Ein Leben für die Tiere

Transcription

Ein Leben für die Tiere
Editorial
Info
Der Rundbrief ist für unsere
Mitglieder, PatInnen und
SpenderInnen kostenlos, ansonsten an unseren Ständen
(siehe Termine S. 19), per
Mail an [email protected]
oder in bekannten Tierrechtsshops für 1,50 Euro + Porto
zu beziehen.
Um Porto zu sparen, steht
für unsere Mitglieder,
PatInnen und SpenderInnen
auch eine PDF-Version per
Mail zur Verfügung. Wenn
gewünscht, bitte eine kurze
Mail an obige Adresse.
Inhalt
2 Editorial
3 Tätigkeitsbericht
4 Neuigkeiten
5 Lebenshof „Hild“
6 Vegane Ernährung von
Hunden und Katzen
11 Lebenshof „Endstation Hoffnung“
12 Lebenshof „Große
Freiheit“
14 Hund & Mensch
16 Lebenshof „Pferdeglück“
18 Selbstverständnis
19 Rückblick
Termine
20 Mitgliedsformular
Spenden
Impressum
Herausgeber:
Free Animal e. V.
Postfach 111303
20413 Hamburg
[email protected]
www.free-animal.de
Redaktion:
Angelika Jones (V.i.S.d.P.)
Fotos: Free Animal e. V
Gestaltung:
vego – Büro für
Mediengestaltung
Druck:
flyerpilot.de
auf Ökopapier
Liebe Leserinnen und Leser,
wie seit Anfang des Jahres angekündigt, haltet ihr die erste Ausgabe des Free-AnimalRundbriefes in den Händen. Wir sind stolz, dass es doch in so kurzer Zeit geklappt hat,
und wir meinen, er ist uns gelungen. Der Rundbrief ist und soll kein Ersatz für die
Tierbefreiung sein, das können und wollen wir nicht leisten. Und auch ist unser Ansatz
ein anderer. Wir wollen in unserem Rundbrief über den Verein, die Arbeit der Lebenshöfe
und der Projekte berichten und in jeder Ausgabe ein oder zwei tierrechtsrelevante
Themen aufgreifen.
In dieser Ausgabe stellen sich Endstation Hoffnung, der Free-Animal-Lebenshof Hild,
Pferdeglück e. V. und Große Freiheit vor, mit teilweise sehr persönlichen Eindrücken
und Erfahrungen. Ein Leben für die Tiere oder Warum ich tue, was ich mache lassen die
LeserInnen ein wenig hinter die Kulissen schauen, warum sich Menschen dieser Aufgabe
widmen und sich ein doch oft hartes Lebens abseits der Konsumgesellschaft ohne Urlaub,
Wochenende und 8-Stunden-Tag ausgesucht haben. Free Animal e. V. stellt die Arbeit des
letzten Jahres vor, unser Selbstverständnis ist auch fertig und wir blicken ein wenig zurück
in die Vergangenheit.
Als Sachthemen haben wir uns für Pro und Contra vegane Hunde- und Katzenernährung
und Hundetraining, Mensch & Hund, entschieden. Beide Themen sorgen immer wieder
für „Zündstoff “ in der Bewegung. Gerade die „Haustierhaltung“ ist umstritten, allerdings
in der Gegenwart auch in der Tierrechtsbewegung unumgänglich. Wenn wir Hunde – aus
meist übelsten Umständen – aufnehmen, die dringend irgendwo ein Zuhause brauchen,
müssen wir auch lernen, mit ihnen umzugehen, und sie mit uns und der neuen Situation.
Vielen Dank an Sabine Koch für den interessanten Bericht über ihre Arbeit und an Sandra
und Andreas für das Interview.
Gerne berichten wir auch in den nächsten Ausgaben über Soli-Aktionen für die Lebenshöfe und Free Animal e. V. Es soll auch nicht ein Rundbrief von uns für euch sein, sondern
wir stellen uns einen Rundbrief von allen für uns alle vor. Wir würden uns daher über
LeserInnenbriefe oder auch Artikel von euch freuen.
Viel Freude beim Lesen!
Angelika Jones-Singh
Tätigkeitsbericht 2011
Free-Animal-Lebenshöfe
Große Freiheit
Ausführliche Informationen ab Seite 12
Castrop-Rauxel
Dort leben zurzeit 56 Tiere, darunter
3 Esel, 7 Hunde und 20 Katzen.
Castrop-Rauxel wurde 2011 mit 2910
Euro aus freien Spenden unterstützt.
Stellichte
In Stellichte leben zurzeit 138 Tiere, darunter 22 Großtiere (Pferde, Ziegen und
Schafe) und 55 Vögel.
Die Stellichter wurden 2011 mit 4260
Euro, davon 2723 Euro aus freien und
zweckgebundenen Spenden für die
Lübecker Tiere, unterstützt.
Pferdeglück
Ausführliche
Informationen ab Seite 16
Hof Hild
Ausführliche
Informationen ab Seite 6
Projekt „Befreite Hühner“
Zurzeit leben dort 12 Hühner und
1 Hahn.
Das Projekt wurde mit 840 Euro, davon
730 Euro aus freien Spenden, unterstützt.
Hard 2 Heart
Hard2heart wurde 2011 mit 970 Euro
aus freien Spenden unterstützt. Aufgrund gesundheitlicher Probleme ist die
Kommunikation mit H2H leider gegen
Ende 2011 etwas eingeschlafen, so dass
wir nicht wissen, wie viele Tiere dort
leben. Wir hoffen, dass sich die Situation
für die HofbetreiberInnen bald bessert.
Endstation Hoffnung
Ausführliche Informationen
ab Seite 11
Die große Herausforderung für Free Animal war im vergangenen Jahr die Auflösung des
Tierparks in Lübeck. Wir konnten, nachdem wir um Hilfe gefragt wurden, 35 Tiere
übernehmen. Bis auf die Frettchen konnten alle Tiere auf den von Free Animal e. V.
unterstützten Höfen und in den Projekten aufgenommen werden. Alle Tiere mussten
tierärztlich versorgt werden, alle männlichen kastriert werden, die Zwergkaninchen und
einige Ziegen haben wir schwanger übernommen. Für den Freikauf, den Transport und
die Erstversorgung der „Lübecker“ wurden 4636,33 Euro gespendet; Free Animal hat
zusätzlich die Höfe und Projekte, die diese Tiere aufgenommen haben, mit 2608,32 Euro
aus freien Spenden unterstützt.
Weiterhin unterstützten wir Kafkas mit 170 Euro für Klara aus freien Spenden, die
Katzenhilfe allgemein (Fütterung und tierärztliche Versorgung von Wildkatzen) wurde
intensiviert und eine rumänische Straßenhündin wurde aufgenommen. Der Antitierbenutzungshof wurde 2011 mit 420 Euro davon 264 Euro aus freien Spenden unterstützt.
Alle Zahlen sind dem Tätigkeitsbericht 2011 entnommen. Der gesamte Tätigkeits- und
Finanzbericht ist auf unserer Webseite zu finden: www.free-animal.de
Katzenhilfe Lanzarote
Nachdem der Kontakt dorthin einige
Jahre umzugsbedingt abgebrochen war,
ist Sigrid seit April 2011 wieder bei
uns. Sigrid kümmert sich zurzeit um
99 Katzen, die bei ihr leben, und um
Notfälle, notwendige Kastrationen und
die Versorgung der in den Hotelanlagen
auf Lanzarote lebenden Katzen. Auch
das Durchsuchen der Müllcontainer,
in denen kleine Katzen gerne entsorgt
werden, gehört schon fast zu ihrem Alltag. Sigrid wurde von uns mit 3030 Euro
unterstützt, darin enthalten 1200 Euro,
die im Laufe der Jahre für sie zweckgebunden eingegangen waren, aber nicht
überwiesen werden konnten, 600 Euro
zweckgebunden und 1230 Euro aus
freien Spenden.
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
La Vita
3
Aktiv
Soli-Aktionen für Lebenshöfe
Tombolas und Flohmarkt-Stände
Soli-Aktionen der Tierrechtsgruppe „Frankfurt Vegan“
Wir von Frankfurt Vegan sind eine Tierrechtsgruppe aus Frankfurt
am Main und Umgebung, die sich im Sommer 2010 zusammengefunden hat. Seitdem machen wir mit vielfältigen, teils kreativen und
stets gewaltfreien Aktionen auf Speziesismus aufmerksam, treten für
die Rechte der nichtmenschlichen Tiere ein und wollen zur Verbreitung des Veganismus beitragen. Wie auch andere Gruppen aus der
Tierrechtsbewegung halten wir Infostände und Protestaktionen zu
den verschiedensten Tierrechtsthemen ab, beteiligen uns an internationalen Kampagnen (beispielsweise gegen den Echtpelzhandel oder
den „Versuchs“tier-Transport von Air France/ KLM), organisieren
die Wiesbaden-Pelzfrei-Demo mit, veranstalten vegane Picknicks
u.v.m.
Seit neuestem haben wir es uns zum Ziel gesetzt, mit Soli-Aktionen Gelder für verschiedene Projekte – insbesondere für der
Tierrechtsbewegung nahestehende Lebenshöfe - zu sammeln. Den
Stein ins Rollen brachte der Aufruf „Bis jeder Käfig leer steht?“ des
Netzwerkes Tierbefreiung-Hamburg, in dem appelliert wurde, dass
sich die Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung besser um ihre „Bewegungsstiefkinder“ – die Lebenshöfe – kümmern solle. Bis dahin
hatten einzelne Aktivist_innen von uns als Privatpersonen kleinere
Daueraufträge für Lebenshöfe am Laufen oder arbeiteten mal für
ein paar Tage tatkäftig auf einem solchem Hof mit. Nun beschlossen
wir, auch als Gruppe in dieser Angelegenheit aktiv zu werden. Den
Anfang machten wir schon kurze Zeit später mit einer Soli-Tombola
an unserem Stand auf der diesjährigen Wiesbaden Pelzfrei Demo.
