ZENTRALEUROPA @ktuell

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ZENTRALEUROPA @ktuell
zentraleuropa
ZENTRALEUROPA
@ktuell
Weihnachtssterne aus Bethlehem
3/2012
IMPRESSUM • INHALTSVERZEICHNIS
Impressum
Inhaltsverzeichnis
„Zentraleuropa@ktuell“ ist die Zeitschrift der Subregion Zentraleuropa
im Weltverband der erwachsenen
Pfadfinder und Pfadfinderinnen
(I.S.G.F. International Scout and Guide Fel­lowship).
Impressum • Inhaltsverzeichnis . . . . . . 2
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Subregion Zentraleuropa, Präsident Manfred Bosse, In der
Worth 33, D-27313 Dörverden.
Die Oldskauts erwarten auf der Konferenz Dudelsackpfeifer und Bier . . . . . 12
Redaktion: Dkfm. Alfred Partsch,
Hötzendorfstraße 117, A 2345 Brunn
am Gebirge, Österreich, Telefon 0043
/ 2236 / 36608-15, Fax 0043 / 2236
/ 36615, E-Mail: [email protected].
Termine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Satz und Layout: Helmuth Blaha,
1160 Wien, Thaliastraße 58/7,
Telefon: 0043 / 1 / 486 87 69, E-Mail:
[email protected].
Vorwort des Präsidenten SRZE. . . . . . . 3
Botschaften zum Weltfreundschaftstag
2012. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
7. Konferenz der Subregion
Zentraleuropa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Czech NSGF hosted the 7th Central
Europe Conference in Pilsen. . . . . . . . 13
Neues aus Zentral-Europa. . . . . . . . . . 15
A short summary of the contents . . . . 16
Was gibt es Neues in Österreich. . . . . 22
Das Friedenslicht . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Neues aus dem Weltverband • 5. Europäischer Workshop. . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Was tut sich weltweit?. . . . . . . . . . . . . 25
Ein Stern aus Bethlehem. . . . . . . . . . . 27
Polnische Nachlese. . . . . . . . . . . . . . . 28
Druck: Digitaldruck, Leobersdorf
Warum heißen wir Pfadfinder?. . . . . . 30
Erscheinungsweise: Die Zeitschrift
erscheint 3× jährlich.
Redaktionsschluß: 15. März 2013.
Jahrespreis bei Einzelbezug: € 5,– pro
Jahr zuzüglich Porto.
Konto der Subregion Zentraleuropa SRZE - VDAPG-Sonderkonto SRZE
Sparkasse Schaumburg - BLZ: 255
514 80 - Konto-Nr.: 321 010 654
IBAN: DE 53 2555 1480 0321 010654
BIC: NOLADE 21 SHG
Stellenangebot • Weihnachtswunsch. . 31
Redaktionsschluss für die
Ausgabe 1/2013 ZE@ktuell:
15. März 2013
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VORWORT DES PRÄSIDENTEN SRZE
Liebe Freunde in den Mitgliedsländern, lieber
Leser, im August haben wir unsere 7. Subregionskonferenz in Pilsen/Tschechien durchgeführt bei
herrlichstem Wetter und mit einem Team der dortigen Altpfadfinder, das alle Anforderungen für einen
reibungslosen Ablauf erfüllte. Danke von hier aus
an Vladimir Stransky, den Vorsitzenden der tschechischen Altpfadfinder.
Auf dieser Konferenz wurde der bisherige Vorstand nach dem Ausscheiden des
Schatzmeisters Hans Grigull (Jack) mit der Neuwahl von Gabi Reitberger als seine Nachfolgerin wieder
komplettiert, nachdem alle bisherigen Vorstandsmitglieder erklärt hatten, sich wieder zur Wahl zu stellen.
Die einstimmige Wahl der Vorstandsmitglieder macht einerseits deutlich, dass wohl bisher eine gute Arbeit
geleistet wurde, andererseits verpflichtet es den neuen Vorstand, sich weiterhin im Sinne der Mitgliedsländer für die Subregion Zentraleuropa einzusetzen und die Beschlüsse der Konferenz umzusetzen.
Bei der nächsten Konferenz 2015 auf Schloß Zeillern in Österreich haben der erste Vorsitzende Manne
Bosse und die Geschäftsführerin Christa Schmeißer erklärt, nicht wieder kandidieren zu wollen. Es gilt
also, schon jetzt geeignete Nachfolger zu suchen und in der Zwischenzeit in die Materie einzuführen.
Bitte schaut euch in den Ländern und in eurem Verband um, ob hier geeignete und dazu bereite Personen
vorhanden sind, diese Aufgaben zu übernehmen.
Als nächstes steht der 5. Workshop der Europaregion in Berlin-Wandlitz vom 11. bis 15. März 2013 an
sowie die 8. Europakonferenz, die vom 5. bis 8. September auf einem Fährschiff von Stockholm nach
Helsinki und zurück stattfinden wird. Vorher jedoch hat vom 15. bis 22. Juni das 45. Europäische Forum
in Großarl stattgefunden.
Der 5. Workshop, organisiert von unserer Subregion, hat das Motto: „Route 2020“ – Schritt für Schritt in
die Zukunft – Werkzeuge zur Entwicklung der europäischen nationalen Gilden. Anmeldeschluß ist der
15. November 2012. Ich wünsche mir, dass unsere Mitgliedsländer hier stark vertreten sein werden.
Da unser Redakteur Ferry Partsch zum Jahresende erklärt hat, aufhören zu wollen, sind wir nach wie vor
auf der Suche nach einem Nachfolger. Ich weiß auch, das dies nicht leicht sein wird, nachdem Ferry und
der Layouter Helmuth Blaha mit den Heften der letzten Jahre einen gewissen Stil und Standard gesetzt
haben, aber trotzdem ... wir sind für Vorschläge offen und hoffen, dass es gelingt, auch im kommenden
Jahr wieder drei Ausgaben fertigzustellen.
Allen Lesern eine schöne Herbstzeit, frohe Feiertage, einen guten Jahresübergang und auf weiteres gemeinsames Wirken in unserer Subregion
Euer
Manne Bosse
Präsident der Subregion Zentraleuropa - SRZE
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BOTSCHAFTEN ZUM WELTFREUNDSCHAFTSTAG 2012
Botschaft zum Weltfreundschaftstag
Mida Rodrigues, Vorsitzende ISGF
Liebe Freunde, Mitglieder von ISGF, die Zeit vergeht so
rasch und wieder darf ich Euch einen guten Weltfreundschaftstag 2012 wünschen. Das Weltkomitee war dieses
Jahr sehr damit beschäftigt. die Mitgliedsländer unseres
Weltverbands zu kontaktieren und an der Entwicklung der
ISGF zu arbeiten.
Mida Rodrigues,
Vorsitzende des ISGF- Vi e l e n a t i o n a l e
Weltkomitees bei
Verbände haben
der ZE-Konferenz in
Aktivitäten orgaPilsen
nisiert, Workshops
und Seminare, haben sich in Projekten
ihrer Gesellschaft engagiert oder haben
die Pfadfinderjugend unterstützt. Einige
haben auch daran gedacht, Fotos für die ISGF-Homepage zu senden, aber andere
haben dies leider verabsäumt. An diesem Weltfreundschaftstag rufe ich Euch auf,
Eure Projekte, die für Euch die wichtigsten des Jahres waren, mit den anderen
Mitglieder von ISFH zu teilen. Sendet eine kurze Beschreibung mit ein oder zwei
Bildern an www.isgf.org. Nächstes Jahr um diese Zeit werden wir 60 Jahre ISGF
feiern, also bereitet Euch vor, dabei zu sein.
In Fellowship
Mida Rodrigues
WELTFREUNDSCHAFTSTAG 2012 • FELLOWSHIP DAY 2012
Liebe Freunde in Europa und aller Welt! Dear friends in Europe and all over the world!
Im Namen der Pfadfindergilde Österreichs sende ich euch die besten Grüße zum Welt­
freundschaftstag 2012 und wünsche euch und euren Gilden viel Freude und Erfolg bei
der Gildentätigkeit. Nehmen wir unsere Verantwortung für unsere Gesellschaft und unsere
Welt ernst und hinterlassen wir unseren Kindern und Kindeskindern eine Welt, die ein we­
nig besser sein soll, als wir sie vorgefunden haben. In diesem Sinne ein zutiefst herzliches
Gut Pfad, Be Prepared, Jo Munkat, Bud Pripraven, Czuwaj,
On behalf of the Austrian National Scout and Guide Fellowship I send the best greetings for the Fellowship Day
2012 and wish to you and your guilds a lot of joy and success for the guild work. Let us take our responsibility
for our society and our worid seriously and let us leave the world for our children and their children a bit better,
than we have found it. In that sense Gut Pfad, Be Prepared, Jo Munkat, Bud Pripraven, Czuwaj, that comes
deep from the heart,
IS Austria
Vicepresident of the ISGF Region Europe
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7. KONFERENZ DER SUBREGION ZENTRALEUROPA
7. Konferenz der Subregion Zentraleuropa
Pilsen 15. bis 18. August 2012
Wenn sich Delegierte und Schlachtenbummler zu einer Konferenz treffen, wie sie in Zentraleuropa alle drei Jahre stattfindet,
gibt es nicht nur Sitzungen mit Informationen, Diskussionen und
Beschlüssen, sondern das gastgebende Land bemüht sich um ein
Rahmenprogramm, in dem es den Teilnehmern das Umfeld des
Tagungsortes, seine Kultur und seine Anziehungspunkte näherbringt und Veranstaltungspunkte organisiert, wo man alle Freunde
treffen und neue gewinnen kann. Unseren tschechischen Freunden ist dies perfekt
gelungen.
