16 - Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

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16 - Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State
in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
Inhalt
1. Motivation .......................................................................................................................... 1
2. Vorbereitungen .................................................................................................................. 1
2.1 Bewerbung................................................................................................................... 1
2.2 Visum........................................................................................................................... 2
2.3 Learning Agreement .................................................................................................... 3
2.4 Weitere Hilfestellungen ................................................................................................ 4
3. Finanzielles ....................................................................................................................... 5
3.1 Finanzierung ................................................................................................................ 5
3.2 Lebenshaltungskosten ................................................................................................. 6
3.3 Bargelsversorgung ....................................................................................................... 7
4. Bloemfontein ..................................................................................................................... 7
4.1 Fakten.......................................................................................................................... 7
4.2 Ankunft ........................................................................................................................ 8
4.3 Unterkunft .................................................................................................................... 8
4.4 Transport ....................................................................................................................10
4.5 Freizeitgestaltung........................................................................................................12
4.5.1 Essen gehen ........................................................................................................12
4.5.2 Ausgehen .............................................................................................................13
4.5.3 Sport.....................................................................................................................13
4.5.4 Einkaufen .............................................................................................................15
4.5.5 Kultur ....................................................................................................................15
4.6 Sicherheit ....................................................................................................................16
5. Universität ........................................................................................................................16
5.1 Fakten.........................................................................................................................16
5.2 Campus ......................................................................................................................16
5.3 Organisatorisches .......................................................................................................17
5.4 Studium ......................................................................................................................18
5.5 Universitäre Veranstaltungen ......................................................................................20
6. Reisen ..............................................................................................................................20
7. Nach der Rückkehr ...........................................................................................................21
8. Fazit .................................................................................................................................22
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
1. Motivation
Den Wunsch, ein Auslandssemester zu absolvieren, hatte ich bereits sehr früh. Nachdem ich
ausgiebig zu den verschiedenen Möglichkeiten eines Studiums im Ausland recherchierte,
Erfahrungsberichte (http://www.wiwi.uni-bremen.de/partneruniversitaeten und http://www.unibremen.de/international/wege-ins-ausland/studieren-im-ausland/austauschweltweit/berichte/afrika.html) gelesen hatte, mich über die verschiedenen Studienangebote
und das Leben außerhalb des Campus sowie zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten
erkundigte, überzeugte mich das Programm der Partneruniversität der Universität Bremen in
Bloemfontein, Südafrika, der University of the Free State (UFS). Neben der Erweiterung
meiner englischen Fremdsprachenkenntnisse erhoffte ich mir von einem Auslandssemester
in Bloemfontein natürlich auch einen interessanteren Lebenslauf und bessere
Karrierechancen. In der heutigen globalisierten Welt steht ein Auslandsstudium für viele
Unternehmen als Indikator für Kultiviertheit, Selbstständigkeit und -vertrauen, die
Bereitschaft zu Reisen und zusätzliches Know-how. Es beweist, dass ich mich in einem
neuen, mir fremden Umfeld alleine zu Recht finden kann und wird oft schon als
Voraussetzung im Berufsleben gesehen. Zudem ist Südafrika landschaftlich und kulturell
äußerst reizvoll und bietet wunderbare Möglichkeiten, den afrikanischen Kontinent, welcher
bis dahin komplett fremd für mich war und im Kontrast zu Deutschland steht, zumindest zu
einem Teil kennenzulernen. Neben den Vorzügen des Landes sprechen vor allem das
Studienangebot und die geringe Anzahl an Austauschstudenten aus Europa für einen
Studienaufenthalt in Bloemfontein. Die UFS ist eine der ältesten Hochschulen in Südafrika
und die Faculty of Economic and Management Sciences bietet sehr interessante Kurse im
Bereich der Wirtschaftswissenschaften an, die in Bremen so nicht belegt werden können. Als
Student an der UFS wollte ich die Universität Bremen repräsentieren, neue Kontakte knüpfen
und meinen Horizont ein Stück weit erweitern.
2. Vorbereitungen
2.1 Bewerbung
Die Universität Bremen und der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft (FB 7) ermöglicht
Bachelor- bzw. Masterstudenten der Betriebswirtschaftslehre vor allem im 4./5. bzw. 3.
Fachsemester durch den hohen Wahlpflichtanteil ein Auslandssemester. Vor dem
Bewerbungsprozess kann ein Beratungsgespräch mit Mitarbeitern des Büros für Praxis und
Internationales bzw. mit Frau Maren Hartstock ([email protected]), welche die
Ansprechpartnerin für die Kooperation mit Bloemfontein ist, von Vorteil sein. Zudem bietet
das International Office Informationsveranstaltungen, eine Auslandsmesse und ein Jour-Fixe
für Interessierte an, bei denen auch oft ehemalige Outgoings ihre Erfahrungen schildern.
Insgesamt verläuft der gesamte Bewerbungsprozess sehr unkompliziert, da es sich um eine
langjährige Kooperation zwischen der Universität Bremen und der UFS Bloemfontein
handelt. Die Bewerbung für die University of the Free State erfolgt immer bis zum 15.
Februar eines jeden Jahres für das folgende gesamte akademische Jahr. Folgende
Bewerbungsunterlagen sollen in deutscher und englischer Fassung bei Frau Hartstock
eingereicht werden (http://www.wiwi.uni-bremen.de/bewerbung_ausland):
-
aussagekräftiges Motivationsschreiben mit Angaben zum Ziel der Maßnahme
Lebenslauf
Passfoto
Geplante Kurswahl im Ausland, sowie den weiteren Studienverlauf nach der
Rückkehr in Bremen (Gegenüberstellung der Kurse in Bremen und Bloemfontein)
- aktueller Notendurchschnitt
- B2-Englisch-Nachweis (TOEFL-Test, UNICert II oder IELTS)
- Immatrikulationsbescheinigung
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Zudem müssen alle Bewerbungsunterlagen im Onlineportal Mobility Online
(https://www.service4mobility.com/europe/LoginServlet) eingestellt werden. Im Anschluss
bekommt man von Frau Hartstock einen Termin für das Auswahlgespräch per Email
genannt. Das Auswahlgespräch bzw. Interview findet ca. Mitte bis Ende Februar auf Englisch
statt, um bestehende Sprachkenntnisse zu testen. Neben Frau Hartstock sind noch andere
Verantwortliche, wie z. B. Herr Prof. Dr. Elsner, Frau Prangemeier vom International Office,
ein ehemaliger Outgoing und evtl. weitere Mitarbeiter des Fachbereichs
Wirtschaftswissenschaft anwesend. Es werden Fragen bezüglich der Eckdaten seines
Lebenslaufs gestellt, zum bisherigen Studienverlauf, warum man sich für die UFS
entschieden hat und wie man das Vorhaben finanzieren möchte. Im Anschluss an das
Interview erhält man sehr zeitnah (ca. 2 Wochen) eine Zu- bzw. Absage per Email. Pro
Semester können 2 Master- und 4 Bachelorstudenten nach Bloemfontein gehen. Bei
erfolgreicher Zusage wird man von Frau Lizette Pretorius ([email protected]) von der
Faculty of Economic and Management Sciences kontaktiert. Frau Pretorius ist die
Nachfolgering von Frau Erica Du Preez und zeichnet sich durch ihre Freundlichkeit, ihr
Engagement und ihre Kompetenz aus. Gegen die Zusendung des Application Forms, einer
Kopie des Reisepasses und eines Passbildes per Email an Frau Pretorius, erhält man von
Frau Sulet du Plessis ([email protected]) vom Office for International Affairs in
Bloemfontein den für das Visum notwendige Letter of Acception bzw. Proof of Residence,
auf dem ebenfalls die Student Number vermerkt ist sowie einen Pre-Arrival Guide. Zudem
erhält man Informationen zu der Auslandskrankenversicherung Ingwe von Momentum Health
(http://www.ingwehealth.co.za bzw. [email protected]), die seit dem
Wintersemester 2013/2014 für die UFS obligatorisch, aber auch für das Visum benötigt wird
(Kosten der günstigsten Variante ca. R420/30 EUR pro Monat). Zusätzlich zu der
Krankenversicherung von Momentum Health würde ich eine Auslandskrankenversicherung
in Deutschland abschließen, die ebenfalls für Nachbarländer gilt und einen Rücktransport
garantiert. Bei Fragen zum Versicherungsschutz und im Leistungsfall empfiehlt es sich
Notfallnummern seiner Auslandskrankenversicherung mit sich zu führen.
2.2 Visum
Um ein Study Permit, d. h. eine Aufenthaltsgenehmigung und Studienerlaubnis bis zum
Rückflugdatum aus Südafrika bei der Südafrikanischen Botschaft in Berlin bzw. beim
Südafrikanischen Generalkonsulat in München (www.suedafrika.org) zu beantragen, werden
unter
anderem
folgende
Unterlagen
benötigt
(http://www.suedafrika.org/downloads/Studienerlaubnis.pdf):
-
vollständig ausgefülltes Antragsformular inklusive Passfoto
Reisepass
Letter of Acception bzw. Proof of Residence von der UFS
Gelbfieberimpfung (sofern man durch ein Gelbfiebergebiet in Südafrika einreist)
kleines polizeiliches Führungszeugnis
medizinisches Attest, das die grundsätzliche Gesundheit bestätigt
Röntgenbericht der Lunge, um Tuberkulose auszuschließen
Nachweis einer Auslandskrankenversicherung
Nachweis ausreichend finanzieller Mittel (Kontoauszüge, Stipendium, etc.)
eine schriftliche Absichtserklärung aus Südafrika ausreisen zu wollen
(Rückflugtickets)
- ein Begleitschreiben mit den eigenen Kontaktdaten
- ein an sich selbst adressierter Rückumschlag (Einschreiben)
- Nachweis der Überweisung der Barhinterlegung und der Antragsgebühr
Eine beglaubigte Kopie bei deutschen Dokumenten wird nicht verlangt. Mit den
Vorbereitungen sollte zeitnah nach der Zusage begonnen werden, d. h. ca. 4-5 Monate vor
Abreise. Erwähnenswert ist, dass eine Gelbfieberimpfung nicht von jedem Arzt durchgeführt
werden kann und auch Impfungen gegen Hepatitis A, Hepatitis B und Tollwut
empfehlenswert sind. Zudem muss die Auslandskrankenversicherung von der
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Südafrikanischen
Botschaft
anerkannt
sein
Die
(http://www.suedafrika.org/downloads/Auslands_Krankenversicherung.pdf).
Kaution/Barhinterlegung in Höhe von R12.150/900 EUR und eine Bearbeitungsgebühr in
Höhe von R702/52 EUR müssen zwar bezahlt werden, die Kaution erhält man nach der
Ausreise aus Südafrika allerdings zurück. Die Unterlagen können per Einschreiben (zurzeit
ca. R47,50/3,50 EUR) an die Botschaft in Berlin bzw. an das Südafrikanische
Generalkonsulat in München geschickt werden, allerdings erst frühestens 3 Monate vor
Antritt der Reise. Die Bearbeitungszeit für das Visum kann je nach Jahreszeit variieren, im
Regelfall bekommt man dies, bei einem vollständigen Antrag, allerdings bereits nach ca. 2
Wochen nach Hause geschickt. Sollte ein Dokument bei dem Antrag fehlen erfolgt in der
Regel eine recht unkomplizierte und schnelle Abwicklung, so dass es nicht zu einer
Verzögerung kommen sollte. Insgesamt habe ich den Bewerbungsprozess für das Visum
ebenfalls als relativ einfach und reibungslos empfunden.