Dank der vielen großzügigen Sachpreis-Spender_innen sowie den
zahlreichen, nicht minder großzügigen Loskäufer_innen konnten
wir nach der Demo 100€ an den Antitierbenutzungshof überweisen.
Zudem wurde am selben Tag mithilfe des von uns mitorganisierten Soli-After-Demo-Konzertes, auf dem FaulenzA und Paul Blume
ihre mitreißenden, Mut machenden, lustigen wie auch nachdenklich
stimmenden Lieder zum Besten gaben, 140 Euro für den Lebenshof
Rhön eingenommen.
Einige Wochen später nutzten wir den Flohmarkt des alternativen Wiesbadener Kulturzentrums „Schlachthof “ als weitere Gelegenheit, um Gelder zu sammeln. An unserem Soli-Flohmarkt-Info-Stand boten wir neben Infos zu Veganismus und verschiedenen
Tierrechtsthemen vielerlei „gute Stücke“ zum Handeln und Feilschen dar. Vom Tamagotchi bis zum Hutschenreuter Goldrand-Geschirr konnten wir unseren „Krempel“ gut unter die Leute bringen
und 150€ für den Lebenshof Hild von Free Animal e. V. einnehmen.
Und dies soll erst der Anfang sein! Weitere Soli-Aktionen sind bereits in Planung. So werden wir beispielsweise auf der Welthungerdemo am 5. Mai in Köln erneut mit einer Tombola Gelder sammeln.
Thematisch zur Demo passend sollen die Einnahmen an diesem
Tag nicht an einen Lebenshof gehen, sondern einer Organisation
gespendet werden, die zum Thema Welthunger aktiv ist. Selbstverständlich werden wir auch weiterhin für Lebenshöfe mit Soli-Aktionen unterwegs sein.
Zwar sind wir uns darüber bewusst, dass unsere Spenden für die
nichtmenschlichen Tiere sowie die helfenden Hände vor Ort nur
einen Tropfen auf dem heißen Stein darstellen dürften; dennoch
sollte jeder Beitrag – und sei er auch noch so klein – besser sein
als tatenloses Zusehen und reine Solidaritätsbekundungen. In dieser
Angelegenheit aktiv zu werden kann so einfach sein, deshalb überlegt auch ihr euch, wie ihr den Lebenshöfen in ihrer finanziellen Not
weiterhelfen könnt!
Frankfurt Vegan / www.frankfurt-vegan.de
Free Animal sagt Danke!
Danke an alle Untenstehenden für eure Unterstützung und Solidarität.
Vegane Soliküche Göttingen • Vegane Pizzeria Sfizy Veg in Berlin • Fastvoods Catering Kollektiv Hamburg • Silent Cries Distro • VegaDo
Buy MerchSave Animals • Frankfurt Vegan • Vegetarische Initiative • Lush Fresh Handmade Cosmetics • Benefind • Tierbefreiung Hamburg
BgT Hamburg • Albino • Tierrechtsgruppe Dresden und allen SpenderInnen, PatInnen und Mitgliedern!
Falls wir jemanden vergessen haben, bitte meckern und melden!
4
La Vita
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
Verein
Free Animal e. V.
Für die Rechte der Tiere
Am Anfang war es eine Vision, nämlich der Gedanke, vom Menschen verfolgte Tiere aufzunehmen, zu beschützen und ihnen bis an
ihr natürliches Lebensende das „Gnadenbrot“ zu geben. Ein Lebenshof als ein Signal voller Gefühl an eine Gesellschaft, in der Tiere
kaum eine Überlebenschance haben.
1990 begann unsere Geschichte mit einem Pferd, welches ein Tierrechtler spontan in seine Obhut nahm. Schnell kamen weitere so
genannte Nutztiere, Schweine, Rinder und Pferde, dazu. Eine Art
Arche Noah war entstanden.
Aus dem Gedanken „Beschützen“ wuchs schnell der Tierrechtsgedanke. Für uns gibt es keine Versuchstiere, Nutztiere und es gibt auch
keine Haustiere! Diese Definition der Menschen, um die Tiere für ihren
Zweck bzw. den entsprechenden Zweck auszubeuten, lehnen wir ab.
Bei uns gibt es Tiere (Mitlebewesen), und alle haben ein Recht auf
Leben. Es gibt unterschiedliche Rassen und Arten, aber alle haben
das gleiche Recht auf Leben.
Mittlerweile unterstützen wir drei große und drei kleine Höfe sowie
private Initiativen, die gerade versuchen einen Lebenshof aufzubauen, mit fast 350 Tieren jeder Art und Spezies, die zum Teil dank
„offener Tierbefreiungen“ der Massentierhaltung entkamen. Andere
kamen traumatisiert, misshandelt oder ausgesetzt durch andere Initiativen zu uns.
Die Menschen bei Free Animal e. V. und auch die Menschen auf den
Höfen arbeiten ehrenamtlich. Finanziert wird das Ganze durch Spenden, Patenschaften und Mitgliedsbeiträge und auch von uns privat.
Mit unserer Arbeit wollen wir die Menschen bewegen umzudenken und ihnen durch und auf den Höfen zeigen, dass Tiere Rechte
haben und der Umgang mit ihnen in dieser Gesellschaft falsch ist.
Wir haben seit Bestehen des Vereins und der Höfe viele Leben
gerettet und Tieren ein Zuhause gegeben, ohne Ausbeutung und
Verfolgung durch die Menschen.
Das Leben eines Tieres steht im Vordergrund. Es ist legitim ein
Schloss zu knacken oder eine Kette durchzuschneiden, um dieses
Leben zu retten. Sicherlich sind die Tiere, die aus den offenen Tierbefreiungen stammen, per rechtlicher Definition „illegal“ befreit.
Aber welches Schicksal hätte sie erwartet, wenn es Menschen, die
das tun, nicht gäbe und wir die Tiere nicht aufnehmen würden?
Wir lehnen jede Art von Ausbeutung der Tiere ab. Tiere haben
Rechte und für diese kämpfen wir. Sie haben selber keine Stimme,
daher geben wir ihnen eine. Es ist ein „Befreiungskampf “. Hört sich
vielleicht utopisch an, aber die Befreiung der Tiere ist unser Ziel.
Wir vertreten Veganismus und versuchen auf den Höfen, diese Utopie zu leben und so weit es überhaupt in dieser Gesellschaft möglich
ist, den Tieren dort die Rechte zu geben, die ihnen millionenfach
Tag für Tag abgesprochen und genommen werden.
Leider kostet diese „Utopie“ viel Geld und die finanzielle Situation
sieht nicht gut aus. Wir sind auf Spenden mehr denn je angewiesen
oder auch auf Menschen, die für ein Tier eine Patenschaft übernehmen.
In den letzten Jahren konnten wir mehr als 95 % aller Einnahmen
direkt an die Höfe und Initiativen weitergeben. Der Verwaltungsaufwand wird so gering wie eben möglich gehalten.
Free Animal e. V.
Angelika Jones-Singh
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Hof Hild in Irmenach
Leben
Ein
für die
Tiere
Miss Piggeldy lebte bis Oktober 2011 in Einzelhaltung im Saarland.
Sie wurde von den Tierversuchsgegnern Saar vermittelt.
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La Vita
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
Hof Hild
Im Hunsrück leben zurzeit 36 Tiere;
darunter 4 Pferde, 3 Ponys, 5 Kühe und
5 Schweine. Aufgenommen wurden Ben,
ein älterer Rottweiler ohne Vermittlungschancen aus einem Tierheim, und
Tripod, eine dreibeinige Hündin aus
der Türkei, Remus, ein Voltigierpferd,
der ausgedient hatte und zum Schlachter
sollte, Bella, eine Haflingerstute, und
Max, ein kleiner Ponywallach, die
irgendwann auf der Weide vergessen
wurden, beide in sehrschlechtem
gesundheitlichen Zustand. Gegen
Ende Oktober kam Miss Piggeldy, die
Schweinedame, über die TVG Saar nach
Irmenach.
Der Hof wurde 2011 mit 17334,29 Euro
unterstützt, davon 4480,33 Euro aus
freien Spenden.
Hof Hild in Irmenach
Anfang der 90er Jahre begannen Peter und
Brigitte Hild Großtiere (Kühe, Schweine,
Pferde) aufzunehmen. Diese brachten sie in
verschiedenen Mietställen unter. Die Versorgung der Tiere war sehr umständlich und
meistens auch nicht mit der Vorstellung von
Tierhaltung der jeweiligen Stallbesitzer zu
vereinbaren. Die Mietkosten waren so immens hoch, dass man einige Zeit später beschloss, einen eigenen Hof zu suchen.
1997 siedelten Peter und Brigitte mit den
ersten Tieren auf den Hof in Irmenach um.
Es kamen immer mehr Tiere hinzu und bald
waren die Kosten mit privaten Mitteln nicht
mehr zu decken. Deshalb wurde der Verein
Free Animal e. V. gegründet, der seitdem den
Lebenshof in Irmenach unterstützt.
Parallel zu dieser Geschichte begann ich
fernab von Irmenach und ohne die geringste Ahnung davon, dass es einen Lebenshof
in Irmenach oder einen Verein namens Free
Animal e. V. gibt, mir immer mehr Gedanken
um so genannte Nutztiere zu machen. Ausschlaggebend hierfür war mein Hund Bobby,
den ich im Alter von 8 Wochen von Bekannten übernahm. Mit ihm erlebte ich hautnah
die Gefühlswelt eines Hundes und schnell
war mir klar, dass genau wie er auch die so genannten Nutztiere über die gleichen Gefühle
verfügen wie wir Menschen. Die nächsten
Jahre engagierte ich mich bei den Tierversuchsgegnern Aachen e. V. Im Herbst 2001
entdeckte ich auf einer Weide eine Kuh mit
ihrem Kalb. Die beiden waren alleine auf der
Weide, einen Unterstand gab es nicht und of-
fensichtlich wurden die beiden nicht versorgt.
