Lichtblicke - Kantonsschule Enge

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Lichtblicke - Kantonsschule Enge
Jahresbericht 2012 / 2013
Lichtblicke
Jahresbericht 2012 / 2013
Jahresbericht 2012/2013
2
Inhaltsverzeichnis
Kantonsschule Enge Zürich – Jahresbericht 2012 / 2013
Editorial4
Atomkraftwerk Beznau46
Schulchronik 2012 / 2013
Am Paul Scherrer Institut (PSI) – Physik in hohen Dosen
48
Crime Scene Investigation (CSI) Dübendorf
49
Workshop Biotechnologie
51
Von der Idee zum fertigen Produkt – im Rapperswiler Schülerlabor
53
8
FEIERN
Diplom- und Abschlussfeier 2013
13
Matur 2013
14
Maturrede: Professor Thomas Gächter, Präsident der Schulkommission
16
U N T E R R I C H T, P R O J E K T E U N D A R B E I T S W O C H E N
V E R A N S TA LT U N G E N
Mit Freddy Washington auf der Bühne 56
Erfolgreiche Titelverteidigung bei Giacobbo und Müller
57
Wahlkurse im Überblick
22
Miniunternehmungen – Höhen und Tiefen des Geschäftslebens
58
Projektunterricht 22
Nora Gomringer an der KEN
59
Exchange Zürich – San Francisco
23
Herr der Fliegen – ein Klassiker frei inszeniert
60
Reise in die Ukraine 25
Prämierte Maturitätsarbeiten
63
Projektwoche Elba 28
Schneesporttag der 1. Klassen
64
Projektunterricht Schweiz – China 31
Sporttag der 2. Klassen
65
Staatskundewoche 3. – 7. Dezember 2012
34
Sola-Stafette – die beste Kantonsschule
68
Politische Sensibilisierung an der KEN
35
Home Coming Day 69
Irish Way of Life: Arbeitswoche der Klasse N4d in Dublin 36
«Very British» – Serenade am 19. Juni
71
Individual Reading Project A1a and N1d
39
Daten durch die Luft – neues WLAN
40
Limmatputzete – KEN-Schüler/innen engagieren sich für einen
sauberen Fluss
41
Technikwoche 2013
43
IngCH an der Kantonsschule Enge
44
SCHULR AUM
Skulpturen neu entdeckt
74
Vorbild – Nachbild
77
PA R T N E R , P E R S O N E N , O R G A N I S AT I O N E N
Nachruf – María Elena Negreira García
80
Elternverein81
Ehemaligenverein83
Mann mit flottem Mundwerk – Roman Kilchsperger
84
Kontaktgruppe85
Ein professionelles Ohr für die Schwierigkeiten von KEN-Schüler/innen87
«Eigentlich ist diese Stelle wie ein Sechser im Lotto»
89
Austauschschüler an der KEN
91
VERZEICHNISSE
Schulkommission94
Rektorat94
Lehrerinnen und Lehrer
Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand
95
100
Personal102
Vereine102
Schülerinnen und Schüler
103
Adressen115
Impressum115
3
Jahresbericht 2012/2013
4
Editorial
Christoph Wittmer, Rektor
Liebe Leserin, lieber Leser
Der vorliegende Bericht vermittelt Einblicke in
das Schulgeschehen der Jahre 2012 und 2013
und vereint unter dem Leitmotiv «Lichtblicke»
Artikel aus dem kenzeichen und Beiträge über
Veranstaltungen, Projekte und Exkursionen der
Kantonsschule Enge.
Für die Redaktion, die Bilder und die Gestaltung zeichnen Urs Bigler, Andreas Haag und
Markus Kachel verantwortlich. Ihnen und allen Autorinnen und Autoren – darunter vielen
Schülerinnen und Schülern – danke ich herzlich für die gelungene Arbeit.
Die Kantonsschule Enge ist bestrebt, eine Schulgemeinschaft zu bilden, die von Offenheit und
Lebendigkeit, aber auch von Stabilität und Verlässlichkeit geprägt ist. In einem sich beständig
wandelnden Umfeld ist dies eine spannende
Aufgabe. Mit jeder Schüler- und Lehrergeneration entwickelt sich die Schule weiter, und auch
gesellschaftliche Strömungen nehmen Einfluss
auf die Bildungsprozesse. Fragen nach dem Einsatz neuster Errungenschaften aus der Datenwelt, nach einer möglichst effizienten Reifung
von Wissensträgern bzw. -managern und nach
deren «richtigen» Anzahl rücken dabei ins Zentrum der Diskussion.
Die Lehrperson – ein Auslaufmodell im
Zeitalter elektronischer Unterhaltungs­
industrie und wachsender Datenberge?
Das Gymnasium hat sich längst aus dem Elfenbeinturm befreit: Die Schule um der Schule
willen ist passé, heute steht die Vernetzung mit
der Welt im Vordergrund. Allerdings bleibt die
Frage berechtigt, ob Senecas Satz «Non vitae,
sed scholae discimus» («Nicht für das Leben,
sondern für die Schule lernen wir») immer noch
etwas an sich habe. Dass kaum jemand mehr Latein versteht, heisst zwar nicht, dass Latein nur
für die Schule gelernt wurde – aber es ist auch
nicht leicht, das Gegenteil zu beweisen. Mancher Schüler ist wohl der Auffassung, dass man
sich mit Sinnlosem beschäftige: «Warum soll
ich ein Gedicht auswendig kennen, mich mit einer Formel abmühen, wenn ich sie in meinem
Leben nie mehr brauchen werde?»
Vor 150 Jahren bestand der Lehrplan eines Gymnasiums im Wesentlichen aus Hebräisch, Griechisch und Latein – die Heilige Schrift in allen
Bibelsprachen lesen zu können, war das höchste
Bildungsziel. Wenn die Schule sich restlos dem
Nützlichkeitsdenken verschreiben würde, sähe
der Stundenplan heute keine Bibelsprachen,
sondern «Sprachen der weltweiten Vernetzung»
vor – also 6 Stunden pro Woche Englisch, damit
wir uns mit unseren Landsleuten in der Romandie verständigen können, 8 Stunden News
(nichts verpassen, was einmal wichtig werden
könnte), 5 Stunden Chinesisch (die Pläne der
künftigen Beherrscher der Weltmärkte verstehen) und 4 Stunden «Gesellschaftsnaturwissenschaften» (von allem ein bisschen) – das Ganze
von zu Hause aus oder noch besser: von unterwegs, in der virtuellen Lernplattform mit Wi-Fi
und Tablet (gemeint ist nicht das Medikament).