Das Visum ist bis zum Rückflugtag aus Südafrika gültig. Die genaue Aufenthaltsdauer sollte
somit frühzeitig fest stehen. Eine nachträgliche Verlängerung des Visums vor Ort ist zwar
möglich, gestaltet sich aber recht schwierig, da alle Dokumente erneut eingereicht und
maximal 6 Monate alt sein dürfen. Eine Überschreitung des Visums von bis zu 30 Tagen wird
mit einer Strafe von R1.000/75EUR geahndet, die bei der Botschaft in Deutschland und nicht
am Flughafen zu zahlen ist.
2.3 Learning Agreement
Das Learning Agreement (http://www.wiwi.uni-bremen.de/downloads_ausland und
http://www.wiwi.uni-bremen.de/tl_files/data_store/LearningAgreement_Vorlage.doc) stellt die
Anerkennung der belegten Kurse in Südafrika an der Universität Bremen sicher und sollte
unbedingt vor der Abreise mit Frau Hartstock bzw. den jeweiligen Professoren oder den
Leiter des Prüfungsausschusses besprochen und unterschrieben werden. Bereits bei der
Bewerbung in Deutschland, als auch auf dem Application Form der UFS wird eine vorläufige
Kurswahl verlangt. Eine Auflistung aller angebotenen Lehrveranstaltungen der UFS finden
sich im Yearbook der Faculty of Economic and Management Sciences (www.ufs.ac.za ->
Academic -> Academic Programmes -> Economic and Management Sciences). Im Syllabus
findet man eine Beschreibung der einzelnen Module. Mit Hilfe des Module and Venue
Timetable (http://www.ufs.ac.za/content.aspx?uid=101) kann man sich seinen Stundenplan
zusammen stellen. Es empfiehlt sich eine Liste der Kurse zu erstellen, die den alten Module
Code, den neuen Module Code, die Anzahl der Credit Points sowie den Namen des Modules
enthalten und evtl. eine kurze Kursbeschreibung. Die 3-stelligen alten Kursnummern setzen
sich wie folgt zusammen:
1. Ziffer
1
2
3
6
2. Ziffer
0
1
2
3. Ziffer
Studienjahr (nicht Studiensemester)
Kurs im 1. Jahr des Bachelors (Undergraduate)
Kurs im 2. Jahr des Bachelors (Undergraduate)
Kurs im 3. Jahr des Bachelors (Undergraduate)
Kurs im Master (Postgraduate)
Semester Term
Der Kurs wird über beide Semester hinweg angeboten.
Angebot
des
Kurses
im
1.
Semester
des
Studienjahres
(First Term/Sommersemester von Januar bis Juni)
Angebot
des
Kurses
im
2.
Semester
des
Studienjahres
(Second Term/Wintersemester von Juli bis Dezember)
Arbeitsaufwand für das Modul
Die letzte Ziffer gibt die jeweiligen Credit Points an, die man durch diesen Kurs
erwerben kann. Die Ziffer wird mit der Zahl 4 multipliziert.
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Es dauert eine Weile, bis man herausgefunden hat, welche Kurse für einen in Frage
kommen bzw. welche Kurse überhaupt angeboten werden. Im Prinzip kann jeder Kurs aus
dem Graduate (Bachelor com Honours und Master) und dem Undergraduate (Bachelor)
Bereich belegt werden. Lizette Pretorius sendet euch ebenfalls eine Liste aller angebotenen
Kurse in dem jeweiligen Semester, die für euch in Frage kommen per Email zu. Generell fällt
die Kurswahl leichter, sofern man im Sommersemester geht, da wesentlich mehr Kurse
angeboten werden. Zudem fällt es Bachelorstudenten meist leichter eine Kurswahl zu treffen.
Es besteht aber definitiv die Möglichkeit eine Vielfalt an Kursen vor Ort zu besuchen und sich
endgültig erst in Südafrika zu entscheiden. Die finale Abstimmung des Learning Agreements
mit Frau Hartstock ist demnach auch im Nachhinein per Email möglich.
2.4 Weitere Hilfestellungen
Da die Semesterzeiten in Südafrika und Deutschland nicht identisch sind (http://www.unibremen.de/fileadmin/user_upload/international/Studieren_im_Ausland/Semesterzeiten.pdf),
müssen evtl. Kurse in Deutschland in frühere Semester vorgezogen bzw. Klausuren,
Hausarbeiten oder mündliche Prüfungen eher geschrieben bzw. abgeben werden oder in ein
späteres Semester verlegt und nachgeschrieben werden. In diesem Fall sollte bereits früh
das Gespräch mit dem jeweilig betroffenen Professor gesucht werden. Im Normalfall stellt
die Verlegung jedoch kein Problem dar.
Zudem sollte man sich um einen internationalen Führerschein bei dem jeweilig zuständigem
Landkreis bemühen, der für das Mieten von Autos in Südafrika von großer Bedeutung ist.
Dieser kostet ca. R175/13 EUR und es muss lediglich ein einseitiges Formular ausgefüllt und
ein Passfoto mitgebracht werden.
Einige wichtige Dokumente (Reisepass, Impfpass, Zeugniskopien, Letter of Acception bzw.
Proof of Residence, etc.) sollten eingescannt und sich selbst per Email geschickt werden
bzw. in die Dropbox oder auf einem USB-Stick digital vorhanden sein.
Sofern das Semesterticket aufgrund des Auslandssemesters nicht erforderlich ist, kann
dieses beim Sekretariat für Studierende (www.sfs.uni-bremen.de) abbestellt werden. Die
Rückmeldung an der Universität Bremen zum 15.02. bzw. 15.08. eines jeden Jahres sollte
allerdings nicht vergessen werden und auch die Rückgabe aller ausgeliehenen Bücher aus
der Staats- und Universitätsbibliothek nicht.
Auch um Malariaprophylaxe kann man sich bereits in Deutschland bemühen, da nicht jeder
alle Malariatabletten verträgt und diese bereits im Vorfeld ausprobiert werden können. Alle
Informationen über Malaria hat das Auswärtige Amt übersichtlich zusammen gestellt
(http://www.auswaertigesamt.de/cae/servlet/contentblob/333342/publicationFile/152943/MalariaMerkblatt.pdf).
Eine
Malariaprophylaxe ist vor allem im Nordosten Südafrikas (z. B. Kruger Nationalpark) und in
Mosambik im Sommer unbedingt notwendig. Sofern Medikamente aus Deutschland
mitgeführt werden, sollte man sich eine ärztliche Bescheinigung, evtl. auf Englisch besorgen,
da Medikamente oft am Flughafen vom Sicherheitspersonal einbehalten werden
(insbesondere beim Umsteigen in Dubai). Auf dem Campus der UFS kann man sich beim
Health and Wellness Centre (gegenüber des Office for International Affairs
http://supportservices.ufs.ac.za/content.aspx?DCode=421) allerdings auch Malariatabletten
verschreiben lassen. Diese sind meist günstiger als in Deutschland zu erwerben.
Beispielsweise ist das Mittel Doxycyclin in Deutschland zwar nicht als Malariamittel
deklariert, wird in Südafrika aber empfohlen und kostet lediglich ca. R25/2 EUR für 40
Tabletten. Doxycyclin wird 1 Tag vor der Reise in ein Malariagebiet und bis 28 Tage nach
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der Ausreise aus dem Malariagebiet eingenommen. Malarone (Malanil) muss lediglich 2
Tage vor der Einreise und ca. 7 Tage nach der Ausreise eingenommen werden, kostet
hingegen für 20 Tabletten bereits ca. R780/58 EUR. Ein weiteres Präparat, Lariam
(Mefloquin) muss zwar nur wöchentlich eingenommen werden, ist dafür aber auch
wesentlich stärker in der Wirkung und hat dementsprechend stärkere Nebenwirkungen.
Um einen günstigen Flug zu finden empfehlen sich Webseiten wie www.statravel.de (STA
bietet oft einen Studententarif), www.swoodoo.de oder www.skyscanner.de. Allerdings bieten
manchmal auch Reisebüros einen guten Preis. Die Kosten für den Flug sind sehr stark von
der Zeit bis zum Abflugdatum abhängig. Je näher der Abflugtermin rückt, desto teurer wird
tendenziell der Flug. Die Preisspanne für einen Flug von Deutschland nach Bloemfontein
liegt schätzungsweise zwischen R10.800/800 EUR und R14.850/1.100 EUR. Eine
nachträgliche Umbuchung ist gegen ein Entgelt von ca R675/50 EUR bis R2.025/150 EUR
meist problemlos möglich. Die Einreisebestimmungen für Südafrika können auf der Website
des
Auswärtigen
Amtes
nachgelesen
werden
(http://www.auswaertigesamt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/SuedafrikaSicherheit.html).
Außerdem wird ein Treffen von einem ehemaligen Outgoing und Frau Hartstock organisiert,
bei dem man die Gelegenheit bekommt, andere Outgoings und evtl. auch Ingoings aus
Südafrika kennen zu lernen, was ich als recht hilfreich empfunden habe. Und auch das
International Office der Universität Bremen bietet ein verpflichtendes Predeparture Training
an. Zudem hat Frau Hartstock ein Facebook Gruppe eingerichtet (Uni Bremen geht nach
Südafrika, Bloemfontein) in der man Mitstreitern und Ehemaligen Fragen jeglicher Art stellen
kann.
3. Finanzielles
3.1 Finanzierung
Eine Übersicht über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten finden sich unter
http://www.wiwi.uni-bremen.de/finanzierung.
Verschiedene
Stipendien
können
auf
www.mystipendium.de eingesehen und auf ihre Eignung hin überprüft werden.
Erwähnenswert
ist,
dass
die
Förderraten
für
PROMOS
(http://www.unibremen.de/international/wege-ins-ausland/studieren-im-ausland/stipendien-undfoerdermoeglichkeiten.html) recht hoch sind und da es sich bei PROMOS um einen
Mobilitätszuschuss von R4.050/300 EUR pro Monat handelt, kann dieser oft auch neben
anderen Stipendien wie z. B. dem Deutschlandstipendium in Anspruch genommen werden.
PROMOS wird in 2 Raten ausgezahlt, die erste ca. 1-2 Monate nach Ankunft in Südafrika.
Sofern man bereits Inlands-Bafög erhält, bekommt man in jedem Fall auch Auslands-BaföG
(www.das-neue-bafoeg.de), da die Einkommensgrenzen hier höher liegen. Dies sollte ca. 6
Monate vor Abreise beantragt werden und ist auch bei einem Urlaubssemester möglich. Zu
beachten ist, dass Stipendien auf das Auslands-BaföG angerechnet werden. Neben einer
Pauschale für den Flug erhält man eine monatliche Gutschrift sowie eine Erstattung der
Kosten für die Auslandskrankenversicherung.