Beschwerden beim Besitzer und beim zuständigen Veterinäramt blieben ergebnislos.
Als ich am Morgen des 26. September 2001
wieder mal die beiden Kühe besuchte, lag die
Mutterkuh im Sterben. Auch der sofort herbeigerufene Tierarzt konnte nicht mehr helfen. Die Kuh starb und ihr Kalb blieb alleine
zurück. Ein Bauer aus dem Ort – er und seine
Familie Kalbfleischliebhaber – wollten dem
Besitzer das Kalb abkaufen, um es nach dem
Wochenende schlachten zu lassen. Ich mischte mich ein, bot dem Besitzer eine Unsumme
an Geld und versprach ihm, am nächsten
Morgen das Geld zu bringen und dafür den
Rinderpass von Lena (wie ich das Kalb inzwischen getauft hatte) zu erhalten.
Tja, was dann folgte, war das Nervenaufreibendste, was ich je erlebt hatte. Erst begann
ich mich bei den ortsansässigen Landwirten
nach einem Platz für Lena zu erkundigen und
bekam nur Absagen. Auch die Bauern in den
Nachbarorten lehnten es ab, mir einen Stall
zu vermieten. Ein Biobauer in Aachen hätte
Lena zwar übernommen, wollte allerdings
zusätzlich zur Stallmiete jedes Jahr ein Kalb
von ihr zum Schlachten. Lena war ein so genanntes Fleischrind und somit waren ihre
Kälber ein lukratives Geschäft.
Eine Bekannte bei den Tierversuchsgegnern erinnerte sich dann an einen Hof „irgendwo im Hunsrück, wo der ..... immer
schon mal Hunde hingebracht hatte und wo
es auch Kühe gibt“.
Und so liefen die Fäden zusammen: Auch
in Irmenach lehnte man die Aufnahme von
Lena zunächst aus Platzmangel ab. Da ich
aber nicht locker ließ und Peter zuerst stündlich, dann halbstündlich und später quasi
im Minutentakt angerufen habe, sagte er irgendwann vollkommen entnervt: „Ja, dann
bringen Sie sie halt her!“ Mir fielen gleich
tonnenweise Steine vom Herzen! Am 29.
September 2001 trat Lena dann die Reise ins
250 km entfernte Irmenach an. Es folgten
regelmäßige Besuche und am 30.03.2004 siedelte ich selbst nach Irmenach um. Seitdem
führe ich zusammen mit Peter den Lebenshof. Obwohl ich aufgrund meiner Besuche
schon einen relativ guten Einblick in den Tagesablauf auf einem Lebenshof hatte, war mir
nicht wirklich klar, was auf mich zukommen
würde. Die Unmenge an Arbeit, die riesige
Verantwortung, die ständigen Sorgen um
alte und kranke Tiere, die schwere finanzielle
Situation sind nicht leicht zu verkraften und
bereiten manche schlaflose Nacht. Es ist z. B.
grauenvoll, wenn Tiere sterben und man der
Situation machtlos gegenübersteht. Ein kleiner Teil von mir stirbt jedes Mal mit.
Ich kenne ja nun zwei Leben: einmal ein
ganz „normales“ als Hausfrau mit Nebenjob,
Mutter, mit 2 Hunden, einer sauberen schön
eingerichteten Wohnung, einem ganz guten
Auskommen, Hobbys und Freizeit und dann
das extreme Leben auf dem Lebenshof, das
mit einem „normalen“ nicht zu vergleichen
ist. Und ich weiß eines ganz genau: Dieses
Leben für die Tiere möchte ich um nichts auf
der Welt missen! Ruth Wirtz
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Pro & Contra
Free Animal e.V . wurde im letzten Jahr vorgeworfen, die
„Schlachthofkultur“ zu fördern, weil wir nicht alle Hunde und
Katzen auf den Höfen vegan ernähren. Wir haben es versucht mit
dem Ergebnis, dass einige Hunde es angenommen haben, die Katzen total verweigert haben und die alten und kranken Hunde an
Erbrechen und Durchfall litten. Wir wollen die Tiere nicht hungern lassen, bis sie die vegane Ernährung akzeptieren, und wollen
ihnen auch nicht unsere Lebensweise aufzwingen. Hat das nicht
auch etwas mit Unterdrückung und Macht durch den Menschen
zu tun? Die Höfe sind bei mehr als 60 Katzen und an die 40 Hunden auch auf Futterspenden angewiesen, die meistens nicht vegan
sind. Wir sind nicht glücklich darüber, es belastet alle Menschen
auf den Höfen und die Problematik ist uns durchaus bewusst,
wird nicht verdrängt, sondern kritisch gesehen. Allerdings können wir nur das tun, was auch machbar ist.
Auch weigern wir uns, nur noch von Natur aus vegan lebende Tiere auf den Höfen und in den Projekten aufzunehmen. Wir werden
auch keine Kaninchen schlachten, um sie dann den Katzen zu essen zu geben, weil das ehrlicher wäre und die Kaninchen wenigstens bis dahin ein „schönes“ Leben hatten.
Der Vorwurf verursachte einiges an „Wirbel“. Wir hatten in einem Newsletter um Meinungen gebeten. Eine kleine Auswahl
veröffentlichen wir davon. Wir möchten uns für die Mails bedanken und hoffen, dass die Diskussion weitergeführt wird. Traurig,
dass wir leider den Eindruck bekommen haben, dass einige Menschen Angst davor haben sich zu outen, dass auch sie ihre Katze
oder ihren Hund nicht vegan ernähren. Repression in der eigenen
Bewegung? Erschreckend! Die AbsenderInnen der zitierten Mails
sind uns bekannt.
Vegane Ernährung
von Hunden und Katzen
Ich bin von Beruf und Berufung Biologin und von daher bin ich
überzeugt, dass sich auf diesem Planeten nicht alle Lebewesen vegetarisch oder vegan ernähren. Wir Menschen können das, davon
bin ich überzeugt, aber Katzen und Hunde sind doch Raubtiere. Ich
denke nicht, dass sie fleischlos artgerecht gehalten werden können.
Ich kann aber verstehen, dass manche das wirklich schwierig finden.
Einerseits bin ich ja wirklich froh und glücklich, damals den Weg
zum Veganismus für mich gefunden zu haben, andererseits verstehe
ich viele Menschen nicht, die dieses Denken Tieren, die so nicht leben können, aufzwingen wollen. Ist zwar eine Zwickmühle, aber wir
leben, was Veganismus und Tierrechte angeht, in einer Anfangsphase. Natürlich ist das nicht schön, aber warum wird übersehen, dass
die „Schützlinge“ nun mal mitunter omnivor leben? Und wenn ich
eine Katze sterben lasse, weil sie nicht vegan leben will/kann, ist das
dann ethisch korrekt? (…)
Auch ich frage mich immer wieder, ob es okay ist die Katzen mit
Futter toter Tiere zu versorgen. Unsere Katzen leben auf Kosten anderer Tiere! Ein Aspekt, warum ich einigermaßen damit umgehen
kann, ist der, dass ich versucht habe auf veganes Futter umzustellen. Was ist passiert: die Überreste toter Mäuse und Vögel im Keller
stiegen sprunghaft an. Das Futter haben nicht alle gefressen, aber
die meisten. Trotzdem ist es so, ich müsste sie einsperren, wenn ich
sie vegan ernähren wollte, und das ist für unsere Katzen sicher nicht
artgerecht, sie sind seit Geburt Freigang gewöhnt. Es ist ein klassisches Dilemma: es gibt in der Natur Fressen und Gefressenwerden.
Ich habe keine Antwort hierauf.
8
La Vita
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
Neulich kam im Fernsehen ein Bericht über Schneeleoparden in
Asien. Die Tiere leben in einem riesigen Gehege, um sie vor den
Jägern zu schützen. Wie werden sie gefüttert? Es gibt eine Herde
Esel, alle paar Tage wird einer geschlachtet. Die Alternative wäre,
die Schneeleos schutzlos den Jägern zu überlassen? (…)
Ich bin übrigens mit Euch einer Meinung, was veganes
Tierfutter angeht – das muss nicht sein. Carnivore Tiere essen nun
einmal Fleisch, sie können ihre Nahrung, im Gegensatz zum Menschen, nicht reflektieren. Die Schöpfung bzw. Naturbedingungen
können wir nicht ändern. Daher bin ich nach wie vor dafür Katzen
und Hunde auch mit entsprechender Fleischnahrung zu versorgen.
Meine Katze bekommt auch kitekat! Ich selbst lebe vegan, aber ich
frage mich, ob ich meinem Hund – meiner Katze diese Entscheidung auch aufdrücken darf. (…)
Ich persönlich kann das Wissen darum, dass es nun einmal Fleischfresser sind, nicht ausblenden. Deshalb füttere ich Bio-Trockenfutter. Das ist mein Kompromiss. Fleisch aus Massentierhaltung lehne
ich ab. Ich finde es gut und würde es nie verurteilen, wenn Menschen ihre Hunde/Katzen vegan ernähren, nur ich kann das Wissen
nicht ausblenden und möchte meine Lebensweise den Tieren bei
mir nicht aufdrängen. Unsere Enten z. B. holen sich ihr Fleisch in Form von Würmern,
Schnecken, Fliegen usw. selbst. In der Natur leben Tiere oft auf Kosten anderer Tiere/Lebewesen, das ist in der freien Natur völlig normal. Hund und Katze würden in freier Wildbahn eben jagen, um zu
überleben (…)
INTERVIEW
Sandra und Andreas leben seit vielen Jahren vegan. Im Interview
erzählen sie von ihren Erfahrungen mit veganer Katzennahrung.