Virtuelle Helfer liefern den Rest: Geografie zum
Beispiel über wikipedia, Französisch, Spanisch,
Italienisch, Russisch mit leo.org, für Dialog und
Diskussion WhatsApp und für Wirtschaft und
Recht moneyhouse …
Warum also noch Lehrer bezahlen? In China
werden bereits Roboter eingesetzt, die ganze
Klassen in Englisch unterrichten können – mit
dem Vorteil der akzentfreien Aussprache, die
dort eine Seltenheit ist. Und warum noch ein
grosses Gebäude wie die Kantonsschule Enge beheizen (zu beheizen versuchen)? In Zeiten der
verzweifelten Anstrengung, die Energiewende trotz Konsumbedürfnissen zu erreichen, ist
auch diese Frage berechtigt.
Einige vorläufige Antworten – im Wissen darum, dass sie rasch überholt sein können:
Erstens: Bildung braucht Gegenstände. Lernen
am Draht der Technik tötet irgendwann die
Sinne ab. Auch wenn die EPFL Lausanne von
der «digitalen Bibliothek» und der «Renaissance der Kulturgüter in der virtuellen Welt»
träumt: Kein Touchscreen ersetzt die Berührung eines Buchdeckels, kein YouTube-Film ein
Experiment. Wem dies zu sehr nach «NostalgieFetischismus» klingt, sei das nächste Argument
empfohlen.
Schule findet im sozialen Raum statt. Allein vor
dem PC zu lernen, hilft zwar gegen störende
Einflüsse durch Lehrerworte, aber im Vergleich
zum totalen Selbststudium am Bildschirm waren sogar die Murmeltechniken im Kloster noch
reizvoll – immerhin murmelte eine ganze Gruppe von Mönchen und half so die Isolation beim
Auswendiglernen zu durchbrechen.
Drittens: Bildung ist auf Inspiration angewiesen.
Auch wenn die Poren nicht immer offen sein
und die Quellen nicht immer sprudeln können:
Wenn wir von einem Menschen mit seiner Erfahrungswelt hören, dass etwas gut sei, schauen wir uns das eher an, als wenn uns eine Automatenstimme Glück verheisst.
Schliesslich: In der Auseinandersetzung und den
Reaktionen von engagierten bzw. zur Empathie
fähigen Menschen liegt die Entwicklung. Nichts
ist bildungsferner als eindimensionale Linearität. Erst im Dialog wird klar, was Sinn stiftet, was revidiert und was vertieft werden soll.
Dass eine solche Auseinandersetzung nur im
wissenschaftlichen Diskurs an der Universität
geschehen könne, ist eine falsche Vorstellung:
Die Schule ist viel mehr als Vorbereitung; am
deutlichsten sichtbar wird dies bei Maturitätsarbeiten, in denen die Schüler neue Themen finden und neue Methoden der Erkenntnis suchen.
Auseinandersetzung passiert auch dann, wenn
Schüler die vielen Mittel und Wege kennen lernen, mit denen sie ihre Persönlichkeit entdecken und entwickeln können: das Theaterspiel,
den Gesang, das Instrument, die Beobachtung,
das Führen des Zeichenstiftes, die Debatte, den
Wunsch, etwas Schönes zu sehen und zu gestalten, die Verantwortung, das Wort, die Denkschulung.
Für all das braucht es Training und Durchhaltewillen. Noch existieren keine Psychopharmaka,
die den Geist so zu öffnen vermögen, dass er
in einer kurzen Trance eine komplette Sprache
oder die «ganze Mathematik» aufnehmen könnte, und es gibt auch noch keine «Bildungspille
danach», die das Wissen verfestigen würde.
Vielleicht stehen solche Medikamente einmal
zur Verfügung – dann braucht es die Schule
nicht mehr, und man wird die Leute hoffnungslose Nostalgiker schimpfen, die noch einen
Wert in der Mühsal des Lernens von Wörtern
und Formeln, des Übens von Musik und Zeichnen und in der Schule als sozialer Einrichtung
sahen. Vielleicht zu Recht – aber eben: dies sind
nur vorläufige Antworten.
Schnellbleiche im Zeitalter des immer
rasanteren Wissenstransfers?
An der Abschlussfeier 2013 verkündete der Maturredner, dass für die Maturanden nach Kindergarten, Primar-, Sekundar- und Mittelschule
bereits zum fünften Mal der «Ernst des Lebens»
beginne. So betrachtet sind unsere neuen Schülerinnen und Schüler nach drei Hürden gut gewappnet für das, was sie im Gymnasium und an
der Handelsmittelschule erwartet: weitere Jahre der Bildung, «Ernst des Lebens» im bekannten Sinne.
Woher stammt der Begriff? «Bildung» geht zurück auf das althochdeutsche «bildunga», das
mit «Schöpfung, Bild oder Gestalt» übersetzt
werden kann, und bezeichnet – so heisst es im
wohl meistkonsultierten digitalen Nachschlagewerk unserer Zeit – die «Formung des Menschen im Hinblick auf sein ‚Menschsein‘, seine
geistigen Fähigkeiten». Wer gebildet sei, habe
ein «reflektiertes Verhältnis zu sich, zu anderen
und zur Welt» – dieses Begriffsverständnis gelte
als der gemeinsame Nenner aller Bildungstheorien. Die Reglemente der Mittelschulen formulieren als Ziel eine «persönliche Reife», die den
Menschen für ein Hochschulstudium und für
«anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft»
befähigt.
Bildung im Sinne von Reife braucht zwingend
Zeit und ein bestimmtes Mass an Langsamkeit. Kontrollierte Reifung mag für Bananen im
5
Jahresbericht 2012/2013
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Schiffscontainer funktionieren – für Menschen
ist die Methode nicht angezeigt. Aber Langsamkeit ist nicht zeitgemäss; das Immer-Mehr und
Immer-Schneller hat auch die Schule erfasst.
Beklagt wird die späte Einschulung im europäischen Vergleich, man spricht von «verlorenen
Jahren» im Kindergarten, will die Studiendauer
limitieren und hat die Schuldauer am Gymnasium gekürzt: frühere Abschlüsse für einen raschen Eintritt in den Arbeitsmarkt. Wir erwarten mehr Leistung von jungen Menschen und
geben ihnen weniger Zeit.