Des Weiteren besteht bei der Kooperation mit der University of the Free State der Vorteil,
dass die Kosten für die Studiengebühren, Anmeldegebühren und Unterrichtsmaterial
entfallen. Besonders attraktiv ist das im Rahmen des ISAP-Programms Stipendium des
DAAD (www.daad.de bzw. www.daad.de/ausland/de/3.4.1.html). Dies ermöglicht je 2
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Bachelor und 2 Masterstudenten pro Semester für 5 Monate eine einmalige
Reisekostenpauschale in Höhe von R13.500/1.000 EUR, ein monatliches Stipendium von
zurzeit R9.788/725 EUR sowie einen monatlichen Zuschuss zur Krankenversicherung von
R473/35 EUR. Das DAAD-Stipendium wird in 3 Raten alle 2 Monate ausgezahlt, die erste in
dem Monat der Ankunft in Südafrika. Die Bewerbung erfolgt in dem Motivationsschreiben für
die Bewerbung des Studienplatzes an der University of the Free State.
Im Prinzip ist es ebenfalls möglich sich einen Studentenjob in Bloemfontein zu suchen. Mit
einem Study Permit erhält man die Erlaubnis einer Nebenbeschäftigung nachzugehen, die
20 Stunden pro Woche nicht überschreitet. Allerdings sind die Löhne in Südafrika in diesem
Bereich sehr gering (ca. R100/8 EUR für einen 8 Stunden Tag), sodass mir niemand bekannt
ist, der sich tatsächlich um einen Studentenjob bemüht hat.
3.2 Lebenshaltungskosten
Die
Lebenshaltungskosten
(http://www.unibremen.de/fileadmin/user_upload/international/Studieren_im_Ausland/Studiengebuehren.pdf
) können zwar stark, je nach Lebensstil variieren, man kann jedoch sagen, dass das Leben
in Südafrika insgesamt günstiger ist als in Deutschland. Allerdings wird in einem
Auslandssemester meist auch mehr unternommen bzw. gereist. Oft werden aber bei z. B.
Eintritten oder in Restaurants Studentenrabatte angeboten. Die Miete liegt ca. zwischen
R1.755/130 EUR und R2.700/200 EUR pro Monat. Bei Lebensmitteln ist Fleisch günstiger:
1 kg Geflügel
1 kg Rind
R55
R85
4 EUR
6 EUR
Obst Gemüse leicht günstiger bzw. gleich teuer:
1 kg Tomaten
1 kg Karotten
1,5 kg Äpfel
1,5 kg Bananen
R12
R7
R16
R15
0,90 EUR
0,50 EUR
1,20 EUR
1,10 EUR
Und Milchprodukte, Käse, importierte Produkte und Hygieneartikel teurer
1 Liter Milch
1 kg Joghurt
250 g Gouda
R12
R25
R25
0,90 EUR
1,90 EUR
1,90 EUR
Insgesamt gibt man pro Person ca. R1.620/120 EUR bis R2.025/150 EUR für Lebensmittel
aus. Value Added Tax (VAT) in Höhe von 14% muss meist nicht auf Obst und Gemüse
gezahlt werden. Ausgehen ist auch wesentlich günstiger. Ein Bier im Club kostet ca. R13/1
EUR, ein Hauptgericht in einem sehr guten Restaurant ca. R120/8,90 EUR, in einem
durchschnittlichen Restaurant kostet der Restaurantbesuch ca. R80/5,90 EUR (z.B. Pasta
ca. R60/4,40 EUR, Steak ca. R110/8,20 EUR oder Nachtisch ca. R35/2,60 EUR) und ein
Kinobesuch in 2D ca. R45/3,30 EUR, in 3D ca. R65/4,80 EUR. Auch Taxifahrten sind
innerhalb der Stadt mit ca. R40/3 EUR pro Fahrt sehr günstig. Für das Reisen gibt man
tendenziell relativ viel Geld aus, obwohl Mietwagen mit ca. R338/25 EUR pro Tag und
Hostels mit ca. R120/8,90 EUR pro Nacht in einem Dorm bzw. R160/11,85 EUR pro Nacht in
einem Doppelzimmer wesentlich günstiger sind als in Deutschland. Die Kosten für Benzin
(Unleaded) betragen zurzeit ca. R13,5/1 EUR pro Liter, Diesel ist in Südafrika leicht teurer
als Benzin. Recht teuer sind hingegen die Bücher für die Kurse in der Uni, diese können
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allerdings auch in der Bibliothek geliehen (Bücher zu aktuellen Kursen befinden sich meist
nicht im angegeben Regal sondern im Erdgeschoss am Empfang/Information neben dem
Kopierraum), auf der Bridge gebraucht gekauft oder kopiert werden. Kopieren kann man an
eher veralteten Kopierern im Erdgeschoss in der UFS-Sasol Library. Eine schwarz/weiß
Kopie Din A4 kostet ca. R0,40/0,03 EUR. Im Copy Centre auf der Bridge kann man seine
Kopien für ebenfalls ca. R0,40/0,03 EUR vervielfältigen und binden lassen. Drucken von
einem USB-Stick kann man im Computer Lab und im Copy Centre. Im 6. Stock in der UFSSasol Library und im Computer Lab kann an einigen PCs gescannt werden, was umsonst ist.
Muss man etwas drucken oder kopieren, kann man dies mit dem Guthaben auf seiner
Student Card (Studentenausweis) bezahlen. Der Wechselkurs schwankte während meinem
Auslandsaufenthalt um die 1EUR zu R13,5 bzw. R1 zu 0,074 EUR.
3.3 Bargelsversorgung
Es ist zwar sinnvoll, sich für die ersten Tage einen Handbestand an südafrikanischen Rand
(ZAR) als Bargeld aus Deutschland mitzunehmen, allerdings bekommt man einen wesentlich
besseren Wechselkurs am Geldautomaten. Da eine normale Debit Karte nur an
Geldautomaten mit einem Maestro Zeichen genutzt werden kann, empfiehlt es sich eine
Kreditkarte bei seiner Hausbank zu beantragen. Diese ist ebenfalls essentiell um sich einen
Wagen zu mieten. Visa und MasterCard sind weit verbreitet und werden fast überall
akzeptiert. Empfehlenswert ist es auch, sich ein kostenloses Konto bei der DKB
(http://www.dkb.de), bei der Comdirect (http://www.comdirect.de/) oder der Barclaycard
(http://www.barclaycard.de/) einzurichten, mit dessen Kreditkarten man an fast jedem
Geldautomaten kostenlos Geld abheben kann. Der Kreditrahmen bzw. das Tageslimit sollte
im Vorfeld erfragt bzw. festgelegt werden, sodass man über eine finanzielle Rücklage
verfügt. Zudem ist es sinnvoll, seine Bank über den Auslandsaufenthalt zu informieren,
sodass eine unnötige Sperrung seiner Karte aufgrund unüblicher Abbuchungen umgangen
werden kann. Kommt es trotzdem zu einem solchen Fall, ist eine (zeitlich begrenzte)
Vollmacht für einen Familienangehörigen oder Freund in der Heimat zur Abwicklung aller
Bankangelegenheiten von Vorteil.
4. Bloemfontein
4.1 Fakten
Bloemfontein (aus dem niederländischen „Blumen Brunnen“) ist mit knapp 112.000
Einwohnern bzw. ca. 500.000-600.000 im weiteren Umkreis, die 6. größte Stadt Südafrikas
und die Hauptstadt der Provinz Freistaat. Trotzdem gleicht Bloemfontein eher einer
Kleinstadt, der Großteil des Lebens spielt sich auf dem Campus und in den Shoppingmalls
ab. Auf isiZulu heißt Bloemfontein „Mangaung“, was übersetzt „Stadt der Geparden“
bedeutet. Bloemfontein liegt ca. 1.400 m über dem Meeresspiegel und wurde 1846
gegründet. Wegen seines Blumenreichtums und dem jährlich stattfindenden Rosenfestivals
wird es auch „Stadt der Rosen“ genannt und gilt als eine der sichersten Städte Südafrikas.
Bloemfontein liegt inmitten Südafrikas, ca. 1.000 km nordöstlich von Kapstadt, 400 km
südwestlich von Johannesburg, ca. 560 km nördlich von East London und ca. 140 km
westlich von Lesotho (Maseru). Der Winter dauert in Bloemfontein von Mai bis August,
tagsüber sind ca. 16°C bis 20°C, nachts ist es oft um die 0°C kalt. Der Sommer geht von
Oktober bis Februar mit ca. 30°C am Tage und um die 16°C nachts. Insgesamt ist die
Luftfeuchtigkeit in Bloemfontein sehr gering, besonders im Winter ist es trocken und die
Wärme ist sehr angenehm. Im Freistaat sind Afrikaans (die Muttersprache der weißen
Bevölkerung, welche dem Niederländischen sehr ähnelt) sowie isiXhosa und isiZulu (die
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Muttersprachen eines großen Teils der schwarzen Bevölkerung) am weitesten verbreitet, bis
auf einige Ausnahmen spricht aber ein Großteil der Bevölkerung fließend Englisch. Ebenfalls
zu Bloemfontein gehört das zweitgrößte Township Südafrikas, das Manguang Township ca.
50 km außerhalb des Stadtkerns.
4.2 Ankunft
Bei der Ankunft in Bloemfontein am örtlichen Flughafen, dem Bram Fischer International
Airport, wird man sehr komfortabel von einem Mitarbeiter des Office for International Affairs
mit dem Auto abgeholt. Dieser bringt einem zu seiner Unterkunft. In den ersten Tagen sollte
man sich auf dem Campus im Vodacom Shop oder in eines der Einkaufszentren in einem
anderen Telefonshop eine südafrikanische SIM-Karte zulegen. Dafür benötigt man neben
dem Proof of Residence ebenfalls seinen Reisepass. Diese sind sehr günstig (ca. R1/0,07
EUR für eine normale bzw. R50/3,70 EUR für eine Micro-SIM-Karte). Kauft man sich z. B.
250 MG on Promotion hat man diese zwar nur für einen statt zwei Monaten zur Verfügung,
dafür kosten sie nur R59/4,40 EUR statt R99/7,30 EUR. Es sollte darauf geachtet werden,
dass das Handy SIM-Lock frei ist bzw. dass man ein zweites Handy aus Deutschland
mitbringt. Sollte es mit dem deutschen Handy Probleme geben, kann man sich auch ein
gebrauchtes BlackBerry (weit verbreitet in Südafrika) für ca. R1.013/75 EUR kaufen. In den
ersten Tagen nach eurer Ankunft wird sicher ein sogenannter Study Buddy an eure Tür
klopfen. Dieser hilft euch bei der Eingewöhnung, beantwortet gerne eure Fragen und
organisiert z. B. Ausflüge oder eine afrikanische Dinner Party. Ebenfalls organisiert das
Office for International Affairs Ausflüge für Internationals, wie z. B. Putt-Putt Spiele (Minigolf)
oder Stadtrundfahrten, an denen unbedingt teilgenommen werden sollte. Hier können schnell
und einfach bereits erste Kontakte geknüpft werden. Der anfängliche Kulturschock wird
dadurch auch meist schnell überwunden.
