Programme brochure (German/English PDF)

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Programme brochure (German/English PDF)
Konzerte – Filme – Workshop – Gespräche
25.-28. juni 2009 – Babylon Berlin
what
makes
music
laugh?
what makes music laugh?
i n t r o
Musik ist eine Sprache, die überall verstanden wird. Musik ist Kommunikation.
Musik ist ein Monster.
Es gibt gute und schlechte Musik, E- und U-, F- und L-Musik. Alte Musik,
klassische Musik, zeitgenössische Musik, Neue Musik, Sakralmusik, elektroakustische Musik, elektronische Musik, Jazz, Free Jazz und Improvisierte
Musik, Instant Composing, New Thing, Weltmusik, Volksmusik, Schlagermusik,
Tanzmusik, Electronica, HipHop, Indie, Metal, Pop, Punk, R & B, Blues, Gospel,
Rock. Bühnenmusik, Filmmusik, Marschmusik, Straßenmusik, Gebrauchsmusik,
Nationalhymnen und Unternehmenshymnen. Es gibt Musik im Sport
(Fußballstadion, Olympiaden, etc.), im Kaufhaus, im Flieger, auf dem Jahrmarkt,
im Zirkus, in der Kneipe, usw. Oftmals scheint es kein Entrinnen zu geben.
Wir kennen den Begriff der leichten und der schweren Musik und auch der
Trauermusik. Was aber ist wohl das ´umgekehrt Erhabene´ zur Trauermusik?
Ist das Lachen, der Humor, eine musikalische Bezugsgröße?
Oder, wie Frank Zappa einst fragte: „Does Humour Belong in Music?“
Komische Musik gibt es per definitionem nicht, weil Musik als tendenzlose
Kunst gilt und Komik immer eine Tendenz hat, und sei es nur die, Lachen hervorzurufen.
Damit soll nicht präjudiziert werden, dass Komponisten/Interpreten/
Improvisatoren usw. humorlos seien.
Joseph Haydn (1732-1809) z.B. war für seinen ausgeprägten Sinn für Humor
bekannt, der u.a. in seiner Symphony No. 94 zum Ausdruck kommt, die
gemeinhin als ´Surprise Symphony´ bezeichnet wird, als Symphonie „mit dem
Paukenschlag“.
Mozart (1756-1791) komponierte ein Sextett mit dem Titel ´Ein musikalischer
Spaß´ (Dorfmusikanten-Sextett). Anlass der Entstehung und Daten einer ersten
Aufführung sind nicht bekannt.
Der einstige Cabaret-Pianist und Komponist Eric Satie (1866-1925) schrieb
1895 das Klavierstück ´Vexations´, das laut Anweisung 840 Mal hintereinander
gespielt werden sollte (1963 organisierte John Cage die erste vollständige
Aufführung.) Satie schuf außerdem Stücke mit Titeln wie ´Trois embryons
desséchés´ (Drei vertrocknete Embryos),´Trois morceaux en forme de poire à
quatre mains´ (Drei Stücke in Birnenform für vier Hände), ´Véritables préludes
flasques (pour un chien)´, (Wahrhaft schlaffe Präludien [für einen Hund]), usw.,
die, so seine Spielanweisung, „leicht wie ein Ei“ und „wie eine Nachtigall mit
Zahnweh“ daherkommen sollten.
Der musikalische Witz des amerikanischen Komponisten Charles Ives (18741954) wird u.a. in seiner Symphony No. 2 kenntlich, die mit einem militärischen
Weckruf (reveille bugle call) endet.
Eine große Rolle spielte wirkungsgeschichtlich der amerikanische Komponist,
Arrangeur und Pianist Carl Stalling, der zwischen 1938 und 1958 über 600
Zeichentrickfilme vertonte (die ja fast immer ´lustig´ sind) und dafür eine Art
music is a universal language
kaleidoskopische Musik ersann. Er hatte Zugriff auf ein (seinem Auftraggeber
Warner Bros. gehörendes) großes Repertoire bekannter Stücke (Pop, Jazz,
klassische Musik), die er ´dekonstruierte´ und neu zusammensetzte (cut-andpaste Methode) unter Einbeziehung zahlreicher unorthodoxer Instrumente und
Geräuscherzeuger. Damit wurde er nicht zuletzt zu einem Vorläufer der experimentellen Musik, die sich dieser Methode ebenfalls bediente. Der Musiker John
Zorn bestätigt, dass die Zeichentrickfilm-Musik nachhaltigen Einfluss auf seine
eigene musikalische Entwicklung hatte.
Wie der Komponist Carl Stalling, der den Sound der Zeichentrick-Musik schuf, so
war auch Spike Jones ein Wegbereiter eigenständiger Musikformen, ein Virtuose,
Visionär und ein Präzisionsarbeiter wie Stalling und später Frank Zappa. Spike
Jones (1911-1965) begann als Perkussionist für diverse Radioshows, bevor er
1940 seine eigene Band gründete: Spike Jones and His City Slickers. Mit dieser
Gruppe erstklassiger Musiker, die sehr schnell sehr populär wurde, war er für
nahezu 20 Jahre der unangefochtene innovative Großmeister des amerikanischen Showbusiness und Tourneebetriebs. Seine ausgefeilten Arrangements,
seine ungewöhnliche, bizarr-groteske Instrumentierung und die temporeiche,
absolut perfekte Inszenierung der surrealen Musiknummern inspirierten zahlreiche Künstler späterer Jahre, darunter den amerikanischen Schauspieler,
Komiker und Musiker Ernie Kovacs, die englische Komikertruppe Monty Python
und ihren Flying Circus wie auch Fluxus-Künstler und Musiker.
Der Spike Jones der nachfolgenden Rock´n´ Roll-Ära hieß Frank Zappa. Auch er
beherrschte wie Jones die Kunst der konzeptgebundenen Improvisation, und
wie Jones verstand es Zappa, sich und seine Musiker bei jedem Bühnenauftritt
stets aufs Neue selbst zu überraschen – kein Konzert glich dem anderen. „Er
war kein Freak, sondern ein scharfer Analytiker der Gesellschaft, der seine
Erkenntnisse in seiner musikalischen (und filmischen) Arbeit umzusetzen verstand. Er wäre auch ein guter Banker oder Immobilienmakler geworden. Aber
er hatte dieses unglaubliche musikalische Talent und schuf eine einzigartige
und profunde Synthese aus amerikanischen und europäischen Einflüssen, die
ich die Zappa-Dada-Technik nenne“ (Glenn Ferris, Posaunist).
