4.8 Diplomatie - Universität Augsburg

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4.8 Diplomatie - Universität Augsburg
4.8 Diplomatie
Die aktuelle diplomatiegeschichtliche Forschung zeichnet sich durch grundlegende methodische und thematische Neuerungen aus, auf Grund derer sie auch als
„neue“ Diplomatiegeschichte bezeichnet wird. Diese Innovationen bestehen insbesondere in
der Berücksichtigung sozial-, ideen- und kulturhistorischer Aspekte, der Nutzung von Theorieangeboten aus den Nachbardisziplinen, besonders der Sozial-, Politik- und Literaturwissenschaft, sowie dem Einbezug neuer, von der älteren Diplomatiegeschichte vernachlässigter
Themen. Während die ältere Diplomatiegeschichte den Fokus auf die großen, historisch bedeutsamen Ereignisse legte, die Abkommen und Verträge zwischen den großen Mächten, die
Handlungen und Entscheidungen „großer Männer“, also der Monarchen und ihrer Minister,
oder die Interaktionen gesichtsloser, aber gewissermaßen als aktiv handelnde Akteure behandelter Staaten, stellt die aktuelle Forschung verstärkt die Personen und ihr Handeln in den
Fokus, fragt nach den Spezifika frühneuzeitlicher diplomatischer Praxis, untersucht die (kultur-)historischen Bedingungen außenpolitischen Handelns – also die diesem Handeln zugrundeliegenden Wahrnehmungen, Deutungen und Normen –, legt einen besonderen Fokus
auf kommunikative Aspekte und weitet den Blick von der reinen Verhandlung und den politischen Entscheidungsträgern aus auf Praxisbereiche und Personengruppen, die zuvor als
randständig angesehen und entsprechend vernachlässigt wurden.
Gerade die Mannigfaltigkeit der unterschiedlichen Themenbereiche, die aktuell Gegenstand
intensivierter diplomatiegeschichtlicher Forschungen sind, soll im Folgenden gewürdigt werden (siehe Abschnitt 4.8.5 Aktuelle Themenbereiche diplomatiegeschichtlicher Forschung).
Ziel dieses Abschnitts ist es daher auch, einen Überblick zu vermitteln über das breite Themenspektrum, mit dem sich die diplomatiegeschichtliche Forschung aktuell verstärkt befasst.
Die Liste der hier aufgeführten Punkte ließe sich möglicherweise auch noch erweitern.
Inhalt:
4.8.1
Bibliographien
3
4.8.2
Ältere Darstellungen (bis ca. 1990; Auswahl)
5
4.8.3
Neuere Forschungen: Synthesen, Charakterisierungen, allgemeinere
Monographien und Sammelbände
5
Synthesen und Überblicksdarstellungen (Monographien, Handbuch- und
Lexikonartikel u.a.; Frühe Neuzeit und epochenübergreifend)
6
4.8.3.2
Diplomatie im frühneuzeitlichen Europa: Charakterisierungen (Aufsätze)
7
4.8.3.3
Sammelbände mit weitem thematischen Rahmen
9
4.8.4
Neuere Fallstudien zur Diplomatie spezifischer europäischer Mächte in
bestimmten Zeiträumen
9
4.8.3.1
4.8.4.1
Monographien und Sammelbände
16
4.8.4.2
Kleinere Beiträge / Studien zu Spezialthemen
17
4.8.5
Aktuelle Themenbereiche diplomatiegeschichtlicher Forschung
18
4.8.5.1
Biographische und prosopographische Studien
18
4.8.5.1.1
Repertorien
18
4.8.5.1.2
Studien (seit den 1990er Jahren)
18
4.8.5.2
„Männer im zweiten Glied“
23
4.8.5.3
Diplomatische Lebenswelt / „Diplomatenalltag“
24
4.8.5.4
Erfahrung/(Fremd-)Wahrnehmung/Perzeption als formierende und
handlungsleitende Faktoren in den internationalen Beziehungen
25
4.8.5.5
Soziale Verflechtung: Patronage, Freundschaft, Verwandtschaft
29
4.8.5.5.1
Verflechtung (allg.) und Patronage
29
4.8.5.5.2
Freundschaft
32
4.8.5.5.3
Verwandtschaft
33
4.8.5.6
Informationsvermittlung: Netzwerke, Nachrichtenwesen, Instruktionen,
Berichterstattung, Spionage und Geheimdiplomatie
35
4.8.5.7
Politische Kommunikation
35
4.8.5.8
Diplomatisches Zeremoniell / Präzedenz
38
4.8.5.9
Diplomatie und Gelehrtentum
38
4.8.5.10
Diplomatie und Kulturtransfer
39
4.8.5.11
Diplomatische Theorie und Traktatliteratur
40
4.8.5.12
Diplomatenausbildung
42
4.8.5.13
Diplomatische Verhandlungspraxis
43
4.8.5.14
Diplomatie und Geschenkwesen
45
4.8.5.15
Diplomatie und „schöne“ Literatur
46
4.8.5.16
Diplomatie als Gegenstand der bildenden Kunst
47
4.8.5.17
Gender
47
4.8.5.17.1 Frauen als Diplomaten
47
4.8.5.17.2 Frauen als Akteure in der Politik der Frühneuzeit
(allgemein, außer Diplomatie)
48
4.8.5.18
51
Diplomatie an der Wende zum 19. Jahrhundert (Auswahl)
2
4.8.1 Bibliographien
o. A.: Auswahlbibliographie. In: Thiessen, Hillard von/Windler, Christian (Hg.): Akteure der
Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln / Weimar /
Wien 2010 (Externa, Bd. 1), S. 507-526.
Atkinson, David: History of Diplomacy. In: Oxford Bibliographies (2.3.2011), online:
<http://www.oxfordbibliographies.com/view/document/obo-9780199743292/obo9780199743292-0013.xml>.
Seely, Christopher: Diplomacy. In: Oxford Bibliographies (2.3.2011), online:
<http://www.oxfordbibliographies.com/view/document/obo-9780199743292/obo9780199743292-0012.xml>.
Der Fokus liegt v.a. auf Diplomatietheorie sowie Erscheinungsformen und Entwicklungen der
Diplomatie in der aktuellen Weltpolitik. Die Geschichte der Diplomatie wird höchstens am
Rande mitberücksichtigt.
Young, William: European War and Diplomacy, 1337-1815: A Bibliography. Lincoln 2003.
Young, William: International Politics And Warfare In The Age Of Louis XIV. And Peter
The Great: A Guide To The Historical Literature. Lincoln 2004.
4.8.2 Ältere Darstellungen (bis ca. 1990; Auswahl)
Adair, Edward Robert: The Exterritoriality of Ambassadors in the Sixteenth and Seventeenth
Century. London 1929.
Andreas, Willy: Staatskunst und Diplomatie der Venezianer im Spiegel ihrer Gesandtenberichte. Leipzig 1943.
Baillou, Jean (Hg.): Les Affaires étrangères et le corps diplomatique français. 2 Bde. Paris
1984.
Braubach, Max: Die Geheimdiplomatie des Prinzen Eugen von Savoyen. Köln 1962.
Braubach, Max: Diplomatie und geistiges Leben im 17. und 18. Jahrhundert. Gesammelte
Abhandlungen. Bonn 1969.
De Maulde-La-Clavière, René A.: La diplomatie au temps de Machiavel. 3 Bde. Paris
1892/93 (ND Genf 1970).
Ernst, Fritz: Über Gesandtschaftswesen und Diplomatie an der Wende vom Mittelalter zur
Neuzeit. In: Archiv für Kulturgeschichte 33 (1951), S. 64-95.
Gollwitzer, Heinz: Zur Geschichte der Diplomatie im Zeitalter Maximilians I. In: Historisches
Jahrbuch 74 (1955), S. 189-99.
Höflechner, Walter: Anmerkungen zu Diplomatie und Gesandtschaftswesen am Ende des 15.
Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 32 (1979), S. 1-22.
Höflechner, Walter: Beiträge zur Geschichte der Diplomatie und des Gesandtschaftswesens
unter Maximilian I. 1490-1500. Diss. Granz 1967.
3
Höflechner, Walter: Die Gesandten der europäischen Mächte, vornehmlich des Kaisers und
des Reichs 1400-1500. Wien/Köln/Graz 1972.
Horne, David Bayne: The British Diplomatic Service 1689-1789. Oxford 1961.
Janssen, Wilhelm: Die Anfänge des modernen Völkerrechts und der neuzeitlichen Diplomatie.
Ein Forschungsbericht. Stuttgart 1965.
Jarnut-Derbalov, Elke: Die österreichische Gesandtschaft in London (1701-1711). Ein Beitrag
zur Geschichte der Haager Allianz. Bonn 1972 (= Bonner Historische Forschungen; Bd. 37).
Kamińska, Anna: Brandenburg-Prussia and Poland: A Study in Diplomatic History 16691672. Marburg a.d. Lahn 1983.
Krauske, Otto: Beiträge zur Geschichte der ständigen Diplomatie. Leipzig 1884.
Krauske gilt als herausragender Vertreter der positivistischen Schule der
Diplomatiegeschichte. Seine Forschungen breiten in bis heute unübertroffener Weise eine ungeheure Fülle an Quellenmaterial aus, wobei er sowohl diplomatische Korrespondenzen als
auch die zeitgenössische reflektierende Literatur einbezieht. Dies macht sie bis heute lesenswert. Seine Interpretationen der Quellen sind jedoch inzwischen teils überholt (Legutke: Diplomatie als soziale Institution, S. 43).
Krauske, Otto: Die Entwicklung der ständigen Diplomatie vom fünfzehnten Jahrhundert bis
zu den Beschlüssen von 1815 und 1818. Leipzig 1885.
Lunitz, Martin: Diplomatie und Diplomaten im 16. Jahrhundert. Studien zu den ständigen Gesandten Kaiser Karls V. in Frankreich. Konstanz 1988 (= Konstanzer Dissertationen; Bd. 213).
Markel, Erich: Die Entwicklung der diplomatischen Rangstufen. Erlangen 1951.
Standartwerk zu seinem Gegenstand, Ergebnisse besitzen bis heute Gültigkeit
Mattingly, Garrett: Renaissance Diplomacy. Boston 1955.
für lange Zeit geradezu autoritatives Standartwerk im englischsprachigen Raum; Kritik der
aktuellen Forschung: Auf Grund der fast ausschließlichen Benutzung normativer Quellen
(diplomat. Lehrwerke u.a.) entspricht das vom Autor gezeichnete Bild des RenaissanceDiplomaten der idealisierten Selbstbeschreibung der Zeitgenossen, nicht aber der Realität;
Überbetonung der friedenssichernden Funktion der Diplomatie in der kriegerischen Frühneuzeit (vgl. Legutke: Diplomatie als soziale Institution, S. 44).
Maude-la-Clavière, M.A.R.: La Diplomatie au temps de Machiavel. 3 Bde. Paris 1892-93.
Müller, Klaus: Das kaiserliche Gesandtschaftswesen im Jahrhundert nach dem westfälischen
Frieden (1648-1740). Bonn 1976 (= Bonner historische Forschungen; Bd. 42).
Der Fokus liegt auf dem Personal und den Aufgabenfeldern gesandtschaftlicher Tätigkeit
Picard, Bertold: Das Gesandtschaftswesen Ostmitteleuropas in der Frühen Neuzeit. Beiträge
zur Geschichte der Diplomatie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach den Aufzeichnungen des Freiherrn Sigmund von Herberstein. Graz 1967.
Picavet, Camille-Georges: La Diplomatie française au temps de Louis XIV. Paris 1930.
4
Prodi, Paolo: Diplomazia del Cinquecento: Istituzioni e prassi. Bologna 1963.
Queller, Donald E.: The Office of Ambassador in the Middle Ages. Princeton 1967.
Schüler Mattinglys, Herausstellung der Relationen als zentrale diplomatiegeschichtliche
Quelle, Differenzierung und teils Relativierung der Ergebnisse von Mattingly (vgl. Legutke:
Diplomatie als soziale Institution, S. 44).
Reiser, Rudolf: Adliges Stadtleben im Barockzeitalter. Internationales Gesandtenleben auf
dem Immerwährenden Reichstag zu Regensburg. München 1969.
Rill, Gerhard: Humanismus und Diplomatie. Zur Geschichte des Gesandtschaftswesens unter
Ferdinand I. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 25 (1972), S. 565-580.
Roosen, William James: The Age of Louis XIV. The rise of modern diplomacy. Cambridge/Mass 1976.
Detaillierte Beschreibung diplomatischer Tätigkeiten und Aufgabenfelder auf der Basis von
Relationen als Quellen
Roosen, William James: The Functioning of Ambassadors under Louis XIV. In: French Historical Studies 6 (1970), S. 311-320.
Schaube, Adolf: Zur Entstehungsgeschichte der ständigen Gesandtschaften. In: Mitteilungen
des Instituts für Österreichische Geschichte 10 (1889), S. 501-552.
Thiele, Ernst Theodor: Das Gesandtschaftswesen in Preußen im 16. Jahrhundert. Göttingen
u.a. 1954 (= Göttinger Bausteine zur Geschichtswissenschaft; Bd. 15).
Walf, Knut: Die Entwicklung des päpstlichen Gesandtschaftswesens in dem Zeitabschnitt
zwischen Dekretalenrecht und Wiener Kongreß (1159 bis 1815). München 1966 (= Münchener Theologische Studien III/24).
4.8.3 Neuere Forschungen: Synthesen, Charakterisierungen, allgemeinere
Monographien und Sammelbände
4.8.3.1 Synthesen und Überblicksdarstellungen (Monographien, Handbuch- und
Lexikonartikel u.a.; Frühe Neuzeit und epochenübergreifend)
(für Forschungsüberblicke und Beiträge zur Theorie- und Methodendiskussion siehe 1.2.1
[Diplomatie und internationale Beziehungen: Forschungsüberblicke, Stadtortbestimmungen,
Handbuchartikel und Beiträge zur Theoriediskussion:] Frühe Neuzeit)
Anderson, Matthew S.: The Rise of Modern Diplomacy, 1450–1919. New York 1993.
Standartwerk, Überblick über zentrale Strukturmerkmale der Diplomatie, besonderer Fokus
auf der Entwicklung der Diplomatie im Kontext der Staatsbildung bzw. des modernen Systems
souveräner Staaten, als deren fundamentaler Bestandteil die Diplomatie interpretiert wird;
diese teleologische Perspektive wird allerdings von der neueren Forschung teils kritisch gesehen
Bély, Lucien: L’Art de la paix en Europe. Naissance de la diplomatie moderne, XVIe-XVIIIe
siècle. Paris 2007.
5
Rezension online: <http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/annales/2008/x5guerre-et-paix/ReviewMonograph893175055>
Bély, Lucien: Les Temps modernes. In: Villepin, Dominique de/Allain, Jean-Claude: Histoire
de la diplomatie française. Paris 2005, S.157-404.
Black, Jeremy: A History of Diplomacy. London 2010.
chronologisch angelegter Überblick über die Geschichte der Diplomatie (Fokus auf Europa,
jedoch immer wieder Exkurse zu Entwicklungen in außereuropäischen Gebieten,
zur Frühen Neuzeit: Kap. 1: 1450-1600 (S. 43-58), Kap. 2: 1600-1690 (S. 59-118), Kap. 3:
1175-1815 (S. 119-150)
S. 46f: Kritik an teleologischen und normativen Zugängen zur Diplomatiegeschichte: gegen
Modernität als Gradmesser bei der Bewertung frühneuzeitlicher Diplomatie, Warnung vor
Anachronismen, stattdessen müssen die spezifischen Eigenheiten frühneuzeitlicher Diplomatie
berücksichtigt werden; (S. 46: auch kritisch zu eurozentrischem Blick auf außereuropäische
Entwicklungen);
Eyffinger, Arthur: Diplomacy. In: Fassbender, Bardo/Peters, Anne (Hg.): The Oxford Handbook of the History of International Law. Oxford 2012, S. 813-839.
Hamilton, Keith/Langhorne, Richard: The Practice of Diplomacy: Its Evolution, Theory and
Administration. New York 1995.
Reinhard, Wolfgang: Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte
Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. Aufl. München 2000.
hier: S. 370-387.
Scott, Hamish: Diplomacy. In: Doyle, William (Hg.): The Oxford Handbook of the Ancien
Régime. Oxford u.a. 2012, S. 39-58.
Fokus liegt auf dem späten 18. Jahrhundert und der Französischen Revolution als Zäsur
Thompson, Andrew C.: Diplomacy and the Great Powers. In: Wilson, Peter H. (Hg.): A
Companion to Eighteenth-Century Europe. Malden, MA/Oxford 2008, S. 371-386.
