Am Kadett DL ist alles dran. Serienmäßig*7

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Am Kadett DL ist alles dran. Serienmäßig*7
SPORT
DER TAGESSPIEGEL
DONNERSTAG, 2. OKTOBER 1975
Nr. 9134
SEITE 17
Nach dem stolzen Sieg in seinem schwersten Kampf:
Jetzt spricht Muhammad Ali von Rücktritt
Joe Frazier mußte nach seiner Kapitulation ins Krankenhaus — Ein Fight ohne Erbarmen
Aus Manila berichtet unser Mitarbeiter Hartmut Scherzer
Muhammad AH steht auf dem absoluten Höhepunkt seiner einzigartigen Karriere — und spricht von Rücktritt. In einem mitreisenden
Kampf, der an Härte, Klasse und Dramatik sogar ihr unvergeßliches
Duell vor viereinhalb Jahren übertraf, besiegte Muhammad Ali seinen
Erzrivalen Joe Frazier durch technischen K. o. in der 14. Runde und
verteidigte die Weltmeisterschaft im Schwergewicht erfolgreich. Es
war ein unerbittlicher, gnadenloser, verbissener Fight zwischen einem
Stier und einer Stechmücke, der in dem Augenblick endete, als Joe
Frazier, zerstochen, zerschunden, zerschlagen, die peinigenden Stiche
nicht länger sehen, geschweige denn vermeiden konnte. Eddie Futch,
sein Trainer, beendete in der Pause zur 15. und letzten Runde das einseitig und grausam gewordene Schauspiel. Trotz der Proteste seines
Schützlings entschied er: „Joe hatte zwei fürchterliche Runden hinter
sich, und in den letzten drei Minuten hätte Ali noch einmal alles auf
eine Karte gesetzt. Joe war nicht mehr in der Verfassung, noch mehr
Der Entschluß des Frazier-Trainers Eddie
Futch, für seinen Mann den Kampf aufzugeben, war verantwortungsbewußtes Handeln.
Dabei tat Futch noch die Überzeugung kund,
daß sein Boxer nach Punkten knapp in Führung lag. Mit dieser Ansicht stand Futch freilich sehr allein da. Auf den Zetteln aller drei
philippinischen Kampfrichter hatte Ali bereits
einen überwältigenden Punktvorsprung. Ringrichter Padilla:' 66 : 60 Punkte, Punktrichter
Nadayag: 67 :62,
Punktrichter
Quiazon:
66 :62. "
Erster Schlag ein „Wegweiser"
einstecken zu können. Er hätte in der 15. Runde ernstlich verletzt werden können."
Vor einem Wald von Mikrofonen, einer Breitwand blitzender Kameras und einem Heer schwitzender Reporter verkündete Muhammad
Ali: „Es besteht die große Möglichkeit, daß ihr heute meinen letzten
Kampf gesehen habt. Ich möchte abtreten, solange ich ganz oben und
noch bei bester Gesundheit bin." Da derlei Worte nicht mehr der Propaganda dienen können, sind sie neben logischer Einsicht wohl Ausdruck der Müdigkeit und des Überdrusses, vor allem aber auch Anzeichen der Strapazen, denen auch der Sieger ausgesetzt war. „Das
war der härteste Kampf meiner Laufbahn. Ich bin müde, meine Hüften
schmerzen, meine Arme tun weh von all den Schlägen. Vier-, fünfmal
war ich schwer angeschlagen, außer mir hätte heute kein anderer Boxer Joe Frazier geschlagen."
gungsunfähig taumelte er durch den Ring,
seine Augen blickten matt und trübe der
Tracht Prügel entgegen, die Ali ihm verabreichte.
Hätte Eddie Futch nicht interveniert, Joe
Frazier wäre in der 15. Runde mit Sicherheit
K. o. gegangen...
„Der härteste Mann der Welt"
Ali aber lobte und pries den Rivalen, den er
noch am Vortag gekränkt, geschmäht und beleidigt hatte: „Joe ist ein großer Boxer. Der
Kampf war ausgeglichen, bis die ständige
Kraft meiner Schläge Wirkung erzielte. Für
mich ist Joe der härteste Mann der Welt.
Hätte idi all das einstecken müssen, ich wäre
heute mehrmals K. o. gegangen."
