LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5. Das anatomisch vor ge

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LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5. Das anatomisch vor ge
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte
3.5. Das anatomisch vor­ge­formte
Fixationssystem für optimale
Plattenplatzierung mit Niedrigprofil
und Winkelstabilität. Operationstechnik
LCP Small
Fragment
System
Dieses Dokument ist nicht zur
Verteilung in den USA bestimmt.
Instrumente und Implantate
geprüft und freigegeben von
der AO Foundation.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Eigenschaften und Vorteile
2
AO ASIF Prinzipien
4
Indikationen5
Operationstechnik
Klinische Fälle
6
Präoperative Planung
8
Reposition10
Platteninsertion11
Schraubeninsertion14
Knochenersatz20
Implantatentfernung20
Produktinformation
MRT-Hinweise
Implantate und Einsätze
21
Sets und Instrumente
22
23
Bildverstärkerkontrolle
Warnung
Diese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendung der DePuy Synthes
Produkte nicht aus. Eine Einweisung in die Handhabung dieser Produkte
durch einen darin erfahrenen Chirurgen wird dringend empfohlen.
Aufbereitung, klinische Aufbereitung, Wartung und Pflege
Allgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktionskontrolle und
Demontage mehrteiliger Instrumente sowie Richtlinien zur Aufbereitung von
Implantaten erhalten Sie bei Ihrer lokalen Vertriebsvertretung oder unter:
http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance
Allgemeine Informationen zur klinischen Aufbereitung, Wartung und Pflege
wiederverwendbarer Medizinprodukte, Instrumentensiebe und Cases von
Synthes sowie zur Aufbereitung unsteriler Synthes Implantate entnehmen Sie
bitte der Synthes Broschüre «Wichtige Informationen» (SE_023827),
als Download erhältlich unter:
http://emea.depuysynthes.com/hcp/reprocessing-care-maintenance
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 1
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte
3.5. Das anatomisch vorgeformte
Fixationssystem für optimale
Plattenplatzierung mit Niedrigprofil
und Winkelstabilität.
Überblick
Die LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 gehört
zum Synthes LCP Kleinfragment-System, das Verriegelungs­
schraubentechnologie mit Standardplattentechnik kom­
biniert.
Die Kombilöcher im Schaft der LCP Platte mit begrenzter
Kontaktfläche kombinieren ein DCU-Loch (Dynamic
­Compression Unit) mit einem Verriegelungsschraubenloch.
Die Kombilöcher bieten Flexibilität bezüglich axialer Kompression und Verriegelungsmöglichkeit über die ganze Länge
des Plattenschafts.
Im Kopf der Platte befinden sich vier Verriegelungslöcher,
in die Verriegelungsschrauben B 3.5 mm, Kortikalis­
schrauben B 2.7 mm und B 3.5 mm oder Spongiosaschrauben B 4.0 mm eingebracht werden können.
In die Kombilöcher im Plattenschaft können Verriegelungsschrauben B 3.5 mm, Kortikalisschrauben B 3.5 mm und
Spongiosaschrauben B 4.0 mm eingebracht werden.
Die Fixation mit der LCP Anterolateralen Distalen Tibiaplatte
3.5 ist in vielerlei Hinsicht mit den Methoden der herkömmlichen Plattenfixation vergleichbar, beinhaltet jedoch einige
wichtige Verbesserungen. Verriegelungsschrauben eröffnen
die Möglichkeit der Montage eines winkelstabilen Aufbaus
unter Anwendung der standardmässigen AO-Verplattungstechniken. Die Möglichkeit der winkelstabilen Verriegelung
ist zentral bei osteoporotischem Knochen oder bei Mehrfragment-Frakturen mit eingeschränktem Schraubenhalt. Diese
Schrauben beruhen nicht auf Kompression zwischen Platte
und Knochen, um einer Belastung stand zu halten, sondern
wirken wie zahlreiche kleine Winkelplatten.
Hinweis: Für detailliertere Informationen zu konventinellen
und winkelstabilen Verplattungsprinzipien siehe die
­Operationstechnik zur Synthes Locking Compression Plate
(Art. Nr. 016.000.019).