4.3 Unterkunft
Die Organisation der Unterkunft erfolgt über Lizette Pretorius von der Faculty of Economic
and Management Sciences in Bloemfontein. Bereits in dem Application Form gibt man an, ob
man On-Campus oder Off-Campus untergebracht werden möchte. Entscheidet man sich für
On-Campus wird einem ein Zimmer im JBM Annex reserviert, die Zimmernummer und den
Eingangscode erhält man von Lizette Pretorius per Email. Diese wartet auch im JBM Annex
bei Ankunft mit den Zimmerschlüsseln. Am Ende könnt ihr den Schlüssel bei Lizette
Pretorius im Büro wieder abgeben. Entscheidet man sich für Off-Campus, erhält man die
Kontaktdaten von dem Vermieter der beiden International Houses, Gary Stroebel. Die
folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Fakten bzw. Vor- und Nachteile der möglichen
Unterkünfte:
218 Paul Kruger Avenue
107 Koos van der Walt
Student House
Off-Campus
Gary Stroebel
(Email: [email protected])
Student House
Off-Campus
Gary Stroebel
(Email: [email protected])
Einzelzimmer für 6
Studenten
Garten
Kein Pool
Einzelzimmer für 11
Studenten
Garten
Pool
8
JBM Annex
(JBM Hertzog)
Hostel/Wohnheim
On-Campus
Hein Badenhorst
(Email: [email protected]
Office: 051 401 2602
Cell: 083 891 1049)
Einzelzimmer (ca. 20 qm)
für 9 Studenten
Innenhof
Kein Pool
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
W-LAN (schnell)
Internet-Flat (R200/15 EUR
pro Monat)
Möbliert
Möbliert
Handtücher und Bettwäsche
vorhanden
Handtücher und Bettwäsche
vorhanden
Keine Heizkörper
Reinigungskraft für Wäsche,
Abwasch und Hausputz
Ca. R2.000/148 EUR bis
R2.100/155 EUR pro
Zimmer
2 Badezimmer
Reinigungskraft für Wäsche,
Abwasch und Hausputz
Weg zum Campus ca. 30
Minuten
Weg zur Mimosa Mall und
dem Brandwag Center ca. 1
Stunde
Großes Wohnzimmer inkl.
Fernseher mit einer Vielzahl
an Kanälen (auch deutsche
Bundesliga)
Ca. R2.200/163 EUR bis
R2.600/193 EUR pro
Zimmer
3 Badezimmer, zusätzlich
Outside Flat mit eigenem
Bad und Inside Flat mit
eigenem Bad
LAN (sehr schnell), das
LAN-Kabel ist vorhanden1
Internet inclusive bis 2.048
MB Off Peak (17:00-08:00)
und 300 MB Peak (08:0017:00)2
Möbliert (Bett, Schreibtisch,
Stühle und Kleiderschrank3)
Bettwäsche vorhanden
Fest installierte und mobile
Heizkörper
Reinigungskraft für den
Hausputz (Küche, Bad, Flur)
und Gärtner
Direkt auf dem Campus
Weg zur Mimosa Mall und
dem Brandwag Centre ca.
15 Minuten
Fernseher in der Küche mit
3 Kanälen
Ca R1.635/121 EUR bis
R1.935/143 EUR pro
Zimmer4
2 Badezimmer (insgesamt 3
Toiletten, 2 Duschen, 4
Waschbecken und 1
Badewanne)
Im Allgemeinen werden auf dem Campus Jungs und Mädchen getrennt untergebracht. Das
JBM Annex stellt eine Ausnahme dar. Hier leben meist internationale Jungen und Mädchen
zusammen. Die Unterkunft ist recht einfach und bescheiden gehalten und durch die Nähe
zum JBM Hertzog recht laut, an diese Umstände gewöhnt man sich aber recht schnell. Jeder
hat ein eigenes, recht geräumiges Zimmer. Des Weiteren verfügt die Wohnung über 4
Kühlschränke, 1 Backofen mit Herd und weitere Herdplatten bei der Kochnische, 2
Mikrowellen, 1 Waschmaschine, 1 Trockner und 1 Grill. Die Küche ist mit dem Grundbedarf
wie Töpfe, Pfannen, Geschirr, Besteck, etc. ausgestattet. Das JBM Annex befindet sich
direkt hinter dem JBM Hertzog (Jungenresidenz) in einem eigenen, separaten Flurtrakt. In
den beiden International Houses leben neben internationalen Studenten meist auch
südafrikanische Studenten.
1
Ab Dezember 2013 soll WLAN auf dem kompletten Campus und somit auch im JBM Annex installiert
werden.
2
http://kovsielife.ufs.ac.za/selfservice/ -> Internet Billing
3
An den Kleiderschrank kann man ein kleines Schloss befestigen, welches man bereits von zu Hause
mitbringen kann.
4
1A - R1.735/129 EUR, 1B - R1.840/136 EUR, 1C – R1.735/129 EUR, 1D – R1.935/143 EUR, 1E –
R1.935/143 EUR, 2A – R1.935/143 EUR, 2B – R1.935/143 EUR, 2C – R1.935/143 EUR, 2D –
R1.635/121 EUR, 2E – R1.635/121 EUR.
9
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
Zimmer im JBM Annex
Badezimmer im JBM Annex
Innenhof vom JBM Annex
Küche im JBM Annex
Haus 107 Koos van der Walt
Wohnzimmer 107 Koos van der Walt
4.4 Transport
In Bloemfontein gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel wie in Bremen. Es gibt zwar
staatliche Omnibusse und Minibus-Taxen (meist weiße Toyota Minibusse), mir wurde
allerdings abgeraten mit Letzteren zu fahren. Die Routen sind sehr undurchsichtig und meist
werden bestimmte Hand- bzw. Fingercodes verwendet, da es oft keine konkreten
Haltestellen gibt. Insbesondere in Verbindung mit Minibussen werden viele Unfälle pro Jahr
in Verbindung gebracht, da Minibusse nur für ca. 9 Personen zugelassen sind, der Transport
von bis zu 15 Personen aber oft keine Seltenheit darstellt. Außerdem sind die
Sicherheitsvorkehrungen während der Fahrt schlecht und die Geschwindigkeitsbegrenzung
wird von den Fahrern nicht immer eingehalten. Pro Fahrt kostet eine Fahrt mit einem Minibus
jedoch nur ca. R6/0,44 EUR bis R12/0,89 EUR. Und ein Minibus-Bahnhof befindet sich direkt
auf dem Campus neben der Kovsie Kerk.
Für Mitbewohner des JBM Annex nicht unbedingt erforderlich, für Mieter der International
Houses hingegen obligatorisch, ist ein eigenes Auto oder zumindest ein Roller.
Gebrauchtwagen sind in Südafrika recht teuer (Gebrauchtwagen unterer Preisklasse ca.
R27.000/2.000 EUR mit 200.000 km Laufleistung bzw. R60.750/4.500 EUR für einen Golf 1
mit 100.000 km Laufleistung). Gängige Marken in Südafrika sind Toyota und VW, bei
anderen Marken muss bei Verkauf evtl. ein hoher Werteverlust hingenommen werden.
10
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
Gebrauchtwagenhändler finden sich in der Church Street, wobei sich die Befragung eines
unabhängigen Automechanikers empfiehlt, oder aber unter der Internetseite
www.gumtree.co.za. Kfz-Steuer muss in Südafrika keine gezahlt werden, allerdings muss
man eine Lizenzscheibe erwerben, für welche eine Untersuchung des Wagens erforderlich
ist. Ebenfalls besteht keine Versicherungspflicht, eine Haftpflichtversicherung ist allerdings
bereits für ca. R100/7,40 EUR pro Monat, eine Vollkaskoversicherung für ca. R400/30 EUR
pro Monat zu bekommen. Ein Mietwagen bietet den Vorteil, dass man sich keine Sorgen um
den Verkauf machen muss und die Qualität des Wagens meist besser ist. Die besten Raten
www.check24.de
oder
mit
gutem
Versicherungsschutz
findet
man
unter
www.billigermietwagen.de. Sollte man einen Mietwagen dauerhaft mieten, kostet dies ca.
R8.100/600 EUR pro Monat. Mietet man sich nur für Trips einen Wagen, kostet dieser ca.
R338/25 EUR pro Tag. Über Sunnycars (http://www.sunnycars.de/) bekommt man zu dem
höchsten Versicherungsschutz sehr gute Konditionen, muss allerdings im Voraus bezahlen.
Zudem vermittelt Sunnycars an Budget, welche eine Filiale direkt auf dem Campus haben
(neben dem Parexel Gebäude), so entfällt die Taxifahrt in die Stadt oder gar zum Flughafen.
Thrifty bietet zwar einen Studentenrabatt, Sunnycars ist hingegen meist trotzdem günstiger.
Weitere Autovermietungen neben Budget und Thrifty, die in Bloemfontein vertreten sind, sind
Europcar, Avis, Hertz und Tempest oder Volksie Shop (http://www.volksieshop.co.za/) Die
kosten für Benzin betragen zurzeit ca. R13,5/1 EUR pro Liter, für Diesel ca. R13,7/1 EUR pro
Liter. Die Gewöhnung an den Linksverkehr erfolgt recht schnell und Staus sind eher selten.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahnliegt bei 120 km pro Stunde. Bei großen
Kreuzungen und bei Stopschildern darf derjenige zuerst fahren, der als erster die Kreuzung
erreicht hat. Ampeln werden in Südafrika als Robot bezeichnet. Insgesamt ist das
Straßennetz in Südafrika und in den angrenzenden Ländern sehr gut. Die meisten Straßen
sind geteert und Schlaglöcher (Potholes) enthalten nur wenige.
Eine weitere, recht günstige Variante ist es, sich ein Taxi zu bestellen. Vrystaat Taxis (+27
(0)76 266 5955) ist 24 Stunden verfügbar und hat feste und günstige Preise ohne
Taxameter. Zu der Mimosa Mall oder zur Loch Logan Waterfront kostet eine Fahrt R40/3
EUR, zum Flughafen Bram Fischer International Airport R120/8,90 EUR. Weitere Fahrten
innerhalb von Bloemfontein kosten ca. R60/4,40 EUR. Andere Taxigesellschaften in
Bloemfontein sind Rooikat-Taxi (+27 (0)83 712 8521), ExecuCap (+27 (0)71 113 1787) und
Bloemtaxi (+27 (0)72 349 9738), wenn vorhanden kann man verlangen das Taxameter
anstellen zu lassen. Im Durchschnitt kostet eine Fahrt ca. R1/0,07 EUR pro Kilometer.
Da Fahrräder in Südafrika kaum verbreitet sind, bleibt als Alternative noch, sich zu Fuß
fortzubewegen. Insbesondere für kleinere Besorgungen ist dies eine günstige Alternative und
ist am Tage auch sicher.