Und dann wurde Ali sentimental: „Ihr habt
geglaubt, ihr würdet heute Abend zwei alte
Gäule sehen, aber ihr habt das beste von uns
erlebt. Joe und ich, wir sind in den letzten
fünf Jahren ein gutes Team gewesen. Nun sollen diese jungen Burschen einmal kämpfen",
sagte er und deutete auf dem neben ihm sitzenden Ken Norton. „Boxe gegen George Foreman, und wenn du es so machst wie ich,
dann schlägst du ihn diesmal", meinte Ali.
Der erste Schlag in einem Boxkampf ist wie
der erste Kuß in einer Liebesaffäre: er kann
den weiteren Werdegang bestimmen. Als Joe
Frazier in der ersten Runde von einem linken
Aufwärtshaken förmlich vom Ringboden hochgehoben wurde und in die Seile taumelte, da
•wurde klar, daß er viel von einem energischen
Ali würde einstecken müssen. Dennoch
stürmte Joe Frazier fortan pausenlos nach
vorn, trieb Muhammad Ali in die Enge, biß
sich mit fletschenden Zähnen an ihm fest wie
ein Polizeihund und ließ sich einfach nicht abschütteln. Die Kampfmaschine brachte Ali in
Not. Schon bald konnte er sich den Luxus
nicht mehr leisten, in der Rundenpause vor
dem philippinischen Präsidentenpaar zu ver- Auch Frazier denkt an Aufhören
neigen und die Anfeuerungschöre der 25 000 Auch Joe Frazier will sich mit Rücktrittspläim nahezu ausverkauften Philippine Coliseum nen befassen. „Ich werde mir Zeit nehmen, um
theatralisch zu dirigieren.
darüber nachzudenken, ob ich aufhöre." Hinter einer Sonnenbrille versuchte Frazier seine
Der Champion wackelte
Wunden zu verbergen.- Doch die Brillengläser
In der sechsten Runde zitterten gar die Ali- drückten mehr als daß sie die Beulen verbarVerehrer, denn zwei fürchterliche linke Haken gen. Er nahm die Brille ab und trug ein Geschüttelten Ali bis in die Zehenspitzen durch. sicht, platt geschlagen wie ein Pfannkuchen,
Er wirkte müde und versuchte in der 7. Runde zur Schau. Kein Wunder, daß er nach dem
die Krise erstmals mit „Tanzen" zu überwin- Kampf zur Untersuchung ins Krankenhaus
den. „Die Leute dachten schon, Ali sei die Luft mußte. Dennoch hatte er sich gegen den Abausgegangen, aber dann holte er in seiner bruch gewehrt und seinem Trainer Futch soEcke den Reservetank", beschrieb sein Trainer gar Vorwürfe gemacht: „Ich war mit dem AbAngelo Dundee das große Comeback Alis in bruch nicht einverstanden. Ich wollte weiterdiesem Kampf. Ali kämpfte wie in keinem sei- machen, denn ich glaube, ich lag vorn. Ich war
ner vorangegangenen 50 Ringauftritte, stellte nicht fertiq, sondern konnte nur nichts mehr
sich aufrecht zum Schlagabtausch, traf Frazier sehen", sagte Frazier und deutete auf sein fast
fünfmal sooft, war aber ständig in Gefahr, geschlossenes linkes Auge.
selbst von einem linken Haken Fraziers umgemäht zu werden, wie damals in der letzten Die Herausforderung fehlt
Runde von New York.
Für lange Jahre haben wir wahrscheinlich
den letzten ganz großen Boxkampf erlebt. MuJoe völlig fertig
hammad Ali möchte zurücktreten und Joe FraAlis Behauptüngswillen, unterbrochen von zier sollte zurücktreten: Ali steht auf dem GipVerschnaufpausen hinter einer dichten Dek- ferseiner faszinierenden Laufbahn. Er ist zwar
kung am Seil, setzte sich durch. Auf die Dauer schon 33 Jahre alt, aber es fehlt fortan jegliche
konnte Joe Frazier nicht fünf Schläge nehmen, Herausforderung. Besiegen könnte ihn in den
um selbst einmal zu treffen. Die zwölfte Runde nächsten Jahren allenfalls die eigene Überhebbrachte die eigentliche Entscheidung. Fraziers lichkeit und Nachlässigkeit. Weder George Folinker Haken war matt und ungefährlich ge- reman noch Ken Norton, die einzig möglichen
worden. Er blutete aus dem Mund; das Unke Herausforderer, könnten Ali veranlassen, sich
Auge begann zuzuschwellen. Sein Mundschutz noch einmal im Training so zu schinden und
flog nach einer krachenden Rechten Alis in der zu quälen, wie es der Respekt vor Joe Frazier
13. Runde in die vordersten Ringreihen. In der diesmal bewirkte. Geld hat Ali nicht mehr nö14. Runde war Joe Frazier fertig. Verteidi- tig. Er sagt, er habe vier Millionen Dollar auf
Schalke-Prozeß erneut vertagt
Verteidiger lehnen Richter wegen Besorgnis der Befangenheit ab
Am zweiten Tag im „Schalke-Prozeß" vor
dem Essener Landgericht verhärteten sich die
Fronten der Beteiligten. Zunächst wies die
Siebente Große Strafkammer den Einstellungsantrag der Verteidigung vom Vortag zurück.