86 Teilnehmer aus 15 Ländern genossen tschechische Gastfreundschaft. Unter ihnen
die Vorsitzende des Weltverbands Mida Rodrigues, das Mitglied des Weltkomitees
Harald Kesselheim und die Zentralgilde-Beauftragte Leny Doelman. Der Bürgermeister von Pilsen – selbst Pfadfinder – eröffnete die Konferenz im Festsaal des
Lehrlingsheims der Skodawerke. Die Konferenz fand auf drei Tage verteilt statt.
Dazwischen gab es Gelegenheit, eine Präsentation der Pfadfinder zu bewundern und
zwischen zwei Exkursionen zu wählen. Exkursion 1 ging nach Karlovy Vary (Karlsbad) mit Besuch einer Glasfabrik mit Museum, dem Jan-Becher-Museum (Likörverkostung inbegriffen), Schloss Teplu (Petschau) und natürlich Bad und Park Karlsbad selbst. Exkursion 2 führte nach Mariánské Lásne (Marienbad) mit Besuch des
Prämonstratenserklosters Tepla, Park Marienbad und einer Sektkellerei (Verkostung
inbegriffen). Das Treffen endete mit einem Galadiner in der Pilsner Brauerei.
Und was wurde bei der Konferenz alles besprochen und beschlossen?
• Deutschland wurde gebeten, 2014 ein Begegnungstreffen für Mitglieder aus den
Ländern der Subregion zu organisieren. Wahrscheinlicher Termin ist der 21. bis 25.
Mai 2014.
• Die 8. Konferenz der Subregion Zentraleuropa 2015 wird in Österreich stattfinden.
Austragungsort ist Schloss Zeillern in Niederösterreich, wo auch die Ausbildungsseminare für die österreichischen Gildemeister stattfinden.
• Die Subregion Zentraleuropa drückt ihre Unzufriedenheit mit einer Vereinbarung
aus, die das Weltkomitee mit WOSM, dem Weltverband der Pfadfinderjugend, am
Rande der Weltkonferenz in Como 2011 geschlossen hat. Ein gutes Verhältnis zwischen den drei Weltorganisationen WOSM (Pfadfinder), WAGGGS (Pfadfinderinnen)
und ISGF (Gilden) ist wichtig, aber schwierig. Den unter 100.000 Gildemitgliedern
auf der Welt stehen an die 30 Millionen Pfadfinder und Pfadfinderinnen gegenüber.
ISGF erwartet von WOSM Hilfe bei Neugründungen in neuen Ländern und gute
Zusammenarbeit, wo bereits nationale Gildenverbände existieren. WOSM zeigt wenig Interesse und sieht Gilden teilweise als Abwerber von Führern und Sponsoren.
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7. KONFERENZ DER SUBREGION ZENTRALEUROPA
Um zu einer Übereinkunft zur Zusammenarbeit zu kommen, hat das Weltkomitee
des Gildenverbands Bedingungen akzeptiert, die in die Rechte nationaler Verbände
eingreifen (keine Anerkennung, wenn nicht die nationale Jugendorganisation einverstanden ist. Kein „Erwachsene Pfadfinder“ in unserem Namen. Keine Mitglieder aus
Pfadfindergruppierungen, die nicht von WOSM anerkannt sind). Ein entsprechendes
Papier, das unser Befremden ausdrückt, wurde verabschiedet.
• ISGF wird 1913 60 Jahre. Eine Feier in Luzern, dem Gründungsort, wurde besprochen.
• Berichte gab es natürlich vom Vorsitzenden und vom Schatzmeister und den einzelnen Ländern.
• Vladimir Köhler, Exvorsitzender der tschechischen Gilden, Hans Grigull, langjähriger Schatzmeister der Subregion, und Tamara Morus, Lettland, wurden geehrt.
• Die Neuwahlen für das Präsidium der nächsten drei Jahre ergaben folgendes Ergebnis:
Vorsitzender:............................. Manfred Bosse (D)
Stellvertreter:............................. Teresa Tarkowska-Dudek (PL)
Geschäftsführerin:..................... Christa Schmeisser (D)
Schatzmeisterin:........................ Gabi Reitberger (D)
Vertreter im Europakomitee:..... Hans Slanec (A)
Weitere Personen wurden für besondere Aufgaben kooptiert:
Ludmila Belovsky (CZ).............Übersetzungen aus dem Tschechischen
Herbert Eberle (D)....................2. Vertreter im Europakomitee
Ulla Gruttmann (D)....................Betreuung Website
Werner Weilguny (A).................Kontakte Ungarn, Tschechien, Slowakei
Georg Strafella (A)....................z.b.V.
Ferry Partsch (A)........................Redaktion ZE@aktuell (b.a.W.)
Kurzberichte der Mitgliedsländer bei der Konferenz der
Subregion Zentraleuropa in Pilsen
Unter der Moderation von Hans Slanec berichten alle Mitgliedsländer in kurzen Worten über die Entwicklung in ihren Gilden.
• Österreich: ca. 3300 Mitglieder in 103 Gilden, 1 Zentralgilde. Die Diplomausbildung für Gildemeister wird weiter geführt, Gäste sind willkommen, sollten aber die
deutsche Sprache beherrschen. 2013 wird ein neuer Gildenvorstand gewählt.
• Deutschland: ca. 800 Mitglieder in 42 Gilden. Die Mitgliederzahlen stagnieren,
deshalb wird verstärkt der Kontakt zu den Jugendverbänden gesucht. Verleihung der
St.-Georgs-Plakette an Personen des öffentlichen Interesses (Wissenschaft, Politik,
Kunst), damit verspricht man sich mehr Aufmerksamkeit in den Öffentlichkeit. Außerdem berichtet Deutschland über das Projekt Harambee Costa Kenya, das zurzeit
etwas ruhiger läuft und wo man jetzt mehr Wert auf den Kontakt von Jugendlichen
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7. KONFERENZ DER SUBREGION ZENTRALEUROPA
aus Europa und Kenia legt.
• Tschechien: mehr als 3000 Mitglieder in 500 Gilden. Die Oldscouts sind selbständige Gruppen, die vom Verband unterstützt werden. Wichtig ist die gemeinsame Arbeit
mit den Verbänden in Polen und der Slowakei (jährliche Treffen).
• Ungarn: Der Verband ist stark überaltert. Sie hoffen auf die Unterstützung der
SRZE beim Aufbau engerer Kontakte mit den Jugendverbänden.
• Schweiz: Die Schweizer haben einen neuen Präsidenten gewählt (Marc Barblan).
Sie haben ein sehr gut geführtes Pfadfinderarchiv und unterstützen die Seniorscouts
(deutschsprachig).
• Estland: Es gibt eine Zentralgilde in Tallinn, das Durchschnittsalter beträgt 77½
Jahre. Auch sie haben wenig Kontakt zu den Jugendverbänden und hoffen auf die
Hilfe durch die SRZE.
• Lettland: ca. 126 Mitglieder in 10 Gilden, auch hier Überalterung.
• Liechtenstein: 150 Mitglieder, unterstützt auch weiterhin vorwiegend die Altpfadfinder in Rumänien, außerdem zahlreiche soziale Projekte.
• Polen: ca. 2050 Mitglieder in 17 Regionen und 155 Kreisen. Sie veranstalten gesamtpolnische Treffen und einmal im Jahr grenzübergreifende Treffen, die sehr gut
besucht werden. Sie unterstützen die Pfadfinderarbeit in Weißrussland.
• Rumänien: Mit Hilfe der Liechtensteiner Gilde ist es gelungen, in den letzten Jahren Räume für ein Pfadfindermuseum und für die Gilde zu finden und auszustatten.
Die rechtliche Anerkennung des Altpfadfinderverbandes läuft und wird wohl noch
in diesem Jahr erfolgen. Außerdem wird verstärkt an der Zusammenarbeit mit den
Jugendverbänden gearbeitet, die Verbindung ist sehr gut.
• Slowakei: hier gibt es einen gemeinsamen Verband mit den Jugendlichen. Auch sie
kennen das Problem der Überalterung.
Die Delegierten schlagen vor, dass die Länder ihre Berichte schriftlich vorlegen und
diese dann Teil der Tagungsunterlagen sein sollen. Außerdem sollte in den Berichten
mehr Wert auf Ausblicke auf die zukünftige Arbeit gelegt werden.