Tischer, Anuschka: Art. Diplomatie. In: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 1 (2005), Sp. 10281041.
Wright, Jonathan: The Ambassadors. From ancient Greece to the Nation State. London 2006.
4.8.3.2 Diplomatie im frühneuzeitlichen Europa: Charakterisierungen (Aufsätze)
Belissa, Marc: La diplomatie et les traités dans la pensée des Lumières: négociation universelle ou école du mensonge? In: Revue d’Histoire Diplomatique 113 (1999), H. 3, S. 291-317.
Belissa, Marc/Schnakenbourg, Eric: Les circulations diplomatiques en Europe au XVIIIe
siècle: représentation, information, diffusion des modèles culturels. In: Beaurepaire, PierreYves (Hg.) Les circulations internationales en Europe; années 1680-années 1780. Rennes
2011, S. 279-295.
Bély, Lucien: La naissance de la diplomatie moderne. In: Revue d'histoire diplomatique 121
(2007), H. 3, S. 271-294.
6
Gräf, Holger Th.: Professionalisierung oder Konfessionalisierung? Zur Entwicklung des "diplomatischen Korps" um 1600. In: Stefan Ehrenpreis u.a. (Hg.): Wege der Neuzeit. Festschrift
für Heinz Schilling zum 65. Geburtstag. Berlin 2007 (Historische Forschungen, Bd. 85), S.
457–478.
Scott, Hamish: Diplomatic culture in old regime Europe. In: Ders./Simms, Brendan (Hg.):
Cultures of Power in Europe during the Long Eighteenth Century. Cambridge 2007, S. 58-85.
Def. von ‚political culture’ nach Lynn Hunt: „the values, expectations, and implicit rules that
expressed and shaped collective intentions and actions“; „It is concerned, in other words,
with identifying and analysing norms of conduct and behaviour, exploring the infrastructure
of assumptions and shared beliefs which shaped actions and in this way identifying structural
changes […]“ (S. 60) (Fokus insbesondere auf Erwartungshaltungen, Weltanschauungen,
Überzeugungen, Vorurteile, Normen, Mentalitäten)
hier Fokus auf langue diplomatique im doppelten Sinne: 1. bestimmte Formen des Umgangs
miteinander, 2. Sprache (dabei übergreifender Kontext: aristokratisch-höfisches Element, einflussreich v.a. Diplomatie französischer Prägung, wirkt modellbildend; auch auf sprachlicher
Ebene: Französisch als lingua franca); im Laufe der FNZ wird Diplomatie so zu einer eigenen Kultur, v.a. mit Einrichtung ständiger Gesandtschaften zum festen Bestandteil europäischer Hofkultur, so noch engere Verflechtung der diplomatischen und höfischen Kultur;
Scott legt den Fokus auf die Entstehung dieses gemeinsamen kulturellen Rahmens als verbindendes Element, insgesamt auf hoher Abstraktionsebene, insgesamt jedoch zu geringe Konkretisierung, worin genau diese ‚diplomatic culture’ eigentlich bestünde;
Frigo, Daniela: Prudence and Experience. Ambassadors and Political Culture in Early Modern
Italy. In: Journal of Medieval and Early Modern Studies 38 (2008), S. 15-34.
15-17: prägnante Einschätzung zum Stand der Forschung; 17ff.: Charakterisierung des italienischen Diplomaten in Praxis und reflektierender Literatur (Eigenschaften, Aufgaben, Ausbildung) vom 15. bis zum 17. Jahrhundert
Thiessen, Hillard von: Diplomaten und Diplomatie im frühen 18. Jahrhundert. In: Duchhardt,
Heinz/Espenhorst, Martin (Hg.): Utrecht – Rastatt – Baden 1712-1714. Ein europäisches
Friedenswerk am Ende des Zeitalters Ludwigs XIV. Göttingen 2013 (= Veröffentlichungen
des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Beihefte; Bd. 98), S. 13-34.
Thiessen, Hillard von: Diplomatie vom type ancien. Überlegungen zu einem Idealtypus des
frühneuzeitlichen Diplomaten. In: Hillard von Thiessen / Christian Windler (Hg.): Akteure
der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln /
Weimar / Wien 2010 (Externa, Bd. 1), S. 471-503.
4.8.3.3 Sammelbände mit weitem thematischen Rahmen
Babel, Rainer (Hg.): Le diplomate au travail. Entscheidungsprozesse, Information und Kommunikation im Umkreis des Westfälischen Friedenskongresses. München 2005 (= Pariser
Historische Studien; Bd. 65).
Präsentation neuerer diplomatiegeschichtlicher Forschungen im Rahmen des Editionsprojekts APW; Fokus liegt auf den Funktionsweisen frühneuzeitlicher Diplomatie, dem Verlauf
von Entscheidungsprozessen sowie der Rolle von Medien und (schriftlicher und sprachlicher)
Kommunikation
Rezensionen online:
<http://www.sehepunkte.de/2005/04/5535.html>
7
<http://ehr.oxfordjournals.org/content/CXXII/497/827.full>
Bély, Lucien/Richefort, Isabelle (Hg.): L’Europe des traités de Westphalie. Esprit de la
diploamtie et deplomatie de l’esprit. Paris 2000.
Thematisch breit angelegter Sammelband diplomatiegeschichtlicher Studien im 17. Jahrhundert, vornehmlich im Kontext des Westfälischen Friedenskongresses
Rezension online:
<http://francia.digitale-sammlungen.de/Blatt_bsb00016344,00228.html>
Bély, Lucien/Poumarède, Géraud (Hg.): L’incident diplomatique, XVIe-XVIIIe siècle. Paris
2010.
Sammlung von Fallstudien zu diplomatischen Störfällen („incidents diploamtiques“) im frühneuzeitlichen Europa, den daraus erwachsenden Konflikten sowie möglichen Lösungsstrategien.
Bély, Lucien (Hg.): L'invention de la diplomatie. Moyen Age – Temps modernes. Paris 1998.
Brand, Hanno (Hg.): Trade, Diplomacy and Cultural Exchange. Continuity and change in the
North Sea area and the Baltic, c. 1350-1750. Hilversum 2005.
Untersuchung wirtschafts- und diplomatiegeschichtlicher Aspekte, u.a. Analyse von Gegenständen, bei denen eine Verquickung ökonomischer/merkantiler und politischer/diplomatischer Größen vorliegt, insgesamt sehr breites Themen- und Methodenspektrum;
Rezension online:
<http://www.sehepunkte.de/2008/07/11860.html>
Brunert, Maria-Elisabeth (Hg.): Diplomatie, Medien, Rezeption. Aus der editorischen Arbeit
an den „Acta Pacis Westphalicae“. Münster 2010 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e.V; Bd. 32).
Präsentation neuerer diplomatiegeschichtlicher Forschungen zu Dreißigjährigem Krieg und
Westfälischem Frieden im Zusammenhang mit dem Editionsprojekt APW; thematisch breites
Spekturm (Aspekte der Rezeption, Medien und Kommunikation, Wahrnehmung/Perzeption
durch Diplomaten, Rekonstruktion diplomatischer Verhandlungen u.a.)
Rezensionen online:
<http://www.sehepunkte.de/2011/11/19033.html>
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20114/FN/brunert_berenger>
Colson, Aurélien (Hg.): Négociations européennes d’Henri IV à l’Europe des 27. Paris 2008.
Beiträge zur Theorie und Praxis der Diplomatie und des Verhandelns im frühneuzeitlichen
Europa
Frigo, Daniela (Hg.): Ambasciatori e nunzi: figure della diplomazia in età moderna. Rom
1999.
Kampmann, Christoph u.a. (Hg.): L’art de la paix. Kongresswesen und Friedensstiftung im
Zeitalter des Westfälischen Friedens. Münster 2011 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e.V; Bd. 34).
vier Themenbereiche: "Friedensverhandlungen: Formen, Träger und Wahrnehmung",
"Kommunikation und politische Sprache", "Politische und ökonomische Leitvorstellungen",
"Religion und Friedenschließen". Methodisch gezielter Einbezug neuer Forschungsperspekti8
ven: Kulturgeschichte des Politischen, stark auf Kommunikationsforschung ausgerichtete
neue Politikgeschichte (Berücksichtigung symbolischer Ausdrucksformen, Analyse der politischen Sprachen)
Rezensionen online:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-2-113>
<http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2103.html>
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20123/FN/kampmann_berenger>
[Krüger, Gesine u.a.] (Hg.): Historische Anthropologie 21 (2013), H. 2: Themenheft „Diplomatie“.
Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und Wahrnehnmung
in der Frühen Neuzeit; Bd. 3).
Beiträge durchweg jüngerer Forscher/innen, beruhend auf Dissertationsprojekten; große
thematischer Breite; vielfach thematisiertes Grundproblem: Interdependenzen von diplomatischer Praxis und politischer Theorie; „Einen möglichen Leitfaden bei der Lektüre dieses
Bandes stellt das Verhältnis zwischen der praktischen Politik und Diplomatie auf der einen
und den strukturellen Rahmenbedingungen sowie den theoretischen Voraussetzungen politischen und diplomatischen Handelns auf der anderen Seite dar.“, die Beiträge verbinden
„neue Themenfelder wie Perzeption, Kommunikation und Kulturtransfer mit der Untersuchung vielfach von der älteren Forschung keineswegs befriedigend beantworteter Fragen der
Politik- und Diplomatiegeschichte“;
Rezensionen online:
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20092/FN/Kugeler_Braun> (Zitat: Ebd.).
<http://www.sehepunkte.de/2007/02/11576.html>
Thiessen, Hillard von/Windler, Christian (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke
und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln / Weimar / Wien 2010 (Externa, Bd. 1).
der Fokus des Bandes liegt auf den Denk- und Handlungsspielräumen personaler Akteure;
Themen: Verflechtung und Netzwerke, Theorie und Praxis der Diplomatie, Gender, Interkulturalität (vgl. S. 6).
Rezensionen online:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-3-020>
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-4-114>
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20112/FN/thiessen_auer>
4.8.4 Neuere Fallstudien zur Diplomatie spezifischer europäischer Mächte in
bestimmten Zeiträumen
4.8.4.1 Monographien und Sammelbände
Bély, Lucien: Espions et ambassadeurs au temps de Louis XIV. Paris 1990.
Aus den Quellen geschöpfte histoire totale des vornehmlich französischen Gesandtschaftswesens des 17. Jahrhunderts, setzte international Maßstäbe.
Black, Jeremy: British Diplomats and Diplomacy 1688-1800. Exeter 2001.
Ausdrückliche Zurückweisung einer teleologischen Perspektive auf die Staatsbildung hin (wie
sie etwa Anderson: „Rise of Mondern Diplomacy“ einnimmt); wichtiger Einflussfaktor für die
9
Entwicklung der Diplomatie sei stattdessen die Schwäche des frühneuzeitlichen Staates gewesen (Legutke sieht hierbei eine Parallele zur Theorie, die Bellizität Europas wurzle in der
Unabgeschlossenheit der frühmodernen Staaten, Legutke: Diplomatie als soziale Institution,
S. 47).
Blet, Pierre: Les nonces du pape à la cour de Louis XIV. Paris 2002.
Droste, Heiko: Im Dienst der Krone: Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert. Berlin
2006 (= Nordische Geschichte; Bd. 2).
überarbeitete Fassung einer Habil. Uni Kiel 2002
Blick auf zentrale Aspekte frühneuzeitlicher Diplomatie: Vorstellungen von Verdienst und
Teilhabe, Patronage, Verwandtschaft, höfische Kultur und Ehre, Verbindungen zwischen den
Diplomaten und dem bürokratischen Staatsapparat; Ziel der Studie ist es, das Geflecht aus
kulturellen Mustern, Beziehungen und Institutionen in seinem Einfluss auf das Verhalten der
schwedischen Diplomaten zu untersuchen (vgl. S. 13f.); Methodik: prosopographische Untersuchungen, Verbindung des Ansatzes der Verflechtung (Reinhardt) mit Bourdieus Theorie des
Kapitals (soziales, ökonomisches, kulturelles Kapital), auf dieser Basis Rekonstruktion von
Interessen und Zielen der Diplomaten sowie für diplomatisches Handeln leitender Größen;
insbesondere: Verortung der Diplomaten/der Diplomatie innerhalb der Adelsgesellschaft bzw.
am Hof als zentralem Schauplatz adligen Lebens, mit den für diesen Bereich typischen Arten
sozialer Verflechtung sowie Formen von Kapital;
Rezensionen online:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-2-088>
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20091/FN/Droste_Richefort>
<http://www.sehepunkte.de/2006/12/pdf/10584.pdf>
Externbrink, Sven: Friedrich der Große, Maria Theresia und das Alte Reich. Deutschlandbild
und Diplomatie Frankreichs im Siebenjahrigen Krieg (1755-1763), Berlin 2006.
Habil. Uni Marburg 2003;
Analyse der Perzeption als zentrales Element frühneuzeitlicher diplomatischer und außenpolitischer Praxis; das Interesse gilt der Wahrnehmung bestimmter Aspekte durch Gesandte (dabei auch Blick auf unterschiedliche Möglichkeiten und Kanäle der Informationsbeschaffung),
deren Kommunikation an die entsendenden Regierungen, sowie schließlich die Auswirkungen
der aus diesen (und anderen Informationen) erwachsenen Wahrnehmungen auf den politischen Entscheidungsprozess dieser Regierungen
Rezension online:
<http://www.sehepunkte.de/2008/02/11993.html>
Frigo, Daniela (Hg.): Politics and Diplomacy in Early Modern Italy: The structure of diplomatic practice, 1450-1800. Cambridge 2000.
Fokus der meisten Beiträge liegt auf Fragen diplomatischer Praxis, der Auswahl der Diplomaten, ihren Aufgaben, ihren Kontakten oder zum Nutzen, den sie sich von ihrer Tätigkeit erwarteten; die Studien sind stets sehr detailreich, allerdings wird meist die Anbindung an
übergreifende Kontext versäumt
Rezensionen online:
<http://www.jstor.org/stable/40108763>
<http://muse.jhu.edu/login?auth=0&type=summary&url=/journals/journal_of_interdisciplin
ary_history/v032/32.1appuhn.html>
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/qfiab/80-2000/0756-0757>
10
Frigo, Daniela: Principe, ambasciatori e "Jus Gentium". L'amministrazione della politica
estera nel Piemonte del Settecento. Rom 1991.
Fubini, Riccardo: Italia Quattrocentesca: Politica e diplomazia nee’età di Lorenzo il
Magnifico. Mailand 1994.
Haehl, Madeleine: Les affaires étrangères au temps de Richelieu. Le secrétariat d'état, les
agents diplomatiques (1624 - 1642). Brüssel 2006.
Hartmann, Anja Victorine: Von Regensburg nach Hamburg. Die diplomatischen Beziehungen
zwischen dem französischen König und dem Kaiser vom Regensburger Vertrag (13.Oktober
1630) bis zum Hamburger. Münster 1998 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung
der Neueren Geschichte e.V.; Bd. 27).
Diss. Marburg
Detailgenaue aktenbasierte Rekonstruktion der diplomatischen Verhandlungen zwischen
französischem König und dem Kaiser, die als Vorgeschichte des Westfälischen Friedenskongresses gelten können.
Rezension online:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=454>
Koller, Alexander (Hg.): Die Außenbeziehungen der römischen Kurie unter Paul V. (1605 –
1621). Tübingen 2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 115).
Die Beiträge lassen sich in zwei Kategorien aufteilen: 1. Fallstudien zu den mikropolitischen
Beziehungen Pauls V. (unter Zugrundelegung des von Wolfgang Reinhard geprägten Ansatzes
frühneuzeitlicher Mikropolitik); 2. Studien zu Aspekten der römisch-kaiserlichen Beziehungen,
eher „makropolitische“ Annäherung
Rezensionen online:
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20112/FN/koller_externbrink>
<http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/quellen-und-forschungen-ausitalienischen-archiven-und-bibliotheken/--/88-2008/ReviewMonograph922605402> (italienisch)
<http://www.sehepunkte.de/2009/03/14566.html>
Koningsbrugge, Hans van: Tussen Rijswijk en Utrecht. De diplomatieke betrekkingen tussen
Zweden en de Verenigde Nederlanden 1697 – 1713. Groningen 1996 (= Baltic Studies; Bd. 3).
