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OLD MASTER
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WOLF TRAUT
(Ca. 1485 Nürnberg 1520)
1. Bildnis des Kurfürsten Friedrich von Sachsen nach Lukas Cranach d.Ae.. 1510. Holzschnitt. B.134; (fälschlich
als Cranach); C. Dodgson. I, S. 507, Nr. 7; Kat. Cranach
Basel 1974, 105; Vgl. Bartrum, German Renaissance
Prints 1490 - 1550, London 1995, S. 81 -83. Wz.: „Ochsenkopf“. 12,2:9,1 cm.
1. Portrait of the Elector Frederick of Saxony after Lucas
Cranach the Older. 1510. Woodcut. B.134 (there as Cranach); C. Dodgson. I, p. 507 no. 7; Cat. Cranach Basel
1974, 105; Comp.: Bartrum, German Renaissance Prints
1490 - 1550, London 1995 p. 81 -83. Watermark: “Bull’s
head”. 12,2:9,1 cm.
Dieses Exemplar wurde in der Cranachausstellung in
Basel 1974 ausgestellt (Bd. I, Nr. 105). Holzschnitt nach
Lukas Cranachs Kupferstich von 1509. Der Holzschnitt
erschien in Ulrich Pinder‘s „Registrum speculi intellectualis felicitatis humanae... Nuremberg 1510“, welches
Friedrich von Sachsen gewidmet war. Pinder wurde
1493 Leibarzt des Kurfürsten Friedrich und noch im selben Jahr Stadtarzt von Nürnberg, was er bis zu seinem
Lebensende blieb.
Die frühesten Holzschnitte, die Wolf Traut zugeschrieben
werden, waren für Ulrich Pinders „Der beschlossen Gart
des Rosenkranz Maria“ von 1505, die er in seiner Zeit in
der Werkstatt von Albrecht Dürer schuf. Dürers andere
Schüler wie Hans Baldung, Hans Schäufelein und Hans
von Kulmbach trugen ebenso zu diesem umfassenden
Projekt bei; das Buch enthält über tausend Holzschnitte
(vgl. Chipps Smith, Nr. 40). Zwischen 1512 - 1515 wurde
Traut von Dürer auch mit Holzschnitten für den Triumphbogen des Maximilian beauftragt.
Dodgson listet 19 Einblattschnitte und viele Illustrationen für 23 Bücher auf. Trauts grösster Beitrag waren 51
Entwürfe für Bonaventuras „Legend des heyligen vatters
Fracisci“, Nürnberg, 1512. Ein andere wichtige Reihe
von Holzschnitten war die für das überaus seltene „Hallesche Heiligtumsbuch“, entworfen von Traut mit zwei
anderen Künstlern und herausgegeben von Kardinal Albrecht von Brandenburg im Jahr 1520, dem Jahr in dem
Trauts Tod aufgezeichnet wurde (Rauch, S. 104).
Die zweite Einfassungslinie beschnieten. Horisontale
Falten, restauriert.
This woodcut was exhibited in the Lucas Cranach‘s exhibition in Basel in 1974 (Vol. I, No. 105). The woodcut
was executed after Lucas Cranach’s engraving of 1509
and was published in Ulrich Pinder‘s Registrum speculi intellectualis felicitatis humanae... Nuremberg 1510,
and was dedicated to Friedrich of Saxony. In 1493 Ulrich
Pinder was appointed personal physician to the Elector
Frederick of Saxony and until his death had a similar appointment with the city of Nuremberg.
The earliest woodcuts that can be firmly attributed to Wolf
Traut were for Urlich Pinder‘s, Der beschlossen Gart des
Rosenkranz Maria of 1505. They were created during his
time in Albrecht Dürer’s workshop. Dürer‘s other pupils
Hans Baldung, Hans Schäufelein, and Hans von Kulmbach also contributed to this comprehensive project; the
book contained over a thousand woodcuts (see Chipps
Smith, no. 40). From 1512 to 1515, Dürer employed him
to make the woodcuts for Maximilian‘s Triumphal Arch.
Dodgson listed nineteen single-sheet prints and many
illustrations for twenty-three books. Traut‘s largest contribution was fifty-one designs for Bonaventura‘s Legend
des heyligen vatters Francisci, Nuremberg 1512. Another important set of woodcuts are those for the extremely rare Hallesche Heiligtumsbuch, commissioned by
Cardinal Albrecht von Brandenburg, and designed by
Traut with two other artists, published in 1520, the year
in which his death is recorded (Rauch, p. 104). The second outline trimmed. Horizontal fold with associate restauration.
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OLD MASTER
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DEUTSCHER EINBLATTHOLZSCHNITT /
GERMAN SINGLE-SHEET WOODCUT
(Um/About 1420/1440)
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2. Hl.Veronika das Schweisstuch haltend, mit den Aposteln Petrus und Paulus zur Seite. Einblattholzschnitt von
drei Stöcken koloriert in den Farben gelb, grün, rot, braun
und grau. Wz.: Ochsenkopf mit Stab, Blume und Dreieck.
Vgl. Briquet 14876, Würzburg vor 1460. Bis anhin in der
Literatur unbeschrieben. 20,1:28,2 cm.
Slg.: Dr. E. Hauswedell, Hamburg, Auktion 42, 8. und 9.
Dez. 1950, Nr. 1573; Dr. Erwin Rosenthal, Beverly Hills,
CA, 1951; Dr. A. Blum (L. 79b)
Der Einblattholzschnitt ist nach Art eines Triptychons
in 3 Felder eingeteilt. Im Mittelfeld hält die Hl. Veronika
ausgebreitet das Schweisstuch mit der Darstellung des
Kopfes Christi. In den beiden Seitenfeldern stehen die
beiden zur Mitte schauenden Heiligen mit Buch, Schlüssel und Schwert.
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Dieser grossformatige Einblattholzschnitt wurde erstmals 1950 bekannt, eingeklebt auf der Innenseite des
Rückendeckels eines Manuskriptes des frühen 15. Jahrhunderts („Thomas von Aquino, Summa theologica“,
1462, fol., 319 Bll.), zusammen mit dem nahezu gleich
grossen Einblattholzschnitt „Die Geburt Christi im Stall
von Bethlehem“, der auf der Innenseite des Vorderdeckels eingeklebt war. Beide Einblattholzschnitte sind
Schreiber nicht bekannt geworden. Im Katalogtext von
Dr. Hauswedell wird auf die Verwandtschaft mit den beiden Einblattholzschnitten, Schreiber 84, Christi Geburt
und Verkündigung an die Hirten, und Schreiber 98, Die
Anbetung der Könige, beide ehem. Stadtbibliothek St.
Gallen, hingewiesen. Einige kleine Wurmlöchlein über
das ganze Blatt verteilt.
2. Saint Veronica holding the Sudarium and two Apostles
S. Peter and S. Paul on either Side. Single-sheet woodcut from three blocks colored in yellow, green, red, brown
and gray. Wm: Oxen head with stick, flower, and triangle.
Comp. Briquet 14876, Würzburg before 1460. This print
is undated, there is no reference to it in the literature.
20,1:28,2 cm.
Coll.: Dr. E. Hauswedell, Hamburg, auction 42, 8. and 9.
Dez. 1950, no. 1573; Dr. Erwin Rosenthal, Beverly Hills,
CA, 1951; Dr. A. Blum (L. 79b)
The single-sheet woodcut is divided into 3 parts, in the
style of a triptych. In the center panel, Saint Veronica is
shown holding the cloth with the representation of the
holy face. The two side panels show the two Saints fa-
cing center, holding a book, a key, and a sword. This
large-format single-sheet woodcut was first discovered
in 1950. It was glued onto the inside of the back cover of
a manuscript from the early 15th century (Thomas von
Aquino, Summa theologica,1462, fol., 319 p.), together
with the almost as large single-sheet woodcut The Birth of Christ in the stable of Bethlehem, which was pasted onto the inside of the front cover. Both single-sheet
woodcuts were unknown to Schreiber. In the sale catalogue, Dr. Hauswedell refers to the relationship of the two
single-sheet woodcuts, Schreiber 84, Christ’s Birth and
the Proclamation of the Shepherds, and Schreiber 98,
The Adoration of the King, both originally Stadtbibliothek
in St. Gallen. Some scattered wormholes across the entire page.
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3. Der Drachenkampf des Heiligen Georg. Holzschnitt.
1511. Bartsch 55; Winzinger 14 c; New Hollstein w.58.
Mielke, Albrecht Altdorfer, Berlin 1988 Nr. 51. 19,6:15,1
cm
Prov.: Fürstlich Waldburg Wolfegg‘sches Kupferstichkabinett (Lugt 2542)
1511 veröffentlichte Albrecht Dürer zum zweiten Mal seine „Apokalypse“, zugleich mit dem „Marienleben“ und
der „Grossen und Kleinen Passion“. Die Herausgabe dieser vier Bücher mit den doch etwa 90 meist monumental
grossen Holzschnitten muss ein bedeutendes künstlerisches Ereignis gewesen sein und grosses Aufsehen
eregt haben. Sicher angeregt von diesem Ereignis begann Altdorfer 1511 seine ersten Holzschnitte zu zeichnen. Das vorliegende Blatt wird allgemein als Altdorfers
erster grosser Holzschnitt bezeichnet. Zwischen 1511
und 1520 realisierte Albrecht Altdorfer einige der technisch eindrucksvollsten Holzschnitte seiner Zeit. Altdorfer stellte ausnehmend hohe Anforderungen an seinen
Formschneider. Der Reliefdruck ist von solch extremer
Präzision und Feinheit, dass möglicherweise nur sehr
wenige Formschneider diesem Anspruch gewachsen
waren. Leider sind viele dieser ausnehmenden Talente,
wie auch in diesem Falle, in der Anonymität verschwunden, da sie sich auf ihren Werken nicht für die Nachwelt
verewigt hatten.
In diesem seinem ersten Holzschnitt erinnert die Linienführung noch an seine freien Helldunkel-Zeichnungen.
Durch das Fehlen der unterscheidenden Weisshöhung
wirkt die Bildfläche durch die vielen feinen Strichlagen
zu sehr gefüllt und erlaubt nur wenig Unterscheidung der
einzelnen Bildelemente.
Guter, jedoch leicht späterer (1650) Druck mit den Ausbrüchen in der oberen Randlinie und der linken Wolkenkontur.
ALTE MEISTER
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3. Saint George Killing the Dragon. Woodcut. 1511.
Bartsch 55; Winzinger 14 c; New Hollstein w.58. Mielke,
Albrecht Altdorfer, Berlin 1988 no. 51. 19,6:15,1 cm.
Prov.: Cabinet of the Princes of Waldburg-Wolfegg (Lugt
2542)
In 1511, for the second time, Albrecht Dürer published
his Apocalypse; but this time along with the Life of the
Virgin and the Great and Little Passion. The issue of these four books with more than 90 monumental woodcuts
must have been an important artistic event and would
have attracted great attention.
Inspired by this event, in 1511 Altdorfer began to draw
his first woodcuts. The present sheet is commonly referred to as Altdorfer‘s first large woodcut. Between 1511
and 1520, Albrecht Altdorfer produced some of the technically most impressive woodcuts of his time. Altdorfer
must have made exceptionally high demands on his
cutters (Formschneider). The relief printing is of such
extreme fineness and extraordinary precision that very
few cutters (Formschneider) were able to produce work
of this quality. Unfortunately, many of these exceptional
talents are unknown today, as in this case, they passed
into obscurity, since their names almost never appeared
on the woodcuts.
In this, his first woodcut, the lines still recall his free chiaroscuro drawings. Due to the lack of distinctive heightening with white, the scene appears through the fine hatchings very filled and allows only a little differentiation of
the individual elements of the representation.
A good but somewhat later impression (1650) with a brake in the upper outline and one in the left cloud.
ALBRECHT ALTDORFER
(ca. 1480 - Regensburg – 1538)
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4. Der Heilige Christophorus. Holzschnitt. 1511. Quadratform. B. 103. M. 223 a (v. e). Wz: Bär (Meder 89).
21:21 cm.
Slg. Fürstlich Waldburg Wolfegg‘sches Kupferstichkabinett (Lugt2542); Private Sammlung, Süddeutschland
Der Holzschnitt erzählt die Geschichte des Riesen Reprobus, der nur dem mächtigsten König dienen will. Ein
Einsiedler weist ihm den Weg zu Christus. Reprobus
sieht es fortan als seine Aufgabe, Menschen über einen
reissenden Fluss zu tragen. Eines Nachts ruft ihn ein
Kind, das übergesetzt werden will. Mitten im Fluss wird
das Kind immer schwerer. Reprobus glaubt, die ganze
Welt ruhe auf seinen Schultern und fürchtet zu ertrinken.
„Mehr als die Welt hast du getragen“, sagt da das Kind
zu ihm, „der Herr, der die Welt erschaffen hat, war deine
Bürde“. Christus tauft anschliessend Reprobus auf den
Nahmen Christophorus, d. h. „Christusträger“. Als Bestätigung seiner Taufe soll Christophorus seinen.
Dürer hat das Thema des Hl. Christophorus vielfach im
Kupferstich wie im Holzschnitt dargestellt.
Schöner feiner Druck des A Zustandes bei Meder. Die
wunderbare Leuchtkraft des Blattes hängt nicht nur von
der grossen weissen Fläche des Himmels und der Landschaft ab, sondern auch von der grossen Klarheit und
Durchsichtigkeit der Schraffuren. Minim stockfleckig.
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4. St. Christopher. Woodcut. 1511. Square. B. 103. M.
223 a (of e). Wm.: Bear (Meder 89) 21:21 cm.
Colls.: Fürstlich Waldburg Wolfegg‘sches Kupferstichkabinett (Lugt 2542); Private Collection, South Germany
This woodcut tells the story of the giant Reprobus who
wants to serve only the most powerful king. A hermit
shows him the way to Christ.
From then on Reprobus sees it as his task to carry people over a raging river. One night a child, who wanted to
be ferried, called him. In the middle of the river, the child
becomes heavier and heavier until Reprobus believes
the entire world is resting on his shoulders and he fears
they will drown. “You‘ve taken on more than the world”,
says the child to him, “the Lord, who created the world,
is your burden”. Then Christ baptizes Reprobus naming
him Christopher, i.e. “Christ bearer”.
Dürer has depicted the subject of St. Christopher many
times, in woodcuts as well as in engravings.
A very good early impression. The splendid brightness of
the print is not only due to the large white surface of the
sky and the landscape, but also to the clear and transparent hatching. Minimal foxing.
ALBRECHT DÜRER
(1471 Nürnberg1528)
5. Die heilige Sippe mit zwei musizierenden Engelknaben. Holzschnitt. 1511. B. 97. M. 216a. Hollst. 216. Wz.:
Grosser Bär (M. 89). 21,4:21,4 cm.
5. The Holy Kingship with the Lute-Playing Angels.
Woodcut. 1511. M. 216a. B. 97. Hollst. 216. Wm.: Large
Bear (M. 89). 21,2:21,4 cm.
Früher, brillanter Druck ohne Ausbrüche in der Umrandung und ohne Spalt in der „1“ der Jahreszahl 1511.
Das komplizierte genealogische Beziehungsgeflecht
der fünf Generationen umfassenden Verwandtschaft
der heiligen Anna - volkstümlich niedergelegt in der „Legenda Aurea“ - gewann im 15. und 16. Jahrhundert in
vielerlei Weise an Gestalt. Die Konnotation der Trinubiumslegende, die um 1500 auf dem Höhepunkt des Annenkults besonders häufig dargestellt wurde, fördert die
Herstellung von Einblattdrucken mit der Wiedergabe der
Ahnen und Nachkommenschaft Annas. Der Holzschnitt
zeigt den engsten Kreis des „hayligen geschlechte“. Um
Anna und Maria gruppieren sich Joseph und Annas drei
Gatten, sowie ihre beiden nachgeborenen Töchter.
Brilliant, early impression without cracks in the outline
and in last „1” of the number “1511”.
The complicated genealogical network of Saint Anna‘s
relationship over five generations - popularly set down
in the “Legenda Aurea” - appeared in numerous different
shapes during the 15th and 16th century. The connotation of the “trinubiums” legend, which was often illustrated around 1500, when the cult around Saint Anna
reached its peak, encouraged the production of single
sheet woodcuts of the representations of Saint Anna‘s
ancestors and descendants. This woodcut shows the intimate circle of the “hayligen geschlechte”. Joseph and
Saint Anna‘s three husbands, as well as her two later
born daughters, are grouped around Saint Anna and Maria.
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HANS BALDUNG , GEN. GRIEN
(Weyersheim ca. l476 - l545 Strassburg)
6. Christus am Kreuz mit Maria, Johannes, Magdalena
und Stephaton. Holzschnitt. Um l505. Hollstein 12 I ( v.
II); Bartsch app. 6 (als Dürer); Karlsruhe Kat. Nr. 8; Shestak, Hans Baldung Grien Prints & Drawings 1981 Nr. 7.
26,6:16 cm.
6. Christ on the Cross with the Virgin and SS. Longinus,
Mary Magdalen, and John. Woodcut. Ca. 1505. Hollstein
12 I ( of II); Bartsch app. 7 (as Dürer); Karlsruhe cat. no.
8; Shestak, Hans Baldung Grien Prints & Drawings, 1981
no. 7. 26,6:16 cm.
Die Komposition gehört zu einer Gruppe von zwölf in den
Massen annähernd übereinstimmenden Holzschnitten,
welche Baldung während seiner Nürnberger Gesellenzeit 1503 -1507 in der Werkstatt Dürers anfertigte. Die
Holzschnitte, welche in der Werkstatt eines Meisters in
dessem Auftrag von einem Gehilfen angefertigt wurden,
durften nach herrschendem Zunftgebrauch nicht mit der
Signatur des Gesellen versehen sein. Die Stöcke blieben
auch nach Baldungs Weggang aus Nürnberg Eigentum
Dürers und wurden mit dessen Monogramm versehen.
Auf Grund der konzeptionellen Eigenschaften des Entwurfs schlägt Shestack vor, dass dieser Holzschnitt in
Kombination mit der Beweinung Christi und der Kreuzabnehme wohl als Triptychon angesehen werden kann.
Obwohl Baldung die Hauptelemente seiner Graphik von
Dürers Kompositionen von dramatischer und erzählerischer Intensität auslieh, so behandelt er sie jedoch
grundlegend anders. Indem er sich auf die Hauptfiguren
seiner Darstellung konzentriert, diese vergrössert und
sie in eine strenge geometrische Form setzt, bewirkt er
eine zurückhaltende, angespannte Betrachtung im Gegensatz zu Dürers erzählerischer Aktion. Seine Technik
unterstützt diese Stimmung aufs beste. Er erarbeitet die
Darstellung unter Verwendung von geordneten Schraffuren und Kreuzschraffuren unter erheblicher Verwendung
von regelmässigen Parallelen. Die Komposition ist ebenfalls unterteilt in grosse, zusammenhängende helle und
dunkle Bereichen, ein Beweis das Baldung Dürers Holzschnitte zum Marienleben, 1503 - 05, kannte (Shestack
p. 80.).
This woodcut belongs to a group of twelve, which Baldung created between 1503 and 1509, during his apprenticeship with Albrecht Dürer in Nuremberg. According
to the guild rules, woodcuts that were created in the
workshop of a master on his orders were not allowed to
bear the apprentice’s signature. Also, the blocks, after
Baldung‘s departure from Nuremberg, became Dürer‘s
property and were later marked with Dürers monogram.
On the bases of their conceptional design, Shestack
suggested that this print, combined with the Lamentation
and the Descent from the Cross was designed as part of
a kind of triptych.
Although Baldung borrowed the principal elements of his
print from Dürer‘s compositions of dramatic and narrative intensity, his treatment is fundamentally different in
character. By focusing upon the main protagonists, enlarging the scale of his figures, and locking them into a
simplified, geometrically fixed composition, he creates
an image of restrained contemplation, rather than narrative action. His technique contributes to this mood, because he employs a graphic system of orderly hatching
and crosshatching, that makes considerable use of regular parallels. The composition and figures are also subdivided into relatively large and visually coherent areas
of light and dark, a device that reflects Baldung‘s knowledge of Dürer‘s Life of the Virgin woodcuts of c.1503 - 05
(Shestack p. 80).
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HANS HOLBEIN D. J.
(Augsburg 1497/98-1543 London)
7. Erasmus von Rotterdam, in einem Renaissance-Bogen stehend, mit einer Hand auf Terminus. Holzschnitt,
entworfen von Hans Holbein und gestochen von Veit
Specklin. Wz.: Doppelköpfiger Adler. Inschrift über der
Figur: „ER.ROT.“; auf der Herme: „TERMINVS“; in der
Kartusche zu Füssen des Porträtierten: „Pallas Apellaeam nuper mirata tabellam,/Hanc ait, aeternum Bibliotheca colat. / Daedaleam monstrat Musis HOLBEINNIUS artem, / Et summi Ingenii Magnus ERASMUS opes“.
