lüneburg
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0
Telefax: 0 41 31/2 33 03 15
www.musiker-online.tv
www.musikermagazin.de
K.J.B.W. Konto-Nr.: 571 988 204
Postbank Hamburg BLZ: 200 100 20
Redaktion
Kolberger Str. 30
21339 Lüneburg
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0
Fax: 0 41 31/2 33 03 15
Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):
Ole Seelenmeyer, [email protected]
Freie Mitarbeiter und Gastautoren:
Sören Bischof, Diane Bödrich,
Simon Colin, Dr. Andrea Jaeckel-Dobschat,
RA Wolfgang Krüger, Sascha Reichelt,
Christian Schöning, Franziska Schulz,
Walter Siegler
Anzeigenleitung:
Ole Seelenmeyer
Anzeigenassistenz:
Diane Bödrich
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 26
vom 01. Januar 2012 gültig.
Layout:
Ana Seelenmeyer
Lektorat:
Heike Funke
Druck:
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG
DruckMedien
Vertrieb:
IMH Service, Berlin (www.imh-service.de)
Musiker Magazin erscheint 4 x jährlich
Copyright und Copyrightnachweis für alle
Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,
sowie Vervielfältigungen jeder Art
nur mit schriftlicher Genehmigung des
Herausgebers. Druckirrtümer vorbehalten.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
stellen nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion dar.
ISSN 1618-386X
ABC Roxxon...........………..........……..…….....65
Dubcity...........………....………..…...................64
Mastermix Studio.........……...…..............…..…64
Sennheiser.........……....…......……........……...2U
Alfred Music Publishing……..........…..…….....19
Eberhard, Raith & Partner..........…...................49
Megaforce......................................................…33
Shure................………..…......….................….27
AMA Verlag……..........…..…….........................25
Empire Studios……...….…..............................65
Music Store..........……...…….....…...............…4U
Silver Stage...........………..........……..…….....64
Audiodesign Studio…...…................................59
Enjoy Tonstudio……...….…..............................64
Musiker Online...........………......……..…….....40
Songs Wanted..........……............................…36
Autohaus Marnet GmbH.........................…...…45
Erfolgreich in der Rock & Pop Musik..................66
Musikmarkt................……..…......….................17
T-Shirt Drucker..............……...............…....…..55
Bäng..................................................................64
Fischer Amps………...….…..............................05
Musikschuleintern..........…..........……..…….....59
Tascam..............……...............…....….............3U
BEAT Brothers……...….…..............................64
König & Meyer…………………...............……..23
Neutrik................……..…......…........................47
Thomann..............……...….........….........…42/43
Chart Report..........………....….....……….........31
RA Wolfgang Krüger........…....…...........……...51
P & K Tonstudio..........……............................…64
RA Michael Urban........……....….............…......65
Conrad...........………..........……..……........29/41
Leo Skull...............…………....…............…...…39
Pro Music..........………..........……..….....….....64
Wolf Records.....................................................53
CR Studio..........………........…….....…….........65
Leu Verlag.............…………....…............…...…35
Roland Meinl..........…….................................…37
Zion................…………..…......…................….64
musiker MAGAZIN 1/2012
+++ANZEIGENINDEX+++
+++ANZEIGENINDEX+++
Tel. (0 89) 95 08 58 90
h
a
m
n
f
e
u
n
A
e
k
r
a
St
im Handumdrehen.
DR-05
Das preiswerteste Modell bietet Stereoaufnahme im WAV-Format bis 24 Bit/
96 kHz oder im MP3-Format bis
320 kbit/s, variable Wiedergabegeschwindigkeit, Loop-Wiedergabe, einen Aufnahmetimer,
manuelle oder automatische
Anpassung des Aufnahmepegels, Wiedergabe-EQ,
Stimm- und Schnittfunktionen sowie viele
weitere Merkmale.
DR-07 MKII
NEU!
Dieser Recorder verfügt über ein verstellbares Kondensatormikrofonpaar, das hohe
Schalldruckpegel verträgt und in zwei Ausrich tungen verwendet werden kann.
Halleffekt, Auto-Aufnahme (pegelabhängig), Overdub-Funktion und hervorragende
Klangqualität machen dieses Modell zum Allrounder für die mobile Aufnahme.
NEU!