2 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Eigenschaften
–– Anatomisch vorgeformt
–– Zwei verschiedene Plattendesigns passend für die rechte
oder linke Tibia (markiert mit R oder L auf der Platte)
–– In die Löcher im Schaft können Verriegelungsschrauben
B 3.5 mm, Kortikalisschrauben B 3.5 mm und Spongiosaschrauben B 4.0 mm eingebracht werden
–– In die Löcher im Kopf können Verriegelungsschrauben
B 3.5 mm, Kortikalisschrauben B 2.7 mm und B 3.5 mm
und Spongiosaschrauben B 4.0 mm eingebracht werden
–– 3.6 mm Schaftdicke verjüngt auf 2.5 mm distal
–– Verjüngte Spitze für submuskuläre Einbringung
–– Die Schraubenköpfe sind in der Platte versenkt, damit
die Schrauben nur minimal hervorstehen
Vorteile
–– Distale Verriegelungsschrauben stützen die Gelenkfläche ab
–– Angezielte Verriegelung für Volkmann-Dreieck und
­Chaput-Fragment
–– Der Plattenkopf ist so konzipiert, dass er bei Verwendung
von Verriegelungsschrauben oder Kortikalisschrauben
B 2.7 mm einen niederprofiligen Aufbau bildet, was
Weichteilirritationen reduziert.
–– 60° Drehung im Schaft gemäss der Anatomie der distalen
Tibia: reduzierte Plattenmodellierung nötig
Proximales Loch für
Kompression oder
Distraktion mit dem
Plattenspanner mit
Gelenken.
Im Schaft befinden
sich zwei distale
Verriegelungslöcher
sowie Kombilöcher.
Verlängertes Loch
erleichtert die
Positionierung der Platte.
Vier distale Kopflöcher
7º nach inferior abge­
winkelt erfassen den
posterioren Malleolus.
Im Kopf befinden sich parallel zum
Gelenk drei Löcher für Kirschner­
drähte. Die Kirschner­drähte können
für die temporäre Fixierung von
Fragmenten eingebracht werden und
zeigen die Nähe zum Gelenk auf.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 3
AO ASIF Prinzipien
1958 hat die AO ASIF (Arbeitsgemeinschaft für Osteosyn­
thesefragen) vier Grundprinzipien erarbeitet, die zu Leitlinien
für die Osteosynthese wurden.1 Diese Prinzipien angewandt
auf die LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 bedeuten:
Anatomische Reposition
Das anatomische Plattenprofil und vier parallele, gelenknahe
Schrauben begünstigen die Reposition von Metaphyse zu
­Diaphyse zur Wiederherstellung der Ausrichtung und funktionalen Anatomie. Bei intraartikulären Frakturen ist anatomische Reposition zwingend, um die Gelenkkongruenz
­wiederherzustellen.
Stabile Osteosynthese
Die Kombination aus nicht winkelstabilen und winkelstabilen
Schrauben bietet optimale Fixation unabhängig von der
­Knochendichte.
Erhalt der Blutversorgung
Das Plattendesign mit begrenzter Kontaktfläche reduziert
den Kontakt Platte-zu-Knochen und hilft, die periostale Blutversorgung zu erhalten.
Frühe Mobilisierung
Eine optimale Versorgung der Fraktur, kombiniert mit
­frühfunktioneller Mobilisierung, ist das geeignete Umfeld für
Knochenheilung und Rückerlangung der Beweglichkeit.
1
M.E. Müller, M. Allgöwer, R. Schneider, H. Willenegger. AO Manual of Internal
Fixation. 3rd Edition. Berlin: Springer-Verlag. 1991.