Ihr habt Leon und Tom, 2 junge, kränkliche Kater, aus dem Tierheim
geholt und ihnen veganes Katzenfutter gegeben. Wie haben die beiden es
angenommen? Sie waren aus dem Tierheim vor allem konventionelles Trockenfutter gewohnt. Das Amicat Trockenfutter wurde von ihnen sofort sehr
gut angenommen und sie lieben es bis heute sehr gern. Uns ist allerdings
bewusst, dass Trockenfutter für Katzen nicht das Gesündeste ist und ziemlich weit von ihrer ursprünglichen Nahrung entfernt ist. Wir haben daher
versucht es (für eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme) mit Wasser versetzt anzubieten – leider erfolglos. Auch das momentane Angebot an Nassfutter-Ersatz konnte sie nicht überzeugen. Leider haben sie Vegusto nur sehr schlecht
angenommen und oft völlig verschmäht. Auch unser Versuch Trockenfutter
mittels der Vegecat-Zusätze selbst herzustellen scheiterte an der Nichtakzeptanz unserer Katzen.
Beide waren ja sehr kränklich. Hatte das vegane Futter Auswirkungen
auf die Gesundheit? Zur Vorgeschichte: Die Jungs wurden gemeinsam mit
vielen weiteren Katzen vom Veterinäramt aufgrund desolater Zustände beschlagnahmt und ins Tierheim gebracht. Als sie bei uns ankamen, hatten
sie unzählige gesundheitliche Beschwerden. Die Palette reichte von chronischem Katzenschnupfen über massive Zahnfleischentzündungen bis hin
zu Linseneintrübungen, die bei Tom sogar in der völligen Erblindung des
rechten Auges gipfelten. Zudem waren sie eher untergewichtig und hatten
massiv mit Durchfall und Erbrechen zu kämpfen. Wir waren längere Zeit in
intensiver tierärztlicher Behandlung mit ihnen und haben mit ihnen in den
letzten Jahren mehrere OPs durchgestanden, in denen beiden der Großteil
der Zähne und Tom zusätzlich noch das erblindete, völlig entzündete Auge
entfernt werden musste. Sie sind auch nach wie vor empfindlicher als die
anderen beiden Katzen, die bei uns leben.
Diese gesundheitlichen Beschwerden bestanden unabhängig von der veganen Ernährung auch schon vorher und besserten sich mit sehr viel Zeit,
Geduld und Fürsorge und die Jungs nahmen endlich zu. Dennoch hatten
wir das Problem, dass v. a. Leon ohne eine ausreichende Menge an Nassfutter immer wieder abnahm. Schon 2-3 Tage reichten für einen deutlich sichtund fühlbaren Gewichtsunterschied aus. Da sie aber kaum/kein Vegusto,
sondern nur das Amicat gegessen haben, wussten wir, dass wir etwas unternehmen müssen.
Ihr musstet dann also auf konventionelles Futter umstellen. Wie haben
die beiden das angenommen? Wir haben uns dann entschieden zumindestens konventionelles Nassfutter anzubieten. Die Akzeptanz ist auch hierbei
ein sehr heikles Thema, denn die Jungs essen nur sehr ausgewählte (und
leider nicht immer sehr hochwertige) Sorten gern. Es war daher schwierig
ein geeignetes konventionelles Nassfutter zu finden, von dem sie ausreichende Mengen essen. Inzwischen haben wir aber 2-3 Sorten, die sie ganz gern
essen.
Das Amicat geben wir ihnen nach wie vor, denn sie lieben es wirklich
Ich denke, dass man dieses auf jeden Fall versuchen muss. Bei Hunden habe ich damit durchaus gute Erfahrung gemacht. Es gab keine
Probleme damit, dass das Futter nicht angenommen worden wäre.
Bei Katzen dagegen ist es schwieriger. Ich bin der Meinung, dass
man die Tiere nicht dazu zwingen sollte oder sie aushungern sollte,
in der Hoffnung, dass sie es irgendwann aus der Not heraus fressen.
Wir haben es bei unseren Katzen versucht und sie haben leider das
vegane Nassfutter nicht angenommen. Nun gehen wir einen Kompromiss ein: das Nassfutter ist nicht vegan, die Leckerchen sind AMI
Trockenfutter und werden sehr gut angenommen. (…)
Ich kann den Ansatz, auch Tiere vegan zu ernähren, grundsätzlich
schon verstehen. Ist letztlich irgendwo konsequent. In einer idealen Welt wäre es für mich auch absolut zu erwarten. Nur leben wir
nicht in einer solchen. Wir müssen immer die Realitäten im Auge
sehr und wenn wir einen
Engpass haben und ausnahmsweise mal konventionelles Trockenfutter
geben müssen, dann lehnen sie dieses inzwischen
sogar ab, weil es ihnen
scheinbar nicht so gut
schmeckt.
Hat sich ihr GesundLeon (vorne) und Tom
heitszustand anschließend gebessert? Ja, wir merken v. a. an Leon deutlich, dass für ihn das konventionelle Nassfutter wichtig ist und er sein Gewicht damit besser halten
kann.
Ob das jetzt unbedingt daran liegt, dass es tierische Bestandteile enthält,
können wir natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist auf jeden Fall so, dass
bei Leon gesichert sein muss, dass er genügend Nährstoffe zu sich nimmt.
Das allein über Amicat abzudecken ist bei ihm aber schwierig, da er ja fast
keine Zähne mehr hat und das Trockenfutter daher schlechter aufnehmen
und verarbeiten kann. Vielleicht wäre sein Gewicht auch mit einer ausreichenden Vegusto-Aufnahme in Ordnung. Da er wie die anderen drei Katzen
dieses aber nicht annimmt, stellt sich uns die Frage nicht (mehr).
Was das vegane Trockenfutter betrifft, haben wir keinerlei Bedenken es
weiter zu geben. Wir glauben, dass konventionelles Trockenfutter auf gar
keinen Fall gesünder sein kann als das vegane, eher umgekehrt.
Mal angenommen, die beiden wären kerngesund gewesen. Hättet ihr das
vegane Futter dann weiterhin gegeben? Wir würden diese Frage nicht (nur)
daran festmachen, ob die Katzen gesund sind. Ein großer Faktor ist unserer
Erfahrung nach, ob die Katzen das vegane Tierfutter überhaupt annehmen.
Das ist zunächst ja die Grundvoraussetzung für eine Umstellung auf die vegane Ernährung.
Wir sind inzwischen eher skeptisch und würden eine rein vegane Ernährung bei den Katzen (so sie denn angenommen wird) nur dann in Erwägung
ziehen, wenn wir sichergehen könnten, dass sie ihren Bedarf im Zweifelsfall
anderweitig mit decken könnten (durch Mäuse jagen etc.).
Das Amicat werden wir aber definitiv weiter geben.
Nach euren Erfahrungen: Was würdet ihr anderen empfehlen, die Katzen
vegan ernähren möchten? Probiert vieles aus um herauszufinden, was eure
Katzen mögen und was nicht. Achtet auf die empfohlenen Nährwertangaben. Zwingt ihnen nichts auf. Achtet genau darauf wie es euren Katzen mit
dem veganen Futter geht. Und zuletzt: Seid nicht zu enttäuscht und haltet
nicht unnötig daran fest, wenn es nicht klappt. Sie haben nun einmal ihren
eigenen Willen und den sollten wir auch respektieren.
haben. Ist es finanzierbar (für den Menschen) und verträglich (für
das Tier). Gerade bei Tieren, die schon älter sind und aus ganz anderer Haltung kommen, halte ich‘s für nicht realisierbar. Außerdem
hat‘s in meinen Augen etwas von Jesu Aussagen im Neuen Testament: Auf den Splitter im Auge des ‚Bruders‘ hinweisen, aber den
Balken im eigenen nicht bemerken. Ich glaube nicht, dass es einem
Menschen überhaupt gelingen kann, Leid anderer vollständig zu
vermeiden. Natürlich sollte man versuchen Leid zu verhindern/zu
begrenzen. Aber letztlich wird Mensch immer töten um zu leben. Es
hat dann schon etwas von Scheinheiligkeit, anderen im Tierschutz/recht aktiven Menschen vorzuwerfen, dass sie ihre Tiere (artgerecht)
füttern. Letztlich muss die Entscheidung von jedem/r Einzelnen(R)
getroffen werden. Und gerade Tierrechtler werden sich die Entscheidung über die Nahrung ihrer Tiere nicht leicht machen.
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
La Vita
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Pro & Contra
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich im Artikel „Free Animal und der Antitierbenutzungshof “ gefunden: Dort wird
von Vorwürfen geschrieben, die beinhalten, ihr würdet die
Hunde und Katzen auf dem Hof nicht vegan ernähren. Verständlich erklärt ihr, weshalb es euch nicht möglich ist dies
zu tun (Tiere nehmen es nicht an, eigene Lebensweise nicht
aufzwingen wollen etc.). Allerdings wird auch auf die finanzielle Komponente hingewiesen und es könnte der Eindruck entstehen, dass es theoretisch möglich ist Katzen und
Hunde vegan zu ernähren, wenn man es sich „leisten kann“.
