PDF, 515 KB - Deutsches Filminstitut

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Pressemitteilung
Frankfurt am Main
26.02.2016
Hou HsiaoHsiao-hsien
Filmreihe mit Werken des taiwanesischen Regisseurs
Mittwoch, 2., bis Samstag, 26. März
Der Taiwanese Hou Hsiao-hsien zählt zu
den zentralen Figuren des asiatischen
Kinos.
Geboren
1947
auf
dem
chinesischen Festland, floh seine Familie
1949 vor dem Bürgerkrieg nach Taiwan.
Dort schrieb er sich an der Nationalen
Kunstakademie für das Filmstudium ein.
Von 1973 an arbeitete er beim Film, unter
anderem
als
Regieassistent
und
Drehbuchautor, und drehte 1980 seinen Debütfilm CUTE GIRLS. Während die
ersten drei Filme Hous noch in die kommerzielle Filmindustrie Taiwans
eingebunden waren, etablierte er sich mit der Episode in THE SANDWICH
MAN (TW 1983) und mit seinem Langfilm THE BOYS FROM FENGKUEI
(TW 1983) als Schlüsselfigur der taiwanischen Nouvelle Vague.
THE BOYS FROM FENGKUEI war der erste Vertreter einer Serie von Filmen,
die auf autobiografische Erinnerungen zurückgreifen und an den
Originalschauplätzen von Hous Kindheit gedreht wurden. Sie handeln von
der Jugend und dem Erwachsenwerden vor dem Hintergrund der
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen und porträtieren das
beschauliche Leben auf dem Land unter den Vorzeichen zunehmender
Modernisierung. Mit STADT DER TRAURIGKEIT (TW/HK 1989), dem ersten
Teil seiner historischen Trilogie, wurde er in Europa bekannt. Auch hier griff
er auf geschichtliche Ereignisse zurück, verknüpft mit individuellen
Biografien, und beleuchtete die Narben und Traumata der taiwanesischen
Identität.
In den 1990er Jahren wandte er sich thematisch der Gegenwart zu und
drehte auch in anderen Ländern als Taiwan, etwa in Japan oder Frankreich.
Mit seinem aktuellen Film THE ASSASSIN (TW/CN/HK/FR 2015) widmet er
sich erstmals wieder dem Genrekino.
Empfang anlässlich
an lässlich der Filmreihe:
Filmreihe: Mittwoch, 2. März, 19 Uhr
Pressevertreter sind herzlich zum Empfang eingeladen.
eingeladen. Wir bitten um
Anmeldung unter presse@deutschespresse@deutsches -filminstitut.de
Mittwoch, 2. März, 20:15 Uhr
ER ZI DE DA WAN OU The Sandwich Man
Taiwan 1983. R: Hou Hsiao-hsien, Tseng Chuang-hsiang, Wan Jen
D: Chen Po-cheng, Yang Li-yin. 106 Min. DCP.
OmeU (mandarin/taiwanesisch)
THE SANDWICH MAN ist ein Schlüsselwerk des jungen taiwanesischen
Films, bestehend aus drei Episoden unterschiedlicher Regisseure. Die
Episode von Hou Hsiao-hsien handelt von einem Mann, der als „Sandwich
Man“ verkleidet Werbung macht und viele Demütigungen auf sich nimmt,
um seine Familie ernähren zu können.
Deutsches Filminstitut
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Frauke Haß
Tel. 069 961 220-222
Fax 069 961 220-579
[email protected]
[email protected]
www.deutsches-filminstitut.de
www.deutsches-filmmuseum.de
In Zusammenarbeit mit
und
Taipeh Vertretung in der
Bundesrepublik
Deutschland, Büro Frankfurt
am Main
Mit besonderem Dank an
Micha Pletinckx (Cinematek
Brüssel).
Freitag, 4. März, 18 Uhr
Samstag, 5. März, 20:30 Uhr
FENG GUI LAI DE REN The Boys from Fengkuei
Taiwan 1983. R: Hou Hsiao-hsien
D: Doze Niu, To Tsung-hua, Lin Hsiu-ling, Chang Shih. 101 Min. DCP. OmeU
Drei Jugendliche aus einem Fischerdorf in der taiwanesischen Provinz
beginnen in der Hafenstadt Kaohsiung ein selbstbestimmtes, aber auch
risikofreudiges Leben. Sie treffen auf eine junge Frau, die die Jugendlichen
vor ein unlösbares Rätsel stellt. Mit THE BOYS FROM FENGKUEI ließ Hou
Hsiao-hsien alle filmischen Zwänge hinter sich und entwickelte eine neue,
ihm eigene Ästhetik.
Sonntag, 6. Mäzr, 20:30 Uhr
JIU SHI LIU LIU DE TA Cute Girl
Taiwan 1980. R: Hou Hsiao-hsien
D: Kenny Bee, Feng Fei-fei, Anthony Chan. 90 Min. DCP. OmeU
Der Debütfilm von Hou Hsiao-hsien ist eine romantische Komödie mit
musikalischen Einlagen. Der Film war noch Teil der kommerziellen
Filmindustrie Taiwans – der Popstar Kenny Bee spielt die Hauptrolle – aber
Hous Handschrift ist bereits erkennbar. Wenqi Pan soll mit dem Sohn eines
Geschäftspartners ihres Vaters verheiratet werden. Doch sie verliebt sich in
den Landvermesser Daigang Gu.