4 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Indikationen
Die LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 ist indiziert bei:
–– extraartikulären und einfachen intraartikulären distalen
­Tibiafrakturen
–– distalen Tibiafrakturen, perkutan oder reponierbar durch
Teilarthrotomie
–– distalen Tibiafrakturen mit Beteiligung des diaphysären
­Bereichs
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 5
Klinische Fälle
Fall 1
50-jähriger Mann, Sturz von der Mauer
präoperativ lateral
präoperativ AP
postoperativ lateral
postoperativ AP
präoperativ lateral
präoperativ AP
postoperativ lateral
postoperativ AP
Fall 2
51-jährige Frau, Korrekturosteotomie
6 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Fall 3
75-jähriger Mann,
Verkehrsunfall
präoperativ lateral
präoperativ AP
postoperativ lateral
postoperativ AP
präoperativ lateral
präoperativ AP
postoperativ lateral
postoperativ AP
Fall 4
52-jährige Frau,
Verkehrsunfall
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 7
Präoperative Planung
1
Vorbereitung
Benötigtes Set (eines der folgenden)
Optionale Instrumente
182.400
X92.200Kirschnerdraht B 2.0 mm
mit Dreikantspitze
182.405
182.410
182.415
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumentarium mit Verriegelungsschrauben
­Stardrive B 3.5 mm und Implantaten (Rein­
titan) in Vario Case
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumentarium mit Verriegelungsschrauben
­Stardrive B 3.5 mm und Implantaten
(Stahl) in Vario Case
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumentarium mit Verriegelungsschrauben
B 3.5 mm und Implantaten (Reintitan)
in Vario Case
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumentarium mit Verriegelungsschrauben
B 3.5 mm und Implantaten (Stahl) in
Vario Case
X92.710Kirschnerdraht B 1.6 mm
mit Gewindespitze
309.520
Extraktionsschraube, konisch
310.250Spiralbohrer B 2.5 mm
311.430
Handstück mit Schnellkupplung
321.120
Plattenspanner mit Gelenken
321.150Kardanschlüssel B 11 mm
323.360
Universalbohrbüchse 3.5
324.024
Instrument für temporäre Reposition
324.031 Plattenhalter mit Gewinde B 3.5 mm
324.214Spiralbohrer B 2.8 mm, mit Skala,
Länge 200/100 mm
Optionale Sets
105.900Knochenzangensatz
117.700
Instrumentarium für Grossen Distraktor
01.900.022
Extraktionsmodul für Schrauben
B 3.5, 4.0 und 4.5 mm
329.040
Schränkeisen für Platten 2.4 bis 3.5
329.050
Schränkeisen für Platten 2.4 bis 3.5
329.300Biegepresse
394.350
Grosser Distraktor
395.490
Mittlerer Distraktor
X= 2: Stahl
X= 4: Titan
Präoperative röntgenologische Beurteilung vornehmen und
den präoperativen Plan vorbereiten. Plattenlänge und zu
­verwendende Instrumente festlegen. Die Platzierung der distalen Schrauben bestimmen, um die korrekte Schrauben­
platzierung in der Metaphyse sicherzustellen.
8 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Patient lagern
Patient in Rückenlage auf einen röntgenstrahlendurchläs­­
sigen OP-Tisch lagern. Es wird empfohlen, die distale Tibia
unter Fluoroskopie im Strahlengang lateral als auch AP
­darzustellen. Das Bein auf einer gepolsterten Unterlage
­erhöht lagern, bei moderat flexiertem Knie für Platzierung
in einer neutralen Position. Das andere Bein flach auf
dem Tisch lagern.
Warnung: Die Richtung der Verriegelungsschrauben ist
durch das Plattendesign für die normale Anatomie vorgegeben. Muss im metaphysären Bereich von Hand geformt
­werden, die dadurch entstandenen neuen Schraubenposi­
tionen kontrollieren mit der auf Seite 14 beschriebenen
­Technik zur Überprüfung der Schraubenplatzierung.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 9
Reposition
2
Gelenkfläche reponieren
Optionale Instrumente
394.350
Grosser Distraktor
395.490
Mittlerer Distraktor
Zugang
Eine longitudinale und gerade Inzision zentriert am Sprunggelenk vornehmen, parallel zum vierten Metatarsalknochen
distal und zwischen Tibia und Fibula proximal. Die proximale
Verlängerung der Inzision sollte sieben bis acht Zentimeter
oberhalb des Gelenks enden. Distal kann die Inzision bis zur
Höhe des Talonavikulargelenks verlängert werden, für die
Darstellung des Talushalses. Das Gelenk kann mittels Arthro­
tomie dargestellt werden.