Natürlich wurde nicht nur getagt, und so gab es an den Abenden Programm, wie etwa
ein Singabend, veranstaltet von den deutschen Freunden, ein Auftritt eines FolkloreEnsembles aus Strakonice mit Dudelsack, und auch der beste, weil einzige tschechische Gildechor „Cantuta“ aus Prag begeisterte mit seinen Darbietungen. Eine
Überraschung war der spontane Beitrag der „Afghanen-Gilde“ aus Deutschland, die
uns mit Musik und Tänzen ihrer fernen Heimat erfreute.
Der Schlusskreis mit dem Einholen der Fahnen, der Dank der Teilnehmer und das
Schlusslied beendeten die 7. ZE-Konferenz. Die Leistung der tschechischen Organisatoren verdient Dank und Anerkennung.
Nach Berichten von Hans Slanec,
IS Österreich und Stv. Vorsitzender Europakomitee
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7. KONFERENZ DER SUBREGION ZENTRALEUROPA IM BILD
7. Konferenz
der Subregion
Zentraleuropa
IM BILD
Der Vorstand – das Präsidium – der Subregion Zentraleuropa
für die Zeit 2012 - 2015
Von links: Christa Schmeisser (Deutschland, Geschäftsführerin), Hans Slanec (Österreich, Vertreter
im Europakomitee der Region Europa), Teresa Tarkowska (Polen, Stv. Vorsitzende), Manfred Bosse
(Deutschland, Vorsitzender), Gabi Reitberger (Deutschland, Schatzmeisterin)
Empfang durch tschechische
PfadfinderInnen bei der
Eröffnungszeremonie.
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7. KONFERENZ DER SUBREGION ZENTRALEUROPA IM BILD
Rede des Vizepräsidenten der
tschechischen Gilden
Gabi bei ihrem Vortrag
Gildechor „Cantuta“ aus Prag
Flagge
Böhmischer Dudelsackpfeifer
Fahnenwand in Pilsen
Folkloregruppe Strachonice
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7. KONFERENZ DER SUBREGION ZENTRALEUROPA IM BILD
Kloster Tepla
Die afghanische Exil-Gilde Deutschland tanzt
Festmesse mit Bischof Radkovsky
Weltkomitee und Europakomitee an einem Tisch
Traditionelle Trinkbecher in Karlsbad
PGÖ übernimmt die Fahnenbänder für 2015
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7. KONFERENZ DER SUBREGION ZENTRALEUROPA IM BILD
Boheminium: Böhmische Krippe
Boheminium: Burg Karlstein
Imperiales Marienbad
Tschechische PfadfinderInnen, die
bei der Eröffnung geholfen haben,
erhalten Erinnerungsgeschenke
Feierlicher Abschluß der Konferenz
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PILSEN AUS TSCHECHISCHER SICHT
Die Oldskauts erwarten auf der Konferenz
Dudelsackpfeifer und Bier
Pilsen. – Vor dem Gebäude des SOU in der Vejprnicka
Straße stehen ein Tee-pee, zwei Unterbau-Zelte und ein
Fahnenmast. An dem warmen Augusttag zur Vesperzeit
stehen vor dem Gebäude Grüppchen von Menschen mit
verschiedenfarbigen Halstüchern.
Nach einem Signal fingen Männer in Klüften der Wasserpfadfinder an, die Fahnen anzuheben: Fahne der
Tschechischen Republik, Fahne der Europäischen Union und auch die hellblaue Fahne ISGF, einer Organisation, die erwachsene Pfadfinderinnen und Pfadfinder
vereinigt.
Gerade nach Pilsen kam auf die Konferenz der Subregion Zentral Europa des ISGF
mit dem Motto „Wir gestalten unsere Zukunft“ an die 80 Teilnehmer aus zwölf Ländern. Unter anderem aus Litauen, Estland, Schweiz und Deutschland. Es kamen aber
auch Gäste aus Ghana, Indien und auch die Präsidentin des Weltkomitees Mida Rodrigues aus Portugal.
„Moderner Oldskauting sollte auf vier Säulen ruhen: Unterstützung der jungen Bewegung, Entwicklung der eigenen Organisation, caritative Tätigkeit und internationale Kontakte“, zählt der Referent für Kommunikation Slavomir Janov auf. Eines
von den Problemen der Organisationen in der ganzen Welt ist der Übergang in die
„Erwachsene“ Organisation. „Während bei uns Pfadfinder aller Altersstufen in einer
Organisation vereint sind, in anderen Ländern entsteht eine Kluft (zwischen jungen
und alten Pfadfindern)“, fügt Janov hinzu.
„Es ist wichtig zusammenzusitzen und über alle Themen zu sprechen“, fügt der
deutsche Teilnehmer Manfred Bosse hinzu, während sich die Teilnehmer rundherum
herzlich grüßen.
In der Welt sind im Stamm der Erwachsenen an 100.000 Pfadfinder vereinigt, davon
5000 direkt in der Tschechischen Republik. „Wir sind eine wirkliche Weltmacht“,
lächelt Janov.
Außer Diskussionen erwartet die Teilnehmer ein Begleitprogramm, in dem Dudelsackpfeifer und Pfadfinderchor auftreten werden.
Wahlweise ist auch ein Ausflug nach Karlsbad und Marienbad mit Kloster Tepla
angeboten. Am Sonntag wird der Pilsener Bischof Radkovsky eine Messe zelebrieren.
Weil die Konferenz in Pilsen stattfindet, darf eine Exkursion zur Brauerei nicht fehlen. Immerhin auch das Logo der Konferenz von einem Glas Bier hervorgeht.
Ludmila Belovsky
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PILSEN AUS TSCHECHISCHER SICHT
Czech NSGF hosted
the 7th Central
Europe Conference
in Pilsen
The SRZE Conference was a welcomed
opportunity for the Czech team to complete the celebrations of 100 years of
Czech scouting. Delegates and distinguished guests from 15 countries gathered
in the capital of the Czech western region
and from August 15 to 19 discussed the
current activities and problems of adult
scouting in the sub-region.
The conference sessions and accommodation of participants took place in the
dormitory facilities of the Apprentice
School for Electricians situated in the
suburbs of Pilsen. Free space in front of
the entrance was used to display a few
typical Czech tents with wooden bases
(“podsady”) and an Indian tee-pee. The
tents were inhabited by an “oldscout”
night-watch patrol. A sea-scout mast was
decorated with three main flags. Around
it every morning opening ceremonies
and spiritual rituals were held.
Hans Slanec (A), Werner Weilguny (A), Petr Vanek, Vpräs. Junak
The conference was opened in a festive
style. Flags of all participating countries
were brought by young local scouts and
guides. The president of SRZE Manfred
Bosse welcomed the gathering and gave
space to all distinguished speakers, who
included the ISGF presidentin Mida Rodrigues and the mayor of Pilsen. After a
brief coffee break the session continued
to fulfil its official program.
Cultural events and excursions were integral parts of the conference program.
Right in the afternoon following the first
session everybody had a chance to learn
about the history of Pilsen and explore
its historic sites. Those who managed
to climb the stairs of the highest Czech
church tower of St.
Bartholomew’s Cathedral were rewarded
by a wonderful view
of the city. One-day
excursions gave an
opportunity to enjoy
visits to the famous
Czech spas Karlsbad
and/or Marienbad and
the well known monastery Teplá.
SEITE 13
PILSEN AUS TSCHECHISCHER SICHT • TERMINE
Two evenings were devoted to musical
performances. A folkloristic group in
their folk costumes from a nearby city of
Strakonice brought to the friendly crowd
music and folk songs from the country
while performing on their violins, bagpipe and flute. In the second evening
a choir called “Cantuta” from Prague
presented its repertoire full of surprising
contrasts. Their performance was appre-
ciated not only for its artistry, but also
because singing and giving concerts are
parts of activities as a Junior Guild of
Adult Scouts and Guides.
Since Pilsen is the Czech beer capital,
the conference participants could not go
home without an experience in a brewery. The excursion through the facilities
of the famous Pilsner Urquell brewery
ended in Spilka, one of the restaurants
reconstructed from a
former large cellar.
The banquet was the
last opportunity to
complete the endless
discussions on the
conference theme “We
build our future”. The
Sunday morning rush
let everybody just
shake hands and say
“Goodbye, see you
in three years in Austria”.
Jan Adamec,
IS Czech Republic
Termine … Termine … Ter
2012
15. 12.:
Übergabe des Friedenslichts in Wien
2013
11. – 15. 3.: 5. Workshop der Europaregion ISGF in Berlin-Wandlitz
8. 5.:
Generalversammlung der EPS-Gilde Kanton Zürich
30. 5. – 2. 6.: Generalversammlung und Gildetag Pfadfinder-Gilde Österreich
15. – 22. 6.: 45. Europäisches Forum der Gildepfadfinder, Großarl
23. 8.:
Europakonferenz von WOSM und WAGGGS in Berlin
5. – 8. 9.:
Europakonferenz ISGF Stockholm + Helsinki
25. 10.:
60 Jahre ISGF
2014
21. – 25. 5.: Begegnungstreffen Zentraleuropa in Lübeck (+ Hansetag)
10. – 16. 10.: 27. Weltkonferenz in Sydney
2015
28. 7. – 8. 8.: 23. Weltjamboree in Yamaguchi, Japan
SEITE 14
NEUES AUS ZENTRALEUROPA
NEUES AUS ZENTRAL‑EUROPA
Deutschland
Wieviel deutsche Pfadfinderbünde gibt es?
