Katalog - Hesse

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Katalog - Hesse
Katalog03_Titelei
15.04.2011
14:35 Uhr
Seite 1
CHRISTIAN HESSE AUKTIONEN
Wertvolle Bücher · Autographen · Graphik
Auktion 3
Auktion
Samstag,
Osterbekstraße 86
21. Mai 2011
Vorbesichtigung
Christian Hesse Auktionen
Osterbekstraße 86
22083 Hamburg
Telefon +49 (0)40 6945 4247
Fax
+49 (0)40 6945 4266
www.hesse-auktionen.de
[email protected]
14 Uhr
Osterbekstraße 86
Samstag,
14. Mai 2011
13 – 18 Uhr
Montag,
16. Mai 2011
10 – 18 Uhr
Dienstag,
17. Mai 2011
10 – 18 Uhr
Mittwoch,
18. Mai 2011
10 – 18 Uhr
Donnerstag, 19. Mai 2011
10 – 18 Uhr
Freitag,
20. Mai 2011
10 – 18 Uhr
Samstag,
21. Mai 2011
09 – 11 Uhr
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16.04.2011
18:08 Uhr
Seite 3
Inhaltsverzeichnis · Anmerkungen
Moderne Kunst · Druckgraphik und Zeichnungen
Faksimiledrucke · Fachliteratur zur Buchmalerei
Alte Drucke und Ausgaben des 17. bis 19. Jahrhunderts
1 –
46
47 – 116
117 – 164
darunter: Theologie, Naturwissenschaften, Geschichte, Topographien und Landkarten, Kinderbücher
Goethezeit und 19. Jahrhundert · Friedrich Nietzsche
165 – 222
Beginn der Moderne · Vom Historismus zum Jugendstil
223 – 248
Bibliophilie des frühen 20. Jahrhunderts
249 – 299
Literatur und Kunst des frühen 20. Jahrhunderts
300 – 378
Expressionismus
379 – 418
Dada und Merz
419 – 435
Das Bauhaus und seine Folgen
436 – 483
Durch die Surrealisten zurück nach Frankreich und in alle Welt
484 – 545
darunter: Salvador Dali · Max Ernst · Marc Chagall · Joan Miró · Pablo Picasso · Antoni Tàpies
Henry Moore · Ben Nicholson · Jim Dine · Robert Motherwell · Andy Warhol · Dieter Roth
Deutschland nach 1945 · Bücher, Kunst und Buchkunst
eingeschlossen: Zwei Ausblicke in die U.S.A.
546 – 579
Werkverzeichnisse zur modernen Kunst
580 – 588
Jede Einteilung in Kapitel birgt – durch dabei waltende Subjektivität – die Gefahr unerwarteter
Zuordnungen. Uns waren wiederum innerliche Zusammenhänge als Ordnungsprinzip wichtiger
als eine durchweg alphabetische Sortierung.Wir verweisen aber auf unser Personenregister. Dort
finden Sie auch eine Auflistung aller Autographen.
Bei allen Objekten in unserem Katalog handelt es sich um »gebrauchte« Dinge. Daher sind nach
unserer Auffassung Spuren, die dem jeweiligen Alter und einer angemessenen »Nutzung« entsprechen, selbstverständlich und werden nicht in aller Ausführlichkeit erwähnt. Zu sämtlichen
Stücken stehen auf Nachfrage detaillierte Auskünfte, englischsprachige Beschreibungen und
zusätzliche Abbildungen zur Verfügung. Bei den graphischen Arbeiten sind in den meisten Fällen
Platten- und Blattgröße angegeben.
Abbildung linke Seite: Katalognummer 427 (in Originalgröße)
Kurt Schwitters. Überarbeitete Photographie der Collage »Selbstporträt des Dadasophen« von Raoul Hausmann
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Edouard Manet (1832 – 1882). Le philosophe. Radierung und Kaltnadel in Braun. 1865/1866.
27,1 : 16,1 bzw. 31,4 : 23,3 cm (42,5 : 28,5 cm).
€ 3.500
Eins von nur 30 Exemplaren der ersten Auflage der Radierung, gedruckt 1894 bei M. L. Dumont. Zu
Lebzeiten Manets wurden nur wenige einzelne Abzüge gedruckt. So ist die kleine Auflage der
Drucke von Dumont die früheste überhaupt. – Prachtvoller Abdruck mit feinem Plattenton und
schönem Grat in den Kaltnadelpartien. – Auf leicht grünlichem, fein geripptem Bütten.
Die Radierung wiederholt das gleichnamige Gemälde Manets, das 1865 unter dem Eindruck von
Goyas Radierung nach dem Menippos von Velázques entstand. – »Die radierte Fassung ist voller
Licht und Atmosphäre. Gebrochene vertikale Striche modellieren behutsam die Figur […] Im
Gegensatz dazu füllt die Hintergrundfläche ein lockeres Netz von Zick-Zack-Linien, eine Art
Schattengebung, die dem Einfluss Canalettos zugeschrieben wurde, jedoch wohl eher auf Goya
zurückzuführen ist […]« (Wilson 1977).
Ehemals Sammlung A. Barrion (Lugt 76, Prägestempel unten rechts) und Sammlung G. von Rath
(Lugt 2721, Stempel rückseitig). – Südwestdeutsche Privatsammlung.
Rückseitig Montierungsspuren. – Blattrand unten links mit winziger Fehlstelle.
4
Moreau-Nélaton 35 (einziger Zustand). – Guérin 43. – Harris 47. – Wilson 1977, 42 und 1978, 50 (einziger Zustand)
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Willi Geiger (1878 – 1971). Liebe. Zehn Radierungen. 1904/05. Etwa 21,0 : 18,0 cm (39,3 : 32,0
cm). Signiert.
€ 600
Sehr seltene und zugleich die früheste graphische Folge Willi Geigers, der 1903, noch als Schüler
Peter Halms an der Münchener Akademie, den Zyklus von 20 Tuschzeichnungen »Seele« vorlegte.
– »Wesentlich gereifter zeigt ihn der 1904/5 entstandene, technisch meisterhafte Radier-Zyklus
›Liebe‹ (10 Bl.), mit dem er nun bluterfüllte Szenen aus dem Leben aufreißt, die, wenn auch aus
dem gleichen pessimistischen Geiste geboren, doch rein malerisch empfunden sind« (ThiemeBecker). – Geiger zeigt eine Liebe, die nicht beschwingt, nicht leicht und fröhlich stimmt. Seine
Blätter künden von Leid, von Verletzung, von Schmerz und Tod. – Einige Radierungen in der Platte
monogrammiert und mit »03« datiert. – In den Folgejahren schuf Geiger graphische Zyklen zu
Bonsels »Don Juan«, Schulenburgs »Eulenspiegel« , Richard Dehmels Rhapsodie »Die Verwandlung der Venus« sowie mehrere Stierkampffolgen.
In Passepartouts. Ohne die Originalmappe mit dem Druckvermerk.
Thieme/Becker XIII, 345.
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3
Lovis Corinth (1858 – 1925). Eli. Zwei der drei Lithographien zum Buch in Probedrucken. 1919.
11,0 : 16,0 cm und 9,5 : 16,0 cm (beide 34,6 : 25,5 cm).
€ 300
1919 erschien im Inselverlag die Ausgabe mit dem Text von M. J. bin Gorion in der Übersetzung
von Rahel Ramberg. Es wurden 120 Exemplare und 30 von der Ernst Ludwig-Presse auf Bütten
gedruckte Vorzugsexemplare ausgegeben. – Die beiden großen Kopfvignetten zu Seite 9 (Bundeslade mit Cherubinen) und Seite 23 (Der Prophet Eli spricht zum Volk). – Auf Bütten. – Mit dem
Atelierstempel des Künstlers.
Schwarz L 410 II und III
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Käthe Kollwitz (1867 – 1945). Brustbild einer Arbeiterfrau mit blauem Tuch. Photolithographie. Um 1932. 35,6 : 24,6 cm (52,0 : 40,0 cm). Typographisch bezeichnet.
€ 300
aus 2
Nach der 1903 entstandenen Kreide- und Pinsellithographie, die bereits 1906 für die Jahresmappe der »Gesellschaft für vervielfältigende Kunst« in Wien gedruckt wurde. – Auf Kupferdruckpapier. – Druck der österreichischen Staatsdruckerei.
Knesebeck 75 B (von B)
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Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938). Drei Badende an den Moritzburger Seen. Kaltnadelradierung. 1909. 17,8 : 20,5 cm (40,2 : 53,8 cm). Signiert.
€ 5.000
Aus der 1910 erschienenen »V. Jahresmappe der Künstlergruppe Brücke«, die Ernst Ludwig Kirchner gewidmet war. – »Obwohl graphisch kaum mehr vorhanden, sind die Figuren am See doch
lastend präsent. Die Abbreviatur der Linie ist zumindest so kühn wie diejenige bei Matisse« (Stephan von Wiese, in: »Die Jahresmappen der Brücke, Brücke Archiv 17, 1989, S. 38). – Auf festem
Velin. – Unbeschnittenes, tadellos erhaltenes Exemplar.
Aus einer südwestdeutschen Privatsammlung.
Dube R 69. – Söhn HDOG 215.4
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Heinrich Campendonk (1889 – 1957). Knabenakt mit Fischen. Holzschnitt. 1916. 21,0 : 16,1 cm
(39,0 : 27,0 cm). Eigenwillig koloriert und bezeichnet »Campendonk« und »No. 5«.
€ 2.000
Einer der wenigen Handdrucke auf China, hier recht eigenwillig, möglicherweise auch von fremder Hand koloriert. – Der Holzschnitt wurde im gleichen Jahr auf der Titelseite von Heft 5 des Jahrgangs VII der Zeitschrift »Der Sturm« abgedruckt (S./E. 18b). – Sehr selten und in dieser Art der
Kolorierung sicher ein Unikum. – Wir danken Gerhart Söhn für freundliche Auskunft.
Aus einer südwestdeutschen Privatsammlung
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Im Passepartoutausschnitt gleichmäßig gebräunt. – Mit leichten Ausfettungen der Druckfarbe. – Aquarellfarbe teils leicht
durchschlagend. – Am Oberrand rückseitig montiert.
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Söhn/Engels 18 a (von c)
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Christian Schad (1894 – 1982). Zirkusprobe. Holzschnitt. 1925/1969. 12,1 : 9,6 cm (20,4 : 17,2
cm). Signiert, datiert und bezeichnet.
€ 200
Eins von 85 Künstlerexemplaren, neben der Auflage von 250 nummerierten Exemplaren. – Ediert
von der Edition Panderma, Carl Laszlo, Basel. – Auf satiniertem Karton. – Nach Auskunft der Witwe
des Künstlers sind aus der Entstehungszeit keine Abzüge bekannt. Nach 1960 wurden lediglich
elf Exemplare auf Japanpapier gedruckt, als Handdrucke bezeichnet, signiert, datiert und betitelt.
9
Christian Schad (1894 – 1982). Varietéprobe. Holzschnitt. 1925/1969. 15,2 : 10,3 cm (24,7 : 17,4
cm). Signiert, datiert und bezeichnet.
€ 200
Eins von 95 Künstlerexemplaren, neben der Auflage von 250 nummerierten Exemplaren. – Ediert
von der Edition Panderma, Carl Laszlo, Basel. – Auf satiniertem Karton. – Nach Auskunft der Witwe
des Künstlers sind aus der Entstehungszeit keine Abzüge bekannt. Nach 1960 wurden lediglich
21 Exemplare auf Japanpapier gedruckt, als Handdrucke bezeichnet, signiert, datiert und betitelt.
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Carry Hauser (1895–1985). Mädchen. Holzschnitt. 1921. 18,0 : 10, 5 cm (38,2 : 30,7 cm). Monogrammiert, datiert und bezeichnet.
€ 300
Wohl nur in kleiner Auflage gedruckter früher Holzschnitt des österreichischen Künstlers. – Hauser war in diesen Jahren Mitglied der Künstlergruppe »Der Fels«, deren Mitglieder in Nazideutschland allesamt als »entartet« galten.
Im Passepartoutausschnitt kaum sichtbar gebräunt, ein kleiner Braunfleck.
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Max Pechstein (1881 – 1955). Fischer mit Fang im Netz. Holzschnitt. 1923. 40,0 : 31,8 cm (59,5 :
51,3 cm). Signiert und nummeriert.
€ 2.000
Exemplar 2/51. – Schöner tiefschwarzer Druck mit einzelnen Aufhellungen. – Auf vollrandigem
Vélin. – Ediert vom Euphorion Verlag.
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Oskar Kokoschka (1886–1980). Olda. Radierung. 1972. 15,8 : 9,8 (22,0 : 14,0 cm). Signiert und
nummeriert.
€ 250
Exemplar 24/100. – Ausdrucksstarke Porträtradierung der Frau des Künstlers. – Als Beilage zur
zweiten Vorzugsausgabe von »Oskar Kokoschka. Das schriftliche Werk. Band 2« verwandt (Hamburg, Hans Christians 1964). – Auf Bütten.
Partielle, kaum sichtbare Bräunungen. – Wenige winzige Stockfleckchen.
Rückseitig mit Montierungsspuren und von fremder Hand falsch bezeichnet.
Krüger H 287
Wingler/Welz 491
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Rudolf Großmann (1882 – 1941). Steindrucke zu Dostojewskis »Eine dumme Geschichte«.
23 Lithographien. 1918. Signiert. 34,5 : 26,5 cm (Mappenformat). München, Piper 1918.
€ 750
Eins von 50 Exemplaren der Mappenausgabe mit den signierten Lithographien auf dünnem Chinapapier. – Lose in Originalhalbleinenmappe. – 1918 erschienen im Piper-Verlag München als
fünfter Druck der Zweiten Reihe der Marées-Drucke. Zu den 50 Vorzugsexemplaren erschien die
Extrasuite, die sowohl das lithographierte Titelblatt als auch alle 19 in der Buchausgabe ganzseitig gedruckten Lithographien, davon drei in zwei Zuständen, enthält. – Die signierte Mappenausgabe ist sehr selten und im Laufe der Jahrzehnte häufig von der Buchausgabe getrennt worden.
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Mappe minimal berieben.
Rodenberg 363, 5. – Schauer II, 195. – Lang, Impressionismus 71. – Sennewald 18, 1
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Otto Schoff (1884 – 1938). Wannsee. Acht Lithographien. 1921. 32,5 : 36,7 cm (Blattformat). Signiert.
€ 800
Exemplar 38/75, daneben wurden 15 Exemplare koloriert, zehn weitere waren nicht für den Handel bestimmt. – Auf Japan. – Alle Lithographien und der Druckvermerk vom Künstler signiert. –
Mit einem Doppelblatt mit Vorwort und Druckvermerk lose in Leinenmappe. – »Irrsinnige Figuren
sieht man im Freibad Wannsee: verhinderte Sadisten, Platoniker aus Mangel an Geld, freiwillige
Brunners und sorgfältig entblößte, so gut wie sorgfältig verhüllte Liebesbereitschaft. Aber die
unheimlichste, besessenste Figur war Schoff, der Zeichner dieser Blätter […] Dicke Schlächtersfrauen, de- und durch die immer gleiche Großstadtliebe ach so uniformierte Mädchen, Nutten,
Kinder, – aber immerhin Mädchen – sah und liebte er« (Hans Siemsen im Vorwort der Mappe, welches er schrieb, da Alfred Flechtheim das Vorwort verlegt (»verunnoselt«) hatte). – Seltene Folge.
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Otto Schoff (1884 – 1938). Orgien. 10 Lithographien. 1924. Ca. 23 : 21 cm (30,5 : 25,0 cm). Signiert
.
€ 600
Erschienen im Berliner Gurlitt-Verlag. – Auf Zanders-Bütten. – Unser Exemplar enthält, entgegen
allen Vergleichsexemplaren, neben der Titellithographie weitere zehn Lithographien, insgesamt
also elf, alle signiert. – Ausschweifende Szenen in Bordellen, Etablissements, unter freiem Himmel
und in einer Kirche. – Der 1884 in Bremen gebürtige Künstler Otto Schoff hatte wohl eine glanzvolle Kariere vor sich. In den 1920er Jahren erschienen in der Galerie Flechtheim und der GurlittPresse eine ganze Reihe von Graphikfolgen und von ihm illustrierte Bücher, unter anderem
Ringelnatz’ »Fahrensleute« und Platens »Der verfehmte Eros«. – Das Bilderlexikon vermerkt: »Um
sich 1914 kriegsuntauglich zu machen, gab er sich, wie er berichtet, 1914 den wildesten Ausschweifungen hin, die seine Gesundheit völlig untergruben«. – 1935 erhielt Schoff Malverbot,
1938 durchsuchte die Gestapo sein Atelier und beschlagnahmte weitere Werke. Bei diesem
Anlass erlag Schoff einen Herzinfarkt. – Sehr selten.
Ränder etwas geknickt, 2 mit kleinen Einrissen.
In Passepartouts, diese leicht geknickt und bestoßen. – Ohne die Originalmappe mit dem Druckvermerk.
Katalog Taube I (1983), Nr. 5
Hayn/Gotendorf IX, 535. – Bilderlexikon IV, 798. – Kat. Taube I (1983), Nr. 12
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Paul Hermann (1864–1944). Sechs Kaltnadelradierungen zu Salome. 1922. Ca. 49 : 36 cm (65 :
48 cm). Signiert und von fremder Hand nummeriert.
€ 600
Exemplar 59/125 und damit eins von 100 auf holländischem Bütten. Daneben wurden 25 Exemplare auf Japan gedruckt. – Ediert von F. Bruckmann in München. – Die signierten Radierungen in
Passepartouts und mit dem Titelblatt lose in der Originalhalbleinenmappe. – Die auf dem Titelblatt verso abgedruckten Textstellen stammen aus dem Drama von Oscar Wilde in der Übersetzung von Hedwig Lachmann. – Paul Hermann, der Neffe des Schriftstellers Paul Heyse, ging 1895
nach Paris und gehörte dort zeitweise zum Freundeskreis von Oscar Wilde, Edvard Munch und
August Strindberg.
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Mappe unfrisch. – Titelblatt in den Rändern gebräunt, sonst sehr gut erhalten.
Lindenau/Hoh II 1472–1477. – Thieme/Becker XVI, 503: »Vorliebe für große Formate und Zyklenform«
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Sepp Frank (1889–1970). Meine spanische Reise. Acht Radierungen. Um 1922. Ca. 50 : 35 cm
(71 : 52 cm). Signiert und von fremder Hand nummeriert.
€ 350
Exemplar 96/200, damit eins von 150 Exemplaren auf Bütten. Daneben erschienen fünf Exemplare auf Pergament und 45 mit Remarquen. – Ediert von F. Bruckmann in München. – Die signierten
Radierungen in Passepartouts und mit dem Titelblatt lose in der Originalhalbleinenmappe. – Die
früheste bei Vollmer verzeichnete graphische Folge des Künstlers. – Mit eindrücklichen, großformatigen Ansichten der Kathedralen in Burgos, Valladolid, Salamanca, Segovia, Cuenca und Toledo.
Mappe leicht fleckig. – Titel und die erste Radierung leicht stockfleckig.
Vollmer II, 147. – Nicht im Katalog Lindenau-Museum.
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Hans Purrmann (1880 – 1966). Exlibris Gabriele, Gretel, Heidi, Hanna und Hans Vollmoeller.
Fünf Radierungen. Um 1935. 8,6 : 6,3 cm bis 11,2 : 8,6 cm. In der Platte monogrammiert.
€ 600
Vollständige Folge der Exlibris für die zwischen 1911 und 1920 geborenen Kinder seines Schwagers und seiner Schwägerin Rudolph und Adele Vollmoeller. Die Radierungen sind während eines
Besuches von Hans Purmann bei der Familie in Zürich noch vor dem 2. Weltkrieg entstanden. –
Auf dünnem Japan. – Selten, Heilmann nennt nur »einige Exemplare in Privatbesitz«.
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H. 107 rückseitig mit leichten Montierungsspuren (Papierausdünnung an den oberen Ecken).
Heilmann 103–107
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Hanns Welti (1894 – 1934). New York. 12 Original Steinzeichnungen. 12 Lithographien. 1927.
57,0 : 46,0 cm (Blattformat). Signiert. 1927.
€ 1.200
Eins von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Lithographien. – Ediert vom
Verlag der Schweizerischen wirtschaftlichen Studienreisen nach Nordamerika, Druck bei Hofer,
Zürich. – Mit dem typographischen Titelblatt im illustrierten Originalumschlag. – Offensichtlich
unternahm Hanns Robert Welti Mitte der 1920er Jahre Reisen in die USA und hielt seine Impressionen in den eindrucksvollen Lithographien fest. Die großformatigen Ansichten der Metropole
sind bestimmt vom Gegensatz von Licht und Schatten, von stürzenden Linien der Häuserfassaden und die drangvolle Enge der Fußgänger und des Straßenverkehrs. – »Hanns Robert Welti war
ein Multitalent. Er praktizierte erfolgreich als Anwalt in Zürich, arbeitete daneben aber auch – und
zwar seit frühester Jugend – als Maler, Bildhauer und Lithograph. Er versuchte sich in verschiedenen Stilrichtungen (dadaistisch, abstrakt, figurativ) und stellte regelmäßig aus. […] Mit Max Bill
zusammen gehörte er ›in den späten 20er Jahren zu den treibenden Kräften des künstlerischen
Aufbruchs in Zürich‹ (Aargauer Tageblatt, 17. X. 1990)« (Piet Meyer, in: Pablo Picasso in Zürich
1932). Hanns Welti betreute Pablo Picasso, als dieser zusammen mit Olga und Paulo die Stadt
Anfang September 1932 aus Anlass der Ausstellung im Kunsthaus Zürich besuchte. – Trotz der
relativ hohen Auflage sehr selten. – Aus dem Nachlass der Künstlers.
Einige Ränder und Blatt 1 großflächig leicht gebräunt.
19
Hanns Welti (1894 – 1934). New York! 12 Original Steinzeichnungen. 12 Lithographien. 1927.
57,0 : 46,0 cm (Blattformat).
€ 800
Eins von 300 unsignierten Exemplaren. – Ediert vom Verlag der Schweizerischen wirtschaftlichen
Studienreisen nach Nordamerika, Druck bei Hofer, Zürich. – Mit dem typographischen Titelblatt
im illustrierten, kolorierten Originalumschlag. – Der Mappe liegen zusätzlich neun der zwölf
Lithographien in kolorierte Fassung bei (Blätter 1-8 und 10). – Wir konnten keine kolorierten
Exemplare nachweisen. – Aus dem Nachlass der Künstlers.
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Umschlag etwas gebräunt und mit kleinen Einrissen. – Ränder von Blatt 1 sowie 3 Blättern der kolorierten Folge etwas
gebräunt und stockfleckig.
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Pablo Picasso – Henri Martinie (1885 – 1965). Olga Picasso et son fils Paulo 1933. Photographie. Silbergelatine. Vintage print. 22,2 : 16,4 cm.
€ 400
Henri Martinie war einer der bekanntesten Pariser Porträtphotographen der 1920er und 1930er
Jahre. Er porträtierte u. a. Philippe Soupault, Georges Bernanos, Jean Cocteau, James Joyce, Francis
Scott Fitzgerald und Paul Eluard. – Picasso heiratete 1918 die russische Balletttänzerin Olga Stepanowa Chochlowa (1891–1945). 1921 wurde ihr erster Sohn Paulo geboren. Die Ehe ging nach
einer Affäre mit Marie-Thérése Walter zu Ende. – Rückseitig mit zwei Stempeln der Collection H.
Roger-Violett sowie der Archivnummer »Mart. 7 025«. – Zwei Ecken geknickt.
22
Pablo Picasso – Boris Lipnitzki (1897 – 1971). Françoise Gilot vers 1952. Silbergelatine. Vintage print. 1952. 21,2 : 20,8 cm.
€ 400
Der russische Photograph Boris Lipnitzki eröffnete 1921 in Paris ein Photostudio und war bald als
Modephotograph bekannt. Er photographierte für Heim, Schiaparelli, Chanel und Rouff. Bekannt
sind auch seine Portraits von Josephine Baker, Dulin, Artaud, Cocteau, Jouvet, Giraudoux, Anouilh,
Michel Simon und Colette. – Françoise Gilot folgte Picasso in die Provence und lebte mit ihm bis
1953 in Vallauris. – Rückseitig bezeichnet mit falscher Schreibweise »Gillot«, mit je zwei Stempeln
und der Archivnummer der Collection H. Roger-Violett. – Knickspuren.
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Pablo Picasso (1881 – 1973). Portrait d’ un matador. Farbige Kreidezeichnung. 35,5 : 26,0 cm.
Signiert und mit Widmung »Pour mon cher B. B. son ami Picasso le 30. 10. 64«.
€ 9.000
Gleichermaßen typische wie humorvolle Porträtzeichnung eines Matadors. – Auf festem Velin.
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1961 war Picasso nach der Hochzeit mit Jacqueline Roque nach Mougins gezogen, wo er bis zu
seinem Tod lebte. 1964 erschienen die Erinnerungen von Françoise Gilot – das Buch führte zum
Zerwürfnis mit den beiden gemeinsamen Kindern Claude und Paloma. – Die Widmung könnte
dem Photographen Brian Brake (1927–1988) gelten, der 1955 erstmals mit Picasso zusammentraf.
Während eines gemeinsamen Stierkampfbesuchs entstand das großartige Photo von Picasso
und seinem Sohn Claude. – Möglich wäre als Widmungsempfänger aber auch der Photograph Bill
Brandt (1904–1983). Dieser photographierte Picasso Ende der 1950er Jahre. 1964 erschien das
Photobuch »Conversations avec Picasso« seines Freundes und Kollegen Brassai.
Wir danken Sebastian Goeppert, Basel, für freundliche Auskünfte und die mündliche Echtheitsbestätigung der Zeichnung.
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Aus einer südwestdeutschen Privatsammlung
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Joan Miró (1893 – 1983). Passage de L’Égyptienne. Farbige Aquatintaradierung. 1979/1985.
60,0 : 42,5 cm. Signiert und nummeriert.
€ 2.500
Exemplar 21/25. – Aus der Extrasuite auf »Japon nacré« zu André Pieyre de Mandiargues »Passage
de L’Égyptienne«, ediert 1985 von Robert Lydie Dutrou in Paris. – Miro hatte bereits 1979 zu diesem Buch 13 Aquatintaradierungen in verschiedenen Zuständen geschaffen, die bei Morsang,
Paris, gedruckt und den 25 Vorzugsexemplaren beigelegt wurden. – Mit dem zweiten Plattenrand
der farbigen Aquatintapartie. – Aufwändig und eindrucksvoll gerahmt im Atelier Filupeit (blattvergoldete Passepartoutkante und ebenso blattvergoldeter Rahmen).
Cramer 257, Abbildung 13
!
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490
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496f
509
23
24
23
Pablo Picasso – Georgette Chardoune (1899 – 1983). Picasso à la plage. Photographie. Silbergelatine. Vintage print. Wohl um 1950. 40,0 : 30,0 cm.
€ 700
Schöne Porträtaufnahme des damals etwa 70jährigen. – Rückseitig bezeichnet mit dem Namen
des Photographen. – Etwas wellig, teils mit schmalem Feuchtigkeitsrand.
24
20
Pablo Picasso – Ara Güler (geboren 1928). Pablo Picasso, Notre Dame de Vie ‘71 Photographie. Silbergelatine. Vintage print. 1971. 46,0 : 30,0 cm. Rückseitig signiert, von fremder Hand (?)
betitelt und mit dem Atelierstempel.
€ 1.800
Entstanden während eines Besuches Picassos in der Klosterkirche unweit seines letzten Wohnorts
Mougins. – Der türkisch-armenische Photograph Ara Güler (geboren 1928) wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1968 vom Museum of Modern Art, New York als einer der »Zehn Meister
der Farbfotografie«. Er arbeitete für Time Life, Paris Match, Stern und war Magnum-Mitglied. – Sehr
gut erhalten.
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beide aus 28
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Roy Lichtenstein (1923–1997). Crak! Farbiges Offset. 1963/1964. 47,1 : 68,3 cm (48,7 : 69,5 cm).
Signiert und datiert »1964«.
€ 1.500
Unnummeriertes Exemplar vor der Verwendung als Plakat und somit noch ohne Schrift. – Erschienen bei Leo Castelli, New York. – Auf dünnem, leicht strukturiertem Velin.
Wellig, links mit 2 kurzen Randeinrissen (2 cm). – Besonders rückseitig stark sichtbar gebräunt.
!
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526
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Exemplar 35/150. – Aus dem Portfolio »Edition 68«. – Auf festem Velin.
Minimal und kaum sichtbar berieben.
28
!
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Tom Wesselmann (1931 – 2004). Seascape (foot). Farbserigraphie. 1968. 45,6 : 45,6 cm (60,6 :
59,6 cm). Signiert, datiert und nummeriert.
€ 2.500
Richard Lindner (1901 – 1978). Marilyn was here. 17 Lithographien, davon vier mehrfarbig,
acht in Blau und fünf in Schwarz gedruckt. 1971. 44,0 : 33,5 cm (Kassettengröße). Signiert und
nummeriert.
€ 1.200
Exemplar 43/150. – Auf Velin »BFK Rives«. – Die vollständige Folge, gedruckt und ediert von der
manus presse in Stuttgart. – Mit dem Beiheft und dem auf Transparentfolie gedruckten Titelblatt
in der Originalacrylkassette. – Lindners Gemälde »Marilyn was here« entstand 1967, als Endprodukt einer langen Reihe von Strichzeichnungen und Farbstudien. Die Folge zeigt »den Übergang
vom lebendigen, ersten Bildgedanken zum definitiven, versteinerten Monument für Marilyn. In
keinem Bild hat sich die Fetischisierung eines Zivilisationsidols stärker kristallisiert. Was Lindner
an der Gestalt Marilyns fasziniert, ist der Zusammenprall von professioneller Hollywood-Produktionsmaschine und persönlichen ›moods‹: anders gesagt, die Unzeitgemäßigkeit eines Stars, der –
gleich einer Harlow der zwanziger und dreißiger Jahre – gegenüber dem Betrieb autonom zu
bleiben suchte und doch an dem Betrieb, an der Verweigerung psychologischer Rechte zugrunde
ging« (Beilageheft).
Acrylkassette mit kleiner Absplitterung, Folientitel geklebt.
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Miguel Berrocal (1933 – 2006). Mini-David. Zerlegbares Multiple aus vernickelter Aluminiumlegierung. 1968. 13,7 : 5,5 : 5,5 cm .
€ 450
Exemplar 1071/9500. – Oben seitlich signiert und nummeriert. – Die kleine Figur besteht aus 22
Teilen, davon einer als Fingerring mit einer Nephritte als Stein. – Das Multiple erschien in der
Reihe »Mini-Multiples« (Mini-Maria, Mini-Carmen, Mini-Adamo, Mini-Romeo und andere). – Mit
dem dazu gehörigen Buch: Le Mini-David. 1970. Mehrsprachige Aufbauanleitung, Kommentar
und Editionsvermerk.
30
Dieter Roth (1930 – 1998). Schnelle Trollis. Farbiges Offset. 1971/1973. 25,0 : 30,2 cm (31,5 : 57,2
cm).
€ 500
Unsigniertes Exemplar mit Werkstattspuren am rechten Rand, dadurch unikaten Charakters. –
Gedruckt für die Kassette »Container«, erschienen bei der Petersburg Press, London und Dieter
Roth, Solothurn (Auflage 85 und 15 Exemplare). – Auf perforiertem Bogen, rückseitig gummiert. –
Es erschienen zwei Farbvarianten.
Dobke 272.17
31
Dieter Roth (1930 – 1998). immer im Meer leben. Serigraphie. 1970. 83,4 : 58,5 cm. Signiert,
datiert und nummeriert.
€ 400
Exemplar 61/80. – Druck in Schwarz auf weißem Karton. – Ediert im Verlag der Galerie Müller,
Stuttgart.
Etwas wellig. – Einige kleine Kratzer und eine kurze Knickspur am Rand.
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Dobke 129
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Dieter Roth (1930 – 1998). Die Erinnerungskanonen. Serigraphie. 1970. 83,4 : 58,5 cm. Signiert,
datiert und nummeriert.
€ 400
Exemplar 35/80. – Druck in Schwarz auf weißem Karton. – Ediert im Verlag der Galerie Müller,
Stuttgart.
Dobke 130
!
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Dieter Roth (1930 – 1998). Schifffahrts- & Windetüde. Serigraphie. 1970. 83,4 : 58,5 cm. Signiert, datiert und nummeriert.
€ 400
Exemplar 9/80. – Druck in Schwarz auf weißem Karton. – Ediert im Verlag der Galerie Müller, Stuttgart.
Winzige punktuelle Aufhellungen, etwas wellig.
Dobke 131
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36
Utz Kampmann (geboren 1935). Ohne Titel. Farbige Serigraphie. 1966. 63,0 : 57,4 (69,3 : 57,4
cm). Signiert, datiert und nummeriert.
€ 200
Exemplar 15/50. – Druck in Rot und Hellblau auf Velin. – Utz Kampmann lebt und arbeitet in
Zürich.
37
Hans Salentin (1925 – 2009). Ohne Titel. Offsetlithographie mit Photographie. Um 1974. 59,7 :
60,0 cm. Signiert und nummeriert.
€ 100
Exemplar V/XXX. – Der Offsetdruck vereint drei Abbildungen zu Installationsplastiken aus dem
Schaffen des Zero-Künstlers: Elektrischer Stuhl (WV 1969-4), Zweig (1971-6) und eine für uns im
unten genannten Werkverzeichnis nicht verifizierbare dritte Arbeit, die sich stilistisch in die »technoiden Fiktionen« der frühen 1970er Jahre einordnen lässt.
Thomas Hirsch, Das plastische Werk von Hans Salentin (http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/3347)
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35
Hans Hinterreiter (1902 – 1989). Geometrische Komposition. Farbserigraphie. 1984. 54,6 : 54,6
cm (60,7 : 59,3 cm). Monogrammiert und datiert.
€ 200
Druck in Gelb, Beige und verschiedenen Grautönen. – Auf Velin. – Typische Arbeit aus der späten
Schaffensphase des Schweizer Künstlers. In jungen Jahren mit Max Bill bekannt und von dessen
Kunstfassung geprägt, sind seine geometrischen Arbeiten bestimmt von seiner Bewunderung
der maurischen Ornamentik und dem bereits in den 1960er Jahren erfolgten Einsatz von Computern zur Bildkomposition.
34
34
Takis (geboren 1925). Ohne Titel. Gouache und Widmung auf Offsetplakat. 1974. 84,0 : 59,0 cm
(Plakat). Signiert.
€ 300
Plakat zu der Ausstellung »Takis’ musikalische Räume« im Kunstverein Hannover. – Der in Athen
geborene Künstler wandte sich im Paris der 1950er Jahre der kinetischen Kunst zu und entwickelte seine an langen, fragil wirkenden Metallstäben angebrachten Signalobjekte. Ab etwa 1963 entstanden seine Klangwelten, teils in Performances gemeinsam mit Nam Yun Paik. – Die
akzentuierende Gouache in Rot und Blau und die Widmung »A Schmit Rhen avec amitié« entstanden im zeitlichen Umfeld der Ausstellung 1974. Helmut Schmidt Rhen entwarf das Plakat für die
Ausstellung.
35
Sonja Delaunay-Terk (1885 – 1979). Hommage à Tzara. Farbpochoir, mit Weiß gehöht. Ca.
1970. 19,0 : 14,0 cm. Signiert und nummeriert.
€ 400
Exemplar 32/40. – Es handelt sich hierbei um die verkleinerte Version einer Farblithographie, die
ebenfalls 1970 in einer Auflage von 75 Exemplaren erschien. – Rechts unten mit Deckweiß (und so
wohl nur bei der kleinen Fassung in kleiner Auflage) überarbeitet.
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Rückseitig Reste ehemaliger Anheftung.
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39
Eberhard Schlotter (geboren 1921). 16 Radierungen zu »Philosophie im Boudoir« von Marquis de Sade. 1968. 14,7 : 12,7 cm (35,8 : 32,2 cm Kassette). Signiert und nummeriert.
€ 750
Exemplar 43/100, daneben erschienen fünf römisch nummerierte Künstlerexemplare und zehn
unnummerierte Suiten kleineren Formats. – Alle Radierungen signiert, nummeriert und mit dem
Trockenstempel der Edition Kress, München. – Eindrückliche, stark erotisch geprägte Graphikfolge. – Mit einem Vorwort von Peter Gorsen. – Eberhard Schlotter (geboren 1921) wirkte schon in
jungen Jahren als Künstler, seine 1944 ausgestellten Werke fielen jedoch – wie in der Folge auch
er selbst – in Ungnade. Nach einer Schaffensphase in Darmstadt – er war kurze Zeit Vorsitzender
der dortigen »Neuen Sezession« – arbeitet er seit Ende der 1950er Jahre zunehmend in Spanien.
– Mit drei Textblättern in der Originalleinenkassette. – Tadellos erhalten.
Schlotter Werkverzeichnis 848–863.
40
Rudolf Weissauer (1924 – 1989). Island-Zyklus. Zehn Radierungen. 1962. 56,0 : 33,2 cm (Mappenformat). Signiert und nummeriert.
€ 200
Exemplar 7/40. – Auf Kupferdruckbütten. – Gedruckt bei Max Dunkes in München, verlegt von der
Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt. – Die vollständige Folge: »Nordische Landschaft«, »Vor der Küste«, »Schwere See«, »Westmeneya«, »Himmel über Island«, »Fremdes Gestirn«,
»Einsame Segel«, »Spuren fremder Götter«, »Nordlicht« und »Wintermärchen«. – Mit dem Titelblatt lose in der Originalhalbleinenmappe. – Tadellos.
37
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41
Hannes Jähn (1934 – 1987). 9 vista-visions. Neun farbige Zinkographien. 1972. 42,0 : 27,0 cm.
Signiert.
€ 200
Eins von 160 Exemplaren. – »Die vista-visions sind von der Zinkfolie und auf der Offsetmaschine
gedruckte Lithographien. Die Folien wurden zum Teil direkt bezeichnet, zum Teil im Photogrammverfahren über Film belichtet« (Druckvermerk). – Mit dem Vorwort »Neun Sätze für Hannes
Jähn« von Jürgen Becker. – Die Mappe wurde vom Rainer Verlag, Berlin ediert. – Mit dem Doppelblatt (Titel, Vorwort und Druckvermerk) lose in der Originalmappe.
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42
Alfred T. Mörstedt (1925 – 2005). Unstrutland. Acht Offsetlithographien. 1975. 28,5 : 39,5 cm
(Blattformat). Signiert, nummeriert und betitelt.
€ 200
Eins von 125 Exemplaren, daneben erschienen 25 Exemplare mit einer farbigen Handzeichnung.
– »Liebevolles Bekenntnis zu einer vertrauten Landschaft, deren Geschichtsträchtigkeit und
deren romantische Stätten schon den Knaben gefangen nahmen und die in ihrer bescheidenen
Anmut, abseits der großen Straßen, noch den Mann bewegt« (Vorwort). – Gedruckt bei R. Zwicker,
Leipzig, auf Büttenkarton. Ediert im Eigenverlag in Erfurt. – Einige Lithographien in kleinen Partien
mit zweiter Farbe. – Mit Titelblatt lose in Originalhalbleinenmappe. – Alfred T. Mörstedt (1925–
2005) war Schüler des Schlemmer-Schülers Hanns Hoffmann-Lederer.
43
Jan Voss (geboren 1936). Birne. Sechs farbige Offsetdrucke. 1979. Je 39,0 : 25,0 cm (auf einem
Bogen im Format 80,0 : 78,0 cm). Signiert, nummeriert und datiert.
€ 200
Eins von nur 90 Exemplaren. – Ediert vom Rainer Verlag, Berlin. – Auf dem rechten unteren Bild signiert, nummeriert und datiert. – Die an großformatige Comic-Zeichnungen erinnernde Bildfolge
auf einen mehrfach gefalzten Bogen aufgezogen. – In der Originalmappe.
44
Mappenwerk – Art Zanders 80. Künstler von internationalem Rang auf Feinpapieren von Zanders. Gesamtkonzept: Wolfgang Heuwinkel. Sechs farbige Graphiken. 1980. 68,0 : 50,0 cm (Mappen- und zugleich Blattformat).
€ 100
Daniel Spoerri (Gestanzte und montierte Farbserigraphien und Offset-Textblatt). – Christo
(Wrapped Walk Ways Kansas, zwei farbige Offsetdrucke). – Jiri Kolar (Verfremdung des Ballspielers von Rousseau, farbiger Offsetdruck). – Eduardo Paolozzi (Farbserigraphie). – Bernard
Schultze (Sechsfarboffset nach Aquarell) und Günther Uecker (Bewegungen I. Originallithographie, gedruckt auf der Erker-Presse, St. Gallen). – Alle Arbeiten in den Druckplatten bzw. im Stein
signiert. – Die begleitenden Texte von Heinz Stachelhaus, Willy Bongard, Hans-Peter Riese, Werner
Krüger, Rold Wedewer und Wieland Schmied; alle in Deutsch, Englisch und Französisch. – Die
Mappe wurde von der Bergisch Gladbacher Papiermühle ediert.
beide aus 45
45
Mappenwerk – 10 Jahre im Haus Salve Hospes Braunschweig. 13 Originalgraphiken. 1973.
57,0 : 42,0 cm (Mappenformat). Alle signiert.
€ 750
Exemplar 124/150. – Mit je einer Farbradierung von Ida Barbarigo, Johnny Friedlaender, MarcAntoine Louttre, Friedrich Meckseper, Hermann Ober, Arthur Luiz Piza sowie den Rixdorfern
Uwe Bremer, Ali Schindehütte und Johannes Vennekamp, einer Radierung von Antonio
Zoran Music, je einer Farbserigraphie von Otmar Alt und Simon Dittrich sowie einer Farblithographie von Herbert Breiter. – Alle Graphiken signiert und nummeriert. – Ediert von der Galerie
Schmücking, die seit 1962 in der frühklassizistischen Villa Salve Hospes, die zugleich Sitz des
Braunschweiger Kunstvereins ist, logierte. – Mit 14 Doppelblättern (Text und bio-bibliographischen Angaben) lose in roter Originalleinenmappe.
46
Mappenwerk – Der Mensch und die Stadt. Zum 100. Geburtstag Max Beckmanns. Zwölf Originalgraphiken. 1984. 73,5 : 53,5 cm (Mappenformat). Signiert, bezeichnet und nummeriert. € 450
Eins von nur 20 Exemplaren. – Anlässlich des 100. Geburtstages von Max Beckmann ediert vom
Verband Bildender Künstler der DDR, Berlin. – Mit zwei Farbradierungen von Michael Morgner, je
zwei Radierungen von Andreas Dress, Gregor-Torsten Kozik und Claus Weidensdorfer und je
zwei Lithographien von Rolf Münzner und Wolfgang Leber. – Alle Blätter signiert, teils auch
bezeichnet und nummeriert (1/20 oder 11/30). – Zeitgleich erschien eine Beckmann-Hommage
im Leipziger Reclamverlag mit Graphiken von Wolfgang Mattheuer, Bernhard Heisig, Sighard Gille
u. a. – Lose in Originalhalbleinenmappe, diese etwas unfrisch.
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47Buchmalerei – König David mit der
Harfe. Große Initiale aus einem Antiphonar.
Auf Pergament. Ende des 15. Jahrhunderts. 21
: 21 cm (31 : 30 cm).
€ 750
König David hat seine Harfe vor sich auf den
Boden gelegt und empfängt kniend den
Segen eines Engels. Hinter seinem Rücken
lauert ein der Hölle entstiegenes Fabelwesen.
Im Blau des Himmels schimmert am Horizont
eine Stadt auf einem Hügel. – Mit breiter, vergoldeter Umrahmung, außen verziert von
Rankwerk in Blau und Rot. – Etwas gewellt
und besonders am Oberrand fleckig.
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Faksimiledrucke
48
48
Das Buch der Welt. Die sächsische Weltchronik. Ms. Memb. I 90 Forschungs- und Landesbibliothek Gotha. Luzern 1996. Faksimile und Kommentarband. Handgebundener Originalrindlederband mit Messingschließen und -halblederband.
€ 1.800
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem Kommentarband, herausgegeben von
Hubert Herkommer und dem Beiheft »Wegweiser zu den Bilderfolgen«. – Die Bilderhandschrift
entstand im 13. Jahrhundert und schildert die Weltgeschichte von der Erschaffung der Welt
(datiert auf den 18. März!) bis zu Friedrich II., dem letzten Stauferkaiser.
32,5 : 23,0 cm. 170 Blätter, davon 330 Seiten Faksimiletafeln. Mit 500 Miniaturen im Text; 327 Seiten.
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Rudolf von Ems. Weltchronik. – Der Stricker. Karl der Große. Handschrift 302 der Kantonsbibliothek (Vadiana) St. Gallen. Luzern 1982. Faksimile und Kommentarband. Hellbrauner Originalschweinslederband mit Blindprägung, Messingbeschlägen und Schließen und -halblederband.
€ 1.500
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem ausführlichen Kommentarband. – Die
um 1300 im Bodenseeraum entstandene Handschrift vereint zwei bedeutende Werke des späthöfischen Literatur des Mittelalters. – Dazu: Begleitheft und Dokumentationsmappe. – Tadellos
erhalten.
31,4 : 21,8 cm. 436 und 152 Seiten Faksimiletafeln. Mit 58 Miniaturen; 304 und 80 Seiten.
50
50
Les chroniques de Jherusalem abregies. (Die Chronik des Kreuzfahrer-Königreiches Jerusalem).
Codex 2533 Österreichische Nationalbibliothek Wien. München, Idion ohne Jahr. Faksimile und
Erläuterungsheft. Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und Originalbroschur. In
-pappschuber.
€ 750
Eins von 950 Exemplaren, dabei offensichtlich eines von wenigen Vorzugsexemplaren in Ganzpergament mit Pergament-Bein-Schließen, vertrieben durch die Museums-Galerie Bad Homburg.
– Die prachtvolle, burgundisch-flämische Handschrift entstand in der Mitte des 15 Jhdt. im Auftrag Herzog Philipps des Guten. – Ohne den angekündigten, jedoch wohl nie erschienenen Kommentarband.
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50
57,0 : 30,0 cm. 18 Blätter Faksimiletafeln; 15 Seiten.
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Die Reisen des Ritters John Mandeville. 28 kolorierte Silberstiftzeichnungen von einem Meister
des Internationalen Stils um 1400 im Besitz der British Library London. Eingeleitet und erläutert
von Josef Krása. München, Prestel 1983. Originalwildlederband mit Vergoldung.
€ 100
Teilfaksimile nach dem Add. ms. 24189 der British Library. – Die 14 Pergamentblätter wurden 1861
erworben und bereits 1889 ein erstes Mal faksimiliert.
23,2 : 18,0 cm. 134 Seiten, 1 Blatt. Mit 28 ganzseitigen Farbabbildungen.
52
Marco Polo. Das Buch der Wunder. – Le Livre des Merveilles. Ms. fr. 2810 der Bibliothèque
Nationale de France, Paris. Luzern 1995. Faksimile und Kommentarband. Brauner Originalkalblederband mit Vergoldung in dunkelblauer -wildseidenkassette und brauner -halblederband in schuber.
€ 2500
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem zweisprachigen Kommentarband von
François Avril u. a. – »Die Bilderhandschrift über Marco Polos phantastische Abenteuerreisen
gehört zu den berühmtesten Handschriften des Mittelalters […] Selten wurde ein weltliches
Thema so umfangreich gewürdigt. Die größten Buchmaler ihrer Zeit schmückten die Handschrift
mit bezaubernden Farben und Gold« (Verlagsbroschüre).
44,0 : 30,0 cm. 98 Blätter, davon 192 Seiten Faksimiletafeln. Mit prachtvollen, vergoldeten Miniaturen; 506 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen.
53
Das Krönungszeremoniale Kaiser Karls V. Codex Borgianus Latinus 420 Biblioteca Apostolica
Vaticana. Zürich, Belser 1989. Faksimile und Kommentarband. Roter Originallederband mit vergoldeten Wappensupralibri und Messingbeschlägen und roter -leinenband. In Originalleinenkassette.
€ 450
Eins von 1980 Exemplaren (Gesamtauflage 2040). – Mit dem Kommentarband von Bernhard
Schimmelpfennig und Giovanni Morello.
51
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54
Le livre du Roy Modus. Das Jagdbuch des Königs Modus. Handschrift Ms 10.218-19 der Bibliothèque Royale Albert I., Brüssel. Graz 1989. Faksimile und Kommentarband. Dunkelbrauner Originalmaroquinband und -leinenband mit Vergoldung.
€ 400
34,0 : 24,0 cm. 22 Blätter, davon 20 Faksimiletafeln; 57 Seiten.
Codices selecti XCI. – Eins von 975 Exemplaren. – Mit dem Kommentarband mit der kodikologischen Beschreibung von Dagmar Thoss und der Übersetzung der Texte von Max Haehn. – Das
Jagdbuch ist der älteste Traktat über alle Aspekte der Jagd. Es wurde um 1455 in der Werkstatt des
berühmten flämischen Buchmalers »Girart-Meister« im Auftrag von Philipp dem Guten, Herzog
von Burgund, geschaffen.
30,7 : 21,0 cm. 214 Seiten Faksimiletafeln. Mit 56 Miniaturen und vergoldeten Initialen; 119 Seiten.
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Evangeliar Heinrich des Löwen. Codex Guelf. 105 Noviss. 2° Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und zugleich CLM 30055 Bayerische Staatsbibliothek München. Frankfurt am Main, Insel
1988. Faksimile und Kommentarband. Weinroter Originalmaroquinband über Holzdeckeln mit
zwei Messingschließen in dunkelblauer Originalbrokatkassette mit vergoldeter ornamentaler
Metallarbeit auf dem Vorderdeckel; Originalleinenband.
€ 4.500
Eins von 950 Exemplaren. – Prachtvoll und aufwändig gestaltetes Faksimile der berühmten Handschrift, die 1983 in London für 32,5 Millionen DM ersteigert wurde. – Mit dem Kommentarband,
herausgegeben von Dietrich Kötzsche. – Aus dem Besitz von Otto Rudolf Kissel, Präsident des
Bundesarbeitsgerichts Frankfurt a. M. – Mit dem Katalog »Vielfalt der Justitia. Einblicke in die eigene Sammlung«, in dem er eine Justitia-Miniatur aus dem vorliegenden Faksimile abbildete. – Zwei
Beilagen, unter anderem eine Verlagspublikation zur Erwerbungsgeschichte. Frankfurt am Main
1988.
35,0 : 26,5 cm. 226 Blätter Faksimiletafeln. Mit 50 ganzseitigen Miniaturen, vier Evangelistenbildern, neun Zierseiten, 20
Bildseiten und über 1500 Initialen im Text; 335 Seiten. Mit Abbildungen.
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Leonardo da Vinci. Tratado de estatica y mechanica en italiano. – Tratados varios de fortification, estatica y geometrica, escritos en italiano. Codices Madrid I / II Signatur 8937 / 8936.
Frankfurt am Main, S. Fischer 1974. Zwei Faksimile- und drei Kommentarbände. Rote Kunstlederbände mit Vergoldung. In Originalleinenkassette.
€ 300
Eins von 550 Exemplaren. – Vollständiges Faksimile der beiden reich illustrierten Handschriften
von 1491 und 1493 aus dem Besitz der Bibliotheca National Madrid. – Mit dem Kommentar und
den Transkriptionen von Ladislao Reti, letztere in Italienisch und deutscher Übersetzung.
23,5 : 16,2 bzw. 21,0 cm. – Kassette leicht fleckig, sonst tadellos.
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Codex Egberti. Ms. 24 der Stadtbibliothek Trier. Wiesbaden, Ludwig Reichert 1983. Teilfaksimile
und Kommentarband. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen. In Originalschuber. € 150
Das Teilfaksimile beruht auf der Vollfaksimile-Ausgabe Basel 1960.
27,3 : 21,5 cm. 48 Blätter, davon 45 Faksimiletafeln; 147 Seiten. Mit Abbildungen.
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Festtagsevangelistar mit Kanontafeln. Eusebio, Concordance degli Evangelisti – Armonie
Evangeliche. Codex F. II. 1 Biblioteca Civica Queriniana, Brescia. Graz 1991–1992. Faksimile und
Kommentarband. Originalhalblederband und -leinenband. In Originalleinenschuber.
€ 300
Studien zur Bibliotheksgeschichte, Band VI. – Die Evangelienharmonie des Eusebius entstand in
der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, wohl in der berühmten Reichenauer Schule. – Mit dem
deutsch-englischen Kommentarband von Satoko I. Parker, Einführung von Wolfgang Milde und
Margret Sterneck. – Der Interimskommentarband liegt ebenfalls bei.
35,3 : 25,5 cm. 42 Blätter Faksimiletafeln; 131 Seiten. Mit Tafeln.
58
Festtagsevangelistar mit Kanontafeln. Eusebio, Concordance degli Evangelisti – Armonie
Evangeliche. Codex F. II. 1 Biblioteca Civica Queriniana, Brescia. Graz 1991. Faksimile und Interimskommentar. Originalhalblederband und -broschur.
€ 200
Studien zur Bibliotheksgeschichte, Band VI. – Ohne den Kommentarband von 1992. – Der Interimskommentarband liegt bei.
36
35,3 : 25,5 cm. 42 Blätter Faksimiletafeln; 27 Seiten.
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Das Evangelistar Kaiser Heinrich III. Ms. b 21 Universitätsbibliothek Bremen. Wiesbaden, Ludwig Reichert 1981. Faksimileband. Originalpergamentband mit vergoldeter Deckelvignette in halbpergamentschuber.
€ 400
Eins von 550 Exemplaren, davon 500 für den Handel. – Die Handschrift entstand um 1040 in dem
für seine Handschriften berühmten Kloster Echternach. – Ohne den später erschienenen Kommentarband, jedoch mit der kleinen Ankündigungsbroschüre des Verlages.
20,5 : 15,2 cm. 127 Blätter Faksimiletafeln.
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Bibel Ludwigs des Heiligen. Ms. M. 240 Pierpont Morgan Library New York. Graz 1995. Faksimile
und Kommentarband. Originallederband mit Blindprägung in -leinenkassette; Originalleinenband.
€ 500
Codices selecti CII. – Eins von 250 Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 1230). Bei den
Vorzugsexemplaren wurde die in der Originalhandschrift vergoldeten Partien in Echtgoldauflage
reproduziert, das Faksimile wurde in Leder, der Kommentarband in Leinen gebunden. – Die
prachtvolle Bibel-Handschrift »biblia rica« entstand um 1230 im Umfeld des Pariser Hofes und
gelangte noch zu Lebzeiten des Königs als Geschenk nach Toledo. Die hier reproduzierten Blätter
wurden im 16. Jahrhundert dort aus dem nun »Toledaner Bibel« genannten Band separiert. – Mit
dem Kommentarband von Hans-Walter Storck. – Dazu: Der Psalter Ludwigs des Heiligen. Wiedergabe der 78 ganzseitigen Miniaturen des Manuscrit latin 10525 aus der Bibliothèque Nationale
Paris. Einleitung und Kommentar Marcel Thomas, Übersetzung Sabine Debains. Graz 1985.
63
38,2 : 26,5 cm. 10 Blätter Faksimiletafeln. Mit 56 Bildmedaillons und 1 ganzseitigen Miniatur, alle vergoldet; 100 Seiten.
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Das Evangeliar Urbinas Latinus 10. Die vier Evangelisten Ferrara/Urbino, um 1474. Zürich, Belser
1989. Faksimile und Kommentarband. Originalleinenleporellomappe und -leinenband. In Originalschuber.
€ 100
Ohne Auflagenangabe. – Faksimileedition der vier Evangelistenporträts, seit 1962 bekannt unter
dem Ehrentitel »Evangelistar des II. Vatikanischen Konzils«. – Mit dem Kommentarband von Luigi
Michelini Tocci und Gerd Betz.
43,5 : 29,0 cm (Mappenformat). 4 Faksimiletafeln; 41 Seiten.
61
Wenzelsbibel. König Wenzels Prachthandschrift der deutschen Bibel. Cod. 2759 Österreichische
Nationalbibliothek Wien. Erläutert von Horst Appuhn. Einführung von Manfred Kramer. Dortmund, Harenberg 1990. Acht Bände. Rote Originallederbände mit Vergoldung.
€ 200
Exemplar der nummerierten Vorzugsausgabe in Leder. – Die in Böhmen um 1400 entstandene
Bibelhandschrift ist die zweitälteste bekannte vorlutherische Bibelübersetzung. Ihr Reichtum an
Miniaturen und Buchschmuck machte sie zu einem der großartigsten Werke der Buchmalerei. –
1981–88 erschien in Graz ein Vollfaksimile, innerhalb der »Bibliophilen Taschenbücher« erschien
die auf etwa ein Drittel des Originals verkleinerte Sonderausgabe. Deren Aufteilung folgt der Grazer Ausgabe. – Dazu: Zwei Werke zu den Miniaturen der Wenzelsbibel. Graz 1983 und 1989.
18,2 : 12,8 cm. Zusammen etwa 800 Faksimileblätter mit zahlreichen Miniaturen und Randverzierungen und etwa 1600
Seiten Anmerkungen. – Wenige Seitenkanten geringfügig bestoßen, insgesamt sehr gut erhalten.
Karolingisches Sakramentar. Fragment. Codex Vindobonensis 958 Österreichische Nationalbibliothek Wien. Graz 1971. Faksimile und Kommentar. Originalpergamentumschlag und -broschur.
In Originalschweinslederkassette.
€ 150
Codices selecti XXV. – Ohne Auflagenangabe. – Mit der Einführung von Franz Unterkircher.
28,5 : 21,8 cm. 8 Blätter Faksimiletafeln; 28 Seiten, 2 Tafeln.
62
Reichenauer Evangelistar. Codex 78A2 Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Preußischer
Kulturbesitz, Berlin. Graz 1972. Faksimile und Kommentarband. Originalpergamentumschlag und
-halblederband.
€ 450
Codices Selecti XXXI. – Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarband von Peter Bloch. – »Die
Zugehörigkeit der Handschriftengruppe um das Berliner Evangelistar zur Reichenauer Malerschule ist nicht mit letzter Sicherheit nachzuweisen […] In jedem Falle aber erweist sich das Berliner Evangelistar als charakteristisches Beispiel einer Situation des Übergangs. Die bizarr
übersteigerten Gestalten wandeln den ottonischen Formenkanon ab« (aus dem Kommentarband).
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28,2 : 21,4 cm. 91 Blätter Faksimiletafeln. Mit 29 goldverzierten Miniaturen; 97 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen.
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Der Folchart-Psalter aus der Stiftsbibliothek Sankt Gallen. 150 faksimilierte Initialen aus dem 9.
Jahrhundert zu den Psalmentexten in der Übersetzung von Martin Luther. Freiburg, Basel und
Wien, Herder 1987. Originalkunstlederband mit reicher Vergoldung.
€ 120
Nummeriertes Exemplar. – Der Band vereint die 150. Psalmen in der Luther-Übersetzung mit
zwölf prachtvollen Faksimiletafeln sowie 150 faksimilierten Initialen. – Am Ende »Beschreibung
und Kommentar« von Peter Ochsenbein und Beat von Scarparetti.
38,5 : 30,0 cm. 240 Seiten. Mit farbigen Abbildungen.
69
Werdener Psalter. Ms. theol. lat. fol. 358 Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin. Graz
1979. Faksimile und Kommentarband. Brauner Originallederband mit Schwarzprägung in -leinenkassette; Originalleinenband.
€ 500
Codices selecti LXIII. – Eins von 765 Exemplaren (Gesamtauflage 890). – Jeder der 150 Psalmen
und die Cantica werden mit einer großen figürlich verzierten Initiale eröffnet. – Mit dem Kommentarband von Hermann Knaus.
27,2 : 19,0 cm. 237 Seiten Faksimiletafeln. Mit 6 Miniaturen und 190 großen, meist goldenen und silbernen Initialen; 28,5 :
19,0 cm. 53 Seiten.
70
Mosaner Psalter-Fragment. Codex 78 A6 Kupferstichkabinett Staatliche Museen Berlin. Graz
1975. Faksimile und Kommentarband. Originalpergamentumschlag und -broschur.
€ 150
Codices selecti L. – Vollfaksimile der kleinen, aber durchgehend prachtvoll illuminierten Handschrift aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. – Mit dem Kommentar von Hanns Swarzenski.
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25,2 : 16,0 cm. 10 Blätter Faksimiletafeln, jede illuminiert, insgesamt 29 meist halbseitengroße Miniaturen; 26 Seiten, 5
Tafeln.
Die Wiener Biblia Pauperum. Codex Vindononensis 1198 Österreichische Nationalbibliothek
Wien. Graz, Styria 1962. Faksimile, Text- und Kommentarband. Drei Originalhalbpergamentbände
in -pappschuber.
€ 400
Eines von 550 Exemplaren. – Herausgegeben, transkribiert und übersetzt von Franz Unterkircher.
Eingeleitet von Gerhard Schmidt. Mit einem Vorwort von Josef Stumvoll. – »Unter den zahlreichen
typologischen Denkmälern des Mittelalters nimmt die Armenbibel einen hervorragenden Platz
ein« (Band I, Seite 26). – Schöne, reich kommentierte Faksimileausgabe, gedruckt auf Zerkall-Büttenwerkdruck.
38,0 : 27,0 cm. 71 Seiten. Mit Abbildungen; 9 Blätter Faksimiletafeln; 37 Seiten. – Schuber etwas lichtrandig, sonst tadellos.
67
Die Biblia Pauperum im Codex Palatinus Latinus 871 der Biblioteca Apostolica Vaticana sowie
ihre bebilderten Zusätze. Zürich, Belser 1982. Faksimile und Kommentarband. Originalhalblederband und -pappband. In Originalschuber.
€ 250
Codices e Vaticanis selecti, LI. – Vollständige Wiedergabe der berühmten 1450 entstandenen
Handschrift. Wegen ihrer Verwendung für weniger gebildete Stände und Leserschichten wurden
diese »Armenbibeln« mit zahlreichen, den Text erläuternden Illustrationen versehen.
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36,7 : 28,0 cm. 25 Blätter, davon 23 Faksimiletafeln; 106 Seiten. Mit Tafeln.
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Das Rothschild-Gebetbuch Cod. Vind. S. N. 2844 Österreichische Nationalbibliothek Wien Graz
1979. Faksimile und Kommentarband. Roter Originalsamtband und -pappband. In Originalschuber.
€ 500
Codices selecti LXVII. – Eins von 864 Exemplaren (Gesamtauflage 990). – Das Stundenbuch entstand 1510-1520 in Flandern (Gent oder Brügge). Es wurde von mindestens fünf Künstlern
geschaffen, u. a. von Gerard Horenbout. – Mit dem Kommentarband von Ernst Trenkler. – Dazu:
Franz Unterkircher. Das Rothschild-Gebetbuch. Die schönsten Miniaturen eines flämischen Stundenbuches. Graz 1984.
24,2 : 16,7 cm. 508 Seiten Faksimile, u. a. mit illustriertem Kalendarium, 67 ganzseitigen Miniaturen, sowie Zierrahmen; 96
Seiten, 18 Tafeln.
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Gent-Brügger Kodex Cod. lat. 205 in der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest. Budapest
1989. Originallederband mit Vergoldung. Mit Kommentarheft in Originalschuber.
€ 100
Vollfaksimile des kleinformatigen flämischen Stundenbuches in Originalgröße. – Nachbildung
des aus dem 19. Jahrhundert stammenden vergoldeten Lederbandes.
8,5 : 5,9 cm. 230 Blätter, davon 228 Faksimiletafeln mit zahlreichen Miniaturen und Verzierungen.
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Offizium der Madonna. Handschrift Vat. lat. 10293 der Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich,
Belser 1987. Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Blindprägung und Originalleinenband in -leinenkassette.
€ 300
Eins von 1000 Exemplaren der deutschen Ausgabe (Gesamtauflage 2900). – Mit der Einführung
von Bodo Brinkmann. – Es existieren verschiedene Einbandvarianten, hier die erste in Leder. – Das
kleinformatige Stundenbuch entstand im 15. Jahrhundert in Flandern.
11,0 : 8,0 cm. 240 Blätter, davon 237 Faksimiletafeln; 21,0 : 13,5 cm. 32 Seiten.
71
Das Gebetbuch der Anne de Bretagne. MS M.50 Pierpont Morgan Library New York. Luzern
1999. Faksimile und Kommentarband. Roter Originalsamteinband und -leinenband, in -lederkassette.
€ 300
Eins von 980 Exemplaren für den deutschsprachigen Raum (Gesamtauflage 1980). – Mit dem
Kommentarband von Roger S. Wieck und K. Michelle Hearne. – Das Original entstand im Auftrag
von Anne de Bretagne, der zweimaligen Königin von Frankreich Ende des 15. Jahrhunderts
13,3 : 8,5 cm. 32 Blätter, davon 31 Faksimiletafeln mit 34 ganzseitigen Miniaturen; 16,5 : 11,0 cm. 236 Seiten.
72
Das Gebetbuch Karls V. Codex Vindobonensis 1859 der Österreichischen Nationalbibliothek.
Graz 1976. Faksimile und Kommentarband. Grüner Originalsamtband und -broschur in -leinenkassette.
€ 300
Codices Selecti LVII. – Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarheft von Heinrich Prinz von
Lichtenstein. – Das sogenannte »ältere Gebetbuch« entstand zwischen 1515 und 1519, etwa 20
Jahre später folgte das »jüngere«.
16,3 : 9,0 cm. 512 Faksimileseiten mit 79 Miniaturen; 18,2 : 13,5 cm. 94 Seiten, 20 Tafeln.
73
Das Gebetbuch Kaiser Maximilians. Der Münchner Teil mit den Randzeichnungen von Albrecht
Dürer und Lucas Cranach d. Ae. Rekonstruierte Wiedergabe. Einführung von Hinrich Sieveking.
München, Prestel 1987. Originalsamtband mit Vergoldung.
€ 80
32,5 : 21,5 cm. XXXVI Seiten, 65 Blätter mit 62 Faksimiletafeln.
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Das Gebetbuch des Michelino da Besozzo im Besitz der Pierpont Morgan Library New York.
München, Prestel 1981. Grüner Originalwildlederband mit reicher Vergoldung. In -pappschuber.
€ 100
18,5 : 13,0 cm. 152 Seiten, davon zahlreiche farbige Faksimiletafeln.
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Offizium der Madonna. Handschrift Vat. lat. 3781 der Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1984. Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und Originalleinenband in -leinenkassette.
€ 300
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80
Das Guémadeuc-Stundenbuch. Ramsen, Tenschert 2000. Faksimile und Kommentar. Purpurner
Originalsamteinband und zwei -broschuren. In dunkelblauer Originalleinenkassette.
€ 450
Eins von 730 Exemplaren (Gesamtauflage 980). – Die lateinische Handschrift entstand um 1500 in
Paris oder Lyon und gilt als das Hauptwerk des Meisters Antoine de Roche und ist mit 334 Miniaturen illustriert. – Neben dem Interimskommentar von Eberhard König mit dem umfangreichen
Kommentar desselben Verfassers. Dieser erschien als Katalog 44 des Antiquariats Bibermühle und
als Band III der Reihe »Illuminationen«. Erschienen anlässlich des Angebots der Originalhandschrift durch Heribert Tenschert und nicht über den Buchhandel vertrieben.
Unnummerierte Auflage. – Mit dem Einführungsband von Eberhard König. – Das Stundenbuch
entstand Ende des 15. Jahrhunderts in Mittelfrankreich.
16,5 : 10,3 cm. 146 Blätter, davon 143 Faksimiletafeln; 21,2 : 13,8 cm. 136 Seiten.
79
Stundenbücher – Sechs Werke. 1982–1992. Mit zahlreichen, meist farbigen Tafeln und Abbildungen. Originaleinbände.
€ 100
John Harthan. Stundenbücher und ihre Eigentümer. 1982. – Bibliotheca Apostolica Vaticana. Hrsg.
von Kardinal Alfons Maria Stickler und Leonhard Eugene Boyle. 1986. – Joachim M. Plotzek.
Andachtsbücher des Mittelalters in Privatbesitz. Ausstellungskatalog Köln 1987. – Die schönsten
Stundenbücher aus der Bibliotheca Apostolica Vaticana. 1988. – Gabriele Kopp-Schmidt. Maria.
Das Bild der Gottesmutter in der Buchmalerei. 1992. – Bibliotheca Apostolica Vaticana. Liturgie
und Andacht im Mittelalter. Ausstellungskatalog Köln 1992. – Eine Beigabe. – Zusammen sieben
Bände, alle tadellos erhalten.
21,3 : 14,5 cm. 124 Blätter, davon 122 Faksimiletafeln mit zahlreichen Miniaturen; 36 Seiten; 26,7 : 19,5 cm. 199 Seiten, zahlreiche Tafeln und Abbildungen.
81
Das Stundenbuch Vat. Ross. 94 Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1983. Faksimile
und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und rot-goldenem Wappensupralibros
und -leinenband. In Originalleinenkassette.
€ 250
Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentar von Luigi Michelini Tocci.
9,7 : 7,3 cm. 245 Blätter, davon 240 Faksimiletafeln; 42 Seiten.
82
Das Stundenbuch aus Brügge. Vat. Ross. 94 Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1996.
Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und -leinenband. In -leinenkassette.
€ 250
Eins von 900 Exemplaren der zweiten Ausgabe in verändertem Ledereinband. – Mit dem Kommentar von Luigi Michelini Tocci, der hier neu gesetzt und um die Transkription der Texte der Zierseiten von Eberhard König erweitert wurde.
9,7 : 7,3 cm. 245 Blätter, davon 240 Faksimiletafeln; 71 Seiten.
83
Das Schwarze Stundenbuch. MS M. 493 The Pierpont Morgan Library. Luzern 2001. Faksimile
und Kommentarband. Schwarze Originalsamtbände, einer mit vergoldeten Beschlägen und Schließen. Mit Originalleinenschuber.
€ 1.200
Eins von 980 Exemplaren, unnummeriert. – Mit dem Kommentarband von Bernhard Bousmanne
und der kodikologischen Beschreibung von William Voelkle. – Das Original wurde auf mit schwarzer Tusche gefärbtem Pergament geschrieben und mit Miniaturen verziert.
18,4 : 13,0 cm. 124 Faksimiletafeln mit zahlreichen vergoldeten Miniaturen; 187 Seiten.
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Modi orandi Sancti Dominici. Die Gebets- und Andachtsgesten des Hl. Dominicus. Cod. Ross.
3(1) Biblioteca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1995. Teilfaksimile und Kommentarband. Original-Beutelbuch in schwarzem Leder mit Vergoldung und Originalleinenband. Zusammen in -leinenkassette.
€ 180
Eins von 900 Exemplaren (Gesamtauflage 980). – Es wurden die Blätter 5 bis 15 der Handschrift
faksimiliert. – Mit dem Kommentarband von Leonhard E. Boyle und Jean-Claude Schmitt.
17,2 (37,5) : 12,4 cm. 14 Blätter, davon 12 Faksimiletafeln; 96 Seiten.
88
Vita der Mathilde von Canossa. Vat. lat. 4922 Biblioteca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1984.
Faksimile und Kommentarband. Roter Originalmaroquinband mit Blindprägung und roter -leinenband, beide mit vergoldeten Rückentiteln. In Originalschuber.
€ 300
Eins von 2000 Exemplaren. – Mit dem Kommentarband von Vito Fumagalli u. a. – Die Handschrift
entstand im Jahre 1115.
22,3 : 16,8 cm. 92 Blätter, davon 90 Faksimiletafeln; 221 Seiten.
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Simon Bening. Le livre d’heures aux fleurs. Das Blumen-Stundenbuch. Clm 23637 der Bayerischen Staatsbibliothek München. Luzern 1991. Faksimile und Kommentarband. Karminrote Originalsamtbände in Acrylschuber.
€ 1.200
Eins von 980 Exemplaren, davon 900 für den Handel. – Mit dem zweisprachigen Kommentarband
von Bodo Brinkmann und Eberhard König. – Das Stundenbuch entstand um 1520 in Gent oder
Brügge. – Mit seinem Streumuster von Blumen und Vögeln, das jede Textseite ziert, und den 70
schönen Miniaturen ein »unübertroffener Höhepunkt seiner Zeit«.
17,0 : 12,0 cm. 221 Blätter, davon 219 Faksimiletafeln; 432 Seiten.
85
Simon Bening. Flämischer Kalender. Clm 23638 Bayerische Staatsbibliothek München. Luzern
1987. Faksimile und Kommentarband. Violette Originalsamtbände, einer mit Beschlägen und
Schließen aus Sterling-Silber. In Originalacrylschuber.
€ 650
87
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Eins von 980 Exemplaren, davon 900 für den Handel. – Der dreisprachige Kommentarband von
Thomas Kren (Getty Museum) und Johannes Rathofer. – Beiliegend: Die Gebete. Transkription und
Übersetzung. – »Meilenstein flämischer Buchmalerei des 16. Jahrhunderts. Simon Bening revolutionierte die bildliche Darstellung in Kalenderminiaturen. Er stellte die Kalenderdekoration auf
die gleiche Stufe wie die detaillierten Programme der Andachtsbilder«.
15,0 : 11,0 cm. 32 Blätter, davon 30 Faksimiletafeln; 482 Seiten.
86
Simon Bening. Beatty Rosarium. Ms Western 99 aus dem Besitz der Chester Beatty Library, Dublin. Graz 1988. Faksimile und Kommentarband. Originallederband und -leinenband. In Originalleinenkassette.
€ 300
Codices selecti LXXXII. – Eins von 1000 Exemplaren der Grazer Ausgabe (Gesamtauflage 2420). –
Mit dem Kommentarband von Judith Testa und James Marrow. – »Die Handschrift gewinnt ihre
außerordentliche Bedeutung auf Grund ihrer 33 Miniaturen von Simon Bening (1483–1561).
46
13,0 : 9,0 cm. 106 Seiten, mit 33 ganzseitigen Miniaturen mit Goldschmuck; 18,5 : 13,5 cm. 229 Seiten, 38 Tafeln.
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Weissagungen über die Päpste. Codex Vaticanus Ross. 374 der Biblioteca Apostolica Vaticana.
Zürich, Belser 1985. Faksimile und Kommentarband. Originalmaroquinband mit Gold- und Blindprägung und -leinenband. In -leinenkassette.
€ 200
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92
Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarband von Robert E. Lerner und Robert Moynihan.
Eins von 980 Exemplaren, davon 900 für den Handel bestimmt. – Mit dem Kommentarband von
François Avril, Louisa Dunlop und Brunsdon Yapp. – Die Handschrift entstand Ende des 14. Jahrhunderts für Johann von Frankreich, wohl besser bekannt unter dem Namen Jean Duc de Berry.
Seine Handschriftensammlung stand im künstlerischen Rang weit über anderen fürstlichen
Sammlungen. – Alle hier angebotenen Faksimiles der Stundenbücher Jean de Berrys (Katalognummern 92–96) mit identischer Exemplarnummer 457/980.
21,1 : 15,2 cm. 18 Blätter, davon 16 Faksimiletafeln; 165 Seiten. Mit Abbildungen.
90
Pierre Salas Kleines Buch der Liebe. Bilderhandschrift Stowe MS 955 der British Library London.
Luzern 1994. Faksimile. Originalhalbleder-Samtband in Originallederfutteral mit Gold- und Blindprägung und Beschlägen.
€ 400
Eins von 290 Exemplaren der Deluxe-Ausgabe in, dem Original nachgebildetem Futteral. – Das
Original entstand als Geschenk des Lyoneser Dichters Pierre Sala an seine spätere Frau Marguerite Bullioud. Es ist ausgeschmückt mit zwölf »liebevoll gemalten« Miniaturen des Meisters der
Chronique scandaleus und einem Porträt des Dichters. – Ohne den Kommentarband.
14,2 : 10,5 cm. 40 Blätter, davon 20 farbige und 17 Textfaksimileblätter.
91
Pierre Salas Kleines Buch der Liebe. – Book of Love. – Le petit livre d’amour. Stowe MS 955
British Library, London. Luzern 1994. Faksimile und Kommentarband. Brauner OriginalhalblederSamtband und -pappband. In -schuber.
€ 200
Eins von 690 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem dreisprachigen Kommentarband von
Janet Backhouse und Yves Giraud.
48
14,2 : 10,2 cm. 40 Blätter, davon 18 farbige und 17 Text-Faksimiletafeln; 401 Seiten.
Le petites heures du Duc de Berry. Ms.lat. 18014 Bibliothèque Nationale Paris. Luzern 1989. Faksimile und Kommentarband. Dunkelblauer Originalecrasélederband mit reicher Vergoldung und
-halbmaroquinband.
€ 1.800
22,0 : 15,5 cm. 586 Seiten Faksimiletafeln mit 119 gold- und silbergeschmückten Miniaturen; 22,0 : 15,0 cm. 461 Seiten.
93
Das Brüsseler Stundenbuch. – Heures de Bruxelles. Ms. 11060-61 Bibliothèque royale Albert I.,
Brüssel. Luzern 1996. Faksimile und Kommentarband. Roter Originallederband mit Gold- und
Blindprägung und -halblederband.
€ 1.500
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem zweisprachigen Kommentarband von
Bernard Bousmanne u. a. – Die Handschrift entstand 1401–1403 für Jean de Berry, dem Herzog
von Burgund. – Einen Höhepunkt der Handschrift bildet zweifellos die Demigrisaille-Doppelseite.
»Der Codex sprengt die Grenzen der französischen Buchmalerei. […] Erstmals zeigt sich hier eine
ganz moderne Art der Illumination: Fast scheint es, als wolle der Maler ein Fenster ins Pergament
schneiden und den Blick nach außen öffnen« (Verlagsbroschüre).
28,4 : 19,4 cm. 276 Seiten Faksimiletafeln. Mit 20 ganzseitigen Miniaturen; 292 Seiten.
49
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 10:24 Seite 50
94
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 10:39 Seite 51
94
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30,4 : 21,5 cm. 416 Seiten Faksimiletafeln. Mit 131 Prachtminiaturen mit Gold und Silberauflage und über 3000 Goldinitialen; 435 Seiten. Mit Abbildungen.
95
Les Tres Belles Heures de Notre-Dame du Duc de Berry. Nouv. acq. lat. 3093 Bibliothèque
Nationale Paris. Luzern 1992. Faksimile und Kommentarband. Weinroter Originalmaroquinband
mit überaus reicher Vergoldung und -halblederband.
€ 1.500
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem zweisprachigen Kommentarband von
Eberhard König. – Der ursprünglich erste Teil der Handschrift, die später in das vorliegende Stundenbuch und das Turin-Mailänder Stundenbuch aufgeteilt wurde. – Siehe folgende Katalognummer.
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29,0 : 20,8 cm. 134 Blätter, davon 252 Seiten Faksimiletafeln. Mit Mit zahlreichen vergoldeten Miniaturen; 254 Seiten.
Heures de Turin-Milan. Das Turin–Mailänder Stundenbuch. Inv. No 47 Museo Civico d’Arte
Antica, Turin Luzern 1994. Faksimile und Kommentarband. Dunkelgrüne Originalsamtbände, einer
mit vergoldetem Wappensupralibros und Blindprägung.
€ 1.800
Eins von 980 Exemplaren. – Mit dem dreisprachigen Kommentarband von Anne H. van Buren,
James H. Marrow und Silvana Pettenati. – Die Handschrift entstand über einen Zeitraum von etwa
70 Jahren. In ihr finden sich sowohl die frühesten als auch die spätesten heute bekannten Werke
des altniederländischen Genies Jan van Eyck. – Die Handschrift wurde, unvollendet geblieben,
nach dem Tod des Auftraggebers Jean de Berry geteilt, das eigentliche Stundenbuch, die »Très
Belles Heures de Notre-Dame« gelangte in den Besitz von Robinet d’Estampes. Das Meßbuch,
heute als »Turin-Mailänder Stundenbuch« wurde im 16. Jahrhundert nochmals aufgeteilt, vorher
aber von Jan van Eyck ausgemalt. – Siehe vorherige Katalognummer.
Les Trés Riches Heures du Duc de Berry. Manuscript No. 65 im Musée Condé in Chantilly. Luzern
1984. Faksimile und Kommentarband. Roter Originalmaroquinband mit reicher Vergoldung und halblederband.
€ 1.500
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem deutschsprachigen Kommentarband
von Raymond Cazelles und Johannes Rathofer. – »zählt zu den berühmtesten und kostbarsten
Büchern der Welt und ihre Miniaturen zu den schönsten des Mittelalters« (Verlagsbroschüre). –
Die Handschrift entstand im Auftrag von Jean de Berry. Die beteiligten Künstler waren die Brüder
Limburg und Jean Colombe. »Einsam überragt das zwischen 1410 und 1484 entstandene Werk an
Innovation und Kühnheit die übrigen Werke seiner Zeit«.
96
29,2 : 21,0 cm. 264 Blätter, davon 252 Faksimiletafeln mit 28 Miniaturen; 703 Seiten. Mit Abbildungen. – 1 Beiheft.
97
Sechs Werke über die Stundenbücher des Jean Duc de Berry. 1973–2001. Meist Originalleinenbände, eine Vorzugsausgabe in rotem Leder.
€ 250
Sechs reich illustrierte Dokumentationen und Monographien zu den herausragenden Handschriften des Duc de Berry. – Im Einzelnen: I: Jean Longnon und Raymond Cazellles. Die Très
Riches Heures des Jean Duc de Berry im Musée Condé Chantilly. München, Prestel 1973. Eins von
200 Exemplaren in Leder. – II: Georges Braziller. Die Belles Heures des Jean Duc de Berry in The
Cloisters New York. München, Prestel 1974. – III: Edmond Pognon. Das Stundenbuch des Herzogs
von Berry. Chantilly 1983. – IV: Lillian Schacherl. Luxus des Lebens. Die »Tres Riches Heures« des
Herzogs von Berry. München, Prestel 1997. – V: Eberhard König. Die Très Belles Heures von Jean de
France, Duc de Berry. Ein Meisterwerk an der Schwelle zur Neuzeit. Luzern 1998. – VI: Raymond
Cazelles und Johannes Rathofer. Das Stundenbuch des Duc de Berry »Les Très Riches Heures«. Vorwort von Umberto Eco. Wiesbaden 2001. Illustrierte Sonderausgabe. – Alle sehr gut erhalten.
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101
Codex Vindobonensis Mexicanus I Graz 1974. Faksimile und Kommentarband. Leporello-Holzdeckelband und Originalbroschur. In -halblederkassette.
€ 450
Codices selecti V. – Ohne Auflagenangabe. – »Eine der schönsten und detailreichsten mixtekischen Handschriften […] Auf 52 Faltseiten werden in farbenfrohen Pictogrammen neben mythologischen Ereignissen vor allem historische Zusammenhänge geschildert. […] Insgesamt bietet
sich so ein faszinierender Einblick in religiöse Vorstellungen, historische Gegebenheiten und rituelle Sitten und Bräuche einer der alten Indianerkulturen« (Verlagswerbung). – Dazu: Hans Biedermann. Altmexikos heilige Bücher. Graz 1971. 120 Seiten. Mit zahlreichen farbigen Tafeln und
Abbildungen. – Zum Verständnis und kunsthistorischen Einordnung des obigen Codex.
22,5 : 28,0 cm. 52 Faltblätter, mit 65 Faksimileseiten. Leporellolänge ca. 135 cm; 21,8 : 27,5 cm. 37 Seiten.
102
Nummeriertes Exemplar. – Als Vorlage für die Faksimiletafeln wurde das Exemplar der GutenbergBibel in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz verwendet, der Einband ist eine Nachbildung des sogenannten »Fuldaer-Einbandes« in der dortigen Hessischen Landesbibliothek. – Der
eindrucksvolle Band ist weniger ein Faksimile als eine durch die Beispielseiten aus der Gutenberg-Bibel illustrierte Prachtausgabe.
100
98
Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes. Vollständige Ausgabe nach den Grundtexten übersetzt und herausgegeben von Vinzenz Hamp, Meinrad Stenzel und Josef Kürzinger.
Mit Reproduktionen aus dem schönsten Exemplar der Gutenberg-Bibel. Augsburg, Pattloch 1991.
Handgebundener Rindslederholzdeckelband mit Blindprägung, Messingbeschlägen und -schließen sowie Schnittvergoldung.
€ 450
36,5 : 25,0 cm. 6 Blätter, 1184 Seiten, 2 Blätter, 353 Seiten, 39 Seiten, 6 Blätter. Mit 48 Faksimiletafeln.
98
The Tuti-Nama. Tales of Parrot. Das Papageienbuch. The Cleveland Museum of Art Graz 1976.
Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und -leinenband mit -schutzumschlag.
€ 200
103
Albrecht Dürer. Sämtliche Holzschnitte. München, Edition Tomus 1976. Lose Blätter und Beiheft
in Originalleinenkassette.
€ 75
Die großformatige Mappe enthält 225 Blätter mit 354 Holzschnitten, die meisten in der Originalgröße reproduziert. – Das Beiheft »Albrecht Dürer« von Matthias Mende mit Beiträgen zu Leben
und Werk, einem chronologischen Verzeichnis u. a.
Codices selecti LV. – Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarband von Pramod Chandra. –
Die prachtvolle orientalische Handschrift entstand im 14. Jahrhundert, geschaffen von einem
Zeitgenossen der persischen Dichter Saadi und Hafis. Der titelgebende weise Papagei übernimmt
hier die Rolle der Scheherezade und hält durch immer neue Erzählungen die schöne Frau des
Kaufmanns Said davon ab, ihren auf Reisen befindlichen Gatten zu betrügen.
60,0 : 34,5 cm (Kassette).
24,6 : 18,3 cm. 684 Faksimileseiten, u. a. mit 218 Miniaturen; 224 Seiten, 121 Tafeln.
99
Buchmalerei des Orients – Firdausi. Das Buch der Könige. Mit 16 Miniaturen zu dem altpersischen Epos. Übertragen von Uta von Witzleben. Düsseldorf und Köln, Eugen Diederichs 1961. Originalhalbpergamentband.
€ 100
Eins von 750 Exemplaren. – Auf Bütten. – Tadelloses Exemplar. – Dazu: Muhammeds wunderbare
Reise durch Himmel und Hölle. München 1977. – Das Buch der Könige. Das Schahname des Schah
Tahmasp. München 1976. – The Golden Calm. An English Lady’s Life in Moghul Delhi. Exeter 1980.
– Indische Miniaturen. Die Sammlung Ehrenfeld. Stuttgart 1988. – Von Bagdad bis Isfahan. Buchmalerei und Schriftkunst des Vorderen Orients aus dem Institut für Orientalistik, St. Petersburg.
Ausstellungskatalog 1995. – Vier Beigaben. – Zusammen zehn Bände, alle tadellos erhalten.
100
Hamza-Nama. Vollständige Wiedergabe der bekannten Blätter der Handschrift aus den Beständen aller erreichbaren Sammlungen. Zwei Bände. Graz 1974 und 1982. Faksimiletafeln und Beihefte in zwei Originalleinenmappen.
€ 300
Codices Selecti, LII/1-2. – Mappe I: Die 61 Blätter aus dem Museum für angewandte Kunst in Wien.
– Mappe II. Die 27 Blätter aus dem Victoria & Albert Museum London. – Bildtitel in den Beiheften
in Deutsch und Englisch. – Die angekündigte abschließende Folge von Tafeln aus verschiedenen
Sammlungen und der ebenfalls angekündigte Kommentarband sind bisher nicht erschienen.
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49,0 : 37,5 cm. 88 Faksimiletafeln.
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Bilderchroniken des Diebold Schilling – Zwei Werke. Luzern 1981 und 1991. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen.
€ 100
Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513. Sonderausgabe des Kommentars zum Faksimile der Handschrift S. 23 fol. der Zentralbibliothek Luzern. Herausgegeben von
Alfred A. Schmidt. – Die Schweiz im Mittelalter in Diebold Schillings Spiezer Bilderchronik. Studienausgabe zur Faksimile-Edition der Handschrift Mss. hist. helv. I. 16 der Burgerbibliothek Bern.
Herausgegeben von Hans Haeberli und Christoph von Steiger.
30,2 : 25,0 cm. 599 Seiten. – 30,2 : 22,0 cm. 724 Seiten. – Beide mit zahlreichen, teils farbigen Tafeln und Abbildungen.
105
Dietrich Theodor Graminäus. Fürstliche Hochzeit, so der Durchluchtig hochgeborner Furst
und Herr, herr Wilhelm Hertzog zu Gulich Cleve und Berg … Und der Durchleuchtige(n) hochgebornen Furstinen Frewlin Jacobae gebornen Marggraffinen zu Baden etc. In Ihrer F. G. Statt Düsseldorf gehalttenn. Anno Dni. 1585 am 16. Junij. Köln 1587. Düsseldorf, Hans Marcus 1982.
Faksimile und Kommentarband. Originallederband und -halblederband in -schuber.
€ 180
Eins von 600 Exemplaren (Gesamtauflage 650). – Der ausführliche und wegen seiner schönen
Kupferstiche mit Ansichten der Stadt Düsseldorf gesuchte Bericht über die Hochzeit des Jülicher
Herzogs erschien 1587 in Köln. – Mit dem Kommentarband von Else Rümmler.
108
28,3 : 18,0 cm. 284 Seiten. Mit 37 doppelblattgroßen Abbildungen; 78 Seiten. Mit Abbildungen.
106
Zimmerische Chronik urkundlich berichtet von Graf Froben Christof von Zimmern † 1567 und
seinem Schreiber Johannes Müller † 1600. Nach der von Karl Barack besorgten zweiten Ausgabe
neu herausgegeben von Paul Hermann. Meersburg am Bodensee und Leipzig, F. W. Hendel 1932.
Vier Bände. Originalhalbpergamentbände mit farbig geprägter Deckel- und Rückenverzierung.
