2012-05-02 Briloner Anzeiger

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2012-05-02 Briloner Anzeiger
Briloner Anzeiger 02-05-2012
„Fünf Tage Mord und Totschlag und die Buden sind rappelvoll!“
Großer Eröffnungsabend der Criminale im Atrium der Sparkasse Hochsauerland
Die Preisträger mit Theo Pointner (MEK), Georg Scheuerlein und Angela Eßer, Text und Foto: Barbara Aulich
Brilon. (ab) „Obacht. Dr. Gärtner“, sagte der Kommissar, „der Mörder ist ganz in der Nähe uns
tötet jeden, der ihm zu nahe kom...“ Autor Richard Birkefeld sowie seine Kolleginnen Regina
Schleheck und Jutta Profijt hatten die Idee, dem Kurzkrimi noch einen draufzusetzen durch
den „Kürzestkrimi“, nach dem Urteil der Jury am besten gelöst und gewannen jeweils ein
Wochenende für zwei Personen im Sauerland.
„Bei der Criminale 2005 waren 130 Krimiautoren im HSK mit dabei, jetzt sind es 238, die
lesen“, freute sich Angela Eßer, bis zum 28. April noch Sprecherin des Syndikats bei der
Eröffnung der Criminale 2012im Atrium der Sparkasse HSK in Brilon. Das 1986 gegründete
Syndikat ist ist eine Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur mit dem Ziel, das
Interesse für den deutschsprachigen Kriminalroman zu stärken.
„Das Schönste an dem größten deutschsprachigen Krimifestival ist, dass jedes Jahr im April
eine Stadt oder eine ganze Region in Krimilaune versetzt wird.“ Jetzt also zum 2. Mal Tatort
Hochsauerland. Der Dortmunder Kabarettist Fritz Eckenga machte sich humorige Gedanken
über den Sauerländer, der stumpf in seinen Monotannenkulturen hause, einer Gegend, ideal
für Verbrechen. „Fünf Tage Mord und Totschlag und die Buden sind rappelvoll.“ Was treibe die
Leute Bücher zu hören oder zu lesen, aus denen das Blut tropft, dass man ständig das
Zimmer wischen müsse, in denen Serienkiller ganze Regionen ausrotteten? Wollen wir uns
vom Leben ablenken? Vielleicht helfen uns Krimis weiter, weil es in ihnen ehrlicher zugeht.“
Das Publizieren der Pressetexte – auch in Auszügen – bedarf der Genehmigung der Verlage.
Die komplette Liste aller Presseberichte als PDF-Versionen finden Sie unter www.regina-schleheck.de/presse/
Peter Godazgar erklärte, was den typischen Krimiautoren ausmacht – augenscheinlich, dass
er einen Psychotherapeuten brauche. Im Syndikat vertreibe man sich seine Zeit mit Lesungen,
Workshops, Hintergrundveranstaltungen z. B. Zum Thema: „Sind die Taten der Panzerknacker
nicht nur ein Schrei nach Liebe?“, mit der Referentin Margot Käsmann und natürlich mit
Schreiben.
Durch das spannende und äußerst humorige Programm führte Georg Scheuerlein,
Fachdienstleiter für Kultur und Musikschule beim HSK. Bei einem Interview mit
Sparkassendirektor Ulrich Dolle (Die vier Sparkassen im HSK gehören zu den
Hauptsponsoren) und Landrat Dr. Karl Schneider outeten sich beide als Leseratten. Dolle
bevorzugt Krimis und fand, die Criminale sei ein guter Erfolg. Die SPK beteilige sich gerne
daran, so wie sie auch beim Sport und der Musik mitmache. Die sprachliche Kompetenz in
den letzten Jahren habe gelitten, so Dr. Schneider, der eher Sachbücher bzw. auch gerade
den Spiegel-Bestseller liest: „Nur wer viel liest, kann sich auch mitteilen.“ Er möchte, dass der
HSK nicht nur im Bereich Wirtschaft und Tourismus, sondern in der Kultur Schwerpunkte setzt.
Die Chancen, dass die Criminale vielleicht wieder den HSK in Aufregung und Fahndungsfieber
versetzt, sind nicht schlecht. Zwar hatte das zur Vorbereitung der diesjährigen
Veranstaltungen eingesetzte „Mobile Einsatzkommando“ jede Menge zu tun und ohne den
finaziellen Beitrag des Landes NRW wäre die Gegend hier ohne literarische Morde geblieben,
aber alle jetzt Beteiligten signalisierten ihre Bereitschaft, das Ganze noch einmal zu schultern.
„Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ und „Mackie Messer“ wurden von der Formation „Jazz
ad hoc and friends“ unter großem Beifall des ausverkauften Hauses dargeboten.
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