Legutke, Daniel: Diplomatie als soziale Institution. Brandenburgische, sächsische und kaiserliche Gesandte in Den Haag, 1648-1720. Münster; New York; München; Berlin 2010
(= Niederlande-Studien; Bd. 50).
Diss. Humboldt-Universität Berlin 2009
breit angelegte Fallstudie, die unter Fokussierung unterschiedlicher Themenbereiche unter
besonderer Fokussierung sozial- und kommunikationsgeschichtlicher Fragestellungen eine
detailreiche Darstellung zentraler Aspekte des europäischen Gesandtschaftswesens liefert.
Grundthese: in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte eine Neuformierung des Gesandtschaftswesens, die es zu einem gestaltenden Element und eigenem Feld frühneuzeitlicher
Politik werden ließen. Es sind Entwicklungen zu beobachten (Mechanismen der Selbstvergewisserung und Festigung nach innen und außen), die als Ausdruck seiner Institutionalisierung
verstanden werden können; Blick auf: Herkunft, Ausbildung, Karrierewege und Verflechtungen der Diplomaten; Formen der Etablierung und Sicherung ihres sozialen Status bei Hofe
(unter Nutzung der Theoreme Bourdieus), kommunikative Strategien (Zeremoniell, Völker11
recht), Formen diplomatischer Arbeitsorganisation und Arbeitsweise, (vgl. besonders S. 1517, 51-59).
Rezension online:
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20124/FN/legutke_klesmann>
Levin, Michael J.: Agents of Empire: Spanish Ambassadors in Sixteenth-Century Italy.
Ithaca/London 2005.
Kap. 1-4 (S. 43-133): klassisch-diplomatiegeschichtlich angelegt, rekonstruieren die Geschichte der politischen Beziehungen zwischen Rom und Venedig, die Analyse politischer
Verhandlungen steht im Vordergrund
Kap. 5-7: weitere Aspekte der Tätigkeit der spanischen Diplomaten: die vor allem kirchenpolitischen Beziehungen zwischen Spanien und Rom (S. 134–153), die Wege der Informationsbeschaffung, den Versuch des Aufbaus von Spionagenetzwerken, die Rekrutierung von Informanten vor allem in Venedig (S. 154–182), und schließlich die »cultural contacts« der spanischen Diplomaten, worunter deren Rolle als Vermittler im Kunst- und Wissenstransfer verstanden wird (S. 183–208).
Rezensionen online:
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20083/FN/Levin_Externbrink?set_language=de>
<http://humweb.ucsc.edu/aarhms/PublicResources/Newsletters/aarhms-newsletter-spring2008-3.pdf>
<http://www.jstor.org/stable/40109822>
Lutter, Christina: Politische Kommunikation an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Die
diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Venedig und Maximilian I. (1495-1508).
Wien 1998.
Diss. Wien 1997
Ansatz: Analyse von diplomatischer Praxis als politische Kommunikation, Untersuchung
„diplomatischer Kommunikation nicht nur als ein Ensemble verschiedener Praktiken und
Techniken von Informationsvermittlung [...], sondern als vielfältige Prozesse des politischen
Austausches durch Zeichen“ (S. 12); methodisch im Bereich der jüngeren historischen Kommunikationsforschung und kulturhistorisch erweiterten Diplomatiegeschichte anzusiedeln
Rezensionen online:
<http://francia.digitale-sammlungen.de/Blatt_bsb00016305,00417.html?prozent=1>
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=80>
<http://journals.cambridge.org/download.php?file=%2FAHY%2FAHY35%2FS00672378000
21172a.pdf&code=7c0fb680bf5c21db3395fd739ff44a29>
Margaroli, Paolo: Diplomazia e stati rinascimentali: le ambascerie sforzesche fino alla
conclusione della Lega italica (1450 - 1455). Florenz 1992.
Matzke, Judith: Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694-1763. Leipzig 2011 (= Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde; Bd. 36).
Diss. Technische Universität Dresden 2007
Zugang: „Zugrunde liegt ein breiter methodischer Zugang mit verwaltungs-, sozial- und kulturgeschichtlichem Ansatz. Der mit der Thronbesteigung in Polen rasant einsetzende Aufbau
eines sächsischen Gesandtschaftsnetzes wird ebenso analysiert wie seine Organisation, Funktionsweise und Finanzierung. Studien zu Verantwortlichkeiten im Bereich der Außenpolitik,
zu Handlungsspielräumen der Diplomaten sowie zu kommunikativen und zeremoniellen Strategien fürstlicher Repräsentation rücken außerdem die Akteure stärker in den Mittel12
punkt.“ (Klappentext); instruktiv erscheinen vor allem die prosopographischen quantitativstatistisch angelegten Untersuchungen zu Herkunft, Ausbildung und Karriereverläufen der
Gesandten (vgl. S. 129-176).
Rezension online:
<http://www.sehepunkte.de/2012/02/19867.html>
Mori, Jennifer: The Culture of Diplomacy: Britain in Europe, c. 1750-1830. Manchester/New
York 2010.
Gegenstände der Darstellung: 1. Kap.: Rekrutierung, soziales Profil und Ausbildung von Diplomaten; die Rolle von Familie, Heirat und außerehelichen sexuellen Beziehungen; 2.
Kap.:Aufgaben und Tätigkeiten von Diplomaten; 3. Kap.: Tätigkeiten der Diplomaten abseits
der Diplomatie/Verortung der Diplomatie im weiteren Kontext der (kulturellen) Tätigkeiten
der Diplomaten im Ausland
Rezension online:
<http://www.history.ac.uk/reviews/review/1139>
Ochoa Brun, Miguel Ángel: Embajadas y embajadores en la Historia de España. Madrid 2002.
Ochoa Brun, Miguel Ángel: Historia de la diplomacia española. 10 Bde. Madrid 1991-2012
(= Biblioteca diplomatica española, Sección estudios; Bd. 6).
Osborne, Toby: Dynasty and Diplomacy in the Court of Savoy: Political Culture and the Thirty Years' War. Cambridge u.a. 2002.
Anliegen ist eine Verbindung von Diplomatiegeschichte mit kultur- und sozialgeschichtlichen
Fragen; Fokus liegt auf dem Diplomaten Abate Alessandro Cesare Scaglia (1592-1641), Anliegen des Autors: die Untersuchung der „diplomatic culture […] [of] princes, diplomats,
courtiers and artists.“; untersucht anhand seiner diplomatischen Tätigkeit die Funktionsweisen von Außenpolitik sowie Grundprobleme der internationalen Beziehungen der Frühen
Neuzeit;
Osborne „fasst die frühneuzeitlichen internationalen Beziehungen als Amalgam einer Reihe
von außen- und innenpolitischen Faktoren auf, die kulturelle und soziale Aspekte berühren.
Im Falle Savoyens sieht der Autor die Außenpolitik als Resultat der Verknüpfung von drei
Faktoren: Dynastizismus, aristokratische Politik und individuelle Kreativität (9). Damit berührt Osborne gleich drei Problembereiche internationaler Beziehungen der Frühen Neuzeit,
nämlich die Rolle von Dynastien und höfischen Netzwerkstrukturen sowie den Zusammenhang
von Moral und politischem Handeln im diplomatischen Verkehr.“
Rezensionen online:
<http://www.sehepunkte.de/2004/06/5141.html> (Zitat ebd.)
<http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=8702>
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2003-3-174>
<http://www.h-france.net/vol3reviews/vester2.html>
Plöger, Karsten: England and the Avignon Popes: The Practice of Diplomacy in Late Medieval Europe. London 2005.
Richardson, Glenn (Hg.): The Contending Kingdoms. France and England 1420-1700.
Aldershot 2008.
Blick u.a. auf Friedensverhandlungen und -verträge, der Rolle politischer Funktionseliten
oder Gender und Außenpolitik
Glenn Richardson: Introduction (S. 1-21): zu Gegenstand, Stand der Forschung und Anliegen
des Bdes, online:
13
<http://www.ashgate.com/pdf/SamplePages/Contending_Kingdoms_Intro.pdf>
Rezensionen online:
<http://www.history.ac.uk/reviews/review/802>
<http://ehr.oxfordjournals.org/content/early/2010/05/26/ehr.ceq103>
<http://www.h-france.net/vol9reviews/vol9no71worcester.pdf>
Russell, Joycelyne G.: Diplomats at work: Three Renaissance Studies. Stroud 1992.
Riches, Daniel: Protestant Cosmopolitanism and Diplomatic Culture: Brandenburg-Swedish
Relations in the Seventeenth Century. Leiden/Boston 2013 (= The Northern World; Bd. 59).
Diss. Uni Chicago
knüpft explizit an die „new diplomatic history“ an, intensiver Einbezug der neuesten
deutschsprachigen Forschung; Anliegen der Studie: nimmt die diplomatischen Akteure in den
Blick, versteht diplomatische Beziehungen nicht „as the collision of states’ interests and the
institutional apparatus constructed to carry them forward, but rather as an aggregate of personal interactions carried out via mobile and transnational networks of figures whose activities were informed by their educational backgrounds, intellectual and cultural interests, religious convictions, and webs of personal connections.“ (S. 1)
Zum Konzept der „Diplomatic Culture“: S. 11-16; Def. (nach Hedley Bull): „the body of ideas, values, languages and techniques shared amongst diplomats that condition their interaction.“ (S. 12)
Scherbaum, Bettina: Die bayerische Gesandtschaft in Rom in der frühen Neuzeit. Tübingen
2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 116).
Diss. LMU München 2005
Untersuchung der bayerischen Gesandtschaft in Rom in ihren typischen und besonderen
Merkmalen einer frühneuzeitlichen diplomatischen Vertretung durch die Erarbeitung der zeitlichen, personellen, organisatorischen und inhaltlichen Grundlinien; sieht sich als Beitrag
zur Diplomatie- und Institutionengeschichte sowie zur frühneuzeitlichen Sozial- und Elitenforschung (vgl. S. 2f.); Ansätze: prosopographische Studien zu den Diplomaten (Herkunft,
Ausbildung, Karrieren etc.), Beschreibung der diplomatischen Alltags- und Lebenswelt sowie
diplomatischer Tätigkeiten und Aufgabenfelder, darunter gängige und allseits bekannte Aufgaben wie Verhandlung, Repräsentation und Kommunkation, aber auch peripher anmutende
und entsprechend sonst wenig beachtete Aspekte, etwa die „Betreuung von Romreisenden aus
Bayern“ (vgl. S. 108-110, 249-253)
Schütz, Ernst: Die Gesandtschaft Großbritanniens am immerwährenden Reichstag zu Regensburg und am kur(pfalz-)bayerischen Hof zu München (1683-1806). München 2007 (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte; Bd. 154).
Diss. Eichstätt-Ingolstadt 2004
leistet einen Beitrag zur Erforschung der bisher kaum untersuchten auswärtigen Gesandtschaften am Immerwährenden Reichstag (vgl. S. 6, zur Forschung hierzu ebd.);
Die Arbeit besteht aus drei Teilen:
1. S. 18-134: Ereignisgeschichtlicher Teil: Detailgenaue realhistorische Rekonstruktion der
englischen Politik in Regensburg und München aus Archivmaterial, Fokus liegt in „klassischer“ politikgeschichtlicher Manier auf Personen und Ereignissen;
2. S. 135-235: Sozialhistorischer Teil: Unter Vereinigung einer Vielzahl aktueller Ansätze
wird anhand der britischen Gesandtschaft ein Beitrag zur Sozialgeschichte der frühneuzeitlichen Diplomatie unternommen; thematisierte Aspekte: Herkunft, Ausbildung, Rekrutierung
und Karrieren der Gesandten, „Männer im zweiten Glied“ (Sekretäre, Korrespondenten, Informanten), Lebenswelt und Alltag der Diplomaten (insbesondere: Diplomatie im adlig14
höfischen Kontext), Gesandtschaftszeremoniell, rechtliche Aspekte (Immunität, Religionsfreiheit u.a.), Interdependenzen zwischen Strukturen frühneuzeitlicher Staatlichkeit und außenpolitischer Praxis (hier: Auswirkungen der englischen Personalunion mit Hannover), Informationsbeschaffung und -vermittlung/Kommunikation (interessante Befunde liefern v.a. die
prosopographischen Studien; bei anderen Aspekten bleiben die Abhandlungen jedoch mehrfach nur oberflächlich, oft werden zentrale Aspekte der Literatur entnommen, eingestreute
aus den Akten rekonstruierte Fallbeispiele dienen eher der Illustration bereits bekannter Befunde).
3. S. 236-288: Wahrnehmungs-/Perzeptionsgeschichtlicher Teil: unter Aufnahme (aktuell in
der Diplomatiegeschichte intensiv aufgegrieffener) Impulse der historischen Perzeptionsforschung (vgl. zu Theorie und Forschungsstand: S. 8-15) werden Aspekte der diplomatischen
Fremdwahrnehmung/Perzeption untersucht und mit der politischen Entscheidungsfindung in
Beziehung gesetzt (letzteres hätte allerdings noch erheblich vertieft werden können);
Ärgerlich und den Nutzen der Arbeit schmälernd: das unvollständige Literaturverzeichnis (in
den Anmerkungen werden nur Kurztitel verwendet, deswegen sind diverse angegebene Literaturtitel nicht rekonstruierbar)
Rezensionen online:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-4-217>
<http://www.sehepunkte.de/2008/12/13142.html>
Storrs, Christopher: War, Diplomacy, and the Rise of Savoy, 1690-1720. Cambridge 2000.
zur Diplomatie besonders S. 122-170.
Thiessen, Hillard von: Diplomatie und Patronage. Die spanisch-römischen Beziehungen
1605-1621 in akteurszentrierter Perspektive. Epfendorf 2010 (= Frühneuzeit-Forschungen, Bd.
16).
Habil. Bern 2007
zentraler Ansatz: akteurszentrierte Perspektive (gegen die traditionelle
institutionengeschichtliche und makropolitische Sichtweise), Hauptinteresse gilt der Frage,
„nach welchen spezifischen Logiken die in grenzüberschreitende Beziehungen involvierten
Akteure handelten, welchen Denkmustern, Normen und Bindungen sie dabei folgten“ (S. 14).
zentrale Antwort: Sie folgten einer Logik und einem Ethos der Patronage, und zwar so weitgehend, dass die Unterscheidung zwischen Mikro- und Makropolitik sinnlos wird. Eine „autonome, der Staatsräson und ihren Logiken folgende eigene Sphäre der Politik“ jedenfalls sei
„noch kaum vorhanden“ gewesen (S. 36); staatliche und private Interessen waren nicht zu
trennen.
Rezensionen online:
<http://www.sehepunkte.de/2011/04/17658.html> (Zitate: Ebd.)
<http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/quellen-und-forschungen-ausitalienischen-archiven-und-bibliotheken/91-2011/ReviewMonograph347587268>
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-2-064>
Weis, Monique: Les Pays-Bas espagnols et les États du Saint-Empire (1559-1579)- Priorités
et enjeux de la diplomatie en temps de troubles. Brüssel 2003.
Diss. Uni Brüssel
Der Ansatz der Studie „weiß sich Lucien Bély verpflichtet, der für eine Erneuerung der Teildisziplin unter Überwindung der alten Dichotomie von Ereignis und Struktur eintritt.“; Das
Interesse gilt u.a. dem diplomat. Alltagsgeschäft (v.a. Teil 2) sowie den Gegenständen diplomatischer Verhandlungen, ein Fokus liegt auf diplomatischen Korrespondenzen, ihren Themen und Inhalten
Rezensionen online:
15
<http://www.sehepunkte.de/2004/10/6598.html> (Zitate: Ebd.)
<http://ehr.oxfordjournals.org/content/CXXI/490/207.full>
<http://francia.digitale-sammlungen.de/Blatt_bsb00016347,00250.html?prozent=1>
<http://www.jstor.org/stable/20477340>
<http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/bec_03736237_2004_num_162_1_463340_t12_0249_0000_1>
Wieland, Christian: Fürsten, Freunde, Diplomaten. Die römisch-florentinischen Beziehungen
unter Paul V. (1605 – 1621). Köln/Weimar/Wien 2004 (= Norm und Struktur; Bd. 20).