Woltmann 2, Nr. 206b.; Hollstein XIV, Nr. 9. Christian
Müller, Die Druckgraphik im Kupferstichkabinett Basel,
1997, Nr. 7; Exh. Cat. Oberrheinische Buchillustr., 1984
Nr. 456; Giulia Bartrum, German Renaissance Prints,
1490 – 1550, London, 1995 Nr. 238. 28:16 cm.
7. Erasmus of Rotterdam, standing within a renaissance
arch, his hand resting on Terminus. Woodcut designed
by Hans Holbein and cut by Veit Specklin. Wm.: Double
headed eagle. Inscription above the figure: “ER.ROT.”;
on the herm: “TERMINVS”; in the cartouche to the feet of
the sitter: “Pallas Apellaeam nuper mirata tabellam,/Hanc
ait, aeternum Bibliotheca colat. / Daedaleam monstrat
Musis HOLBEINNIUS artem, / Et summi Ingenii Magnus
ERASMUS opes”. Woltmann 2, no. 206b.; Hollstein XIV,
no. 9. Christian Müller, Die Druckgraphik im Kupferstichkabinett Basel, 1997, no. 7; Exh. Cat. Oberrheinische
Buchillustr., 1984 no. 456; Giulia Bartrum, German Renaissance Prints, 1490 – 1550, London, 1995 no. 238.
28:16 cm.
Desiderius Erasmus (1467 - 1536), der grosse Humanist
und Gelehrte, war Holbeins wichtigster Gönner während
des Künstlers frühen Jahren in Basel. Holbein malte
mehrere Portraits von Erasmus in den frühen 1520-er
Jahren, dieses Blatt wurde aber erst nach Erasmus Tod
1536 produziert, wohl als posthumer Tribut. Holbein
kehrte 1538 kurz nach Basel zurück, wohl als er den Auftrag zu diesem Entwurf erhielt, der von Veit Specklin gestochen wurde. Das Blatt wurde erstmals 1540 gedruckt
und bis ins 19. Jahrhundert in verschiedenen Ausgaben
immer wieder verwendet (Müller 7, S. 238 and 10, S.
239). Der Text wurde mit beweglichen Typen gedruckt,
so dass er einfacher ausgewechselt werden konnte.
Erasmus Gebrauch der Figur des Terminus als persönliches Emblem datiert von 1509, als er von seinem Schüler Alexander Steward einen Ring erhielt, der eine antike
Gottheit eingeschnitzt hatte, welche als Terminus interpretiert wurde. Die rechte Hand des Humanisten ruht in
diesem Bild auf dem Kopf von Terminus, wie zugleich zu
unterstützen und Unterstützung zu erhalten.
Der Stock ist im Kupferstichkabinett Basel aufbewahrt.
Abzug des späten 16. Jahrhunderts mit den vier Linien
in der Kartusche. Sehr guter und klarer Abzug. Mittelfalte
und kleiner, restaurierter Verlust in der rechten Säule.
Desiderius Erasmus (1467 -1536) the great humanist
and scholar, was Holbein’s most important patron during the artist’s early years in Basel. Holbein painted a
number of portraits of Erasmus in the early 1520s, but
this print was produced after Erasmus’ death in 1536,
perhaps as a posthumous tribute.
Holbein returned briefly to Basel in 1538, when he may
have been commissioned to produce the design, which
was cut by Veit Specklin. It was printed in 1540 for the
first time and was reused up to the 19th century in numerous editions (Müller 7, p. 238 and 10, p. 239). The
text was printed with moveable types in order to easily
change the text.
Erasmus’ use of the figure of Terminus as a personal emblem dates from 1509, when he received a gift from his
pupil Alexander Steward, of a ring carved with an antique
deity which was interpreted as an image of Terminus.
The right hand of the Humanist is resting on the head of
Terminus, as if to simultaneously support, cultivate, and
sustain him.
The block is preserved in the Kupferstichkabinett, Basel. Late 16th century impression with the four lines in
the cartouche. Very good and clear printed impression.
Middle fold and a small restored loss in the right column.
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ISRAEL VAN MECKENEM
(Meckenheim? ca.1440/45–1503 Bocholt)
8. Jacobus Major und Johannes aus der Folge der zwölf
Apostel, paarweise in Halbfigur. Kupferstich. Ca. 1480–
85. B. 80. Lehrs 295 I (v. II). Hollst. 295 I (v.II). G. 203.
20,1:13,8 cm.
8. St. James the Greater and St. John from the series of
the Twelve Apostles, in Pairs, half Lengths, under Arches
or Window-frames. Engraving. C. 1480–85. B. 80. Lehrs
295 I (of II). Hollst. 295 I (of II). G. 203. 20,1:13,8 cm.
Slg.: Dublette der Albertina (L. Supp. 5d) Verkauft von
der Albertina ca. 1925, möglicherweise nach der Zusammenlegung der ehem. Albertina und der Hofbibliothek,
Wien; C. und R. Hirschler, Haarlem (L. Supp. 633a: „Ihre
Graphiksammlung setzte sich hauptsächlich zusammen
aus den wichtigsten Werken Schongauers, van Meckenems, Dürers und Rembrandts, sowie das komplette radierte Werk von Ostade.“)
Colls.: Double from the Albertina (L. Supp. 5d), sold from
the Albertina around 1925, possibly after the merger of
the former Albertina and the Hofbibliothek, Vienna; C.
and R. Hirschler, Haarlem (L. Supp. 633a: “Ihre Graphiksammlung setzte sich hauptsächlich zusammen aus
den wichtigsten Werken Schongauers, van Meckenems,
Dürers, und Rembrandts, sowie das komplette radierte
Werk von Ostade.”)
Die seltene Darstellung – Lehrs nennt 20 Exemplare –
aus der Serie der 12 Apostel in einem ausgezeichneten
Abzug. Die Apostel stehen in Mäntel gehüllt, mit dreifach umrandeten Strahlen- und Scheiben-Nimbussen, in
Halbfiguren vor floral verziertem Gewölbe mit Sims.
Früher Druck des ersten Zustandes vor den diagonalen
Linien im Hintergrund. Auf drei Seiten auf den Darstellungsrand beschnitten, jedoch unten mit dem gravierten
Monogramm Meckenems. In ausgezeichnetem Zustand,
mit einer kleinen dünnen Stelle unten links.
A rare print – Lehrs mentions 20 copies – in a very fine
impression. The Apostles are standing wrapped in coats
with threefold disk and ray haloes in front of an ornamented vault with a ledge.
Early impression of the first state before the cross-hatching in the background. Trimmed to the border line on
three sides, below with the monogram of Israel van Meckenem. In excellent condition, with a small thin area in
the lower left.
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LEONHARD BECK
(Ca. l480 Augsburg l542)
9. Ein Sarg von Fahnen und Leuchtern umgeben (Gruftblatt). Holzschnitt. Probedruck aus der Serie „Der Weisskunig“. Kaulbach, New Hollst. 236 1. TIB 11, 80, 213;
Muther pp. 123-28,213 als Burgkmair; Petermann 213.
Wz: Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange mit zweikonturigem Thau, Kreuz und Blume (Piccard). 21,8:19,8 cm.
Leider konnten wir das Wasserzeichen nicht genau
bestimmen, jedoch bestimmt Piccard für diesen Typus
Ochsenkopf mit Stange, Kreuz und Blume den süddeutschen Raum um 1500. Der Holzstock wurde ebenfalls
verwendet in der Separatausgabe der Historischen Darstellungen aus Maximilians Triumphbogen.
Prachtvoller, früher Probedruck ohne jegliches Zeichen
von Druckschwäche mit einem Wasserzeichen, das vor
die Zeit der Entstehung des Werkes 1516 datiert wird.
Nur ein weiterer Abzug dieses frühen Zustandes in Berlin ist bekannt, welches im Vergleich jedoch weniger klar
im Druck ist. Dies legt die Vermutung nahe, dass unser
Exemplar in der Druckentstehung noch vor dem Exemplar in Berlin liegen muss.
Für weitere Information über den Weisskunig siehe Nr. 10.
9
9. The Precious Tomb of the old White King. Woodcut
from the set of The Weisskunig. Kaulbach, New Hollst.
236 1. ; TIB 11, 80. 213; Muther pp. 123-28, 213 as
Burgkmair; Petermann 213. Wm.: bull‘s head with a double contoured pole with cross and flower. 21,8:19,8 cm.
We could not exactly date the watermark, but Piccard
dates this type, with a cross and flower, in Germany
around 1500. The block was also used in a separate edition on the historical subjects from the Triumphal Arch
by Dürer.
Exceptionally fine early proof impression showing no
printing wear in the impression, with a watermark which
dates this woodcut in the time before the entire work was
finished in 1516.
There is only one other proof impression, it is in Berlin and of high quality, but in direct comparison it is less
clear in the impression. This suggests that our example
must have been printed before the one in Berlin.
For further information of Weisskunig see no. 10.
ALTE MEISTER
16
LEONHARD BECK
(Ca. l480 Augsburg l542)
10. Der Weisskunig erklärt seinen Schlachtplan. Holzschnitt. Probedruck aus der Serie „Der Weisskunig“.
Hollst. 11, 57. Dodg. II, 129, 25. Muther 117. Kaulbach,
New Hollst. 189 1. Wz.: Gekrönter Doppeladler (Briquet
243 - Augsburg 1516). Auf der Rückseite „202“ mit gelber Tinte. 21,8:19,6 cm.
Das Buch des „Weissen Königs“ (Weisskunig) ist eines
von drei Büchern (Freydal und Theuerdanck), welche
Maximilian I. zu Propagandazwecken und zu seiner eigenen Verherrlichung in Auftrag gab. Das Buch schildert
die Lebensgeschichte Kaiser Maximilians in der Gestalt
des „Weisskunig“. In drei Teile gegliedert, befasst sich
der erste Teil mit der Brautwerbung, Romfahrt und Krönung der Eltern von Maximilian zum Kaiser Friedrich III.
und Eleonora, der zweite mit der Geburt, Kindheit und
Jugend Maximilians und der dritte mit dessen Feldzügen und Kriegstaten von 1477 bis 1513. Während die
ersten beiden Teile von Maximilians Geheimsekretär
Marx Treitzaurwein nach den Quellen selbständig bearbeitet wurden, ist der dritte Teil fast ganz das Werk Maximilians. Neben dem geschichtlich sehr interessanten
Text kommen 251 Holzschnitte als Illustrationen dazu,
118 davon sind von Hans Burgkmair, 127 von Leonard
Beck, 4 von Hans Springinklee und 2 von Hans Schäuffelein gedruckt. Das Werk wurde niemals abgeschlossen, da der Plan bestand, es bis in die letzten Lebensjahre des Kaisers fortzuführen. Erst 1526, sieben Jahre
nach dessen Tod, gab König Ferdinand den Auftrag an
Treitzsaurwein, das Werk abzuschliessen und für seine
Drucklegung zu sorgen. Dieses Vorhaben scheiterte am
Tod von Marx Treitzsaurwein 1527. Erst 1775 wurde die
erste Ausgabe zum ersten Mal mit dem Text und den
Illustrationen vereint, bei Joseph Kurzböck in Wien herausgegeben.
Prachtvoller früher Probedruck ohne jegliches Zeichen
von Druckschwäche mit einem Wasserzeichen, das in
die Zeit der Entstehung des Werkes, 1516 datiert wird.
Nur vier weitere Abzüge dieses frühen Zustandes sind
bekannt (Berlin, London, Wien, Wien ÖNB).
10. The White King Informing his Captains. Woodcut.
Proof impression from the set Der Weisskunig 1514-16.
Hollst. 11, 57. Dodg. II, 129, 25. Muther 117. Kaulbach,
New Hollst. 189 1. Wm.: Double eagle with a crown
(Briquet 243 - Augsburg 1516). Verso with yellow ink
„202“. 8:19,6 cm.
The White King (Weisskunig) was one of three books
(also Freydal and Theuerdanck) commissioned by Em-
10
peror Maximilian I for propaganda purposes and his
personal glory. The book chronicles Maximilian‘s life in
the figure of the ”Weisskunig“. The emperor wanted to
present with this work an ideal picture of him for posterity. Structured in three parts; the first is concerned with
courtship, pilgrimage to Rome and the coronation of
Maximilian‘s parents as Emperor Frederick III and Eleonora; the second with the birth, childhood, and youth
of Maximilian; and the third with his campaigns and acts
of war from 1477 to 1513. While the first two parts were
written by Maximilian’s privy secretary, Marx Treitzaurwein, based on documents and independent sources,
the third part is almost entirely the work of Maximilian I.
In addition to the historically very interesting text, there
were also 251 illustrations planned (118 of them were to
be by Hans Burgkmair, 127 by Leonard Beck, 4 by Hans
Springinklee, and 2 by Hans Schäuffelein). The work
was never completed as Maximilian wanted to continue
working on it until the last moment. In 1526, seven years
after Maximillian’s death, King Ferdinand ordered Treitzsaurwein to complete the work and oversee its printing.
However, even this plan failed because of the death of
Marx Treitzsaurwein in1527. Finally in 1775 the first edition was published by Joseph Kurzböck in Vienna, for
the first time uniting both text and woodcuts.
OLD MASTER
17
NICOLAS BEATRIZET
(Thionville c. 1507/15 - 1573 oder nach Rom)
11. Joseph in der Landschaft stehend, seine Träume erzählend nach Raphael. 1541. Kupfer. Bartsch XV, S.23772 , 108; TIB 29, 9; Robert-Dumesnil IX S.136-79 Nr. 114;
Michael Bury in ‚Print Quarterly‘ XIII 1996, S.111-126, ‚B.
and antique sculpture‘. 23:37 cm.
Wie aus einigen bezeichneten Blätter hervorgeht, wurde
Beatrizet in Lorrain geboren. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er jedoch in Rom, wo er c. 1540 - 65
nachweislich aktiv war. Er arbeitete für die Herausgeber
Antonio Salamanca und Tommaso Barlacchi. 1552 - 53
für Tramazzini und von 1547 - 1560 für Antonio Lafreri. Er
stach Ansichten von Rom, Porträts, anatomische Studien
und arbeitete nach antiken Skulpturen und Entwürfen von
Michelangelo, Baccio Bandinelli und Raphael und dessen Kreis.
Stockfleck auf dem Baumstamm.
11
ALTE MEISTER
18
11 Joseph standing in a landscape in the center explaining his dreams to his brothers, after Raphael. 1541. Engraving. Bartsch XV, pp.237-72 , 108; TIB 29, 9; RobertDumesnil IX pp.136-79 no. 114; Michael Bury in ‚Print
Quarterly‘ XIII 1996, pp.111-126, ‚B. and antique sculpture‘. 23:37 cm.
Beatrizet spent most of his life in Rome, where he was
active c. 1540 - 65. There he worked for the publishers
Antonio Salamanca and Tommaso Barlacchi. From 1547
to 1560 he worked for Antonio Lafreri, and from 1552
to 53 for Tramazzini; engraving views of ancient Rome,
portraits, anatomical studies, and engravings based on
antique sculpture, and designs by Michelangelo, Baccio
Bandinelli, Raphael, and his circle.
Foxmark on the treetrunk.
PAULUS MOREELSE
(1771 Utrecht 1638)
12. Tod der Lukrezia, 1612. Chiaroscuro Holzschnitt mit
einem Linienblock und einem grauen Tonblock. Würzbach 2; Nagler 1; Hollst. I III (v. III); Strauss 152A III; Beyond Black & White: Chiaroscuro Prints from Indiana Collections, 1989/90, Nr. 20.
12. Death of Lucretia, 1612. Chiaroscuro Woodcut with
one line block and one gray tone block. Würzbach 2;
Nagler 1; Hollst. I III (of III); Strauss 152A III; Beyond
Black & White: Chiaroscuro Prints from Indiana Collections, 1989/90, no. 20.
Slg.: Prinz von Liechtenstein, Vaduz (auf der Unterlage)
Coll.: Prince de Liechtenstein, Vaduz (on his mount)
Paulus Moreelse war in Italien zwischen 1598 – 1602.
Als erfolgreicher Meister in den Städten Amsterdam und
Utrecht beteiligte er sich 1611 an der Gründung der St.
Lukasgilde der Maler. Obwohl nur zwei Chiaroscuro-Drucke von ihm bekannt sind, hatte er doch Einfluss auf die
Entwicklung dieser Technik während des 17. Jahrhunderts. Diese Drucke sind von aussergewöhnlicher Qualität und Interesse auf Grund des narrativen Ansatzes.
Bemerkenswert ist der Tod der Lukrezia, datiert 1612.
Lukrezia ist zwar bekannt als Symbol der femininen Tugend, doch Moreelse hat sich entschieden, weder den
Vergewaltigungsversuch, noch ihren darauffolgenden
Selbstmord darzustellen. Er zeigt hier die Entdeckung
ihres toten, über einen Stuhl gestürzten Körpers durch
ihre Bedienstete. Diese dramatisch gestufte Komposition
hat wahrscheinlich Abraham Hondius für sein Gemälde
“Landschaft mit Pyramus und Thybe“ inspiriert.
Sehr feiner, früher Abzug des dritten Zustandes mit den
vertikalen Linien im Hintergrund, die den Buchstaben H
verdecken.
Stockflecken, alt montiert.
Paulus Moreelse was in Italy between 1598 - 1602. In
1611 as a successful master in the cities of Amsterdam
and Utrecht he took part in establishing the St. Luke‘s
guild of painters. Although there are only two chiaroscuro prints known by him, he is important in the development of this media during the seventeenth century. These
prints are of exceptional quality and interest because of
their narrative approach. Notable is the Death of Lucretia, dated 1612; she is known as the symbol of feminine
virtue, however Moreelse has chosen not to portray her
attempted rape or her subsequent suicide, instead he represented the discovery of her dead body, dramatically
collapsed on an overturned chair, by her servant. This
dramatic staged composition probably inspired Abrahm
Hondius in his painting Landscape with Pyramus and
Thybe.
Very fine early impression of the third state with the vertical lines in the background obliterating the letter H.
Old mount and foxing.
OLD MASTER
12
19
FRANCISCO JOSÉ DE GOYA Y LUCIENTES
(Fuendetodos 1746-1828 Bordeaux)
14. Drei Frauen am Wasser. 1923. Holzschnitt. Dube H
338 Ia (von II). Signiert und datiert. Auf festem Japan.
39,8:32 cm. Papiergrösse: 70:55,5 cm.
13
Gerade 22 Jahre alt war der Ingenieurssohn Erich Heckel, als er 1905 das Architekturstudium aufgab und in
Dresden gemeinsam mit seinen drei Freunden Ernst
Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl die
Künstlergruppe „Brücke“ gründete. Er war die treibende Kraft der Gruppe. Bis 1910 hatte die Beherrschung
der graphischen Mittel ihre volle Sicherheit erreicht und
der typisch flächige „Brücke-Stil“ war ausgebildet. In der
Druckgrafik (Holzschnitte, Lithografien und Radierungen) fand Heckel schon sehr früh zu hoher Eigenständigkeit. Der Holzschnitt nimmt in Heckels graphischem
Werk grossen Raum ein und einige seiner Holzschnitte
zählen zu den stärksten Leistungen des deutschen Expressionismus. Um 1919 kehrte Heckel zum Motiv der
Nackten am Strand zurück, welches er 1913 auszuarbeiten begann, in den Kriegsjahren aber nicht gross weiterführte. Diese Arbeiten, die er bis 1923 verfolgte, sind
streng vertikal komponiert.
Prachtvoller Druck des ersten Zustandes auf vollrandigem Papier, vor der endgültigen Reduzierung des senkrechten Striches, der über dem Nabel der Stehenden
rechts verläuft.
13. Fran.co Goya y Lucientes, Pintor. Tafel 1. Radierung und Aquatinta. Delteil 38. Harris. 36 III / 1 (von 12).
28,9:18,8 cm.
14. Drei Frauen am Wasser (Three Women by the Water). 1923. Woodcut. Dube H 338 Ia (of II). Signed and
dated. On heavy Japanese paper. 39,8:32 cm. Sheet
size: 70:55,5 cm.
Tafel 1 von Goyas berühmter Folge “Los Caprichos”.
Sein Selbstporträt bestimmte Goya zum Frontispiz in
der ersten und einzigen zeitgenössischen Ausgabe von
1799. Es zeigt einen zynischen, gefassten Goya und
setzt damit einen deutlichen und ironischen Gegensatz
zu den absonderlichen, bizarren Menschendarstellungen der Serie. Reparierter Verlust im breiten Rand.
13. Fran.co Goya y Lucientes, Pintor. Plate 1. Etching
and aquatint. Delteil 38. Harris. 36 III / 1 (of 12). 28,9:18,8
cm.
Plate 1, from Goya’s famous series Los Caprichos, this
self-portrait served as the frontispiece, in the first and
only contemporary edition of 1799. This cynical and rational image of Goya supplies a strong and ironic contrast
to the insane behavior of the people we find depicted in
the rest of the series.
Repaired loss in the large margins.