Tempo ist angesagt. Acht Tage dauerte es 1789,
bis die Nachricht vom Sturm auf die Bastille und
von der Geburtsstunde der Französischen Revolution in der Presse des deutschen Sprachraums
öffentlichen Niederschlag fand. Heute kämpfen
die Online-Dienste auch bei «Nicht-Ereignissen»
um jede Sekunde für ihre Breaking News und
suchen verzweifelt nach Content für die immer
offenen Pipelines der Informationsvermittlung.
Mit Folgen: Die neuen Kulturtechniken heissen
«surfen», «liken» und «zappen»; der rasche Blick
und das rasche Urteil kennzeichnen den modernen Menschen.
Warum also noch Langsamkeit?
Wenn man Menschen fragt, was sie geprägt
habe in der Schule, was die «Herzstücke ihrer
Bildung» gewesen seien, warum sie später ein
Studium gewählt, einen Beruf ergriffen hätten,
dann ist nie die Rede vom raschen Füllen des internen Speichers. Sie erwähnen die Bedeutung
der Begegnung mit Persönlichkeiten und die
Momente des Erkennens, des sich AnsteckenLassens und Feuerfangens.
Wir sind zu Recht stolz darauf, dass wir das Mittelalter überwunden haben und Bildung nicht
mehr der Klostergemeinschaft vorbehalten
sein darf. Unsere Schule ist offen und am Puls
der Zeit. Aber ein bestimmtes Mass an Weltab-
wendung scheint auch heute notwendig zu sein,
wenn sie glücken soll. Denn in Konkurrenz mit
dem lauten Grundrauschen in den medialen
Foren ist es nicht einfach, einen Raum der Aufmerksamkeit zu schaffen. Das Erkennen ist auf
Konzentration und Beschränkung angewiesen.
Eine gewisse Kargheit der Umwelt ist notwendig, wenn es um Tiefe und nicht um oberflächliches Auswendiglernen oder belangloses Surfen
über die Wellen des Wissens gehen soll. Die
Schule darf nicht den Weg vieler Medien einschlagen, die lediglich Content vermitteln, also
Inhalt ohne Gehalt transportieren. Lehrer sind
keine «Contentprovider» und Schüler keine
Trichter, in die Bildung in Informationsbits abgefüllt werden kann.
Wir haben in unseren Schulzimmern – dies sei
als Randnotiz erwähnt – eine «Handybox» eingeführt. Die Schachtel dient der temporären
Aufbewahrung der Geräte, mit denen wir zunehmend verwachsen sind, damit die leisen,
aber machtvollen Vibrationen der wichtigen
und unwichtigen Messages wenigstens für kurze Zeit ihrer Wirksamkeit beraubt werden.
«Wer geht, der sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr, als wer fährt»,
sagte der Schriftsteller und Gelehrte Johann
Gottfried Seume im frühen 19. Jahrhundert,
als er langsames Reisen propagierte und sich
von der Geschwindigkeit von Pferd und Wagen
distanzierte: «Ich bin der Meinung, dass alles
besser gehen würde, wenn man mehr ginge.»
Dasselbe kann wohl heute für das Lernen gesagt werden: Das Gelände der Wissenschaften
will nicht überflogen, sondern durchwandert
werden. Wir brauchen Zeit für die Entwicklung
der eigenen Art der Anschauung und der Bereitschaft, den Moment des Erkennens zu packen –
wie einen Moment des Glücks. Wer rasch schaut
und rasch urteilt, mag Eindruck heischen, aber
er urteilt nicht zwingend richtig. Erst der Zweifel, die Genauigkeit, die Fähigkeit des Hinterfragens machen den Menschen aus und ermöglichen Fortschritt.
Der Philosoph Paul Virilio behauptet, dass das
Endstadium in der Geschichte der permanenten
Beschleunigung ein Zustand des «rasenden Stillstands» sein werde. Die Menschheit habe mit der
zunehmenden Geschwindigkeit auch fortwährend an Macht gewonnen – mit der Zähmung
der Pferde, der Eisenbahn, dem Auto und dem
Flugzeug. Das «Erreichen von Echtzeit» mit den
neuen Übertragungstechnologien habe nun aber
eine «neue Ohnmacht» zur Folge: «Nach jahrtausendelangem Beschleunigungsfortschritt droht
eine totale Regression: Reglos dasitzend und
lichtsensibel auf das Geflimmer auf dem Bildschirm reagierend, wird der künftige Mensch als
Hybride von Pflanzen vegetieren.» So schlimm
muss es nicht kommen, dem Kulturpessimismus
wollen wir uns nicht hingeben, aber wir sollten
der Zeit und der Langsamkeit in der Bildung erhöhte Achtsamkeit schenken.
Höhere Hürden, höhere Quoten, bessere
Förderung – alles unter einem Hut?
Mit «Mehr Maturanden, bitte!» überschreibt
Philipp Sarasin, Professor für Geschichte, einen Essay im magazin der Universität Zürich,
in dem er eine Erhöhung der Maturitätsquote
von gegenwärtig 20 auf 30 % fordert. Die frühe Selektion der Gymnasien sei ungerecht und
falsch: «Soziale Verteilmuster – man könnte
auch sagen: Klassenverhältnisse – werden auf
diese Weise zuverlässig reproduziert; die Begabtenreserve unserer Gesellschaft wird unzureichend ausgeschöpft – wir scheinen uns
diese Verschwendung leisten zu können – und
das grösstmögliche Mass an Allgemeinbildung,
das für eine demokratische Gesellschaft ein Ziel
barländern, ohne Aufnahmeprüfung ein Studium antreten dürfen. Allerdings sind die Selektionsprozesse längst nicht abgeschlossen,
wenn man das Maturitätszeugnis in der Hand
hält. In der Assessmentstufe der Hochschulen
wird noch einmal kräftig «gesiebt». Bis zu 60 %
betragen die Durchfallquoten in einzelnen
Basisprüfungen der ETH Zürich, um die 50 %
in boomenden Studienrichtungen an der Universität Zürich. Für Lino Guzzella, Rektor der
ETH, ein unhaltbarer Zustand, wie er kürzlich
an einem HSGYM-Podium an der Kantonsschule
Enge sagte. «Self-Assessments» in Mathematik
und in Englisch sollen Abhilfe schaffen und den
Studierenden Einblick in ihren Kenntnisstand
und Aufholbedarf geben. Die Prüfungen will
er stärker an Kriterien und weniger an Normen
und Quoten ausgerichtet sehen. Für Otfried Jarren, Rektor ad interim der Universität Zürich, ist
klar, dass die Hochschulen mehr Zeit und Ressourcen in die Aufnahme der jungen Studierenden investieren müssen, damit diese allfällige
Vorbereitungslücken schliessen können und
nicht zu Opfern schlechter Betreuungsverhältnisse werden.