Mit der Beantwortung der Frage kann man ein ganzes
Buch füllen. Der Spurbuchverlag, Deutschland, macht
dies. Unter www.spurbuch.de kann man die neueste
Ausgabe des „Großen Pauli, Band II: Pfadfinderbünde
und Verbände“ bestellen.
Abschied von Jochen Senft – eine Berichtigung
Im Heft 2/2012 von ZE@aktuell brachten wir einen
Bericht über das Ableben von Jochen Senft. Wir wurden von Deutschland – Ingrid Berg – auf einige Fehler
aufmerksam gemacht. Jochen verstarb nicht mit 84
Jahren, sondern leider schon mit 82. Er war Anfang des Jahres 1962 bis ca. Mitte
November 1966, also fast 5 Jahre, im Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) Bundesfeldmeister. Zuvor fungierte er als Bundesbeauftragter für Liedgut im BDP. Singen und
das Gitarrenspiel beherrschte er gleichermaßen ausgezeichnet. Empfehlenswert dazu
ist seine Geschichte auf Seite 163 ff in „54 Geschichten, eine Idee“ (Hrsg. Stiftung
Pfadfinden). Wir bedauern die Ungenauigkeiten.
Georgs-Plakette für Politiker
Im vergangenen Heft 2/2012 berichteten wir von der Verleihung von Georgs-Plaketten an verschiedene Pfadfinder aus verschiedenen Bünden in Mußbach. Zwei ehemalige Pfadfinder, deren Herz aber
noch der Bewegung gehört, konnten
aus Termingründen nicht dabei sein.
Dies wurde nun in Berlin nachgeholt. In einer kleinen Feier wurden
die Georgs-Plaketten als Dank für
geleistete Unterstützung und öffentliches Bekennen zur Pfadfinderbewegung an zwei „Ehemalige“
überreicht. Die „Ehemaligen“ als
Pfadfinder und Politiker waren der
frühere Bundespräsident Dr. Horst
Köhler und der ehemalige Minister
Dr. Norbert Blüm (siehe Bild).
Fortsetzung auf Seite 18
SEITE 15
A SHORT SUMMARY OF THE CONTENTS OF THIS ISSUE IN ENGLISH
A short summary of the contents of this issue in english
Forword by our president Manne Bosse
The president sums up the Central European Conference in Pilsen. The past 3 years
have brought success and problems. High age average in many member countries is
a problem, so is the request of WOSM over more control over the adult movement.
He thanks all who have contributated in the past to the work of our movement.
Fellowship Day message of the president of ISGF
Mida Rodrigues the chairperson of the World Committee of the ISGF sent a message
to all member countries. She looked back to many successful events in the member
countries and asked all to send documentations of their actions and events to show
who we are and what we do.
A report of the 7th Central Europe Conference
A new Subregion Committee was elected. Manfred Bosse and Teresa TarkowskaDudek carry on as president and vice-president. Christa Schmeisser is secretary,
Gabi Reitberger treasurer and Hans Slanec delegate toto the European Committee.
The next Conference in 2015 will be in Austria. A guild meeting will be arranged
2014 by Germany. The conference expresses concern regarding an agreement by the
ISGF World Committee and WOSM which contains little rights for ISGF and the
possibility for WOSM to interfer into the ISGF organisation.
Reports of Central Europa member countries to the conference
Delegates of the member countries report of their development, actions and events
and problems with aging members and sometimes difficult relations with the Scout
organisations.
International news
Germany has passed St.Georges emblems to Horst Köhler, former German federal
president and Norbert Blüm, former German minister for their support to Scouting.
Both are former Scouts. A book presenting all German Scout and Guide organisations
was presented. The German national committee will organize a journey to the Baltic
countries, which comprises tourism but also meeting with local guilds.
Hungary celebrateds 100 years of Scouting in Hungary. Money was dedicated for
a new church bell.
Lithuania: The International Secretary Dalia Taralaini received an award by the
President of LIthuania for her cultural work.
Austria: A weekend training seminar for 60 guildmasters was held. In the Vienna
concert hall a Glenn Miller memorial band was attended by more than 100 guild
membes, as part of the profit went to the social fund of the guilds. Advent is celebrated by the guilds with many cultural events and sales stands in Christmas markets,
especially in Salzburg.
SEITE 16
A SHORT SUMMARY OF THE CONTENTS OF THIS ISSUE IN ENGLISH
Poland; A meeting of collectors of Scout memorabilia was organized in Wroclaw. A
prominent member and teacher celebrated her 90th birthday. The guild in Krakow is
very active in supporting handicapped scouts.
Switzerland: A photo album with photos of the long history of the national guild
was edited.
The Zürich Guild visited a museum of handicraft.
Guild work worldwide
Italy: An old pilgrim road from Canterbury, England to Rome, the Via Franceniga,
partly forgotten since the middle ages was brought to life by Italian guilds who travelled from St. Bernhard, Switzerland to Rome in. The 1200 km were hiked in 5
years, each year a part in daily distances between 16 ans 35 km. In august 60 participants arrived in R ome. Italian guild members participated in a meeting in Burkina
Faso, also to check what help is needed.
Tunisia: A guild meeting was arranged in october. Participants came from Tunesia
itsself but also from France, Greece and 6 Arabian countries.
Australia: Australian guilds help Nepal. Water clearing systems and solar panels
were installed and educational material brought.
ISGF: An ISGF workshop is planned 11.-15. March 2013 in Berlin. Participants will
be members of national committees. The motto will be: „Route 2020 – step by step
into the future“
Israel: A big scheme is prepared to bring hundreds boys and girls of Southern Israel, where they are danger by Gaza rockets to central Israel to stay with families
and in youth hostels. With the help of former scouts and guides living in the USA a
youth center is planned in Central Israel where scouts and guides can stay and have
sports.
Why are we named „Guilds“ and why are we named „Pfadfinder“ ?
The name Guilds was first brought up in Denmark. Pfadfinder was first used in
Germany when Dr. Lion translated „Scouting for Boys“ In some countries we are
„Former Scouts“ in some countries we are „Adult Scouts“ and in some countries we
are „Old Scouts“. There are also „Plus Scouts“ (Netherlands) and „Pioneer Scouts“
(Kuwait).
The Central European Conference – looked upon by Czech participants
This edition contains also 2 articles concerning the conference, as Czech organisers
and participants saw it. One – by Jan Adamec,, the Czech I.s. – is in english,for readers who are more familiar with this language.
Time table
A list of forthcoming events
SEITE 17
NEUES AUS ZENTRALEUROPA
Baltikum-Fahrt der deutschen Gilden
Die Gildenorganisationen in den baltischen Staaten sind jung, die Mitglieder eher
betagt und in bescheidenen Einkommensverhältnissen. Zentraleuropa versucht zu
helfen. Um an Ort und Stelle darüber befinden zu können, organisiert Manfred Bosse namens des VDAPG eine Baltikumreise. Man verbindet also das Angenehme
mit dem Nützlichen. Mitglieder von Gilden anderer Länder sind als Reisegefährten
willkommen. Wenn diese Ausgabe von ZE@aktuell erscheint, ist allerdings die Anmeldefrist vorbei, aber wer weiß? Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit. Die
Reise soll vom 20. Mai (Pfingsten) bis 11. Juni 2013 dauern und 1200 Euro kosten.
Geplant ist folgender Verlauf:
Flug von Hannover nach Tallin (Estland) – Aufenthalt in Estland mit Besichtigung
von Tallin, Kloster- und Museumsbesuch, Insel Saaremaa.
Fahrt nach Riga (Lettland) mit Stadtführung – Besuch Jurmela – Kurland – Landschaftsmuseum – Soldatenfriedhof.
Fahrt mit dem Bus nach Vilnius (Litauen) – Stadtbesichtigung – Burg Trakai, Kreuzberg – Treffen mit der Gilde – Litauenrundfahrt. Klaipeda (Memel) – Kurische Nehrung – Fahrt zu den Dünen, Hexenberg, Memelmündung.
Rückfahrt mit der Fähre von Klaipeda nach Kiel.
Anfragen an [email protected]
Polen
Verteilung des Friedenslichts
Seit 1991 bekommen die polnischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen das Friedenslicht. Zunächst von den tschechischen PfadfinderInnen und seit 1993 von den slowakischen.
Bei einem besonderen Treffen in Zakopane in den Tatrabergen wird das Licht von
den slowakischen Pfadfindern und Pfadfinderinnen in einer feierlichen Zeremonie
an die polnischen übergeben.