ER ZI DE DA WAN OU
The Sandwich Man
Mittwoch, 2. März, 20:15 Uhr
FENG GUI LAI DE REN
The Boys from Fengkuei
Freitag, 4. März, 18 Uhr
Samstag, 5. März, 20:30 Uhr
Mittwoch, 9. März, 20:30 Uhr
Freitag, 11. März, 18 Uhr
TONG NIEN WANG SHI A Time to Live and A Time to Die
Taiwan 1985. R: Hou Hsiao-hsien
D: Yu An-shun, Tien Feng, Mei Fang. 138 Min. DCP. OmeU
Eine Familie verlässt China, um für einige Zeit nach Fengshan im Süden
Taiwans zu ziehen. Der Bürgerkrieg in China zwingt sie, länger dort zu
bleiben als beabsichtigt. Der Film begleitet die Familie von 1947 bis 1960 und
beleuchtet das Erwachsenwerden des jüngsten Sohnes Ah-hao. Erst spät
realisiert Ah-hao, der als rebellischer Jugendlicher seine Zeit am liebsten mit
seiner Jugend-Gang verbringt, was der Verlust des Großvaters, der im Exil
gestorben ist, für ihn bedeutet. Hou blickt zurück auf seine eigene Kindheit
und wählte als Drehort die Gegend, in der er selbst aufwuchs.
Samstag, 12. März, 20:15 Uhr
Einführung am 12.3.: Sarina Lacaf
Freitag, 18. März, 18 Uhr
LIAN LIAN FENG CHEN Dust in the Wind
Taiwan 1986. R: Hou Hsiao-hsien. D: Wang Ching-wen, Hsin Shu-fen, Li Tienlu, Chen Shu-fang. 110 Min. DCP. OmeU
Der Aufbruch eines jungen Paares vom Land in die Großstadt: Das Leben in
Taipeh verspricht zunächst bescheidene Zufriedenheit für Wan und Huen. Sie
finden Arbeit und wohnen im Hinterzimmer eines Kinos, in dem es auch
gesellige Zusammenkünfte mit Gleichaltrigen gibt. In stummer Übereinkunft
lebt das Paar zusammen, bis Wan zum Militärdienst eingezogen wird und
Huen in seiner Abwesenheit einen anderen heiratet. Meisterhaft beiläufig
und doch mit großer Empfindsamkeit erzählt der Film von den Bewegungen
des Lebens.
2/5
Sonntag, 13. März, 20 Uhr
Eintritt frei!
BEI QING CHENG SHI Stadt der Traurigkeit
Taiwan/Hongkong 1989. R: Hou Hsiao-hsien
D: Li Tien-lu, Chen Sungyung, Jack Kao, Tony Leung, Hsin Shu-fen. 158 Min.
35mm. OmU
STADT DER TRAURIGKEIT ist der erste Teil der historischen Trilogie Hou
Hsiao-hsiens, die von den Einflüssen des politischen Umfeldes auf das Leben
einer taiwanesischen Familie erzählt. Es geht darin um die Zeit zwischen
1945 und 1950, vom Ende der japanischen Besatzung bis zur
Machtübernahme der Kuomintang-Partei (KMT). Eine wenig aufgearbeitete
Zeit, der sich Hou in vielen Recherchen und Gesprächen angenähert hat. Im
Zentrum von STADT DER TRAURIGKEIT stehen der Witwer Lin Alu und seine
drei Söhne, die an unterschiedlichen Orten in Taiwan leben und von den
Irrungen und Ungewissheiten der Zeit eingeholt werden.
Mittwoch, 16. März, 20 Uhr
Eintritt frei!
XI MENG REN SHENG The Puppetmaster
Taiwan/Frankreich 1993. R: Hou Hsiao-hsien. D: Li Tien-lu, Lim Giong, Chen
Kuei-chung, Tsuo Chuwei. 142 Min. 35mm. Omdt/frU
Mit THE PUPPETMASTER schreibt Hou Hsiao-hsien seine historische Trilogie
fort. Der berühmte 84-jährige Marionettenspieler Li Tien-Lu, der bereits in
anderen Filmen von Hou eine Rolle spielte, erzählt die Geschichte seines
Lebens: Von seiner Geburt 1909 über seine erste Aufführung und seine erste
eigene Truppe bis hin zu seiner Verpflichtung als komischer Schauspieler
und seinem Eintritt in eine japanische Marionetten-Propagandatruppe. Der
Film wechselt zwischen Szenen, in denen der alte Mann vor der Kamera
erzählt, und Abschnitten, in denen Hou in aller Subjektivität Momente seines
Lebens in Szene setzt.