Für Gymnasien und Hochschulen ist es keine
leichte Aufgabe, den Leistungsanspruch im
richtigen Masse an Selektionskriterien zu koppeln; umso wichtiger ist es, dass sie den Weg
gemeinsam und verantwortungsbewusst beschreiten. Max Frisch hat sich einst gegen das
Provinzielle in der Schweizer Architektur gewehrt mit der Frage nach dem richtigen Massstab: «Wir alle sprechen gerne vom menschlichen Massstab; ein gutes Wort, ein wichtiges
Wort – es fragt sich nur, wie gross oder klein
man den Menschen einschätzt!»
Welchen Massstab wenden wir an? Wie «gross»
schätzen wir den Menschen ein? Wonach richten sich unsere Kriterien? Wenn wir auf Selekti-
on verzichten, leidet die Qualität. Der Umkehrschluss ist aber nicht richtig: Selektion allein
garantiert Qualität nicht. Wichtig ist, dass in
Diskussionen um Quoten und Zahlen der Gedanke der Förderung nicht verloren geht. Dass
wir nicht aufhören uns zu fragen, wie wir die
«Bedingungsfaktoren» von Bildung, von denen
Franz Eberle spricht, verbessen können. Wie
wir den jungen Menschen mehr Trittfestigkeit
geben, damit sie sich später bewähren, ihre
Neugier stärker wecken, damit sie ihre Bildung
erobern können. Eine schöne Vorstellung: Alle,
die in ein Gymnasium oder eine Hochschule
eintreten, bleiben bis zum Abschluss – ohne Folgen für das Anspruchsniveau der Bildungsinstitution. Auch wenn die Vorstellung naiv klingen
mag, falsch kann sie als Richtschnur unseres
Tuns nicht sein.
Ich danke im Namen der Schulleitung allen Angehörigen und Freunden der Kantonsschule Enge
für die Unterstützung im vergangenen Jahr und
für den Einsatz für eine lebendige und offene
Schulgemeinschaft. Den Leserinnen und Lesern wünsche ich eine spannende und anregende Lektüre des Jahresberichts!
Schulraum
an sich darstellen muss, wird bewusst unterboten.» Gegenteiliger Ansicht ist Bundesrat Johann Schneider-Ammann, der «lieber weniger,
dafür bessere Maturanden hätte», wie er vor
einem Jahr in der NZZ am Sonntag sagte: «Je
mehr Maturanden, desto höher die Jugendarbeitslosigkeit», lautet seine Befürchtung.
Was zwar oft zu hören, aber dennoch falsch ist:
Die Maturitätsquote steige beständig, die Gymnasien nähmen immer mehr junge Menschen
auf. Die grosse Schweizer Bildungsexpansion
liegt weit zurück. In den letzten 20 Jahren hat
sich nur noch der weibliche Anteil in den Mittelschulen erhöht – ein Ausdruck der Chancengerechtigkeit und der Ambitionen junger Frauen. Die Quote der Männer übertraf im letzten
Jahr mit 16.5 % jene von 1995 nicht. Mittlerweile bleibt auch der Anteil der Frauen stabil. Die
Quote der gymnasialen Maturität hat sich bei
20 % eingependelt.
«Höhere Maturitätsquote, tieferes Niveau» lautet der Titel der Replik von Bildungsforscher
Franz Eberle auf Philipp Sarasins Thesen: «Eine
deutliche Anhebung der Maturitätsquote bei
sonst gleich bleibenden Bedingungsfaktoren
liesse eine Senkung des durchschnittlichen
Ausbildungsniveaus erwarten […] der Anteil
der Maturandinnen und Maturanden, die nicht
über eine lückenlose allgemeine Studierfähigkeit verfügen, würde vermutlich steigen. Das
wiederum würde die Akzeptanz des Maturaausweises als allgemeine Zutrittsberechtigung
an die Universität mindern: das austarierte
Schnittstellensystem geriete in Schieflage.» Selektionsprozesse dienten, so Eberles Aussage,
der Aufgabe, die Studierfähigkeit der Studienanfänger zu gewährleisten.
Die Schweiz bietet ihren Maturandinnen und
Maturanden tatsächlich ein grosses Privileg,
da sie, anders als in den europäischen Nach-
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Jahresbericht 2012/2013
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Schulchronik
2012 / 2013
Ein Rückblick auf die vergangenen Schuljahre
Schuljahr 2012/2013
20.8.
Beginn des Schuljahres 2012/2013, 47 Klassen, Eröffnungsfeiern
28.8.
Politik am Mittag: «Zwei Jahre Lagerhaft für Pussy Riot»
29.8.
Erstklässlertag
6.9.
Politik am Mittag: «Soll uns der Staat vor Passivrauchen schützen?»
12.9.
Informationsveranstaltung zum Praktikum in der HMS
13.9.
Politik am Mittag: «Facebook oder Face-to-Face?
Soziale Netzwerke und ihre Zukunft.»
20.9.
Besuch von Regierungsrätin Regine Aeppli an der KEN
21.9.
Zweiter Homecoming Day für Ehemalige
1. – 5.10.
Sternwoche
1. Klassen: GYM: Technikwoche; HMS: Kompetenzwoche
2. Klassen: GYM: Arbeitswoche Schweiz/Umwelteinsatz; HMS: Arbeitswoche
3. Klassen: GYM: Projektwoche
4. Klassen: GYM: Arbeitswoche Ausland
22.10. – 10.11.
Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco
23.10.
Informationsabend zur Probezeit für Eltern der 1.-Klässler/innen
26.10.
Dritte KEN-Comedy
1.11. – 29.11.
KEN Business Academy: Ökonomen erzählen aus der Praxis
1.11.
Informationsabend für Eltern der 3.-Klässler/innen zur Maturität 2014
6.11.
Informationsabend für Eltern der 4.-Klässler/innen zur Studien- und Berufswahl
13.11.