Für weitere Trips kann man ab dem Bram Fischer International Airport fliegen. Es gibt in
Südafrika nicht wie in Europa ein gut ausgebautes Billigfliegernetz, jedoch bieten Mango
(http://www.flymango.com/), Kulula (http://www.kulula.com/) und South African Express
(http://www.flyexpress.aero/) meist recht günstige Preise an.
Eine günstige Alternative zum Fliegen sind die Überlandbusse. Intercape
(http://www.intercape.co.za/),
Greyhound
(https://www.greyhound.co.za/),
Translux
(http://www.translux.co.za/), Roadlink (http://www.saroadlink.co.za/) und City to City
(http://www.citytocity.co.za/) sind mögliche Anbieter, wobei Intercape und Greyhound zu
empfehlen sind. Man kann bequem über das Internet buchen, auch ins Ausland (z. B.
Namibia oder zu den Victoria Falls) und manchmal werden sogar Sleepliner (Schlafbusse)
angeboten. Man muss allerdings mit Verspätungen rechnen. Für Backpacker eignet sich
11
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
ebenfalls der Baz Bus (http://www.bazbus.com/), der von Kapstadt nach Johannesburg fährt
und an jedem interessanten Stop direkt an einem Hostel halt macht.
Das Zugnetz ist ebenfalls nicht so gut ausgebaut wie in Deutschland. Allgemein gelten Züge
in Südafrika als schlecht, unsicher und langsam. Der Gautrain (http://www.gautrain.co.za/) in
Johannesburg ist allerdings eine recht neue Strecke mit schönen Zügen.
4.5 Freizeitgestaltung
4.5.1 Essen gehen
In Bloemfontein kann man wunderbar Essen gehen. Eine gute Übersicht über jegliche
Restaurants und Cafés in Bloemfontein bieten Tripadvisor (http://www.tripadvisor.de/) und
Eat Out (http://eatout.co.za/). Bei Tripadvisor sind Bewertungen, bei Eat Out oft die Menüs
der Restaurants vorhanden. Die meisten Restaurants und Cafés befinden sich in der Mimosa
Mall, in der Loch Logan Waterfront oder in der 2nd Avenue. Eine alphabetische Übersicht
über einige Restaurants, Ketten und Cafés der Stadt mit Hinweisen gibt folgende Tabelle:
Restaurant/Café
Avanti
Bella Casa
Braza
Cape Town Fish
Market
Caramello's
Coco C Restaurant
and Chocolatier
Coobaah
Fego
Full House
Get Together
Iewer’s Nice
Koekela
Margeritas Sea
Food & Steak
Mugg & Bean
New York
Ocean Basket
Panarottis
Picnic
Pimento
Primi Piatti
Anmerkungen
Sehr gutes italienisches Essen in der 2nd Avenue.
Gutes italienisches Essen, aber recht teuer in der 2nd Avenue.
Sehr gutes portugiesisches/brasilianisches Restaurant zu guten Preisen
in der Loch Logan Waterfront.
Eine Kette, die am Sonntag ein großes Seafood Lunchbuffet hat, in der
Loch Logan Waterfront.
Kaffee, sehr süßer Kuchen und Snacks in der Mimosa Mall.
Alles mit Schokolade und ein super Frühstücksbuffet für R80/6 EUR in
der Loch Logan Waterfront.
Eine nette Bar in der Nähe der Uni beim Bloemgate Centre, in der man
auch leckeres Essen bekommt.
Sehr leckeres Frühstück zu einem guten Preis in der Mimosa Mall.
Eine Sushi Bar im Stadtteil Dan Pienaar.
Afrikaans Küche in der Nähe der Mimosa Mall.
Nettes kleines Künstlercafé hinter der Mimosa Mall.
Ein kleines Haus, das zu einem Café umgestaltet worden ist, hinter der
Mimosa Mall.
Das Restaurant ist in Ordnung, aber überbewertet und liegt im Stadtteil
Waverly.
Eine Kette, die sich super zum Frühstücken, Mittag Essen oder
bottomless Kaffee trinken eignet und sich in der Mimosa Mall befindet.
Steht leider zu Unrecht weit oben bei Tripadvisor, das Essen und der
Service sind eher Durchschnitt, die Preise hingegen recht hoch. In der
2nd Avenue.
Eine Kette, die Seafood bietet, aber recht kleine Portionen für den Preis,
befindet sich in der Loch Logan Waterfront.
Eine Kette mit Pizza Special am Donnerstag „All you can Eat“ für ca.
R60/4,40 EUR in der Mimosa Mall.
Relativ teuer, aber dafür eine außergewöhnlich hohe Qualität und super
zum Frühstück oder Lunch geeignet, in der Loch Logan Waterfront.
Sehr schönes Café direkt auf dem Campus mit großem Lunch Buffet,
das nach Gewicht bezahlt wird.
Eine Kette, die gutes italienisches Essen zu einem guten Preis bietet in
der Loch Logan Waterfront.
Das Mädchenhostel auf dem Campus bietet günstiges Mittagessen an.
Roosmaryn
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Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
7 on Kellner
Spur
The Block & Cellar
The Raj
Träumerei
Meiner Meinung nach das beste Restaurant der Stadt mit schönem
Ambiente, die Karte bietet jedem etwas Besonderes. Befindet sich
zentral hinter der Loch Logan Waterfront.
Eine Kette, von der es 6 Stück in Bloemfontein gibt (2 Burger für 1 am
Montag für ca. R50/4 EUR) Preis Leistung stimmt hier in jedem Fall.
Unter anderem zu finden in der Mimosa Mall, der Loch Logan
Waterfront und im Bloemgate Centre.
Ein sehr gutes Restaurant neben der Mimosa Mall, mittags gibt es eine
Special Offer, bei der man Steak und Seafood zum halben Preis
bekommt.
Sehr gutes indisches Essen, sowohl im Windmill Casino &
Entertainment Centre als auch ein Take Away in der Loch Logan
Waterfront.
Ein schönes Café, sowohl in der Loch Logan Waterfront als auch auf
dem Campus.
Weitere Restaurants, Ketten und Cafés in Bloemfontein sind z. B. Atma Vegetarian
Restaurant, Barrel & Basket, Bob's Peanut Butter Shack, Cattle Baron, De Oude Kraal,
Franshoek Mountain Lodge, High The Red Peppa (Mimosa Mall), Tide Heights, John Dory’s
(Mimosa Mall), Kalahari Fish Saloon and Diner (Mimosa Mall), Karma, Kerdoni's Pizza &
Pasta (Baysvillage), Lettuce Eat, Longhorn Grill, Mary Moon, Nieuwlands, One on Park,
Rhapsody's, Splash, Spookhuijs, Steers, Stones, The Terrace (Oliewenhuis), The Upper
Crust (Somerton Estate), Wimpy’s, Vasco's (Dan Pienaar) und Vida & Arte Café. Besonders
gut gefallen haben mir die Restaurants The Block and Cellar, Picnic, Coco C, 7 on Kellner,
The Raj und Avanti sowie die Cafés Mugg & Bean, Fego, Iewer’s Nice und Koekela. Auf dem
Gelände der Universität in der Nähe der Bridge kann ich Pimento und Träumerei empfehlen,
beides sind sehr nette Cafés. Natürlich kann auch Pizza bei z. B. Debonairs bestellt werden.
Außerdem gehört es in Südafrika dazu regelmäßig ein Braai zu veranstalten, was wesentlich
mehr darstellt als einfach nur zu grillen. Dazu sollte unbedingt jede Einladung eines
Südafrikaners angenommen werden. Auch typische südafrikanische Gerichte wie Bobotie,
Biltong, Pap und Chakalaka sollten probiert werden. Neben dem sehr leckeren Wein wird
von Studenten auf Party’s meist Brandy (Klipdrift oder Richelieu) mit Cola getrunken.
4.5.2 Ausgehen
Die meisten Clubs befinden sich auf der 2nd Avenue. Empfehlenswert sind der Mystic Boer,
das Barba’s und die Oolong Bar, aber auch die Kette Cubaňa, wo man vor dem Feiern noch
etwas essen kann. Der Eintritt ist in der Woche kostenlos, am Wochenende kostet er ca.
R20/1,50 EUR. Getränke sind im Vergleich zu Deutschland günstig, ein Bier kostet ca. R13/1
EUR. Man kann ebenfalls im Township weg gehen, dies sollte man allerdings nur tun, wenn
man von einem Local begleitet wird. Partys der verschiedenen Wohnheime finden neben
dem Campus auch oft in einem Club in der 2nd Avenue statt. Das Windmill Casino and
Entertainment Centre (http://www.suninternational.com/windmill) befindet sich etwas
außerhalb der Stadt. Dort sind ein Casino, diverse Restaurants und eine Bowlingbahn
lokalisiert. Das Taxi dorthin kostet ca. R80/6 EUR.
4.5.3 Sport
Sport
wird
an
der
UFS
groß
geschrieben
(http://supportservices.UFS.ac.za/templates/divisions.aspx?DCode=423). Auf dem Campus
gibt es das Gym (Fitnessstudio), welches ausreichend groß und akzeptabel ausgestattet ist.
Jeder Besuch kostet R20/1,50 EUR. Möchte man für eine Woche (R50/3,70 EUR) bzw. für
einen Monat (R200/15 EUR) im Voraus bezahlen, bekommt man einen Chip, mit dem man
auch außerhalb der Empfangszeiten ins Gym gehen kann. Die Öffnungszeiten sind Montag
und Mittwoch von 05.30 Uhr bis 19.00 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 07.00 Uhr bis
19.00 Uhr und am Freitag von 05.30 Uhr bis 14.00 Uhr, am Wochenende ist das Gym leider
geschlossen. Evtl. lohnt es sich auch, das Gym in der Loch Logan Waterfront in Betracht zu
13
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
ziehen, dies ist moderner, schicker, und kostet ca. R60/4,40 EUR pro Besuch oder aber den
Supersport Health & Wellness Club (http://www.supersportclubs.co.za/).
Weiterhin gibt es das Schwimmbad (50m-Becken mit 8 Bahnen). Um dieses zu benutzen,
muss man seine Student Card gegen eine einmalige Gebühr von R120/8,90 EUR
freischalten lassen. Die Gebühr muss man beim Cashier im Department of Finance
(zwischen den Buchladen und ABSA auf der Bridge, Öffnungszeiten Montag bis Freitag von
08.30 Uhr bis 14.30 Uhr) entrichten und den Beleg bei einer Mitarbeiterin im Sport Gebäude
hinter dem Gym (Mabaleng Building Raum 205, Öffnungszeiten Montag bis Freitag von
09.00 Uhr bis 12.00 Uhr) vorlegen. Ist dieses geschehen, kostet jeder Schwimmbad Besuch
jeweils R5/0,37 EUR. Man kann auch mit einer Karte mehrmals hintereinander Leute durch
die Drehtür lassen, es ist also nicht zwingend notwendig dass jeder seine Karte freischalten
lässt.