Hinweis: Der N. peronaeus superficialis kreuzt die Inzision
gewöhnlich proximal zum Sprunggelenk und sollte während
der ganzen Operation geschützt werden.
Fraktur/Gelenkfläche reponieren
Tipp: Die Anwendung eines Fixateur externe oder Distraktors kann die Visualisierung und Reposition des Gelenks
­erleichtern. Ein lateraler Distraktor kann vom Talushals zur
­Tibiamitte (von lateral bis medial) platziert werden, um
die Visualisierung des Gelenks durch Distraktion und Plantarflexion des Talus zu maximieren.
Die Reposition des Gelenks unter Bildverstärkung bestätigen.
Temporäre Reposition kann mit mehreren Kirschnerdrähten
erreicht werden. Für den Erhalt der Reposition bestehen
­diverse Möglichkeiten, wie zum Beispiel:
–– Zugschrauben
–– Zugschrauben durch die Platte
–– Verriegelungsschrauben durch die Platte
Kirschnerdrähte können durch das distale Ende der Platte
platziert werden, um den temporären Erhalt der Reposition
und die Platzierung der Platte zu erleichtern.
Verriegelungsschrauben schaffen keine interfragmentäre
Kompression; deshalb muss jede gewünschte Kompression
mit Standard-Zugschrauben durchgeführt werden. Frakturen
mit Gelenkbeteiligung müssen reponiert und komprimiert
werden, bevor die LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5
mit Verriegelungsschrauben fixiert wird.
Tipp: Um sicherzustellen, dass Zugschrauben die Platten­
platzierung nicht behindern, sollte die Platzierung intra­
operativ unter Durchleuchtung AP und lateral geschehen.
11 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Platteninsertion
3
Platte einbringen
Optionales Instrument
324.031
Plattenhalter mit Gewinde
Den Bereich wie erforderlich eröffnen, um die Metaphyse
freizulegen.
Den Schaft submuskulär der lateralen tibialen Kortikalis ent­
lang vorschieben (unter den Muskeln des vorderen Kompar­
timents und dem Gefässnervenbündel). Besonders vorsichtig
darauf achten, den N. peronaeus superficialis zu schonen,
der gewöhnlich unter der Inzision proximal zum Sprunggelenk kreuzt. Die distale Schraubenreihe sollte genau proximal
zum Gelenk zu liegen kommen. Die Plattenplatzierung unter
Durchleuchtungskontrolle in den Ansichten AP und lateral
vornehmen, um eine sichere Positionierung proximal entlang
der lateralen Tibia sicherzustellen.
Tipp: Für die Insertion den Plattenhalter mit Gewinde als
Griff in eines der distalen Löcher einbringen.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 11
Platteninsertion
4
Platte positionieren und provisorisch fixieren
Optionale Instrumente
X92.200Kirschnerdraht B 2.0 mm
mit Dreikantspitze
324.024
Instrument für temporäre Reposition
Um die Rotation der Platte beim Einbringen der ersten
­Verrie­gelungsschraube zu verhindern, kann die Platte
­provisorisch fixiert werden. Dafür kommen folgende Möglichkeiten in Frage:
–– Instrument für temporäre Reposition in ein Schraubenloch,
das nicht sofort belegt werden soll (wie in dieser Ope­
rationstechnik gezeigt)
–– Kortikalisschraube B 3.5 mm oder Spongiosaschraube
B 4.0 mm in ein Verriegelungsloch oder Kombiloch
–– Haltezange für Platten
–– Kirschnerdrähte durch die Platte
–– Kortikalisschraube B 2.7 mm in eines der distalen Löcher
Nach Insertion der Platte die Ausrichtung am Knochen unter
Durchleuchtung kontrollieren. Vor dem Einbringen der ­
ersten Verriegelungsschraube sicherstellen, dass die korrekte
Reposition erreicht ist. Wenn die Verriegelungsschrauben
eingebracht sind, ist eine weitere Reposition ohne Lösen der
Verriegelungsschrauben nicht möglich.