Politik am Mittag: «Die USA nach der Wiederwahl Obamas»
13.11.
Titel-Hattrick für die KEN im Casinotheater Winterthur bei Giacobbo/Müller
13.11.
Informationsabend für Eltern und zukünftige Schüler/innen
19.11.
Konzert der Instrumentalschüler/innen
27.11.
Politik am Mittag: «Die Eurokrise, Hintergründe und Analyse»
28.11.
Kammermusik-Konzert (Liceo artistico)
30.11./1.12.
«Gospel & Jenkins»: Konzerte mit Freddy Washington
3. – 7.12.
Staatskundewoche
6.12.
Generalversammlung des Ehemaligenvereins
6.12.
Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)
21.12.
Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula
2013
2013/2014
10./11.1.
«Schnuppertage» für künftige Schüler/innen
19.8.
Beginn des Schuljahres 2013/2014, 46 Klassen, Eröffnungsfeiern
30.1.
Präsentation der Arbeiten aus dem Projektunterricht (3. Klassen)
28.8.
Erstklässlertag
4.2. – 7.2.
Aufführungen des Theaterstücks «Herr der Fliegen» unter der Leitung von
Michael Aeschbach, Daniel Hajdu und Sandro Paproth
20.9.
Dritter Homecoming Day für Ehemalige
24.9.
Informationsabend zur Probezeit für Eltern der 1.-Klässler/innen
6.2.
Präsentation der Maturitätsarbeiten (4. Klassen)
30.9. – 4.10.
11.2. – 15.2.
Schneesportlager Lenzerheide
1.3.
Präsentation und Prämierung ausgewählter Maturitätsarbeiten
11./12.3.
Schriftliche Aufnahmeprüfungen: Spezialprogramm
1. Klassen: Kontaktgruppentag, Schneesporttag
2. Klassen: Cinépassion
3. Klassen: Musischer Tag
3. Klassen HMS/IMS: Tutorate
4. Klassen: Tutorate
Sternwoche
1. Klassen: GYM: Technikwoche; HMS: Kompetenzwoche
2. Klassen: GYM: Arbeitswoche Schweiz/Umwelteinsatz; HMS:
Arbeitswoche
3. Klassen GYM: Projektwoche
4. Klassen GYM: Arbeitswoche Ausland
20.10. – 9.11. Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco
30.10.
Informationsabend für Eltern der 4.-Klässler/innen zur Studienund Berufswahl
18.3.
GV des Elternvereins
2.11.
Limmatputzete mit Beteiligung von Schüler/innen der KEN
21./22.3.
Öffentliche Besuchstage
12.11.
Politik am Mittag: «1:12-Initiative»
27.3.
Mündliche Aufnahmeprüfung: Spezialprogramm
2. Klassen: Kontaktgruppentag
3. Klassen GYM: Sporttag
3. Klassen HMS/IMS: Tutorate
4. Klassen GYM: Tutorate
12.11.
Informationsabend für Eltern und zukünftige Schüler/innen
14.11.
HSGYM-Podium zur «richtigen Maturitätsquote» mit Bildungsdirektorin
Regine Aeppli, Amtschef Marc Kummer, ETH-Rektor Lino Guzzella und
weiteren Verantwortlichen der Bildungspolitik
19.11.
Informationsabend für Eltern der 3.-Klässler/innen zur Maturität 2015
2. – 6.12.
Staatskundewoche
5.12.
Generalversammlung des Ehemaligenvereins
20.12.
Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula
3.4.
Volleyballturnier
14.4.
KEN am Lauter Festival
14.5.
Prämierung der besten Maturitätsarbeiten des Kantons an der ETH Zürich:
Hauptpreise an Jasmin Jäggi und Felix Hasler
23.5.
«Beton, Stahl und Glas» – sommerliche Architektur-Rundgänge
30.5.
Letzter Schultag für Maturanden
3. – 7.6.
Schriftliche Maturitäts- und Abschlussprüfungen
6.6.
«Kunst an der KEN» – Skulpturen von Ursula Hirsch und Willy Wimpfheimer
11. – 29.6.
Besuch der Schüler/innen aus San Francisco
18.6.
Serenade von Chor und Blasorchester: «Very British»
24. – 28.6.
Mündliche Maturitäts- und Abschlussprüfungen, Spezialprogramm:
1. Klassen: Di.: SOL, Mi.: SOL, GYM: Do.: frei, HMS: Do.: SIZ-Prüfung
2. Klassen GYM: Di.: SOL, Mi.: SOL, Do.: Sporttag
2. Klassen HMS: Di.: Tutorate, Mi.: Laufbahntag, Do.: Sporttag
3. Klassen GYM: Di.: SOL, Mi.: Studienwahltag, Do.: Kolloquien
24.6.
Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)
2.7.
Maturitätsfeier in der Aula mit einer Ansprache von
Professor Thomas Gächter
3.7.
HMS-Abschlussfeier in der Aula
9.7.
Berufsmaturitätsfeier im Liceo Artistico
12.7.