Dann startet die Verteilung in ganz Polen und auch in das Ausland. Die Ukraine,
Weißrussland und seit 2011 auch Dänemark bekommen das Licht aus Polen. In Polen
wird das Licht an alle verteilt, die Hoffnung und Freude brauchen: Spitäler, Schulen
und Ämter.
Danziger Geschichtswanderung
Wenige Städte haben eine wechselreiche Geschichte wie Danzig. Es ist die Stadt der
Hanse, aber auch die Stadt, wo der Wechsel von einem kommunistischen System
zu einem demokratischen seinen Ausgang nahm. Viele kriegerische Ereignisse sind
über die Stadt hinweggerollt, der 30jährige Krieg, die Feldzüge Napoleons und zwei
Weltkriege. Die Pfadfinder haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Kenntnis über
die Geschichte am Leben zu erhalten. ZHP organisiert eine mehrtätige GeschichtsSEITE 18
NEUES AUS ZENTRALEUROPA
wanderung. Die 25. fand vom 9. – 11. November statt. Die Altpfadfinderkreise waren
dabei. 550 Jugendliche kamen aus ganz Polen. Am polnischen Nationalfeiertag, dem
11. November, nahmen sie auch an der Unabhängigkeitsparade teil.
(Info Teresa Tarkowska-Dudek)
Litauen
Die Internationale Sekretärin der Gilde Litauen, Daria
Tarailene, ist künstlerisch
tätig. Sie schrieb ein Märchenbuch für Kinder (nicht
ihr erstes Buch). In ihrem
Wohngebiet hat sie ein
Volkstheater gegründet, für
das sie auch Text schreibt.
Zur Abrundung singt sie
auch und ihre Stimme kann
sich hören lassen.
Für ihre kulturellen Verdienste hat ihr nun die Präsidentin der Republik Litauen, Frau Grybauskaite,
einen Orden verliehen, den
sie mit Gildehalstuch entgeDaria Tarailene und Präsidentin Grybauskaite
gennahm.
Schweiz
50 Jahre Ehemalige Pfadi Schweiz – Sektion
Zürich
Heinrich Fiechter-Sidler, Gründungsmitglied der
Gilde des Kantons Zürich, hat jahrelang getreulich Fotos von den Unternehmungen den Gilde
gesammelt. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums
hat er diese nun in Buchform mit den entsprechenden Texten herausgebracht. Auf der Titelseite
ist das Denkmal der Pfadfinderhand in Großarl
zu sehen. Interessenten können sich per Mail an
[email protected] wenden.
Eine Berichtigung
Im Heft ZE@aktuell 2/2012 erschien ein Beitrag
von Peter Huber (Pfadfindername Büsi) unter
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NEUES AUS ZENTRALEUROPA
dem Titel „Schwanengesang“, in dem er auf seine Zeit als Vorsitzender des Verbandes EPS zurückblickt. Bei der englischen Zusammenfassung auf Seite 17 wurde
irrtümlich die Internationale Sekretärin und Vorsitzende der Gilde Kanton Zürich
Mungo Hausammann als „outgoing president“ angeführt. Das war falsch. Der Outgoing President war Peter Huber und Mungo nur die Nachrichtenüberbringerin, die
uns seinen Beitrag weitergeleitet hat. Auf der Homepage der Zeitschrift wurde der
Fehler nach Erscheinen schon berichtigt.
Gilde Kanton Zürich – Besuch im Zunftmuseum
Was weiss man als Nichtzürcher von den Zürcher Zünften? Und was weiss man als
Nichtschweizer vom Zürcher Sechseläuten?
Ja, das Sechseläuten mit dem farbenprächtigen Umzug, der Blasmusik, dem Umritt
der Zünfter um den Punkt 6 Uhr in Brand gesteckten Holzstoss auf der Sechseläutewiese vor dem Zürcher Opernhaus und schliesslich mit lautem Knallen das unvermeidliche feurige Ende des Bööggs als Symbol des nun vertriebenen Winters – und
dass die Stadtzürcher Kinder schulfrei haben an diesem traditionellen Aprilmontag.
Von einer Zunft ans Sechseläuten eingeladen zu werden, ist ein Privileg, das nur
wenigen je zuteilkommt und das man wohl seiner Lebtag nicht vergisst. Da muss
man schon etwas Besonderes geleistet haben. Dass Zünfte Berufsorganisationen waren und in den Städten oft eine wichtige politische Rolle spielten, weiss man vom
Geschichtsunterricht. Auch von Ritter Rudolf Brun hörte man, dem Ritter, der am
7. Juni 1336 einen Machtwechsel inszenierte und dessen neue Zunftverfassung den
Zünften ihre politische Stellung gab, die bis 1798 andauerte. Die Zünfte waren weit
mehr als Berufsverbände, die ihren Mitgliedern im Sinne von Kartellen ein gesichertes Einkommen garantierten. Sie hatten vielmehr eine Vielzahl öffentlicher Aufgaben,
übernahmen also, ähnlich der Kirche, Funktionen, die nach 1798 sukzessive der
säkulare Staat übernommen hat.
13 Zünfte waren es und dazu die «Constaffel», die sich die Macht teilten. In der Constaffel war nach der Brunschen Revolution die alte Oberschicht zusammengefasst.
1798, der Einmarsch der französischen Revolutionstruppen und der Zusammenbruch
des «Ancien Régime», beendete auch die Vorherrschaft der Zünfte. Die Mediationsverfassung 1803 führte zu einem beschränkten Wiederaufleben der Zünfte
als politische Institutionen; 1866 fielen
auch diese «Wahlzünfte» endgültig dahin. Dagegen lebten die Zünfte als gesellschaftliche Organisationen vor allem im 20. Jahrhundert wieder auf – ja,
heute gibt es mehr Zünfte als es jemals
gegeben hat, indem in eingemeindeten
Aufmerksame Zuhörer im Zunftmuseum
Vororten Zürichs «Quartierzünfte» zur
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NEUES AUS ZENTRALEUROPA
Festigung des Zusammenhalts in den ursprünglichen Dörfern entstanden. Dadurch
zählt Zürich heute 26 Zünfte, die ein recht umfangreiches Programm pflegen.
Das Zunftmuseum Zürich ist nicht ein Museum im klassischen Sinn. Der Besucher
taucht vielmehr mittels audio-visueller Präsentationen in die frühere und heutige Welt
der Zürcher Zünfte ein. Erstaunlich realistisch erlebt er in einem Raum einen Maler
aus dem 16. Jahrhundert, der mit einer Schneiderin und dem Glasmaler und Kartographen Jos Murer ein Gespräch über ihr Leben, über das Wetter und eben über das
Zunftleben führt. Da die gesamte Bürgerschaft in die Zünfte integriert war, gehörten
auch die Frauen dazu, im Gegensatz zu heute! Auf einer virtuellen Limmatfahrt mitten im Raum in einem Weidling sitzend (fast könnte man
seekrank werden), begegnet man dem alten und neuen Zürich und lernt anhand eines launigen Gesprächs zwischen
Zünfter und fremdem Stadtbesucher die Zunfthäuser und
die frühere Macht der Zünfte kennen. Und schliesslich wird
in einer dritten Präsentation den heutigen Zünften und dem
Sechseläuten der gebührende Platz eingeräumt. Das Sechseläuten in der heutigen Form ist übrigens nicht so alt, wie
man es sich denken könnte. Als Nachfolgefest von früheren
Frühlingsanlässen findet es seit 1902 auf dem Platz statt,
Haus zum blauen Himmel
der erst 1947 in «Sechseläutewiese» umgetauft wurde.
Das «Haus zum blauen Himmel», in dem das Zunftmuseum im zweiten Stock Platz
gefunden hat, ist eines der ältesten Häuser der Stadt und wurde wohl in seinen ältesten Teilen im 12./13. Jahrhundert erbaut. Es diente manchen renommierten Familien
Zürichs als Residenz. Eigentum der Zunft zur Letzi wurde es 1970.
Der am 25. Oktober 2012 von Heinrich Fiechter v/o Fick organisierte Anlass stiess
auf reges Interesse. Und auch wer nicht mehr so gut zu Fuss war, erklomm die steile
Holztreppe in den zweiten Stock. Ausklang des Treffens zum Weltfreundschaftstag
war dann im Restaurant Turm im Erdgeschoss des Zunfthauses. Danke, Fick, für die
Organisation, und danke der Sektion Zürich für die Einladung an den Nichtzürcher!
Walter Giger v/o Koks
Ungarn
Etwa 20 km entfernt von Budapest, in Nagykovacsi, wird eine neue reformierte Kirche gebaut. Die Glocken am Turm fehlen noch. Die Gilde hat dazu 16.000 Forint
gespendet. Als Dankeschön hat die Gilde eine Plakette erhalten.
Im ganzen Jahr 2012 werden 100 Jahre Pfadfinderbewegung in Ungarn gefeiert. Zu
diesem Anlass haben ein paar Gildemitglieder am 4. Oktober im Pfadfinderpark von
Budapest einen Eichenbaum gepflanzt. Davor wurde ein Stein mit einer Gedenktafel
gesetzt. Der Baum war im Garten eines Gildemitglieds auf ca. 1 m groß gezogen
worden.
