Pressemitteilung - AlliiertenMuseum

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Pressemitteilung - AlliiertenMuseum
Presseinformation
Berlin, den 23. Mai 2013
Von G.I. Blues zu G.I. Disco – Der American Way of Music in Deutschland
Neue Sonderausstellung zur Popkultur im AlliiertenMuseum
Von Jazz über Rock ’n’ Roll, Beat, Pop und Disco-Sound bis Rap und Hip-Hop – populäre
Musik aus den USA beeinflusst seit dem Zweiten Weltkrieg das Lebensgefühl der Menschen
in Deutschland. Jahrzehntelang waren auch die amerikanischen G.I.s Mittler der USPopkultur. Über den Soldatensender AFN verbreiteten sich die musikalischen Trends aus
Übersee. Die neue Sonderausstellung des AlliiertenMuseums „Von G.I. Blues zu G.I. Disco –
Der American Way of Music in Deutschland“ beschäftigt sich mit dem Einfluss der USSoldaten, ihrer Musik und ihres Lifestyles auf die deutsche Jugendkultur seit 1945.
Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Auf einer „Schallwelle“ sind die
Sounds aus sechs Jahrzehnten zu hören – vom Jazz des AFN bis zum Hip-Hop. In sechs
Themenräumen werden verschiedene Kapitel der Popgeschichte beleuchtet und in Beziehung
zu den G.I.s in Deutschland gesetzt. So weckten nach dem Zweiten Weltkrieg Jazz und
amerikanischer Big-Band-Sound ein neues Lebensgefühl. Vor allem im amerikanischen
Sektor Berlins entstanden Clubs, Bars und Tanzlokale. Jazzfans trafen sich in der
„Badewanne“, Offiziere flirteten per Tischtelefon im „Resi“. Elvis Presley war bereits ein
Superstar, als er 1958 seinen Militärdienst in Hessen antrat. Rock ’n’ Roll wurde zur neuen
Jugendkultur. Andere in Deutschland stationierte G.I.s starteten ihre Musiker-Karrieren von
Deutschland aus, etwa die fünf Mitglieder von The Monks oder später Sydney Youngblood.
Auch nach dem Abzug der Alliierten in den 90er Jahren beeinflussten die Beziehungen
zwischen Amerikanern und Deutschen die Musikszene. Städte, in denen die US-Armee
Stützpunkte beibehielt, wie etwa Heidelberg und Stuttgart, gehörten zu den ersten Zentren des
deutschen Hip-Hop.
Die Ausstellung thematisiert auch die politischen Dimensionen im deutsch-amerikanischen
Verhältnis. Während in den siebziger Jahren Disco-Musik die Tanzflächen beherrschte,
protestierten zugleich bundesweit junge Menschen gegen den Vietnamkrieg. Der „American
Way of Life“ wurde kritisch hinterfragt. In der New Yorker Bronx entwickelte sich seit Ende
der 70er Jahre der Hip-Hop. Der neue Musikstil eroberte nach und nach auch deutsche Diskos
wie etwa das Berliner „La Belle“, wo vor allem afroamerikanische G.I.s und Jugendliche aus
Familien mit Migrationshintergrund feierten. Auf die Diskothek wurde im April 1986 ein
Bombenanschlag verübt, der Tote und Verletzte forderte.
In Videobeiträgen schildern Zeitzeugen wie Clublegende Rolf Eden, Schlagersänger Bata Ilic,
Moderator Ron Williams, die Sängerinnen von Silver Convention und DJ Michi Beck (Die
Fantastischen Vier) ihren persönlichen Bezug zu den G.I.s, den Clubs und der Musik.
Ausstellungsstücke wie Plattenschneider, Jukebox, Ghetto-Blaster und der erste Walkman
veranschaulichen nicht nur den sich wandelnden Lifestyle, sondern auch die Fortschritte in
AlliiertenMuseum, Clayallee 135 – Outpost, 14195 Berlin
Telefon +49 / (0)30 / 81 81 99 -0
Fax +49 / (0)30 / 81 81 99 -91
E-Mail [email protected]
www.alliiertenmuseum.de
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Berlin, den 23. Mai 2013
der Unterhaltungselektronik. Ausstellungsbesucher können die Jukebox in Gang setzen und
für 50 Cents zwei Songs auswählen. In die Ausstellung ist ein Disco-Raum integriert, in dem
man tanzen oder am Mischpult die eigenen Fähigkeiten als DJ testen kann. Zu den Exponaten
zählen Leihgaben wie eine Original-Fieldjacke von Elvis Presley, die Goldene Schallplatte
von Silver Convention für den Song „Fly Robin Fly“ und ein Paar Adidas Superstars mit den
Original-Autogrammen von Run DMC aus dem Fundus von MTV-Moderator Patrick
Bouédibéla. Daneben wecken zahlreiche Fotos, Plakate und Dokumente Erinnerungen ans
Nachtleben der vergangenen 60 Jahre.
Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Berliner DJ-Duo „G.I. Disco“, Daniel W.
Best und Kalle Kuts. Die Firma Urban Ears stellte die Kopfhörer an der Schallwelle zur
Verfügung. Von der Firma Numark stammt das DJ-Equipment.
Die Ausstellung „Von G.I. Blues zu G.I. Disco – Der American Way of Music in
Deutschland“ ist vom 24. Mai bis zum 27. April 2014 täglich von 10 bis 18 Uhr außer
montags im AlliiertenMuseum zu sehen. Zur Sonderausstellung erscheint eine Musik-CD mit
ausgewählten Songs und 54-seitigem, bebilderten Booklet. Führungen durch die Ausstellung,
Filmpräsentationen und Workshops sorgen für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Honorarfreies Bildmaterial können Sie unter www.alliiertenmuseum.de/presse herunterladen.
Rückfragen an Cecilia Reible, mobil: 0170-903 31 98 oder [email protected]
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