Verabschiedung von Lehrerinnen und Lehrern
9
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Jahresbericht 2012/2013
Feiern
11
Feiern
12
Jahresbericht 2012/2013
Feiern
Diplom- und Abschlussfeier 2013
Programm und beste Leistungen
Programm
■■
Flöten/Kammermusikklasse von Hans-Christof Maier
Beste Leistungen
■■
H3a (Klassenlehrerin: Christa Miloradovic)
Jacques Ibert: Deux Interludes für Flöte, Violine und Harfe,
9 Schülerinnen, 7 Schüler; Klassenschnitt: 4.58
Andante espressivo, Allegro vivo
• Naomi Iten: Schnitt: 5.18 / Kompensationszahl: 13.00 (Prima)
• Thomas Brunnschweiler, Violine
• Cornelia Känzig, Flöte
■■
• Evelyn Terzer, Harfe
■■
Begrüssung durch Rektor Christoph Wittmer
■■
Ansprachen der Klassenlehrer/innen
■■
Würdigung der besten Leistungen
■■
Übergabe der Zeugnisse
H3b (Urs Bigler)
10 Schülerinnen, 5 Schüler; Klassenschnitt: 4.61
• Francy Grubenmann: 5.5 / 16.50 (Stufen-Prima)
■■
I3a (Thomas Schmidt)
10 Schüler; Klassenschnitt: 4.54
• Patrick Zurmühle: 4.9 / 14.00 (Primus)
13
Jahresbericht 2012/2013
Matur 2013
Programm und beste Leistungen
Programm
■■
Musik: A Whole New World, Flying Free
Beste Leistungen
■■
10 Schülerinnen, 7 Schüler; Klassenschnitt: 4.66
• Lukas Bärlocher, W4a, Gesang
14
N4a (Klassenlehrerin: Valérie Schnitter)
• Antonio Boan: Schnitt: 5.5 / Kompensationszahl: 19.50 (Stufen-Primus)
• Lisa Bisagno, W4a, Gesang
• Daniel Becker: 5.19 / 15.50
• Tymen Goetsch, W4a, Gesang
• Oliver Müller: 5.04 / 13.50
• Marvin Häberle, W4a, Gesang
• Melina Rychener, W4a, Gesang
• Laura Weitzel, W4d, Flöte
■■
Begrüssung: Rektor Christoph Wittmer
■■
Maturrede: Thomas Gächter
■■
Würdigung Maturitätsarbeiten und beste Leistungen
■■
Übergabe der Zeugnisse
■■
N4b (Beatrice Schmid)
12 Schülerinnen, 4 Schüler; Klassenschnitt: 4.61
• Simona Brühwiler: 5.58 / 20.50 (Stufen-Prima)
■■
N4c (Thomas Weber)
18 Schülerinnen; Klassenschnitt: 4.61
• Melena Wittwer: 5.27 / 16.50 (Prima)
• Illaria Gulla: 5.15 / 15.00
• Irina Amstutz: 5.12 / 14.50
• Valeria Carlone: 5.12 / 14.50
■■
N4d (Urs Battaglia)
10 Schülerinnen, 3 Schüler; Klassenschnitt: 4.67
• Alina Fancelli: 5.23 / 16.00 (Prima)
• Andrea Caforio: 5.04 / 13.50
Feiern
■■
W4a (Nikolai Häne)
■■
W4i (Dominique Fluri)
4 Schülerinnen, 6 Schüler; Klassenschnitt: 4.63
13 Schülerinnen, 9 Schüler; Klassenschnitt: 4.69
• Lisa Bisagno: 4.85 / 11.00 (Prima)
• Dominique Sunitsch: 5.12 / 14.50 (Prima 1)
• Cara Washington: 5.12 / 14.50 (Prima 2)
■■
• Xenia Klaus: 5.00 / 13.00
W4b (Anne-Marie Aisslinger)
8 Schülerinnen, 7 Schüler; Klassenschnitt: 4.55
• Isabelle Bollier: 5.23 / 16.00 (Prima)
■■
Total
98 Schülerinnen, 69 Schüler: 167 Schüler/innen
■■
W4c (Reto Bonifazi)
5 Schülerinnen, 16 Schüler; Klassenschnitt: 4.63
• Adrian Schallbetter: 5.08 / 14.00 (Primus)
• Dmitrij Machukov: 5.04 / 13.50
■■
W4d (Stefan Rubin)
11 Schülerinnen, 8 Schüler; Klassenschnitt: 4.49
• Yannick Hollenweger: 5.15 / 15.00 (Primus)
• Flavio Schneider: 5.15 / 15.00
• Linda Hamida: 5.12 / 14.50
■■
W4e (Jasmin Andermatt)
7 Schülerinnen, 9 Schüler; Klassenschnitt: 4.56
• Vanessa Fry: 5.12 / 14.50 (Prima)
• Pascal Brönimann: 5.08 / 14.00
• Robin Benz: 5.04 / 14.00
Stufenschnitt: 4.61
15
Jahresbericht 2012/2013
16
Maturrede: Professor Thomas Gächter,
Präsident der Schulkommission
2. Juli 2013
Liebe Maturandinnen und Maturanden,
liebe Eltern und Angehörige,
liebe Schulleitung und
liebe Lehrerinnen und Lehrer,
liebe Mitglieder der Schulkommission und
liebe Gäste!
Nun ist es also geschafft! Ein wichtiger Abschnitt Ihres Lebens geht erfolgreich zu Ende,
liebe Maturandinnen und Maturanden. Sie haben die Maturaprüfungen bestanden, wozu ich
Ihnen von Herzen gratuliere. Aber nicht nur
Ihnen, sondern auch Ihren Eltern, Angehörigen und Freunden gelten meine Glückwünsche;
denn ohne ihre Unterstützung stünden Sie
heute nicht hier, wo Sie jetzt stehen. Ich danke
Ihnen auch im Namen der Schulkommission,
der Schulleitung und der Lehrerschaft für das
Vertrauen, das Sie unserer Schule geschenkt haben – gemäss § 25 des Mittelschulgesetzes (Sie
sehen, als Jurist kann man nie ganz aus seiner
Haut!) hätten Sie ja auch eine andere Mittelschule wählen können!
Eine Maturrede zu halten, meine lieben Maturandinnen und Maturanden, ist keine ganz
einfache Aufgabe. Einerseits soll eine solche
der Feierlichkeit des Anlasses gerecht werden,
gleichwohl aber nicht langweilig sein. Darüber
hinaus soll Sie Ihnen im Optimalfall auch noch
etwas mit auf den weiteren Lebensweg geben.
Moralisieren aber solle sie, so der ausdrückliche
Auftrag Ihres Rektors, nicht allzu sehr.
Um die take home messages gleich vorwegzunehmen, verrate ich Ihnen die innere Gliederung meiner nachfolgenden Ausführungen
(natürlich auch, damit Sie abschätzen können,
wie lange die Rede noch dauert, bevor dann die
für Sie zentraleren Teile der Feier an die Reihe kommen): Die Ausführungen gliedern sich
in die Abschnitte «Von nun an geht’s bergab»,
«Fürchtet Euch nicht» und «Yes, we can!». Oder,
um es etwas nüchterner auszudrücken: Es geht
um Bescheidenheit, Verantwortung und Zuversicht, an die ich Sie an Ihrem Feier- und Ehrentag erinnern möchte.
«Von nun an geht’s bergab»
Im schultechnischen Sinn haben Sie, liebe Maturandinnen und Maturanden, die sogenannte
Sekundarstufe II abgeschlossen, und damit haben Sie keinen berufsbildenden, sondern einen
allgemeinbildenden Ausbildungsgang absolviert. Das Ziel der Matura, d.h. die mit der Ausbildung angestrebte «Reife», besteht laut Art. 5
der Maturitätsanerkennungsverordnung darin,
Schülerinnen und Schülern im Hinblick auf ein
lebenslanges Lernen grundlegende Kenntnisse zu
vermitteln sowie ihre geistige Offenheit und die
Fähigkeit zum selbständigen Urteilen zu fördern.