Diss 2000/01, Uni Freiburg i. Br.
greift die von Reinhard entwickelte „Verflechtungsanalyse“ auf, will „das Alltagsgeschäft
von Zwischenstaatlichkeit [...] und Politikgeschichte mikroskopisch (bzw. mikrohistorisch)“ untersuchen (S. 3)
Rezension online:
<http://www.sehepunkte.de/2004/09/5335.html#fn1>
4.8.4.2 Kleinere Beiträge / Studien zu Spezialthemen
Baczkowski, Krzysztof: Einige Bemerkungen über polnische Gesandtschaften nach Deutschland in der Regierungszeit von Kasimir Jagiellonczyk (1447-1492). In: Schneider, Jürgen/Rechter, Gerhard (Hg.): Festschrift Alfred Wendehorst. Zum 65. Geburtstag gewidmet
von Kollegen, Freunden und Schülern. Neustadt/Aisch 1992 (= Jahrbuch für Fränkische Landesforschung; Bd. 52), S. 321-328.
Braun, Guido: La crise de la diplomatie française en 1646–1647. In: Francia 33/2 (2006), S.
37–68.
Cardim, Pedro: Embaixadores e representatantes diplomáticos da Coroa portuguesa no século
XVII. In: Cultura: Revista de história e teoria das ideias 15 (2002), S. 47-86.
Croxton, Derek: „The Prosperity of Arms Is Never Continual“: Military Intelligence, Surprise,
and Diplomacy in 1640s Germany. In: Journal of Military History 64 (2000), S. 981-1004.
Freitag, Matthias: Gesandte und Gesandtschaften am immerwährenden Reichstag. In: Fürst
Thurn und Taxis Zentralarchiv und Hofbibliothek (Hg.): Reichsstadt und immerwährender
Reichstag (1663-1806). 250 Jahre Thurn und Taxis in Regensburg. Kallmünz 2001 (= Thurn
und Taxis-Studien; Bd. 20), S. 175-190.
Hutton, R.: The Making of the Secret Treaty of Dover 1668-1670. In: Historical Journal 29
(1986), S. 297-318.
Ilardi, Vincent: The First Permanent Embassy outside Italy: The Milanese Embassy at the
French Court, 1464-1483. In: Slavin, Arthur J./Thorp, Malcoml R. (Hg.): Politics, Religion &
Diplomacy in Early Modern Europe: Essays in Honor of Delamar Jensen. Kirksville, MO
1994, S. 1-18.
Labarre, Carole: Le personnel diplomatique à la fin du Moyen Age - À propos des relations
entre France et Savoie dans la deuxième moitié du XVème siècle. In: Revue d'histoire
diplomatique 115 (2001), H. 2, S. 97-116.
16
Levillain, Charles-Édouard: Si vis bellum para pacem. Louis XIV, Charles II, Guillaume III
d'Orange et la célèbre ambassade de 1665. In: Revue d'histoire diplomatique 125 (2011), H. 3,
S. 247-268.
Lunitz, Martin: Die ständigen Gesandten Karls V. in Frankreich – zum Strukturwandel des
Gesandtschaftswesens im 16. Jahrhundert. In: Rabe, Horst (Hg.): Karl V. Politik und politisches System. Berichte und Studien aus der Arbeit an der Politischen Korrespondenz des Kaisers. Konstanz 1996, S. 117-135.
Mallett, Michael: Italian Renaissance Diplomacy. In: Diplomacy and Statecraft 12 (2001), S.
61-70.
Ménager, Daniel: Diplomatie et théologie à la Renaissance. Paris 2001.
Neitmann, Klaus: Zur Finanzierung von auswärtigen Gesandtschaften des Ordenslandes
Preußen in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In: Jähnig, Bernhart/Michels, Georg (Hg.):
Das Preußenland als Forschungsaufgabe. Eine europäische Region in ihren geschichtlichen
Bezügen. FS Udo Arnold. Lüneburg 2000, S. 37-50.
Ochoa Brun, Miguel-Ángel: Die Diplomatie Karls V. In: Kohler, Alfred/Haider, Barbara/Ottner, Christine (Hg.): Karl V. 1550-1558. Neue Perspektiven seiner Herrschaft in Europa
und Übersee. Wien 2002 (= Zentraleuropa-Studien; Bd. 6), S. 181-196.
Pialoux, Albane: Rome, théâtre des relations diplomatiques au XVIIIe siècle. In: Revue
d'histoire diplomatique 118 (2004), H. 3, S. 251-280.
Thomson, Erik: For a Comparative History of Early Modern Diplomacy. Commerce and
French and Swedish emissarial cultures during the early 17th century. In: Scandinavian Journal of History 31 (2006), H. 2, S. 151-172.
Wieland, Christian: Diplomaten als Spiegel ihrer Herren? Römische und florentinische Diplomatie zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Historische Forschung 31 (2004), S.
359–379.
4.8.5 Aktuelle Themenbereiche diplomatiegeschichtlicher Forschung
4.8.5.1 Biographische und prosopographische Studien
Die in jüngerer Zeit zu konstatierende Zunahmen bio- und prosopographischer Studien ist einem intensivierten Interesse für die Akteure und Träger internationaler Beziehungen in der
Frühen Neuzeit geschuldet. Durch diese Untersuchungen bemüht sich die aktuelle Forschung
insbesondere einerseits, die Praxis frühneuzeitlicher Diplomatie und internationaler Beziehungen zu erhellen, andererseits die Person „des Diplomaten“ mehr zu erhellen, wobei etwa
Herkunft, soziales Profil, Karrierewege sowie Kontakte und Netzwerke frühneuzeitlicher Diplomaten in den Blick genommen werden. Angestrebt wird eine „Soziologie außenpolitischer
Eliten“ (vgl. Bély: Espions et Ambassadeurs; vgl. auch Kugeler u.a.: Einführung. In: Dies.
u.a. (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit, S. 24).
„Besonders die Verbindung von biographisch-prosopographischen Ansätzen und der Netzwerk- und Verflechtungsanalyse erweist sich dabei als vielversprechend, um die Milieus und
Praktiken frühneuzeitlicher Außenpolitik ebenso wie die sie bestimmende Patronage- und
Klientelpraxis in den Blick zu bekommen“ (Kugeler/Sepp/Wolf: Einführung, S. 23).
17
Dabei gilt das Interesse nicht mehr allein den „großen Männern“, den Entscheidungsträgern
frühneuzeitlicher Politik, sondern inzwischen zunehmend auch den „Männern im zweiten
Glied“, den Räten, Agenten, Informanten und Sekretären (siehe dazu auch 4.8.5.2 „Männer
im zweiten Glied“).
4.8.5.1.1 Repertorien
Bell, Gary: A handlist of British diplomatic representatives 1509-1688. London 1990.
Bittner, Ludwig u.a. (Hg.): Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder seit dem
Westfälischen Frieden. Bd. 1: 1648-1715, Bd. 2: 1716-1763. Berlin/Zürich 1936-1950.
Höflechner, Walter: Die Gesandten der europäischen Mächte, vornehmlich des Kaisers und
des Reiches 1490-1500. Wien 1972 (= Archiv für österreichische Geschichte; Bd. 129).
Lehsten, Lupold von: Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert. 2 Bde.
Darmstadt/Marburg 2003 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte; Bd. 137).
Ozanan, Didier: Les diplomates espagnols du XVIIIe siècle. Introduction et répertoire
biographique (1700-1808). Madrid 1998.
4.8.5.1.2 Studien (seit den 1990er Jahren)
Bayreuther, Magdalena/Häberlein, Mark: Agent und Ambassador. Der Kaufmann Anton
Meuting als Vermittler zwischen Bayern und Spanien im Zeitalter Philipps II. Augsburg 2013
(= Documenta Augustana; Bd. 23).
Bérenger, Jean: Un diplomate suédois ami de la France: Esaias Pufendorf (1628-1687). In:
Tollet, Daniel (Hg.): Guerres et paix en Europe centrale aux époques moderne et
contemporaine. Mélanges d'histoire des relations internationales offerts à Jean Bérenger. Paris
2003.
Boone, Rebecca Ard: War, Domination, and the ‚Monarchy of France’. Claude de Seyssel and
the Language of Politics in the Renaissance. Leiden 2007.
u.a. Blick auf Seyssel als Diplomat, dabei insbesondere Untersuchung seiner ‚political language’; zudem Blick auf die Verschränkung von Gelehrtentum und Diplomatie
Bossy, John: Agent der Königin. Giordano Bruno und die Londoner Botschaftsaffäre 15831586. Stuttgart 1995.
Brigden, S.: „The Shadow That You Know“: Sir Thomas Wyatt and Sir Francis Bryan at
Court and in Embassy. In: Historical Journal 39 (1996), S. 9-27.
Burger, Pierre-François: Res angusta domi. Les Wicquefort et leurs métiers bien délicats entre
Paris, Amsterdam et Parnü. In: Francia 27 (2000), S. 25-58.
Croxton, Derek: Peacemaking in Early Modern Europe. Cardinal Mazarin and the Congress
of Westphalia, 1643-1648. Selinsgrove [u.a.] 1999.
Droste, Heiko: Im Dienst der Krone: Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert. Berlin
2006 (= Nordische Geschichte; Bd. 2).
18
Studien zu Herkunft, Ausbildung, Karrieren und Praktiken schwedischer Diplomaten (S. 377415: Biographisches Verzeichnis)
Edelmayer, Friedrich: Ehre, Geld, Karriere. Adam von Dietrichstein im Dienst Kaiser Maximilians II. In: Ders./Kohler, Alfred (Hg.): Maximilian II. – Kultur und Politik im 16. Jahrhunderts. München 1992, S. 109-142.
Externbrink, Sven: Abel Servien, marquis de Sablé: une carrière diploamtique dans l’Europe
de la Guerre de Trente Ans. In: Revue historique et archéologique du Maine 151 (2001), S.
97-112.
Externbrink, Sven: Das Selbstporträt eines Diplomaten im 17. Jahrhundert. Giustiniano
Priandis Memorandum für Desmarets de Saint-Sorlin aus dem Jahre 1644. In: Externbrink,
Sven/Ulbert, Jörg (Hg.): Formen internationaler Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Frankreich und das Alte Reich im europäischen Staatensystem. FS für Klaus Malettke zum 65 Geburtstag. Berlin 2001, S. 227-243.
S. 227-229, 243: kurz zu den Möglichkeiten des biographischen Zugriffs für die
Diplomatiegeschichte
Externbrink, Sven: Diplomatie und République des lettres. Ezechiel Spanheim (1629-1710).
In: Francia 34 (2007), H. 2, S. 25–59.
Externbrink, Sven: Humanismus, Gelehrtenrepublik und Diplomatie: Überlegungen zu ihren
Beziehungen in der Frühen Neuzeit. In: Windler, Christian/Thiessen, Hillard von (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln
2010 (= Externa, Bd. 1), S. 133-149.
Externbrink, Sven: „Faire contrepoids à la puissance d’Espagne“ – Paul Ardier (1590-1672) et
la politique de Richelieu en 1634. In: Francia 27 (2000), H. 2, S. 1-24.
Figliuolo, Bruno: Il diplomatico e il trattatista. Ermolao Barbaro ambasciatore della Serenissima e il De officio legati. Neapel 1999.
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Fragt nach „den Akteuren in der zweiten und dritten Reihe […] sowie nach deren Rolle im
Funktionieren des europäischen Mächtesystems und bei der Entstehung der frühneuzeitlichen
Diplomatie“; der Beitrag „versteht sich als ein Plädoyer für einen sozial- und elitengeschichtlichen Ansatz in der Geschichte der Diplomatie und des internationalen Systems.“ (S.
105)
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Strohmeyer, Arno: Diplomatenalltag und die Formierung internationaler Beziehungen: Hans
Khevenhüller als kaiserlicher Botschafter am Hof Philipps II. von Spanien (1574-1598).
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France en Angleterre (1677-1688). In: Revue d’Histoire Diplomatique 112 (1998), S. 227-249.
Walle, Thomas Van De: L'échec d'un "honorable espion"? Paul Barrillon, ambassadeur de
France en Angleterre (1677-1688). In: Revue d'histoire diplomatique 114 (2000), H. 3, S.
227-250.
4.8.5.2 „Männer im zweiten Glied“
Während zu den hohen Amtsträgern (den Ambassadeuren) der bedeutenderen europäischen
Mächte, sowohl zu den Lebensläufen und Taten „großer“ Einzelpersonen als auch allgemein
den Tätigkeitsbereichen, Aufgabenbereichen und Handlungsmöglichkeiten hoher diplomatischer Amtsträger, reichhaltige Erkenntnisse vorliegen, sind die Kenntnisse der Forschung zu
den unteren Rängen sowie zum Personal der Diplomaten (Sekretäre, Schreiber, Dolmetscher)
noch sehr lückenhaft. Die aktuelle Forschung nimmt sich zunehmend dieses Gegenstandes an.
Verwandter Bereich: 4.8.5.1 Biographische und prosopographische Studien zur frühneuzeitlichen Diplomatie
Bosbach, Franz: Die Kosten des Westfälischen Friedenskongresses. Eine strukturgeschichtliche Untersuchung. Münster 1984.
Untersuchung der Gesandtschaften in ihrer Gesamtheit unter Einbezug des gesamten Personals
Cools, Hans (Hg.): Your humble servant. Agents in early modern Europe. Hilversum 2006.
freilich besonderer Fokus auf Kunstagenten; aber auch Blick auf Patronagenetzwerke oder
frühneuzeitliche Kommunikationsstrukturen
Gotthard, Axel: Benjamin Bouwinghausen. Wie bekommen wir die "Männer im zweiten
Glied" in den Griff? In: Altrichter, Helmut (Hg.): Persönlichkeit und Geschichte. Erlangen;
Jena 1997 (Erlanger Studien zur Geschichte, Bd. 3), S. 69–103.
Kohlndorfer-Fries, Ruth: Diplomatie und Gelehrtenrepublik. Die Kontakte des französischen
Gesandten Jacques Bongars (1554-1612). Tübingen 2009 (= Schriften des Historischen Kollegs / Kolloquien; Bd. 70).
Kohlndorfer-Fries, Ruth: Jacques Bongars (1554-1612): Lebenswelt und Informationsnetzwerke eines frühneuzeitlichen Gesandten. In: Francia 28 (2002), S. 1-15.
23
Kohlndorfer-Fries, Ruth: Wolfgang Zündelin und die ‚konfessionelle’ Nachrichtenpolitik in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg:
Einführung: Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. In:
Dies. (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven.
Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd. 3), S. 102119.
Meußer, Anja: Für Kaiser und Reich. Politische Kommunikation in der frühen Neuzeit: Johann Ulrich Zasius (1521-1570) als Rat und Gesandter der Kaiser Ferdinand I. und Maximilian II. Husum 2004.
Riches, Daniel: Protestant Cosmopolitanism and Diplomatic Culture: Brandenburg-Swedish
Relations in the Seventeenth Century. Leiden/Boston 2013 (= The Northern World; Bd. 59).
Akteurszentrierte Perspektive, weites Verständnis von Diplomat: „[...] defining ‚diplomat’
broadly to include not only formally-credentialed representatives of governments, but also the
numbers of officers, bureaucrats, clergymen, merchants and scholars involved in creating and
servicing the relationship over time and giving it its particular flavor.“ (S. 1)
4.8.5.3 Diplomatische Lebenswelt / „Diplomatenalltag“
Der Fokus dieser Studien liegt auf dem früher von der Forschung vernachlässigten diplomatischen Alltag und den Lebensbedingungen abseits der eigentlichen politischen Verhandlungen.
Bosbach, Franz: Die Kosten des Westfälischen Friedenskongresses. Eine strukturgeschichtliche Untersuchung. Münster 1984.
Untersuchung der Gesandtschaften in ihrer Gesamtheit, dabei auch Blick auf alltägliche Lebensvollzüge
Dafflon, Alexandre: Le logement des Ambassadeurs de France à Soleure au debut du XVIIIe
siècle. In: Revue d'histoire diplomatique 114 (2000), H. 3, S. 275-296.
Jacobsen, Helem: Luxury and Power: The Material World of the Stuart Diplomat, 1660-1714.
Oxford/New York 2012.
Koller, Alexander: Nuntienalltag. Überlegungen zur Lebenswelt eines kirchlichen Diplomatenhaushalts im 16. und 17. Jahrhundert. In: Klieber, Rupert/Hold, Hermann (Hg.): Impulse
für eine religiöse Alltagsgeschichte des Donau-Alpen-Adria-Raumes. Wien u.a. 2005, S. 95108.
Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg: Einführung: Internationale Beziehungen in
der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. In: Dies. (Hg.): Internationale Beziehungen in
der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und
Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd. 3), S. 9-35.
hier: S. 27-29: zur aktuellen Forschung zu diesem Kontext
Lindemann, Mary: Liaisons dangereuses: sex, love, and diplomacy in the age of Frederick the
Great. Baltimore 2006.