Des Weltfreundschaftstags wurde auch in Budapest gedacht.
Kati Schumitzki
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WAS GIBT ES NEUES IN ÖSTERREICH?
Glenn Miller swingt auch für die
Pfadfinder-Gilde
Die Musik Glenn Millers ist unvergess­
lich und immer wieder hört man sie auch
im Radio. In Österreich hat sich eine
Band gegründet, die mit der gleichen
Besetzung wie die Originalkapelle die
Musik Glenn Millers und seinen Sound
nachspielt. Sie hat sich eine hervorragenden Ruhm erworben, geht auf Tourneen
durch ganz Österreich und andere Länder und
wurde sogar in den USA ausgezeichnet.
Etwas Besonderes ist, dass der der Chef der
Truppe, Toni Jagitsch ein ehemaliger Pfadfinder ist und für die Bewegung noch etwas über
hat. Am 30. September gab er wieder ein Konzert im völlig ausverkauften Wiener Konzerthaus. 130 Gildemitglieder waren untern den
Gästen, den die Gilde war am Kartenverkauf
beteiligt und der Gewinn daraus ging an den Toni Jagitsch mit Gilde-Mitgliedern
Katastrophenfond der Gilde „Aktion 100“.
Generalversammlung des Verbandes
Alle 3 Jahre gibt es in Österreich eine Generalversammlung mit Wahlen des Vorstands. Am 30. Mai 2013 ist es wieder so weit, verbunden mit einem mehrtägigen
Gildetreffen. Neben dem offiziellen Programm gibt es
• einen Besuch der oberösterreichischen Landesausstellung
• einen Ausflug nach Krumau in Böhmen
• Führungen durch die mittelalterliche Stadt auch als Romantikabend
• geführte Wanderungen
• die 25-Jahr-Jubiläumsfeier der Sozialaktion „Aktion 100“
Eine besonders Gute Tat
Die international tätige EDV-Firma SAP hatte einen internationalen Firmenwettbewerb für Mitarbeiter gestartet, die sozial tätig sind. Als einziger Österreicher erhielt
Fritz Ortner, der Gildemeister der Gilde Maxglan, den mit 4000 Euro dotierten Preis
für sein soziales Engagement. Er spendete es gleich weiter für soziale Projekte, darunter dem Hilfsprojekt „Bauern helfen Bauern“ und für eine Musikschule in Srebenica, die inzwischen von 61 Schülern besucht wird und mit diesem Geld jetzt erweitert
werden kann.
Bundesforum Zeillern
Schloss Zeillern ist alljährlich Treffpunkt für Führungskräfte der Gildenbewegung
Was gibt es Neues
in Österreich?
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WAS GIBT ES NEUES IN ÖSTERREICH? • FRIEDENSLICHT
zur Ausbildung und Weiterbildung. 60 Gildemeister und Verbandsfunktionäre nahmen im Rahmen eines Wochenendes vom 13.–14. Oktober teil. Referate und Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit verschiedenen Aspekten des Themas „Umgang mit
den Mangelerscheinungen unserer Gesellschaft“ – Bewusstsein und Kompetenzen
entwickeln.
Salzburger Advent
Der Salzburger Advent gilt in Österreich als besonders stimmungsvoll und zieht auch
viele Besucher aus anderen Ländern an. Der Christkindlmarkt am Mozartplatz ist
eine besondere Attraktion und auch Gilden haben hier einen Stand, wo sie Punsch
ausschenken und anderes feilbieten. Der Erlös dient Sozialaktionen.
Eine Tradition der Salzburger Georgs-Gilde verbindet Besinnliches, Kulturelles und
Kulinarisches. Bereits zum 62. Mal wird am ersten Adventsonntag der „Bratwürstelsonntag“ begangen – eine Tradition, die also auf die Gründungszeit zurückgeht.
Er beginnt mit einer Festmesse in der Basilika Maria Plain, die von den Salzburger
Gilden gestaltet wird. Musikalisch tritt die Singgemeinschaft der Pfadfinder-Gilde
Maxglan und der „Flachgauer Viergesang“, eine bekannte Gruppe, in Aktion. Es
folgt eine Zusammenkunft in einem Stadtlokal mit Lesungen, Adventliedern und
Jodelgesang. Und zum Abschluss gibt es die traditionellen Bratwürstel, damit der
Name auch seine Rechtfertigung findet.
Flachgauer Viergesang
Basilika Maria Plain
Das Friedenslicht
Es ist heuer das 27. Jahr, dass das Friedenslicht aus Bethlehem geholt wird und in
30 europäische Länder, sowie USA, Canada und Mexico gebracht wird. Jedes Jahr
entzündet ein Kind aus Oberösterreich eine Flamme an der „Ewigen Flamme“
in der Geburtskirche Jesu. Das Licht wird nach Österreich geflogen und durch
freiwillige Boten in ganz Europa und darüber hinaus mit einer Friedensbotschaft
verteilt. Pfadfinder und Pfadfinderinnen bringen das Licht zu Kirchen, Spitälern,
Altersheimen und anderen Plätzen. In Großbritannien sind die Seepfadfinder dafür
zuständig.
Die Verteilung des Friedenslichts erfolgt am 15. Dezember in Wien.
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NEUES AUS DEM wELTVERBAND
Neues aus
dem Welt‑
verband
Berlin/Wandlitz
5. Europäischer Workshop
11. 3. – 15. 3. 2013
Beim 4. Workshop in Jambville, Frankreich, im Juni dieses Jahres hatten sich 14 Delegierte aus 10 Ländern und allen 4 Subregionen Europas und Mitglieder des ISGF Weltkomitees zu einem fünftägigen Workshop getroffen. Thema war die Zusammenarbeit in den
Subregionen, der Subregionen untereinander und mit dem Weltverband, natürlich auch die
Beziehungen zu den Weltverbänden der Pfadfinder und Pfadfinderinnen auf europäischer
und nationaler Ebene.
Ein 5. Workshop wurde für die Zeit vom 11. – 15. März 2013 beschlossen. Tagungsort
wird das Jugend-Hostel in Berlin-Wandlitz sein. Das Generalthema lautet „Route 2020“
– Schritt für Schritt in die Zukunft“, Werkzeuge für die Entwicklung der europäischen
nationalen Gilden. Interessenten können ihren nationalen Internationalen Sekretär kontaktieren.
Aus dem Programm: (Anreise- und Abreisetage nicht mitgezählt)
1. Tag:
Referat Nana Gentimi (Italien, Weltkomitee): Vorstellung neuer Trainingsunterlagen, die
das Weltkomitee aufgrund eines Auftrags der Weltkonferenz 2011 ausarbeitet.
Referat Harald Kesselheim (Deutschland, Weltkomitee): Das ISGF Weltkomitee und seine
Funktion als Koordinator und Unterstützer von Aktionen nationaler Fellowships.
Olav Balle (Schweden, Vorsitzender Europakomitee): Die ISGF-Region Europa, Ziele, Potenz, Probleme. Arbeit im Gildenverband in einer sich ändernden Gesellschaft.
Photis Mammides (Zypern, Schatzmeister Europaregion): Bericht über Öffentlichkeitsarbeit
in den Mitgliedsländern. Welche Mittel stehen zur Verfügung, welche Verbindungen werden
aufgebaut?
Zu den Berichten Diskussionen.
Abends gemütliches Beisammensein, Singkreise
2. Tag:
Referat Lenny Doelman (Referentin Zentralgilde): Wie schaffe ich eine erfolgreiche Homepage? (mit praktischer Arbeit in Gruppen von 5–6 Personen).
Meinhard Perkmann (Österreich, Rechnungsprüfer ISGF): Ausbildung zum Diplom-Gildemeister nach österreichischem Beispiel.
Präsentation der Gruppenarbeiten.
Zusammenfassung durch Hans Slanec, stellvertretender Vorsitzender Europakomitee
Gemütliches Beisammensein.
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WAS TUT SICH WELTWEIT?
Was tut sich weltweit?
Israel
Wenn dieses Heft erscheint haben sich die Ereignisse in Israel und Gaza schon weiter
entwickelt.
Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses gab es Raketenangriffe auf Israel, vor allem
in den Süden des Landes und Luftangriffe auf Gaza. In den USA hat sich eine informelle, landesübergreifende Gilde entwickelt, die sich TZOFIM = Friends of Israel
nennen. Sie arbeitet eng mit den Pfadfindern in Israel zusammen und unterstützt diese
finanziell und in Form von Austauschprogrammen.
Die kriegerische Situation hat die Pfadfinder Israels veranlasst, Hilfsmaßnahmen für
Jugendliche in Südisrael zu treffen und die „Friends of Israel“ sammeln Geld, um
diese zu finanzieren. Geplant sind:
• Gruppen von 40 Kindern für 2 bis 3 Tage eine Unterkunft bei Familien in Zentral­
israel bereitzustellen. Man plant mehrere solcher 40er Gruppen.