Der Campus bietet zudem unter anderem eine Laufbahn, die immer kostenlos geöffnet ist,
Tennis-, Netball- und Fußballplätze, Squash für ca. R5/0,37 EUR pro Spiel (hierfür ist
ebenfalls eine Freischaltung der Student Card erforderlich) und eine Kletterwand mitten auf
dem Campus. Außerdem kann man bei Interesse z. B. in einer der Basketball-, Volleyball-,
Rugby- oder Fußballmannschaften mitspielen. Die Anmeldung dafür erfolgt über Lizette
Pretorius. Etwas außerhalb von Bloemfontein in einer privaten Wohnanlage gibt es einen
Reitstall, der für derzeit ca. R120/8,90 EUR Ausritte anbietet. Außerdem befinden sich in
Bloemfontein mehrere Golfplätzen, eine Go-Kart Bahn, eine Minigolf- und eine PaintballAnlage.
Das Stadion
Das Schwimmbad
Basketballplätze
Das Gym
Netballfelder
Rugbyspiel
14
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
Möchte man sich nicht selber sportlich betätigen, lohnt sich aber in jedem Fall ein Besuch
einer der drei oder aller Stadien in Bloemfontein. Im Stadion der WM 2010, dem Free State
Stadium bzw. dem Vodacom Park gegenüber der Loch Logan Waterfront, spielen die Free
State Cheetahs Rugby (http://www.fscheetahs.co.za/). Tickets können über das Internet
bestellt werden und kosten ca. R60/4,40 EUR, direkt am Einlass zahlen Studenten hingegen
nur R10/0,75 EUR. In demselben Stadion spielen ebenfalls die Bloemfontein Celtics
(http://www.Bloemfonteincelticfc.co.za/) Fußball. Der Kartenverkauf erfolgt in dem Celtic
Supporters Office in der Elizabeth Street, 1 Ticket kostet R50/3,70 EUR. Auf dem Campus
befindet sich der Shimla Park. Dort spielen die UFS Shimlas Rugby. Bei dem Kauf von
einem T-Shirt der Shimlas für R70/5,20 EUR kann man alle Spiele kostenlos besuchen. Im
Cricket Stadion, dem Chevrolet Park, spielen die Chevrolet Knights (www.fscu.co.za/).
4.5.4 Einkaufen
Das größte Einkaufszentrum der Stadt ist die Loch Logan Waterfront
(http://www.lochlogan.co.za/). Dort gibt es jede Menge Bekleidungsgeschäfte (Edgars,
Guess, Quicksilver/Roxy, etc.), ein Kino (http://www.numetro.co.za/), Supermärkte (ein
großer Pick n Pay und Woolworths), Pharmacies (Apotheke und Drogerie), Restaurants und
Cafés und Kloppers, der fast alles außer Lebensmittel im Sortiment hat. Ein Taxi kostet ca.
R40/3 EUR vom Campus aus.
Ein
weiteres
Einkaufszentrum
in
Bloemfontein
ist
die
Mimosa
Mall
(http://www.mimosamall.co.za/). Diese bietet ebenfalls viele Bekleidungsgeschäfte (vor allem
Sport, aber auch z. B. Cotton On), einen Supermarkt (Checkers), ein Kino
(http://www.sterkinekor.com/), eine Pharmacy, viele Cafés und Fast Food Restaurants. Die
Mimosa Mall ist vom Campus aus in ca. 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Nimmt man das
Taxi, kostet es je R40/3 EUR pro Fahrt.
Das Brandwag Centre liegt gegenüber der Mimosa Mall und bietet einen recht großen Pick n
Pay (Supermarkt).
Das Bloemgate Centre (http://www.bloemgate.co.za/) befindet sich in Campusnähe hinter
der Kovsie Kerk und ist in ca. 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Der Pick n Pay dort ist im
Vergleich relativ klein, hat aber täglich von 07.00 Uhr bis 21.00 Uhr geöffnet.
Checkers und Pick n Pay sind eher günstig, dafür hat Woolworth auch mal etwas
Spezielleres zu bieten. Eine weitere Alternative bietet Food Lovers, dort gibt es eine große
Auswahl an Obst, Gemüse, Fleisch, Käse und Backwaren zu einem guten Preis. Es gibt 2 in
Bloemfontein, wovon einer im Stadtteil Langenhoven, der andere etwas außerhalb liegt.
Zudem findet jeden Samstagvormittag ein Burenmarkt (Bauernmarkt) ebenfalls im Stadtteil
Langenhoven statt.
4.5.5 Kultur
Bloemfontein hat neben einigen Museen, wie dem Anglo Boer War Museum
(http://www.anglo-boer.co.za/) und The National Museum (http://www.nasmus.co.za/)
ebenfalls einen Zoo und einen botanischen Garten (Free State National Botanical Garden).
Auf dem Naval Hill, mit der größten Statue der Welt von Nelson Mandela, im Franklin Game
Reserve kann man Giraffen, Gnus, Zebras, Strauße und Antilopen beobachten. Das Franklin
Game Reserve ist weltweit das kleinste und einzige Game Reserve innerhalb einer Stadt.
Das Oliewenhuis Art Museum beherbergt eine Vielzahl einheimischer Kunst und Kultur und
bietet einen wunderschönen Garten an, der zum Picknicken einlädt. Im Kings Park gibt es
überdachte Grillplätze, an denen man einen Braai veranstalten kann. Die Cheetah
Experience (http://www.cheetahexperience.com/) bietet Führungen an, bei denen man
Geparden, Löwen und Leoparden ganz nah kommt. Zudem bietet das Resort Maselpoort
(http://www.maselspoort.co.za/) ein Spaßbad. Emoya Estate (http://www.emoya.co.za/) ist
eine Game Lodge und bietet neben einem Café auch Spa an, zudem leben dort wilde Tiere.
15
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
Blick vom Naval Hill
Cheetah Experience
4.6 Sicherheit
An den Gittern vor den Türen und Fenstern, den Mauern um die Häuser bzw. den hohen
Zäunen mit Stacheldraht oder Stromdraht, bemerkt man recht schnell, dass Südafrika
keineswegs so sicher ist wie Deutschland. Der Campus ist hingegen komplett eingezäunt
und gilt als recht sicher. Man sollte sich trotzdem an einige Spielregeln halten, wie z. B. bei
Nacht am besten mit Auto oder Taxi fahren und nur tagsüber zu Fuß gehen, Nachtfahrten
auf der Autobahn vermeiden, bestimmte Stadtviertel (Downtown) und die Townships meiden,
es sei denn man ist mit ortskundigen Südafrikanern unterwegs. Im Zweifel sollte man einfach
auf seine innere Stimme hören. Zudem gibt es auf dem Campus verstreut sogenannte Panic
Button und die Emergency Number steht auf jeder Student Card. Zusätzlich patrolliert ein
Sicherheitsdienst 24/7 auf dem Universitätsgelände. Auf Parkplätzen gibt es sogenannte
Carwatcher, die gegen ein Trinkgeld (zwischen R1/0,07 EUR und R5/0,37 EUR) auf das
Auto aufpassen.
5. Universität
5.1 Fakten
Die University of the Free State wurde 1904 gegründet und bietet etwa 300 Studiengänge
an. Die UFS befindet sich auf drei Campusbereichen: Dem Main Campus in Bloemfontein
mit ca. 28.800 Studenten, dem South Campus im Süden von Bloemfontein mit ca. 870
Studenten und dem Qwaqwa Campus in Phuthaditjaba mit ca. 4.300 Studenten. Die UFS
setzt sich aus 7 Fakultäten und einer Business School zusammen, unter anderem der
Faculty of Economic and Management Sciences.
5.2 Campus
Die University of the Free State ist eine sehr schöne Campusuni, was vor allem kurze Wege
bedeutet (Campus Map: http://kovsielife.ufs.ac.za/dl/userfiles/Documents/00000/5_eng.pdf
oder http://www.ufs.ac.za/dl/userfiles/Documents/00000/247_eng.pdf). Es gibt viele Blumen
und Palmen und einen kleinen Park vor dem Hauptgebäude. Die Hinweisschilder sind alle
sowohl auf Englisch, als auch auf Afrikaans (dem Niederländischen sehr ähnliche Sprache),
sodass man sich recht schnell zu Recht findet. Da sich vieles auf dem Campus abspielt,
gleicht dieser somit eigentlich eher einer eigenen kleinen Stadt. Es befinden sich viele
schöne Universitätsgebäude sowie eine Art Einkaufsmeile, die sogenannte Bridge
(Thakaneng Bridge), auf dem Campusgelände. Auf bzw. in der Nähe der Bridge
(http://kovsielife.UFS.ac.za/content.aspx?uid=15) gibt es einen kleinen Supermarkt
(Foodzone: http://www.foodzone.co.za/), viele günstige Fast Food Restaurants (diese bieten
neben einheimischen Spezialitäten vor allem Pizza, Pommes und Burger), ein paar Cafés (z.
B. Pimento und Träumerei), kleinere Shops, wie ein Buchladen, einen Copy Shop und einen
Vodacom-Shop, sowie Banken (ABSA, Netbank, FNB und Standard Bank) und einen
Friseur. Es gibt sogar einen eigenen kleinen Radiosender (Kovsie FM 97.0). In einem kleinen
Shop namens Treats gibt es z. B. leckere Muffins für R5/0,37 EUR oder Softeis für R4/0,30
EUR. Zudem sind eine Bibliothek (UFS-Sasol Library) und einige Computerräume und Study
16
Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
Räume vorhanden. Die meisten der insgesamt 26 Hostels bzw. Wohnheime befinden sich
ebenfalls auf dem Campusgelände und sind bis auf das JBM Annex nach Jungen und
Mädchen getrennt. Jede Residence hat einen Namen und es herrscht großer Zusammenhalt
innerhalb. Zudem müssen von den Bewohnern (vor allem First Year Students) viele
organisatorische Aufgaben übernommen werden, wie z. B. das Besetzen der Reception und
der Durchführung von Durchsagen. Zudem tragen die First Year Students an einem
bestimmten Tag in der Woche ein bestimmtes Kleidungsstück, welches sie als Bewohner
einer der jeweiligen Residence identifiziert (im JBM Hertzog z. B. ein gelber Overall). Der
Campus der UFS wird auch Kovsie bzw. die Studenten Kovsies genannt. Statt University
wird häufiger der Begriff Varsity benutzt. Das gesamte Gelände ist von einem Zaun
umgeben. Die 4 Ein- und Ausgangstore werden Tag und Nacht bewacht.