24
Martin, Claire: Dévouement et solitude: l'ambassade de Benjamin Aubery à La Haye vue à
travers ses relations avec le roi de France et ses ministres (1613-1624). In: Revue d'histoire
diplomatique 123 (2009), H. 3, S. 223-242.
Pelizaeus, Ludolf: Fürstlicher Gesandtenalltag hessischer und württembergischer Gesandter
vom Zeitlalter Ludwigs XIV. bis Napoleon: Theorie und Realität. In: Blätter für deutsche
Landesgeschichte 136 (2000), S. 165-198.
Pons, Rouven: Gesandte in Wien. Diplomatischer Alltag um 1700. In: Pils, Susanne Claudine/Niederkorn, Jean Paul (Hg.): Ein zweigeteilter Ort? Hof und Stadt in der Frühen Neuzeit.
Wien/Innsbruck 2005, S. 155-187.
Scherbaum, Bettina: Die bayerische Gesandtschaft in Rom in der frühen Neuzeit. Tübingen
2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 116).
Strohmeyer, Arno: Diplomatenalltag und die Formierung internationaler Beziehungen: Hans
Khevenhüller als kaiserlicher Botschafter am Hof Philipps II. von Spanien (1574-1598).
In: Beiderbeck, Friedrich/Horstkempter, Gregor/Schulze, Winfried (Hg.): Dimensionen der
europäischen Außenpolitik zur Zeit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Wien/München
2003 (= Innovationen; Bd. 10), S. 129-159.
4.8.5.4 Erfahrung/(Fremd-)Wahrnehmung/Perzeption als formierende und
handlungsleitende Faktoren in den internationalen Beziehungen
Im Bereich dieser Forschungen wird (ohne dass bei den Titeln selbst eine strenge Trennung
möglich wäre) von zwei unterschiedlichen Ansätzen ausgegangen:
1. Ausgehend vom politikwissenschaftlichen Theorieangebot der Perzeptionsforschung: Besonderes Interesse gilt hierbei den gegenseitigen Wahrnehmungen und Deutungen unterschiedlicher Politik-, Rechts- und Regierungssysteme durch ihre Vertreter und Akteure sowie
die Auswirkungen dieser Wahrnehmungen auf politische Entscheidungsfindungen (v.a. vertreten von Klaus Malettke und seinen Schülern, etwa Sven Externbrink);
2. Ausgehend von einem anthropologisch-kulturhistorischen Ansatz: Dabei werden (Selbstund Fremd-)Wahrnehmungen und Einschätzungen, Stereotypen etc. im außenpolitischen bzw.
diplomatischen Kontext und deren Rolle für die außenpolitische Praxis in den Blick genommen. Diese Forschungen interessieren sich v.a. für Diplomaten als Gruppe, „die ständige mit
dem ‚Fremden’ und mit anderen ‚Kulturen’ konfrontiert war. […] Die Frage nach der kulturellen Prägung der Denk- und Handlungsmuster von Diplomaten entwickelt sich zu einem
wichtigen Thema der aktuellen Forschung, die mit Hilfe von kulturwissenschaftlichen Ansätzen Fremd- und Eigenwahrnehmungen, Stereotypen, Vorurteile und Selbstbilder als Grundlagen internationalen Handelns untersucht.“ (Kugeler/Sepp/Wolf: Einführung, S. 24f.). Zentrale Fragen: Inwieweit beeinflussten die Wahrnehmungen/Perzeptionen durch die Diplomaten
die Informationen und Berichterstattung und damit die außenpolitische Entscheidungsfindung?
Wie sahen die Diplomaten sich selbst und ihre „Profession“ (u.a.: kollektive Identität,
„Corpsgeist“?)? „Für die zukünftige Forschung wird es eine der Hauptaufgaben sein, die
Vorstellungswelt der Akteure mit den Strukturen außenpolitischen Handelns zu verbinden und
mit dem internationalen System in Beziehung zu setzen (Kugeler/Sepp/Wolf: Einführung, S. 25.
Vgl. ausführlich auch ebd., S. 24-27).
Asbach, Olaf/Externbrink, Sven/Malettke, Klaus (Hg.): Altes Reich, Frankreich und Europa.
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25
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poder durante el Siglo de Oro español, in: Ignacio Arellano/Christoph Strosetzki/Edwin Williamson (Hg.), Autoridad y poder en el Siglo de Oro. Madrid/Frankfurt a.M. 2009 (=
Biblioteca Áurea Hispánica 62), S. 213-240.
Weller, Thomas: ›Spanische Servitut‹ versus ›Teutsche Libertet‹? Kulturkontakt, Zeremoniell
und interkulturelle Deutungskonflikte zur Zeit Karls V. In: Stollberg-Rilinger, Barbara/Weller,
Thomas (Hg.): Wertekonflikte – Deutungskonflikte. Internationales Kolloquium des Sonderforschungsbereichs 496 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 19. - 20. Mai
2005. Münster 2007 (= Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme; Bd.
16), S. 173-194.
Weller, Thomas: Städtisches Selbstverständnis und frühneuzeitliche Diplomatie. Fremdes und
Eigenes in den Berichten über die hansischen Gesandtschaften nach Moskau (1603) und Madrid (1606). In: Prühlen, Sünje u.a. (Hg.): Der Blick auf sich und die anderen. Selbst und
Fremdbild von Frauen und Männern in Mittelalter und früher Neuzeit. Göttingen 2007 (= Nova Mediaevalia; Bd. 2), S. 349-377.
Wieland, Christian: Parteien in Rom, von Florenz aus gesehen. Eine römische Gruppe im diplomatischen Dienst der Medici während des Pontifikats Pauls V. In: Quellen und Forschungen
aus italienischen Archiven und Bibliotheken 82 (2002), S. 490–528.
Windler, Christian: Diplomatic history as a field for cultural analysis: Muslim-Christian relations in Tunis, 1700-1840. In: The Historical Journal 44 (2001), S. 79–106.
28
Windler, Christian: Diplomatie als Erfahrung fremder politischer Kulturen. Gesandte von
Monarchen in den eidgenössischen Orten (16. und 17. Jahrhundert). In: Geschichte und Gesellschaft 32 (2006), H. 1, S. 5-44.
Windler, Christian: Diplomatie et interculturalité. Les consuls français à Tunis, 1700-1840. In:
Revue d’histoire moderne et contemporaine 50 (2003), S. 63-91.
Windler, Christian: La diplomatie comme expérience de l’autre: Consuls français au Maghreb
(1700-1840). Genf 2002.
Wrede, Martin: Das Reich und seine Geschichte in den Werken französischer Staatsrechtler
und Historiker des 18. Jahrhunderts. In: Francia 27 (2000), H. 2, S. 177-211.
Wrede, Martin: Die Reichsverfassung in der Perzeption französischer Staatsrechtler und Historiker des 18. Jahrhunderts. In: Höpel, Thomas (Hg.): Deutschlandbilder – Frankreichbilder
1700-1840. Rezeption und Abgrenzung zweier Kulturen. Leipzig 2001 (= Veröffentlichungen
des Frankreich-Zentrums; Bd. 6), S. 29-56.
4.8.5.5 Soziale Verflechtung: Patronage, Freundschaft, Verwandtschaft
Angestoßen durch Forschungen von Wolfgang Reinhard wird die Verflechtung als konstitutiver Charakter personal gedachter frühneuzeitlicher Politik allgemein und der Diplomatie im
Besonderen gesehen und als solche erforscht. Entgegen der staatszentrierten älteren
Diplomatiegeschichte, die die Diplomaten anachronistisch als Staatsdiener und somit Ausführende „staatlichen Willens“ und allein Verfolger staatlicher Interessen sah, trägt die neuere
Forschung der Mannigfaltigkeit personaler Bindungen, Verpflichtungen und Abhängigkeiten
Rechnung, die die Interessen und Verpflichtungen der Diplomaten und somit auch ihr Handeln fundamental beeinflussten.
(berücksichtigt werden im Folgenden neben Beiträgen zur Diplomatie auch ausgewählte Forschungen, die sich allg. mit den genannten Aspekten in der frühneuzeitlichen Politik befassen)
4.8.5.5.1 Verflechtung (allg.) und Patronage
Asch, Roland G.: „Lumine solis“. Der Favorit und die politische Kultur des Hofes in Westeuropa. In: Kaiser, Michael (Hg.): Der zweite Mann im Staat. Oberste Amtsträger und Favoriten
im Umkreis der Reichsfürsten in der Frühen Neuzeit. Berlin 2003 (=Zeitschrift für Historische Forschung Beiheft; Bd. 32), S. 21-38.
Asch, Ronald G./Birke, Adolf M. (Hg.): Princes, Patronage, and the Nobility. The Court at the
Beginning of the Modern Age c. 1450-1650, London 1991.
Asch, Ronald G./Emich, Birgit/Engels, Jens Ivo (Hg.): Integration – Legitimation – Korruption. Politische Patronage in Früher Neuzeit und Moderne. Frankfurt/M. u. a. 2011.
Banner, Lisa A.: The Religious Patronage of the Duke of Lerma, 1598-1621, Farnham 2009.
Droste, Heiko: Im Dienst der Krone: Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert. Berlin
2006 (= Nordische Geschichte; Bd. 2).
S. 237-286: Verwandtschaft, Patronage
Droste, Heiko: Patronage in der Frühen Neuzeit: Institution und Kulturform. In: Zeitschrift für
Historische Forschung 30 (2003), H. 4, S. 555-590.
29
Emich, Birgit: Bürokratie und Nepotismus unter Paul V. (1605 - 1621). Studien zur frühneuzeitlichen Mikropolitik in Rom. Stuttgart 2001 (= Päpste und Papsttum; Bd. 30).
Emich, Birgit/Reinhardt, Nicole/Thiessen, Hillard von/Wieland, Christian: Stand und Perspektiven der Patronageforschung. Zugleich eine Antwort auf Heiko Droste. In: Zeitschrift für
historische Forschung 32 (2005), S. 233-265.
Feros, Antonio: Kingship and Favoritism in the Spain of Philip III, 1598 – 1621. Cambridge
2000.
Feros, Antonio: Images of Evil, Images of Kings: The Contrasting Faces of the Royal Favourite and the Prime Minister in Early Modern European Political Literature, c. 1580-1650. In:
Elliott, John H./Brockliss, Laurence W. B. (Hg.): The World of the Favourite. New Haven/London 1999, S. 205-222.
Feros, Antonio: Twin Souls: Monarchs and Favourites in Early Seventeenth-Century Spain.
In: Kagan, Richard/Parker, Geoffrey (Hg.): Spain, Europe and the Atlantic World. Essays in
Honour of John H. Elliott. Cambridge 1995, S. 27-47.
Giry-Deloison, Charles/Mettam, Roger (Hg.): Patronages et clientélismes, 1550-1750 (France,
Angleterre, Espagne, Italie). Villeneuve-d'Ascq o.J [ca. 1995].
Gräf, Holger Th.: Das Personennetzwerk am Oranierhof in der Spannung zwischen europäischer Aristokratie und niederländischem Republikanismus. In: Malettke, Klaus (Hg.): Hofgesellschaft und Höflinge an europäischen Fürstenhöfen in der Frühen Neuzeit (15.-18. Jahrhundert). Münster 2001 (= Forschungen zur Geschichte der Neuzeit, Marburger Beiträge; Bd.
1), S. 273-286.
Haug, Tilman: Vertrauen und Patronage in den diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und den geistlichen Kurfürsten nach dem Westfälischen Frieden (1648–1679). In: Zeitschrift für Historische Forschung 39 (2012), H. 2, S. 215–254.
Hirschbiegel, Jan/Paravicini, Werner (Hg.): Der Fall des Günstlings. Hofparteien in Europa
vom 13. bis zum 17. Jahrhundert. Ostfildern 2004 (= Residenzenforschung; Bd. 17).
Janssen, Geert H.: Princely Power in the Dutch Republic: Patronage and William Frederick of
Nassau (1613-64). Manchester u.a. 2008.
Karsten, Arne/Ladegast, Anett u.a. (Hg.): Das Grabmal des Günstlings. Studien zur Memorialkultur frühneuzeitlicher Favoriten. Berlin 2011 (= Humboldt-Schriften zur Kunst- und Bildgeschichte; Bd. 15).
Karsten, Arne/Thiessen, Hillard von (Hg.): Nützliche Netzwerke und korrupte Seilschaften.
Göttingen 2006.
epochenübergreifend, mit mehreren Beiträgen zur Frühneuzeit
Kettering, Sharon: Patronage in Sixteenth and Seventeenth Century France. Aldershot 2002.
Die Autorin verfasste seit den 80er Jahren eine ganze Reihe von Titel zu diesem Thema
Kirner, Guido O.: Politik, Patronage, Gabentausch. Zur Archäologie vormoderner
30
Sozialbeziehungen in der Politik moderner Gesellschaften, in: Berliner Debatte Inititial 14
(2003), H. 4/5, S. 168-183.
Koller, Alexander (Hg.): Die Außenbeziehungen der römischen Kurie unter Paul V. (1605 –
1621). Tübingen 2008 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 115).
Kroeze, Roland (Hg.): Corruption and the rise of modern politics. München 2013 (= Journal
of modern European history; Bd. 11,1).
Maczak, Anton (Hg.): Klientelsysteme im Europa der Frühen Neuzeit. München 1988 (=
Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien; Bd. 9).
Oschema, Klaus/Thiessen, Hillard von: Freundschaft, Fürsten, Patronage. Personale Beziehungsmuster und die Organisation des Friedens im Ancien Régime. In: Jahrbuch für Europäische Geschichte 12 (2011), S. 23-51.
Peck, Linda Levy: Court Patronage and Corruption in Early Stuart England, Boston 1990.
Reinhard, Wolfgang, Freunde und Kreaturen. Historische Anthropologie von PatronageKlientel-Beziehungen. In: Freiburger Universitätsblätter 139 (1998), S. 127-141.
Reinhard, Wolfgang: Freunde und Kreaturen. "Verflechtung" als Konzept zur Erforschung
historischer Führungsgruppen. Römische Oligarchie um 1600. München 1979 (= Schriften
der Philosophischen Fachbereiche der Universität Augsburg; Bd. 14).
Reinhardt, Nicole: Macht und Ohnmacht der Verflechtung. Rom und Bologna unter Paul V.
Studien zur frühneuzeitlichen Mikropolitik im Kirchenstaat. Tübingen 2000 (= FrühneuzeitForschungen; Bd. 8).
Reinhardt, Nicole: „Verflechtung“ – ein Blick zurück nach vorn. In: Burschel, Peter (Hg.):
Historische Anstöße. Festschrift für Wolfgang Reinhard. Berlin 2002, S. 235-262.
Reinhardt, Volker/Büchel, Daniel (Hg.), Die Kreise der Nepoten. Neue Forschungen zu alten
und neuen Eliten Roms in der frühen Neuzeit, Bern 2001.
Schläppi, Daniel: „Allerchristlichste“ und „Katholische Könige“. Verflechtung und dynastische Propaganda in kirchlichen Räumen (Katholische Orte der Eidgenossenschaft, spätes 16.
bis frühes 18. Jahrhundert). In: Zeitschrift für Historische Forschung 33 (2006), S. 585-629.
Stader, Ingo: Herrschaft durch Verflechtung. Perugia unter Paul V. (1605-1621). Studien zur
frühneuzeitlichen Mikropolitik im Kirchenstaat. Frankfurt am Main 1997 (= Beiträge zur Kirchen- und Kulturgeschichte, Bd. 5).
Suter, Andreas: Korruption oder Patronage? Außenbeziehungen zwischen Frankreich und der
Alten Eidgenossenschaft als Beispiel (16. bis 18. Jahrhundert). In: Zeitschrift für Historische
Forschung 37 (2010), S. 187-218.
Teuscher, Simon: Bekannte – Klienten – Verwandte. Soziabilität und Politik in der Stadt Bern
um 1500. Köln 1998 (= Norm und Struktur; Bd. 9).
31
Thiessen, Hillard von: Familienbande und Kreaturenlohn. Der (Kardinal-)Herzog von Lerma
und die Kronkardinäle Philipps III. von Spanien. In: Arne Karsten (Hg.): Jagd nach dem roten
Hut. Kardinalskarrieren im barocken Rom. Göttingen 2004, S. 105-125.
Thiessen, Hillard von: Korrupte Gesandte? Konkurrierende Normen in der Diplomatie der
Frühen Neuzeit. In: Grüne, Niels/Slanička, Simona (Hg.): Korruption. Historische Annäherungen an eine Grundfigur politischer Kommunikation. Göttingen 2010, S. 205-220.
