Bastelbogen-Cover» zeigt Potenzial der iGen4 im

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Bastelbogen-Cover» zeigt Potenzial der iGen4 im
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Publisher 2 · 2009
Digitaldruck
Das Making-of der Covers dieser Zeitschrift
«Bastelbogen-Cover» zeigt Potenzial
der iGen4 im Verpackungsdruck
Mit der iGen4 Gallop haben Xerox und Stora Enso ein Verpackungsdrucksystem
entwickelt, das uns zu einem ganz besonderen Cover inspirierte: einer Kombination von
Bastelbogen und Frauenzeitschriften-Design.
n MARTIN SPAAR Das äussere
Cover dieser Zeitschrift präsentiert
sich als Bastelbogen für ein iGen4Digitaldrucksystem. Damit möchten
wir auf die Möglichkeiten der «Verpackungs-iGen» hinweisen, welche in
einem Arbeitsgang drucken, lackieren
und stanzen kann. Diese von Xerox
zusammen mit dem Verpackungsspezialisten Stora Enso gemeinsam entwickelte iGen4 Gallop besteht aus einer
iGen4, einer Epic CTi-635-Anlage zur
Dispersions- oder UV-Lackierung und
einer Stanzmaschine DC 58 Die Cutter.
Diese drei Komponenten sind inline
hintereinandergeschaltet (siehe Abbil-
Produktionspartner
Bei der Produktion des Covers
dieser Zeitschrift unterstützten
uns folgende Partner, bei denen
wir uns herzlich bedanken
möchten.
Agenturtschi
Kreation und Layout der Covers,
Projektmanagement:
R. Turtschi AG
Visuelle Kommunikation
www.agenturtschi.ch
Fotolia Deutschland
Cover-Bilder aus dem FotoliaBildarchiv
www.fotolia.de
FO Print & Media AG
Druck Heftinhalt und Ausrüsten
der Zeitschriften;
Kontakt: Mirjam Hürlimann
www.fo-print-media.ch
Linsenmann Gissler AG
Druck der Covers auf Xerox
iGen4; Stanzung mit Form der
Lasertec AG
Projektmanagement: Rolf Fabel
www.linsenmann-gissler.ch
Stora Enso (Schweiz) AG
Sponsoring des Cover-Papieres
«Ensocoat»;
Kontakt: Andrea Reutimann
www.storaenso.com
Xerox Schweiz AG
Projektmanagement:
Patrick Werder, Bruno Meyer
www.xerox.ch
dung) und in der Verarbeitungsleistung
optimal aufeinander abgestimmt.
Digitaler Verpackungsdruck
mit Wachstumspotenzial
Mit diesem in seiner Art einzigartigen
System will sich Xerox einen guten
Teil des Marktes für digitalen Verpackungsdruck sichern, welchem die gängigen Marktstudien das mit Abstand
grösste Wachstumspotenzial innerhalb
der ganzen Druckindustrie vorhersagen (siehe Grafik Seite 45 oben). Die
grafische Industrie hat bis jetzt allerdings etwas zögerlich auf diese Chance
reagiert. Von den bisher vier in Europa
installierten iGen-Gallop-Systemen
stehen nur zwei bei Druckdienstleistern. Die anderen zwei sind in InhouseDruckereien von Pharma-Unternehmen
im Einsatz, welche ihre Verpackungen
damit gleich selbst on demand produzieren.
Gerade die Schweiz wäre ein besonders attraktives Umfeld für den digitalen Verpackungsdruck mit der iGen4
Gallop. Einerseits haben wir eine sehr
starke Pharmaindustrie und andererseits ist die On-Demand-Produktion
kleiner Auflagen in Sprachvarianten
auch in vielen anderen Branchen ein
Thema.
Das Gallop-Verpackungssystem gab es
zwar schon in Kombination mit der
iGen3, die neuen Features der iGen4
kommen in diesem Anwendungsbereich jedoch besonders stark zum
Tragen: Dazu gehören vor allem die
höhere Produktivität und die verbesserte Druckqualität. Für Letzteres
garantiert unter anderem ein InlineSpektralphotometer, welches Farbschwankungen eliminiert, und eine
automatische Dichtekontrolle, welche
Streifenbildung verhindert.
Grosse Medienvielfalt
Neben diesen neuen Features kommen
dem Gallop-Verpackungssystem die
alten Stärken der iGen-Technologie
zugute: Da ist an erster Stelle das
grosse maximale Bogenformat von
364 × 571 Millimetern zu nennen,
welches von keinem anderen BogenDigitaldrucksystem am Markt erreicht
wird. Weitere Pluspunkte sind die
Produktionsgeschwindigkeit von 110
Seiten pro Minute über alle Grammaturen von 60 bis 350 g/m2 und die
Möglichkeit, eine enorme Medienviel-
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26.3.2009 14:29:29 Uhr
Mit dem inneren Umschlag wird bewusst die Gattung Frauenzeitschrift
«gecovert». Die Modeaufnahmen sind anspruchsvoll in der Reproduktion und lassen die iGen4 ihre Stärken im Bilderdruck ausspielen.
falt ohne vorgängiges Primern direkt
zu bedrucken. Zudem stehen vielfältige Sicherheitsmarkmale zur Auswahl:
CorrelationMark macht Text mit einer
speziellen «Schlüsselfolie» sichtbar,
FluorescentMark mit UV-Licht und InfraRedText mit einer Infrarotkamera.