Die Verteidigung konterte unverzüglich zunächst mit einem gemeinsamen Antrag, die Berufsrichter der Kammer wegen Besorgnis der
Befangenheit abzulehnen. Im weiteren Verlauf
der zeitweise aus dem erneut vollbesetzten
Zuschauerraum von Beifall begleiteten Verhandlung lehnten schließlich einige Verteidiger zusätzlich auch noch die drei Richter wegen Besorgnis der Befangenheit ab, die nach
dem Geschäftsverteilungsplan über das erste
Befangenheitsbegehren entscheiden sollten.
Die mit dem Ablehnungsantrag betrauten
Richter unterbrachen daraufhin die Sitzung
nach rund vierstündiger Dauer, wobei allerdings nur 85 Minuten verhandelt worden war,
bis zum Donnerstagvormittag. Da sie jedoch
nach Ansicht der Verteidigung als abgelehnte
Richter zu diesem Zeitpunkt keine Ladungsbefugnis mehr ausüben durften, kündigten
mehrere Verteidiger noch im Gerichtssaal an,
diesem Termin fernzubleiben.
Zu Beginn hatte die Strafkammer die Zurückweisung des Verteidigerantrags auf Einstellung des Verfahrens unter anderem damit
begründet, daß sowohl Anklageschrift und Anklagesatz als auch der Eröffnungsbeschluß den
gesetzlichen Erfordernisen entsprechen. Für
keinen der Angeklagten bestehe somit ein
.Verfahrens-Hindernis". Anklagesatz und Er-
Kurz und wichtig
Das ARD-Fernsehen überträgt am 6. Okiober
(Montag) von 17 bis 18 Uhr 45 das Rückspiel im
„Supercup" zwischen Dynamo Kiew und Bayern
München aus der Hauptstadt der Ukraine.
(dpa)
Die Hallenhandballer der UdSSR entschieden beim
vorolympischen Turnier in Sherbrooke bei Quebec
das Schlüsselspiel gegen Polen klar für sich. Nach
dem 21 : 16 gegen den bis dahin noch ungeschlagenen WM-Vierten ist ihnen der Gesamterfolg
kaum noch zu nehmen. Die Turniertabelle: 1. UdSSR
8:0 Punkte, 2. Polen 6:2, 3. Dänemark 5:1, 4. Japan
2:6, 5. USA 1:5, 6. Kanada 0:8.
(sid)
Eine nicht eingeplante Niederlage mußten die
bundesdeutschen Tennisspieler beim Acht-LänderTurnier in Jamaica mit 0 : 3 gegen Chile hinnehmen. Hans-Jürgen Pohmann (Berlin) unterlag Belus
Parjoux 6 : 3 , 6 : 7 , 4 : 6 , Jürgen Faßbender (Karlsruhe) verlor gegen Jaime Fillol 5 : 7 , 6 : 4 , 2 : 6 ,
und im Doppel mußten die beiden Deutschen Fillol
und seinem Partner Patricio Cornejo mit 2 : 6, 4 : 6
den Sieg überlassen.
(AP)
Der Belgier Raymond Ceulemans wurde in La Paz
Billard-Weltmeister im Dreiband. Mit einer Serie
von 15 Punkten stellte Ceulemans außerdem seinen
eigenen Weltrekord ein.
(§id)
Öffnungsbeschluß machten „den Gegenstand
der Untersuchung klar erkennbar".