Das ist jedoch falsch, denn beide Tierarten sind Fleischfresser, die zwar das komplette Beutetier, also auch Mageninhalt
etc., verzehren, jedoch ist es völlig ausgeschlossen Katzen vegan
oder auch nur vegetarisch zu ernähren. Bei Hunden erfordert die
vegetarische Ernährungsweise große Sachkenntnis. Ich verstehe den Wunsch, die Schlachtindustrie und damit das Leiden vieler Tiere auf gar keinen Fall unterstützen zu wollen, jedoch sollte
Artgerechtheit für alle Tiere gelten und insbesondere für Katzen
stellt rein pflanzliche Ernährung schlicht und einfach Quälerei dar,
insbesondere wenn sie von menschlicher Fütterung abhängig sind.
Wer sich um diese Tiere kümmern möchte, muss wohl damit leben
ihnen Fleisch zu verfüttern. Und immerhin gibt es Möglichkeiten
dies zu kleinerem Schaden zu tun, als die billige Dose beim Discounter zu kaufen. (Man denke an Barfen mit Fleisch von möglichst
artgerecht gehaltenen Tieren oder Dosen von zertifizierten Biohöfen.) (…)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bestimmte Hunde und Katzen
lieber verhungern, als vegane Nahrung zu probieren, noch dazu bei
all der Geschmacksvielfalt, die möglich ist. Kranke und behinderte
Tiere sind natürlich anfälliger als andere, aber das ist bei kranken
Menschen nicht anders. Nicht allen kann geholfen werden, aber für
ein Wesen andere zu opfern ist nicht akzeptabel, vor allem, wenn
es nur darum geht, wer euch näher steht. Wenn ihr nun Mäuse betreuen würdet, würdet ihr diese umbringen lassen, damit Katzen
was zu essen haben? Das ist doch verrückt. Diese Hunde und Katzen entscheiden sich für bestimmte Nahrung aus Gewohnheit oder
Appetit, aber das heißt ja nicht, dass sie sich nicht genauso gut mit
anderem Essen arrangieren könnten. Der Logik nach, dass sie selbst
wählen sollten, müsstet ihr euren Katzen beispielsweise auch Fischeier (Kaviar) anbieten, und wenn sie diese lieber mögen als „Fleisch“,
dann müsstet ihr ihnen fortan dieses Essen geben, oder wohin soll
das führen? Warum ist das eine (billige) Tierprodukt dann plötzlich
besser oder akzeptabel und das andere (teurere) nicht? Vielleicht
schmeckt ihnen Menschenfleisch noch besser oder ihre eigenen
Artgenossinnen? Wollt ihr es ihnen dann beschaffen? Vor allem
wenn die Katzen Freigang haben, könnten sie ja auch wirklich Jagen
probieren, statt aus dem Napf was Veganes zu essen.
Ich finde eure Argumentation inkonsequent und geradezu peinlich, die Nichtmenschen sollen wählen, was sie essen? Sie wissen
weder, dass sie vegan noch unvegan sind, sie haben keinen Begriff
von Grausamkeit durch „Fleisch“konsum oder Tiernutzung, d. h. sie
können gar keine moralischen Entscheidungen in der Ernährung
treffen. Ihr sagt selber, freie Wildbahn gibt’s nicht mehr, aber beharrt
darauf, Nichtmenschen das zu essen zu geben, was ihr als deren „natürliche“ Nahrung empfindet. Hinzu kommt, dass es eben nicht nur
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La Vita
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
um die Nichtmenschen geht, die ihr gerade in eurem Besitz habt,
sondern vor allem die, die jeden Tag in den Nutzungs- und Tötungshallen leiden und sterben, derer Körper ihr euch bedient und wo ihr
auch nicht sagt, „das ist jetzt nicht in Ordnung, sie dafür zu benutzen“, bei „euren“ Nichtmenschen aber sehr wohl. Das empfinde ich
als Heuchelei, besonders der finanzielle Aspekt. Ich kann auch keine
Nichtmenschen bei mir aufnehmen, die ich dann nicht versorgen
kann bzw. auf den Menschen übertragen, wer würde Kinder „halten“
und sie mit anderen Kindern ernähren, selbst wenn es teurer wäre
Gemüse zu kaufen? Beim Menschen würdet ihr sicher kein Auge
zudrücken. (…)
Wir haben einen Hund und sechs Katzen. Ich selbst bin seit Jahren
vegan, schlucke aber auch seit Jahren und wohl bis zum Lebensende hoch dosiert B12 und Eisen. Ich kenne die Zustände, wenn die
Reserven verbraucht sind. Mit veganer Ernährung kann ich meinen Bedarf also nicht decken. Von dieser persönlichen Erfahrung
gehe ich unter anderem auch aus, wenn ich mir überlege, wie ich
unseren Hund und die Katzen ernähren kann. Wenn ihnen etwas
fehlt, können sie es mir nicht sagen. Ich merke es, wenn der Mangelzustand so schlimm ist, dass sie ernsthaft krank werden. Bei unserer Hündin halten wir den Fleischanteil so gering wie möglich.
Unsere Katzen machen die Umstellung auf vegane Ernährung nicht
mit. Sie würden eher verhungern oder sich ein anderes Zuhause suchen.
Mir ist das Problem durchaus bewusst. Ich öffne morgens eine Futterdose mit Kaninchen, füttere die Katzen und anschließend Karla
und Keaton, unsere Kaninchen. Der Vorschlag, doch die eigenen Lebenshoftiere zu verfüttern, da sie ja immerhin ein tolles Leben hatten, ist zynisch. Ich kann aber nachvollziehen, dass man auf theoretischer Ebene darauf kommt, um uns unsere Haltung vorzuwerfen.
Wir können uns da auch nicht rausreden. Es ist klar, dass es ethisch
problematisch ist, auf der einen Seite die Individuen wie Karla und
Keaton vor Ausbeutung und Tötung bis an ihr natürliches Lebensende zu schützen. Auf der anderen Seite aber für andere Individuen wie
die Kater Otto und Schneemann die Ausbeutung und Tötung anonymer Tiere zu unterstützen, indem das Katzenfutter gekauft und verfüttert wird. Was tun? Nur von Natur aus vegan lebende Tiere aufnehmen? Nicht vegan lebende Tiere ihrem Lebenselend überlassen?
Wir haben uns dafür entschieden, auch Katzen und Hunde aufzunehmen. Und leben jeden Tag mit unserem ethisch widersprüchlichen Handeln. (…)
Eine Welt, in der es keine Tiere, die sich mit Fleisch ernähren, oder
gar keine, in Menschenhand mehr gibt, ist ja das, was wir erst anstreben. Da es ja bekanntlich kein richtiges Leben im falschen gibt,
müssen wir mit den noch bestehenden Widersprüchen umgehen.
(Ich bin übrigens für Kastrationen, gerade damit die von Menschen
gezüchteten Tiere aussterben und es – irgendwann – nur noch frei
lebende, sog. Wildtiere, gibt. Bei manchen Tieren ist es auch nötig,
um sie vor Krankheiten zu bewahren, bspw. bei Kaninchenweibchen, die unkastriert ein enorm hohes Krebsrisiko haben). Und
dazu gehört für mich, diese Widersprüche auch auszuhalten und
sie zu benennen und auch den SpenderInnen gegenüber nicht unter
den Teppich zu kehren. Wenn wir unsere politische Arbeit überzeugend machen wollen, gehört für mich solch transparenter Umgang
mit den Widersprüchen unbedingt dazu. (…)
Lebenshof
Endstation Hoffnung
Ich bin 1983 geboren, lebe in einem kleinen unterfränkischen Dorf und
bin eigentlich gelernte Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, arbeite aber halbtags am Empfang einer größeren Firma. In meiner Familie
gab es immer Hunde, ich kenne es nicht anders, ich wurde mit Hunden
groß, bei uns haben Hunde immer im Bett schlafen dürfen und ich habe
von klein auf gelernt, dass es „Familienmitglieder“ mit eigenen Bedürfnissen und Vorlieben sind. Ich mag Hunde unheimlich um ihrer selbst
willen, für ihre schiere Existenz.
Im kleinen
Rahmen habe
ich schon zu
Studienzeiten
angefangen,
von
dieser
Gesellschaft
verstoßenen
Tieren
ein
möglichst
schönes Leben
Busti und Raffaela
zu geben. Meine
ersten eigenen Tiere in meiner WG damals waren zwei Meerschweinchen, dann kam mein erster eigener Hund, blind, alt, ein Herzenshund,
der meine Erwartungen und Vorstellungen vom Leben mehr geprägt hat
als sonst irgendwer. Mit der Zeit sind noch Kaninchen eingezogen und
irgendwann kam der zweite Hund. Entsprechend dem mir zu Verfügung
stehenden Platz wurden es mehr Tiere, denn in einer kleinen WG kann
man nicht so vielen helfen wie wenn man mehr Raum für die Tiere nutzen
kann. Seit über drei Jahren lebe ich nun in einem Einfamilienhaus mit
Garten und meiner bunten Schar an Tieren. Ich würde mit niemandem
tauschen wollen. Ich lebe bescheiden und anspruchslos, aber ich habe
genau das erreicht, was ich im Leben wollte. Ich habe keine großen Ziele
mehr, ich lebe mit und für die bei mir lebenden Tiere und sie bereiten mir
jeden Tag Freude. Ich bin in vielerlei Hinsicht sicher jemand, der nicht in
diese Gesellschaft passt – ich konsumiere bewusst, lebe bewusst, versuche
ethisch korrekt zu leben und die Umwelt zu schonen… für mich gehört
all das zu einem Lebenshof dazu. Es ist Ausdruck meiner Achtung vor der
Natur und der Umwelt… genauso, wie ich nichtmenschlichen Tieren Respekt und Achtung entgegenbringe. Ich könnte mir ein Leben ohne Hunde
nur schwer vorstellen, einfach weil sie immer Teil meines Lebens waren.