Die Schulen streben eine breit gefächerte, aus-
gewogene und kohärente Bildung an, nicht aber
eine fachspezifische oder berufliche Ausbildung.
Die Schülerinnen und Schüler gelangen zu jener
persönlichen Reife, die Voraussetzung für ein
Hochschulstudium ist und die sie auf anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft vorbereitet. Die
Schulen fördern gleichzeitig die Intelligenz, die
Willenskraft, die Sensibilität in ethischen und
musischen Belangen sowie die physischen Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler.
Liebe intelligente, willensstarke, sensible sowie
ethisch und musisch verfeinerte Maturandinnen und Maturanden: Auf diesem Stand, auf
dem Sie heute in der ganzen Breite des Ausbildungsangebotes sind, werden Sie nur noch
wenige Tage, Wochen oder bestenfalls Monate
bleiben … und von dann an geht’s bergab!
Noch bevor Alzheimer oder Demenz zuschlagen, werden Sie feststellen, wie gering ihre
breiten und soliden und eben erst anspruchsvoll geprüften Kenntnisse sind. Relativ gesehen
werden Sie, sofern Sie mit offenen Augen durch
Ihr künftiges Leben gehen, immer «dümmer»
werden; und das wird auch nie mehr aufhören.
Glauben Sie das einem, der schon eine ganze
Wegstrecke zurückgelegt hat!
Welchen Weg Sie nach der Matur auch einschlagen: Sie werden in eine neue Welt mit neuen Regeln und neuem spezifischem Wissen eintreten.
Ihre bis heute erworbenen Kenntnisse werden,
17
Feiern
Jahresbericht 2012/2013
18
relativ zu den neuen Welten, die sich Ihnen eröffnen, gering erscheinen. Schon in wenigen
Jahren werden Sie Spezialistinnen und Spezialisten in einem bestimmten Gebiet sein und sich
ein neues Universum erschlossen haben, das
weit spezifischer und viel weniger breit ist als
Ihr heutiges Maturwissen.
Gerade Ihr künftiges Spezialistentum macht
diesen heutigen Moment aber auch so besonders: Sie sind, wenn die Schule ihre hehren Ziele erreicht hat, heute auf dem höchsten Stand
Ihres Allgemeinwissens; von nun an kommt
Spezial- und Erfahrungswissen dazu, das Sie
zu besonderen Persönlichkeiten weiter reifen
lassen wird. Es ist insofern auch keine schlechte
Nachricht, dass es bezüglich der Breite des Allgemeinwissens von nun an bergab geht: Denn
ohne die heute vorhandene breite Verständnisbasis würde es Ihnen an den Fertigkeiten fehlen, sich weiter zu entwickeln; vor allem aber
auch an der Fertigkeit, sich dereinst mit Spezialistinnen und Spezialisten aus anderen Gebieten verständigen zu können.
Ihr weiterer Werdegang wird Sie also lehren,
wie wenig Sie insgesamt wissen und können.
Verstehen Sie dies, auch an diesem Feiertag,
als Aufruf oder Mahnung zu einer gewissen Bescheidenheit!
«Fürchtet Euch nicht»
Für die meisten von Ihnen beginnt mit dem
heutigen Tag nach Kindergarten, Primarschule, Oberstufe und schliesslich dem Gymnasium
zum rund fünften Mal der «Ernst des Lebens».
Vielleicht haben Sie – nachdem diese «Ernste»
die letzten vier Male gar nicht so schlimm gewesen waren – aufgehört, sich vor einem nun
nahenden weiteren «Ernst» zu fürchten. Daran
tun Sie gut: Ich gestatte mir, Ihnen – ganz ohne
religiösen Bezug – das Bibelwort zuzurufen:
«Fürchtet Euch nicht!» Was jetzt beginnt, ist
nicht ernster oder schlimmer, als was bisher
war; aber es ist anders, ziemlich anders!
Im Wesentlichen unterscheidet sich die nun
folgende Phase von den bisherigen dadurch,
dass das «Programm nach Ansage» abgelaufen
ist. Auch wenn Sie innerhalb Ihrer bisherigen
schulischen Ausbildung ab und zu ein Fach oder
eine Arbeit frei wählen oder gestalten konnten:
Die Rahmenbedingungen und die Bildungsziele waren vorgegeben. Von nun an aber werden
Sie zu Regisseuren Ihrer eigenen Zukunft; Sie
wählen, welche Richtung Sie einschlagen wollen, mit wie viel Ernst und Einsatz Sie Ihre Ziele
verfolgen und was Ihnen wirklich wichtig ist.
Auf diese Freiheit, die nun vor Ihnen liegt, haben Sie sich sicher gefreut. Freiheit ist aber, um
es mit Robert Walser zu sagen, «kalt und schön».
Schön ist es, nach Neigung und Wünschen wählen zu können. Kalt ist die Freiheit deshalb, weil
Sie, wenn Sie selbst entscheiden, nicht mehr
vorgegebene Pfade weiter verfolgen können,
sondern selbst und ohne die Nestwärme Ihrer
Schule oder Schulklasse Ihren eigenen Weg
wählen müssen. Sie werden sich dabei immer
wieder einsam, orientierungslos und verlassen
fühlen und sich nach der einstigen Geborgenheit sehnen, die Ihnen bislang vermittelt wurde.
Fürchten Sie diese kalten Phasen der Unsicherheit und des Zweifels nicht. Fürchten Sie nicht
die Stunden, in denen Sie sich fragen, ob Sie
wirklich den richtigen Weg gewählt und sich
die richtigen Ziele gesetzt haben. Diese Stunden
der Einsamkeit und des Zweifels, die Preis Ihrer
künftigen Freiheit sind, werden rückblickend zu
Ihren kostbarsten Momenten zählen. Nur Ihre
schonungslose Offenheit gegen sich selber wird
Sie weiterbringen. Meiden Sie diese schwierigen Situationen und Stunden nicht; nehmen Sie
sie an, wenn Sie kommen, und schöpfen Sie aus
allem, was Sie erworben haben: Nutzen Sie Ihre
Offenheit und Ihre Fähigkeit, sich ein eigenes
Urteil zu bilden. Und vertrauen Sie Ihrem eigenen Urteil.