Nach einer einstündigen Pause zog der
Frankfurter Anwalt Dr. Erich Schmidt-Leichner
einen inzwischen gefertigten Ablehnungsantrag aus dem Aktenkoffer. Der Verteidiger
stützte die Ablehnung der drei Berufsrichter
unter anderem auf deren Mitwirkung bei der
Einstellung von Ermittlungsverfahren gegen
die nunmehr als Zeugen geladenen Fußballspieler bzw. Funktionäre Dieter Burdenski und
Karl-Heinz Neumann. Diese beiden ursprünglich Mitbeschuldigten sollten — so Schmidt:
Leichner — nach einem Aktenvermerk der
Staatsanwaltschaft für ihr Ausbrechen „aus der
geschlossenen Front der ingesamt 14 für das
Spiel gegen Bielefeld berücksichtigten Schalker
Spieler" durch die Einstellung ihres Verfahrens belohnt werden. Dies hätten die abgelehnten Richter honoriert und ihren Aufmarsch
als „Kronzeugen" in Kduf genommen. Unerklärlich sei außerdem, warum ausgerechnet
gegen den wegen fahrlässigen Falscheids einschlägio vorbestraften Neumann das Verfahren
eingestellt wurde.
Die Beschuldigten und ihre Anwälte werden entgegen ursprünglich anderen Äußerungen nun doch heute wieder vor dem Landgericht Essen erscheinen. Diesen Beschluß
faßten die Verteidiger in einer gemeinsamen
Besprechung. Die Verteidigung will die
„dienstlichen Äußerungen" der von ihr ebenfalls wegen Befangenheit abgelehnten Ersatz-Kammer entgegennehmen. Mit dem Fortgang der eigentlichen Verhandlung ist für den
6. oder 7. Oktober zu rechnen.
der Bank. Was liegt also näher, als nach seinem schwersten Kampf, seinem größten Sieg
und auf dem Höhepunkt einer ruhmreichen
Karriere abzutreten?
Joe Frazier sollte abtreten, weil er sonst Gefahr läuft, noch öfters nach Kämpfen Krankenhäuser aufsuchen zu müssen, mit 31 wirkt er
viel älter als Ali. Er gilt als „Schwarzer Marciano", doch Marciano wußte, wann der Zeitpunkt gekommen war: Er trat rechtzeitig zurück. Eddie Futch hat Frazier gegen Ali vor
möglicherweise schweren körperlichen Schäden bewahrt. Er sollte ihn nun auch überzeugen, daß es für den einstigen großen Champion im Ring keine Zukunft mehr gibt.
Den unverdrossen anstürmenden kleineren Heraustorderer Joe Frazier (links) fing Muham~
mad Ali immer wieder mit schweren Treuem ab. Zermürbt, zerschlagen und mit last geschlossenen Augen trat Frazier auf Anraten seines Trainers zur letzfen Runde nicht mehr
an.
AP-Fotofax
Dunn Commonwealth-Meister
Um die vakante Europameisterschaft im
Schwergewicht, die der Brite Joe Bugner freiwillig aufgab, wird nun voraussichtlich sein
englischer Landsmann Richard Dunn gegen den
Belgier Jean-Pierre Coopmans boxen. Der 30jährige ehemalige Fallschirmspringer punktete
in London im Kampf um den Commonwealthtitel den aus Jamaika stammenden Titelverteidiger Bunny Johnson aus. Dunn ist in Berlin bekannt durch seinen Fight im Vorjahr
gegen Ngozika Ekwelum (Nigeria), der den
Briten in der 7. Runde k. o. schlug, nachdem er
selbst am Rande einer entscheidenden Niederlage gestanden hatte.
Olympia-Kader im Radsport
Das Präsidium des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) hat den Olympia-Kader für Montreal 1976 bestätigt, der vom BDR-Sportausschuß nach Abstimmung mit dem Bundesausschuß für Leistungssport (BAL) vorgeschlagen
war. Darunter sind mit Peter Vonhof, Olaf
Paltian, Jürgen Kraft und Michael Schultz vier
Berliner. Zum Bahn-Kader (elf Fahrer) gehören: Gregor Braun, Hans Lutz, Peter Vonhof,
Günther Schumacher, Jürgen Colombo, Rainer
Kienner, Hans Hindelang, Rolf Dick, Dieter
Berkmann, Hans Michalsky, Otto Steins. Der
Straßen-Kader (ebenfalls elf) besteht aus folgenden Fahrern: Peter Weibel, Hans-Peter
Jakst, Olaf Paltian, Klaus-Peter Thaler, Wilfried Trott, Jürgen Kraft, Wilhelm Singer,
Michael Schultz, Friedrich von Löffelholz, Rudolf Mithalsky, Herbert Brehm.. . , - y . .;•
1
Erstes Preußen-„Heimspiel" in Herne
Vierer-Endrunde das Ziel des neu gegründeten Eishockeyteams
Mit einem „Heimspiel" beim Aufstiegsfavoriten Herne beginnt für das neu gegründete
Eishockeyteam des BFC Preußen am 11. Oktober die Oberiigasaison. Die Lankwitzer haben zwei Heimspiele „verkauft", um die erste
Saison finanziell zu überstehen. Acht Mannschaften sind in dieser dritthöchsten deutschen
Spielklasse dabei; nach einer einfachen Spielrunde absolvieren die fünf Erstplacierten eine
Endrunde, aus der die schlechteste Mannschaft
ausscheidet. Von Mitte Januar an werden
dann die vier ersten aus der Nord-Oberliga
gegen die Süd-Spitze um den einzigen Aufstiegsplatz in die zweite Bundesliga kämpfen.