MODERNE GRAPHIK
20
At 22, Erich Heckel, son of an engineer, gave up his
architectural studies, and with his friends Ernst Ludwig
Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, and Fritz Bleyl, founded
the artists’ group “Die Brücke” (The Bridge). He was the
driving force of this Dresden based art movement. By
1910 they completely mastered the use of the graphic
mediums and their common, typically two-dimensional
style is fully developed. In printmaking (woodcuts, lithographs, and etchings), Heckel developed early on a distinct personal style. Some of his woodcuts are among the
highest achievements of German Expressionism, which
was in search of a new anti-traditional art. The woodcut is a large part of Heckel’s graphic work and some
of his woodcuts are the strongest examples of German
Expressionism. In 1919, Heckel returned to the theme of
nudes on the seashore, a subject he had begun to work
on in 1913, but didn’t continue that much during the war
years. These works, which he executed up to 1923, are
composed in a strongly vertical format.
Brilliant impression of the first state on full sheet, before
the final reduction of the vertical line above the navel of
the woman, standing on the right.
ERICH HECKEL
(1883 Döbeln/Sachsen - 1970 Radolfzell/Bodensee)
14
MODERN PRINTS
21
FELIX VALLOTTON
(Lausanne 1865 – 1925 Paris)
15. A vingt ans. Holzschnitt. 1894. Unten rechts in Bleistift sign. u. num.:„fVallotton”. Vall.-G 134 b (v. d). 18:22,5
cm.
15. A vingt ans. Woodcut. 1894. Signed and numbered in
pencil lower right “Vallotton”. Vall.-G 134 b (of d). 18:22,5
cm.
Slg.: Henri M. Petiet (1894 Saint-Prix – Paris 1980), Herausgeber und Graphik- und Buchhändler
Coll.: Henri M. Petiet (1894 Saint-Prix – Paris 1980) editor and dealer of fine prints and books.
Einer von wenigen Abzügen auf crème-farbenem Papier, signiert, aber nicht nummeriert. Ein kleiner Fleck im
weissen Bereich unter den Füssen des Soldaten.
One of only a few impressions on crème paper, it is signed but not numbered. A tiny spot in the blank area below
the soldier’s feet.
15
MODERNE GRAPHIK
22
15
GIOVANNI GIACOMETTI
(Stampa 1868 – 1933 Glion)
16. Mutter und Kind II – Annetta und Bruno. Holzschnitt
in Blauschwarz gedruckt. 1911. Signiert mit Tintenstift:
„Giovni Giacometti“. Stauffer 16 II a (v. IIb). 20,2:20 cm.
Blattgrösse 40:30 cm.
16. Mother and Child II – Annetta and Bruno. Woodcut
printed in a blue-black color. 1911. Signed with ink pencil:
“Giovni Giacometti”. Stauffer 16 IIa (of IIb). 20,2:20 cm.
Sheet size: 40:30 cm.
Kräftig gedrucktes Exemplar des IIa Zustandes mit dem
übereinanderstehenden Monogramm GG im Stock. Bereits ab 1903 interessierte sich Giacometti dafür, Holzschnitte zu machen, jedoch hat er nachweislich die ersten Stöcke erst im Herbst 1910 von Bühler erhalten. Da
Giacometti keine Presse besass, hat er die frühen Holzschnitte alle als Handdrucke, sogenannte Reiberdrucke,
abgezogen, was die Individualität und starken Unterschiede im Druck erklärt.
Strong printed copy of the second state a, with the monogram GG above one another in the woodblock. As early
as 1903, Giacometti became interested in making woodcuts, however he obtained his first block from Bühler only
in the autumn of 1910.
Since Giacometti did not own a printers press, he printed
his early woodcuts all by hand, which explains the strong
individuality and differences in each impression.
16
MODERN PRINTS
23
17. L’Entomologiste. Kupferstich. 1932-1933. Signiert
und annotiert. « Laboureur, HT 2 état, épreuve d’artiste,
bon jel (bon à tirer)» Laboureur 475 II (v. VI). Weisses
Bütten mit Wz : BFK RIVES und A.M.V. 34,4:39,7 cm.
17. L’Entomologiste. Engraving. 1932-1933. Signed and
annotated: “Laboureur, HT 2 état, épreuve d’artiste, bon
jel (bon à tirer)“. Laboureur 475 II (of VI). White laid paper
with Wm.: BFK RIVES and A.M.V. 34,4:39,7 cm.
Slg.: Henri M. Petiet, Paris 1894-1980.
Coll.: Henri M. Petiet, Paris 1894-1980.
1923 war Laboureur eines der Gründungsmitglieder der
Société des Peintres Graveurs Indépendants und ein enger Freund des Avantgarde-Dichters Guillaume Appolinaire und der Malerin Marie Laurencin. Seine Inspiration
fand der Künstler in so unterschiedlichen Quellen wie der
Hellenischen Vasenmalerei bis hin zu Nabis Künstlern
wie Bonnard, Vuillard und Vallotton. Durch seine häufigen Reisen, bei denen er sich auch kurzfristig in Amerika
oder London niederliess, erwarb er sich ein breites historisches Wissen über Kupferstiche. Nach seiner Rückkehr
nach Paris im Jahr 1910 entwickelte er seinen eigenen
analytischen, geometrischen Stil. Laboureurs Werke,
die von einem zeitgenössischen Dichter und Freund mit
„chic“ und „grosser klassischer Eleganz“ bezeichnet wurden, fanden sowohl in Amerika, als auch in Europa viele
Liebhaber.
Es wurden ca. 208 Exemplare von den 5 Zuständen gedruckt. Die Darstellung ist eines seiner besten Arbeiten.
Es beinhaltet all den Charm, Witz und meisterliche Beherrschung der Technik die das Können von Laboureur
auszeichnen.
Ausgezeichneter und sehr seltener Druck des zweiten
Zustandes vor den zusätzlichen Arbeiten in der Platte
und vor dem Monogramm. Mit Bleistift signiert und bezeichnet HT 2ème état (hors texte), fast ausradiert unten
rechts „bon jel“ (bon à tirer).
In 1923, Laboureur was one of the founders of the Société des Peintres Graveurs Indépendants and was a close
friend to the avant-garde poet Guillaume Appolinaire and
the painter Marie Laurencin. The artist found his inspiration in sources ranging from Hellenistic vase painting
to Nabis artists such as Bonnard, Vuillard, and Vallotton.
From his extensive travelling, settling for periods in the
U.S. and London, he acquired a broad historical knowledge of engraving. After returning to Paris in 1910, he
developed his own analytical, geometric style. Displaying
what contemporary poet and friend Max Jacob described
as “chic” and “grand classical elegance”, Laboureur was
widely collected by Americans as well as Europeans.
There are about 208 impressions of the 5 states of this
plate. The work is one of the artist‘s finest late engravings
with all the humor and elegance and draftsmanship that
mark Laboureur at his best.
Excellent and very rare print of the second state before
the additional work in the plate and before the monogram.
Signed in pencil and inscribed “HT 2ème état” (hors texte), almost wiped out at the bottom right”“bon jel” (bon à
tirer).
MODERNE GRAPHIK
24
JEAN EMILE LABOUREUR
(1877 Nantes 1937)
17
MODERN PRINTS
25
JUSTUS SADELER
(Antwerpen 1583 - 1620 Venedig oder Leiden)
18. Piscium vivae Icones. Folge von 16 gest. Tafeln (inkl.
des Titels). (Venedig?). (um 1600). 8° oblong (16,5:23
cm). Ppbd. d. Zt. mit handgeschriebenem Titel „ Stanze
Maritime/ Pessi/ Sadeler Justus“.
18. Piscium vivae Icones. 16 plates (incl. 1 title plate)
numbered. (Venice?). (around 1600). 8° oblong (16,5:23
cm). Contemporary cased binding with manuscript title
”Stanze Maritime/Pessi/Sadeler Justus“.
Sammlung von 16 Radierungen von Meeresfischen,
Schalentieren, Meeressäugern und Süsswasserfischen,
dargestellt in belebten Landschaften. Druckort und Datierung nach dem Katalog der Herzog August Bibliothek in
Wolfenbüttel.
Titelblatt etwas stockfleckig und Einriss am Rand. Tafel 2
brauner Fleck auf dem Walfisch. Sehr selten.
Collection of 16 engravings of sea fish, shellfish, mammalian sea creatures, and freshwater fish, presented in
an animated environment. Place of printing and dating
according to the catalogue of the Herzog August library
in Wolfenbüttel. Title page foxing and tear in the margin.
Plate 2 brown spot on whale. Very rare.
18
ALTE DRUCKE
26
ANTONIO SCAINO DA SALÒ
(1524 - 1616 )
19. Trattato del giuoco della palla. 8°. Venedig, Gabriele Gioito de‘Ferrari, et fratelli. 1555. Sechs doppelseitige
Holzschnitte zu Ausrüstung und Spielplätzen. Der dritte
Holzschnitt zeigt einen Plan des Tennisplatzes im Louvre.
Diese Holzschnitte tragen die Signaturen K und L. *-**8,
A-I8, K8+4, L 8+8, M-V8 (H4 falsch signiert G4; V8 weiss);
188 Blatt. Das Register auf Blatt V7r führt die eingefügten
Signaturen K und L nicht auf. Signaturen Q und S leicht
verfärbt. Gebunden mit italienischem Blumenpapier.
19. Trattato del giuoco della palla. 8°. Venice, Gabriele
Giolito de‘Ferrari, et fratelli. 1555. Six double-page woodcuts of equipment and playing courts. The third cut is a
plan of the tennis court at the Louvre. These cuts carry
the letters K and L. *-**8, A-I8, K8+4, L 8+8, M-V8 (H4
missigned G4; V8 Blank); 188 leaves. Register on leaf
V7r does not record the insertions in signatures K and
L. Signatures Q and S light discoloration. Bound with an
Italian flower paper.
Brunet, V. 178, Suppl. II, 606. Mortimer, Italian 16th c.
Books, Harvard 1974, II 465. Adam, Cambridge, II, S.
547. Garnett S, 288. Henderson S. 176. Bongi I, 474.
Dieses erste Buch über Tennis wurde 1555 auf Italienisch herausgegeben. Antonio Scaino, ein italienischer
Priester, widmete das Buch seinem Schirmherrn Alfonso
II d‘Este, der fünfte und letzte Herzog von Ferrara. Das
Buch erörtert fünf verschiedene Ballspiele, darunter auch
eine Form des Fussballs, jedoch steht die detaillierte Betrachtung der Regeln und Methoden des Tennisspiels im
Vordergrund, und sämtliche Illustrationen handeln vom
Tennis.
In der Einführung gibt Scaino rechtschaffene Gründe an,
dieses Buch zu schreiben, jedoch schien die Lösung einer Kontroverse um ein Spielergebnis zwischen Alfonso
und einem anderen Spieler der wahre Grund gewesen zu
sein. Da für gewöhnlich auf Tennisspiele gewettet wurde,
könnte die Kontroverse nicht nur akademischer Natur gewesen sein. Wie zu erwarten, hat Scaino die Position des
Herzogs eingenommen. Sehr selten.
Brunet, V. 178, Suppl II, 606. Mortimer, Italian 16th c.
Books, Harvard 1974, II 465. Adam, Cambridge, II, p.
547. Garnett p. 288. Henderson p. 176. Bongi I, 474. This
is the first book written about tennis, published in Italian
in 1555. Antonio Scaino, an Italian priest, dedicated the
book to his patron Alfonso II d‘Este, 5th and last Duke
of Ferrara. The book discusses five different ball games,
including a form of soccer, but the treatment of the rules
and method of playing tennis is the most detailed, and all
of Scaino’s illustrations are about tennis.
In the introduction, Scaino gives virtuous reasons for undertaking the work, but the real purpose of the book appears to have been the resolution of a dispute relating to
scoring which arose between Alfonso and another player.
As it was common to bet on tennis matches, the dispute may not have been purely academic. Not surprisingly,
Scaino came down on the side of his prince. Very rare.
RARE BOOKS
27
DANIEL BRUCKNER
(1707-1781)
20. Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel. Basel,
Emanuel Thurneysen, 1748-63. 23 Stücke in 7 Bänden.
8vo (20:12 cm). 1 – 3077, 15 n.n. Register SS. Mit insg.
109 tls. gefalt. Kupfertafeln, eingeteilt in 6 gefalteten Kupferstichkarten, 54 Ansichten, 26 Falttafeln mit Antiken aus
Augst und 23 Falttafeln mit Abbildungen von Versteinerungen, alles in Kupferstich gestochen von Johann Rudolf Holzhalb, Chovin und Dublon nach Emanuel Büchel,
sowie mit zahlreichen Textabbildungen in Holzschnitt.
Pgt d. Z. mit hs. Rückentitel. Wäber 112; Lonchamp 465;
Haller I, 841; Barth II 19683; Trachsler, Das vielseitige
Werk von Emanuel Büchel (1973), 37f.
20. Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel. Basel,
Emanuel Thurneysen, 1748-63. 23 parts in 7 volumes.
8vo (20:12 cm). 1 – 3077, 15 unnumbered index pages.
In all 109 partly folded engravings, consisting of 6 folded
engraved maps, 54 views, 26 folded engravings illustrating antiques from Augst, and 23 folded plates depicting
fossils, all engraved by Johann Rudolf Holzhalb, Chovin
and Dublon after Emanuel Büchel, in addition numerous
woodcuts as text illustrations. Contemporary vellum with
handwritten title on spine. Wäber 112; Lonchamp 465;
Haller I, 841; Barth II 19683; Trachsler, Das vielseitige
Werk von Emanuel Büchel (1973), 37f.
Eines der wohl bekanntesten Werke über die Region
Basel. Der Basler Jurist und Notar erwarb sich seine
herausragenden Kenntnisse der Lokalgeschichte durch
systematische Inventarisierung von Archivbeständen der
Stadt Basel und der Landvogteien. Aufgrund seiner unermüdlichen Forschungen konnte Daniel Bruckner die
ersten Ortsgeschichten der Basler Städtchen und Dörfer
dokumentieren und so ein wertvolles Quellenwerk zur
Forschung der frühen Heimatkunde beisteuern.
Die meist von Holzhalb gestochenen, sehr genauen Ansichten zeigen u.a. die Ortschaften Arboldswil, Arisdorf,
Augst, Bennwil, Bottmingen Binningen, Biel-Benken
Bretzwil, Bubendorf, Liestal, Lausen Muttenz, Münchenstein, Oltingen, Pratteln, Reigoldswil, Riehen, Rothenfluh, Seltisber, Sissach, Waldenburg, Wintersingen, St.
Jakob.
Die ersten 22 der insgesamt 23 Teile dokumentieren
Geschichte und Archäologie, erwähnen aber u.a. auch
Versteinerungen und als Heilmittel genutzte einheimische Kräuter. Der sehr reich illustrierte, letzte Teil widmete Daniel Bruckner der Römerstadt Augusta Raurica
welche einige Kilometer östlich von Basel liegt und zur
Römerzeit zur Provinz Gallia Belgica später zu Germania
Superior gehörte. Sehr sauberes, schönes Exemplar.
One of the best known works on the region of Basel. Daniel Bruckner, a lawyer and notary, from Basel, developed his outstanding knowledge of local history through a
systematic inventory of the Basel City archives and those
of all the surrounding small towns. Because of his tireless
research, Daniel Bruckner was the first to acurately document the local histories of the towns and villages surrounding Basel, thus creating a valuable resource on the early
history of the region.
The higly accurate views which were mostly engraved by
Holzhalb, show, inter alia, the villages of Arboldswil, Arisdorf, Augst, Bennwil, Bottmingen Binningen, Biel-Benken
Bretzwil, Bubendorf, Liestal, Lausen Muttenz, Münchenstein, Oltingen, Pratteln, Reigoldswil, Riehen, Rothenfluh, Seltisber, Sissach, Waldenburg, Wintersingen, and
St. Jakob.
The first 22 volumes, of the 23 parts, document history
and archeology, but mention also fossils and local herbs
which can be used as remedies. Very richly illustrated,
with the last part devoted by Bruckner to the Roman town
of Augusta Raurica, which lies a few kilometers east of
Basel. In Roman times it belonged to the province Gallia Belgica and later to Germania Superior. Very clean,
beautiful copy.
ALTE DRUCKE
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20
RARE BOOKS
29
GABRIEL LUDWIG LORY PERE
(1763 Bern 1840)
21. Voyage pittoresque de l‘Oberland bernois publié par
G. Lory fils à Neuchâtel, en Suisse. Paris, de l‘imprimerie
de J. Didot l‘ainé, 1822. Grossfolio. 5 Bll. 30 kol. Aquatinta
mit je 1 Bl. Text, 4 Umrissrad. mit je 1 Bl. Text. Roter Maroquin mit reicher Goldpressung und Rückenvergoldung.
Mandach 261 – 290. Diese prachtvollen Ansichten des
Berner Oberlandes sind das Ergebnis einer jahrelangen
künstlerischen Tätigkeit der beiden Lory. Zugleich entsprach das Album dem eben erwachten europäischen
Bedürfnis nach Bild und Information über die Alpenwelt.
In seiner Monumentalität lässt es seine Vorgänger weit
hinter sich. Die Tafeln – eine davon nach F. W. Moritz –
wurden von Joh. Hürlimann meisterhaft gestochen.
Den vortrefflichen Text verfasste Lorys Freund César
Henri Montvert. Das Werk erschien in wohl sehr kleiner
Auflage in einer gewöhnlichen und einer Luxusausgabe
auf grossem Papier, die schon von Mandach als „fort
rare“ bezeichnet wurde.
Besonders breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar der
Luxusausgabe in einem differenzierten, feinem Kolorit.
Wie so oft sind die Textblätter und Seidenpapiere leicht
stockfleckig.
ALTE DRUCKE
30
21. Voyage pittoresque de l‘Oberland bernois publié par
G. Lory fils à Neuchâtel, en Suisse. Paris, de l‘imprimerie
de J. Didot l‘ainé, 1822. Large Folio. 5 sheets, 30 col.
aquatints, each with 1 sheet text, 4 outline etchings, each
with 1 sheet text. Red morocco with rich gold pressing
and back gilding.
Mandach 261 – 290. These magnificent views of the Bernese Oberland are the result of years of artistic activity by
Father and Son Lory. At the time the album corresponded
to the just awakening need in Europe for images and information about the Alps. In this monumental work, they
leave their predecessors far behind. The plates - one of
them after F.W. Moritz - were engraved masterful by Johann Hürlimann. The excellent text was written by Lory’s
friend César Henri Montvert.
The work was probably published in small numbers in
both a normal edition, and a de-luxe edition on large paper which has been called by Mandach as ”fort rare“.
An uncut copy of the de-luxe edition with particularly large
margins with a sophisticated, delicate coloration. Text pages and tissue papers are unobtrusively foxed.
MATTHIAS GABRIEL LORY FILS
(1784 Bern 1846)
21
RARE BOOKS
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CHRISTOPH MURER
(Zürich 1558 - 1614 Winterthur)
22. Der verlorene Sohn verprasst sein Erbe. Schwarze
Feder, grau schwarz laviert. Monogramm und Datum in
grauem Pinsel von Tobias Stimmer „TS 1589“.
30,4:20,4 cm.
Prov.: Werner Kübler, 1612 (seine Signatur und Datum);
Dr. Hugo von Ziegler, von Schaffhausen 1890 – 1966;
durch Nachlass zum gegenwärtigen Besitzer.
Ref.: R. Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss, Bern
1997, Bd. 2. S. 28-29, Nr. 387. Abb. 387.1; Ariane Mensger, Leuchtende Beispiele, Zeichnungen für Glasgemälde aus Renaissance und Manierismus, Karlsruhe 2009,
S. 93 Nr. 42. Abb. 42a.
Die Zeichnung gehört zu einer insgesamt vier Bilder umfassenden Folge zum Gleichnis vom verlorenen Sohn.
Sie zeigen, wie sich der Sohn seinen Erbteil auszahlen
lässt, das lockere Leben, dem sich der Sohn zunächst
hingibt und dabei sein ganzes Vermögen verprasst, sowie seine anschliessende Busse als Schweinehirt und
seine Rückkehr zum Vater. Unsere Zeichnung steht in
Beziehung zur Scheibe mit der Szene des prassenden
Sohnes. Die Figurengruppe befindet sich unter einem
mit Hermespfeilern gestützten Baldachin, im Hintergrund
eine Landschaft mit Jagd- und Ernteszene.
Die auf den Glasbildern dargestellten Wappen belegen,
dass die Folge für die Nürnberger Patrizierfamilie Tucher
bestimmt war. Diese war im 16. Jahrhundert durch Fernhandel zu Reichtum und Einfluss gekommen und zählte
zu den vornehmsten Geschlechtern der Stadt Nürnberg.
In jedem Bild ist das Tucherwappen durch ein weiteres
zu Allianzwappen erweitert. So zeigt die Scheibe mit dem
verloren Sohn prassend die Allianz von Paulus Tucher
(1524-1603) mit Ursula Scheurl. Die vier Glasgemälde
hingen in der Kapelle im Tucherhaus in der Grasergasse, wie ein erhaltenes Aquarell des späten 18. Jahrhunderts zeigt (Mensger, Leuchtende Beispiele S. 94-5, Abb.