Hinweis: Diese Verriegelungsplatte ist passend für die ante­
rolaterale distale Tibia vorgeformt. Wenn die Form der Platte
verändert wird, ist es wichtig, gemäss der auf Seite 14
­beschriebenen Technik zur Überprüfung der Schraubenplat­
zierung die Position der Schrauben im Verhältnis zum
Gelenk zu überprüfen.
Tipp: Zur Justierung der Platte in ihre definitive Position
­einen Kirschnerdraht, eine Kortikalisschraube oder
Spongiosas­chraube ein Stück weit in das verlängerte Loch
oder ein Kombiloch einbringen.
11 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Optionale Instrumente
324.024
324.214Spiralbohrer B 2.8 mm, mit Skala,
Länge 200/100 mm
324.024
Instrument für temporäre Reposition
Um Knochenfragmente an die Platte zu ziehen oder von
der Platte weg zu stossen wird das Instrument für temporäre
Reposition durch Plattenlöcher platziert. Es kann verwendet
werden für:
––
––
––
––
kleinere Varus-Valgus-Justierung
translationale Justierungen
provisorische Fixation
die Stabilisierung der Ausrichtung von Platte zu Knochen
während der Insertion der ersten Schrauben
–– die Ausrichtung segmentaler Fragmente
Das Instrument für temporäre Reposition an einen maschinellen Antrieb anschliessen und in das gewünschte Loch
platzieren. Die Mutter auf die höchstmögliche Position einstellen und mit der maschinellen Insertion des Instruments
für temporäre Reposition in die nahe Kortikalis beginnen.
Die Insertion beenden, bevor das Ende des gewindetragenden Teils die Plattenoberfläche erreicht. Wird versucht,
über diesen Punkt hinauszugehen, können die Schrauben­
gewinde im Knochen ausreissen.
Den maschinellen Antrieb entfernen und unter C-ArmKontrolle damit beginnen, die Mutter gegen die Platte zu
schrauben. Aufhören, sobald die gewünschte Reposition
­erreicht ist.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 11
Schraubeninsertion
5
Option: Schraubenplatzierung überprüfen
Instrumente
X92.710Kirschnerdraht B 1.6 mm
mit Gewindespitze
310.284
LCP Spiralbohrer B 2.8 mm
323.027
LCP Bohrbüchse 3.5, für Spiralbohrer
B 2.8 mm
323.055
Führungsbüchse für Kirschnerdraht
B 1.6 mm
323.060
Messstab für Kirschnerdraht B 1.6 mm
Da die Richtung der Verriegelungsschraube von der Biegung
der Platte abhängt, kann die finale Schraubenposition vor
der Insertion mit Kirschnerdrähten überprüft werden. Eine
solche Kontrolle ist besonders wichtig, wenn die Platte
­manuell geformt wurde, nahe am Gelenk implantiert wird
oder bei besonderer Anatomie.
In die LCP Bohrbüchse im gewünschten Verriegelungsloch
die Führungsbüchse einbringen.
Einen 1.6 mm Kirschnerdraht mit Gewindespitze durch die Füh­­rungsbüchse einbringen und bis zur gewünschten Tiefe bohren.
Die Platzierung des Kirschnerdrahts unter Bildverstärkung
kontrollieren und bestimmen, ob die finale Platzierung der
Schraube akzeptabel sein wird.
Wichtig: Die Position des Kirschnerdrahts zeigt die letztend­
liche Position der Verriegelungsschraube an. Sicherstellen,
dass der Kirschnerdraht nicht in das Gelenk eindringt.
Die Schraubenlänge ermitteln, indem das verjüngte Ende des
Messstabs über den Kirschnerdraht bis zur Führungsbüchse
geschoben wird.
Messstab, Kirschnerdraht und Führungsbüchse entfernen
und die Bohrbüchse platziert lassen.
Mit dem 2.8 mm Spiralbohrer bohren. Die Bohrbüchse entfer­
nen. Eine Verriegelungsschraube geeigneter Länge einbringen.