• Unterbringung von 40 Kindern aus der Nähe der Grenze zu Gaza in Jugendherbergen. Es sollen mehrere solche Gruppen zu 40 werden.
• Ein Sportzentrum in Zentral-Israel. Die Pfadfinder planen mit Hilfe von TZOFIM
die Errichtung eines Sportzentrums in einem städtischen Bereich im Zentrum des
Landes. Der Komplex soll für 800 Jugendliche täglich eingerichtet werden und Erholungsraum für sie bilden. Das Ziel ist, 56.000 Kindern aus dem Süden eine Woche
Aktivitäten in dieser „TZOFIM-City“ zu ermöglichen.
• Mitglieder der Vereinigung TZOFIM werden von den USA nach Israel reisen, um
persönlich zu helfen. Ehemalige Pfadfinder, die sich nach wie vor für die Bewegung
engagieren, werden in den USA „Alumni“ genannt.
Italien – ein Pilgerweg
Für die Christenheit sind die wichtigsten Ziele Italienische Pigergruppe
von Pilgerwegen Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela. MASCI, der italienischen
Gildenverband, hat es sich 2002 zur Aufgabe
gestellt, einen historischen Pilgerweg wieder
zum Leben zu erwecken. Die Via Franceniga
führte von Canterbury, England, nach Rom,
eine Strecke von 1900 km. Nach historischen
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WAS TUT SICH WELTWEIT?
Dokumenten und Routenbeschreibungen wurde geforscht, um einen Führer herauszugeben für jemand, der von den Alpen nach Rom pilgern möchte.
Eine Gruppe von Gildenleuten begann 2008, die Via Franceniga vom Großen St.
Bernhard, Schweiz, und Monginevro nach Rom zu wandern. In Jahresetappen von
jährlich rund 200 km wurde die Strecke von fast 1200 km in 5 Jahren bewältigt. Am
23. August kamen 60 Teilnehmer in Rom an und hielten am Grab von St. Peter in den
Katakomben des Vatikans stille Andacht.
Die Wanderer kamen von entfernteren Regionen Italiens und sogar aus Ljubljana. Die
Tagesetappen schwankten zwischen 16 und 35 km, je nach Gelände und Unterkunftsmöglichkeiten. An jedem Jahresendpunkt wurde ein Kreuz mit dem Gildenabzeichen
errichtet, um an diese Pilgerfahrt zu erinnern.
Italien in Burkina Faso
Pfadfinder gibt es so ziemlich überall
Italienische Abordnung
in der Welt. In Burkina Faso feierte man am 4. August 2012 die erste
„Pfadfindernacht“. Zwei spezielle
Gäste aus Europa nahmen teil und
präsentierten die weltweite Gildenbewegung: Alberto Albertini, Internationaler Sekretär, und Lorena Accollettati, Webmasterin der Homepage
von MASCI.
Tunesien – ein internationales Gildentreffen
Tunesien veranstaltete vom 5. – 13. Oktober 2012 ein internationales
Gildentreffen, an dem über 100 Personen teilnahmen. Das Treffen
fand in Sousse, Djerba und Tatauoine statt. Die Teilnehmer wechselten
zwischen diesen drei Orten. Die Eröffnung fand im Maroudi-Palast in
Sousse statt. Teilnehmer kamen aus Bahrain, Libanon, Libyen, Kuwait, Oman und
Saudi-Arabien. Aus Europa kamen Gäste aus Frankreich und Griechenland. Etwa die
Hälfte der Teilnehmer stammte aus Tunesien selbst. Ein kräftiges Lebenszeichen der
Gildenbewegung in der arabischen Welt.
Australien hilft Nepal
Die Anson Trefoil Gilde in Australien hat
es sich zum Ziel gesetzt, einer Vereinigung
„PEAK – Nationales Umweltbewusstsein“
zu helfen. Für Dörfer im Gebiet Kumaon
im Himalaya wurden Unterrichtsbehelfe,
Wasserversorgungsanlagen und Solarstrom­
Hilfe im Himalaya
anlagen besorgt.
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EIN STERN AUS BETHLEHEM
Ein Stern aus Bethlehem
Eine Sozialaktion zugunsten der Pfadfinder in
Palästina
Zwischen den österreichischen Gilden und den katholischen Pfadfindern in Palästina bestehen seit 3
Jahren freundschaftliche Beziehungen. In Bethlehem
gibt es mehrere Pfadfindergruppen. Die größte ist die
katholische. Daneben gibt es griechisch-orthodoxe,
Maroniten und Muslime. Die Pfadfinderbewegung
ist also in Bethlehem sehr präsent. Die katholischen
Pfadfinder, die derzeit in einer Pfarre Unterschlupf finden, versuchen ein eigenes
Pfadfinderheim zu bauen. Entsprechend der Situation in Palästina haben sie es natürlich nicht sehr leicht.
Zur Finanzierung werden in Bethlehem aus Olivenholz produzierte Weihnachtssterne
mit Kerzen vertrieben. Die Sterne sind etwa 10 cm im Durchmesser und haben einen
Originalstempel auf der Rückseite. Sie eignen sich bestens für Feiern und sind auch
als Geschenk sehr geeignet. Ein Stern kostet 7 Euro und werden gratis zugestellt.
Österreich hat sich in den vergangenen Jahren um den Vertrieb bemüht. Wer solche Sterne erwerben möchte, kann sich direkt nach Bethlehem wenden unter saed.
shomali nehotinail.com oder auch über [email protected] oder alfred.partsch@
ferrocom.at in Österreich.
Die Sterne können binnen weniger Tage geliefert werden. Wir hoffen auf regen,
weihnachtlichen Zuspruch.
Ferry Partsch
Redaktionsschluss für die
Ausgabe ZE@ktuell 1/2013:
15. März 2013
SEITE 27
POLNISCHE NACHLESE
Altpfadfindergilde aus Krakau
Die Altpfadfinder der Gilde aus Krakau treffen einander immer
dienstags in Räumen in der Karmelicka Str. 31. Während des
Treffens am 16. Oktober 2012 wurde über die Zusammenarbeit
mit den PTA-Pfadfindergruppen diskutiert.
Die Altpfadfinderin Irena Wesołowska hat die lange über 50-jährige Geschichte der Zusammenarbeit mit den Gruppen der behinderten Kinder und Jugendlichen dargestellt. Sie hat auch dabei einen Film vorgeführt.
Die Altpfadfinder haben auch über die Vorbereitungen zur polenweiten Ausstellung der Andenken und Dokumente von den Jahren 1936 – 2011 „Erwachsene im ZHP“ gesprochen. Die
Ausstellung findet im September 2013 am Sitz des Krakauer Klubs der Sammler statt.
Die Gilde hat während des Treffens den
Altpfadfinder Edward Lawer als neues
Mitglied aufgenommen. Der Altpfadfinder Dr. hab. Jacek Nawrocki wurde mit
dem Abzeichen der Gilde, dem Kreuz
2011 ausgezeichnet. Zum Treffen wurden auch Ehrengäste: ppłk. Franciszek
Oremus, Präses der Vereinigung der
AK (Landesarmee) Soldaten, hm. Ewa
Ptasznik, Vorsitzende des Ausschusses für Leadersränge, sowie hm Paweł Grabka, der ZHPKommandant in Krakau, eingeladen.
Die Pfadfinderlieder hat hm. Roman Sysło angestimmt, das Büfett haben die Altpfadfinderinnen Helena Rajca und Halina Włóka vorbereitet und angeboten. Das Treffen wurde traditionell
mit der Händekette aller Teilnehmer beendet. Bis zum nächsten Dienstag. hm. Tadeusz Siuda
Polnische
Nachlese
11. Internationales Treffen der Pfadfinder-Sammler Wrocław
(Breslau) 14. – 16. 9. 2012
Vom 14. – 16. September 2012 fand in Wrocław das 11. Internationale Treffen der Pfadfinder-Sammler statt. Das internationale Treffen wurde auch von der Versammlung der Pfadfinderposten sowie dem 6. Treffen
ausgezeichneten Pfadfinder, in der Mitte Tadeusz Siuda,
der Altpfadfinder der Gilden in Die
rechts hm.Paweł Grabka, ZHP-Kommandant in Kraków
Niederschlesien begleitet. Alle haben sich im Kulturzentrum in der
Kołłątaj-Straße in Wrocław getroffen. Schon am 10. 9. 2012 wurde
die von Dr. Jacek Nawrocki aus
Krakau vorbereitete Ausstellung
der polnischen Pfadfinderkreuze
eröffnet. Die Ausstellung besteht
aus 63 Kopien der PfadfinderkreuSEITE 28
POLNISCHE NACHLESE
ze, die Bilder stellen die vergrößerten Abbildungen mit Details und Beschreibungen jedes
Musters des Pfadfinderkreuzes dar. Es ist eine gute Darstellung der historischen Entwicklung
und Änderungen dieses Symbols der polnischen Pfadfinderschaft. Die Teilnehmer des Treffens
konnten auch die Ausstellung anlässlich des 30. Jahrestages einer der Pfadfinderposten der
„Szaniec“-Post besichtigen. An dem Treffen haben sich 42 Teilnehmer aus Polen sowie aus der
Ukraine, Tschechien, Deutschland und England beteiligt. Während einer wissenschaftlichen
Konferenz wurden sechs Referate gehalten, vier von ihnen haben das Thema des Pfadfinderkreuzes betroffen. Der Grund dafür war auch der 100. Jahrestag seines Bestehens. Die ausländischen Gäste haben ihre Sammlungen von Karten, Abzeichen und Briefmarken dargestellt.