42.3). Die Glasgemälde befinden sich immer noch in der
Familienstiftung der Tucher.
Seit 1597 ist Murers Tätigkeit für Nürnberger Auftraggeber belegt. Er arbeitete auch für andere Patrizier, wie z.
B. die Volkamer und auch vom Nürnberger Rat hat er Aufträge erhalten.
ZEICHNUNGEN
32
22. The Prodigal Son is Squandering his Money. Pen in
black ink, with black and gray wash; Monogram and date
of Tobias Stimmer in gray wash: “TS 1589”. 30,4:20,4 cm.
Prov.: Werner Kübler, 1612, his signature and date in
black ink, lower center; Dr. Hugo von Ziegler, von Schaffhausen 1890 - 1966; by descent to the present owner.
Ref.: R. Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss, Bern
1997, vol. 2. p. 28-29, No. 387. fig. 387.1; Ariane Mensger, Leuchtende Beispiele, Zeichnungen für Glasgemälde aus Renaissance und Manierismus, Karlsruhe 2009,
p. 93, No. 42, fig. 42a.
The drawing is one of four images on the parable of the
prodigal son. They show how the son received his part of
the inheritance, how he makes an easy life for himself,
squanders all his fortune, his subsequent penitence as
the swineherd, and then returns to his father. This drawing shows the scene of the squandering son. A group of
figures is located under a canopy supported by the pillars
of Hermes, in the background are landscapes with hunting and harvesting scenes.
The coats of arms depicted on the glass paintings show
that the series was created for the Tucher patrician family
of Nuremberg. This family gained its wealth and power
by trading and was one of the noblest in the city. In each
image is the Tucher coat of arms combined with another
coat of arms. This piece shows the alliance of Paulus Tucher (1524 – 1603) with Ursula Scheurl. The four glass
paintings hung in the chapel of the family house in the
Grasergasse, documented by a surviving watercolor from
the late 18th century (Mensger, Leuchtende Beispiele, p.
94-5, fig. 42,3). The glass paintings are still in the Tucher’s
family foundation.
Murer’s work for clients in Nuremberg is known starting
in 1597. He worked for other patrician families like the
Volkamers and he received commissions from the City
Council.
22
DRAWINGS
33
FRANÇOIS (VANHAMKEN) VERDIER
(1651 Paris 1730)
23. Christus heilt eine Besessene. Kreide und Pinsel,
weiss gehöht über Bleistift. 16,5:28,1 cm.
23. Christ healing a mad Woman. Chalk and brush heightened with white over pencil. 16,5:28,1 cm.
François Verdier, Sohn des königlichen Uhrmachers Louis Verdier, studierte 1668-71 an der Königlichen Akademie in Paris. 1668 und 1671 gewann er Preise für seine
schön ausgeführten Zeichnungen. Die Vereinigung der
Goldschmiede wählte jährlich von 1630 bis 1707 einen
Künstler, um ein grosses Bild auszuführen, welches am
1. Mai zu Ehren der Mutter Gottes der Kathedrale Notre
Dame in Paris geschenkt wurde. Verdier erhielt diesen
begehrten Auftrag in 1677 und er malte die Darstellung
der „Auferstehung des Lazarus“. 1678 wurde Verdier zu
einem offiziellen Mitglied der Akademie. Diese verlieh im
darauffolgenden Jahr auf Empfehlung von Charles Le
Brun Verdier ein Stipendium, um für ein Jahr seine Studien in Rom fortzusetzen.
Trotz seines erfolgreichen Karrierebeginns erhielt Verdier
aus unbekannten Gründen ab 1699 keine weiteren offiziellen Aufträge. Dies könnte in Folge des veränderten Stiles hin zum modischen, leichteren Rokoko um die Jahrhundertwende gelegen haben. Denn Verdier blieb dem
schwereren, klassischen Akademismus treu, in dem er
ausgebildet worden war, und der nun unbeliebter wurde.
Gemäss seinem Biographen Dezallier d’Argenville versuchte Verdier seine Zeichnungen in den Strassen von
Paris zu verkaufen und beendete sein Leben.
François Verdier, son of the royal watchmaker Louis Verdier, studied at the Royal Academy in Paris from 1668 to
1671. In 1668 and in 1671 he won awards for his beautifully executed drawings. Annually, from 1630 to1707, the
association of goldsmiths chose an artist to do a large
picture and on May first it was given to the cathedral in
honor of Our Lady. In 1677 he was awarded this prestigious commission, for the „May“ painting, he did a representation of the “Resurrection of Lazarus” for the cathedral of Notre Dame in Paris. In 1678 Verdier became a
member of the Academy. In 1679 the Academy awarded
Verdier a one year scholarship to study in Rome, on the
recommendation of Charles Le Brun.
In spite of his successful career beginning, from 1699 on
Verdier received no longer official commissions for unknown reasons. This might be also due to a change of
style at the turn of the century to the highly fashionable,
lighter style of Rococo. Verdier remained faithful to the
heavier classical academism he had been taught, which
became increasingly unpopular. According to the artist’s
biographer Dezallier d’Argenville, Verdier ended his life in
poverty trying to sell his drawings in the streets of Paris.
23
ZEICHNUNGEN
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JOHANN CHRISTIAN AUGUST BIRNBAUM
(Dresden 1729 – 1807 Meissen)
24. Wiesenblumen auf grau-grünem Grund, Rote Schmetterlingsblume u. a. Blumen. Gouache.
Rückseitig mit Tinte bez: „25ten Julii, 1781 angefertigt.“.
25:30,9 cm.
24. Spring Flowers on a gray-green Ground, red butterfly
flower a. o. flowers. Body color.
Verso inscribed with ink: “25ten Julii, 1781 angefertigt.”
25:30,9 cm.
Der Künstler scheint diese Blumen-Studien als Vorlagen
für die Porzellanmanufaktur in Meissen angefertigt zu haben, wo er den grössten Teil seines Lebens verbrachte.
Im Jahr 1710 wurde die „Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellanmanufaktur“ gegründet.
Erste Produktionsstätte war die Albrechtsburg, die vor
allem Schutz für das Herstellungsgeheimnis des weltweit
ersten Hartporzellans bot. Bevorzugte Motive für die Bemalung des Porzellans waren Landschaften, Chinoiserien sowie gerahmtes Laub- und Bandelwerk. Um 1740
wurden die bis dahin üblichen chinesischen und japanischen Dekore von „deutschen Blumen“ abgelöst. Außerdem kam das sogenannte Zwiebelmuster in Unterglasurblau auf den Markt.
The artist likely made these flower studies as patterns for
the porcelain manufactory in Meissen, where he worked
most of his life.
In 1710, the “Royal Polish and Electoral Saxon Porcelain
Manufactory” was established in Meissen. First production facility was the Castle “Albrechtsburg” which offered
protection for the secret recipe of the world’s first hard
porcelain. Preferred designs for painting the porcelain
were landscapes, chinoiserie, and foliage. By 1740, the
standard Chinese and Japanese designs were replaced
by “German flowers”. In addition, the blue under glaze
Onion pattern was introduced to the market.
24
DRAWINGS
35
25. Fliehender Hirsch im Wasser von Hunden gehetzt.
Bleistiftzeichnung grau laviert. Signiert und datiert: „J.E.
Ridinger inv. et del: 1747./mens: Jan:“. Wz.: Gekröntes
Lilienwappen mit VDL. 42:38 cm.
25. A fleeing Stag in the Water trying to escape the Pack
of Hounds. Pencil and gray wash. Signed and dated: “J.
E. Ridinger inv. et del: 1747./mens: Jan:”. Wm: Crowned
lily and VDL. 42:38 cm.
Prov.: Geheimrat E. Ehlers. Göttingen C.G. B Leipzig, 27.
Nov. 1935, Nr. 244. Tafel XI.
Prov.: Geheimrat E. Ehlers. Göttingen C.G. B Leipzig, 27.
Nov. 1935, no. 244. Plate XI.
Ref.: Wilder Eber Studie für die Graphik, 1739, British
Museum, Regist. Nummer 1846, 0509, 238; Stags in a
landscape, Metropolitan Museum, Accession Number
1974. 110.
Ref.: Wilder Eber Studie für die Graphik, 1739, British
Museum, Regist. No. 1846, 0509, 238; Stags in a landscape, Metropolitan Museum of Art, Accession Number
1974. 110.
Ridinger begann seine Ausbildung in Ulm im Jahre 1712
beim Maler Christoph Resch. Anschliessend verbrachte
er einige Jahre in Augsburg beim Tier- und Pflanzenmaler
Johann Falck. Es folgten einige Jahre in Regensburg, wo
vor allem seine Besuche der Reitschule bedeutend für
seine Weiterentwicklung waren. Nach Augsburg zurückgekehrt gründete er nach 1723 einen Kunstverlag, wo er
seine eigenen Drucke verkaufte. 1759 wurde Ridinger
Direktor der Staatlichen Kunstakademie in Augsburg. Er
beschäftigte sich in seinem Werk vor allem mit Jagd- und
Reitszenen. Diese Blätter sind Dokumente für das damalige Verständnis des Wilds, der Tiere, der Jagd und der
Reitkunst. Zu seinen Lebzeiten erreichte er vor allem in
den Kreisen des Adels hohes Ansehen.
Der schon ziemlich erschöpfte Hirsch erhebt sich mit geöffnetem Aser zum Sprung, aber die Hetzhunde haben
ihn bereits fest gefasst. Sehr lebendige und schön ausgeführte Zeichnung zu einer Radierung des Künstlers aus
der Serie «Die von verschiedenen Arthen der Hunden behaetzte Jagdbare Thiere».
Tadellose Erhaltung.
Ridinger began his training in Ulm in 1712 under the
painter Christoph Resch. He then spent several years in
Augsburg with the animal and plant painter Johann Falck.
Next he spent time in Regensburg, where his visits to the
riding school proved decisive to his development. Returning to Augsburg after 1723 he founded an art-publishing
house, selling his own prints. In 1759 Ridinger became
director of the Augsburg Art Academy.
He mainly painted hunting and riding scenes. These
paintings, drawings, and prints document the knowledge
at the time of deer, animals, the hunt, and art of riding.
During his lifetime he gained a high reputation especially
among the nobility.
The exhausted stag is trying to escape, but the hounds
have already taken hold of it. A very vivid and elaborate
drawing from the artists’ series Die von verschiedenen
Arthen der Hunden behaetzte Jagdbare Thiere depicting
the different kinds of game hunted by hounds.
In excellent condition.
ZEICHNUNGEN
36
ELIAS RIDINGER
(Ulm 1698 – 1767 Augsburg)
25
DRAWINGS
37
ANONYM
(Deutsch, um 1883 / German around 1883)
26
26. Eine Dame liest einen Brief. Kreide. Datiert: „11.22.83“
(1883, Gründerzeit). 29,5:25 cm.
26. Lady reading a letter. Chalk. Dated: „11.22.83“ (1883,
so called „Gründerzeit“). 29,5:25 cm.
Der Begriff der Gründerzeit ist schwierig zeitlich genau
zu definieren, für Deutschland bezeichnet es meist die
Jahre nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs
in 1871. Diese Jahre waren von einem wirtschaftlichen
Aufschwung gezeichnet und das Bürgertum beginnt die
kulturelle Führung in Deutschland zu übernehmen.
Das Kleid der jungen Frau ist gerafft oder scheint sogar
noch eine kleine Tornüre zu besitzen, die kurz darauf völlig aus der Mode verschwindet. Ansonsten ist es ein einfach gehaltenes Alltagskleid, einziger Schmuck sind die
Knöpfe, nichts lenkt von der Trägerin ab, die hier in einem
ruhigen Moment beim Lesen eines Briefes dargestellt ist.
The term of “Gründerzeit” is difficult to define precisely, in
Germany it usually refers to the years after the founding
of the German Empire in 1871. These years were marked
by an economic boom and the bourgeoisie begins to take
over the cultural leadership in Germany.
The young woman’s dress is gathered and seems to
have a small bustle (which completely disappears from
fashion shortly afterwards). Otherwise, it‘s a simple everyday dress, decorated only with the buttons, but nothing
else to distract one from the wearer, who is shown here in
a quiet moment reading a letter.
ZEICHNUNGEN
38
MARC LOUIS BENJAMIN VAUTIER
(Morges 1829 - 1898 Düsseldorf)
27. Maler mit Sonnenschirm auf dem Dorfplatz sitzend,
umringt von Zuschauern. Bleistift und Aquarell. Unten
links mit Bleistift sign.: „Vautier“. Blattgrösse: 10:12,4 cm.
Prov.: C. G. Boerner; Deutscher Privatbesitz bei
C.G.Boerner 1971 erworben.
Vautier verbrachte seine Jugend in Noville und Morges.
Mit Unterstützung seiner Mutter verlässt er bereits im Alter von sechzehn Jahren die Schule und schreibt sich im
Oktober 1845 in der l‘Ecole de dessin Genève ein. Sein
erster Lehrer war Charles Louis François Glardon, später
ging er zu Jean-Léonard Lugardon. Auf Anraten von Alfred van Muyden begibt sich der junge Künstler 1850 nach
Düsseldorf, wo er sich an der Akademie in der Klasse
von Carl Ferdinand Sohn einschreibt. 1853 unternimmt
er mit Ludwig Knaus eine Reise in den Schwarzwald,
Zentralschweiz und das Berner Oberland, wo er in Brienz
Edouard Girardet kennenlernt. Diese Begegnung sollte
nicht ohne Folgen bleiben. Er übernahm von diesem den
Humor in der Motivbehandlung, vor allem in seinen Kinderszenen. 1857 gewann Vautier eine Silbermedaille in
der Ausstellung von La Haye. Er heiratete und liess sich
endgültig in Düsseldorf nieder, wo er Lehrer an der Akademie wurde. Vautier verschrieb Zeit seines Lebens der
bäuerlichen Genremalerei Seine idealen Bauernszenen,
eine heile Welt darstellend, waren bestimmt für die vermögende Bürgerschaft und sollten absichtlich keine sozialen Konflikte beinhalten.
Reizvolles, kleines Aquarell mit einer netten humoristischen Seite.
27
27. Painter sitting under a Parasol in the Village Square,
surrounded by Spectators. Pencil and watercolor. Signed
lower left with “in pencil: „Vautier“. Paper size: 10:12,4
cm.
Prov.: C. G. Boerner; German private collection, bought
from C. G. Boerner 1971.
Vautier spent his youth in Noville and Morges. With the
support of his mother, he left school at the age of sixteen and in October 1845 enrolled in the l‘Ecole de dessin Genève. His first teacher was Charles Louis François
Glardon, later he went to Jean-Léonard Lugardon. On the
advice of Alfred van Muyden the young artist went to Dusseldorf in 1850, where he enrolled at the Academy in Carl
Ferdinand Jr.’s class. In 1853, he undertook with Ludwig
Knaus a trip to the Black Forest, Central Switzerland, and
the Bernese Oberland, where he met Edouard Girardet in
Brienz. This meeting had major ramifications for Vautier’s
work. He took from Girardet the humor in his treatment of
motifs, especially in his children scenes. In 1857 Vautier
won a silver medal at the Exhibition of La Haye. He married and settled permanently in Dusseldorf, where he became a teacher at the Academy. Vautier devoted his life
to peasant genre painting. His idyllic peasant scenes, representing a perfect world, were destined for the wealthy
citizenry and did intentionally not include any social conflicts.
Small, charming watercolor with a nice humoristic side.
DRAWINGS
39
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
28. Strickkorb mit Buch auf einem Tisch. Aquarell. Vom
Künstler in Bleistift oben links signiert und datiert: „Solothurn 1888 C. Amiet“. Blattgrösse 17,2:23,5 cm.
28. Knitting Basket with a Book on a Table. Watercolor.
In the upper left signed and dated in pencil by the artist:
“Solothurn 1888, C. Amiet”. Sheet size 17,2:23,5 cm.
Vgl.: Mandach 25. Rétrospective Cuno Amiet, Musée Jenisch Vevey, 1995 S. 13.
Comp.: Mandach 25. Rétrospective Cuno Amiet, Musée
Jenisch Vevey, 1995 p. 13.
Cuno Amiet begann schon früh zu malen. Er war Schüler von Frank Buchser und lernte bereits 1887 Giovanni
Giacometti in München kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Beeindruckt von der französischer Kunst, reisten die Freunde 1888 nach Paris,
um ihre Studien an der „Académie Julian“ fortzusetzen.
Dieses schöne Aquarell im Geiste Ankers muss in dieser
Zeit entstanden sein. Albert Anker verbrachte immer den
Winter in seinem Atelier in Paris, wo er auch 1888 am Salon teilnahm. Zudem wurde Amiets Lehrer Frank Buchser
mit Albert Anker zusammen 1889 in die Eidgenössische
Kunstkommission gewählt.
Durch Studien in München und Paris kam Amiet mit den
bedeutendsten Persönlichkeiten der Kunstszene in Kontakt und wurde stark von der französischen Malerei beeinflusst. Ab 1906 war er jedoch Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“ und ab 1907 der Berliner „Secession“.
Cuno Amiet ist einer der vielseitigsten und bedeutendsten Maler der Schweiz. Er verarbeitete vom Spätimpressionismus über den Jugendstil bis hin zum Expressionismus verschiedene Stile, sodass sich uns heute ein
überraschend heterogenes Werk präsentiert. Sein Haus
in Oschwand wurde Treffpunkt und Aufenthaltsort für viele befreundete Künstler. Es war eine fruchtbare, künstlerisch ergiebige Zeit, die bis an sein Lebensende 1961
andauerte.
Amiet began to paint very early in his life. He was a pupil
of Frank Buchser and, in 1887 made the acquaintance of
Giovanni Giacometti, with whom he had a close friendship throughout their lives. Impressed by French art, in
1888 the two friends went to Paris, to continue their studies at the “Académie Julian”. This beautiful watercolor in
the spirit of Anker must have been created during this period. Albert Anker used to spend the winters in his atelier
in Paris, where he also participated regularly in the Salon.
Anker, with Amiet’s teacher Frank Buchser, was elected
as a member of the Swiss Art Commission.
During his studies in Paris and Munich he came into contact with many well-known artists, which resulted in the
strong influence of French painting in his work. In 1906
he became a member of the artists’ group “Brücke” and a
year later of the Berlin group “Secession”. Cuno Amiet is
one of the most versatile and most important 20th century
painters of Switzerland. He worked in all kinds of styles,
from late impressionism, to art nouveau, and to expressionism, resulting in a surprisingly heterogeneous oeuvre.
His house in Oschwand became a venue and residence
for many affiliated artists. It was a very prolific time, continuing up until his death.
ZEICHNUNGEN
40
28
DRAWINGS
41
FELIX VALLOTTON
(Lausanne 1865-1925 Paris)
29. „-Moi, je joue à Aurillac...D’abord le public de Paris
me dégoûte.“ Chinatinte und Kreide über Bleistift. Monogrammiertund mit Bleistift bezeichnet. Blattgrösse
40,1:26,6 cm.
St-James/ Berelowich, Vallotton dessinateur de presse,
Chêne, 1980. Nr. 177. Erschienen im Le Canard Sauvage in der Nummer vom 11. Oktober 1903. Die ganze Ausgabe war den „cabotins“ Schauspielern gewidmet.
29. “Moi, je joue à Aurillac...D’abord le public de Paris me
dégoûte.” China ink and chalk over pencil. Monogrammed and annotated in pencil. Paper size 40,1:26,6 cm.
St-James/ Berelowich, Vallotton dessinateur de presse,
Chêne, 1980. no. 177. Published in Le Canard Sauvage
in the edition of 11 October 1903. The entire edition of the
magazine was dedicated to the “cabotins” (the actors).
29
ZEICHNUNGEN
42
FÉLIX VALLOTTON
(Lausanne 1865-1925 Paris)
30. Nue debout les mains derrière le dos. Bleistift. Blattgrösse 21:13,3 cm. Inv. Nr. 72987.
30. Nue debout les mains derrière le dos. Pencil. Sheet
size 21:13,3 cm. Inv. No. 72987.
Vallotton wurde 1865 als drittes von vier Kindern geboren.
Zwei Jahre nach Eintritt ins Gymnasium von Lausanne
schrieb er 1877 ein Theaterstück, das er selbst mit Zeichnungen illustrierte. 1882 ging der 17jährige Vallotton an
die Académie Julian nach Paris, um unter der Leitung von
Jules Joseph Lefebvre und Gustave Boulanger Kunst zu
studieren. Zu seinen Kommilitonen zählten unter anderen
Edouard Vuillard und Pierre Bonnard. Die ersten Jahre
verbrachte er in bitterer Armut.