Ohne spezielle Hilfsmittel sichtbar
sind die Hologramm-ähnlichen Muster
von GlossMark und MicroText, der mit
jeder Lupe verifizierbar ist.
Da zurzeit noch kein iGen4-GallopSystem in der Schweiz installiert ist,
hatten wir bei der Produktion unserer
Covers die Wahl zwischen einer InlineProduktion mit einer iGen4 Gallop
im Ausland und dem Druck auf einer
Schweizer iGen4 mit Offline-Finishing.
Wir entschieden uns für Letzteres und
vertrauten den Druck der Covers der
Linsenmann Gissler AG in Allschwil
an, welche im letzten September ihre
Xerox iGen3 durch eine iGen4 abgelöst
hatte. Gedruckt wurde auf Ensocoat
von Stora Enso, einen Leichtkarton mit
250g/m2, welcher mit seinem hohen
Weissegrad und seiner guten Festigkeit
und Formstabilität sowie der guten
Weiterverarbeitbarkeit besonders für
Verpackungen geeignet ist.
Der Druck des «Bastelbogen-Covers» in
einer Auflage von 10 000 Exemplaren
nahm auf der iGen4 bei Linsenmann
Gissler rund fünf Stunden in Anspruch.
Da es sechs Varianten des Covers gibt,
betrugen die einzelnen Auflagen je
Die Bilder unseres Covers stammen aus
dem Fotolia-Bildarchiv. Dort sind Bilder
in Print-Qualität in der Regel zu Preisen
zwischen 3 und 10 Euro zu haben.
Unsere 6 Bilder kosteten zusammen EUR
38. Ein Abo für maximal 25 Downloads
pro Tag gibt es für EUR 199 pro Monat.
Digitaldruck
Sujet jeweils zwischen 200 und 3700
Exemplaren. Gemäss Rolf Fabel, Key
Account Manager bei Linsenmann
Gissler, sind das Auflagen, welche man
auch sonst auf der iGen4 produziert.
Erst bei Auflagen über 3000 bis 4000
Exemplaren wechselt man auf die
50 × 70-Offsetdruckmaschine.
Nach dem Druck auf der iGen4 wurde
die Stanzung auf die Covers mit einem
alten Heidelberg-Zylinder aufgebracht.
Eine besondere Knacknuss in diesem
Projekt war das Erstellen der Stanzform.
Diese musste schrittweise so optimiert
werden, dass dem maschinellen Vorfalzen und Ausrüsten auf dem Sammelhefter nichts im Wege stand.
Zwei Covers in
je sechs Varianten
Es gibt sechs Varianten der Covers,
welche die Agenturtschi speziell für die
verschiedenen Zielgruppen konzipierte.
Das Cover der Zielgruppe «Drucker und
Digitaldrucker» zeigt eine mit Pantonefarben dekorierte iGen4. Hier konnte
Linsenmann Gissler die besonderen
Qualitäten der iGen4 bei der CMYKSimulation von Pantone-Sonderfarben
unter Beweis stellen. Wie sich die Empfänger dieser Hefte selbst überzeugen
können, stimmen diese Simulationen
dank dem grossen Farbraum der Xerox
iGen4 sehr gut mit den Volltonfarben
überein (siehe Kasten rechts, wo auch
die übrigen Cover-Designs abgebildet
sind).
Das gestanzte «Bastelbogen-Cover»
kann vom Heft getrennt werden,
sodass das eigentliche Cover zum Vorschein kommt. Hier spielten die Gestalter der Agenturtschi ganz bewusst mit
der Gattung «Frauenzeitschrift»; die
sechs aus dem Bildarchiv von Fotolia
stammenden Modeaufnahmen sind
anspruchsvoll in der Reproduktion und
sollen die Bilderdruckqualitäten der
iGen4 zeigen: Die Haare verlangen
nach einer guten Detailwiedergabe
und Tiefenzeichnung, die Hauttöne
stellen hohe Anforderungen im Bereich
Farbkonsistenz und Homogenität der
Flächen.