Edgar Varèse (1883-1965), der amerikanische Komponist und Dirigent französischer Herkunft, war für Zappa von maßgeblichem Einfluß (ebenso wie für
Grateful Dead, Jefferson Airplane und Soft Machine). Auch mit Strawinsky,
Bartók, Webern, Hauer, Krenek und Schönberg setzte sich Zappa auseinander.
Und er hörte Ornette Coleman, Cecil Taylor und Eric Dolphy und befasste sich
mit tibetanischer und arabischer Musik.
Zappa, der sich zeit seines Lebens immer auch für grafisches Gestalten und den
Film interessierte (acht Filme hat er zwischen 1971 und 1989 selbst realisiert)
wusste um die Schlüsselbedeutung der Bühnenperformance („visual humour
accompanied by music“). Wie sehr ihn die Frage umtrieb, die auch uns hier
beschäftigt, beweist sein legendärer Bühnenauftritt von 1984 und der ein
what makes music laugh?
i n t r o
Jahr später veröffentlichte Film, der den Titel trägt: „Does Humour Belong In
Music?“
In der Steve Allen Show von 1963 bespielte Zappa zwei Fahrräder (damit hatte
er sich die Einladung in die Show ´erwirkt´); in späteren Jahren dirigierten Zubin
Mehta, Pierre Boulez und Kent Nagano einige von Zappas Orchesterwerken
(L.A. Philharmonic Orchestra, Ensemble InterContemporain, London Symphony
Orchestra); das Frankfurter Ensemble Modern spielte mit Frank Zappa im
September 1992 – es war Zappas letzte Produktion - die ´Yellow Shark´ KonzertSerie ein und veröffentlichte dann posthum eine weitere Einspielung: Ensemble
Modern Plays Frank Zappa (Greggery Peccary & Other Persuasions, 2002). Wie
William S. Burroughs in ´Naked Lunch´ führte Zappa in seinen Arbeiten beharrlich vor Augen, was da „nackt am Ende der Gabel zappelt“.
What Makes Music Laugh?
Es sind dies musikalische Originalität, Virtuosität und innovative Konzepte,
Authentizität und unorthodoxe Spielhaltungen, Spielfreude und Timing, die
reflektierte Gestaltung des Bühnenauftritts (aurale und visuelle Architektur)
und die direkte Kommunikation mit dem Publikum (´compassionate listening´),
derer es im Beziehungsdreieck zwischen Spieler – Mitspielern und Zuhörer
bedarf, damit sich die Zauberkraft der Musik entfalten kann.
Musik richtet sich bekanntlich nicht an die Anschauung, sondern an die
Einbildungskraft. Wir wissen aber auch: „Es kann nichts in den Verstand
kom­men, außer durch die Einbildungskraft“ (J.G. Fichte). In den geschichtsphilosophischen Betrachtungen von Nietzsche bis Schlegel lesen wir u.a.,
dass „Freude, Fröhlichkeit, die Freisetzung aller Kräfte im freien Spiel und die
uneingeschränkte Autonomie eines wirklich geselligen Lebens“ die Geburt der
Komödie bedingten.
Der zeitgenössische Komponist Pelle Gudmundsen-Holmgreen nennt als
musikalisches Ideal die „Verbindung von Askese und Ekstase“. Die Beatpoeten
sprachen von „matter in motion“. Wir sprechen von „music that matters“.
„Information ist nicht Wissen. Wissen ist nicht Weisheit. Weisheit ist nicht
Wahrheit. Wahrheit ist nicht Schönheit. Schönheit ist nicht Liebe. Liebe ist
nicht Musik. Musik ist das Beste“ (Frank Zappa).
Zahlreiche der im Rahmen dieses Festivals präsentierten KünstlerInnen wurden
neben dem klassischen Kanon entscheidend auch geprägt von den Texten
und der Musik der Dadaisten, Surrealisten und Lautpoeten der 50er und 60er
Jahre, von Karl Valentin, Ernst Jandl, den Marx Brothers und Spike Jones, Carl
Stalling und Frank Zappa, Monty Python, den Situationisten, der Libertarian
und der Fluxus-Bewegung – und nicht zuletzt von lokalen und regionalen
Kultureinflüssen, die wiederum ganz spezifische musikalische Eigenheiten und
Stilistiken hervorbrachten wie die sogenannte Volksmusik, der sich eine junge
Generation von MusikerInnen inzwischen fasziniert zuwendet, sie ´dekonstruiert´ und sie so für sich erschließt (´Folklore imaginaire´).
music is communication
„Das Ohr ist das erste Organ, das komplett ausgebildet ist und das letzte, das
stirbt“, sagt der Komponist und Musiker Peter Roth in Thomas Lüchingers Film
JOHLE UND WERCHE, den wir in deutscher Erstaufführung in Anwesenheit des
Regisseurs und der Schweizer Jodler Annarosa Streiff und Kurt Annen zeigen.
„Damit wird klar: Klang ist von der Zeit im Mutterleib bis zum Tode eine ebenso
lebenswichtige Energiequelle wie Flüssigkeit und Nahrung.“
Auch die anderen Musikfilme, die wir in diesem Rahmen zeigen, sind beispielhaft und eröffnen dem Betrachter ein ganz eigenständiges Bild- und
Klang-Universum, in dem es wesentlich um Authentizität, Gestaltungskraft und
Ausstrahlung geht.
Wir haben für dieses Festival eine Vielzahl herausragender und namhafter
Künstler eingeladen – Filmemacher, Komponisten, Musiker und Performer -,
die in einer solchen Konstellation noch nie zusammengefunden haben. Was die
MusikerInnen und KünstlerInnen bei aller Unterschiedlichkeit eint, ist ihre notorisch unbestechliche Haltung, ihre Arbeit in und an der Improvisierten Musik
und dem Medium Film und damit an der kontinuierlichen Erforschung und
Weiterentwicklung des musikalisch-bildnerischen Prozesses unter Einbeziehung
scheinbar disparater Mittel und Materialien.
Diese Tour d´horizon in Form von Konzerten, Filmen und Gesprächen will
Impulse vermitteln, Begegnungen und Erkenntnisse ermöglichen und neue
Sicht- & Hörweisen erschließen.