Die Zeichnungen nehmen im Schaffen von Felix Vallotton einen wichtigen Platz ein. Nicht allein zahlenmässig,
sondern vor allem wegen ihrer Vielfältigkeit, denn Vallotton experimentierte mit den verschiedensten Techniken,
die das Papier als Medium ermöglicht. Er trug immer ein
Notizbüchlein auf sich, jederzeit bereit, um mit unermüdlichem Fleiss seine Beobachtungen umgehend festzuhalten. Vallotton betrachtete seine Zeichnungen als ausgesprochen persönliche Arbeiten, auf die er sehr stolz war.
Es ist bekannt, dass er kurz vor seiner letzten Operation
seine Werke im Studio ordnete und diejenigen Zeichnungen vernichtete, die er als nicht gut genug empfand. Er
pflegte über sich zu sagen: „Ma peinture est peut-être
mauvaise, mais je le sais, mes dessins sont bons.“.
Vallotton was born in 1865 the third of four children. In
1877, two years after entering secondary school in Lausanne, he wrote a play which he also illustrated with drawings.
In 1882 the 17 year old Vallotton went to Paris to attend
the Académie Julian where he studied under Jules Joseph Lefebvre and Gustave Boulanger. Among his fellow
students were Edouard Vuillard and Pierre Bonnard. For
his first years in Paris he lived in utter poverty.
Vallotton’s drawings hold an important place in the artist’s
work, partly because of their number, but mainly due to
their variety, since Vallotton experimented with various
techniques, which paper as a medium permitted. He always carried a notebook on him to be immediately ready
with untiring effort to record his observations. Vallotton
considered his drawings as very personal achievements
of which he was very proud. It is known that shortly before
his last operation he put in order his works in his studio
and destroyed those drawings he considered inferior. He
used to say about himself: “My paintings may be bad but
I know my drawings are good.”
30
DRAWINGS
43
JOHANN LUDWIG ABERLI
(Winterthur 1723 – 1786 Bern)
31
32
33
31. La Vallée Oberhasli. Dessiné et gravé par J.L. Aberli
avec Privilége.1780. Kol. Um. Rad. 21,4:35,4 cm. Geiser
105 (II. Platte).
32. Vûe prise du Chateau de Thoun. Dessiné et gravé
par J. L. Aberli avec privilége. Kol. Um. Rad. 19:29 cm.
Geiser 96. Nach 1780.
33. Vûe de Lausanne. Dessiné par J. L. Aberli, et gravé
par B. A. Dunker. avec Privilège. Kol. Um. Rad. 20,5:34,5
cm. Geiser 112.
SCHWEIZER KÜNSTLER
44
Johann Ludwig Aberli ist einer der bedeutendsten
Schweizer Kleinmeister und zugleich einer der Begründer und Vorläufer der Schweizer Romantik. Aus Naturliebe und Begeisterung gelang es ihm als einem der ersten,
eine Vedute, also eine genaue Ansicht eines landschaftlichen Ausschnittes, künstlerisch zu behandeln. Weiter
entwickelte er die sogenannte „Aberlische Manier“, eine
Technik der aquarellierten Umrissradierung, die er 1766
durch „Privileg“ in Bern schützen liess. Auch für die Bemalung wurde ein speziell entwickeltes Verfahren mit
drei Grundfarben angewandt, das uns sein Freund und
Schüler Heinrich Rieter in einem Neujahrsstück von 1817
überliefert hat.
JOHANN HEINRICH BLEULER
(Zollikon 1758-1823 Feuerthalen)
34. Fluelen dans le Canton Ury. fameux Port et Passage
pour aller au Mont de St. Gothard. à Zurich Chez H. Bleuler. Nos. Kol. Um. Rad. 14,8:20,8 cm.
Riek/Rickenbacher, S. 265. Die aussergewöhnlich seltene Ansicht in frischem Kolorit. 1780 gründete Bleuler
einen eigenen Kunstverlag in Fluntern bei Zürich. Er
publizierte eigene und fremde Werke, u.a. von Heinrich
Thomann. Später liess sich Bleuler in Feuerthalen und
Laufen nieder. Das Wirken von Heinrich Bleuler, dessen
Familie und deren Mitarbeitern haben Ende des 18. und
während des 19. Jahrhunderts das künstlerische Schaffen im Raum Schaffhausen massgebend geprägt.
34
SWISS ARTISTS
45
JOHANN LUDWIG BLEULER
(Feuerthalen 1792 – 1850 Schloss Laufen)
35. Vue de la Réunion des deux bras du Rhin supérieur et
du Rhin du milieu prise près le couvent de Dissentis. Dessiné par Ls. Bleuler. Gravé par Falkeisen. Publié par Ls.
Bleuler à Schaffhouse en Suisse. No. 3. Kol. Aquat.18,
8: 28,8 cm.
36. Vue du Couvent de Dissentis, et de ses Environs,
prise près de la réunion de deux bras du Rhin supérieur
et celui du millieu. Dessiné par Lw. Bleuler. Gravé par
Palkeisen. Publié par Ls. Bleuler à Schaffhouse en Suisse. No. 6. Kol. Aquat.18,7:28,7 cm.
37. Vue du Village Hinterrhein vers le glacier de Rheinwald. Dessiné par L. Bleuler. Gravé par F. Hegi. Publié
par Louis Bleuler a Schaffouse. No. 11. Kol. Aquat. 19
:28,9 cm.
38. Le Village de Splügen vers le glacier de Rheinwald.
Dessiné par Ls. Bleuler. Gravé par J. Hürlimann. Publié par Louis Bleuler à Schaffhouse. No. 12. Kol. Aquat.
19:28,9 cm.
41. Vue de la ville de Coire et de ses environs. Dessiné
par Bleuler. Gravé par Salathé. Publié par Ls. Bleuler à
Schaffhouse en Suisse. No. 22. Kol. Aquat 18,8:28,8 cm.
42. Source du Rhin intermediaire Nomme Froda. Dessiné par L. Bleuler. Gravé par J. Schiess. Publié par Louis Bleuler à Schaffhouse en Suisse. No. 23. Kol. Aquat.
19,3:29,2 cm.
Der untere Rand des Blattes ist gebräunt.
43. Vue du village de Trons, Historique au sujet de la
confederation du Canton des Grisons. Dessiné par Ls.
Bleuler. Gravé par Falkeisen. Publié par Ls. Bleuler à
Schaffhouse en Suisse. No. 27. Kol. Aquat. 18,8:28,8 cm.
44. Vue d’Ilanz, première ville sur les bords du Rhin, supérieur. Dessiné par Ls. Bleuler. Gravé par Falkeisen.
Publié par Ls. Bleuler à Schaffhouse en Suisse. No. 28.
Kol. Aquat. 18,7:28, 8 cm.
39. Vue d’Andéer en venant de Splugen prise à gauche
de Barenbourg. Gravé par Falkeisen. Publié par L. Bleuler à Schaffhouse en Suisse. No. 14. Kol. Aquat.18,8:28,6
cm.
40. Vue du Château de Razuns, du mont Galanda et du
chemin du Mont de Gunkels. Gravé par J. Hurlimann. Publié par Ls. Bleuler à Schaffhouse en Suisse. No. 20. Kol.
Aquat.19:29,1 cm.
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SCHWEIZER KÜNSTLER
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SWISS ARTISTS
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JOHANN LUDWIG BLEULER
(Feuerthalen 1792 – 1850 Schloss Laufen)
45. Vue de la Chûte du Rhin prise près des Forges.
Gravé par Weber. Publié par Louis Bleuler au Château
de Lauffen pres Schaffhouse en Suisse. Kol. Aquat.
12,2:16,7 cm.
46. Vue générale de la Chûte du Rhin et de ses environs. Gravé par L. Weber. Publié par Louis Bleuler au
Château de Lauffen pres Schaffhouse en Suisse. Kol.
Aquat. 19,8:30 cm.
Fleckig und gebräunt.
.
46
SCHWEIZER KÜNSTLER
48
45
JOHANN HEINRICH BLEULER SOHN
(Zollikon 1787 – 1857 Feuerthalen)
47
47. „Sempach gegen dem Pilatus im Canton Luzern“. Im
Stein signiert: „J. H. Bleuler pin. 1826“. Original Gouache.
Breiter grau gouachierter Rand. 40:59,5 cm. Verso mit
Ortsbezeichnungen in Tinte. Original aufgezogen, unten
links Wasserfleck im Rand.
47. ”Sempach gegen dem Pilatus im Canton Luzern“.
Signed in the stone: “J. H. Bleuler pin. 1826”. Original
gouache. 40:59,5 cm. Large margins in gray gouache.
Verso locations annotated with brown ink. Original mount.
Lower left margin water stain.
Johann Heinrich Bleuler Sohn besass im Gegensatz zur
Künstlernatur seines jüngeren Bruders Ludwig einen eher
ruhigen, besonnenen Charakter. Schon früh zog ihn sein
Vater zu Arbeiten in seinem Atelier heran. Er entwickelte
sich dann auch zu einem tüchtigen Verleger, Geschäftsmann und regen Politiker und bekleidete sogar bei den
Zürcherischen Truppen den Rang eines Oberstleutnants.
Nach dem Tod der Eltern trennten sich die beiden Brüder und Heinrich führte den Verlag in Feuerthalen weiter.
Obwohl der Künstler immer etwas im Schatten seines lebensgewandten Bruders stand, gibt es eine Anzahl sehr
qualitätvoller Ansichten von ihm.
Johann Heinrich Bleuler Jr. compared to the volatile artistic personality of his younger brother Ludwig, had a
rather calm and introspective character. Early in his life
he was trained in his father’s studio. Later he became
an efficient publisher, businessman, and active politician;
he even held the rank of Lieutenant Colonel with the Zurich troops. After their parents’ death, the two brothers
went separate ways; Heinrich continued to run the family
publishing house in Feuerthalen, although Heinrich was
always in the shadow of his bon vivant brother. There are
a significant number of high quality works by him.
SWISS ARTISTS
49
JOHANN ULRICH BURRI
(1802 Weisslingen ZH)
48. Ansicht von Bern von Nordwesten, von der Enge aus.
Unten rechts sign. „Burri. fect:“. Aquarell. 19,3:27,3 cm.
Vgl. Wüthrich, Sperli, S. 226, Nr. 45 u. Brun III, S. 188,
Nr. 10.
Blick auf die Stadt mit dem Käfigturm, Burgerspital-Kornhaus, Knabenwaisenhaus, Zeughaus, darüber die französische Kirche, Zytglogge und davor das Kornhaus. Im
Hintergrund die eindrucksvollen Gipfel der Berner Hochalpen.
Eindrückliches Aquarell zur kleineren Aquatinta „Vue de
la Ville de Berne prise depuis l’Enge“ von Sperli, die 1832
im Leuthold-Verlag erschienen ist. Unstörendes Stockflecklein im Himmel.
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SCHWEIZER KÜNSTLER
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48. View of Berne from the North-West, seen from the
Enge. Signed lower right: “Burri fect:”. Watercolor.
19,3:27,3 cm.
Comp. Wüthrich, Sperli, p. 226, no 45 and Brun III, p.
188, no 10.
View of the town of Berne with Käfigturm, BurgerspitalKornhaus, Knabenwaisenhaus, Zeughaus, French church, Zytglogge, and in front the Kornhaus. In the background the impressive Bernese Alpine Massive.
Impressive watercolor for the smaller aquatint Vue de la
Ville de Bern prise depuis l’Enge by Sperli, which was
published by Leuthold in 1832. Small unobtrusive stain
in the sky.
G. DANTZER
(Um 1850)
49. Serie von 7 Vorzeichnungen zum „Vater Unser“ im
Wanderer in der Schweiz. Eine malerische Zeitschrift
hrsg. Von mehreren Freunden des Vaterlandes. Jahrgang VI, 1839. (Basel, Maehly & Schabelitz). Gouache
und Pinsel in Grau und Weiss. Alle Arbeiten unten sign.
und dat.: „G. Dantzer 1837 od. 1838“. Je ca. 9,7: 13,5
cm. Alt montiert.
Vorzeichnungen zu folgenden Tafeln:
a) „Unser Vater der du bist in dem Himmel“. Danzer del.
Nilson scupl. Heft 1, Tafel III.
b) „Dein Name werde geheiligt!“ Danzer del. Nilson
scupt. Heft 2, Tafel II.
c) „Dein Reich Komme!“ Danzer del. Nilson scupt. Heft
3. Tafel I.
d) „Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel!“
Nilson scupt. Heft 4. Tafel I.
e) „Gieb uns heute unser tagliches Brot!“ Danzer del.
Nilson scupt. Heft 7. Tafel I.
f) „Vergib uns unsere Schulden“. Danzer. Nilson scupt.
Heft 10, Tafel I.
g) “Führe uns nicht in Versuchung!“ Danzer del. Heft 11.
Tafel I.
a
b
d
e
SWISS ARTISTS
51
JOHANN MELCHIOR FÜSSLI
(1677 Zürich 1736)
49. Municipium Bernense ad fluvium... . Ein Bernerisch
Stättlin an der aren NB …. I. Melchior Füsslin del. Andr.
Hoffer sculp. C. P. S. C. May. Mart. Engelbrecht excud.
A. V. 10. Rad. 17:29,2 cm.
Die schöne Ansicht zeigt die Festung Aarburg, welche
nach dem Bauernkrieg von 1653 von Bern im Jahr 1660
zur Kontrolle der Handelsrouten gebaut wurde. 5 mm
Risslein im linken, breiten Rand.
49
50. a. Thermae Piperinae, monasterio hujus nominis... .
a Das alte Pfäfferser Baad dem Kloster sises Nahmens
zuständig, .... I. Melchior Füsslin del. Andr. Hoffer sculps.
C. P. S. Maj. Mart. Engelbrecht excud. A. V. 11. Rad.
17:29,3 cm.
JOHANN CONRAD GESSNER
(1764 Zürich 1826)
51. Saxon Dragoons Patroling in a Sturm. Kol. Aquatinta. 38,5:54 cm. Gerahmt, Glomy-Montage.
50
Aus: Military Evolutions. Tafel Nr. 9 von 30 Tafeln, gestochen von C. Ziegler,H. Merke, I. Bluck, erschienen in
London bei R. Ackermann, 1799-1803.
Nevil, British Military Prints S. 68. Prideaux S. 337. Die
Tafeln der Serie, aus der dieses Blatt stammt, zeigen
bayrisches, dänisches, englisches, französisches, hessisches, österreichisches, preußisches, russisches und
sächsisches Militär in verschiedenen Kampf-Situationen.
Johann Conrad Gessner war der Sohn und Schüler von
Salomon Gessner und erhielt zudem Unterricht in der
Landschaftsmalerei durch Heinrich Wüest. Salomon
Landolt schliesslich weckte die Vorliebe des jungen
Gessner für Pferde- und Battaillenmalerei. Von 1796 bis
1802 hielt er sich in Schottland auf, wo er sich auf einem
Landgut bei Edinburgh in der Pferdedarstellung vervollkommnete.
SCHWEIZER KÜNSTLER
52
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MATHIAS FUESSLI, I.
(1598 Zürich 1665)
52. Ansicht von Rapperswil. Grauer Pinsel über braune
Feder. 17:28,3 cm.
52. View of Rapperswil. Gray brush over brown pen.
17:28,3 cm.
Fuessli lernte bei Gotthard Ringgli und zog anschliessend nach Italien, wo er von Tempesta und Ribera beeinflusst wurde. Nach seiner Rückkehr nach Zürich erwarb
er 1634 die Mitgliedschaft der Zunft zur Meise.
Fuessli studied first with Gotthard Ringgli and afterwards
moved to Italy, where he was influenced by the works of
Tempesta and Ribera. After his return to Zurich, he became a member of the Guild ”zur Meisen“ in 1634.
52
SWISS ARTISTS
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DAVID HERRLIBERGER
(1697 Zürich 1777)
53. Vue de la Ville de Neuchatel, depuis le Lac. Entre
le Mydi et le Couchant. Neuhaus. M. D.tr et H. V. Pol.
Ad Nat. Del. D. Herrliberger Exc: Cum Priv. – Vue de la
Ville de Neuchatel, du Coté de L’Orient. Neuhaus. MDR.
&H.V. arch: del: ad: Nat: D. Herrliberger, exc. Cum. Priv.
2 Blatt Radierung. Je ca. 16:28 cm.
Aus: „Neue und vollständige Topographie der Eidgenossenschaft… von David Herrliberger. Basel, 1754.“
53
SCHWEIZER KÜNSTLER
54
54. Hotel de la Ville de Zuric. Rath-Haus der Statt Zürich.
David Herrliberger excudit Zürich. 1740. Rad. 21,4:31
cm.
Spiess-Schaad, S. 166, 3.24. Das heutige Rathaus wurde zwischen 1694 und 1698 erbaut. Der schöne Platz mit
dem Brunnen vor der „Haue“ hiess Salzmarkt. Im Hintergrund ist der Rüden sichtbar.
53
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HIERONYMUS HESS
(1799 Basel 1850)
55. Italienische Hirtenfamilie in Landschaft. Brauner und
blauer Pinsel über Bleistift. Sign. u. dat.: „Hier. Hess. fecit. 18 20f“. 22,2:28,3 cm.
55. Italian Shepherd Family in a Landscape. Brown and
blue brush over pencil. Sign. a. dat.: “Hier. Hess. fecit. 18
20f”. 22,2:28,3 cm.
Hieronymus Hess wird als Sohn des Kornmessers Johannes Hess in Basel geboren. Nach einer Lehre als Flachmaler tritt er in die Werkstatt von Maximilian Neustück ein
und besucht bis 1816 die Zeichenschule in Basel. In der
Kunsthandlung von Peter Birmann, in der er ab 1818 arbeitet, lernt er den Kunsthändler und Verleger C. T. Müller kennen. In dessen Dienst reist er 1819 nach Italien,
wo er in Neapel Friedrich Salathé trifft. Aus dieser Zeit
datieren Szenen aus dem neapolitanischen Volksleben.
Mit einem Stipendium reist Hess um 1820 nach Rom, wo
er im Kreis der Lukasbrüder verkehrt und im Tiroler Joseph Anton Koch einen Freund und Lehrer findet. Hier
macht sich Hess einen Namen als Charakterschilderer.
Im August 1822 macht er mit Koch eine Wanderung in
die Sabinerberge (Olevano). 1823 reist er in die Schweiz
zurück, wo er bis zu seinem Tode tätig ist.
Hieronymus Hess was the son of the corn measurer
Johannes Hess in Basel. After an apprenticeship as a
house-painter, he started in the workshop of Maximilian
Neustück. He then attended the drawing school in Basel
until 1816. In the art shop of Peter Birmann, where he
worked from 1818, he met the art dealer and publisher
C. T. Müller, in whose service he traveled to Italy in 1819,
where he met Friedrich Salathé in Naples. From this period works exist which depict scenes of the Neapolitan
folk life. Thanks to a scholarship, Hess traveled to Rome
in 1820, where he became part of the circle of the Nazarenes. Here, he became friends with the Tyrolean Joseph
Anton Koch, who served as his teacher. In Rome, Hess
became known as a caricaturist. In August 1822, he and
Koch made a hike in the Sabine hills (Olevano). In 1823,
he traveled back to Switzerland, where he was active until his death.
55
SWISS ARTISTS
55
FRIEDRICH HORNER
(1800 Basel 1864)
56
56. Bauernhaus in Beatenberg mit Panoramablick über
den Thunersee zu Eiger, Mönch, Jungfrau Lauterbrunnen
Breithorn und Morgenhorn. Aquarell über Bleistift. Unten
rechts sign.: „Frid. Horner“. 55,5:83 cm. Gerahmt.
Der Basler Maler Friedrich Horner ging 1822 nach Neapel und reiste 1838 weiter nach Rom, wo er bis an sein
Lebensende blieb. Bei seinen inalienischen Aquarellen
bediente sich Horner einer speziellen Aquarelltechnik,
indem er eine Leimsubstanz beimischte, die den Wasserfarben eine aussergewöhnliche Leuchtkraft verlieh.
Prachtvolles, farbfrisches Aquarell, das wohl aus der
Frühzeit des Künstlers stammen muss.
SCHWEIZER KÜNSTLER
56
56. Farmhaus on the Beatenberg with a Panoramic View
over the Lake of Thun towards Eiger, Mönch, Jungfrau,
Breithorn and Morgenhorn. Watercolor over pencil. Signed lower right: “Frid. Horner”. 55,5:83 cm. Framed.
The painter Friedrich Horner went to Naples in 1822 and
from there to Rome in 1838, where he stayed the rest of
his life. Painting his watercolors of Italy, Horner used a
special watercolor technique, adding an adhesive substance, which gave the watercolors an extraordinary luminous power.
Very fine and fresh watercolor, probably created in the
artist’s early Swiss time.
JOHANN BAPTIST ISENRING
(Lütisburg 1796-1860 St. Gallen)
57. Ansicht der Stadt Brugg und ihrer merkwürdigen Umgebungen. Vue de la Ville de Brougg et des plus intéressants de ses environs. J. B. Isenring del. I. Hausheer
sculp. Kol. Aquat. 37:49,5 cm.
57. Ansicht der Stadt Brugg und ihrer merkwürdigen Umgebungen. Vue de la Ville de Brougg et des plus intéressants de ses environs. J. B. Isenring del. I. Hausheer
sculp. Colored aquatint. 37:49,5 cm.