€ 120
Schöner Neudruck der berühmten Chronik in nummerierte Auflage. – Die Chronik bildet eine
wichtige Quelle zur Adelskultur des 16. Jahrhunderts und zur Kultur des einfachen Volkes. Bemerkenswert ist ihr erzählender Charakter. – Karl Barack edierte 1869 eine erste gedruckte Ausgabe
nach den existierenden Handschriften, die erweiterte Fassung erschien 1882.
26,0 : 17,2 cm. Zusammen etwa 2500 Seiten.
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Darunter Werke zu »Das liebentbrannte Herz«, zum Perikopenbuch Heinrichs II., zur Manesse-Liederhandschrift, zum Lektionar des Desiderus von Montecassino, zu Boccaccios Decameron-Handschrift in der Biblioteca Apostolica Vaticana und zu den Evangeliaren in Vorau, Quedlinburg, im
Aachener Domschatz und in Groß-Sankt-Martin in Köln. – Unter den Verfassern: Eberhard König,
Ernst Günter Grimme, Hinrich Sieveking und Dagmar Thoss. – Alle tadellos erhalten.
110
Girgio Maria Rapparini. Le portrait dv vrai merite dans la personne serenissime de Monseignevr l’electevr palatin. 1709. G 82 Inv.-Nr. 20.781 Universitätsbibliothek Düsseldorf, Kießer
1988. Faksimile und Kommentarband. Gelb-rot gefärbter Originalpergamentband und -leinenband.
€ 200
32,0 : 20,5 cm. X, 337 Seiten, 3 Blätter (Faksimile); 179 Seiten. Mit Abbildungen.
41 Mappen mit Faksimiles von Miniaturen Stuttgart, Müller und Schindler um 1980–1990. 40
Originalmappen mit vergoldeten Titeln.
€ 400
Der Stuttgarter Verlag Müller und Schindler hat sich mit seinen hervorragenden Faksimileeditionen über Jahre hinweg den Editionen aus Graz und Luzern ebenbürtig gezeigt. – Jede Mappe mit
erläuterndem Text und jeweils einer faksimilierten Miniatur in Originalgröße, meist mit Handvergoldung. – Darunter: Stundenbuch der Amadée de Saluces; Psalter Heinrich des Löwen, Da Costa
Gebetbuch, Pariser Psalter, Stundenbuch des Lorenzo de Medici, Evangeliar Otto III., Ingeborg
Psalter, Lochner Gebetbuch u. v. m. – Die meisten der aufwändigen Faksimiledrucke wurden im
Atelier Richard Mayer, Stuttgart, handvergoldet. – Dazu: 16 Dokumentationsmappen des Faksimile-Verlages Luzern mit Beispielfaksimiletafeln. – Einige Beigaben.
54
40,0 : 28,2 cm (Mappenformat, 3 abweichend).
Leuchtendes Mittelalter. Teile I –VI (alles Erschienene). Rotthalmünster und Ramsen, Antiquariat
Heribert Tenschert 1989–1994. Mit zahlreichen Farbtafeln. Ein illustrierter Originalpappband, fünf
Originalleinenbände mit illustrierten -schutzumschägen.
€ 300
Vollständige Folge der legendären Handschriftenkataloge, verfasst von Eberhard König und Heribert Tenschert. – Die weit über das übliche Maß eines Antiquariatskataloges hinausgehenden
Bände verzeichnen mehr als 250 Codices, jeder mit zahlreichen farbigen Abbildungstafeln in Originalgröße und ausführlichen wissenschaftlichen Anmerkungen beschrieben. – »Wären wir allein
kommerziellen Zwecken verpflichtet, dann hätten […] knappe Beschreibungen und ein oder
zwei Abbildungen genügt. Jedoch faszinierte der Gedanke, daß an uns eine Art imaginäre Handschriftenbibliothek vorbeizog« (Vorwort zu Band VI). – Die Reihe bildet die Kataloge 21, 25, 27, 29,
30 und 31 des Antiquariats Tenschert. 1996 erschien als Katalog 36: »Fazit. Die noch verfügbaren
Manuskripte« (hier nicht vorliegend). – Tadellos erhalten.
Eins von 1500 Exemplaren. – Faksimileausgabe einer wohl 1709 gefertigten barocken Huldigungsschrift für Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz. Diese ist mit zahlreichen gezeichneten
Medaillen mit Porträts, allegorischen Szenen, Schiffsdarstellungen und Ansichten geschmückt. –
Erschien anlässlich des 700. Jubiläums der Stadterhebung Düsseldorfs. – Tadellos.
108
Konvolut von 15 Werken und Kommentarbänden zu verschiedenen Faksimileausgaben.
Graz, Luzern, Zürich u. a. 1972–1996. Originaleinbände.
€ 150
29,5 : 24,0 cm. Jeweils etwa 600 Seiten. Mit zahlreichen Farbtafeln.
111
Anton von Euw und Joachim M. Plotzek. Die Handschriften der Sammlung Ludwig. Herausgegeben vom Schnütgen-Museum der Stadt Köln. Köln 1979–1985. Vier Bände. Mit zahlreichen,
teils farbigen und montierten Tafeln. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen.
€ 150
Akribische wissenschaftliche Bestandsaufnahme der 144 Stücke umfassenden Sammlung des
Aachener Sammlers. Der Katalog wurde in Zusammenarbeit mit Anton von Euw vom damaligen
Museumsdirektor Plotzek erstellt und diente wohl 1983 als »Angebotsliste« (Der Spiegel 11/1983)
für den spektakulären Ankauf der Sammlung durch das Paul Getty Museum im kalifornischen
Malibu. – Mit dem Gesamtregister in Band IV. – Tadellos erhalten.
34,2 : 24,8 cm. Zusammen etwa 1300 Seiten und 660 Tafeln.
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Glanzlichter der Buchkunst. Bände 1–11 der Reihe. Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1991–2002. Mit jeweils hunderten farbigen Faksimileblättern. Originalleinenbände mit schutzumschlägen.
€ 250
Mit der »imaginären Miniatur-Bibliothek im doppelten Sinne« beabsichtigte der durch seine hervorragenden Faksimile-Ausgaben bekannte Verlag, »nun auch einem breiten Interessentenkreis
die großen Handschriften unserer Vergangenheit vollständig, wenn auch verkleinert, zugänglich
zu machen«. – Jeder Band enthält nach dem Faksimileteil einen ausführlichen Kommentar. – Im
Einzelnen liegen vor: Band 1: Das Goslarer Evangeliar. – 2: Bible moralisée. Codex Vindobonensis
2554 ÖNB. – 3: Das Stundenbuch der Maria von Burgund. Codex Vindobonensis 1857 ÖNB. – 4: Das
Jagdbuch des Mittelalters. Ms. fr. 616 Paris. – 5: Das Reichenauer Evangelistar. Codex 78 A 2, Kupferstichkabinett Berlin. – 6: Medicina antiqua. Codex Vindobonensis 93 ÖNB. – 7: Speculum humanae
salvationis. Codex Cremifanensis 243. – 8, I/II: Der Wiener Dioskurides. Codex medicus graecus I
ÖNB. – 9: Das Falkenbuch Friedrichs II. Cod. Pal. Lat. 1071 Biblotheca Apostolica Vaticana. – 10: Die
Trierer Apokalypse. Codex 31 Trier. – 11: Die Goldene Bulle. Codex Vindobonensis 338 ÖNB. – Alle
tadellos erhalten.
20,0 : 13,8 cm (einer 20,0 : 16,0 cm).
113
Die großen Handschriften der Welt. Zwölf Bände der Reihe (wohl alles Erschienene). München,
Prestel 1976–1980. Mit zahlreichen Tafeln und Abbildungen. Illustrierte Originalbroschuren.
€ 100
Jeder Band zeigt Einzelblätter aus exemplarischen Handschriften der jeweiligen Epoche. – Im Einzelnen liegen vor: Spätantike und frühchristliche Buchmalerei [B]. – B. der Britischen Inseln. –
Frühe spanische B. – Karolingische B. – B. am Hofe Frankreichs 1310–1380. – B. aus der Zeit des
Jean de Berry. – Italienische B. der Renaissance. – Initialen aus großen Handschriften. – Indische B.
unter der Großmoguln. – Persische B. – B. in hebräischen Handschriften. – Englische B. der Gotik
1200–1500. – Unter den Herausgebern und Autoren: Kurt Weitzmann, J. J. G. Alexander, Stuart Cary
Welch. – Sehr gut erhalten.
96
115
Buchmalerei – Otto Mazal. Buchkunst der Gotik. – Buchkunst der Romanik. Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1975 und 1978. Mit zahlreichen, teils farbigen Tafeln und Abbildungen. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen.
€ 100
Buchkunst im Wandel der Zeiten, Band 1 und 2. – Der Verfasser war Direktor der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. – Dazu: Buchkunst des Mittelalters. Zimelien
der hessischen Landesbibliothek. Ausgewählt und beschrieben von Erich Zimmermann und Kurt
Hans Staub. Wiesbaden 1980. – Ingo F. Walther und Norbert Wolf. Codices illustres. Die schönsten
illuminierten Handschriften der Welt. 400 bis 1600. Köln 2001. – Eine Beigabe. – Zusammen fünf
Bände, tadellos erhalten.
Buchmalerei Europas – Sechs Werke. Stuttgart und Zürich, Belser 1991–1999. Mit zahlreichen,
meist farbigen Tafeln und Abbildungen. Originaleinbände.
€ 150
Henry Mayr-Harting. Ottonische Buchmalerei. 1991. – Eberhard König. Die Liebe im Zeichen der
Rose. Die Handschriften des Rosenromans in der Vatikanischen Bibliothek. 1992. – Claudia List
und Wilhelm Blum. Buchkunst des Mittelalters. 1994. – Kostbarkeiten der Buchkunst. Illuminationen klassischer Werke von Archimedes bis Vergil. Hrsg. von Giovanni Morello. 1997. – Eberhard
König und Gabriele Bartz. Das Stundenbuch. Perlen der Buchkunst. 1998. – Christoph Wetzel.
Prachthandschriften. 1999. – Dazu: Drei weitere Werke über Buchmalerei (Mittelalter, Regensburg,
Westeuropa des 8. bis 16. Jahrhunderts). – Drei Beigaben. – Zusammen zwölf Bände, alle tadellos
erhalten.
27,8 : 20,2 cm. Jeweils etwa 120 Seiten und etwa 48 Farbtafeln.
114
108
116
UNESCO-Sammlung der Weltkunst. 23 Bände der Reihe. Greenwich und Mailand, New York Graphic Society 1954–1964. Originalhalbleinenbände mit -schutzumschlägen.
€ 250
Vollständige Folge, alle Bände in deutscher Ausgabe. – »Den ungenügend bekannten Meisterwerken gewidmet« –eine UNESCO-Mission hatte die einzelnen Länder besucht und das Material
zusammengestellt. Die Sammlung wurde herausgegeben von Peter Bellew und Anton Schulz. –
Jeder Band enthält einen einleitenden Text und 32 Farbtafeln. – Im Einzelnen liegen vor: Indien.
Ajanta-Felsentempel. – Aegypten. Bilder aus Gräbern und Tempeln. – Australien. Eingeborenen
Malereien. – Jugoslawien. Mittelalterliche Fresken. – Norwegen. Stabkirchen. – Iran. Persische
Miniaturen - Kaiserliche Bibliothek. – Spanien. Romanische Malereien. – Ceylon. Tempelbilder und
Felsmalereien. – UdSSR. Ikonen. – Mexiko. Präkolumbianische Malereien. – Japan. Frühe buddhistische Malereien. – Tschechoslowakei. Buchmalerei. – Griechenland. Byzantinische Mosaiken. – Israel. Frühe Mosaiken. – Aethopien. Buchmalereien. – Türkei. Frühe Miniaturen. – Bulgarien.
Mittelalterliche Fresken. – Tunis. Alte Mosaiken. – Rumänien. Bemalte Kirchen in der Moldau. –
Zypern. Byzantinische Mosaiken und Fresken. – Polen. Malereien des 15. Jahrhunderts. – Österreich. Mittelalterliche Wandmalerei. – Masaccio. Fresken in Florenz. – Gut erhalten.
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76
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48,0 : 34,0 cm.
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Hüpsch argument red Fragen Vnd antwurt Dreyer personen Nemlichen ains Curtisanen aines
Edelmans vn(d) aines Burgers. Nit allain kürtzweylig Sunder vast nutzlich zu lesen vnd zu heren
Alles D. M. L. leer betreffent. [Straßburg, Renatus Beck 1522]. Neuer Pergamentband.
€ 3.000
Einer von mindestens vier Drucken im Jahre 1522, wobei die Reihenfolge nicht bestimmbar
scheint. – Mit der großen Holzschnitt-Bordüre mit dem Druckersignet von Renatur Beck (Nagler I,
2017). – Renatus Beck, der in Straßburg bis zu seinem Tode Anfang 1522 im »Haus am Tiergarten«
druckte, verwendete den von Hans Baldung Grien gezeichneten Titelholzschnitt (Schild RB, gehalten vom wilden Mann mit der von Vögeln bedrängten Eule; siehe Grimm, Buchdruckersignete,
Seite 90/91). Bei dem »Hüpsch argument« handelt es sich möglicherweise um den bei Reske 878
erwähnten Druck seines Sohnes, erschienen vor der Übernahme der Druckerei durch Wolfgang
Prüß. – VD 16 H 1675/76 nennt für diese Ausgabe den Augsburger Drucker Melchior Ramminger
(wie auch für VD 16 L 6559, einen Luther-Sermon, der in der Wormser Luther-Bibliothek unter Nr.
149 verzeichnet ist und denselben Titelholzschnitt trägt). Melchior Ramminger bezeichnet Benzing als »den Nachdrucker des Reformations-Schrifttums«. – Exlibris Liechtensteinhaus. – Von
größter Seltenheit, keiner der vier Drucke im Jahrbuch der Auktionspreise.
20,2 : 15,0 cm (Kleinquart). 22 Blätter. Mit Holzschnitttitelbordüre. – Pergamentbezug angeplatzt. – Titelblatt etwas
gebräunt.
Kuczynski 120. – Freytag-Hohenemser 3922. – Panzer II, 1588. – Goedeke II, 267, 8. – Vgl. VD16 H 5675-78 (Augsburg 22 Bll.,
Coburg 20 Bll., Wien 24 Bll.; Straßburg nicht verzeichnet).
120
117
117
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Diogenes Laertius. De vita, & moribus philosophorum libri decem, nuper ad uetusti Græci
codicis fidem accuratissime castigati […] cum indice in omnes libros utilissimo. Basel, Valentin
Curio 1524. Pappband des 18. Jahrhunderts.
€ 1.000
Erster Druck einer lateinischen Übersetzung im deutschen Sprachraum. – Die Geschichte der griechischen Philosophie entstand im dritten Jahrhundert nach Christus. Die vorliegende Übersetzung von Ambrogio Traversari (1386-1439) wurde bereits in fünf Inkunabelausgaben gedruckt. –
Vorliegender Druck mit griechischen Einschüben. – »Ex Bibliotheca Afrana« mit deren Stempel
auf dem Titelblatt. – Innen schönes Exemplar, meist auf festem Papier gedruckt und nahezu fleckenfrei.
Martin Luther. Postilla domestica hoc est: Simplex et pia evangeliorvm, qvae dominicis diebvs
et in praecipvis festis legi solent, explicatio. […] Nunc primium ex Germanico versa, per Michaelem
Rotingivm. – Simplex et pia evangeliorvm, qvae in præcipvis festis legi solent. Frankfurt/Oder,
Johannes Eichorn bzw. Wittenberg, Hans Lufft 1553. Holzdeckelband der Zeit mit Eckbeschlägen
und Leinenbezugsresten.
€ 600
Frühe lateinische Ausgabe von Luthers »Hauspostille«, 1545 von dem Melanchton-Schüler Martin
Roting ediert und mit der vorliegenden Ausgabe erstmals als »Postilla domestica« bezeichnet.
32,0 : 21,0 cm (Kleinfolio). 6 unnummerierte Blätter, 241, 1 leeres Blatt; 99 Blätter. Mit zahlreichen figürlichen Holzschnittinitialen. – Leinenbezug stark verschlissen, Rückenbezug fehlt. – Die ersten 6 Blätter lose. Wurmlöcher. Vereinzelte Anmerkungen und Korrekturen von alter Hand, 2 kleine Eckabrisse. – Innendeckel mit großem aquarellierten Adelswappen.
VD 16 L 4890 und 4891
21,0 : 16,5 cm (Kleinquart). 10 Blätter, 391 Seiten. Mit Holzschnittdruckermarke und zahlreichen figürlichen HolzschnittInitialen. – Einband berieben und fleckig, am Rücken unten mit Fehlstelle. – Lagen d und e vertauscht. – Stellenweise alte
Anmerkungen und Anstreichungen. – Anfangs leichter Wasserrand.
VD 16 D 1837. – Adams D 486. – IA 153.801
118
Wilhelm Hanneton. Gerichtlicher Proceß Aller vornembsten Puncten vnd Artickel zu dem
Gerichtlichen brauch fast dienlich vnnd nötig zuwissen. […] durch Herrn Justin Göbler […] inn
Teutsche Spraach verwandelt. Zusampt angehencktem Teutschen Proceß, weltliches vnnd bürgerliches Rechtens […] Auch mit einem sonderlichen Formulare Zeugen zuuerhören […] Durch
Friderich Stumpharten beschrieben. Frankfurt am Main, Christian Egenolfs Erben 1569. Kalblederholzdeckelband der Zeit mit Platten- und Rollenstempeln.
€ 300
Seit 1555 erschien das für die bürgerliche Rechtssprechung wichtige Werk des französischen
Juristen Guillaume Haneton in mehreren deutschsprachigen Ausgaben, die vorliegende enthält
erstmals den umfangreichen »Teutschen Proceß« von Friedrich Stumphart.
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16,3 : 10,3 cm (Oktav). 329 nummerierte (paginiert 321), 6 Blätter. – Deckelbezüge mit kleinen Fehlstellen, Rücken beschädigt, Schließen fehlen. – Es fehlen das vordere Vorsatzblatt und das letzte, wohl leere Blatt. – Titel und letzte Seite mit
Monogrammstempel »SZB«.
VD 16 H 521
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Ludovicus Rabus. Historien der Heyligen Außerwoelten Gottes Zeügen, Bekennern vnd
Martyrern so zum theil in angehender Ersten Kirchen Altes und Neuwes Testaments gewesen
[…] Der Ander Theyl. Straßburg, Samuel Emmel 1554. Dunkelbrauner Maroquinband um 1900 mit
Innenkantenvergoldung (signiert: Hans Asper).
€ 750
Erste Ausgabe des zweiten Teils der Ketzerhistorien des Straßburger Theologen Ludwig Rabus
(1524–1592). – Insgesamt erschienen acht Bände (1552–1558). Der vorliegende behandelt unter
anderem Jan Huss, Peter Fliesteden sowie die Apostel Thomas, Markus und Lukas. – Die Holzschnitte mit Porträts und Szenen von Leben und Sterben der Märtyrer. – Sehr gut erhaltenes
Exemplar in einem Einband des Genfer Buchbindermeisters Hans Asper (1855–1911) mit reicher
Innenkantenvergoldung. – Exlibris Champel »Mente Librera«
19,0 : 15,0 cm (Kleinquart). 8 unnummerierte, 305 römisch nummerierte, 3 unnummerierte Blätter. Mit einigen Textholzschnitten. – Vorderdeckel lichtrandig, Vordergelenk etwas brüchig.
VD 16 R 32
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Biblia ad vetvstissima exemplaria nunc cens castigata. His accesservnt schemata tabernacvli
mosaici, templi Salomonis, omniumque, praecipuarum historiarum, summa arte & fide expressa.
Frankfurt, Georg Rab, Sigismund Feyerabend und Wigand Hans Erben 1566. Mit 126 Holzschnitten, meist von Jost Amman nach Johann Bocksberger. Kalblederband des 17. Jahrhunderts mit
Pergamentrückenschild und Rückenvergoldung.
€ 2.000
Editionsgeschichtlich außerordentlich wichtige Bibelausgabe, die katholischen Text mit teils eindeutig lutherisch geprägten Illustrationen vereint. – Der Text mit den Anmerkungen des flämischen Dominikaners Johannes Hentenius (1499–1566) wurde erstmals 1547 in Leuven gedruckt.
– Sigismund Feyerabend, der Frankfurter Drucker hatte bereits 1560 mit der von Virgil/Solis illustrierten Luther-Bibel »eine neue Epoche der Bibelillustration« eingeleitet. Selbst Maler, Form- und
Schriftenschneider, gewann er bedeutende Künstler für die durchgehende Bebilderung der Bibel.
1564 druckte er erstmals die Lutherbibel mit Holzschnitten von Jost Amman, die dieser nach
Zeichnungen von Johann Bocksberger gefertigt hatte. Von den 126 hier enthaltenen Holzschnitten sind zwei oder drei aus der Virgil/Solis-Folge übernommen und zwar zum Neuen Testament.
Da die Amman/Bocksberger-Holzschnitte zur Luther-Bibel entstanden, tragen einige Motive antikatholische Züge. In der vorliegenden Ausgabe verwendete Feyerabend deshalb teils geänderte
Fassungen (Der Drache, der die Zeugen tötet, trägt nun nicht mehr die Papstkrone –Offenbarung
11) oder ließ Holzschnitte weg (Der gute Hirte, dessen Stall von katholischen Mönchen bestürmt
wird –Johannes 10). Ein Holzschnitt zu Offenbarung 13 zeigte einen Katholik und einen Muselman vor dem Tier aus dem Meer kniend. Hier hatte die Selbstzensur des Verlegers offensichtlich
versagt, der Kopf mit Bischofshut wurde von einem früheren Besitzer mit Tinte übermalt.
»Es ist ein echtes Suchen nach konkreter Vorstellung der heiligen Geschichte, die turmhoch über
dem hohlen Pathos der späteren Bibelillustration steht. Die von Jost Ammans Künstlerhand selber geschnittenen Bilder […] gehören zu den besten Bibelillustrationen, die uns der alte Protestantismus hinterlassen hat« (Ph. Schmidt).
32,0 : 20,5 cm (Kleinfolio). 8, 602 nummerierte, 63 Blätter. Mit 1 Holzschnitt-Titelvignette, 126 Textholzschnitten (davon 3
blattgroße, 2 Holzschnitte je einmal wiederholt) von Jost Amman sowie 1 Holzschnitt-Druckermarke. – Titelblatt beschädigt (mit Textverlust) und aufgezogen, etwa 40 Blätter mit restaurierten unteren Ecken. – Durchgehend etwas fleckig und
wasserrandig. – Vorsatzblatt mit altem, ausführlichen Besitzvermerk.
VD 16 B 2635. – Becker, Seite 10f., I e. – Vgl. Schmidt, Illustrationen zur Lutherbibel S. 245ff., Nr. 20
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Osiander-Bibel – [Quinque Libri Moysis. Iuxta veterem sev vulgatam translationem ad hebraeam veritatem emendatiI et breui ac perspicua Explicatione … Tübingen, Georg Gruppenbach um
1580]. Pergament-Holzdeckelband der Zeit mit Rollenstempel und Initialen »P.P.V« und Jahreszahl
1585. – Dedikationsexemplar.
€ 1.000
Früher Druck des ersten Teils des lateinischen Bibelkommentars, der 1573, 1578 und 1585 mit
identischer Kollation in Tübingen gedruckt wurde. – Lucas Osiander der Ältere (1534–1604) war
evangelischer Theologe und württembergischer Hofprediger. Er nahm an verschiedenen Religionsgesprächen teil, unter anderem mit Theodor Beza an denen in Mömpelgard 1586. – Vorliegende Ausgabe wurde nach der eigenhändigen Notiz des Weimarer Stadtpredigers Pedro Poppen
diesem von Friedrich Wilhelm I., Herzog von Sachsen (1562–1608) zum Geschenk gemacht.
Innendeckel mit entsprechenden Besitz- und Dedikationsvermerken sowie einem großen aquarellierten Wappen des Herzogs. – Frühdrucke der Osiander-Kommentare sind ohnehin schon sehr
selten; das vorliegende Exemplar durch die Dedikation aus fürstlicher Hand von besonderer
Bedeutung.
24,0 : 17,0 cm (Kleinquart). 7 (statt 8) Blätter, 1063 Seiten, 3 Blätter (Index) 1 leeres Blatt. – Einband stärker berieben und am
Rücken verschmutzt, Schließen fehlen. – Fehlt das Titelblatt und die Hälfte von Blatt 2. – Teils etwas fleckig, zahlreiche
Anmerkungen und Anstreichungen, wohl von dem oben genannten Besitzer.
VD 16 B 2635, 2645 oder 2664
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Theodor Beza. Gründlicher Gegenbericht Auff die zu Tübingen außgangene Schrifften des
Mümpelgartischen Gesprächs halben, welches im 1586. Jahr zwischen […] Jacobo Andreae
[…] und D. Theodoro Beza […] gehalten worden. Auß dem Latein in rechtschaffen Teutsch […]
gebracht. Basel, Conrad Waldkirch 1588. – Angebunden: Warhafftige erklerung Des hohen
Trostreichen Artickels von der Person, Ampt vnd Maiestet vnsers lieben Herrn und Heylandes
[…] Zu nothwendiger widerlegung der vngegründeten Lehr von der empfangenen Allmacht, Allwissenheit und Allenthalbengegenwertigkeit der angenommenen menschlichen Natur. Mit
angehengter kurtzer Antwort auf D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter etc. Zerbst,
Bonaventur Schmidt 1586. – Pergamentband der Zeit.
€ 600
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I: Frühe Ausgabe des ausführlichen Berichts über das Mömpelgarder Religionsgespräch, welches
unter Vorsitz des Herzogs von Württemberg und Graf von Mömpelgard abgehalten wurde. Auch
dieser letzte Einigungsversuch der beiden Parteien im Reformationsstreit konnte die gegenreformatorische Koalition der Lothringer und Guisen nicht davon abhalten, die Grafschaft im Winter
1587 militärisch zu erobern. – Die erste deutsche Ausgabe erschien 1587 in Tübingen. – II: Erste
Ausgabe. – Wichtiger Text zur sogenannten zweiten Reformation im anhaltinischen Zerbst, maßgeblich bestimmt durch den seit 1530 regierenden Georg III., Fürst von Anhalt-Dessau.
19,5 : 15,3 cm (Kleinquart). 22 Blätter, 296 Seiten, 6 Blätter; 12 Blätter, 408 Seiten, 8 Blätter; 1 Blatt, 605 Seiten. – Einband fleckig und verzogen. – Wasserrandig und vereinzelt stärker fleckig, erstes und letztes Blatt mit Läsuren. – Einige Wurmgänge. – 1 Lage verheftet.
VD 16 B 2505. – VD 16 W 252 und K 2607
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Judaica – Flavius Josephus. Historien und Bücher. XX. Von alten Jüdischen Geschichten. VII.
Vom Jüdischen Krieg, der Statt Jerusalem vnd deß gantzen Lands zerstörung. II. Von der Juden
alten Herkommen wider Apionem Grammaticum. I. Von Meisterschafft der Vernunfft vnd der
Macchabeer Marter, auch von Josephi Leben. Alles aus dem Griechischen Exemplar […] von
newem verteutscht […] vnd schönen Figuren, deßgleichen vorhin im Truck nie außgangen, gezieret. – Angebunden: Hegesippus. V. Bücher: Vom Jüdischen Krieg, vnd endlicher Zerstöhrung
der herrlichen vnd gewaltigen Statt Jerusalem. Jetzt neulich auß dem Latein […] verteutscht […]
Sampt einem nützlichen Register vnd schönen Figuren. – Straßburg, Caspar Dietzel und Christophs von der Heyden Erben 1630. Lederband der Zeit, Rücken alt restauriert.
€ 600
Der jüdische Historiker Flavius Josephus wirkte im 1. Jahrhundert und verfasste seine Werke in
Altgriechisch und seiner Muttersprache Aramäisch. Während der Belagerung Jerusalem im Jahre
67 geriet er in römische Gefangenschaft, wechselte die Seiten und wurde Berater der römischen
Truppen. Er versuchte erfolglos durch Verhandlungen die Zerstörung von Stadt und Tempel zu
verhindern. Mit Kaiser Titus kehrte er später nach Rom zurück. – Die Übersetzungen der beiden
wichtigen Texte zur jüdischen Geschichte stammen von Conrad Lautenbach. Die zahlreichen
Holzschnitte dieser Ausgabe wurden von Tobias Stimmer gezeichnet und »gehören zu den
schönsten Erzeugnissen der deutschen Formschneidekunst aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts« (Andresen). – Der Druck erfolgte offensichtlich auf relativ einfachem Papier, die meisten im Handel angebotenen Exemplare sind – wie auch hier – gebräunt und fleckig. Im Ganzen
aber doch gut erhaltenes, vollständiges Exemplar.
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Frühe Ausgabe des 1694 erstmals erschienenen Werkes mit 100 Berufsdarstellungen, die überwiegend Handwerker bei der Arbeit zeigen: Bäcker, Zimmermann, Schuster, Optiker, Gerber,
Schmied, Glasbläser, Buchbinder, Maler, Küfer, außerdem Advokat, Arzt, Lehrer, Musikant, Jäger,
Bauer, Krieger, Herrscher u. v. a. – Jedes der 100 Kupfer mit sechszeiligem Sinnspruch unter der
Abbildung und Bibelzitaten auf der gegenüberliegenden Seite. – Die Kupfer stammen von Jan
Luiken und seinem Sohn Kaspar. – Jan Luiken (1649-1712) war » […] der fruchtbarste und zugleich einer der vielseitigsten Radierer der holl. Schule u. neben Romeyn de Hooghe u. Ger. de Lairesse der wichtigste Vertreter des holl. Kupferstichs in der Zeit nach Rembrandt« (Thieme/ Becker
XXIII, 489). – Die Kupfer in kräftigen, klaren Abdrucken. – Unbeschnittenes und sehr schönes Exemplar.
20,0 : 13,0 cm (Oktav). 4 Blätter, 208 Seiten, 2 Blätter. Mit gestochenem Frontispiz und 100 großen Textkupfern. – Leicht
berieben. – Vereinzelt kleine Fleckchen. – 1 Kupfer am Plattenrand durchgebrochen.
Praz 100 Anmerkung. – Landwehr, Dutch Emblem Books 140 g. – Vgl. Hollstein XI, 131, 244
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32,0 : 20,0 cm (Kleinfolio). 5 Blätter, 960 Seiten, 18 Blätter. Mit gestochenem Titel von Matthias Merian und großer Holzschnittdruckermarke. – 6 Blätter, 214 Seiten, 5 Blätter. – Zusammen mit hunderten großen Textholzschnitten. – Rücken fleckig, Schließen fehlen. – Vorsätze erneuert. Kupfertitel ausgeschnitten und aufgezogen. Durchgehend gebräunt und
fleckig, im Falz etwas knapp eingebunden, einige Blätter dort leicht verklebt, 1 Blatt mit Einriss.
Tito Lucretius Caro. Della natura delle cose libri sei. Tradotti dal Latino in Italiano da Allesandro
Marchetti. Dati nuovamente in luce da Francesco Gerbault interpetre di S. M. Cma per le lingue Italiana e Spagnola. Amsterdam [d. i. Paris] 1754. Zwei Bände. Mit Kupferstichen von Charles Eisen.
Rote, langnarbige Maroquibände der Zeit mit Vergoldung.
€ 3.000
Erste italienische Ausgabe mit diesen Illustrationen, nach Schweiger » »Hochgepriesene Übersetzung«. – Auch Hans Fürstenberg äußert sich überschwenglich: »In voller Reife lernen wir Eisen, mit
Cochin zusammen, im Lucrez von 1754 kennen«. – Exemplare in »maroquin rouge« in derartig
guter Erhaltung sind selten zu finden. – Sehr schönes Exemplar der wichtigen Ausgabe, einer der
schönst illustrierten Lucretius-Ausgaben des 18. Jahrhunderts.
VD 17 23:300320T & 23:300325F. – Graesse III. 481 f.
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Jan und Kaspar Luiken. Spiegel van het Menselyk Bedryf, Vertoonende Honderd verscheiden
Ambachten, Konstig afgebeeld, En met Godlyke Spreuken en Stichtelyke Verzen verrykt. Amsterdam, Kornelis van der Sys 1718. Halbpergamentband der Zeit.
€ 1.200
Judaica – Sammelband mit drei kabbalistischen Werken des 17. Jahrhunderts: Thomas
Bang. – Apocalypsa polyglotta. – Lipmann-Mühlmann. Kopenhagen, Leiden und Nürnberg 1657,
1627 und 1644. Pergamentband der Teit mit handgeschriebenem Rückentitel.
€ 1.000
Sander 1247. – Cohen-Ricci 665. – Lewine 329. – Fürstenberg 91. – Salomons (Eisen) 132 f. – Schweiger II, 581
I: Thomas Bang. et haq-qedem (hebräisch) Caelum orientis et prisci mundi triade. Kopenhagen,
Morsing 1657. 5 Blätter, 224 Seiten. Mit gestochenem Titel und einigen Textholzschnitten. Titel in
Rot und Schwarz. – Brüning II, 1912a, Ferguson I, 69: »It does not treat of chemistry, but of the origin and early use of written Charakters and their significance. In so far it refers to the caballa and
it be may of use in eludidating some of the alchemical ideas«.
II: Gelayana de Yuhanan Kadisha (hebr), id est Apocalypis Sancti Johannis, ex Manuscripto exemplari e Bibliotheca Clariss. Viri Josephi Scaligeri deprompto edita […] opera & studio Ludovici de
Dieu. Leiden, Elzevier 1627. 9 Blätter, 211 Seiten. Mit Holzschnitttitel. – Willem 272. – Erste polyglotte Ausgabe der Apokalypse mit Schrift in Syrisch und Hebräisch sowie griechischem und lateinischem Kommentartext. Herausgeber ist L. de Dieu, ein Schüler von Thomas Erpinus, der das
Manuscript in der Leydener Universität im Bestand von J. Scalinger gefunden hatte.
III: Yom Tov Lipmann-Mühlmann. Liber Nizachon Rabbi Lipmanni consriptus, anno a christo nato
Theodorico Hackspan, Vimariensi lingua sanctae prof. Altdorfino […] Nürnberg, Wolfgang Endter
1644. 7 Blätter, 512 Seiten, 13 Blätter. Mit gestochenem Titel. – VD 17 29:270299x. – Vgl Fürst I, 403.
– Erste Ausgabe des »Sefer nizzachon« dem Hauptwerk des großen Kabbalisten Yom Tov Lipmann von Mülhausen zu Fragen und Problemen der hebräischen Philologie und Textexegese.
19,4 : 15,3 cm (Oktav). – Teile II und III in hebräischer Leserichtung. – Vorsatzblatt mit alter Anmerkung.
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Richtige Grund-Sätze der Friction-Berechnung. Zu weit gewißerer Beurtheilung und Einrichtung aller Maschinen überhaupt. Drei Kupferstiche von J. M. Seel. Nürnberg, Homann um
1720.
€ 500
Insgesamt 60 Darstellungen mit Beschreibung von Waagen, Lastenaufzügen, Flaschenzügen,
Brunnenschöpfvorrichtungen, Mühl- und Wasserrädern, Mühlen, Schraubenspindeln und anderen Apparaturen zur Verdeutlichung der physikalischen Reibungsgesetze. – Die Texte und Abbildungen wurden aus den Werken der französischen Naturwissenschaftler Amonton und Belidor
für »Liebhaber der mechanischen Wissenschafften zu Gefallen in beliebter Kürtze zusammen
getragen«. – Dazu zwei weitere Homann-Kupferstiche: Die fürnehmsten Grund-Sætze der Static, die Vergleichung der Krafft und Last an fünf einfachen Maschinen überhaupt, bloß nach dem
Gleichgewichts-Standt ohne der in der Bewegung dabey fürfallenden Friction. Um 1730. Das seltene Ergänzungsblatt zu den drei Frictions-Blättern. – Gründ. u. deutl. Vor-Riße der fünf Sæulen
Ordnungen, deren Proportionen u. Abtheilung. 1742. Etwas wasserrandig. – Die Frictions- Tafeln
in hervorragender Erhaltung, kräftigem und klaren Abdruck und im unkolorierten Zustand
besonders eindrücklich.
53 : 60 cm. – Mit Mittelfalte und dort rückseitig mit Resten der alten Papierfalze.
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Joseph Furttenbach. Halinitro-pyrobolia. Beschreibung Einer newen Büchsenmeisterey nemlichen: Gründlicher Bericht, wie der Salpeter, Schwefel, Kohlen vnnd das Pulfer zu præpariren […]
Das Fewrwerck zur Kurtzweil vnd Ernst zu laboriren. Dann, wie der Pöler, das grobe Geschütz vnd
der Petardo zu gobernirn […] Alles auß eygener Experientza […] mit. 44. Kupfferstucken delinirt
vnd für Augen gestellt. Ulm, Jonas Saur 1627. Schwarzer moderner Halblederband.
€ 600
Erste Ausgabe des berühmten Artillerie-Handbuchs, das sich neben der kriegerischen Anwendung auch dem zivilen Feuerwerk widmete und besonders wegen seiner instruktiven Kupfer
geschätzt wird. – Joseph Furttenbach (1591–1667) wurde nach seiner Rückkehr aus Norditalien,
wo er als Kaufmann tätig war, in Ulm Kaufmann, Ratsherr und Stadtbaumeister. Er beschäftigte
sich mit Architektur, Theaterkunst und den Ingenieurstechniken. – Nach dem Vorwort eingebunden ist die von Furttenbach eigenhändig signierte Erklärungstabelle zu den im Text verwendeten
Zeichen für die Chemikalien und Stoffe. Diese Tabelle war ursprünglich gefaltet und versiegelt;
verso hier noch das Siegel vorhanden.
30,5 : 19,5 cm (Quart). 10 Blätter, 107 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit gestochenem Titel und 42 (statt 44) Kupfertafeln, davon 7
gefaltete. – Gereinigt, nur noch teils leicht fleckig. – Die Tafeln knapp und teils bis in die Darstellung reichend beschnitten.
1 Tafel mit Einriss, 2 mit hinterlegten Einschnitten bzw. Läsuren.
VD 17 23:270319A. – Poggendorf I, 819. – Lipperheide Qb 36
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Von der Zubereitung und dem Gebrauch der (Sonnen-Uhren). Handschrift um 1800 auf
Papier. Halblederband um 1800 mit rot-goldenem Rückenschild und marmorierten Deckelbezügen.
€ 1.000
Umfangreiche und mit 21 gefalteten Tuschfeder-Sepiazeichnungen reich illustrierte Handschrift.
– Es handelt sich wohl um eine Abschrift des entsprechenden Abschnittes und Nachzeichnungen
der dazu gehörenden Kupfertafeln aus der »Mathematischen Werk-Schul« von Nicolas Bion, die in
der Übersetzung von J. Doppelmayr mehrfach überarbeitet und erweitert in den 1720er Jahren in
Nürnberg erschien. – Gut lesbare Handschrift in schwarzer und roter Tinte. – Das schöne Titelblatt
ornamental verziert und mit mehreren Sonnenuhren statt dieser letzten Textzeile. – Zur Bedeutung des Originalwerkes schreibt David Eugene Smith (Rara Arithmetica II, 359): »This is the best
of the early classical treatises upon the subject of mathematical instruments, and is profusely
illustrated«. – Innen sehr gut erhalten.
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19,2 : 16,8 cm. 7 Blätter (Inhalt), 487 Seiten. 30 gefaltete Zeichnungen. – Vordergelenk angeplatzt, Kanten leicht berieben.
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Merian-Topographien – Magnus Zeiller. Topographia Bohemiæ, Moraviæ et Silesiæ, das ist,
Beschreibung vnd eigentliche Abbildung […] Königreich Boheim vnd einverleibten Landern
Mähren vnd Schlesien. Frankfurt am Main, Matthäus Merian 1650. Pergamentband der Zeit.
€ 3.000
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Erste Ausgabe. – Sehr schönes Exemplar der umfangreichen Topographie von Böhmen, Mähren
und Schlesien. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen wir nur auszugsweise: Breslau, Eger,
Glatz, Karlsbad, Liegnitz, Oppeln, Pilsen, Prag (zwei übergroße Ansichten, davon eine 110 cm
breit!, ein Grundriss) und Teschen. – Insgesamt 35 Ansichten und drei Karten auf 37, meist doppelblattgroßen, teils übergroßen Kupfertafeln. – Einige Blätter mit zwei querformatigen Kupferstichen wurden zerschnitten und der jeweilige Kupferstich an der korrekten Textstelle
eingebunden. – Insgesamt sehr gut erhalten, breitrandig und auf gutem, festen Papier, die Kupfer
in hervorragenden, klaren und kräftigen Abdrucken.
33,0 : 20,5 cm (Kleinfolio). Kupfertitel, Seiten 3–192, 9 Blätter. – Pergamentband mit deutlichen Alterungsspuren. – Kupfertitel mit restauriertem Einriss der unteren Ecke. – Die übergroße Kupferansicht von Prag kopfstehend eingebunden.
Wüthrich IV, 51
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Merian-Topographien – Magnus Zeiller. Topographia Electoratus Brandeburgici et Ducatus
Pomeraniae […] sampt einem doppelten Anhang, 1/ von dem Land Preußen und Pomorellen, 2/
Von Lifflande vnnd Selbige beruffenisten Orten. – Angebunden: Topographias Saxoniae Inferioris Frankfurt am Main, Matthias Merians Erben [1652] und 1653. Dunkelbrauner Lederband des
19. Jahrhunderts.
€ 4.500
I: Erste Auflage. – Sehr schönes Exemplar der umfangreichen Topographie von Brandenburg,
Preußen, Pommern und Livland. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen wir nur auszugsweise: Berlin (mehrere Ansichten), Danzig, Elbing, Frankfurt/Oder, Greifswald, Königsberg, Küstrin,
Schloß Oranienburg, Riga, Rügen, Stettin, Stralsund, Tallinn und Zehden. – Insgesamt 101 Ansichten und 3 Karten auf 74, meist doppelblattgroßen, drei sogar vierblattgroßen Kupfertafeln. – Kollation: Kupfertitel, Drucktitel, Seiten 5–129, 3 Blätter. – Drucktitel, Seiten 3–53, 1 Blatt. – Drucktitel,
Seiten 3–36, 2 Blätter. – Hier ohne die IV Seiten Widmung an den Großen Kurfürsten am Anfang
von Teil I aber mit dem Kupferverzeichnis.
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II: Erste Auflage. – Schönes Exemplar der Topographie Niedersachsens, heutige Gebieten von
Mecklenburg und Sachsen-Anhalt einschließend. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen
wir nur auszugsweise: Bremen, Burg Giebichenstein, Gosslar, Halle an der Saale, Hamburg, Hildesheim, Lübeck, Magdeburg (übergroß, eingerissen), Rostock (2) groß, repariert, Schwerin, Stade,
Wismar (2). – Insgesamt 53 Ansichten und 4 Karten auf 41 Kupfertafeln. – Kollation: Kupfertitel,
Seiten 3–218 (paginiert 242), 3 Blätter. – Auch dieser Teil auf gutem, festen Papier und mit klaren,
kräftigen Abdrucken.
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Nachgebunden: Gerhard Grave. Tabvlæ Apocalypticæ, sev revelationvm divinarvm de Ecclesiæ
Novi Testamenti statu ac fortuna B. Iohanni Apostolo per varias figuras & imagines in Insula Pathmo factarum. Leiden, Johannes Mair 1647. 101 Seiten, 2 Blätter. – Zwei Huldigungsdrucke zum
73. bzw. 74. Geburtstag von August II. Herzog von Braunschweig-Lüneburg (1579–1666),
dem gelehrten Landesherrn und »Begründer« der Wolfenbüttler Bibliothek. Diese wurden von
den Gebrüdern Johannis und Heinrich Stern gedruckt, die 1618 ihre berühmte und bis heute in
Familienbesitz verbliebene Druckerei in Lüneburg eröffnet hatten: Longævitatis exemplo et
speculo raro, serenissimo principi ac domino Dn. Augusto Duci Brunovicensis et Lunaeburgensi, phœnici felici. […] Ad ipsum quasi Natalem 10. Aprilis Anno M.DC.LII. Wolfenbüttel,
[gedruckt in Lüneburg bei] Johannis und Heinrich Stern. 12 Blätter 3 Kupfer. – Gloria et memoria
natalia […] serenissimo principi ac domino Dn. Augusto Duci Brunovico et Lunaeburgo, raro
exemplo. […] Testantæ à Duce, Amicis & Ministris Anno M.DC.LIII. Wolfenbüttel, Johannis und
Heinrich Stern 20 Blätter (letztes leer), 2 Kupfer., 1 Kupfertafel.
33,8 : 21,5 cm (Kleinfolio). – Einband mit Alterungsspuren. Ohne vorderes Vorsatzblatt, Kupfertitel I deshalb etwas fleckig
und mit Randläsuren. Hinterer Vorsatz stark leimschattig, die Beibände wasserrandig. – I: Wenige Kupfer mit Einrissen der
Mittelfalte, das übergroße Stralsund-Kupfer an den Rändern geknickt und gebräunt. – Insgesamt sehr gut erhalten, breitrandig und auf gutem, festen Papier, die Kupfer in hervorragende, klaren und kräftigen Abdrucken. – II: 5 Kupfer eingerissen, die übergroßen an den Rändern etwas geknittert, die große Rostockansicht mit geklebten und dadurch fleckigem
Einriss. Etwa 6 Textblätter mit Randeinrissen. – III-V: Wasserrandig und leicht fleckig.
Wüthrich IV, 57.1 und 60.1. – Für die beiden Huldigungsschriften VD17 23:250033V und 23:250058W.
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00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 10:40 Seite 71
Merian-Topographien – Magnus Zeiller. Topographia Superioris Saxoniæ, Thüringiæ, Misniæ, Lusatiæ etc. Das ist Beschreibung […] Churfürstenthum Sachsen, Thüringen, Meissen, Obervdn NiderLaußnitz vnd einverleibten Landen. Frankfurt am Main, Matthäus Merian 1650 [1690].
Pergamentband der Zeit mit rot-goldenem Lederrückenschild.
€ 2.500
Die zweite Auflage der umfangreichen Topographie der südmitteldeutschen Gebiete erschien
erst nach dem Tod von Magnus Zeiller (1661), die aktualisierten Textstellen stammen also von
anderen Bearbeitern. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen wir nur auszugsweise: Altenburg, Bautzen, Chemnitz, Delitzsch, Dessau, Dornburg, Dresden, Elbe oberhalb von Dresden, Eisenach, Wartburg, Freiberg, Gotha, Jena, Leipzig, Meißen, Pirna, Saalfeld, Schneeberg, Torgau, Weimar,
Zittau, Zschopau und Zwickau. – Insgesamt 84 (statt 86) Ansichten und fünf Karten auf 65 (statt
66), meist doppelblattgroßen, teils übergroßen Kupfertafeln. – Einige Blätter mit zwei querformatigen Kupferstichen wurden zerschnitten und der jeweilige Kupferstich an der korrekten Textstelle eingebunden. – Die Kupferplatten bei dieser zweiten Auflage teils schon etwas abgenutzt und
einige Drucke deshalb im Vergleich zu den ersten Auflagen etwas schwächer. Dennoch vermittelt
auch diese Ausgabe mit ihren großformatigen Ansichten einen beeindruckenden Einblick in die
städtebauliche Situation der deutschen Lande im 17. Jahrhundert. – Mit gestochenem Exlibris
»Freiherr von Schall zu Morenhoven«
34,5 : 21,5 cm (Folio). Kupfertitel, Seiten 3–196, 7 Blätter. – Einband mit Alterungsspuren. – Kupfertitel angefalzt, die ersten
Blätter mit Wurmfraß am Oberrand (minimaler Verlust). Es fehlt das Kupferblatt mit den beiden Ansichten der Festung
Königstein. – Das übergroße Kupfer »Elbstrom oberhalb von Dresden« mit geknitterten und gebräunten Seitenrändern. –
Vereinzelte Einrisse der Mittelfalte.
Wüthrich IV, 56
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Philipp Julius Rehtmeier. Braunschweig-Lüneburgische Chronica, Oder: Historische Beschreibung Der Durchlauchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg, Wie dieselben anfänglich aus Este und Sachsen ihren Ursprung genommen, … Aus vielen gedruckten alten und neuen
Chronicken … zusammen getragen und beschrieben durch Henricum Bünting und Johannem
Letzner. Nunmehro aber … durch des Letzneri gantzen Historia … vermehret, Nach des … Baron
von Leibnitz … und biß auf die jetzige Zeiten continuiret. Braunschweig, Detleff Detleffsen 1722.
Drei Bände. Mit Kupferstichen und Holzschnitten. Pergamentbände der Zeit.
€ 750
Vermehrte Neuausgabe der berühmten Lentzner/Büntingschen Chronik und wichtiges Werk zur
Braunschweigischen Landesgeschichte. Die Kupfertafeln und Holzschnitte mit Abbildungen von
Münzen, Medaillen, Siegeln und Wappen sowie der Regenten. – » […] hat das Werk […] in Ermangelung besserer sich bis heute in Gebrauch und einem gewissen Ansehen gehalten« (ADB).
34,5 : 22,0 cm (Kleinfolio). 6 Blätter, 32 Seiten (Vorrede), 4 Blätter, 662 Seiten (paginiert 680); 2 Blätter, Seiten 681–1376; 2
Blätter, Seiten 1377–1878; 17 Blätter (Register). Mit Titelkupfer, 65 Kupferstichen und 1 Holzschnitttafel sowie zahlreichen
Textholzschnitten und -kupferstichen. – Einbände etwas fleckig, 1 Gelenk eingerissen. – Innen etwas fleckig; etliche Blätter und einige Kupfer verso gestempelt.
Graesse I, 572. – ADB XXVII, 606
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Johann Justus Winkelmann. Stam(m)- und Regentenbaum Der Durchleuchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Ohne Ort 1677.
€ 250
Sehr seltene, erste Ausgabe des umfangreichen genealogischen Werkes. – Die Stammbäume
wurden teils mit Holzschnittvignetten verziert. – Johann Just Winckelmann (1620–1699) war ein
hessischer Historiograph und erstellte im Auftrag beider hessischer Fürstenhäuser, Darmstadt
und Kassel, für die Welfen-Herzöge die Geschichte der Fürstenfamilie. – 1688 erschien in Bremen
ein Nachdruck. – Ohne Drucktitel, nach KVK so aber wohl vollständig.
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32,0 : 20,7 cm (Kleinfolio). Kupfertitel, 2 Blätter, Seiten 3–320. 4 doppelblattgroße Tafeln. – Einriss am Rücken. – Kupfertitel
am Unterrand gefaltet und mit kleinen Einrissen. – Schwach fleckig, am Ende oben etwas wasserrandig.
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Die nachfolgenden Karten (insgesamt 93, Katalognummern 137–153) stammen mit wenigen
Ausnahmen aus der Homannsche Offizin in Nürnberg, einem der erfolgreichsten Kartenverlage
des frühen 18. Jahrhunderts und über Jahrzehnte führend auf diesem Gebiet. – Die große Genauigkeit der Karten, ihre Verzierung mit Stadtansichten, Wappen, allegorischen Kartuschen und Darstellungen üben noch heute einen großen Reiz auf den Betrachter aus und verleihen den Blättern
eine außerordentlich dekorative Wirkung.
Alle Karten sind alt koloriert und fast durchweg gut bis sehr gut erhalten. Auf über altersbedingt vertretbare Spuren
hinausgehende Schäden wird im Einzelnen verwiesen. Alle Karten haben eine Mittelfalte durch die frühere Bindung in
einem Sammelband; rückseitig an der Mittelfalte finden sich Reste der alten Papierfalze.
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Vier figürliche Regententafeln. Kolorierte Kupferstiche nach Johann Seuter. Nürnberg um 1720.
€ 1.000
I: Pontificum Romanorum. Series chronologica. Verzeichnis der Päpste von Petrus bis ins 17.
Jahrhundert. – II: Icon synoptica Sac. Rom. Imp. Electorum, Ducum, Principum. Liste der geistlichen und weltlichen Herrscher der deutschen Gebiete vom 11. bis zum 17. Jahrhundert. – III:
Statua Regum Europæorum P. C. N. Nomina continens. Liste der wichtigsten Könige und Kaiser
der europäischen Länder vom 1. bis zum 17. Jahrhundert. – IV: Colossus Monarchicorum Statua
Danielis. Liste der Herrscher der Antike (Persien, Griechenland, Rom), des Orients und des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation sowie Österreich. – Alle vier Blätter mit einer großen
Figur in der Bildmitte, verschiedenen Wappen- und Textkartuschen sowie allegorischen Verzierungen. – Dazu: Orbis in tabula, Pars prima et secunda.Zwei kolorierte Kupferstichtabellen.
Entworfen von J. G. Groß. Statistische und politische Angaben zu den Ländern der Erde.
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Eine mit Einriss an der Mittelfalte.
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Karte von der Gegend und Grundris der Stadt Paris. Kolorierter Kupferstich nach Delagrive.
Nürnberg um 1740.
€ 350
Außergewöhnlich, da vollständig und über den Plattenrand hinaus kolorierter Plan der SeineMetropole. – Mit großer Textlegende am Oberrand.
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Stockholm und Kopenhagen. – Drei kolorierte Kupferstiche. Nürnberg um 1720.
€ 750
I: Accurater Grundriß und Prospect der Kön. Schwed. Reichs- und Hauptstadt Stockholm mit aller
herumligenden Gegend. Schöne Karte der Stadt in Ostausrichtung. – II: Accurate Carte der
Upländischen Scheren mit der Situation und Gegend umd … Stockholm. Am Unterrand zwei
Prospecten: Residenzschloß mit dem Nordermalm und Königliche Straße mit dem Sydermalm. –
III: Accurate Vorstellung der Berühmten Meer-Ende zwischen der Nord und Ost See der Sund
genannt mit der herumligenden Gegend von Seeland und Schonen, nebst … Copenhagen, so
wohl in Grund als Prospect. – Blatt III mit kleinen Einrissen.
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Venedig, Florenz, Rom und Neapel. Vier kolorierte Kupferstiche. Nürnberg um 1720 bis 1735.
€ 1.600
I: Iconografica Rappresentatione della inclita Citta di Venetia. Mit großem Plan der Lagunenstadt, am Unterrand Ansicht. – II: Ichnographia Urbis in Tuscia primariæ Florentiæ. Mit deutscher Textlegende. Oben kolorierter Plan der Stadt, unten Ansicht. – III: Urbis Romæ veteris ac
modernè accurata delineatio. Mit nahezu blattgroßem Plan der Stadt, nur leicht in Grün koloriert,
mit zwei kolorierten allegorischen Kartuschen und deutschen Textlegenden. – IV: Urbis Neapolis. Große Ansicht der Stadt aus der Vogelschau, darüber vier kleine Detailansichten, darunter Plan
und Ansicht der spanischen Belagerung von 1734. – Dazu: Zwei kolorierte Kupferstiche mit Darstellungen der Passage über die Secchia und der Schlacht bei Guastalla 1734 sowie der Schlacht
bei Parma und dem Lustschloß Colorno 1734. – Diese beiden mit Einrissen und stärker geknittert.
Ansicht von Langen-Schwalbach und dem dortigen Sauerbrunnen. – Principatus Fuldensis in
Buchonia.
Franken: Accurater Prospect und Grundris der Gegend der Stadt Weissenburg am Nordgau.
Schöne perspektivische Karte aus der Vogelschau mit Ansichten der Stadt. – Delineatio Nordgoviæ veteris … Seculo XI & XII. – Nova Comitatus Pappenheimensis. Mit Ansicht. – Palatinatus
Bavariæ vulgo Die Obere Pfaltz. – Principatus et Episcopatus Eistettensis. Mit Ansicht der Stadt
und Schloss Willibaldsburg. – Principatus et Episcopatus Bambergensis. – Ducatus Franciæ Orientalis Principatus et Episcopatus Herbipolensis vulgo Würtzburgensis.
Acht Blätter mit etwas größeren Einrissen, 1 Blatt stärker gebräunt.
I: leichter Wasserrand, II: kleine Stockflecken in der Ansicht,
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Deutschland: Sachsen, Niedersachsen, Thüringen, Hessen und Franken. 24 kolorierte Kupferstichkarten. Nürnberg um 1730.
€ 2.500
Sachsen: Ducatus Eclectorat. et Principat. Dvcvm Saxoniæ. Große, doppelformatige Karte
(Blattformat 70 : 97 cm) mit prachtvoller Kartusche und zehn Wappen. – Ducatus Saxoniae Tab. II
und III.Zwei Karten nach Fr. Zollmann mit der geographischen und politischen Situation der Zeiträume von Christi Geburt bis ins Jahr 1000 und von da an bis 1400. – Lusatiae superioris. Nach J.
G. Schreiber. – Totius Marchionatus Lusatiae. Nach J. Hübner. – Saxoniæ Tractus Ducatum
Magdeburgensem … Anhaltinum Halberstadiensem. Mit schöner Ansicht von Magdeburg.
Niedersachsen: Tabula Frisiæ orientalis. Nach E. G. Coldewey. – Typus Geographicus Ducat.
Lauenburgici. Nach H. Leonis.
Thüringen: Chorographia Territorii Naumburgocitiensis. – Nova Territorii Erfordien(sis).
Schöne Karte mit allegorischen Kartuschen und einer Ansicht von Erfurt am Unterrand. – Principatus Isenacensis. – Tabula Geographica Principatvs Gotha, Cobvrg et Altenburg. Mit kleiner
Ansicht von Gotha und großer Kartusche. – Karte der gefürsteten Graffschaft Henneberg mit
dem angränzenden Fvrstenth. Coburg … – Principatus Saxo-Hildburghusia. Mit Karte und großem Plan von Hildburghausen.
Hessen: Comitatus Hanau … Solms Budingen et Nidda cumreliquia Wetteravia. Nach Fr. Zollmann. Mit schöner Ansicht von Hanau. – Pars Vederoviæ … Regionem Schwalbacensem. Mit
Des Heil. Röm. Reichs freye Handels- und Hanse Stadt Hamburg in einem accuraten Plan und
Prosp. Kolorierter Kupferstich. Nürnberg um 1730.
€ 250
Dekorativer Plan der Stadt Hamburg mit den Wallanlagen, dem Neuen Werck und der sich nordöstlich ausdehnenden Alster mit einigen Segelschiffen. Die Reeperbahn, baumumsäumt, noch
weit vor den Toren der Stadt. – Am Unterrand schöne Ansicht von Süden über die Elbe auf die
damaligen sechs Hauptkirchen.
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Die Königl. Prevs. u. Churf. Brandenburg. Residenz-Stadt Berlin Kolorierter Kupferstich nach
Joh. Fr. Walter 1737 Nürnberg um 1740.
€ 250
Schöner, dekorativer Plan der Stadt mit den Befestigungsanlagen um Berlin, Cöln und Friedrichswerder sowie den Vorstädten und Spandau mit der umlaufenden Befestigungsmauer. – Am
Unterrand Ansicht der Stadt von Nordwesten.
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Ducatus Wurtenbergici com Locis limitaneis utpote maxima parte Circuli Suevici […] Marchionatu Badensi et Sylva vulgo Nigra. Zwei kolorierte Kupferstichkarten nach M. Johann
Maier. Nürnberg um 1720.
€ 250
Die großformatige Karte Württembergs wurde von zwei Platten gedruckt und liegt hier in zwei
Einzelblättern vor. – Mit den beiden kleinen Stadtansichten von Stuttgart und Tübingen und insgesamt 76 Wappen von Ortschaften »Ob. der Staig und Unt. der Staig«.
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Schwaben und Bayern. Sechs kolorierte Kupferstichkarten. Nürnberg um 1720.
€ 750
I: Carte du Comté d’Oettingve. Karte der Gegend um Nördlingen mit Ansicht von Oettingen. – II:
Nova et accurata Territorii Vlmensis cum Dominio Wainensi. Karte nach J. Chr. Lauterbach. Einriss. – III: Protoparchiæ Mindelhemensis nova Tabula Geographica. Nach M. A. de Zündt. Großer
Einriss der Mittelfalte. – IV: Die Gegend um Nördlingen, genannt der Ries, benebst dem Prospect u. Grundris der K. Fr. Reichs St. Nördlingen. Mit schöner Ansicht von Nördlingen. – V: Bavariae Pars Inferior. – VI: Bavariae Pars Superior.
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Karte von der Gegend um Mvnchen, der Haupstadt im Herzogth. Bayren. Kolorierter Kupferstich. Nürnberg 1743.
€ 300
Schöne Karte der Gegend um die bayerische Landeshauptstadt, als Nymphenburg und Schwabing noch weit außerhalb der Stadt lagen. – Begrenzt in etwa von Sulzemos, Würmsee (Starnberger See), Amt Aibling und Arching.
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Abbildung der Keys. Freyen-Reichs-Wahl-und-Handelstatt Franckfurt am Mayn mit ihrem
Gebiet und Gräntzen. Nürnberg um 1720.
€ 250
Besonders durch die beiden großen Kartuschen und die schöne Stadtansicht dekorative Karte. –
Der Betrachter blickt von Süden aus leicht erhöhter Sicht über die Festung Sachsenhausen und
den Main auf die Stadt und die Höhen des Taunus. – Die beiden großen Kartuschen zeigen den
Frankfurter Markt und eine Krönungszeremonie.
Leicht gebräunt.
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Rheinland – Cursus Rheni á Basilea usque ad Bonnam III. Sect. exhibit. Drei kolorierte Kupferstiche nach G. de L’Isle. Nürnberg um 1730.
€ 2.000
Die schöne große Rheinkarte des Pariser Geographen wurde von drei Platten gedruckt. – Hier in
Einzelblättern im typischen Format vorliegend, ergibt sich bei vorgesehener Montage das beeindruckende Gesamtformat von 150 : 60 cm. – Dazu: Sechs weitere kolorierte Kupferstichkarten:
Theatrum Belli ad Rhenum Superior. Nürnberg, Homann 1734. Mit einer Rheinkarte sowie den
Plänen der Städte und Festungen Landau, Straßburg, Mannheim, Philippsburg, Freiburg, Alt- und
Neubreisach, Fort Louis und Hünningen. Einriss, etwas fleckig. – Charte[s] geographique de la
campagne du Haut Rhin 1734. Matthias Seutter nach J. Fr. Oettinger. Augsburg, wohl 1734. Mit
kleinen Plänen der Stadtfestungen, Aufstellungen der Bataillone und deutscher Textlegende. –
Carte particuliere des Environs de Landau, et Philippsbourg, […] Dourlac, Carolsruhe et
Cronweisenbourg. Augsburg, Bodener um 1750. – Mosellæ fluminis Tabula specialis. Nürnberg,
Homann um 1720. Gebräunt. – Imp. Caes. Caralo VI. […] Provincia Brisgoia Aust Ant. 1718. Nürnberg, Homann um 1720. – Insgesamt neun Blätter.
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Stadt und Vestung Strasburg samt dem Fort Kehl. Kolorierter Kupferstich. Nürnberg 1734.
€ 300
Dekorative Karte der Stadt und Zitadelle, dem Rhein und dem rechtsrheinisch gelegenen Fort
Kehl. – Am Unterrand unkolorierte Stadtansicht mit Legende.
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Prospectus Norimbercenses. Kolorierter Kupferstich. Nürnberg um 1730.
€ 250
Weniger eine Stadtansicht von Nürnberg als vielmehr 16 Detailansichten von Schloss, Rathaus,
verschiedenen Kirchen und Plätzen sowie der berühmten Barfüßer-Brücke.
Einriss der Mittelfalte.
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Österreich-Ungarn. 15 kolorierte Kupferstiche. Nürnberg um 1730.
€ 1.800
Schöne Sammlung von Karten, besonders bemerkenswert die der Steiermark und Tirols sowie die
drei, je doppelblattgroßen der Mährischen Kreise. – Im Einzelnen: Archiducatus Austriae Superioris. – Archiducatus Austriae Inferioris. – Principatus et Archiepiscopatus Salisburgensis. Mit
zahlreichen kleinen Einrissen. – Comitatus principalis Tirolis in quo Episc. Tridentin. et Brixensis.
Mit großer Kartusche mit dem Brenta-Tal und der Festung Kofel. – Ducatus Stiriæ novissima
tabula. Nach G. M. Vischer. Mit schöner allegorischer Kartusche und kleiner Ansicht von Graz. –
Nova et accurata Carinthiæ Ducatus. Mit schöner Ansicht von Klagenfurt und dem Loiblpass. –
Tabula Ducatus Carnoliæ vindorum marchiæ et histriæ. Nach Valvasorius. Mit Ansicht von Laybach in Crain. – Tabula generalis Moraviæ in sex circulos divisæ. – Marchionatus Moraviæ Circulus Hradistiensis. – Marchinonatus Moraviæ Circulus Brunnensis. Von zwei Platten gedruckte
Karte, noch nicht montiert. Ein großer Einriss. – Marchinonatus Moraviæ Circulus Preroviensis.
Von zwei Platten gedruckte Karte, noch nicht montiert. Ein großer Einriss der Mittelfalte. – Marchinonatus Moraviæ Circulus Olomucensis. Von zwei Platten gedruckte Karte, noch nicht montiert. Ein großer Einriss der Mittelfalte.
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Wien, Salzburg, Karlsbad und Prag. Fünf kolorierte Kupferstiche von Matthias und Johann Seutter u. a. Nürnberg um 1720.
€ 1.000
I: Die Kays. Residentz- u. Haubt-Stadt Wien, nebst den Vorstaetten. Plan und Prospect. – II: Wien
… samt Neun … Vor-Städte. Zehn detallierte Darstellungen, darunter Leopoldina, Josephvorstadt, Liechtenthal, Erdberg. – III: Prospectvs elegantiores splendisdissima archiepiscopalis urbis
Salisburgensis. Stadtansicht und zehn Gebäude (Festung und Schloss, Reitschule, Hofstall, Kirchen). – IV: Grundriss und Prospect des Welt-berühmten Carlsbad. Ansicht, vier Detailansichten,
Kartusche. – V: Kriegs-Expedit. Karte in Böhmen. III. Blatt. Belagerung Prag.
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II an der Mittelfalte durchtrennt. – III und IV mit Einrissen an der Mittelfalte.
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Scenographia Vrbium Silesiæ, d. i. Prospect der Stædte Schlesiens. Tabell I - X. Zehn kolorierte Kupferstiche nach F. B. Werner. Nürnberg 1737–1739.
€ 2.500
Prachtvolle, nahezu vollständige Ansichtenfolge. – Jedes Blatt mit sieben bis zehn und insgesamt
76 Ansichten der wichtigen schlesischen Städte, darunter Breslau (2 und Dom), Brieg, Bunzlau,
Grotkau, Hirschberg, Jauer, Landshut, Liegnitz, Münsterberg, Neisse, Oels, Oppeln (2), Ratibor,
Sagan, Schmiedeberg, Schweidnitz, Teschen, Troppau, Wartenberg, Wohlau u. a. – Ohne das letzte
Blatt 11. – Sehr selten.
Blätter II und IX mit größeren Einrissen der Mittelfalte und der Ränder.
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Johann Ludwig Gottfried. Historische Chronick oder Beschreibung der Merckwürdigsten
Geschichte […] Zwei Bände. 1743 und 1745. – Newe Welt und Americanische Historien […].
1631. – Stuttgart, Fackel 1979 und 1980. Faksimileausgabe. Originallederbände.
€ 300
Eins von 1500 bzw. 2000 Exemplaren. – Historische Chronik: Faksimileausgabe der achten und
zugleich letzten Ausgabe der berühmten Gottfried-Chronik, die 1759 noch eine Fortsetzung
erfuhr. – Neue Welt: Nachdruck der ersten, noch von Matthias Merian selbst verlegten Ausgabe. –
Beide Ausgaben wurden besonders wegen der zahlreichen Kupferstiche von Matthias Merian
geschätzt. – Faksimiliert nach einem Exemplar der von Gemmingenschen Bibliothek bzw. der
Württembergischen Landesbibliothek. – Tadellos erhalten.
35,0 : 22,0 cm. Zusammen etwa 3000 Seiten. Mit zahlreichen Tafeln und Abbildungen.
157
Sachsen – Carl Pescheck. Der Oybin bei Zittau. Dargestellt in zwölf Ansichten und mit kurzem,
erläuterndem Text begleitet. Dresden, Morasch & Skerl 1835. Textheft und zwölf Stahlstichtafeln in
Originalkartonschuber.
€ 150
Das Kloster bestand seit 1366 und bis in die Reformationszeit und wurde erst durch mangelnde
Neuzugänge und Überalterung geschlossen; der letzte Mönch starb 1568 auf dem Väterhof. – Die
kleinformatigen Stiche stammen von dem jung verstorbenen Landschaftsmaler Carl Pescheck
(1803–1847). Bereits dessen Vater, Christian August Pescheck, verfasste ein grundlegendes Werk
über die berühmte Klosterruine. – Die Stiche, auf China gedruckt und auf Velinblätter aufgewalzt,
zeigen den Klosterberg von verschiedenen Seiten sowie Details der Ruine. – Es liegen zwei zusätzliche Stiche in gleicher Gestaltung bei, auch diese stammen von Pescheck (Jungfernsprung, Blatt
15 und Kirchhof auf Oybin, Blatt 16).
12,5 : 9,3 cm (Kleinoktav). 13 Seiten. – Etwas fleckig.
Engelmann II, 1060
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Johann Blaeu. Le Grand Atlas ou Cosmographie Blaviane. The Third Centenary Facsimile Edition.
Amsterdam, Theatrum Orbis Terrarum 1967–1968. Zwölf Originaleinbände in heller Pergamentnachbildung mit reicher Vergoldung im Stil der Zeit und schwarz-goldenen Lederrückenschildern.
€ 1.500
Eins von 990 Exemplaren, es erschienen daneben fünf kolorierte und weitere fünf nicht für den
Handel bestimmte Exemplare. – Vollständiges Faksimile der französischen Ausgabe, erschienen
1663 in Amsterdam, faksimiliert nach den Exemplaren der dortigen Universitäts-Bibliothek und
der Bibliotheca Thysiana in Leiden. – Mit annähernd 600, meist doppelblattgroßen Karten zählt
Blaeus »Atlas major« zu den bedeutendsten kartographischen Werken des 17. Jahrhunderts. –
Die, teils farbig reproduzierten Karten werden durch eine Vielzahl von Stadtansichten, Tafeln und
Textabbildungen zu den beschriebenen Ländern und Erdteilen ergänzt.
55,0 : 32,5 cm. – Die cremefarbenen Einbände vereinzelt mit leichter, den authentischen Charakter verstärkender Verfärbung. – Innen tadellos.
155
Faksimile – Gerardus Mercator. Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi
et fabricati figura. Lachen, Coron um 1990. Originallederband mit Blindprägung.
€ 250
Faksimile der Ausgabe von 1595. – Am Ende des Bandes die illustrierte Einführung.
80
45,0 : 33,0 cm. Mit 57 farbig doppelblattgroßen Karten, 4 farbigen Zwischentiteln; 31 Seiten mit Abbildungen.
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Stockholm – C. J. Billmark. Panorama de Stockholm. Nouvelle edition entieremente rafaite.
Getönte Lithographie auf Leporello. 27,0 : 192,5 cm (29,0 : 192,5 cm). Stockholm um 1850. € 200
Prächtiges Panorama der schwedischen Metropole von Süden über das von zahlreichen Seglern
belebte Wasser auf die Innenstadt mit den Hauptkirchen. – Rechts die »Hangars pour les Chaloupes Canonnieres«. – Auf dünnes Chinapapier gedruckt und aufgewalzt. – Ohne das Textheft und
ohne den Umschlag.
An den Seitenrändern wohl etwas beschnitten, Vergleichsexemplare geben eine Breite von 215 cm an, wobei die Darstellung hier wohl nahezu vollständig ist. – Leicht fleckig, die Leporellofalze teils etwas brüchig, Ecken abgeschnitten und mit
Nadellöchern.
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Pharus-Atlas Deutscher und Auslands-Städte. Redakteur: Ernst Thom. Hamburg, Deutsche Verlags-Gesellschaft 1912/1917. Mit 24 farbigen Stadtplänen. Originalhalbleinenband mit vergoldeten Titeln.
€ 300
Hochinteressante Dokumentation der städtischen Situation vor den Zerstörungen durch Krieg
und späteren ideologischen oder wirtschaftshörigen Kahlschlag. – Die Pharuskarten zählen
sicher zu den attraktivsten Stadtplänen des frühen 20. Jahrhunderts. – Durch gekonnte Wahl von
Farben, Proportionen und Linienstärken wirken die Karten gleichermaßen ästhetisch wie übersichtlich. – Die Ausgabe 1912/1917 enthält doppelblattgroße Stadtpläne von Aachen, Berlin, Bremen, Breslau, Koblenz, Köln, Darmstadt, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main,
Hamburg, Hannover, Kiel, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, München, Stettin und Stuttgart sowie der
europäischen Metropolen Brüssel, London, Paris und Wien. – Die übrigen Seiten mit Informationen zu den Städten, Straßenverzeichnissen und unzähligen Anzeigen. – Im Anhang »Bäder und
Kurorte«, einige Seiten zur Schweiz, eine »Internationale Hotelliste« mit hunderten Anzeigen und
ein internationales Speditionsverzeichnis.
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Adam Lonicer. Vollständiges Kräuter-Buch, oder Das Buch über alle drey Reiche der Natur. Von
Peter Uffenbach übersehen und vermehrt von Balthasar Ehrhardt.Nun aber auf neue verbessert
und nach der heutigen Mundart eingerichtet. Augsburg, Joseph Wolff 1783. Lederband der Zeit
(restauriert) mit Messingbeschlägen.
€ 600
Letzte Auflage der berühmten naturwissenschaftlichen und medizinischen Enzyklopädie. – Das
Werk des Frankfurter Stadtarztes Adam Lonicer (1528–1586), seit seinem ersten Erscheinen im
Jahre 1557 wieder und wieder aufgelegt, erweitert und überarbeitet und mit teils wechselnden
Holzschnitten versehen, war ein »Longseller« der botanischen und allgemein-wissenschaftlichen
Literatur. Sein Erfolg ist in der volkstümlichen Schreibart und den mehr als 800 Holzschnitten mit
Pflanzen-, Tier- und Destilliergerätedarstellungen begründet. – Das Buch erläutert auch Tiere (Teil
3), Vögel (Teil 4), Fische (Teil 5), Metalle und Erze (Teil 6), Edelsteine (Teil 7) und Gummi und Kautschuk (Teil 8).
36,7 : 21,5 cm (Folio). 4 Blätter, 750 Seiten, 12 Blätter; 4 Blätter 134 (statt 136) Seiten. Mit hunderten Textholzschnitten. –
Einband restauriert, die alten Lederbezüge stark brüchig und mit Fehlstellen. Ohne die Schließen. – Einige Blätter mit restaurierten Randläsuren, Blatt 2 mit Textverlust. – Teils fleckig und wasserrandig. – Es fehlen (wie meist) das leere Blatt
567/8 und hier zudem das letzte Blatt der »Zugabe«.
Nissen BBI 1228
43,5 : 29,0 cm. 263, LVI Seiten. Mit 24 doppelblattgroßen, in die Seitenzählung eingeschlossenen Stadtplänen. – Etwas
berieben. – Innen stellenweise leicht fleckig.
160
Maria Sibylla Merian. Metamorphosis insectorum Surinamensium. Amsterdam 1705. Sign.
Zool. 145 der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. Leipzig, Insel 1975. Faksimile und Kommentarband. Originalleinenbände.
€ 300
Vollständiges Faksimile nach der einzigen zu Lebzeiten Maria Sibylla Merians erschienenen Ausgabe ihres Spätwerks. – Die Zeichnungen entstanden auf ihrer Reise in das südamerikanische
Surinam, die sie 1699 bis 1701 gemeinsam mit ihrer Tochter unternahm. – Ihre Einteilung in Tagund Nachtfalter ist bis heute gültig und verleiht dem Werk neben seiner künstlerischen eine
ungebrochene wissenschaftliche Bedeutung. – Das Dresdner Original ist ein »Umdruckexemplar«
mit den gespiegelten Darstellungen. – Mit dem Kommentarband von Helmut Decker.
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50,8 : 35,5 cm und 30,3 : 19,0 cm. 2 Blätter, 60 Seiten, 60 Farbtafeln, 1 Blatt; 81 Seiten.
160
161
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Pharmaceutische Waarenkunde mit illuminirten Kupfern nach der Natur gezeichnet von Ernst
Schenk. Begonnen von Friedemann Goebel, fortgesetzt von Gustav Kunze. Eisenach, Johann
Friedrich Bärecke 1827–34. Zwei Teile in einem Band. Späterer Leinenband mit vergoldetem Rückentitel.
€ 700
Erste und einzige Ausgabe. – Vollständiges Exemplar des in insgesamt 14 Heften ausgelieferten
Werkes. – Band I, Hefte 1-6: Rinden und ihre Parasiten aus der Ordnung der Flechten. – Band II,
Hefte 1-8: Wurzeln. – Mit den 71 detailreichen und fein kolorierten Aquatintatafeln des Jenaer
Künstlers Ernst Schenk und ausführlichen Beschreibungen. – Vollständige Exemplare sind sehr
selten.
28,0 : 23,0 cm (Quart). VIII, IV, 240 Seiten; Titelblatt, VIII, 300 Seiten. Mit 71 kolorierten Kupferstichen. – Rücken leicht fleckig.
– Ränder und einige Tafeln leicht gebräunt. – Titelblatt im Falz neu gefasst, mit Prägestempel und aufgeklebtem Katalogausschnitt. – Bibliotheksschild auf Innendeckel.
Nissen BBI 725
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Jonathan Couch. A History of Fishes of the British Islands. Containing coloured Plates, from
Drawings by the Author. London, George Bell 1877. Vier Bände. Mittelbraune Kalblederbände der
Zeit mit reicher Rückenvergoldung, je zwei Rückenschildern und vergoldeten Deckel- und Stehkantenfileten.
€ 600
Mit 252 gestochenen und kolorierten Tafeln reich illustriertes und umfangreiches Werk des britischen Naturforschers Jonathan Couch (1789–1870). Er lieferte Zeit seines Lebens Beiträge zu Ichthyologie, vor allem seiner Heimat. Sein »opus magnum« erschien erstmals 1862–1865, hier
unverändert im Hinblick auf Kollation und Druckvermerk, möglicherweise handelt es sich um
eine Titelauflage. – Band IV enthält ein Gesamtregister. – Die detailierten Darstellungen in feinem
differenziertem Kolorit, alle Tafeln durch Zwischenblätter geschützt. – Gutes Exemplar, besonders
innen bemerkenswert erhalten.
163
162
25,5 : 17,5 cm (Großoktav). 240; 265; 208; 439 Seiten. Mit 252 kolorierten Tafeln. – Rücken gebräunt, Kanten und besonders
die Gelenke berieben. – Hinterdeckel von Band IV lose.
Nissen ZBI 979
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Robert Hogg und George W. Johnson. The Wild Flowers of Great Britain. Botanically and
popularly descriped, with copious notices of their history and uses. With original plates drawn and
coloured from nature, by Charlotte Gower [and W. G. Smith]. London, Journal of Horticulture &
Cottage Gardener Office 1863–1874. Volumes I –VIII (von 11). Mit 640 (und 24 weiteren) kolorierten Lithographien. Dunkelblaue Halbkalblederbände mit reicher Rückenvergoldung, rot-goldenen Rückenschildern und marmorierten Deckelbezügen.
€ 1.200
Vollständige Folge der ersten acht Bände mit allen 640 Lithographien, ergänzt um 24 Tafeln aus
Volume IX. – Die feinlinigen Zeichnungen der englischen Wildpflanzen in zartem, jedoch noch
vollkommen frischem Kolorit, sind ein Meisterwerk der botanischen Buchillustration. An der
Schwelle zum Maschinendruck, zur Chromo- und später Offsetlithographie wird hier noch einmal
die handwerkliche Meisterschaft in jeder Abbildungsnuance spürbar. – Jede Abbildungstafel mit
einem ausführlich kommentierenden Textblatt mit Anmerkungen zu Herkunft, Namensgebung
und den verschiedenen Verwendungszwecken in Alltag, Brauchtum und Heilkunst, diese Textseiten sind häufig mit kleinen Holzschnittvignetten verziert. – Alle Bände mit Inhaltsverzeichnis mit
den lateinischen und englischen Pflanzennamen. – Die 24 Lithographien aus Band IX mit den
Textblättern, einem Index der Ranunkeln und zwei handgeschriebenen Registern in einem nahezu identischem Einband. – Insgesamt sehr schön erhaltene Reihe in dekorativen Einbänden.
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22,8 : 14,8 cm (Großoktav). Mit 664 kolorierten Lithographien. – Drei Rücken mit Farbspritzern. – Vorsatzblätter mit Besitzvermerk. – Stellenweise leicht stockfleckig.
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Nissen BBI 904
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Johann Elias Ridinger. Vorstellung und Beschreibung derer Schul und Campagne Pferden
nach ihren Lectionen, In was vor gelegenheiten solche können gebraucht werden. Representation et Description de toutes les leçons des Chevaux de Manege et de la Campagne […] – Anmerkungen von dem Carousel. Remarques du Carousel. Augsburg 1760–1761. Mit gestochenem
Titel und 62 Kupfertafeln. Marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung.
€ 3.500
Erste Ausgabe des berühmten Reitschulbuches. – Den Kupferstichen von Johann Elias Ridinger
(1698–1767) ist die Darstellung der Tiere in einer Landschaft oder vor baulichen Kulisse eigen. –
Mit dem ergänzenden Teil und dem seltenen »Plan des Carousels« (dessen Fehlen Weigel als Zeichen neuerer Abdrucke gilt) und hier mit dem (nur bei Schwarz erwähnten) dreizeiligen französischen Avis. – Breitrandiges Exemplar auf starkem Bütten. – Ridinger verlegte seine Werke in
seinem eigenen Kunstverlag in Augsburg, der später von seinen Söhnen weitergeführt wurde. Bis
Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Kupferplatten verwendet; die Klarheit und Schärfe der ersten Abdrucke wurde jedoch nie wieder erreicht.
31,8 : 23,0 cm (Quart). Gestochener Titel mit Vignette, 35 Seiten, 46 Kupfertafeln; 1 Kupfertafel (Plan des Carousels), 8 Seiten, 15 Kupfertafeln. – Ecken etwas bestoßen, Rückenbezug und Vordergelenk brüchig. – Ränder etwas fleckig, das erste
Kupfer des Anhangs zudem gebräunt. 1 Papierdurchbruch am Plattenrand rückseitig geklebt.
Thienemann/Schwarz 646–707 und 1301. – Weigel 36 A und 37 A (von B). – Schwerdt III, 142
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Seltenes Saum- und Sattelzeug – Aus der Bibliothek Oettingen-Wallerstein Seyfriedsberg
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Pferde und Reiten – Alexander Massarius Malatesta. Tractatvs de modo eqvos fraenandi.
Clare ac svfficienter explicatvs pro maiori eqvitvm satisfactione ac domitorvm intelligentia ad
egregiam eqvitandi artem exercendam. Cvm diversorvm frænorvm variis figuris quibus ad præsens omnes bellicosi populi vtuntur, atque earum declaratione atq; explicatione vera ac lucidissima. Venedig 1607. Mit 90 Holzschnitt-Tafeln. Flexibler Pergamentband der Zeit.
€ 2.500
Erste Ausgabe. – Frühes Holzschnittwerk zu Zaum- und Sattelzeug. – Der Verfasser stammte aus
der berühmten Adelsfamilie Malatesta, der Wappenholzschnitt zeigt das Familienwappen. Das
Werk ist Kaiser Rudolf II. gewidmet. – Die großformatigen Holzschnitte mit den eindrucksvollen
Darstellungen werden im Anhang ausführlich beschrieben. – Von größter Seltenheit, im KVK
konnten wir weltweit nur zwei Exemplare ohne Abbildungen nachweisen, ein drittes Exemplar in
der Weimarer Anna Amalia Bibliothek wurde beim dem Brand 2004 offensichtlich zerstört. – Aus
der Bibliothek des Hauses Oettingen-Wallerstein Seyfriedsberg (Stempel auf Titelblatt), aus deren
Beständen 1932–1935 bedeutende Teile, darunter Handschriften des Nibelungenlieds und der
Weltchronik des Rudolf von Ems, illustrierte Inkunabeln und Teile der Bibliothek Marcus Fuggers
veräußert wurden.
44,4 : 33,0 cm (Folio). 9 Blätter, 90 Holzschnitttafeln mit 113 Holzschnitten, 8 Blätter (Register). – 3 Tafeln stärker gebräunt,
Titelblatt und vereinzelte Ränder etwas fleckig, am Anfang unten etwas wasserrandig. – Der Anhang verzeichnet 12 Holzschnitte mehr, als im vorliegenden Exemplar vorhanden.
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Huth 15. – Ebert II, 12846 (zählt 104 Holzschnitte).
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Geoffrey Gambado [d. i. H. W. Bunbury]. An Academy for Grown Horsemen, containing the
Completest Instructions for Walking, Trotting, Cantering, Galloping, Stumbling, and Tumbling.
Illustrated with Copper Plates […] of the Author. The Third Edition. – Annals of Horsemanship:
containing Acciunts of Accidental Experiments, and Experimental Accidents […] Now first published. – London, W. Baynes 1808. Mit 29 Aquantintaradierungen. Halblederband der Zeit.
€ 300
Schönes Beispiel für den englischen Humor und zugleich die Pferde-Vernarrtheit der Briten. – Die
in Braun gedruckten Aquatinten mit köstlichen Darstellungen von Reitern in allerlei grotesken
Situationen und Haltungen. Auch der Verfasser bleibt nicht verschont, das Frontispiz des zweiten
Teils zeigt ihn auf einem Holzpferd in den Himmel reitend, betitelt »The Apotheosis of Geoffrey
Gambado. From a Capital Picture by Young Titian«.
XXIV, 36 Seiten. Mit Porträt und 11 Aquatintatafeln; XXII, 81 Seiten. Mit 17 Aquatintatafeln. – Deckel berieben und stark
bestoßen, Rücken gut erhalten. – Ränder leicht gebräunt und fleckig, Titel am Oberrand mit hinterlegtem Ausschnitt.
Vgl. Lipperheide Tc 61 und Graesse II, 22
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Karl von Decker. Die Gefechtslehre der beiden verbundenen Waffen: Kavallerie und reitende Artillerie. Mit 6 Kupfertafeln. Berlin, Ernst Siegfried Mittler 1819. Halblederband der Zeit mit
reicher Rückenvergoldung und vergoldetem Wappensupralibros.
€ 200
Erste Ausgabe. – Der preußische General und Militärschriftsteller (1784–1844) »war ein Mann von
großer geistiger Lebendigkeit […] und emsiger Betriebsamkeit, daher sehr geeignet, neue Unternehmungen ins Leben zu rufen und vielseitige Verbindungen anzuknüpfen« (ADB). – Mit sechs
Schlachtformationen. – Sehr gut erhalten. – Exlibris »Bibliotheca Carlowitziana«.
18,7 : 11,8 cm (Oktav). VIII, 392 Seiten. 6 gefaltete Kupfertafeln. – Ein Gelenk angeplatzt.
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Franz von Eckardstein und von Willisen. Drittes Verzeichnis der Preußischen Vollblut-Pferde. Berlin, Dieterich für E. S. Mittler 1837. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. € 200
Dritter von fünf zwischen 1832 und 1844 erschienenen Teilen. Die vorliegende Ausgabe beinhaltet auch die Vorworte zu Teil 1 und 2. – Alle 1836 in Preußen lebenden Vollbluthengste und -stuten werden, alphabetisch geordnet und mit detaillierten Angaben genannt. – Die preußischen
Verzeichnisse sind wegen der zahlreich vertretenen Trakehner von besonderem Interesse. – Selten.
Das Caroussel, welches am 27. October 1846 aus Veranlassung der Hohen Vermählung […] des
Kronprinzen von Württemberg mit ihrer Kaiserlichen Hoheit der Grossfürstin Olga Nikolajewna in
Stuttgart abgehalten wurde. Zug, RMS Landskrone 1985. Mit Beiheft. Lose Blätter in roter Originalmaroquinkassette.
€ 300
Faksimileausgabe der 28 farbigen Lithographien. – Eins von 3000 Exemplaren, wobei wohl nur
eine kleine Auflage in Lederkassetten ausgeliefert wurde. – Nachdruck der Ausgabe von 1846. –
Das Beiheft in Deutsch, Englisch und Arabisch.
48,5 : 62,3 cm (Kassette). – Deckelkanten mit kleinen Kratzern.
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Wilhelm Heuer. Hamburg – Rennbahn in Horn und Wandsbek. Kolorierte Lithographie mit
Tonplatte und Bordüre. 15,7 : 23,0 cm (30,0 : 39,0 cm). Druck H. Wernicke, Verlag: Hamburg, Carl
Gassmann 1863.
€ 100
Schöne Lithographie in altem Kolorit. – Blick von der Rennbahn auf die Tribüne und den Zieleinlauf eines Galopprennens. – Die noch heute existierende Rennbahn wurde 1855 eröffnet.
Ränder leicht gebräunt. 1 Stockfleck außerhalb der Darstellung.
Salamon 96 a
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Der Pferdesport. Das goldene Buch des Renn-, Reit- und Traber-Sports. Drei Teile in einem
Band: I: Das Vollblut. II: Campagne- und Herrenreiten. III: Der Traber. Herausgegeben von einem
Redaktions-Comité von Fachmännern. Wien und Leipzig, Halm und Goldmann 1905. Mit 16 (statt
18) Kunsttafeln, einem Chromobild und 900 photographischen Darstellungen. Grüner Originalleinenband mit Jugendstil-Deckelillustration in Gold und Weiß.
