PM Strangers on train

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PM Strangers on train
Pressemitteilung
Verbrechen aus Kalkül: Zwei Fremde, zwei Mörder
Das English Theatre Frankfurt eröffnet die Spielzeit 2014/15 mit „Strangers on a
Train“ nach der Romanvorlage von Patricia Highsmith, die Alfred Hitchcock durch
seine gleichnamige Filmadaption schlagartig berühmt gemacht hat. Zwei Fremde
begegnen sich im Zug, jeder von ihnen hat jemanden, den er loswerden will, für
den einen ist die Idee, die Morde einfach zu tauschen, ein irrwitziger Spaß, für den
anderen bitterernst. Craig Warner hat den Psychothriller für die Bühne adaptiert.
Kurzinhalt
Der wohlhabende Dandy Bruno Anthony hat den perfekten Plan geschmiedet, um
seinen verhassten Vater loszuwerden. Der ehrgeizige Architekt Guy Haines, den er
zufälligerweise (?) im Zug kennenlernt, erscheint ihm der ideale Partner für sein
mörderisches Vorhaben zu sein, denn Guy will auch jemanden loswerden: die
untreue Ehefrau, die unwillig ist, sich scheiden zu lassen. Das Mordkomplott ist
einfach: Wenn er, Bruno, Guys ungeliebte Ehefrau ermorden würde, und dieser
dafür seinen Vater, dann gäbe es keine Spur zu ihnen. Sie kennen sich nicht, sie
sind Fremde, sie haben kein Motiv.
Guy hält die ganze Idee für einen absurden Spaß. Als dann wenig später seine
Ehefrau tatsächlich ermordet wird und Bruno seinen Tribut fordert, ist ihm nicht
mehr zum Lachen zumute. Obwohl Guys Leben nach dem Tod seiner Frau eine
erfreuliche Wende erlebt - er kann nun seine Geliebte heiraten und hat beruflichen
Erfolg - mischt sich Bruno zunehmend in sein Leben ein, sucht in ihm einen Freund,
klebt an ihm, bedroht ihn. Guy lässt sich erpressen. Die Polizei ermittelt, analysiert,
zieht Schlüsse. Und obwohl sich am Ende alles zum Guten zu wenden scheint, gibt
es kein Happy End, nur ein zu beruhigendes Gewissen...
Hintergrund
Patricia Highsmith erster Roman wurde 1950 unter dem Titel „Strangers on a
Train“ veröffentlicht. Sie arbeitete an dem Buch über fünf Jahre und konnte
Erfahrungen aus ihrer privaten Umgebung (u.a. Alkoholismus, Homosexualität)
darin verarbeiten. Bereits eine Woche nach der Buchveröffentlichung kam die erste
Anfrage zu den Filmrechten. Doch Highsmith wartete ab und gab die Rechte
schließlich – ohne zu wissen mit welchem berühmten Regisseur sie verhandelte, da
er seinen Namen zunächst geheim hielt – für einen kleinen Preis an Alfred
Hitchcock. Dessen gleichnamige Filmadaption von 1951 ist bis heute insbesondere
aufgrund der Schlussszene (Der Zweikampf auf dem sich immer schneller
drehenden Karussell) berühmt. Auch Patricia Highsmith kam die Filmversion
zugute: sie wurde quasi über Nacht weltberühmt.
1955 trat ihre berühmtester Antiheld, Tom Ripley, erstmals in Erscheinung. Ihr Buch
„Der talentierte Mr. Ripley“ wurde mehrfach verfilmt. Es folgten vier weitere
„Ripley-Bücher“. Highsmith schrieb einmal, die Antriebsfeder für ihre Romane liege
in der Faszination der Amoral der Protagonisten:
„[Ich zeige] den unzweideutigen Triumph des Bösen über das Gute, und ich freue
mich daran.“
Buch, Film und Theater:
Patricia Highsmith (1921-1995) sagte von sich selbst, sie sei eine „suspense“Autorin. In ihren Werken schreibt sie über die psychologischen Triebfedern
menschlichen Handelns. Ihre Kriminalliteratur beschäftigt sich nicht mit der Frage
„whodunit“, sondern mit der Frage „whydunit“. Sie faszinierte die Thematik, wie der
„unscheinbare Durchschnittsmensch“ zu einem Verbrechen kommt, was ihn dazu
antreiben könnte. Highsmith spürt das Innenleben ihrer Protagonisten auf, weniger
deren moralischen Verhalten.
