„Modeling circadian clocks: Roles, advantages, and limitations“
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„Modeling circadian clocks: Roles, advantages, and limitations“
Molecular Computing Dr.-Ing. Habil. Thomas Hinze „Modeling circadian clocks: Roles, advantages, and limitations“ by Didier Gonze Vortrag von Martin Buschack Cottbus, den 10.07.2014 Inhalt I. Was ist eine zyklische Uhr? II. Entdeckung III. Aufbau IV. Funktionsweise V. Besonderheit VI. Modellierung VII. Grenzen und Probleme VIII. Zusammenfassung Jetlag - Wieso? ● durch Langstreckenflüge über mehrere Zeitzonen → Störung des Schlaf-Wach-Rhythmuses ● innere Uhr läuft nach alter Zeitzone ● Grund: innere zyklische Rhythmus T. Hinze: Computer der Natur (2013) Zyklische Uhren (latin „circa“ - rund, „dies“ - Tag) • treiben biol. Rhythmus an • ununterbrochene, endogene Schwingungen • auf molekularer Eben erzeugt durch Regulation („clock genes“) • Periodenlänge ungef. 24 h • Anpassung an äußere Reize wie z. B. Hell-Dunkel-Schwankungen = Entrainment • Temperaturunabhängig innerhalb eines physiologischen Intervalls • Reaktionssystem mit mind. einem Rückführkreis => biolgische Gegenstück eines Frequenzregelkreises¹ ¹ Dr.-Ing. habil. Thomas Hinze: Computer der Natur (2013) Entdeckung 1 ● erste Clockgen „period“ (per) in Drosophila entdeckt 2 ● in Pflanzen, z.B.: Arabidopsis (Schaumkresse) 3 ● in Pilzen, z.B.: Neurospora (Schimmelpilz → Schlauchpilz) 4 ● in Säugetieren, z.B.: Mensch, im suprachiasmatischen Nucleus des Hypothalamus ¹ http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dc/Drosophila_repleta_lateral.jpg ² http://research.unt.edu/sites/default/files/Arabidopsis.jpg ³ http://ricksmith.me/wp-content/uploads/2009/10/bread-mold-590.jpg ⁴ http://www.livescience.com/13123-circadian-rhythms-obesity-diabetes-nih.html Aufbau ● ● ● zykl. Schrittmacher aus Zellpopulation aufgebaut müssen gekoppelt (global oder lokal) und synchronisiert sein, um robusten Rhythmus zu schaffen Rückmeldung von Uhr → Input und Output → Uhr, macht Verständnis zykl. Uhren herausfordernd ¹ D. Gonze: Modeling circadian clocks: Roles, advantages, and limitations (2011) Funktion am Beispiel von Cyanobakterien ● Proteine KaiA, KaiB und KaiC bilden zentralen Oszillator ● Ausfall eines Proteins führt zur Arhythmie ● 0 – 6 h: Phosphorylierung der KaiC-Hexamere (schw. Kreise) ● 6 – 12 h: KaiBC-Komplexbildung ● 12 – 18 h: Dephosph. der KaiC-Hexamere (weiße Kreise) ● 18 – 24 h: Sequestrierung von KaiA ¹ A.Wilde, I. Axmann: Circadiane Uhr – Wie messen Bakterien die Zeit? Besonderheit ● Lichtimpuls als Regler: - Beobachtung bei Pflanze Kalanchoe, wenn gut dosierter Lichtimpuls bei bestimmten zykl. Phasen verabreicht wird, Bewegung der Blütenblätter permanent gestoppt - zweite Impuls kann Bewegung wieder einleiten 2 Erklärungen: - Lichtimpuls bringt System nahe eines „Singularitätspunktes“ → Punkt, in dem auf kleine Ursache eine große Wirkung folgt → System für best. Zeit gestoppt, kehrt schließlich zurück – → zweite Impuls beschleunigt Erholung Besonderheit - andere Erklärung anhand Molekularmodels der zykl. Uhr einer Drosophila - basierend auf Koexistenz eines stabilem Status und eines Grenzzykluses - identische Bedingungen → nimmt stabilen Status an oder oscilliert - Lichtimpuls als Schalter zwischen beiden - Beispiel, wo Model zum Verständnis beiträgt Funktionen und Vorteile des Modellierens ● Analysieren und Verstehen komplexer Situationen ● schnelle, systematische Untersuchung alternativer Mechanismen ● Klärung und (Nicht-)Bestätigung von Hypothesen ● Erkennen von Schlüsseleinwirkungen und Parameter →Erkenntnis von Verhalten und Bedingungen zum Einfluß ● Adressieren von Fragen, experimentell nicht näherbar ● bietet testbare Prognosen und schlägt Experimente vor ● bietet vereinigten Rahmen um exp. Beobachtungen und Ähnlichkeiten zw. offenbar verschiedenen Prozessen Grenzen und Probleme ● Details molekularer Mechanismen unbekannt ● Art des Vergleichs und Werte der Parameter willkürlich ● Unmöglich akkurate, quantitative Modelle zu entwickeln ● Kritik: Modelle geben bereits bekannte Daten und Fehlprognosen wieder → liefert evtl. aber gleichzeitig Erkenntnisse ● Kein Model, egal wie detailiert, bringt definitive Antworten Zusammenfassung ● zykl. Uhren sind sehr komplexe Systeme ● viele Parameter und Prozesse, erschweren Verständnis ● ungewiss, ob jemals Erforschung bis ins kleinste Detail bzw. aller Parameter oder Prozesse möglich ● Modellierung als Forschungsgebiet wächst ● neue Technik (Computer) → genauere Berechnugen ● besseres Verständnis für biol. Prozesse ● Ergebnisse können vllt. auf Technik übertragen werden → evtl. effizientere, schnellere Computer