11 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
6
Schrauben in das distale Fragment einbringen
Instrumente
310.284
LCP Spiralbohrer B 2.8 mm
323.027
LCP Bohrbüchse 3.5, für Spiralbohrer
B 2.8 mm
314.115
Schraubenzieher Stardrive
314.116
Schraubenziehereinsatz Stardrive
314.070Sechskantschraubenzieher
314.030Sechskantschraubenzieher-Einsatz
319.010
Tiefenmessgerät für Schrauben
511.770 oder 511.773
Drehmomentbegrenzer
Die Schrauben-Kombination bestimmen, die für die Fixation
verwendet werden soll. Wird mit einer Kombination von
­Verriegelungsschrauben und Kortikalisschrauben gearbeitet,
die Platte zuerst mit Kortikalisschrauben an den Knochen
­heranziehen.
Hinweis: Zur Sicherung der Platte an der Tibia vor der Insertion von Verriegelungsschrauben wird empfohlen, die Platte
mit einer Kortikalisschraube oder dem Instrument für temporäre Reposition (324.024) an den Knochen zu ziehen.
Wird als erste Schraube eine Verriegelungsschraube eingebracht, muss sichergestellt sein, dass die Fraktur reponiert ist
und die Platte fest am Knochen gehalten wird. So wird verhindert, dass sich die Platte beim Verriegeln der Schraube in
der Platte dreht.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 11
Schraubeninsertion
Verriegelungsschraube einbringen
–– Die Bohrbüchse in ein Verriegelungsloch oder Kombiloch
eindrehen, bis sie vollständig sitzt.
–– Mit dem 2.8 mm Spiralbohrer bis zur gewünschten Tiefe
bohren.
–– Die Bohrbüchse entfernen.
–– Mit dem Tiefenmessgerät die Schraubenlänge bestimmen.
–– Die Schraube einbringen.
Die Verriegelungsschraube unter Verwendung des Drehmomentbegrenzers mit dem Schraubenziehereinsatz maschinell
oder manuell mit dem Schraubenzieher einbringen. Die
Platte fest am Knochen halten, damit sie sich beim Verriegeln
der Schraube in der Platte nicht dreht.
Hinweis: Beim Verwenden des Drehmomentbegrenzers ist
die Schraube sicher in der Platte verriegelt, wenn der
Drehmomentbegrenzer klickt.
Warnung: Bei maschineller Einbringung niemals einen
Schraubenziehereinsatz direkt verwenden; es muss stets ein
Drehmomentbegrenzer benutzt werden.
11 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Alternative
Instrumente
323.027
LCP Bohrbüchse 3.5, für Spiralbohrer
B 2.8 mm
324.214Spiralbohrer B 2.8 mm, mit Skala,
Länge 200/100 mm
Anstatt mit LCP Spiralbohrer und Tiefenmessgerät zu arbeiten, kann der Spiralbohrer mit Skala verwendet werden, um
das Loch zu bohren und die benötigte Schraubenlänge abzulesen.
7
Option: Plattenspanner mit Gelenken
Instrument
321.120
Plattenspanner mit Gelenken
Nach zufrieden stellender Reposition und wenn es gemäss
Frakturmorphologie geeignet ist, kann die Platte mit dem
Plattenspanner gespannt werden.
Hinweis: Bei einfachen Frakturbildern kann der Plattenspanner die anatomische Reposition erleichtern. Dieses Instrument kann zur Erzeugung von Kompression oder Distraktion
verwendet werden.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 11
Schraubeninsertion
8
Schrauben in das proximale Fragment einbringen
A Nicht verriegelnde Schrauben
Instrumente
310.250Spiralbohrer B 2.5 mm
323.360
Universalbohrbüchse 3.5
314.070Sechskantschraubenzieher
314.030Sechskantschraubenzieher-Einsatz
319.010Tiefenmessgerät
Den Knochen mit dem Spiralbohrer durch die Universalbohrbüchse vorbohren. Für die neutrale Position die Bohrbüchse
in den Lochanteil ohne Gewinde drücken. Um Kompression
zu erhalten, die Bohrbüchse an das Ende des frakturfernen
gewindefreien Lochanteils setzen, ohne Abwärtsdruck auf
die Federspitze der Bohrbüchse auszuüben.
Hinweis: Zur sicheren Platzierung der Schrauben in der
­Tibiadiaphyse kann eine zweite Inzision erforderlich sein, um
Schädigung des Gefässnervenbündels im anterioren Kom­
partiment sowie des N. peronaeus superficialis zu vermeiden.
