Der Britische Bushersteller AEC, Asso

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Der Britische Bushersteller AEC, Asso
31143_HMS_Hethel
06.06.2005
11:14 Uhr
Seite 1
Chapman / Rindt
Der Britische Bushersteller AEC, Associated Equipment Company Ltd, gegründet 1908 wurde von Lotus 1967
beauftragt, einen Renntransporter für das
Formel 1 Team zu bauen. Konzipiert für 3
Lotus 49 von 1967, kamen die Pläne dazu
von Lotus selbst. Als Chassis nahm man
kurzer Hand jenes (Swift, 36’ mit 8.3 Liter
Diesel 6 Zylinder Motor), das auch für den
zum Wahrzeichen London’s gewordenen
Doppeldeckerbus verwendet wurde. Der
geschlossene Aufbau aus Holz (mit
Aluplatten beplankt) wurde bei Norwich
Coach Works in Auftrag gegeben.
Anstatt des Automatic-Getriebes fand ein
5-Gang-Getriebe Verwendung. Die Flugzeugbau-Ausbildung des Colin Chapman
fand auch im Transporter seine Anwendung. Selbst voll beladen konnte man auf
steilen Landstraßen sowie auf der Autobahn mit diesem „Leichtbau-Renn-Transporter“ recht zügig vorankommen.
Eddie Dennis & Co schafften so für Weltmeister Clark, Hill, Rindt & Fittipaldi
Beladen konnte man den Transporter mit 3 Autos. In die obere Etage konnten zwei Wagen mittels hydraulischer Rampe gehievt werden,
das dritte Auto fand über dem Heckmotor Platz. Ein Schrank, der sämtlichen Werkzeugen, Ersatzteilen, Benzinkanistern, Öldosen u.s.w.
Platz bot wurde im „Mittelschiff“ untergebracht, wo sich auch die Werkbank und weitere Stauräume befanden.
Ausgestattet war der Transporter neben dem Fahrersitz mit 2 ausgedienten WW II Flugzeugsitzen sowie einem alten Lotus Europa Sitz
hinter dem Fahrer. Hinter diesen Sitzgelegenheiten gab es noch zwei Schlafkojen. Die obere war umrahmt und leicht nach hinten
geneigt, damit der dort Liegende nicht herausfallen sollte (was aber laut Zeitzeugen trotzdem regelmäßig passierte). Die untere Koje
war sehr eng und fand meist als Stauraum Verwendung. Im Rotationssystem konnte somit zumindest immer ein Mechaniker schlafen
und Italien oder Spanien Non-Stop erreicht werden.
1973 verkaufte Lotus den Transporter. Er wurde von verschiedenen Rennteams (auch in Schottland) bis 1987 bei Bergrennen eingesetzt.
Schließlich landete er in einem Hinterhof wo er viele Jahre unter freiem Himmel dem englischen Wetter ausgesetzt war.
Nach der Entdeckung der HMS HETHEL (Her Majesty’s Ship Hethel, [Ort der Lotus Werke] wie der Truck auf Grund seiner enormen Größe
für 60er Verhältnisse liebevoll von den Rennmechanikern genannt wurde) durch Erich Walitsch kam auch dieser Ball ins Rollen. Die Rettung, Wiederherstellung und Wiederverwendung, wie in alten Zeiten, wurde vorerst angezweifelt. Doch das schwierige Unterfangen
wurde in Anbetracht der gesamten History unumgänglich.
1972 black/gold
– John Player Special
1967 in Lotus Farben mit Nigel Dennis
1968–71 Gold Leaf
Vintage Security Racing wird die „HMS HETHEL“, wie zu Zeiten unseres unvergessenen Jochen Rindt,
mit dem Transport seiner Rennwagen betrauen.
Special Thanks to: Eddie Dennis, Bob Dance, Clive Chapman and Classic Team Lotus, Tony Emmerson, Harvey Coachbuilders,
Paul Banham, Erich Walitsch www.jochen-rindt.at