DR-100 MKII
DR-40
· P RO
XLR/TRS-Kombibuchsen
X LR
Der Profi unter
den Handhelds:
Mit Metallgehäuse,
XLR-Eingängen, 48-VoltPhantom speisung, vier
ein gebauten Mikrofonen,
Lithium-Ionen-Akku (wahlweise
AA-Batterien) und Kabel-Fernbe dienung ist er ideal für schnelle Mit schnitte
in hoher Qualität auch unter rauhen
Bedingungen. Jetzt mit Digitaleingang,
+24 dBu Line eingang und nochmals verbessertem Rausch abstand.
PS
FE S S I O
L MI C
NA
PRE AM
t Zweifachaufnahme mit unterschiedlichen
Pegeleinstellungen (Mikrofone/Line In)
t Echte 4-Spur-Aufnahmen (mit Overdubund Abmischfunktion)
t Verstellbare Mikrofone (AB- und
XY-Konfiguration)
t MS-Dekoder für Mitte/SeiteAufnahmen
t Auto-Aufnahme (pegelabhängig)
t Auto-Pegelabgleich
t Halleffekte
t Abhörlautsprecher …
Mit einem Taschenrecorder von Tascam haben Sie leistungsstarke Funktionen für eindrucksvolle Aufnahmen in hoher
Qualität jederzeit bei der Hand. Ob Sie Reportagen oder Interviews aufzeichnen, Konzerte mitschneiden, Hörspiele
produzieren oder andere akustische Ereignisse festhalten wollen – Tascam bietet Ihnen das richtige Modell für jeden Zweck.
Einzelheiten erfahren Sie bei Ihrem Tascam-Fachhändler. Oder besuchen Sie uns im Internet.
© 2011 TEAC Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Änderungen an Konstruktion und technischen Daten vorbehalten.
TASCAM Division | TEAC Europe GmbH
Bahnstr. 12 | 65205 Wiesbaden | Deutschland
Tel. +49 (0) 611 71580 | www.tascam.de
Der neue Hauptladen in Köln-Kalk mit fünf
Verkaufsetagen, dahinter Restaurant, Servicewerkstätten, Telesales & Support, Verwaltung
und das Hochregallager.
+$1'0$'(
FAME BAPHOMET BÄSSE
,1'$1=,*
Für den spektakulären Look des Baphomet 4 Chrome aged wenden die erfahrenen Danziger Gitarrenbauer ein besonders aufwendiges Lackierverfahren an!
Durch die Versiegelung mit neutralem Hochglanzlack entsteht so ein seidenglatter, individueller und
damit unvergleichlicher „aged“ Look!
Aktive MEC-Pick-Ups! 5-fach verleimter Hals aus Mahagoni und Bergahorn.
Sauber geshapter Body aus Amazaque, teure Zutaten ... und das nicht aus Fernost sondern aus unserer
kleinen Bass&Gitarrenschmiede in Danzig.
Ein nobler Bass zum bezahlbaren Preis. Nicht umsonst hat der Baphomet ein so tolles Testurteil bekommen. Test-Resümee aus der Gitarre&Bass 08/00:
„...kaum zu glauben, aber wahr: der Baphomet ist ein echter Edelbass ohne Abstriche, was die hochwertigen Hölzer, die noble Ausstattung und die Bespielbarkeit angeht.
Schließlich hat er ja auch ein namenhaftes Vorbild. Wie der Anbieter das zu dem Preis hinbekommt,
ist ein Rätsel, aber das muss den Musiker ja nicht kümmern. Dieser Bass ist ein edles Schnäppchen!“
FAME BAPHOMET 4
€
Features:
• zweiteiliger, ergonomisch geformter Amazaquekorpus (Ovangkol)
• fünfteiliger Hals aus Mahagoni mit Sperrstreifen aus Bergahorn
• Palisandergriffbrett mit 24 Ferd. Wagner Bünden • 6-Punkt-Halsverschraubung
• Schaller Security-Locks • MEC-J/J-Aktivtonabnehmer
• MEC-BEC2-Aktiv-Elektronik (2-Band) • massive WSC Partsland SI 4 Brücke
• gekapselte WSC Partsland JB15 Mechaniken
BAS0005820-000 (Chrome Aged) BAS0005821-000 (Gold Aged)
FAME BAPHOMET 5
5-String Version des Baphomet 4.
BAS0005822-000 (Chrome Aged) BAS0005823-000 (Gold Aged)
*Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Änderungen & Druckfehler vorbehalten!
MUSIC STORE professional GmbH · Istanbulstr. 22-26 · 51103 Köln · Tel: 0221 8884 0
Keyboard Bestellservice: Tel.: 0221 8884 -3340 · [email protected] · www.musicstore.de
1631,-*
€
1712,-*