Wäspe 99. Sehr fein kolorierter Gruppenstich mit der
Zentralansicht von Brugg von der Hansflue gegen das
Schloss Habsburg und zwölf interessanten Randansichten : Die Stube Rudolphs in der Habsburg, das Kloster
Königsfelden, die alte Brücke in Brugg, Schlafzimmer der
Königin Agnes in Königsfelden, Konzert im Wald Schinznach, Bad Schinznach, Speisesaal Bad Schinznach,
Pfarrhaus Windish, Ruine Freudenau, Chor der Kirche
Königsfelden, Schloss Altenburg und Schloss Habsburg.
Isenring war ein Topographiezeichner von akribischer
Genauigkeit. Seine detailliert ausgearbeiteten Bleistiftzeichnungen dienten ihm als Vorlagen für feinkörnige,
aufwendig kolorierte Aquatinta-Blätter. Für die Sammlung malerischer Ansichten der merkwürdigsten Städte
und Flecken der Schweiz, die zwischen 1832 und 1840
entstand, verwendete Isenring zum ersten Mal die in der
zweiten Jahrhunderthälfte besonders beliebte Bildform
des sogenannten Gruppenstichs oder Sammelblattes,
indem er zwölf kleinformatige Ansichten um die zentrale
Vedute einer Stadt anordnet.
Wäspe 99. Very fine colored group arrangement with the
central view of Brugg towards the Habsburg Castle and
twelve other interesting views: Rudolph’s parlor in the
Habsburg Castle, the Monastery Königsfelden, the old
bridge in Brugg, the bedroom of Queen Agnes in Königsfelden, concert in the forest of Schinznach, Bad Schinznach, the dining room in Bad Schinznach, the rectory of
Windisch, the ruins of Freudenau, the apse of the church
in Königsfelden, Altenburg Castle and Habsburg Castle.
Isenring was a topographical draughtsman, known for
his meticulous accuracy. He used his highly detailed
drawings as models for fine grained, elaborately colored
aquatint views. For his collection of views of remarkable
towns and places in Switzerland, which he made between
1832 and 1840, Isenring used a new group arrangement,
which became very popular in the second half of the 19th
century. In this arrangement, he placed 12 smaller views
around a larger central view of a town, thereby making
it practicable and economically interesting to print each
town separately.
57
SWISS ARTISTS
57
FRANZ NIKLAUS KÖNIG
(1765 Bern 1832)
59. Le Retour des Alpes. - La Famille laborieuse. F: N:
König fecit. 2 Kol. Um. Rad. Je ca. 26,5:34,8 cm.
Lit:. Mandach, F.N. König, Genf 1923, S.17, Abb.
Mandach Abb. gegenüber SS. 2 und 4. Bourquin S. 46.
F. N. König, ein Schüler der beiden Wocher und später Sigmund Freudenbergers, verlegte 1797 infolge der
angespannten politischen und ökonomischen Lage in
Bern seinen Wohnsitz ins Berner Oberland. Die Jahre,
welche er im Berner Oberland zugebrachte, waren wohl
die fruchtbarste Zeit in seinem Schaffen. Er verstand es
nicht nur den Fremden, die es als eine Ehre betrachteten, ihn in seinem Atelier in Interlaken und Unterseen
besuchen zu dürfen, seine Ansichten und Genredarstel-
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SCHWEIZER KÜNSTLER
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lungen anzubieten, sondern tat alles, um ihren Aufenthalt
im Oberland so angenehm wie möglich zu gestalten. So
sparte auch die Malerin Vigée-Lebrun, die das Unspunnenfest besuchte und bei König einquartiert war, nicht mit
Lob. Nach einem gescheiterten Versuch einen Kurort in
Interlaken einzurichten, wendete sich König wieder der
Malerei und dem Aquarellmalen zu und begann, Landschaftszyklen im traditionellen Stil der Berner Kleinmeister zu radieren. Wie kaum ein anderer verstand er es, die
Arbeiten und Freuden der ländlichen Bevölkerung darzustellen. Die idyllischen Szenen werden v. a. durch die malerische Lichtführung überaus intensiviert. Daneben war
König auch als Graphiker in der Schweiz bahnbrechend,
da er neben Lithographie und Weichgrundradierung als
erster die Aquatintamanier benutzte.
59. Le Retour des Alpes. – La Famille laborieuse. F: N:
König fecit. 2 Colored outline etchings. Each approx.
26,5:34,8 cm.
Lit:. Lit:. Mandach, F.N. König, Genf 1923, p.17, Abb.
Mandach Ill. Opposite pp.2 and 4. Bourquin p. 46. F. N.
König, a student of the two Wochers and later of Sigmund
Freudenberger, moved to the Bernese Oberland in 1797,
due to the tense political and economic situation in Berne.
The years he spent in the Oberland, were probably the
most fertile time in his career. He not only offered his work
to the visitors, who considered it an honor to visit him in
his studio in Interlaken and Unterseen, but also did eve-
rything possible to make their stay as pleasant as possible. Guests like the painter Vigée-Lebrun, who stayed with
König while attending the Unspunnen festival, praised
him. After a failed attempt to establish a health resort in
Interlaken, König returned to his painting and watercolors
and then began to etch landscape cycles in the traditional
style of the Bernese Masters. Like no other artist he understood how to present the work and the joys of the rural
population. His idyllic scenes are intensified by the scenic
lighting he used. In addition, König was groundbreaking
as a graphic designer in Switzerland, since he was the
first to use the aquatint technique.
59
SWISS ARTISTS
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FRANZ NIKLAUS KÖNIG
(1765 Bern 1832)
60. Die Gluck-henne. - Das Abend-brot. N. König fecit. in
Interlaken, Canton Bern, bey dem Autor. 2 Kol. Um. Rad.
Je ca. 24:20,5 cm.
Kat. Ausst. Berner Kunstmuseum, Mai/Juni 1923, S.42f,
Nr. 251 und 252.
Zusammen mit Aberli, Freudenberger und Dunker gehört König zu den vier Hauptvertretern der Berner Kleinmeister. König, ein sehr vielseitiger Künstler, brachte zusammen mit Freudenberger die Genreszenen aus dem
Berner Volksleben zur Hochblüte. Die Verbindung von
Landschaft und Genre, wie sie in zunehmendem Masse
das Schaffen Königs bestimmte, fand in den bekannten
Genrebildern wie „Le Retour des Alpes“, „La Famille laborieuse“, „Die Gluckhenne“, „Das Abendbrot“ und den
vier reizvollen Darstellungen im „Leben der Landbevölkerung“ einen eigentlichen Höhepunkt und machte des
Künstlers Namen weit über die Landesgrenzen hinaus
bekannt.
Prachtvolle Exemplare dieser sehr seltenen Gegenstücke.
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SCHWEIZER KÜNSTLER
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60. Die Gluck-henne. Das Abend-brot. N. König fecit. in
Interlaken, Canton Bern, bey dem Autor. 2 colored outline
etchings. Each around 24:20,5 cm.
Cat. Exhibition Berner Kunstmuseum, May/June 1923, p.
42f, no. 251 and 252.
This rare and charming pair of rural genre scenes is from
König‘s time in Interlaken. Together with Johann Ludwig
Aberli, Sigmund Freudenberger, and Balthasar Anton
Dunker, Koenig was one of the four small Masters of Berne. Koenig and Freudenberg’s genre paintings brought
alive the daily folk life of Berne. The combination of landscape and genre styles appeared more often and could
be seen more clearly in Koenig’s work. His most famous
genre paintings include Le Retour des Alpes (1789), La
Famille laborieuse (1801), Die Gluckhenne (1801), Das
Abendbrot (1801), and the four charming depictions of
“Leben der Landbevölkerung”. These paintings were the
high point of his career and earned him fame far beyond
the Swiss border. Magnificent examples of these rare
works.
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SWISS ARTISTS
61
EMANUEL LABHARDT
(Steckborn 1810 – 1874 Feuerthalen)
61. „Im Schlossgarten zu Arbon“. Um 1830. Aquarell und
Gouache über Bleistift auf blauem Papier, auf Unterlage
aufgezogen. Oben im Himmel mit Ortsbezeichnungen:
„Rorschach, Horn, Steinach, Säntis“. 20:28 cm.
Ref.: Müller/Rutishauser/Früh/Raimann, Der Thurgau in
alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880,
Huber Frauenfeld 1992, Nr. 26 (Graphikblatt)
Ausgearbeitete Vorzeichnung für die Umriss-Radierung
des Künstlers, entstanden ca. 1830. Im Unterschied zur
Zeichnung bereicherte Labhardt das Graphikblatt noch
mit Staffage im Vordergrund. Die Darstellung zeigt den
schönen Ausblick über die Bucht von Rorschach mit
dem Alpstein und dem Säntis im Hintergrund. Im Vordergrund rechts der Chor der St. Martinskirche und der
Galluskapelle.
61. Im Schlossgarten zu Arbon. About 1830. Watercolor
and Gouache over pencil on blue paper, mounted on a
support. Annotated in the lower foreground and in the
sky with localized names: “Rorschach, Horn, Steinach,
Säntis”. 20:28 cm.
Ref.: Müller/Rutishauser/Früh/Raimann, Der Thurgau in
alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880,
Huber Frauenfeld 1992 no. 26 (print).
Very finely worked drawing for the outline etching by the
artist, executed about 1830. In contrast to the drawing,
Labhardt enriched the print with people in the foreground.
The drawing shows the beautiful view across the bay of
Rorschach with the Alpstein and the Santis in the background. In the foreground on the right the Apse of St.
Martin‘s Church and the Gallus Chapel.
61
SCHWEIZER KÜNSTLER
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SWISS ARTISTS
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JEAN ANTOINE LINCK
(1766 Genf 1843)
62. Wolkenstudie. Schwarze und weisse Kreide auf grauem Papier. Blattgrösse 13,2:18,7 cm.
Slg.: Carmen Fontanet, (1934 Genf 1984), (Lugt 3225). Teile der Sammlung besitzen das Museum
d‘Art et d‘Histoire und die Bibliothèque publique universitaire von Genf. Einzelne Blätter von Linck aus
der Sammlung wurden in der Ausstellung Jean Antoine Linck, peintre genevois, Annecy 1990 gezeigt.
62. Study of Clouds. Black and white chalk on gray paper. Paper size 13,2:18,7 cm.
Coll.: Carmen Fontanet, (1934 Genf 1984), Lugt 3225. Part of the collection is now at the Musée d’Art
et d’Histoire and the Bibliothèque publique universitaire in Geneva. Some works were exhibited at the
Exhibition of Jean Antoine Linck, peintre genevois, Annecy 1990.
Comp.: Jean Antoine Linck, peintre genevois, Annecy 1990, no. 115ff.
Jean-Antoine Linck, der Sohn des Emailmalers und Kupferstechers Jean Conrad Linck, lernte sein Handwerk
im Atelier seines Vaters, zusammen mit seinem älteren
Bruder Jean-Philippe. Er verbrachte sein ganzes Leben
in Genf. Auf seinen vielen Wanderungen in die Savoyer
Alpen und in die Gegend rund um den Genfer-See fertigte er häufig Studien von der Natur- und Bergwelt an,
vorwiegend auf grauem oder auch blauem Papier, das er
mit Bleistift, schwarzer und weisser Kreide bearbeitete.
SCHWEIZER KÜNSTLER
64
Linck gelangte durch seine grossen Aquarelle mit Sujets
aus dem Rhonetal, der Waadt, Genf und Chamonix, die
er mit der ihm eigenen brillanten Gouachefarbentechnik
malte, zu Berühmtheit.
Sein Atelier in Montbrillant vor den Toren Genfs war ein
Anziehungspunkt für viele durchreisende Persönlichkeiten seiner Zeit.
63. Wolkenstudie. Schwarze und weisse Kreide auf grauem Papier. Blattgrösse 13,2:18,7 cm. Verso: Studie eines Mannes im Profil.
Slg.: Carmen Fontanet, (1934 Genf 1984), (Lugt 3225) ohne Stempel. Teile der Sammlung besitzen das Museum d‘Art et d‘Histoire und die Bibliothèque publique universitaire von Genf. Einzelne
Blätter von Linck aus der Sammlung wurden in der Ausstellung Jean Antoine Linck, peintre genevois, Annecy 1990 gezeigt.
Vgl.: Jean Antoine Linck, peintre genevois, Annecy 1990, Nr. 115ff.
63. Study of Clouds. Black and white chalk on gray paper. Paper size 13,2:18,7 cm. Verso: Profile
study of a man.
Coll.: Carmen Fontanet, (1934 Genf 1984), Lugt 3225 (without collectors mark). Part of the collection is now at the Musée d’Art et d’Histoire and the Bibliothèque publique universitaire in Geneva.
Some works were exhibited at the Exhibition of Jean Antoine Linck, peintre genevois, Annecy 1990.
Comp..: Jean Antoine Linck, peintre genevois, Annecy 1990, no. 115ff.
Jean-Antoine Linck, son of the enamel painter and engraver Jean Conrad Linck, apprenticed in his father’s workshop, together with his older brother Jean-Philippe. He
spent his whole life in Geneva. On his many hikes in the
Savoy Alps and around the lake Geneva, he executed
studies of nature and the mountains, mainly on gray or
blue paper and drawing with pencil, and black and white
chalk.
Linck became famous through his large watercolor views
of the Rhone valley, Vaud, Geneva, and Chamonix, which
he depicted using his unique brilliant gouache painting
technique. His house and workshop in Montbrillant became a destination for numerous travelers interested in art.
SWISS ARTISTS
65
MATHIAS GABRIEL LORY
(1784 Bern 1846)
64. „Schwiz. 23.“ Zwei Bauern im Gespräch; der Bauer
rechts im Kostüm aus dem Muottatal. Aquarell. Im Sujet
links unten sign.: „G. Lory“. 21:15,2.
Lit.: Mandach, Deux peintres Suisse... 1920, Nr. 352.
Sehr fein gearbeitete Vorlage für das Werk „Costumes
Suisses...dessinés d‘après nature et publiés par G. Lory
fils et F.-W. Moritz... Neuchâtel, Wolfrath, 1824
64
65
65. Vue prise au fond du Hasli im Grund sur la route
du Grimsel. Dessiné par G. Lory fils. Gravé par J. Hürlimann. Kol. Aquat. 19,5:28 cm.
66
66. Les Eaux d‘Amphion, près d‘Evian. Dessiné par G.
Lory.. Kol. Aquat. 20:28,2 cm.
M. 285. Einzelblatt aus: „Voyage pittoresque de
l’Oberland bernois“, Paris, Didot l’ainé, 1822.
M. 137. Einzelblatt aus : „Voyage pittoresque de Genève
à Milan“, Paris, Didot l’ainé, 1811. Unstörender Fleck im
Himmelbereich.
67. Chûte du Staubbach prise a l‘entrée du village de
Lauterbrunne. Dessiné par G. Lory fils. Gravé par J. Hurlimann. Kol. Aquat. 19,2:28 cm.
M. 275. Einzelblatt aus : „Voyage pittoresque de
l’Oberland bernois“, Paris, Didot l’ainé, 1822. Schönes
frisches Kolorit.
67
SCHWEIZER KÜNSTLER
66
MATHIAS GABRIEL LORY FILS
(1784 Bern 1846)
68
68. „In Iseltwald. G: Lory Sohn.“ Aquarell. 15,8:19,4 cm.
Lichtrand.
68. ”In Iseltwald. G: Lory Sohn.“ Watercolor. 15,8:19,4
cm. Light stained.
Reizvolle Darstellung der Bauernhäuser vom Brienzersee
her. Diese Ansicht scheint Lory als Auftragsarbeit mehrfach ausgeführt zu haben (Vgl: August Laube, Schweizer
Romantiker, 1976 Nr. 139.).
Mathias Gabriel Lorys Aquarelle sind geprägt durch
eine starke ornamentalische Wirkung, welche durch den
Dunst- und die Wolkenbildung noch verstärkt wird. Lory
fils gilt als der erfolgreichste Darsteller der Alpenwelt um
1830 und wurde vor allem durch die Herausgabe der
fantastischen Schweizeralben “Voyage pittoresque de
l’Oberland Bernois” und “Souvenir de la Suisse” bekannt.
Charming depiction of farmhouses seen from the lake of
Brienz. Lory probably executed this view several times on
commission (Comp: August Laube, Schweizer Romantiker, 1976 no. 139.).
The watercolors by Mathias Gabriel Lory are characterised
by a strong decorative effect which is often strengthened
by a layer of haze and clouds in a strong blue sky. Lory
fils is considered the most successful painter of alpine
scenes around 1830. He became known through his
beautiful color plate publications Voyage pittoresque de
l‘Oberland Bernois and Souvenir de la Suisse.
SWISS ARTISTS
67
JOHANN JAKOB LUTZ
(1753 Bern 1791)
69. Den hochgeachteten Herren des Löblichen Aeussern Standes der Stadt und Republik Bern gewidmet. Mit
hochobrigkeitlichem Privilegio im Jahr 1788. durch Ihren
unterthänigst ergebenen Diener Johann Jakob Lutz Mahler.
- Ihren Excellenzen den erlauchteten hohen und mächtigen Herren: Herren Schultheissen Klein und Grossen
Rath der Stadt und Republick Bern gewidmet. Mit hochobrigkeitlichem Privilegio im Jahr 1788 durch Ihren unterthänigst ergebenen Bürger Joh. Jak. Lutz, Mahler. 2
kol. Um. Rad. Je ca. 34:60 cm.
Beschnitten u. alt montiert mit deutschem Titel.
Vgl. P. Hofer, Das Berner Stadtbild im Wandel der Jahrhunderte, Nr. 146/147. Schweizer Kleinmeister, hrsg. v. W.
Hugelshofer, Abb. 6. Das erste Blatt hat die Ratsprozes-
sion und den Umzug der Äussern Stände am Nachmittag
der Ostermontagsfeste zum Inhalt. Es zeigt den Zug der
Bannerträger der verschiedenen Kantone, angeführt vom
„Berner-Mutz“, beim Überqueren des Waisenhausplatzes. Rechts im Bild der Käfigturm und der „Urispiegel“,
die traditionelle Figur bei den Ostermontagsumzügen zur
Verspottung der „Auswüchse“ in der weiblichen Mode.
Das zweite Blatt mit der Darstellung der Ostermontagsprozession der „Rät und Burger“ (Grosser und Kleiner
Rat, voran die Magistrate) zeigt die Ratsherren beim Verlassen des Münsters. Rechts auf einer Terrasse Damen
des Berner Patriziats.
Das eine Blatt etwas fleckig, sonst beide farbfrisch. Sehr
selten.
69
SCHWEIZER KÜNSTLER
68
69. Den hochgeachteten Herren des Löblichen Aeussern Standes der Stadt und Republik Bern gewidmet. Mit
hochobrigkeitlichem Privilegio im Jahr 1788. durch Ihren
unterthänigst ergebenen Diener Johann Jakob Lutz Mahler.
- Ihren Excellenzen den erlauchteten hohen und mächtigen Herren: Herren Schultheissen Klein und Grossen
Rath der Stadt und Republick Bern gewidmet. Mit hochobrigkeitlichem Privilegio im Jahr 1788 durch Ihren unterthänigst ergebenen Bürger Joh. Jak. Lutz, Mahler. 2
colored outline etchings. Each around 34:60 cm. Trimmed with an old mounting including the original German
title.
P. Hofer, Das Berner Stadtbild im Wandel der Jahrhunderte, No. 146/147. Schweizer Kleinmeister, edited by v.
W. Hugelshofer, ill. 6. The first etching shows the procession of the counsel and the parliament during the feasts
of Easter Monday. The procession is led by the standardbearers of the cantons and the “Bernese-Mutz” crossing
the Waisenhausplatz. On the right the Cagetower and the
“Urispiegel”, which is the traditional figure mocking the
excesses of female fashion. The second image shows
the Easter Monday procession of the “Rät und Burger”
(members of the upper and lower chambers of parliament
and the Burgers) lead by the megastars, leaving the cathedral. On the right side on the terrace are the ladies of
the patrician families.
One of the etchings with little stains, but otherwise both
very fresh in color. Very rare.
69
SWISS ARTISTS
69
JOHANN BAPTIST MARZOHL
(Luzern 1792 – 1863 Rom)
70. Ansicht von Luzern mit Trachtenfrau und Kind im Vordergrund. Aquarell. Sign.: „J. Bapt. Marzohl.“. 22:30,3
cm.
Marzohl war ursprünglich Bäcker, bevor er sich gänzlich
der Kunst widmete. Er kopierte um 1826 die HolbeinFesken am Hertensteinhaus in Luzern, die heute verloren sind. Der Luzerner Künstler schuf einige sehr schöne
Aquarelle aus der Gegend seiner Heimatstadt, welche in
der Bürgerbibliothek in Luzern aufbewahrt werden. Darüberhinaus sind auch seine Aquarelle über Italien erwähnenswert, die er 1840 in Basel ausstellte. 1869 hat er
auch in Luzern ausgestellt.