Wir danken allen Künstlerinnen und Künstlern für ihr Engagement und ihre
Mitwirkung.
Dank gebührt insbesondere dem Hauptstadtkulturfonds sowie dem Berliner
Künstlerprogramm des DAAD, der Akademie der Künste, David Meeker, M.B.E.,
Helge Leiberg, Horst Sommer, der Schweizerischen Botschaft, der Botschaft des
Großherzogtums Luxemburg, der Botschaft des Königreichs der Niederlande,
dem Danske Jazzforbund und dem Babylon u.a. für tatkräftige Unterstützung.
Helma Schleif
Ausführliche Künstlerbiografien, Filmbeschreibungen und Texte:
www.free-music-production.de
what makes music laugh?
i n t r o
Music is a universal language. Music is communication. Music is a monster.
There is good and bad music, in classical music, modern music, art music,
serious music, contemporary music, electronic art music, experimental music,
minimalist music, sacred music, commercial music, dance music, Minstrels,
Gospel, Blues, Folk, R&B, folk music, country music, Rock, Pop, Jazz, Free Jazz,
The New Thing, Improvised Music, Instant Composing, music that matters,
world music, Punk, HipHop, Electronica, Indie, Metal, stage music, film music,
cartoon-music, military music, entertainment music, easy listening, functional
music, street music, national anthems, corporate anthems, and what not. There
is music in sports (football, baseball, Olympic Games, etc.), in shopping malls,
airplanes, public transport systems, fair grounds, coffee shops and restaurants.
It is difficult to think of music-free zones in everyday life.
So there is music of major and minor significance, like serious music and easy
listening, and there is funeral music. But what is the opposite of funeral music
(besides Beethoven´s Ode to Joy from his Symphony No. 9 serving nowadays
as the anthem of the European Union and the Council of Europe)? Is there
laughter and humour in music? Or, as Frank Zappa once put it: „Does Humour
Belong in Music?“ What then tickles the funny bone?
There is no such thing as comical music. Because music is defined as an art
form free of any tendencies, and the comical always pursues the goal of at
least creating laughter.
However, this does not imply that composers, musicians, improvisers etc. have
no sense of humour. (...)
So what Makes Music Laugh?
It flourishes with musical inventiveness, credibility, virtuosity, innovation,
authenticity and open-mindedness. It needs the experience of the joy of play­
ing (and the depths of despair), a perfect timing, the knowledge of how to
conceive and carry out a performance (aural and visual architecture), and, last
but not least, the dialogue with the public (creating ´compassionate listening´),
which is needed to evolve a relational triangle between performer, co-performer and public to unleash the magic power of music.
Music aims at imagination, not at intuition. But we also know: „It is the imagination that nourishes the brains“ ( J.G. Fichte).
In a treatise on historical philosophy from Nietzsche to Schlegel we read that
„joy, cheerfulness, the liberation of all powers to freely interact, the unrestricted autonomy of a truly social life“ stipulated the birth of the comedy.
The Danish composer Pelle Gudmundsen-Holmgreen confesses: „My dream is
to unify asceticism with ecstasy.“ The Beat poets spoke of „matter in motion“.
We speak of „music that matters“.
„Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not
truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the
best“ (Frank Zappa).
music is a monster
Many of the artists presented in this festival were not only trained and educated within the classical canon but also received a variety of inspiration and
encouragement, at random or otherwise, through the artistic achievements of
Dada, the surrealists, the sound-poets of the 50s and 60s, Karl Valentin, Ernst
Jandl, the Marx Brothers, Spike Jones, Raymond Scott and Carl Stalling, Frank
Zappa, Monty Python, Gerard Hoffnung, Victor Borge, the Situationists, the
Libertarian and the Fluxus movements - not to mention the extra-European
musical languages they encountered and the richness of local and regional
cultural folk and tribal music traditions with their specific and widely varying
styles which a younger generation recently seems to have re-discovered in
their quest of the hitherto unknown (or rejected) characterized now as ´folk­
lore imaginaire´.
„Of all the organs it is the ear that is the first to evolve and the last to die“,
emphasizes composer and musician Peter Roth in Thomas Lüchinger´s film
JOHLE UND WERCHE which we screen as a German premiere in the presence
of its director and the Swiss yodelers Annarosa Streiff and Kurt Annen. „This
proves: Sound is, from the womb to the grave, an existential source of energy,
like water and food.“
All of the music films which we show within the framework of WHAT MAKES
MUSIC LAUGH? are unique, opening up a universe of sounds and visuals, of
background information and surprising insights which more than once will tickle
our funny bone.
We have invited eminent artists from Denmark, France, the Netherlands,
Luxembourg, Switzerland, Israel and Germany to present their work at the
festival - film directors, composers, musicians, performers.
This sparkling constellation of creative hearts and minds is quite unusual,
polyphonic and challenging. This tour d´horizon comprising concerts, films,
workshop and panels seeks to stimulate encounters and to explore the visual
and aural range of current film and music production, of films and music that
matter.
We thank all artists for their contribution and willingness to share their great
expertise with us.
And of course we wish to thank everybody who has helped to make this festival
possible: Hauptstadtkulturfonds, Berlin Artists Programme/DAAD, the Academy
of Fine Arts, David Meeker, M.B.E., Helge Leiberg, Horst Sommer, the Embassy
of Switzerland, the Embassy of the Grand Duchy of Luxembourg, the Embassy
of the Kingdom of the Netherlands, Danske Jazzforbund, Babylon, et al.
Helma Schleif
For further information see:
www.free-music-production.de
Donnerstag, 25. Juni
p r o g r a m m
12.00 – 14.00 l Oval
Jodel-Workshop
4-tägiger Jodel-Workshop für alle Interessierten mit oder ohne Vorkenntnisse,
aber mit dem Mut, sich auf Ungewohntes einzulassen und der Freude am
eigenen Singen.
Was wird geboten: Historischer Abriss des Jodelns und Einführung in verschiedene Jodel-Techniken sowie Einübung eines Naturjodels. Mit zahlreichen
Klangbeispielen.