€ 300
Erste und einzige Ausgabe. – Unter Mitwirkung von Richard F. Brandtner, Hans Czermak, Balduin
Groller u. a. herausgegebene, umfassende Dokumentation zum Reitsport und der Pferdezucht in
der österreichisch-ungarischen Monarchie um die Jahrhundertwende. – Ausführlich werden die
verschiedenen Reit- und Jockeyclubs und deren Mitglieder und Pferde beschrieben, unter anderem Jockey-Club für Österreich, Freudenau, Karlsbad als Rennplatz, Rennsport in Galizien, Hofreitschule, Trabrennverein zu Baden, Linz, Triest, Marburg, Steyr, Gestüte Ebenfurth, Wienerwald,
Esterhazy, Wimpffen. – Eindrucksvoll und inhaltsreich und für jeden Pferdesport-Enthusiasten
eine Fundgrube. Besonders reizvoll durch die zahlreichen Abbildungen und den Jugendstil-Buchschmuck.
20,5 : 12,0 cm (Oktav). XXVII, 177 Seite. Mit 1 Falttafel mit 3 Stammbäumen. – Gelenke berieben. – Die ersten Blätter
gebräunt.
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32,0 : 37,5 cm. 1 Blatt; 1 Blatt, 80 Seiten. 9 Tafeln; 1 Blatt, IV, 36 Seiten; 1 Blatt, 102 Seiten. 8 Tafeln; 4 Blätter (Register). – Einband berieben und fleckig. – Es fehlen 2 Tafeln; die Farbtafel mit kleinen Einrissen. Heftung teils etwas gelockert, 2 Tafeln
lose. Stellenweise leicht fleckig.
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Sittengeschichte – Joseph Ernest de Becker. The Nightless City Or The »History of the Yoshiwara Yukwaku«. With Numerous Illustrations. Third Edition Revised. Shanghai, Yokohama und Bremen, Max Nössler [1906]. Blauer Originalleinenband mit Deckelillustration in Gold, Weiß und
Dunkelblau.
€ 200
Berühmter und wegen seines zeitgenössischen und ausführlichen Charakters bis heute unübertroffener Bericht über das Tokioter Vergnügungs- und Bordellviertel. – Im 17. Jahrhundert wurde
das Viertel nach einem Brand verlegt, 1913 und 1923 wurde es erneut durch Brand und Erdbeben
schwer beschädigt. Erst 1958 wurde es im Rahmen des Prostitutionsverbotes geschlossen. – Aus
dem Besitz des Grafen Eberhard von Schwerin, Friedelhausen und eigenhändigen Vermerk »Von
mir 1909 in Shanghai gekauft«. – Rainer Maria Rilke, Ellen Key und Jakob von Uexküll zählten zu
den Besuchern des kunstsinnigen Ehepaares.
25,0 : 18,5 cm. XVI, 386 Seiten. Mit 3 gefalteten farbigen Faksimiles, 44 Tafeln, davon 18 farbigen, und zahlreichen, teils
ganzseitigen Textabbildungen. – Rücken leicht verfärbt und mit Bibliotheksschild, eine Kante angeplatzt.
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Stoffmusterbuch einer deutschen Weberei. Handschrift auf Papier mit etwa 1050 Stoffproben.
1940–1963. Halblederband mit Beschlägen.
€ 800
Den Beschriftungen folgend stammt das Buch aus einer Weberei im westdeutschen, möglicherweise auch elsässischen Raum. Auf Seite 3 »Frühjahr 1940 (Guerre)«. – Jede Seite mit meist 16 Proben verschiedener Wollstoffe und Tuche, jeweils mit genauer Beschriftung zu Lieferanten, Preisen
und Qualitäten.
33,0 : 26,0 cm. 44 Blätter, die letzten 10 leer. – Einige Muster geknickt, wenige Ränder gebräunt. – Sieben Musterfelder frei
(meist Hinweis »Muster folgt«), 26 Muster fehlen (Klebespuren), darunter die komplette Seite mit den Mustern 145–160.
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Michael Richey. Idioticon Hambvrgense oder Wörter-Buch, Zur Erklärung der eigenen, in und
um Hamburg gebräuchlichen, Nieder-Sächsischen Mund-Art. Jetzo vielfältig vermehret, und mit
Anmerckungen und Zusätzen Zweener berühmten Männer, nebst einem Vierfachen Anhange
ausgefertiget. Hamburg, Conrad König 1755. Pergamentband der Zeit mit handgeschriebenem
Rückentitel.
€ 250
Zweite vermehrte Auflage und zugleich die erste in deutscher Sprache. – Noch heute bietet
Richeys Wörterbuch einen unterhaltsamen Einblick in den Hamburger Sprachschatz des 18. Jahrhunderts. Der »Vierfache Anhang« beschäftigt sich unter anderem mit dem Hamburger Dialekt
und Wörtern und Redensarten aus dem Dithmarschen. – Michael Richey (1678–1761) kehrte 1713
nach Hamburg zurück, zählte zu den Mitbegründern der hiesigen Patriotischen Gesellschaft und
unterrichtete lange Jahre am Johanneum.
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19,8 : 12,5 cm (Oktav). 5 Blätter, 480 Seiten. Mit gestochener Titel- und Kopfvignette. – Einband fleckig. – Es fehlt das gestochene Porträt Richeys. – Oben mit leichtem Wasserrand. – Titelblatt mit zwei Stempeln, Vorsatz mit alten Besitzvermerken
und Exlibrisrest.
Schröder 3190, 6.
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Catalogue systématique et raisonné des curiosités de la nature et de l’art Qui composent le
Cabinet de M. Davila. Avec figures en taille douce. Paris, Briasson 1767. Vier Teile in drei Bänden. Mit
30, meist gefalteten Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und je
zwei Rückenschildern.
€ 1.200
Beschreibung des Naturalienkabinetts des Don Pedro Franco Davila, erstellt vom Sammler selbst
in Zusammenarbeit mit Jean Baptiste Louis de Romé de L’Isle (1736-1790). Der 1713 in Peru geborene Naturforscher Davila kam 1748 nach Paris und baute dort eine der größten Naturaliensammlungen seiner Zeit auf. 1767 wurde diese anhand des vorliegenden Kataloges für die
beeindruckende Summe von 800.000 Real verkauft und Davila übersiedelte nach Madrid. Dort
wurde er auf Lebenszeit Direktor des »Cabinet of Natural History«, welches unter seiner Leitung
zu einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen wurde. Davila starb 1785 (vgl. Universal
Dictionary of Biography and Mythology II, 728). – Der Katalog verzeichnet tausende Objekte mit
meist akribischen Beschreibungen. – Die Kupfertafeln mit Darstellungen von Fossilien, Muscheln,
Schnecken, Edelsteinen und anderem mehr. – Aus der »Bibliothek der Halleschen Naturforschenden Gesellschaft« und einem Schenkungsvermerk an diese von Georg Friedrich Ahrens. – Von
größter Seltenheit.
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19,0 : 12,0 cm (Oktav). Zusammen etwa 1700 Seiten. Mit 30 Kupfertafeln. – Einbände leicht gebräunt und berieben. – Ganz
vereinzelt leicht gebräunt, einige Kupfer unsachgemäß gefaltet.
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Ferdinand Friedrich Reuss. Ordo Bibliotheca Universitatis Caesareae Mosquensis. Moskau,
Universitätsdruckerei 1826. Dunkelgrüner Maroquinband der Zeit mit reicher Vergoldung. € 450
Lateinisch-russischer Paralleltext. – Interessanter Einblick in die Bestände und Systematik der
neuen Moskauer Universitätsbibliothek. – Der deutsche Chemiker Ferdinand Friedrich Reuss
(1788–1852) wurde 1804 als Professor für Chemie an die Moskauer Universität berufen und lehrte dort bis 1832. Er war in vielen Ämtern und Vereinigungen tätig. Nachdem die Bibliothek durch
die Napoleonischen Truppen zerstört und vollkommen ausgebrannt war, begann 1812 die Neugründung und die Acquise von Büchern und ganzen Nachlassbibliotheken. – Seit 1822 leitete
Reuss die Neuordnung der Bestände und erarbeitete einen dreibändigen Bestandskatalog und
die dazugehörige, hier vorliegende, systematische Ordnung. – Sehr selten.
30,2 : 25,5 cm (Quart). XXVI, 233 Seiten. – Einband stärker berieben und bestoßen. – Ränder leicht stockfleckig.
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Eugène-Emmanuel Viollet le Duc. L’art Russe et l’architecture en Russe du Xème au XVIIIème
siècle. St. Petersburg, Académie impériale des sciences 1878. Textheft und 16 photolithographierte Tafeln. In blauer Halbleinenmappe der Zeit mit Deckelschild.
€ 600
Erste Ausgabe der Bildtafeln, mit dem französischen Beiheft gedruckt in nur 50 Exemplaren. –
1877 erschien in Paris das umfangreiche Werk »L’ art russe, ses origines, ses éléments constitutifs,
son apogée, son avenir« von Viollet le Duc. – Die Tafeln reproduzieren gezeichnete Ansichten von
30 Kirchen und Klöstern in Rostow, Jaroslawl, Moskau, Nijni Nowgorod und anderen Städten
sowie fünf architektonischen Details. – Die Bildunterschriften in Russisch, das Beiheft mit französischer Übersetzung derselben und zwei Texten, davon einer des Herausgebers. – Sehr gut erhalten
und sehr selten.
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33,5 : 25,5 cm. 22 Seiten, 16 lose Tafeln. – Mappe etwas berieben.
Silhouettenkunst – C. G. von Barnstorf. 13 Silhouettenzeichnungen in schwarzer Tusche,
teils in kolorierten Umrahmungen. – In: Königl. Grossbr. u. Churf. Braunschw. Lüneb. Genealogischer Kalender auf das 1778. Jahr. Lauenburg, Joh. Georg Berenberg 1777. Cremefarbener Seideneinband der Zeit mit Goldpapiervorsätzen, vergoldeten Bordüren und Fleurons sowie
vergoldeten Initialen »C. G. von B.«
€ 900
Unikum: Statt der Monatskupfer von Chodowiecki enthält dieses Exemplar 13 Tafeln mit 14 originalen Silhouettenzeichnungen sowie eine Monogrammzeichnung. – Die fein ausgeführten Tuschzeichnungen stammen mit größter Sicherheit von dem Hannoveraner Silhouettenkünstler
Barnstorf, der unter anderem auch für Lavater arbeitete. Wegen seiner Produktivität wurde er von
einigen Zeitgenossen als »Silhouetten-Fabrik« bezeichnet. – Jede der Silhouetten mit einem
handschriftlichen, mehrzeiligen Beitext, so z. B. »Das ganze Leben eine an einander hängende
Kette von edlen Gedanken und Thaten – Eine Aussaat auf die Ewigkeit. Viel Überlegung, viel Seele,
viel Wahrheit«. – Aus der Bibliothek des Mörike-Sammlers Hanns Wolfgang Rath mit dessen, lose
beigelegtem Exlibris (Radierung von Willi Geiger). In der Versteigerung dieser Sammlung (Stuttgart 1932) mit Schätzpreis 450 RM unverkauft.
10,5 : 6,5 cm (Kleinoktav). 16 Blätter, 91 Seiten, 1 Blatt. Mit gestochenem Titelblatt von Daniel Chodowiecki. – Ohne die 12
Monatskupfer. – Der empfindliche Seideneinband besonders am Rücken etwas verschlissen. – Titelkupfer und 1 Blatt mit
kleinem sächsischen Wappenstempel.
Engelmann 187. – Köhring 34. – Lanckoronska/Rümann 14.
180
Ernst Kroker. Die Ayrerische Silhouettensammlung. Eine Festgabe zu Goethes hundertundfünfzigstem Geburtstag. Leipzig, Dieterich 1899. Originalpergamentband mit vergoldeten Bordüren und Titeln und schwarzer Deckelvignette.
€ 150
Erste Ausgabe. – Eines der seltenen Pergamentexemplare. – Mit etwa 100 Porträt-Silhouetten aus
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: deutsche Schriftsteller, Gelehrte und Künstler. – Die reich
illustriert dokumentierte Sammlung geht auf den Gelehrten Georg Friedrich Ayrer (1744-1804)
zurück, der nach Besuch des Chemnitzer Gymnasiums und der Leipziger Universität in den Dienst
der sächsischen Fürsten von Schönburg trat. – Schöner Druck auf Bütten, unbeschnitten und
breitrandig. – Aus der Sammlung von Karl Koetschau (1868–1949, Direktor des Kaiser-FriedrichMuseum in Berlin und der Städtischen Kunstsammlung Düsseldorf ).
92
27,7 : 21,0 cm. 2 Blätter, 48 Seiten. Mit Porträt und 50 Tafeln. – Obere Ecke der letzten Tafeln und des Hinterdeckels mit kleiner Beschädigung.
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Kippenberg 7887
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Unterhaltung und Abenteuer – nicht immer für Kinderaugen
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Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel.
Das ist: Almanach Dramatischer Spiele für die Jahre 1829 bis 1961. Ein Noth- und Hülfsbüchlein
für alle […] Liebhabertheater und Theaterliebhaber Deutschlands von Simplicius. Zwickau,
Gebrüder Schumann 1829. Pappband der Zeit.
€ 180
Scherzhaft-satirischer Almanach des Hamburger Autodidakten Georg Nikolaus Bärmann (17851850). – Bärmanns Satire galt der Flut von Lustspielen für das Dilettantentheater der Zeit. Aus
1.200 Versatzstücken lassen sich mit Hilfe des Würfels beliebig viele Einakter zusammenstellen. –
Die kolorierten Kupfer zeigen die Protagonisten »des« Stückes: Liebhaber und Liebhaberin, Onkel
und Vormund, Diener und Zofe. – Da die lose beigegebene Wurftabelle fehlt, ist der heutige Nutzer auf seine Phantasie beim Erfinden der Spielregeln angewiesen.
13,0 : 9,5 cm (Kleinoktav). XXXII, 270 Seiten, 1 Blatt. Mit fünf kolorierten Kupfertafeln. – Einband leicht berieben und bestoßen. – Leicht stockfleckig, die Kupfer etwas gebräunt. – Ohne die Wurf-Tabelle.
Goedeke VIII, 132.40. – Weller, Pseudonymen 268. – Köhring 91
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Daniel Defoe. Robinson Crusoe’s Leben und Abenteuer. Nebst einer Lebensbeschreibung des
Verfassers von Philaret Chasles. Übersetzt und mit erläuternden Noten versehen von Carl Courtin.
Mit mehreren hundert Holzschnitten. Erster [und] Zweiter Theil. Stuttgart, J. Scheible 1836. Grüne
Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern und -verzierung in Gold- und Blindprägung. € 200
Erste Ausgabe »dieser trefflichen Übersetzung« (Seebaß). – »Schön, nach französ. Vorbildern
illustr.« (Seebaß); beide Bände mit einem Frontispiz und jedes der insgesamt 112 Kapitel mit einer
großen Kopf- und einer kleinen Schlussvignette. – Die Lebensbeschreibung und die ausführlichen Anmerkungen umfassen immerhin 40 bzw. 80 Seiten und werden vervollständigt um »Notizen über die Insel Robinson-Crusoe’s und über den Matrosen Selkirk«. – Im gleichen Jahr erschien,
ebenfalls bei Scheible, die französische Ausgabe übersetzt von Pierre Borel mit den ursprünglich
deutschen Anmerkungen von Courtin (Ullrich II, 39).
23,0 : 14,5 cm (Großoktav). 2 Blätter, 422 Seiten (paginiert 438); 2 Blätter, 600 Seiten. Mit 2 Holzschnitt-Frontispizen und
224 Textholzschnitten. – Leicht berieben und bestoßen, 1 Gelenk angeplatzt. – Teils fleckig und gebräunt, 1 Blatt mit Einriss.
Ullrich II, 71. – Klotz 998/151. – Seebaß I, 1576
183
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Franz Hoffmann. Drei Erstausgaben. Stuttgart, Schmidt & Spring 1844. Drei Bände. Mit jeweils
vier Stahlstichen. Originalbroschuren.
€ 300
Jakob Ehrlich. Eine Geschichte für Kinder und Kinderfreunde. – Mylord Cat. Eine Erzählung für Kinder und deren Freunde. – Der Tugenden Vergeltung. Erzählung für Kinder. – Der ebenso umstrittene wie über Jahrzehnte vielgelesene Jugendbuchautor Franz Hoffmann (1814–1882) schuf und
übersetzte etwa 200 Erzählungen. – Solch frühe Erstausgaben seiner häufig nachgedruckten
Werke sind selten.
15,0 : 11,0 cm (Kleinoktav). Je 1 Blatt und 130, 132 bzw. 136 Seiten. – Ein Rücken beschädigt, teils mit Filmoplast überklebt.
– Stockfleckig, teils gelockert, einige Kritzeleien.
Klotz II, 2774/151, 217 und 301 (teils ungenau). – Wegehaupt I, 1370 (unter dem Verfasser Frederick Marryat), 971 und 978.
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Sarah Baartman (The Hottentot Venus)– Femme de race Borchismann. Zwei kolorierte Lithographien von C. de Last nach de Wailly und Werner. Um 1825. 38 : 20 cm (ca. 50 : 35 cm).
€ 300
Sarah Bartmann (ca. 1789-1815) wurde 1810 von dem englischen Kapitän Alexander Dunlop auf
einem Burenhof im Kapland entdeckt und von dort nach London gebracht. Wegen ihres auffälligen Äußeren wurde sie von ihm als »Hottentotten-Venus« ausgestellt, die Vorstellungen wurden
jedoch wegen Sittenwidrigkeit und Verstoß gegen die Sklavenhaltung verboten. Nachdem sie
eine Rückkehr nach Südafrika abgelehnt hatte, wurde sie unter einem neuen Impresario, dem
Dompteur Réaux, nach Paris gebracht und erregte wiederum großes Aufsehen, diesmal vor allem
bei der Wissenschaft. 1815 starb sie. Ein Gipsabdruck ihres Körpers und ihr Skelett waren nahezu
200 Jahre im Pariser »Muséum national d’histoire naturelle« ausgestellt. Erst 2002 wurden ihre
sterblichen Überreste nach Südafrika überführt und dort beigesetzt.
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Ein Blatt leicht gebräunt und mit kleinen Fleckchen.
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Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).
Eigenhändige Anmerkungen auf einem Probedruck zur Titelseite des »Struwwelpeter«.
Frankfurt am Main um 1881.
€ 900
Probedruck der Illustration des Struwwelpeter-Bildes. Kolorierter Holzstich ohne Text. – Die Fassung von 1861 ist die wohl bekannteste. 1881 wurde die chromolithographierte »Prachtausgabe«
gedruckt, 1889 erschien eine »Neue feine Ausgabe« mit handkolorierten Holzstichen. – Unter Vergleich der Abbildungen der Struwwelpeter-Figur in »150 Jahre Struwwelpeter« (Stäfa 1995, Seiten
40 und 46) und nach Hinweis von Professor Klaus Doderer, Darmstadt, handelt es sich hier um die
Fassung von 1881. – Mit ausführlicher Bleistiftanmerkung von Heinrich Hoffmann: »Dieser Mund
ist viel besser. Da ist das Roth nicht so breit colorirt […] So wie hier kann es ganz wohl gemacht
werden […]«. – 1845 erstmals veröffentlicht wurde der Struwwelpeter zu einem der erfolgreichsten Kinderbücher aller Zeiten.
27,5 : 20,8 cm. – Rechter Rand etwas ungleichmäßig beschnitten.
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Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).
Eigenhändige Anmerkungen auf koloriertem Probedruck zum »Struwwelpeter«. Frankfurt
am Main um 1881 .
€ 750
Probedruck der ersten Seite der »Geschichte von den schwarzen Buben«. – Kolorierter Holzstich
ohne Text. – Mit sechs Bleistiftanmerkungen von Heinrich Hoffmann: »Gut! Nur überall der blaue
Hintergrund fort!«, mehrfach »Luft fort« sowie »Hier müßte noch ein rother Apfel hineincolorirt
werden!«. – Wohl ebenfalls für die Ausgabe von 1881.
96
27,3 : 21,0 cm.
187
Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).
Eigenhändige Anmerkung auf einem kolorierten Probedruck zu »König Nußknacker und
der arme Reinhold«. Frankfurt um 1875 .
€ 450
Probedruck der Seite 25. – Mit Anmerkung »Gut« am Unterrand. – Die Erzählung erschien erstmal
1851 und wurde mehrfach nachgedruckt.
27,2 : 20,5 cm. – Horizontale Knickfalte.
188
Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).
Eigenhändige Anmerkungen auf koloriertem Probedruck zu: »Bastian der Faulpelz« Frankfurt
am Main, um 1868 .
€ 750
Tafel W mit einer Witwe und einem weinendem Kind. – Das ABC wird in einer Bildergeschichte
über den faulen Bastian vermittelt, dessen Leben mit seinem einsamen Begräbnis endet. – Mit
zwei Anmerkungen von Hoffmann in roter Tinte »Unterlippe roth« und »Gewehrschloß + Hahn
Grau«. – Die erste Auflage des Buches erschien 1854 zunächst in der Jägerschen Buchhandlung in
Frankfurt. 1868 wurde der Titel in den »Struwwelpeter-Verlag«, die Literarische Anstalt Rütten &
Löning übernommen. Der vorliegende Probedruck entstand für diese Neuauflage. – Die Erstausgabe war mit 25 kolorierten Holzschnitten oder Lithographien (hier sind sich Seebaß und
Rümann nicht einig) des Verfassers illustriert. – Wir danken Klaus Doderer, Darmstadt, für freundliche Auskunft.
20,5 : 27,8 cm
Bilderwelt 311. – Vgl. Rümann 677. – Rümann Kinderbücher 177. – Seebaß I, 930
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191
Friedrich Cramer. Denkwürdigkeiten der Gräfin Maria Aurora Königsmark und der Königsmark’schen Familie. Nach bisher unbekannten Quellen. Leipzig, F. A. Brockhaus 1836. Zwei in
einem Band. Halbleinenband der Zeit.
€ 250
Erste Ausgabe. – Frühe und umfangreiche Biographie der von Voltaire als »berühmteste Frau
zweier Jahrhunderte« verehrten Dichterin (1662–1728) und ersten »Maîtresse-en-titre« am sächsischen Hof von August dem Starken in Sachsen, dem sie eines seiner zahlreichen unehelichen
Kinder gebar. – »M.A. war vielseitig begabt. Sie beherrschte fünf Sprachen fließend (Französisch,
Deutsch, Schwedisch, Latein und Italienisch), sie musizierte und komponierte, daneben verfaßte
sie Gedichte (religiöse und sog. Gebrauchslyrik) sowie Dramen und Singspiele. Beim schwedischen Hofmaler David Klöcker von Ehrenstrahl (1628-1698) nahm sie Malunterricht. Als Diplomatin sollte M.A. allerdings scheitern. August der Starke hoffte im Winter 1701/02, den Nordischen
Krieg mit Karl XII. von Schweden (1682-1718) zu beenden und beauftragte zur Vereinbarung
eines Sonderfriedens M.A. als Unterhändlerin. Doch ihre Mission mißglückte, da Karl XII. nicht
gewillt war, sie zu empfangen« (Bautz). – Enthält auch eine Biographie von Friedrich August dem
Starken und »Quedlinburger Geschichten«. – Maria Aurora von Königsmark war seit 1700 Pröbstin des dortigen Klosters. – Exlibris Gert Westphal (1920–2002, Schauspieler, Regisseur und Rezitator). – Selten.
190
21,2 : 13,0 cm (Oktav). X, 398 Seiten; 2 Blätter, 239 Seiten. – Einband leicht berieben. – Vorsätze und die angrenzenden Blätter etwas stockfleckig.
189
Goedeke VII, 299, 30. – Bautz XXIX, 902-906
Deutsche Literatur der Goethezeit
189
192
Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder gesammelt von Ludwig Achim von Arnim und
Clemens Brentano. Erster [bis] Dritter Band. – Kinderlieder. – Heidelberg, Mohr und Winter 1819
und 1808. Mit vier gestochenen Titelblättern und einem gestochenen Frontispiz nach Clemens
Brentano, Philipp Otto Runge und anderen. Pappbände der Zeit mit hellblauen Rückenbezügen
und rot-goldenen Rückenschildern.
€ 800
Erste Ausgabe. – Johann Nepomuk Cosmas Michael Denis (1729–1800), genannt »Sined der
Barde«, war seit 1773 Aufseher der Garellischen Bibliothek in Wien und seit 1785 Custos an der
dortigen Hofbibliothek. Er übersetzte unter anderem Ossians Dichtung in Hexameter, verfasste
deutsche und lateinische Dichtungen und Schauspiele und zahlreiche bibliographische und literaturwissenschaftliche Werke. – Die beiden Bände enthalten auch eine Autobiographie und sind
besonders wegen der Briefe an Michael Denis, u. a. von Klopstock, Bodmer, Friedrich Nicolai und
Goeckingk wichtig. – Schönes Exemplar.
Band I in zweiter, die übrigen Teile in erster Auflage. – Die Liedersammlung »Des Knaben Wunderhorn« ist das unbestrittene Hauptwerk der Heidelberger Romantik und übertraf mit ihren 723 Liedern alle früheren Sammlungen dieser Art. Die beiden Folgebände wurden zum Teil gemeinsam
mit den Brüdern Grimm in Kassel erarbeitet. – Mit allen vier Kupfertiteln. Diese gehen teils auf Vorlagen und Zeichnungen von Clemens Brentano zurück und zeigen unter anderem den reitenden
Knaben und das Oldenburger Horn mit dem Heidelberger Schloss.
21,1 : 13,0 cm (Oktav). – Die Pappbände etwas bestoßen und berieben. – Meist etwas stockfleckig. Der übergroße Kupfertitel von Band II am Rand etwas geknickt. Innengelenk von Band III gelockert.
Goedeke VI, 73, 12 u. 59, 14. – Mallon, Armin 105 u. 36-38. – Mallon, Brentano 75 u. 25-27. – Kippenberg 1035
190
[Matthias Claudius]. An meinen Sohn H— . Hamburg, Friedrich Perthes 1799. Papierfalzrücken
der Zeit.
€ 1.800
Sehr seltene Erstausgabe. - Motto auf dem Titelblatt: »Gold und Silber habe ich nicht; was ich aber
habe gebe ich dir.« – Verfasst von dem damals 60jährigen Dichter als Weggeleit für seinen ältesten Sohn Johannes (Hans), der im Alter von 16 Jahren das Elternhaus in Wandsbek verließ. – Peter
Berglar betont die Bedeutung »dieses zu Unrecht viel zu unbekannten Dokuments« für das Verständnis von Claudius’ Auffassungen zu Dichtung und Glauben: Demütiger Stolz, Glaubenstreue,
Duldsamkeit und Befolgung des eigenen Gewissens gehören zu den zentralen Tugenden, die
Claudius seinem Sohn mit auf den Weg gibt. Ein »gesunder Menschenverstand« und »christliche
Weltlichkeit« stehen einer abstrahierenden Systematik der damaligen Zeit gegenüber. In bildhafter Sprache vermitteln sich gleichsam komprimiert Lebensauffassung und Grundzüge des dichterischen Schaffens von Matthias Claudius und bilden ein ergreifendes Zeugnis seiner Weitsicht. –
Hervorragend gut erhalten.
Michael Denis. Literarischer Nachlass. Herausgegeben von Joseph Friedrich von Retzer. Erste
[und] Zweyte Abtheilung. In einem Band. Wien, Anton Pichler 1801–1802. Lederband der Zeit mit
reicher Rücken- und Deckelkantenvergoldung.
€ 250
25,5 : 19,0 cm (Kleinquart). XII, 176 Seiten; 1 Blatt, 206 Seiten, 3 Blätter. – Einband etwas berieben. – Innendeckel mit 2 alten
Bibliotheksetiketten.
Goedeke IV/1, 197, 47
193
Johann Gottlieb Fichte. Reden an die deutsche Nation. Berlin, Realschulbuchhandlung 1808.
Halblederband der Zeit.
€ 250
Erste Ausgabe. – Johann Gottlieb Fichte hielt an den Wintersonntagen 1807/08 im Rundsaal der
Akademie in Berlin diesen Zyklus von 14 Reden, der sich an die Vorlesung »Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters« 1804–1805 anschloss. Fichtes sah seine »Reden« am Tiefpunkt der geschichtlichen Entwicklung als Wendepunkt zu einem neuen Zeitalter. »Das historisch Neue, in die
Zukunft Weisende aber […] ist der Gedanke, daß Geschichte gemacht und machbar ist, von Menschen für Menschen. Der Mensch als Handlungswesen, gesellschaftliche Praxis mit Vernunft und
Freiheit als höchste Bestimmung: Damit war der Weg eingeschlagen, der auch zu Marx und bis in
die Gegenwart führt« (KNLL V, 546). – Der Hakenkreuz-Adler-Bibliotheksstempel auf dem Titelblatt erinnert an manchen Rückschlag auf diesem Weg.
17,3 : 10,5 cm (Oktav). 490 Seiten, 2 Blätter (letztes leer). – Einband berieben und bestoßen, Vordergelenk stark gelockert.
– Vorsatz- und Titelblatt mehrfach gestempelt. – 1 Blatt mit Eckausschnitt.
Goedeke V, 8, 18
14,8 : 9,7 cm (Oktav). 16 Seiten. – In privater, moderner Maroquinkassette mit vergoldetem Rückentitel.
98
Holzmann/Bohatta I, 1514. – Goedeke IV/1, 981, 30. – Peter Berglar. Matthias Claudius. Rowohlt-Bildmonographie
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Ferdinand Freiligrath (Dichter, 1810–1876). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. London, 5.
XII. 1856. Eine Seite. Oktav.
€ 200
An die Londoner Verleger Williams & Norgate. – Bittet um Abholung »einiger Bücher zum Binden«
durch »Ihren Cityboten« und bedankt sich für die »Deutschen Dichtungen einer Engländerin«. –
Auf dem Briefpapier der Londoner Filiale der Schweizer Generalbank, deren Leitung Ferdinand
Freiligrath im Sommer 1856 übernahm und bis zur Schließung der Niederlassung 1865 innehatte.
195
Leopold Friedrich Günther von Goekingk. Gedichte. Erster [bis] Dritter Theil. Leipzig, auf Kosten des Verfassers 1780–1782. Drei Bände. Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und je zwei farbigen Rückenschildchen.
€ 250
Erste Gesamtausgabe. – Goeckingk (1748–1828) war preußischer Beamter und widmete sich
nebenberuflich der Schriftstellerei. In jungen Jahren stand er in freundschaftlicher Verbindung zu
Johann Ludwig Gleim und Gottfried August Bürger. Er zählte zu den herausragenden Vertretern
des Halberstädter Dichterkreises und war Mitglied der Berliner Mittwochsgesellschaft sowie des
Göttinger Illuminatenordens. 1776–1778 war er Mitherausgeber des Göttinger Musenalmanachs,
1783 gründete er das »Journal von und über Deutschland«. – Seine eigenen Dichtungen ließ er
auf eigene Kosten für Subskribenten bei Breitkopf drucken, bei etwa 1200 Subskribenten wohl
mit einigem Erfolg. – Sehr seltene und gut erhaltene Ausgabe.
17,5 : 10,5 cm (Oktav). 14 Blätter, 288 Seiten; 4 Blätter, 226 Seiten, 1 Blatt; 3 Blätter, 303 Seiten. – Deckelbezüge etwas fleckig
und berieben, Ecken leicht bestoßen.
Goedeke IV/1, 970, 4, 9.
196
Johann Wolfgang von Goethe. Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta 1827–1834. Bände 1 –55 (von 60). Braune Leinenbände der Zeit mit vergoldetem
Rückentitel.
€ 500
Die Werkausgabe vereint alle Schriften, die Goethe noch zu Lebzeiten zur Veröffentlichung auswählte (Bände 1–40) sowie die »Nachgelassenen Werke« (Bände 41–60, hier vorliegend bis 55).
Die Bände 56–60 erschienen erst 1842. – Die »Oktavausgabe« wurde stets wegen ihrer besseren
Lesbarkeit und des gefälligeren Erscheinungsbildes gegenüber der sogenannten »Taschenausgabe« besonders geschätzt, erschien aber auch in deutlich kleinerer Auflage als diese. Die Druckfehler, die Goethe in den noch zu seinen Lebzeiten erschienenen Bänden der Taschenausgabe
anmerkte, wurden für den Satz der Oktavausgabe korrigiert, so dass diese die textlich zuverlässigere ist. – Mit einigen Textholzschnitten, gefalteten Tabellen und einer lithographierten Tafel.
18,0 : 11,5 cm (Oktav). – Die schlichten Leinenbände etwas berieben und bestoßen, teilweise mit Abplatzungen und etwas
fleckig. – Innen stellenweise etwas stockfleckig.
Goedeke IV/3, 14, C. – Hagen 24 u. 24a. – Kippenberg 341.
197
Johann Wolfgang von Goethe. Faust. Eine Tragödie. Tübingen, J. G. Cotta 1808. Grüner Pappband der Zeit.
€ 700
Erste Ausgabe. – Wohl das bekannteste Drama der deutschen Literatur. – »Goethes Faust entstand
in einem sechs Jahrzehnte währenden, zeitweise auf Jahre unterbrochenen, nicht überall eindeutig zu erhellenden Schaffensvorgang […] Ein erster dramatischer Entwurf […] entstand zwischen
1772 und 1775; in dieser Zeit wird Goethe auch die Prozeßakten der am 14.1.1772 in Frankfurt
hingerichteten Kindsmörderin Susanne Brandt studiert haben« (KNLL VI, 459). 1790 erschien das
Faustfragment, 1808 die hier vorliegende endgültige Fassung des ersten Teils, 1832 schließlich als
Band I der »Nachgelassenen Werke« der abgeschlossene »Faust II«.
195
194
198
Heinrich Heine. Vermischte Schriften. Hamburg, Hoffmann und Campe 1854. Drei Bände. Dunkelviolettfarbene Halbmaroquinbände der Zeit mit Romantikerrückenvergoldung.
€ 400
Erste Ausgabe, Band I hier im ersten Druck und mit den Merkmalen des ersten von zwei Doppeldrucken (Halle, Druck von H. W. Schmidt; Bände II und III bei H. Hotop in Cassel). – Band I enthält:
»Geständnisse«, »Gedichte 1853 und 1854«, »Die Götter im Exil«, »Die Göttin Diana« und »Ludwig
Marcus. Denkworte«. – Band II und III: »Lutezia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben. Erster
[und] Zweiter Theil«. – Die »Vermischten Schriften« sind das letzte zu Lebzeiten Heines erschienene Werk mit zahlreichen Erstdrucken. Heine hat sich um die Edition mit seinem Verleger Campe
seit 1852 auseinander gesetzt und blieb beharrlich »da dieses Buch das letzte ist, das bei meinen
Lebzeiten von mir erscheinen wird, so muß ich mein Hauptaugenmerk darauf haben, daß es gut
sei, u. daß ich nicht am Rande des Grabes Fiasko mache. Ich habe keinen zweiten Pfeil nachzuschießen« (Brief an Campe vom 12. VIII. 1852, zitiert nach »HSS« Seite 138. Man wäre angesichts
des damit zitierten Kataloges der Heine-Sammlung Söhn unserer verehrten Düsseldorfer Kollegen geneigt, einen weniger zurückhaltende Zitiertitel zu wählen. Allein den »Vermischten Schriften« und ihrer Editionsgeschichte widmet der Katalog 38 (!) Seiten). – Der Buchbinder ließ sich
leider von der Bandnummerierung auf den Titelblättern der »Lutezia« irreführen, wodurch hier
die Ziffern auf den Buchrücken bei (nicht zwingend notwendig) korrekter Aufstellung der Bände
3 - 1 - 2 lauten. – Sehr schönes und sauberes Exemplar in sehr gut erhaltenen Einbänden der Zeit.
Leuchtend gelbe Lackpapiervorsätze, Vorblätter mit Blindstempel der »C. H. Boye, Hamburg«.
17,7 : 11,0 cm (Kleinoktav). 2 Blätter, 322 Seiten, 1 Blatt; XVIII, 319 Seiten; 2 Blätter, 310 Seiten, 1 Blatt.
Goedeke VIII, 562, 94. – Wilhelm/Galley I, 570. – HSS030
12,5 : 10,2 cm (Duodez). 309 Seiten. – Einband berieben, Rückenschild fehlt.
Goedeke IV,3, 613, 3, 1. – Kippenberg 2385. – Hagen 310. – Borst 1070
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Karl Immermann. Tulifäntchen. Ein Heldengedicht in drei Gesängen. Hamburg, Hoffmann und
Campe 1830. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung.
€ 150
202
Erste Ausgabe. – Das Versepos, ursprünglich als Teil der Novelle »Der Karneval und die Somnambule« gedacht, emanzipierte sich bald aus diesem Kontext. – Immermanns Freund Michel Beer,
dem das Werk gewidmet ist, äußerte sich überschwänglich und Heinrich Heine las das Manuskript bei seinem Hamburger Verleger. Begeistert von dem »epischen Kolibri« sandte er eine Liste
mit 100 Änderungsvorschlägen an Immermann, die dieser zum Vorteil seiner Dichtung annahm.
Immanuel Kant. Critik der reinen Vernunft. Vierte Auflage. Riga, Johann Friedrich Hartknoch
1794. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und schwarz-goldenem Rückenschild.
€ 450
Nach der ersten Ausgabe von 1781 hatte Kant den Text verändert, alle Folgeausgaben basieren
auf dieser 1787 erschienenen Fassung. – Mit dem Vorwort zur zweiten Auflage. – Kants Hauptwerk
in einem schönen, zeitgenössischen Einband.
19,5 : 11,8 cm (Oktav). XLIV Seiten, 4 Blätter, 884 Seiten. – Rücken minimal, Deckel stärker berieben. – Vorsätze erneuert und
mit Eckabriss. – Etwas gebräunt.
17,0 : 10,2 cm (Oktav). 144 Seiten. – Die ersten 9 Blätter im Unterrand mit größerem Braunfleck. – Kapitale ein klein wenig
bestoßen.
Warda 64
Goedeke VII, 615, 57.
203
200
Jean Paul. Politische Fastenpredigten während Deutschlands Marterwoche. Stuttgart und
Tübingen, J. G. Cotta 1817. Pappbändchen der Zeit mit rotem Rücken mit Vergoldung und marmorierten Deckeln.
€ 150
Immanuel Kant. Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre. Zweyte verbesserte Auflage. Königsberg, Fr.Nicolai 1803. Halblederband der Zeit mit rot-goldenem Rückenschild. € 200
Schönes Exemplar der überarbeiteten Ausgabe, des zweiten, in sich abgeschlossenen Teils der
»Metaphysik der Sitten«. – Die letzte vor Kants Tod erschienene Fassung und somit die Ausgabe
letzter Hand. – Behandelt u. a. die »Pflichten des Menschen gegen sich selbst als ein animalisches
Wesen«, darunter »Von der wollüstigen Selbstschändung«, »Von der Selbstbetäubung durch
Unmäßigkeit im Gebrauche der Genieß- und Nahrungsmittel« sowie Lüge, Geiz und Kriecherei.
Erste Ausgabe. – Die ersten vier Beiträge erschienen bereits 1810–1812, »Nachsommervögel
gegen Ende des Jahres 1816« hier erstmals gedruckt.
17,2 : 10,8 cm (Oktav). XVI, 264 Seiten. – Leicht bestoßen und mit kleinen Abplatzungen, trotzdem aber recht ansprechend.
Goedeke V, 465, 32. – Berend/Krogoll 30.
19,5 : 11,8 cm (Oktav). 1 Blatt, X, 188 Seiten.
Warda 178
201
Jean Paul – Z. Funck [Karl Friedrich Kunz]. Jean Paul Friedrich Richter. Wort der Verehrung
und Liebe bei Gelegenheit der Enthüllung des von Seiner Majestät König Ludwig I. von Bayern
Ihm zu Bayreuth errichteten Denkmals. Bayreuth, Buchner 1841. Lithographierter Originalumschlag.
€ 120
Erste, sehr seltene Ausgabe. – 1841 wurde das von Ludwig Michael von Schwanthaler (1802–
1848) entworfene Denkmal enthüllt. Schwanthaler entwarf auch das Mozartdenkmal in Salzburg
und die Münchner Bavaria. – Karl Friedrich Kunz schrieb unter seinem Pseudonym auch Biographien von E. T. A. Hoffmann und Friedrich Gottlob Wetzel, die auch zu seinem Bamberger Freundeskreis gehörten. – Die beiden Lithographien auf dem Umschlag zeigen das Grab Jean Pauls
und den Denkmalsockel, die gefaltete Lithographie vor dem Titelblatt das Denkmal selbst. –
Unbeschnitten und gut erhalten.
204
Heinrich von Kleist. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck. Berlin, G. Reimer
1826. Drei Bände. Braune Leinenbände der Zeit mit goldgeprägten, grünen Rückenschildern.
€ 450
Erste Gesamtausgabe der Werke Kleists, der dadurch auch im Ausland bekannt wurde. – Herausgeber Ludwig Tieck hatte 1821 bereits Kleists »Hinterlassene Schriften« publiziert; das dort abgedruckte Vorwort mit biographischer Skizze, Briefauszügen und den für die frühe Kleist-Forschung
so wichtigen Interpretationen der Kleist’schen Dramen und wichtigsten Erzählungen hat er in
diese Ausgabe mit nur geringen Änderungen übernommen.
20,0 : 12,0 cm (Oktav). – Einbände mit Alterungsspuren. – Etwas fleckig.
Goedeke VI, 104, 13. – Sembdner 41
18,8 : 11,5 cm (Oktav). Seiten 3-32 (so wohl vollständig). Mit 1 gefalteten Lithographie.
Goedeke V, 462 n.
102
207
208
198
202
205
206
204
103
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Friedrich Gottlieb Klopstock. Der Messias. Altona, Johann David Adam Eckart 1780. Zwei
Bände. Marmorierte Kalblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung und vergoldeten Deckelund Stehkantenfileten.
€ 250
Klopstocks Heldengedicht erweiterte die Ausdrucksskala der deutschen Sprache entscheidend.
Die zeitgenössische Kritik jedoch war uneins: Von Herder gelobt (»nächst Luthers Bibelübersetzung das erste klassische Buch unserer Sprache«), von Grabbe als »unfehlbares Schlafmittel« verspottet, bedachte Lessing den »Messias« mit folgendem Vers: »Wer wird nicht einen Klopstock
loben? | Doch wird ihn jeder lesen? Nein. | Wir wollen weniger erhoben | Und fleißiger gelesen
sein.« (alle Zitate nach KLL IX, 518). – 1780 erschienen in Altona drei Varianten der als Ausgabe
letzter Hand konzipierten Fassung: Neben einer Quartausgabe eine »in Klopstocks neuer« und
(hier vorliegend) eine »in der üblichen Schreibung« (Goedeke). – Auf fein geripptem Bütten.
19,0 : 11,5 cm (Oktav). 2 Blätter, 298 Seiten; 1 Blatt, Seiten 299–673, 1 Blatt, 7 Seiten (»Zum Nachschlagen«), 4 Blätter (Subskribentenverzeichnis). – Leicht berieben, ein Gelenk brüchig. – Innen sehr schön.
Goedeke IV/1, 166, 6
206
Adolph Freiherr Knigge. Ueber den Umgang mit Menschen. In drey Theilen. Fünfte verbesserte und vermehrte Auflage. Hannover, Christian Ritscher 1796. Drei leicht marmorierte braune
Kalblederbände der Zeit mit Rücken-, Deckel- und Stehkantenvergoldung und je zwei Rückenschildchen.
€ 400
beide 209
208
Seinen Bekanntheitsgrad hat dieses Werk in den 200 Jahren seit seinem Erscheinen nicht verloren. Noch heute gelten höfliches Benehmen und gute Umgangsformen als dem »Knigge« gemäß.
Der Anspruch des Verfassers war ein deutlich anderer: »Wenn die Regeln des Umgangs nicht bloß
Vorschriften einer konventionellen Höflichkeit oder gar einer gefährlichen Politik sein sollen, so
müssen sie auf die Lehren von den Pflichten gegründet sein, die wir allen Arten von Menschen
schuldig sind, und wiederum von ihnen fordern können. – Das heißt: Ein System, dessen Grundpfeiler Moral und Weltklugheit sind, muss dabei zum Grunde liegen« (Vorwort). – Diese fünfte
Auflage, im Todesjahr des Verfassers erschienen, wurde noch von ihm selbst überarbeitet und bildet die Ausgabe letzter Hand. – Sehr ansprechend erhalten und in schönen zeitgenössischen Einbänden.
16,5 : 10,4 cm (Kleinoktav). XIV, 220 Seiten, 2 Blätter (1 leer); XVI, 269 Seiten, 1 leeres Blatt; XVI, 224 Seiten. – Vorsatzblätter
mit altem Besitzvermerk.
Goedeke IV,1, 615, 14
207
Erste Ausgabe. – »Ich übergebe theils mit Zutrauen, theils mit Ängstlichkeit diese Blätter dem
Publikum. Ein Theil ist ein Vermächtnis meines verstorbenen Freundes W. H. Wackenroder, wovon
er die letztern erst kurz vor seiner Krankheit ausgearbeitet und mir mitgetheilt hat, sie sollten eine
Fortsetzung des Buchs: »Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders« sein« (Vorwort). – Die Fortsetzung enthält wiederum Aufsätze über Dürer, Rafael, Michelangelo, Watteau
und andere; im zweiten Abschnitt den »Anhang einiger musikalischer Aufsätze von Joseph Berglinger«. – Ausnehmend schönes, breitrandiges Exemplar auf fein geripptem Papier.
17,8 : 11,0 cm. IV, 283 Seiten. – Stellenweise leicht berieben. – Das Vorwort hier noch im letzten Bogen, der falsch gefalzt
eingebunden wurde.
Goedeke VI, 36, 37 und 46, 6
209
[Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder]. Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin, Johann Friedrich Unger 1797. Hellbrauner Lederband der Zeit
mit Rückenschild und vergoldeten Fileten auf Rücken und Deckelkanten.
€ 800
Goedeke VI, 36, 36 und 46, 5
Otto Wagner. Teplitz. Acht Tuschpinselzeichnungen, in Sepia, über Bleistift, eine zusätzlich koloriert. Um 1840. Etwa 8 : 10 bis 10 : 17 cm. Bezeichnet.
€ 900
Die dem Dresdner Maler zugeschriebene Folge der kleinformatigen, fein ausgeführten Sepiazeichnungen enthält Ansichten vom Schloßgarten (2), Theater, Steinbad, Schlangenbad, Schwefelbad sowie der nahegelegenen Orte Graupen und Mariaschein. 1846 erschien unter dem Titel
»XVII Ansichten von Teplitz und der Umgegend« eine Folge von farbigen Lithographien des
Künstlers. Otto Wagner, Bruder des für seine architektonischen Arbeiten bekannten Georg Wagner, war vor allem als Landschafts- und Dekorationsmaler tätig. Für einige Ansichten in Tromlitz’
Band über die Sächsische Schweiz in der Reihe »Das malerische und romantische Deutschland«
lieferte er die Vorlagen.
Erste Ausgabe. – Zusammen mit seinem Schulfreund Wackenroder (1773–1798) veröffentlichte
Ludwig Tieck diese Sammlung kunsttheoretischer Abhandlungen und teils fiktiver Biographien. –
Eine der wichtigsten Veröffentlichungen der Frühromantik. – Das in Sepia gestochene Porträt auf
dem Frontispiz zeigt den »göttlichen Rafael«. – Wackenroder verstarb vor der Veröffentlichung
des zweiten Teils, der 1798 unter dem Titel »Phantasien über Kunst« und nun mit Nennung des
Verfassers Ludwig Tieck erschien (siehe folgende Katalognummer). – Schönes Exemplar.
15,5 : 10,0 cm. 275 Seiten. Mit gestochenem Porträt. – Einband gering bestoßen und leicht fleckig. – Vorsätze leimschattig.
Ganz vereinzelt minimal fleckig.
Phantasien über die Kunst, für Freunde der Kunst. Herausgegeben von Ludwig Tieck. Hamburg, Friedrich Perthes 1799. Marmorierter, gelackter Kalblederband der Zeit mit Rücken- und
Deckelkantenvergoldung und rot-goldenem Rückenschild.
€ 700
Thieme/Becker XXXV, 45f.
210
[Karl Friedrich Gottlob Wetzel]. Prolog zum Großen Magen. Leipzig und Altenburg, F. A. Brockhaus 1815. Pappband um 1900.
€ 250
Sehr seltene erste Ausgabe dieser Satire auf den Rationalismus. – Wetzel (1779-1819), dem lange
Zeit die Autorenschaft der »Nachtwachen des Bonaventura« zugeschrieben wurde, war mit Heinrich von Kleist und A. H. Müller befreundet und lieferte mehrere Gedichte zu deren Zeitschriften
»Phoebus«. Er stand in engem Kontakt mit Jean Paul, der ihn zu seinem Nachlassverwalter
bestimmte. – Unbeschnittenes Exemplar.
104
17,5 : 10,8 cm (Kleinoktav). 71 Seiten. – Leicht fleckig.
Holzmann/Bohatta III, 10031. – Goedeke VII, 846, 7. – Hayn/Gotendorf VI, 308
105
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[Christoph Martin Wieland]. Der Sieg der Natur über die Schwärmerey, oder die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva, Eine Geschichte worinn alles Wunderbare natürlich zugeht.
Zwey Theile (in einem Band). Ulm, Albrecht Friedrich Bartholomäus 1764 . Lederband der Zeit mit
Rückenvergoldung.
€ 450
Seltene erste Ausgabe. – Der Held des Romans wird, wie Cervantes’ Don Quijote, Opfer seines
übermäßigen Lesehungers und der Flucht in das Reich der Märchen und Feen. Es die »Geschichte
von der Prinzessin Biribinker« holt ihn wieder in die Realität und verhilft der Natur zum Sieg. – Der
Roman, an dem nach Wielands Einschätzung »Kluge und Narren viel zu lachen fänden«, entstand
während seiner Zeit als Senator in Biberach und parallel zu den Shakespeare-Übersetzungen.
16,5 : 10,3 cm (Kleinoktav). 8 Blätter, 618 Seiten, 2 Blätter. Mit gestochener Titelvignette. – Stärker berieben, oberes Kapital
mit kleiner Fehlstelle. – Titelblatt restauriert. – Teilweise fleckig. – Titel mit Besitzvermerk, letztes Blatt tintenfleckig.
Goedeke IV/1, 551, 51. – Günther/Zeilinger 520
212
[Christoph Martin Wieland]. Sokrates Diogenes. Sokrates Mainomenos oder die Dialogen des
Diogenes von Sinope. Aus eine alten Handschrift. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich 1770. Mit
Kupfern von Christian G. Geyser nach A. Fr. Oeser. Halblederband der Zeit.
€ 200
Erste Ausgabe. – Wieland schrieb an Johann Wilhelm Ludwig Gleim: »Oeser mach ganz delicieuse
Vignetten dazu, wovon eine in meinen Augen alles übertrifft, was ich in dieser Art noch gesehen
habe«. – Enthält als 38. Kapitel »Die Republik des Diogenes«.
214
16,4 : 10,0 cm (Kleinoktav). Seiten 3–304 (so vollständig, das Frontispiz ist in die Paginierung eingeschlossen), 1 leeres
Blatt. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener Titelvignette, 3 Kupfertafeln und 8 Textkupfervignetten. – Berieben und
am oberen Kapital mit Fehlstelle. – Etwas fleckig, Frontispiz rückseitig mit altem Besitzvermerk. – Bleistiftanmerkungen. –
1 Blatt mit kleinem Eckabriss.
Die zwei großen deutschen Naturphilosphen
Goedeke IV/1, 554, 60. – Günther/Zeilinger 636. – Rümann 1265. – Lanchoronska/Oehler II, 23.
213
Der Teutsche Merkur. Herausgegeben von Christoph Martin Wieland. Weimar, Verlag der Gesellschaft [ab 1775 C. L. Hoffmann] 1773–1789. 67 (von 68) Teilen in 56 Bänden und fünf Heften. Mit
25 (statt 27) Kupferporträts, 32 (statt 33) Notenbeiblättern und einer gefalteten Kupfertafel. Halbleder- und Pappbände der Zeit, fünf ohne Einband.
€ 1.500
Nahezu vollständige Folge aller unter dem Titel »Der Teutsche Merkur« erschienenen Monatsstücke. – »Im Januar 1773 verwirklichte Christoph Martin Wieland […] vielleicht der angesehenste deutsche Dichter der Zeit, seinen schon jahrzehntelang gehegten Wunsch, eine eigene
Monatsschrift herauszugeben […], der damals in kulturellen Sachen etwas rückständigen deutschen Nation ein Journal vorzulegen, das ihr Ehre macht und sogar den berühmten ›Mercure de
France‹ wetteifern sollte« (Starnes). – Ab 1790 erschien die Zeitschrift unter dem Titel »Der Neue
Teutsche Merkur«. – Von besonderer Bedeutung wegen der zahlreichen Erstdrucke, darunter viele
des Herausgebers. – Die Liste der literarischen Beiträger wäre seitenfüllend, wir verweisen auf
Thomas C. Starnes’ verdienstvolles Repertorium.
17,8 : 10,6 cm (Oktav). 8 Halbleder-, 3 Halbleinen- und 45 Pappbände, 5 Hefte. – Alle mit Alterungsspuren und in verschiedenen Einbandvarianten. – Teils gebräunt, teils stockfleckig, einige Titelblätter gestempelt. – Nicht eingehend kollationiert: Es fehlt das Heft IV von Jahrgang 1788 (dessen erstes Halbjahr in unaufgeschnittenen Bogen mit Fragmenten der
Umschläge vorliegt). – Zwei Kupfer und ein Notenblatt sind nicht an den von Starnes genannten Stellen aufzufinden.
Goedeke IV/1, 556, 69. – Günther/Zeilinger 1147. – Diesch 1039. – Starnes, Der Teutsche Merkur. Ein Repertorium. Sigmaringen 1994
106
215
214
Carl Gustav Carus (Arzt und Naturforscher, 1789-1869). Porträtphotographie, rückseitig mit
eigenhändiger Unterschrift. Ohne Ort, etwa 1865. 9,4 : 5,6 cm.
€ 450
Zeit seines Lebens von Goethes Lebens- und Wissensansichten geprägt, verschrieb sich Carus als
Mediziner der „ganzheitlichen« Medizin. 1862 wurde er als 13. Präsident der Leopoldina gewählt.
– So späte Porträts des Naturphilosophen sind selten. – Zwischen Doppelglas gerahmt. – Sehr gut
erhalten.
215
Alexander von Humboldt. Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Erster [bis]
vierter Band (von 5). Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta 1845–1858. – Atlas zu Alex. v. Humboldt’s Kosmos in zweiundvierzig Tafeln mit erläuterndem Texte. Herausgegeben von Traugott
Bromme. Stuttgart, Krais & Hoffmann 1851. Halblederbände und ein Leinenband der Zeit. € 600
Erste Ausgabe. – »Humboldts […] begründete die moderne physikalische Geographie, Meteorologie und Pflanzengeographie. Er erforschte die Zusammenhänge zwischen Geographie, Klima,
Verbreitung von Pflanzen, Tieren und Vorkommen von Mineralien mit der Wirtschaft der Länder«
(PMM). Er erforschte die Anordnung der Vulkane, vermaß die Stärke des Erdmagnetfeldes und
setzte sich für systematische meteorologische Messungen ein. – 1845 bis 1862 erschien als
Zusammenfassung seiner Forschungen und Ideen der »Kosmos« (»das Werk meines Lebens«),
1851 ergänzt um den seltenen Atlasband. Auf 39 Karten werden Sternenhimmel, Erdball, einzelne
Kontinente und Länder sowie deren physikalische Gliederung, deren Gebirge, Seen, Pflanzenund Tierwelt dargestellt sowie die Weltreiche der Antike, Welthandel und geographische Entdeckungsreisen veranschaulicht. – Der umfangreiche Textteil beeindruckt mit ausführlichen Erläuterungen und statistischen Daten. – Der hier fehlende, abschließende Band V des »Kosmos«
erschien erst 1862 nach dem Tode des Verfassers und beinhaltete den knappen Ergänzungsteil zu
Band IV und das von Eduard Buschmann bearbeitete Gesamtregister.
Textbände: 21,3 : 14,0 cm (Oktav); Atlas: 28,4 : 34,5 cm (Querkleinfolio). 2 Blätter, 136 Seiten. 39 lithographierte, kolorierte
Karten, 3 Stahlstichtafeln. – Rücken der Textbände teils beschädigt, innen gut erhalten. – Einband des Atlas etwas verschlissen und fleckig. Einige Ränder minimal bestoßen und leicht fleckig.
Goedeke VI, 263, 29. – PMM 320. – Löwenberg 199
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Friedrich Nietzsche. Sieben philologische Artikel. – I: Zur Geschichte der Theognideischen
Spruchsammlung. – II: Beiträge zur Kritik der griechischen Lyriker. – III/1-2: De Laertii Diogenis fontibus scripsit Fridericus Nietzsche. – IV: Analecta Laertiana scripsit Fridericus
Nietzsche. – V/1-2: Der Florentinische Tractat über Homer und Hesiod, ihr Geschlecht und
ihren Wettkampf. – In: Rheinisches Museum für Philologie. Herausgegeben von F. G. Welcker, F.
Ritschl und A. Klette. Jahrgänge XXII–XXV und XXVIII. Frankfurt am Main, Johann David Sauerländer 1867–1873. Fünf Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung.
€ 5.000
Erste Ausgaben der ersten längeren schriftlichen Veröffentlichungen von Friedrich Nietzsche. –
Die hier vorliegenden Bände enthalten sämtliche Beiträge Nietzsches in der Zeitschrift. – Die insgesamt sieben philologischen Artikel (die Texte 3 und 5 erschienen in je zwei Teilen) wurden in
folgenden Bänden der »Neuen Folge« gedruckt:
I: Jahrgang XXII (1867), Seiten 161–200. – II: Jahrgang XXIII (1868), Seiten 480–489. – III/1: Jahrgang
XXIII (1868), Seiten 632–653. – III/2: Jahrgang XXIV (1869), Seiten 181-228. – IV: Jahrgang XXV
(1870), Seiten 217-231. – V/1: Jahrgang XXV (1870), Seiten 528–540. – V/2: Jahrgang XXVIII (1873),
Seiten 211–249. – Neben den Arbeiten Nietzsches enthalten die Bände des Rheinischen Museums zahlreiche bedeutende Beiträge von Lehrern, Freunden und Zeitgenossen Nietzsches, unter
anderem von O. Benndorf, F. Blaß, W. Clemm, G. Curtius, O. Jahn, K. Keil, A. Klette, A. Kießling, J. Mähly,
C. Peter, O. Ribbeck, F. Ritschl, Erwin Rohde, W. Roscher, C. Schaarschmidt, F. Susemihl, W. Vischer, H.
Usener und C. Wachsmuth.
22,0 : 14,0 cm (I-III) und 21,3 : 13,7 cm (IV-V). – I-III: Leicht berieben, einige Schabstellen, Ecken etwas bestoßen. – IV und V:
Rücken leicht berieben, Ecken und Kapitale bestoßen, letztere mit Fehlstellen. – Die Einbände von I-III und IV-V voneinander abweichend. – Titelblätter I-III mit Stempel »v.F.« einer Adelsbibliothek, Titelblätter IV u. V mit Blind- und »ausgeschieden«-Stempel einer Schulbibliothek.
216
Krummel I, S. 3f. – Schaberg 9–14 und 16. – WNB 385, 218, 220, 211 und 238
Complete set of these five volumes with the first longer publications of Friedrich Nietzsche. – Very scarce.
Friedrich Wilhelm Ritschl, Nietzsches Lehrer in Bonn und Leipzig, schrieb 1868 an seinen Kollegen
Professor Kießling in Basel: »Sie fragen zugleich nach dem Fr. Nietzsche auf den Sie mit Recht aufmerksam geworden sind durch seine vortrefflichen Arbeiten im Rhein. Museum […] Er ist der
erste, von dem ich schon als Studenten überhaupt Beiträge aufgenommen […] Er ist der Abgott
und (ohne es zu wollen) Führer der ganzen jungen Philologenwelt hier in Leipzig« (Krummel I, 3).
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Am 17.10.1865 traf der 21-jährige Nietzsche in Leipzig ein, um klassische Philologie zu studieren.
Nach dem ersten Wiedersehen im Rahmen der Antrittsvorlesung Ritschls in Leipzig am 25. Oktober 1865, lädt dieser Nietzsche und Kommilitonen zu einer Abendgesellschaft ein. Hier schlägt er
seinen Studenten die Gründung eines Philologischen Vereins vor. Schon in der zweiten Sitzung
am 18. Januar 1866 hält Nietzsche seinen ersten Vortrag über »Die letzte Redaktion der Theognidea«, ein Thema, das Nietzsche bekanntlich schon als Abschlussarbeit in Pforta behandelt hatte.
Diesen Vortrag schickt er an Ritschl, von dem er am 24. Februar 1866 zu einem Gespräch unter vier
Augen eingeladen wird. Ritschl erklärt ihm nach einigen Nachfragen, »noch nie von einem Studierenden des 3. Semesters etwas Ähnliches der strengen Methode nach, der Sicherheit der Kombination nach gesehen zu haben.« Nietzsche, der nach dem Treffen wie »im Taumel umhergeht«,
schreibt diesem Lob seine eigentliche Geburt als Philologe zu. Die auf Ritschls Anregung von
Nietzsche umgeschriebene Fassung des Vortrags wird im März 1867 in der Zeitschrift gedruckt.
Der Artikel bildet gleichsam Nietzsches Entreebillet in die gelehrte Welt. In der Folgezeit besucht
Nietzsche fast wöchentlich ein paar Mal zur Mittagsstunde Ritschl und findet ihn jederzeit bereit
»ein ernstes oder lustiges Gespräch anzuknüpfen«. Nietzsche erfüllt scheinbar die Erwartungen
seines väterlichen Förderers zunächst vollständig. Zum Wintersemester 1867/68 wird er in den
erlesenen Zirkel der »Societas philologica« aufgenommen und studiert nunmehr nahezu exklusiv
bei Ritschl. Als sich Nietzsche mit Diogenes Laertius beschäftigt, erreicht es der wohlwollende
Ritschl, dieses Thema zum philologischen Wettbewerb der Universität Leipzig auszuschreiben.
Der profunden Arbeit Nietzsches wird der Preis zugesprochen. – Nietzsches Promotionsakte
bezeugt einen für die Universität einmaligen Vorgang, denn der Student wurde mit 24 Jahren
ohne Vorlage einer ausformulierten Dissertation und noch dazu in Abwesenheit zum Doktor der
Philosophie ernannt. Dem Professorenkollegium genügten seine in der philologischen Fachzeitschrift »Rheinisches Museum« abgedruckten Arbeiten als Legitimation. – Trotz aller Erfolge auf
dem Gebiet der Philologie, sucht Nietzsche genuin die philosophische Erkenntnis. Hier sieht er
schon früh die Distanz zu dem Wissenschaftsideal Ritschl. (vgl. Nietzsche-Spuren).
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Friedrich Nietzsche. Die fröhliche Wissenschaft. Chemnitz, Ernst Schmeitzner 1882. Halbleinenband der Zeit mit vergoldeten Rückenfileten und grün-goldenem Rückenschild.
€ 3.000
Erste Ausgabe, von größter Seltenheit. – Von den 1000 bei Teubner, Leipzig, gedruckten Exemplaren waren 1886 noch 788 unverkauft und wurden von Fritzsch übernommen und zur zweiten
Auflage erweitert und umgearbeitet. Man darf also von nicht mehr als 130 Exemplaren ausgehen,
die schon zu Nietzsches Zeiten nur von dieser Erstausgabe existierten. – In diesen Jahren befreit
sich Nietzsche von seinen Vorbildern und wird zu einem scharfen Kritiker und freien Geist, der
sich in der Nähe zum Positivismus bewegt. Nietzsche erweist sich jetzt als Wortführer des Nihilismus, das heißt, er erkennt in der gesamten Geschichte der abendländischen Philosophie das
Geschehen einer Entwertung der höchsten Werte. Als oberste Werte galten seit Platon die übersinnlichen Ideen, das Göttliche. Diese ursprünglich als unabhängig vom Menschen gedachten
Werte verlieren nun ihre Gültigkeit. Den Prozess des Nihilismus bringt er auf die Formel: »Gott ist
tot!«. Im Anschluss an die Morgenröthe (1881), in der der Kampf gegen die Moral eröffnet wird,
bereitet Nietzsche in dem 1882 erstmals erschienenen und 1887 erweiterten Buch »Die fröhliche
Wissenschaft« auf sein Werk »Also sprach Zarathustra« (1883–1885) vor.
Tadellos schönes Exemplar der sehr seltenen Erstausgabe. – Titelblatt mit Besitzvermerk »Oskar
Schlemm, Amtsrichter 1884«. Der Sohn dieses Uelzener Juristen, Walther Schlemm gehörte später
zum Freundeskreis um Ernst Hardt in Jena, einem Anhänger des George-Kreises und NietzscheVerehrer.
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217
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Friedrich Nietzsche. Rheinisches Museum für Philologie. Herausgegeben von F. G. Welcker,
F. Ritschl und A. Klette. Registerheft zu Band I – XXIV der neuen Folge (1842–1869). Frankfurt
am Main, Johann David Sauerländer 1871. Halbleinenband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel.
€ 1.800
Kurz nach Erscheinen der »Geburt der Tragödie« erschien das »Registerheft zum Rheinischen
Museum«, welches Friedrich Nietzsche unter Beihilfe seiner Schwester Elisabeth Förster erstellte.
– Nietzsches Lehrer Ritschl hatte fünf Jahre zuvor diese »zeitaufwendige Aufgabe« angeregt. Die
Arbeit war Ende 1871 abgeschlossen und das Heft erschien Anfang 1872. Noch zehn Jahre später
sind Nietzsche die Mühen dieser Aufgabe, die er nur übernahm, weil er »Ritschl, seinem Lehrer,
versprochen hatte, jemanden zu finden, der diese Aufgabe übernehme und niemanden fand, ausser sich selbst« bewusst (Schaberg S. 50, Anm. 56).
Ein Exemplar des Heftes ließ Nietzsche Richard Wagner zusenden. (Krummel I, S. 4). Wagner geht
in einem Brief Mitte 1872 an seinem Neffen Clemens Brockhaus ausführlich auf das Registerheft
ein: »Wenn diesem jungen Manne aus der Periode seines Kampfes wegen seiner Bestimmung ein
unruhiges Moment des Schwankens und der Beklemmung verblieb, welches ihn zu Zeiten selbst
meiner verwunderungsvoll ironischen Beurtheilung aussetzte, so hatte er dagegen mir neuerdings nur das von ihm gratis verfertigte Registerheft zu Band 1 - 24 der neuen Folge des Rheinischen Museums für Philologie zuzuschicken, um mich wegen jedes über ihn ausgelassenen
Scherzes zu beschämen«. Und er bittet seinen Neffen: »[…] sieh Dir dieses Registerheft an, es
lohnt sich der Mühe, und zwar nach vielen Seiten hin […] Ich meine, wer solch eine Arbeit demütig lieferte, der hat sich auch das Recht erworben, anderseits seinen Freunden zu sagen, was er
von dem heutigen Geiste der Philologie halte« (zitiert nach: Die Briefe Cosima Wagners an Friedrich Nietzsche, Gesellschaft der Freunde des Nietzsche-Archivs, 1940. II. Teil, Anm. 125, S.95f.)
»The Gay Science« or »The Joyful Wisdom« is the final and culminating volume of Nietzsche’s
aphoristic works; it is the most majestic and beautiful of his works to date, deeply entering the spirit of the »gaya sciencia« of the Provencal troubadors of the twelfth Century; in fact, Nietzsche
inaugurates the work with a series of ludic poems in which he slyly introduces many of his themes. »The Gay Science« still shows Nietzsche accumulating force for his great final assaults on the
foundations of all value, but it is here that many of his own deepest conceptions are broached, for
example, the »Death of God« and the doctrine of the »Eternal Return of the Same« which plays
such a prominent part in Zarathustra and in the other later writings; it even marks the first appearance in print of Nietzsche’s famous conception of the »Übermensch«.
First edition, provenance copy – Only nearly 130 copies of the first edition wer sold after 4 years,
788 remainders sold to E. W. Fritzsch. – Very rare; a beautiful contemporary binding in fine condition. – With owner’s inscription on titlepage: Oskar Schlemm was a circuit judge in Uelzen (Lower
Saxony). His son Walter Schlemm belonged to a circle of friends of Ernst Hardt, an author in Jena
and a worshipper of Stefan George and Friedrich Nietzsche.
21,8 : 14,3 cm (Oktav). 255 Seiten.
Krummel X. – Schaberg 35. – WNB 239
Das Registerheft ist »die grundlegende Referenz für jede Sammlung von Ausgaben des ›Rheinischen Museum‹« (Schaberg S. 50).
110
21,5 : 13,8 cm (Oktav). 2 Blätter, 175 Seiten, 1 Seite Berichtigungen. – Minimal berieben, Bibliotheksetikett auf dem Rücken.
– Titel rückseitig mit Bibliotheksstempel und »ungültig«-Stempel.
Krummel I, S. 4: R. – Schaberg 21. – WNB 388
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Friedrich Nietzsche. Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Teile 1, 2 und 3.
Chemnitz, Ernst Schmeitzner 1883 und 1884. In zwei Halbpergamentbänden mit hellblauen
Lederrückenschildern mit vergoldetem Titel.
€ 15.000
Erste Ausgaben. - Mit der Originalbroschur von höchster Seltenheit. Das Werk verkaufte sich von
allen Büchern Nietzsches am schlechtesten. Von den gedruckten Exemplaren wurden von Teil 1
lediglich 85, von Teil 2 nur 93 und von Teil 3 nur 63 Exemplare verkauft, wobei die meisten dieser
Exemplare von Nietzsche selbst verschenkt oder zurück gehalten wurden. Die Restexemplare
wanderten zum alten, neuen Verleger Fritzsch in die Titelauflage. Das bedeutet, dass von der wirklichen Erstauflage des Zarathustra keine hundert Exemplare existierten, von denen wiederum,
bedenkt man die damals übliche Bindepraxis, nur eine Handvoll einen Originalumschlag gehabt
haben dürfte. Weltweit sind heutzutage von der ersten Ausgabe mit der Originalbroschur wohl
kaum mehr als 5 bis 10 Exemplare vorhanden.
Exemplare mit dem Originalumschlag werden lediglich im Nietzsche-Haus in Sils-Maria, der Universität Princeton, von Band 1 im Landesmuseum Münster / Westphalen (Sammlung Levin Schücking), von Band 2 der Sammlung Krummel in Naumburg (vorderer Originalumschlag auf den
Vorderdeckel aufgezogen) verwahrt. Ein Exemplar mit allen 4 Teilen ist das Garden Ltd. Exemplar.
Weitere Exemplare sind nicht bekannt. Kein Exemplar mit Originalumschlag in der HAAB, Weimar.
Die Druckgeschichte des Buches ist detailliert beschrieben bei M. B. Brown, F. Nietzsche und sein
Verleger Ernst Schmeitzner, Ffm. 1987, S. 264ff. und W. H. Schaberg, Nietzsches Werke, Basel 2002, S.
123ff.
Was die seltenen Originalumschläge angeht, so machte Nietzsche seinem Verleger in einem Brief
vom 2.4.1883 (Nr. 399) einen Vorschlag für deren Gestaltung: »Was das Titelblatt [gemeint ist der
Umschlag] zu Zarathustra betrifft: so schlage ich diesmal etwas Neues vor, nämlich daß darauf gar
weiter nichts steht als: Also sprach Zarathustra. Sehr groß natürlich und in rother Farbe, auf blaßgrünem Grunde. Wie urtheilen Sie?« Aus dem »blaßgrünen Grunde« ist dann ein helles Blau
geworden und entgegen Nietzsches Vorschlag hat Schmeitzner auch die Verlagsangabe auf den
Umschlag drucken lassen.
Etwa 22,5 : 15,0 cm (Großoktav). – Kollation: Band I: Originalvorderumschlag, 114 Seiten; Originalvorderumschlag, 2 Blätter,
103 Seiten. Unbeschnitten und ebabiert, Kopfschnitt getönt. – Band II: Vorderumschlag und Titelblatt (beide faksimiliert),
1 Blatt, 119 Seiten. Umlaufender Farbschnitt. – In Teil 1 ist der Text von einer einfachen schwarzen Zierlinie, in Teil 2 und 3
von einer schwarzen Doppellinie eingefasst. – Die beiden Einbände in Gestaltung und Größe geringfügig voneinander
abweichend, Band I in den 1920er Jahren entstanden, Band II in neuerer Zeit. – Das letzte Blatt von Teil III rückseitig etwas
gebräunt. – Alle drei Teile innen sehr sauber und fleckenfrei.
Krummel XI, XII, XIII. – Schaberg 36, 37, 38. – WNB 161. – Mette E 34, 35, 36
»Also sprach Zarathustra« ist »das wohl populärste Werk Nietzsches, welches der Autor rückblickend selbst als besonderen Höhepunkt seines Schaffens herausgestellt hat. Es besteht aus einzelnen ›Reden‹ Zarathustras, die von einem mythologischen Erzählrahmen zusammengehalten
werden und weist einen ungewöhnlichen, innovativen Sprachstil auf, der Nietzsche als Meister
und Erneuerer der deutschen Sprache berühmt machte. Inhaltliche Leitbegriffe sind ›Wille zur
Mach‹, ›Übermensch‹ und ›ewige Wiederkehr des Gleichen‹. – Nietzsche wirkte mit seiner Dichtung besonders in der ersten Rezeptionsphase seiner Philosophie um 1900; das Werk beeinflusste unter anderem die Literaturströmungen des Symbolismus und Expressionismus«. (zit. nach
ViaLibri). – Richard Strauss komponierte unter dem gleichnamigen Titel seine berühmte Tondichtung.
Nietzsche erklärte sein opus magnum als das tiefste Buch der Menschheit. Er könne darin nur
unter Tränen lesen (siehe den Brief an Hillebrand vom Mai 1883). Nietzsche arbeitete an seinem
Werk in rasender Geschwindigkeit. Für den ersten Teil benötigte er nur zwei Monate, für den zweiten und dritten nicht mal einen.
112
Dass Nietzsche den Namen des persischen Religionsstifter für sein Werk auswählte, ist wohl nicht
zuletzt Hermann Brockhaus oder gar Richard Wagner zu verdanken, die Nietzsche mit Martin
Haugs Übersetzungen der Sprüche des Zarathustra bekannt gemacht haben dürften. Es wäre
eine Kuriosität der Geschichte, sollte Richard Wagner über den Orientalisten Haug den Impuls für
die Idee des Zarathustra gegeben haben. – Diesen ebenso interessanten Hinweis verdanken wir
dem Hamburger Nietzsche-Sammler Martin Burger.
Laut Krummel hatte Nietzsche Schwierigkeiten mit seinem Verleger, der einen vierten Teil nicht
mehr übernehmen wollte. Nietzsche wollte aber einem neuen Verleger nicht mit einem »vierten
Teil« kommen. Er hatte sich deshalb eine neue dreiteilige Fortsetzung von »Zarathustra« ausgedacht. Es fand sich dafür aber kein neuer Verleger. So ließ er den vierten Teil auf eigene Kosten
und »nicht für die Öffentlichkeit« drucken. (Krummel I, 107)
Nietzsche's spiritual odyssey through the modern world written between 1883 and 1885 is the
great philosopher's personal hymn to solitude and individuality.
»It is, moreover, the critical or destructive aspect of his philosophy that has made a significant
mark on the mind of sophisticated man. He emphasized the important part in all spheres of
human thought and activity played by self-deception, illusion and prejudice, and it is his stark
insistence on the necessity to recognize and ruthlessly to uproot these sinister and treasured falsities that has made him appear unsympathetic to some. In this main aspect of his outlook and in
its reception, similarities with Freud are plainly observable. Thus Spoke Zarathustra glorifies the
›Übermensch‹ (superman). It is a long philosophical prose poem and the most widely known of
his works« (Printing and the Mind of Man 37).
Complete set; all three parts in first edition. – 1886, only 60 to 80 copies of the first editions were
sold. More than 900 copies were used by E. W. Fritzsch for second editions. – Very scarce with original front covers (front cover and title page of Part 3 are facsimiles). – Fine copies, bound in light
half vellum with yellow boards, light blue and gilded spine labels. Volume 1 was bound in the
1920th, Volume 2 in a newer binding.
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Friedrich Nietzsche. Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. In drei Theilen. Leipzig, E. W. Fritzsch [1886]. Halblederband der Zeit mit etwas Rückenvergoldung.
€ 1500
Erste Sammelausgabe der Teile 1–3. – Unter Verwendung der Druckbogen von 1883 und 1884,
gedruckt bei Teubner bzw. Naumann, und neuer, bei Röder, Leipzig, gedruckter Titelblätter. – Von
den jeweils 1000 gedruckten Exemplaren der Erstausgaben wurden 1886 mehr als 900 Exemplare an E. W. Fritzsch verkauft. – Exlibris-Stempel Felix Loesch, Berlin. – Insgesamt sehr schönes
Exemplar in einem durchaus dekorativen Halblederband der Zeit.
22,4 : 14,5 cm (Oktav). 114 Seiten; 2 Blätter, 103 Seiten; 2 Blätter, 119 Seiten. – Kanten und Gelenke leicht berieben, kleiner
Einriss. – Erstes und letztes Blatt leicht gebräunt.
Schaberg 45. – WNB 161 Anmerkung.
221
Wilhelm Dilthey (Geschichtsphilosoph, 1833–1911). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.
Ohne Ort und Datum. Um 1905. 3 Seiten. Oktav.
€ 300
An den Schriftsteller Richard von Schaukal, mit vollem Namen unterschrieben. – Dilthey war um
1900 prominenter Vertreter der »Lebensphilosophie«. Um 1900 war er maßgeblich an der Debatte über den Wert und Sinn der Geisteswissenschaft (in Abgrenzung zu der Naturwissenschaft)
beteiligt. – » […] In den letzteren habe ich bis jetzt im Gedränge der Arbeit von einer Reise nach
dem Süden die Biographie E. T. A. Hoffmann’s und die Gedichte gelesen und ich begreife nun
wohl, daß Sie meiner Schrift Ihre Sympathie entgegen bringen mußten, da mir eine so große Verwandtschaft der Ansichten in ihren Arbeiten begegnet. […] Also nehmen Sie nochmals meinen
ergebensten Dank für Ihren freundlichen Anteil an meiner Arbeit. Sie ist noch wenig beachtet
worden und wenn Sie gelegentlich etwas tun können, das Verständnis derselben zu fördern, so
würden Sie derselben damit einen Dienst erweisen.« – Das im Brief erwähnte Werk »Die Jugendgeschichte Hegels« erschien erstmals 1905.
Mit horizontaler Knickfalte, sonst gut erhalten.
222
Musik – Briefe von und an Joseph Joachim. Gesammelt und herausgegeben von Johannes Joachim und Andreas Moser. Berlin, Julius Bard 1911–1913. Drei Bände. Mit 21 Tafeln und 4 Faksimiles.
Originalpergamentbände mit vergoldeten Rückentiteln und Deckelvignetten.
€ 500
Erste Ausgabe. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf starkem van Gelder-Bütten. –
Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Joseph Joachim (1831–1907) war
einer der einflussreichsten Musiker des 19. Jahrhunderts. Er war schon in jungen Jahren mit Felix
Mendelssohn Bartholdy befreundet und wurde 1852 Königlicher Konzertmeister in Hannover.
Dort lernte er Robert und Clara Schumann, später auch Johannes Brahms und Max Bruch kennen.
1868 ging er nach Berlin und wurde, berufen von Wilhelm I., König von Preußen, erster Rektor der
Hochschule für Musik, deren künstlerische und pädagogische Ausrichtung er entscheidend prägte. Bedeutend ist seine Abkehr von der Wagnerschen Musikauffassung. – Zu den Briefschreibern
und -empfängern zählen seine Ehefrau Amalie sowie Clara Schumann, Gisela von Arnim, Hermann Grimm und viele andere. – Die Tafeln mit Porträts des Künstlers und verschiedener Zeitgenossen, gedruckt nach Gemälden, Photographien und Büsten, und Darstellungen von
Aufführungen des berühmten Joachim-Streichquartetts und eines Konzertabends mit Clara
Schumann (nach Zeichnung von Adolph Menzel). – Die Faksimiles mit Musiknoten, darunter die
»Katzen-Sonate« mit den Zeichnungen von Moritz von Schwind, der wie Joachim zum »Orden der
schwarzen Katze« gehörte. – Band III mit einem Gesamtregister. – Sehr selten.
22,3 : 15,0 cm. XII, 476 Seiten, 2 Blätter; VIII, 478 Seiten, 1 Blatt; VII, 546 Seiten, 3 Blätter. Mit 25 Tafeln. – Vordergelenk von
Band I etwas angeplatzt. – Vereinzelte Seiten (nach den Tafeln) leicht gebräunt, Vorsätze gering stockfleckig.
NDB X, 440f
114
223
Beginn der Moderne – Vom Historismus zum Jugendstil
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Lucien Gautier – A. de Champeaux & F. E. Adam. Paris pittoresque. Ouvrage illustré nombreuses gravures dans le texte et de dix grandes eaux-fortes originales par Lucien Gautier. Paris, J.
Rouam 1883. Türkisfarbener Originalleinenband mit Deckelillustration in Gold- und Schwarzprägung.
€ 400
Erste Ausgabe. – Erschien in der Reihe »Grandes villes de France« in der »Librairie de l’art«. –
Besonders wegen der eindrucksvollen Radierungen von Lucien Gautier (1850–1925) gesuchtes
Werk über die Seine-Metropole. – Der aus der Provence stammende Lucien Gautier reiste 1880–
1883 nach Paris. Seine dabei gewonnenen Eindrücke prägen die zehn großformatigen Radierungen mit den Ansichten von Pont de l’Archevèché, L’Écluse de la Monnaie, Pont des Saint-Pères,
Place Maubert, Rue de Haut Pavé, Rue Gallande, Rue Saint-Julien le Pauvre, Le Petit Bras de la
Seine, Le Quai de Jemmapes und Place du Châtelet et le Boulevard du Palais. – Die Abdrucke sind
in dieser ersten, sicher nur kleinen Auflage, von ausgezeichneter Qualität, gratig und bis in die
kleinsten Schraffuren deutlich und klar gedruckt. – Im Text finden sich 38 weitere, teils blattgroße
Holzstiche nach Vorlagen verschiedener Künstler mit Parisansichten und Szenen des städtischen
Lebens der Zeit. – Sehr schönes Exemplar. Vollständige Exemplare mit allen Radierungen sind im
Laufe der 120 Jahre selten geworden.
44,0 : 31,0 cm. 2 Blätter, 80 Seiten, 1 Blatt. Mit 38, teils ganzseitigen Holzstichillustrationen und 10 Radierungen. – Ecken
gering bestoßen. – Ränder vereinzelt mit kleinen Stockflecken, 1 Randeinriss.
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Wilhelm Pastern (Dekorationsmaler, 1872-1954) . Etwa 100 Blatt Originalzeichnungen und
Aquarelle mit Entwürfen für Tapeten, Teppiche, Wand- und Bodenfliesen, Deckenmalereien,
Raumgestaltungen, Inschriften, Denkmale und Portale. Um 1900–1910 .
€ 3.000
Umfangreiche und eindrucksvolle Sammlung von Originalentwürfen und Mustervorlageblättern
des Krefelder Kirchenmalers Wilhelm Pastern. – Die meist großformatigen Blätter in zahlreichen
Farben gemalt, teils mit Gold gehöht, 20 in schwarzer Tusche, vielfach auf Kartonblätter aufgezogen. – Wilhelm Pastern hatte in Krefeld einen großen Namen, er gestaltete viele Sakralbauten
aber auch private und öffentliche Gebäude. Stilistisch stand er am Übergang vom Historismus
zum Jugendstil, was sich an einer Vielzahl der hier vorliegenden Originale deutlich belegen lässt.
Heinrich Nauen (1880–1940) war einer seiner Schüler. – Die Entwürfe vielfach signiert bzw.
bezeichnet, teils auch mit dem Stempel »Wilhelm Pastern Kirchenmaler Krefeld«.
Verschiedene Formate, lose in Mappe. – Mit Alterungsspuren, teils etwas stockfleckig, ein Blatt zerrissen, einige Randeinrisse.
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Ornamentik – Eigenhändiges Skizzenbuch mit Ornamentzeichnungen von B. Baack, einem
Studenten der Königlich Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Wintersemester
1907/1908. 40 Blätter, davon 38 mit zahlreichen Bleistiftzeichnungen. Querquart. Halbleinenband,
Rücken erneuert.
€ 400
Der Student hörte die Vorlesung »Die Grundformen des Ornaments unter Berücksichtigung der
Naturvorbilder«, gehalten von dem Potsdamer Architekten Fritz Laske (1864–1918), der seit 1885
an der Hochschule lehrte. – Mit eigenhändiger Bestätigung von Fritz Laske, dass »die in diesem
Hefte befindlichen Zeichnungen […] in dem Skizzencolleg […] von Herrn B. Baack selbständig
angefertigt« wurden, datiert 18. III. 1908. – 1 Blatt Inhaltsverzeichnis. – Auf starkem Karton.
25,0 : 20,5 cm. – Im Falz mit Rostspuren der ehemaligen Klammerheftung.
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Ludwig Thomas und A. Heilmeyer. Ignatius Taschner. München, Albert Langen 1921. Originalleinenband mit vergoldetem Titel (E. A. Enders, Leipzig).
€ 400
Erste Ausgabe. – Eins von 450 Exemplaren (Gesamtauflage 500). – Mit einigen Beilagen, darunter
drei Blätter mit Originaltuschfeder- und -bleistiftzeichnungen, signiert und mit dem Stempel
»Nachlass Prof. Ignatius Taschner«, sowie fünf Holzschnitte des Künstlers, darunter vier Neujahrskarten von 1905–1909 und eine Geburtsanzeige der Tochter Taschners. – Ignatius Taschner ist für
die bayerische Kunst der Jahrhundertwende von prägender Bedeutung und wirkte als Bildhauer
und Plastiker, schuf Buch- und Gelegenheitsgraphik und entwarf Verzierungen für Möbel, Öfen
und Türen (»Hauskunst«).
28,2 : 22,5 cm. 53 Seiten, 1 Porträt, 118, teils farbige Tafeln, V Seiten.
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Franz von Bayros – Rudolf Lothar. Erotische Komödien. Eingeleitet von Bruno Frank. Mit drei
farbigen und drei Schwarz-Weiß-Bildern nach Originalen des Marquis Franz de Bayros. Leipzig,
Feuer [1924]. Roter Originalmaroquinband mit reicher Vergoldung. In Originalschuber.
€ 300
Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren, vom Verfasser signiert. – Rudolf Lothar war Feuilletonist, Theaterkritiker und Literaturwissenschaftler. Er zählte in den 1920er Jahren zu den meistaufgeführtesten Lustspieldichtern. – Die Illustrationen von Bayros sind »das letzte, vollendete Werk
des Künstlers« (Brettschneider). – Sehr schönes Exemplar.
26,0 : 19,5 cm. 151 Seiten. Mit 3 Farbtafeln und 3 Textillustrationen. – An den Kapitalen minimal berieben.
Brettschneider 59. – Hayn/Gotendorf IX, 375
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Aubrey Beardsley. Die Geschichte von Venus und Tannhäuser, worein gewebt ist eine genaue
Beschreibung der Sitten am Hofstaate der Frau Venus […]. Eine romantische Novelle. München,
Hans von Weber 1909. Flexibler Originalpergamentband mit grün-goldener Lederintarsie (Carl
Sonntag jun., Leipzig).
€ 300
229
Erste Übersetzung nach dem Originaldruck des Manuskriptes. – Eines von 246 Exemplaren »für
einen privaten Kreis von Subskribenten« (Druckvermerk). – Gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig in Schwarz, Rot und Grün auf Bütten. – »In entzückender Ausstattung hergestellt« (HaynGotendorf ). – Sehr schönes Exemplar.
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24,5 : 18,5 cm. 8 Blätter, 64 Seiten, 2 Blätter.
Hayn-Gotendorf VII, 527 f.
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Marcus Behmer – Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Der Erste Beernhäuter. Nicht
ohne sonderbare darunter verborgene Lehrreiche Geheimniß, […]. Berlin, Brandus 1919. Mit
sechs Radierungen von Marcus Behmer. Handgebundener dunkelviolettfarbener Originalsaffianlederband mit vergoldeten Titeln und Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten, Kopfschnittvergoldung und Dunkelblau-Violett marmorierten Japanbuntpapiervorsätzen (signiert: H. Fikentscher,
Leipzig 1919«).
€ 700
Siebter Nibelungendruck. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe im Ledereinband
(Gesamtauflage 320). – Gesetzt aus der Alten Schwabacher. – Druck des Textes bei Otto von Holten, Druck der Radierungen bei A. Ruckenbrod, beide Berlin. – Auf Nürnberger Bütten. – Von Marcus Behmer stammen die fünf blattgroßen Radierungen, die große Initiale in Rötel, die Titelzeilen
in Holzschnitt sowie die gesamte Typographie einschließlich des berühmten Bären-Zwischenstücks. – »Das bester meiner Bücher […] weil da alles zueinander paßt […] Bärenhäuter ulkig, Kontrast von gewollter Zierlichkeit und burschikoser Aufschneiderei […] so sollten die Illustrationen
wirken« (Marcus Behmer an Gottfried Laske, seinen großen Förderer; zitiert nach Katalog Marcus
Haucke, Berlin 2001). – Marcus Behmer (1879–1958) hatte sich um 1910, spätestens aber mit den
Radierungen zu Voltaires »Zadig« aus dem »Bannkreis« des von ihm hochverehrten Briten Aubrey
Beardsley befreit. Seine Illustrationen zu Voltaire, Runges »Von dem Fischer un syne Fru« und zu
Grimmelshausen zählen zu den Höhepunkten seines Œuvres. – Schönes Exemplar.
19,0 : 12,0 cm. 1 leeres Blatt, 28 Seiten, 2 Blätter, 1 leeres Blatt. Mit 6 Radierungen. – Vorderdeckelkante minimal berieben.