70. View of Lucerne with a Woman in Swiss Costume and
a Child. Watercolor. Sign.: “J. Bapt. Marzohl.” 22:30,3 cm.
Marzohl was originally a baker before he completely devoted himself to art. Around 1826 he copied the frescoes
by Holbein at the Hertenstein house in Lucerne, which
are lost today. This artist from Lucerne created a few very
beautiful watercolors of the region around his hometown,
which are now housed in the Library of Lucerne. Also, his
watercolors about Italy are worth mentioning, which he
exhibited in Basel in 1840. In 1869, he also exhibited in
Lucerne.
70
SCHWEIZER KÜNSTLER
70
HEINRICH MAURER
(Bülach 1774-1822 Zürich)
71
71. „Das Leüker Bad“. Im unteren Rand hs. alt dat.:
„1811“ und bez. Aquarell in Grau. 18,8:25,4 cm. Auf Unterlage montiert.
Dargestellt ist Leukerbad mit dem Badhaus links und
dem Maison Blanche in der Mitte. In den Ecken geringe
Leimspuren.
Maurer wurde in Bülach als Sohn eines Kapiteldiakons
geboren und machte ab 1789 eine Lehre in Zürich beim
Landschaftsmaler und Radierer Johann Kaspar Huber.
1796 begab er sich auf Wanderschaft nach Augsburg,
München und Dresden, wo er in Kontakt mit der niederländischen Malerei kam. Im darauffolgenden Jahr kehrte
er nach Zürich zurück. 1809 – 11 machte er einen Kuraufenthalt in der Leuk, wo auch dieses Aquarell entstanden
ist. Ab 1814 unternahm er jeden Sommer eine Reise in
die Schweizer Alpen und verarbeitete seine Studien in
Gemälden und Radierungen.
72
72. „In Hirslanden, bei Zürich“. Bleistift und Kohle, mit
Weiss und verschiedenen Gelbtönen gehöht, auf grauem Papier. 16:25,4 cm.
Fein ausgeführte Zeichnung des bekannten Stöckentobelbachs zwischen Hirslanden und Witikon.
SWISS ARTISTS
71
73. Bootsfahrt in nächtlicher Landschaft bei Mondschein.
I. H. Meÿer inv. 1793. Schwarze Feder und schwarzer,
grauer und weisser Pinsel. 39:50 cm.
Johann Heinrich Meyer war ein sehr geschickter Zeichner und Radierer. Obwohl er sich schon vorher in seiner
Freizeit der Malerei und Radierung widmete, entschied
er sich erst 1781 nach seiner Ehe, die väterliche Strumpfweberei zu verlassen und sich ganz der Kunst zu widmen. Er erhielt bald Bestellungen für die Neujahrsblätter
und nach Sal. Gessners Tod setzte er dessen Serie von
Schweizeransichten in den Helv. Almanachen fort. Dabei
war er auch schriftstellerisch tätig; 1793 erschien seine
„Malerische Reise in die italienische Schweiz“.
Johann Heinrich Meyer war stark mit Zürich und den dort
ansässigen Künstlern verbunden. 1787 half er mit, die
Künstlergesellschaft zu gründen.
Meyer orientiert sich an einem Verständnis einer Unterscheidung von heroischer und arkadischer Landschaft
und kann in der in der Nachfolge von Anthonie Waterloos Auffassung von Landschaftsdarstellungen gesehen werden. Waterloo war von Rembrandt beeinflusst,
der sich bei seinen Landschaften auf reale Einzelheiten
konzentrierte, die vorher nicht als bildwürdig angesehen
worden waren und stellte diese nun als autonome Motive dar. Waterloo folgte dieser realistischen Darstellungsweise, zeigte aber eine subjektiv geprägte, poetische
Landschaft, die dem Künstler mehr Freiheit erlaubte. Die
neuen Elemente in den Kompositionen wie Verdichtung
von Baumgruppen, Einbezug von Wasser und Ufern, sowie der Gegensatz zwischen Ruhe und Bewegung waren
Grundlage für eine neue Ästhetik und zeigt hier die empfindsame Naturauffassung des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Diese wurde nach Meyer durch Kolbe weitergeführt und noch mit mehr Stimmungen akzentuiert. Die
vorliegende Zeichnung von Meyer zeigt diese Sichtweise
auf die Natur in wunderbarer Weise, alles ist in Harmonie
vereint.
Leichte Oberflächenkratzer in der rechten Bildhälfte. Kleines Risslein im unteren Randbereich.
SCHWEIZER KÜNSTLER
72
73. Boating in a Night Landscape. I H. Meÿer inv. 1793.
Black pen and black, gray and white brush. 39:50 cm.
Johann Heinrich Meyer was a very skillful draughtsman
and etcher. Although he painted and etched in his spare
time, he decided only in 1781 after his marriage, to leave
the paternal sock weaving mill and completely dedicate
himself to painting. He soon received orders for New Year
publications and after the death of Salomon Gessner he
continued Gessner’s series of Swiss Views for the Helvetic Almanac.
Meyer was also active as a writer; and in 1793 published
his Pictorial Journey into Italian Switzerland.
Johann Heinrich Meyer was based in Zurich and closely
associated with Zurich artists. In 1787 he helped to found
the Artists’ Society of Zurich.
Meyer’s view of nature is based on a distinction between
a heroic and Arcadian landscape and can be seen in his
following Anthonie Waterloo’s representation of landscapes. Waterloo was influenced by Rembrandt, who
focused his landscapes on real details which previously
haven’t been considered worthy of depiction and showed
them now as autonomous motives. Waterloo followed this
realistic representation, but showed a subjectively influenced, poetic landscape, which allowed the artist more
freedom. The new elements in the compositions, such
as concentration of tree groups, inclusion of water and
shores, as well as the contrast between stillness and movement, were the basis for a new aesthetic. Shown here
is the sensitive conception of nature in the late 18th century. Following Meyer, Kolbe continued this and accentuated these landscapes with more sentiment. The present
drawing by Meyer shows this way of looking at nature in a
wonderful way, everything is united in harmony.
Light surface scratches in the right half. Small tear in the
bottom area.
JOHANN HEINRICH MEYER
(1755 Zürich 1829)
73
SWISS ARTISTS
73
CHRISTIAN VON MECHEL
HEINRICH MAURER
(1737 Basel – 1817 Berlin)
(Bülach 1774-1822 Zürich)
75. Die Stadt Zürich von der Nordseite. La Ville de Zurich du côté du Nord. Maurer pinx. Hegi sc. Kol. Aquat.
16:23,5 cm.
Appenzeller 23. Ansicht von Unterstrass aus gegen See
und Gebirge. In der Mitte liegt die Stadt mit den drei grossen Kirchen; rechts sind zwischen Limmat und Sihl noch
die Schanzen zu sehen. Die reizvolle Darstellung der
Stadt Zürich in farbfrischem Kolorit.
75. Die Stadt Zürich von der Nordseite. La Ville de Zurich
du côté du Nord. Maurer pinx. Hegi sc. Colored aquatint.
16:23,5 cm.
App. 23. View from Unterstrass towards the lake and
mountains. In the center is the town with its three large
churches, on the right between the Limmat and Sihl rivers are the city fortification. Beautiful depiction of Zurich
in fresh colors.
74
74. Vue de la cascade de pissevache d’une des plus
belles de la Suisse, près de Martigny dans le bas Valais.
A Basle chez Chr. De Mechel. Kol. Um. Rad. 32,5:24,7
cm.
Wüthrich 201. Gattlen 138. Prachtvolles, frisches Kolorit. In seiner Erhaltung sehr selten.
SCHWEIZER KÜNSTLER
74
75
JOHANN JAKOB MEYER
(Meilen 1787-1858 Zürich)
JOHANNES NOTZ
(1802 Zürich 1862)
77. Franz Hegi, im 76sten Lebensjahr. J. Notz. Del.
Schöninger. galvanograph. Aquatinta. 24:19,4 cm.
76
76. Der Rheinfall bey Schaffhausen. Cataracte du Rhin
près de Schaffhouse. Jb. Meyer del. & sculp. Kol. Aquat.
16:22,5 cm.
Der erste Lehrer von Johannes Notz war der Maler
Pfenninger und auch vom Porträt-Zeichner Oeri nahm
er viele Ratschläge an, was sich auch in seiner Art zu
zeichnen zeigte. Nach dem Besuch der Akademie in
München 1821 – 1823 verdiente Notz seinen Unterhalt
in Aarau, Basel, Elsass, Paris und während 15 Jahren
in England, wo er zum Liebling der englischen Aristokratie wurde und es damit zu solidem Wohlstand brachte. 1842 zog er für ein Jahr nach Italien und verbrachte
auch die nächsten paar Winter dort und verkehrte mit
der damals grossen schweizerischen Künstlerkolonie.
Die letzten 15 Lebensjahre verbrachte er in Zürich.
Das Talent von Notz lag im Erfassen der Physiognomie
und einer genauen Art zu zeichnen, was ihm vor Aufkommen der Fotografie noch zu Nutze kam. Auch seine Aquarelle sind mit solider Technik ausgeführt, meist
Einzelfiguren. Eine Sammlung von Porträts, der in Italien angetroffenen Zürcher Künstlern befindet sich in der
Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft zu finden.
Meyer absolvierte eine dreijährige Ausbildung in der Zürcher Werkstatt des Malers und Kunsthändlers Heinrich
Füßli (1755- 1829). Bei Franz Hegi versuchte er sich
in der Radier- und Aquatinta-Technik. Wichtig für seine
weitere Ausbildung waren die Jahre, die er ab 1811 bei
der renommierten Künstlerfamilie Lory in Neuenburg zubrachte. Bereits 1803 beteiligte er sich mit einer Kreidezeichnung an einer Zürcher Kunstausstellung. Bis zu
seinem Lebensende folgten weitere erfolgreiche Ausstellungsteilnahmen mit Aquarellen und Zeichnungen.
Reisen führten ihn 1839 auch nach Deutschland und
bis nach Berlin, wo der preußische König, den er bereits 1820 als Thronfolger in Zürich kennengelernt hatte,
mehrere seiner Aquarelle erwarb. 1842 reiste er über
Hamburg nach St. Petersburg, wo er von der Zarenfamilie verschiedene Aufträge erhielt. Die letzte größere
Reise führte ihn 1852 nach Wien.
Johann Jakob Meyer von Meilen war einer der geschicktesten Aquarellmaler seiner Zeit. Auf seinen vielen Reisen fertigte er zahlreiche Skizzen an, die er später in
seinem Atelier zu den farbenprächtigsten und eindrucksvollsten, grossformatigen Aquarellen verarbeitete. Seine
Aquarelle wurden später häufig von anderen Künstlern
in Aquatinta gestochen.
77
SWISS ARTISTS
75
MATHIAS PFENNINGER
(1739 Zürich 1813)
78. Hinter Hoff zu Baden Gegen der Matten bey den
grossen Bädern. Math: Pfenninger in Zurich ad: Nat: del:
et Sculp: Kol. Um. Rad. 18,9:28,8 cm.
78. Hinter Hoff zu Baden Gegen der Matten bey den
grossen Bädern. Math: Pfenninger in Zurich ad: Nat: del:
et Sculp: Colored outline etching. 18,9:28,8 cm.
„Hinterhof“ war der Name eines sehr vornehmen Badegasthofes in Baden. Urkundlich erwähnt wird er erstmals
im 14. Jh. Er bestand aus einer weitläufigen Häusergruppe um einen geräumigen Innenhof mit der alten Dreikönigskapelle, von welcher wir auf unserer Ansicht lediglich
den Turm über den Dächern erblicken. Matthias Pfenninger gehört zu den besten Stechern der frühen Zeit der
Schweizer Kleinmeister. Breitrandig und in ausgezeichnetem Kolorit. Sehr selten.
”Hinterhof“ was the name of a very distinguished bathing
inn in Baden. It was first mentioned in documents in the
14th century. The inn consisted of a large group of houses around a spacious courtyard with the old Epiphany
Chapel, here we can only see its tower over the rooftops.
Matthias Pfenninger is one of the best engravers of the
early period of Swiss small master artists. Wide margins
and in excellent coloring. Very rare.
SCHWEIZER KÜNSTLER
76
78
DAVID ALOIS SCHMID
(1791 Schwyz 1861)
79. „Vue du Glacier de superieur du Grindelwald. D. A.
Schmid fecit.” Aquarell. 23,2:31 cm.
79. “Vue du Glacier de superieur du Grindelwald. D. A.
Schmid fecit.” Watercolor. 23,2:31 cm.
Lit:. Zumbühl, Die Schwankungen der Grindelwaldgletscher, Basel, 1980, 273, K 475.1.
Lit:.Zumbühl, Die Schwankungen der Grindelwaldgletscher, Bale, 1980, 273, K 475.1.
Dr. Zumbühl bildet in seinem Buch die Vorzeichnung zu
diesem Aquarell ab und datiert es nach den Gletscherschwankungen auf 1840er Jahre oder um 1820(?).
Prachtvolle Ansicht von Grindelwald mit der Kirche und
dahinter das imposante Wetterhorn. Als Zeichner und
Aquarellist von Veduten, hauptsächlich aus der Innerschweiz, genoss D.A. Schmid zusammen mit seinem
Bruder Franz weit über heimatliche Grenzen hinweg
grosse Beliebtheit. Sein grosser Fleiss machte ihn bei
vielen Verlagen als Vorlagenzeichner hoch begehrt. Seine reizvollen Veduten sind immer reich gegliedert mit dekorativen Staffagen einer heilen Welt. Kleines Flecklein
in der Bildmitte.
In his book Dr. Zumbühl shows the sketch for this watercolor and dates it according to the glacier fluctuations
about 1840 or 1820(?).
Magnificent view of Grindelwald with the church and
behind the impressive mountain the “Wetterhorn”. As a
draughtsman and watercolorist of “views”, mainly from
central Switzerland, D.A. Schmid and his brother Franz
enjoyed wide popularity far beyond their native borders.
His hard work made him popular to many publishers as
a model draughtsman. His beautiful “views” are always
richly structured with decorative stage sets of an ideal
world. Small stain in the center.
79
SWISS ARTISTS
77
AUGUSTIN SCHMID
(Schussenried (Deutschland)1770 – 1837 Luzern)
80
80. Luzern vom Felsberg aus. Öl auf Malkarton. 37:46
cm. Gerahmt.
80. View of Lucern from the Felsberg. Oil on cardboard.
37:46 cm. Framed.
Vgl.: Xaver von Moos, Luzern, ein kleiner Kunstführer,
Abb. 3.
Comp.: Published in Xaver von Moos, Luzern, ein kleiner
Kunstführer, ill. 3.
Schmid zeigte schon als Novize im Kloster Schussenried seine Begabung zum Zeichnen, bildete sich aber
als Feldmesser aus. 1794 kam er ins Kloster St. Urban,
wo ihm der Abt die topographische Vermessung der Kirchengüter im Thurgau übertrug. Nach einem Aufenthalt
in Wien kam Schmid als Zeichenlehrer und GeometrieProfessor nach Luzern. Teile seines Werkes sind im Archiv der Kunstgesellschaft Luzern zu finden. Neben seinen Bildern in Öl fanden auch seine Aquarelle grossen
Anklang.
Although Schmid first showed his talent for drawing as
a student at the Schussenried monastery, he educated
himself to be a surveyor. By 1794 he was working in the
St. Urban monastery, where the abbot asked him for a topographical survey of the church property. After his stay
in Vienna Schmid became a drawing teacher and professor of geometry in Lucern. Parts of his work can be found
in the archives of the Association of Artists in Lucern. In
addition to his oil paintings, his watercolors also found
wide acceptance.
SCHWEIZER KÜNSTLER
78
JOHANN GOTTFRIED STEFFAN
(Wädenswil 1815-1905 München)
81. Bächlein in der Gegend des Starnberger Sees. 1876.
Öl auf Holz. 34:25,5 cm. Gerahmt.
81. A small River in the area of the Lake of Starnberg near
Munich. 1876. Oil on wood. 34:25,5 cm. Framed.
Lit:. Sandor-Schneebeli S. 252, 1876-07.
Lit:. Sandor-Schneebeli p. 252, 1876-07.
Johann Gottfried Steffan, in Wädenswil zur Lithographie
ausgebildet, verliess 1833 sein Heimatland und reiste
nach München. Dort wurde er Landschaftsmaler und
- vom grossen Erfolg begünstigt- zu einem naturnahen
Schilderer der Bergwelt. Das Überwältigende, das Beharrende, das Ernste der Bergwelt war ihm etwas innerlich Verwandtes. Er erhielt den ehrenden Beinamen „der
deutsche Calame“. Seine Zeichnungen sind nicht nur
Studien, Skizzen oder Notizen, sondern sind meist sofort
korrekt wie ein Bild gegliedert und aufgebaut.
Johann Gottfried Steffan learned lithography in Wädenswil, before leaving his native country to go to Munich in
1833. Here he became a successful painter, particularly
of naturalistic landscapes of mountains. The overwhelming stability and the powerful aspect of mountains met
with an affinity in his soul.
He was given the honorable epithet “the German Calame”. His drawings were not just studies, sketches, or notes; they were, in most cases, correctly structured and
developed as pictures from the beginning.
81
SWISS ARTISTS
79
JOHANN JAKOB SPERLI
(Kilchberg 1770-1841 Zürich)
82. Die Jungfrau von der Isenfluh aus. Aquarell und Feder über Bleistift. Mit Ortsbezeichnungen in Feder im
Himmel und in der Darstellung. 30:46,8 cm.
Lit:. Wüthrich, Sperli, S. 96, Nr. 24.
Aquarellstudie zur grossen Aquarellansicht „Jungfrau,
von Isenfluh aus“, mit Schwingern im Vordergrund.
Sperli wuchs in Zürich in ärmlichen Verhältnissen auf.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten als er für namhaftere
Zürcher (Fuessli, Trachsler, Locher) und auch Neuenburger (Jeanneret & Baumann) Verlage tätig war, eröffnete
er im Zürcher Aussersihl ein eigenes Atelier und einen
Selbstverlag. Sperlis Ansichten sind sorgfältig und topografisch exakt gearbeitet. Landschaft, Gebäude und figürliche Staffage bilden eine Einheit.
Sperlis Gesamtwerk umfasst rund 350 qualitätsvolle
Aquatinten, mehrheitlich kleine Veduten, die sich die Reisenden an Ort und Stelle erwarben. Von Sperli haben
sich auch gegen 50 Aquarelle erhalten. Die Mehrzahl seiner Aquarelle sind Vorlagen zu einer Aquatinta.
82. View of the Jungfrau seen from the Isenfluh. Watercolor and pen over pencil. 30:46,8 cm.
Lit:. Wüthrich, Sperli, p. 96, no. 24.
Watercolor study for the much larger finished watercolor
view Jungfrau seen from the Isenfluh, with Swiss wrestlers in the foreground.
Sperli grew up in poor surroundings in Zürich. After initial
difficulties, when he had to work for renowned artists and
publishers in Zürich (Fuessli, Trachsler, Locher) and in
Neuchâtel (Baumann & Jeanneret ), he was able to open
his own studio in Aussersihl where he also self-published
many aquatints. Sperli’s views are worked carefully and
are topographically accurate. Landscape, building and
figurative staffage form a unity.
Sperli‘s oeuvre includes about 350 high quality aquatints,
mostly small vedutas which the travelers where able to
buy on the spot. About 50 watercolors by Sperli have survived, many of them are templates for aquatints.
82
SCHWEIZER KÜNSTLER
80
HEINRICH TRINER
(Bürglen 1796 - 1873 Muri)
83. „Ansicht in das Ursnerthal vom Gurschenberg anzusehen. nach der Natur gezeichnet von par H. Trinner in
Ury.“ 43:36 cm. Breiter, grau gouachierter Rand.
Lit:. Riek/Rickenbacher, Der Vierwaldstättersee auf alten
Ansichten, S. 460.
Heinrich Triner war ältester Sohn des bekannten Landschaftsmalers Franz Xaver Triner, bei dem er seine erste
Ausbildung bekam. Nach dessen Tod arbeitete er sowohl
bei Lory in Neuenburg, wie auch bei Engelmann in Mühlhausen. Schliesslich wurde er Zeichenlehrer im Institut
Fellenberg in Hofwil und ab 1835 an der Lippe’schen Anstalt in Lenzburg. Ab 1843 erhielt er eine Anstellung als
Zeichenlehrer an der Bezirksschule Muri.
Hauptbestandteil seines Werkes sind Ansichten von Uri
und Aargau, wobei seine Darstellungen entlang der Gotthardstrasse wohl seine bedeutendsten Arbeiten sind.
83. ”Ansicht in das Ursnerthal vom Gurschenberg anzusehen (View from the Urseren-Valley).“ nach der Natur
gezeichnet von par H. Trinner in Ury. 43:36 cm. Wide
margin with grey body color. Rand.
Lit:. Riek/Rickenbacher, Der Vierwaldstättersee auf alten
Ansichten, p. 460.