Leitung: Annarosa Streiff und Kurt Annen (Schweiz)
Mit Jodeln wird eine text- und wortlose Gesangsweise mit großen Intervall­
sprünge und häufigem Umschlag zwischen Brust- und Kopfregister bezeichnet. Es gibt verschiedene Hypothesen über die Entstehung, am verbreitetsten
ist die Idee der Kommunikation über Distanz als Signalruf. Jodelformen
existieren auf der ganzen Welt und natürlich in der Schweiz. Das vom mittelhochdeutschen ´jolen´ (= schreien, rufen, jauchzen, laut singen) abgeleitete
Wort ´jodeln´ taucht um 1800 erstmals auf. In der Art des Gesangs wird die
Landschaft ebenso sichtbar wie das wirtschaftliche und soziale Umfeld sowie
der Zusammenhalt der Gemeinschaft.
Annarosa Streiff und Kurt Annen
Ludwig Wittgenstein begreift die Sprache als kaum verlässliches, gar
unbrauch­­bares Instrument, um die Welt und das menschliche Leben zu erklären. Am Ende seines ´Tractatus logico-philosophicus´ steht: Wovon man nicht
sprechen kann, darüber muss man schweigen. Das ist schon gut so. Ich ziehe
es allerdings vor zu sagen: Wovon man nicht sprechen kann, darüber woisse
man. Woissen, das stammt einerseits von Voice, dem englischen und phonetisch ähnlich klingenden Wort für Stimme; andererseits schwingt das deutsche
Wort Wissen mit, in kunstvoll übersteigerter Emphase. Woissen schließt das
Singen durchaus mit ein, geht aber im Grunde weit darüber hinaus.
Alex Nowitz
what makes music laugh?
17.00 l Film l Studio
PELLE GUDMUNDSEN-HOLMGREEN: MUSIC IS A MONSTER
Ein Film von Jytte Rex
Mit Komponist Pelle Gudmundsen-Holmgreen, Paul Hillier und dem
Kronos Quartett
Produktion: Kollektiv Film ApS
Dänemark 2007, 67 min., Farbe, OF m. engl. UT
“Musik ist ein Monster”, sagt Pelle Gudmundsen-Holmgreen, Dänemarks
“anerkannter Außenseiter”, dessen kompromisslose Musik so faszinierend wie herausfordernd ist. Wir erfahren Wissenswertes über die mannigfaltigen Einflüsse, die die Musik dieses zeitgenössischen Komponisten
prägten und dessen schräger Humor in dieser Zwischenkriegs-Generation
dänischer Komponisten einzigartig ist. Beeinflusst haben ihn nach eigener
Aussage “der Rock im Barock”, die Musik der Pygmäen, Jazz, die Gregorianik,
Alltagsgeräusche und sonstige Klänge – insbesondere aber der Meister des
Absurden, der irische Schriftsteller und Bühnenautor Samuel Beckett.
In Anwesenheit von Produzent Christian Braad Thomsen.
25. Juni
A unique personality in Danish musical
life, the most grotesquely humorous of
the large generation of Danish composers born in the inter-war years, Pelle
Gudmundsen-Holmgreen was - like his
contemporary colleagues - preoccupied
at an early stage with Stravinsky, Bartók
and Hindemith, but from about 1960
plunged into experiments with serialism.
He was among the Danish composers
who, at the end of the 60´s, rejected the
serialist techniques in favour of a ´new
simplicity´. After this his music was typified by repetitions, not in the minimalist sense, but as absurdist provocation.
Jytte Rex´ film is the last part of her artist trilogy, the first part being a highly
acclaimed portrait about the late poet Inger Christensen (1998), followed by a
film about the late graphic designer Palle Nielsen (2001).
Producer Christian Braad Thomsen will be present for q/a.
Donnerstag, 25. Juni
p r o g r a m m
19.30 Eröffnungsperformance l Foyer
Hans-Joachim Hespos Komponist
Stefan Eder Performer | Deutschland
20.00 Eröffnungskonzert l Saal 1
Vinko Globokar Alphorn, Posaune
Jean-Pierre Drouet Stimme, Schlagwerk l Frankreich
Eine Einführung in die Kunst der musikalischen Überraschung, die in Kom­
po­sition und Ausführung so meisterhaft wie geistreich ist. Zur Aufführung
kommt Hespos´ Werk ANJOL (2000) für Dirigent und Krachlatte.
An introduction to the art of musical surprise and wit, composed by the
´established outsider´ Hans-Joachim Hespos and performed by Stefan Eder.
Hespos created ANJOL in 2000 for conductor and noise slat.
L´art pour l´homme in konzertanter Form, zelebriert im Duo von zwei der
wegweisenden Komponisten und Performern Europas.
L´art pour l´homme en miniature, celebrated by two landmark composers
and fervent improvisers who have become household names in Europe and
abroad – the quintessence in the art of duo performance.
what makes music laugh?
21.30 l Konzert l Saal 1
Trio de clarinettes
Armand Angster
Jean-Marc Foltz
Sylvain Kassap | Frankreich
Als Improvisationsmusiker und
Interpreten zeitgenössischer komponierter Musik sind sie ebenso bekannt
wie als furchtlose Grenzüberschreiter
musikalischer Genres, in denen die
Traditionen der Volksmusik ebenso aufscheinen wie die pure Freude und
Spontaneität des Zusammenspiels im schnellen Wechsel von improvisiertem
und komponiertem Material.
Angster, Foltz and Kassap are best known for performing contemporary composed music and for being fabulous improvising musicians. In trio they intrepidly cross borders and switch from composed to totally improvised material,
also incorporating folkloric traditions. The performance of these virtuosos is
as electrifying as it is inspiring.
25. Juni
22.45 l Film l Saal 1 l Wh: Sonntag 28. Juni l 22.30 l Saal 1
THE SPIKE JONES STORY
Ein Film von Don McGlynn
Mit Milton Berle, Danny Thomas, DJ Dr. Demento und den City Slickers Billy
Barty, George Rock, Earl Bennett aka Sir Frederic Gas, Ruth Foster, Joe
Siracusa, Mousie Garner, Bernie Jones, Eddie Brandt sowie Helen Grayco,
Spike Jones Jr., u.a.
USA 1988, 59 min., Farbe, s/w, engl. OF deutsche Erstaufführung
Regisseur Don McGlynn hat für seinen
Film rares Bildmaterial von Spike Jones
and His City Slickers zuammengetragen
und entführt den Zuschauer in Jones´
verrücktes Universum. Eine einzigartige
Mischung aus gesellschaftlicher Satire,
Surrealismus und Komik, die weltweit
zahlreiche KünstlerInnen inspirierte.