Und ich kann die Leute nicht verstehen, die einen Welpen nehmen… ich
würde jeden noch so behinderten, alten Hund jedem Junghund vorziehen,
aber gut, das ist meine Einstellung. Dieses Leben macht mich so reich und
ich bin sehr dankbar dafür...für die Unterstützung und den Zuspruch, den
mein Leben und meine „Arbeit“ findet...dass ich eine kleine, heile Welt für
ein paar weggeworfene, wertlos gewordene und nicht mehr gewollte Tierindividuen schaffen konnte, das gibt mir sehr viel und ich bin, trotz aller
Opfer und Entbehrungen, ein glücklicher Mensch – ich wüsste nicht, was
ich mit meinem Leben machen sollte, wenn ich es nicht für die Schwachen,
Chancenlosen und Verstoßenen einsetzen würEndstation Hoffnung
de. Zu sehen, welchen
Charakter Tiere entwiIm Moment werden hier 64 Tiere
ckeln, wie einst gefanbetreut: 7 Hunde, 7 Katzen, 32 Meergene, eingesperrte und
schweinchen und 18 Kaninchen.
nutzlos gewordene Tiere
Endstation Hoffnung wurde 2011 mit
5581 Euro, davon 2515,71 Euro aus
wieder aufblühen, wie sie
freien Spenden und zweckgebundenen
ihr Leben genießen, all
Spenden für die Lübecker Tiere unterdas ist für mich der Lohn
stützt.
für alle Anstrengungen.
Raffaela Göhrig
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Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
La Vita
11
Tierrechtshof „Große Freiheit“
Mitte 2011 gründete eine Hamburger
Tierrechtlerin den Tierrechtsverein Themis
und den Lebenshof Große Freiheit. Bis
Ende 2011 fanden dort 21 Tiere ein neues
Zuhause, darunter auch Flocke und Taiga,
die beiden Ponys aus dem geschlossenen Tierpark Lübeck. Free Animal e. V.
unterstützt Themis mit Patenschaften für
Flocke und Taiga und durch Übernahme
der Hufschmied- und Tierarztkosten für
die beiden.
Themis wurde ab September 2011 mit
insgesamt 640 Euro aus freien Spenden
und zweckgebundenen Spenden für die
Lübecker Tiere unterstützt.
Tierrechtshof
& Themis Tierrechtsverein e. V.
Nach intensiver Planung und langer Objektsuche konnte die Idee von einem Lebenshof für Tiere im Februar 2011 umgesetzt werden. Parallel dazu wurde der
Tierrechtsverein Themis e. V. gegründet;
er wurde bereits als gemeinnützig anerkannt. Zweck des Vereins ist in erster Linie
die aktive Arbeit zur Förderung des Rechts
der Tiere. Zusätzlich soll der Tierrechtsgedanke an die breite Öffentlichkeit getragen
werden. Weiterer wichtiger Vereinszweck
ist der Aufbau von Lebenshöfen für Tiere.
Vereinssitz von Themis ist das Ostfriesische
Rhauderfehn, wo sich auch der Tierrechtshof „Große Freiheit“ befindet. Den Anfang
machte vor einigen Jahren der Kater Merlin
im 250 Kilometer entfernten Hamburg.
Reinrassiger Perserkater, Leukose positiv,
sucht dringend ein neues Zuhause. So lautete damals der Aufruf des Hundeschutzvereins Neu Wulmstorf für Merlin. Der Kater
wurde vom Verein als „Trennungsfall“ aus
12
La Vita
einer Wohnung geholt; die Frau, die sich
zwei Rassekatzen angeschafft hatte, verließ
ihren Partner und ließ die Tiere zurück.
Der Mann hatte kein Interesse für „ihre“
Tiere. Als Merlin endlich zum Verein kam,
war er abgemagert, verwurmt, verfloht, sein
Fell war stark verfilzt. Seine Schwester war
bereits in der Wohnung gestorben. Merlin
wurde vermittelt. Er fand ein neues Zuhause in einer Wohnung in Hamburg und lebte
nach und nach auf. Es war schön, miterleben zu dürfen, wie ein Tier, das in seinem
Leben viel Schlechtes durchmachen musste, wieder neue Energie und Lebenslust
entwickelt. Vier Jahre konnte Merlin sein
Leben in Hamburg genießen. Dann starb
er unter Vollnarkose, während ein Tierarzt
versuchte, seinen Harnleiter durchgängig
zu machen. Die Vollnarkose war nicht abgesprochen, somit auch nicht genehmigt.
Der anschließende Streit mit dem Tierarzt
machte Merlin nicht wieder lebendig.
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
Ich bin seit Jahrzehnten aktive Tierrechtlerin und weiß um die immer wieder stattfindenden, hitzigen Diskussionen rund um
die Lebenshöfe, auch Gnadenhöfe genannt.
Was bin ich, wenn ich ein Tier aufnehme,
wie damals Merlin, ihn in meine Wohnung
sperre, ihm tote Tiere zu essen gebe und somit die Tierausbeutungsindustrie unterstütze? Befriedigt er meine Bedürfnisse nach
Streichel- und Schmuseeinheiten? Hab ich
so ein Bedürfnis? Ist er bloß das Mittel zum
Zweck, ein Lebewesen von mir abhängig
machen zu können? Will ich das überhaupt?
Bewusst oder unbewusst? Wie groß ist Freiheit? Sind es 45 qm? Das Doppelte? Oder
die große Freiheit Hamburgs als Revier für
den Kater Merlin? Was ist mit seiner Leukose, dem Virus, der ansteckend ist. Müssen
die Viren nicht eingesperrt bleiben? Zum
Schutz anderer Tiere? Diese und viele andere Fragen stehen im Mittelpunkt der bereits
erwähnten Diskussion. Und ich bin mir ihrer theoretischen Brisanz durchaus bewusst.
Themis Tierrechtsverein e. V. und Tierrechtshof „Große Freiheit“
Was mir als aktive Tierrechtlerin allerdings Herde, kam von einem Pferdehof. Er wurauch bewusst ist und was mich im Leben zu de dort von einer Frau zurückgelassen, ihr
Aktionen antreibt, oftmals auch ohnmächtig Pony nahm sie mit. Abgesehen von seinen
zurücklässt, sind die vielen Individuen, ihr ersten Lebensmonaten hatte Mecky keiimmer wiederkehrendes tägliches, individu- nen Kontakt zu anderen Ziegen. Die Pferelles Leid, verursacht durch die vielen ver- dehofbetreiberin hörte von unserem Hof,
schiedenen Formen der Ausbeutung durch besuchte uns und beschloss, dass es ein
den Menschen. Ich demonstriere mit Flug- guter Ort für Mecky ist. Er gewöhnte sich
blättern und Transpis vor Orten, an denen schnell ein, erkor Elli zu seiner Traumziedie Ausbeutung der Tiere stattfindet; vor ge und hat immer ein Auge auf seine kleiVersuchsanstalten, Pelzläden, Zoos usw. Ich ne Herde.
schreie: „Menschen haben
Rechte. Tiere auch!“, „Hände weg von Tieren!“, „Artgerecht ist nur die Freiheit!“
Schreibe Artikel über Ausbeutungsformen. Informiere.
Kläre auf. Lebe vegan. Und
das Tier? Merlin war eines
der Tiere. Von der Tierzuchtindustrie nach aktuellen
Schönheitsidealen krankgezüchtet, erst ausgebeutet als
Haustier, dann zurückgelassen und vergessen. Merlin
hätte ein Transpi nicht geholfen, weder ein Artikel noch
eine DiskussionsveranstalFlocke kam aus dem Tierpark Lübeck auf den Tierrechtshof
tung hätte gereicht.
Damals wuchs der Wunsch in mir, mehr
Raum und mehr Geld zu haben, um Tieren wie Merlin ein besseres Leben bieten zu
können. Ein Leben ohne Ausbeutung, ohne
Ängste und Zwänge. Ein Leben in größtmöglicher Freiheit. Ein Haus musste her.
Mit Land. Ein Verein, der sowohl den Tierrechtsgedanken vertritt und verbreitet als
auch Spendengelder für Tiere sammeln kann.
Verein und Hof sind gegründet. Mittlerweile
leben auf dem Tierrechtshof „Große Freiheit“
zahlreiche Tiere mit ihren unterschiedlichen
Lebenshintergründen.
Da sind z. B. die drei Geschwister Betzi,
Louise und Boris. Sie lebten in einem engen, dunklen Stall und waren abgemagert.
Ihr Bruder starb wahrscheinlich aufgrund
von Unterernährung. Boris, der kastrierte
Ziegenbock, tyrannisierte vor allem seine
hornlose Schwester Louise. Der Stall bot
ihr keinen Schutz vor seinen Hornhieben.
Die Freiheit der drei ist heute einen halben Hektar groß. Sie leben dort mit der
Ziege Elli, ihrem Enkel Tom und dem Anführerbock Mecky. Mecky, der älteste der
Die Hühner Molly, Polly und Dolly legten
keine Eier mehr. Und zum Schlachten waren sie nicht mehr zu gebrauchen, weil zu alt
(3 Jahre), so die Frau, bei der sie lebten. So
kamen sie kurzerhand mitsamt dem Hahn
Constantin zu uns. Die Freiheit der vier Gefiederten ist schier grenzenlos; es gibt kein
Gehege, dennoch bleiben sie auf Sicht- bzw.
Hörweite.
Im offenen Wintergarten lebt die Süße;
eine 12-jährige, schwerhörige Katze. Sie
wurde uns mit zwei weiteren, ebenso alten
„Haus“katzen gebracht, da die Frau, bei der
sie lebten, verstorben war. Ihr Partner verlor die Wohnung. Beim Tierheim wurde er
abgewiesen. Die Katzen seien zu alt für eine
Vermittlung. Die Süße fühlt sich in ihrem
neuen Quartier sichtlich wohl. Hin und wieder streift sie durch den Garten. Die anderen
beiden Katzen, Lissy und Schmusi, haben
einen größeren Freiheitsdrang. Nur selten
sind sie an der Futterstelle zu sehen.