Wie gut die iGen4 diese anspruchsvollen Aufgaben gemeistert hat, davon
können Sie sich als Leser selbst überzeugen. Aber zuerst dürfen Sie mit dem
Bastelbogen Ihre eigene Fingerfertigkeit auf die Probe stellen ... n
iGen4 Gallop:
Inline-Verpackungssystem mit UV-Lack
Die iGen4 Gallop ist ein von Xerox
zusammen mit Stora Enso entwickeltes Verpackungsdrucksystem. Dieses
in seiner Konzeption einzigartige
System kann in einem Arbeitsgang
personalisiert drucken, lackieren und
stanzen. Möglich wird das durch das
Zusammenkoppeln einer Xerox iGen4
mit einer Epic CTi-635-Anlage zur Dispersions- oder UV-Lackierung und einer
Stanzmaschine DC 58 Die Cutter der
Kama GmbH. Diese drei Module sind
durch folgende technischen Daten und
Features charakterisiert:
Xerox iGen4
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Druckleistung von 1650 A3 4/4
Bogen pro Stunde
Druckauflösung: 600 × 4800 dpi
Grammaturen von 60 – 350 g/m2
Bogenformate von 178 × 178
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bis 364 × 571 mm; Druckbereich
maximal 361 × 569 mm
Drei Optionen bei Controller/RIP:
Xerox FreeFlowPrintServer; Creo
Spire; EFI Fiery
Epic CTi-635 Inline Coater
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Dispersions- oder UV-Lack; Glanzoder Mattlack
Vollflächen- oder Spotlackierung
Lasergravierte, leichtgewichtige
Carbon-Aniloxwalze
Grammaturen von140 – 350 g/m2
Kama DC 58 Die Cutter
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Blattzuführung im 90-Grad-Winkel
Optionale Heissfolienprägung
Einfache Befestigung und Wechsel
der Stanzwerkzeuge
Betrieb inline oder offline möglich
Bogengrösse bis 400 × 580 mm
Publisher 2 · 2009
Anspruchsvolles Doppelcover
n Ralf Turtschi Ist es möglich, die bisherigen Publisher-Covers zu
toppen? Denn mit dem Druck eines schönen Farbbildes lockt man heute
keine Katze hinter dem Ofen hervor. Der «Kick» für uns Kreative in der
Agenturtschi (AD: Sibylle C. Bösch/Ralf Turtschi) besteht darin, mit dem
Cover Wege zu beschreiten, die Neuland bedeuten. Schon einige Weltneuheiten wurden so produziert, Auch diesmal steht das Magazincover
einmalig in der Landschaft. Eine Inline-Finishing-Option der iGen4 hat
es in sich: Es ist mit dieser Maschine erstmals möglich, Verpackungen in
Kleinauflagen inline zu fertigen. Diese Möglichkeit fasziniert auch für
das Cover. Wie kann man ein Stanzung zeigen und nicht nur beschreiben? So entstand die Idee, einen doppelten Umschlag zu kreieren, der
äussere zum Wegreissen und zum Basteln bestimmt, der innere bleibt als
Bilderdruckbeispiel erhalten.
Als «Verpackung» figurierte die iGen4 im Modell, die ausgebrochen und
zusammengefalzt werden kann. Eine frontale Fotografie wurde in der
Abwicklung als Stanzriss gezeichnet. Es ging dabei nie um die perfekt
konstruierte Schachtel, sondern einfach um eine Demonstration. Dabei
gibt es zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden, denn eine ausgestanzte und gerillte Verpackung zu falzen und auf dem Sammelhefter
maschinell mit dem Heftinhalt zusammenzubringen, ist ziemlich
komplex.
Ein Modell modellhaft darzustellen, gab die Idee, den Bilderdruck
mit Models aufzuzeigen. Sexappeal und Dynamik – die Assoziation
zum Digitaldruck ist durchaus gegeben. Wir coverten sozusagen die
«typische» Frauenzeitschrift. Die ausgewählten sechs Motive für sieben
Zielgruppen bilden zusammen mit den sechs Bastelbögen eine Einheit.
Der Digitaldruck machts möglich. Die Motive sind so ausgewählt, dass
eine gewisse Tiefenzeichnung vorliegt, welche die iGen4 abzubilden hat.
Ein anderes Phänomen hat ein Teil der Leser vor sich. Beim Modell
mit den Pantonefarben kann man den Pantonefächer neben die mit
CMYK gedruckten Farben halten. Der Unterschied in den gewählten
Pantone­tönen ist nur
minimal. Das ist
sensationell, denn mit
Cyan und Magenta
lassen sich nun
einmal keine reinen
Violetttöne erreichen.
Ist das die Aushebelung der Farbenphysik? Nein, keine
Magie – anscheinend
sind die Cyan- und
Magenta-Toner der
iGen4 einfach reiner
als Offsetdruckfarben
und erreichen einen
grösseren Farbumfang.
In einer Bildmetapher
gesprochen, steuert
man einen Ferrari, der
im ISO-Standard auf
80 km/h plombiert
wird.
Diese Produktion
unter sechs beteiligten
Unternehmen unter
Zeitdruck zu koordinieren, bedeutete die
aufwendigste Publisher-Coverproduktion
aller Zeiten: Gut 50
E-Mails und unzählige
Telefonate waren
agenturseitig nötig,
um viele Rückschläge
und Hindernisse zu
überwinden. Der
Aufwand hat sich
gelohnt. Und Exklusivität kriegt man
nun einmal nicht mit
möglichst schlankem
Aufwand!
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