Patricia Highsmith lässt in ihrem Buch „Strangers on a Train“ zwei
grundverschiedene Charaktere aufeinandertreffen: Den aufstrebenden Architekten
Guy Haines und den Dandy aus reichem Elternhaus, Charles Bruno. Das zufällige
Treffen im Zug zieht für den anständigen Guy einen Rattenschwanz unheimlicher
Geschehnisse nach sich. Er wird Bruno nicht mehr los und es entspinnt sich ein
psychologisches Machtspielchen: wie schafft der kühl kalkulierende Bruno es, dass
ein ehrenhafter Mann zu einem Mörder wird?
Hitchcock muss die Geschichte um den Antihelden Bruno Charles so originell
gefunden haben, dass er sich gleich nach der Lektüre um die Filmrechte bemühte.
Er teilt sein Interesse für Themen um Schuld/Unschuld und das kalkulierte
Verbrechen durch die Idee des perfekten Mordes mit Patricia Highsmith.
Als Drehbuchautor beauftrage der Meister des Suspense den erfahrenen Schreiber
Raymond Chandler. Hitchcock aber verlangte sehr viele Änderungen und war mit
Chandlers Drehbuch unzufrieden, so dass er ihm kündigte. Ben Hecht, Whitfield
Cook und Czeni Ormonde schrieben das Buch für den Film schließlich zu Ende. In
Hitchcocks Verfilmung sind wesentliche Punkte geändert (Namen der Protagonisten,
Berufe, Szenen, das Ende, den Mord ...) oder ganz weggelassen.
Der Autor Craig Warner (geboren 1964) adaptierte „Strangers on a Train“ 1996 als
Hörversion für das Radio und dann 2013 für die Bühne. Am Londoner West End
wurde es am 19. November 2013 am Gielgud Theatre uraufgeführt. Regie führte
Robert Allan Ackerman und produziert wurde das Stück von Barbara Broccoli.
Strangers on a Train
Ein Psychothriller von Craig Warner nach dem Roman von Patricia Highsmith
Premiere: Freitag, 12. September 2014, um 19:30 Uhr
Regie: Tom Littler
Bühnenbild/Kostüm: Bob Bailey
Lichtdesign: Ben Cracknell
Sounddesign: Max Pappenheim
Schauspieler: Timothy Allsop (Robert Treacher), Karen Ascoe (Elsie), Robert
Benfield (Arthur Gerard), Rob Heanley (Myers), Alex Mann (Guy Haines), Augustina
Seymour (Anne), James Sheldon (Charles Bruno)
Spielzeit: 12. September 2014 – 01. November 2014
Vorstellungen: Dienstag bis Samstag um 19.30 Uhr, Sonntag um 18.00 Uhr
Preise/Vollzahler: zwischen 25 und 37 Euro
Ermäßigung: zwischen 15 und 18 Euro
Kartenvorverkauf: Gallusanlage 7, 60329 Frankfurt/M
Öffnungszeiten des Ticketschalters:
Montag: 12.00 bis 18.00 Uhr
Dienstag bis Freitag: 11.00 Uhr bis 18.30Uhr
Samstag: 15.00 bis 18.30 Uhr
Sonntag: 15.00 bis 17.00 Uhr
Tel.: 069 / 242 316 20
Fax: 069 / 242 316 45
E-Mail: [email protected]
Im Internet unter: www.english-theatre.de