1.1 Aus für Windows XP? Windows XP lebt weiter!

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1.1 Aus für Windows XP? Windows XP lebt weiter!
DSCC – Berlin
Deutscher Senioren-Computer-Club Berlin e.V.
Interessengruppe Windows XP - Leitung Eberhard Thieme
HT110 Windows XP Hilfethema / 1. Grundwissen und Benutzereinstellungen
Aktualisiert im Juli 2009 von Eberhard Thieme
1.1 Aus für Windows XP? Windows XP lebt weiter!
Die Hilfethemen für Windows XP müssen ständig überarbeitet und so auf dem neuesten Stand
gehalten werden. Das ist besonders wichtig, weil Microsoft seit April 2009 den „mainstream support„
beendet hat und nur noch den „erweiterten Support“ (Extended Support) gewährt, der bis 2014 mit
kostenlosen Downloads nur für besonders wichtige Updates läuft, also sicherheitskritische Lücken
schließen. Wer also weiter mit Windows XP zufrieden arbeiten möchte, muss sich ständig um die Lebensfähigkeit seines Betriebssystems kümmern. Dem Betriebssystem Windows XP wurde mit Erscheinen des Windows Vista das Ende vorausgesagt. Begründet wird das mit der LebenszyklusStrategie (Lifecycle Guide) von Microsoft. Für jedes neue Windows werden 5 Jahre Lebenszeit vorgegeben, bis der Nachfolger auf dem Markt erscheint. Dem Vorgänger des Nachfolgers stehen noch 5
Jahre Hilfe und Unterstützung zu, dann winkt das Aus. Bei Windows XP hat Microsoft eine Ausnahme
gemacht und die Lebenszeit verlängert. Das ist der guten Qualität, der Sicherheit und dem
Verkaufserfolg des Betriebssystems geschuldet. Kein anderes Betriebssystem hat diesbezüglich
Windows XP bisher übertroffen. Es lebt seit 2001 und dauert bis zu zwei Jahre nach dem Erscheinen
des Vista-Nachfolgers im Jahr 2010, das Windows 7. Ursprünglich war diese zweite Phase nicht als
"Lösungen für Endanwender" gedacht, doch bei XP Home und Media Center Edition macht Microsoft
die Ausnahme. So lebt theoretisch Windows XP länger als die Windows Vista Home Version.
Die bei Computerfreunden bisher beliebteste Windows-Version XP wird von Microsoft als OEMVersion seit 30.6.2008 nicht mehr verkauft und trotzdem ist es noch zu haben (z.B. als System Builder
Version). Microsoft erlaubt auch seit einiger Zeit großen Herstellern Windows Vista mit Downgrade zu
Windows XP anzubieten und kündigt an, dass auch Windows 7 mit Windows XP als DowngradeOption möglich sein wird. PC-Lieferanten wie Fujitsu-Siemens, HP und Dell legen bereits vielfach ihren Vista-Rechnern eine DVD mit XP zum Downgrade bei, da nach wie vor eine große Nachfrage
nach dem älteren Betriebssystem besteht. So wird zwar der Verkauf als Vista gezählt, aber als XP genutzt. Große Firmen wie Daimler, General Motors, Intel und andere bleiben weiterhin Nutzer von Windows XP und warten mit der PC-Umrüstung auf den Nachfolger – also Windows 7. Auch viele
deutschsprachigen Windows-Nutzer bevorzugen XP. Diese Tatsachen bewegen nun die Freunde von
Windows XP nach Wegen zu suchen, ihr Windows XP so lange wir möglich am Leben zu erhalten.
Experten in Fachliteratur und Internet geben Hinweise und Vorschläge wie Windows XP erhalten und
optimiert werden kann. Es gibt so keinen Grund, sich von Windows XP zu verabschieden.
Ende des Jahres 2002 entstand im Deutschen Senioren-Computer-Club die Interessengruppe Windows XP und stellte sich die Aufgabe, zum Verständnis und Umgang mit Windows XP Beiträge zu
leisten und eigene Ideen zu entwickeln. In den Jahren von 2002 bis 2009 haben wir aus Büchern,
Zeitschriften und eigenen Tests viel gelernt und das daraus resultierende Wissen und die erarbeiteten
Erfahrungen in Vorträgen, Artikeln und Konsultationen vermittelt. Bisher verborgene Systemeigenschaften wurden erkannt und beherrscht. So stellt sich die Frage: Warum nicht bei Windows XP bleiben? Dazu folgende Überlegungen: Wir sind so zu sagen mit dem Betriebssystem auf Du und Du und
können mitreden, wenn es um Probleme geht. Trotzdem gibt es immer noch offene Fragen, die noch
zu lösen wären. Manches ist zwar schon getestet aber noch nicht niedergeschrieben, einiges muss
auch noch ausprobiert werden. So ist man mit dem System alt geworden und möchte es gern behalten, anstatt nun noch einmal von vorn zu beginnen. Obwohl viele sagen: Wer mit XP gearbeitet hat,
kommt auch mit Vista zurecht. Das kann sein. Aber wenn man immer älter wird, bleibt man lieber bei
dem, was man kennt. Solange im DSCC unsere Clubfreunde noch mit Windows XP arbeiten möchten
und dazu die Interessengruppe XP zur Hilfe bei auftretenden Problemen gebraucht wird, werden wir
weiter bestehen bleiben und unseren Senioren zur Seite stehen.