– Vorblatt mit dezentem Besitzvermerk »Bally-Röchling«, wohl der Baseler Industrielle und Firmengründer Alfred B.-R.
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Halbey 7. – Rodenberg 445, 7. – Schauer II, 44 (Abbildung)
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Marcus Behmer. Einbandentwurf »Der erste Beernhäuter«. Bleistiftzeichnung. Um 1920. –
16 Stempelabdrucke, eigenhändig bezeichnet.
€ 800
An den engen Freund Bruno Scheer [1889–1968], »Kunst-Buchbindermeister, Berlin W 10«. –
Bruno Scheer war Schüler von Paul Kersten und Franz Weiße, Mitglied des »Jakob Krause Bundes«
und »Meister der Einbandkunst«. – Die Zeichnung zeigt einen Entwurf zu Grimmelshausens »Der
erste Beernhäuter«. [Bln: Ruckenbrod 1919]«. Der Entwurf, im Format des Originaleinbandes ist
geometrisch konzipiert und visionär bereits an der Neuen Sachlichkeit ausgerichtet. – Das zweite
Blatt mit 16 originalen Abdrucke von Prägestempeln, die nach Entwürfen von Marcus Behmer
von Bruno Scheer gegossen und gefeilt wurden, darunter auch zwei Delphine. Die Abdrucke in
violetter Farbe sind von Behmer eigenhändig nummeriert und die beiden Reihen mit »Stempel
für Bosch-Einband« bzw. »Stempel für Ensor-Einband« bezeichnet und datiert. – Mit eigenhändig
adressiertem Umschlag, rückseitig »Liebe Grüße M.B.« – Dass Marcus Behmer zahlreiche Vergolderstempel für Bruno Scheer entworfen hat, steht außer Frage (vgl. Halbey, in: Philobiblon 1958,
Heft 2, S. 125). – »Die meisten Ausführungen werden durch die Zerstörung von Behmers Wohnung im Krieg verloren sein. […] Von ihm entworfene Prägestempel sind zumindest im Abdruck
überliefert« (Holler/Mildenberger, in: »Leise Superlative. Alexander Olbricht und Marcus Behmer«,
S. 126). – Wir danken Hartmut Erlemann für freundliche Auskunft.
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19,0 : 12,8 cm und 11,5 : 11,0 cm. – Zeichnung geringfügig knitterig.
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Marcus Behmer – Das Hohe Lied Salomos. Mit Holzschnitten von Ludwig von Hofmann. Berlin,
Otto von Holten 1921. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Titel.
€ 300
Zweites Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Eins von 350 Exemplaren (Gesamtauflage 380). – Auf Zandersbütten. – Satz aus der Behmer-Type. – Von den elf Holzschnitten der erste
blattgroß. – In den Jahren 1920–1924 wurden bei Otto von Holten sechs Bücher unter Verwendung der von Marcus Behmer gezeichneten und bei Klingspor geschnittenen Antiqua gedruckt. –
»Ihr geschichtliches Verdienst liegt aber in dem starken Rückhalt, den [die Druckerei] vor und
nach der Jahrhundertwende den frühen Bemühungen der neuen deutschen Buchkunst gegeben
hat« (Schauer I, 196).
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Exemplar 8/20. – Auf Ingres-Bütten. – Marcus Behmer schuf 1925 für eine nie erschienene Ausgabe der Grimmschen Märchen Holzschnitte. Nur zwei Stöcke (»Müller und König« und »Rumpelstilzchen tanzt«) wurden geschnitten, zu den übrigen existierten nur die Entwurfszeichnungen.
Nach diesen schnitt Otto Rohse die Stöcke fertig und druckte alle fünf sowie das Behmersche Signet in zwei Ausführungen. – Alle Blätter am Unterrand von Otto Rohse bezeichnet. – Lt. Schwarz
und Spindler erschienen Suiten zu den elf Vorzugsexemplaren der 1983 erschienenen Buchausgabe und 75 Suiten zur Vorzugsausgabe der Zeitschrift »Sigill« (Folge VIII, Heft 3). Die hier vorliegende Nummerierung nicht feststellbar. – Tadellos erhalten.
29,4 : 19,5 cm. 21 Seiten, 1 Blatt.
Rodenberg 244, 2. – Schauer II, 89 (mit Abbildung)
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Marcus Behmer – Homer. Odyssee. Deutsch von Johann Heinrich Voss. Mit eigenhändig von
Ludwig von Hofmann in Holz geschnittenen Illustrationen. Berlin, Askanischer Verlag 1924. Handgebundener Originalpergamentband mit vergoldeter Deckelvignette, Rückenvergoldung und
Rückentitel in Hellrot.
€ 450
Sechstes Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Eins von 100 römisch nummerierten
Exemplaren der Vorzugsausgabe. – Im Druckvermerk von Marcus Behmer, der Titelholzschnitt
vom Künstler signiert. – Auf starkem Zanders-Bütten. – Unbeschnittenes Exemplar.
30,4 : 23,5 cm. 337 Seiten, 3 Blätter. Mit 51 Holzschnitten. – Vorderdeckel etwas nachgedunkelt.
Schauer II, 43. – Rodenberg 244 Anmerkung
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Marcus Behmer – Homer. Ilias. – Odyssee. – Zwei Werke. Deutsch von J. H. Voss. Mit Holzschnitten von Ludwig von Hofmann. Berlin, Askanischer Verlag 1923 und 1924. Zwei Originalpergamentbände mit vergoldeter Deckelvignette, Rückenvergoldung und Rückentitel in Hellrot.
€ 1.000
Fünftes und sechstes Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Jeweils Exemplar 908 von
1000. – Auf schwerem Bütten. – Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Gut
erhalten.
30,4 : 23,5 cm. 420 Seiten, 4 Blätter. Mit Titelholzschnitt und 46 Textholzschnitten. – 337 Seiten, 3 Blätter. Mit Titelholzschnitt und 53 Textholzschnitten.
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Schauer II, 43. – Rodenberg 244, 5 und Anmerkung
Marcus Behmer – Rumpelstilzchen. Ein Märchen der Brüder Grimm. Holzstiche von Marcus Behmer begonnen 1925, zu Ende geführt 1983 von Otto Rohse. Hamburg 1983. Sieben Holzschnitte.
Lose in Originalumschlag.
€ 200
30,4 : 19,5 cm. 7 Blätter.
Œuvre-Verzeichnis B 329 und 331. – Vgl. Katalog Erlemann 38, Katalog Haucke 54 sowie Schwarz 1.16
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Marcus Behmer. Eigenhändiges Gedicht. Ohne Ort, wohl Berlin, 5. V. 1932. 1 Seite. Oktav.
€ 450
Sechsstrophiges Gedicht »Sera piovosa di maggio« (Regnerischer Abend im Mai), welches Marcus
Behmer wohl am 4. V. 1932 verfasste und am Folgetag, möglicherweise für den im Gedicht Angebeteten, ins Italienische übersetzte. – In den sechs Strophen schildert Marcus Behmer eine von
stürmischem Begehren geprägte Begegnung »Stavi spettando quello che ti vuole. | Mi risponderan tuoi occhi soli | Era lo stesso come spesso come sempre | Quasi lo stesso …ma … la tua bocca!
[…] Stavi spettando quello che ti vuole. | Mi risponderan tuoi occhi soli | Era lo stesso come spesso come sempre | Quasi lo stesso …ma … la tua bocca! […] Mi segue ancora – altri pisciatoio | A
che posti, buio – zitti noi | Nemmeno nostre mani –Accidenti! ??? | Fra mille puttanissimo … ma …
la tua bocca!«. – Bereits 1903 wurde Behmer Mitglied der weltweit ersten HomosexuellenVereinigung in Berlin. 1936 Jahren wurde er wegen Päderastie verurteilt. – Auf einem halben Blatt
Venezuela-Bütten mit Wasserzeichen »MB«.
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Edmund Dulac – William Shakespeare. The Tempest. Comedy with illustrations by Edmund
Dulac. London, Hodder & Stoughton [1908]. Mit 40 montierten Farbtafeln. Originalpergamentband mit vergoldeten Titeln und Illustrationen.
€ 900
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 500 Exemplaren der Vorzugsausgabe, vom
Künstler signiert und nummeriert. – Auf festem, breitrandigem Velin. – Die Abbildungen auf
grüne Kartonblätter geheftet und durch je ein Seidenpapierblatt mit dem entsprechenden Textzitat geschützt. – Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Edmund Dulac
(1882–1953), gebürtiger Franzose, lebte seit 1905 in London. Er »war neben Rackham der erfolgreichste Illustrator des 20. Jahrhunderts in England. […] Die in Aquarell gefertigten Illustrationen
sind von verhalten schimmernder Farbigkeit, doch wird die Zeichnung nach dem Farbauftrag
deutlich herausgeholt« (Bilderwelten 1670 zu Dulacs »Arabian Nights«, siehe Katalognummer
241). – Mit zwei Exlibris. – In der Vorzugsausgabe selten.
29,0 : 22,5 cm. XXIV, 143 Seiten. Mit 40 Farbtafeln und einigen Textvignetten. – Stellenweise etwas stockfleckig.
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Edmund Dulac – Hans Christian Andersen. Stories. With Illustrations by Edmund Dulac. London, Hodder & Stoughton 1911. Brauner Halbmaroquinband der Zeit mit Vergoldung.
€ 180
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Opulenter Druck auf Werkdruckpapier mit in Hellgrün
gedruckten ornamentalen Verzierungen und Bordüren; die 28 farbigen Tafeln auf Kunstdruckpapier gedruckt und auf Tafeln montiert.
28,3 : 22,3 cm. VIII, 250 Seiten, 1 Blatt. 28 blattgroße farbige Illustrationen. – Ränder stellenweise und ebenso das Vorblatt
mit leichten Stockflecken, letzteres mit altem Schenkungsvermerk, sonst schönes Exemplar.
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Iwan Jakowlewitsch Bilibin. Wolga. Risowal I. J. Bilibin St. Petersburg, I. I. Bilibin 1904. Illustrierte
Originalbroschur.
€ 300
Edmund Dulac – Stories from Arabian Nights. Retold by Lawrence Housman with drawings by
Edmund Dulac. Nottingham, Hodder and Stoughton [um 1920]. Mit 20 montierten Farbbildern.
Rostroter Originalleinenband mit Gold- und Schwarzprägung und illustriertem -schutzumschlag.
€ 200
Eine von mehreren in Umfang und Anzahl der Illustrationen voneinander abweichenden Ausgaben der »Arabian Nights«, die seit 1907 erschienen. – Nach den Anzeigen wohl um 1920.
Erste Auflage. – Die großformatige frühe Publikation, erschienen im Verlag des Onkels des Künstlers, ist ausgeschmückt mit fünf farbigen ganzseitigen Illustrationen, farbiger Titel- und Schlussvignette, reicher ornamentaler Verzierung und den beiden Umschlagillustrationen. – Die als
Strichätzungen gedruckten Illustrationen sind in der Platte signiert und datiert (1902–1904). –
»Die Illustrationen […] kennzeichnen die Übergangsphase [zum mehr von der russischen Volkskunst geprägten Stil.] […] Zum ersten Mal schafft Bilibin für dieses Buch rein phantastische Szenerien. ›Vol’ga‹ war als erste Nummer einer Serie von Heldenliedern (›bylini‹) geplant gewesen,
die jedoch nicht weiter gedieh« (Andreas Bode, S. 32). – Selten.
25,3 : 19,0 cm. 319 Seiten. Mit 20 Farbbildern und einigen Textvignetten. – Schutzumschlag fleckig und verfärbt. – Vordergelenk leicht wellig, untere Ecken gering bestoßen. – Vorsatz etwas leimschattig.
Vgl. Bilderwelten 1670
37,3 : 31,0 cm. 16 Seiten. – Umschlagrücken wohl später überklebt und mit kleinen Einrissen.
Bode 7
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Umberto Brunelleschi – Alfred de Musset. La nuit Venitienne. Fantasio. Les caprices de Marianne. Illustrations de U. Brunelleschi. Paris, L’edition d’art H. Piazza 1913. Handgebundener
moderner grauer Maroquinband mit vergoldeten Fileten und Titel, Originalvorderumschlag mit
Illustration in Blau und Gold eingebunden. In privater Leinenkassette.
€ 400
Eins von 500 Exemplaren. – Mit der Stempelsignatur des Künstlers. – Auf »Papier du Japon«. – Die
20 farbintensiven, großformatigen Illustrationen auf Tafeln montiert, dazu drei einfarbige Kopfvignetten sowie Zwischentitelvignetten und Buchschmuck in Türkis und Gold, alle nach Umberto
Brunelleschi (1879–1949). Der italienische Künstler lebte vorwiegend in Paris, arbeitete dort für
verschiedene Zeitschriften, so u. a. für »Journal des Dames et Des Modes« und »Gazette du Bon
Ton«. Bekannt wurde er auch durch seine Theaterdekorationen in der Mailänder Scala und Kostümentwürfe für Josephine Baker. – Seine märchenhaften Buchillustrationen ganz im Stile des
Paris des frühen 20. Jahrhunderts. – Sehr schönes Exemplar.
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30,5 : 23,3 cm. 138 Seiten, 3 Blätter (letztes leer). 20 Farbtafeln. – Nur vereinzelte leichte Stockflecken.
Fanelli/Godoli I, 76
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Edmund Dulac – Sindbad der Seefahrer. Die Geschichte der Prinzessin von Deryabar. Mit Bildern von Edmund Dulac. Potsdam, Müller & Co. um 1920. Handgebundener Originallederband
mit Vergoldung (Werkstatt Otto Dorfner, Weimar).
€ 300
Erste Ausgabe dieser bedeutenden Übertragung. – Bereits 1875 war das Gedicht »Le Corbeau« in
der Übertragung von Mallarmé mit sechs Originallithographien erschienen, von denen hier fünf
in verkleinerter Fassung wiederholt werden.
Eins von 80 Exemplaren auf deutschem Bütten, daneben erschienen 70 Exemplare auf holländischem Bütten in Kalbleder. – Der Einband entstand nach Entwurf von Curt Möller-Fernau in der
Weimarer Fachschule für kunstgewerbliche Buchbinderei unter Leitung von Otto Dorfner. – Dazu:
Der erwachte Schläfer. Die Geschichte von den drei Derwischen. Mit 10 Farbtafeln von Edmund
Dulac. Potsdam, Müller & Co. 1920. Originalhalblederband (etwas fleckig).
24,3 : 16,0 cm. XII, 167 Seiten. Mit Frontispiz, 1 Holzstichillustration und 7 Tafeln. – Einband berieben. – Vereinzelt fleckig,
ein Blatt mit hinterlegtem Ausschnitt (Textverlust).
Vgl. Rauch 7
Siehe auch Katalognummer 329 (Kubin – Poe)
26,5 : 19,3 cm. 2 Blätter, 134 Seiten, 2 Blätter. Mit 14 montierten Farbtafeln. – Rücken gebräunt, Kanten etwas berieben.
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Arthur Rackham – Siegfried Wagner. Der Ring des Nibelungen. Ein Bühnenspiel für drei Tage
und einen Vorabend. Mit Bildern von Arthur Rackham. Frankfurt am Main, Ruetten & Loenning
1910. Zwei Bände. Originalkalblederbände mit reicher Vergoldung.
€ 200
I: Das Rheingold & Die Walküre. – II: Siegfried & Götterdämmerung. – Erste deutsche Ausgabe mit
diesen Illustrationen. – Auf starkem Velin gedruckt, die 64 farbigen Illustrationen auf Kunstdruckpapier und auf Kartonblätter montiert. – Rackhams Aquarelle stehen in ihrer meist märchenhaften Leichtigkeit in deutlichem Kontrast zu vielen anderen zeitgenössischen Illustrationen des
Wagnerschen Rings. – Der Einbandentwurf stammt von Walter Tiemann. – Beigabe: Das Nibelungenlied. Übertragen von Karl Simrock. Einleitung von Max von Boehn. Richard Wagner Gedächtnis-Ausgabe. Berlin, Askanischer Verlag 1933. Mit zahlreichen, teils montierten Abbildungen.
Originalpergamentband. Auf Bütten.
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25,5 : 18,8 cm. 4 Blätter, 172 Seiten, 2 Blätter; 4 Blätter, 196 Seiten, 2 Blätter. Mit zusammen 64 Farbtafeln. – Vereinzelt minimal berieben, Rücken etwas aufgehellt. – Ränder der getönten Tafelkartonblätter leicht gebräunt. – Schönes Exemplar.
Edgar Allan Poe. Les poèmes. Traduction en prose de Stéphane Mallarmé. Avec portrait et illustrations par Édouard Manet. Paris, Léon Vanier 1889. Halblederband der Zeit.
€ 600
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Hugo Salus (böhmischer Dichter, 1866–1929). Eigenhändiges Gedicht »Lebensliedchen«,
mit eigenhändigem Anschreiben, beide mit Unterschrift. Prag, 19. III. 1914. 2 Seiten. Oktav.
€ 400
Im Anschreiben kritisiert Salis » […] Autographensammler, die die Unterschrift von Zeitgenossen
erwünschen, ohne ihre Werke gelesen oder –vermessener Gedanke –sogar gekauft zu haben […]
sind mir stets zuwider gewesen […]«. – Sendet aber, da die Empfängerin und ihr Gatte, dem das
Autograph als Geschenk zugedacht ist, nicht zu dieser Art Sammler gehören, auf dem zweiten
Blatt das vierstrophige Gedicht: »Kind, lerne gehen | Das Köpfchen drehen | Immer mit staunend
schauenden Augen! Denen ist Alles neu und schön, | , Es einzusaugen. || Jüngling, lerne leben […]
|| Mann, lerne stehen […] || Greis, lern lauschen! Der Ewigkeit Rauschen | Hat allen Missklang des
Diesseits vertrieben […]«. – Mit eigenhändig adressiertem Umschlag. – Dazu: Eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift. An die Redaktion des »Münchner Salonblatt«.
Gefaltetes Doppelblatt. – Horizontale Knickfalte.
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Heinrich Vogeler (1872–1942). Aus dem Osten. 60 Kriegs-Zeichnungen aus dem Kriegsgebiet
Karpathen, Galizien-Polen, Russland. Berlin, Nationaler Verlag [1916].. Lose in Originalhalbledermappe mit vergoldetem Titel.
€ 300
Eins von 100 Vorzugsexemplaren, auf dem Titelblatt vom Künstler signiert und nummeriert. –
Kupfertiefdrucke bei O. Felsing, Berlin. – Der Verkauf erfolgte »zugunsten der Nationalstiftung für
die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen«. – Mit einem Doppelblatt mit Titel und Widmung
und einem weiteren Blatt Inhaltsverzeichnis. – 1914 hatte sich Heinrich Vogeler als Freiwilliger bei
den Oldenburger Dragonern gemeldet und kam bald an die russische Front. Dort hat er sich
»einerseits im Kreis von hohen Armeeführern bewegt und an deren privilegiertem Kasinoleben«
teilgehabt, andererseits gewann er an vorderster Front Einblick in die ganze Grausamkeit des
Krieges. »Die Idyllisierung des Krieges, seine Darstellung als eine Art Kegelausflug in Gegenden
wo man sonst nicht hinkommt […] ist unter Künstlern jener Zeit […] keine Seltenheit. […]«. Vogelers »hochgradig ästhetische« Darstellung des Grauens steht bereits im Widerspruch zu seiner
Erfahrungen dieser Zeit, »daß das Volk betrogen wird, daß die vom Kaiser ausgegebene Parole
[…] eine Unwahrheit ist […] und die Masse um des Mehrbesitzes der ›Kapitalisten‹ leidet«. – Diese
Erkenntnisse führen zum »Märchen«, dem Brief an den Kaiser, der darauf folgenden Einweisung in
die Irrenanstalt und seinen links-revolutionären Publikationen der nächsten Jahre. (vgl. Bernd
Stenzig, in: »Worpswede-Moskau«, Ausstellungskatalog Worpswede 1989, Seite 114ff.).
43,0 : 33,5 cm (Mappenformat). – Mappe leicht berieben, Rücken fehlt teilweise. – Textblätter und vereinzelte Ränder
stockfleckig. – Ränder des Doppelblatts etwas geknickt.
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Erste Ausgabe. – Eins von 1600 Exemplaren. – Bis heute unübertroffenes Standardwerk zur Buchkunst der klassischen Moderne. Der Bildteil mit 490 Abbildungen und bibliographischen Angaben.
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Georg Kurt Schauer. Deutsche Buchkunst 1890 bis 1960. Zwei Bände. Hamburg, MaximilianGesellschaft 1963. Text- und Tafelband. Originalleinenbände.
€ 150
30,5 : 21,5 cm. 297 Seiten, 2 Blätter; 3 Blätter, 32 Seiten, 163 Tafeln, 1 Blatt. – Rücken stark gebräunt.
Heinrich Vogeler. Dir. Gedichte. Berlin, im Verlage der »Insel« bei Schuster und Löffler 1899. Mit
zahlreichen Illustrationen, Bordüren und Vignetten von Heinrich Vogeler. Originalhalbpergamentband mit Buntpapierdeckelbezügen und Deckelschild.
€ 200
Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung. – Auf Insel-Bütten. – Mit den berühmten gelbgrünen Lilien-Vorsatzpapieren. – Heinrich Vogeler stand Illustrationsaufträgen skeptisch, ja ablehnend gegenüber. – Seine Zeitgenossen waren begeistert, Rilke schrieb »Es ist eine
Nebenerscheinung dieser eigentümlichen Entwicklung Heinrich Vogelers, daß sie ihn ganz
besonders befähigt hat, Bücher zu schmücken«. – Vogeler »brachte die empfindsame und
zugleich gegenständliche Richtung des Jugendstils zu vollkommenem Ausdruck. Die von ihm
selbst verfaßten und niedergeschriebenen Verse des Bandes ›Dir‹ von 1899, feinstrichig, schlank
und dicht, bilden die wahre Mitte des rahmenden Liniengespinstes aus Blütengewächsen und
Geäst« (Schauer I, 47).
24,3 : 18,5 cm. 32 Blätter (erstes und letztes leer). – Deckelbezüge leicht gebräunt und an den Kanten leicht berieben,
sonst und besonders innen sehr schön erhalten.
Sarkowski 1842 (nennt 1900). – Schauer II, 12
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Heinrich Vogeler-Worpswede. Dir. Gedichte. (Siebentes und achtes Tausend). Leipzig, Insel 1922.
Mit zahlreichen Illustrationen, Bordüren und Vignetten von Heinrich Vogeler, alle koloriert. Originalhalbleinenband mit hellgrün und rot illustrierten Deckelbezügen.
€ 1.500
Neben den 40 Exemplaren der Vorzugsausgabe von 1899 hat Vogeler wohl auch aus den Nachauflagen, zumindest denen auf besserem Papier wie hier vorliegend, einige wenige Exemplare
eigenhändig koloriert. – Sehr schönes Exemplar eines der typischsten Bücher des deutschen
Jugendstils. – Von Vogeler kolorierte Exemplare sind sehr selten.
24,3 : 18,5 cm. 32 Blätter (erstes und letztes leer).
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Sarkowski 1842 A. – Schauer II, 12.
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Pressendrucke, bibliophile Ausgaben und Einbände des frühen 20. Jahrhunderts
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Ashendene Press – Francesco di Assisi. Un Mazzetto Scelto di Certi Fioretti del Glorioso
Poverello di Cristo San Francesco di Assisi Insieme col Cantico al Sole del Medesimo. Chelsea,
Ashendene Press 1904. Mit 10 Holzschnitten von William H. Hooper nach Charles M. Gere und 22
roten Holzschnitt-Initialen von Graily Hewitt. Handgebundener moderner, hellbrauner NigerMaroquinband mit Deckelillustrationen und Rückentitel in Blindprägung und Steh- und Innenkantenvergoldung (signiert: Eberhardt). In der dazu gehörenden Halblederkassette mit vergoldeten Titeln und Marmorpapierbezügen und Wildlederinnenseiten.
€ 10.000
Laut Franklin und Tomkinson eins von 20 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf blütenweißem
Kalbspergament. Daneben erschienen 125 Exemplare auf Papier; Franklin nennt darüber hinaus
noch drei Exemplare auf Japan. – Satz aus der seit 1902 neu verwendeten Subiaco Type. – Zweispaltig in Rot und Schwarz auf der Handpresse gedruckt von St. John und Cicely Hornby unter
Mitwirkung von Meysey Turtun und G. Faulkner. – Initialen, Kapitelüberschriften und Randkommentare in Rot gedruckt. »With fine use of red in the text and shoulder notes this was an advance
upon anything attempted at the Press before. The vellum copies are especially fine« (C. Franklin).
– Die Initialen von Graily Hewitt wurden von den Original-Holzstöcken gedruckt.
1893 weilte C. H. St. John Hornby als Gast William Morris’ in der Kelmscott Press. Ein Jahr später
gründete er in Hertfordshire seine eigene Presse und benannte sie nach dem Haus seiner Familie
»Ashendene«. Bis 1902 verwendete er verschiedene Schriften, ab dem berühmten »AshendeneDante« (1902), der sich in seiner Druckqualität und Bedeutung mit dem »Kelmscott-Chaucer« und
der »Doves Press-Bible« messen kann, kam für ein Vierteljahrhundert ausschließlich die nach Entwürfen von Emmery Walker und Sydney Cockerell von E. P. Prince für Hornby geschnittene »Subiaco Type« zum Einsatz.
Gerade durch den korrekten zweispaltigen Satz ein Meisterstück moderner Pressendruckkunst. –
In einem herausragenden Handeinband von Fritz Eberhardt (1917–1997), einem Schüler von
Ignatz Wiemeler, Rudo Spemann und Hermann Zapf, der seit den frühen 1950er Jahren zusammen mit seiner Frau Trudi in den USA ansässig und tätig war. »It is the importance of tactility in
Fritz’s work: these are books which demand to be touched as much as to be looked at. Second is
the use of lettering, well spaced and integrated into the overall design. In the final analysis, however, for all their technical and formal excellence, Fritz’s bindings are never mechanical or contrived.
They exhibit that quality of disciplined freedom which is the touchstone of craft and art« (Don
Rash). – Die Blindprägung, über beide Deckel reichend, zeigt den Hl. Franz von Assisi mit verschiedenen Tieren. Die Japanpapiervorsätze des Einbandes (Vögel am Himmel) und die Marmorpapierbezüge der Kassette stammen wahrscheinlich von Trudi Eberhardt. – Der Einband ist
zwischen November 1980 und Juli 1981 entstanden, wie aus den beiliegenden Briefen an den
bekannten Sammler und Auftraggeber dieser Bindearbeit Stuart B. Schimmel hervorgeht. – Die
originale flexible grüne Kalbpergament-Einbanddecke der W. H. Smith Bindery mit drei grünen
Schließbändern liegt der Kassette bei.
29,5 : 21,5 cm. 4 leere Blätter, 2 Blätter, 40 Seiten, 4 leere Blätter. Mit 10 Holzschnitten im Text und 22 roten Holzschnitt-Initialen.
Hornby XIX (mit Abbildung). – Ransom I, 204.20. – Tomkinson 5, 20. – Franklin, The Ashendene Press, S. 237. – Franklin2, The
Private Presses 223 (mit Abbildung). – Rodenberg I, 25. – Katalog Tenschert XXVIII (Ashendene Press) 44 (mit Abbildung
dieses Exemplars)
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Ashendene Press – Lucius Apuleius. The XI. Bookes of the Golden Asse. Containing the Metamorphosie of Lucius Apuleius interlaced with sundry pleasant and delectable tales: With an excellent narration of the marriage of Cupid and Psyches set out in the fourth, fifth, and the sixth
bookes translated out of Latine into English, by William Adlington. Chelsea, Ashendene Press
1924. Mit handgeschriebenen und Holzschnitt-Initialen von Graily Hewitt. Handgebundener dunkelgrüner Maroquinband mit vergoldeten Titeln, Fileten und Fleurons (signiert: W. H. S[mith]). In
einer –etwas später –handgearbeiteten dunkelroten Leinwandkassette mit vergoldetem Rückentitel und -schild aus Saffianleder (signiert: Sangorski & Sutcliffe)
€ 15.000
Laut Franklin und übereinstimmend mit dem Druckvermerk eins von 16 Exemplaren auf Kalbpergament, daneben wurden 165 Exemplare auf Papier gedruckt, allesamt von St. J. Hornby in der
Subiaco Type auf der Handpresse. – Zwischentitel, Randglossen und einige Zeilen sowie das große Pressensignet auf dem letzten Blatt in Rot gedruckt. – Die 36 roten und sechs blauen Initialen
wurden von Graily Hewitt geschnitten und von den Originalstöcken gedruckt. Die großen Eingangsinitialen jedes der elf Bücher des Apuleius wurden bei den Vorzugsexemplaren von Hewitt
mit der Hand eingemalt und mit Gold gehöht. Hornbys Hauptaugenmerk gilt auch bei diesem
Druck wieder ganz der Wirkung der Typographie und dem Zusammenspiel von Farben und Material.
»This story is archetypally Pre Raphaelite taste […] appeared time and again in various forms from
the private presses; Burne Jones illustrated it, Morris cut his designs on wood. The undecorated
Ashendene edition is best of them all […]« (C. Franklin).
Tadellos schönes, unbeschnittenes Exemplar. – Mit dem kleinen rot-goldenen Lederexlibris der
Garden Ltd.
30,8 : 21,3 cm. 2 leere Blätter, VII, 230 Seiten, 1 Blatt, 2 leere Blätter. 11 handgeschriebene Initialen in Gold und 42 Holzschnitt-Initialen. – Kassette kaum merklich fleckig.
Hornby XXXIII (mit Abbildung). – Tomkinson 8, 36. – Ransom I, 206.36. – Franklin, The Ashendene Press 241. – Franklin2, The
Private Presses 217. – Katalog Tenschert XXVIII (Ashendene Press) S. 75 (mit Abbildung). – Sotheby’s: »The Collection of The
Garden Ltd.«, 246 (mit Abbildung dieses Exemplars)
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Avalun-Drucke – Henry Beyle-Stendhal. Die Äbtissin von Castro. Mit dreizehn Radierungen
von Alois Kolb. Hellerau, Avalun 1924. Originalhalbpergamentband (E. A. Enders, Leipzig). € 150
34. Avalun-Druck. – Eins von 150 Exemplaren in Halbpergament, entgegen dem Druckvermerk
dieser nicht signiert. – Sehr gut erhalten.
31,0 : 24,0 cm. Mit 13 Radierungen, davon 6 blattgroß und rückseitig unbedruckt.
Rodenberg 338, 34. – Sennewald 24, 4.
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Bremer Presse – Heinrich von Kleist. Robert Guiskard. Herzog der Normänner. Fragment aus
dem Trauerspiel. Tölz 1919. Handgebundener Originalpergamentband mit Vergoldung (Bremer
Binderei, Frieda Thiersch).
€ 200
Eins von 270 Exemplaren auf Bütten. – Handpressendruck. – Satz aus Antiqua, der 1913 geschnittenen ersten Druckschrift der Presse. – Titel und Initialen von Anna Simons. – Der zweite Druck
nach dem Umzug nach Bad Tölz, wo die 1913 in Bremen begründete Presse in dem Landhaus betrieben wurde, das sich Thomas Mann hatte bauen lassen. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar.
27,0 : 17,5 cm. 26 Seiten, 2 Blätter. – Deckel leicht verzogen.
Lehnacker 4. – Rodenberg 57, 4. – Schauer II, 68.
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253 f
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Cranach-Presse – Edward Gordon Craig. Acht Holzschnitte zu »Hamlet«, davon zwei monogrammiert. Weimar um 1926/1930. Lose in schwarzer Leinenmappe.
Die ausdrucksstarken figürlichen Holzschnitte Craigs waren, neben der von Harry Graf Kessler
gestalteten Typographie, das entscheidende Moment für die Entstehung eines der bedeutendsten Bücher des 20. Jahrhunderts. – Es existieren neben den Extrasuiten der Vorzugsausgaben
auch Einzeldrucke der Holzschnitte auf dünnem gelben Japanpapier. – Die vorliegenden Holzschnitte wurden in der deutschen Ausgabe von 1926 auf den Seiten 5, 50, 119, 122, 142, 145, 156
und 170 verwendet.
Ca. 36 : 24 cm (Blattformate). – 2 Blätter leicht stockfleckig.
Brinks, Cranach-Presse, Seiten 326/327. – Vgl. Müller-Krumbach 48
253 a Geist (Hamlets Vater)
€ 200
253 b König Claudius und Königin
€ 200
253 c Hamlet mit der Leiche des Polonius
€ 200
253 d König Claudius
€ 200
253 e Ophelia
€ 200
253 f Die tote Ophelia. – Monogrammiert
€ 300
253 g Trauernde. – Monogrammiert
€ 300
253 h Ein Edelmann
€ 200
254
Cranach-Presse – Max Goertz. Zwei Novellen. Weimar 1928/1929. Originalhalbpergamentband
mit in Braun gedruckten Titeln.
€ 400
Eins von 60 Exemplaren auf handgeschöpftem Maillol-Kessler-Büttenpapier. – Als Manuskript
gedruckt auf der Cranach-Presse unter Leitung von Harry Graf Kessler von Max Kopp in Kleinschreibung aus der Caslon-Antiqua und -Kursiv gesetzt und gedruckt. – Die in Orange gedruckten
Initialen und der Titel wurden von Eric Gill geschnitten, die Initialen von Aristide Maillol ornamentiert. – »Das sehr sorgfältig gestaltete Buch schließt sich in seiner äußeren Form eng an den
vorausgegangenen Tizian-Druck an, dessen anmutige Leichtigkeit jedoch durch betonte Strenge
ersetzend« (Müller-Krumbach S. 56). – Max Kopp war Geschäftsführer der Cranach-Presse und mit
Kessler befreundet. Die beiden Novellen die letzte Veröffentlichung des Verfassers. Der Band
wurde als eines der fünfzig schönsten Bücher des Jahres 1929 ausgezeichnet. – Selten.
26,7 : 18,2 cm. 1 Blatt, 83 Seiten, 1 Blatt. Mit 3 farbigen Initialen. – Wie meist etwas stockfleckig.
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Müller-Krumbach 47. – Brinks 72. – Rodenberg NT 493. – Schauer II, 75.
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Cranach-Presse – Zwei Einzelblätter auf Pergament aus »Vergil. Eclogen«. Mit zwei Holzschnitt-Vignetten von Aristide Maillol. Weimar 1913/1926. 32,0 : 24,0 cm.
€ 300
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1926 erschien, durch den ersten Weltkrieg und Kesslers private Schwierigkeiten verzögert, die
lateinisch-deutsche Ausgabe der Eclogen des Vergil. Die Arbeiten dazu reichen bis ins Jahr 1913
zurück, Kesslers Streben nach einer idealen Syntheses zwischen Illustration und Text, seine Arbeiten am Satz und Satzanordnung spiegeln sich in zahlreichen Probedrucken. – Neben den 250
Exemplaren auf Bütten und 36 Exemplaren auf Seidenpapier wurden acht Exemplare auf Pergament gedruckt. Auch bei diesen wurden einzelne Blätter über die Auflage hinaus abgezogen. –
Hier die Seiten 29/30 und 83/84 mit den beiden kleinen Holzschnittvignetten von Aristide Maillol.
– Vergleiche die folgende Katalognummer.
Daphnis-Drucke – Johann Wolfgang von Goethe. Die Geheimnisse. Ein Fragment. Berlin-Charlottenburg 1917. Handgebundener Pergamentband mit vergoldeten Titeln und Fileten (signiert:
Maria Lühr, Berlin).
€ 200
Eins von 100 Exemplaren. – Privatdruck von Alfred Hoennicke »für einige Freunde seiner »Daphnis-Drucke«. – Satz aus einer Schwabacher Type des 16ten Jahrhunderts. – Druck auf der Handpresse von Joh. Enschedé en Zonen in Haarlem auf starkem van Gelder-Bütten. – Der Einband
stammt von Maria Lühr (1874–1969). Nach ihrer Ausbildung in den traditionsreichen Buchbindereien Collin, Berlin, und Cobden-Sanderson in England wurde sie die erste deutsche Buchbindermeisterin. Von 1913–1957 betrieb sie ihre eigene Werkstatt in Berlin selbständig und war
Ehrenmitglied des Bundes »Meister der Einbandkunst« (vgl. Moessner/Kriechel S. 73).
27,2 : 21,5 cm. 30 Seiten, 1 Blatt. – Etwas verzogen.
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Rodenberg 324.
Cranach-Presse – Zwei Einzelblätter auf Pergament aus »Vergil. Eclogen«. Mit einem Holzschnitt von Aristide Maillol. Weimar 1913/1926. 32,0 : 24,0 cm.
€ 500
Hier die Seiten 49/50 und 51/52 mit einem kleinen Holzschnitt von Aristide Maillol.
257
Cranach-Presse – John Dieter Brinks. Das Buch als Kunstwerk. Die Cranach Presse des Grafen Harry Kessler. Zweite Ausgabe. Laubach und Berlin, Triton 2005. Originalleinenband mit
Schuber.
€ 150
Eins von 350 Exemplaren. – Neben der Bibliographie von Renate Müller-Krumbach das Standardwerk zu einer der bedeutendsten deutschen Pressen des 20. Jahrhunderts. – Mit Beiträgen von
Renate Müller-Krumbach, Anne Hyde Greet, Lindsay Newman, Thomas Föhl und Gunnar A. Kaldewey. – Mit einem Katalog der Presse sowie zahlreichen Abbildungen von Einband- und Druckvarianten. – Tadellos.
30,5 : 24,5 cm. 453 Seiten, 1 Blatt. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen.
258
Aristide Maillol – Publius Vergilius Maro. Les Géorgiqves. Texte latin et version française de
l’Abbé Jacques Delille, gravures sur bois d’Aristide Maillol. Tome prémier et séconde et Suite de
bois originaux. Paris, Philippe Gonin 1937–1943 (1950). Zwei Bände und eine Suite. Mit zweimal
122 Holzschnitten. Zwei handgebundene braune Halbmaroquinbände und eine -mappe in -schuber (Roland Meuter, Ascona).
€ 2.500
Eins von 750 Exemplaren. – Mit einer Suite der 122 Holzschnitte, in Schwarz gedruckt auf 72 Blättern und in Originalumschlag mit einem in Rot gedruckten Holzschnitt. Die Suiten in Rot und in
Schwarz erschienen zu den 100 Vorzugsexemplaren. – Auf Maillol-Gonin-Bütten mit den beiden
schönen Wasserzeichen. – Unter den Holzschnitten einige Initialen und eine Reihe kleiner, fast
zierstückartiger, die Mehrzahl jedoch groß und in der Formensprache des späten Maillol. – Auch
diese Ausgabe benötigte einige Jahre bis zum Abschluss. – Eines der schönsten Bücher des französischen Künstlers. Das letzte und künstlerisch reifste Werk von Maillol ergänzt seine Holzschnitte zu den Eclogen des Vergil, die bereits 1913 für die Ausgabe der Cranach-Presse entstanden.
Einband: Handeinbände von Roland Meuter, Ascona: Die Textbände in braunem Halbmaroquin
mit vergoldeten Rückentiteln, punzierter Kopfschnittvergoldung und marmorierten Deckelbezügen. Die Originalumschläge sind eingebunden. – Die Chemise für die Extrasuite in Halbmaroquin
mit den gleichen Bezugspapieren. – In seidengefüttertem Schmuckschuber mit Furnierpapierbezügen und Lederkanten. – Tadellos.
32,5 : 24,0 cm. 1 Blatt, 174 Seiten, 1 Blatt; 1 Blatt, 154 Seiten, 1 Blatt. Mit 122 Holzschnitten im Text und 122 Holzschnitten
als Suite. – Nur ganz vereinzelt unbedeutend stockfleckig.
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Rauch 144. – Garvey 175
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Handgebundener schwarzer Maroquinband der Leipziger Buchbinderei Hübel & Denck mit
vergoldeten Bordüren auf Deckel- und Innenkanten sowie vergoldetem Rückentitel. – Inhalt:
Georg A. Mathéy – Felix Hübel. Odysseus und Kirke. Eine dramatische Rhapsodie. Mit Radierungen
von Georg A. Mathéy. Leipzig, Hübel & Denck 1922. Im Originalschuber.
€ 400
Eins von 200 Exemplaren. – Auf Bütten. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Satz und
Druck unter Leitung des Künstlers in den Werkstätten der Staatlichen Akademie für graphische
Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. – Druck der Radierungen bei Giesecke & Devrient in Leipzig.
Der Originaleinband des Werkes stammt von Felix Hübel, dem Sohn des Leipziger Buchbinders
Friedrich Hübel. Er erlernte u. a. in der Doves Bindery von Cobden-Sanderson die Kunst des Handeinbandes. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig baute er die Handbinderei der väterlichen Firma
aus und übersetzte unter anderem Douglas Cockerells »Bookbinding and the care of Books«.
26,4 : 17,8 cm. 19 Seiten, 1 Blatt. Mit 2 Radierungen, 1 blattgroß als Frontispiz.
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Blauer Maroquinhandeinband mit grüner Lederintarsie von Hugo Peller, Solothurn. – Inhalt:
Les cantiques spirituels de Saint Jean de la Croix. Paris, Le Sept 1958.
€ 450
Eins von 157 Exemplaren auf Vélin d’Rives. – Gesetzt aus großen Versalien der Astrée und mit
blau-weißen Initialen. – Ohne die Farblithographien von Alfred Manessier. – Im Druckvermerk
vom Künstler signiert. – Schöner Handeinband mit vergoldeten Steh- und Innenkantenfileten
und schwarz gestrichenen Vorsatzpapieren. – Mit eingebundenem Originalvorderumschlag. –
Der Handeinband ist nach unserem Kenntnisstand ein Unikat. – In Kassette.
50,7 : 38,3 cm. 35 (statt 57) Seiten, 2 (statt 3) Blätter. – Vordergelenk mit kleinem Einriss des Leders.
Vgl. Garvey 176
260
260
Handeinband nach Entwurf von Franz Weiße oder Anton Kling. Roter Maroquinband mit reicher ornamentaler Vergoldung (signiert: Meyer & Dohrn, Hamburg). – Inhalt: Platon. Phaidon oder
Das Gespräch über die Seele. Hamburg, Hamburger Presse 1920.
€ 800
6. Druck der Hamburger Presse. – Eins von 500 Exemplaren. – Gesetzt aus der Czeschka-Antiqua. –
Die Schrift wurde von Carl Otto Czeschka (1878–1960) entworfen und 1917 erstmals vorgestellt.
Czeschka war wie Anton Kling (siehe unten) ein wichtiger Vertreter der Wiener Werkstätten und
wohl mit diesem nach Hamburg an die Kunstgewerbeschule gegangen. Von besonderer Bedeutung sind seine Glasfenster, von denen die im Treppenhaus der heutigen »Hochschule für Bildende Künste« den Krieg überstanden haben. – Wie alle Bücher der Hamburger Presse gedruckt in
der Offizin Paul Hartung.
Beide Deckel mit schwungvollen Goldfileten und fleuralen Zierstücken. Die Deckel-, Steh- und
Innenkanten werden von einer doppelten Goldfilete verziert, die Innenkanten zudem mit vergoldeten Punkten. – Hervorragender Handeinband der Hamburger Buchbinderei Meyer & Dohrn, die
wohl nur von 1918/19 bis 1924 arbeitete. Diese Werkstatt »brachte unter künstlerischer Mitarbeit
Anton Klings gute Lederarbeiten heraus« (Meier-Oberist, Das neuzeitliche hamburgische Kunstgewerbe. 1925. S. 327 und 351). – Die Einbände der Hamburger Presse stammen lt. Rodenberg
von Franz Weiße. Er lehrte an der Hamburger Kunstgewerbeschule am Lerchenfeld und gehörte
1923 neben Otto Dorfner, Otto Pfaff und Ignatz Wiemeler zu den Begründern der Vereinigung
»Meister der Einbandkunst«, deren Vereinsnamens er »erfand«. – Der Entwurf des Einbandes
könnte auch auf Anton Kling (1881–1963) zurückgehen. Dieser war seit 1908 Professor an der
Hamburger Kunstgewerbeschule und von 1918 bis 1923 künstlerischer Leiter der »Hamburger
Presse«. – Exlibris Carl Hormann d. J., radiert von Otto Thämer. – Einbände der Werkstatt »Meyer &
Dohrn« sind sehr selten. – Tadellos erhalten.
25,5 : 17,5 cm. 115 Seiten, 2 Blätter (1 leer). – Im Falz etwas knapp eingebunden.
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Rodenberg 156, 6. – Vgl. Schauer II, 83
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Blauer Maroquinband von Roland Meuter, Ascona, mit roter Lederintarsie, Blindprägung
und vergoldeten Fileten und Rückentitel. – Inhalt: Homer. Drei Gesänge aus der »Odyssee«.
Grotte der Kalypso | Das Totenreich | Der Freiermord. Mit einem Essay von Johannes Poethen und
Holzschnitten von Markus Vallazza. Meran, Edition S 2002.
€ 4.500
Eins von nur 30 Exemplaren, daneben erschienen fünf Exemplare »h.c.«. – Handsatz aus der
Schneidler Mediaeval und Kursiv, entworfen 1937 von Ernst Schneidler für die Bauersche Gießerei. –
Gedruckt auf der 1985 von Siegfried Höllrigl und Thomas Reichhalter begründeten Handpresse in
Bozen. – Auf Alcantara-Bütten von Cartiera Sicars. – Die Holzschnitte entstanden 1999–2002. – Die
drei roten Initialen sind Linolschnitte von Svato Zapletal. – Der Band enthält ein Essay von Johannes Poethen, einen Brief des Künstlers an die Offizin, 15 große Holzschnitten, jeweils signiert und
nummeriert, die drei Gesänge und ein Nachwort des Pressenbegründers.
Die Segel und die rot-goldene Linie, die sich von der Innenkante des Vorderdeckels bis zum
Unterrand desselben und von dort weiter auf den Hinterdeckel zieht, erinnert an die Irrfahrt des
Helden. – Mit vergoldeten Fileten auf den Kapitalen, den Steh- und Innenkanten. – In handgefertigter Kassette mit blauem Maroquinrücken mit vergoldetem Rückentitel und hellen Leinenbezügen. – In den Innendeckel eingelassen ein Originalholzstock, der wohl ursprünglich für den hier
nicht vorhandenen Umschlag Verwendung fand. – Tadellos erhalten.
40,8 : 30,0 cm. XXIV Seiten, 15 Holzschnitte, 76 Seiten, 1 Blatt. 5 Zwischenblätter.
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Handeinband von Roland Meuter, Ascona, mit grünen, geprägten Japanbütten-Deckelbezügen und schwarzem Maroquinrücken. – Inhalt: Eurydike. Beschworene Schatten abgeschiedener Frauen. Eine Anthologie aus sechs Jahrhunderten, gesammelt von Wilhelm Fraenger.
Mannheim 1933.
€ 450
Dritte Jahresgabe der Mannheimer Bibliophilen-Gesellschaft. – Mit Texten von Rilke, Goethe, Baudelaire, Hölderlin u. a. – Gesetzt aus der Wallauschrift von Rudolf Koch, gedruckt bei Gebr. Klingspor, Offenbach. – Auf Japanbütten. – Als Blockbuch gebunden. – Scholem/Schönberg 189: »Die
Mannheimer Tagung [der Maximilian-Gesellschaft] fand nicht statt. Der schöne Druck soll, bis auf
die Exemplare der Stifter des Druckes, eingestampft worden sein«. Das Werk wurde 1937 auf der
Pariser »Buch-Weltausstellung « mit dem »Grand Prix« ausgezeichnet. – Das durch das Schöpfsieb
stark strukturierte Japan-Bezugspapier mit blindgeprägter Deckelvignette und Titel. – In der Originalleinenkassette mit dem aufgezogenem Rücken des Originalumschlags. – Tadellos erhalten.
36,7 : 25,0 cm. 53 Seiten, 4 Blätter (2 leer).
Einband des Dorfnerschülers und Bauhäuslers Paul Klein – Siehe Katalognummer 449
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Ernst Ludwig-Presse – William Shakespeare. Sonette. Übertragen von Eduard Saenger. Jubiläumsausgabe 1609–1909. Leipzig, Insel 1909. Leuchtend roter Originalmaroquinband mit vergoldeten Titeln.
€ 300
Sechstes Buch der Ernst Ludwig-Presse. – Eins von 40 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japanpapier. – Gesetzt aus der Kleukens-Antiqua. – Den Titel und die durchgehend in Rot gedruckten
Initialen entwarf Friedrich Wilhelm Kleukens. – Handpressendruck von Friedrich Wilhelm und
Christian Heinrich Kleukens sowie Sven Lundgren. – Sarkowski kennt Ledereinbände nur für die
Ausgabe auf Old Stratford-Bütten. – Seltene Variante, innen tadellos erhalten.
23,3 : 15,5 cm. 44 Blätter (erstes leer). – Kapitale stärker berieben.
Stürz 6. – Sarkowski 1598. – Rodenberg 74, 6. – Schauer II, 63
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Ernst Ludwig-Presse – John Keats. Gedichte. Übertragen von Gisela Etzel. Leipzig, Insel 1910.
Weinroter Originalkalblederband mit vergoldeten Titeln.
€ 500
Neuntes Buch der Darmstädter Ernst Ludwig Presse. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf starkem Japanpapier. – Satz aus der Korpus Ingeborg-Antiqua. – Den Titel und die durchgehend in Grün gedruckten Initialen entwarf Friedrich Wilhelm Kleukens. – Neben Lord Byron
und Shelley war John Keats (1795–1821) der wohl wichtigste Dichter der englischen Romantik. –
Erste Ausgabe dieser Übertragung. – Schönes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.
23,2 : 16,0 cm. 154 Seiten, 3 Blätter (letztes leer). – Rücken minimal berieben.
Stürz 9. – Sarkowski 894. – Rodenberg 75, 9. – Schauer II, 63
267
Ernst Ludwig-Presse – Emile Verhaeren. Die geträumten Dörfer. Deutsche Nachdichtung von
Erna Rehwoldt. Leipzig, Insel 1911. Flexibler weinroter Originalkalblederband mit vergoldeten
Titeln. Mit Umschlag und Schuber.
€ 500
266
267
14. Buch der Ernst Ludwig-Presse. – Erste deutsche Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauflage 550). – Sehr schönes Exemplar, der fragile Einband durch
originalen Schutzumschlag und Schuber vollkommen tadellos.
19,7 : 13,0 cm. 66 Seiten, 2 Blätter.
Stürz 14. – Sarkowski 1820. – Rodenberg 74, 14. – Schauer II, 63
268
Ernst Ludwig-Presse – Christian H. Kleukens. Die Handpresse. Darmstadt 1926. Originalpappband mit vergoldeter Deckelvignette und Rückentitel.
€ 100
Eins von 125 Exemplaren. – Frühlingsgeschenk für den Freundeskreis der Ernst Ludwig-Presse. –
Gesetzt aus der Shakespeare-Type. – Gedruckt auf Bütten. – Christian Heinrich Kleukens übernahm 1907 die Druckleitung der Ernst Ludwig-Presse (»sämtliche bisher erschienenen Bücher der
Ernst Ludwig-Presse sind von ihm gesetzt und gedruckt«; Rodenberg S. 73) und gründete 1919
die Kleukens-Presse.
25,5 : 18,2 cm. 8 unnummerierte Blätter. – Rücken gebräunt, Deckel leicht fleckig.
Stürz 102 a. – Rodenberg 499
269
Johannes Holtz – Johann Wolfgang von Goethe. Faust. Eine Tragödie. Geschrieben von Johann
Holtz, Flensburg. Frick, Grafisches Institut 1976. Faksimile. Originalpergamentband mit Vergoldung.
€ 300
Eins von 1976 Exemplaren. – Als Vorlage diente die Ausgabe von 1920, die nach der Handschrift
von Johann Holtz lithographiert wurde. – Mit dem illustrierten Titel, zahlreichen Vignetten, Bordüren und Initialen in Gold und verschiedenen Farben. – Hervorragend erhalten.
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37,8 : 25,0 cm. 80 Blätter.
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Zweite Werkausgabe im Inselverlag, inhaltlich nahezu übereinstimmend mit der »GroßherzogWilhelm-Ernst-Ausgabe« von 1905–1917. – Die Titelschrift entwarf für diese Ausgabe Anna
Simons, die Einbandentwürfe sind eine Gemeinschaftsarbeit von Walter Tiemann und E. R. Weiß. –
Dünndruckausgabe mit Kopfschnittvergoldung. – Vollkommen makelloses Exemplar.
Insel-Verlag – Otto Julius Bierbaum. Gugeline. Ein Bühnenspiel. Mit Buchschmuck von E. R.
Weiß. Verlag Berlin, Schuster & Löffler 1899. Illustrierter Originalpappband mit Japanbezügen und
Deckel- und Rückenillustrationen in Schwarz, Gelb und Grün.
€ 250
Erste Ausgabe der »Ersten Buchveröffentlichung der ›Insel‹«. – Erstmal wurde hier das im Sommer
1899 von Peter Behrens entworfene Insel-Signet verwendet. Im September 1899 gründeten
Alfred Walter Heymel, Rudolf Alexander Schröder und Otto Julius Bierbaum den Verlag. »Die
Ungeduld, mit der Heymel zu Werke ging, unterstreicht der Umstand, daß das erste Buch erschien,
bevor am 19. September 1899 die offizielle Verlagsgründung erfolgte« (Theo Neteler). – In der Folgezeit war es Bierbaum als der Ältere und Erfahrenere, der vorrangig Kontakte zu Autoren vermittelte, die für Jahrzehnte zum Verlagsprogramm zählen sollten: Richard Dehmel, Hugo von
Hofmannsthal, Paul Scheerbart und nicht zuletzte Rainer Maria Rilke (vgl. Theo Netelers Beitrag
»Schöne Bücher improvisiert man nicht« in John Dieter Brinks Monographie »Vom Ornament zur
Linie« über den frühen Insel-Verlag; siehe Katalognummer 287). – E. R. Weiß entwarf den Einband
und die berühmten blau-grünen Vorsatzpapiere und zeichnete die Bordüren und Vignetten für
die Zwischentitel und Zierleisten. – Ehemals Fürstliche Bibliothek Donaueschingen.
Johann Wolfgang von Goethe. Sämtliche Werke in siebzehn Bänden. Herausgegeben von Hans
Gerhard Gräf und anderen. Leipzig, Insel 1925–1926. Ziegelrote Originalkalblederbände mit vergoldeten Rückentiteln und Verlagssignet auf den Vorderdeckeln.
€ 800
17,5 : 10,5 cm. – Sarkowski 541
273
Goethes Briefe an Charlotte von Stein. Herausgegeben von Julius Petersen. Leipzig, Insel 1907.
Drei Bände. Titel, Einband und Zierstücke entworfen von Heinrich Vogeler. Originalpergamentbände mit Vergoldung.
€ 900
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. – Schönes Exemplar der seltenen
Vorzugsausgabe in den wunderbaren Pergamentbänden mit der Deckelvignette und reicher
Rückenvergoldung nach Entwurf von Heinrich Vogeler. Die Vorsätze wurden aus fliederfarbener
Wildseide gefertigt. – Mit Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußstege blieben unbeschnitten.
18,5 : 12,0 cm. Mit 3 illustrierten Doppeltiteln. – Sarkowski 555 VA (irrtümlich »1908«)
19,8 : 14,3 cm. 4 Blätter, 105 Seiten, 1 Blatt. – Minimal bestoßen. – Titelblatt rückseitig und letztes Blatt mit Stempel.
Sarkowski 167
271
Otto Julius Bierbaum. Der neubestellte Irrgarten der Liebe. Um etliche Gaenge und Lauben
vermehrt. Verliebte, launenhafte, moralische und andere Lieder, Gedichte u. Sprueche aus den
Jahren 1885 bis 1905. Mit Leisten und Schlussstuecken von Heinrich Vogeler. 22. bis 26. Tausend.
Leipzig, Insel 1916. Leuchtend roter Originalmaroquinband mit reicher Vorderdeckelvergoldung
und vergoldetem Rückentitel.
€ 350
1906 wurde erstmals die erweiterte Fassung von Bierbaums Lyriksammlung verlegt. Der »Irrgarten der Liebe« erschien bereits 1901, noch bei »Schuster & Löffler«, und steht – wie auch der Dichter – am Anfang der »Insel«, dem für die deutsche Buchkunst des 20. Jahrhundert so prägenden
Verlag. – Heinrich Vogeler war in den frühen Jahren der wichtigste Buchillustrator des Verlages. –
Der Titelholzschnitt stammt wie bei der Erstausgabe von Eduard von Freyhold. – Exlbris Erwin
Knackfuß. – Sehr gut erhalten, so gute Exemplare der ohnehin seltenen rot-goldenen Lederausgabe sind selten geworden.
17,3 : 10,0 cm. 9 Blätter, 437 Seiten, 1 Blatt. – Vorsätze leicht leimschattig.
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Sarkowski 169 C
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Insel-Verlag – Goethe im Gespräch. Herausgegeben von Franz Deibel und Friedrich Gundelfinger. Leipzig, Insel 1906. Zwei Bände. Originalpergamentbände mit Rückenvergoldung und vergoldeter Deckelvignette.
€ 600
Eins von 200 Exemplaren der zweibändigen Vorzugsausgabe auf Zanders-Bütten. – Der GoetheSammler und -Forscher Anton Kippenberg war 1905 neuer Geschäftsführer des Insel-Verlages
geworden. – Tadellos erhalten.
19,8 : 13,5 cm. 2 Blätter, XIV Seiten, 1 Blatt, 176 Seiten, 2 Blätter; 2 Blätter, 189 Seiten, 1 Blatt.
Sarkowski 562 VA
275
Goethes Italienische Reise. Mit den Zeichnungen Goethes, seiner Freunde und Kunstgenossen.
Neu herausgegeben vom Goethe-Nationalmuseum. Leipzig, Insel 1925. Handgebundener roter
Originalmaroquinband mit blauen Seidenvorsätzen und reicher Vergoldung. – Widmungsexemplar des Verlegers Anton Kippenberg für den Antiquar Martin Breslauer.
€ 600
Exemplar der unbezeichneten Vorzugsausgabe in Ganzleder. Insgesamt wurden 2400 Exemplare
gedruckt. – Mit schöner Widmung des Insel-Verlegers und Goethe-Sammlers Anton Kippenberg:
»Martin Breslauer, dem Uneigennützigen, in erneuter Dankbarkeit«, datiert 20. IV. 1926. – Anton
Kippenbergs Schaffen ist mit dem Werk Goethes über Jahrzehnte aufs Engste verbunden, 1919
wurde er Vorstandsmitglied der Goethe-Gesellschaft, 1938–1950 war er deren Präsident.
Neben »Dichtung und Wahrheit« bildet die »Italienische Reise« den wichtigsten autobiographischen Text von Goethes Hand. – Goethes künstlerisches Bemühen spiegelt sich in unzähligen
Zeichnungen und Skizzen, die in der vorliegenden Ausgabe um Werke von Angelika Kauffmann,
Philipp Hackert, Tischbein, Kniep, Joh. G. Schütz (Römisches Carneval) und anderen erweitert wurden. – Die zweite Ausgabe erschien ohne das Nachwort von Georg von Graevenitz.
277
276
276
414
Hugo von Hofmannsthal. Buch der Freunde. Leipzig, Insel 1922. Handgebundener leuchtend
roter Ecrasélederband mit vergoldeten Fileten und Verzierungen.
€ 500
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe im Handeinband der Buchbinderei
der Staatlichen Akademie für Buchgewerbe und Graphik zu Leipzig (Gesamtauflage 800). – Auf
Bütten. – Die Sammlung enthält Aphorismen von Konfuzius, Diderot, Goethe, Herder, Baudelaire,
Maupassant, Stendhal und vielen anderen sowie Tagebuch-Aufzeichnungen des Verfassers. –
Schönes Exemplar der sehr seltenen Vorzugsausgabe.
35,3 : 23,5 cm. 4 Blätter, 343 Seiten, 2 Blätter. Mit 174, teils farbigen Abbildungen auf Tafeln und im Text. – Das eingeklebte
Widmungsblatt wie auch das hintere Vorsatzblatt an den Rändern gebräunt und im Falz etwas wellig. – Ecken leicht berieben, Schnitt mit leichten Farbspritzern.
Sarkowski 591 A
22,5 : 14,5 cm. 103 Seiten, 1 Blatt. – Vereinzelt minimal berieben.
Sarkowski 760. – Jacoby 73
277
Rudolf Kassner. Der Tod und die Maske. Zweite Auflage. Leipzig, Insel 1913. Weinroter Ecrasélederband mit vergoldeten Titeln und vergoldetem Verlagssignet.
€ 500
Unnummeriertes, für Rudolf Kassner gedrucktes Exemplar, wie die 25 Exemplare der Vorzugsausgabe auf holländischem Bütten und in Leder gebunden. – Auf dem Vortitelblatt vom Verfasser
signiert. – Die erste Auflage erschien 1902 mit »Initialen nach alten Meistern«, auch von dieser
erschien eine Vorzugsausgabe von 25 Büttenexemplaren. – Sehr selten und insgesamt sehr gut
erhalten.
22,5 : 13,6 cm. 67 Seiten, 2 Blätter. – Rücken leicht aufgehellt, Ecken minimal berieben. – Vorsatzränder und Innengelenke
leimschattig, Vordergelenk brüchig.
Sarkowski 886 A VA
Carl Sternheim. Bürger Schippel. In identischer Ausstattung – Siehe Katalognummer 414
278
Rudolf Koch. Das Blumenbuch. Achtzig Zeichnungen. In Holz geschnitten von Fritz Kredel. Leipzig, Insel 1942. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel.
€ 100
Erste Ausgabe der Auswahlausgabe mit 80 kolorierten Holzschnitten. – 1929 erschien die dreibändige Ausgabe mit 250 Holzschnitten, gedruckt auf der Ernst Ludwig-Presse (135 Exemplare)
bzw. der Mainzer Presse. (1000 Exemplare). – Die Bildunterschriften und Texte in der von Kleukens
entworfenen Shakespeare-Type. – Schönes Exemplar. – Kochs unverändert beeindruckende Holzschnitte sind Meisterwerke der modernen botanischen Illustration.
31,4 : 23,0 cm. 88 Blätter. Mit 80 kolorierten Holzschnitten.
144
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Sarkowski 951. – Salter, Kredel 1.11.5. – Schauer II, 36. – Nissen 1084 (nicht diese Ausgabe)
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Insel-Verlag – Das Leben des Lazarillo von Tormes, sein Glück und sein Unglück. Übertragen
von Georg Spranger. Leipzig, Insel 1965. Mit zehn Holzschnitten von Rudolf Peschel, koloriert von
Ernst Schauer. Handgebundener Originalhalbpergamentband mit Deckelillustration. In Originalschuber.
€ 120
Eins von 1500 Exemplaren. – Sonderausgabe von Insel-Bücherei 706 in größerem Format; Neusatz
unter Verwendung der Originalholzstöcke.
20,3 : 12,5 cm. 85 Seiten, 1 Blatt. Mit 10 kolorierten Holzschnitten. – Tadellos.
Sarkowski 996
280
Various Designs. Collected by Le Baron d’Offenberg, de la Courlande in the Course of Travels. This
Specimen of British Penmanship as a Token of Esteem is presented by […] George Federick
Herbst. Leipzig, Insel 1919. Orangefarbener Originalpappband mit hellblauer Deckelverzierung
und reicher Vergoldung.
€ 120
Eins von 300 für den Handel bestimmten Exemplaren (Gesamtauflage 312). – Auf Zanders-Bütten.
– Zeichnungen und Aquarelle wurden in farbigem Lichtdruck bei Albert Fritsch, Berlin, gedruckt.
– Das eindrucksvolle Stammbuch des Heinrich von Offenberg (1752–1806) enthält Zeichnungen
und Eintragungen von Imanuel Kant, Daniel Chodowiecki, Johann Georg Sulzer, Angelica Kauffmann, Ferdinand Kobell, Johann Caspar Lavater, Salomon Geßner, Johann Heinrich Pestalozzi,
Anton Graff, Philipp Hackert, Elisa von der Recke, Friedrich Nicolai und vielen anderen. – Schönes
Exemplar des reizenden Faksimiles. – Ehemals Sammlung Gerd Plantener, Hamburg.
281
282
16,5 : 20,5 cm. 77 Tafeln mit 42 Zeichnungen, 22 Seiten, 1 Blatt. – Kleine Einrisse am unteren Kapital.
Sarkowski 1209
281
282
Arthur Schurig. Wolfgang Amadeus Mozart. Sein Leben und sein Werk auf Grund der vornehmlich durch Nikolaus von Nissen gesammelten biographischen Quellen und der Ergebnisse
der neuesten Forschung dargestellt. Leipzig, Insel 1913. Zwei Bände. Mit Tafeln, Stammtafel, Faksimiles und Notenbeilage. Rote Originalsaffianlederbände mit reicher Vergoldung, grün-goldenen
Rückenschildern und Blindprägung.
€ 750
Schurigs bekannte Mozart-Monographie, in der überaus seltenen, Sarkowski unbekannten Variante in Ganzleder auf Bütten. – Der Einbandentwurf stammt, wie für die dort verzeichnete Halbledervariante von E. R. Weiß. – Die Tafeln zeigen verschiedene Porträts des Komponisten, seiner
Familie und einiger zeitgenössischer Komponisten. – Band II enthält einige faksimilierte Briefe
und ein Notenblatt. – Tadellos erhalten.
David Friedrich Strauß. Ulrich von Hutten. Neu herausgegeben von Otto Clemen. Leipzig, Insel
1914. Originalpergamentband mit reicher Rückenvergoldung und schwarz-goldenem Rückenschild sowie vergoldeter Deckelvignette.
€ 400
Erste Auflage der Neuausgabe. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. –
Die Tafeln mit verschiedenen Porträts von Hutten und berühmten Zeitgenossen, Stadtansichten
usw.
25,8 : 17,0 cm. VII, 525 Seiten, 1 Blatt. Mit 35, teils gefalteten Tafeln. – 1 Blatt mit kleinen Randeinrissen.
Sarkowski 1688 VA
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25,8 : 17,5 cm. 2 Blätter, 515 Seiten. Mit 25 Tafeln und 1 gefaltetem Stammbaum; 2 Blätter, 408 Seiten, 1 Blatt. Mit 23 Tafeln
und 5 Faksimiles.
Insel-Bücherei – Rainer Maria Rilke. Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph
Rilke. Leipzig, Insel 1987. Mit Illustrationen von Max Schwimmer. Handgebundener Halbpergamentband mit Rückentitel. In Halbleinenschuber.
€ 100
Faksimileausgabe anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Insel-Bücherei. – Max Schwimmer
hatte ein Exemplar des Inselbändchens Nr. 1 (Ausgabe 600.-700. Tausend 1941) mit 20 Federzeichnungen versehen. – Seltene Einbandvariante.
Sarkowski 1555
18,5 : 12,0 cm. 39 Seiten. Mit 20 Abbildungen.
284
Frans Masereel. Geschichte ohne Worte. Ein Roman in Bildern. Nachwort von Hermann Hesse.
26.-35. Tausend. Wiesbaden, Insel 1954. Originalpappbändchen. – Widmungsexemplar. € 120
IB 433. – Mit eigenhändiger Widmung von Frans Masereel auf dem Titelblatt.
18,3 : 12,0 cm. 71, meist unpaginierte Seiten. – Rücken und Blattränder leicht gebräunt.
Ritter B a 10.IV. – Kästner 433
285
K. F. Edmund von Freyhold. Hasenbuch. Verse von Christian Morgenstern. Wiesbaden, Insel
1960. Originalpappband mit farbig illustriertem Original-Schutzumschlag.
€ 180
IB 707. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei. – Die verkleinerte Nachdruckausgabe von
Freyholds bekanntem Kinderbuch. – Mit dem seltenen und gesuchten Schutzumschlag.
146
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12,2 : 18,5 cm. 18 Blätter. Mit 16 ganzseitigen farbigen Illustrationen. – Schutzumschlag mit hinterlegtem Einriss.
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Insel-Verlag – Sammlung F. S. Katalog 24 des Antiquariats Sibylle Kaldewey. Vorwort von Dieter
Brinks. Teil 1 und 2 in einem Band. Düsseldorf 1980. Originalpappband mit Rückenschild. € 120
Eins von 100 Exemplaren der einbändigen Vorzugsausgabe, die sich besonders durch das
Namensregister der Autoren, Künstler und Buchbinder und das goldfarben ornamentierte
Bezugspapier auszeichnet. Vorlage dafür war der von Heinrich Vogeler gestaltete Einband eines
Privatdrucks von Heymels »Der Tod des Narcissus«, erschienen 1898 in Bremen. – Auf dem Vortitel
von Dieter Brinks signiert und datiert 1980. – Seltene Vorzugsausgabe des wegen der Beschreibungen der vielen Vorzugsausgaben und Privatdrucke gesuchten Kataloges.
23,0 : 20,5 cm. 132, VI Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen.
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John Dieter Brinks. Vom Ornament zur Linie. Der frühe Insel-Verlag 1899 bis 1924. Ein Beitrag
zur Buchästhetik im frühen 20. Jahrhundert. Laubach und Berlin, Triton 2000. Originalleinenband
und -mappe im Schuber.
€ 150
Wichtige Monographie . – Mit Beiträgen von Susanne Buchinger, Marcus Haucke, Kurt Ifkovits,
Renate Müller-Krumbach, Theo Neteler, Lindsay Newman, Gerhard Schuster, Juergen Seuss, Barbara Stark, Roland Stark , Klaus Weber und dem Herausgeber. – Neben den zahlreichen, meist farbigen Abbildungen und Tafeln mit 20, in einer Mappe lose beigegebenen Faksimiledrucken von
Originalvorsatzpapieren und Prospekten des Insel-Verlages. – Tadellos.
30,5 : 24,5 cm. 391 Seiten. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen und Tafeln.
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289
289
Janus-Presse – Goethes Meister-Prosa. Auswahl des Wortlauts und Nachwort von Anton Kippenberg und Georg Witkowski. Leipzig 1926. Originalbroschur mit farbig marmoriertem Umschlag.
€ 300
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Das schmale Quartheft vereint kleinere Prosaschriften Goethes, darunter einige Eingaben in seiner Funktion als Rechtsanwalt, Bibliotheksverordnung,
Rezensionen und Briefe. – Für die Teilnehmer des Leipziger Bibliophilen-Abends am 11. Februar
1926 »hinter dem fünfzigjährigen Rücken Walter Tiemanns von Carl Ernst Poeschel mit gleichfalls
ermattenden Kräften hergestellt« (Druckvermerk). – Der tatsächlich letzte Druck der Janus-Presse,
der 1907 begründeten ersten deutschen Privatpresse, die bereits im Frühjahr 1923 mit dem
»Schlemihl« ihre Tätigkeit eingestellt hatte. » … ihre Seele, die Schrift, war versenkt, nicht wie Cobden Sanderson’s Doveslettern in die Themse, sondern in ein Paket mit grauem Packpapier« (Nachwort). – Die Janus-Pressen-Schrift wurde im Archiv des Insel-Verlages aufbewahrt und für diesen
seltenen Privatdruck noch ein letztes Mal verwendet.
24,9 : 17,8 cm. 30 Seiten, 1 Blatt. – Umschlagpapier mit Falzeinrissen und zwei kleinen Fehlstellen. – Das Originaldeckelschild liegt bei.
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten, S. 83: »Scherzhafte Gabe«. – Nicht in Rodenberg, Nachtrag
289
Künstlerdank (Clauß-Rochsstiftung) – Waldemar Bonsels. Kyrie eleison. Mit sechs Radierungen von Käte Wilczynski. Berlin, Eigenbrödlerverlag 1922. Handgebundener blauer Originalkalblederband mit reicher Vergoldung.
€ 200
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen (Gesamtauflage
510). – Im Druckvermerk von der Künstlerin und dem Verfasser signiert. – Auf Bütten. – Einbandentwurf von Wilhelm Plünnecke, Berlin. – Druck bei Otto von Holten, Berlin. – Herausgegeben
vom Künstlerdank (Clauss-Rochsstiftung). Diese »Vereinigung zur Förderung und Unterstützung
kriegsgeschädigter und durch den Krieg in Not geratener Maler, Bildhauer, Musiker und Bühnenkünstler ohne Unterschied der Religion, Konfession, Nationalität und politischen Gesinnung«
wurde kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges in Posen durch die Militärärzte Rochs und Clauß
gegründet. Der Schriftsteller Karl Wilczynski (1884–1954) war Geschäftsführer der Stiftung, das
Verwandschaftsverhältnis zu der Künstlerin Katerina (Käte) Wilczynksi (1894–1974) ist hier nicht
auflösbar (vgl. Herbert Henk, Ellen Epstein, Anmerkung 64). – Der in Ahrensburg bei Hamburg
geborene Waldemar Bonsels war 1903/04 als Missionskaufmann in Indien. Aufgrund seiner Zweifel an der Verbindung von Mission und Handel kehrte er 1904 nach Deutschland zurück und
gründete in München einen eigenen Verlag, in dem unter anderem auch Heinrich Mann publizierte. 1912 veröffentlichte er seine bis heute bekannteste Erzählung »Die Biene Maja«. – Bonsels,
bereits 1908 erstmals veröffentlichte Schilderung eines Sexualmordes wurde 1910 vom Landgericht München verboten. – Sehr schönes Exemplar der Vorzugsausgabe.
22,8 : 15,3 cm. 2 Blätter, 54 Seiten, 2 leere Blätter. 6 Radierungen. – Rücken leicht verfärbt, stellenweise minimal berieben.
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Hayn/Gotendorf IX, 76
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Wilhelm von Scholz. Gesammelte Werke. Ausgabe zum 50. Geburtstag des Dichters. Stuttgart,
Walter Hädecke 1924. Fünf Bände. Dunkelbraune Originalmaroquinbände mit Rückenvergoldung.
€ 200
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe, in Ganzleder und im Druckvermerk von Band 1
vom Verfasser signiert. – Enthält Gedichte, Schauspiele, Erzählungen und »Wanderungen«. – 1949
wurde Scholz Präsident des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Komponisten, 1952
trat er aus Protest gegen die Teilung des P.E.N.-Zentrums aus selbigem aus. – Schönes Exemplar
der seltenen Vorzugsausgabe.
20,7 : 13,0 cm. Rücken und einige Deckelränder etwas verblasst.
293
290
291
Leipziger Bibliophilen-Abend – Paul Mongré [d. i. Felix Hausdorff]. Der Arzt seiner Ehe.
Komödie in einem Akt mit einem Epilog. Mit Holzschnitten von Hans Alexander Müller nach Walter Tiemann. Leipzig 1910. Handgebundener Originalkalblederband mit Vergoldung (Carl Sonntag jun.)
€ 200
Eins von 99 Exemplaren für den Bibliophilen-Abend, hier Nr. 24 für M. Seliger und somit eines der
34 Vorzugsexemplare mit den Holzschnitten auf Japan. – Die Holzschnitte mit den Porträts des
Verfassers und der sechs Personen des Stückes sowie einer Szene aus dem Stück. – Frühwerk des
Künstlers, im gleichen Jahr erschien sein erstes illustriertes Buch (Jean Pauls Katzenberger Badreise). – Der pseudonyme Verfassername wurde nur handschriftlich auf dem Titelblatt genannt. Felix
Hausdorff (1868–1942) war Mathematiker und gilt als Mitbegründer der Topologie. – Sehr selten.
– Aus der Bibliothek von Ludwig Bielschowsky mit dessen Holzschnitt-Exlibris.
294
17,2 : 10,4 cm. 12 Blätter, 71 Seiten, 1 Blatt. Mit 8 Holzschnitten. – Einband stellenweise berieben.
290
Künstlerdank (Clauß-Rochsstiftung) – Börries von Münchhausen. Bayard. Ein Balladenkranz.
Mit sieben Radierungen von Alois Kolb. Berlin, Eigenbrödlerverlag [1922].. Handgebundener weißer Schweinslederband mit ornamentaler Vergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung und
schwarz-goldenem Rückenschild.
€ 250
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten, S. 66. – Eichhorn/Salter 1.2
294
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen (Gesamtauflage
525 Exemplare). – Im Druckvermerk vom Verfasser und vom Künstler signiert. – Druck bei J. S.
Preuß, Berlin. – Auf starkem Velin, die Initialen und Titelzeilen in Blau gedruckt. – Herausgegeben
vom Künstlerdank (Clauss-Rochsstiftung). – Der wegen seiner Balladendichtung bekannte Freiherr von Münchhausen (1874–1945) gründete 1930 gemeinsam mit seinem Cousin Hans
Albrecht von der Gabelentz-Linsingen, damals »Burghauptmann der Wartburg«, die dort ansässige »Deutsche Dichterakademie«.
Leipziger Bibliophilen-Abend – Johann Hermann Detmold. Die schwierige Aufgabe. Radierungen von Hans Alexander Müller. Leipzig 1919. Handgebundener roter Originallederband (E. A.
Enders).
€ 200
Eins von 99 Exemplaren für die Mitglieder des Leipziger Bibliophilen-Abends, hier Nr. 10 für W.
Mendelssohn. – Die fünf Radierungen signiert. – Aus der Bibliothek von Ludwig Bielschowsky mit
dessen Holzschnitt-Exlibris.
17,4 : 10,7 cm. 75 Seiten, 1 Blatt. Mit 5 Radierungen und 1 radierten Titelvignette.
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten, S. 66. – Eichhorn/Salter 1.10
24,5 : 17,5 cm. 18 unnummerierte Blätter. 7 Radierungen. – Einband minimal fleckig.
Sennewald 22, 6.
291
Künstlerdank (Clauß-Rochsstiftung) – Wilhelm von Scholz. Charlotte Donc. Mit acht Radierungen von Alois Kolb. Berlin, Eigenbrödler um 1925. Roter Originalmaroquinband mit vergoldeten Titeln und Fileten.
€ 400
Eins von 25 römisch nummerierten Exemplaren der ersten Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 550).
– Bei dieser absoluten Vorzugsausgabe wurden die Radierungen von den unverstählten Platten
abgezogen und – wie bei den Exemplaren 1–100 – einzeln signiert. – Im Druckvermerk von Künstler und Verfasser signiert. – Druck bei Otto von Holten, Berlin. – Herausgegeben vom Künstlerdank (Clauss Rochs-Stiftung). – Der 1875 in Wien geborene Alois Kolb, gestorben 1942 in Leipzig,
zählt zu den produktivsten Buchillustratoren der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Bereits
1905 wurde er, der sich das Radieren autodidaktisch beigebracht hatte, Dozent in Magdeburg.
1907 übernahm er die Leitung der Radierklasse an der Leipziger Akademie für graphische Künste.
– Sehr schönes Exemplar.
150
28,0 : 20,5 cm. 51 Seiten, 2 Blätter. Mit 8 Radierungen. – Das letzte leere Blatt mit geklebtem Einriss, hinteres Vorsatzblatt
mit kleiner Klebespur.
Sennewald »ca. 25«
292
293
151
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Maximilian-Gesellschaft – Christophe Plantin. Rimes. Hamburg, Oda Weitbrecht 1926. Halbpergamentband mit schwarzem Rückentitel.
€ 120
Eins von 300 Exemplaren (lt. Rodenberg). – Gedruckt für die Mitglieder der Maximilian-Gesellschaft zu deren Hauptversammlung am 28. XI. 1926 im Auftrag von Alfred Simon. – Der Text folgt
einem in kleinster Auflage erschienenen Privatdruck aus dem Jahre 1890. – Satz aus der JansonKursiv. – Auf Bütten. – Sehr selten, schönes Exemplar.
26,6 : 19,5 cm. 10 unnummerierte Blätter.
Rodenberg 528f.
296
Georg Müller Verlag – Ernst Moritz Arndt. Märchen und Jugenderinnerungen. Mit einer Einleitung, einem Wörterverzeichnis und Anhängen herausgegeben von J. E. Poritzky. München und
Leipzig, Georg Müller 1913. Zwei Bände. Ziegelrote Originalmaroquinbände mit Rücken- und
Deckelkantenvergoldung und schwarz-goldenen Rückenschildern.
€ 200
Eine Ganzledervariante wird im Verlagsverzeichnis nicht erwähnt, auch diese scheint aber nach
Entwurf von Paul Renner gearbeitet. – Die Tafeln und Abbildungen reproduzieren Porträts des
Schriftstellers und einiger Zeitgenossen sowie alte Illustrationen. – Schönes Exemplar.
18,8 : 11,3 cm. 3 Blätter, 381 Seiten, 1 Blatt. Mit insgesamt 15 Tafeln und Abbildungen. – Rücken leicht verblasst und kaum
sichtbar fleckig.
25 Jahre Georg Müller, Seite 127
297
Officina Serpentis – Johann Wolfgang von Goethe. Helena. Klassisch-romantische Phantasmagorie, Zwischenspiel zu Faust. – Pandora. – Berlin-Steglitz 1922. Zwei Originalpergamentbände, beide mit handgeschriebenem Deckeltitel.
€ 300
299
298
Je eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den handgemalten Anfangsinitialen und bei
»Pandora« dem handgeschriebenen Zwischentitel. – Druck in Rot und Schwarz auf starkem Bütten. – Die 1911 von E. W. Tieffenbach gegründete Handpresse wurde durch die konsequente Verwendung alter Druckschriften bekannt. Der hier verwendeten »lateinischen« Type, die in der
Bauerschen Gießerei eigens für die Officina Serpentis geschnitten wurde, diente die Schöffersche
Bibeltype von 1462 als Vorbild (vgl. Rodenberg S, 108). – 1922 erschienen fünf Goethe-Drucke, alle
mit rot gedruckten Titeln und Initialen, nach Entwürfen von Hanns Thaddäus Hoyer von Bruno
Rollitz in Holz geschnitten. Bei dem Band »Helena« kam erstmals das berühmte Schlangensignet
der Presse zur Anwendung, welches ebenfalls von Hoyer entworfen wurde. – Unbeschnittene,
sehr gut erhaltene Exemplare. – In der Vorzugsausgabe selten.
297
Jean Jacques Rosseau. Die neue Heloise. Briefe zweier Liebenden aus einer kleinen Stadt am
Fuße der Alpen. Mit 24 Kupfern von Chodowiecki und Gravelot. Berlin, Pantheon 1920. Drei Bände.
Handgebundene dunkelbraune Maroquinbände mit reicher Vergoldung im Stil des 18. Jahrhunderts (signiert: F. A. Brockhaus, Leipzig).
€ 180
Eins von 100 Exemplaren der römisch nummerierten Vorzugsausgabe auf starkem Bütten. –
Druck der Reichsdruckerei Berlin, die Kupfer bei den Vorzugsexemplaren dort »von den Platten
abgezogen«. – Neudruck unter teilweiser Benutzung der deutschen Ausgabe von 1761. Herausgegeben von Curt Moreck. »Für die ermüdenden Längen des Werkes, das in moralisierenden Auseinandersetzungen breit auslädt, würde sich bei dem modernen Leser wenig Verständnis finden.
Der Herausgeber hat es deshalb unternommen, den eigentlichen Roman aus dem Ganzen
herauszukristallisieren und zur ungebrochenen Einheit zusammenzuschließen« (Nachwort). – Die
Normalausgabe erschien in zwei Bänden mit abweichender Paginierung.
28,8 : 20,5 cm. 76 Seiten, 2 Blätter und 50 Seiten, 1 Blatt. Mit Titeln, Signets und Initialen in Rot. – Im Falz nach der ersten
und vor der letzten Lage in Leinen gefasst.
19,8 : 13,8 cm. – Die ansonsten tadellos erhaltenen Lederbände an den Gelenken mit kleinen Abplatzungen der obersten
Lederschicht.
Rodenberg 114f.
Fromm 22782. – Vgl. Hayn/Gotendorf V, 561 und Sander 1749
299
Rudolfinische Drucke – Friedrich von Schiller. Das Lied von der Glocke. Offenbach 1919.
Handgebundener Pergamentband mit handgeschriebenem Deckeltitel.
€ 200
Siebentes Buch der Rudolfinischen Drucke. – Eins von 100 Exemplaren. – Mit 32 handgemalten
zweifarbigen Initialen von Rudolf Koch und einer ebensolchen Titelvignette. – Satz aus der von
Rudolf Koch entworfenen Maximilian-Fraktur. – Druck von Rudolf Koch und Rudolf Gerstung bei
Wilhelm Gerstung, Offenbach. – Unter dem Druckersignet von Rudolf Koch eigenhändig datiert
1923 und monogrammiert. – »Die Rudolfinischen Drucke […] gehören unstreitig mit zu den hervorragendsten Schöpfungen der neuen deutschen Buchkunst« (Rodenberg, S. 123). – Der für die
Entwicklung der deutschen Typographie, im Besonderen der Schreibschriften, so wichtige Rudolf
Koch wurde durch den Besitzer der Gerstungschen Druckerei entdeckt und gefördert. Seit 1911
erschienen die nach den Herausgebern benannten Drucke. – Schönes Exemplar.
22,0 : 14,8 cm. 26 unnummerierte Blätter.
152
298
Rodenberg 125, 7. – Schauer II, 32
153
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302
Ernst Fuchs – Gotthilf Heinrich Schubert. Die Symbolik des Traumes. Nebst einem Anhang
über die Sprache des Wachens (Ein Fragment). Vorwort von G. R. Heyer. Mit 9 Originalradierungen
von Ernst Fuchs. Stuttgart, Belser-Presse 1968. Originalleinenband mit Vergoldung, in -schuber.
€ 250
3. Druck der Belser-Presse. – Eins von 400 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. –
Die Texte folgen den Ausgaben von 1814 und 1840. – Der im sächsischen Hohenstein geborene
Naturphilosoph (1780–1860) zählt zu den zentralen Figuren der deutschen Romantik. Sein Einfluss, gerade durch sein Hauptwerk zur Traumsymbolik, reicht von E. T. A. Hoffmann, Schelling,
Kleist über Richard Wagner bis zu Sigmund Freud. – Als wichtiger Vertreter der religiösen Phantastik schuf Ernst Fuchs kongeniale Illustrationen. Schuberts Text ist für die Geschichte der Psychoanalyse von enormer Bedeutung. – Sehr schönes Exemplar.
24,5 : 15,5 cm. 212 Seiten, 3 Blätter. 9 Radierungen.
Spindler 64.3. – Weis 123-127 und 136-139
303
Georg von der Gabelentz. Die Nacht des Inquisitors. Mit 10 Radierungen von Max Schenke.
Leipzig, L. Staackmann 1924. Originalpergamentband mit Deckelillustration (E. A. Enders, Leipzig).
In Originalkassette.
€ 200
Erste Ausgabe. – Eins von nur 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit acht signierten Radierungen (Gesamtauflage 230). – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Die Erzählung schildert die
teils erotischen Phantasien des spanischen Großinquisitors Peter Arbuez. – Tadellos schönes
Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.
27,5 : 19,5 cm. 52 Seiten, 2 Blätter. 8 Radierungen, 2 radierte Vignetten.
Sennewald 24. – Vollmer IV, 181
301
300
Kunst und Literatur des frühen 20. Jahrhunderts
300
Stefan Eggeler – Hanns Heinz Ewers. Die Herzen der Könige. Mit den Radierungen von Stefan
Eggeler. Wien, Artur Wolf 1922. Handgebundener schwarzer Originalmaroquinband mit Vergoldung und Blindprägung.
€ 300
Eins von 50 Exemplaren der ersten Vorzugsausgabe. Diese Exemplare wurden auf Bütten
gedruckt, in Leder gebunden und jede Radierung und der Druckvermerk wurden vom Künstler
signiert (Gesamtauflage 500). – Hanns Heinz Ewers (1871–1943) verbrachte die Jahre des Ersten
Weltkrieges in den USA. 1920 kehrte er nach Deutschland zurück und versuchte, an seine frühen
literarischen Erfolge anzuknüpfen. – In der Vorzugsausgabe selten.
25,5 : 20,0 cm. 1 Blatt, 26 Seiten, 2 Blätter. Mit 6 signierten Radierungen. – Im Falz vereinzelte Leimschatten.
Sennewald 21,1 (datiert nach Ewers-Monographie).
301
Fritz Eichenberg – Jonathan Swift. Gulliver’s Travels. Ab Account of the Four Voyages into
Several Remote Nations of the World. Illustrated with Engravings on Wood by Fritz Eichenberg.
New York, The Heritage Press 1940. Roter Originalleinenband mit schwarz-goldenem Deckel- und
Rückenschild.
€ 200
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen, wohl nur in kleiner Auflage erschienen, da von den Originalstöcken gedruckt. – Dazu: The Story of Reynard the Fox. Translated by Thomas James Arnold.
New York, The Heritage Press 1954. Illustrierter Originalhalbleinenband. Mit 25 Holzschnitten. –
Tales of Edgar Allan Poe. New York, Random House 1944. Originalleinenband. Mit 32 Holzschnitten. – Fritz Eichenberg (1901–1990) begann nach seinen Studien in München und an der Leipziger Hochschule für Graphische Künste in den 1920er Jahren mit ersten Illustrationsarbeiten. 1933
verließ er Deutschland und emigrierte in die USA. Die meisten seiner zahlreichen, meist mit Holzschnitten illustrierten Bücher, erschienen dort. – Alle sehr gut erhalten.
154
24,0 : 15,5 cm. 3 Blätter, X, 343 Seiten. Mit 21 Holzschnitten.
302
303
155
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305
Rudolf Großmann – Annette Kolb. Veder Napoli e partire. Ein Bilderbuch mit Original-Lithographien von Rudolf Großmann. Freiburg/Breisgau, Pontos 1925. Originalhalbpergamentband
mit farbiger Deckelillustration.