Die Bridge
Das Hauptgebaüde
5.3 Organisatorisches
Direkt nach seiner Ankunft in Südafrika muss zwar einiges Organisatorisches erledigt
werden, es reicht aber dennoch aus, erst einige Tage vor Vorlesungsbeginn bzw. Beginn der
Orientierungswoche anzureisen. Ende Januar findet im Rahmen der sogenannten Rag-Week
eine Art Einführungswoche statt. Eine direkte Orientierungswoche gibt es im Wintersemester
hingegen nicht. Allerdings wird in der ersten Vorlesungswoche alles Organisatorische
erledigt und es gibt auch einige Informationsveranstaltungen. Zuerst muss man beim Cashier
im Department of Finance (zwischen den Buchladen und ABSA auf der Bridge) seine erste
Miete einzahlen. Danach muss man im Computer Lab den dort erhaltenen Zahlungsbeleg
vorlegen, sowie eine Auslandskrankenversicherung nachweisen. Sofern diese im Voraus
über die Universität mit Momentum Health abgeschlossen worden ist, kann man seine
Momentum Health Card im Office for International Affairs (neben dem Callie Human
Gebäude) abholen. Außerdem benötigt man seinen Reisepass, seinen Study Permit und
seine Student Number (Matrikelnummer). Diese befindet sich auf dem Letter of Acception
bzw. Proof of Residence, den man bereits in Deutschland vom Office for International Affairs
per Email erhalten hat. Die Unterlagen werden kurz geprüft und dann wird der Student
Account entblockt bzw. freigeschaltet. Danach kann man sich ebenfalls im Computer Lab bei
Lizette Pretorius (diese sitzt nur in der ersten Woche im Computer Lab, ansonsten befindet
sich ihr Büro im Flippie Groenewoud Building, Eingang C beim Deans Office) zumindest
vorläufig für seine Kurse einschreiben lassen. Damit ist man auch gleichzeitig für alle Test
und Examen angemeldet. Die Kurse können in den ersten Vorlesungswochen noch geändert
werden. Daraufhin erhält man auf der Bridge (hinter Treats) gegen Passvorlage seine
Student Card und im Computer Lab sein Internet Passwort. Einige Internetseiten
funktionieren allerdings bereits vorher, ohne Passwort. So muss zum Skypen, für die
Webseiten der Universität und für iTunes kein Passwort eigegeben werden. Es muss
lediglich im Anmeldfenster mehrmals auf „Abbrechen“ geklickt werden. Im Xerox Centre
neben der Bibliothek erhält man seine Study Guides. Die Study Guides enthalten neben
allgemeinen Informationen zum jeweiligen Kurs, zu den Assignments, Semestertests,
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Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
Examen, etc. die Kontaktdetails vom Professor, aber manchmal auch Vorlesungsmaterial,
Aufgaben oder Lösungen zu Aufgaben. Außerdem kann man seine Student Card beim
Cashier im Department of Finance mit Geld aufladen und damit in vielen Shops auf der
Bridge bezahlen, zum Drucken und Kopieren benutzen oder ins Schwimmbad gehen. Ferner
wird in der ersten Vorlesungswoche eine Informationsveranstaltung für alle Internationals im
Hauptgebäude abgehalten, dazu bekommt man eine Einladung per Email. Seinen Tuition
Fee Account und die Student Internet Billing Information findet man unter
http://kovsielife.UFS.ac.za/selfservice/login.aspx bzw. unter http://kovsielife.UFS.ac.za/ und
dann unten rechts -> Student Self Service. Dort meldet man sich mit seiner Student Number
und seiner Reisepassnummer an und kann dann seinen Einzahlungen beim Chashier im
Department of Finance sowie die Semestergebühren, Kosten für die Study Guides und die
Miete nachverfolgen. Auf dem Konto wird oft wild hin und her gebucht, lasst euch davon
nicht irritieren. Ihr müsst weder die Study Guides, noch die Tuition Fee bezahlen. Sobald ihr
wisst, wann ihr Bloemfontein verlassen werdet, sendet ihr Herrn Badenhorst einfach eine
Email mit dem Datum und er berechnet eure Miete dann genau. Außerdem kann man auf
der Webseite ca. 2 Monate vor Semesterende den Exam Timetable (-> Enquiries -> Exam
Timetable) einsehen und am Ende auch seine Exam Results (-> Enquiries -> Exam Results).
Außerdem würde ich empfehlen die Emails von eurem UFS Email Account (-> Interaction ->
Email) automatisch an eure private Email Adresse weiterleiten zu lassen (oben rechts ->
Settings -> Settings -> Forwarding and POP/IMAP), damit ihr auch wirklich alle Informationen
vom Office for International Affairs oder von der Faculty of Economic and Management
Sciences erhaltet. Der Nutzername ist die Student Number, das Passwort ist das Internet
Passwort. Seinen Student Card Balance, allgemein Finance Information und Exam Results
können nach vorheriger Freischaltung ebenfalls über das Handy aufgerufen werden (wähle
*120*UFS*).
5.4 Studium
In Südafrika entspricht das Studienjahr dem Kalenderjahr, d.h. das Sommersemester geht
von Januar bis Juni, das Wintersemester beginnt im Juli und endet im Dezember. 16 Credit
Points entsprechen 10 ECTS bzw. 8 Credit Points entsprechen 5 ECTS, was einem
Workload von ca. 2-3 Semesterwochenstunden entspricht. Man muss demnach 3, kann aber
auch bis zu 5 Kurse belegen. Eine Vorlesung dauert 50 Minuten und beginnt immer 10
Minuten nach der vollen Stunde. Pro Fach hat man ca. 1-3 Vorlesungen pro Woche und evtl.
1-2 Tutorien. Die Postgraduate Kurse sind wesentlich kleiner als die Undergraduate Kurse
(ca. 200-300 Studenten), letztere sind im Vergleich zu den Grundlagenkursen im Bachelor in
Bremen immer noch klein. Die Vorlesungen sind praxisorientierter, interaktiver und auch ein
wenig abwechslungsreicher als in Deutschland. Eine Anwesenheitspflicht besteht in den
meisten Kursen nicht. Alle Kurse werden sowohl auf Englisch als auch auf Afrikaans
angeboten. In den Afrikaanskursen sitzen überwiegend weiße Studenten, in den
englischsprachigen Kursen schwarze und internationale Studenten. An der UFS können
Internationals kostenlos einen Afrikaanskurs für Anfänger („Gesellig Afrikaans“) belegen.
Dieser wird von Frau Ida Meiring ([email protected], +27 514 012816, Büro: Flippie
Groenewoud Building Raum 213) gehalten. Zum Bestehen ist eine 80%ige Anwesenheit und
die Beteiligung im Kurs nachzuweisen, eine Liste mit 100 neuen Afrikaansvokabeln
einzureichen und ein kleiner Test am Ende des Semesters zu bestehen. Meist gibt es ein
klar vorgeschriebenes Lehrbuch oder einen Study Guide, an dem sich die Vorlesung
orientiert, sodass die Lehrmethoden an eine Fachhochschule erinnern und eher verschult
sind. Vom Schwierigkeitsgrad her sind vor allem First Year Kurse, aber auch Bachelorkurse
insgesamt tendenziell einfach, Bachelor com Honours Kurse schwerer und arbeitsintensiver
und in Masterkursen werden überdurchschnittliche Studienleistungen verlangt, dafür ist die
Betreuung in diesen Kursen aber auch wesentlich besser. Nach einem 3-jährigen Bachelor
folgt in Südafrika ein 1-jähriges Aufbaustudium, der Bachelor com Honours, auf den dann ein
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über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
1-jähriger Master folgt. Pro Kurs werden meist 2 Tests à 1-3 Stunden während des
Semesters geschrieben. Die Termine für die Tests stehen bereits sehr früh im Semester fest.
Oft gibt es auch Assignments, wie Gruppenarbeiten, Präsentationen, mündliche Beteiligung,
individuelle- oder schriftliche Ausarbeitungen in Gruppen, Hausaufgaben abgeben,
Hausarbeiten schreiben oder Online-tests. Aus den beiden Semestertests und den
Assignments ergibt sich die Semester Mark, die meist 50% der Gesamtnote ausmacht. Um
am Final Examen teilzunehmen müssen meist 40% in der Semester Mark erreicht werden.
Das Final Examen von ebenfalls ca. 1-3 Stunden Dauer am Ende des Semesters macht
ebenfalls 50% der Gesamtnote aus. Die exakten Termine für die Examen stehen leider erst
recht spät, ca. 2 Monate vor Semesterende fest. Anders als in Deutschland setzt sich die
Gesamtnote somit aus mehreren Teilnoten zusammen. Es fällt zwar wesentlich mehr Arbeit
während des Semesters an, dafür kann man sich aber eine positive Ausgangslage für das
Final Examen erarbeiten und durch das konstante Lernen ist der Stoff in jedem Fall zu
bewältigen. In einigen Kursen gibt es auch die Möglichkeit das Final Examen nicht schreiben
zu müssen, wenn man in der Semesternote schon mehr als 75 % hat. Dann hat man das
Fach automatisch mit Auszeichnung bestanden. Dies ist allerdings überwiegend in
geisteswissenschaftlichen Fächern und nicht in der Faculty of Economic and Management
Sciences möglich. Es ist tendenziell einfacher in Südafrika eine gute Note zu bekommen als
in Deutschland. Das Notensystem der UFS unterscheidet sich nach der
Notenumrechnungstabelle
der
Universität
Bremen
(http://www.unibremen.de/fileadmin/user_upload/single_sites/zpa/pdf/Bachelor/Fachwissenschaftlich/BWL/
Umrechnung_Noten_2013_07.pdf) wie folgt:
Südafrika (%)
100-80
79-77
76-74
73-69
68-66
65-63
62-58
57-55
54-52
51-50
< 50
Deutschland (Note)
1,0
1,3
1,7
2,0
2,3
2,7
3,0
3,3
3,7
4,0
5,0
Bechreibung
Pass with Distinction (bestanden mit Auszeichnung)
Pass (bestanden)
Fail (nicht bestanden)
In Deutschland studiere ich Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzen,
Rechnungswesen und Steuern. In Südafrika habe ich folgende Kurse belegt: OBS 364 bzw.
EBUS 76407 Financial Management, MAC 224 bzw. EMAC 62406 Management Accounting
und MNF 324 bzw. EMNF 72407 Managerial Finance. Insgesamt waren die Kurse sehr
interessant. Die Hörsäle sind geräumig und modern ausgestattet. Das Englisch der
Dozenten ist sehr gut und verständlich. Die Professoren waren sowohl nach als auch
außerhalb der Vorlesung ansprechbar und hilfsbereit. Die Lehrmaterialien ähneln denen an
der
Universität
Bremen.
Das
Studentenportal
Blackboard
(https://learn.UFS.ac.za/webapps/login/), welches das Pendant zu StudIP darstelltt, wird von
fast allen Dozenten genutzt. Dort werden Folien und Übungsaufgaben hochgeladen, aber
auch wichtige Informationen zu z. B. Assignments, Test und Umfragen veröffentlicht. Bei
Blackboard kann man sich einfach mit seiner Student Number sowohl als Usernamen als
auch als Passwort anmelden. Von allen Kursen kann man sich vor Ort in den ersten Wochen
ein Bild machen. Ein Wechsel zu Beginn des Semesters wird einem ziemlich sicher
ermöglicht. Erwähnenswert ist noch, dass sich die meisten Büros der Professoren der
Faculty of Economic and Management Sciences im Flippie Groenewoud Building, Eingang C
im Erdgeschoss oder im Stef Coetzee Building befinden. Dort hängen auf für viele Fächer
die Noten aus und auch Assignments müssen oft dort eingereicht werden.