Ein anderer Gesichtspunkt ist die immer weiter fortschreitende Entwicklung der technischen
Computerausstattung. Hohe Leistungen bei Prozessoren und Grafikkarten, große Speicherkapazität
und vielseitige Einsatzmöglichkeiten begeistern viele Computerfreaks. Jeder kann seine Haus- und
Wohnungselektronik voll vernetzen, mehrere Computer, Fernseher, Multimediatechnik vom „Home
Entertainment“ bis zum Kühlschrank-, Kochherd- und Kaffeemaschinen-Service. Das ist zwar
Wahnsinn, man kann es auch sein lassen, denn dazu ist die Qualifikation eines Computerspezialisten
erforderlich, was mit 50 Jahren vielleicht noch zu schaffen ist, aber nicht mit 80 oder noch älter. Wir
sind schließlich ein Senioren-Computer-Club. Für die gerätetechnische Ausrüstung bedarf es
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schließlich ein Senioren-Computer-Club. Für die gerätetechnische Ausrüstung bedarf es entsprechenden Kostenaufwand. Nun beziehen viele unserer Senioren bescheidene Renten, die der Anschaffung
der genannten Technik Grenzen setzt. Für die Möglichkeiten, für die wir Senioren die Computertechnik anwenden, wie Schreiben, Bildbearbeitung, Ton- und Videotechnik, reicht auch Windows XP noch
aus. Es kann sein, dass der eine oder andere Computerspiele mag, aber das sind wohl Ausnahmen
und mit Windows XP geht auch das noch.
Mit der Installation des Service Packs 3 für Windows XP ist eine gute Ausgangsposition für den Erhalt und die weitere Pflege des Windows XP gegeben. Da Service Pack 3 die Sicherheit des Betriebssystems mit Updates seit Service Pack 2 weiter aufrecht erhält, wird es nur noch notwendig sein, die
folgenden Sicherheits-Updates sorgfältig zu installieren und diese zugleich in einem Archiv zu sichern.
Wenn einmal nichts mehr geht, werden diese für die erneute Installation von Windows XP benötigt,
auf dem bisherigen oder auch auf einem neuen Computer, wenn man sich dazu entschließen sollte.
Dazu gehört die Original-Setup-CD mit Windows XP, die später erschienenen Service Packs und die
danach heruntergeladenen Sicherheitsupdates. In unseren Hilfethemen wird beschrieben, wie das
bisher genutzte Windows XP problemlos auch auf einen neuen Computer umziehen kann.
Wer auch nach 2014 bei Windows XP bleiben möchte, kann darauf vertrauen, dass auch dann
Windows XP so zuverlässig arbeitet, wie bisher. Der Benutzer muss es nur gut warten und sorgfältig
mit ihm umgehen. Offen bleibt dabei immer noch, ob es dann nicht noch etwas Besseres gibt.
Welche Fragen sollten dabei beachtet werden?
Wie bereits oben hingewiesen wurde, muss sich der Benutzer von Windows XP ein Archiv von Service Packs – je nach vorhandener Windows XP Setup-CD (mit Service Pack 1 oder 2) – mit fehlenden
Service Packs und nachfolgenden Sicherheitsupdates auf CD/DVD anlegen. Dazu können Tools helfen, die von PC-Zeitschriften (c’t Magazin für Computer Technik / PC-Welt usw.) angeboten werden.
Wer diese Updates ständig manuell heruntergeladen und gespeichert hat, ist dabei im Vorteil. Wer
sich zutraut, eine selbstgemachte Installations-CD inklusive des Service Pack 2, neuerdings auch mit
Service Pack 3 als selbstartende Setup-CD zu brennen, kann sich viel bei oben genanntem Archiv
sparen. Dazu verweisen wir auf unser Hilfethema 3.29.
Ausführliche Anleitungen werden in unserer Hilfethemengruppe 5 gegeben. Wichtig ist nicht nur die
Sicherung aller bisher vorhandenen Daten und Einstellungen, sondern auch der bei Kauf des Computers mit geteilte „Productkey“ des Betriebssystems. Eine Produktaktivierung über Internet oder Telefon
wird von Microsoft nach wie vor verlangt. Nicht immer gelingt die Produktaktivierung bei Installation
auf einen neuen Computer. Dazu ist ein Service-Mitarbeiter des Microsoft-Callcenters zu überzeugen,
dass das Betriebssystem nur noch auf dem neuen Computer genutzt wird. Die Produktaktivierung bei
einer erneuten Installation auf dem bisherigen Computer erfolgt anstandslos automatisch.
Auch nach Neuinstallation sind Firewall und Antivirenprogramm wichtige Schutzmittel gegen
Schadprogramme, wie Viren, Trojaner und Rootkits. Am besten ist aber immer wieder das Surfen im
Internet als eingeschränkter Benutzer. Mit DSL im Internet reicht auch die Router-Firewall aus.
Für Windows Vista entwickelte neue Programme sind manchmal nicht für XP kompatibel. Es kann
dann über Internet bei den Herstellern nachgeforscht werden, welche Treiber für Windows XP erhältlich sind. Das Gleiche trifft auf Hardwaregeräte zu, die nachträglich eingebaut wurden oder bei Neukauf eines Computers Bestandteil der Computerausstattung sind, dessen Treiber Windows XP nicht
im Cache hat. Wer das Basteln im Alter noch nicht verlernt hat, wird auch damit zurecht kommen.
Schließlich ist zu empfehlen, sich eine Rettungs- oder Reparatur-CD anzulegen. Nicht immer ist
gleich eine Neuinstallation notwendig, wenn nur eine Systemdatei oder ein Treiber ausgefallen ist und
aktualisiert werden muss. Auch dazu gibt es ein Hilfethema 3.27.
Wer nun noch das Aussehen (Outfit) und die Bedienoberfläche (Desktop) dem neuen Windows
Vista ähnlicher machen möchte, dem kann auch geholfen werden, wenn es auch noch nicht die gläserne Oberfläche von Vista sein wird. Wer all das beachtet, wird auch weiterhin Freude am Windows
XP haben.
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