€ 450
Erste Ausgabe. – Eins von 150 Exemplaren der zweiten Vorzugsausgabe auf Japan in Halbpergament (Gesamtauflage 500). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Annette Kolbs humorvolle, satirische Reisebeschreibung eines »namhaften Deutschen, der weder das Manifest der 93
unterschrieb, noch den Schwur leistete, Italien je wieder zu betreten«. Der erwähnte »Aufruf an
die Kulturwelt« wurde im September 1914 von Ludwig Thoma initiiert und leugnete die Kriegsschuld Deutschlands. – Sehr schönes Exemplar der seltenen Japan-Ausgabe.
33,0 : 25,7 cm. 4 Blätter (2 leer), 45 Seiten, 1 Blatt. Mit 39, davon 7 blattgroßen Lithographien. – Hinterdeckel leicht lichtrandig, untere Ecken leicht bestoßen.
Sennewald 25, 3
306
Carl Hauptmann. Die goldnen Straßen. Eine Trilogie. Tobias Buntschuh. Gaukler, Tod und Juwelier. Musik. Leipzig, Kurt Wolff 1918. Handgebundener dunkelbrauner Originalkalblederband mit
Vergoldung (E. A. Enders, Leipzig, nach Entwurf von Emil Preetorius).
€ 200
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Eins von 75 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf schwerem
Hand-Linen-Bütten. – Üppiger, breitrandiger Druck, Titel in Rot und Schwarz. – Carl Hauptmann
(1858–1921) war der ältere Bruder von Gerhart Hauptmann. Er studierte bei Ernst Haeckel in Jena
und später bei August Forel in Zürich. Nach seiner Heirat finanziell unabhängig, wandte er sich
um 1890 der Schriftstellerei zu. – Die drei Stücke erschienen 1916 bis 1918 als Einzeltitel im gleichen Verlag. – Sehr schönes Exemplar, in der Vorzugsausgabe selten.
26,5 : 18,5 cm. 254 Seiten, 3 Blätter.
Göbel 422 (irrtümlich 1919)
beide 304
304
Rudolf Großmann – Anatole France. Der dürre Kater. Mit Originallithographien von Rudolf
Großmann. Übersetzung von Irene von Guttry. München, Kurt Wolff 1921. Handgebundener roter
Originalsaffianlederband mit reicher Vergoldung (signiert: H. Fikentscher, Leipzig 1922). € 900
Eins von 50 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe mit beiliegender Originalzeichnung (Gesamtauflage Vorzugsexemplare 170). – Mit der aquarellierten Tuschfederzeichnung einer Pariser Straßenszene mit einem Bouquinisten-Stand. 17,0 : 12,5 cm. Monogrammiert
»RG«. Die Zeichnung steht in inhaltlichem Zusammenhang zu der Lithographie auf Seite 37. – Im
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Zanders-Bütten. – 22 der 24 Lithographien vom Künstler koloriert, neun Lithographien blattgroß und rückseitig unbedruckt. – Großmanns Lithographien, feinlinig, leicht und verspielt, fügen sich auf das Schönste in den Text. – Sehr schönes
Exemplar in einem Meistereinband der berühmten Leipziger Firma, mit vergoldeten Bordüren
und Fileten auf beiden Deckeln, Steh- und Innenkanten und ornamentaler Rückenvergoldung. –
Vorzugsexemplare mit (noch) beiliegender Zeichnung sind (verständlicherweise) sehr selten.
24,5 : 15,8 cm. 134 Seiten, 2 Blätter (1 leer). Mit 24 Lithographien im Text, 9 blattgroß. – Kanten minimal berieben.
156
Sennewald 21, 2. – Schauer II, 95. – Göbel 528
305
157
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307
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Albert Paris Guetersloh. Kain und Abel. Eine Legende. Mit zehn Steinzeichnungen des Verfassers. Wien, Rudolf Haybach 1924. Originalhalbleinenband.
€ 500
Erste Ausgabe. – Eins von 250 Exemplaren. – Albert Paris Gütersloh (1887–1973) gilt als Mitbegründer der »Wiener Schule des phantastischen Realismus«. Nach frühen Ausstellungserfolgen
war er 1914 nach Wien zurückgekehrt und wurde dort Schüler von Gustav Klimt. Egon Schiele,
Josef Hoffmann sowie Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr, Robert Musil, Heimito von Doderer und Franz Blei gehörten zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis. 1921 änderte er seinen
Namen endgültig in Paris von Guetersloh, angeblich zurückgehend auf eine Entscheidung zwischen zwei Frauen, in die er in Gütersloh einmal verliebt war. – Schönes Exemplar der seltenen
Originalausgabe.
46,0 : 34,0 cm. 71 (statt 73) Seiten, 1 Blatt. – Mit 7 ganzseitigen, rückseitig unbedruckten Lithographien sowie Titel- und 2
Textlithographien. – Ecken minimal berieben. – Es fehlt offensichtlich das erste leere Blatt. Einige Lagen etwas gelockert.
Vollmer II, 332
308
308
309
Thomas Theodor Heine – Friedrich Hebbel. Judith. Eine Tragödie in 5 Akten. München, Hans
von Weber 1908. Mit Illustrationen von Thomas Theodor Heine. Schwarzer Originalleinenband mit
vergoldeter Deckel- und Rückenverzierung (Entwurf Thomas Theodor Heine). – Widmungsexemplar mit zwei Zeichnungen.
€ 450
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 1000 Exemplaren. – Mit einer Widmungszeichnung auf dem Vorsatzblatt. – Text mit zehn Vignetten auf van Gelder-Bütten, die zehn Illustrationstafeln auf Kaiserlich Japan. – Mit einer beiliegenden lavierten Tuschfederzeichnung (10,5 :
10,5 cm, auf Karte 17,0 : 11,7 cm) mit eigenhändigem Dankesgruß und Unterschrift. An
einen unbekannten Empfänger, dem er für Blumenspenden zu seinem »schmerzlichen Abschied
von meiner ersten Lebenshälfte« dankt. Heine (1867–1948) wurde 81 Jahre alt, so könnte die
Karte durchaus zu seinem 40. Geburtstag 1907 entstanden sein. – Schönes Exemplar. – »Die an
Beardsley erinnernde überschlanke Titelfigur, die sich vom abgeschlagenen Haupt des Holofernes abwendet, ist zu einer der meistverbreiteten Jugendstilillustrationen geworden« (Alfred Langer, in: »Jugendstil und Buchkunst«, Leipzig 1994).
21,8 : 18,0 cm. 2 Blätter, 71 Seiten. Mit 10 Tafeln und 10 Textvignetten.
309
Thomas Theodor Heine – Jakobus Schnellpfeffer [Carl Georg von Maaßen]. Die Gedichte
eines Gefühllosen. Verlag zum toten Kind [München, Der Büchwinkel] 1923. Mit 18 Farblithographien von Thomas Theodor Heine. Orangefarbener Originalinterimspappband mit Rückenschild.
€ 250
Erste illustrierte Ausgabe. – Eins von 400 Exemplaren. – Privatdruck für Subskribenten. – Auf festem Japanpapier. – Thomas Theodor Heine (1867–1948) entwarf unter anderem das Wappentier
des »Simplicissimus«, die rote Bulldogge. – Hayn/Gotendorf: »Gipfel der Bizarrerie und Gefühlslosigkeit […] Schon die meisten Gedicht-Ueberschriften verrathen den rüpelhaften Versifex.«
25,8 : 19,2 cm. 2 Blätter, 48 Seiten, 2 Blätter. Mit 18 farbigen Lithographien. – Einband berieben und bestoßen. – Vorsatzblatt mit Widmung. – Innen sehr schön, lockere Interimsbindung.
158
307
Schauer II, 10. – Vgl. Hayn/Gotendorf VII, 198 (EA 1909)
159
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310
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Hermann Hesse (Schriftsteller, 1877 – 1962). Eigenhändiges Gedicht »Gicht« mit Unterschrift. Ohne Ort und Jahr. 1 1/2 Seiten auf einem Doppelblatt mit koloriertem Holzschnitt. Oktav.
€ 400
»An Tagen, wo ich meine Finger beugen kann, | Vergehn mit Verseschreiben mir die Stunden, |
Und wenn ich einen guten Vers gefunden, | Geht mich die Welt, die Gicht, der Schmerz nichts an.
|| An andern Tagen geht das Schreiben nicht. | dann lausch ich dem, der tief in meinen Knochen |
sich dehnt und immer weiter kom(m)t gekrochen. | Es ist der Tod, doch nennen wir ihn Gicht. || Ich
lieb ihn nicht, oft liegen wir im Streit. | Doch weiß ich manchmal, daß er nicht im Bösen | Sich um
mich müht. Sein Amt ist das Erlösen | Und willig folg ich seinem Streben weit. || Wenn wir einst
ganz versöhnt und innig sind, | dann werd’ ich ihn nicht Gicht, nicht Tod mehr nennen. | Als innige
Mutter werd’ ich ihn erkennen, | Als Liebe seinen Ruf und mich als Kind.« – Das Gedicht entstand
1927 und wurde im gleichen Jahr erstmal in dem Privatdruck »Verse im Krankenbett« veröffentlicht. 1929 erschien es innerhalb der Gedichtsammlung »Trost der Nacht«. – Mileck kennt nur eine
eigenhändige Fassung im Marbacher Hesse-Nachlass.
Gefaltetes Doppelblatt. – Mit leichter, horizontaler Knickfalte.
Vgl. Mileck V-D 23
311
314
Hermann Hesse. Eigenhändiges Gedicht »Rückgedenken« mit aquarellierter Tuschfederzeichnung. Ohne Ort und Jahr. 2 Seiten. Quart.
€ 1.500
Das Gedicht entstand im Sommer 1933 und wurde in dieser Zeit unter abweichenden Titeln
(»Frühherbst«, »Spätsommer« und »Hochsommer«) wiederholt abgedruckt. Der hier verwendete
Titel findet sich auch in den »Gesammelten Schriften«, Band V, Seite 737. – Weitere handschriftliche Fassungen finden sich im Hesse-Nachlass in Marbach sowie in den Sammlungen Bodmer,
Leuthold und Welti. – Tadellos erhalten.
312
Hermann Hesse. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift. Montagnola, 7. II. 1945. 1
Seite. Oktav.
€ 200
Wohl an den Verlag Fretz & Wasmuth in Zürich über Korrekturen zu Hesses »Traumfährte«. – »Auf
dem Vortitel habe ich die Worte ›Ges. Werke‹ gestrichen, da sie in dieser Ausgabe ja keinen Sinn
haben. Beim Copyright habe ich statt Fischer den Namen Suhrkamp gesetzt, da seit einigen Jahren der Verlag so heißt«. – Er und seine Frau seien gesundheitlich nicht zum Lesen der Textkorrektur in der Lage, er verlasse sich »auf Ihre bewährte Zuverlässigkeit […] Sie haben also im Voraus
von mir das Imprimatur«. – Beigabe.
24,0 : 15,0 cm. 2 Blätter. – Gerahmt.
Vgl. Mileck V-D 14
Gefaltet, rechter Rand wohl beschnitten.
313
Hermann Hesse. Eigenhändige Postkarte mit Porträtfoto mit Unterschrift. Ohne Ort und
Jahr, wohl Montagnola um 1954. 1 Seite. Oktav.
€ 250
An die Schriftstellerin Annette Kolb. – »Schönen Dank! Auch meine Frau hat die Grippe gehabt u.
ist noch nicht wieder in Ordnung. […] Ihren Schubert besitze ich seit seinem ersten Erscheinen.«
– Die Karte mit dem Porträtphoto Hesses, aufgenommen von Martin Hesse 1947, und von Hermann Hesse auf der Bildseite datiert. – Die Karte liegt in dem Faksimiledruck des von Hesse mit
Aquarellen illustrierten Manuskripts von »Piktor’s Verwandlungen«, erschienen 1954 im Frankfurter Suhrkamp Verlag. – Auf den Innendeckeln der dazu gehörigen Halbleinenkassette eine handgeschriebene Erzählung unbekannter Autorenschaft. Diese Schöpfungsgeschichte schildert
Gottes Verzweifeln an dem Stillstand der von ihm erschaffenen Welt und seine Gabe des freien
Willens an die Schöpfung. Einige wenige Menschen bewahrten sich die Gabe der freien Verwandlung und waren dadurch frei von Angst, allerdings auch verlacht, verhöhnt, »als Hexen und
Hexenmeister bezeichnet, verbrannt und in modernen Zeiten in Irrenhäuser gebracht.«
14,8 : 10,5 cm (Karte), 25,5 : 18,8 cm (Faksimilekassette). – Kassette leicht fleckig.
314
Hermann Hesse. Gesammelte Schriften. Sieben Bände. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1957.
Rote Originalmaroquinbände mit vergoldeten Rückentiteln.
€ 300
Exemplar der Vorzugsausgabe in Leder. – Dünndruckausgabe. – Neudruck der sechsbändigen
»Gesammelten Dichtungen« von 1952, erweitert um den erstmals erschienenen Band VII
»Betrachtungen und Briefe«. – Einbandgestaltung von Hermann Zapf. – Sehr schönes Exemplar.
20,5 : 12,0 cm.
160
310
311
Mileck I, D
161
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315
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 10:59 Seite 163
Hermann Hesse. Freunde. Erzählung. Olten 1957. Mit einer Titelzeichnung von Gunter Böhmer.
Handgebundener Originalhalbsaffianlederband mit Batik-Modeldruck-Bezugspapier (Hugo Peller, Solothurn). Im Originalschuber.
€ 250
Erste Ausgabe. – 75. Publikation der Oltener Bücherfreunde. – Eins von 150 Exemplaren der signierten Vorzugsausgabe in Halbleder (Gesamtauflage 850). – Handsatz aus der Diethelm-Antiqua.
– Druck auf Zerkall-Bütten.
20,4 : 13,0 cm. 106 Seiten, 2 Blätter. Mit 1 Tafel. – Rücken etwas verblasst.
Mileck II, 123
316
James Joyce. Werke. Frankfurter Ausgabe. Redaktion Klaus Reichert unter Mitwirkung von Fritz
Senn. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1969–1981. Sieben (in neun) Bänden. Schwarze Originalkalblederbände mit olivgrünen Lederrückenschildern mit vergoldeten Titeln.
€ 400
Erste deutsche Werkausgabe. – Band 1: Dubliner. – Band 2: Stephen der Held. Porträt des Künstlers
als junger Mann. – Band 3/I und II: Ulysses. – Band 4/I: Kleine Schriften. – Band 4/II: Gesammelte
Gedichte. Anna Livia Plurabelle. Englisch und deutsch. – Band 5–7: Briefe I–III. Herausgegeben von
Richard Ellmann. Mit Register der Briefautoren und -empfänger und der erwähnten Werke. 1969–
1974. – Die teils gefalteten Beigaben sind Faksimiles von Briefen, Manuskriptblättern und sechs
von Joyce’ Tochter Lucia gezeichneten und kolorierten Initialen. – Die vollständige, inhaltlich
unübertroffene Frankfurter Ausgabe in einem schönen Exemplar der Ledervorzugsausgabe. –
Sehr gut erhalten. – Fritz Senn ist seit der Gründung 1985 Direktor der James Joyce Foundation in
Zürich.
316
320
20,0 : 13,0 cm. Mit 14 Faksimilebeilagen. Zusammen etwa 4500 Seiten. – Einige Lederrückenschildchen etwas verfärbt.
Eins von nur 25 nummerierten Exemplaren. – Nach dem Typoskript vervielfältigt. – »Die Sprache
ist wie Wasser – sie kann getrübt werden, doch sie besitzt eine sich selbst reinigende Kraft. […] In
der Sprache herrscht Freiheit – jeder mag sprechen und schreiben, wie er will und vermag. Aber
›selbst Caesar nicht über der Grammatik‹ – das heißt, sie fällt nicht in die Domäne des Staates und
seiner Verordnungen, noch weniger in die des Technokraten, der auf Verzifferung und Verkehrserleichterung sinnt. Auch hier sollte sich eine ›grüne Front‹ bilden«. – Tadellos und sehr selten.
KNLL VIII, 903ff (zu den einzelnen Texten und Ausgaben).
317
Ernst Jünger (Schriftsteller und Philosoph, 1895–1998). Eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift. Überlingen, 6. VII. 1937. Eine Seite. Oktav.
€ 100
An die »Freie Vereinigung Gleichgesinnter Luzerner«, eine 1901 gegründete Vortragsgesellschaft.
– Dankt für die Einladung des Verbandes, jedoch: »Leider halte ich weder Vorträge noch Vorlesungen, so daß ich mir das Vergnügen, Sie aufzusuchen, versagen muß«. – Rückseitig eigenhändig
adressiert.
29,2 : 20,8 cm. 1 Blatt, 4 Seiten.
Des Coudres/Mühleisen B 76
321
318
Ernst Jünger. An der Zeitmauer. Stuttgart, Ernst Klett 1959. Brauner Originalmaroquinband mit
vergoldeter Deckelvignette und vergoldetem Rückentitel.
€ 300
21,5 : 13,0 cm. 314 Seiten, 1 Blatt.
Des Coudres/Mühleisen B 39
Ernst Jünger. Aladins Problem. Stuttgart, Klett-Cotta 1983. Karminroter Originalkalblederband
mit blindgeprägter Deckelvignette und vergoldetem Rückentitel (G. Lachenmaier, Reutlingen).
€ 300
Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren der im Druckvermerk von Ernst Jünger signierten Vorzugsausgabe in Leder. – »Der Stil des neuen [Werkes] ist gelöst, an vielen Stellen sogar salopp. Es
wird ›geklönt‹, manchmal auch Trivial-Deutsch zitiert: ›Das gibt zu denken.‹ Das Edel-Getue, vormals bewährtes Markenzeichen Jüngerscher Stilistik, kommt nur noch selten vor.« (Der Spiegel
Heft 20/1983). – Tadelloses Exemplar.
21,6 : 13,3 cm. 121 Seiten, 1 Blatt.
Des Coudres/Mühleisen B 82
162
Ellen Key (schwedische Publizistin, 1849–1926). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Ohne
Ort, wohl noch in Deutschland, 31. VII. 1908. 4 Seiten. Oktav.
€ 150
An die österreichische Künstlerin Maria Cyrenius (1872-1959). – Berichtet von einer Ausstellung in
Wien im Jahr 1905, aus deren Anlass sie bereits Notiz von der Künstlerin genommen habe, ohne
sie bereits persönlich zu kennen. – Fragt nach Stefan Zweig und schreibt von einem bevorstehenden Treffen mit Sissy in Göttingen: »Lou Salomé-Andreas (welche Nietzsche und Rilke beide leidenschaftlich liebten – und viele andere auch!) ist da aber ich wohne mit Sissy in eine kleine
Pension und Lou geht fort schon 9 glaube ich«. – Auf Rechenpapier.
Erste Ausgabe. – Eins von 75 Exemplaren der vom Verfasser signierten Vorzugsausgabe in Leder. –
Tadellos.
319
Ernst Jünger. Über Sprache und Stil. Biberach an der Riss, Wege und Gestalten 1979. Originalhalbleinenbroschur.
€ 300
Gefaltetes Doppelblatt.
322
Ellen Key (schwedische Publizistin, 1849–1926) und Lou Andreas-Salomé (Schriftstellerin,
1861–1937). Postkarte mit eigenhändigen Grußzeilen mit Unterschrift. Ohne Ort und Jahr,
wohl Omberg 1911. 1/2 Seite. Kleinoktav.
€ 150
An die österreichische Künstlerin Maria Cyrenius (1872-1959). – Gemeinsamer Gruß aus dem
schwedischen Omberg am Vattersee von »Deiner treuen Sissy« (nicht zu bestimmen, 4 Zeilen mit
Unterschrift) sowie Ellen Key (1849–1926) und Lou Andreas-Salomé (1861–1937). – Letztere hatte
1911 die schwedische Pädagogin und Publizistin Ellen Key in deren Haus am Vattersee besucht.
Bei dieser Gelegenheit lernte sie Poul Bjerre kennen, der ihr den Zugang zu den MittwochsGesellschaften von Sigmund Freud eröffnete.
Adresse etwas fleckig.
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Nie wieder Krieg! No more War! Plus jamais de Guerre! Nunca jamas Guerra! Nooit meer Oorlog!
Aldrig mere Krig! Amsterdam, Verlag Internationaler Gewerkschaftsbund 1929. Originalbroschur
mit Umschlagillustration von Käthe Kollwitz.
€ 150
Erste Ausgabe. – »Photography as shock therapy« (Susan Sonntag). – Erschütterndes Anti-KriegsDokument mit 49 Abbildungen von Massengräbern, Schlachtfeldern, Kriegsopfern und zerstörten Städten. – Die Abbildungen wurden dem Photobuch »Krieg dem Kriege« von Ernst Friedrich
entnommen (»the best known of a number of volumes published […] trying to draw attention to
what really happened in World War I« (Paar). – Vorwort, Anmerkungen und Bildunterschriften
sechssprachig. – Ernst Friedrich gründete 1924 in Berlin das »Erste Internationale Anti-KriegsMuseum«, das bis 1933 ein Zentrum des internationalen Pazifismus bildete.
23,0 : 15,7 cm. 63 Seiten, 49 Abbildungen. – Umschlag fleckig.
Parr/Badger II, 213
326
Alfred Kubin – Otto Julius Bierbaum. Samalio Pardulus. Mit zwanzig Bildbeigaben von Alfred
Kubin. München und Leipzig, Georg Müller 1911. Originalhalbmaroquinband mit vergoldeten
Bordüren und Fileten und Rückenvergoldung (Hübel & Denck, Leipzig).
€ 250
Eins von 600 Exemplaren. – Auf van Gelder-Bütten. – Textdruck bei der Offizin W. Drugulin in Leipzig, die Lichtdrucke nach den Zeichnungen bei Obernetter, München. – Einbandentwurf von Paul
Renner. – Sehr gut erhaltenes Exemplar.
25,0 : 19,7 cm. 44 Seiten, 2 Blätter. Mit 8 Lichtdrucktafeln. – Obere Deckelecken minimal bestoßen.
323
324
Marks A 12
327
323
Käthe Kollwitz – Henri Barbusse. Der singende Soldat. Mit Einleitung »Die logische Brüderlichkeit«. Käthe Kollwitz schuf zu der Einleitung eine Original-Lithographie. Leipzig, Friedrich Dehne
1924. Mit einer signierten Lithographie. Originalhalbleinenband.
€ 1.000
Alfred Kubin – Edgar Allan Poe. Acht Werke. München und Leipzig, Georg Müller, später Berlin,
Propyläen 1909–1918 bzw. 1920. Sechs Originalhalbpergamentbände mit schwarzen Deckelbezügen und vergoldeten Titeln, zwei private Halbpergamentbände.
€ 400
Jeweils eins von 1000 Exemplaren. – Schöne Reihe, mit zwei Ausnahme in den beeindruckenden
schwarz-goldenen Originaleinbänden: Das schwatzende Herz und andere Novellen. 1909. 14
Illustrationen. Nachgebunden. – Das Feuerpferd und andere Novellen. 1910. Mit 15 Illustrationen.
– Der Goldkäfer und andere Novellen. 1910. 14 Illustrationen. – König Pest und andere Novellen.
1911. 14 Illustrationen. – Nebelmeer. 1914. 29 Illustrationen. Nachgebunden. – Die denkwürdigen
Erlebnisse des Artur Gordon Pym. 1918. 16 Illustrationen. – Ligeia und andere Novellen. Sieben
Gedichte. 1920. 14 Illustrationen. – Hans Pfaalls Mondreise. 1920. 14 Illustrationen. – Die Übersetzungen stammen von Gisela Etzel, die der Gedichte von Theodor Etzel.
Exemplar 354/700. – Es erschienen 700 deutsche und 700 englische Ausgaben. Für die jeweils ersten 200 Exemplare wurde die Lithographie »Verbrüderung« auf Bütten gedruckt und signiert. –
Alexandra von dem Knesebeck nennt weitere Künstler-Exemplare auf Bütten sowie Exemplare
der einfachen, unsignierten Ausgabe mit Gefälligkeitssignatur. Unser Exemplar, nach der Nummerierung eines der einfachen Ausgabe, enthält die signierte Lithographie auf fein geripptem Bütten. – Die Übertragung der beiden Texte von Henri Barbusse stammen von Johannes Kunde. – Der
Druck erfolgte bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – Schönes Exemplar.
24,5 : 17,0 cm. Die unbeschnittenen Ränder etwas angestaubt, vereinzelt minimal fleckig.
Marks A 7, 9, 10, 14, 25, 36, 48 und 49
32,7 : 23,5 cm. 22 Seiten, 1 Blatt. 1 Lithographie. – Deckelränder leicht verfärbt.
Knesebeck 204 c/d (von e). – Klipstein 199 b/c (von e).
324
Das Käthe Kollwitz-Werk. Mit einführendem Text von Arthur Bonus sowie 153 Bildtafeln. Dresden, Carl Reissner 1925. Mit einer signierten Lithographie. Originalhalblederband mit Rückenvergoldung und rot-goldenem Rückenschild.
€ 1.800
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten Kreidelithographie »Kinderkopf«. – Die Lithographie auf hauchdünnem Japan gedruckt. 1932 druckte von der Becke noch
eine kleine Auflage, danach wurde der Stein zerstört. – Dargestellt ist eventuell Lotte Nagel
(1916–1930), die Tochter des mit Käthe Kollwitz befreundeten Malers und Graphikers Otto Nagel.
Dieser gab nach Kriegsende und somit auch nach dem Tod der Künstlerin mehrere Bücher über
Käthe Kollwitz heraus, darunter das Werkverzeichnis der Zeichnungen. – Von der leichten Verfärbung des Einbandrückens abgesehen, ganz außerordentlich gut erhalten. – Ehemals Sammlung
Helmut Goedeckemeyer, mit dessen Signaturstempel auf dem Innendeckel.
25,7 : 19,5 cm. 37 Seiten, 153 Tafeln. – Rücken leicht verfärbt, zwei schwache Kratzspuren. – Innen tadellos.
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Knesebeck 218 a (von c). – Klipstein 213 a (von c)
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Bruno Lange. Mariana di Alcoforado. Ein Schauspiel der Liebe. München, Georg Müller 1920.
Halblederband mit vergoldetem Rückentitel und Buntpapierdeckelbezügen.
€ 180
Erste Ausgabe. – Eins von 75 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Das Stück geht auf die
deutsche Übersetzung der berühmten Liebesbriefe durch Rainer Maria Rilke zurück, die 1913 in
der Insel-Bücherei erschienen war.
22,3 : 15,0 cm. 86 Seiten, 1 Blatt. – Minimal berieben, innen tadellos.
25 Jahre Georg Müller Verlag S. 99
329
Thomas Mann (Schriftsteller, 1875–1955). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. München,
24. XI. 1919. Zwei Seiten. Oktav.
€ 600
An Franz Xaver Burri (1864–1941), Gründer und langjähriger Vorsitzender der »Freien Vereinigung
Gleichgesinnter Luzerner«, einer 1901 gegründeten, im geistigen Leben der Schweiz vielbeachteten Vortragsgesellschaft. – Dankt für den »freundlichen Brief. Auch ich habe meinen Luzerner
Abend – wie auch die Lesungen in Zürich und Basel – in bester Erinnerung, und gern würde ich
wieder einmal in die Schweiz kommen. […] Nur in der Honorarfrage bin ich wirklich etwas unsicher; es wird mir nicht leicht, meine Forderung zu präzisieren, da ich in den Schweizer Verhältnissen nicht klar sehe. Das Reisen ist heute an und für sich ein zweifelhaftes Vergnügen, und da es
überdies auch immer auf Kosten der Arbeitsstetigkeit geschieht, so habe ich mich gewöhnt, ziemlich hohe Forderungen zu stellen. […] Kurz, ohne genau zu wissen, in welcher Höhe sich bei Ihnen
die Honorare z. Z. bewegen, bringe ich 800 Franken für den Abend in Vorschlag«. – Unveröffentlicht, nicht in den TM-Regesten. Allerdings bezieht sich ein Tagebucheintrag vom 24. XI. 1919 auf
den Brief: »Von der Schweiz forderte ich 800 Franken pro Abend.« Am 6. II. 1921 notiert Thomas
Mann: »Luzern. (Forstinspektor Burri, originelles Männchen)«. – Dazu: Emil Staiger (Schweizer Germanist, 1908–1987). Eigenhändige Briefkarte. Ohne Ort, 16. VIII. 1945. An Frau Burri, wegen eines
geplanten Vortrages in Luzern.
Gefaltetes Doppelblatt. – Mit Knickfalten und Heftlöchern (minimaler Buchstabenverlust auf Seite 2).
330
Der Erstling des »Zauberers«
330
Thomas Mann. Der kleine Herr Friedemann. Novellen. Berlin, S. Fischer 1898. In Schwarz und
Orange illustrierter Originalumschlag. In privater orange-schwarzer Halblederkassette. € 1.800
Erste Ausgabe von Thomas Manns Erstling. – Enthält neben der Titelnovelle »Der Tod«, »Der Wille
zum Glück«, »Enttäuschung«, »Der Bajazzo« und »Tobias Mindernickel«. – Die Erzählungen entstanden seit 1894. »Der kleine Herr Friedemann« war bereits 1897 in der »Neuen Rundschau«
erschienen. Über der Lektüre des Manuskripts wurde Samuel Fischer auf den jungen Schriftsteller
aufmerksam und forderte ihn auf, einen Roman zu schreiben. Bereits im Herbst 1897 begann Thomas Mann mit den »Buddenbrooks«. – Die Novellensammlung erschien als Band VI der »Collection Fischer. – Unbeschnitten und gut erhalten. – Die Umschlagillustration stammt (lt. Potempa)
von Baptist Scherer.
Dazu: Unbeschnittener und ungefalzter Originaldruckbogen mit dem Originalumschlag.
19,5 : 11,4 cm. 2 Blätter, 198 Seiten, 1 Blatt. – Umschlag leicht bestoßen, kleine Einrisse. – Die ersten Blätter und der
Umschlag an der unteren Ecke geknickt.
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Potempa B 1
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Robert Musil. Der Mann ohne Eigenschaften. Roman. Berlin, Rowohlt 1930 und 1933 und Lausanne 1943 . Drei Bände. Originalleinenbände.
€ 1.000
Erste Ausgabe. – Die Entstehungsgeschichte dieses Haupt- und Lebenswerkes reicht bis in die
Zeit um die Jahrhundertwende zurück. – Einbandentwürfe von E. R. Weiß. – Vollständige Exemplare eines der größten und bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts sind selten, da der zweite
Band sofort nach Erscheinen verboten wurde und der dritte Band aus dem Nachlass Musils von
seiner Witwe herausgegeben und in der Schweiz nur in kleinerer Auflage gedruckt wurde. – Exlibris Gert Westphal (1920–2002, Schauspieler, Regisseur und Rezitator).
19,5 : 12,5 (I und II) und 19,0 : 12,0 (III) cm. Band III mit Porträt. – Rücken leicht gebräunt.
Sternfeld/Tiedemann 362
334
Yvan Goll. Archipenko. An Appreciation. Translated from the French by Mary Knoblauch. New
York, Société Anonym [1921]. Originalumschlag.
€ 400
Erste englische Ausgabe. – Der Text, illustriert mit einem Porträt und fünf Werken des Künstlers,
erschien anlässlich der ersten Einzelausstellung Archipenkos in den USA, die im Februar und März
1921 von der Société Anonym in New York veranstaltet wurde. – Sehr schönes Exemplar, sehr selten.
25,7 : 16,7 cm. 12 Seiten.
335
331
331
Thomas Mann. Tristan. Sechs Novellen. Berlin, S. Fischer 1903. Grauer Originalleinenband mit
schwarzen Jugendstilornamenten und goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel.
€ 800
Erste Ausgabe, die in nur 2000 Exemplaren gedruckt wurde. – Enthält die Novellen »Der Weg zum
Friedhof«, »Tristan« (im Erstdruck), »Der Kleiderschrank«, »Luischen«, »Gladius Dei« und »Tonio
Kröger« (zuvor nur in der »Neuen Rundschau« abgedruckt). Mit den Widmungen an Arthur Holitscher, Carl Ehrenberg, seine Schwester Carla, Richard Schaukal, Kurt Martens und »to M. S.«, »die
Engländerin Mary Smith, welche Thomas Mann während eines Aufenthalts in Florenz im Frühjahr
1901 kennen gelernt hatte und mit der sich, wie es viele Jahre später im Lebensabriß heist, ›ein
zärtliches Verhältnis‹, ›von dessen ehelicher Befestigung zwischen uns die Rede war‹, entwickelte«
(Elisabeth Galvan, thomasmann.de). Die Idee zum hier erstmals abgedruckten »Tristan« reicht
möglicherweise schon in die Entstehungszeit der »Buddenbrooks« zurück. 1901, im Erscheinungsjahr des Familienromans, berichtet Thomas dem Bruder Heinrich jedenfalls von einer
geplanten bzw. in Entstehung befindlichen Burleske mit dem Titel »Tristan«. – Einbandentwurf
von A. Schäffer, gebunden bei Lüderitz & Hauser, Berlin. – Tadellos schönes Exemplar.
Yvan Goll. A bas l’Europe. Roman. Paris, Émile-Paul Frères 1928. Hellgrüne Originalbroschur.
€ 400
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf »pur fil Lafuma«. – Erschien
innerhalb der »Collection Edmond Jaloux«. – Zeitgleich in deutscher Sprache unter dem Titel »Der
Mitropäer« erschienen. – Tadellos schönes Exemplar der äußerst seltenen Vorzugsausgabe. –
Unbeschnitten.
18,6 : 12,0 cm. 215 Seiten.
Raabe 86.23
19,0 : 12,5 cm. 4 Blätter, 264 Seiten, 4 Blätter Verlagsanzeigen. – Titel mit kaum störendem Signaturstempel.
Potempa B 2
332
Thomas Mann. Der Tod in Venedig. Novelle. Mit 21 Pinselzeichnungen von Helmut Werres. Nettetal, Matussek 1990. Handgebundener schwarzer Originaloasenziegenlederband mit Titeln in
Silberprägung (Lachenmaier, Reutlingen). Im Originalschuber.
€ 650
Eins von 30 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 334). – Im
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gesamtgestaltung durch Fabian Matussek. – Gesetzt aus
der Walbaum-Antiqua, gedruckt in der Offizin Chr. Scheufele, Stuttgart auf Arches-Bütten von
Arjomari. – Silberschnitt.
31,0 : 21,5 cm. 142 Seiten, 5 Blätter. Mit 21 blattgroßen farbigen Illustrationen.
Potempa E 26.15
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Eins von 115 Exemplaren auf »Papier anglaise« (Gesamtauflage 130). – Neun Holzschnitte und
Titel mit Holzschnittvignette. – Eine der frühesten Bildfolgen des flämischen Künstlers, ganz unter
dem Eindruck der Schrecken des Krieges. – Sehr selten.
Ritter B a 2
337
170
Frans Masereel. Le soleil. 63 images dessinées et gravée sur bois. Genf, Sablier 1919. Originalbroschur mit -umschlag.
€ 200
16,7 : 12,4 cm. 70 Blätter, davon 63 ganzseitige Holzschnitte. – Unbeschnittene Ränder etwas unfrisch.
Ritter B a 7
339
Frans Masereel. Figures et grimaces. Soixante bois dessinés et gravés. Paris, Écrivains Réunis
1926. Originalbroschur mit -umschlag.
€ 200
Erste Ausgabe dieser Bildfolge. – Eins von 400 Exemplaren auf Velin (Gesamtauflage 415). – Auf
dem Vortitelblatt vom Künstler signiert. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar.
Frans Masereel. 25 images de la passion d’un homme. Dessinées et gravées sur bois. Deuxième édition. Genf, Selbstverlag des Künstlers 1918. Originalbroschur mit -umschlag mit Holzschnitt-Titelvignette.
€ 300
Eins von 150 Exemplaren auf Velin (Gesamtauflage 153). – Im Druckvermerk mit späterer Signatur,
datiert 1958. – Nach der ersten, nur in 53 Exemplaren gedruckten Ausgabe, veröffentlichte Frans
Masereel wiederum im Eigenverlag diesen zweiten Abdruck von den Originalstöcken. Im gleichen Jahr erschien die deutsche Ausgabe, alle späteren Auflagen wurden von Galvanos der Holzstöcke gedruckt. – »Die Passion eines Menschen« führt in 25 Stationen von der Geburt und
Kindheit in ärmlichen Verhältnissen, den Repressalien in Schule und Lehre, über Verhaftung und
Gefängnis zum Führen eines Aufstandes gegen die Unterdrückung, schließlich jedoch erneuter
Verurteilung und Hinrichtung. – Eine der wichtigsten und zugleich frühesten Holzschnittfolgen
Masereels, mit der er auch im Nachkriegsdeutschland schlagartig bekannt wurde.
339
Erste Ausgabe. – Eins von 400 Exemplaren auf »Vergé volumineux anglais« (Gesamtauflage: 451).
– Auf dem Vortitel mit später Signatur des Künstlers, datiert 1958. – Nach dem Erfolg von »La passion« erschien diese Bildfolge Masereels bereits in deutlich größerer Auflage. Nur diese 451 und
die 800 Exemplare der deutschen Ausgabe wurden von den Originalstöcken gedruckt. – »Die
Sonne« vereint 63 teils phantastische Szenen über die Beziehung des Menschen zu Licht und
Dunkelheit, für Masereel Sinnbilder für Befreiung und Angst. – Unbeschnitten.
Frans Masereel. Debout les morts. Résurrection infernale. 10 bois gravés. Genf, Kundig 1917.
Lose in Originalmappe mit Holzschnittdeckelschild und -vignette.
€ 600
33,0 : 25,0 cm. – Minimal bestoßen, innerer Umschlag mit dem Titelholzschnitt und das letzte Blatt rückseitig gebräunt.
338
19,2 : 14,5 cm. 65 Blätter, davon 60 ganzseitige Holzschnitte.
Ritter B a 19
340
Frans Masereel. L’œuvre. Soixante bois gravés. Paris, Pierre Vorms 1928. Originalbroschur mit umschlag.
€ 250
Erste Ausgabe. – Eins von 500 Exemplaren auf Velin d’Arches (Gesamtauflage 550). – Auf dem Vortitel vom Künstler signiert. – »Das Werk« gehört in den Zyklus der kleinformatigen Bildfolgen, die
– auch in Deutschland – für die große Popularität Masereels sorgten. Im gleichen Jahr erschien,
allerdings nur in kleinster Auflage, die deutsche Ausgabe, alle späteren Ausgaben enthalten
lediglich Reproduktionen der Holzschnitte. – Sehr schönes, unaufgeschnittenes Exemplar.
27,2 : 23,8 cm. 28 Blätter, davon 25 mit ganzseitigen Holzschnitten. – Ränder etwas gebräunt.
18,6 : 14,0 cm. 64 Blätter, davon 60 blattgroße Holzschnitte.
Ritter B a 5.I
Ritter B a 21
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345
Frans Masereel – Pierre Jean Jouve. Hotel Dieu. Récits d’hopital en 1915. Illustrés de 25 bois
gravés de Frans Masereel. Genf, Selbstverlag 1918. Originalbroschur mit Umschlag.
€ 300
Erste Ausgabe. – Eins von 300 Exemplaren auf Papier Verge. Daneben erschienen lediglich zwei
weitere Exemplare auf Japan: eins mit den Originalzeichnungen, das zweite mit einer signierten
Suite der Holzschnitte. – Enthält acht Erzählungen von Jouve, der damals mit der pazifistischen
Bewegung um Romain Rolland sympathisierte. – Unbeschnittenes Exemplar.
22,3 : 16,3 cm. 1 Blatt, 130 Seiten, 4 Blätter. Mit 25 Textholzschnitten. – Vereinzelt minimal fleckig.
Ritter C a 5
346
Erste Ausgabe. – Eins von 750 Exemplaren auf »Velin volumineux anglais« (Gesamtauflage 800). –
Auf dem Vortitel vom Künstler signiert und datiert »Genève 1921«. – Das erste von Masereel illustrierte Buch von Romain Rolland. – Dazu: Charles Vildrac. Le paquebot tenacity. Genf, Sablier
1919. – In identischer Aufmachung, mit fünf ganzseitigen Holzschnitten. – Eins von 750 Exemplaren.
343
341
Frans Masereel – Romain Rolland. Liluli. Avec trente deux boix dessinés et gravés par Frans
Masereel. Genf, Sablier 1919. Originalbroschur mit -umschlag.
€ 200
16,8 : 12,5 cm. 149 Seiten, 1 Blatt. Mit 32 Textholzschnitten. – Vereinzelte kleine Stockfleckchen.
341
Frans Masereel. La sirène. Vingt-huit bois gravés. Paris, Pierre Vorms 1932. Originalbroschur mit umschlag.
€ 200
Eins von 600 Exemplaren auf Vélin d’Arches (Gesamtauflage 640). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und datiert »1958«. – Die Bildfolge schildert die Erlebnisse eines Matrosen, der den Reizen einer Meerjungfrau verfällt. Masereels Holzschnitte haben nichts Märchenhaftes, sie betten
das Geschehen in reale Orte und Situationen der damaligen Zeit. – Schönes, unbeschnittenes
Exemplar.
Ritter C a 8 und C a 12
347
Erste Ausgabe. – Eins von 500 Exemplaren auf van Gelder-Bütten (Gesamtauflage 578). – Im
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die fünf Erzählungen von Verhaeren werden von 13 ganzseitigen und 15 Textholzschnitten illustriert. – Schönes unbeschnittenes Exemplar. – Dazu: Émile
Verhaeren. Quinze poèmes. Suivis d’un souvenir a Verhaeren par Oczave Uzanne. Paris, Cres
1917. Originalbroschur mit -umschlag. Mit 57 Textholzschnitten von Frans Masereel. Eins von 1350
Exemplaren. Erste Ausgabe mit diesen frühen Illustrationen Masereels.
26,3 : 20,5 cm. 32 Blätter, davon 28 blattgroße Holzschnitte.. – Ritter B a 22
342
Frans Masereel – Émile Verhaeren. Cinq récits. Avec 28 bois dessinés et gravés par Frans Masereel. Genf, Sablier 1920. Originalbroschur mit -umschlag.
€ 300
Frans Masereel. Jeunesse. 22 Holzschnitte. Mit einer Einführung von Thomas Mann. Zürich,
Oprecht 1948. Originalpappband mit -umschlag mit einem wiederholten Holzschnitt der Folge.
€ 180
22,4 : 16,8 cm. 100 Seiten, 2 Blätter. Mit 28 Holzschnitten.
Ritter C a 15 und C a 4
Erste Ausgabe. – Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Im Druckvermerk
vom Künstler signiert. – Sehr schönes Exemplar.
30,2 : 21,5 cm. 30 Blätter. – Ritter B a 40
343
Frans Masereel. Etalages. Quarante bois gravés. Belvès, Pierre Vorms 1961. Originalbroschur mit
-umschlag.
€ 400
Erste Ausgabe. – Eins von 20 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf »Chiffon d’Auvergne« von Richard de Bas (Gesamtauflage 155 Exemplare). – Im Druckvermerk vom
Künstler nummeriert, signiert und datiert. – Die Exemplare der Vorzugsausgabe blieben unbeschnitten, durch die Bogenfalzung entstehen zwei unterschiedliche Blattformate. – Es fehlt der
zur Vorzugsausgabe gehörige »bois refusée«. – Sehr selten, zumal so gut erhalten.
31,4 : 21,5 cm. 44 Blätter, davon 40 blattgroße Holzschnitte. – Ritter B a 54
344
Frans Masereel. Chez les hommes. Edition 1 –3. Zürich, Europa Verlag 1949 und Belves, Pierre
Vorms 1952 und 1954. Originalumschläge.
€ 300
Ecce Homo. 12 Holzschnitte. 1949. 3000 Exemplare. Signiert. – Notre temps. 12 bois gravés. 1952.
250 Exemplare. Signiert. – Pour qoui? 12 bois gravés. 1954. 250 Exemplare. Signiert. – Zwei Beigaben: Capitale. 66 Dessins. Paris, Sablier 1935. 1500 Exemplare. Mit später Signatur des Künstlers. –
Chinesische Publikation mit 14 Bildtafeln. 1959. Nicht bei Ritter. Widmungsexemplar.
172
Ca. 16 : 13 cm. – Ritter B a 43, 45 und 47
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350
Frans Masereel – Paul Morand. Lampes a arc. Lithographies de Frans Masereel. Paris, René Kieffer 1927. Handgebundener Originalmaroquinband mit Blindprägung (René Kieffer, Paris) mit eingebundenem Originalumschlag.
€ 400
Erste und einzige Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 165 Exemplaren auf Navarre
Madagascar-Papier (Gesamtauflage 175). – Neuausgabe des Erstlingswerkes von Paul Morand,
der 1919 mit dieser Gedichtsammlung debütierte. Wegen seiner Kollaboration mit der VichyRegierung blieb er bis 1953 im Schweizer Exil. 1958 kandidierte er für einen Sitz in der »Académie
française«. Trotz heftiger Proteste aus Künstlerkreisen erhielt er diesen schließlich 1968. – Der
typische Kieffer-Einband interpretiert den Titel der Sammlung etwas frei und zeigt eine Gruppe
von neun Hängelampen. – Schönes Exemplar.
26,3 : 20,3 cm. 4 Blätter, 48 Seiten, 2 Blätter. 8 Lithographien. – Rücken etwas und Deckelränder leicht verfärbt. – Innen
tadellos.
Ritter Ca 37
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Frans Masereel – Françoys Villon. Le Testament. Édition ornee de douze bois dessinés et gravés
par Frans Masereel. Paris, Pierre Vorms 1930. Originalbroschur mit -umschlag, -chemise und -schuber.
€ 250
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 150 Exemplaren, daneben erschienen 15 nicht
für den Handel bestimmte Exemplare. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Handpressendruck bei Joh. Enschede en Zonen, Harlem. – Tadellos schönes Exemplar mit den großartigen,
ganzseitigen Holzschnitten. – Unaufgeschnitten.
349
28,5 : 19,5 cm. 4 Blätter, 78 Seiten. Mit 12 blattgroßen Holzschnitten.
Ritter C a 45
348
Frans Masereel. Geschichte ohne Worte. – Inselbücherei Nr. 433. – Widmungsexemplar. Siehe
Katalognummer 284.
Frans Masereel – Romain Rolland. La révolte des machines ou La pensée déchainée. Paris,
Pierre Vorms 1947. Mit einem Holzschnitt und Illustrationen von Frans Masereel. Originalbroschur
mit farbig illustriertem -umschlag.
€ 300
Zweite Ausgabe. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit dem Originalholzschnitt
und auf Velin d’Arches (Gesamtauflage 1610). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die
erste Ausgabe entstand bereits 1921 und enthielt 33 Holzschnitte. Sie wurde vor allem zur Sicherung des amerikanischen Copyrights gedruckt. Die 209 Exemplare wurden jedoch bis zum Tode
Rollands 1944 zurückgehalten. – Die zweite Auflage wurde, vom Originalholzschnitt in der Vorzugsausgabe abgesehen, von Galvanos der Holzstöcke gedruckt. Im Vorwort des Verlegers zitiert
dieser aus Briefen Rollands an Masereel über die Entstehungs- und Editionsgeschichte des
Buches. – Unaufgeschnittenes, sehr schönes Exemplar.
22,0 : 14,2 cm. 131 Seiten, 4 Blätter. Mit 1 Holzschnitt und 33 Textillustrationen.
Ritter C a 23.1
349
Frans Masereel – Luc Durtain [d. i. André Nepveu]. Découverte de Longview. Nouvelle inédite
avec des gravures de Frans Masereel. Paris, René Kieffer 1927. Originalbroschur mit -umschlag mit
zweifarbigem Holzschnitt.
€ 300
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 200 Exemplaren auf Madagascar-Papier
(Gesamtauflage 210). – Longview im US-Bundesstaat Washington wurde als eine der ersten Städte vollständig am Reißbrett entworfen und dann in einem Zug nach diesen Entwürfen erbaut.
1923 war der Bau abgeschlossen. Durtains Beschreibung wird durch Masereels Holzschnitte und
den Buchschmuck (Stars and Stripes-Bordüren) kongenial illustriert. – Sehr schönes, unaufgeschnittenes Exemplar. – Die Broschurausgabe mit dem farbigen Holzschnitt auf dem Umschlag ist
so gut erhalten selten zu finden.
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26,3 : 20,3 cm. 3 Blätter, 48 Seiten, 1 Blatt. Mit 18 Holzschnitten.
Ritter C a 36
349
350
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Helene Nostitz (Schriftstellerin, 1878–1944). Zwei eigenhändige Briefe mit Unterschrift.
Ohne Ort, 2. VIII. und 16. VIII. 1932. Zusammen 5 1/2 Seiten. Folio.
€ 300
An Harry Schumann, den Inhaber des Carl Reissner-Verlages in Dresden, der sie zu einer Schrift
über Paul von Hindenburg anregen wollte. Helene von Nostitz-Wallwitz war eine geborene von
Beneckendorff und Hindenburg. – »Ich muß offen sagen, daß seine Gestalt wohl bemerkenswert,
aber nicht umfassend ist und z. B. mit den sehr wichtigen Kulturfragen überhaupt nicht in Einklang zu bringen ist.« – Auch in dem wenige Tage später geschriebenen Brief »kann ich leider
nichts an meinem Entschluß ändern«. – Eine eigenständige Publikation aus ihrer Feder über den
Reichskanzler ist nie erschienen. – Mit Randanmerkung (des Empfängers?): »Ein pikanter Brief: d.
Nichte Hind.’s lehnt den Onkel Paul, den R.-Pr. ab«. – Beide Briefe sind am linken Rand auf ein Kartonblatt montiert. Auf dessen Rückseite montiert: Toni Schwabe (Schriftstellerin, 1877–1951).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Blankenburg, 28. VII. 1932. Ebenfalls an Harry Schumann.
355
Emil Orlik (böhmischer Maler und Graphiker, 1870–1932). Eigenhändiger Zusatz mit Unterschrift auf lithographiertem Dankschreiben. Ascona, 1. VIII. 1930. 1 Seite. Quart.
€ 150
Danksagung zu seinem 60. Geburtstag, den Orlik am 21. Juli gefeiert hatte. – Orlik ließ die humorvolle Danksagung nach seiner Handschrift lithographieren. Er äußert sich amüsiert über die in der
Presse abgedruckten Porträts von ihm und erinnert dabei an eine Scotland Yard zugeschriebene
Anekdote über fünf Fahndungsphotos. – Mit eigenhändigem Zusatz an den Rändern für »Meinen
lieben Simon!«.
27,0 : 20,8 cm. Faltspuren.
352
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356
352
Emil Nolde – Typen aus Appenzell Inner-Rhoden. 24 Studienblätter von E. Hansen. Begleitender Text von J. B. Grütter. Zürich, Orell Füßli 1894. Lose in Halbleinenmappe.
€ 450
Sehr seltene und frühe Publikation Emil Noldes, der erst seit 1902 den Namen seines Geburtsortes Nolde als Künstlernamen führte. – Nachdem er 1892 als Lehrer ans Industrie- und Gewerbemuseum nach St. Gallen gekommen war, porträtierte Nolde zahlreiche Menschen der Gegend.
Die Mappe zeigt eine kleine Auswahl. – Die Zeichnungen in Braunrot auf getöntem Kunstdruckpapier reproduziert und auf starken grauen Karton montiert. Die Bildnisse mit den Namen der
Porträtierten, teils auch deren Berufe. – Der Text stammt von dem Bankdirektor Johann Baptist
Grütter, wie Nolde Mitglied des Schweizer Alpinisten Clubs. – Die Mappe ist wohl nicht die originale, da ein Vergleichsexemplar eine Illustration von Nolde auf dem Vorderdeckel trug. – Ansonsten sehr gut erhaltenes Exemplar des gesuchten Frühwerks, neben den Bergpostkarten die erste
gedruckte Publikation Noldes.
Hans Reimann. Die sächsische Volksseele in ihren Wallungen. 10 Originalradierungen mit
Begleittext. München, Ottmar Kern [1922]. Lose in Originalhalbleinenmappe mit zwei Deckelschildern.
€ 250
Exemplar 96/200. – Alle Radierungen signiert, jede mit vorgelegtem Textblatt. Dort findet sich
neben dem jeweiligen Titel der Radierung ein kurzer Text in der Reimann eigenen sächsischen
Lautschrift (Anmerkung: »j« sprich »sch«), z. Bsp. Blatt 1 »Die Bestie in Sachsen | ›Das saachj dr, mei
Guhdsdr, biss Du bloß no ä eenzjes mal widdr so gemeene zu mir, da sorgj drfier, daßde de
Radiesjn von unden wachsen siehsd!‹« oder das hier abgebildete Blatt 4: »Zwischen Quatsch und
Philosophie | ›Wemmr ä Bahr Laadschn hadd, unn dähr eene is wek, da nudzn een alle beede
nischd«. – Mit eigenhändiger Widmung des Verlegerehepaars »Zur Erinnerung an die schönen
Tage in Dresden im August 1930 | ›Auf, daß die sächsische Volksseele walle!‹« auf dem Titelblatt.
31,5 : 27,0 cm. 10 Radierungen, 11 Blätter. – Mappe etwas unfrisch. – Titelblatt leicht geknickt.
Raabe/Hannich-Bode 242.21
27,0 : 21,0 cm. 4 Blätter, 24 Tafeln.
Reuther, Das Frühwerk Emil Noldes, S. 231 u. 352
353
Emil Nolde. Das eigene Leben. – Jahre der Kämpfe. – Zwei Werke. Berlin, Rembrandt 1931 und
1934. Blaue Originalleinenbände mit vergoldeten Titeln und illustrierten Originalschutzumschlägen. – Widmungsexemplare.
€ 300
Erste Ausgaben. – Mit Widmungen für den Heinrich Mann-Vertrauten Karl Lemke von Emil Nolde
bzw. ihm und seiner Frau Ada (diese monogrammiert »A u. E. N.«). – Die Widmungen datieren aus
den Jahren 1946 und 1941. – Die beiden ersten Teile der Autobiographie Emil Noldes, die durch
die Bände »Welt und Heimat« (Erstdruck 1936 in 40 Exemplaren, EA posthum 1965) und »Reisen,
Ächtung, Befreiung« (EA posthum 1967) fortgesetzt wurde.
21,5 : 16,5 cm. 204 Seiten. Mit 42 Abbildungen auf Tafeln. – 262 Seiten. Mit 23 Abbildungen, meist auf Tafeln. – Umschlag I
mit Fehlstellen.
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Schiefler/Mosel/Urban II, Seite 160
177
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besuchte Rilke die Dichterin auf ihrem Gut Böckel. Sie baute, nicht zuletzt auf Rilkes Rat hin, eine
bedeutende Kunstsammlung auf. Unter anderem erwarb sie auf seine Empfehlung das PicassoGemälde »La famille des saltimbanques«. Rilke widmete Hertha Koenig die durch dieses Bild
angeregte fünfte der »Duineser Elegien«.
Ohne die im Brief mehrfach erwähnte »beiliegende Abschrift« des Briefes von Graf Baudissin.
Gefaltetes Doppelblatt. – Bläuliches Papier. – Tadellos erhalten.
Die im Brief mehrfach erwähnte »beiliegende Abschrift« des Briefes von Graf Baudissin ist hier nicht mehr vorhanden. –
Abgedruckt in Auszügen und leicht abweichend in: Ingeborg Schnack, RMR Chronik seines Lebens und seines Werkes.
1990, Band I, Seite 587. – Vollständig abgedruckt: RMR. Briefe zur Politik. Hrsg. von Joachim W. Storck. 1992, Seite 204ff., Nr.
96. Die dortige Quellenangabe »Stadtbibliothek München« übersieht allerdings den diesbezüglichen Hinweis bei
Schnack »Photocopie«.
358
Erste Ausgabe. – Rilkes zweite selbständige Veröffentlichung, noch mit seinem Vornamen »René«
gezeichnet. – Bereits 1894 hatte der gerade Neunzehnjährige seinen Erstling »Leben und Lieder«
drucken lassen. Die »Larenopfer«, eine Sammlung von 79 Gedichten, darunter »Auf der Kleinseite«, »Der Hradschin«, »Bei St. Veit«, »Kaiser Rudolf« und »Mittelböhmische Heimat«, erschienen
bereits Weihnachten 1895 und bilden wohl eine Abschiedsgabe an die Heimatstadt des Dichters.
Rilke verließ im Folgejahr Prag und zog nach München. – Gedruckt auf feinem Velin. – Der hellblaue Originalumschlag mit einer großen ornamentalen Deckelvignette, entworfen von Valerie
von David-Rhonfeld, genannt Vally. Ihr hatte Rilke seinen ersten Gedichtband gewidmet. – Der
meisterhaft schöne Handeinband stammt von Walter Gerlach (1892–1982), der sich nach seiner
Lehre und nachfolgendem Unterricht bei Paul Kersten 1924 in Berlin selbständig gemacht hatte.
Der Einband mit dem Stempel »W. Gerlach –Berlin« auf dem hinteren Vorsatzblatt signiert. Mit
überaus reicher Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenvergoldung und braunen Seidenvorsätzen und -spiegeln. – Rilkes sehr seltenes Frühwerk in einem Einband eines »Meisters der Einbandkunst«. – Sehr schönes Exemplar.
357
357
Rainer Maria Rilke (Dichter, 1875–1926). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift »Rainer
Maria Rilke«. München, Hotel Continental, 21. I. 1918. 4 Seiten. Oktav.
€ 3.000
An den späteren bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner (1867–1919). – Bittet Kurt Eisner,
sich für die Idee der mit Rilke befreundeten Schriftstellerin und Mäzenatin Hertha Koenig, einzusetzen. Diese erwog, » […] durch ihr eigenes Beispiel eine größere, freiwillige Stiftung anzuregen,
deren Zweck es werden soll, den vielen in Noth Gerathenen eine unmittelbare, sofort wirksame
Hülfe zu gewähren.« – Sie habe von einem ähnlichen Projekt des Grafen Baudissin zu Stolp in
Pommern gehört. Nachdem dort das sogenannte »Heimatheer« gegründet wurde, »steht nun zur
Erwägung, ob Frau Koenig etwa, nach dem Vorbild dieser Realisierung, im Kreise Herford in Westphalen, in dem ihr Gut Böckel gelegen ist, eine verwandte Bewegung anzuregen, sich entschlossen fände. Da erwies es sich, gleich auf den ersten Blick, daß diese von einem Gutsbesitzer und
Regierungsbeamten gebildeten Ausschuß gelenkte Wohlfahrtseinrichtung die viel freieren und
volkthümlichen Intentionen der Frau Koenig nicht lebendig und eindringlich genug zu verwirklichen geeignet sin könne. Beachten Sie in dem beiliegenden Schreiben die genau ausgesprochene Absicht, daß Geben und Nehmen hier nur in einem, das Volk wirklich berührendem Sinne
verstanden sein könne und daß den Vertretern des Volkes selbst die Verantwortung für eine richtige und eingehende Vertheilung aufzuerlegen wäre«. – Rilke meint, »daß Sie dieser, natürlich
wenig orientierten, aber von dem lautersten und ungeduldigsten Willen erfüllten Frau, allein
schon durch die Art wie Sie ihn auffassen, ihren eigenen Plan in einer neuen Gestalt und Lebendigkeit zurückgeben könnten«. – Er regt ein Treffen im Münchner Hotel Continental an, wo er von
Dezember 1917 bis Mai 1918 lebte, und bittet zu entschuldigen, »daß ich mich getraue, an unsere
ganz flüchtige Begegnung einen solchen Anspruch anzuschließen«. – Kurt Eisner (1867–1919)
wird kaum Muße gehabt haben, sich der Sache anzunehmen: Als Vorsitzender der USPD organisierte er in diesen Tagen in München den »Munitionsarbeiterstreik« und wurde wenige Tage später verhaftet. Er blieb bis kurz vor Kriegsende in Gefangenschaft. Im November 1918 rief er den
Freistaat Bayern aus und wurde vom Münchner Arbeiter- und Soldatenrat zum ersten Ministerpräsidenten der neuen bayerischen Republik. berufen. Im Februar 1919 wurde er ermordet.
178
Hertha Koenig (1884–1976) galt in den 1920er Jahren neben Riccarda Huch als die bedeutendste
deutsche Lyrikerin. Sie hatte 1910 Rilke in Berlin bei dem Verleger Samuel Fischer kennengelernt.
1915 lebten sie und Rilke im selben Haus in der Münchner Widenmayerstraße, im Jahre 1917
Rainer Maria Rilke. Larenopfer. Prag, H. Dominicus 1896. Handgebundener blauer Maroquinband mit reicher Vergoldung (W. Gerlach, Berlin, um 1924). Originalumschlag eingebunden.
€ 1.800
14,9 : 8,7 cm. III, 106 Seiten. – Ecken minimal berieben. – 1 Blatt verheftet. – Ohne das Anzeigenblatt.
Ritzer E 27
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Richard Seewald – Daniel Defoe. Robinson Crusoe. Mit 85 Zeichnungen von Seewald. München, Goltz 1919. Originalhalblederband mit Deckelvignette und Rückenschild.
€ 450
Eins von 400 Exemplaren auf »gutem deutschem Bütten«. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Defoes Robinson hat seit Erscheinen immer wieder Künstler zu Illustrationen animiert,
Seewalds Zeichnungen entstanden 1916. Sie bilden innerhalb seines Frühwerks sicher einen
Höhepunkt. Unter den teils humorigen Zeichnungen finden sich 15 ganzseitige sowie zahlreiche
figürliche Initialen. – Sehr schönes Exemplar.
32,0 : 24,5 cm. 4 Blätter, 317 Seiten, 1 leeres Blatt.
Schauer II, 114
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359
362
Romain Rolland (französischer Schriftsteller, 1866–1945). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Villeneuve, 8. XII. 1936. 2 Seiten. Großoktav.
€ 250
An den Verleger einer deutschen Ausgabe seines Romans »Johann Christoph«. – »Mon éditeur
français, M. Albin Michel, m’a écrit qu’il était d’accord avec moi pour ratifier les accords de la
Genossenschaft Büchergilde Gutenberg avec Engelhorn’s Nachfolger«. – Erwähnt in einer langen
Nachbemerkung auch den Verlag Rütten & Loening, in dem allerdings erst nach dem Krieg die
deutsche Ausgabe erschien.
Heftlöcher, minimaler Buchstabenverlust. – Mit Eingangsstempel.
360
Gerhard Scholem. Die Geheimnisse der Tora. Ein Kapitel aus dem Sohar. Berlin, Schocken 1936.
Originalpappband.
€ 400
Dritter Schocken-Privatdruck. – Eins von 150 Exemplaren. – Druck bei Oswald Schmidt, Leipzig, auf
»handgeschöpft«-Bütten von J W. Zanders. – Schönes, noch absolut breitrandiges Exemplar. – Beiliegend eine Visitenkarte des Verfassers mit eigenhändigen Angaben zu seiner Anschrift »C 19 |
Neue Grünstr. 29 | Zentrum 3421«. – Gerhard Scholem (1897–1982) wanderte bereits Mitte der
1920er Jahre nach Palästina aus und erhielt in Jerusalem an der 1925 gegründeten Hebräischen
Universität eine Professur für jüdische Mystik. Wie sein Bruder Erich Scholem war er im Berlin der
1920er Jahre in Bibliophilenkreisen aktiv, sein Vater besaß eine Druckerei. 1928 erschien bereits
ein Privatdruck für den Berliner Bibliophilen-Abend.
Max Slevogt – James Fenimore Cooper. Lederstrumpf Erzählungen in der ursprünglichen
Form. Übersetzt und bearbeitet von K. Federn. Buchschmuck und Bilder von Max Slevogt. Berlin,
Neufeld & Henius 1922. Fünf Bände. Handgebundene Originalpergamentbände mit Vergoldung
und rot-goldenen Rückenschildern (Lüderitz & Bauer).
€ 600
Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf van Geldern-Bütten. – »Die Entstehung dieser
Bilder ist sehr merkwürdig, sie fängt an mit zwei kleinen Notizbüchern, in die der Künstler seine
Kompositionen hineinzeichnete, nach der Lektüre des Buches und beim Wiederlesen. […] In einer
einzigen Nacht war das Werk auf diese Weise im Kern fertiggestellt. Die meisten dieser Skizzen
haben in dieser ersten Form dann große endgültige Gestalt angenommen, natürlich bereichert,
ausgeglichen, durchgearbeitet und verfeinert. Aber das Wesentliche ist fast immer in der Skizze
da!« (Emil Waldmann, Max Slevogt als Illustrator, zitiert nach F./Br.). – Die erste Ausgabe der fünfbändigen »Volksausgabe« erschien 1909–1910 im Paul Cassirer Verlag, der auch die damaligen
300 Vorzugsexemplare, gedruckt als erstes Werk der PAN-Presse, mit den Originallithographien
edierte. – Der große Erfolg und vergleichsweise moderate Preis der fünfbändigen Ausgabe, an
deren Gestaltung auch Emil Rudolf Weiß (Typographie) beteiligt war, erwirkten diesen späten
Neudruck. Einband und Titel nun nach einem Entwurf von Lucian Zabel, Satz und Druck bei Gebr.
Mann, Berlin. – »Der Künstler hat sich dem Geist dieser Geschichten – man möchte sagen, mit
Haut und Haar – verschrieben: seine Szenen leben aus einem genialen Einfühlungs- und Improvisationsvermögen. Sie sprühen – Menzel vergleichbar – vor geistvoller Erfindung und dramatischer Handlung, verblüffen den Betrachter immer wieder durch ihre erstaunliche Technik und
ihren kaum vorstellbaren Reichtum an Nuancen des Tons und der Strichführung« (Jürgen Eyssen,
in: Buchkunst in Deutschland, S. 144). – Schönes, unbeschnittenes Exemplar.
29,2 : 20,5 cm. Mit 40 Tafeln und zahlreichen figürlichen Initialen nach Lithographien.
Rümann 16 b. – Lang, Impressionismus 215. – Vgl. Feilchenfeldt/Brandis 35.I.
28,5 : 19,5 cm. 4 Blätter, Seiten 13–130, 1 Blatt, 2 leere Blätter. – Der Interimspappband etwas verfärbt, leicht fleckig und an
den Kapitalen bestoßen. – Einige Bleistift-Anstreichungen und -Anmerkungen in Hebräisch.
361
Rolf Schott – Johann Wolfgang von Goethe. Balladen und Romanzen. Mit 15 Originalradierungen von Rolf Schott. Herausgegeben von Anton Putz zu Adlersthurn. München, Hesperos
[1924]. Original(?)leinenband.
€ 200
Eins von 160 Exemplaren (Gesamtauflage 260). – Eine Radierung und der Druckvermerk vom
Künstler signiert. – Druck bei der Mandruck, München, die Radierungen auf der Kupferpresse J.
Betz eingedruckt. – Der weitgehend autodidaktisch ausgebildete Rolf Schott (1891–1977) war
früh »von der Geisteswelt des Ostens und der der Griechen und Römer angezogen« (Adolf Sennewald). – Seine ersten Illustrationswerke erschienen ausschließlich im Hesperos-Verlag.
26,5 : 18,3 cm. 93 Seiten, 1 Blatt. – Einband etwas fleckig. – Lt. Druckvermerk sollten die 160 Exemplare in Halbpergament
gebunden sein.
180
Rodenberg 403, 14. – Sennewald 24, 1
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Henry van de Velde. Vie et mort de la Colonne. Brüssel, Éditions du Scarabée d’or 1942. Originalpergaminumschlag.
€ 150
Erste Ausgabe. – Eins von 250 Exemplaren. – Auf »papier parchemin de luxe« von Delcroix. – Typographie von Hélène Denis-Bohy. – Als Blockbuch gebunden. – Sehr seltenes Spätwerk.
17,1 : 15,5 cm. XIX Seiten, 1 Blatt. – Etwas fleckig, Umschlag stärker betroffen.
367
Henry van de Velde – John Dieter Brinks. Denkmal des Geistes. Die Buchkunst Henry van de
Veldes. Laubach und Berlin, Triton 2007. Originalleinenband mit Schuber.
€ 150
Erste Ausgabe. – Das Standardwerk zum buchkünstlerischen Schaffen van de Veldes. – Mit Dokumentationsmaterial und einem illustrierten Katalog. – Tadellos.
30,5 : 24,5 cm. 460 Seiten, 2 Blätter. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen.
368
Karl Walser. Das Theater. Bühnenbilder und Kostüme. Mit Text von Oskar Bie. Berlin, Bruno Cassirer [1911]. Mit drei lithographierten Vignetten, 26 kolorierten Lithographien und acht Lichtdrucken. Originalhalbleinenband mit kolorierter Deckellithographie.
€ 180
Exemplar der nicht bezeichneten Vorzugsausgabe auf Japan. – Die ganzseitigen, handkolorierten
Lithographien führen uns Personen aus »Figaros Hochzeit«, »Hoffmanns Erzählungen« und »La
Bohème« vor Augen, die Lichtdrucke auch Bühnenbilder zu »Romeo und Julia«, »Cäsar und Cleopatra« und »Don Pasquale«. – 1901 war der junge Karl Walser nach Berlin gezogen und arbeitete
als Buchgestalter für den Bruno Cassirer Verlag. Nach ersten Ausstellungserfolgen in der Berliner
Secession begann er 1903 für Max Reinhardts »Theater am Schiffbauerdamm« Bühnenbilder und
Kostüme zu entwerfen. – Exlibris Curt und Lilli Sobernheim, wohl der deutsch-jüdische Bankier
der Commerzbank Berlin (1871–1940).
365
364
33,0 : 25,8 cm. 34 Seiten, 1 Blatt, 34 Tafeln, 1 Blatt. – Der Leinenrücken etwas leimschattig, Kanten etwas berieben. Innen
tadellos
Badorrek/Hoguth A2
364
Kurt Tucholsky. Deutschland, Deutschland ueber alles Ein Bilderbuch von Kurt Tucholsky und
vielen Fotografen. Montiert von John Heartfield. Berlin, Neuer Deutscher Verlag 1929. Gelber Originalleinenband mit Titeln in Schwarzprägung und illustrierter Originalschutzumschlag. € 250
Erste Ausgabe. – Einbandvariante in Leinen und mit der Heartfield-Photomontage auf dem
Schutzumschlag. – »Vier Jahre vor Adolf Hitlers Ermächtigung veröffentlichte Tucholsky einen
›politischen Baedeker‹ zu Deutschland, ein ›Bilderbuch‹ zur Lage von Staat und Nation. ›Deutschland, Deutschland über alles‹, das mit einem ›törichten Vers eines großmäuligen Gedichts‹ überschriebene Buch, endete nach einer in ihrer Radikalität bis heute einzigartigen Kritik an
Deutschland mit dem Bekenntnis: ›Ja, wir lieben dieses Land.‹« (KNLL XVI, 807). – Trotz des Versuchs des Börsenvereins, einen Boykott des Buches zu erwirken, wurde dieses Werk einer der
größten Erfolge Tucholskys. Noch im gleichen Jahr erschien eine zweite Auflage.
23,8 : 18,5 cm. 231 Seiten, 2 Blätter. Mit zahlreichen Photoabbildungen. – Schutzumschlag mit einigen Randausrissen. Einband am Oberrand etwas fleckig.
Bonitz-Wirtz C 10. – Holstein, Blickfang S. 147: »das gelungenste Beispiel gegenseitiger Ergänzung von Text und Photomontage«
365
Kurt Tucholsky. Lerne lachen ohne zu weinen. Berlin, Ernst Rowohlt 1931. Originalleinenband
mit illustriertem -schutzumschlag.
€ 200
Erste Ausgabe. – Neben »Schloß Gripsholm« das letzte zu Lebzeiten Tucholskys in Deutschland
veröffentlichte Buch. – Mit dem seltenen und hier sehr gut erhaltenen Schutzumschlag.
20,0 : 12,5 cm. 426 Seiten, 1 Blatt. – Schutzumschlag mit einigen sorgsam restaurierten Randein- und -ausrissen. Einband
am Rücken minimal stockfleckig.
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Bonitz-W. C 12
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Theater – Denkmäler des Theaters. Inszenierung, Dekoration, Kostüm des Theaters und der großen Feste aller Zeiten. Nach Originalen der Theatersammlung der Nationalbibliothek, der Albertina und verwandter Sammlungen. Herausgegeben von Joseph Gregor im Auftrag der Direktion
der Nationalbibliothek Wien. Mappen I, II, VI, VII und VIII. München, Piper 1925–1928. Zahlreiche,
teils farbige Tafeln in Originalhalbleinenmappen.
€ 300
Die von der Wiener Nationalbibliothek angeregte Sammlung umfasste am Ende zwölf Mappen. –
Die bei Max Jaffe, München, hergestellten Lichtdrucktafeln zeigen Zeichnungen, Kupferstiche
und Gemälde mit Dekorationen, Kostüme alter Theater und Aufführungen. Weiterhin auch Spielfiguren und Puppen. – Jede Mappe nur in 300 Exemplaren erschienen, hier teils unnummerierte
Belegexemplare aus Verlagsbeständen. – Mappe I: L. O. Burnacini. Maschere. 20 farbige Tafeln. Mit
Beiheft. – Mappe II: Szenische Architekturen und Architekturphantasien. 22, teils farbige Tafeln.
Mit Beiheft. – Mappe VI: Covrses de testes et de Bagve faites par le Roy. 13 (von 21) farbigen Tafeln.
Ohne Beiheft. Mit Bleistiftnotiz: »unkomplett (letztes Ex. aus dem Keller)«, wohl von einem Verlagsmitarbeiter. – Mappe VII: Theater und Garten. 29 auf 23 Tafeln. Mit Beiheft. – Mappe VIII: Groteskkomödie und Stehgreifstück. 38 (von 39) Tafeln. Mit Beiheft. – Gut erhalten.
Verschiedene Mappenformate: etwa 35 : 45 cm (3), 45 : 56 cm und 54 : 61 cm.
370
Theater – 160 Photographien von Theateraufführungen in Wien der 1920er-30er Jahre.
€ 400
Private Sammlung eines engagierten Theatergängers, möglicherweise auch Kritikers der Zeit, mit
Aufnahmen aus folgende Aufführungen: Burgtheater: »Othello« von Shakespeare (21 Photos),
»Märchen vom Wolf« von Molnar (1), »Antonius und Kleopatra« von Shakespeare (11), »Tantris der
Narr« von Hardt (13), »Der Lügner« von Goldoni (12), »Der standhafte Prinz« von Calderon (13)
und »Peterchens Mondfahrt« (4); unter anderem mit folgenden Schauspielern: Werner Kraus,
Helene Thimig, Ida Roland, Raoul Aslan, Ferdinand Mayerhofer. – Theater in der Josefstadt unter
Regier von Max Reinhardt: »Der erste Frühlingstag« von Smith (14), »Große Liebe« von Molnar
(7), »Die erste Legion« von Leverly (26); unter anderem mit Geßner, Edthofer, Jaray, Bassermann,
Edthofer, Hörbiger. – Deutsches Volkstheater: »Mein Sohn, der Herr Minister von Birabeau« (16)
mit Hans Moser. – Akademietheater: »Kontuszowka« von Nielsen (8), »Millionärin« von B. Shaw
(11) und »Große Leidenschaft« von Auemheimer (3), unter anderem mit Maria Eis, Mayerhofer,
Hennings. – Mit Photoecken auf schwarze Kartonblätter montiert und mit Weißstift beschriftet. –
Durchweg sehr gut erhalten.
369
Auf 36 Photoalbumblättern, Blattformat 23,0 : 33,0 cm, Photogrößen: meist 11 : 8 bzw. 8 : 5,5 cm.
371
Robert Walser. Das Gesamtwerk. Herausgegeben von Jochen Greven. – :Robert Mächler. Das
Leben Robert Walsers. Eine dokumentarische Biographie. – Genf und Hamburg, Helmut Kossodo 1966–1975. Zusammen 14 Bände. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen.
€ 700
Erste Gesamtausgabe. – Besonders wichtig durch die Einbeziehung des Nachlasses und damit
vieler bis dahin unpublizierter Texte. – Mit der Biographie von Robert Mächler in identischer Ausstattung. – Exlibris »Feuerbacher Heide«, aus der Sammlung Helmut Merkle, Stuttgart. – Von den
verfärbten Rücken der Schutzumschläge abgesehen, tadellos erhalten.
19,2 : 11,5 cm. Zusammen etwa 6.000 Seiten.
Handbuch der Editionen 565.1
372
184
Jakob Wassermann (Schriftsteller, 1873–1934). Zwei eigenhändige Briefe mit Unterschrift.
Altaussee, 24. VIII. 1917 (Poststempel) und 13. III. 1922. 1 und 1/2 Seite. Queroktav und Kleinoktav.
€ 200
I An Gräfin Ilse Seilern in Bad Ischl. – Bringt sich eindrücklich in Erinnerung: »Haben Sie meiner vergessen? Sind Sie Montag gegen Abend aufsuchbar? […] Weshalb dies grenzenlose Schweigen?«.
– Kuvertbrieflein mit Adresse. – II: An das Bankhaus Breisach & Co. in Wien. Bittet um Überweisung
von 36.000 Kronen. Gelocht, gefaltet, mit Eingangsstempel.
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A. Paul Weber. 100 Ausschnitte aus Handzeichnungen und Lithographien. Einführung Renate
Marzolff. Aufnahmen Hans-Jürgen Wohlfart. München, Studio Bruckmann 1975. Mit einer signierten Lithographie und zahlreichen Abbildungen. Originalleinenband in -schuber.
€ 150
Eins von 250 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten Lithographie »Der Kauz APW«
(Dorsch 1335), im Stein monogrammiert und datiert »25 3 75« und mit dem roten Signaturstempel des Künstlers. – »Dieses Buch […] ist dem Kenner eine Neuentdeckung, dem Neuling aber
eine Herausforderung« (Einleitung). – Im angefügten Dokumentationsteil werden die Originale
abgebildet, aus denen die 100 ausdrucksstarken Ausschnitte »entnommen« wurden. – Tadelloses
Exemplar.
32,5 : 26,5 cm. 5 Blätter, 100 Tafeln und 25 Blätter mit Abbildungen.
Dorsch S. 491
374
Josef Magnus Wehner. Der Weiler Gottes. Mit zehn Holzschnitten von Peter Trumm. München,
Delphin [1920]. Handgebundener brauner Ecrasélederband mit Vergoldung.
€ 200
Erste Ausgabe des Erstlingswerkes. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Holzschnitten (Gesamtauflage 260). – Auf van Gelder-Bütten. – Im Druckvermerk vom
Künstler und vom Verfasser signiert. – Das Frühwerk Wehners ist noch ganz geprägt von seiner
katholisch-mystischen Grundhaltung. Bereits in den 1920er Jahren wurde er Anhänger des Nationalsozialismus und unterzeichnete bereits 1933 das »Gelöbnis treuester Gefolgschaft« für Adolf
Hitler. Sein 1930 erschienener Roman »Sieben vor Verdun« war gegen Remarques »Im Westen
nichts Neues« gerichtet. Nach 1945 wandte sich Wehner, seine »tausendjährige« Überzeugung
abstreitend, wieder dem religiösen Mystizismus zu. – Tadellos erhalten.
376
376
Eins von 125 Exemplaren der Vorzugsausgabe A mit der beigelegten Heliogravüre »Der Frühlingsmaler«. 21,2 : 23,1 cm (34,5 : 45,0 cm). Nummeriert, rückseitig gestempelt. Auf weißem Bütten.
Gedruckt anlässlich des 50. Todestages von der Originalplatte. – Tadellos erhalten, die großformatige Heliogravüre in Mappe beigelegt.
25,5 : 19,7 cm. 93 Seiten, 1 Blatt. Mit zehn blattgroßen Holzschnitten.
375
Heinrich Zille – Winfried Ranke. Vom Milljöh ins Milieu. Heinrich Zilles Aufstieg in der Berliner
Gesellschaft. Hannover, Fackelträger 1979. Mit einer Heliogravüre und zahlreichen Abbildungen.
Originalleinenband mit -schutzumschlag.
€ 300
Ernst Wiechert (Schriftsteller, 1887–1950). Eigenhändiges Widmungsblatt. 19. XI. 1928. Drei
Zeilen. Quart.
€ 100
28,5 : 21,3 cm. 343 Seiten. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.
»Soeben umfing mich fürchten; das ist, was uns übrigbleibt«. – Auf Bütten.
Rosenbach 26 e (von f )
377
Stefan Zweig (Schriftsteller, 1881–1942). Maschinengeschriebene Briefkarte mit Unterschrift. Salzburg, 26. VIII. 1933. 1 Seite. Kleinqueroktav.
€ 250
An Eduard Chavkin, der bereits vor seiner Auswanderung nach Palästina mit verschiedenen
deutschsprachigen Schriftstellern, darunter Thomas Mann, Klaus Mann, Jakob Wassermann und
Arnold Zweig, wegen seiner Schriftstellerei in Verbindung stand. – Zweig bittet hier, das Manuskript noch nicht zu schicken. »[…] ich soll in einer bestimmten Sache nach Amerika hinüber und
alles was inzwischen hier ankommt, bleibt natürlich unerledigt«. – Er hofft, »einen alten Wunsch in
diesem Jahr durchführen zu können, nach Jerusalem zu kommen«. – Dazu: Rudolf Alexander
Schröder. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Bergen/Obb., 21. II. 1953. 1 Seite. Queroktav. An
den Landesbischof von Berlin wegen eines Besuches in der Stadt. – Anton Kippenberg. Brief mit
eigenhändiger Unterschrift. Marburg, 2. VII. 1948. An einen Herrn Milch über einen erwünschten
Besuch. – Anton Kippenberg. Eigenhändiger Nachsatz mit Unterschrift.Leipzig, ohne Datum.
Grüßt Frau Elisabeth Lincke und deren Mann. Als Nachschrift auf dem abschließenden Blatt 2
eines Kondolenzbriefes, wohl zum Tod des Vaters der Empfängerin. – Insgesamt 4 Blätter.
Heftlöcher, 1 Fleck, leicht geknittert.
378
Stefan Zweig. Erstes Erlebnis. Vier Geschichten aus Kinderland. Leipzig, Insel 1911. Originalpappband mit Vergoldung.
€ 150
Erste Ausgabe. – Der Einbandentwurf stammt von Emil Preetorius. – Tadellos schönes Exemplar.
19,8 : 12,8 cm. 4 Blätter, 229 Seiten, 1 Blatt.
Sarkowski 1958
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380
Theodor Däubler. Die Treppe zum Nordlicht. Leipzig, Insel 1920. Dunkelblauer Originalmaroquinband mit vergoldeten Titeln.
€ 400
Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Ernst Ludwig-Bütten. – Theodor Däublers Erstling, das große Epos »Das Nordlicht« erschien in der ersten Fassung 1910, im Insel-Verlag folgte
1921/22 die umgearbeitete »Genfer Fassung«. – Die Gedichtsammlung »Die Treppe zum Nordlicht« ordnete Däubler später als »Symphonie II« zu »Hesperien« (1915/18) und »Der Heilige Berg
Athos« (1923). – Schöner breitrandiger Druck in Gelb und Schwarz, gedruckt bei E. Haberland,
Leipzig. – Die Vorzugsausgabe ist sehr selten.
23,8 : 19,0 cm. 53 Seiten, 1 Blatt. – Rücken verfärbt, Kanten etwas berieben.
Sarkowski 357 VA. – Raabe/Hannich-Bode 55.14
381
Alfred Döblin (Schriftsteller, 1878–1957). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 28. XII.
1927. Zwei Seiten. Oktav.
€ 400
An den Journalisten Walter Zadek (1900–1992), 1925–1930 Redakteur des Feuilletons des »Berliner Tagblattes« (vgl. Ernst Fischer, Handbuch, 2010, S. 353f.). – Sagt offensichtlich Zadeks Bitte
nach einem Text für die Zeitung ab: »Ich habe über das ›Rummelplatz‹thema« einen ganzen
Abend vergeblich mich abgemüht. Sie müssen mich dispensieren, ich bin zu dumm dazu. (Vielleicht liegt’s auch an m. höllischen Zahnschmerzen, nachdem ich von neuem malträtiert bin).
Also: nach einiger Zeit – mit einem ernsten Thema«. – Dazu: Franz Blei (Schriftsteller, 1871–
1942). Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift. Berlin, 23. X. 1929. Eine Seite. Quart. –
An Max Rychner, den Herausgeber der »Neuen Schweizer Rundschau« über einen Beitrag zu dieser Zeitschrift. – Ferner: Riccarda Huch (Schriftstellerin, 1864–1947). Eigenhändiger Brief mit
Unterschrift. Heidelberg, 1. II. 1934. 1/2 Seite. Oktav. An Eduard Korrodi, 1914–1950 Feuilletonchef
der NZZ. Ebenfalls über einen Beitrag zur Veröffentlichung.
Gefaltetes Doppelblatt. – Mehrfach gefaltet, leicht fleckig.
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Expressionismus in Wort und Bild
379
Max Beckmann – Kasimir Edschmid. Die Fürstin. Mit sechs Radierungen von Max Beckmann.
Weimar, Gustav Kiepenheuer 1918. Cremefarbener Originalwildseidenband mit Deckelvignette
und -fileten und Rückentitel in Silber.
€ 2.000
Erste Ausgabe. – Eins von 370 Exemplaren auf holländischem Bütten und im Rohseideneinband
(Gesamtauflage 500). – Edschmid hatte Max Beckmann im Atelier seines Vetters Ugi Battenberg
kennengelernt und berichtete davon in seinem »Tagebuch 1958–1960«: »Damals begann der
neue Beckmann, der Beckmann jenseits des Titanic-Gemäldes«. – »Aufspießen, demaskieren, entlarven, hinter den ekstatischen Wortergüssen Edschmids die seelische Situation der Menschen
sichtbar machen: das ist die Aufgabe, die sich Beckmann hier gestellt hat. Leidenschaftlich und
erregt, gleichermaßen gedrängt und verkürzt wie die Prosa Edschmids, radierte er seine seitengroßen Bilder« (Jürgen Eyssen, in: Buchkunst in Deutschland, S. 163). – Der Einbandentwurf, der
auch für die Vorzugsexemplare in Schweinsleder und Maroquin verwendet wurde, stammt von
Else von Guaita, der Schülerin Henry van de Veldes, dessen ornamentaler Stil in der Deckelvignette noch deutlich sichtbar ist. – Das starke Bütten mit Kopfschnitt in Silbergrau, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Eines der schönsten Beispiele expressionistischer Buchillustration. – »The
embittered view of society that Beckmann developed during his hospital duty and subsequent
nervous breakdown during World War I is reflected in prints« (Castleman).
Conrad Felixmüller – Werner Rübe. Benns Garten. Ein Essay. Mit elf Holzschnitten von Conrad
Felixmüller. Kransberg, Edition Frankfurt in der Petri Presse 1976. Mit elf teils farbig gedruckten
und kolorierten Holzschnitten. Handgebundener Originalpappband mit Büttenbezugspapier,
Pergaminumschlag und Schuber (Helmuth Halbach).
€ 250
Erstes Buch der Edition Frankfurt in der Petri Presse. – Eins von 100 Exemplaren (Gesamtauflage
185). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die Kolorierung der Holzschnitte stammt vom
Künstler selbst, seiner Frau Londa und der Enkeltochter Sybille. – Handsatz aus der Baskerville und
gedruckt von Fritz Barovsky. – Auf Velin »BFK Rives«. – Der Berliner Mediziner Werner Rübe publizierte neben anderen Arbeiten über Gottfried Benn 1966 dessen medizinische Schriften. Im vorliegenden Essay spürt er den zahlreichen Nennungen von Pflanzennamen in Benns Lyrik nach. –
Schönes Seitenstück für jede Benn-Sammlung. – Tadellos erhalten.
23,4 : 18,2 cm. 24 unnummerierte Blätter.
Spindler 70.24. – Söhn 700 M b (700–710)
29,8 : 23,5 cm. 81 Seiten, 1 Blatt. Mit 6 Radierungen. – Der helle Seidenband etwas angestaubt und leicht berieben. – 2 Seiten (leer und Zwischentitel »Brief«) leicht stockfleckig, ansonsten sehr schön.
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Hofmaier 111–116. – Jentsch 37. – Lang 12. – Castleman 126. – Raabe/Hannich-Bode 60.6
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00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 11:00 Seite 190
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George Grosz – Wieland Herzfelde. Tragigrotesken der Nacht. Träume. Mit Zeichnungen von
George Gross [sic!]. Berlin, Malik 1920. Farbig illustrierter Originalpappband.
€ 150
Erste Ausgabe. – Wieland Herzfelde bliebt mit dieser, seiner dritten Publikation der Verbindung zu
George Grosz treu: Für seinen Erstling, die Gedichtsammlung »Sulamith«, gedruckt als Kriegsdruck der Cranach-Presse, und die als Nummer 2 der Zeitschrift »Die Pleite« erschienene Broschüre »Schutzhaft« schuf Grosz bereits die Umschlagillustrationen.
23,8 : 16,0 cm. 88 Seiten, 1 Blatt. Mit 22 Illustrationen und illustrierten Vorsätzen und Einband. – Rücken gebräunt und mit
Einrissen. – Ränder leicht gebräunt.
Raabe/Hannich-Bode 120.3. – Hermann 192
384
George Grosz – Richard Huelsenbeck. Doctor Billig am Ende. Ein Roman. Mit acht Zeichnungen von George Grosz. München, Kurt Wolff 1921. Blauer Originalhalbleinenband mit roten
Deckeln, blau-goldener Vignette und vergoldetem Rückentitel.
€ 200
Erste Ausgabe. – Richard Huelsenbeck (1892–1974) gehörte mit Tristan Tzara, Hugo Ball und Hans
Arp zur Gruppe der Zürcher Dadaisten. 1917 schuf er mit Raoul Hausmann eine Berliner DadaGruppe. Sein Dada-Almanach bildet das Manifest der Bewegung, die aber mit dieser Schrift
bereits zum Historikum erklärt wird. – Sein Roman von Doctor Billig spielt im Berlin der Nachkriegszeit. Der »wildgewordene Spießer […] sah einen Negertanz, wilder als ihn die tollste Phantasie denken kann. Der kleine Doctor Billig, der jahrelang den Trott der Herren Doktoren
mitgemacht hatte –es war nicht auszudenken!«. – So gut erhaltene Exemplare sind sehr selten
geworden.