Vor einigen Wochen nahmen wir die beiden
Ponys Flocke und Taiga auf. Sie lebten in
einem kleinen Gehege des Lübecker Zoos.
Ihr Lebenszweck war, von Menschen tagein, tagaus begafft zu werden. Nach langjähriger Tierrechtsarbeit wurde der Zoo
2010 endlich geschlossen; die zahlreichen
Insassen wurden nach und nach verkauft.
Auch Flocke und Taiga konnten herausgekauft werden. Beide sind Reheponys. Die
Rehe ist aber nicht chronisch. Taigas Haut
war anfänglich stark trocken, schuppig und
wies ekzemartige Stellen auf. Nach entsprechender Pflege hat es sich deutlich gelegt.
Flocke ist übergewichtig und
hat einen Reheansatz. Er wird
entsprechend behandelt, damit die Rehe nicht ausbricht.
Ihre Freiheit ist heute knapp
einen Hektar groß. Sie laufen
abwechselnd bei den Ziegen
und auf einer eigenen Weide.
Neben den Ziegen, den Hühnern, dem Hahn, den Katzen
und Ponys leben auf dem
Tierrechtshof „Große Freiheit“ zwei Kaninchen, weitere
Katzen und eine Hündin. Sie
alle teilen sich das Land und
genießen offensichtlich ihre
kleinen und großen Freiheiten. Merlin hätte es hier sicher auch gefallen.
Wie schon geschrieben, existieren der Verein sowie der Hof erst seit einigen Monaten.
Die ersten Schritte sind gemacht. Für einige
Tiere gibt es bereits Patenschaften, z. B. für
Flocke und Taiga von Free Animal e. V., so
dass ein kleiner Teil des finanziellen Aufwandes monatlich gesichert ist. Unterstützung in Form von Sach- oder Zeitspenden
sind auch willkommen. Und natürlich freuen wir uns über Interessierte, die mehr über
unseren Hof und die Arbeit von Themis e. V.
erfahren wollen.
Artgerecht ist nur die Freiheit. Das stimmt.
Und wird auch immer richtig sein. Wir
wissen, dass es heute nicht möglich ist,
Menschen und Tieren ein Leben in echter
Freiheit zu ermöglichen. Bis es soweit ist,
versuchen wir, auf unserem Hof und durch
die Tierrechtsarbeit ihnen wenigstens ein
großes Stück Freiheit zu bieten.
Clarissa Scherzer und
Manuela Scherzer-Brosch
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
La Vita
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Thema: Hund
Mensch
& Hund
Sabine Koch arbeitet als Hundetrainerin und
Verhaltensberaterin. Trainingsmethoden, die
auf Angst oder Strafe aufbauen, lehnt sie
trikt ab! „Mein Ziel ist eine vertrauensvolle
Beziehung, in der der Hund freudig mit
seinem Menschen kooperiert und von sich
aus das erwünschte Verhalten zeigt.“ Weitere
Informationen über Sabine Koch gibt es auf
ihrer Webseite unter www.hunde-verstehen.de
Es gibt viele Tierrechtler_innen, die ihr Leben mit Hunden teilen.
Für mich ist das prinzipiell ein sehr sympathischer Gedanke, da gerade diese Hunde frei von Unterdrückung und Ausbeutung leben
sollten. Leider ist die Realität aber oftmals eine ganz andere. Aus
Unwissenheit über Hundeverhalten werden die vierbeinigen Freunde oftmals zu „Problemhunden” und in ihrer Verzweiflung greifen
dann auch Tierrechtler_nnen auf fragwürdige und – manchmal sogar – tierschutzwidrige Erziehungsmaßnahmen zurück. Immer wieder höre ich leider sogar von Tierrechtler_innen vom „dominanten
Hunde”, dem mensch zeigen muss, wer der Rudelfüher ist.
Mythos „Dominanz”
„Dominanz” ist auch heute noch ein recht häufig verwendeter Begriff in der Hundeerziehung. Egal ob der Hund gerne im Bett oder
am Sofa liegt, als erster durch die Tür drängelt, an der Leine zieht
oder sein Futter knurrend verteidigt. Alle Erklärungen werden oftmals simpel auf „Dominanz” zurückgeführt. Und hier beginnt dann
leider die Spirale der Gewalt. Denn dem „dominanten Hund” müsse
man schließlich zeigen, wer der Boss ist. So dürfe der Hund niemals
ein Spiel von sich aus beginnen oder gar beim Zerrspiel gewinnen,
nicht als Erster sein Essen bekommen und schon gar nicht sich irgendwelchen Kommandos widersetzen. Aber Hunde liegen gerne
auf dem Sofa, weil es gemütlicher ist als am Boden, sie ziehen an
der Leine, weil sie es nicht anders gelernt haben, und verteidigen
ihr Futter, eben weil sie die leidvolle Erfahrung gemacht haben, dass
der Mensch es ihnen wegnimmt, um zu prüfen, ob sie denn eh nicht
dominant wären. Und egal, wie oft Euer Hund ein Spiel mit Euch
beginnt, er will ganz sicher nicht die Macht an sich reißen ;-) Es
gibt übrigens keine einzige wissenschaftliche Studie, die Dominanz
gegenüber Menschen beim Hund belegen würde!
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La Vita
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
Adorno und Sabine Koch
Als Hundetrainerin und Tierrechtlerin arbeite ich mit Hunden über
positive Motivation und Bestärkung und lehne Erziehungsmethoden ab, die auf Angst oder Strafe aufbauen. Gewaltfreies Training
heißt für mich, dass der Hund mit mir kooperiert, weil er eine tolle
Belohnung dafür bekommt (z. B. Futter, Spielzeug, positive Zuwendung), und nicht um etwas Unangenehmes zu vermeiden (z. B. angeschrien zu werden, einen Leinenruck oder das typische hintenruntergedrückt-werden beim “sitz” ).
Gute Bindung hat für mich nichts mit gutem „Gehorsam” zu tun,
sondern ist eine Vertrauenssache. Der perfekte “Grundgehorsam” zu
jeder Zeit an jedem Ort ist deshalb definitiv nicht das Ziel meiner
Arbeit. Ein Hund, dem ständig gesagt wird, was er tun bzw. nicht
soll, hat keine Möglichkeit seine Persönlichkeit zu entfalten. Jeder
Hund hat seine individuellen Stärken und Schwächen, seine guten
und schlechten Tage. Entscheidend ist, dass Hund und Mensch den
Alltag sicher bewältigen können. Dazu ist es natürlich notwendig,
dass Hunde gewisse Regeln des Zusammenlebens lernen. Anstatt
aber dem Hund ständig zu sagen, was er nicht tun darf, sollten wir
mehr Augenmerk darauf legen, was er richtig macht, und dies auch
positiv bestärken. Das stärkt das Selbstvertrauen und natürlich auch
die Vertrauensbasis zwischen Mensch und Hund. Wer immer nur
hört, was er falsch macht, wird schnell frustriert sein und bald die
Freude am Ausprobieren und Erkunden verlieren.
Körperliche Signale von Hunden erkennen!
Wer mit Hunden zusammenlebt, sollte sich außerdem mit ihrem
Kommunkationsverhalten auseinandersetzen.
Hunde sind hochsoziale Lebewesen, die darum bemüht sind,
Konflikte zu vermeiden. Viele Probleme in der Mensch-Hund-Beziehung entstehen deshalb, weil wir die körpersprachlichen Signale
unserer Vierbeiner missverstehen oder ignorieren. Beschwichtigungssignale (Calming Signals) sind ein wesentlicher Bestandteil der Hundekommunikation und dienen dazu, Konflikte gar nicht erst entstehen zu
lassen bzw. sie zu entschärfen. Hunde zeigen Beschwichtigungssignale
sowohl untereinander als auch gegenüber uns Menschen. Und zwar
immer dann, wenn sie beunruhigt sind, sich bedroht, überfordert oder
unsicher fühlen. Sie versuchen damit sich selbst bzw. das Gegenüber
zu beruhigen und Spannungen abzubauen. Die am häufigsten gezeigten Beschwichtigungssignale sind Kopf wegdrehen/Blickkontakt unterbrechen, Blinzeln, Körper wegdrehen, über die Nase lecken, Gähnen,
Verlangsamen der Bewegungen (Zeitlupentempo), Vorderkörpertiefstellung (wie Spielaufforderung, nur in der Bewegung viel langsamer),
hinsetzen/hinlegen, am Boden schnüffeln, Pfote heben, im Bogen aufeinander zulaufen etc. Auch wir Menschen sollten Beschwichtigungssignale erkennen und entsprechend darauf reagieren. Streicheln wir z.B.
einen Hund und er beginnt zu gähnen oder leckt sich über die Nase,
dann zeigt er uns damit, dass es ihm bereits zu viel ist. Die meisten
Hunde mögen es nicht, von oben am Kopf gestreichelt zu werden und
reagieren oftmals mit klaren Signalen. Unter Hunden ist es äußerst unhöflich frontal aufeinander zuzugehen. Auch wir Menschen sollten uns
Hunden – vor allem uns unbekannten – in einem Bogen nähern und
sie dabei nicht anstarren, sondern den Blickkontakt immer wieder unterbrechen.
Brustgeschirr statt Halsband
Leider wissen es auch viele Tierrechter_innen nicht besser und führen
ihre/n vierbeinige/n Freund_in oftmals am Halsband. Jeder Hund sollte
ein Brustgeschirr tragen, auch wenn er nur ganz selten an der Leine
geht. Es schont die Halswirbelsäule, den Kehlkopf und die Luftröhre.