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Vorlesungssäle
5.5 Universitäre Veranstaltungen
Auf der Website der UFS (www.UFS.ac.za) findet sich unten rechts ein
Veranstaltungskalender. Dort werden neben Events und Sportveranstaltungen auch die
Semesterzeiten und Ferien angegeben. Ende Januar findet in der sogenannten Rag-week
(Einführungswoche) die First Year Parade statt. Dafür baut jedes Hostel einen Wagen und
fährt damit durch Bloemfontein. Beim Varsity Cup spielen Rugby Unimannschaften aus ganz
Südafrika gegeneinander. Der Intravarsity Cup findet im Juli/August im Wechsel an der UFS
in Bloemfontein oder an der North-West University (NWU) in Potchefstroom statt. Dabei
treten die jeweiligen Rugby- und Netballmannschaften gegeneinander an. Ebenfalls im
August singen die Residencebewohner im Rahmen von Kleinser. Am ersten Abend ziehen
die Jungen von Mädchenhostel zu Mädchenhostel und singen vor. Den darauf folgenden
Abend performen die Mädchen in den Jungsresidenzen. Die beste Jungenresidence und die
beste Mädchenresidence treten gegen Universitäten aus dem ganzen Land an. Im Oktober,
am letzten Abend der Vorlesungszeit, wird im Zuge des Best Managed Residence Awards in
9 Kategorien die beste Residence gewählt. Im Odeion und dem Callie Human Gebäude
finden des Öfteren Musik- und Theateraufführungen statt.
6. Reisen
Aus touristischer, landschaftlicher und kultureller Sicht ist Südafrika ein sehr vielseitiges
Land. Neben einigen schönen Städten und der Küste bietet Südafrika unzählige
Nationalparks und Game Reserves. Ozeane, Gebirge, Wüsten und Wälder wechseln sich
ebenso ab wie die unterschiedlichen Stämme. Der Vorteil von Bloemfontein für Reiselustige
ist, dass es recht mittig im Land gelegen ist. In der vorlesungsfreien Zeit, nach dem
Semester, aber auch am Wochenende kann man sich die Zeit für einen Trip nehmen. Dafür
kann man einen Flug buchen, sich ein Auto mieten oder einen Überlandbus nutzen.
Anregungen und Ideen liefern diverse Reiseführer (z. B. Lonley Planet). Sehenswerte Ziele
in Südafrika sind sicherlich:
- Kapstadt (Tafelberg, Robben Island, Kap der Guten Hoffnung)
- Stellenbosch (Vineyards, Wine Tastings)
- Garden Route entlang der Südküste von Mossel Bay nach Port Elizabeth
(Tsisikama National Park, Bungee Jump über den Bloukrans River, Plettenberg
Bay, Mossel Bay, Knysna, George, Hermanus, Straußenfarm, Shark Diving,`)
- Durban am Pazifischen Ozean (WM-Stadion, Ushaka Marine World und besonders
die nördlichen Gebiete Durbans mit den Umhlanga Rocks)
- Wild Coast (Coffee Bay, Bulungula
- Wetlands (Greater St Lucia Wetland Park)
- Drakensberge (Sentinal Hiking Trail für das letzte Stück 4x4 erforderlich)
- Johannesburg (geführte Soweto Tour http://www.vhupo
tours.com/Soweto_Tours.asp, Apartheid Museum ca. R50/3,70 EUR)
- Pretoria (Regierungssitz, Innenstadt)
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Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
- Kruger National Park (Eintritt ca. R195/15 EUR, Unterkunft im Park, Big Five, kein
4x4 erforderlich)
- Blyde River Canyon (God’s Window)
Mindestens genauso interessant und nicht weniger sicher sind die Nachbarländer
Südafrikas:
- Swasiland (sehr schöne Landschaft und kurze Wartezeiten an den
Grenzübergängen, ideal zum Durchfahren)
- Lesotho (Hiking-und Ponytrails rund um Malealea, Hauptstadt Maseru, Katse Dam,
Sani Pass, zum Teil 4x4 erforderlich)
- Namibia (Kaprivi Zipfel, Etosha, Sossusvlei 4x4 erforderflich, Swakopmund,
Lüderitz, Windhoek)
- Botsuana (Okavango Delta)
- Zambia (Victoria Falls)
- Simbabwe (Victoria Falls)
- Mosambik (Xai-Xai Beach, Tofo, Inhaca Island, zum Teil 4x4 erforderlich, hilfreiche
Tipps auch im Umgang mit korrupten Polizisten unter http://www.xaixaimozambique.com/)
Beim Auswärtigen Amt kann man sich über die Visabestimmungen informieren. Dies
gestaltet sich oft als recht unkompliziert sofern man bereits eine Gelbfieberimpfung
bekommen hat. Lediglich für Mosambik muss man für das Visum einen Tag in Nelspruit
einplanen. Besucht man dieses Land allerdings zum ersten Mal, bekommt man das Visum
ohne Probleme direkt an der Grenze. Oft sind Visa kostenlos, in Mosambik zahlt man
R767/62 EUR, in Zimbabwe R450/33 EUR. Es sollten die Öffnungszeiten an den
Grenzübergängen beachtet werden, sofern man mit dem Auto unterwegs ist. Diese finden
sich z. B. im Lonely Planet, Hauptgrenzübergänge sind meist durchgehend geöffnet. Mit dem
Auto dauert die Überquerung der Grenze nach eigener Erfahrung maximal 45 Minuten, ohne
Auto maximal 15 Minuten. An Nebengrenzübergängen schafft man es mit dem Auto auch
schon mal in nur 10 Minuten. In einem ersten Schritt muss man sich einen Ausreisestempel
holen. Dann geht bzw. fährt man über die Grenze und muss sich in einem zweiten Schritt um
ein Visa bemühen bzw. einen Einreisestempel geben lassen. Manchmal muss man für das
Auto Steuern zahlen, die Kosten dafür fallen aber sehr gering aus (ca. R35/2,60 EUR).
Insgesamt sind die Straßen in Südafrika gut ausgebaut, an einigen Stellen und in anderen
Ländern ist hingegen oft ein 4x4 erforderlich. Dies findet man aber durch Recherche im
Internet oder im Reiseführer leicht heraus. Trotzdem können vor allem Autofahrten recht
lange dauern (z. B. Johannesburg ca. 4 Stunden, Maseru in Lesotho ca. 2 Stunden oder
Kapstadt ca. 10 Stunden). Und auch die nicht unerheblichen Mautgebühren sollten bei der
Reiseplanung mit beachtet werden.
7. Nach der Rückkehr
Zurück in Deutschland sollte man sich zeitnah um die Anerkennung der Studienleistungen
bemühen
(http://www.unibremen.de/fileadmin/user_upload/single_sites/zpa/pdf/allgemein/Anerkennung_allgemein_po
p.pdf). Dies sollte aufgrund der langjährigen Kooperation und dem im Vorhinein
abgeschlossenem
Learning
Agreement
(http://www.unibremen.de/fileadmin/user_upload/international/EU-Programme/DeckblattLeitfaden12_13.pdf)
allerdings kein Problem darstellen. Es muss lediglich der ausgefüllte Antrag, das Learning
Agreement und das Transcript of Records beim Zentralen Prüfungsamt eingereicht werden
und nach einiger Zeit erhält man ein Schreiben mit der Beschreibung der erfolgten
Anrechnung.
Zudem muss spätestens 4 Wochen nach Beendigung des Auslandssemesters ein
Erfahrungsbericht erstellt und zusammen mit dem Deckblatt in Mobility Online hochgeladen
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Erfahrungsbericht
über ein Auslandssemester an der University of the Free State in Bloemfontein, Südafrika im Wintersemester 2013/2014
werden. Erfahrungsberichte zu Bloemfontein finden sich unter http://www.wiwi.unibremen.de/partneruniversitaeten
und
http://www.uni-bremen.de/international/wege-insausland/studieren-im-ausland/austausch-weltweit/berichte/afrika.html. Diese bieten eine gute
Orientierung.
Ferner kann man seine Kaution von der Südafrikanischen Botschaft in Berlin bzw. vom
Südafrikanischen Generalkonsulat in München zurück fordern. Dazu muss man einfach das
Formular, welches man zusammen mit dem Visum erhalten hat ausfüllen, seinen Reisepass
und einen an sich adressierten und frankierten Rückumschlag nach Berlin bzw. München
schicken. Der Reisepass belegt dabei die Ausreise aus Südafrika.
Natürlich sollte man sich bei allen, die einem bei der Durchführung der Maßnahme geholfen
haben bedanken.
8. Fazit
Es ist eine einmalige Erfahrung, während des Studiums eine andere Nation sowie andere
Menschen mit einer anderen Kultur erleben und kennen lernen zu dürfen. Nicht nur für ein
paar Wochen als Tourist, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Insbesondere in
Südafrika, da dieses Land im Kontrast zu Deutschland steht, gibt es große kulturelle
Unterschiede. In Bloemfontein sind die Folgen der Apartheid noch immer spürbar und die
Rassentrennung noch immer ein großes Thema. Es wird noch immer zwischen schwarzer,
weißer und asiatischer Bevölkerung, aber auch zwischen den verschiedenen Stämmen wie
Xhosa und Zulu unterschieden. Nicht zuletzt gibt es in Südafrika 11 offizielle Amtssprachen
und obwohl die Mehrheit der Bevölkerung gläubige Christen sind, gibt es eine Vielzahl an
Konfessionen. Zudem hat das Land neben der großen Kluft zwischen Arm und Reich mit
einer sehr hohen Aids Rate und Alkoholismus zu kämpfen. Man lernt daher sicherlich vieles
zu schätzen, was vorher selbstverständlich war. Da es in Bloemfontein nur wenige Touristen
gibt und an der UFS nur sehr wenige nicht afrikanische Austauschstudenten ein
Auslandsemester absolvieren (ca. 20 internationale Studenten pro Semester), kommt man
sehr schnell in Kontakt mit anderen Südafrikanern. Internationals sind auf dem Campus
Exoten und Afrikaner zeigen sehr großes Interesse. Insgesamt lebt man sich sehr schnell ein
und schließt Freundschaften.
Südafrika ist ein interessantes, sehr schönes und vielfältiges Land, das die eigene Reiselust
steigert. In Bezug auf Sicherheitsaspekte sollte man sich einfach an die Regeln halten und
sich auf das Land einlassen. Am Ende hat man eine großartige Zeit und ist wesentlich
gelassener.
Mein Auslandsemester an der UFS hat meine persönlichen Erwartungen übertroffen.
Erfahrungen außerhalb der gewohnten Umgebung zu sammeln, erweitern die Fähigkeit sich
erfolgreich in einer Gruppe mit unterschiedlicher kultureller Orientierung zu integrieren
ungemein und verändern den Blick auf die Lebensweise anderer, aber vermehrt auf die
eigene, sodass sie sowohl eine persönliche als auch eine studienbezogene Bereicherung
darstellen. Insgesamt bekommt man sehr gute Noten und auch die Anrechnung stellt meist
keine Probleme dar.
Es handelt sich insgesamt um eine sehr gut organisierte Kooperation. Sowohl die Beratung
und Hilfestellung in Bremen als auch in Bloemfontein sind hervorragend. Ich würde mich
jederzeit wieder bewerben.
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