„Das Erreichen dieser Viererrunde ist unser
Ziel", stellte Heinz Klopstech, nach dem ersten
Bundesliga-Jahr des Berliner SchlittschuhClubs als technischer Leiter in der EishockeyVersenkung verschwunden, gestern auf einer
Pressekonferenz klar.
ken, beträgt für die Heimspiele rund 300. Die
Lankwitzer Adler stehen vor einer schweren
ersten Spielzeit — sie müssen sich zum Erfolg durchbeißen. Hoffentlich geht nicht vorher die finanzielle Puste aus, so wie 1971, als
man für 35 000 Mark das gewünschte Spielermaterial an den Schlittschuh-Club abtreten
mußte.
-tom-
Drei Berliner zur Bowling-WM
Eine erfahrene Damen-Nationalmannschaft
mit den Berlinerinnen Margot Simon (BC 66)
und Dorothea Weiche (NSF), sowie eine ganz
junge Herrenmannschaft der Bundesrepublik
mit Bernd Kornak (ASC Spandau) starten vom
3. bis 11. Oktober bei den Bowling-Weltmeisterschaften in London. 28 Spiele bei den Herren und 24 bei den Damen sind notwendig,
bis die Einzel- und Doppel-Meister feststehen.
Stärkste Spieler bei dem aus vierjährigem US-Profis zeigen ihr Können
Dornröschenschlaf erwachten BFC Preußen sind
In der Bowlinganlage am Kurfürstendamm
Torhüter Emslander (einst Füssen und FASS),
Verteidiger und Mannschaftskapitän Hütt- zeigen morgen (17 und 19 Uhr) die amerikanimann (in der Vorsaison beim „Club") sowie schen Profis Cherly Kominsky und Dick Ritger
die Stürmer Schmid (ehemals Kaufbeuren, zu- die hohe Bowlingschule. Das US-Girl spielte
letzt EC Berlin) und der norwegische Junio- als höchste Serie 995 Pins in vier Spielen, Dick
ren-Nationalspieler Syvertsen. Trainer der Ritger schaffte sogar fünfmal das 300er-TraurnPreußen, die ihre Heimspiele vorerst im Eis- spiel. Für ihre Spielpartner, den Berliner Exstadion Wedding bestreiten, ist Wolfgang World-Cup-Gewinner Klaus Müller und den
Sporn. Die Zuschauererwartung bei den Preu- I Bundesligaspieler Peter Jahn, werden das
ßen, die 25000 Mark in die neue Saison stek- I wohl jiur Lehrstunden werden.
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Auch Brocker-Prozeß vertagt
Der Prozeß vor der Wirtschaftsstrafkammer
in Bielefeld wegen Betrugs und Meineids gegen den ehemaligen Trainer von Tennis Borussia, Günter Brocker, ist nach kurzer Verhandlungsdauer auf den 8. Oktober vertagt
worden. Mehrere Zeugen, unter anderem
Schalkes Präsident Günter Siebert, konnten
wegen des gleichzeitig angesetzten SchalkeProzesses nicht erscheinen.
Vor Gericht sagte Egon Piechaczek, der ehemalige Trainer von Arminia Bielefeld als Zeuge aus, er habe auf der Toilette eines Berliner
Lokals Brocker einen Umschlag mit einem
Scheck über 33 000 Mark und 7000 Mark Bargeld übergeben. Den Scheck habe er von dem
damaligen Arminia-Spielausschußvorsitzenden,
Wilhelm Pieper, erhalten. Wie Piechaczek
weiter ausagte, habe ihm Brocker später 2000
D-Mark des Bestechungsgeldes zugesteckt.
Brocker dagegen bestritt erneut, von Bielefeld
Geld bekommen zu haben.
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