Die Gäste haben noch Zeit gefunden, die Stadt Wrocław zu besichtigen.
(Fot. hm. Jacek Nawrocki)
Der schöne 90. Geburtstag der Altpfadfinderin und Dichterin
Helena Ostaszewska aus Białystok
Am 20. August 2012 feiert Helena Ostaszewska den 90. Geburtstag. Wie sie selbst sagt 90
schöne Jahre. Es waren Jahre des Unterrichts, der Arbeit, Kindererziehung, Erholung, aber
immer mit der Pfadfinderschaft verbunden. Von der Jungpfadfinderin bis zur Instrukteurin
und Altpfadfinderin …
Zu diesem Anlass hat die Altpfadfindergilde in Białystok am 17. September 2012 die Jubilarin besucht. Mit der Gilde ist hm. Andrzej Bajkowski, der ZHP-Kommandant in Białystok,
gekommen. Anwesend waren auch Freunde und Freundinnen von Helena: Mag. Bogusława
Warakomska Krzywicka, Vorsitzende der pensionierten Lehrer und Lehrerinnen, dh. Zenon
Jakubiec, pensionierter Schauspieler des Białystoker Theaters, Mag. Stefania Grodzka sowie
Mag. Jadwiga Grzybko.
Es war kein üblicher Geburtstag, es war ein Pfadfindertreffen. Hm. Marian Jakubowski hat
„Pętelka“ („Schlinge“ Pfadfindername der Jubilarin) das Ankommen angemeldet. Der Landeskommandant hat die Kerze angezündet, von der alle Anwesenden eigene Kerzchen angezündet haben. Es waren Blumensträuße, Grüße, Erinnerungen, Lieder und Gedichte. Dh. Zenon
Jakubiec hat auch Gedichte von Helena Ostaszewska vorgetragen. Die meisten waren mit
dem Warschauer Aufstand verbunden, weil das Datum des Treffens
auch symbolisch an den Aufstand
erinnert hat.
„Auf den Weg“ – das Lied hat das
Treffen beendet. Die Jubilarin bedankte sich für den netten Besuch.
Sie schreibt weiter das Tagebuch,
Gedichte und Erinnerunen.
hm. Henryka Wiśniewska
Foto: mgr Bogusława Warakomska Krzywicka, hm. Irena Pawletko
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WARUM HEISSEN WIR PFADFINDER? • WARUM HEISSEN WIR GILDEN?
Warum heißen wir Pfadfinder? • Warum heißen wir Gilden?
Dass „Pfadfinder“ die Übersetzung des englischen Worts „Scout“ ist, ist uns so selbstverständlich, dass darüber nicht nachgedacht werden muss. Dennoch war es nicht immer so. In der
Gründungsphase der Pfadfinder im deutschsprachigen Raum gab es mehrere Jahre eine Diskussion, wie man „Scout“ übersetzen sollte. „Jäger“ und „Ritter“ waren noch die mildesten
Vorschläge. Dr. Lion, der Gründer der deutschen Pfadfinderbewegung, schlug schließlich das
Wort „Pfadfinder“ vor, und das wurde auch in den anderen deutschsprachigen Ländern angenommen.
Das Wort „Scout“ ist übrigens auch ganz universell verbreitet. In einigen französischen Verbände werden die Mitglieder „Eclaireur“ genannt – Erleuchter.
Das Wort „Gilden“ haben zunächst die Dänen gewählt, deren Verband schon 1933 gegründet
wurde. Es ist heute nicht mehr bekannt, warum diese Bezeichnung mittelalterlicher Handwerkerbünde gewählt wurde. Die meisten Organisationen erwachsener Pfadfinder sind diesem
Beispiel gefolgt, aber nicht alle. In Italien gibt es „Communità“ – Gemeinschaften, ähnlich auch
in Frankreich. In den Niederlanden gibt es „Kringe“ – Kreise.
In den Bezeichnungen der nationalen Verbände, der einzelnen Gilden und der individuellen
Mitglieder gibt es oft Bezeichnungen, die in den einzelnen Stufen – Verband, Gilde, Person
– verschieden sind.
Bei den nationalen Verbänden gibt es „Ehemalige Pfadfinder“ – in Zypern, Lettland, Libanon, Sri
Lanka, Malaysia, Ägypten. Die Einzelmitglieder sind also Ehemalige, ihre Einheiten manchmal
Gilden, manchmal nicht.
„Erwachsene Pfadfinder“ gibt es im francophonen Bereich, Frankreich, Belgien, auch in Großbritannien, Luxemburg, Haiti, Benin, Slowakei, Rumänien, Spanien und der Slowakei. In Österreich
ist der Verband Pfadfinder-Gilde Österreich ein „Verband erwachsener Pfadfinder“, die einzelnen
sind Gildepfadfinder.
Die Bezeichnung „Erwachsene Pfadfinder“ wird übrigens vom Weltverband der Pfadfinder
WOSM bekämpft, die unseren Weltverband aufgefordert hat, diese Bezeichnung zu unterlassen.
Erwachsene Pfadfinder sind nur Pfadfinderführer. Die Durchsetzung wird schwierig sein.
Dann gibt es die „Altpfadfinder“. Alt fühlen sich die Gildemitglieder in Deutschland, Frankreich,
Portugal, Tschechien, Slowenien, Rumänien, Tunesien, Mexiko, Chile, Curacao, Marocco u.a.m.
Wenn auch der Verband „Alt“ im Namen führt und die einzelnen Mitglieder Altpfadfinder sind,
sind die lokalen Gruppierungen dennoch öfters Gilden.
„Pfadfinder-Gilden“ gibt es in Österreich, Liechtenstein und Finnland. In allen skandinavischen
Ländern sind die Verbände und Gruppen „Sct. Georgs-Gilden“ . Ein nicht mehr anerkannter
Verband in Großbritannien nennt sich „BP-Gilden“, so auch in Gambia.
Eine Reihe nationaler Verbände nennt sich, dem Vorbild unseres Weltverbands folgend, „Fellowship“. Diese Bezeichnung wörtlich übersetzt würde „Kameradschaftsbünde“, was wir aus historischen Gründen kaum verwenden wollen. Also bleiben wir beim Original Fellowship, wofür es
übrigens auch ein adäquates Wort in Französisch gibt. Fellowship-Verbände gibt es in Canada,
Neuseeland, Indonesien, Indien, Libyen, Pakistan und Bahrain. Die einzelnen örtlichen Gruppierungen und individuelle Mitglieder heißen manchmal Gilden oder haben andere Namen.
Mischformen sind häufig. In der Schweiz sind die Deutschsprachigen „ehemalige Pfadi“ die
Französischsprachigen sind „Anciens Scouts“, also Alte. In Griechenland gibt es sowohl Alte
als auch Ehemalige.
Die niederländischen Kringe (Kreise) haben „Plus-Scouts“ als Mitglieder. In Kuwait sind sie
„Pionier Scouts“ und in Polen Senioren.
Wisst Ihr jetzt eigentlich, wer Ihr seid. ?
Ferry Partsch
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STELLENANGEBOT • WEIHNACHTSWUNSCH
Stellenangebot
Gesucht werden: Ein Redakteur und ein Layouter für die Zeitschrift „ZE@ktuell“.
Verlangt wird: Interesse und ein gewisses Wissen über die Welt der Gilden in Zentraleuropa.
Unerschütterlicher Optimismus, dass aus den Ländern Beiträge kommen.
Die Bereitschaft, verschiedenen Funktionären so lange lästig zu sein, bis sie Beiträge
liefern.
Die Fähigkeit, aus kurzen Notizen und langatmigen Beiträgen Lesenswertes zu kon­
struieren.
Eine dicke Haut.
Mit einer Druckerei zusammenzuarbeiten.
Geboten wird: Gelegentliches Lob.
Gute Ratschläge und (manchmal) konstruktive Kritik.
Die Sicherheit, nicht von Bezahlungsangeboten belästigt zu werden (Ehrenamt mit aus­
reichender Ehre).
Über Ersatz von Spesen kann man reden (zumindest ihr).
Die Stelle kann ab Beginn 2013 angetreten werden und ist ziemlich kündigungssicher. Nähere Auskünfte
beim bisherigen Team.
Gesegnete Weihnachten und
ein glückliches Jahr 2013
wünschen
Redakteur Ferry Partsch
und Layouter Helmuth Blaha
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