Thiessen, Hillard von: Korruption und Normenkonkurrenz. Zur Funktion und Wirkung von
Korruptionsvorwürfen gegen die Günstling-Minister Lerma und Buckingham in Spanien und
England im frühen 17. Jahrhundert. In: Jens Ivo Engels / Andreas Fahrmeir / Alexander
Nützenadel (Hg.): Geld – Geschenke – Politik. Korruption im neuzeitlichen Europa (Historische Zeitschrift, Beiheft 48). München 2009, S. 91-120.
Thiessen, Hillard von: Patronagekultur in den Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit. Politische Abhängigkeit, Fremdwahrnehmung und die gemeinsame ethische Basis sozialer Beziehungen im spanisch-römischen Verhältnis des frühen 17. Jahrhunderts. In: Themenportal Europäische Geschichte, online: <http://www.europa.clio-online.de/2012/Article=534>.
Thiessen, Hillard von: Vertrauen aus Vergangenheit. Anciennität in grenzüberschreitender
Patronage am Beispiel der Beziehungen von Adelshäusern des Kirchenstaats zur spanischen
Krone im 16. und 17. Jahrhundert. In: Frank Bezner / Kirsten Mahlke (Hg.): Zwischen Wissen und Politik. Archäologie und Genealogie frühneuzeitlicher Vergangenheitskonstruktionen
Heidelberg 2011 (Akademiekonferenzen, Bd. 6), S. 21-39.
Thiessen, Hillard von/Windler, Christian: Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und
Interkulturalität im historischen Wandel. Köln/Weimar/Wien 2010 (= Externa; Bd. 3).
S. 15-110: Sektion „Verflechtung und personale Netzwerke“.
Thiessen, Hillard von/Windler, Christian (Hg.): Nähe in der Ferne: Personale Verflechtung in
der Aussenbeziehungen der Frühen Neuzeit. Berlin 2005 (= Zeitschrift für historische Forschung. Beiheft; Bd. 36).
Rezension online:
<http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/20082/FN/Thiessen_Weis>
Tischer, Anuschka: Diplomaten als Patrone und Klientel: Der Einfluss personaler Verflechtungen in der französischen Diplomatie auf dem Westfälischen Friedenskongreß. In: Babel,
Rainer (Hg.): Le diplomate au travail. Entscheidungsprozesse, Information und Kommunikation im Umkreis des Westfälischen Friedenskongresses, München 2005, S. 173-197.
Wieland, Christian: Fürsten, Freunde, Diplomaten. Die römisch-florentinischen Beziehungen
unter Paul V. (1605 - 1621). Köln/Weimar/Wien 2004.
4.8.5.5.2 Freundschaft
Classen, Albrecht/Sandidge, Marilyn (Hg.): Friendship in the Middle Ages and Early Modern
Age. Explorations of a Fundamental Ethical Discourse. Berlin/New York 2010 (= Fundamentals of Medieval and Early Modern Culture; Bd. 6).
Constant, Jean-Marie: L’amitié. Le moteur de la mobilisation politique dans la noblesse de la
32
première moitié due XVIIe siècle. In: XVIIe siècle 51 (1999), S. 593-608.
Dadson, Trevor J.: The Duke of Lerma and the Count of Salinas: Politics and Friendship in
Early Seventeenth-Century Spain, in: European History Quarterly 25 (1995), S. 5-38.
Descharmes, Bernadette u.a. (Hg.): Varieties of friendship. Interdisciplinary perspectives on
social relationships. Göttingen 2011 (= Freunde – Gönner – Getreue; Bd. 1).
Fenves, Peter D. (Hg.): Politics of Friendship, Special Issue in: Eighteenth Century Studies 32
(1998/1999), H. 2, S. 134-277.
Haseldine, Julian (Hg.): Friendship in Medieval Europe. Sutton 1999.
Kühner, Christian: Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einer sozialen
Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts. Göttingen 2013 (= Freunde – Gönner
– Getreue; Bd. 6).
Lesaffer, Randall: Amicitia in Renaissance peace and alliance treaties (1450-1530). In: Journal of the History of International Law, 4 (2002), H. 1, S. 77-99.
Lochman, Daniel T. (Hg.): Discourses and representations of friendship in early modern Europe, 1500 – 1700. Farnham u.a. 2011.
Mörschel, Tobias: Buona amicitia? Die römisch-savoyischen Beziehungen unter Paul V.
(1605 - 1621). Studien zur frühneuzeitlichen Mikropolitik in Italien. Mainz 2002.
Oschema, Klaus (Hg.), Freundschaft oder "amitié"? Ein politisch-soziales Konzept der Vormoderne im zwischensprachlichen Vergleich (15.-17. Jahrhundert), Berlin 2007.
Oschema, Klaus: Freundschaft und Nähe im spätmittelalterlichen Burgund. Studien zum
Spannungsfeld von Emotion und Institution. Köln 2006 (= Norm und Struktur).
Weber, Wolfgang: Bemerkungen zur Bedeutung von Freundschaft in der deutschen politischen Theorie des 16. bis 18. Jahrhunderts. In: Cotteri, Luigi (Hg.): Der Begriff der Freundschaft in der Geschichte der europäischen Kultur. Meran 1995, S. 756-766.
4.8.5.5.3 Verwandtschaft
Alfani, Guido: Fathers and godfathers. Spiritual kinship in early-modern Italy. Aldershot 2007
(= Catholic christendom, 1300-1700).
Barbagli, Marzio/Kertzer, David I. (Hg.): Family Life in Early Modern Times 1500-1789.
New Haven u.a. 2001 (= The History of the European Family; Bd. 1).
Büchel, Daniel: Glanz in alle Ewigkeit? Langzeitnutzen päpstlicher Verwandtenförderung am
Beispiel der Ciocchi del Monte, Borghese und Albani. In: Büchel, Daniel/Reinhardt, Volker
(Hg.): Die Kreise der Nepoten. Neue Forschungen zu alten und neuen Eliten Roms in der frühen Neuzeit. Frankfurt am Main [u.a.] 2001 (= Freiburger Studien zur frühen Neuzeit; Bd. 5),
S.77-106.
33
Coster, Will: Family and kinship in England 1450-1800. Harlow/München 2001 (= Seminar
studies in history).
Hohkamp, Michaela: Tanten: vom Nutzen einer verwandtschaftlichen Figur für die Erforschung familiärer Ökonomien in der Frühen Neuzeit. In: Werkstatt Geschichte 46 (2007), S.
5-12.
Online: <http://www.werkstattgeschichte.de/>
Johnson, Christopher H./Sabean, David Warren (Hg.): Sibling Relations & the Transformations of European Kinship 1300-1900. New York u.a. 2011.
Lanzinger, Margareth (Hg.): Politiken der Verwandtschaft. Beziehungsnetze, Geschlecht und
Recht. Göttingen 2007.
epochenübergreifend, mehrere Beiträge zur Frühenuzeit
Mathieu, Jon/Sabean, David Warren/Teuscher, Simon (Hg.): Kinship in Europe: Approaches
to Long-term Developments (1300-1900). Oxford/New York 2007.
Murdoch, Steve: Network North. Scottish kin, commercial and covert associations in Northern Europe, 1603 – 1746. Leiden u.a. 2006 (= The northern world; Bd. 18).
Nolde, Dorothea/Opitz, Claudia (Hg.): Grenzüberschreitende Familienbeziehungen. Akteure
und Medien des Kulturtransfers in der Frühen Neuzeit. Köln [u.a.] 2008.
Ruppel, Sophie: Verbündete Rivalen. Geschwisterbeziehungen im Hochadel des 17. Jahrhunderts. Köln 2006.
Sabean, David W./Teuscher, Simon/Mathieu, Jon (Hg.): Kinship in Europe. Approaches to
Long-Term Development (1800–1900). New York/Oxford 2007.
Spieß, Heinz: Familie und Verwandtschaft im deutschen Hochadel des Spätmittelalters. 13.
bis Anfang des 16. Jahrhunderts. Stuttgart 1993 (= Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beihefte; Bd. 111).
Tadmor, Naomi: Family and Friends in Eighteenth-Century England. Household, Kinship,
and Patronage. Cambridge 2001.
Terpstra, Nicholas (Hg.): The politics of ritual kinship. Confraternities and social order in early modern Italy. Cambridge u.a. 2000.
Teuscher, Simon: Verwandtschaft in der Vormoderne. Zur politischen Karriere eines Beziehungskonzepts. In: Harding, Elizabeth/Hecht, Michael (Hg.): Die Ahnenprobe in der Vormoderne. Selektion, Initiation, Repräsentation. Münster 2011 (= Symbolische Kommunikation
und gesellschaftliche Wertesysteme; Bd. 37), S.85-106.
Tischer, Anuschka: Verwandtschaft als Faktor französischer Außenpolitik: Auswirkungen
und Grenzen dynastischer Politik im 17. Jahrhundert. In: Nolde/Opitz (Hg.): Grenzüberschreitende Familienbeziehungen, S. 39-53
34
4.8.5.6 Informationsvermittlung: Netzwerke, Nachrichtenwesen, Instruktionen,
Berichterstattung, Spionage und Geheimdiplomatie
Thematisiert werden etwa: Praktiken und Techniken von Informationsvermittlung, Formen
und Prozesse des politischen Austauschs durch Zeichen (in Form unterschiedlicher Zeichensysteme), Formen des Verhandelns von Macht und Herrschaft, die Herstellung von Öffentlichkeit sowie die Infrastruktur internationaler Kommunikation, also Nachrichten-, Post- und
Kurierwesen etc. Die Nutzung des frühneuzeitlichen Nachrichten-, Post- und Kurierwesens
für die diplomatische Kommunikation, dessen Bedeutung für die frühneuzeitlichen internationalen Beziehungen sowie die Interdependenzen zwischen der Infrastruktur europäischer
Kommunikation und diplomatisch-außenpolitischem Kontext sind allerdings bisher noch nicht
intensiv erforscht, bisher sind nur einige Ansätze vorhanden. Größere Aufmerksam erhielt
hingegen die Spionage, bei der es sich um ein klassisches Thema diplomatiegeschichtlicher
Forschung handelt. Während die vielzitierte Bezeichnung des frühneuzeitlichen Diplomaten
als „ehrenhaften Spion“ hinsichtlich der modernen Konnotation des Terminus freilich die
Gefahr des Anachronismus birgt, bemüht sich die aktuelle Forschung darum, das Spannungsfeld zwischen der Vermittlung alltäglicher Informationen auf der einen und dem Aufspüren
und der Vermittlung tatsächlich geheimer und brisanter Informationen auszuloten.
Verwandter Themenbereich: 6. Kommunikation und Medien als zentrale Dimensionen von
Mächtepolitik und Frieden in der Frühen Neuzeit
Adams, Robyn/Cox, Rosanna (Hg.): Diplomacy and Early Modern Culture. Basingstoke u.a.
2011 (= Early Modern Literature in History).
Allen, John: Post and Courier Service in the Diplomacy of Early Modern Europe. Den Haag
1972.
Archer, John: Spying and Court Culture in the English Renaissance. Stanford 1993.
Bély, Lucien: Espions et ambassadeurs au temps de Louis XIV. Paris 1990.
Bertomeu Masiá: Maria José (Hg.): Cartas de un Espía de Carlos V: La Correspondencia de
Jerónimo Bucchia con Antonio Perrenot de Granvela. Valencia 2006.
Bues, Almut: Nuntien und italienische Gesandte am Kaiserhof. Ihre Berichterstattung zur Zeit
Maximilians II. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 68
(1988), S. 311-338.
Carnicer García, J./Marcos Rivas, Javier: Sebastián de Arbizu, Espía de Felipe II: La
diplomacia secreta española y la intervención en Francia. Madrid 1998.
Droste, Heiko: Im Dienst der Krone: Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert. Berlin
2006 (= Nordische Geschichte; Bd. 2).
S. 169-192: Kommunikation, Korrespondenzen, Spionage
Edelmayer, Friedrich: Gesandtschaftsberichte in der Frühen Neuzeit. In: Pauser, Josef/Scheutz, Martin/Winkelbauer, Thomas (Hg.): Quellenkunde der Habsburgermonarchie (16.
- 18. Jahrhundert). Ein exemplarisches Handbuch. Wien 2004 (= Mitteilungen des Instituts für
Österreichische GeschichtsforschungErgänzungsband; Bd. 44), S. 849-859.
Edelmayer, Friedrich: Söldner und Pensionäre. Das Netzwerk Philipps II. im Heiligen Römischen Reich. Wien/München 2002.
35
Garnicer, Carlos/Marcos Rivas, Javier: Espías de Felipe II: Los servicios secretos del Imperio
español. Madrid 2005.
Grillmeyer, Siegfried: Habsburgs langer Arm ins Reich. Briefspionage in der Frühen Neuzeit.
In: Breyrer, Klaus (Hg.): Streng Geheim. Die Welt der verschlüsselten Kommunikation. Heidelberg 1999, S. 55-68.
Hugon, Alain: Au Service de Roi Catholique “Honorable Ambassadeurs” et “Divins Espions”:
Répresentation Diplomatique et Service Secret dans les Relations Hispano-Françaises de 1598
à 1635. Madrid 2004.
Laube, Volker: Geheimnisverrat in Wien. Anmerkungen zu den organisatorischen Bedingungen frühneuzeitlicher Außenpolitik am Beispiel Kurbayerns. In: Kugeler, Heidrun/Sepp,
Christian/Wolf, Georg (Hg.): Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und
Perspektiven. Hamburg 2006 (= Wirklichkeit und Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd.
3), S. 212-236.
Legutke, Daniel: Diplomatie als soziale Institution. Brandenburgische, sächsische und kaiserliche Gesandte in Den Haag, 1648-1720. Münster; New York; München; Berlin 2010
(= Niederlande-Studien; Bd. 50).
hier: S. 283-324 (u.a. zu Nachrichtenvermittlung per Post, zur Rolle bestimmter Medien
(Brief, Druckmedien, Archivakten etc.), Öffentlichkeit und Arkanum, Spionage)
Levin, Michael J.: Agents of Empire: Spanish Ambassadors in Sixteenth-Century Italy.
Ithaca/London 2005.
hier: S. 154-182: zu Informationshandel, Aufbau von Informations- und Spionagenetzwerkern
u.a.
Kohlndorfer-Fries, Ruth: Diplomatie und Gelehrtenrepublik. Die Kontakte des französischen
Gesandten Jacques Bongars (1554-1612). Tübingen 2009 (= Schriften des Historischen Kollegs / Kolloquien; Bd. 70).
Kohlndorfer-Fries, Ruth: Jacques Bongars (1554-1612): Lebenswelt und Informationsnetzwerke eines frühneuzeitlichen Gesandten. In: Francia 28 (2002), S. 1-15.
Koller, Alexander: Kurie und Politik. Stand und Perspektiven der Nuntiaturberichtsforschung.
Tübingen 1998.
Kugeler, Heidrun: „Ehrenhafte Spione“. Geheimnis, Verstellung und Offenheit in der Diplomatie des 17. Jahrhunderts. In: Benthien, Claudia/Martus, Steffen (Hg.): Die Kunst der Aufrichtigkeit im 17. Jahrhundert. Tübingen 2006, S. 127-148.
Mathis, Rémi: De la négociation à la relation d’ambassade. Simon Arnauld de Pomponne et
sa deuxième ambassade de Suede (1671). In: Revue d'histoire diplomatique 119 (2005), S.
263-276.
Niederkorn, Jan Paul: Diplomaten-Instruktionen in der Frühen Neuzeit. In: Hipfinger, Anita
(Hg.): Ordnung durch Tinte und Feder? Genese und Wirkung von Instruktionen im zeitlichen
Längsschnitt vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Wien u.a. 2012 (= Veröffentlichungen
des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung; Bd. 60), S. 73-86.
36
Opitz, Eckhard: Diplomacy and Secret Communications in the Seventeenth century. Some
Remarks on the Method of Gaining News in the Age of Absolutism. In: Huldt, Bo/Agrell,
Wilhelm (Hg.): Clio goes Spying. Eight Essays on the History of Intelligence. Solna 1983, S.
64-84.
Perez, Béatrice (Hg.): Ambassadeurs, apprentis espions et maîtres comploteurs. Les systèmes
de renseignement en Espagne à l’époque moderne. Paris 2010.
Preto, Paolo: I Servizi Segreti di Venezia. Spionaggio e controspionaggio al tempo della
Serenissima: cifrari, intercettazioni, delazioni, tra mito e realtà. Mailand 1999.