11 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Mit dem Tiefenmessgerät für kleine Schrauben die Schrau­
benlänge ermitteln.
Die geeignete Kortikalisschraube B 3.5 mm auswählen und
mit dem Sechskantschraubenzieher oder dem Sechskant­
schraubenzieher-Einsatz einbringen.
Falls verwendet, das Instrument für temporäre Reposition
(324.024) entfernen.
B Verriegelungsschrauben
Bei Verwendung des gewindetragenden Teils der Kombi­
löcher die Schritte wie für die Insertion der distalen
­Verriegelungsschrauben beschrieben (siehe Seiten 15–16)
wiederholen.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 11
Knochenersatz und
Implantatentfernung
Option: Knochenersatz
Sofern erforderlich, können metaphysäre Knochendefekte
mit autologem Knochen oder Knochenersatzmaterial gefüllt
werden. Bei Verwendung von Knochenersatzmaterial den
Anweisungen des Herstellers folgen.
chronOS Granulat, mittlere Körnung,
1.4 mm bis 2.8 mm (5, 10, 20 ml)
Implantat entfernen
Zum Entfernen von Verriegelungsschrauben zuerst alle
Schrauben entriegeln und erst dann die Schrauben ganz aus
dem Knochen entfernen. Dies verhindert, dass sich die Platte
beim Entriegeln der letzten Verriegelungsschraube mitdreht.
Probleme bei der Schraubenentfernung
Set
01.900.022
Extraktionsmodul für Schrauben
B 3.5, 4.0 und 4.5 mm
Instrumente
309.520
Extraktionsschraube, konisch
311.430
Handstück mit Schnellkupplung
Lässt sich eine Schraube nicht mit dem Schraubenzieher entfernen (z. B. wenn der Sechskant- oder Stardrive-Antrieb der
Verriegelungsschraube beschädigt oder die Schraube in der
Platte verkantet ist), die konische Extraktionsschraube, die
ein Linksgewinde hat, verwenden. Die Extraktionsschraube
auf das Handstück mit Schnellkupplung montieren und die
Spitze der Extraktionsschraube in den problematischen
Schraubenkopf einbringen. Die Schraube durch Drehen des
Handgriffs gegen den Uhrzeigersinn entfernen.
22 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
Implantate und Einsätze
Implantate
Einsätze
Stahl
Titan
Löcher Länge (mm)
241.440
441.440
5
80
rechts
241.442
441.442
7
106
rechts
241.444
441.444
9
132
rechts
241.446
441.446
11
158
rechts
241.448
441.448
13
184
241.450
441.450
15
241.452
441.452
241.454
241.456
68.124.001
Einsatz für Implantate, für LCP
Anterolaterale Distale Tibiaplatten
X41.440-X41.449
68.124.002
Einsatz für Implantate, für LCP
Anterolaterale Distale Tibiaplatten,
extralang, X41.450-X41.457
rechts
689.508
Vario Case, Rahmen
210
rechts
689.507
Vario Case, Deckel
17
236
rechts
441.454
19
262
rechts
441.456
21
288
rechts
241.441
441.441
5
80
links
241.443
441.443
7
106
links
241.445
441.445
9
132
links
241.447
441.447
11
158
links
241.449
441.449
13
184
links
241.451
441.451
15
210
links
241.453
441.453
17
236
links
241.455
441.455
19
262
links
241.457
441.457
21
288
links
Alle Platten sind steril verpackt erhältlich. Für sterile Implantate die Artikelnummer um S ergänzen (z. B. 241.440S).