In Anwesenheit von Regisseur
Don McGlynn.
freitag, 26. juni
p r o g r a m m
11.00 – 14.00 l Oval
Jodel-Workshop
Leitung: Annarosa Streiff und Kurt Annen (Schweiz)
14.30 – 15.30 l Oval
Panel 1: WHAT MAKES MUSIC LAUGH?
Mit: Carl-Ludwig Reichert Autor, Musiker Radiomacher, Wolfgang Seidel
Schlagzeuger Ton Steine Scherben, Autor, Mary Oliver Komponistin,
Musikerin, Harold Rubin Maler, Musiker, Christian Braad Thomsen
Filmregisseur, Produzent, Autor, Don McGlynn Filmregisseur, Produzent,
Hans-Joachim Hespos Komponist, Annarosa Streiff und Kurt Annen Jodler
Moderation: Max Dax Chefredakteur der SPEX, Autor
what makes music laugh?
17.00 l Film l Studio l Wh: Samstag 27. Juni l 22.30 l Saal 1
MAGNIFICENT FAILURE
Ein Film von Jasmine Kainy
Schnitt: Tal Brog
Israel 2008, 61 min., Farbe, OF mit englischen UT, europäische Premiere
26. Juni
Von Johannesburg nach Tel-Aviv und zurück: die Geschichte des Musikers und
Künstlers Harold Rubin, der wegen Blasphemie angeklagt wurde.
In Anwesenheit von Regisseurin Jasmine Kainy, Protagonist Harold Rubin
und Cutterin Tal Brog.
“Magnificent failure, that’s the secret to art, really. Because you’re never
going to get there,” says the artist and musician Harold Rubin, and his blue
eyes glitter with an inner smile. Rubin, 77, lives in Tel Aviv today and is an
influential figure in the art and jazz scenes, despite his art being far from the
mainstream. Nothing in Rubin’s daily life alludes to the great drama that his
art evoked more than 40 years ago, when he was a young up-and-coming
artist in Johannesburg, protesting against Apartheid with his art and music.
In the 1950´s he risked his life and freedom when he played with black musicians, against the law of Apartheid. But in 1962 he did something that really
put him at risk: Rubin made ´My Jesus´, a painting protesting against the use
of religion and God in the name of racism and cruelty in South Africa. He was
charged with ´blasphemy´, put on trial, which reeked with anti-Semitism, and
faced nine year in jail. And so Rubin left Johannesburg for good and moved to
Tel Aviv...
Director Jasmine Kainy, protagonist Harold Rubin and editor Tal Brog will be
present for q/a. European premiere
freitag, 26. juni
p r o g r a m m
19.30 l Konzert l Saal 1
Alex Nowitz
Sänger, Pfeifer, Komponist l Deutschland
Seine ´Studies for Self-Portrait´ nennt Nowitz
einen never-ending-process. Seine außergewöhnlichen erweiterten Stimmtechniken verbindet der
Komponist, Tenor, Countertenor, Vokalist und
Pfeifkünstler mit live electronics.
“Studies for Self-Portrait is based on music I wrote
in the past. I also record my own voice during the
performance to be used as additional material. It´s
like looking into a mirror and drawing a self-portrait.”
21.15 l Konzert l Saal 1
Mary Oliver violin/viola
Tobias Delius ts
Han Bennink dr
Niederlande
Drei prominente Mitglieder
des ICP-Orchestras von
Misha Mengelberg, deren
Zusammenspiel und musikalische Performance stets auch
ein visuelles Großereignis ist.
Three prominent members of Misha Mengelberg´s ICP Orchestra in concert.
A rare trio encounter whose interplay and performance is also visually quite
spectacular.
what makes music laugh?
22.30 l Film l Saal 1
SUNNY´S TIME NOW
A Portrait of Jazz drummer and composer Sunny Murray
Ein Film von Antoine Prum
Luxemburg 2008, 106 min., Farbe, HD, OF (engl./frz.) m. dt. UT
Portrait über den amerikanischen Jazzschlagzeuger und Komponisten James
Marcellus Arthur ´Sunny´ Murray, mit Archivmaterial von 1967 (Sunny
Murray, Albert Ayler, Don Cherry, Henry Grimes, Lewis Worrell, Leroy Jones),
Interviews und Konzertausschnitten der Gegenwart.
Gedreht in London, Paris, New York, Philadelphia und Dudelange.
Anhand von Interviews mit einer Reihe namhafter Persönlichkeiten der sogenannten ´New Thing´ Szene schildert der Dokumentarfilm die einst symbiotische Beziehung zwischen der libertären Musikbewegung und den politischen
Ereignissen einer Epoche, deren gesellschaftliche Forderungen besonders im
Musikbereich ein kreatives Echo hervorriefen.
In Anwesenheit von Regisseur Antoine Prum; anschl. Empfang der Botschaft
des Großherzogtums Luxemburg.
26. Juni
The stunning documentary feature recounts the public career of an outstanding avant-garde musician: American jazz drummer and composer Sunny
Murray, one of Free Jazz´s most influential figures in the 1960s and 70s. More
than just a historical approach, the film depicts Murray´s current agenda by
following him on his gigs while showing the daily struggle to perpetuate a
musical genre that is to a certain extent still ignored by the public at large.
Director Antoine Prum will be present for q/a, followed by a reception
hosted by the Embassy of the Grand Duchy of Luxembourg.
samstag, 27. juni
p r o g r a m m
11.00 – 14.00 l Oval
Jodel-Workshop
Leitung: Annarosa Streiff und Kurt Annen (Schweiz)
14.30 – 15.30 l Oval
Panel 2: WHAT MAKES MUSIC LAUGH?
mit Carl-Ludwig Reichert, Mary Oliver, Don McGlynn, Christian Braad
Thomsen, Harold Rubin, u.a.
Moderation: Jacek Slaski Programmredakteur TIP Magazin,
Autor für Rolling Stone
17.00 l Film l Studio
MARILYN MAZUR – QUEEN OF PERCUSSION
Ein Film von Christian Braad Thomsen
Eine Produktion von Kollektiv Film ApS
Dänemark 2006, 71 min., Farbe, Video, OF mit engl. UT
“Für mich muss Musik offen sein, ich muss ausprobieren können. Jedes Konzert ist für mich ein Labyrinth. Ich nehme einen
Eingang, aber weder ich noch ein anderer der Musiker weiß, wo wir am Ende
herauskommen. Dieses Abenteuer, dieses Ungewisse muss da sein, um die
Musik lebendig zu erhalten” (Marilyn Mazur).