25,2 : 19,2 cm. 128 Seiten, 2 Blätter. Mit 8 ganzseitigen Illustrationen. – Ecken leicht berieben, sonst tadellos.
Raabe/Hannich-Bode 132.10. – Göbel 532.
385
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Georges Grosz – Pierre Mac Orlan. Port d’eaux-mortes. Récit orné de huit lithographies originales de Georges Grosz. Paris, Au sans pareil 1926. Originalbroschur mit blau-grauem Originalumschlag.
€ 1.000
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 60 Exemplaren der Ausgabe auf van GelderBütten mit der Extrasuite der acht Lithographien auf China(Gesamtauflage 1260). – Mac Orlans
Kriminalgeschichte aus den Hafenkneipen in Brest und der Londoner Docks regte Grosz 1925 zu
einer Folge von acht Tuschfederzeichnungen an. Die Lithographien im Buch wurden wahrscheinlich im Umdruckverfahren hergestellt, im Nachlass des Künstler befinden sich die Vorzeichnungen im Maßstab 1:1 mit Einfassungslinien. Alle im Stein signiert. – »An example of Grosz’s satirical
illustration in which he savagely attacked society after World War I« (Garvey). – Sehr schönes,
unaufgeschnittenes und somit breitrandiges Exemplar. – Exemplare der Vorzugsausgaben mit
noch erhaltener Suite sind sehr selten.
21,3 : 16,5 cm. 3 Blätter, 80 Seiten, 1 Blatt. Mit 8 Lithographien. – Umschlagrücken verblasst.
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Dückers B IV, 1-8. – Garvey 129
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Richard Janthur – Daniel Defoe. Das Leben und die ganz ungemeinen Begebenheiten des
weltberühmten Engelländers Robinson Crusoe. Mit 31 Steinzeichnungen von Richard Janthur.
Leipzig, Insel 1922. Originalpergamentband mit schwarzgedruckter Deckelvignette und Rückentitel.
€ 500
Eins von 800 Exemplaren, dabei eines der wenigen in Ganzpergament. – Auf Japanbütten. – Die
Farblithographien druckte H. F. Jütte in Leipzig. – Janthur, Mitglied der Berliner Sezession, begründete 1912 zusammen mit Ludwig Meidner und Jakob Steinhardt die Künstlergruppe »Die Pathetiker« (Ausstellung in Waldens Galerie »Der Sturm«). 1918 war er Mitglied der »Novembergruppe«
und trat 1919 dem »Arbeitsrat für Kunst« bei. In den 1920er Jahren widmete sich Janthur verstärkt
der Buchillustration und erst zwanzig Jahre später wieder der Malerei. – 200 Jahre nach der Originalausgabe und der ersten deutschen Übersetzung erschienen mehrere bedeutende illustrierte
Ausgaben: 1919 mit Zeichnungen von Richard Seewald (siehe Katalognummer 362), 1922 mit
Illustrationen von Fritz Heubner bzw. Hans Pape. – Janthurs Illustrationen erinnern in Dynamik
und Farbigkeit ein wenig an Otto Langes Holzschnitte zu »Van Zantens Glückliche Zeit« (1920),
sind aber, dem Text »geschuldet«, nicht von deren Glückhaftigkeit geprägt. – Schönes Exemplar. –
Ehemals Sammlung Gerd Plantener, Hamburg.
31,3 : 23,7 cm. 104 Seiten, 1 Blatt. Mit 31 farbigen Lithographien.
Sarkowski 363 A. – Jentsch 122. – Lang, Expressionismus 154. – Sennewald 22,1
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Richard Janthur. Segelschiff. Tuschzeichnung. Vor 1922. 14,5 : 18,7 cm.
€ 400
Vorzeichnung für die Deckelvignette der »Robinson-Ausgabe« des Insel-Verlages mit den Farblithographien. – Dort etwa auf zwei Drittel verkleinert wiedergegeben. – Mit einigen Bleistiftlinien.
– Auf bräunlichem Papier. – Auf schwarzes Kartonblatt montiert. – Vergleiche vorherige Katalognummer.
386
387
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Werner Graul – Thea von Harbou. Metropolis. Roman. Elftes bis zwanzigstes Tausend der billigen (gekürzten) Ausgabe. Berlin, August Scherl um 1927. Mit acht Tafeln nach Aufnahmen aus
dem Film. Illustrierte Originalbroschur.
€ 400
Zweiter Druck der gekürzten Broschurausgabe. Deren Umschlagillustration folgt dem von Werner
Graul entworfenen Filmplakat. Die Broschurausgabe ist aufgrund ihres fragileren Zustands seltener als die Leinenausgabe. – Die Erstausgabe der vollständigen Fassung des Romans erschien
1926 ebenfalls bei Scherl, der Schutzumschlag dieser Ausgabe stammte von Emanuel Frinta. –
Bereits 1924 hatte Thea von Harbou das Manuskript an Fritz Lang gegeben. 1926–1927 entstand
in einer der teuersten deutschen Produktionen der damaligen Zeit ein Meilenstein des expressionistischen Stummfilms. Kurz nach der Uraufführung wurde der Film umgeschnitten und gekürzt.
Erst durch das wiederentdeckte Archivmaterial war 2010 eine Rekonstruktion der Urfassung
möglich.
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18,5 : 12,5 cm. 193 Seiten, 1 Blatt. 8 Tafeln. – Außen deutlicher als innen mit Gebrauchsspuren, im Ganzen aber gutes Exemplar.
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Franz Kafka. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, Kurt Wolff 1916. Schwarze Originalbroschur mit
blauem Titelschild.
€ 450
Der jüngste Tag, Band 34. – Erste Ausgabe. – Kafka schätzte die erstmals 1913 in der Zeitschrift
»Arkadia« erschienene Erzählung sehr und setzte sich bei seinem Verleger mit Nachdruck für eine
Einzelveröffentlichung ein: »Sie ist auch die mir liebste Arbeit und es war daher immer mein
Wunsch, daß sie, wenn möglich, einmal selbständig zur Geltung komme. Jetzt […] wäre dafür die
beste Gelegenheit« (Kurt Wolff. Briefwechsel eines Verlegers. 1966/67. Seite 39f.). – Mit dem bei
Dietz nicht erwähnten Anzeigenblatt »Von demselben Verfasser erschien ferner […] «. – Tadelloses, unbeschnittes Exemplar in der ab diesem Jahr serientypischen, unillustrierten Umschlaggestaltung.
22,7 : 13,0 cm. 28 Seiten, 2 Blätter.
Raabe/Hannich-Bode 146.4. – Dietz 31. – Smolen/Stammerjohann 34.1.A.2.
391
Franz Kafka. Der Heizer. Ein Fragment. [3. Auflage]. Leipzig, Kurt Wolff [1917/1918]. Schwarze Originalbroschur mit blauem Deckelschild.
€ 150
Der jüngste Tag, Band 3. – Dritte Ausgabe der zweiten Buchveröffentlichung. Kafka erhielt für
diese Novelle (eigentlich der Romananfang von Amerika) den Fontane-Preis. Die erste Ausgabe
war bereits 1913 innerhalb der Reihe erschienen. – Zusammen mit »Das Urteil« und »Die Verwandlung« bildet »Der Heizer« eine Novellentrilogie, deren Veröffentlichung unter dem Titel »Die
Söhne« Kafka seinem Verleger bereits im April 1913 vorschlug (Kurt Wolff Briefwechsel S. 29). – Mit
dem Leipziger Zensurstempel. – Sehr schönes, unbeschnittenes Exemplar.
21,8 : 13,0 cm. 47 Seiten.
Raabe/Hannich-Bode 146.2 Anmerkung. – Dietz 42. – Smolen/Stammerjohann 3.3.A
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Der jüngste Tag – Zehn Hefte der Reihe. Bände 1, 5, 10, 16, 19, 24, 37, 39/40, 41 und 44/45. Leipzig, Kurt Wolff 1917-1918. Schwarze Originalbroschuren mit farbigen Deckelschildern.
€ 300
Band 1: Franz Werfel. Die Versuchung. [1917]. – Band 5: Emmy Hennings. Die letzte Freude.
[1917/18]. – Band 10: Maurice Barrès. Der Mord an der Jungfrau. Deutsch von Heinrich Lautensack.
[1918]. – Band 16: Marcel Schwob. Der Kinderkreuzzug. Übertragen von Arthur Seiffhart. 1917. –
Band 19: Carl Sternheim. Napoleon. 1918. – Band 24: René Schickele. Aissé. Mit zwei Illustrationen
von Ottmar Starke. [1919]. – Band 37: Rudolf Leonhard. Polnische Gedichte. 1916. – Band 39/40:
Hans Reimann. Kobolz. Grotesken. 1917. – Band 41: Oskar Kokoschka. Der brennende Dornbusch.
Mörder, Hoffnung der Frauen. [1918/1919]. – Band 44/45: Hans von Flesch-Brunningen. Das zerstörte Idyll. Novellen. 1917. – Bände 37, 39/40 und 44/45 in erster, die übrigen in zweiter Ausgabe.
– Meist sehr gut erhalten.
389
21,8 : 13,0 cm. – 4 Rücken etwas aufgehellt, einer mit kleinen Einrissen.
Franz Kafka. In der Strafkolonie. Leipzig, Kurt Wolff 1919. Originalhalblederband mit vergoldetem Rückentitel und grün-braunen Buntpapierdeckelbezügen.
€ 1.500
Smolen/Stammerjohann 1.2.A.3, 5.2.A.2, 10.2.A, 16.2.A, 19.2.A, 24.2.A.1, 37.1.A.1, 39/40.1.A.1, 41.2.A, 44/45.1.A. – Für die
Erstausgaben: Raabe/Hannich-Bode 188.9, 242.3 und 74.1.
Erste Ausgabe. – Drugulin-Drucke, Neue Folge, Band IV. – Eins von 1000 Exemplaren. – Gesetzt aus
der Cicero Französische Antiqua und gedruckt bei Drugulin, Leipzig. – Die 1914 entstandene
Erzählung steht in direktem Zusammenhang mit Kafkas posthum erschienenen Roman »Der Prozeß«. Die universelle Schuldhaftigkeit beschäftigt hier den Forschungsreisenden bei der Betrachtung und dem Erleben des Exekutionsapparates ebenso wie Joseph K. im Roman. – Kafka schrieb
am 11. X. 1916 an seinen Verleger Kurt Wolff über die Erzählung, »daß nicht nur sie peinlich ist, daß
vielmehr unsere allgemeine und meine besondere Zeit gleichfalls sehr peinlich war und ist […]«
(K. W. Briefwechsel S. 41). – Wie schon der Erzählungsband »Betrachtung« üppig und breitrandig
gesetzt. – Kopfgoldschnitt, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Aufgrund der kleinen Auflage
eine der selteneren Erstausgaben Kafkas.
23,3 : 15,5 cm. 68 Seiten, 2 Blätter. – Rücken etwas berieben und fleckig, an den Kapitalen bestoßen und unten mit kleinem
restaurierten Ausbruch. – Eine Seite mit leichtem Fleck, Stempel auf Vorsatzblatt und hinterem Innendeckel. Die ersten
Lagen im Falz mit leichter Knickfalte.
194
Raabe/Hannich-Bode 146.5. – Rodenberg 380, 4
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392
195
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 11:00 Seite 196
393
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Georg Heym. Umbra vitae. Nachgelassene Gedichte. Leipzig, Ernst Rowohlt 1912. Originalhalbpergamentband mit grünen Deckelbezügen und Titeln in Schwarz.
€ 150
Erste Ausgabe. – Der Dichter Georg Heym, geboren 1887 im schlesischen Hirschberg, ertrank im
Alter von 24 Jahren beim Eislaufen auf der Havel. Ein Jahr zuvor, 1911, hatte er bei Ernst Rowohlt
seinen ersten Gedichtband »Der ewige Tag« veröffentlicht. Die späteren Gedichte wurden von
David Baumgardt, Golo Gangi, W. S. Ghuttmann, Jacob von Hoddis und Robert Jentzsch herausgegeben, »zu denen Georg Trakl in literarischen Beziehungen stand« (Nachwort der Herausgeber). –
Die Gedichte wurden zehn Jahre später von Ernst Ludwig Kirchner illustriert und von Kurt Wolff
mit den danach geschnittenen Holzschnitten ediert (siehe die folgende Katalognummer). – Sehr
schönes Exemplar im (beschädigten) Originalschuber.
20,8 : 14,0 cm. 71 Seiten.
Raabe/Hannich-Bode 123.3
beide 394
394
Ernst Ludwig Kirchner – Georg Heym. Umbra vitae. Nachgelassene Gedichte. Mit 47 Originalholzschnitten von Ernst Ludwig Kirchner. München, Kurt Wolff 1924. Grüner Originalleinenband
mit Holzschnitt in Gelb und Schwarz über beide Deckel und zwei farbigen Holzschnittvorsätzen.
€ 4.500
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 500 Exemplaren (Gesamtauflage 510). – Diese
»Krönung expressionistischer Buchillustration« (Jürgen Eyssen, in: Buchkunst in Deutschland, S.
130) ist einer Initiative von Hans Mardersteig zu danken. Ende Februar 1922 schrieb er an den Verleger der (noch unillustrierten) Erstausgabe Kurt Wolff: »Er [Kirchner] hat in seinen Mußestunden
schon seit Jahren zu eigener Freude Heyms Umbrae vitae illustriert. Und zwar derart, daß er die
alte Ausgabe hernahm und jeweils unter den einzelnen Gedichten […] einen kleinen Holzschnitt
eingefügt hat […] Ich würde Ihnen dringend raten, daß Sie einen Neudruck des Bändchens mit
den Holzschnitten machen. […] Das Buch würde ein Novum unter illustrierten Büchern darstellen.« (K. W. Briefwechsel eines Verlegers, S. 391). – Neben den Textholzschnitten schuf Ernst Ludwig
Kirchner auch die Holzschnitte für die rosa-blau gedruckten Vorsätze und den farbigen Einbandholzschnitt. – Schönes Exemplar. – »Umbra vitae was the artist’s major effort« (Castleman S. 229). –
»Man spürt die innere Wahlverwandschaft zweier Künstler, die ihren Abscheu vor der verlogenen
Wirklichkeit, in der zu leben sie gezwungen waren, mir im ekstatischen Schrei zu äußern vermochten. Wer wissen will, was Expressionismus heißt, braucht nur in den Seiten dieses Buches zu
blättern« (Jürgen Eyssen, S. 162).
23,2 : 16,0 cm. 62 Seiten, 2 Blätter. Mit Holzschnitten. – Vorderdeckel mit kleinen Tuschespritzern, insgesamt minimal aufgehellt. – Hinterer Vorsatz leicht fleckig. 1 Blatt mit Knickfalte.
196
Raabe/Hannich-Bode 123.3. – Jentsch 152. – Garvey 142. – Dube 759-807 u. 61 II
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Ernst Ludwig Kirchner – Jakob Bosshart. Neben der Heerstraße. Erzählungen. Mit Holzschnitten von E. L. Kirchner. Zürich und Leipzig, Grethlein 1923. Roter Originalhalbleinenband mit schutzumschlag mit Holzschnitt.
€ 900
Erste Ausgabe. – Kirchner hatte den Schweizer Dichter wohl in seiner Davoser Zeit kennengelernt.
Die Holzschnitte zu den sechs Erzählungen entstanden 1922. – Von dem nur bei der ersten Auflage verwendeten Schutzumschlag sind Dube vier Zustände und drei Farbvarianten bekannt, hier
der große Holzschnitt im Zustand IV.3 mit der neu geschnittenen Schrift und violetter Tonplatte.
Es gibt zudem verschiedene Einbandvarianten. – Neben Georg Heyms »Umbra Vitae« das zweite
große buchillustratorische Werk Kirchners. – So schöne Exemplare mit gut erhaltenem Schutzumschlag sind selten geworden.
19,8 : 13,5 cm. 434 Seiten, 3 Blätter. Mit 23 Holzschnitten im Text und 1 auf dem Umschlag. – Schutzumschlag mit kleinen
Einrissen am Oberrand. – Vorsatzblatt mit Besitzvermerk.
Jentsch 143. – Lang Dube 808–831
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Paul Klee – Curt Corinth. Potsdamer Platz oder Die Nächte des neuen Messias. Ekstatische
Visionen. Mit 10 Lithographien von Paul Klee. München, Georg Müller 1920. Originalhalblederband mit vergoldetem Rückentitel und rot-blauen Buntpapierdeckelbezügen.
€ 1.500
Erste Ausgabe. – Eins von 500 Exemplaren. – Neben Voltaires »Candide« das einzige von Paul Klee
illustrierte Buch. »Die beiden Illustrationswerke verkörpern eine Variante expressionistischer Illustrationskunst, in der sich fantastisch-dämonische Gestalt und abstraktes Formenspiel miteinander verbinden« (Lothar Lang, in: Expressionistische Buchillustration, S. 52). – Die Illustrationen sind
1918 und 1919 entstanden. »Paul Klee gab Grafiken, die den Geist der Literatur aufnehmen, Zeichnungen zu konkreten Textstellen, oft in der Art eines arabesken organoiden Diagramms, damit
die erotische, reißende Flut des Dichters eindämmend« (ebenda). – Lt. Kornfeld handelt es sich
um lithographisch reproduzierte Zeichnungen. – Sehr selten.
198
21,0 : 13,8 cm. 6 Seiten, 2 Blätter, Seiten 7–90. Mit 10 Lithographien. – Hinterdeckel oben etwas lichtrandig. – Im Falz teils
etwas fleckig und neu gefasst bzw. angefalzt. Bindung und wohl auch die Vorsätze erneuert.
Lang 177. – Kornfeld A 113. – Nicht bei Eyssen
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Oskar Kokoschka – Ivan Fenjö. Oskar Kokoschka. Die frühe Graphik. Herausgegeben von
Reinhold Graf Bethusy-Huc. Wien, Euro Art 1976. Handgebundener grüner Originalbüffellederband mit Vorderdeckelillustration in Schwarzprägung. In Originalkassette mit lithographiertem
Deckelbild (Ernst Ammering, Wien).
€ 450
Eins von wenigen römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe im Lederhandeinband und mit einer Suite der 15 nach den Originaldrucken der Wiener Werkstätten lithographisch
faksimilierten Postkarten. – Hervorragende und aufwändig gedruckte Dokumentation zum graphischen Œuvre des jungen Kokoschka. – Die 15 Postkarten im Buch auf Kartonblätter aufgezogen und bei den Vorzugsexemplaren als lose Beigaben. – Auf Bütten.
75 Seiten, davon 16 in Blattzählung. Mit zahlreichen, teils farbig lithographierten und montierten Abbildungen. – Kassette am Seitenteil und Kante des Hinterdeckels mit Schab- und Feuchtigkeitsspur, sonst tadellos erhalten.
398
Else Lasker-Schüler. Der siebente Tag. Gedichte. Berlin, Verlag des Vereins für Kunst · Amelangsche Buchhandlung 1905. Originalhalbleinenband. – Widmungsexemplar
€ 1.500
Erste Ausgabe. – Nach dem 1902 erschienenen Erstling »Styx« der zweite Gedichtband der Lyrikerin, »der, vor allem in den Gedichten ›Mein stilles Lied‹, ›Der Letzte‹ und ›Weltende‹, grundlegende
Aussagen über ihr neues Selbst- und Weltverständnis enthält« (NDB XIII, 652ff.). 1903 hatte sich
Else Lasker-Schüler von ihrem ersten Mann Gottfried Lasker scheiden lassen und Georg Levin
geheiratet, dem sie den Namen Herwarth Walden gab. 1904 starb der von ihr hoch verehrte Peter
Hille. 1904 hatte Herwarth Walden in Berlin den »Verein für Kunst« begründet. – Auf dem Titel die
eigenhändige Widmung »Dem lieben guten Frühlingspaar von seiner Schwägerin Else. Berlin
Blühmonat 1907«. – Die Widmung richtet sich möglicherweise an den späteren Schachweltmeister Emanuel Lasker, den Bruder ihres ersten Mannes, der allerdings erst 1911 heiratete.
27,0 : 20,0 cm. 43 Seiten, 1 Blatt. – Bestoßen und etwas berieben. – Ränder leicht gebräunt.
Raabe/Hannich-Bode 182.2
399
Else Lasker-Schüler. Die Wupper. Schauspiel in 5 Aufzügen. Berlin, Osterheld 1909. Blaugrauer
Originalumschlag.
€ 500
Erste Ausgabe dieser frühen Veröffentlichung. – Das Schauspiel wurde erst 1919 im Deutschen
Theater in Berlin uraufgeführt. Von der Dichterin selbst als »Stadtballade« bezeichnet, schildert
das im Arbeitermilieu Wuppertals handelnde Stück den Niedergang der alten bürgerlichen
Schichten und den Aufstieg der neuen Arbeiterschaft. – »Lasker-Schüler weiß nichts von der Technik des Dramas. Aber nachtwandelnd wie ihr eigenes Geschöpf […] hält sie sich ohne Schwindel
in jedem Sinne auf schmalstem Grad« (Siegfried Jacobsohn in der Weltbühne). – Selten, zumal so
gut erhalten und im Originalumschlag.
19,0 : 14,2 cm. 104 Seiten. – Rücken des Umschlags mit kleinen Läsuren. Besitzvermerk. – Etwas verzogen.
Raabe/Hannich-Bode 182.5
400
Else Lasker-Schüler. Meine Wunder. Gedichte. Karlsruhe und Leipzig, Dreililien 1911. Originalpappband.
€ 200
Erste Ausgabe. – Seit diesem Gedichtband gilt die damals schon 42jährige als die führende Dichterin des deutschen Expressionismus. – Das Widmungsblatt »Meiner teuren Mutter« mit Namensstempel. – Im Ganzen doch schönes Exemplar dieser wichtigen Veröffentlichung.
202, : 15,0 cm. 2 Blätter, 68 Seiten, 2 Blätter. – Einband stockfleckig.
200
Raabe/Hannich-Bode 182.7
398
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402
Ludwig Meidner – Ernst Weiss. Die Feuerprobe. Roman. Radierungen von Ludwig Meidner. Berlin, Die Schmiede 1923. Roter Originalpappband mit vergoldeter Deckelvignette.
€ 400
Erster Druck der Offizina Fabri. – Erste Ausgabe. – Eins von 575 Exemplaren der Ausgabe C
(Gesamtauflage 675). – Druck der fünf Radierungen auf der Handpresse bei van Hoboken, Berlin.
– Druck des Textes bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – »Dies ist Wirklichkeit, kein Traum. Heute morgens, zwischen fünf und sechs Uhr, wurde auf einem Platz in Berlin ein Mann aufgefunden. Dieser
Mann war er, der diesen Bericht schreibt. Er darf sich nicht ›Ich‹ nennen, da er seinen Namen nicht
weiß, auch sonst keine Erinnerung an das Vergangene hat« (Anfang des Romans). – »Anfang der
zwanziger Jahre […] entstanden viele Portraits der befreundeten Literaten und Künstler und
Selbstbildnisse […] Auch der Hauptfigur in dem Roman ›Die Feuerprobe‹ leiht Meidner seine
Züge« (Ralph Jentsch). – Sehr schönes Exemplar, durch Schutzumschlag und Schuber auch der
lichtempfindliche Einband sehr gut erhalten.
35,5 : 25,0 cm. 114 Seiten, 1 Blatt. Mit 5 Radierungen. – Kleiner Randeinriss S. 53/54.
Raabe/Hannich-Bode 328.12. – Lang 235. – Jentsch 134
403
Mynona [Salomo Friedlaender]. Für Hunde und andere Menschen. Berlin, Der Sturm 1914.
Gelbe Originalbroschur.
€ 180
Erste Ausgabe. – Sturm-Bücher III. – Nach Medizin- und Philosophie-Studium lebte Salomo Friedlaender ab 1906 als Schriftsteller in Berlin und gehörte zum Freundeskreis um Martin Buber,
Alfred Kubin, Gustav Landauer, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Ludwig Rubiner, Paul van Ostaijen und Herwarth Walden. Er verkehrte mit Raoul Hausmann, Hannah Höch, Ludwig Meidner und
Paul Scheerbart. – Unter dem Pseudonym Mynona (»Anonym« rückwärts gelesen) schrieb Friedlaender für die wichtigsten expressionistischen Zeitschriften.
19,4 : 13,2 cm. 26 Seiten, 1 Blatt. – Leicht geknickt und fleckig.
Raabe/Hannich-Bode 217.2
401
401
Else Lasker-Schüler. Theben. Gedichte und Lithographien. Berlin, Querschnitt 1923. Blauer Originalleinenband mit vergoldeter Illustration auf dem Vorder- und dem Signet der Galerie Flechtheim auf dem Hinterdeckel. – Widmungsexemplar
€ 3.000
24. Druck der Galerie Flechtheim. – Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren, daneben erschienen 50 kolorierte Exemplare. – Alle zehn Lithographien und im Druckvermerk von der DichterKünstlerin signiert. – »Ich schrieb die Verse dieses Buches und zeichnete die Bilder dazu auf den
Stein bei A. Ruckenbrod in Berlin, der das Buch […] druckte« (Druckvermerk). – Mit langer, eigenhändiger Widmung der Dichterin »Bernard Shaw sollte man nur zu seinen Welten, aber nicht zu
seinen Jahren gratulieren, da wir Dichter keine Zeit kennen – höchstens nach der Uhr manchmal
sehen, die immer vor geht: 12 Uhr Ewigkeit [kleine Vignette]. | Der Prinz Jussuf von Theben aus
dem Buch«. Mit Unterschrift und datiert »1. Dez. 1926 Berlin W, Der Sachsenhof, Motzstr. 78«. – Das
sicher schönste Buch der Dichterin, das Text, Bild und Handschrift auf das Eindrücklichste vereint.
– »Aber eine gibt es, die niemals sterben wird – niemals […] Sie ist so unzeitlich wie die Worte, die
einstmals morgenfrisch aus ihrer sprechenden Seele brachen« (Arnold Zweig über Else LaskerSchüler, 1926, zitiert nach Jentsch). – Als Blockbuch mit Kordelheftung gebunden. – Gutes Exemplar. – Selten und mit langer inhaltsreicher Widmung.
32,5 : 24,8 cm. 28 unnummerierte Seiten. Mit 10 blattgroßen signierten Lithogaphien und 12 Seiten lithographiertem
Text. – Der fehlende Rücken durch blauen, gefalzten und lose aufgelegten Leinenstreifen geschickt ersetzt, ebenso die
fehlende Bastkordel durch blaue Kordel. – 1 kurzer restaurierter Randeinriss.
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Raabe/Hannich-Bode 182.15. – Jentsch 136
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Otto Nückel – A. M. Frey. Solneman, der Unsichtbare. Roman. Mit 13 Holzschnitten von Otto
Nückel. München, Delphin 1914. Grüner Originalhalblederband mit vergoldetem Rückentitel,
ornamentaler Blindprägung und Buntpapierdeckelbezügen.
€ 300
Erste Ausgabe von Freys Romandebüt. – Exemplar auf Werkdruckpapier, jedoch in der sehr seltenen Halblederausgabe, die – wie auch die Lederbände der Vorzugsausgabe und die Pappbände
der Normalausgabe – nach einem Entwurf von Otto Nückel entstand. – Im Druckvermerk vom
Verfasser signiert und datiert »München, Juli 1914«. – Alexander Moritz Freys (1881–1957) »zeigt
[…] in seinen Romanen und Erzählungen eine starke Neigung zum Skurrilen und Phantastischen,
zum Märchenhaften und Grotesken, aber auch eine ausgeprägte Neigung zur sozialen und politischen Satire und zur Parodie des selbstgefälligen Spießbürgertums« (Ralph Jentsch). – Carl von
Ossietzky pries ihn als »Meisterzeichner von Nachtstücken und Traumgesichten« (zitiert nach
KNLL V, 815). – Otto Nückel illustrierte unter anderem auch Thomas Manns »Der kleine Herr Friedemann«. – Sehr schönes Exemplar.
25,5 : 19,5 cm. 193 Seiten, 1 Blatt. Mit 13 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Holzschnitten.
Jentsch 20. – Lang, Expressionismus 251
405
Max Pechstein. Reisebilder. Italien. Südsee. 50 Federzeichnungen auf Stein. Berlin, Paul Cassirer
1919. Mit 50 Lithographien und fünf lithographierten Textseiten. Originalleinenband.
€ 1.500
Erste Ausgabe. – Eins von 750 Exemplaren auf Bütten (Gesamtauflage 810). – Im Druckvermerk
vom Künstler signiert. – XV. Werk der Pan-Presse. – Die Lithographien entstanden nach Zeichnungen in den Reisetagebüchern von Max Pechstein und seiner Frau in den Jahren 1911–1915. Das
Ehepaar bereiste unter anderem die Gegend zwischen Genua und La Spezia, besonders den Ort
Monterosso al Mare. 1914 reisten sie nach Palau, damals eine deutsche Kolonie, und lebten, ähnlich wie Gauguin und im Gegensatz zu den deutschen Kolonisten, unter den Eingeborenen. –
»Mein Lieber, diese paar Federstriche auf dem Lithographiesteine, sollen Ihnen erzählen wo ich
mich 1913 und 1914 herumgetrieben. Im Vorübergehen und Verweilen entstandene Zusammenhänge zwischen Mensch und Umgebung, schnell hingeschrieben, werden Ihnen diese Notizen
zugleich sagen, daß die Einheit überall zu finden ist. Unbekümmert mit dem Zeichenstift des
Malers festgehalten, ersetzen ihm dieselben die Schriftzeichen des Dichters« (Max Pechstein im
Vorwort). – Max Pechsteins Werk ist das einzige Werk eines Brücke-Künstlers in Paul Cassirers Verlag.
405
28,7 : 36,7 cm. 56 Blätter, erstes leer. – Vorderdeckel etwas fleckig, Bindung etwas gelockert. – Alle Lithographien am Unterrand mit Bleistift bezeichnet. – Prägestempel auf Vorsatzblatt.
Krüger L 303–357. – Feilchenfeldt/Brandis 155.B. – Rodenberg 454, 15
406
Walter Serner. Zum blauen Affen. Dreiunddreißig hahnebüchene Geschichten. Hannover, Paul
Stegemann 1921. Illustrierte Originalbroschur (Umschlagzeichnung von Frédéric Pirion?) mit
rotem Originalumschlag.
€ 500
Erste Ausgabe. – Die Silbergäule, Band 91-98. – Der Börsenverein lehnte die Anzeige des Prosabandes ab, eine »Hauptwaffe gegen mißliebige Bücher und deren Verleger« (Jochen Meyer, S. 43).
– Walter Serner (1889–1942) zählte nach seinem Umzug nach Zürich zum dortigen Dada-Kreis.
1918 erschien im Stegemann-Verlag sein berühmtes Dada-Manifest »Letzte Lockerung«. Nach
seiner Abkehr von Dada wandte er sich dem Schreiben von Kriminalgeschichten zu, die wegen
des zwielichtigen Mileus und ihres Sprachstils mehrfach verboten wurden oder nur als Privatdrucke erschienen. 1933 wurden seine Werke auf die »Liste des schädlichen und unerwünschten
Schrifttums« der Reichsschrifttumskammer gesetzt. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem
Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe. – Vorsatzblatt mit dem Namenszug des
Steegemann-Bibliographen Jochen Meyer, Göttingen 1971 (siehe Katalognummer 413).
18,0 : 11,3 cm. 209 Seiten, 3 Blätter. – Vorderschutzumschlag lose, der Umschlagrücken gebräunt. – Heftung etwas gelockert.
204
Meyer 62. – Raabe/Hannich-Bode 275.3 (nennt irrtümlich 1920).
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Walter Serner. Zum blauen Affen. Dreiunddreißig hahnebüchene Geschichten. 2.-6. Tausend.
Hannover, Paul Stegemann 1923. Illustrierter Originalpappband (Umschlagzeichnung von Henri
Toulouse-Lautrec).
€ 200
Zweite Ausgabe, nun außerhalb der Reihe »Die Silbergäule«. – Aus dem Nachlass von Thomas
Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.
18,5 : 12,5 cm. 229 Seiten, 1 Blatt. – Einband etwas fleckig, Gelenke geplatzt.
Meyer 102. – Raabe/Hannich-Bode 275.3
408
Walter Serner. Der elfte Finger. Fünfundzwanzig Kriminalgeschichten. Hannover, Paul Stegemann 1923. Illustrierter Originalpappband (Titelillustration von Henry Toulouse-Lautrec). € 450
Erste Ausgabe. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe. – Vorsatzblatt mit dem Namenszug des Steegemann-Bibliographen Jochen
Meyer, Göttingen 1973 (siehe Katalognummer 413).
18,5 : 12,5 cm. 260 Seiten, 2 Blätter. – Pappband etwas fleckig und berieben.
Meyer 101. – Raabe/Hannich-Bode 275.4
409
Walter Serner. Der elfte Finger. Fünfundzwanzig Kriminalgeschichten. Berlin, Paul Stegemann
1927. Ziegelroter, flexibler Originalleinenband.
€ 300
Aus der Steegemann-Kassette »Die Bücher von Walter Serner«. – Titelauflage der ersten Ausgabe
von 1923 (siehe vorherige Katalognummer). – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.
18,3 : 12,2 cm. 260 Seiten, 2 Blätter. – Rücken etwas fleckig. – Ränder gebräunt. – Ohne den von Christian Schad illustrierten Schutzumschlag.
Meyer 101.2. – Raabe/Hannich-Bode 275.9
410
Walter Serner. Die Flucht aus Berlin. In: Störtebeker. Wochenschrift, herausgegeben von Paul
Stegemann. Hannover, Paul Stegemann 1924. Originalumschlag.
€ 150
Erstdruck der Erzählung. – Das Heft 3 enthält auch Beiträge von Jan Hinnerk, Kurt Hiller (»Röntgenbild des Antisemitismus«), Alfred Richard Meyer, Ludwig Sternheim (»Sieben Tische im Café
Kröpcke«) und dem Herausgeber und Verleger Paul Stegemann unter seinem Pseudonym Gustav
Bock. – Von der Zeitschrift erschienen im Laufe dieses einzigen Jahrganges lediglich fünf Hefte.
413
413
Sehr seltener Katalog des für die expressionistische und dadaistische Literatur gleichermaßen
wichtigen Verlages, in dem auch die bekannte Reihe »Die Silbergäule« erschien. – Mit dem einleitenden Text des Verlegers »Fünf Jahre Verleger«, veröffentlicht zuerst in Heft 6 der Zeitschrift »Das
Stachelschwein« und hier unter seinem Pseudonym Gustav Bock. – Verzeichnet ungefähr 150
noch lieferbare Bücher mit Angaben zu Luxus- und Vorzugsausgaben sowie Rezensionen. – Zu
den wichtigsten Autoren gehörten Kurt Schwitters, Hans Reimann, Walter Serner und Salomon
Friedlaender (Mynona). – Mit Illustrationen von Barlach, Orlik, Grosz und Kubin.
22,5 : 14,5 cm. Seiten 49-72, die Serner-Erzählung Seiten 58-63.
Meyer 114
411
Katalog 1919–1924 Paul Stegemann Verlag · Hannover. Hannover Oktober 1924. Illustrierter
Originalumschlag.
€ 300
Walter Serner. Der Pfiff um die Ecke. Zweiundzwanzig Spitzel- und Detektivgeschichten. Berlin,
Elena Gottschalk 1925. Originalhalbleinenband mit Deckelillustration von Hans Bellmer. € 750
Erste Ausgabe. – Sammlung »Die tollen Bücher«, Band IV. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch,
dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.
18,8 : 11,0 cm. 48 Seiten (einschließlich Umschlag). – Umschlag mit minimalen Läsuren. – Ränder leicht gebräunt.
19,0 : 13,0 cm. 253 Seiten, 1 Blatt. – Kanten etwas bestoßen. – Titelblatt mit Stempel. – Gutes Exemplar.
Meyer S. 82
Raabe/Hannich-Bode 275.6.
414
412
Walter Serner. Posada oder Der große Coup im Hotel Ritz. Ein Gauner-Stück in drei Akten. Berlin, Paul Stegemann 1927. Ziegelroter flexibler Originalleinenband.
€ 300
Erste öffentliche Ausgabe, der ein wohl von Serner selbst veranstalteter Druck in vermutlich nur
wenigen Exemplaren vorausging. – Aus der Steegemann-Kassette »Die Bücher von Walter Serner«. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.
206
Carl Sternheim. Bürger Schippel. Komödie in fünf Aufzügen. Leipzig, Insel 1913. Weinroter Originalecrasélederband mit vergoldeten Titeln und Verlagssignet.
€ 400
Erste Ausgabe. – Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf holländischem Bütten und in
Ganzleder. – Das Stück wurde 1913 unter der Regie von Max Reinhardt in den Kammerspielen des
Deutschen Theaters in Berlin uraufgeführt. Sternheim widmete seinen Text »Alfred Bassermann,
den genialen Schauspieler«. – Mit gestochenem Exlibris »E. Schwabach-Märzdorff«. – Sehr schönes Exemplar, sehr selten.
18,3 : 12,3 cm. 2 Blätter, 194 Seiten, 1 Blatt (Anzeigen). – Ohne den von Christian Schad illustrierten Schutzumschlag.
21,5 : 14,0 cm. 114 Seiten, 3 Blätter. – An den Kapitalen ganz leicht berieben. – Vorsatzränder leimschattig.
Meyer 129. – Raabe/Hannich-Bode 275.9
Sarkowski 1655 VA. – Raabe/Hannich-Bode 291.10
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417
Zeit-Echo. Ein Kriegs-Tagebuch der Künstler. Herausgegeben von Otto Haas-Heye, Schriftleitung
O. Th. W. Stein, später Hans Siemsen. Jahrgang I, Heft 1-24, und Jahrgang II, Heft 1-14. Berlin und
München, Graphik-Verlag 1914–1916. Private Halbleinenbände, Jahrgang II mit eingebundenen
Originalumschlägen.
€ 750
Die ersten beiden Jahrgänge der expressionistischen Zeitschrift mit zahlreichen Originalgraphiken, darunter Lithographien von Pablo Picasso, Lyonel Feininger (3) und Paul Klee, Oskar
Kokoschka, Max Unold, Edwin Scharff, Willi Geiger, René Beeh, Richard Seewald, Alfred Kubin,
Rudolf Großmann, Adolf Schinnerer und vielen anderen. – Die literarischen Beiträge stammen
von den renommiertesten Autoren der Zeit, unter anderem Max Buber, Albert Ehrenstein, Alfred
Richard Meyer, Hermann Hesse, Max Hermann-Neisse, Georg Trakl, Franz Blei, Else Lasker-Schüler,
Kasimir Edschmid, Paul Scheerbart, Walter Rheiner und Paul Zech. – Jahrgang I mit den beiden
Gesamtinhaltsverzeichnissen. – Nahezu vollständige Folge, es fehlt lediglich das letzte Heft (Nr.
15) des Jahrgangs II und die vier Hefte, die 1917 noch erschienen. Dieser unvollendet gebliebene
dritte Jahrgang wurde in Bern herausgegeben von Ludwig Rubiner, die Hefte enthielten keine
Originalgraphik mehr. – Tadellos erhalten.
23,2 : 15,5 cm. VIII, 368 Seiten und 224 Seiten, 2 Blätter Anzeigen. Mit zahlreichen, teils blattgroßen Originalgraphiken.
Söhn HDOG III, 364/365
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415
415
416
Ernst Toller. Gedichte der Gefangenen. Ein Sonettenkreis. München, Kurt Wolff 1921. Originalumschlag mit grauem Deckelschild. – Widmungsexemplar
€ 300
Der jüngste Tag, Heft 84. – Erste Ausgabe. – »Geschrieben in den Gefängnissen München […],
Würzburg, Eichstätt, Neuburg, Niederschönfeld 1918–1921« (Druckvermerk). – Ernst Toller (1893–
1939) wurde 1918 nach Teilnahme am Münchner Streik verhaftet und nach kurzer Zeit wieder
freigelassen. Als Beteiligter an der Münchner Räterepublik wurde er 1919 erneut verhaftet und zu
fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. – Das vorletzte Heft von Kurt Wolffs berühmter expressionistischer Schriftenreihe (siehe auch die Katalognummern 390–392) erschien noch während seiner
Haft. Dementsprechend bewegend die eigenhändige Widmung »Lotte Pohl als Gruß«, datiert
»Fest. Niederschönfeld 2.2.22« auf dem Vortitel, die mit einem Zitat aus dem Gedicht »Begegnung
in der Zelle« beginnt: »Das Gitterfenster ruft: Nun, Lieber, schaue, schaue | Wie ich aus Wolken dir
ein Paradies erbaue.«
Magnus Zeller – Arthur Holitscher. Ekstatische Geschichten. Mit Steinzeichnungen von Magnus Zeller. Berlin, Hans Heinrich Tillgner 1923. Handgebundener dunkelgrüner Maroquinband mit
vergoldeten Bordüren und Rückentitel (Wübben & Co., Berlin).
€ 300
Erste Ausgabe. – Das Prisma, Band 11. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten.
– Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Die sechs ganzseitigen Radierungen signiert. – Druck
der Radierungen bei Ruckenbrod, Berlin. – Arthur Holitscher (1869–1941) lebte gegen Ende des
19. Jahrhunderts als freier Schriftsteller in Paris, später in München und Berlin. Sein Hauptwerk
»Amerika Heute und Morgen« soll Franz Kafka bei seinem Roman »Amerika« beeinflusst haben.
Verfolgt von den Nationalsozialisten emigrierte Holitscher nach Frankreich und später in die
Schweiz. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.
27,5 : 18,0 cm. 58 Seiten, 3 Blätter. Mit 7 Radierungen, davon 6 ganzseitig und rückseitig unbedruckt. – Minimale Druckspuren, Vergoldung teils leicht verfärbt.
Sennewald 23, 2. – Lang, Expressionismus 377.
20,7 : 13,0 cm. 31 Seiten. – Umschlag leicht lichtrandig und etwas bestoßen. – Ränder gebräunt.
Raabe/Hannich-Bode 303.3. – Smolen/Stammerjohann 84.1.A
416
Georg Trakl. Sebastian im Traum. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff 1915. Dunkelblauer Originalrohseidenband mit vergoldeten Titeln und Deckelbordüren.
€ 250
Erste Ausgabe. – 1913 hatte Georg Trakl, die »unbestrittene Hauptgestalt des österreichischen
Frühexpressionismus« (Raabe) bei Kurt Wolff seinen ersten Gedichtband veröffentlicht. Wie sein
Dichterkollege Georg Heym, erlebte auch Trakl das Erscheinen der zweiten Gedichtsammlung
nicht mehr. Im November 1914 setzte er, erst 27jährig, im Garnisonsspital Krakau seinem Leben
mit einer Überdosis Gift ein Ende. – »Georg Trakl erlag im Krieg | von eigener Hand gefällt. | So einsam war es in der Welt. | Ich hatt ihn lieb« (Else Lasker-Schüler). – Sehr schönes Exemplar.
23,8 : 16,4 cm. 88 Seiten, 4 Blätter (davon 2 leer). – Vorsätze leicht stockfleckig und vorn mit Bräunung von ehemaliger Beilage. – Leipziger Zensurstempel.
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Raabe/Hannich-Bode 304.4. – Göbel 226
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Hat der Expressionismus unsere Erwartungen erfüllt ? – Dada und Merz
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Dadaistisches Manifest. Berlin April 1918.
€ 500
»Noch mehr als Zürich war Dada Berlin mit seinen zahlreichen Traktaten, Schriften und Zeitungen
eine Rakete aus Zetteln‹« (Raimund Meyer, in: Dada Global, Seite 50). – »Hat der Expressionismus
unsere Erwartungen auf eine solche Kunst erfüllt, die eine Ballotage unserer vitalsten Angelegenheiten ist? Nein! Nein! Nein! Haben die Expressionisten unsere Erwartungen auf eine Kunst
erfüllt, die uns die Essenz des Lebens ins Fleisch brennt? Nein! Nein! Nein! «. – Auf Seite 2 mit
der Abgrenzung gegenüber dem Futurismus (»den neulich Schwachköpfe als eine neue Auflage
impressionistische Realisierung aufgefaßt haben«) und der Beschreibung der »bruitistischen«,
»simultanistischen« und »statischen« Gedichte. – Verfasst von Tristan Tzara, Franz Jung, George
Grosz, Marcel Janco, Richard Huelsenbek u. v. a. – Auf Bütten mit Wasserzeichen »Dickdruck | Fledermaus | Federleicht«. – Sehr seltenes und frühes Dokument von Dada Berlin.
28,0 : 22,0 cm. Gefaltetes Doppelblatt, 3 Seiten bedruckt. – Faltspuren, Heftlöcher.
Dokumentations-Bibliothek III, 26.7. – Die Abbildung in »Das Lachen Dadas« auf Seiten 26/27 scheint eine Montage in verzerrtem Format zu sein.
420
420
Der Dada [1]. Direktion: R. Hausmann. Berlin-Steglitz 1919.
€ 4.000
Erstes Heft der nur in drei Nummern erschienenen »Zeitschrift der deutschen Dadaisten, einzig
authentisches Organ der Dada-Bewegung in Deutschland« (Ankündigung, zitiert nach Dada Global). – Auf rosa Maschinenpapier. – Das Heft trägt erstmals das gemeinsame Signum »hausmann
–baader«, welches für einige Jahre »in die Dadabewegung ebenso eingeführt wurde wie das Signum »Grosz-Heartfield« (Hanne Bergius, in: Das Lachen Dada’s. 1989). – Mit Beiträgen von Raoul
Hausmann und Johannes Baader (»dadadegie« und »Jahr 1 des Weltfriedens«) sowie Richard
Huelsenbeck und Tristan Tzara. – Mit vier Holzschnitten von Raoul Hausmann. – Mit der Ankündigung des »Handbuchs des Oberdadaismus«, für das im Sommer 1919 noch ein »tüchtiger dadaistischer Verleger« gesucht wurde (siehe Katalognummer 422). – Von größter Seltenheit.
29,0 : 21,8 cm. 8 unnummerierte Seiten. Mit Abbildungen und Holzschnitten. – Minimale Randläsuren sorgsam mit Japan
restauriert. – Äußere Seiten leicht gebräunt.
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Dokumentations-Bibliothek VI, 752 (u. a.). – Dada global 41. – Verkauf S. 57 (mit Abbildung) u. S. 178
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Rückseitig wiederholt er die am 28. Juni 1 [1919] an Ben Hecht übermittelte Depesche »Heute
nachmittag wurde in Berlin das Buch der Weltgeschichte veröffentlicht. Kabeln Sie drahtlos, daß
dies Buch weder Koran noch Bibel noch Tipitakam, sondern Hado ist. Der Verfasser dada«. – Ben
Hecht lebte als Berichterstatter für »Chicago Journal« und »Daily News« aus dem Berlin der Nachkriegsjahre im Hotel Adlon. Nach George Grosz lag über ihm »die Aura des milliardenreichen Siegerlandes Amerika«. Grosz beschreibt in seiner Autobiographie »Ein kleines Ja und ein großes
Nein« einen rauschenden und mondänen Abend im Hotel Adlon. – Karl Doehmann (1892–1982),
Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, zählte zum Freundeskreis von Richard Huelsenbeck
(mit dem er zusammen das Abitur in Lemgo ablegte), George Grosz und Johannes Baader. Unter
seinem Titel »Dada-Daimonides« veröffentlichte er in Huelsenbecks Dada-Almanach den Beitrag
»Zur Theorie des Dadaismus«. – Vergleiche Katalognummern 423 und 429.
Jeweils 16,0 : 25,0 cm. – Mit Faltspuren und Heftlöchern, das zweite Blatt leicht geknittert.
Vgl. Das Lachen Dadas, Seiten 240 und 244f.
423
Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren. – Erschien innerhalb der von Alfred Richard Meyer
herausgegebenen »Lyrischen Flugblätter«. – Unaufgeschnittenes Exemplar. – Karl Doehmann
zählte nach Walter Mehring Anfang der 1920er Jahre zu »den ganz heterogenen und wunderlichsten Personen«, »ein durchaus seriöser Gelehrter, Sanskritkenner und in den Mußestunden
der ›Dada-Daimonides‹ der ›Bibergeil‹-Sonette« (in Berlin Dada, zitiert nach »Das Lachen Dadas«,
Seite 240). – Mit George Grosz verband Doehmann eine enge Freundschaft, gemeinsam veranstalteten sie einige Berliner Dada-Abende. In den lyrischen Reimen von »Bibergeil« huldigt er
dem »Zentralthema der zwanziger Jahre, der Hure und der exzentrischen Metropole« (Hanne
Bergius).
421
423
421
Edgar Firn [d.i. Karl Doehmann]. Bibergeil. Pedantische Liebeslieder. Mit Umschlagillustration
von George Grosz. Berlin-Wilmersdorf, A. R. Meyer 1920. Illustrierter Originalumschlag.
€ 400
Johannes Baader. Eigenhändige Anmerkung mit Paraphe »B« Berlin, 29. VI. I [1919]. 1/2 Seite.
Auf einem Briefumschlag. Queroktav.
€ 200
Am 26. Juni hatte die Direktion des Hamburger Tierparks Hagenbeck einen Brief »An die Zentrale
des Dadaismus« in der Zimmermannstraße 34 in Berlin-Steglitz gerichtet. Der Postbote notierte
zusätzlich »b Baader, r IV«. – Baader selbst notiert den Inhalt des Briefes auf dem Umschlag: »Mit
diesem, gestern eingetroffenen Brief ersucht die Firma Hagenbeck um Bekanntgabe der näheren
Bedingungen und des Programms für ein großes dadaistisches Sommerfest im Tierpark Stellingen«. – Datiert in der von Baader 1919 eingeführten neuen Jahreszählung. – Der Umschlag mit
dem Stempel »Carl Hagenbeck Restaurations-Abteilung«. – Der Inhalt des Briefes ist leider nicht
mehr feststellbar, im Archiv des Tierparks Hagenbeck existiert, wohl begründet in der kriegsbedingten Vernichtung großer Teile des Archivs 1943, keine Durchschrift. – Wir danken Herrn Klaus
Gille vom Hagenbeck-Archiv für freundliche Auskunft. – Ehemals Walter Serner-Archiv Thomas
Milch, Heidelberg.
21,7 : 16,2 cm. 8 Blätter (einschließlich Umschlag).
Raabe, Zeitschriften 144.58. – Josch D 19.
Mit Heftlöchern.
422
212
Johannes Baader. Zwei eigenhändige Briefe mit Unterschrift. Berlin, Ende Juni 1919. 3 Seiten.
Querquart.
€ 800
Beide an Dr. Karl Doehmann, den Verfasser von »Bibergeil«. – Beide auf Formularen »Telegraphie
des Deutschen Reiches«, als Absender »Steglitz, Zimmermannstraße 34«. – Baader erläutert in den
Briefen seinen Plan, dem amerikanischen Journalisten Ben Hecht (1894–1964) sein »Handbuch
des Oberdadaismus«, das sogenannte »HADO«, zu verkaufen. »Friedländer erzählte uns, Mr. Hecht
habe sich darüber beschwert, daß man in Berlin kein Geld ausgeben könne. Der Dadaismus ist
bereit, diesem Uebelstand abzuhelfen. Als Erstes bieten wir Mr. Hecht das ›Handbuch des Oberdadaismus‹ an. Der Preis ist von mir am 24. Mai auf 50000 Mark (Goldmark) taxiert worden.«. – Er verweist auf eine Anzeige in dem ersten Heft »Der Dada«, »den wir heute auf Veranlassung von
Friedländer Mr. Hecht zustellen ließen«. – Im zweiten Schreiben werden finanzielle Details erläutert: »daß es bei 50000 Dollar als Kaufsumme für das Buch bleibt. An meiner Zusage von je 20%
(Zwanzig Prozent) der Kaufsumme an Sie und Dr. Friedländer hat sich nichts geändert. […] Sie
werden jetzt alle 3 den Beweis zu erbringen haben, ob Sie an daimonidaler Mynonanie leiden
oder von ihr frei sind.«
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Der Oberdada in Berlin veranstaltet am Donnerstag, 20. Januar C (1921 a. St.) im Marmorsaal, Bankettsaal und der roten Veranda am Zoo den ersten großen Faschings-Dada-Ball.
Gedruckte Einladungskarte. Berlin, Jahreswechsel 1920/21 .
€ 300
Die vielversprechende Einladung kündigt an: »Es wird ganz Berlin auf den Kopf gestellt werden.
Das Weiße Pferd wird unter Simultangesang enthüllt werden. Der Dadadionysos wird das
dadaistische Heer anführen und den bruitistischen Dada-Tzara-Tustra-Tusch blasen.« –»Doch
der ›Faschings-Dada-Ball‹ wurde von den Berliner Dadaisten abgelehnt, weil sie in Dada nie eine
Unterhaltung gesehen hatten. Einzig Mehring, der durch Cabaret mehr Verständnis für Unterhaltung hatte, wurde in dem ›Ehrenkomitee‹ des Balls genannt«. – Die Tagespresse berichtete:
»Erstaunliches wurde geleistet, was die Kostüme angeht, manche waren ihren Inhabern direkt auf
den Leib gepinselt« (Hanne Bergius, in: »Das Lachen Dadas«, 1989, Seite 372). – Tadellos erhalten.
424
10,8 : 15,5 cm.
Dokumentations-Bibliothek III, 26.3 (dort unter 26.2 die zweite Variante, diese auch bei Dada Global 57)
426
Merz 6. Redaktion des Merzverlages: Kurt Schwitters. Imitatoren watch step! Hannover, Merzverlag Oktober 1923. Originalumschlag.
€ 800
Erste Ausgabe. – Mit dem wichtigen Artikel des Herausgebers über den Namen »Merz« und den
Einfluss von Merz auf das Bauhaus: »Sie mögen es glauben oder nicht, das Wort MERZ ist weiter
nichts, als die zweite Silbe von Commerz. Man sehe das Merzbild auf Seite 56-64, welches den
Namen bildet.« – Ferner Beiträge von Arp, Mondrian u. a. sowie Abbildungen von Lissitzky, Mondrian, Schwitters, Arp, Tatlin. – Die Zeitschrift ist auch von der Rückseite beginnend zu lesen:
»Diese Zeitschrift heisst von hinten ARP«. Auf dem hinteren Umschlag »Arp 1 Prapoganda und
Arp« und »Die Zeitschrift heisst von hinten MERZ«. – Vorderer Innendeckel mit zwei eingeklebten
Abonnenten-Zettelchen: »Hiermit aboniere ich auf Merz« und »Bitte senden Sie Adressen von
Interessenten für Merz«. – Sehr selten; hier leider nicht ganz vollständig.
22,1 : 14,4 cm (Oktav). 7 (statt 8) Blätter = Seiten 49/50 und 53–64 der Gesamtzählung der Zeitschrift. – Es fehlt Seite 51/52
mit dem Artikel von Tzara über Arp. – Alle Blätter und der Umschlagfalz mit dünnem Japan neu gefasst, Blatt 1 dort mit
schmalen Fehlstellen, und neu fadengeheftet.
Schmalenbach/Bolliger Bibliographie VI, 237. – Dokumentations-Bibliothek VI, 791. – Dada global 111
425
424
Eintritts-Karte Dada-Messe Berlin. Berlin 1920.
€ 200
Die Dada-Messe bildete als fulminante Werkschau und Gesamtkunstwerk gleichsam das Ende der
Berliner Dada-Phase. – Raoul Hausmann hatte Beziehungen zu George Grosz und John Heartfield
hergestellt. Diese drei Künstler eröffneten am 30. Juni 1920 im Kunstsalon Dr. Otto Burchard, im
Lützowufer 13 diese letzte spektakuläre, gemeinsam betriebene Selbstdarstellung der Berliner
Dadaisten. – »Die Dada-Messe wurde zum Brennspiegel von Dada Berlin, der die aktionistischen
Impulse in einem gesamtkünstlerischen Erlebnis-Raum bündelte. Mit der Inszenierung von (185)
Werken […] bildete die Messe einen Höhepunkt der Dada-Aktivitäten in Berlin«. – Trotz vielfältiger Presseartikel und Werbung war die Messe, sicher nicht zuletzt wegen des hohen Eintrittspreises, kein unmittelbarer Besuchererfolg. Nach zwei Wochen waren gerade einmal 300
Eintrittskarten verkauft. Da die Messe in der zweiten Augusthälfte schloss, darf man annehmen,
dass die hier vorliegende Eintrittskarte Nr. 679 eine der letzten verkauften war. – Ehemals Walter
Serner-Archiv Thomas Milch, Heidelberg.
6,1 : 13,3 cm. Mit dem, Eintrittskarten meist eigenen Einriss. – Sonst tadellos.
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Vgl. Anne Bergius in »Das Lachen Dadas«, 1989, Seite 359ff. (dort mehrfach irrtümlich 30. Juli als Eröffnungsdatum).
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Kurt Schwitters. Photographie »Raoul Hausmann. Selbstportät des Dadasophen«, ausgeschnitten, überarbeitet und auf Karton montiert, dort bezeichnet »Sammlung Merz«. – Rückseitig:
Eigenhändiges Schreiben an Raoul Hausmann, signiert mit »Merz«. 11,0 : 8,3 cm (15,7 : 12,3
cm). Ohne Ort, wohl aber Hannover, 8. IX. 1924.
€ 6.000
Unter dem aufgeklebten Photo von Schwitters bezeichnet mit »Sammlung Merz«, daneben seine
Aufforderung »wenden«. – Rückseitig: »Lieber Hausmann! | 8. 9. 1924. | Ich habe dieses Bild auf
Wunsch von Lissitzky fotografieren lassen und | sende Dir einen Abzug. Warum höre | ich von Dir
keinen Ton? |Herzlichst | Merz.«
Die ausgeschnittene Photographie wurde möglicherweise als Reprovorlage für die Abbildung in
der berühmten Publikation »Kunstismen 1914–1924« von El Lissitzky und Hans Arp (Zürich 1925)
verwendet. Dort wurde sie als eine von sieben Arbeiten zum Thema »Dada« und als einzige Hausmann-Arbeit unter Nr. 29 verzeichnet und abgebildet. El Lissitzky hatte Schwitters wahrscheinlich
in Vorbereitung dieser Veröffentlichung um das Photo gebeten. Wann die hier von Schwitters verwendete Originalphotographie entstanden ist, lässt sich nicht genau ermitteln. Die aufgeklebte
Photographie ist in einigen Partien mit Tusche und Deckweiß vorsichtig retuschiert worden,
wahrscheinlich um die Kontraste in der Schwarz-Weiß-Fassung der im Original farbigen Collage
zu verstärken. Die Abbildung in den »Kunstismen« stimmt mit der hier vorhandenen Bearbeitung
überein: Die Bezeichnungen Hausmanns auf der Originalcollage und der farbige Hintergrund
»fehlen« auch im Buch.
Vergeblich hatte sich Kurt Schwitters um Aufnahme in den Berliner »Club Dada« bemüht. Auf die
1919 durch den Einspruch von Richard Huelsenbeck erfolgte Ablehnung reagierte er mit der
Gründung von »Merz«. Seit 1918 war Schwitters mit Hausmann bekannt, 1921 unternahmen die
beiden gemeinsam mit Hannah Höch die »Anti-Dada-Merz-Tournee«, 1923 arrangierten Schwitters und Hausmann in Hannover die erste Merz-Matinee.
Auf der Berliner Dada-Messe von 1920 zeigte Raoul Hausmann unter anderem seine Photomontage und Collage »Selbstporträt des Dadasophen« (36,2 : 28,0 cm). Kurt Schwitters erwarb die Collage für seine »Sammlung Merz«. Die meisten Arbeiten dieser »nicht unbedeutenden Sammlung
zeitgenössischer Kunst […] kamen zu günstigen Konditionen, vermutlich als Geschenk oder im
Wechsel gegen eigene Arbeiten, in die Sammlung von Schwitters, der ein besonderes Verhandlungsgeschick besaß« (Isabel Schulz). Der Großteil der »Sammlung Merz« wurde bei der Zerstörung von Schwitters’ Wohnhaus 1943 vernichtet; eine Reihe von Kunstwerken, darunter vorrangig
Papierarbeiten, konnten Kurt Schwitters, seine Ehefrau Helma und ihr Sohn Ernst jedoch in das
norwegische Exil retten.
Bei der Ausstellung der »Rekonstruktion der Dada-Messe« (Berlinische Galerie 1984) wurde die
hier vorliegende Arbeit stellvertretend für das damals nicht auffindbare Original gezeigt. Bei der
großen Raoul Hausmann-Retrospektive (Berlinische Galerie 1994) waren dann sowohl das Original als auch die Schwitters-Photo-Karte zu sehen.
Einzigartiges Dokument einer Freundschaft der beiden für Merz und Dada so bestimmenden
Künstler.
Ehemals Walter Serner-Archiv Thomas Milch, Heidelberg
Die oberen beiden Ecken geknickt. – Die Leimspuren stammen von Schwitters Collagearbeit.
Abbildungen und Ausstellungen:
Kunstismen, 1925, Seite 17, Abbildung 29 (in Originalgröße)
Rekonstruktion Erste Internationale Dada-Messe 1984, Nr. 29
Der deutsche Spießer ärgert sich – Raoul Hausmann 1886–1971, Berlinische Galerie 1994, Nr. 284
Literatur:
Isabel Schulz. Die »Sammlung Merz«, in: Merzgebiete. Ausstellungskatalog Sprengel Museum Hannover 2006
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links: Originalcollage
rechts: Kunstismen, Seite 17
217
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August Sander. Der Dadaist Raoul Hausmann. Photographie. Berlin 1928. 25,0 : 17,5 cm.
€ 800
Das eindrucksvolle Porträt des Dadasophen Hausmann, entstanden 1928. – Die Photographie aus
dem Nachlass August Sanders ediert von der Griffelkunst-Vereinigung 1986/87. – Mit dem Prägestempel »Aug. Sander Köln-Lindenthal«. – Auf Karton montiert. – Tadellos.
Verzeichnis Griffelkunst I, 247 C1
429
Raoul Hausmann. Eigenhändige Briefkarte, unterzeichnet »Dadasoph RH«. Ohne Ort und
Jahr [Berlin, um 1968]. 1 Seite. Kleinqueroktav.
€ 200
An Karl Doehmann (1892–1982), den unter dem Pseudonym »Firn« bekannten Verfasser von
»Bibergeil« (siehe Katalognummer 423). – »Ich sende Ihnen meinen jungen aber gescheiten und
begabten Freund Werner Kunze – bitte nehmen Sie sich doch seiner an, er möchte eine Zeitschrift
herausbringen«. – Bei dem »jungen Freund« handelt es sich um den bereits im Alter von 39 Jahren verstorbenen Berliner Galeristen und Kunsthändler Werner Kunze (1945–1984). – Ein halbes
Jahrhundert nach der Berliner Dada-Zeit verbindet die Karte zwei wichtige Vertreter dieser Kunstepoche und Hausmann führt noch einmal seinen damaligen »Titel«.
Heftlöcher, geknickt, etwas fleckig.
Schwitters liest Schwitters – ein unauffindbares Dokument
430
Einladung zum 3. Verleger-Tee. Veranstaltet von der Landsberg Kunst- und Buchhandlung für
den Sturm. Einladungskarte. 1924.
€ 1.500
Sehr seltene, für uns in der Literatur und im Handel nicht nachweisbare Einladung zu einer Veranstaltung am 23. August 1924: In der Buchhandlung am Kurfürstendamm wurde »Neues und
Unveröffentlichtes aus dem Verlag Der Sturm« vorgestellt. – Es wurden unter anderem Werke von
Adolf Knoblauch, Otto Nebel, Kurt Schwitters, August Stramm, Herwarth Walden gelesen, teils von
den Autoren selbst. – Gesamtleitung: Johann O. Trebicz. – Auch die Veranstaltungsreihe »Verleger-Tee« konnten wir nicht eruieren. – Gestaltung wohl Walter Dexel oder Kurt Schwitters. – Tadellos erhalten.
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15,1 : 21,7 cm (offen). Ehemals gefaltetes Doppelblatt, rückseitig unbedruckt.
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Maschinengeschriebener Brief von Helma Schwitters, der Ehefrau von Kurt Schwitters, mit
Unterschrift von Kurt Schwitters. Hannover, 7. XI. 1927. 1/2 Seite. Folio.
€ 800
An den niederländischen Architekten und Kunstschriftsteller Jacobus Johannes Pieter Oud
(1890–1963). – Oud gehörte zu den frühesten Mitgliedern der »de Stijl«-Bewegung, die dem Bauhaus nahestand. Seit 1914 in Leiden ansässig, lernte er dort Theo van Doesburg kennen und
schrieb seitdem zahlreiche Artikel für dessen Zeitschrift. – Der Brief betrifft die Übersendung einiger Grotesken von Schwitters an Oud. Offensichtlich hat Schwitters die vorliegende Durchschrift
des Briefes zur Information an Theo von Doesburg gesandt. Dem beiliegenden, eigenhändig von
Doesburg adressierten Umschlag (mit dem typographischen Aufdruck der de Stijl-Redaktion)
nach zu schließen, hat dieser in Unkenntnis der Situation den Brief an Oud geschickt. – Auf dünnem Durchschlagpapier. – Gerahmt.
Briefbogen mehrfach gefaltet und leicht geknickt, der Umschlag mit größeren Ausrissen.
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Kurt Schwitters. Städtische Bühnen Hannover. Spiel- und Probenplan vom 28. Februar bis 7.
März 1932. Offsetplakat. Typodruck. 1932. 47,5 : 33,8 cm.
€ 1.800
Dieses von Schwitters entworfene Plakat konnte von uns in der einschlägigen Literatur nicht
nachgewiesen werden. – In dem Katalog »Typographie kann unter Umständen Kunst sein« wird
ein anderes Plakat für die Städtischen Bühnen Hannover ausführlich vorgestellt, von dem kein
Original auffindbar war. Da dieses, im Gegensatz zu unserem »Spiel- und Probenplan« für die
öffentlichen Aushänge gedacht war, dürfte das hier vorliegende – für interne Aushänge wohl in
kleinerer Auflage gedruckte – Plakat noch seltener sein. – Gegenüber dem in o.g. Katalog abgebildeten Plakat zeichnet sich der hier vorliegende Entwurf durch die Verwendung unterschiedlich
starker Linien aus, eines der wesentlichen Gestaltungsmittel der auf Lesbarkeit und strenge Gliederung orientierten Schwitters-Drucksachen.
Papierbedingt gebräunt, an den Rändern und der ehemals vorhandenen Mittelfalte stärker. Letztere etwas wasserrandig
und mit winzigem Randeinriss. – Rückseitig Spuren ehemaliger Montierung.
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Tristan Tzara. De nos oiseaux. Poèmes. Dessins par Arp. Paris, Editions Kra [1929]. Mit Illustrationen von Hans Arp. Originalbroschur. – Widmungsexemplar für Paul Budry.
€ 400
Titelauflage der 1923 erschienen ersten Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung Tzaras für den
Kunstkritiker und Schriftsteller Paul Budry (1883–1949). – Die Titelauflage erhielt neue Vorsatz-,
Titel- und Anzeigenblätter. – »Dada-Gedichte, interessant gestaltete Typographie, prachtvolle
Illustrationen. Selten!« (Dokumentations-Bibliothek, wie alle im Folgenden angegebenen Bibliographien zur EA).
432
18,5 : 13,0 cm. 114 Seiten, 3 Blätter. Mit 10 ganzseitigen Illustrationen.
Harwood 11 (kennt die Ausgabe von 1923 nicht). – Skira 2. – Giedion/Hagenbach 61. – Verkauf Seiten 2, 4 und 34 (jeweils
mit Abbildung). – Dada global 219. – Dokumentations-Bibliothek II, 42
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Das Bauhaus und die Folgen
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Hannah Höch. … fange die blauen Bälle meines Daseins. Aquarelle, Texte, Notate und drei Originallinolschnitte (sowie ein Originalaquarell). Berlin und Leipzig, Faber & Faber [1994]. Handgebundener Originalpappband in illustriertem -schuber.
€ 450
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Erster Prospekt für das legendäre Hauptwerk Ittens mit einem vom Herausgeber und Verlagsgründer Bruno Adler verfassten programmatischen Text. Die beiliegende Bestellkarte nennt eine
Normalausgabe und eine Vorzugsausgabe mit vielen Originalen; erschienen sind dann drei Varianten. – Von den sieben konzipierten Lieferungen für die einzige geplante Ausgabe erschienen
nur zwei. – Besonders mit der Bestellpostkarte sehr selten. – Mit der bemerkenswerten Typographik von Johannes Itten, der 1919 bis 1923 künstlerischer Leiter am Bauhaus, Weimar war.
Achter der Druck des Sisyphos-Presse, herausgegeben von Elmar Faber und Hans Marquardt. –
Eins von 17 Exemplaren der absoluten Vorzugsausgabe mit einer, lose beigegebenen, monogrammierten Originalaquarellzeichnung von Hannah Höch, ausgewählt aus deren Nachlass. –
Alle 200 Exemplare der Gesamtauflage beinhalten drei von Matthias Kleindienst, Leipzig, von den
Originalstöcken von 1964/65 gedruckte Linolschnitte. – Mit Texten von Hans Marquardt, Salomon
Friedlaender (Mynona), Suzanne Pagé und Heinz Ohff. – Tadellos erhalten.
22,5 : 15,12 cm und 9,4 : 14,3 cm. Gefalztes Doppelblatt und Postkarte (Doppeldruck). – Etwas knitterig und leicht fleckig,
Rostspuren im Rand, winzige Randeinrisse.
36,5 : 26,5 cm. 58 Seiten, 1 Blatt. Mit zahlreichen farbigen Abbildungen.
Nicht mehr bei Spindler.
435
Hommage à Hannover. Farbserigraphie. 1978. 45,0 : 34,6 cm (61,0 : 46,0 cm). Signiert, nummeriert
und betitelt.
€ 60
Johannes Itten (Entwurf). Utopia. Dokumente der Wirklichkeit. Weimar, Utopia Verlag 1920.
Werbeblatt mit Typoillustration von Johannes Itten und Bestellkarte.
€ 500
Nicht bei Dokumentations-Bibliothek, Fleischmann und Wingler
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Exemplar 39/100. – Auf Velin. – Abschluss unserer Dada-Merz-Abteilung von einem uns unbekannten Künstler. – Im Todesjahr von Hannah Höch entstanden. – Druck in Schwarz, Gelb und Rot.
– Kleiner Randeinriss.
Walter Gropius. Idee und Aufbau des Staatlichen Bauhauses Weimar. München, Bauhausverlag [1923]. Originalumschlag.
€ 600
Sehr seltener Separatdruck aus dem im gleichen Jahr erschienenen Band »Staatliches Bauhaus
Weimar 1919–23« (Gestaltung von Moholy-Nagy und Herbert Bayer), dort als Seiten 7–18, hier mit
neuer Paginierung. – Gropius’ wichtige Programmschrift des Bauhauses beschreibt neben der
grundsätzlichen Idee die Gliederung der Ausbildung in Vor-, Werk-, Form- und Baulehre und Bauhaus-Bühne , -Küche und -Siedlung. – Der
The Little Review – Das Duchamp-Heft 1922 – Siehe Katalognummer 483
25,0 : 24,7 cm. 12 Seiten. Mit zwei Abbildungen. – Umschlag etwas angestaubt und mit kleinem Fleck. – Mit leichter vertikaler Knickfalte, dort etwas gebräunt.
Dokumentations-Bibliothek II, 29. – Fleischmann, Seite 86
438
Walter Gropius. The New Architecture and the Bauhaus. Cambridge, MIT Press 1965. Originalbroschur. – Signiertes Exemplar.
€ 100
Auf dem Vortitel von Gropius signiert. – Die erste englische Ausgabe erschien 1955.
222
20,2 : 13,5 cm. 112 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen. – Leicht berieben.
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439
439
bauhaus 3. Schriftleitung: Walter Gropius und Laszlo Moholy-Nagy. Dessau 1927.
€ 400
Heft 3 des ersten Jahrgangs der legendären Zeitschrift des Bauhauses, von der 1927–1929 und
1931 lediglich 15 Hefte erschienen. – Diese Ausgabe ist der »Deutschen Theaterausstellung« in
Magdeburg gewidmet. – Enthält: »Oskar Schlemmer. Bühne. Aus einem Vortrag mit Demonstrationen auf der Bühne vor dem Kreis der Freunde des Bauhauses am 16. März 1927« sowie Texte
von Hannes Meyer und Jean Bard über das Propagandatheater co-op, von Kandinsky und Moholy-Nagy sowie Anzeigen, Rezensionen und dem »Studienplan der Versuchsbühne am Bauhaus«. –
Die Abbildungen von verschiedenen Aufführungen und Bühnenbildern stammen von Lux Feininger, Erich Consemüller und Hilde Rantzsch.
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440
Albert Gleizes. Kubismus. Übersetzung Eulein Grohmann. München, Albert Langen 1928. Gelbroter Originalleinenband.
€ 600
Bauhausbücher, herausgegeben von Walter Gropius und Laszlo Moholy-Nagy, Band 13. – Erste
Ausgabe. – Enthält zwei für Gleizes und den Kubismus gleichermaßen wichtige Veröffentlichungen: »Geschichte des Kubismus« und »Kubismus, ein neues Formgewissen. Versuch einer Verallgemeinerung«. – Die Tafeln mit Werken aller bedeutenden Vertreter der Kunstrichtung. – Die
typographische Gestaltung von Laszlo Moholy-Nagy. – Innen sehr gut erhalten.
41,2 : 29,5 cm. 6 Seiten-Leporello. – Hier aufgefaltet zwischen zwei Scheiben gerahmt. – 1 Blatt abgetrennt, zusätzlich
querlaufende Knickfalte, diese etwas brüchig und dort mit geringen Textverlusten. – 3 kleine Eckausrisse.
Wingler Seite 563. – Vgl. Dokumentations-Bibliothek IV, 330
23,5 : 18,4 cm. 101 Seiten, 1 Blatt; davon 47 Tafeln auf Kunstdruckpapier. – Einband leicht fleckig, Rücken verfärbt und
etwas berieben.
Wingler S. 563. – Dokumentations-Bibliothek VI, 62
441
Max Buchartz – Feierspiele in Münster, Pfingsten 1925. Vierseitiges Werbe- und Programmblatt, entworfen von Werbe-Bau Bochum. Druck: Dortmund, Krüger 1925.
€ 300
Der typographische Entwurf lag bei Max Buchartz. Dieser hatte das Werbebüro »Werbe-Bau«
1924 nach seinem Umzug von Weimar nach Bochum gemeinsam mit Johannis Canis gegründet.
In Weimar hatte er unter anderem den »De Stijl-Kurs« von Theo van Doesburg besucht. – Im
»Werbe-Bau« wurden die Prinzipien der funktionellen Gestaltung, wie sie von den Bauhäuslern
Laszlo Moholy-Nagy, Herbert Bayer und Joost Schmidt formuliert worden waren, schon frühzeitig
umgesetzt. – Schöner Druck in Rot und Schwarz, mit Einleitung, Festprogramm und einem typographisch interessant gestalteten Zugfahrplan. – Tadellos erhalten und von größter Seltenheit.
29,5 : 20,8 cm. Gefaltetes Doppelblatt.
442
Herbert Bayer – zahlungs- und lieferungsbedingungen. hochschule für gestaltung bauhaus
dessau. Informationsblatt, entworfen wohl von Herbert Bayer um 1926/27 .
€ 600
Herbert Bayer (1900–1985) unterrichtete seit 1925 am Bauhaus Layout, Typographie und Werbekunst. – In seiner schlichten typographischen Klarheit wirkt selbst eine so »banale« Drucksache
überzeugend. – Mit maschinengeschriebener Korrektur zur Vergütung von zurückgesandtem
Verpackungsmaterial. – Sehr selten.
224
441
14.4 : 21,0 cm. – Mittelfalte, Heftlöcher. – Vgl. Fleischmann, Bauhaus Typographie Seite 126
225
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 11:06 Seite 226
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 11:06 Seite 227
445
Herbert Bayer – Signal-Anzeiger Signal-Schriftprobe Nr. 277. Berlin, H. Berthold [1932].
€ 450
Erste Ausgabe, als zweite Ausgabe bezeichnet, da die Signal-Schriften bereits in der Probe Nr. 276
zur Anwendung kamen (siehe die vorherige Katalognummer). – Zeitungsdruck in kleiner Auflage
bei der Hausdruckerei der Schriftgießerei in Schwarz und Rot auf besserem, getönten Werkdruckpapier. – Schriftbeispiele in 6 bis 84 Punkt mit den Grundschriften Berthold Fraktur, Antiqua
Augustea, Mainzer Fraktur, Königstype, Block Fraktur und Sebaldus Gotisch, jeweils in Kombination mit den Signal-Schriften als Auszeichnungsschrift. Anwendungsbeispiele für Nachrichten und
Werbedruck mit verschiedenen Schriftkombinationen.
46,2 : 31,0 cm. 4 Seiten. – Ränder leicht gebräunt. – Zweifach gefaltet, so auch ausgeliefert.
Bertheau, Buchdruckschriften im 20. Jahrhundert S. 445. – MoMa online Object ID 7451 (datiert irrtümlich 1929)
446
Walter Dexel (1890–1973) war 1928 an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule nach Magdeburg berufen worden und wirkte dort bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1935.
– Die Jahresprogramme für TVM gestaltete er in diesen Jahren, eine Reihe der Karten liegt in der
Jan Tschichold Collection des MoMA vor. – Auf der Innenseite der Klappkarte werden Vorträge
und Besichtigungen angekündigt. – »Was Walter Dexel in den Jahren seiner Lehrtätigkeit in Magdeburg zwischen 1928 und 1935 begründete, war eine strenge Grundschule der visuellen Kommunikation« (Eugen Gomringer, in »Hommage a Dexel«, 1980). – Tadellos erhalten, sehr selten.
444
443
Walter Dexel (1890–1973) – TVM Technische Vereinigung Magdeburg. 1928/1929. Farbige
Einladungskarte, entworfen von Walter Dexel.
€ 300
445
10,5 : 29,4 cm (offen).
Walter Dexel, Neue Reklame, 1987, Seiten 34/35 (mit 2 Abbildungen, abweichende Farbbeschreibung). – MoMA Object ID
7882
443
Herbert Bayer – Normande. Normande-Cursiv. Probe 270. Berlin, H. Berthold 1931. Doppelter
Originalumschlag aus farbig bedrucktem Glassolin.
€ 400
Erste Ausgabe der durch Neuschnitt veränderten Drucktype. – In kleiner Auflage bei der Hausdruckerei der Schriftgießerei meist zweifarbig gedruckt. – Typographie von Herbert Bayer, Studio
Dorland, Berlin. – Schriftbeispiele in 6 bis 84 Punkt und Anwendungsbeispiele für Briefpapier, Visitenkarten, Zeitungsdruck und illustrierte Werbung.
29,7 : 20,8 cm (DIN A4). 12 unnummerierte Seiten. Mit Abbildungen. – Umschlagränder leicht stockfleckig.
Vgl. Bertheau, Buchdruckschriften im 20. Jahrhundert, S. 445. – MoMa online ID 7488
444
Herbert Bayer – Signal | Script-Signal | Black-Signal Probe Nr. 276 Berlin, H. Berthold [1932].
Illustrierte Originalbroschur.
€ 450
Erste Ausgabe. – In kleiner Auflage bei der Hausdruckerei der Schriftgießerei mehrfarbig
gedruckt. – Typographie und Gesamtgestaltung von Herbert Bayer, Berlin, dem Cheftypographen
des Bauhauses. – Enthält Schriftbeispiele in 6 bis 96 Punkt und Anwendungsbeispiele für Briefpapier, Visitenkarten, Notizzettel, Verpackungen, Zeitungsdruck etc. Beispiel für die Neue Sachlichkeit, die Bauhaus-Typographie und die moderne visuelle Kommunikation. – Die Signal-Schriften
wurden 1931–1932 von dem Konstrukteur und Schriftgraphiker Walter Wege (1894–1972) entworfen und ab Mitte 1932 von der H. Berthold AG gegossen. – Sehr selten.
29,7 : 21,0 cm (DIN A4). 16 Blätter, davon einige halbseitig und transparent. Mit 1 Falttafel und zahlreichen Abbildungen. –
Unwesentlich fleckig.
226
Buchdruckschriften im 20. Jahrhundert, S. 445; MoMa online Object ID 7447 (datiert irrtümlich 1929)
446
227
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449
Robert Michel – Briefumschlag der Firma »Samenhaus Kahl Frankfurt Main«. Nach 1924.
€ 150
Robert Michel (1897–1983) hatte Ende der 1920er Jahre den »Ring Neue Werbegestalter«
gegründet. Zu diesem für die Typographie in der Werbung wichtigen Künstlerbund gehörten u. a.
Schwitters, Friedrich Vordemberge-Gildewart, Max Burchartz, Willi Baumeister, Walter Dexel, Jan
Tschichold, Cesar Domela sowie seine Ehefrau Ella Bergmann-Michel. 1930 gründete er gemeinsam mit ihr den Bund »Das Neue Frankfurt«. – Die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Firma Kahl
begann in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. In der Jan Tschichold Collection des MoMA New
York finden sich verschiedene von Robert Michel entworfene Kahl-Drucksachen.
14,2 : 15,6 cm. – Mit Poststempel 12. III. 1930. – Knickfalte am Unterrand.
Vgl. MoMA online Object ID 8003
450
Laszlo Moholy-Nagy – Soßengießer aus feuerfestem Jenaer Glas. Farbiges Plakat. Um 1930.
42,0 : 29,5 cm.
€ 450
Gestalterisch ansprechendes Kleinplakat für den von Wilhelm Wagenfeld entworfenen Soßengießer. – Zahlreiche Stilelemente lassen die Urheberschaft Moholy-Nagys annehmen.
Alt auf Pappe aufgezogen, am Oberrand mit Kordel zum Aufhängen. Gerahmt.
447
447
448
Walter Dexel – F. P. Baege. Charakterfehler unserer Kinder. Leipzig, Hesse & Becker 1927.
Leuchtend gelber Originalleinenband mit Titel in Schwarzdruck und dem Originalschutzumschlag, entworfen von Walter Dexel.
€ 300
Erste Ausgabe. – Prometheus-Bücher, herausgegeben von Ernst Mühlbach. – Für die seit 1927
erscheinende Buchreihe entwarf Walter Dexel Einbände und Schutzumschläge. Seit 1918 war
Dexel Ausstellungsleiter des Jenaer Kunstvereins, wo er erste Ausstellungen mit Campendonk,
später mit Bauhaus-Künstlern wie Moholy-Nagy organisierte. Anfang der 1920er Jahre wandte er
sich dem Konstruktivismus zu, beschränkte sich dabei aber nicht nur auf die Malerei sondern
arbeitete gleichermaßen als Typograph, Reklamegestalter, Innenarchitekt und Bühnenbildner. –
Mit dem Umschlag sehr selten.
449
19,4 : 13,4 cm. 160 Seiten. Mit 16 Tafeln und einigen Textabbildungen. – Der Schutzumschlag mit kleinen Verlusten am
Oberrand. – Vereinzelte Anstreichungen.
Vgl. Walter Dexel, Neue Reklame, 1987, Seiten 49ff.
448
Georg Salter – Emanuel Swedenborg. Himmel, Hölle, Geisterwelt. Eine Auswahl aus dem
lateinischen Text in deutscher Nachdichtung von Walter Hasenclever. Berlin, Die Schmiede 1925.
Hellgrauer Originalleinenband mit Titel in Rotprägung. Mit dem Originalschutzumschlag, entworfen von Georg Salter.
€ 250
Erste Ausgabe dieser Nachdichtung. – »Wer sich in diese religiösen Strömungen stürzt, deren
Gründer nicht alle bekannt sind, der erkennt, daß Zarathustra, Moses, Buddha, Konfuzius, Jesus
Christus, Swedenborg die gleichen Prinzipien haben, und daß sie dem gleichen Ziele zustreben.
Aber der letzte von allen, Swedenborg, wird vielleicht der Buddha des Nordens werden« (Honoré
de Balzac, zitiert aus dem Vorwort). – Nach seiner Arbeit als Bühnenbildner in Berlin und Wuppertal kehrte Georg Salter (1897–1967) nach Berlin zurück und wurde der leitende Graphiker des
1921 gegründeten Verlages »Die Schmiede«. Er entwarf bis zur Auflösung der Firma etwa 350
Schutzumschläge, darunter die ebenso bekannten wie gesuchten für Kafkas große Romane, für
Alfred Döblins »Berlin Alexanderplatz« und Ernst Tollers »Feuer aus den Kesseln«. – Sehr schönes
Exemplar. – Das kleine Bändchen ist nicht selten, der außerordentlich eindrucksvolle Schutzumschlag in derartig frischer Erhaltung hingegen nahezu unauffindbar.
228
16,0 : 9,2 cm. 322 Seiten, 1 Blatt. – Die unbedruckten Partien des Umschlags minimal, die Vorsätze leicht stockfleckig.
Raabe/Hannich-Bode 107.34. – Holstein, Blickfang S. 339
450
452
229
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453
Werbebroschüre der Firma »Schott & Gen. Jena« zum Durax-Glas. Originalbroschur.
€ 300
Schott Werbemittel Nr. 5142 Eg. – Sicher Mitte der 1930er Jahre entstandener, ausführlicher Prospekt über Produkte aus Durax-Glas, bereichert durch verschiedene Kochrezepte und Haushaltstipps. – Vorgestellt wird auch die legendäre Sintrax-Kaffeemaschine, 1925 von Gerhard Marcks
entworfen und 1932–1939 in der von Wilhelm Wagenfeld verändertem Form (neu gestalteter
Handgriff ) nahezu unverändert gebaut (so hier abgebildet). – Moholy-Nagys Handschrift ist
immer noch sichtbar, auch wenn der Zeitgeist andere Gestaltungselemente hervorruft. – Sehr gut
erhalten.
14,7 : 21,0 cm. 36 Seiten einschließlich Umschlag. Zahlreiche Abbildungen.
454
Vier Werbebroschüren und -blätter der Firma »Schott & Gen. Jena«.
€ 300
Vorhanden: Schott Werbemittel Nr. 5107: Direkt vom Feuer auf den Tisch. Interessant gestaltetes
Leporello. – 5296: Materndienst der Werbeabteilung. Zahlreiche Entwürfe für Kleinanzeigen. Originalumschlag. – 5525 Eg: Sintrax für den guten Kaffee. Leporello zu der legendären Kaffeemaschine, die 1925 entworfen und 1932–1939 in der von Wilhelm Wagenfeld veränderten Form
gebaut wurde. – 5975 g: Apparate für das selbsttätige Filtrieren […] nach Prof. Kaspenberg. Heft
mit zahlreichen chemischen Apparaten. 20 Seiten. – Meist sehr gut erhalten.
451
21,0 : 14,8 bzw. 10,4 bzw. 7,5 cm. Mit Abbildungen.
453
451
Laszlo Moholy-Nagy – Jenaer Glas. In der Küche. Auf dem Teetisch. Auf dem Eßtisch. Werbeblatt der Firma Schott & Gen. Jena, gestaltet von Laszlo Moholy-Nagy. Um 1932.
€ 300
Schott Werbemittel Nr. 4676. – Trotz sicher ursprünglich hoher Auflagen heute sehr selten geworden und von ephemerem Charakter. – Das Faltblatt enthält neun Abbildungen des Glasgeschirrs
der Serie »Durax« (Entwurf Wilhelm Wagenfeld) mit typographischen Akzenten, gedruckt in
Schwarz und Orange. – Zum Jenaer Glaswerk kam Moholy-Nagy auf Empfehlung des Bauhauskollegen Wagenfeld. Die Zusammenarbeit währte auch über Moholy-Nagys Emigration nach Amsterdam (1934) bzw. London (1935) hinaus und endet erst, als er im Jahr 1937 die Leitung des
»New Bauhaus« in Chicago übernahm.
21,0 : 29,7 cm. – An den ehemaligen Falzen und ein Randeinriss sorgsam mit Japanstreifen restauriert.
452
Laszlo Moholy-Nagy – Alles schmeckt besser aus Jenaer Glas. Neue gesenkte Preise. – Werbeblatt der Firma »Schott & Gen. Jena«, entworfen wohl von Laszlo Moholy-Nagy. Um 1935. € 250
Schott Werbemittel Nr. 4842 Eg. – Der Einfluss des Bauhauses verblasst langsam, der »neue« Geist
bestimmt zunehmend die Gestaltung. Noch aber beeindruckt das Titelbild mit einer Photomontage, einem gerade von Moholy-Nagy maßgeblich bestimmten und immer wieder verwendeten
Gestaltungselement. – Die übrigen fünf Seiten mit zahlreichen Produkten aus Jenaer Glas mit
Preisangaben.
230
23,8 : 18,0 cm. 6 Seiten-Leporello. – Gefaltet und leicht geknittert. – Titelseite mit schwachem Stempel.
454
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455
Johannes Molzahn – Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Magdeburger Stadttheaters
1876–1926. Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Magdeburg. Magdeburg, Mitteldeutsche
Reklame-Gesellschaft 1926. Originalbroschur mit illustriertem -umschlag mit Goldprägung, entworfen von Johannes Molzahn.
€ 250
457
456
El Lissitzky – Pelikan Siegellack. Originalkartonschachtel mit farbiger Banderole, nach Entwurf
von El Lissitzky. Um 1940.
€ 750
Der Entwurf der berühmten Banderole stammt von El Lissitzky, der Mitte der 1920er Jahre mit
einer Werbekampagne für die Hannoveraner Firma Pelikan beauftragt war. – Nach seiner Teilnahme am Internationalen Kongress Progressiver Künstler in Düsseldorf und am Konstruktivistenkongress in Weimar 1922 wurde in Berlin in der Galerie van Diemen eine Ausstellung mit Werken
russischer Künstler eröffnet, in der auch El Lissitzky vertreten war. 1923 siedelte er nach Hannover
um und lernte dort seine spätere Frau Sophie Küppers und den Dadaisten Kurt Schwitters kennen. 1924 erkrankte El Lissitzky an Tuberkulose und musste ein Sanatorium in Locarno aufsuchen.