9 Löcher
im Schaft
241.445
241.444
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 22
Sets und Instrumente
Benötigtes Set (eines der folgenden)
Optionale Instrumente
182.400
X92.200Kirschnerdraht B 2.0 mm mit
Dreikantspitze
182.405
182.410
182.415
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumentarium mit Verriegelungsschrauben ­
Stardrive B 3.5 mm und Implantaten ­
(Reintitan) in Vario Case
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumentarium mit Verriegelungsschrauben
­Stardrive B 3.5 mm und Implantaten
(Stahl) in Vario Case
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumen
tarium mit Verriegelungsschrauben
B 3.5 mm und Implantaten (Reintitan)
in Vario Case
LCP Compact-Kleinfragmentinstrumentarium mit Verriegelungsschrauben
B 3.5 mm und Implantaten (Stahl)
in Vario Case
X92.710Kirschnerdraht B 1.6 mm mit
Gewindespitze
309.520
Extraktionsschraube, konisch
310.250Spiralbohrer B 2.5 mm
311.430
Handstück mit Schnellkupplung
321.120
Plattenspanner mit Gelenken
321.150Kardanschlüssel B 11 mm
323.360
Universalbohrbüchse 3.5
324.024
Instrument für temporäre Reposition
324.031
Plattenhalter mit Gewinde B 3.5 mm
324.214Spiralbohrer B 2.8 mm, mit Skala,
Länge 200/100 mm
Optionale Sets
105.900Knochenzangensatz
117.700
Instrumentarium für Grossen Distraktor
01.900.022
Extraktionsmodul für Schrauben
B 3.5, 4.0 und 4.5 mm
329.040
Schränkeisen für Platten 2.4 bis 3.5
329.050
Schränkeisen für Platten 2.4 bis 3.5
329.300Biegepresse
394.350
Grosser Distraktor
395.490
Mittlerer Distraktor
X=2: Stahl
X=4: Titan
22 DePuy Synthes LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik
MRT-Hinweise
Drehmoment, Verlagerung und Bildartefakte gemäß
ASTM F 2213-06, ASTM F 2052-06e1 und ASTM F2119-07
Eine nicht-klinische Prüfung des Worst-Case-Szenarios in einem
3-T-MRT-System ergab kein relevantes Drehmoment bzw. keine
relevante Verlagerung des Konstrukts bei einem experimentell
gemessenen lokalen räumlichen Gradienten des magnetischen
Feldes von 3.69 T/m. Das größte Bildartefakt erstreckte sich über
ca. 169 mm des Konstrukts, wenn das Gradienten-Echo (GE)
zum scannen verwendet wurde. Die Tests wurden auf einem
3-T-MRT-System durchgeführt.
Hochfrequenz-(HF)-induzierte Erwärmung gemäß
ASTM F2182-11a
Nicht-klinische elektromagnetische und thermische Simulationen
eines Worst-Case-Szenarios führen zu maximalen Temperatur­
erhöhungen von 9.5 °C und einer durchschnittlichen Temperatur­
erhöhung von 6.6 °C (1.5 T) und einer Spitzentemperaturer­
höhung von 5.9 °C (3 T) unter MRT-Bedingungen, bei denen
HF-Spulen (ganzkörpergemittelte spezifische Absorptionsrate
[SAR] von 2 W/kg für 6 Minuten [1.5 T] und für 15 Minuten [3 T])
verwendet werden.
Vorsichtsmaßnahmen: Der oben genannte Test basiert auf
nicht-klinischen Tests. Der tatsächliche Temperaturanstieg im
­Patienten hängt von einer Reihe von Faktoren jenseits der SAR
und der Dauer der HF-Anwendung ab. Daher empfiehlt es sich,
folgende Punkte besonders zu beachten:
–– Es wird empfohlen, Patienten, die MRT-Scans unterzogen
werden, sorgfältig auf die gefühlte Temperatur und/oder ihre
Schmerzempfindungen zu überwachen.
–– Patienten mit einer gestörten Wärmeregulierung oder Temperaturempfindung sollten keinen MRT-Scan-Verfahren unter­
zogen werden.
–– Generell wird empfohlen, ein MRT-System mit niedriger Feldstärke zu verwenden, wenn leitfähige Implantate vorhanden
sind. Die angewandte spezifische Absorptionsrate (SAR) sollte
so weit wie möglich reduziert werden.
–– Die Verwendung des Ventilationssystems kann ferner dazu
beitragen, den Temperaturanstieg im Körper zu verringern.
LCP Anterolaterale Distale Tibiaplatte 3.5 Operationstechnik DePuy Synthes 22
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Alle Operationstechniken sind als PDF-Dateien abrufbar unter
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