Es spielen: Marilyn Mazur & Percussion Paradise: Josefine Cronholm (voice),
Lisbeth Dier (perc, voice), Benita Haastrup (perc, voice), Birgit Løkke (perc),
Marilyn Mazur & Future Song: Aina Kemanis (voice), Hans Ulrik (sax & fl),
Elvira Plenar (kb), Eivind Aarset (g), Klavs Hovman (b), Audun Kleive (dr)
Archivmaterial: Miles Davis, Dino Saluzzi, Niels Henning Ørsted Pedersen,
Palle Mikkelborg
In Anwesenheit von Regisseur Christian Braad Thomsen.
what makes music laugh?
In this beautiful portrait film Marilyn talks at length about her life and music
summing up her musical philosophy in a way that the ancient Arab Sufi musicians would recognize: “When the music really possesses you, you are totally
consumed by the music. You stop being a person and become part of the
whole, of the universe. Then the music dominates everything, and its world
becomes your world. That’s what you are striving for.”
Director Christian Braad Thomsen will be present for q/a.
27. Juni
19.30 l Konzert l Saal 1
Marilyn Mazur percussion l Dänemark
Die Perkussionistin und Komponistin zählt zu den hervorragendsten und vielseitigsten Künstlern ihrer Generation. Neben zahlreichen eigenen Gruppen
spielte sie lange Zeit auch mit Miles Davis, Gil Evans, Wayne Shorter und Jan
Garbarek. 2001 gewann Marilyn Mazur als erste Frau den weltweit bedeutendsten Jazzpar-Preis. Christian Braad Thomsen hat sie in seinem Film
MARILYN MAZUR-QUEEN OF PERCUSSION porträtiert.
Danish percussionist and composer Marilyn Mazur is an international star and
one of the most prolific and versatile artists of her generation. She was a
member of Miles Davis´ group and has frequently collaborated with Gil Evans,
Wayne Shorter and Jan Garbarek. Christian Braad Thomsen´s absorbing film
portrait MARILYN MAZUR-QUEEN OF PERCUSSION gives further insight into her
life and work.
samstag, 27. juni
p r o g r a m m
21.15 l Konzert l Saal 1
Harold Rubin clarinet, poetry l Israel
Alexander Frangenheim bass l Deutschland
Eine mit Spannung erwartete Duo-Begegnung zwischen dem Doyen der
israelischen Musikszene und dem in Berlin lebenden Bassisten Alexander
Frangenheim. Jasmine Kainy hat Harold Rubin in MAGNIFICENT FAILURE portraitiert, den wir in europäischer Erstaufführung zeigen.
A sympathetic duo with the great
Harold Rubin, doyen of the Israeli
Improvising Music and art scene, and
the Berlin-based bassist Alexander
Frangenheim. Jasmine Kainy´s portrait of Harold Rubin, MAGNIFICENT
FAILURE, contains much valuable
background information regarding
his life, work and career in South
Africa and Israel.
22.30 l Film l Saal 1
MAGNIFICENT FAILURE
Ein Film von Jasmine Kainy
Israel 2008, 61 min., Farbe, OF mit engl. OT
In Anwesenheit von Regisseurin Jasmine Kainy, Protagonist Harold Rubin
sowie Cutterin Tal Brog.
Director Jasmine Kainy, protagonist Harold Rubin and editor Tal Brog will be
present for q/a.
heimatklänge
28. Juni
sonntag, 28. juni
p r o g r a m m
11.00 – 13.00 l Foyer
Jodel-Workshop
Leitung: Annarosa Streiff und Kurt Annen (Schweiz)
12.00 l Film l Studio
FEMMES DU JAZZ/WOMEN IN JAZZ
Ein Film von Gilles Corre
Kamera: Pierre Noguès
Golden FIPA, Biarritz, 2000
Frankreich 2000, 80 min., Farbe, OF (engl.)
Musik: Susie Ibarra (dr), Ellen Christi (voc), Akua Dixon-Turre (cello), Myra
Melford (p), Miya Masaoka (koto), Ingrid Jensen (tp), Maria Schneider (comp,
cond), Marilyn Crispell (p), Jane Ira Bloom (sax), Jeanne Lee (voc) u.v.a.
Vorgestellt werden in diesem einzigartigen Portrait des französischen
Dokumentarfilmers 20 hochkarätige US-amerikanische Musikerinnen, aufgenommen bei Konzerten, in Proben, beim Unterricht, im Aufnahmestudio und
im Gespräch mit Gilles Corre.
In Anwesenheit von Regisseur Gilles Corre.
A stunning film portrait of 20 American female musicians shown in concerts,
rehearsals, music classes, recording studios or at their homes, mostly in New
York City.
The director will be present for q/a.
what makes music laugh?
14.00 l Film l Studio
THE SOUND OF GLARUS
Ein Film von Mika Kaurismäki
Mitwirkende: Martin & Trix Lehmann, Walter & Peter Keiser, Jodelclub
Glärnisch mit Annarosa Streiff und Kurt Annen, Tambouren von Näfels, Billy
Cobham, Willy Walter, Swiss Mix
Produktion: Uwe Dresch Film Ltd.
Deutschland/Finnland/Schweiz 2009, 50 min., Farbe, OF mit engl. UT,
HD Cam Sound: 5.1. Surround
28. Juni
Was hat Schweizer Käse mit Weltmusik zu tun? Was macht der weltbekannte
Schlagzeuger Billy Cobham in den Schweizer Bergen? Ist Alphornblasen eine
Atemtherapie? Und was ist ein Doppeljodler?
Mika Kaurismäki (in früheren Jahren selbst Schlagzeuger) zeigt in dieser
Musikdokumentation auf eindrucksvolle und manchmal skurril anmutende
Weise, wie universell die Sprache der Musik ist.
In Anwesenheit von Produzent Uwe Dresch und den Protagonisten Annarosa
Streiff und Kurt Annen.
The documentary unfolds an exemplary discussion about world music by
using traditional Swiss music and its typical instruments. Billy Cobham,
together with Swiss musicians, succeeds in converting folkloristic traditions
and techniques into modern arrangements and in uniting all these different
elements on stage. An impressive presentation of universal music – globalisation with a difference.