Samstag, 19. März, 20:30 Uhr
HAO NAN HAO NU Good Men, Good Women
Taiwan/Japan 1995. R: Hou Hsiao-hsien
D: Annie Shizuka Inoh, Lim Giong. 108 Min. 35mm. Omdt/frU
Mit GODD MEN, GOOD WOMEN schließt Hou Hsiao-hsien seine historische
Trilogie ab. Er verknüpft drei verschiedene Zeitebenen, die auch in der
Farbgebung voneinander abgesetzt sind und die zurück in die Zeit der
1950er-Jahre, die Zeit des „Weißen Terrors“, führen. Im Zentrum stehen
zwei Frauen: Chiang, die in den 1940er Jahren vom chinesischen Festland
nach Taiwan eingereist ist, um gegen die japanische Besatzung zu kämpfen,
und später vom Kuomintang-Regime verfolgt wird. Und die Schauspielerin
Liang, die einige Jahre später an einem Filmprojekt über die
Widerstandskämpferin Chiang mitwirkt und sich sowohl mit der historischen
Figur als auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss.
LIAN LIAN FENG CHEN
Dust in the Wind
Samstag, 12. März, 20:15 Uhr
Freitag, 18. März, 18 Uhr
BEI QING CHENG SHI
Stadt der Traurigkeit
Sonntag, 13. März, 20 Uhr
XI MENG REN SHENG
The Puppetmaster
Mittwoch, 16. März, 20 Uhr
3/5
Samstag, 19. März, 20:30 Uhr
HHH – UN PORTRAIT DE HOU HSIAOHSIAO-HSIEN
Frankreich/Taiwan 1997. R: Olivier Assayas
Dokumentarfilm. 92 Min. DigiBeta. OmeU
In der Reihe „Cinéma, de notre temps“ der Cahiers du Cinéma fertigten
junge Regisseure filmische Porträts von Legenden der Filmkunst an. Oliver
Assayas hatte sich als Autor der Cahiers du Cinéma schon sehr früh mit Hou
Hsiao-hsien und mit der taiwanesischen Nouvelle Vague der 1980er Jahre
auseinandergesetzt. Beide verbindet seitdem eine lange Freundschaft. In
seinem Künstlerporträt bewegt sich Assayas durch die Orte und Momente
des Filmschaffens von Hou Hsiao-hsien und ergründet gemeinsam mit Hou
die autobiografischen Bezüge, die das Schaffen des Regisseurs so sehr
prägen.
Mittwoch, 23. März, 20:30 Uhr
NIE YIN NIANG The Assassin
Taiwan/China/Hongkong/Frankreich 2015. R: Hou Hsiao-hsien
D: Shu Qi, Chang Chen, Zhou Yun. 104 Min. DCP. OmU
China im 9. Jahrhundert: Nie Yin wird als junges Mädchen weggegeben und
zur Auftragskillerin ausgebildet. Für ihre Laufbahn wird sie zu einer Person
ohne Identität gemacht. Nachdem sie einen ihrer Aufträge nicht zu Ende
führt, wird ihr ein neues Ziel zugewiesen: Sie soll ihren Cousin töten, der
Gouverneur in ihrer Heimatprovinz Weibo ist.
Freitag, 25. März, 18 Uhr
Sonntag, 27. März, 20:30 Uhr
ZUI HAO DE SHI GUANG Three Times
Frankreich/Taiwan 2005. R: Hou Hsiao-hsien
D: Shu Qi, Chang Chen. 132 Min. 35mm. OmeU
Drei Episoden, drei tragische Liebesgeschichten: In „A Time to Love“,
ansiedelt in den 1960er Jahren, verliebt sich Chen in eine junge Frau. Als er
vom Militärdienst zurückkommt, ist sie verschwunden. „A Time for
Freedom“ spielt 1911 in einem Bordell: Ein Reisender bricht sein
Versprechen, seine Geliebte dort herauszuholen. „A Time for Youth“ handelt
von einer Dreiecksbeziehung.
HHH – UN PORTRAIT DE HOU
HSIAO-HSIEN
Samstag, 19. März, 20:30 Uhr
Samstag, 26. März, 20:30 Uhr
NAN GUO ZAI JAN, NAN GUO Goodbye South, Goodbye
Taiwan/Japan 1996. R: Hou Hsiao-hsien
D: Jack Kao, Hsu Kuei-ying, Lim Gong. 112 Min. 35mm. Omdt/frU
Der Film erzählt von einer Gruppe von Klein-Ganoven um den 37-jährigen
Kao. Sie driften durch Karaoke-Bars und Spielhöllen in der südlichen
kleinstädtischen Provinz. Hou Hsiao-hsien skizziert Szenen, die er zu einem
fragmentarisch Ganzen zusammenfügt. Mit diesem Film veränderte Hou
seine Bildsprache. Statt starren Einstellungen zeigt er fließende
Bewegungen.
4/5
NAN GUO ZAI JAN, NAN GUO
Goodbye South, Goodbye
Samstag, 26. März, 20:30 Uhr
5/5