In dieser Zeit entstanden Entwürfe von Werbematerial und Plakaten für die Firma Pelikan. – Unser
erstes Exemplar stammt wohl aus den 1930-40er Jahren und weicht besonders im Hinblick auf
die typographische Gestaltung des Schriftzugs »Pelikan« vom Originalentwurf ab (vgl. dazu die
Abbildung im Online-Katalog des MoMa New York).
Erste und einzige Ausgabe. – Die Festschrift bietet zahlreiche Beiträge in Wort und Bild zur Magdeburger Theatergeschichte und -gegenwart. – Die typographische und Gesamt-Gestaltung des
Heftes einschließlich Umschlag- und Anzeigenentwurf lag in den Händen von Johannes Molzahn
(1892–1965), der nach seiner Ausbildung in Kontakt mit Herwarth Walden, Walter Gropius, Theo
van Doesburg, El Lissitzky sowie der »Novembergruppe« stand und 1923 durch Vermittlung von
Bruno Taut als Lehrer für Gebrauchsgraphik an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in
Magdeburg berufen wurde. – Selten.
18,5 : 18,5 cm. 92 Seiten, 16 Blätter Anzeigen. Mit zahlreichen Abbildungen. – Umschlag mit kleinen Randläsuren
21,3 : 8,8 : 3,8 cm. – Mit 3 der ursprünglich 10 Stangen Siegellack. – Banderole am Seitenteil mit Fehlstelle. – Leicht berieben.
457
Pelikan Siegellack. Originalkartonschachtel mit farbiger Banderole, nach Entwurf von El Lissitzky. Um 1960.
€ 400
Unser zweites Exemplar stammt wohl aus den 1950-60er Jahren. Die Balkenlänge auf der Oberseite wurde verändert, die Typographie etwas modernisiert und die Beschriftung an den Seiten der
Schachtel ist nun internationaler geworden (vergleiche die vorherige Katalognummer).
21,3 : 8,8 : 3,8 cm. – Mit Preisnotiz.
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Handeinband von Paul Klein, Bauhausschüler und Mitarbeiter der Werkstatt Otto Dorfners.
Gelb-schwarzer Maroquinband mit schwarzen und goldenen Fileten und schwarzem bzw. vergoldetem Titel auf dem Vorderdeckel bzw.Rücken. Umlaufend schwarzgefärbter Schnitt und schwarze Vorsatzpapiere. – Inhalt: Karl Gutzkow. Uriel Acosta. Der Sadduzäer von Amsterdam. Mit
Urzinkzeichnungen von Franz Kolbrand. München, Hans von Weber 1922.
€ 1.800
19. Dreiangel-Druck. – Eins von 650 Exemplaren (Gesamtauflage 725). – Auf Vélin. – Satz aus der
Cicero Breitkopf-Fraktur, gedruckt bei Breitkopf & Härtel, Leipzig.
Paul Klein (1894–1968) war 1921–1922 Schüler der von Otto Dorfner geleiteten Buchbinderei.
1922 ging die Leitung an Paul Klee über, der 1920 von Gropius ans Bauhaus berufen worden war.
Die Zusammenarbeit mit der Dorfner-Werkstatt wurde deshalb beendet. Im März 1922 beendete
Paul Klein seine Lehre bei Dorfner und arbeitete dann dort als Geselle. In den späten 1920er Jahren leitete er die Handbuchbinderei von Th. Knaur und war später bei Hübel & Denck tätig. Der
Plan, ihn als Fachlehrer an die Folkwangschule in Essen zu berufen scheiterte bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten.
Paul Klein galt in den 1920er Jahren als Erneuerer und Vorbild für eine moderne Einbandkunst.
Eine Ausstellungs-Rezension von 1925 bezeichnet in als »Sucher nach neuen Wegen«, die erfolgreich versuchten, expressionistische und konstruktivistische Strömungen in der Buchbindekunst
zu realisieren. Nandor Pór schildert die herausragende Leistung Paul Kleins beim Entwurf von
Schrift- und Ornamentstempeln. Ausgehend von einer typisierten Bauhausschrift entwarf er
zwölf Stempel nach geometrischen Grundformen.
Von den in der zeitgenössischen Literatur veröffentlichten etwa 40 Einbänden ist nur der vorliegende bekannt. Einbände von Paul Klein zählen somit zu den wichtigsten Beispielen einer von
den Auffassungen des Bauhauses geprägten Buchbindekunst und zugleich zu den größten Seltenheiten auf diesem Gebiet. – In so tadelloser Erhaltung sicher nahezu unauffindbar.
25,0 : 17,5 cm. 76 Seiten, 2 Blätter. Mit 36, teils blattgroßen Illustrationen.
Nina Wiedemayer, in: Zwischen van de Velde und Bauhaus, Halle und Weimar 1999, Seite 115ff. mit farbiger Abbildung des
hier vorliegenden Einbandes. – Vgl. G. A. Bogeng, Zu den Einbänden von Paul Klein, in: Archiv für Buchbinderei, Halle
1922/1923, Seite 32 und Nándor Pór, Die Peka-Stempel, in: Archiv für Buchbinderei, Halle 1927, S. 55ff.
459
458
Paul Kersten und Paul Klein. Vierzig neuzeitliche Entwürfe für künstlerische Bucheinbände.
Ein Vorlagenwerk für Handvergolder, Kunstbuchbinder und Fachschulen. Halle, Wilhelm Knapp
1928. 40 Tafeln mit montierten, wohl chromolithographischen Einbandabbildungen. Lose in Originalmappe.
€ 600
Erste Ausgabe. – Die Tafeln in jeweils einer leuchtenden Volltonfarbe gedruckt, die Verzierungen
in Gold oder Schwarz. – Die ebenfalls vom Bauhaus geprägte Typographie der Titelseiten und der
Tafelbeschriftungen (in Silber) stammt von Paul Klein. – Die Innenseiten der Mappe mit interessanten Anzeigen und Literaturhinweisen. – Sehr selten.
Paul Kersten (1865–1943) erwarb sich neben seiner praktischen Arbeit als Buchbinder vor allem
auch als Verfasser zahlreicher Lehrbücher und Fachaufsätze große Verdienste. 1912 gründete er
gemeinsam mit Carl Sonntag den »Jakob-Krause-Bund« und war 1914–1921 dessen (umstrittener
und schwieriger) Vorsitzender. Die Gründung der Vereinigung »Meister der Einbandkunst« 1923
durch Otto Dorfner, Otto Pfaff, Franz Weiße und Ignatz Wiemeler kann als »Absage an seine angemaßte Führung« verstanden werden. Paul Klein war bis zur Auflösung 1931 der letzte Vorsitzende
des JKB (vgl. Archiv MDE Uni Münster online).
Paul Kerstens Einbandentwürfe waren stets vom Ornament, der Linie und dem Dekor bestimmt,
sein Stil so prägnant, dass vom »Kerstenstil« gesprochen wurde.
29,0 : 21,5 cm. 2 Blätter, 40 Tafeln. – Mappengelenke an den Seiten mit Einrissen. – Titelblatt gestempelt, die Stempel auf
einigen der übrigen Blätter fachmännisch entfernt. Tafelränder leicht gebräunt.
Vgl. Moessner/Kriechl 61ff.
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463
Erich Mendelsohn. Amerika. Bilderbuch eines Architekten. Mit 77 photographischen Aufnahmen des Verfassers. Berlin, Rudolf Mosse 1926. Originalhalbleinenband.
€ 250
Erste Ausgabe. – Mendelsohn beschreibt während einer Reise im Jahr 1924 gewonnene Eindrücke von New York: »Hochgetrieben von unvorhergesehener Geldhäufung, aufgepumpt […] zum
Geschäftszentrum der Welt. […] Amerika, das reichste Land der Welt, hat sein Geld eben erst
errafft. Dafür hat es seinen Boden gemartert, seine Bevölkerung in das Schwungrad der Ausbeutungsmaschine gehängt und seiner Existenz einen Ausdruck verliehen, dessen Kulturlosigkeit
weder durch Farbanstrich noch durch gesteigerte Vertikalen verhüllt werden kann« (Vorwort). –
Die Tafeln zeigen die Wolkenkratzer in New York, Chicago, Detroit und Buffalo. – »[…] his images
are powerfully expressive, romantic in the mode of Alfred Stieglitz, and like Stieglitz’s works, a
combination of the pictorial and the modernist. […] a fascinating transitional photobook«
(Parr/Badger). – Mit einem kolorierten Holzschnittexlibris eines Architekten.
34,7 : 25,0 cm. IX, 82 Seiten, 1 Blatt. Mit 77 Tafeln. – Einband stärker fleckig. – Untere Ecken anfangs leicht wasserrandig.
Jaeger 733. – Vgl. Parr/Badger I, 77 (6., erweiterte Auflage 1928)
464
Erste Ausgabe. – Baubücher, Band V. – Die beiden beteiligten Architekten aus Dresden planten
ursprünglich eigenständige Veröffentlichungen, vereinten aber ihre Arbeiten auf Anraten des
Verlages. – Die zahlreichen Abbildungen belegen eindrucksvoll den Stand der Betonbautechnik
Anfang des 20. Jahrhunderts. – In Wort und Bild werden Gebäude, Brücken, Staudämme u. v. m. in
Europa und den USA vorgestellt, so z. B. die Markthalle in Stuttgart, verschiedene Bauten von Erich
Mendelsohn, Le Corbusier, Richard Neutra und Mies van der Rohe. – In der Reihe »Baubücher«
erschienen zuvor Bänder von Richard J. Neutra, Ludwig Hilbersheimer und Adolf G. Schneck. –
Ludwig Hilbersheimer veröffentliche 1929 und 1931 mehrere Artikel in der Zeitschrift »bauhaus«.
460
460
Julius Vischer und Ludwig Hilbersheimer. Beton als Gestalter. Bauten in Eisenbeton und ihre
architektonische Gestaltung. Ausgeführte Eisenbetonbauten. Stuttgart, Julius Hoffmann 1928.
Mit 264 Abbildungen. Originalbroschur.
€ 120
28,8 : 22,5 cm. 124 Seiten. Mit 264 Abbildungen. – Umschlagränder etwas gebräunt, innen tadellos.
Laszlo Moholy-Nagy. 60 Fotos · 60 photos · 60 photographies. Herausgegeben von Franz Roh.
Berlin, Klinkhardt & Biermann 1930. Illustrierter Originalumschlag.
€ 450
Jaeger 937
Erste Ausgabe. – Fototek, Band 1. – Gesamtgestaltung: Jan Tschichold. – »Hervorragender Querschnitt durch das photographische Werk Moholy-Nagys« (Dokumentations-Bibliothek). – Der einleitende Text des Herausgebers, in Deutsch, Englisch und Französisch, verdeutlicht die Bedeutung
des Bauhäuslers Moholy-Nagy für die moderne Photographie. – »Laszlo Moholy-Nagy’s enthusiasm for photography and his emphasis on such areas as graphic design and typography were
fundamental, shifting the school’s emphasis away from its Arts-and-Crafts foundation towards
mass production and communication, from a handmade to a machine aesthetic that had much in
common with Russian Constructivist tenets« (Parr I, 85). – Mit 60 ganzseitig abgebildeten Photogrammen, Photomontagen und Photographien. – Am Ende Anzeigen zu der Reihe »Fototek«,
einigen Büchern von Jan Tschichold und eine ganzseitige Anzeige zu »foto-auge« von Franz Roh
und Jan Tschichold. – So schön erhalten selten zu finden.
25,0 : 17,5 cm. 11 Seiten, 60 Tafeln, 2 Blätter. – Titelblatt mit Besitzvermerk.
Dokumentations-Bibliothek VI, 307. – Heidtmann 5508
461
Paul Wolff. Arbeit! 200 Tiefdruckseiten mit Geleitworten von Paul Wolff und Alfred Tritschler. Einleitung und Beschriftung der Bilder von Paul G. Ehrhardt. Berlin, Volk und Reich und Frankfurt a.
M., Bechhold 1937. Originalpappband.
€ 100
Erste Ausgabe. – Trotz der vom »neuen Geist« geprägten Texte überzeugt das Werk durch seine
photographische Qualität und vermittelt einen guten Eindruck in die Handwerks- und Industriekultur der 1930er Jahre.
27,5 : 23,0 cm. 29 Seiten, 1 Blatt. Mit 200 Tafeln. – Gelenke etwas brüchig und teils restauriert.
236
462
entfällt
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467
Rasch bringt aus deutschen Ateliers 1939: Bauhaustapeten, Weimartapeten, Wiener Künstler
Tapeten Bramsche 1939. Gefalztes Doppelblatt mit farbigen Illustrationen.
€ 400
Reich illustrierter, kleiner Prospekt der Tapetenfabrik Rasch in Bramsche. – Trotz der bereits erfolgten Schließung des Bauhauses zählten die dort entworfenen Tapeten (siehe vorherige Katalognummer) neben den Weimartapeten (Entwurf : Paul Schultze-Naumburg) und den Wiener
Künstlertapeten (Entwurf: Josef Hoffmann, Mitbegründer der Wiener Werkstätten) zu den Einrichtungsfavoriten der Zeit. – Der Prospektentwurf stammt von Jupp Ernst (1905-1987), Mitglied des
Deutschen Werkbundes. – Er entwarf nach dem Krieg unter anderem die Afri Cola Flasche und
den Schriftzug »Melitta«. – Tadellos erhalten. – Dazu: Stahl-Aufzug A 270 Werbeblatt für die
Stuttgarter Firma, die hier mit dem beeindruckenden Rundfahrstuhl im neuen Verwaltungsgebäude der Nordstern-Versicherung in Berlin wirbt. Entwurf: Industrie-Atelier Düsseldorf. Gefalztes
Doppelblatt mit illustrierter Titelseite und drei Abbildungen. Heftlöcher, Vertreterstempel auf der
Titelseite, sonst sehr gut. – Ferner: Pause. Nr. 12 von 1931 und Nr. 7/8 von 1932. Zwei Werbeblätter
der Berliner GASAG von 1931 und 1932. Je ein gefalztes Doppelblatt mit Illustrationen und Abbildungen. Das zweite Heft mit einigen Bauhausentwürfen in einer Schemazeichnung. Die Rückseite der Doppelblätter wurde für die Gasrechnung benutzt. Ein Blatt mit Heftlöchern, eins mit
winzigem Randausriss, sonst tadellos.
24,0 : 15,8 cm
466
465
Albert Sigrist. Das Buch vom Bauen. Wohnungsnot, · Neue Technik · Neue Baukunst · Städtebau.
Berlin, Der Bücherkreis 1930. Illustrierter Originalhalbleinenband.
€ 150
Erste Ausgabe. – Der Einbandentwurf stammt von Jan Tschichold und verwendet eine Photographie der Oud-Häuser in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Dieses Wohnprojekt wird im Buch
ausführlich beschrieben und bildlich dokumentiert. – Knappe aber grundlegende Bestandsaufnahme der Tendenzen der modernen deutschen Architektur, insbesondere des Siedlungsbaus
der 1920er Jahre, der von Werkbund und Bauhaus geprägt war. – Der Verfasser des Buches war
Alexander Schwab (1887–1943), ein kommunistischer Politiker und Publizist, 1933 verhaftet und
1943 im Zuchthaus Zwickau verstorben. – Sehr gut erhaltenes Exemplar.
24,2 : 17,0 cm. 216 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen. – Vorblatt mit Widmung.
Jaeger 885 (mit ganzseitiger Abb. auf Seite 10)
466
Werner Gräff. Jetzt wird Ihre Wohnung eingerichtet. Das Warenbuch für den neuen Wohnbedarf. Potsdam, Müller & I. Kiepenheuer 1933. Illustrierte Originalbroschur.
€ 1.400
Erste Ausgabe. – 1931 erschien Werner Gräffs »Zweckmäßiges Wohnen für jedes Einkommen« ,
zwei Jahre später folgte der vorliegende, selbständige Abbildungsband. – Das in Katalogform
erstellte Buch ist ein »Who is Who« des Designs der 1920er Jahre. Es finden sich Arbeiten von
Joseph Albers, Marcel Breuer, Max Burchartz, Walter Gropius, Gerhard Marcks (Sintrax-Kaffeemaschine), Mies van der Rohe, Lilly Reich, Richard Riemerschmid, Wilhelm Wagenfeld u. v. a. – Auf
über 300 Abbildungen werden Küchen, Schränke, Betten und Sofas, Stühle, Sessel und Tische,
Uhren, Vasen, Geschirr,Bestecke u. v. m. vorgeführt. – Mit Einrichtungsplänen für Ein-, Zwei- und
Dreiraumwohnungen bei »elementaren« bzw. »gesteigerten Ansprüchen«, einem »Verzeichnis
der Firmen« sowie dem wichtigen Anhang mit Original-Tapetenmustern, darunter 18 BauhausTapeten und 15 Tapetenmuster der Firma »Hölscher & Breimer«. – Der Bauhaus-Schüler Werner
Gräff (1901–1978) war Mitarbeiter des »Deutschen Werkbundes«, jüngstes De-Stijl-Mitglied und
Mitherausgeber der deutschen Avantgardezeitschrift »G«. Seine Interessen galten gleichermaßen
der Phototechnik, dem modernen Film und dem Industriedesign.
21,4 : 15,1 cm. 88 Blätter mit zahlreichen Abbildungen, 33 Tapetenmuster. – Bindung am Rücken erneuert, Rücken mit
Fehlstellen und etwas brüchig. Hinterer Umschlag geknickt.
238
Jaeger 593
467
239
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00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 11:08 Seite 241
Piet Zwart. reclame Rotterdam, Nijgh en Van Ditmar [1931]. Originalbroschur.
€ 2800
Erste Ausgabe. – Piet Zwarts (1885–1977) durch de Stijl und Bauhaus geprägte Auffassung von
Typographie und Gestaltung in der Werbung war damals bahnbrechend. Der in den 1930er Jahren aufkommende Einsatz der Photomontage in der Werbung wurde durch ihn maßgeblich
beeinflusst. – Das Heft entstand im Auftrag der Rotterdamer Druckerei »Nijgh en Van Ditmar«, die
im Zusammenhang mit einigen grundlegenden Überlegungen zu Sinn und Gestaltung von
Reklame und ausführlicher Beschreibung von Drucktechniken und Typographie mit dieser Publikation (und explizit auf den letzten acht Seiten) für ihr Unternehmen warb. – Texte und Gesamtgestaltung stammen von Piet Zwart, ebenso die meisten der für die atemberaubenden
Montagen verwendeten Photographien. – Druck in Blau, Orange und Schwarz. – Auf den ersten
Seiten das Credo des Buches: »Reklame erträgt kein Geschrei · Reklame ist eine Wissenschaft ·
Reklame ist eine einflußreiche Kraft · Reklame ist die treibende Kraft zur Durchsetzung der Massenprodukte«. – Als Blockbuch gebunden, Umschlag mit dem kreisrunden, rot unterlegten Ausschnitt mit Durchblick auf das »r« des Titels. – Gelbe Broschurbindung. – Von größter Seltenheit.
17,5 : 25,0 cm. 30 unnummerierte Seiten. – Weißer Originalvorderumschlag leicht geknittert, sonst tadellos.
Nicht in Dokumentations-Bibliothek.
469
Piet Zwart – Bruynzeel’s Vloerenfabriek Zaandam. Briefpapier und Formular, entworfen von
Piet Zwart.
€ 120
Nachdem der niederländische Graphiker und Werbegestalter Piet Zwart (1885–1977) durch Jan
Wils in Verbindung mit der de Stijl-Gruppe gekommen war, entwarf er in den 1920er Jahren
zusammen mit Vilmos Huszar Möbel. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Möbelfabrik
Bruyzeel mag darauf zurückzuführen sein. Zwart entwarf nahezu alle Drucksachen und Werbeschriften des Unternehmens.
468
1 Blatt A4, 1 leicht abweichend. – Beide beschrieben und mit Heftlöchern.
470
Paul Schuitema – Wat gij bij de hand wilt hebben. Woordenboeken nieuwe talen. Werbeblatt, entworfen von Paul Schuitema. Um 1935.
€ 100
Neben Piet Zwart gilt Paul Schuitema als Pionier der Photomontage in der niederländischen Werbegraphik. – Das Faltblatt wirbt für vier neue Wörterbücher des Groninger Verlages Wolters und
deren Einsatz in der Schule, in der Familie und im Büro. – Druck in Orange und Schwarz.
16,0 : 28,0 cm. 6 Seiten-Leporello.
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Julius Zeitler. Die Reklameblechschmiede. Gedicht. Leipzig 1922. Rote Originalbroschur mit
ornamentaler Deckelillustration in Schwarz.
€ 750
472
472
Erste Ausgabe. – Äußerst seltener Privatdruck »Zum Bundestag des Bundes Deutscher Gebrauchsgraphiker den Teilnehmern des Begrüssungsabends Sonnabend, den 14. Januar 1922. Die Ortsgruppe Leipzig«. – In kleiner Auflage bei Poeschel & Trepte, Leipzig, in der fetten Mittel Grotesk
und mit Zierleisten gedruckt. – Auf Kupferdruckkarton.
Köstliche Pseudo-Dadapublikation von Julius Zeitler (1874–1943), Lehrer an der Staatlichen Akademie, Leipzig, Schriftsteller und Verleger, der in diesem Gedichtzyklus mit Gottvater und Petrus
als Auftraggeber für Werbung, die verschiedenen Reklamemaßnahmen parodiert und karikiert.
Am christlichen Himmel sausen die Reklameraketen, | er ist in Gefahr entvölkert zu werden. | Gottvater beweint den Schwund seiner Herden | und zählt im Portemonnaie die Werbungskröten. […]
Es jammert der Petrus: ‘Die Kirchen sind leer, | zu uns herauf will keiner mehr. | Darum her mit
Schwitters dadaistischem Kino | mit Schnarrenbergers plakatierten Affen, | mit Feiningerschen
Meßprozessionen. | Den Rest muß der Weltallsreklamehengst Rathenau schaffen. | Auch ein
neues Signet sei dem Himmel erkoren, | das Kreuz hat seine Zugkraft verloren, | die Blechemballagen für die Abendmahlspeise | sind durchlässig; der Inhalt geht auf die Reise. | Unsern Markenartikeln fehlt eine originelle Packung, | der ganze Betrieb krankt an Versackung’ | Sogleich treten die
Betriebsräte zusammen | und setzen Gottvater mit ihren Vorschlägen in Flammen. | Eine Werbezentrale sei alsbald errichtet | und die Angst um die Absatzstockung geschlichtet. | Der heilige
Petrus beruft gleich die Geister | der gesamten deutschen Gebrauchsgraphikmeister | samt ihrem
Anhang von Parasiten und Gönnern | von Auftraggebern und Nichtskönnern. | Im Nu ist ein Werbekongreß im Zug | und jeder empfiehlt sich mit seinem Spruch«.
Nun treten nacheinander »Der Reklamechef«, »Die Palastrevolution«, »Der ReproduktionsdruckFabrikant«, »Der Blechemballagen-Fabrikant«, »Der Gebrauchsgraphiker«, »Der Gebührenordner«, »Der Geschäftsmarken-Spezialist«, »Der Plakatist«, »Der Plagiator«, »Der Familiengraphiker«
und »Der Kojen-Architekt«. – Am Ende lässt Gottvater die ganze Schar ein: »Ich komm’ ohne Werbung nicht mehr aus | drum bleibt hübsch alle im himmlischen Haus.«
Fast alle erhalten einen Heiligenschein: »Bloß einen nehm ich von meiner Gnade aus, | den stäupt
mir sogleich aus dem himmlischen Haus. | Der Verhaßteste mir der Plagiator ist, | darum werft ihn
sogleich, wohin er gehört –auf den Mist. | Schmeißt mir geschwind den traurigen Gesöllen |
Hinunter in die tiefsten Höllen!«. – Via »KVK« und »WorldCat« nur das Exemplar der DNB Leipzig
nachweisbar.
242
473
Vitezslav Nezval. Akrobat. Prag, Plejada 1927. Mit einer Lithographie von Vit Obrtel. Originalumschlag (Entwurf Vit Obrtel).
€ 150
Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren auf Japan Banzay (Gesamtauflage 250). – Frontispiz
und Typographie von Vit Obrtel. – Tadelloses, unaufgeschnittenes Exemplar.
20,2 : 13,7 cm. 44 Seiten, 2 Blätter.
Primus, Tschechische Avantgarde, Katalog 63 und 64, Abbildungen 20 und 77
473
Vitezslav Nezval. Svabi. Satiricka básen (Die Kakerlaken. Satirisches Gedicht). Prag, Svoboda
1945. Originalumschlag.
€ 300
Erste Ausgabe. – Nezval (1900–1958) war wie Karel Teige Vertreter des Poetismus und Surrealismus. – Seine Gedichte entstanden als Antwort auf die nationalsozialistische Besatzung am Ende
des Krieges. Im Gegensatz zu Teige war er auch nach Kriegsende unter der kommunistischen
Regierung erfolgreich. – Die Umschlaggestaltung stammt von Frantisek Muzika (1900–1974. –
Sehr schönes Exemplar.
21,4 : 14,3 cm. 22 Seiten.
Der bedeutende tschechische Avantgarde-Künstler Ladislav Sutnar war für die Umschlaggestaltung der Shaw-Werkausgabe (Hry) verantwortlich. – »Auf dem zweidimensionalen typographischen Umschlag, den auch die Anwendungen der Fotografie nicht zur dritten Dimensionen
erweitern kann, versucht vor allem Ladislav Sutnar, Anfang der dreißiger Jahre, mit Hilfe geometrischer Linien und unter Anwendung von perspektivischen Mitteln, eine ›Quasi-Dreidimensionalität‹ zu erzeugen« (Zdenek Primus, Tschechische Avantgarde, Seite 132, dort mit einer Abbildung).
–Jeder Band mit einer Titelvignette von Zdenek Kratochvil. Die Übersetzungen stammen von Ridi
B. M. Klik. – Jeweils ein von nur 1700 Exemplaren.
Unaufgeschnitten und, von den erneuerten Umschlagteilen abgesehen, sehr gut erhalten.
474
Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Clovek nikdy neví. Prag, Druzstevni Prace 1931. Illustrierter Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar, Rücken und Hinterdeckel wohl
erneuert.
€ 200
15,6 : 24,3 cm. 20 unnummerierte Seiten. – Umschlag leicht lichtrandig, sonst nahezu makellos.
Werke, Band XI. – Tschechische Ausgabe von »You never can tell«.
Rodenberg 273. – Nicht bei Dokumentations-Bibliothek, Verkauf etc.
19,2 : 14,2 cm. 164 Seiten, 2 Blätter. – Primus, Tschechische Avantgarde Katalog 337, Abbildungen 245
243
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480
Ladislav Sutnar – Jak zijeme. Obrázkovy kulturni magazin. Obsah 1–3. – Magazin dp. Magazin
Druzstevni práce . Obsah 4–10. Prag 1933. Farbige Originalumschläge.
€ 400
Die international ausgerichtete tschechische Monatsschrift erschien 1931 und 1932 unter dem
Titel »Zijeme« (Wir leben), nach nur drei Heften 1933 wurde sie bis 1937 unter dem neuen Titel
»magazin dp« fortgesetzt. – Die Gestaltung der frühen Heftumschläge stammt von Ladislav Sutnar. – Mit Beiträgen und Photographien von J. Sudek, J. Hora, J. E. Koula u. v. a. – Redaktion: Josef
Cerman. – Sehr gut erhalten.
25,2 : 17,8 cm. Je 32 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.
481
Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Obrácení kapitána Brassbounda. Prag, Druzstevni
Prace 1932. Illustrierter Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar, Rücken und Hinterdeckel erneuert
€ 200
Werke, Band XII. – Tschechische Ausgabe von »Captain Brassbound’s Conversion«.
19,2 : 14,2 cm. 130 Seiten, 1 Blatt.
476
€ 450
Karel Teige (1900–1951) zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Surrealismus. Er gründete
1920 den Bund der modernen Künstler »Devetsil«. 1923 »entdeckte« er zusammen mit Vitezslav
Nezval den Poetismus, 1929/30 war er Gastprofessor am Bauhaus. Ab 1934 gehörte er zu der Prager Surrealistengruppe. Seine Wirkungsgebiete erstreckten sich auf Architektur, Film und Literatur sowie Typographie und Buchgestaltung. Jaroslav Seifert prägte, dem großen Einfluss Teiges
würdigend, den Begriff »Generation Teige«. – Im Einzelnen: Guillaume Apollinaire. Prsy Tiresiovy (Die Brüste des Tiresias). Prag, Odeon 1926. Mit Frontispiz und drei Illustrationen von J. Sima.
Originalumschlag. Zweifarbiger Titel, Typographie und zweifarbiger Umschlagentwurf von Karel
Teige. – Vsevolod Ivanov. Údolí TBA. Roman (Das Tal der TBA). Prag, Druzstevní práce 1931. Originalleinenband. Typographie Ladislav Sutnar, Einbandentwurf von Teige. – Konstantin Biebl.
Nebe peklo ráj (Himmel, Hölle, Paradies). 2. Ausgabe. Prag, Sfinx 1931. Originalumschlag. Titel in
Rot und Schwarz, Typographie und dreifarbiger Umschlagentwurf von Teige. – Paul Eluard.
Vybor básní (Gesammelte Gedichte). Prag, Odeon 1946. Mit Illustrationen von Man Ray, Max
Ernst, Pablo Picasso und J. Styrsky. Originalumschlag. Umschlag mit surrealistischer Fotomontage
von Teige. – Paul Verlaine. Prokleti bàsnici. Prag, Girqal 1946. Originalbroschur. Umschlag mit
surrealistischer Fotomontage, Typographie und Nachwort von Teige.
474–479
475
Karel Teige – Fünf von ihm entworfene und gestaltete Bücher. Prag 1926–1946.
Alle Oktavformat, meist unaufgeschnitten und gut erhalten.
Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Drobnosti I. Vzorny sluha Bashville. Jak lhal jejimu
manzelu. Prag, Druzstevni Prace 1930. Originalumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar.
€ 300
I und II: Primus, Tschechische Avantgarde 1922-1940, Katalog 35, Abbildung 99 und Katalog 139
Werke Band XV. – Tschechische Ausgabe von »The Admirable Bashville« und »How he lied to her
husband«.
19,2 : 14,2 cm. 129 Seiten, 3 Blätter.
477
Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Drobnosti II. Vystrizky z novin. Prohlédnutí blanco
posneta. Prag, Druzstevni Prace 1933. Illustrierter Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav
Sutnar, Rücken und Hinterdeckel erneuert.
€ 200
Werke, Band XXIV. – Tschechische Ausgabe von »Press cuttings« und »The Shewing-Up of Blanco
Posnet«.
19,2 : 14,2 cm. 221 Seiten, 3 Blätter.
478
Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Druhy ostrov Johna Bulla Prag, Druzstevni Prace
1930. Illustrierter Originalumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar.
€ 300
Werke, Band XXVII. – Tschechische Ausgabe von »John Bull’s other Island«.
19,2 : 14,2 cm. 231 Seiten, 2 Blätter.
479
Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Trakar jablek. Americky císar. Prag, Druzstevni Prace
1932. Illustrierter Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar, Rücken und Hinterdeckel
erneuert.
€ 200
Werke, Band XXXI. – Tschechische Ausgabe von »The Apple Cart«.
244
19,2 : 14,2 cm. 159 Seiten, 2 Blätter.
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Durch die Surrealisten wieder nach Frankreich und in alle Welt
484
Commerce. Cahiers trimestriels publiés par le soins de Paul Valéry, Léon-Paul Fargue, Valery Larbaud. Cahiers XI - XII. Paris 1927–1929. Zwölf Hefte und ein Registerheft. Originalumschläge.
€ 250
Originalausgabe der wichtigen französischen Literaturzeitschrift, von der 1924 bis 1929 29 Hefte
erschienen. – Je eins von 2400 Exemplaren auf Papier Alpha (Gesamtauflage 2900). – Mit Beiträgen der Herausgeber, Andre Breton, Andre Gide, Andre Malraux, Benjamin Peret »La Brebis galante« (Heft 13), Jean Paulhan, Ribemont-Dessaignes, André Suares, Giuseppe Ungaretti und vielen
anderen. – Mit dem seltenen Index zu den Bänden I –XX (1924–1928). – Unbeschnitten.
23,8 : 18,5 cm. Je etwa 180-240 Seiten.
485
Sehr seltener Katalog der noch heute existierenden Buchhandlung in Paris. – Verzeichnet lieferbare und vergriffene Werke von zwölf Autoren, darunter Aragon, André Bréton, René Char, René Crevel, Salvador Dali, Paul Eluard, Max Ernst, Benjamin Péret und Tristan Tzara sowie einige
Gemeinschaftswerke und Zeitschriften. – Jedem Verfasser ist eine Seite gewidmet, jeweils mit
knappen bibliographischen Angaben und Pressestimmen zu den Werken sowie je einem Porträtphoto auf einer kleinen, eingebundenen Tafel. Diese Porträts stammen von Man Ray u. a. – Mit
handschriftlichen Ergänzungen und Korrekturen zu den Preisen.
483
482
482
Futurismo. Dirretore: Mino Somenzi. Jahrgang I, Hefte 2, 4, 5, 6, 7, 10 Rom 1932.
Les livres surréaliste ainsi que Les publications surréalistes sont toujours en vente à la Librairie
José Corti. Paris wohl 1931. Illustrierter Originalumschlag mit einem Holzschnitt von Max Ernst.
€ 300
21,7 : 13,5 cm. 15 Seiten, einschließlich Umschlag.
€ 600
Sechs Nummern des ersten Jahrgangs. – Die als »libro-giornale« im Sommer 1932 auf Initiative
von F. T. Marinetti gegründete Zeitschrift erschien zuerst halbmonatlich, später wöchentlich. 1934
stellte man ihr Erscheinen ein. – Die wichtige Zeitung war das Sprachrohr der italienischen Futuristen und veröffentliche Text- und Bildbeiträge aller namhaften Vertreter dieser Kunstbewegung,
so von Marinetti, Bontempelli, Bragaglia, Depero, Prampolini, Somenzi und vielen anderen. – Mehrere Beiträge zum Verhältnis der Futuristen zur faschistischen Bewegung, Heft 5 mit dem »Manifesto futurista contro la crisi economica«. – Eingehend wird die Auseinandersetzung zwischen
Marinetti und Somenzi über »Aeropittura« behandelt. Diese Luftmalerei, die »Arte sacra futurista«
war bereits 1926 von Somenzi propagiert worden. 1931 veröffentlichte Marinetti einen eigenen,
andere Akzente setzenden Text zu diesem Thema. – Heft 2 noch mit 16 Seiten, davon acht auf
Kunstdruckpapier, die Folgehefte in etwas größerem Format und mit sechs Seiten, davon zwei auf
Kunstdruckpapier. – Sehr seltene und wichtige Dokumente der Futuristen und aufschlussreich für
deren Beziehung zum italienischen Faschismus.
49,0 : 33,5 bzw. 64,0 : 44,0 cm. Mit zahlreichen Abbildungen. – Mit Faltspuren, Ränder leicht gebräunt. – 2 mit Besitzvermerk.
483
The Little Review. Quarterly Journal of Art and Letters. Vol. IX, No. 2. Winter 1922. Miscellany Number. London, Neumayer und Paris, Shakespeare and Co. 1922. Originalbroschur.
€ 400
Die »bedeutende avantgardistische Literatur- und Kunstzeitschrift« (Dokumentations-Bibliothek), herausgegeben von Margaret Anderson, Francis Picabia und Ezra Pound erschien bis 1929.
– Das vorliegende Heft mit Wort- und Bildbeiträgen von und über Marcel Duchamp (darunter
sein »Portrait«, geschaffen von der Dada-Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven), John Storrs,
Bréton über Picabia, Tatlin, Kandinsky u. v. a.
246
24,8 : 19,0 cm. 63 Seiten, 14 Tafeln. – Umschlagränder leicht gebräunt.
Vgl. Dokumentations-Bibliothek VI, 784
485
487
247
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486
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Plastique. No. 2. Herausgegeben von Sophie Taeuber-Arp. Meudon 1937. Originalumschlag.
€ 200
Bedeutende avantgardistische Zeitschrift. – Es erschienen zwischen 1937 und 1939 nur fünf Nummern. – Die vorliegende Nummer 2 beinhaltet den wichtigen Text von Gabrielle Buffet über Picabias Zeitschrift 391, einen Beitrag von Hans Richter sowie Abbildungen von Werken von Hans Arp,
Marcel Duchamp, Francis Picabia, Cesar Domela, Max Bill, Sophie Taeuber-Arp, Moholy-Nagy und
anderen. – Ohne das ursprünglich beiliegende, titelgebende Manifest »Dimensionisme« von
Charles Sirato. – Sehr selten.
24,2 : 15,5 cm. 24 Seiten. Mit 22 Abbildungen. – Umschlag stark lichtrandig.
Dokumentations-Bibliothek III, 207
487
Béatrice de la Sablière – Claude Tarnaud. La forme réfléchie. Carnet de voyage et commentaires. Illustrations de Béatrice de la Sablière. Paris, Le soleil noir 1954. Originalbroschur.
€ 300
Erste Ausgabe. – Der Surrealist Tarnaud veröffentlichte mehrere Werke in dem bekannten Verlag,
zu dessen Autoren auch André Bréton, Paul Éluard und Jean Paulhan zählten. – Eins von 500
Exemplaren auf »Offset neige«, daneben erschienen 50 Exemplare auf Madagascar bzw. Pur fil
Lafuma. – Beiliegend: Tintenstiftzeichnung, wohl von der Künstlerin. Bezeichnet: »L’unique
oiseau meurt pour toujours«. 21,0 : 11,5 cm. Knick- und Knitterfalten. – Das Buch unaufgeschnitten und tadellos erhalten.
18,7 : 12,0 cm. 89 Seiten, 3 Blätter. Mit 4 ganzseitigen Illustrationen.
488
Jacques Houplain – Pierre de Ronsard. Odes amoureuses avec des ornements gravés à l’eauforte par Jacques Houplain. Paris, Jean Porson 1953. Handgebundener dunkelolivgrüner Maroquinband mit zweifarbigen Wildlederintarsien, Kopfschnittvergoldung und vergoldetem
Rückentitel (signiert: P.-L. Martin, 1957) in Chemise. Mit einer Halbmaroquinmappe in Schuber mit
Lederkanten. Der Originalumschlag mit radierter Bordüre ist eingebunden.
€ 600
beide 488
Eins von nur 10 Exemplaren der absoluten Vorzugsausgabe, gedruckt auf Japan, mit einer Suite
der 25 Radierungen in Olivgrün und einer beigelegten Originalkupferplatte (Gesamtauflage 225).
– Die Radierung im Text und auf dem Umschlag wurden in Schwarz gedruckt. Einige bilden nahezu blattgroße Illustrationen, andere Vignetten und Bordüren. – Der 1920 geborene Künstler widmete sich ganz der Technik der Radierung und illustrierte in seiner frühen Schaffensphase nach
dem Zweiten Weltkrieg u. a. Lautreamonts »Chants de Maldoror«, die »Genesis« und die Dichtungen der Sappho. – Der schöne Handeinband stammt von Pierre-Lucien Martin (1913–1985),
einem französischen Buchbinder, der in einem Atemzug mit Bonet, Mercher, Rose Adler und Creuzevault genannt werden kann. – Tadellos schönes Exemplar.
15,0 : 9,8 cm. 48 Seiten, 4 Blätter. Mit 24 Radierungen und einer Suite mit 25 Radierungen.
Strachan S. 334, Abb. auf S. 245. – Monod 9916
489
Jean Benoit – André Breton. Le La. Paris, PAB [Pierre André Benoit] 1961. Mit einer signierten
Lithographie von Jean Benoit. Originalumschlag.
€ 400
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren auf »Arches«, daneben erschienen 10 Exemplare auf
»Japon nacré«. – Im Druckvermerk vom Verleger nummeriert und monogrammiert. – Im Erscheinungsjahr 1961 nahm der 1922 in Quebec geborene und 2010 in Paris verstorbene Jean Benoit
an der großen, von André Breton und Marcel Duchamp organisierten Ausstellung der Surrealisten in New York teil. – Sehr selten.
13,0 : 12,8 cm. 12 Blätter. Mit einer blattgroßen, signierten Lithographie. – Vereinzelt leicht stockfleckig.
248
489
249
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00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 11:11 Seite 251
491
Salvador Dali – Biblia Sacra vulgatae editionis, Sixti V. pont. max. issu recognita et Clementis VIII
auctoritate edita. Tomus primus [–] quintus. Mailand, Rizzoli 1967. Mit 105 farbig lithographierten
Tafeln nach den Gouachen von Dali. Braune Originallederbände mit reicher Rückenvergoldung
und Kopfschnittvergoldung. In Originalhalblederschubern mit Seidenmoiréebezügen.
€ 14.000
Eins von 1499 Exemplaren in braunem Ziegenleder. – Gedruckt auf starkem Bütten mit »Dali«Wasserzeichen. – Vorwort vom Herausgeber Rizzioli signiert. – Die Gouachen entstanden Mitte
der 1960er Jahre im Auftrag des mit Dali befreundeten, engagierten Sammlerehepaares Giuseppe und Mara Albaretto in Turin. – Rizzoli hatte in New York die Originalgouachen ausgestellt. –
Albert Field betont die exakte Wiedergabe der Gemälde auf den Lithographien: »The prints are so
like the originals the only sure way to distinguish one from the other was that the paint on the originals made the surface uneven«. – Tadelloses Exemplar dieser aufwändigen und luxuriösen Bibeledition.
Maße nachtragen (Großfolio). – Die Schuber vereinzelt schwach berieben.
Michler/Löpsinger II, 1600.
490
Marc Chagall. Dessins pour la Bible. Paris, Verve 1960. Mit 47 Lithographien, davon 24 farbigen
und einer weiteren doppelblattgroßen Farblithographie auf dem Einband. Originalpappband.
€ 2.500
Die zweite »Chagall-Bibel«, erschienen als Nr. 37/38 in der Reihe »Verve«. – Im Jahr 1956 hatte
Tériade in seiner Zeitschrift »Verve« das Doppelheft 33/34 ediert, welches die 105 Radierungen
Chagalls zur Bibel in Heliogravüren reproduziert enthielt. Für diese Ausgabe schuf Chagall sechzehn Farb- und zwölf einfarbige Lithographien. – In den Jahren 1958 und 1959 schuf Chagall weitere Zeichnungen zur Bibel, ohne eigentlich an ein Illustrieren der Bibel selbst zu denken. Die
vorliegende Verve-Ausgabe enthält die Reproduktion dieser Zeichnungen auf 96 Tafeln, wiederum angereichert mit Farblithographien und diese mit den rückseitig aufgedruckten, vignettenartigen, einfarbigen Lithographien. – Der einleitende Text stammt von Gaston Bachelard, am Ende
mit Erläuterungen zu den 96 Tafeln. – Schönes, farbfrisches Exemplar.
36,0 : 26,5 cm. 9 Blätter, 24 Blatt Lithographien, 96 Tafeln, 8 Blätter.
250
Cramer 42. – Mourlot 230–277
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493
Gabriel Belot – Marquerite Audoux. Marie-Claire. Bois gravés par Gabriel Belot. Paris, Les
Éclectiques du Livre 1932. Mit zahlreichen, davon 21 ganzseitigen Farbholzschnitten. Handgebundener hellbrauner Kalblederband mit blauen Leder- und silbernen Metallintarsien sowie vergoldeten Fileten und silbergepunzten Ornamenten (Marot-Rodde).
€ 2.000
Zweite Publikation der Bibliophilengesellschaft »Les Éclectiques du Livre«. – Eins von 150 Exemplaren für deren Mitglieder, daneben erschienen 20 Belegexemplare. – Neben den annähernd
150 Holzschnitten im Text wird dieser durch zahllose figürliche Farbholzschnitt-Initialen, -Vignetten und -Bordüren von Gabriel Belot verziert. – Der aufwändige Einband von Marot-Rodde mit
ormantaler Deckelverzierung, blauen Wildledervorsätzen mit Metallintarsien und Silberkarton. –
Ehemals Bibliotheque L. Givaudan.
29,0 : 21,5 cm. 1 Blatt, 253 Seiten, 2 Blätter. Mit zahlreichen Farbholzschnitten. – Der helle Einband etwas nachgedunkelt
und leicht fleckig. Die Silberkartonblätter etwas oxidiert. – Sonst innen tadellos.
Monod 634
492
Salvador Dali – Boccaccio. Decamerone. Illustrerad med tio torrnålsgravyrer i färg av Salvador
Sali. Malmö, Börjeson 1972. Mit 10 signierten Farbradierungen und einer Extrasuite derselben.
Lose Doppelbogen in zwei Originalpappchemisen in roter -leinenkassette.
€ 10.000
Eins von 25 Exemplaren der schwedischen Vorzugsausgabe mit der Extrasuite der signierten
Radierungen auf »Japon nacré« (Gesamtauflage 150). – Auf Vélin de Rives. – Es erschienen 172
Exemplare mit französischem und je 150 mit italienischem, englischen und schwedischen Text. –
Druck der Radierungen für die Gesamtauflage bei J. Rigal.
252
46,5 : 33,0 cm (Kassette). 61 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit zusammen 20 signierten Radierungen. – Kassette etwas berieben
und an den Gelenken angeplatzt. – Innen tadellos.
Michler/Löpsinger 552–561 h
253
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494
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Charles Terrasse. Bonnard. Paris, Henry Floury 1927. Mit einer Radierung und zahlreichen, teils
farbigen Tafeln und Abbildungen. Originalbroschur mit farbig lithographiertem -umschlag.
€ 400
Erste Ausgabe. – Eins von 2420 Exemplaren. – Enthält die Radierung »Toilette« (Bouvet 107) sowie
viele Abbildungen von Werken Bonnards, teils farbig lithographiert von D. Jacomet. – Biographie
des Künstlers mit einem Werkverzeichnis des graphischen Œuvres. – Tadellos schönes, farbfrisches Exemplar in privater Kassette.
26,2 : 20,3 cm. 206 Seiten, 1 Blatt. Mit 1 Radierung, 16 farbig lithographierten Tafeln und zahlreichen, teils ganzseitigen
Textabbildungen.
Terrasse 59
495
Jean Dubuffet. La fleur de barbe. Paris 1960. Lose Doppelblätter in Originalumschlag und Schuber.
€ 300
Erste Ausgabe. – Exemplar »HC« (wohl vom Künstler eigenhändig bezeichnet), über die Auflage
von 500 hinaus gedruckt. – Druck bei Duval, Paris. – Dubuffets handgeschriebener Text und die
von ihm als Illustrationen aus Chinapapier collagierten »Bartträger« als Phototypie reproduziert.
49,0 : 32,5 cm. 16 Blätter. Mit 5 ganzseitigen Illustrationen. – Vereinzelt leicht fleckig.
496
Max Ernst – Lewis Carrolls Wunderhorn. Auswahl der Texte von Max Ernst und Werner Spies.
Original-Lithographien von Max Ernst. Stuttgart, manus presse 1970. Lose Bogen in zwei rostbraunen Originalleinenchemisen mit vergoldeten Deckelvignetten und dem rostbraunen Originalleinenschuber.
€ 12.000
Erste Ausgabe. – Eins von 69 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der Extrasuite der signierten
Lithographien auf Japan, jede nummeriert und mit dem Prägestempel der manus presse. – Im
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Es erschienen weitere 1000 Exemplare ohne Suite. – Auf
Vélin d’Arches. – Die Lithographien wurden von Pierre Chave in Vence gedruckt. – Besonders der
feine Glanz des Japanpapiers der Suite verleiht den Farblithographien eine geradezu märchenhaft schwebende Leichtigkeit. – »Für die Arbeit an Carrolls ›Wunderhorn‹ vervollkommnete M. E.
eine selbstentwickelte grafische Produktionsmethode, die er seither beibehielt: ebenso langwierig wie ergiebig, erlaubte (und verschleierte) sie die gleichzeitige Anwendung aller Techniken von
der Collage bis zur freien Zeichnung. Ein Beispiel: eine Collage wird als Strichätzung klischiert; die
metallene Relief-Platte dient als Frottage-Unterlage für Umdruckpapier (dem auch andere Strukturen unterlegt werden können); das Ergebnis wird auf den Stein übertragen (dessen Spezialbeschichtung auch andere Eingriffe zuläßt)« (Brusberg/Völker).
Der Band vereint englische Texte und Briefe des »Alice«-Autoren und eine Auswahl in deutscher
Übersetzung von Max Ernst, Christian Enzensberger und Klaus Reichert. – »Lewis Carroll und Max
Ernst entsprechen sich in der Art und Weise, wie sie den Betrachter hinter den Spiegel führen.
Nicht mit Magie und Automatismus, sondern mit einer luziden Kenntnis vom Labyrinth.« (Werner
Spies im Nachwort). – Sehr selten, zumal so gut erhalten.
33,5 : 25,0 cm. 78 Seiten, 1 Blatt. Mit 36 ein- und mehrfarbigen, teils ganzseitigen Lithographien und einer zweiten, signierten Folge derselben.
Spies/Leppien 135 B (von F). – Brusberg/Völker 146. – Spindler 161.12
497
Max Ernst – Lewis Carrolls Wunderhorn. Auswahl der Texte von Max Ernst und Werner Spies.
Original-Lithographien von Max Ernst. Stuttgart, manus presse 1970. Blaugrün changierender Originalseidenband mit Deckelillustration von Max Ernst.
€ 600
Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren. – Auf Vélin d’Arches. – Die Lithographien wurden von
Pierre Chave in Vence gedruckt. – Schönes Exemplar der Normalausgabe (siehe die vorherige
Katalognummer).
33,5 : 25,0 cm. 78 Seiten, 1 Blatt. – Mit 36, teils ganzseitigen farbigen Lithographien.
254
Spies/Leppien 135 E (von F). – Brusberg/Völker 146. – Spindler 161.12 (unter- oder übertreibend: 100 Exemplare)
Alle 496
255
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500
Max Ernst – Kleist · Brentano · Arnim. Caspar David Friedrich. Seelandschaft mit Kapuziner.
Paysage marin avec un Capucin. Illustriert und ins Französische übertragen von Max Ernst.
Zürich, Hans Bolliger 1972. Mit einer Lithographie und sechs Tafeln nach Collagen. Originalbroschur.
€ 200
Eins von 500 Exemplaren, hier außerhalb der nummerierten Auflage (Gesamtauflage 607). – Auf
Velin von BFK Rives. – Der Text von Arnim und Brentano entstand unter dem Eindruck des Gemäldes von Caspar David Friedrich. Heinrich von Kleist überarbeitete die erste Fassung stark und veröffentlichte den Text in den von ihm herausgegebenen »Berliner Abendblättern«. Max Ernst
übertrug die Texte erstmals in Französische und illustrierte das Werk mit sechs Collagen. – Nachwort von Werner Spies. – Tadellos erhalten.
33,7 : 26,0 cm. 33 Seiten, 1 Blatt. 1 Lithographie.
Spies/Leppien 219 I. – Brusberg/Völker 174
501
Max Ernst. 24 Frottagen. Mit einem Text von Jean Tardieu »Déserts plissés«. Zürich, Hans Bolliger
1973. Mit zwei Lithographien und 24 Tafeln. Originalbroschur.
€ 200
Eins von 500 Exemplaren, hier außerhalb der Nummerierung (Gesamtauflage 607). – Auf Vélin de
Rives. – Die beiden Lithographien »Rosier millénaire« und »Nain en courte chemise« in Blau
gedruckt. – Tadellos schönes Exemplar.
26,3 : 18,0 cm. 6 Blätter, 24 Tafeln, 4 Blätter (3 leer).
Spies/Leppien 246
502
499
498
498
Max Ernst – Werner Heisenberg. Die Bedeutung des Schönen in der exakten Naturwissenschaft. The meaning of beauty in exact natural science. Mit drei Original-Farblithographien
von Max Ernst. Stuttgart, Belser 1971. Grüner handgebundener Originalmaroquinband mit Blindprägung. In Originalleinenkassette.
€ 1.500
7. Druck der Belser-Presse. – Eins von 60 Exemplaren der Vorzugsausgabe in Leder, jedoch ohne
die lt. Spies/Leppien zu den Vorzugsexemplaren gehörende Suite. – Handsatz aus der Univers,
Druck und Buchbindearbeiten von Christian Belser. – Den Festvortrag zur öffentlichen Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München, hielt Heisenberg am 9. Juli 1970.
– Englische Übersetzung von Enrico Cantore, New York. – Die Farblithographien wurden von
Pierre Chave in Vence gedruckt. – Sehr schönes Exemplar der Vorzugsausgabe.
Werner Spies. Max Ernst – Collagen. Inventar und Widerspruch. Köln, DuMont Schauberg 1974.
Mit einer Farblithographie. Originalhalbleinenband mit -umschlag.
€ 120
Erste Ausgabe. – Eins von 2000 Exemplaren. – Der den fünfbändigen Œuvre-Katalog von Werner
Spies und Helmut R. Leppien ergänzende Band »Collagen« steht zu Unrecht ein wenig im Schatten dieses »Catalogue raissonée«, beschreibt er doch die, für das Schaffen des Künstlers so entscheidende, Technik der Collage und verzeichnet so bekannte Folgen und Buchausgaben wie
»Les malheurs des immortels«, »La femme 100 têtes«, »Rêve d’une petite fille qui voulot entrer au
Carmel« und natürlich »Une semaine de bonté«. – Tadellos erhalten.
33,0 : 25,0 cm. 499 Seiten, davon etwa 230 Tafeln mit 756 Abbildungen.
Spies-Leppin 251 C
39,0 : 29,0 cm. 79 Seiten, 2 Blätter. Mit 3 Lithographien. – Vorsatzränder wie stets leimschattig, sonst tadellos.
Spies/Leppien 198. – Brusberg 172. – Spindler 64.7
499
Max Ernst – Georges Ribemont-Dessaignes. La ballade du soldat. 34 Original Lithographs by
Max Ernst. Vence, Pierre Chave & Kenneth Nahan 1989. Lose Doppelblätter in illustriertem Originalumschlag und hellblauer -leinenchemise und -schuber.
€ 1.500
Eins von 199 Exemplaren der englischen Ausgabe, darüber hinaus 18 nicht für den Handel
bestimmte Exemplare. – Die französische und die deutsche Ausgabe erschienen bereits 1972.
Pierre Chave hatte damals bereits die Lithographien für die Gesamtauflage aller drei Varianten
auf die Bögen gedruckt, ebenso die Titelseite und die Seite für die Nummerierung. Auf dieser wurden von Ribbemont und Max Ernst alle Exemplare signiert. Erst 1989 wurden die englischen Texte
in die Bögen eingedruckt und das Werk –nach dem Tod des Dichters (1884–1974) und des Künstlers (1891–1976) –vollendet. – Eines der letzten von Max Ernst geschaffenen Malerbücher mit den
eindrucksvollen Farblithographien. – Sehr schönes Exemplar.
39,7 : 29,5 cm. 2 leere Blätter, 95 Seiten, 4 Blätter (3 leer). Mit 34 Farblithographien, davon 25 blattgroß, und 2 lithographierten Vignetten.
256
Vgl. Spies/Leppien 218, Brusberg 176 und Lang, Surrealismus 45 (alle die französische Ausgabe)
494
495
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504
Hommage à Wassily Kandinsky Wiesbaden, Ebeling 1976. Mit vier Holzschnitten, davon einer
farbig. Originalleinenband mit -schutzumschlag.
€ 100
Deutsche Ausgabe der 1974 erschienenen Sonderausgabe der Zeitschrift »XXème siècle«. – Mit
den von den Stöcken gedruckten Holzschnitten aus »Klänge« (3) und »10 origin« (Roethel 106,
124, 146 und 203). – Mit Texten von Will Grohmann, Klaus Lankheit u. v. a.
31,5 : 25,0 cm. 136 Seiten. Mit 4 Holzschnitten und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.
505
Hommage à Fernand Léger. Paris, XXème siècle 1971. Mit einer Farblithographie. Originalleinenband mit -schutzumschlag.
€ 100
Sonderausgabe der Zeitschrift »XXème siècle«, herausgegeben von G. di San Lazzarro. – Mit der
Farblithographie, die bereits 1952 für die Zeitschrift entstand und hier in zweiter Auflage
gedruckt wurde. – Mit Texten von Daniel-Henry Kahnweiler u. v. a.
31,5 : 25,0 cm. 127 Seiten. Mit 1 Farblithographie und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.
506
Josif (Mikhailovitsch) Levin. Skazanie o worone. Stichi i risunki. (Die Saga vom Raben. Gedichte
und Zeichnungen). New York, Inder-Zver 1945. Mit Illustrationen des Verfassers. Illustrierte Originalbroschur.
€ 600
Erste Ausgabe. – Joseph M. Levin (St. Petersburg 1894–1979 Paris) wandte sich unter dem Einfluss
Malewitschs dem Konstruktivismus und Suprematismus zu. 1922 stellte er erstmals in China und
Russland aus und ging 1925 nach Paris, wo er zu der Gruppe von Chagall, Matisse und Dubuffet
gehörte. Nach dem Krieg lebte er in New York, Ausstellungen seiner »Surconsciencilismen« folgten in den USA und Paris. – Die Zeichnungen zu den Gedichten wurden teils als Lithographien
gedruckt. – Papierbedingt leicht gebräunt, ingesamt aber nahezu unberührtes Exemplar. – Beiliegend zwei Ausstellunglisten des Künstlers.
beide 503
23,2 : 16,4 cm. 69 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit 14, davon 5 blattgroßen Illustrationen.
503
Georges Gobô – Thédore de Banville. La mer de Nice. Lettres a un ami. Préface inédite de
Francis Carco. Lithographies originales au lavis de Georges Gobô. Paris, Les Bibliophiles de l’Automobile-Club de France 1933. Mit 43 Lithographien nach Aquarellen sowie zwei Originalaquarellen und einigen Zustandsdrucken. Handgebundener blauer Maroquinband mit Rückentitel in
Weiß und Gold, grünen Lederintarsien und weiß gepunzten Verzierungen auf den Deckeln
(Marot-Rodde).
€ 2.000
Eins von 130 Exemplaren für die Mitglieder der Bibliophilen des französischen Automobil-Clubs,
hier Exemplar 74 für Nicolas Ralli. – Auf Vélin d’Arches. – In typisch französischer Üppigkeit ausgestattet mit zwei Originalaquarellen und insgesamt 42 Zustandsdrucken der einzelnen Farbplatten von drei Lithographien. – Theodor de Banvilles Reisebeschreibung in Briefform erschien
bereits 1861. 1929 entstanden die Aquarelle von Georges Gobô, die für die vorliegende Ausgabe
aufwändig lithographiert wurden. Die beispielhaft eingebundenen Zustandsdrucke zeigen, dass
von bis zu 18 (!) Platten gedruckt wurde. – Im Einzelnen enthalten: Originalumschlag, signiertes
Aquarell zu den Illustrationen auf Seiten 9 und 157, Text mit Lithographien, 5 Blätter zum »Automobile-Club de France« (Mitgliederverzeichnis, Ausstellungsankündigung), Farblithographie für
den Club, signiert und nummeriert (7/100), Menükarte von 1930 sowie 42 Zustandsdrucke. – Der
Originalumschlag wurde mit eingebunden. – Der Einband von Marot-Rodde assoziiert den Sternenhimmel über dem Mittelmeer. – Schönes Beispiel für die Weite des bibliophilen Interesses im
Frankreich der Vorkriegszeit. – Ehemals Bibliotheque L. Givaudan, für den offensichtlich der Einband geschaffen wurde.
258
28,2 : 22,0 cm. XVII, 205 Seiten, 2 Blätter. Mit 43, teils blattgroßen farbigen Lithographien im Text und zahlreichen zusätzlichen Blättern und Lithographien. – Rücken etwas verfärbt und an den Bünden minimal berieben. – Der beschädigte Originalschuber liegt bei.
Monod 933
506
507
259
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507
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Andre Marchand – Provence noire. Couverture et 50 lithographies originales d’ Andre Marchand. Cannes und Paris, Maeght 1945. Originalbroschur mit farbig lithographiertem Umschlag.
€ 200
Aus der Reihe »Pierre à Feu«. – Eins von 950 Exemplaren auf Vélin Vidalon (Gesamtauflage 999). –
Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit diesem Heft begründet Aimé Maeght seine bibliophile Katalogreihe »Pierre à Feu«, die bereits im Folgejahr und nach seinem Umzug nach Paris in
die Reihe »Derrière le miroir« aufging. Maeght hatte 1932 in Cannes ein kleines Radio-Geschäft
eröffnet, aus dem sich in den folgenden Jahren aufgrund seiner Interessen und Kontakte eine
kleine Galerie entwickelte. Durch Geschick und Glück und nicht zuletzt die Freundschaft zu Bonnard und später Matisse konnte Maeght nach dem Kriegsende nach Paris umziehen und seine
Galerie an erster Adresse (Rue de Téhéran) eröffnen. – Schönes Exemplar.
24,1 : 20,8 cm. 84 Seiten, 1 Blatt. Mit 50, darunter einigen blattgroßen Lithographien.
508
508
André Masson – André Malraux. Les conquérants. Trente-trois eaux-fortes originales en deux
couleurs gravées par André Masson. Paris, Albert Skira 1949. Lose Doppelbogen in Originalumschlag, -chemise und -schuber.
€ 1.500
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 125 Exemplaren (Gesamtsauflage 165). – Im
Druckvermerk von Künstler, Verfasser und Verleger signiert. – Auf »Pur fil du Marais«. – Die Radierungen in Schwarz und jeweils einer zweiten Farbe, darunter Oliv, Ocker und Blau, gedruckt. Die
Zeichnungen wurden mit dem Pinsel auf die Druckplatte aufgetragen, die Farbwerte wurden
durch aufgesprühtes Zuckerwasser erzielt. – Gedruckt von Roger Lacourière. – Zwanzig Jahre
nach der Erstausgabe verlegte Skira Malraux’ ersten großen Roman neu, erweitert um zweifarbige
Radierungen. – Der Roman schildert die Geschehnisse beim kommunistischen Aufstand im südchinesischen Kanton 1925–1927. – André Masson (1896–1987) »a veteran of book illustration«
(Strachan) hatte bereits in den 1920er Jahren mehrere großartige Livres d’artiste geschaffen. –
Sehr schönes Exemplar.
38,7 : 28,5 cm. 223 Seiten, 4 Blätter. Mit 33 Radierungen, davon 27 blattgroß und rückseitig unbedruckt. – 2 Seiten (Druckvermerk und leere Seite) mit leichter Bräunung, vereinzelt leichter Abklatsch der Farbradierungen.
260
Passeron 13. – Rauch 134. – Strachan S. 338. – Lang, Surrealismus 81. – Castleman S. 130
261
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511
Fernand Mourlot. Joan Miró. Lithographe I. Michel Leiris: Repentirs et ajouts, 1970. Autour de
Joan Miró 1947. Paris, A. C. Mazo 1972. Mit 10 (statt 14) Farblithographien. Lose Doppelbogen in
Originalumschlag mit Farblithographie. In Originalleinenkassette.
€ 900
Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Vélin de Rives. – Exemplar der französischen
Ausgabe. – Der erste Band des bis heute maßgeblichen Verzeichnisses der Lithographien aus den
Jahren 1930–1952. Es erschienen fünf weitere Bände. – Unserem Exemplar fehlen die beiden
Lithographien III und XI sowie die zur Vorzugsausgabe gehörenden signierten Farblithographien
(Mourlot 855, 856, 859 und 867).
34,4 : 26,4 cm. 232 (statt 234) Seiten, 2 (statt 3) Blätter. Mit 9 blatt- und doppelblattgroßen Lithographien. – Es fehlen die
Seiten 35–38 und 233/234 und das letzte leere Blatt. – Die Textseiten 37/38 wurden durch Photokopie ersetzt, dadurch ist
der Text vollständig. – Farbfrisch und nicht gebräunt.
Cramer 160. – Mourlot 854, 857, 858 und 860–866
512
Pablo Picasso – Paul Eluard. Les yeux fertiles. Avec un portrait et quatre illustrations par Pablo
Picasso. Paris, GLM 1936. Originalbroschur.
€ 200
Erste Ausgabe. – Eins von 1240 Exemplaren auf »Alpha teinté« (Gesamtauflage 1500). – Das Frontispiz mit einem Porträt Eluards aus dem Jahr 1936. – Die Vorzugsexemplare enthielten eine Originalradierung. – Unaufgeschnitten, gut erhalten.
18,5 : 12,0 cm. 88 Seiten, 4 Blätter. Mit 5 Illustrationen. – Rücken etwas und Ränder leicht gebräunt.
Goeppert/Cramer 27. – Bloch, Livres 27. – Skira 296
513
Pablo Picasso – Georges Hugnet. Non Vouloir. Illustré de quatre gravures par Pablo Picasso.
Paris, Jeanne Bucher 1942. Originalbroschur.
€ 300
Erste Ausgabe der erweiterten Fassung. – Eins von 400 Exemplaren (Gesamtauflage 426). – Die
Gedichtsammlung ist Paul Eluard gewidmet. – Die Illustrationen »gravées au burin« wurden als
Zinkographien gedruckt. – Die Vorzugsexemplare enthalten zudem eine Originalradierung.
509
19,4 : 14,2 cm. 76 Seiten, 2 Blätter (1 leer). Mit 4 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Zinkographien. – Vorderumschlag
lose, Heftung etwas gelockert.
Goeppert/Cramer 36
509
Joan Miró – Yvan Goll. Bouquet de rêves pour Neila. Paris, Fernand Mourlot 1967. Mit 18 Farblithographien von Joan Miró, davon drei doppelblatt- und vier blattgroßen. Originalbroschur in leinenchemise und -leinenschuber.
€ 1.500
Eins von 150 Exemplaren (Gesamtauflage 200). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf
Vélin de Rives. – Die Gedichte erschienen unter dem Titel »Abendgesang (Neila)« erstmals 1954,
aus dem Nachlass herausgegeben von Claire Goll, und 1961 in ihrer französischen Übertragung,
die auch der von Miró illustrierten Ausgabe zugrunde liegt. – Die typographische Gestaltung
übernahm Pierre Gaudin, den Text druckte René Jeanne nach Entwürfen des Verlegers Henri Jonquières. – Sehr schönes Exemplar.
33,0 : 25,5 cm. 72 Seiten, 6 Blätter (2 leer).
Cramer 115. – Mourlot 531-549. – Monod 5559
510
Jacques Prévert und G. Ribemont-Dessaignes. Joan Miró. Paris, Maeght 1956. Mit zehn Lithographien von Joan Miró, davon neun farbigen, zwei auf dem Umschlag. Originalbroschur mit
Umschlag.
€ 500
Gesuchte Monographie mit den schönen Lithographien und den Dichtungen von Prévert und
Ribemont-Dessaignes. – Vier der sieben Lithographien im Textteil des Buches sind doppelblattgroß, bei einer handelt es sich um eine Gemeinschaftsarbeit der beiden Verfasser und Mirós. –
Eine Lithographie auf dem Titelblatt, zwei auf dem Umschlag. – Sehr schönes, farbfrisches Exemplar in privatem Schuber.
23,4 : 20,2 cm. 219 Seiten. Mit 10 Lithographien und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.
262
Cramer 39
512
513
263
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 15.04.11 11:12 Seite 264
514
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Pablo Picasso – Pierre Reverdy. Le chant des morts. Poèmes. Lithographies originales de Pablo
Picasso. Paris, Tériade éditeurs 1948. Mit 125 in Rot gedruckten Lithographien, davon zwei auf
dem Umschlag. Lose Doppelblätter in Halbleinenchemise mit dem aufgezogenen lithographierten Originalumschlag. In schwarzer Maroquinkassette mit Blindprägung und Pergamentrückenschild (Christian Zwang, Hamburg).
€ 4.000
Eins von 250 Exemplaren, daneben erschienen noch 20 Exemplare »hors commerce«. – Im Druckvermerk von Künstler und Verfasser signiert. – Auf Vélin d’Arches. – Unbeschnittene, gefalzte
Bögen. – Der Text wurde bei Draeger Fréres nach der Handschrift Reverdys lithographiert
gedruckt. – Die Lithographien Picassos, schwungvolle Übermalungen und Einrahmungen in
leuchtendem Rot, erinnern an alte Symbol-, Runen- oder Keilschriften und wurden bei Mourlot
eingedruckt. – In einer unikaten schwarzen Maroquinkassette mit je einer Blindprägung auf beiden Deckeln, diese wiederholen Ausschnitte aus zwei Lithographien des Buches. Innendeckel mit
dunkelviolettfarbener Wildseide bezogen. – Eine der außergewöhnlichsten Illustrationsfolgen
Picassos, in ihrer strikten Reduzierung auf Schwarz und Rot von großer Eindringlichkeit und
zugleich von spielerischer Spontaneität geprägt. – »Picasso perçoit l’écriture large de Reverdy qui
remplit les pages sans les encombrer, comme un arrangement de petits signes noirs qu’il va compléter par de grands signes rouges rappelant la calligraphie orientale. Le manuscrit est ainsi enluminé, ce qui confère au livre un caractère rituel, religeux« (Herma Goeppert-Frank). – »Picasso
surrounded the handwritten text with the branched and knotted bands that delineated forms in
his paintings of the time« (Castleman).
42,7 : 32,5 cm. 2 leere Blätter, 117 Seiten, 4 Blätter, 1 leeres Blatt. Mit 123 Lithographien. – Teils leichter Abklatsch der Lithographien, stellenweise leicht stockfleckig.
Goeppert/Cramer 50. – Bloch, Livres 50. – Rauch 70. – Castleman 63
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517
519
517
520
Antoni Tàpies. Encres et collages. Paris, Maeght 1968. Mit zehn teils farbigen Lithographien (vier
doppelblattgroße, davon eine auf dem Umschlag). Lose Doppelblätter in Originalumschlag und
hellblauer -pappchemise und -schuber.
€ 500
Derrière le miroir 175. – Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Text von Pierre Volboudt. – Tadellos schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.
38,0 : 28,0 cm. 2 Blätter, 16 Seiten, 4 Blätter. Mit Lithographien und 4 Tafeln.
Galfetti I, 163–172
515
518
515
518
Derrière le miroir 200. – Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Text von Jacques Dupin. – Tadellos schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.
Pablo Picasso – Le éditions du Rocher présentent […] Jean Cocteau. Picasso de 1916 à 1961.
Monaco, Éditions du Rocher 1962. Einladung zur Subskription des Buches. Mit vier Lithographien.
Lose Doppelbögen in Originalumschlag.
€ 800
Aufwändig auf dem Originalauflagenpapier »BFK Rives pour chiffon« gedruckte Vorankündigung.
Enthält eine doppelblattgroße und eine blattgroße Lithographie sowie zwei Lithographien mit
Text, den lithographierten Titel und elf Textseiten. – Die Lithographien mit »spécimen« gestempelt. – Mit dem Beilagezettel »Bulletin de souscription«. – Beigabe: Lithographie von Pablo Picasso. Aus »Luis de Góngora y Argote. Vingt Poems«, ediert 1948. (wohl Bloch 494, dort nicht
abgebildet).
Tàpies. Objets et grands formats. Paris, Maeght 1972. Mit vier doppelblattgroßen Farblithographien, davon eine auf dem Umschlag. Lose Doppelblätter in Originalumschlag und gelber -pappchemise und -schuber.
€ 450
38,0 : 28,0 cm. 2 Blätter, 24 Seiten, 2 Blätter. Mit Lithographien und 4 Tafeln.
Galfetti I, 314–317
519
Tàpies. Monotypes. Paris, Maeght 1974. Mit zwei doppelblattgroßen Lithographien. Lose Doppelblätter in Originalumschlag und brauner -pappchemise und -schuber.
€ 400
Derrière le miroir 210. – Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Text von Georges Raillard. – Sehr
schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.
37,5 : 28,0 cm. 12 Blätter.
38,0 : 28,0 cm. 14 Blätter. Mit 2 Lithographien und einigen farbigen Abbildungen. – Schuber minimal berieben.
Bloch livres 114. – Bloch 1038 (dort abgebildet), 1041, 1049 und 1051. – Vgl. Goeppert/Cramer 117
Galfetti II, 408–409
516
Jean-Paul Sartre. Réflexions sur la question juive. Paris, Paul Morihien 1946. Originalbroschur. –
Widmungsexemplar der unkorrigierten Fassung.
€ 750
Erste Ausgabe von Sartres berühmtem Essay zur Judenfrage, in dem er den bürgerlichen Freiheitsbegriff an die Freiheit und Sicherheit des jüdischen Volkes band. – Eins von nur 10 Exemplaren »avant l’état définitiv de la correcture«, so der eigenhändige Zusatz des Verlegers unter dem
Druckvermerk, dort von diesem auch nummeriert »7/10« und signiert. Demzufolge wurden die
restlichen Exemplare der mit 3120 bezifferten Auflage wohl makuliert. – Auf dem Vorsatzblatt die
eigenhändige Widmung »Hommage de JPSartre«. – Breitrandiges Exemplar.
266
18,2 : 12,0 cm. 198 Seiten, 1 Blatt.
520
Tàpies. Paris, Maeght 1979. Mit zwei Farblithographien, beide doppelblattgroß, davon eine als
Umschlag. Lose Doppelblätter in Originalumschlag und hellgrauer -pappchemise und -schuber.
€ 450
Derrière le miroir 234. – Eins von 150 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Zur Ausstellung im Mai 1979 in der Pariser
Galerie Maeght erschienen. – Tadellos schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.
38,0 : 28,0 cm. 24 Seiten, 2 Blätter. Mit Lithographie und zahlreichen Abbildungen.
Galfetti/Homs III, 730–731
267
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521
Variations sur l’imaginaire. Presentation d’ Alain Bosquet. Paris, Club de Livre –Philippe Lebaud
1972. Mit zweimal 20 signierten Farblithographien. Handgebundener blauer Originalkalblederband mit Deckelverzierungen und Rückentitel in schwarzer Lederintarsie mit Goldprägung und
blaue Originalhalbledermappe, beide in blau-schwarzer -halblederkassette mit schwarz-goldenem Rückentitel.
€ 3.500
Eins von 30 Exemplaren der zweiten Vorzugsausgabe auf Auvergne-Bütten mit einer Suite der
Lithographien auf Velin von Rives. Daneben erschienen 20 Exemplare auf Japon nacré mit und
150 Exemplare auf Rives ohne Suite. – Der Band vereint Texte von 20 Dichtern und Schriftstellern
mit Lithographien von 20 Künstlern als Vertreter der Kunstrichtungen Surrealismus, Realismus,
Art Baroque, Dada und Art Fantastique. – Nach der vom Herausgeber signierten Einleitung folgen
die 20 vom jeweiligen Autor signierten Texte, jeder mit Zwischentitel und drei bis vier Textseiten
und illustriert von je einer signierten Farblithographie. – Im Einzelnen sind folgende AutorenKünstler-Paarungen enthalten: E. M. Cioran / Cremoni. – Claude Roy / Man Ray. – Jean Grosjean /
Jacques Herold. – Pierre Oster / Lamy. – Jean Cayrol / Joachim Ferrer. – Alain Bosquet / François
Lunven. – Jean-Claude Renard / Lucien Coutaud. – Luc Estang / Delmotte. – Pierre Gascar / Bernard
Dufour. – Michel Deguy / Leonor Fini. – Robert Sabatier / Stanislas Lepri. – Max-Pol Fouchet /
Georges Rohner. – Yves Berger / Gilles Aillaud. – Jean Follain / Jean Hélion. – Daniel Boulanger /
Félix Labisse. – René de Obaldia / Enrico Baj. – Miguel Angel Asturias / André Masson. – Guillevic /
Jacques Monory. – Pierre Emmanuel / Cesare Peverelli. – Pierre Dalle Nogare / Fred Deux. – Die
Lithographien der Extrasuite lose in der Halbledermappe. – Die Lithographien wurden gedruckt
in den Ateliers von Fernand Mourlot, Jacques Desjobert, Clot, Bramsen et Georges, René Guillard
und Michel Cassé. – Der Einband, nach einem Entwurf von Paul Mc Lennon, stammt von Jacques
Ebrard. – Hervorragend erhaltenes französisches Livre d’artistes mit bedeutenden Vertretern der
europäischen Moderne.
268
38,5 : 28,5 cm (Folio). 175 Seiten, 1 Blatt. Mit 20 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Farblithographien. – Die Halbledermappe mit kleinem Fleck auf dem Vorderdeckel, die Kassette an zwei Ecken leicht berieben.
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The Situationist Times 5. International Edition. Editor: Jacqueline De Jong. Kopenhagen, Rhodos
1964. Originalbroschur mit illustriertem Originalumschlag.
€ 120
Eins von 1600 Exemplaren. – Die Gruppe »Situationistische Internationale« formierte sich 1957
unter dem Einfluss der Lettristen sowie der Gruppe COBRA. – Obwohl sich die Gruppe erst 1972
offiziell auflöste, erschien die Zeitschrift nur bis 1967 in sechs Ausgaben. – Schönes Exemplar.
27,5 : 21,8 cm. 219 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen. – Umschlag minimal eingerissen.
Archiv Sohm S. 59 mit Abb. 75
523
Yves Klein – 0. Tijschrift voor de nieuwe tendenzen in de beeldende kunst. Redaction: henk peeters, de vries. serie 1, no. 2 Arnheim 1963. Originalumschlag.
€ 300
Das seltene Heft 2 der nur in vier Nummern erschienenen Zeitschrift der Künstlergruppe »nul«. –
Gewidmet dem Tod von Yves Klein und Piero Manzoni und mit einer Yves Klein zugedachten
Papiercollage (Blauer Karton auf schwarzem Grund) sowie zahlreichen Abbildungen von Werken
von Yayoi Kusama, Piero Manzoni, Daniel Spoerri, Morellet, Tomasello, Schoonhoven, Otero, Hans
Haacke, Dieter Roth u. v. a. – Die Künstlergruppe »nul« hatte 1961 mit Yves Klein und den ZEROKünstlern Uecker, Mack und Piene ihre zweite, monochrome Ausstellung vorbereitet, die 1962 im
Amsterdamer Stedelijk Museum stattfand.
524
27,8 : 21,6 cm. Seiten 17–36, 1 Blatt. Mit Abbildungen. – Ränder leicht gebräunt.
524
Jorge Guillén – Henri Goetz. »Nocturnos« e altre poesie. Accompagnata da quattro acqueforti
al carborundum in bianco e nero e a colori di Henri Goetz. Mailand 1979. Lose Bogen in Originalumschlag und Originalleinenchemise und -schuber.
€ 400
Eins von 25 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe, jedoch ohne die Extrasuite
der vier Radierungen auf Japan, somit wie die 120 weiteren Exemplare. – Mit vier signierten
Radierungen von Henry Goetz, davon zwei farbige. – Gedruckt bei Stefanoni, Lecco, auf Handbütten von Filicarta di Brugherio. – Die »Nocturnos« nach der Handschrift Guilléns gedruckt, der Zwischentitel vom Verfasser signiert. – Texte in spanischer und italienischer Sprache, Nachwort von
Ivar Ivask sowie bio-bibliographische Anmerkungen zum Verfasser und zum Künstler. – Jorge
Guillén (1893–1984) zählt zu den einflussreichsten Dichtern spanischer Herkunft. 1938 ins kanadische Exil gegangen, kehrte er erst 1967 nach Europa zurück. Henri Goetz (1909–1989) wurde in
New York geboren und wirkte nach Kriegsende vorwiegend in Frankreich. Seine ausdrucksstarken Radierungen sind deutlich vom Surrealismus geprägt.
39,0 : 29,5 cm. 40 unnummerierte Blätter. 4 Radierungen. – Tadellos.
525
Henry Moore. Shelter-Sketch-Book. Mit 80 Zeichnungen in Faksimile Lichtdrucken und einer
Originallithographie des Künstlers. Berlin, Rembrandt und London, Malborough Fine Art 1967.
Lose Blätter in weinroter Originalleinenkassette mit vergoldeten Titeln.
€ 1.000
Eins von 180 Exemplaren der deutschen Ausgabe. – Mit der zweifarbigen signierten Lithographie
»Three standing Figures« von 1966, gedruckt bei Wolfensberger, Zürich, auf »Japon nacré«, nummeriert, im Stein nochmals signiert und datiert. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. Mit
einem Einleitungstext des Künstlers, in dem er die Entstehungsgeschichte des Skizzenbuches
beschreibt: 1940/41 suchte die Londoner Bevölkerung in den Subway-Stationen Schutz vor den
deutschen Bombenangriffen. Moores Skizzen, mit Wachs- und Farbkreiden gezeichnet, schildern
die bedrückende Atmosphäre dieser Nächte.
40,0 : 33,5 cm. 6 Blätter, 80 Farbtafeln.
270
Cramer 82
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Henry Moore – Selection from Poems by Auden. Lithographs by Henry Moore. London,
Petersburg Press 1974. Mit 22 Lithographien und einer Suite von vier signierten Lithographien
von Henry Moore. Dunkelgrüner Originalleinenband mit schwarzgeprägten Titeln und dunkelgrüne -Leinenmappe, zusammen in schwarzer -leinenkassette.
€ 1.800
Eins von 10 Exemplaren »P.P.« (Printers Proofs), in der Ausstattung identisch mit den 150 Exemplaren der amerikanischen Ausgabe. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. –
Auf Hodgkinson Paper mit dem Wasserzeichen des Künstlers. – Gedruckt bei Wolfensberger in
Zürich. – Mit einer Suite der vier Lithographien »Multitude II«, »Thin-lipped Armourer II«, »Fjord«
und »Forest«, alle signiert und numeriert. – Die 22 Lithographien setzen sich aus acht blattgroßen,
elf auf Textseiten, dem nach der Handschrift lithographierten Titelblatt, einer Randleiste über fünf
Seiten und dem Widmungsblatt für den Dichter mit den Porträtskizzen zusammen. – Die Gedichte von Wystan Hugh Auden (1907–1973) entstanden in den sechziger Jahren, als er Professor für
Dichtkunst in Oxford war. 1935 hatte er Erika Mann geheiratet, um ihr zu einem englischen Reisepass zu verhelfen, ab 1939 lebte er in New York. – Er schrieb mehrere Libretti, unter anderem für
Benjamin Britten, Igor Strawinsky und Hans Werner Henze und inspirierte Leonard Bernstein.
Seine Dichtungen haben mit ihrem Formenreichtum über Jahrzehnte die englische Lyrik beeinflusst. 1973 starb er in seinem österreichischen Sommerdomizil. – Eindrückliches Künstlerbuch in
hervorragender Erhaltung.
42,0 : 33,5 cm. 27 gefalzte Doppelblätter, als Blockbuch gebunden.
Cramer 245 FF
527
Hommage à Henry Moore. Paris 1972. Mit einer Farblithographie. Originalleinenband mit -schutzumschlag.
€ 100
Sonderausgabe der Zeitschrift »XXème siècle«, herausgegeben von G. di San Lazzarro. – Mit der
Farblithographie »Three Reclining Figures« (Cramer/Grant/Mitchinson 182, Auflage dort mit 3000
angegeben). – Mit Texten von Jacques Lassaigne u. v. a.
272
31,5 : 25,0 cm. 133 Seiten, 1 Blatt. Mit 1 Farblithographie und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.
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Dieter Roth. Book bc. Reykjavik 1967. 26 Bogen rotes und blaues Papier, 24 mit Ausschnitten.
40,8 : 40,8 cm
€ 4.500
Exemplar 8/25. – Vom Künstler eigenhändig betitelt, nummeriert, bezeichnet »idea 1958 cut Rvk.
1967« signiert und mit dem Fingerabdruck des Künstlers in schwarzer Farbe.
Bereits Ende der 1950er Jahre entwickelte Roth Dieter Roth das Konzept der Ausschnittbücher.
1958 wurden die ersten Exemplare »nach Bedarf geschnitten«, Editionen erschienen dann 1959
bei edition mat in Paris und Köln und Ives-Sillman, New Haven. Neben diesen Editionen des
»Book« hinaus schuf Dieter Roth noch zahlreiche Varianten (Dobke verzeichnet 21), von denen
die geplante Auflage von jeweils 25 Exemplaren fast nie erreicht wurde. Die hier vorliegende Variante »bc« ist bei Dobke nicht verzeichnet, ähnelt aber dem dort unter »cb« beschriebenen (Auflage 8 Exemplare): Unser Exemplar hat ebenfalls 12 rote und 12 blaue Kartonblätter mit
Ausschnitten, jeweils abgeschlossen aber durch ein weiteres rotes bzw. blaues Blatt ohne Ausschnitte, gleichsam als Umschlag und dort auch signiert, nummeriert und bezeichnet.
Als Band VIII der »Gesammelten Werke« erschien 1976 eine Rekonstruktion zweier Varianten in
verkleinertem Format. – Nach mehr als 40 Jahren sind gut erhaltene, vollständige Exemplare, die
Roth eigenhändig gearbeitet hat, sehr selten geworden.
Vgl. Dobke, Bücher + Editionen 149 (dort mit Abbildungen der Variante »cb«)
529
Dieter Roth – Ecart Yearbook 1973. Homage à Dieter Roth. John Armleder · John Gosling ·
Patrick Lucchini · Gérald Minkoff · Daniel Spoerri. Genf, Ecart Publications 1973. Originalhalbleinenbroschur.
€ 200
Eins von 430 nummerierten Exemplaren. – Auf dem Seitenschnitt gestempelt »Homage à Diether
Rot«. – Im Stil der Rothschen »Änderungen« der 1960er Jahre von den beteiligten Künstlern
zusammengetragene Sammlung von Ausschnitten aus Büchern, Katalogen, Zeitschriften und
Briefbögen. – Mit dem Stempel des Verlegers.
5,0 : 5,4 : 1,8 cm. Ca. 200 Blatt.
Alle 528
274
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Ben Nicolson. Zeichnungen · Gemälde · Reliefs · 1911–1968. Einführung von John Russell.
Stuttgart, Belser 1969. Mit einer signierten Radierung und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen. Originalleinenband in -chemise und -schuber.
€ 2.800
Erste deutsche Ausgabe. – Eins von nur zehn Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der Radierung.
– Exemplar 1/10. Trotz der ohnehin kleinen Anzahl der Vorzugsexemplare wurden diesen wohl
unterschiedliche Radierungen beigefügt. Die Radierung (18,0-21,5 : 17,2-18,5 cm) signiert und
datiert »68«, in gratigem Druck und schönem Plattenton. Das Blatt liegt in dem zum Passepartout
gearbeiteten zweiten Vorderdeckel des Buches. Dieser Einband für die zehn Vorzugsexemplare
stammt von Kornelius Kaspers, Düsseldorf. – Die Einführung von John Russell in Englisch und
deutscher Übersetzung von B. Weitbrecht. – Herausragende Monographie über den britischen
Maler und Objektkünstler (1894–1982).
34,5 : 30,6 cm. 324 Seiten. Mit Textabbildungen und 276 meist ganzseitigen, teils farbigen Abbildungen auf Tafeln. – Schuber leicht fleckig, Einbandrücken etwas aufgehellt. – Innen tadellos.
531
532
531
Andy Warhol. Index (book). With the assistance of Stephen Shore, Paul Morrissey, Ondine, Nico.
Several photographs by Nat Finkelstein, Christopher Cerf, Alan Rinzler […] Factory Fotos by Billy
Name. New York, Random House 1967. Mit zehn Pop-Up-Beilagen. Silber-schwarze Originalbroschur.
€ 400
Erste Ausgabe des legendären Pop Art-Buches. – Mit folgenden Faltfiguren und Beilagen: Ritterburg, Ziehharmonika, Doppeldecker, Faltkubus, Federscheibe »Andy Warhol’s ›The Chelsea Girls’‹«,
Schallplatte, Faltnase, Hunt’s Tomato Past-Dose, Abreißzettel, Luftballon. – »one of the most
important and exuberant Pop art objects ever published. From its […] cover to the various popups and […] to the stream-of-consciousness photographs by such artists as Billy Name and Nat
Finkelstein, it is also one of the ultimate photobooks-as-objects. It is, in addition, the primary
Factory photo album, one of the most authoritative biographies of Warhol and a supreme example of the diaristic photographic mode before there was a considered diaristic mode« (Parr/Badger).
28,0 : 21,5 cm. 36 Blätter, davon 2 gefaltet. – Einband leicht berieben. – Luftballon wie meist mit den angrenzenden beiden
Seiten verklebt, die Federscheibe und Schallplatte lose, die Ziehharmonika verstummt.
Parr/Badger II, 144-145
532
Andy Warhol. Reproductions. Photos: Rudolph Buckardt, Eric Pollitzer, John D. Schiff. – Factory
photos by Billy Name. – Photographs by Stephen Eric Shore. – From the Andy Warhol Exhibition
10/2–17/3 1968. Photographers: Bror H. Gustavsson, Peter Gullers, Nils Göran Hökby. Stockholm,
Moderna Musset 1969. Farbig serigraphierte Originalbroschur.
€ 300
Erste Ausgabe dieser umfangreichen und frühen Bilddokumentation. – »an exhibition catalogue
that transcends any limitations that might be suggested by this genre. […] collaged to talk about
one basic subject –the gargantuan ego and artistic talent of Andy Warhol« (Parr/Badger). – Der
Band entstand anlässlich der berühmten Stockholmer Ausstellung. – Tadellos erhaltenes Exemplar der bei Parr als »special edition« bezeichneten Fassung mit dem farbig serigraphierten Cover.
– Im Originalversandkarton.
27,0 : 20,8 cm. 198, 274, 172, 8 Seiten, alle unpaginiert.
276
Parr/Badger II, 144
277
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Ed Ruscha. Real Estate Opportunities. Los Angeles 1970. 25 blattgroße Abbildungen. Weiße Originalbroschur mit -Pergaminumschlag.
€ 300
Erste und einzige Ausgabe. – Eins von 4000 Exemplaren. – Im Selbstverlag des Künstlers erschienen. – Die 25 Bilder zeigen zum Verkauf stehende Grundstücke und Gebäude in Montebello, Los
Angeles, Hollywood. – Tadellos erhalten.