Producer and sound designer Uwe Dresch and the protagonists Annarosa
Streiff and Kurt Annen will be present for q/a.
sonntag, 28. juni
p r o g r a m m
15.30 l Film l Studio
HEIMATKLÄNGE: VOM JUCHZEN UND ANDEREN GESÄNGEN
Ein Film von Stefan Schwietert
Mit Erika Stucky, Noldi Alder, Christian Zehnder
Schweiz/Deutschland 2007, 81 min., Farbe, OF mit deutschen UT
Was hat Babygeschrei mit dem Echo eines Jodlers im Gebirge gemeinsam,
was der Kopfton eines tuvinischen Nomaden mit der Bühnenshow eines
Vokalartisten? Die Antwort lautet: ´Die Stimme´. Auf dem Hintergrund
trutziger Alp- und moderner Stadtlandschaften dringt HEIMATKLÄNGE in
die wundersamen Klangwelten von drei exzeptionellen Schweizer StimmArtisten ein. Ihr Klangkosmos reicht weit über das hinaus, was wir als
Gesang bezeichnen würden. Die Musiker sind Teil eines zukunftsweisenden
Aufbruchs der alpenländischen Vokalkunst. In ihren experimentierfreudigen
Auseinandersetzungen mit heimischen und fremden Traditionen wird die
Bergwelt mit ihren mächtigen Naturschauspielen ebenso zur Bühne wie die
Landschaften und Geräuschkulissen der modernen Lebenswelten.
In Anwesenheit von Regisseur Stefan Schwietert und den Schweizer Jodlern
Annarosa Streiff und Kurt Annen.
A portrait of three extraordinary vocal artists visualized in the breathtaking
environment of their native country and the Swiss mountains. Christian
Zehnder, Noldi Alder and Erika Stucky have chosen different ways to evolve
and incorporate the musical traditions of their country into their work.
What they have in common, though, is the sonic universe they create which
goes far beyond of what is usually understood as singing, including yodeling,
scat-vocalization and overtone-singing.
Director Stefan Schwietert and the Swiss yodelers Annarosa Streiff and Kurt
Annen will be present for q/a.
what makes music laugh?
28. Juni
17.30 l Film l Studio
JOHLE UND WERCHE / JODELN UND WERKEN
Ein Film von Thomas Lüchinger
Kamera, Regie, Schnitt: Thomas Lüchinger
Produktion: Roses for you Productions, Thomas Lüchinger
Mitwirkende: Peter Roth (Komponist und Chorleiter), Hansruedi Ammann
(Senn und Musiker), Hansjakob Scherrer (Chorleiter), Annelies Huser (Bäuerin
und Sängerin, Chorleiterin), Heinz Bürgin (Instrumentenbauer), Emil Mattle
(Schellenschmied), Katrin Fässler (Bäuerin, Sängerin).
Chöre: Churfirstenchor, Säntisgruess
Schweiz 2007, 90 min., Farbe, OF mit deutschen UT
Am Fuße des Säntis, nicht weiter als eine Stunde Fahrzeit von Zürich, existiert eine Klangwelt, wie wir sie sonst in exotischen Ländern vermuten.
Klangmagische Naturjodel und die Klänge der Senntumsschellen sind auch
heute noch wesentliche und Sinn stiftende Elemente im alltäglichen Leben
der Sennen und Bauern im oberen Toggenburg. Integriert ins tägliche Leben
tragen die Gesänge und Klangrituale dazu bei, dass die Bergbauern und
Sennen in ihrem harten Alltag den Glauben an eine sinnvolle Existenz in
ökonomisch schwierigen Zeiten und Identität erhalten können.
In Anwesenheit von Regisseur Thomas Lüchinger und den Schweizer Jodlern
Annarosa Streiff und Kurt Annen.
„Of all the organs it is the ear that is the first to evolve and the last to die“,
explains composer and musician Peter Roth in this unique ´Roses for you
Productions´ film. „This proves: Sound is, from the womb to the grave, an
existential source of energy, like water and food.“
Director Thomas Lüchinger and the Swiss yodelers Annarosa Streiff and Kurt
Annen will be present for q/a.
sonntag, 28. juni
p r o g r a m m
20.00 l Konzert l Saal 1
Sven-Åke Johansson dr, perc l Schweden l D
Christine Sehnaoui as l Frankreich
21.15 l Konzert l Saal 1
IG Blech l Deutschland
Gäste: Die Jodler Annarosa Streiff und Kurt Annen | Schweiz
Der schwedische, in Berlin lebende Free Jazz Pionier und Fluxuskünstler, der
Schlagzeuger und Spike Jones-Kenner Sven-Åke Johansson, konzertiert erstmals in Berlin mit der libanesisch-französischen Altsaxofonistin und Soziologin
Christine Sehnaoui.
Als mobiles Straßen-Aktions-Orchester entstanden, spielen sich die 20
MusikerInnen an Blas- und Perkussionsinstrumenten lärmend, laut und
lustvoll rund um den Globus. World Music wie man sie in dieser Besetzung,
Größenordnung und mit so viel Aktion, Spielfreude und Witz auf der Bühne
selten hört und sieht.
The highly acclaimed Berlin-based Swedish drummer, free jazz pioneer
and artist Sven-Åke Johansson and the Lebanese-French alto saxophonist
Christine Sehnaoui have performed in duo for many years. This is their Berlin
debut.
Berlin´s first World Music brass band – established 35 years ago – with a highly original repertoire of popular and politicial songs performed with passion
and impressive proficiency.
what makes music laugh?
28. Juni
22.30 l Film l Saal 1
THE SPIKE JONES STORY
Ein Film von Don McGlynn
USA 1988, 59 min., Farbe, s/w, engl. OF
In Anwesenheit von Regisseur Don McGlynn.
The director will be present for q/a..
24.00 l Film l Studio
SUNNY´S TIME NOW. PORTRAIT OF DRUMMER SUNNY MURRAY
Ein Film von Antoine Prum
Luxemburg 2008, 106 min., Farbe, HD, OF (engl./frz.) m. dt. UT
In Anwesenheit von Regisseur Antoine Prum.