Eine immer noch gängige Meinung ist, dass ein Hund, der stark zieht,
ein Halsband braucht, weil ihm am Geschirr das Ziehen erleichtert
wird. In Wahrheit ist es aber so, dass ein Hund, der an der Leine zieht,
erst recht dem unangenehmen Gefühl entkommen möchte und noch
mehr zieht. Durch ein gut sitzendes Brustgeschirr wird der Druckpunkt
weg von Kehlkopf und Halswirbelsäule auf den Brustkorb verlagert.
Weiters besteht gerade beim Halsband die Gefahr einer Fehlverknüpfung, wenn der Hund z. B. das Gefühl des Gewürgtwerdens mit dem
Erscheinen eines anderen Hundes oder von Kindern assoziiert, und das
kann wiederum zu Aggressionsverhalten führen.
Sabine Koch ist Hundetrainerin und Verhaltensberaterin. Sie lebt in Wien
und arbeitet schwerpunktmäßig mit verhaltensauffälligen Hunden.
Lesetipps:
Anders Hallgren: „Das Alpha-Syndrom – Über Führung und
Rangordnung bei Hunden, was das ist und was nicht”
Turid Rugaas: „Die Beschwichtigungssignale der Hunde”
Clarissa v. Reinhardt: „Calming Signals Workbook”
Dorothee Schneider: „Die Welt in seinem Kopf – Über das
Lernverhalten von Hunden”
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Thema: Hund
Lebenshof Pferdeglück
Warum ich tue,
was ich mache
Ich wurde in eine Familie hineingeboren (beide Eltern zu ihrer Zeit sehr bekannte Schauspieler), in
der immer schon die Rechte der Tiere genauso viel galten wie die Rechte der Menschen.
Es war besonders für meinen Vater unerträglich, wenn es irgendeinem Tier in irgendeiner Weise
schlecht ging. So hat er oft nachts, nach den Vorstellungen, mit Kollegen und Intendanten Tiere aus
schlechter Haltung geholt.
Eine seiner bekanntesten Kolleginnen, die er nachhaltig beeinflusste, war Tana Schanzara. Sie erzählte einmal in einer Talkshow bei Biolek auf seine Frage, wie sie zu ihrer Haltung bezüglich Tieren
gekommen sei, dass der Hubert Suschka ihr die Augen geöffnet habe. Auch meine Mutter hat ihr ganzes
Leben, neben ihrer Arbeit, immer schwerstkranke, verletzte und misshandelte Tiere gepflegt. So war es
nicht verwunderlich, dass ich schon als Kind den Traum hatte einen Ort zu schaffen, an dem Tiere ohne
Ausbeutung in Sicherheit leben können.
Was mich besonders glücklich macht, ist, dass meine Kinder die gleiche Einstellung haben wie ich. Vor
vielen Jahren, als mein jüngster Sohn Oskar eingeschult wurde, rief am Einschulungstag nachmittags
seine Klassenlehrerin an. Sie war völlig aus dem Häuschen und sagte, dass sie mir etwas Unglaubliches
erzählen müsste. Seit zwanzig Jahren fragt sie alle frisch eingeschulten Kinder, was sie meinen, was der
Sinn des Lebens sei. Immer bekam sie gleich lautende Antworten: viel Geld verdienen, ein großes Auto
fahren, schön Urlaub machen, ein großes Haus haben etc … Aber noch nie habe sie eine Antwort erhalten, wie mein Sohn sie gab: Der Sinn des Lebens ist es dafür zu sorgen, dass es den Tieren gut geht!
Auch mein Mann steht mir zur Seite, hilft und repariert und holt Futter ran. Dieser Ort hier ist eigentlich
eine Utopie, aber wie alles zieht es Kreise und langsam, ganz allmählich greifen Veränderungen um sich.
So ist mein Traum kein Traum mehr!
Christiane Suschka
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La Vita
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
Lebenshof Pferdeglück
Pferdeglück
Auf Pferdeglück leben zurzeit 121
Tiere, darunter 26 Pferde, 1 Pony,
3 Schweine, 2 Ziegen, das Eselpaar
Paulchen und Esmeralda und 54
Katzen. Die meisten Katzen, die
einfach so kamen, sind halb verwildert und brachten ihre Jungen
auf Pferdeglück zur Welt. Alle sind
geblieben, tierärztlich versorgt und
kastriert worden.
Pferdeglück wurde 2011 mit
19009,50 Euro, davon 9164,85 Euro
aus freien Spenden und zweckgebundenen Spenden für die Lübecker
Tiere, unterstützt.
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
La Vita
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Verein
Selbstverständnis
Der Verein setzt sich für jedes tierliche Leben ein, unabhängig von der Art, Aussehen/Schönheit, Gesundheit oder
Alter, ungeachtet dessen, ob das Tier für den Menschen
Wert hat und unabhängig davon, ob das Tier dem Menschen
dienen kann oder irgendeinem Zweck dient.
Jedes Tier hat das Recht auf körperliche und psychische
Unversehrtheit sowie das Recht auf ein Leben in Freiheit
und einen natürlichen Tod. Der Nutzungsgedanke wird
diskussionslos abgelehnt.
Auf den Lebenshöfen dürfen die Tiere einfach sie selbst
sein, dort und in den Projekten wird diesen Grundsätzen
Rechnung getragen.
Free Animal e. V. strebt eine herrschaftsfreie Gesellschaft
an, die Tierhaltung überflüssig macht, in der heutigen
Gesellschaft utopisch, aber wir hoffen, dass es irgendwann
so ist.
Eine Zusammenarbeit mit Personen und Gruppen, die
satzungsgemäßen Zwecken nicht entsprechend handeln, radikal religiösen
und/oder sektiererischen Gemeinschaften und deren Untergruppen sowie
rechten, rassistischen, nationalistischen und anderweitig diskriminierenden
und gewaltbereiten Personen oder Gruppierungen ist ausgeschlossen.
Zweck des Vereins
•
•
•
•
die ideelle Unterstützung des Lebenshofgedankens und die finanzielle
Unterstützung von Lebenshöfen und ähnlichen Projekten.
die Aufklärung der Bevölkerung über jegliche Art der Ausbeutung von
Tieren sowie die Arbeit von Lebenshöfen
die aktive Arbeit zur Förderung und Verbreitung des Tierrechtsgedankens
direkte Hilfsaktionen für in Not geratene Tiere, die auf einem Lebenshof
ein neues Zuhause finden.
Lifestyle
•
•
Der Vorstand und die Hof-/ProjektbetreiberInnen, die von Free Animal unterstützt werden, sind vegetarisch bzw. vegan lebend. Die vegane
Lebensweise wird bevorzugt.
Die Tiere auf den Höfen und in den Projekten leben in größtmöglicher
Freiheit und frei von Ausbeutung in jeglicher Form. Sie werden artgerecht
ernährt, nach Möglichkeit vegan/vegetarisch.
Vermittlung von Tieren
• Die Tiere auf den Höfen und in den Projekten bleiben bis an ihr
natürliches Lebensende. In Ausnahmefällen kann zum Wohl des Tieres
eine Vermittlung stattfinden.
Free Animal e. V.
Hamburg, Februar 2012
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La Vita
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
Verein
Rückblick
Im Jahr 1996 gründete sich der Verein
Free Animal mit dem Ziel die wirtschaftliche Existenz von Lebenshöfen zu sichern.
Bis Ende 2011 war Free Animal ein
‚Projekt‘ des Vereins „die tierbefreier“. Im
Tierrechtsmagazin „Tierbefreiung“ wurde
seit den 1990er Jahren über die Tiere auf
den Lebenshöfen und über den Verein
berichtet. Einige Ausschnitte aus den Anfangsjahren sind auf dieser Seite zu sehen.
Seit 2012 steht Free Animal auf eigenen
Pfoten, Hufen und Füßen.
Termine
Free Animal wird auf folgenden Events
mit einem Infostand vertreten sein:
28.04.2012
Demo gegen Tierversuche
in Bremen
02.06.2012
Vegan Summer Breeze
in Magdeburg
09.06.2012
Vegan Life
in Köln
11.08.2012
Veggie Street Day
in Dortmund
Material
Unsere Flyer sind weiterhin im Shop des
tierbefreier e.V. erhältlich:
w www.tierbefreiershop.de
A6-Flyer, Buttons und Aufkleber können
per E-Mail bestellt werden:
w [email protected]
Free-Animal-Rundbrief Frühling 2012
La Vita
19
Free-Animal-Rundbrief April 2012
Mitglie
oder Pate dnschaft
www.free
e
auch onlin
Spendenkonto:
Ein Tier zu retten,
verändert nicht
die Welt.
Aber die ganze
Welt verändert sich
für dieses eine Tier.
-animal.d
e.
Nassauische Sparkasse Wiesbaden
Konto: 11 30 60 425
BLZ: 510 50015
Free Animal e. V. ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.
Spenden sind steuerabzugsfähig.
Mitglieder, PatInnen und SpenderInnen
erhalten den Rundbrief kostenlos.
Ich werde Mitglied bei Free Animal
und unterstütze damit die Lebenshöfe!
Ich werde Mitglied bei Free Animal e. V. Mit meinem Mitgliedsbeitrag helfe ich dem Verein weiterhin die Lebenshöfe zu
unterstützen. Meine Mitgliedschaft kann ich jederzeit fristlos kündigen.
Mein monatlicher Mitgliedsbeitrag beträgt Der Mindestbeitrag beträgt 48 Euro / Jahr.
4 Euro 10 Euro 15 Euro Anderer Betrag:
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Postfach 111303
20413 Hamburg
oder per Fax an:
03221 1135080
Mitglied- und
Patenschaft sind
auch online möglich!
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Spenden sind steurlich
absetzbar.