18,0 : 14,0 cm. 24 unnummerierte Blätter. Mit 25 ganzseitigen Abbildungen.
Engberg/Phillpot B12
534
Hans-Peter Feldmann. 4 Bilder. – 5 Bilder. – 6 Bilder. Drei Hefte. Turin, Gian Enzo Sperone 1973.
Graue Originalumschläge mit blau gestempelten Titeln.
€ 600
4 Bilder: Hausecke, Koffer, Porträt, Landstraße. – 5 Bilder: Unaufgeräumte Betten. – 6 Bilder: Spielzeugfiguren afrikanischer Tiere. – Die kleinen, klammergehefteten Bücher unterschiedlichen Formats lassen die Eigenheiten von Feldmanns weiterem Schaffen erahnen. – Zwischen 1968 und
1974 erschienen insgesamt 37 Hefte, von jedem nie mehr als 1000 Exemplare. – Tadellos erhalten.
– »The small […] made between 1968 and 1976, constitute one of the most important bodies of
artist’s bookworks in the twentieth century, along with those of Ruscha and Boltanski. […] The key
lies in the books’ deanpan nature. Next to Feldmann, Ruscha is a galloping expressionist. Of all collections in this vein – and it is a popular genre of artists’ books – Feldmann’s are the most deadpan, the least expressive. […] John Szarkowski once divided photographs into two primary
categories –windows, which look out at the world, and mirrors, which reflect back the photographer, or the viewer. In the ›Bilder‹ books Feldmann is essentially saying that all photographers are
mirrors, and only tell us what we want to know« (Parr/Badger)
533
535
9,8 : 9,5 –10,5 : 10,8 cm. Jeweils 4 Blätter.
Vgl. Parr/Badger II, 158
535
Candida Höfer. Monographie. Mit einem Text von | Avec un text de Michael Krüger. München,
Schirmer/Mosel 2003. Mit einem signierten C-Print und 209 farbigen Abbildungen. Originalpappband mit -schutzumschlag und -leinenmappe, in -leinenschuber.
€ 600
Eins von 100 Exemplaren der »Collector’s Edition« mit der beigelegten Photographie »Kupferstich-Kabinett Dresden VIII 2002«. C-Print 2003, 22,2 : 22,0 cm (26,0 : 23,8 cm). Rückseitig signiert
und nummeriert. – Die erste umfassende Monographie zum Werk der 1944 geborenen Künstlerin. – »Zunehmend verschwanden […] die Menschen aus ihren Bildern, und dennoch gewann in
den ›leeren‹ Räumen die menschliche Präsenz immer spürbarer an Intensität –als Abwesenheit
derer, für die sie gebaut und eingerichtet wurden. Candida Höfers Beziehung zur Architektur steht
in der Tradition der Neuen Sachlichkeit. Ihre Aufnahmen von öffentlichen Räumen, deren spezifische Atmosphäre weder von Besuchern noch Nutzern gestört wird, wirken nüchtern, fast asketisch und verzichten auf jede spektakuläre Inszenierung des Blicks. […] In Candida Höfers
photographischem Konzept […] tritt der Autor der Architektur unmerklich hinter den Autor der
Bilder zurück« (Verlagstext). – Tadelloses Exemplar.
278
534
28,5 : 26,5 cm. 251 Seiten. Mit 209 ganzseitigen farbigen Abbildungen.
279
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Jim Dine – The Picture of Dorian Gray. A working script for the stage from the Novel by Oscar
Wilde. With original images & notes on the text by Jime Dine. London, Petersburg Press 1968. Mit
zwölf Farblithographien im Text und einer Suite. Rot-schwarzer Originallederband und -mappe in
-kassette.
€ 5.000
Eins von 100 Exemplaren der Ausgabe C. – Diese absolute Vorzugsausgabe vereint die Suiten der
Ausgaben A und B und enthält somit sechs Lithographien und vier Radierungen, alle signiert und
rückseitig mit Stempel und Nummerierung. – Nur die Ausgabe C enthält die in den Kassettendeckel eingelegte, lederbezogene Reliefplatte mit dem blutenden Herz, rückseitig mit Etikett, dort
signiert und nummeriert. – Das Buch enthält neben den Textblättern einen farbig lithographierten Titel und alle zwölf Farblithographien. – Im Druckvermerk vom Künstler nummeriert und signiert.
Die Bühnenfassung von Oscar Wildes Roman, an welcher Jime Dine gemeinsam mit dem englischen Regisseur Robert Kidd arbeitete, gelangte nie zur Aufführung. Das Originaltyposkript des
Regiebuchs, versehen mit zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen Jim Dines, wurde lithographisch faksimiliert. Der Künstler überarbeitete seine Bühnen- und Kostümentwürfe und ließ
diese Farblithographien drucken. Das gesamte Projekt entstand auf Anregung des Verlages als
erste, aufwändige Publikation der Londoner Petersburg Press.
44,8 : 32,0 cm. 26 Blätter, 13 Lithographien und eine Suite mit 6 Lithographien und 4 Radierungen.
Bonin/Cullen 47 a-h
280
281
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537
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Alecos Fassianos – Guillaume Apollinaire. A quelle heure un train partira-t-il pour Paris?
Pantomime. Gravures par Alecos Fassianos. Saint-Clément-la-Rivière, Fata Morgana 1982. Mit 13
Farbradierungen. Lose Doppelblätter in Originalumschlag. In -pappschuber.
€ 200
Erste Ausgabe. – Eins von 75 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Vélin
d’Arches. – Der Text Apollinaires entstand bereits 1914. Der Plan, die Pantomime zu vertonen,
musste durch den Kriegsbeginn verschoben werden, das Stück geriet in Vergessenheit und
wurde erst durch Willard Bohn wiederentdeckt und zur Veröffentlichung gebracht. Sein aufschlussreiches Nachwort liegt bei. Der Text von Apollinaire ist ein Vorgriff auf den Surrealismus
noch bevor dieser Begriff überhaupt geprägt war. – Die feinlinigen Farbradierungen des 1935 in
Athen geborenen Alces Fassianos ließen ein bibliophiles Kleinod entstehen. – Tadellos erhalten.
24,0 : 17,0 cm. 20 Blätter. Mit 12 Textradierungen und einer radierten Umschlagvignette.
538
Alecos Fassianos. Le paradis perdu. Paris, A. Biren 1990. Mit zwei Farbradierungen, zwei Farblinolschnitten und einer Collage. Mit vier lithographierten Textblättern lose in Originalmappe.
€ 500
538
Exemplar 71/95. – Alle Graphiken signiert und nummeriert, die Collage signiert. – Auf Vélin. – Titel,
zwei Textseiten und Druckvermerk nach der Handschrift des Künstlers lithographiert. – Selten.
27,0 : 34,5 cm (Mappenformat)
539
537
Alecos Fassianos. Une journée perdue. Paris, A. Biren 1991. Mit fünf Farbradierungen und einer
Farblithographie. Mit 3 lithographierten Textblättern lose in Originalmappe.
€ 400
Exemplar 25/100. – Alle Graphiken signiert und nummeriert. – Auf Vélin. – Titelblatt und Text
sowie der Druckvermerk nach der Handschrift des Künstlers lithographiert. – Selten.
28,3 : 21,5 cm (Mappe: 30,7 : 23,0 cm)
540
Alecos Fassianos. À mano. Cinq collages et texte à mano. Paris, A. Biren 1994. Lose Doppelblätter
in Originalumschlag mit Farbzeichnung und in -leinenkassette mit übermalter Collage.
€ 700
Eins von nur neun Exemplaren. – Die kleine Folge enthält fünf Collagen aus verschiedenfarbigen
und übermalten Papieren, jeweils auf die rechte Hälfte eines gefalzten Doppelblatts montiert. –
Die linke Seite mit dem jeweiligen Text, farbig handgeschrieben. – Jedes Doppelblatt handschriftlich betitelt. – Ein sechstes Doppelblatt mit dem handgeschriebenen Editionsvermerk. – Wie nicht
anders zu erwarten, sehr selten.
540
539
21,7 : 21,7 cm. 14 Blätter, davon 2 leer.
541
Alecos Fassianos. – Posters. Kykladon 1989. Illustrierter Originalumschlag.
€ 100
Erste Ausgabe. – Englisch-griechischer Paralleltext »The Posters of Fassianos« und mit annähernd
100 farbig abgebildeten Plakaten des griechischen Künstlers.
24,3 : 17,0 cm. 68 Blätter.
542
Giulio Paolini. Kassettenkatalog der Ausstellung im Städtischen Museum Mönchengladbach.
Mit einem einleitenden Text von Johannes Cladders. Mönchengladbach 1977. 16 Photographien,
lose in Originalschachtel.
€ 150
Eins von 550 Exemplaren. – Vom Künstler konzipierter Kassettenkatalog mit »16 Faksimile-Fotos
der ausgestellten Arbeiten«, rückseitig faksimilierte Beschriftung. – Die Innendeckel der Schachtel
mit jeweils einer weiteren Photographie.
282
20,2 : 15,5 cm. – Schachtel etwas unfrisch und mit kleinem, geklebtem Randeinriss.
283
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543
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543
543
Robert Motherwell – Octavio Paz. Tres poemas. Three poems. Litografias por / Lithographs
by Robert Motherwell. New York, The Limited Editions Club 1987. Originalleinenband mit einer
Lithographie auf dem Vorderdeckel, in Originalleinenkassette.
€ 4.500
Eins von 750 Exemplaren (Gesamtauflage 820). – Im Druckvermerk vom Künstler monogrammiert
und vom Verfasser signiert. – Gedruckt auf »mould made paper« von C. E. Magnani, die Lithographien auf verschiedene Japanpapiere gedruckt und aufgewalzt. – Großartiges Malerbuch mit 27
Lithographien des amerikanischen Künstlers Robert Motherwell (1915–1991), der im Laufe seines
Lebens nur vier Bücher originalgraphisch illustrierte. Die drei Gedichte des Literaturnobelpreisträgers Octavio Paz erschienen bereits 1979, das dritte Gedicht ist Motherwell gewidmet. – Für die
Ausgabe des New Yorker Bibliophilenclubs wurden die Texte von Hand aus der Bodoni der Bauerschen Gießerei gesetzt und je ein Gedicht bei Wild Carrot Letterpress, Stamperia Valdonega und
Heritage Printers gedruckt. Der spanische Text wurde in Rot, die englischen Nachdichtungen in
Schwarz gedruckt. – Die Lithographien druckte Trestle Editions (Bruce Porter) von Aluminiumplatten.
Inhalt:
»Nocturno de San Ildefonso« mit acht Lithographien auf Japan Ganpi
»Vuelta / Return« mit sieben Lithographien auf Japan Yame, davon drei nahezu doppelblattgroß
»Piel / Sonido del mundo · Skin / Sound of the World« mit elf Lithographien auf Japan Masa Dosa,
davon eine nahezu doppelblattgroß und vier zweifarbig gedruckt
Tadellos schönes Exemplar des hervorragenden Künstlerbuchs.
544
Giuseppe Ungaretti. Notizen des Alten. Il taccuino del vecchio. Gedichte. Italienisch und in der
Übertragung von Michael Marschall von Bieberstein. Mit einer Lithographie von Pericle Fazzini.
Frankfurt am Main, Ars librorum 1967. Lose Doppelbogen in Originalleinenmappe.
€ 150
Edition de Beauclair No. 5. Portfolio-Ausgaben mit Originalgraphik zeitgenössischer Meister. –
Eins von 200 Exemplaren (Gesamtauflage 250). – Mit der signierten Porträtlithographie, diese auf
Velin und mit dem Trockenstempel des Verlages. – Der italienische Künstler Pericle Fazzini (1913–
1987) wurde vor allem als Bildhauer bekannt.
52,0 : 40,5 cm. 19 Seiten. – Mappe mit schwachem Wasserrand.
Spindler 40.43.
545
Artists’ Handbook. George Wittenborn’s Guestbook, with 21th Century Additions Initiated by
Ronny Van de Velde. Gent, Ludion 2007. Originalpappband mit -schutzumschlag.
€ 100
Der legendäre Kunsthändler und Verleger George Wittenborn, gebürtiger Hamburger und seit
1936 bis zu seinem Tod in New York ansässig, sammelte in seinem Gästebuch seit 1944 Handumrisszeichnungen von bedeutenden Künstlern. Das Original wurde 2005 aus der Bibliotheque
Daniel Filipacchi versteigert. – Der Antwerpener Kunstsammler Ronny van de Velde erweiterte
das legendäre Gästebuch um »Hand-«Zeichnungen zeitgenössischer Künstler und um ergänzende Texte von Henri Focillon und Jan Ceuleers (George Wittenborn, His Life, His Books, His Times),
von diesem signiert. – Tadellos erhalten.
31,5 : 25,0 cm. 624 Seiten mit ca. 500 ganzseitigen Abbildungen.
55,0 : 46,0 cm. 66 Blätter. Mit ingesamt 27 Lithographien. – Kassettengelenk mit kleinem Einriss.
284
Engberg/Banach 387.1–27
285
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Deutschland nach 1945 – Bücher, Kunst und Buchkunst
546
Ernst-Engel-Presse – Die Bergpredigt Jesu Christi. Stuttgart 1954/1955. Handgebundener Originalpergamentband mit vergoldetem Titel.
€ 200
Eins von 200 Exemplaren. – Privatdruck für Richard Doetsch-Benziger. – Die verwendeten Schriften entstanden bereits 1929 bzw. 1939. – Selten. – Dazu: Vier weitere Drucke der Presse: 11.
Druck: Der neunzigste Psalm. 1980. 150 Exemplare. – 12. Druck: Rudolf Hagelstange. Meersburger
Elegie. Mit Illustrationen von Richard W. Allgaier. 1982. 530 Exemplare. – 17. Druck: Hugo Hartung.
Das Tönchen. Mit signierten Holzstichen von Rob Stähle. 1984/85. 450 Exemplare. – 20. Druck:
Rudolf Hagelstange. Die Engel. Los Angeles 1954. 1988. 125 Exemplare. – Alle im Druckvermerk
vom Drucker, teils auch von den Autoren und Künstlern signiert. – Der 1919 in Rottweil geborene
Schriftsetzer Walter Stähle erwarb 1946 die Presse seines Lehrers und Meisters Ernst Engel und
schuf seit 1952 nahezu 30 Handpressendrucke.
19,7 : 12,0 cm. 1 leeres Blatt, 29 Seiten. Mit farbigen Initialen.
Spindler 33.2 und 33.11, 12, 17 und 20.
547
Roswitha Quadflieg – Friedrich von Hagedorn. Fabeln mit einer Radierung von Roswitha
Quadflieg. Hamburg, Gesellschaft der Bücherfreunde 1977. Originalpappband.
€ 200
Eins von 60 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten Originalradierung auf Kupferdruckpapier von Arches (Gesamtauflage 300). – Die Auslieferung der Vorzugsausgabe erfolgte
über die Raamin-Presse. – Druck in der Offizin Paul Hartung, Satz bei Alfred Utesch, Einband bei
Ladstetter, alle Hamburg. – Sehr selten.
23,5 : 14,5 cm. 38 Seiten, 1 Blatt. Mit einem Porträt und einer Radierung. – Die lose beiliegende Radierung am Rand mit
leichtem Leimschatten, sonst tadellos.
548
549
550
Nicht bei Spindler
551
Trajanus-Presse – Werner Bergengruen. Die drei Falken. Eine Novelle. Mit Farbholzschnitten
von Felix Hoffmann. Frankfurt am Main 1956. Handgebundener Originalhalbpergamentband mit
vergoldetem Rückentitel (Willy Pingel, Heidelberg). In Originalpappschuber.
€ 150
286
28,5 : 18,5 cm. 61 Seiten, 1 Blatt. Mit 9 Farbholzschnitten.
Spindler 40.7. – Schauer II, 141 Abb.
Trajanus-Presse – Giovanni di Boccaccio. Die Nymphe von Fiesole. Eine Erzählung in Versen,
übertragen von Rudolf Hagelstange. Mit Holzschnitten von Felix Hoffmann. Frankfurt am Main
1957/1958. Handgebundener Originalhalbmaroquinband mit rot-goldenem Rückenschild (Willy
Pingel, Heidelberg).
€ 150
Eins von 300 Exemplaren. – Im Druckvermerk von Künstler und Übersetzer signiert. – Auf Hoshino-Bütten von Hahnemühle. – Satz aus der Janson-Antiqua, eine Schrift von 1670, aus dem
Bestand der Offizin Drugulin in den Besitz der Stempel AG übergegangen. – »Die naturhafte
Gegenwärtigkeit des Menschlichen, von dem der Text erfüllt ist, hat sich hier den offenen, kräftigen Holzschnitten zugesellt« (Schauer I, 249).
Hack/Schwarz 1.06. – Spindler 44, 11
Siebenter Druck der Trajanus-Presse. – Eins von 350 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler
signiert. – Gotthard de Beauclair, der Neffe Christian Heinrich Kleukens, war nach seiner Ausbildung bei Rudolf Koch über Jahrzehnte prägend für die deutsche Buchkunst. Zusammen mit Hermann Zapf und Georg Kurt Schauer gründete er 1951 innerhalb der Stempel AG die hauseigene
Trajanus-Presse. – Gesetzt aus der Palatino, gedruckt auf Büttenpapier der Hahnemühle in Dassel
mit dem Wasserzeichen der Trajanus-Presse, illustriert mit Farbholzschnitten des Aarauer Künstlers Felix Hoffmann (1911–1975) und gebunden bei Willy Pingel. – Tadellos schönes Exemplar
eines exemplarischen Werkes für die deutsche Buchkunst der 1950er/60er Jahre.
€ 120
26,0 : 20,0 cm. 12 Blätter.
19,8 : 11,3 cm. 95 Seiten, 2 Blätter. Mit 45 Radierungen im Text, 17 ganzseitig. – Rücken etwas verfärbt, sonst tadellos.
549
Werner Bergengruen. Lobgesang. Basel, Gryff-Presse 1946. Originalumschlag.
Fünfter Papillons-Handdruck der Gryff-Presse. – Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe
(Gesamtauflage 200). – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Gesetzt aus der Französischen
Antiqua, gedruckt in Rot und Schwarz auf handgeschöpftem Bütten. – Unaufgeschnitten.
Otto Rohse Presse – Novalis. Heinrich von Ofterdingen. Das Märchen. Radierungen von Fritz
Kreidt. Hamburg 1966. Taubenblauer Originalkalblederband mit blindgeprägter Deckelvignette
und vergoldetem Rückentitel (Christian Zwang, Hamburg).
€ 300
Sechster Druck der Otto Rohse Presse. – Eins von 125 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Handsatz aus der Garamond-Kursiv. – Die 45 feinlinigen Radierungen, teils ganzseitig, meist aber als Text- oder Ziervignetten, sind eine der frühesten der wenigen graphischen
Folgen des 1936 in Essen geborenen Künstlers, der in den vergangenen Jahrzehnten besonders
durch seine Ansichten der inzwischen untergegangenen DDR-Industrielandschaften bekannt
wurde. 1955–1960 war er in Düsseldorf Schüler von Otto Coester und Georg Meistermann.
551
27,0 : 16,5 cm. 199 Seiten. Mit 38, teils blattgroßen Holzschnitten.
Spindler 40.9. – Schauer II, 146 (Abbildung).
552
Hermann Zapf – Wunderlichstes Buch der Bücher. Liebeslyrik aus drei Jahrtausenden. Ausgewählt und ins Deutsche übertragen von Randolph H. Newman. Starnberg und München, Josef
Keller 1960. Handgebundener weinroter Originalwildlederband mit schwarz-goldenem Rückenschild (Willy Pingel, Heidelberg).
€ 100
Eins von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten und in Wildleder. – Typographie und
Buchgestaltung von Hermann Zapf. – Durch Schutzhülle und Schuber ganz unberührtes Exemplar, auch der empfindliche Wildledereinband makellos.
26,3 : 16,0 cm. 187 Seiten, 2 Blätter.
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556
Wolff Buchholz. Farbige Zeichnungen 1970–1975. Hamburg, Thomas Levy [1976]. Mit insgesamt
sechs signierten Farbradierungen. Originalhalbleinenband.
€ 200
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der absoluten Vorzugsausgabe mit insgesamt sechs signierten Farbradierungen. – »Innerhalb der deutschen Kunstlandschaft der Gegenwart nimmt der
Hamburger Wolff Buchholz eine Sonderstellung ein. Thematisch gehört er zu denjenigen Gestalten, die nach den abstrakten Äußerungen des Informel wieder eine Aussage über die Beziehung
des Menschen zu Welt und Umwelt machen und dies auf dem Umweg über die Metapher tun«
(Juliane Roh im Vorwort des Buches). – Beilage: Wolff Buchholz. Daphne und andere. 10 Offsetlithos. 1970. Alle signiert, datiert und nummeriert. In Originalumschlag. – Exemplar 24/100, vom
Künstler bezeichnet: »Exemplar mit zusätzlicher Bleistiftzeichnung«. Diese ebenfalls signiert
und datiert, auf dünnem Japan, montiert auf Kartonblatt.
28,5 : 28,5 cm. 4 Blätter, 38 Farbtafeln. – Kanten minimal berieben.
557
554
553
Zweiter Weihnachtsdruck der Züricher Buchhandlung. – Eins von 40 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den Handabzügen der Lithographien auf China. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Druck der Lithographien bei J. E. Wolfensberger, Zürich. – Tadellos erhalten.
556
Helmut Ackermann (Maler und Graphiker, geboren 1936). Zehn eigenhändige Malerbriefe
mit Unterschrift, davon drei mit Tuschzeichnungen, drei mit Radierungen, vier mit Holz- und Linolschnitten. Memmingen, 19. VI. 1968 –24. VI. 1974. Zusammen etwa 15 Seiten. Verschiedene Folioformate.
€ 250
An Rudolf Delling, den Ackermann bei einer Tagung der Bibliophilen Gesellschaft 1968 kennenlernte. Dessen Anregung folgend, nennt er einige graphische Zyklen, die er geschaffen hat und
bittet um Werbung für dieselben in der »berühmten FAZ«. – Der Erfolg war offensichtlich recht
bescheiden: »Leider war die einzige Reaktion darauf ein Werbebrief eines ›Kunstmarkt‹-Veranstalters. Es ist wohl nicht möglich mit normaler Kunst etwas zu erreichen«. – Ab etwa 1973 geht man
zum »Du« über, weiterhin wird über verschiedene Buchprojekte für die Gesellschaft der Bibliophilen und die Arbeit mit Curt Vissel für die Zeitschrift »Illustration 63« berichtet. – Die Briefbogen
mit verschiedenen Zeichnungen und Graphiken geschmückt, darunter eine Tuschzeichnung mit
großer Ansicht von Mainz.
Hans Falk – F. M. Dostojewski. Ein schwaches Herz. Eine Erzählung. Mit acht Lithographien von
Hans Falk. Deutsche Übertragung von Ilse Krämer. Zürich, Kurt Stäheli 1946. Originalhalbpergamentband im -schuber.
€ 120
24,3 : 18,0 cm. 3 Blätter, Seiten 13-80, 1 Blatt. Mit 8 Lithographien.
558
Hans Falk – Friedrich Dürrenmatt. Der Besuch der alten Dame. Eine tragische Komödie. Originallithographien von Hans Falk. Lausanne, André und Pierre Gonin 1964. Mit 20, teils doppelblattgroßen Lithographien, meist vom Künstler koloriert und übermalt. Lose Bogen in Originalumschlag, gelber -halbpergamentchemise und -schuber.
€ 450
Eins von 149 Exemplaren auf Vélin »BFK Rives« (Gesamtauflage 205 Exemplare). – Im Druckvermerk vom Verfasser, Künstler und Verleger signiert. – Die Lithographien wurden bei Emil Matthieu, Zürich, gedruckt und »vom Künstler in seinem Atelier einzeln bearbeitet«. Diese
Übermalungen und Kolorierungen geben jedem Blatt einen unikaten Charakter. – Schönes
Malerbuch des bekannten Schweizer Künstlers Hans Falk (1918–2002), ausgezeichnet als eines
der »Schönsten Bücher der Schweiz 1964«. – Sehr gut erhalten.
34,0 : 26,5 cm. 134 Seiten, 3 Blätter. 20 Lithographien.
Verschiedene Formate von 30 : 20 cm bis 46 : 35 cm. – Mit Faltspuren.
554
Horst Antes – Agamemnon 3. Wasserzeichen von Horst Antes und Fred Siegenthaler. Karlsruhe
und Rheinfelden 1969. Lose Blätter in Originalkassette.
€ 300
Eins von 87 Exemplaren (Gesamtauflage 100). – Im Druckvermerk von Künstler und Papiermacher
signiert. – Fred Siegenthaler stellte nach Vorzeichnungen des jungen Horst Antes 16 Formen aus
Celluloid-Platten her und schöpfte damit die kleinformatigen Bogen, jeder mit einem anderen
Wasserzeichen, darunter mehrere Kopffüßler. – Sehr selten.
32,0 : 23,5 cm. 2 Blätter Titelei, 16 Blatt. – Mappe leicht stockfleckig, innen tadellos.
555
Otto Bachmann – Clemens Brentano. Treulieb. Mit Zeichnungen und Lithographien von Otto
Bachmann. Zürich, Die Waage 1960. Lose Doppelblätter in Originalumschlag, -halbpergamentchemise und -schuber.
€ 250
Eins von 380 Exemplaren, daneben 20 Exemplare »h.c.«. – Die 16 Lithographien der Suite und im
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Neben den elf Zeichnungen, die als Lichtdrucke in den
Textteil eingelegt wurden, zeichnete der Künstler 16 weitere Zeichnungen direkt auf den Stein. –
Handsatz aus der Bembo. – Druck bei Orell Füssli. – Auf Zerkall-Bütten.
288
35,5 : 26,0 cm. 16 Seiten, 2 Blätter. Mit 11 blattgroßen Illustrationen und mit 16 Lithographien in Umschlag.
558
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Rainer Maria Fassbinder – Jürgen Draeger. Querelle. Zyklus. Zeichnungen. Nach dem Roman
»Querell de Brest« von Jean Genet, Gewidmet Rainer Maria Fassbinder. Heidelberg, Brausdruck
1982/1983. Mit einer signierten Lithographie und 49 reproduzierten Zeichnungen. Originalpappband im -schuber.
€ 200
Erste und einzige Ausgabe. – Eins von 135 Exemplaren mit der Lithographie »Brad Davis als Querelle« (Gesamtauflage 400). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die zweifarbige Lithographie signiert, nummeriert und bezeichnet. – Der Künstler und Schauspieler Jürgen Draeger wirkte
unter anderem in den Fassbinder-Filmen »Die dritte Generation«, »Berlin Alexanderplatz« und
»Lili Marleen« mit. Seine 140 Zeichnungen entstanden während der Dreharbeiten des letzen
Spielfilms von Rainer Maria Fassbinder »Querelle« 1982 in Berlin. Die Uraufführung fand erst nach
Fassbinders Tod in Montreal statt. Fassbinders Film war , wie Genets Romanvorlage, wegen unterstellter pornographischer, homoerotischer und faschistoider Momente umstritten. – Mit Biographien und Werkverzeichnissen von Genet, Draeger und Fassbinder sowie einem Gespräch des
Künstlers mit Bernd Lubowski über Genets Roman.
42,0 : 29,5 cm. 51 Blätter.
560
Hans Fronius – Max Zweig. Saul und David in der Höhle. Szene aus dem Drama »Saul«. Mit fünf
handsignierten Original-Lithographien von Hans Fronius. Wien, Hans Deutsch [1963]. Originalhalblederband mit lithographierter Deckelillustration.
€ 200
Erster Serapionsdruck. – Eins von 200 Exemplaren, wobei wohl nicht mehr als etwa 100 Exemplare der Auflage in gebundener Form ausgeliefert wurden. – Druck der Lithographien bei Emanuel
Kafunek, Wien. – Der Autor (1892–1992) war ein Vetter von Stefan Zweig, ging 1938 nach Palästina ins Exil und veröffentlichte seitdem mehrere Dramen. »König Saul« erschien erstmals 1951.
54,0 : 39,0 cm. 26 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit 5 signierten Lithographien. – Heftung nach der ersten Lage gelockert.
561
Karl-Georg Hirsch – Otto Knopf. Die Wunderblume. Sagen aus Oberfranken. 6 Schabblätter.
Hof 1988. Sechs Doppelblätter mit Text und Vignetten und sechs signierte Schabkunstblätter.
Lose in illustrierter Originalumschlagmappe.
€ 200
559
Eins von 300 Exemplaren. – Jede Graphik signiert und nummeriert und mit einer remarquenartigen Vignette, die auf den Textblättern wiederholt wird. – Die Graphiken liegen jeweils in einem
gefalzten Bogen Transparentpapier mit dem gedruckten Text und einer Kopfvignette. – Die Texte
stammen von dem oberfränkischen Mundart- und Heimatdichter Otto Knopf (1926–2005).
43,0 : 33,0 cm. Insgesamt 18 Blätter.
562
Karl Georg Hirsch. Kleinstaat. 78 Acrylstiche und eine Handzeichnung. Exlibris. Leipzig 2002. Mit
handgeschriebenem Titelblatt lose in Originalleinenkassette.
€ 400
Edition Zwi No. 2. – Eins von 15 Exemplaren. – Enthält 13 Blätter mit je sechs Exlibris in Acrylstich,
jedes Exlibris betitelt, jeder Bogen signiert und nummeriert. – Die Tuschfederzeichnung (13,0 :
17,0 cm. Signiert, datiert und betitelt »Kleinstaat«) in Passepartout montiert. – Tadellos erhalten.
26,5 : 31,0 cm (Kassette).
563
Grethe Jürgens. Klippschiefers Raumlehre. München, Akademie für das Graphische Gewerbe
1965. Mit 15 Illustrationen. Originalbroschur. – Widmungsexemplar.
€ 300
Erste und einzige Ausgabe. – Als Manuskript gedruckt von Reinhard Knieriemen und Hubertus
Conrad. – Als Blockbuch gebunden. – Grethe Jürgens (1899–1981) war nach ihrer Immatrikulation
1919 an der Kunstgewerbeschule Hannover und dort u.a. Schülerin von Fritz Burger-Mühlfeld. Sie
gilt als wichtige Vertreterin der Neuen Sachlichkeit. – Vortitelblatt mit eigenhändiger Widmung,
datiert »10. 8. 66«. – Sehr selten, selbst ein unsigniertes Exemplar konnten wir im KVK nicht nachweisen.
290
20,5 : 19,7 cm. 38 Blätter. Mit 15 ganzseitigen Illustrationen, davon 1 farbig. – Umschlag minimal fleckig.
563
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291
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Horst Egon Kalinowski – HAIKU. 12 übersetzte japanische Gedichte, illustriert. Hannover, Brusberg 1965. Mit 13 Farbradierungen von Horst Egon Kallinowski. Lose Doppelblätter in schwarzem
Originalumschlag und orangefarbener Original-Wildseidenkassette (Atelier Palm, Hamburg).
€ 450
Eins von zehn römisch nummerierten Künstlerexemplaren (Gesamtauflage 60). – Auflagenvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Gestaltung und Typographie von Peter Grobe,
Hannover. – Satz und Druck von Gustav Piepenbrink, Hannover. – Auf Vélin d’Arches. – Auf Wunsch
des Künstlers blieben bei den meisten Exemplaren die Radierungen unsigniert.
35,3 : 34,0 cm. 28 Blätter, davon 2 mit Anmerkungen und Druckvermerk. 13 Radierungen, davon 12 blattgroße.
Spindler 62.4
565
Werner Klemke – Carl Michael Bellman. Fredmans Episteln an diese und jene, hauptsächlich
an Ulla Winblad. Mit Illustrationen von Werner Klemke. Leipzig, Philipp Reclam 1965. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel mit -schuber (Franz Dathe, Berlin).
€ 120
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe. Diese wurde in Halbpergament gebunden und im
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die Nachdichtungen stammen von Peter Hacks, Heinz
Kahlau, Hartmut Lange, Hubert Witt. – Bellman (1740–1795) gilt bis heute als der Nationaldichter
Schwedens.
24,5 : 20,5 cm. 197 Seiten, 1 Blatt. Mit zahlreichen, teils farbig gedruckten Textillustrationen. – Kanten leicht berieben.
566
Hans Leistikow. ABC. Potsdam, Eduard Stichnote 1947. Farbiges Leporello.
€ 100
Hans Leistikow (1892–1962) studierte in Breslau und war vor und nach dem Krieg auch als Gestalter von Innenräumen und Glasfenstern bekannt. – Originelles ABC-Büchlein. – Selten.
569
569
15,0 : 11,0 cm. 16 Seiten-Leporello, davon 15 mit farbigen Illustrationen.
567
Harald Metzkes. Am Himmel hängt Schnee. Elf Originallithografien und Wintergedichte. Berlin,
Edition Manfred Schmidt im Kinderbuchverlag 1990. Lose Blätter in Originalhalbleinenkassette.
€ 450
Bisher unveröffentlichte, stark erotische Gedichte des Dichters, »der große Unbekannte der deutschen Literatur«. – Die maschinengeschriebenen Gedichte liegen hier in Xerokopien vor, die teils
schon vor der Vervielfältigung korrigiert wurden. Der Dichter hat noch einige wenige weitere Korrekturen mit blauer Tinte vorgenommen. – Jedes Gedicht ist am Rand signiert »Vigoleis« und
datiert »Dez, 1971«. – Die Titel: Mannundmänninsodominnemoritat« (mit eigenhändiger Kopfzeile:
»Introitus, paradiesisch, zu den B’s’ Moritaten«. – »Koboldmakisodominnemoritat«. – »Faultiersodominnemoritat«. – »Singschwansodominnemoritat« (2 Blätter). – »Agrios-Onos-sodominnemoritat« (2 Blätter). – »Fuchsmangustensodominnemoritat«. – »Hulmannaffesodominnemoritat«
(2 Blätter). – Vom Dichter dem jetzigen Eigentümer übereignet und in einem von ihm eigenhändig betitelten Umschlag. – In einem Brief vom 24. XII. 1971 hatte Thelen seine Gedichtfolge
erwähnt: » […] zur ermunterung der sehr leidenden beatrice [die Ehefrau Thelens] schreibe ich
sodomitische gedichte, die viel beifall finden, indes auch bei prüden oder sei es pseudo-prüden
menschen abscheu erregen. das ganze ist mein sodo-minne-sangs-frühling ›Die Bänkelsängersodominnemoritaten des Vigoleis‹; eine vergessene kunst lebt da wieder auf […]« (zitiert nach Katalog Stargardt Berlin, Auktion 694, Nr. 291).
Zweiter Druck der Friedrichshagener Presse. – Eins von 50 Exemplaren. – Alle Lithographien signiert, datiert und nummeriert. – Druck der Lithographien bei Klaus Wilfert, Berlin, auf starkem
Velin. – Mit »Winter-Gedichten« von Christian Morgenstern, Arno Holz, Hofmann von Fallersleben,
Matthias Claudius, Eva Strittmatter u. a., jeweils auf einem Textblatt. – Harald Metzkes gilt als
Begründer und Hauptvertreter der »Berliner Schule«. – Sehr gut erhalten.
37,5 : 31,5 cm (Kassettenformat). 14 Blätter und 11 Farblithographien. – Ränder des Titelblatts minimal geknickt.
568
V. O. Stomps – Gedichte … Gedichte. Lyrisch-graphische Reihe. Herausgegeben von V. O.
Stomps. Band I bis VI (alles Erschienene). Berlin, Neue Rabenpresse 1968–1969. Illustrierte Originalbroschuren.
€ 300
Vollständige Folge der von Stomps herausgegebenen Lyrik-Reihe. – I: Ursula Adam. Im Durchgang der Gesellschaft.Mit fünf Farblinolschnitten von Erich Schönig. – II: Hans J. Kaiser. Gepäck
auf der Zunge. Mit sieben Illustrationen von Konrad Schüler. – III: Johannes Schenk. Bilanzen
und Ziegenkäse. Mit sieben Maschinenmalereien von Natascha Ungeheuer. – IV: Heinrich
Jacob. Wie gekenterte Schiffe. Mit zehn Illustrationen des Verfassers. – V: Helgard Kremin.
Eulenflucht. Mit acht Illustrationen von Hagen Westphal. – VI: Johannes Hübner. Botschaft der
Vögel. Mit acht Zinkätzungen von Karl-Heinz Hartmann. – Je eins von 250 Exemplaren, I-IV signiert von Autoren und Künstlern, V nur vom Künstler. – Als Blockbücher gebunden. – II mit eigenhändiger Widmung des Verfassers auf dem Vortitelblatt. – Sehr gut erhaltene Reihe, vollständig
selten zu finden.
23,5 : 17,0 cm. Je 24-32, meist unnummerierte Seiten. – Ein Rücken und Deckelrand leicht verfärbt.
292
Spindler 1.264-269.
Albert Vigoleis Thelen (Dichter, 1903–1989). »Die Bänkelsängersodominnemoritaten des
Vigoleis«. Sieben Gedichttyposkripte, jedes signiert, datiert und mit vereinzelten eigenhändigen
Korrekturen. Ohne Ort [La Colline] 1971. Zusammen 10 Seiten. Folio.
€ 750
570
Albert Vigoleis Thelen. Runenmund. Gedichte. München 1963. Handgebundener Halbmaroquinband mit vergoldetem Rückentitel.
€ 200
Erste Ausgabe. – Eins von 150 Exemplaren, daneben erschienen 30 römisch nummerierte, nicht
für den Handel bestimmte Exemplare. – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert und nummeriert. – Privatdruck der meist 1958 entstandenen 27 Gedichte, angeregt durch Theodor Klüber,
Manerba. – Satz aus der 1949 von Hermann Zapf für die Stempel AG entworfenen Palatino. –
Gedruckt in Rot und Schwarz in der Offizin Camillus Lehle, München, auf Japan. – Als Blockbuch
gebunden. – Tadellos erhalten.
30,3 : 21,0 cm. 34 gefalzte Doppelblätter.
293
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573
CTL-Presse – Johann Caspar Goethe. Venedig 1740 – 1786 – 1987 Venezia. Hamburg und
Venedig 1988. Mit acht farbigen Linolstichen von Clemens-Tobias Lange. Originalpappband im schuber (Thomas Zwang, Hamburg)
€ 200
2. Druck der CTL-Presse. – Eins von 150 Exemplaren, daneben erschienen fünf römisch nummerierte Verlegerexemplare. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Enthält, jeweils in deutscher
Sprache und italienischer Übersetzung: »Johann Caspar Goethe. Zwei Briefe aus dem Band Reise
durch Italien im Jahre 1740«, »Johann Wolfgang Goethe. Italienische Reise. Acht der Berichte
Venedig betreffend« sowie »Clemens-Tobias Lange. Einige Beobachtungen aus dem heutigen
Venedig«. – Als Leporello gedruckt, vorderseitig die deutschen Originaltexte, rückseitig die italienischen Übersetzungen. – Auf handgeschöpftem »Hanakurabe Torinoko«-Papier. – Tadellos erhalten.
27,0 : 17,0 cm. Zweimal 42 Seiten. Mit 8 halbblattgroßen Farblinolstichen.
Nicht mehr bei Spindler.
574
571
571
572
Peter Weiss. Abschied von den Eltern. Erzählung mit acht Collagen des Autors. Mit einem Nachwort von Christa Grimm. Leipzig, Philipp Reclam jun. 1980. Leporello mit Originalpappdeckeln.
€ 120
Dieter Grauer Drucke – Heinrich von Kleist. Über das Marionettentheater. Sul teatro di
marionetti. Mit Zeichnungen von | Con desegnis di Oskar Schlemmer. Rom, Dieter Grauer 1983.
Mit Illustrationen von Oskar Schlemmer. Handgebundener dunkelgrüner Originalmaroquinband
mit Blindprägung und vergoldetem Rückentitel.
€ 150
Auflage 150 Exemplare, lt. beiliegender Notiz davon nur 50 Vorzugsexemplare in Leder gebunden. – Schöner Druck in dunkelgrün auf schwerem handgeschöpften Vélin. – Deutsch-italienischer Paralleltext. – Die sechs Zeichnungen von Oskar Schlemmer, die je zweifach abgebildet
wurden, entstanden in den 1920er Jahren. – Erschien in der Reihe »Ausgewählte literarische Welttexte, herausgegeben von Kurt Brem«. – Graphische Gestaltung Dieter Grauer, Rom. – Tadelloses
und unbeschnittenes Exemplar.
25,5 : 18,5 cm. 43 Seiten, 2 Blätter. Mit 13 blattgroßen Illustrationen und einer Titelvignette.
Nicht bei Spindler
Eins von 1000 Exemplaren, von denen 850 im Leipziger Reclam Verlag, die übrigen im Suhrkamp
Verlag erschienen. – Mit einem signierten Abzug der Titelcollage auf einem lose beigegebenen
Blatt. – Die Illustrationen des Verfassers erinnern an Max Ernsts surrealistische Folgen –bereits
1960 hatte Weiss seinen Roman »Der Schatten des Körpers des Kutschers« in ähnlicher Weise
illustriert.
48,0 : 27,0 cm. 29 einseitig bedruckte Seiten. Mit 8 zweifarbigen Illustrationen. – Untere Ecke etwas gestaucht. Originalschuber beschädigt.
572
Bear Press – William Beckford. Vathek. Eine orientalische Erzählung. Radierungen von Gottfried
Helnwein. Bayreuth, Bear Press 1985. Handgebundener gelber Saffianlederband mit reicher Vergoldung. Im Originalschuber (Helmuth Hallbach, Königstein).
€ 800
Sechster Druck der Bear Press. – Exemplar »e.a.«, wie die 30 Vorzugsexemplare auf Toinoko KozuJapanpapier und mit der zusätzlichen, elften Radierung. – Die Radierungen wie bei den Vorzugsexemplaren jeweils in einer Farbe koloriert und sämtlich nummeriert und signiert. – Im
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Handsatz von Kurt Mosebach aus der Baskerville Antiqua,
gedruckt von Rudolf Ritscher in der Offizin Poeschel, Eschwege. – Kopfschnittvergoldung, Seitenund Fußsteg unbeschnitten. – Der Handeinband mit vergoldeten Bordüren und Deckelvignetten
sowie gepunzter Stehkantenvergoldung. – »Vathek« ist das Hauptwerk des englischen Schriftsteller William Beckford (1760–1844). Wolfram Benda weist in seinem Nachwort auf die Parallelen
zwischen dem Leben des reichen Exzentrikers Beckford und dem seines Romanhelden hin. Vathek beeinflusste Dichter wie Byron, E. A. Poe, Carl Einstein und Gottfried Benn. – Die Radierungen
Gottfried Helnweins veranschaulichen die Düsternis des Textes. – Hervorragend erhaltenes Exemplar dieser sehr seltenen Vorzugsausgabe der Bayreuther Presse.
28,8 : 19,5 cm. 193 Seiten, 2 leere Blätter. Mit 10 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Radierungen und 1 radierten
Vignette.
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Spindler 73.6
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Zwei Ausblicke in die Neue Welt – Pressendrucker in den U.S.A.
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Janus Press & Theodore Press – Dido and Aeneas. An Opera Perform’d at Mr. Josias Priest’s
Boarding-School at Chelsey by Young Gentlewomen. The Words by Nahum Tate. The Musick Composed by Henry Purcell. Newark/Vermont 1990. Leporello mit Originalumschlag, in Originalleinenkassette.
€ 450
Eins von 150 Exemplaren. – Handsatz und Handpressendruck von Michael Alpert und Claire Van
Vliet. – Druck auf der Janus Presse auf unterschiedlichen und verschiedenfarbigen Papieren. – Im
Druckvermerk von Claire Van Vliet signiert. – Auf die einzelnen Leporelloseiten sind ausgeschnittene Bildteile montiert. Dadurch entstehen an Pop-up-Bücher erinnernde Kulissenlandschaften. –
Der Druck erschien dreihundert Jahre nach der Uraufführung der Oper anlässlich der Thronbesteigung von William III. und Mary II. 1689. – Beiliegend eine CD einer Aufführung der Oper von
1981 unter Leitung von Andrew Parrott, Solisten Judith Nelson, Emma Kirkby u. a. – Tadellos erhalten.
296
38,0 : 17,0 cm. 10 Seiten, 1 Blatt.
Granary Books – Henrik Drescher. Too Much Bliss. A Multible Book. Extensive Handwork
throughout by the Artist, also included are various Ornamentalities by Lauren Drescher. New York,
Granary Books 1992. Originalleinendeckel-Blockbuch in schwarzer -Leinenkassette.
€ 1.200
Eins von nur 25 für den Verkauf bestimmten Exemplaren, daneben sechs Artist Proofs und zehn
Exemplare »hors commerce«. – Ebenso aufwändig wie eindrucksvoll und originell gestaltetes
Künstlerbuch mit originalen Collagen, Einzeichnungen und Malereien sowie vier Zwischenblättern aus Latex. – Henrik Drescher lebt in New York und ist in den letzten Jahren vor allem durch
seine Kinderbuchillustrationen bekannt geworden. Der Künstler selbst beschreibt Druck- und
Illustrationstechnik so: »letterpress printed, handcolored throughout with watercolor, coffee and
fruit juice«, seine Zeichnungen als »scars, tattoos, memories, impressions, flashbacks, forgotten
instructions«. – Der Einband stammt von Daniel Kelm. – Aus der Verlagswerbung: »It’s an aggressive book. Rather than lie patiently for you, the inquisitive but respectful reader, to open and discover the first of its twenty-three page spreads, the large swiss-cheese-style holes in the cover reveal
an array effaces and phrases to reel you in. Turning the cover, you discover a page of lacerated
latex, which smells and feels slightly repulsive yet serves in some ironic way to shield you from the
onslaught that is to come. It’s hard to describe what comes next. […] Too Much Bliss is filled with
a combination of banal and grotesque images derived from Drescher’s sketchbooks. These are
accompanied by scattered phrases suggestive of one for whom English is not the mother tongue
[…] All this is embellished with collage, drawings, and paint, further expressing Drescher’s vision
and energy. […] Gallo letterpress-printed the basic imagery from photoengravings onto Rives
BFK. The pages were sent to Kelm, who bound them using his fascinating wire-rod structure,
which allows each page to open completely and independently from the next. The forty-one
bound books went finally to Drescher, who painted and collaged them in a similar fashion. […]
Although Too Much Bliss is considered an ›edition‹, each copy feels (and in many way is) unique.«
(www.granarybooks.com).
30,7 : 23,8 cm. 22 gefalzte Doppelblätter, 4 Latexblätter. – Die Verlagsbeschreibung zählt 23 Doppelblätter.
297
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Peter Zaumseil. Das Weiberbuch. Mit 19 von den Stöcken gedruckten und vom Künstler signierten Holzschnitten. Texte: Charles Bukowski und Ernst Jandl. Bietigheim, Verlag im Unteren Tor
1992. Originalhalbleinenband mit Papyrusdeckelbezügen und Deckelholzschnitt.
€ 600
Erste Ausgabe. – Eins von 90 Exemplaren. – Es wurden wohl 25–30 Exemplare als Handdrucke
abgezogen. Entgegen dem Druckvermerk beziffert der Künstler auf seiner Webseite die Auflage
selbst mit lediglich 15 Exemplaren, vorliegend jedoch Exemplar Nr. 22. – Mit einer Originaltuschpinselzeichnung (Männerporträt). Signiert. 20 : 15 cm. – Ausdrucksstarkes Malerbuch des 1955 in
Greiz geborenen Künstlers. – Texte, Vorsatzpapiere und die bildlichen Darstellungen in Holz
geschnitten, elf davon farbig. – Gedruckt auf Simili-Japan, gebunden durch den Künstler selbst. –
Sehr gut erhalten. – Sehr selten.
63,0 : 44,0 cm. 20 unnummerierte Blätter, als Blockbuch gebunden.
578
578
Einband von Wolfgang Kaiser – Sebastian Jünger. Der Sturm. Die letzte Fahrt der Andrea Gail.
Aus dem Amerikanischen von Eckhard Kiehl. München und Zürich, Diana 1998.
€ 1.800
Außergewöhnlicher Handeinband und zugleich typische Arbeit des Hamburger »BuchkunstKunstgewerblers« Wolfgang Kaiser: Die Einbanddecke aus nachtblauem Maroquinleder, gebunden von Helga Semmelhack, Hamburg. Auf beiden Deckeln je eine aufgenietete Silberplatte mit
folgenden Verzierungen: Vorderdeckel: Silberrahmen mit Emaillearbeit, die in Grün, Blau und Weiß
das sturmgepeitschte Meer zeigt, und eine zweite Silberplatte mit dem Titel »Der Sturm« in
schwarzer Emaille. – Hinterdeckel: Montierte Silberplatte mit geätzter Darstellung der beiden vor
Neufundland aufeinandertreffenden Wirbelstürme, mit zwei goldgefassten Brillanten. – Alle drei
Verzierungen mit Goldnieten auf die Silberplatten der Deckel genietet. – Verwendet wurde ausschließlich Silber 925/000, Feinsilber und Feingold. – Unikat, dessen Gestaltung eindrucksvoll mit
dem Romanstoff korrespondiert.
20,5 : 12,5 cm. 317 Seiten. – Erste deutsche Ausgabe.
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Pressendrucke der Gegenwart – 1. Druckeranthologie zur Handpressenmesse Frauenfeld.
Herausgegeben von Fritz Sauter. Frauenfeld, Edition bim 1994. Sechs Hefte. Mit Originalgraphiken. Originalumschläge in -leinenkassettte.
€ 300
Eins von 66 Exemplaren der Zusammenstellung zur Handpressenmesse. – Enthält Pressendrucke
von Atelier Bodon, Harrisfeldwegpresse, Axel Hertenstein, Schwarzhandpress, Einhand Presse und
andere. – Alle Hefte nummeriert und, wie teils auch die Originalgraphiken, signiert. – Tadellos
erhalten. – Erschienen anlässlich der 2. Messe in Frauenfeld.
298
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25 : 20 : 4 cm (Kassette).
299
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150 Werkverzeichnisse aus Handbibliothek eines Hamburger Kunsthändlers.
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€ 9.000
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Sammlung zur deutschen und europäischen Druckgraphik des 20. Jahrhunderts, darunter Werkverzeichnisse zu Arp, Bonnard, Braque, Chillida, Grosz, Hrdlicka, Kollwitz, Kubin, Mack, Marcks, Nay,
Peiffer-Watenphul, Picasso, Schwitters, Tàpies, Villon, Wunderlich. – In der Mehrzahl gut erhalten,
lediglich die in einigen Ausgaben ursprünglich enthaltenen Originalgraphiken fehlen in den
meisten Fällen. – Eine Liste der Einzeltitel ist auf Anfrage erhältlich. – Der Gesamtbestand kommt
unter der hier genannten Katalognummer zum Ausruf. Sollte kein Zuschlag erfolgen, stehen die
Einzeltitel nach Auktionsende zum Einzelverkauf. Die Verkaufspreise sind in der Liste aufgeführt. –
Im Falle der Gesamtabnahme einige Kataloge als Beigabe.
Die erste Ausgabe erschien 1990, die hier vorliegende zweite und bis heute maßgebliche enthält
allein im Werkkatalog 205 neue Einträge. – Insgesamt verzeichnet der »Catalogue raisonné« mehr
als 300 Gemälde, 2500 Zeichnungen und Aquarelle, einige Skizzenbücher sowie das schmale graphische und plastische Werk des Künstlers, alle Werke mit Abbildung. – Tadellos erhalten.
30,0 : 23,5 cm. 719 Seiten. Mit etwa 3300 Abbildungen, davon etwa 200 farbig.
587
581
Jane Kallir. Egon Schiele. The Complete Works. Expanded edition with a biography, and catalogue raisonné. London, Thames and Hudson 1998. Originalleinenband mit -schutzumschlag.
€ 200
Max Ernst: Jenseits der Malerei – Das graphische Œuvre. Ausstellung im Kestner-Museum
Hannover. Hannover, Brusberg 1972. Mit einer Radierung. Originalbroschur.
€ 120
Rolf Schmücking. Johannes Vennekamp. Verzeichnis der Radierungen 1968–73. Braunschweig,
Schmücking 1974. Mit zahlreichen Abbildungen und zwei signierten Radierungen. Originalleinenband mit -schutzumschlag.
€ 100
Eins von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit zwei lose beigelegten, signierten Farbradierungen (»Simultan-Schach« und »Von Herne nach Karl-Marx-Stadt«, Schmücking 126 und 127). –
Tadelloses Exemplar. – Verzeichnet 127 Arbeiten, die alle abgebildet sind.
Eins von 4333 Exemplaren. – Ergänzend zu Spies/Leppien wichtiger Katalog mit dem Verzeichnis
des graphischen Œuvres.
33,0 : 22,5 cm. 80 Blätter. Mit zahlreichen Abbildungen. – Kanten leicht berieben.
27,5 : 21,5 cm. 143 Seiten.
582
Gustav Schiefler. Das graphische Werk Wilhelm Laages bis 1912. Mit fünf Holzschnitten und
zwölf Holzschnitt-Vignetten. Hamburg, Commeter 1912. Originalbroschur mit Holzschnittdeckelvignette.
€ 200
Erste Ausgabe. – Eins von 300 Exemplaren, daneben erschienen 10 Pergament- und 20 Büttenexemplare. – Das frühe Werkverzeichnis, welches 140 Nummern verzeichnet, erschien innerhalb
der »Hamburgischen Liebhaber-Bibliothek«, herausgegeben im Auftrag der Gesellschaft der
Hamburgischen Kunstfreunde. – Druck der Holzschnitte bei E. Hutzler, Reutlingen. – Wilhelm
Laage war Schüler von Alfred Lichtwark, Robert Poetzelberger und Leopold von Kalckreuth. –
Breitrandiges Exemplar.
28,0 : 20,3 cm. 77 Seiten, 1 leeres Blatt. – Umschlag etwas lichtrandig, sonst tadellos.
583
Roger Passeron. André Masson. Graphik. Stuttgart, Belser 1973. Mit drei Farblithographien. Originalleinenband mit -schutzumschlag.
€ 200
Eins von 650 Exemplaren mit drei eingebundenen Farblithographien (Gesamtauflage der deutschen Ausgabe: 700). – Im Druckvermerk vom Künstler monogrammiert. – Maßgebliches Verzeichnis des graphischen Œuvres. – Druck der drei Lithographien bei Mourlot. – Tadellos erhalten.
36,0 : 29,5 cm. 179 Seiten. Mit 3 Lithographien und zahlreichen Tafeln und Abbildungen.
584
Richard P. Hartmann. Meckseper. Ölbilder und Radierungen. Einführender Text Wolf Stubbe.
München und Zürich, Galerie Hartmann und R. Piper 1978. Mit einer signierten Radierung und
zahlreichen Abbildungen. Originalpappband.
€ 150
Klassiker der Neuzeit, Band II. – Eins von 1000 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten
Farbradierung »Mezzotinto Haus«. – Es erschienen drei Vorzugsausgaben mit jeweils 1000 Exemplaren. – Mit einem Werkverzeichnis der Ölbilder von 1958–1970.
30,5 : 40,0 cm. 80 Blätter. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen. – Einbandränder leicht gebräunt. – 2 Blätter kopfstehend eingebunden.
Cramer 190
585
Sebastian Goeppert, Herma Goeppert-Frank und Patrick Cramer. Pablo Picasso. Catalogue
raisonné des livres illustrés. Genf, Patrick Cramer 1983. Originalleinenband mit -schutzumschlag und -leinenschuber.
€ 120
Erste Ausgabe. – Werkverzeichnis der von Picasso originalgraphisch illustrierten Bücher.
300
32,0 : 23,0 cm. 425 Seiten, 3 Blätter. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.
588
588
Papier – Yasuo Kume. Tesuki Washi Shuho. Fine Handmade Papers of Japan. Tokyo, Yushodo
1980. Drei Bände. Originalumschläge in Originalkassette mit grünen Japanpapierbezügen. In Originalkarton.
€ 600
Eins von 200 Exemplaren der »International Limited Edition« mit englisch-japanischen Text. – Eindrucksvolle und mehr als anschauliche Dokumentation der japanischen Papiermacher-Kunst. –
Band I mit ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Papiermacher und deren Geschichte, Bände II und III mit 207 Papierproben, jede mit erläuterndem, zweisprachigen Textblatt. – Band
I als Blockbuch gebunden, alle drei Bände in verschiedenartige Japanpapiere gebunden. – Ebenso tadellos wie bemerkenswert, eine Fundgrube für Buchgestalter und Künstler.
29,7 : 21,0 cm. XIII, 118 Seiten (Englisch), XXIII, 263 Seiten (Japanisch), 8 Tafeln; IV Seiten, 104 Blatt und 104 Papierproben; IV
Seiten, 103 Blatt und 103 Papierproben.
301
Auktion3_302–308
15.04.2011
14:27 Uhr
Auktion3_302–308
Seite 2
Namensregister
Autographen
194, 214, 221, 225, 235,
244, 310, 311, 312, 313, 317,
321, 322, 329, 354, 355, 357,
359, 372, 375, 377, 381, 421,
422, 427, 429, 431, 553, 569,
Buchbinder
Ackermann, Helmut
Adam, F. E.
Adler, Bruno
Adlersthurn, Anton Putz zu
Alpert, Michael
Amman, Jost
Andersen, Hans Christian
Andreas-Salomé, Lou
Anne de Bretagne
Antes, Horst
Apollinaire, Guillaume
Apuleius, Lucius
Arndt, Ernst Moritz
Arnim, Achim von
Arnim, Ludwig Achim von
Arp, Hans
Arp, Sophie Taeuber
Audoux, Marquerite
Avril, François
Ayrer, Georg Friedrich
Baack, B.
Baader, Johannes
Baartman, Sarah
Bachmann, Otto
Backhouse, Janet
Baege, F. P.
Banville, Thédore de
Barbusse, Henri
Bärmann, Georg Nikolaus
Barnstorf, C. G. von
Barovsky, Fritz
Bayer, Herbert
Bayros, Franz de
Beardsley, Aubrey
Becker, Joseph Ernest de
Beckford, William
Beckmann, Max
Behmer, Marcus
Behrens, Peter
Bellman, Carl Michael
Bellmer, Hans
Belot, Gabriel
Belser, Christian
Bening, Simon
Benoit, Jean
Benziger, Richard Doetsch
Bergengruen, Werner
Berrocal, Miguel
Betz, Gerd
Beyle-Stendhal, Henry
Beza, Theodor
Bie, Oskar
Bieberstein, Michael Marschall von
Bielschowsky, Ludwig
Bierbaum, Otto Julius
am Ende des Registers,
553
223
436
361
575
122
239
322
71
554
537
250
296
500
189
433
486
493
52, 92
180
225
421, 422, 425
184
555
91
447
503
323
181
179
382
441–444
227
228
173
572
379
229–235
270
565
411
493
498
84–86
489
546
549–550
29
60
251
124
368
544
294
270, 271, 326
Bilibin, Iwan Jakowlewitsch
Billmark, C. J.
Blaeu, Johann
Bloch, Peter
Boccaccio, Giovanni di
Bocksberger, Johann
Böhmer, Gunter
Bohy, Hélène Denis
Bonnard, Pierre
Bonsels, Waldemar
Bonus, Arthur
Bosquet, Alain
Bosshart, Jakob
Bousmanne, Bernard
Boyle, Leonhard E.
Brentano, Clemens
Breslauer, Martin
Breton, André
Brinkmann, Bodo
Brinks, John Dieter
Bromme, Traugott
Brunelleschi, Umberto
Buchartz, Max
Buckardt, Rudolph
Budry, Paul
Bukowski, Charles
Bunbury, W. H.
Buren, Anne H. van
Burri, Franz Xaver
Campendonk, Heinrich
Carus, Carl Gustav
Castelli, Leo
Cazelles, Raymond
Chagall, Marc
Champeaux, A. de
Chandra, Pramod
Chardoune, Georgette
Chavkin, Eduard
Chodowiecki, Daniel
Cladders, Johannes
Claudius, Matthias
Clemen, Otto
Cooper, James Fenimore
Corinth, Curt
Corinth, Lovis
Couch, Jonathan
Courtin, Carl
Craig, Edward Gordon
Cramer, Friedrich
Cramer, Patrick
Croix, Saint Jean de la
Cyrenius, Maria
Dali, Salvador
Dathe, Franz
Däubler, Theodor
Davila, M.
De Jong, Jacqueline
Decker, Karl von
Defoe, Daniel
Deibel, Franz
Delaunay-Terk, Sonja
Delling, Rudolf
Denis, Michael
Detmold, Johann Hermann
236
158
154
62
492, 551
122
315
366
494
289
190
521
395
83, 93
87
189, 500, 555
275
489
77, 84
257, 286, 287, 367
215
237
445
532
433
578
167
96
329
6
214
26
94
490
223
98
23
377
298
542
190
282
363
396
3
163
182
253
191
585
262
321, 322
491, 492
565
380
176
522
168
182, 362, 387
274
35
553
192
294
15.04.2011
14:27 Uhr
Dexel, Walter
Dilthey, Wilhelm
Dine, Jim
Döblin, Alfred
Doehmann, Karl
Dostojewski, F. M.
Draeger, Jürgen
Drescher, Henrik
Drescher, Lauren
Dubuffet, Jean
Dulac, Edmund
Dumont, M. L.
Dunlop, Louisa
Dürer, Albrecht
Dürrenmatt, Friedrich
Durtain, Luc
Dutrou, Robert Lydie
Seite 3
446, 447
221
536
381
422, 429
557
559
576
576
495
238–241
1
92
103
558
349
25
Eckardstein und von Willisen, Franz von
169
Edschmid, Kasimir
379
Eggeler, Stefan
300
Ehrhardt, Balthasar
161
461
Ehrhardt, Paul G
Eichenberg, Fritz
301
Eisen, Charles
128
Eisner, Kurt
357
Eluard, Paul
512
Ernst, Max
485, 496–502, 581
Etzel, Gisela
266
Euw, Anton von
111
Ewers, Hanns Heinz
300
Eyck, Jan van
96
Faber, Elmar
Falk, Hans
Fassianos, Alecos
Fazzini, Pericle
Feldmann, Hans-Peter
Felixmüller, Conrad
Fenjö, Ivan
Fichte, Johann Gottlieb
Firdausi,
Firn, Edgar
France, Anatole
Francesco di Assisi,
Frank, Bruno
Frank, Sepp
Freiligrath, Ferdinand
Frey, A. M.
Freyhold, K. F. Edmund von
Friedrich, Caspar David
Fronius, Hans
Fuchs, Ernst
Fumagalli, Vito
Funck, Z.
Furttenbach, Joseph
Gabelentz, Georg von der
Gambado, Geoffrey
Gaudin, Pierre
Gautier, Lucien
Geiger, Willi
Genet, Jean
Gerstung, Rudolf
Giraud, Yves
Gleizes, Albert
434
557, 558
537–541
544
534
382
397
193
99
422, 423, 429
304
249
227
16
194
404
285
500
560
302
88
201
129
303
167
509
223
2
559
299
91
440
Gobô, Georges
503
Goebel, Friedemann
162
Goekingk, Leopold Friedrich Günther von
195
Goeppert, Sebastian ,
585
Goeppert-Frank, Herma
585
Goertz, Max
254
Goethe, Johann Caspar
573
Goethe, Johann Wolfgang von
180, 196, 197
259, 269, 272–275, 297, 361
Goetz, Henri
524
Goll, Claire
509
Goll, Yvan
334, 335, 509
Gorion, M. J. bin
3
Gottfried, Johann Ludwig
156
Gower, Charlotte
164
Gräff, Werner
466
Graminäus, Dietrich Theodor
105
Gravelot, H.-F.
298
371
Greven, Jochen
Grimm, Christa
571
Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von
229
Grohmann, Eulein
440
Grohmann, Will
504
Gropius, Walter
437–439
Großmann, Rudolf
12, 304, 305
Grosz, George
383–385, 423
Grütter, J. B.
352
Guetersloh, Albert Paris
307
Guillén, Jorge
524
Güler, Ara
24
Gundelfinger, Friedrich
274
Haeberli, Hans
Hagedorn, Friedrich von
Halbach, Helmuth
Haneton, Guillaume
Harbou, Thea von
Hartmann, Richard P.
Hasenclever, Walter
Hauptmann, Carl
Hauser, Carry
Hausmann, Raoul
Hearne, K. Michelle
Heartfield, John
Hebbel, Friedrich
Heilmeyer, A.
Heine, Heinrich
Heine, Thomas Theodor
Heinrich Prinz von Lichtenstein
Heisenberg, Werner
Helnwein, Gottfried
Herbst, George Federick
Herkommer, Hubert
Hermann, Paul
Herzfelde, Wieland
Hesse, Hermann
Heuer, Wilhelm
Heuwinkel, Wolfgang
Hewitt, Graily
Heyer, G. R
Heym, Georg
Hilbersheimer, Ludwig
Hinterreiter, Hans
Hirsch, Karl Georg
Höch, Hannah
Hoennicke, Alfred
104
547
382
118
386
584
448
306
10
420, 427–429
71
364
308
226
198
308, 309
72
498
572
280
48
15
383
284, 310–315
171
44
249, 250
302
393, 394
464
38
561, 562
434
259
Auktion3_302–308
15.04.2011
14:27 Uhr
Auktion3_302–308
Seite 4
Hoffmann, Felix
Hoffmann, Franz
Hoffmann, Heinrich
Hofmann, Ludwig von
Hofmannsthal, Hugo von
Hogg, Robert
Holitscher, Arthur
Holtz, Johann
Homer
Houplain, Jacques
Huc, Reinhold Graf Bethusy
Huelsenbeck, Richard
Hugnet, Georges
Humboldt, Alexander von
Immermann, Karl
Itten, Johannes
Jaffe, Max
Jähn, Hannes
Jandl, Ernst
Janthur, Richard
Jean Paul,
Jeanne, René
Joachim, Joseph
Johnson, George W.
Jonquières, Henri
Josephus, Flavius
Jouve, Pierre Jean
Joyce, James
Jünger, Ernst
Jünger, Sebastian
Jürgens, Grethe
Kafka, Franz
Kahnweiler, Daniel-Henry
Kaiser, Wolfgang
Kaldewey, Sibylle
Kalinowski, Horst Egon
Kallir, Jane
Kampmann, Utz
Kandinsky, Wassily
Kant, Immanuel
Kassner, Rudolf
Keats, John
Kessler, Harry Graf
Kessler, Harry Graf
Key, Ellen
Kippenberg, Anton
Kirchner, Ernst Ludwig
Klee, Paul
Kleist, Heinrich von
Klemke, Werner
Klette, A.
Kleukens, Christian Heinrich
Kleukens, Friedrich Wilhelm
Klopstock, Friedrich Gottlieb
Klüber, Theodor
Knigge, Adolph Freiherr
Knopf, Otto
Koch, Rudolf
Kokoschka, Oskar
Kolb, Alois
Kolb, Annette
Kolbrand, Franz
Kollwitz, Käthe
549, 551
183
185–188
231, 232, 233
276
164
418
269
232, 233
488
397
384
513
215
199
436
369
41
578
387, 388
200, 201
509
222
164
509
125
345
316
317–320
579
563
389–391
505
579
286
564
586
36
504
202, 203
277
266
253
253–257
321, 322
275, 288
5, 394, 395
396, 417
204, 252, 574
565
216
265, 268
266
205
570
206
561
278, 299
11, 397
251, 290, 291
305, 313
458
4, 323–325
König, Eberhard
Kopp, Max
Kötzsche, Dietrich
Krása, Josef
Kredel, Fritz
Kreidt, Fritz
Kren, Thomas
Kroker, Ernst
Krüger, Michael
Kubin, Alfred
Kume, Yasuo
Kunz, Karl Friedrich
Kunze, Gustav
78, 80, 82, 84, 95, 110
254
59
51
278
548
85
180
535
326, 327
588
201
162
Laage, Wilhelm
Laertius, Diogenes
Lange, Bruno
Lange, Clemens-Tobias
Lankheit, Klaus
Laske, Fritz
Lasker-Schüler, Else
Lassaigne, Jacques
Léger, Fernand
Leiris, Michel
Leistikow, Hans
Leonardo da Vinci
Leppien, Helmut R.
Lerner, Robert E
Levin, Josif Mikhailovitsch
Lichtenstein, Roy
Lindner, Richard
Lipnitzki, Boris
L’Isle, G. de
Lissitzky, El
Lonicer, Adam
Lothar, Rudolf
Lucretius Caro, Tito
Luiken, Jan und Kaspar
Lundgren, Sven
Luther, Martin
582
117
328
573
504
225
398–401
527
505
511
566
55
502
89
506
26
28
22
145
427, 456, 457
161
227
128
127
265
120
Maaßen, Carl Georg von
Mac Orlan, Pierre
Maier, M. Johann
Maillol, Aristide
Malatesta, Alexander Massarius
Malraux, André
Mandiargues, André Pieyre de
Manet, Edouard
Mann, Thomas
Marchand, Andre
Marquardt, Hans
Marrow, James H.
Martinie, Henri
Marzolff, Renate
Masereel, Frans
Masson, André
Mathéy, Georg A.
Mazal, Otto
Meidner, Ludwig
Mendelsohn, Erich
Mercator, Gerardus
Merian, Maria Sibylla
Metzkes, Harald
Michel, Robert
Miró, Joan
309
385
147
255, 256, 258
165
508
25
1, 243
329–332, 342
507
434
86, 96
21
373
284, 336–351
508, 583
261
114
402
463
155
160
567
449
25, 509–511
15.04.2011
14:27 Uhr
Moholy-Nagy, Laszlo
Mongré, Paul
Moore, Henry
Morand, Paul
Morello, Giovanni
Morgenstern, Christian
Mörstedt, Alfred T.
Moser, Andreas
Motherwell, Robert
Mourlot, Fernand
Moynihan, Robert
Mozart, Wolfgang Amadeus
Müller, Hans Alexander
Münchhausen, Börries von
Musil, Robert
Musset, Alfred de
Muzika, Frantisek
Mynona [Salomo Friedlaender]
Name, Billy
Newman, Randolph H.
Nezval, Vitezslav
Nietzsche, Friedrich
Nolde, Emil
Nostitz, Helene
Novalis
Nückel, Otto
Obrtel, Vit
Ochsenbein, Peter
Offenberg, Heinrich von
Orlik, Emil
Oud, Jacobus Johannes Pieter
Seite 5
439, 450–454, 460
293
525–527
350
53
285
42
222
543
511
89
281
293, 294
290
333
237
473
403
531, 532
552
472, 473
216–220
352, 353
354
548
404
472
68
280
355
431
Passeron, Roger
Pastern, Wilhelm
Paz, Octavio
Pechstein, Max
Pescheck, Carl
Peschel, Rudolf
Petersen, Julius
Pettenati, Silvana
Picasso, Pablo
Pick, Frank
Pirion, Frédéric
Plantin, Christophe
Plotzek, Joachim M.
Plünnecke, Wilhelm
Poe, Edgar Allan
Poethen, Johannes
Pollitzer, Eric
Polo, Marco
Poritzky, J. E.
Preetorius, Emil
Prévert, Jacques
Purcell, Henry
Purrmann, Hans
583
224
543
7, 405
157
279
273
96
20–24, 512–515, 585
438
406
295
111
289
243, 327
263
532
52
296
306, 378
510
575
17
Quadflieg, Roswitha
547
Rabus, Ludovicus
Rackham, Arthur
Raillard, Georges
Ranke, Winfried
Rapparini, Girgio Maria
Rathofer, Johannes
121
242
519
376
107
85, 94
Rehtmeier, Philipp Julius
Rehwoldt, Erna
Reichert, Klaus
Reimann, Hans
Renner, Paul
Retzer, Joseph Friedrich von
Reuss, Ferdinand Friedrich
Reverdy, Pierre
Ribemont-Dessaignes, Georges
Richey, Michael
Ridinger, Johann Elias
Rilke, Rainer Maria
Roh, Franz
Rolland, Romain
Ronsard, Pierre de
Rosseau, Jean Jacque
Roth, Dieter
Roting, Martin
Rübe, Werner
Rümmler, Else
Runge, Philipp Otto
Ruscha, Ed
Russell, John
Sablière, Béatrice de la
Sade, Marquis de
Saenger, Eduard
Sala, Pierre
Salentin, Hans
Salter, Georg
Salus, Hugo
Sander, August
Sartre, Jean-Paul
Sauter, Fritz
Scarparetti, Beat von
Schad, Christian
Schauer, Ernst
Schauer, Georg Kurt
Schaukal, Richard von
Schenk, Ernst
Schenke, Max
Schiefler, Gustav
Schiff, John D.
Schiller, Friedrich von
Schimmelpfennig, Bernhard
Schlemmer, Oskar
Schlotter, Eberhard
Schmidt Rhen, Helmut
Schmitt, Jean-Claude
Schmücking, Rolf
Schnellpfeffer, Jakobus
Schoff, Otto
Scholem, Gerhard
Scholz, Wilhelm von
Schott, Rolf
Schubert, Gotthilf Heinrich
Schuitema, Paul
Schumann, Harry
Schurig, Arthur
Schwitters, Kurt
Seel, J. M.
Seewald, Richard
Seilern, Gräfin Ilse
Semmelhack, Helga
Senn, Fritz
Serner, Walter
135
267
316
356
326
192
177
514
499, 510
175
166
283, 357, 358
460
346, 348, 359
488
298
30–33, 529, 530
120
382
105
189
533
528
487
39
265
90
37
448
244
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577
68
8, 9
279
248
221
162
303
582
532
299
53
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39
34
87
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309
13, 14
360
291, 292
361
302
470
354
281
427, 430–432
131
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372
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406–412
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15.04.2011
14:27 Uhr
Seite 6
Auktion3_302–308
Seuter, Johann
Seutter, Matthias
Shakespeare, William
Shaw, George Bernard
Sigrist, Albert
Simon, Alfred
Slevogt, Max
Spies, Werner
Stähle, Walter
Stegemann, Paul
Steiger, Christoph von
Stein, Charlotte von
Sternheim, Carl
Stomps, V. O
Strauß, David Friedrich
Stubbe, Wolf
Stumphart, Friedrich
Sutnar, Ladislav
Swarzenski, Hanns
Swedenborg, Emanuel
Swift, Jonathan
137, 152
152
238, 265
474–479
465
295
363
496, 497, 502
546
410
104
273
414
568
282
584
118
474–480
70
448
301
Takis
Tardieu, Jean
Tarnaud, Claude
Teige, Karel
Tenschert, Heribert
Terrasse, Charles
Testa, Judith
Thelen, Albert Vigoleis
Thom, Ernst
Thomas, Ludwig
Thomas, Marcel
Thoss, Dagmar
Tieck, Ludwig
Tiemann, Walter
Tocci, Luigi Michelini
Toller, Ernst
Toulouse-Lautrec, Henri
Trakl, Georg
Trenkler, Ernst
Tritschler, Alfred
Trumm, Peter
Tschichold, Jan
Tucholsky, Kurt
Tzara, Tristan
34
501
487
481
110
494
86
569, 570
159
226
64
54
204, 207, 208
293
60, 81, 82
415
407, 408
416
75
461
374
460
364, 365
433
Ungaretti, Giuseppe
Unterkircher, Franz
Vallazza, Markus
Van de Velde, Ronny
Velde, Henry van de
Vergilius Maro, Publius
Verhaeren, Émile
Villon, Françoys
Viollet le Duc, Eugène-Emmanuel
Vischer, Julius
Vliet, Claire Van
Vogeler, Heinrich
Voss, Jan
Wackenroder, Wilhelm Heinrich
Wagner, Otto
Wagner, Siegfried
Walser, Karl
544
61, 66
263
545
366, 367
258
267, 347
351
178
464
575
245–247, 271, 273
43
207, 208
209
242
368
Walser, Robert
Warhol, Andy
Wassermann, Jakob
Weber, A. Paul
Wehner, Josef Magnus
Weiß, E. R.
Weiss, Ernst
Weiss, Peter
Weissauer, Rudolf
Welcker, F. G.
Welti, Hanns
Werner, F. B.
Werres, Helmut
Wesselmann, Tom
Wetzel, Karl Friedrich Gottlob
Wiechert, Ernst
Wieck, Roger S.
Wieland, Christoph Martin
Wilczynski, Käte
Wilde, Oscar
Wilhelm, Friedrich
Winkelmann, Johann Justus
Witkowski, Georg
Witzleben, Uta von
Wohlfart, Hans-Jürgen
Wolff, Paul
Zadek, Walter
Zapf, Hermann
Zaumseil, Peter
Zeiller, Magnus
Zeitler, Julius
Zeller, Magnus
Zille, Heinrich
Zwart, Piet
Zweig, Max
Zweig, Stefan
371
531, 532
372
373
374
270, 281
402
571
40
216
18, 19
153
332
27
210
375
71
211–213
289
536
265
136
288
99
373
461
381
314, 552, 570
578
132–134
471
418
376
468, 469
560
377, 378
241
249
226, 251, 294, 303, 306
459
458, 459
260
319, 332
363
259
258, 263, 264
262, 315
549, 551, 552
250
250
228, 293
252
260
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514, 548
514
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Auktionsbedingungen
1.
Die Versteigerung erfolgt freiwillig auf Grund der Aufträge der Einlieferer. Sie wird in eigenem Namen für Rechnung
der Einlieferer durchgeführt und ist eine Versteigerung im Sinne der §§ 383 III, 474 I 2 BGB.
2.
Die im Katalog angegebenen Preise sind Schätzpreise, keine Limite. Der Ausrufpreis liegt in der Regel ein Drittel unter
dem Schätzpreis. Das höchste Gebot erhält nach dreimaligem Aufruf den Zuschlag. Im Falle von Meinungsverschiedenheiten über die Gültigkeit eines Zuschlages behält sich der Versteigerer das Recht vor, das Objekt noch einmal auszubieten. Darüber hinaus behält er sich das Recht vor, Nummern außerhalb der Reihenfolge zu versteigern,
diese zusammenzufassen, zu trennen, auszulassen oder den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen. Sollte ein Gebot in
keinem Verhältnis zum Wert des Stückes stehen, darf der Versteigerer dieses ablehnen. Gebote von Bietern, die dem
Versteigerer nicht bekannt sind, darf dieser ohne Angabe von Gründen zurückweisen, wenn nicht vor der Versteigerung ausreichende Sicherheit geleistet worden ist.
3.
Auf den Zuschlagpreis kommt ein Aufgeld von 27% (einschließlich 19% Mehrwertsteuer und ggf. Folgerechtsanteil)
(Differenzbesteuerung). Bei diesem Verfahren ist kein Ausweis und keine Erstattung der Mehrwertsteuer möglich.
Käufern, die uns als Gewerbetreibende erkennbare sind und auch auf Wunsch stellen wir die Rechnung regelbesteuert, d.h. mit ausgewiesener Umsatzsteuer aus. Zum Zuschlagpreis wird dann ein Aufgeld von 19% addiert. Auf den
Gesamtbetrag (welcher ggf. Versand- und Versicherungskosten sowie einen Anteil für das vom Versteigerer für
bestimmte Objekte zu entrichtende Folgerecht in Höhe von 1% des Zuschlagpreises enthält) wird dann in der Regel
die ermäßigte Mehrwertsteuer (z.Zt. 7%) erhoben. Kunstgewerbliche Objekte unterliegen dem vollen Mehrwertsteuersatz.
Ausländischen Kunden aus dem EU-Gebiet, welche uns vor Auktion ihre VAT-Nummer mitteilen, wird die Mehrwertsteuer nicht berechnet; ausländischen Kunden aus Drittländern außerhalb der EU wird sie nach Erbringung des
Ausfuhrnachweises erstattet bzw. bei Versand durch uns gar nicht erst berechnet.
4.
Mit dem Zuschlag kommt zwischen dem Käufer und dem Versteigerer ein Kaufvertrag zustande. Der Zuschlag verpflichtet zur Zahlung. Das Eigentum geht erst mit der vollständigen Bezahlung des Rechnungsbetrages, die Gefahr
gegenüber jeglichem Schaden bereits mit dem Zuschlag an den Ersteigerer über.
5.
Die Auslieferung der ersteigerten Gegenstände erfolgt in der Woche nach der Auktion auf Terminvereinbarung.
Lagerung und Versand der ersteigerten Objekte erfolgen auf Rechnung und Gefahr der Käufer. Der Versand des ersteigerten Auktionsgutes erfolgt ausschließlich nach vollständiger Bezahlung des Rechnungsbetrages. Der Versteigerer
ist berechtigt, falls nicht innerhalb von drei Wochen nach der Auktion vollständige Zahlung geleistet worden ist, den
durch den Zuschlag zustandegekommenen Kaufpreis ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in
banküblicher Höhe zu belasten und von dem Ersteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung zu verlangen. Bei
Verzögerung der Zahlung haftet der Käufer darüber hinaus für alle weiteren Kosten des Versteigerers, insbesondere
für Lagerung, Versicherung sowie eventuelle Zins- und Währungsverluste.
6.
Bieter, die im Auftrage Dritter Gebote abgeben, müssen vor der Versteigerung Namen und Anschrift ihrer Auftraggeber dem Auktionator schriftlich bekannt geben. Bei Verzögerung der Zahlung haften sie persönlich für alle dem
Versteigerer entstehenden Schäden, auch wenn die Rechnung auf ihren jeweiligen Auftraggeber ausgestellt ist.
7.
Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion zu den angegebenen Zeiten besichtigt und geprüft werden. Die zur Versteigerung gelangenden Gegenstände sind ausnahmslos gebraucht und werden
in dem Zustand veräußert, in dem sie sich zum Zeitpunkt des Zuschlages befinden. Ansprüche des Käufers gegen den
Versteigerer wegen Sach- und Rechtsmängeln sind ausgeschlossen. Die Katalogbeschreibungen, die nach bestem
Wissen und Gewissen erstellt wurden, enthalten im Rechtssinne weder Garantien noch Beschaffenheitsangaben. Der
Ausschluss der Ansprüche wegen Sach- und Rechtsmängeln gilt nicht, wenn das Objekt unecht ist und der Versteigerer die fehlende Echtheit aufgrund ihm bekannt gewordener und erkennbarer Umstände oder aufgrund seiner
Sachkunde hätte erkennen können. Nicht ausgeschlossene Ansprüche wegen Mängeln verjähren innerhalb von
einem Jahr ab Übergabe des versteigerten Objektes. Wenn Bieter im Auftrage Dritter bieten, können Reklamationen
nur vom Bieter entgegengenommen werden.
8.
Schriftliche Gebote werden durch den Versteigerer zum niedrigst möglichen Zuschlag ausgeführt. Sie müssen spätestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung in den Händen des Versteigerers sein. Für die Bearbeitung von später
eintreffenden Geboten kann keine Garantie übernommen werden. Fehlerhaft übermittelte Aufträge gehen zu Lasten
des Bieters. Die in schriftlichen Aufträgen genannten Preise gelten als Zuschlaglimite, zu denen das Aufgeld sowie die
darauf entfallende Mehrwertsteuer hinzugerechnet werden müssen.
Buchbinder (Auswahl)
Dorfner, Otto
Eberhardt, Fritz
Enders, E. A
Kersten, Paul
Klein, Paul
Kling, Anton
Lachenmaier, G
Lüderitz & Bauer
Lühr, Maria
Meuter, Roland
Peller, Hugo
Pingel, Willy
Sangorski & Sutcliffe
Smith, W. H.
Sonntag , Carl jun.
Thiersch, Frieda
Weiße, Franz
Williams & Norgate
Zwang, Christian
Zwang, Thomas
15.04.2011
9.
Die Aushändigung der ersteigerten Güter erfolgt gegen Zahlung in Euro.
10.
Durch die Erteilung eines schriftlichen Auftrages oder durch die Abgabe seines Gebotes erkennt der Bieter diese
Versteigerungsbedingungen ausdrücklich an.
11.
Es gilt deutsches Recht. Die Vorschriften des einheitlichen internationalen Kaufrechts sowie des Fernabnahmegesetzes finden keine Anwendung.
12.
Sollte eine der vorstehenden Bestimmung unwirksam sein, so wird die Gültigkeit der übrigen dadurch nicht berührt.
13.
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.
Christian Hesse
Vereidigter und öffentlich bestellter Versteigerer
Auktion3_302–308
15.04.2011
14:27 Uhr
Seite 8
Anfahrtbeschreibung zur Osterbekstraße 86
Anfahrt mit PKW
Die Zufahrt ist nur über Weidestraße / Grovestraße möglich.
Gute Parkmöglichkeiten finden Sie in dem öffentlichen Parkhaus Medienpark Kampnagel,
Barmbeker Straße 2–12. Die Einfahrt befindet sich zwischen Weidestraße und Jarrestraße.
Von dort erreichen Sie unser Haus in etwa 3 Minuten zu Fuß.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
U 3 bis Mundsburg
von dort mit Bus 172 (Richtung Fuhlsbüttel) oder 173 (Richtung Stühm-Süd)
bis Haltestelle Herderstraße (Fahrzeit 6 Minuten), von dort Fußweg (5 Minuten)
Anfahrt mit dem Taxi
vom Hauptbahnhof in etwa 15 Minuten, vom Flughafen in etwa 20 Minuten
Einlieferernachweis
1 : 8, 9, 41, 43, 406, 407, 408, 409, 410, 411, 412, 419, 421, 422, 423, 424, 425, 427, 568 · 2 : 457 · 3 : 3, 180, 246, 253, 254, 255, 256,
257, 265, 266, 270, 271, 273, 274, 275, 276, 277, 280, 281, 282, 286, 287, 288, 366, 367, 380, 387, 388, 414 · 4 : 189, 195, 204, 229, 260,
292, 298, 309, 378, 458, 459, 488 · 5 : 316, 319 · 6 : 157, 199, 200, 201, 209, 210, 214 · 7 : 403, 433, 487, 489, 516, 563 · 8 : 179 · 9 : 2,
14, 28, 40, 45, 46, 402, 434, 490, 524, 525, 556, 560, 567, 571, 580, 582 · 10 : 135, 136, 183, 194, 196, 317, 318, 329, 342, 368, 373, 375,
381, 382, 390, 391, 392, 544, 558, 577, 578, 587 · 11 : 227, 228, 236, 237, 239, 241, 245, 251, 252, 259, 261, 268, 289, 290, 291, 293,
294, 295, 297, 299, 300, 302, 303, 306, 307, 326, 350, 374, 384, 404, 418, 546, 548, 561, 565, 573 · 12 : 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 56, 57,
58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93,
94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 155, 156, 232, 242, 314, 549, 551,
552 · 13 : 10, 11, 158 · 14 : 386 · 15 : 120, 125, 165, 168, 172, 175, 205, 215, 315 · 16 : 12, 363 · 17 : 521, 528, 535 · 18 : 18, 19, 182,
284, 305, 310, 313, 335, 336, 337, 338, 339, 340, 341, 343, 344, 345, 346, 347, 348, 349, 351, 360, 362, 431 · 19 : 178, 181, 223, 248,
267, 327, 370, 383, 513, 532, 575, 576 · 20 : 243, 334, 428, 429, 438, 440, 461, 463, 464, 467, 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479,
480, 481, 483, 484, 485, 486, 500, 501, 502, 512, 522, 523, 533, 534, 542, 545 · 22 : 106, 118, 124, 154, 159, 226, 278 · 23 : 42, 160, 559
· 24 : 586 · 25 : 379, 437, 439, 493, 503 · 26 : 385, 389, 445 · 27 : 59 · 28 : 244, 312, 321, 322, 354, 355, 357, 358, 359, 372, 377, 553 ·
29 : 498 · 30 : 39 · 31 : 185, 186, 187, 188 · 32 : 173, 225, 296, 569, 570, 579, 584 · 33 : 1, 5, 6, 20, 25, 311, 394, 509 · 34 : 47, 192, 324,
405, 491, 492, 496, 508, 511 · 35 : 325, 413, 420, 426, 432, 441, 446, 447, 448, 449, 450, 451, 452, 453, 454, 455, 456, 466, 469, 470 ·
36 : 26, 27, 30, 31, 32, 33, 34, 36, 37, 38, 44, 460, 468, 530, 531, 566 · 37 : 279, 283, 285, 562 · 38 : 117, 193 · 39 : 29, 494, 495, 497, 499,
504, 505, 507, 510, 517, 518, 519, 520, 526, 527, 536, 537, 538, 539, 540, 541, 543, 564, 581, 583 · 40 : 197, 198, 206, 207, 208, 308,
330, 331, 352, 353, 364, 365, 393, 398, 399, 400, 401, 415, 416 · 41 : 123, 191, 222, 333 · 42 : 55, 121, 126, 127, 129, 130, 161, 162, 163,
164, 176, 417 · 43 : 7, 122, 166, 233, 238, 240, 304, 514, 526, 585 · 44 : 4, 184 · 45 : 21, 22, 23, 24, 371, 550, 554, 557 · 46 : 264, 572,
574 · 47 : 177, 230, 235, 249, 250, 269, 332, 397, 436, 442, 443, 444, 471, 506, 515, 529 · 48 : 272, 320 · 49 : 234, 301, 547 · 50 : 35,
174, 224, 262 · 53 : 131, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153 · 54 : 119 · 55 : 17 · 56 : 13
· 57 : 231, 328, 361, 555, 588 · 58 : 202, 203, 216, 217, 218, 219, 220, 221 · 59 : 167, 169, 170, 356, 376 · 60 : 258, 263 · 61 : 15, 16, 171,
323 · 62 : 247 · 63 : 132, 133, 134 · 64 : 482 · 65 : 369, 435 · 66 : 128 · 67 : 190, 211, 212, 213 · 68 : 395, 396 · 69 : 430, 465
Impressum
Katalogredaktion: Christian Hesse und Grit Hesse
Photographie und Bildbearbeitung: Grit Hesse
Typographisches Konzept: Jovica Veljovic
Druckvorstufe: UMP Utesch Media Processing, Hamburg
Druck und buchbinderische Verarbeitung:
Meister Print + Media, Kassel
Hamburg, im April 2011