The director will be present for q/a.
what makes music laugh?
p r o g r a
Donnerstag, 25. Juni
Freitag, 26. Juni
12.00 – 14.00 l Workshop l Oval
Jodel-Workshop
Leitung: Annarosa Streiff und Kurt Annen (Schweiz)
11.00 – 14.00 l Workshop l Oval
Jodel-Workshop
17.00 l Studio l Film
MUSIC IS A MONSTER. PELLE GUDMUNDSEN-HOLMGREEN, 67 min.
19.30 Eröffnungsperformance l Foyer
Hans-Joachim Hespos Komponist, Stefan Eder Performer
20.00 Eröffnungskonzert l Saal 1
Vinko Globokar Alphorn, Posaune
Jean-Pierre Drouet Stimme, Schlagwerk
21.30 l Saal 1 l Konzert
Trio de clarinettes
Armand Angster, Jean-Marc Foltz, Sylvain Kassap
22.45 l Saal 1 l Film l WH: Sonntag 28. Juni l 22.30 l Saal 1
THE SPIKE JONES STORY, 59 min.
14.30 – 15.30 l Panel l Oval
Panel 1: WHAT MAKES MUSIC LAUGH?
mit Carl-Ludwig Reichert, Wolfgang Seidel, Mary Oliver, Don McGlynn,
Christian Braad Thomsen, Harold Rubin, u.a.
Moderation: Max Dax Chefredakteur von SPEX, Autor
17.00 l Studio l Film l WH Samstag 27. Juni l 22.30 l Saal 1
MAGNIFICENT FAILURE, 61 min.
19.30 l Saal 1 l Konzert
Alex Nowitz Sänger, Pfeifer, Komponist
21.15 l Saal 1 l Konzert
Mary Oliver violin/viola, Tobias Delius ts, Han Bennink dr
22.30 l Saal 1 l Film
SUNNY´S TIME NOW. PORTRAIT OF DRUMMER SUNNY MURRAY,
m m ü b e r s i c h t
Samstag, 27. Juni
Sonntag, 28. Juni
11.00 – 14.00 l Workshop l Oval
Jodel-Workshop
11.00 – 13.00 l Workshop l Foyer
Jodel-Workshop
14.30 – 15.30 l Panel l Oval
Panel 2: WHAT MAKES MUSIC LAUGH?
mit Carl-Ludwig Reichert, Mary Oliver, Don McGlynn, Christian Braad
Thomsen, Harold Rubin, u.a.
Moderation: Jacek Slaski Programmredakteur TIP Magazin,
Autor für Rolling Stone
12.00 l Studio l Film
FEMMES DU JAZZ/WOMEN IN JAZZ, 80 min.
17.00 l Studio l Film
MARILYN MAZUR – QUEEN OF PERCUSSION, 71 min.
19.30 l Saal 1 l Konzert
Marilyn Mazur percussion
21.15 l Saal 1 l Konzert
Harold Rubin clarinet, poetry
Alexander Frangenheim bass
22.30 l Saal 1 l Film
MAGNIFICENT FAILURE, 61 min.
14.00 l Studio l Film
THE SOUND OF GLARUS, 50 min.
15.30 l Studio l Film
HEIMATKLÄNGE: VOM JUCHZEN UND ANDEREN GESÄNGEN, 81 min.
17.30 l Studio l Film
JOHLE UND WERCHE / JODELN UND WERKEN, 90 min.
20.00 l Saal 1 l Konzert
Sven-Åke Johansson dr, perc, Christine Sehnaoui as
21.15 l Saal 1 l Konzert
IG Blech l Gäste: Die Jodler Annarosa Streiff und Kurt Annen
22.30 l Saal 1 l Film
THE SPIKE JONES STORY, 59 min
24.00 l Studio l Film
SUNNY´S TIME NOW. PORTRAIT OF DRUMMER SUNNY MURRAY, 106 min.
Jodel-Workshop / Schedule
Do 25.06., 12.00 – 14.00 l Oval
Fr 26.06., 11.00 – 14.00 l Oval
Sa 27.06., 11.00 – 14.00 l Oval
So 28.06., 11.00 – 13.00 l Foyer
Leitung: Annarosa Streiff und Kurt
Annen (Schweiz)
Teilnahme Jodel-Workshop:
€ 80,00 (inkl. freier Eintritt für die
Filme THE SOUND OF GLARUS,
HEIMATKLÄNGE und JOHLE UND
WERCHE)
Eintrittspreise
Festivalpass für
alle Konzerte und Filme:
€ 100,00
Tageskarte (für alle Konzerte
und Filme des Tages):
€ 30,00
Einzelkarte Konzert:
€ 12,00
Einzelkarte Film:
€ 6,50
Der Eintritt ist für Kinder von
6-12 Jahren in Begleitung eines
(zahlen­den) Erwachsenen frei
(= 1 Kind + 1 Erwach­sener).
Jugendliche zwischen 13 – 18 Jahren
zahlen nach Vorlage des Ausweises
den halben Preis.
Mit freundlicher Unterstützung von / With the generous support of:
Veranstalter/Kartenreservierungen/
Anmeldung zum Jodel-Workshop/
Infos/Akkreditierung
Helma Schleif l TMP Productions.
A division of FMP FREE MUSIC PRODUCTION
Distribution & Communication e.K.
Markgraf-Albrecht-Str. 14 | 10711 Berlin
Tel. +49 30 323 75 26
www.fmp-online.de
[email protected]
[email protected]
Karten erhalten Sie im Vorverkauf
und an der Abendkasse des Babylon
(www.babylonberlin.de)
Tel. +49 30 242 59 69
Rosa-Luxemburg-Str. 30 | 10178 Berlin
U-Bahn: Rosa-Luxemburg-Platz
U-/S-Bahn: Alexanderplatz
free-music-production.de
Team
Ingeborg Ermer, Uwe Dresch, Carsten
Klopfer, Martin Burike, Werner Merz,
Nikolaus Becker, Peter Hillebrand,
Simone Herkendell, Charles Fischer,
Hans-Dirk Hotzel, Reinhard Spier
Cover-Motiv/Artwork: Helge Leiberg
Ausschnitt aus: Das Gelobte Land, 2007
250 x 600 cm, Acryl/Leinwand
Foto: Bernd Borchardt
© Film stills & artists portraits:
bei den Autoren
Festspielort
Babylon Mitte
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 Berlin
Medienpartner:
Visuelle Konzeption und Gestaltung: wppt.de
what makes music laugh?