Rous, Anne-Simone: Eine Staatsfabrik für „riskante Post“. Die „Geheime Expedition“ des
Grafen Brühl 1736-50. In: Mulsow, Martin (Hg.): Kriminelle – Freidenker – Alchemisten.
Räume des Untergrunds in der Frühen Neuzeit. Köln/Weimar/Wien 2014, S. 265-278.
Rous, Anne-Simone: Projektbeschreibung „Geheimdiplomatie in der Frühen Neuzeit“. In:
Hompage des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt, Graduiertenkolleg „Untergrundforschung 1600-1800“, 23.04.2013, online: <http://www.uni-erfurt.de/?id=9437>.
Stieglecker, Maria: „Wir haben dein gehorsames schreiben empfangen.“ Die Korrespondenz
Rudolfs II. mit Johann Khevenmüller, seinem Gesandten in Spanien, 1595-1598. Diss. Wien
2002.
Strohmeyer, Arno: Kommunikation und die Formierung internationaler Beziehungen: Das österreichisch-spanische Nachrichtenwesen im Zeitalter Philipps II. In: Edelmayer, Friedrich
(Hg.): Hispania – Austria. Bd. 2. München 1999, S. 109-150.
Stromenger, Arthur: Die Berichte Johann Khevenhüllers, des kaiserlichen Gesandten in Spanien, an Rudolf II. 1598-1600. Diss. Wien 2001.
Ulbert, Jörg: Der Leiter der preußischen Außenpolitik Heinrich Rüdiger von Ilgen (1654-1728)
als Informant der französischen Diplomatie. Anwerbung – Bezahlung – Gegenleistung. In:
Externbrink, Sven (Hg.): Formen internationaler Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Frankreich und das Alte Reich im europäischen Staatensystem ; Festschrift für Klaus Malettke zum
65. Geburtstag. Berlin 2001 (= Historische Forschungen; Bd. 71), S. 273-298.
Weber, Wolfgang E. J.: "Das ärgste Hindernis einer Sache ist die Unwissenheit." 'Wissen', Information und Informationsbeschaffung in der politischen Wissenschaft des 17. Jahrhunderts.
In: Brendecke, Arndt u.a. (Hg.): Information in der Frühen Neuzeit. Status, Bestände und
Strategien. Münster 2008, S. 259-276.
Wild, Joachim: Formen und protokollarische Inszenierung der internationalen Diplomatie der
Frühen Neuzeit im Spiegel ihres Schriftguts. In: Vogeler, Georg (Hg.): Geschichte „in die
Hand genommen“. Die Geschichtlichen Hilfswissenschaften zwischen historischer Grundlagenforschung und methodischen Herausforderungen. München 2005 (= Münchner Kontaktstudium Geschichte; Bd. 8), S. 245-257.
Wunder, Bernd: Die Instruktionen für die französischen Gesandten in Stuttgart 1672-1711. In:
Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 62 (2003), S. 179-253.
37
4.8.5.7 Politische Kommunikation
Siehe hierzu: 6.1 Politik und Kommunikation / Politische Kommunikation in der Frühen Neuzeit allgemein (Auswahl), 6.2 Medien und Kommunikation in der frühneuzeitlichen Mächtepolitik
4.8.5.8 Diplomatisches Zeremoniell / Präzedenz
Siehe hierzu Abschnitt 6.2.3 Zeremoniell
4.8.5.9 Diplomatie und Gelehrtentum
Gegenstandsbereiche: Verschränkung von Diplomatie und Gelehrtentum (Gelehrte als Diplomaten bzw. Diplomaten als Gelehrte), die Vernetzung von Diplomaten innerhalb der Gelehrtenrepublik, Diplomatie und Humanismus
Biow, Douglas: Doctors, Ambassadors, Secretaries: Humanism and Professions in Renaissance Italy. Chicago 2002.
besonders S. 101-154
Externbrink, Sven: Diplomatie und République des lettres. Ezechiel Spanheim (1629-1710).
In: Francia 34 (2007), H. 2, S. 25–59.
Externbrink, Sven: Humanismus, Gelehrtenrepublik und Diplomatie: Überlegungen zu ihren
Beziehungen in der Frühen Neuzeit. In: Windler, Christian/Thiessen, Hillard von (Hg.): Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und Interkulturalität im historischen Wandel. Köln
2010 (= Externa, Bd. 1), S. 133–149.
Ferber, Ulrich: Graf Maximilian von Trauttmansdorff und Dr. Isaak Volmar. Handlungsmöglichkeiten adliger und bürgerlicher Diplomaten im Vergleich. In: Brunert, Maria-Elisabeth
(Hg.): Diplomatie, Medien, Rezeption. Aus der editorischen Arbeit an den "Acta Pacis
Westphalicae". Münster 2010 (= Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren
Geschichte e.V; Bd. 32), S. 213-251.
Heuser, Peter Arnold: Ars disputandi: Kunst und Kultur des Streitens frühneuzeitlicher Diplomaten als Aufgabenfeld einer historischen Friedens- und Konfliktforschung. Prolegomena
am Beispiel des Westfälischen Friedenskongresses 1643-1649. In: Uwe Baumann (Hg.):
Streitkultur. Okzidentale Traditionen des Streitens in Literatur, Geschichte und Kunst. Göttingen 2008 (= Super alta perennis; Bd. 2), S. 265–315.
Kohlndorfer-Fries, Ruth: Diplomatie und Gelehrtenrepublik. Die Kontakte des französischen
Gesandten Jacques Bongars (1554-1612). Tübingen 2009 (= Schriften des Historischen Kollegs / Kolloquien; Bd. 70).
Rill, Gerhard: Humanismus und Diplomatie. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 25 (1972), S. 565-580.
38
4.8.5.10 Diplomatie und Kulturtransfer
Gesandte waren gemeinhin an kulturellen Schnittstellen situiert, übernahmen die Rolle von
Vermittlerfiguren. Untersuchungsgebiete: Die Vermittlung von Informationen und „Repräsentationen“ über Länder in diplomatischen Korrespondenzen, „politischer Kultur“ (etwa
(außen-)politische oder (völker-)rechtliche Ordnungsvorstellungen und Normen), oder von
Technik, Kunst und Luxusgütern
Verwandte Themenbereiche: 4.8.5.5 Soziale Verflechtung: Patronage, Freundschaft, Verwandtschaft, 4.8.5.7 Politische Kommunikation, 4.8.5.14 Diplomatie und Geschenkwesen
Beiderbeck, Friedrich: Deutsche kulturelle Referenzen in der französischen Außenpolitik im
16. Jahrhundert. In: Schmale, Wolfgang (Hg.): Kulturtransfer. Kulturelle Praxis im 16. Jahrhundert. Inssburch u.a. 2003, S. 185-203.
Droste, Heiko: Diplomacy as a means of cultural transfer in early modern times: The Swedish
evidence. In: Scandinavian Journal of History 31 (2006), H. 2, S. 144-150.
Droste, Heiko: Unternehmer in Sachen Kultur: Die Diplomaten Schwedens im 17. Jahrhundert. In: Fuchs, Thomas/Drakulhun, Sven (Hg.). Das eine Europa und die Vielfalt der Kulturen: Kulturtransfer in Europa 1500-1850. Berlin 2003 (= Aufklärung und Europa: Schriftenreihe des Forschungszentrums Europäische Aufklärung; Bd. 12), 205-226.
Externbrink, Sven: Internationale Beziehungen und Kulturtransfer in der Frühen Neuzeit.
In: Thomas Fuchs/Sven Trakulhun (Hg.): Das eine Europa und die Vielfalt der Kulturen. Kulturtransfer in Europa 1500-1850. Berlin 2003 (Aufklärung und Europa, Bd. 12), S. 227–248.
Häberlein, Mark/Jeggle, Christof (Hg.): Materielle Grundlagen der Diplomatie. Schenken,
Sammeln und Verhandeln in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Konstanz u.a. 2013 (= Irseer
Schriften, N. F.; Bd. 9).
Hörpel, Thomas: Diplomatischer Dienst und Kulturtransfer. Die Wirkungen der Tätigkeit von
Bernhard Wilhelm von der Goltz in Berlin und Paris. In: Grenzgänge 2 (1995), S. 23-44.
Keblusek, Marika/Noldus, Badeloch Vera (Hg.): Double Agents: Cultural and Political Brokerage in Early Modern Europe. Danvers 2011.
Levin, Michael J.: Agents of Empire: Spanish Ambassadors in Sixteenth-Century Italy.
Ithaca/London 2005.
hier: S. 183-199.
Neuwirth, Markus: Diplomatischer Austausch und globaler Kunsthandel um 1600. In: North,
Michael (Hg.): Kultureller Austausch. Bilanz und Perspektiven der Frühneuzeitforschung.
Köln/Weimar/Wien 2009, S. 391-408.
Nolde, Dorothea/Opitz, Claudia (Hg.): Grenzüberschreitende Familienbeziehungen. Akteure
und Medien des Kulturtransfers in der Frühen Neuzeit. Köln [u.a.] 2008.
Noldus, Badeloch: An „unvergleichbarer Liebhaber“. Peter Spierinck, the art-dealing diplomat. In: Scandinavian Journal of History 31 (2006), H. 2, S. 173-185.
Pieper, Renate: Papageien und Bezoarsteine: Gesandte als Vermittler von Exotica und Luxuserzeugnissen im Zeitalter Philipps II. In: Edelmayer, Friedrich (Hg.): Hispania – Austria II.
39
Die Epoche Philipps II. (1556-1598). München/Wien 1999 (= Studien zur Geschichte und
Kultur der Iberischen und Iberoamerikanischen Länder, Bd. 5), S. 215-224.
Richefort, Isabelle: Presents diplomatiques et diffussion de l'image de Louis XIV. In: Bély,
Lucien (Hg.): L'invention de la diplomatie. Moyen Age – Temps modernes. Paris 1998, S.
265-282.
Stiegelecker, Maria: „Was ich eingethan und erkauft, wille ich mit erster gelegenheit überschicken“. Zum Gütertransfer an den Kaiserhof. In: Edelmayer, Friedrich (Hg.): Hispania –
Austria II. Die Epoche Philipps II. (1556-1598). München/Wien 1999
(= Studien zur Geschichte und Kultur der Iberischen und Iberoamerikanischen Länder, Bd. 5),
S. 225-245.
Stromeyer, Arno: Kulturtransfer durch Diplomatie: Die kaiserlichen Botschafter in Spanien
im Zeitalter Philipps II. und das Werden der Habsburgermonarchie (1560-1598). In: Schmale,
Wolfgang (Hg.): Kulturtransfer. Kulturelle Praxis im 16. Jahrhundert.
Innsbruck/Wien/München 2003 (= Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit; Bd. 2), S.
205-230.
4.8.5.11 Diplomatische Theorie und Traktatliteratur
Andretta, Stefano/Péquignot, Stéphane/Waquet, Jean-Claude (Hg.): Les écrits relatifs à
l’ambassadeur et à l’art de négocier de la fin du Moyen Age à la fin du XVIIIe siècle. Rom
2014 [noch nicht erschienen].
Bazzoli, Maurizio: L’ideologia dell’ambasciatore nel tardo Seicento: ‚L’Ambassadeur et ses
fonctions’ di Abraham de Wicquefort. In: Ders. (Hg.): Stagioni e teorie della società
internazionale. Mailand 2005, S. 245-266.
Bazzoli, Maurizio: Ragion di Stato e interessi degli stati. La trattatistica sull’ambasciatore dal
XV al XVIII secolo. In: Nuova rivista storica 86 (2002), S. 283-328.
Behrens, Betty: Treatises on the Ambassador Written in the Fifteenth and Early Sixteenth
Centuries. In: The English Historical Review 51 (1936), S. 616-627.
Berridge, G. R./Keens-Soper, Maurice/Otte, T. G. (Hg.): Diplomatic Theory from Machiavelli
to Kissinger. New York 2001.
Bély, Lucien: Comment apprenait-on à négocier à l’époque moderne? In: Thierry de
Montbrial/Sabine Jansen (Hg.): Pratiques de la négociation. Paris 2004, S. 115-148.
Biow, Douglas: Castiglione and the Art of Being Inconspicuously Conspicuous. In: Journal of
Medieval and Early Modern Studies 38 (2008), H. 1, S. 35-55.
Zu Castiglione als Diplomat, zur Bedeutung seiner diplomatischen Tätigkeit für die Entstehung des „Cortegiano“ und zur Rolle der Diplomatie in diesem Werk
Carter, Charles H.: Wicquefort on the Ambassador and His Functions. In: Studies in History
and Politics 2 (1982), S. 37-59.
Colson, Aurélien (Hg.): Négociations européennes d’Henri IV à l’Europe des 27. Paris 2008.
40
S. 29-152: „Aux sources de la négociation“: Auseinandersetzungen mit frühneuzeitlichen Beiträgen zur Diplomatietheorie
Figliuolo, Bruno: Il diplomatico e il trattatista: Ermolao Barbaro ambasciatore della Serenissima e il „De officio legati“. Neapel 1999.
Frigo, Daniela: Prudence and Experience. Ambassadors and Political Culture in Early Modern
Italy. In: Journal of Medieval and Early Modern Studies 38 (2008), S. 15-34, hier: S. 24-29.
Keens-Soper, Maurice: Abraham de Wicquefort and Diplomatic Theory. In: Diplomacy and
Statecraft 8 (1997), S. 16-31.
Keens-Soper, Maurice: François des Callières and Diplomatic Theory. In: Historical Journal
16 (1973), S. 485-508.
Kugeler, Heidrun: 'Le parfait Ambassadeur'. The theory and practice of diplomacy in the century following the Peace of Westphalia. Diss. Oxford 2006, online:
<http://ora.ouls.ox.ac.uk/objects/uuid%3Abe69b6b3-d886-4cc0-8ae3-884da096e267>.
Kugeler, Heidrun: „Le parfait Ambassadeur“. Zur Theorie der Diplomatie im Jahrhundert
nach dem Westfälischen Frieden. In: Kugeler, Heidrun/Sepp, Christian/Wolf, Georg (Hg.):
Internationale Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ansätze und Perspektiven. Hamburg 2006
(= Wirklichkeit und Wahrnehnmung in der Frühen Neuzeit; Bd. 3), S. 180-211.
McClure, Ellen: Sunspots and the Sun King: Sovereignty and Mediation in Seventeenthcentury France. Urbana 2007.
hier: S. 103-192 (103ff.: Defining the Diplomat: In Context; 152ff.: Representing the Sun:
Diplomatic Theory and Practice under Louis XIV)
Penzholz, German: Frieden als Handlungsoption: Philippe de Commynes‘ ‚Mémoires‘ und
ihre Rezeption in der Frühen Neuzeit. In: Burkhardt, Johannes/Jankrift, Kay Peter/Weber,
Wolfgang E. J. (Hg.): Sprache. Macht. Frieden. Augsburger Beiträge zur Historischen Friedens- und Konfliktforschung. Augsburg 2014 (= Documenta Augustana Pacis; Bd. 1), S. 173215.
Queller, Donald E.: How to Succeed as an Ambassador: A Sixteenth-Century Venetian Document. In: Strayer, Joseph Reese (Hg.): Post scripta. Essays on medieval law and the emergence of the European State in honour of Gaines Post. Rom 1972 (= Studia Gratiana; Bd. 15),
S. 655-671.
Waquet, Jean-Claude: François de Callières: L’art de négocier en France sous Louis XIV. Paris 2005.
Waquet, Jean-Claude: Verhandeln in der Frühen Neuzeit: Vom Orator zum Diplomaten. In:
Thiessen, Hillard von/Windler, Christian: Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und
Interkulturalität im historischen Wandel. Köln/Weimar/Wien 2010 (= Externa; Bd. 3), S. 113131.
Weber, Wolfgang E. J.: Diplomatietheorie im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. In:
Waquet, Jean-Claude (Hg.): L’Ambassadeur et l’art de négocier. Paris 2012.
[noch nicht erschienen]
41
4.8.5.12 Diplomatenausbildung
Ein besonderes Interesse der Forschung gilt hierbei den frühen Ansätzen zur Institutionalisierung der Diplomatenausbildung.
Anderson, Matthew S.: The Rise of Modern Diplomacy, 1450–1919. New York 1993.
hier: S. 87-94, 127f.
Bély, Lucien: Espions et ambassadeurs au temps de Louis XIV. Paris 1990.
hier: S. 322-330
Buddruss, E.: Les Élèves de Schoepflin au Ministère des Affaires Etrengères à Versailles. In:
Vogler, B./Voss, Jürgen (Hg.): Strasbourg, Schoepflin et l’Europe au XVIIIe siècle. Bonn
1996, S. 207-224.