Heinrich Triner was the oldest son of the famous landscape painter Franz Xaver Triner, from whom he received
his first training. After his father’s death, he worked both
with Lory in Neuchâtel, and with Engelmann in Mulhouse.
He then became an art teacher at the Institute Fellenberg in Hofwil, and from 1835 at the Institute Lippe in
Lenzburg. Starting in 1843, he was employed as the art
teacher at the district school in Muri.
The principle subjects of his work are views of Uri and
Aargau, with the views along Gotthardstrasse probably
his most important work.
83
SWISS ARTISTS
81
PETER TOUSSAINT
FRANZ X. SCHUMACHER
84. „Das Innere des Alten Kaûffhaûses zû Basel. Aufgenommen im Jahr. 1847. April.“ Aquarell in Grau. 24,3:33.
Alt aufgezogen.
85. Prospect des knutwiler Baads im Canton Luzern. F.
X. de Schumacher Luc. C: Vir. delin: Clausner sc: Zug:
Um 1790. Kupfstich. 17,5:29,6 cm.
Lebendige Darstellung des Alten Kaufhauses an der
Freie Strasse/Gerbergasse in Basel, das Mitte des 16.
Jahrhunderts erbaut und in den Jahren 1852/53 und
1880 zum Postgebäude umgebaut wurde. Dargestellt
ist das bunte Treiben im offenen Hof. Besonders die Figuren tragen die unverwechselbare, etwas naive Handschrift des Künstlers, der sich ausschliesslich Ansichten
von Basel widmete. Einige braune Flecken und etwas
verschmutzt im Rand und im Himmel links oben.
Schumacher, Mathematiker, Architekt und Diplomat,
kam nach einer Karriere am Hof in Modena zu Amt und
Würden in der Schweiz. In der Darstellung des Heilbades bei Knutwil, das für seine Trink- und Badekuren bekannt war, kommt Schumachers „architektonische Feinkunst“ zum Ausdruck (Brun III, S. 91). Horizontaler und
vertikaler Mittelfalt.
(1822 (?) Elsass-1892)
(1755 Luzern-1812)
85
84
JOHANN JAKOB SCHWARZ
(gest. Kleinhüningen 1811)
86. „Ein Raif-Schwinger beÿm Küffer-Tanz in Basel. A.
1806.“ Aquarell. 24,5:17,3 cm.
Johann Jakob Schwarz war als Lehrer in Kleinhüningen
bei Basel tätig und schuf daneben politische Karikaturen und Sittenbilder in Aquarell. Der Küfertanz war ein
Schweizer Volkstanz mit geschmückten Reifen, der in
Basel und Bern vom Mittelalter bis in die Neuzeit getanzt
wurde.
SCHWEIZER KÜNSTLER
82
86
WOLFGANG ADAM TÖPFFER
(Genf 1766-1847 Morillon)
87. Mädchen mit Strohhut auf Stuhl sitzend. Bleistift und
Aquarell auf braunem Papier. Blattgrösse 28,7:20,8 cm.
87. Girl wearing a Straw Hat, sitting on a Chair. Pencil
and watercolor on brown paper. Sheet size 27,7:20,8 cm.
Vgl.: Boissonnas, Töpffer, Lausanne 1996, S. 90 ff.
Comp.: Boissonnas, Töpffer, Lausanne 1996, p. 90 ff.
Wolfgang Adam Töpffer leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Genremalerei in der Schweiz.
Während der vorrevolutionären Wirren in Frankreich entdeckte Töpffer in Genf die friedvollen Seiten des einfachen Landlebens.
Wolfgang Adam Töpffer war ein fleissiger Zeichner. Überschaut man sein Werk, so besteht doch gut mehr als die
Hälfte seines Schaffens aus Zeichnungen und Skizzen,
welche er während seinen Ausflügen in die Umgebung
von Genf anfertigte. Zeichnen war seine Passion und
zeichnend erfasste er die Welt.
Töpffer hat eine ganze Reihe solcher Figurenstudien
angefertigt, mit denen er später seine Landschaftsbilder
bereicherte. Die reizvoll gezeichneten, weiblichen Figuren in ihren kunstvoll drapierten Kleidern übermitteln
eine robuste, bäuerlich-romantische Sinnlichkeit. Ausnehmend charmante Darstellung mit rechts Pinselproben
des Künstlers.
Wolfgang Adam Töpffer’s contribution to the development
of genre painting in Switzerland was considerable. During
the pre-revolutionary unrest in France, which eventually
led to the Revolution and the Napoleonic Wars, Töpffer
discovered in Geneva the peaceful side of country life.
Wolfgang Adam Töpffer was a diligent draftsman. Looking at his entire oeuvre, drawings and sketches make
up for more than half of it. He executed many of them
during his excursions in the surrounding area of Geneva.
Drawing was his passion; he was one of those artists who
captured the world in drawing.
A whole series of figure studies were executed by Töpffer,
which he then used to enrich his landscape paintings. His
lovely drawn female figures in artisticly draped costumes
convey a robust, rural romantic sensuality. Exeptionally
fine example with brushmarks of the artist.
87
SWISS ARTISTS
83
JAKOB SAMUEL WEIBEL
(1771 Bern 1846)
88. „Village de Bully près Lausanne. S. Weibel“. Aquarell
über Feder. 26,5:45 cm.
88. “Village de Bully près Lausanne. S. Weibel.” Pen and
watercolor. 26,5:45 cm.
Lit:. Pitte, Jakob Samuel Weibel, Bern 1996.
Lit:. Pitte, Jakob Samuel Weibel, Bern 1996.
Sigmund Freudenberger übernahm die Ausbildung des
Gipsermeistersohnes aus Bern zum Illuministen und
Landschaftsmaler. Nach seiner Lehre bereiste der sehr
eigensinnige Künstler die Regionen von Bern, Waadt
und Aargau von 1792 bis 1795. Weibel lebte von 1800
bis 1817 in Vevey, wo er hauptsächlich die Landschaft
rund um den Genfersee malte, in der Absicht, eine Serie von 12 Ansichten um den Genfersee herauszugeben.
Er bekundete seine Absicht in einem Prospect von 1807,
jedoch ist kein komplettes Exemplar bekannt. Er zeichnete auch einige sehr seltene Ansichten des Wallis und
von Savoyen. Sein einziges Augenmerk galt der Landschaftsdarstellung. Er lebte zurückgezogen, jedoch zeugen Ausstellungen, die zu seinen Lebzeiten in Bern und
Zürich organisiert wurden, von einem gewissen Ruhm
des Künstlers. Als wichtige Dokumente gelten seine Ansichten der Pfarrhäuser der Kantone Bern und Waadt.
Fein ausgeführtes Aquarell.
Sigmund Freudenberger trained Weibel, the son of a
master craftsman in plastering from Berne, to become an
illuminator and landscape painter. After his apprenticeship, from 1792 to 1795, the artist travelled the regions of
Berne, Vaud, and Aargau. Weibel lived from 1800 to 1817
in Vevey, where he mainly painted the landscape around
Lake Geneva. He intended to publish 12 views from
around the lake. He published this intention in a prospect of 1807. Unfortunately no complete series is known.
He also drew some very rare views of the Valais and of
Savoy. He mainly specialized in landscape painting. Although he lived a very secluded life, several exhibitions
organized during his lifetime in Berne and Zurich attest to
a certain fame of the artist.
His famous views of parsonages in the Cantons of Berne
and Vaud are regarded as important documents. Delicately drawn watercolor.
88
SCHWEIZER KÜNSTLER
84
ANTON WINTERLIN
(Degerfelden 1805-1894 Basel)
89. Studien von Bäumen. Bleistift. Monogr. u. bez. 3
Blatt. Je ca. 13,7:23,7 cm.
89. Study of trees. Pencil. Monogrammed and inscribed.
3 sheets, each ca. 13,7:23,7 cm.
Winterlin war der Sohn eines vermögenden Landwirtes
und kam in jungen Jahren als Zeichner zu Peter Birmann
nach Basel. Seine weitere Ausbildung absolvierte er bei
Johann Jakob Luttringhausen. Winterlins Werk zeichnet
sich durch viele kleinformatige Öl und Aquarellbilder mit
Landschafts- oder Architekturmotiven aus, meist aus der
Region Basel. Die Aquarellmalerei wurde sein bevorzugtes künstlerisches Gebiet und schon die Zeitgenossen
rühmten sein ausgeprägtes Farbempfinden.
Winterlin was the son of a wealthy farmer and at a young
age began training as a draftsman with Peter Birmann
in Basel. He completed further training at Johann Jakob Luttringhausen’s. Winterlin’s work is characterized
by many small-format oil and watercolor paintings with
landscape or architectural motifs, mostly of the Basel
region. Watercolor painting was his favorite artistic technique. He received praise from his contemporaries for
his strong sense of color.
89
SWISS ARTISTS
85
90. „Le Chateau de Hunenberg dans le Canton de Zug“.
C. Wolff. M. Wocher sculp. Kol. Um. Rad. 20:30,2 cm.
Raeber, S. 345, WV SF 4. Aus der Schlösserfolge von
1774 - 1779. Das Düsseldorfer Verzeichnis von Caspar
Wolf führt die Serie als „Meine 12 Radierte Stük“ auf. Die
Blätter wurden bei Wolf im Selbstverlag verlegt und wurden von Marquard Wocher und Caspar Wyss gestochen
und auch koloriert. Die Radierung ist nach einem Oelbild
(Raeber WV 107 Abb. 27) gefertigt, welches Wolf auf
seinen Wanderungen in die Innerschweiz 1771 malte. In
leuchtendem Kolorit.
90. “Le Chateau de Hunenberg dans le Canton de Zug”.
C. Wolff. M. Wocher sculp. Col. outline etching. 20:30,2
cm.
Raeber, p. 345, WV SF 4. Print from the castles series of
1774 - 1779. The Duesseldorf directory for Caspar Wolf
lists the series as “Meine 12 Radierte Stük” (My 12 etched pieces). Casper Wolf self published these prints,
they were etched and colored by Marquard Wocher and
Caspar Wyss. The etching is done after his oil painting
(Raeber WV 107 Fig. 27), which Wolf painted during his
walks in Central Switzerland in 1771. Very fresh, brilliant
coloring.
90
SCHWEIZER KÜNSTLER
86
CASPAR WOLF
(Muri 1735 – 1783 Heidelberg)
91. Chateau Seigneural de Castelen, dans le Canton
de Lucerne. (Gestochen von C. Wyss). Kol. Um. Rad.
19,3:30 cm.
91. Chateau Seigneural de Castelen, dans le Canton de
Lucerne. (Etched by C. Wyss). Colored outline etching.
19,3:30 cm.
Raeber S. 351 WV S8. Schon in Bern hatte sich Wolf
zur Vervielfältigung einer Reihe seiner Landschaften in
der traditionellen Berner Kolorierten Umrissmanier entschlossen. Die Schlösserfolge umfasste 12 Blatt welche
zwischen 1774 und 1779 im Selbstverlag des Künstlers
in Bern und Solothurn herauskamen. Da Wolf nicht die
Kenntnis des Radierens beherrschte, liess er die Blätter
von Marquard Wocher und Caspar Wyss radieren und
kolorieren. Die Stiche scheinen sich einer breiten Beliebtheit erfreut zu haben da er die Serie um mehrere Einzelblätter, zu denen auch das Chateau Seigneural de Castelen gehört, erweiterte und den Landschaftsprospekten
noch eine Trachtenserie folgen lies.
Die Familien von Sonnenberg erwarben die Ruine 1680.
1682 erbaute Heinrich von Sonnenberg etwas östlich der
alten Burg das heute noch stehende Schloss Kastelen.
Ländliche Szene mit dem neuen Schloss Kastelen in der
Wauwiler Ebene und der alten Burgruine im Hintergrund.
Raeber p. 351 WV S8. While in Bern, Wolf had decided
to reproduce a number of his landscapes in the traditional
Bernese style of colored outline etching. The “Schlösserfolge” (Landscape and Castle series) included 12 views
which Wolf had self published between 1774 and 1779 in
Bern and Solothurn. As Wolf had not mastered the techniques of etching, he commissioned Marquard Wocher
and Caspar Wyss to etch and color the prints. These
prints must have enjoyed wide popularity since he enhanced the series with several additional sheets, including the Chateau de Seigneural Castelen, and he also
published another series of costumes.
The Family von Sonnenberg bought the ruin in 1680.
In1682 Heinrich von Sonnenberg built a new Castle Kastelen, east of the old ruins, which is still standing today.
Lovely countryside with the new Castle Kastelen in the
planes of Wauwil and the old castle in the back.
91
SWISS ARTISTS
87
CASPAR LEONTIUS WYSS
(Emmen 1762-1798 Mannheim)
92
92. Geschenen, auprès du mont de St:Gothart, dans le
Canton d’Uri. Dessiné et gravé par Gaspar Wyss. Nach
Caspar Wolf. Kol. Um. Rad. Wz: Honig. 19,9:30,4 cm.
Vgl.: Raeber, Caspar Wolf, 1979 S. 273 Nrn. 308 und
309.
Wolf beschäftigte Caspar Wyss zunächst als Malerjungen in der Werkstatt und bediente sich gleichzeitig seiner Fähigkeiten als Stecher. Caspar Wyss gelangte erst
zu einer gewissen Selbständigkeit, nachdem Wolf die
Schweiz für seine Reisen verliess, jedoch zehrte er zeitlebens von der Kunst des überragenden Meisters. Nach
dessen Tod erhielt er von der Witwe Wolfs das restliche
Studienmaterial, das sich noch im Atelier in Bern befand,
von dem er nachweislich noch jahrelang Wolfsche Vorlagen unter eigenem Namen gestochen herausgab.
Prachtvolles Blatt, das den wilden und rauen Charakter
des hier engen Reusstales charakteristisch darstellt. Unstörende Spur von einem Wasserfleck im unteren Rand.
SCHWEIZER KÜNSTLER
88
92. Geschenen, auprès du mont de St: Gothart, dans
le Canton d’Uri. Dessiné et gravé par Caspar Wyss. After Caspar Wolf. Colored outline etching. Wm: Honey.
19,9:30,4 cm.
Comp.: Raeber, Caspar Wolf, 1979 p. 273 no. 308 and
309.
Wolf first employed Caspar Wyss as a painting assistant
and used his capability as an etcher. Wyss only reached
a little independence after Wolf had left Switzerland on
his travels, yet all his life he benefited from the art of his
exceptional master. After Wolf’s death, his widow gave
Caspar Wyss the remaining study material left behind in
Wolf’s studio in Bern. It is known that Wyss did etchings
after drawings by Wolf and published them under his own
name.
Very fine colored print, which shows the wild and rough
character of the narrow part of the valley of the river
Reuss. Unobtrusive trace of water stain in the lower margin.
JOHANN HEINRICH WUEST
MATTHIAS PFENNINGER
93. - Chûte d‘eau a Balstal, Canton de Soleure. Dessiné
ap: Natr. Par Math. Pfeninger Graveur a Zurich. Peint par
H. Wuest. Dedié a Monsieur Henry Wuest Peintre. Parson Amy et Serviteur Math: Pfeninger Graveur.
- Passage et Ouverture du Hauenstein Canton de Soleure. Dessiné ap. Nat: par Math: Pfeninger, Graveur a
Zurich. Dedié a Monsieur le Conseiller Gessner. Auteur
des Idÿles cet de la Mort d‘Abel. Par son tres humble et
tres Obeissant Serviteur Math: Pfeninger Graveur. 2 kol.
Um. Rad. 32:24,4 cm und 32,2:24,9 cm. Auf Papier mit
Lilienwappen.
93. - Chûte d‘eau a Balstal, Canton de Soleure. Dessiné
ap: Natr. Par Math. Pfeninger Graveur a Zurich. Peint par
H. Wuest. Dedié a Monsieur Henry Wuest Peintre. Parson Amy et Serviteur Math: Pfeninger Graveur.
- Passage et Ouverture du Hauenstein Canton de Soleure. Dessiné ap. Nat: par Math: Pfeninger, Graveur a Zurich. Dedié a Monsieur le Conseiller Gessner. Auteur des
Idÿles cet de la Mort d‘Abel. Par son tres humble et tres
Obeissant Serviteur Math: Pfeninger Graveur. 2 colored
outline etchings. 32:24,4 cm and 32,2:24,9 cm. On paper
with coat of arms with lily.
Feser, S. 110 und S. 115. Die künstlerisch anspruchsvollen Pendants des Felseneinschnitts am oberen Hauenstein und des Wasserfalls des Steinenbachs bei Balsthal.
In ausgezeichneter Qualität.
Feser, p. 110 and p. 115. Two artistically fine companion
pieces of the Hauenstein Pass and the waterfall of the
Steinenbach near Balsthal in the Canton of Solothurn. In
excellent condition.
93
93
1741 Zürich 1821)
(1739 Zürich 1813)
SWISS ARTISTS
89
REGISTER
KANTON AARGAU
Aarburg 49
Baden 78
Brugg 57
KANTON BASEL
Basel 84
KANTON BERN
Beatenberg 56
Bern 48, 69
Grindelwald 49
Haslital 65
Interlaken 59
Iseltwald 68
Isenfluh 82
Oberhasli 31
Staubbach 67
Thun 32
Tracht 60
KANTON GENF
Tracht 87
KANTON GRAUBÜNDEN
Andeer 39
Chur 41
Disentis 36
Hinterrhein 37
Illanz 44
Räzüns 40
Source du Rhin 42
Splügen 38
Trons 43
KANTON ST. GALLEN
Pfäffers 50
Rapperswil 52
KANTON SCHWYZ
Tracht 64
KANTON SOLOTHURN
Balsthal / Hauenstein 93
KANTON THURGAU
Arbon 61
KANTON URI
Flüelen 34
Göschenen 92
Urserental 83
KANTON WAADT
Bully 88
Lausanne 33
KANTON WALLIS
Leukerbad 71
Pissevache 74
KANTON ZUG
Hünenberg 90
KANTON ZÜRICH
Zürich 54, 72, 75
DEUTSCHLAND
Starnberg 81
KANTON LUZERN
Kastelen 91
Knutwiler Bad 85
Luzern 70, 80
Sempach 47
KANTON NEUENBURG
Neuchatel 53
KANTON SCHAFFHAUSEN
Rheinfall 45, 46, 76
SCHWEIZER KÜNSTLER
90
FRANKREICH
Amphion près d’Evian 66
NATURSTUDIEN
Linck 62, 63
Winterlin 89
VERZEICHNIS KÜNSTLER
Aberli, Johann Ludwig 31, 32, 33
Altdorfer, Albrecht: 3
Amiet, Cuno 28
Baldung, Hans (gen. Grien) 6
Beatrizet, Nicolas 11
Beck, Leonhard 9, 10
Birnbaum, Johann Christian August 24
Bleuler, Johann Heinrich (Vater) 34
Bleuler, Johann Heinrich (Sohn) 47
Bleuler, Johann Ludwig 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42,
43, 44, 45, 46
Bruckner, Daniel 20
Burri, Johann Ulrich 48
Dantzer, G. 49
Dürer, Albrecht 4, 5
Fuessli, Mathias I. 52
Füssli, Johann Melchior 49, 50
Gessner, Johann Conrad 50
Giacometti, Giovanni 16
Goya, Francisco 13
Heckel, Erich 14
Herrliberger, David 53, 54
Hess, Hieronymus 55
Holbein, Hans (d. J.) 7
Horner, Friedrich 56
Isenring, Johann Baptist 57
König, Franz Niklaus 59, 60
Labhardt, Emanuel 61
Laboureur, Jean Emile 17
Linck, Jean Antoine 62, 63
Lory, Gabriel Ludwig (Vater) 21
Lory, Matthias Gabriel (Sohn) 21, 64, 65, 66, 67, 68
Lutz, Johann Jakob 69
Marzohl, Johann Baptist 70
Maurer, Heinrich 71, 72, 75
Von Mechel, Christian 74
Van Meckenem, Israel 8
Meyer, Johann Heinrich 73
Meyer, Johann Jakob 76
Moreelse, Paulus 12
Murer, Christoph 22
Notz, Johannes 77
Pfenninger, Mathias 78, 93
Ridinger, Elias 25
Sadeler, Justus 18
Scaino da Salò, Antonio 19
Schmid, Augustin 80
Schmid, David Alois 79
Schumacher, Franz Xaver 85
Schwarz, Johann Jakob 86
Sperli, Johann Jakob 82
Steffan, Johann Gottfried 81
Töpffer, Wolfgang Adam 87
Toussaint, Peter 84
Traut, Wolf 1
Triner, Heinrich 83
Vallotton, Félix 15, 29, 30
Vautier, Marc Louis Benjamin 27
Verdier, François (van Hamken) 23
Weibel, Jakob Samuel 88
Winterlin, Anton 89
Wolf, Caspar 90, 91
Wyss, Caspar Leontius 92
Wüest, Johann Heinrich 93
August Laube
Buch und Kunstantiquariat
since 1922 Trittligasse 19 CH-8004 Zürich