Keens-Soper, Maurice: The French Political Academy, 1712: A School for Ambassadors. In:
European Studies Review 2 (1972), S. 329-355.
Klaits, Joseph: Men of Letters and Political Reform in France at the End of the Reign of Louis
XIV. The Founding of the Académie Politque. In: The Journal of Modern History 43 (1971),
S. 577-597.
Kugeler, Heidrun: 'Le parfait Ambassadeur'. The theory and practice of diplomacy in the century following the Peace of Westphalia. Diss. Oxford 2006.
Online: http://ora.ouls.ox.ac.uk/objects/uuid%3Abe69b6b3-d886-4cc0-8ae3-884da096e267
hier: S. 166-236
Mori, Jennifer: The Culture of Diplomacy: Britain in Europe, c. 1750-1830. Manchester/New
York 2010.
hier: S. 41-62: „Entrance, training and promotion“
Motte, Alice: L'ambassade du marquis d'Effiat en Angleterre: l'éducation politique d'un
serviteur de l'État (1624-1625). In: Revue d'histoire diplomatique 123 (2009), H. 3, S. 193214.
Sabbatini, Renzo: L’occhio dell’ambasciatore: L’Europe delle guerre di successione nell’
autobiografia dell’ inviato lucchese a vienna. Mailand 2006, S. 29-109
Thuillier, Guy: La première école d’administration: L’Académie politique de Louis XIV.
Genf 1996 (= École Pratique des Hautes Études, IVe Section, Sciences Historiques et
Philologiques: 5, Hautes études médiévales et modernes; Bd. 75).
Voss, Jürgen: L’École diplomatique de Strasbourg et son rôle dans l’Europe des Lumières. In:
Bély, Lucien (Hg.): L'invention de la diplomatie. Moyen Age – Temps modernes. Paris 1998,
S. 365-372.
Voss, Jürgen: Universität, Geschichtswissenschaft und Diplomatie im Zeitalter der Aufklärung. Johann Daniel Schöpflin (1694-1771). München 1979.
42
4.8.5.13 Diplomatische Verhandlungspraxis
Das Interesse gilt den Formen, Voraussetzungen und prägenden Elementen spezifisch frühneuzeitlicher diplomatischer Verhandlungspraxis und Konsensfindung. Hierbei gilt es, ausgehend von der Annahme einer fundamentalen Andersartigkeit vormoderner diplomatischer
Praxis gegenüber der modernen Variante (die von der älteren diplomatischgeschichtlichen
Forschung allzuoft ignoriert wurde) die Spezifika frühneuzeitlicher diplomatischer Verhandlungspraxis zu bestimmen.
Andretta, Silvio u.a. (Hg.): Paroles de Négociateurs: l'entretien dans la pratique diplomatique
de la fin de Moyen Age à la fin du XIXe siècle. 2011 (= collection de l’École française de
Rome; Bd. 433).
Belissa, Marc: Principes des négociations ou art de négocier? In: Publikationsportal Friedensverträge (Veröffentlichung des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz, Veröffentlichung
der Projektgruppe Europäische Friedensverträge der Vormoderne), Mainz 2008-11-18, Abschnitt 1–16.
Online: URL: <http://www.ieg-mainz.de/publikationsportal/index.html>. URN:
<nbn:de:0159-2009011407>.
Bosbach, Franz: Gedruckte Informationen für Gesandte auf dem Westfälischen Friedenskongreß – eine Dokumentation des Angebotes, der Preise und der Verwendung, in: Babel, Rainer
(Hg.): Le diplomate au travail. Entscheidungsprozesse, Information und Kommunikation im
Umkreis des Westfälischen Friedenskongresses, München 2005, S. 59–137.
De Franceschi, Sylvio Hermann: Les valeurs de l'honnête négociation: prudence et
imprudences diplomatiques au temps de l'Interdit vénitien (1606-1607). In: Revue d'histoire
diplomatique 123 (2009), H. 3, S. 193-222.
Fuchs, Ralf-Peter: Ein „Medium zum Frieden“. Die Normaljahrsregel und die Beendigung des
Dreißigjährigen Krieges. München 2010 (= Bibliothek altes Reich; Bd. 4).
Fuchs, Ralf-Peter: Normaljahrsverhandlungen als moralischer Diskurs. In: Schmidt-Voges,
Inken/Westphal, Siegrid/Arnke, Volker u.a. (Hg.): Pax perpetua. Neuere Forschungen zum
Frieden in der Frühen Neuzeit. München 2010 (= Bibliothek Altes Reich; 8), S. 123-140.
Hartmann, Anja Victorine: Diplomatie auf Umwegen. Gedanken zu Struktur und Effizienz
diplomatischer Beziehungen im Umfeld des Dreißigjährigen Krieges. In: Externbrink, Sven
(Hg.): Formen internationaler Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Frankreich und das Alte
Reich im europäischen Staatensystem ; Festschrift für Klaus Malettke zum 65. Geburtstag.
Berlin 2001 (= Historische Forschungen; Bd. 71), S. 419-430.
Herrero Sánchez, Manuel: Republican diplomacy and the power balance in Europe. In:
Alimento, Antonella (Hg.): War, trade and neutrality. Europe and the Mediterranean in the
seventeenth and eighteenth centuries. Milano 2011, S. 23-40.
Heuser, Peter Arnold: Ars disputandi: Kunst und Kultur des Streitens frühneuzeitlicher Diplomaten als Aufgabenfeld einer historischen Friedens- und Konfliktforschung. Prolegomena
am Beispiel des Westfälischen Friedenskongresses 1643-1649. In: Uwe Baumann (Hg.):
Streitkultur. Okzidentale Traditionen des Streitens in Literatur, Geschichte und Kunst. Göttingen 2008 (Super alta perennis, Bd. 2), S. 265–315.
43
Köhler, Matthias: Strategie und Symbolik. Verhandeln auf dem Kongress von Nimwegen.
Köln u.a. 2011 (= Externa; Bd. 3).
Diss. Uni Münster 2010, betreut von Barbara Stollberg-Rilinger
Köhler, Matthias: Verhandlungen, Verfahren und Verstrickung auf dem Kongress von Nimwegen 1676-1679. In: Krischer, André/Stollberg-Rilinger, Barbara (Hg.): Herstellung und
Darstellung verbindlicher Entscheidungen. Verhandeln, Verfahren und Verwalten in der
Vormoderne. Berlin 2010 (= Zeitschrift für Historische Forschung, Beihefte; Bd. 45), S. 411441.
Osborne, Toby: Renaissance Diplomacy and the Early Modern State. In: Eich, Peter (Hg.):
Der wiederkehrende Leviathan. Staatlichkeit und Staatswerdung in Spätantike und Früher
Neuzeit. Heidelberg 2011 (= Akademiekonferenzen; Bd. 4), S. 117-138.
Patzold, Steffen: Verhandeln über die Ehe des Königs. Das Beispiel Lothars II. In: Krischer,
André/Stollberg-Rilinger, Barbara (Hg.): Herstellung und Darstellung verbindlicher Entscheidungen. Verhandeln, Verfahren und Verwalten in der Vormoderne. Berlin 2010 (= Zeitschrift
für Historische Forschung, Beihefte; Bd. 45), S. 391-410.
Rohrschneider, Michael: Der gescheiterte Frieden von Münster. Spaniens Ringen mit Frankreich auf dem Westfälischen Friedenskongress (1643 - 1649). Münster 2007 (= Schriftenreihe
der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte; Bd. 30).
Waquet, Jean-Claude: Arnaud d’Ossat ou l’art de négocier. In: Ferrer i Mallol, María Teresa
u.a. (Hg.): Négocier au Moyen Âge – Negociar en la Edad Media: actas del coloquio,
celebrado en Barcelona los días 14, 15 y 16 de octubre de 2004. Barcelona 2005, S. 389-406.
Waquet, Jean-Claude: L’ambassadeur, son domestique et son maître. Trois conceptions de la
négociation sous Louis XIV. In: Quantin, Jean-Louis/Waqut, Jean-Claude (Hg.): Papes,
princes et savants dans l’Europe moderne. Mélanges à la mémoire de Bruno Neveu. Genf
2006, S. 237-252.
Waquet, Jean-Claude: Le négociateur et l’art de négocier dans l’Europe des princes: du
ministre publique à l’envoyé secret. In: Gaintot, B./Serna, P. (Hg.): Secret et rèpublique 17951840. Clermont-Ferrand 2004, S. 39-56.
Wauquet, Jean-Claude (Hg.): Le négociateur face à ses interlocuteurs. L’entretien dans la
pratique diplomatique de la fin du Moyen Age à la première Guerre mondiale.
[noch nicht erschienen]
Waquet, Jean-Claude: Verhandeln in der Frühen Neuzeit: Vom Orator zum Diplomaten. In:
Thiessen, Hillard von/Windler, Christian: Akteure der Außenbeziehungen. Netzwerke und
Interkulturalität im historischen Wandel. Köln/Weimar/Wien 2010 (= Externa; Bd. 3), S. 113131.
Wieland, Christian: The Consequences of Early Modern Diplomacy: Entanglement, Discrimination, Mutual Ignorance – and State Building. In: Flüchter, Antje/Richter, Susan (Hg.):
Structures on the Move: Technologies of Governance in Transcultural Encounter. Berlin/Heidelberg 2012, S. 271-285.
44
Würgler, Andreas: Krieg und Frieden organisieren. Eidgenossen und Gesandte europäischer
Mächte an den Tagatzungen 1470 bis 1510. In: Berner Zeitschrift für Geschichte 74 (2012),
Heft 2, S. 87-105.
4.8.5.14 Diplomatie und Geschenkwesen
In der neueren Forschung werden Geschenke sowie Formen des Schenkens in der Diplomatie
bzw. den außenpolitischen Beziehungen in der Frühen Neuzeit gemeinhin als Elemente politischer Kommunikation / als Bestandteile des politisch-höfischen Symbol- und Zeichensystems
gesehen und untersucht. Ein weiteres in diesem Kontext untersuchtes Thema ist die Rolle des
Geschenks als Mittel der Bestechung (dabei herrscht in der Forschung Einigkeit darüber,
dass zur adäquaten Einschätzung des diplomatischen Geschenkwesens nicht von einem modernen Verständnis von Korruption und Bestechung ausgegangen werden darf, sondern eine
Bewertung vor dem Hintergrund vormoderner Einschätzungen erfolgen muss).
Carrió-Invernizzi, Diana: Gift and Diplomacy in Seventeenth-Century Spanish Italy. In: The
Historical Journal 51 (2008), S. 881-899.
Cassidy-Geier, Maureen: European diplomatic gifts, sixteenth-eighteenth centuries: guest editor’s introduction. In: Studies in the decorative arts 15 (2007), H. 1, S. 2f.
Cassidy-Geier, Maureen: Fragile diplomacy: Meissen Porcelain for European Courts, ca.
1710-63. New Haven u.a. 2007.
Duchhardt, Heinz: Das diplomatische Abschiedsgeschenk. In: Archiv für Kulturgeschichte 57
(1975), S. 345-362.
Falcke, Jeanette: Studien zum diplomatischen Geschenkwesen am brandenburgischpreußischen Hof im 17. und 18. Jahrhundert. Berlin 2006 (= Quellen und Forschungen zur
Brandenburgischen und Preußischen Geschichte; Bd. 31).
Groebner, Valentin: Gefährliche Geschenke. Ritual, Politik und die Sprache der Korruption in
der Eidgenossenschaft im späten Mittelalter und am Beginn der Neuzeit. Konstanz 2000 (=
Konflikte und Kultur – Historische Perspektiven; Bd. 3).
Häberlein, Mark/Jeggle, Christof (Hg.): Materielle Grundlagen der Diplomatie. Schenken,
Sammeln und Verhandeln in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Konstanz u.a. 2013 (= Irseer
Schriften, N. F.; Bd. 9).
Jansson, Maija: Measured Reciprocity. English Ambassadorial Girf Exchange in the 17th and
18th Centuries. In: Journal of Early Modern History 9 (2005), S. 348-370.
Korsch, Evelyn: Diplomatic Gifts on Henri III’s Visit to Venice in 1574. In: Studies in the
Decorative Arts 15 (2007/08), H. 1, S. 83-113.
Netzer, Susanne: Bernsteingeschenke in der Preussischen Diplomatie des 17. Jahrhunderts. In:
Jahrbuch der Berliner Museen 35 (1993), S. 227-246.
Petritsch, Ernst D.: Tribut oder Ehrgeschenk? Ein Beitrag zu den habsburgisch-osmanischen
Beziehungen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: Springer, Elisabeth/Kammerhofer,
45
Leopold (Hg.): Archiv und Forschung. Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv in seiner Bedeutung
für die Geschichte Österreichs und Europas. Wien 1993, S. 49-58.
Reindl-Kiel, Hedda: Der Duft der Macht. Osmanen, islamische Tradition, muslimische Mächte und der Westen im Spiegel diplomatischer Geschenke. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde
des Morgenlandes 95 (2005), S. 195-258.
Richefort, Osabelle: Présents diplomatiques et la diffusion d’image de Louis XIV. In: Bély,
Lucien (Hg.): L’invention de la diplomatie. Moyen age – temps modernes. Paris 1998, S. 262279.
Schmutz, Daniel: Gold in der Welt der Diplomatie. Geschenke des englischen Gesandten
Thomas Coxe auf seiner Mission in die Schweiz (1689-1692). In: Kunst und Architektur in
der Schweiz 51 (2000/2001), S. 23-32.
Thiessen, Hillard von: Exchange of Gifts and Ethos of Patronage in the Relations between
Spain and the Papal States in Early 17th Century. In: Marieke von Bernstorff / Sybille EbertSchifferer / Susanne Kubersky-Piredda (Hg.): L’arte del dono. Scambio culturale tra Italia e
Spagna 1550-1650. Atti della giornata internazionale di studi. Rom 2008.
Thiessen, Hillard von/Windler, Christian (Hg.): Nähe in der Ferne. Personale Verflechtung in
der Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit (Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft 36).
Berlin 2005.
Windler, Christian: Tribut und Gabe. Mediterrane Diplomatie als interkulturelle Kommunikation. In: Saeculum 51 (2000), H. 1, S. 24-56.
4.8.5.15 Diplomatie und „schöne“ Literatur
Greene, Roland: Fictions of Immanence, Fictions of Embassy. In: Fowler, Elizabeth/Greene,
Roland (Hg.): The Project of Prose in Early Modern Europe and the New World. Cambridge
1997, S. 176-202.
Hampton, Timothy: Fictions of embassy. Literature and diplomacy in early modern Europe.
Ithaca u.a. 2009.
Hamtpon, Timothy: The Tragedy of Delegation: Diplomatic Action and Tragic Form in Racine’s ‚Andromaque’. In: Journal of Medieval and Early Modern Studies 38 (2008), H. 1, S.
57-78.
McClure, Alan: Diplomacy and Dementia in Racine’s ‚Andromaque’. In: Beasley, Faith
E./Wine, Kathleen (Hg.): Intersections. Actes du 35. congrès annuel de la North American
Society for Seventeenth-Century French Literature, Dartmouth College, 8 - 10 mai 2003.
Tübingen 2005 (= Biblio 17; Bd. 161), S. 237-246.
Powell, Jason E./Rossiter, William T. (Hg.): Authority and Diplomacy from Dante to Shakespeare. Burlington, VT 2013.
46
4.8.5.16 Diplomatie als Gegenstand der bildenden Kunst
Siehe hierzu Abschnitt 5.3.2 Mächtepolitik und Frieden in Druckgraphik und bildender Kunst
4.8.5.17 Gender
Der Fokus der aktuellen Forschung liegt auf Handlungsmöglichkeiten, Handlungsspielräumen sowie den Grenzen dieser Handlungsspielräume von Frauen in der frühneuzeitlichen Politik. Neben der Diplomatie nehmen die meisten Beiträge Herrscherinnen sowie adlige Frauen an frühneuzeitlichen Höfen in den Blick.
4.8.5.17.1 Frauen als Diplomaten
Aktuelles Forschungsprojekt
Weibliche Diplomatie? Frauen als außenpolitische Akteurinnen. Hist. Institut der Uni Bern,
Leiter: Hillard von Thiessen, Christian Windler.
Infos unter:
<http://www.hist.unibe.ch/content/forschungsprojekte/weibliche_diplomatie/index_ger.html>.
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[hier im Kap. „Gender“ (S. 219-292) noch weitere Beiträge, allerdings Fallstudien].
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