Weil ich hier immerhin eine Maturarede halte,
gestatte ich mir noch, ein bildungsbürgerliches
Versatzstück einzufügen, das Ihnen aus dem
Deutschunterricht allenfalls bekannt ist: Franz
Kafka hat in der Parabel Vor dem Gesetz die Situation eines Mannes vom Lande beschrieben,
der Tage und Jahre vor einer offenen Tür wartet
und sich scheut, diese zu durchschreiten, weil
ihm der Türsteher sagt, dass dies zwar möglich
sei, aber nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
Als der Mann nach vielen Jahren im Sterben
den Türsteher fragt, warum in der ganzen Zeit
kein anderer Einlass begehrt habe, antwortet
der Türsteher, dass diese Tür nur für ihn bestimmt gewesen sei und er sie jetzt schliessen
werde.
Sie, liebe Maturandinnen und Maturanden,
werden immer wieder an Türen gelangen, die
Sie durchschreiten sollten; und nie wird es an
guten Ratschlägen fehlen, warum das im gegenwärtigen Zeitpunkt gerade noch nicht der
richtige Schritt sei. Fürchten Sie sich dann nicht:
Vertrauen Sie auf sich und wagen Sie etwas, viele Möglichkeiten und Wege warten auf Sie.
«Yes, we can»
Den letzten Abschnitt meiner Ansprache möchte ich unter das Motto des ersten Präsidentschaftswahlkampfs von Barack Obama stellen:
«Yes, we can!» Die Zuversicht, die in dieser Ankündigung gelegen hatte, ist zwar verflogen,
weil sich auch Obamas Visionen der unangenehmen Realität stellen mussten. Etwas von
dem Optimismus, der diesem kurzen Satz innewohnt, möchte ich Ihnen aber gleichwohl mit
auf den Weg geben.
Schluss
Ich möchte zum Schluss kommen; und Sie
möchten sicher auch, dass ich das tue!
Ich möchte abschliessend noch einer ganz besonderen Kategorie von Menschen danken, die
im bisherigen Dank ausgespart geblieben ist.
Es sind Menschen, denen Sie verschiedenartige
Gefühle entgegengebracht haben und entgegenbringen, und Menschen, die vieles von dem,
was wir heute mit Ihnen feiern, unterstützt und
vorangetrieben haben: Ich meine Ihre Lehrerinnen und Lehrer, die während vier Jahren bemüht gewesen sind, Sie auf Ihr weiteres Leben
vorzubereiten. Als unterdessen langjähriges
Mitglied der Schulkommission kann ich abschätzen, wie gross der Einsatz unserer Lehrerschaft für Sie ist und wie hoch die Qualität dessen ist, was sie für Sie einbringt. Wenn Sie, liebe
Maturandinnen und Maturanden, dereinst mit
einer gewissen Distanz zurückblicken, wird Ihnen sicherlich manches deutlicher und klarer,
was Sie an Werten und Wissen mitbekommen
haben.
Nun aber zurück zu Ihnen, liebe Maturandinnen und Maturanden: Ich wünsche Ihnen eine
schöne Feier, eine grosse Befriedigung mit dem
Erreichten und nach der verdienten Sommerpause dann einen guten Start in eine neue Lebensphase.
Behalten Sie den Augenblick dieser Maturafeier als vorläufigen Höhepunkt Ihrer geistigen
Entwicklung in Erinnerung, stellen Sie sich den
künftigen Herausforderungen, fürchten Sie
sich nicht vor Ihrer eigenen Urteilsfähigkeit und
wagen Sie Ihre Zukunft. And: «Yes, you can!»
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Feiern
Die Globalisierung sehr vieler Lebens- und Gesellschaftsbereiche macht Ihnen vielleicht gelegentlich Angst, weil auch sie uns etwas von
der Nestwärme raubt, die einem ein vertrautes
Umfeld bietet. Sie erfasst beispielsweise auch
unsere Kommunikation: Angesichts der weltweiten Vernetzung nur schon auf den sozialen
Netzwerken ist jeder und jede von Ihnen nur
ein einzige Stimme im Chor von Milliarden von
Stimmen.
Nach meiner Einschätzung führen ein globalisiertes Denken und eine globale Kommunikation aber weniger zu einer Abwertung des Individuums als vielmehr dazu, dass jeder Einzelne in
seiner Individualität und Einzigartigkeit wahrgenommen werden kann. Dass er sich heute
ganz einfach «elektronisch» artikulieren kann,
wertet das Subjekt eher auf als ab.
Wie auch immer Sie Ihre Wahl treffen, welches
Tor auch immer Sie durchschreiten: Es ist wichtig, was Sie tun, es hat Auswirkungen nicht nur
auf Sie und – diese Zuversicht sollen Sie mit auf
den Weg nehmen – Sie sind nicht nur einfach
Opfer oder Spielbälle des globalen Systems,
sondern aktive Gestalterinnen und Gestalter
der künftigen Welt und Ihres eigenen Weges.
Innerhalb des weltweiten Chores verfügen Sie
nur, aber immerhin, über eine Stimme. Und
nun sind Sie gerüstet, Entscheidungen zu treffen, durch Tore zu gehen und sich zu artikulieren. Trauen Sie sich etwas zu, Sie können etwas
bewirken!
19
20
Jahresbericht 2012/2013
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
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Unterricht, Projekte
und Arbeitswochen
Jahresbericht 2012/2013
22
Wahlkurse im Überblick
Projektunterricht
Im Herbstsemester 2012 / 2013 wurden in den
4. Gymnasialklassen die folgenden Wahlkurse durchgeführt:
Im Herbstsemester 2012 / 2013 wurden in den
3. Gymnasialklassen die folgenden Projekte durchgeführt:
Leitung
Titel
Leitung
Titel
S. Kenel
Standort Schweiz
Magic in English Literature and Film
Michael Aeschbach, Daniel Hajdu,
Sandro Paproth
Theater «Herr der Fliegen»
M. Aeschbach
J. Andermatt
Humour in Literature and Film
Martin Buschbeck, Thomas Stähli
Sozialeinsatz
S. Paproth
Literature and Film
Reto Moor, Pietro Tomasini
Entwicklungszusammenarbeit
Th. Schmidt
The Fifties and the Sixties in Literature and Film
I. Preziosa
L’Italia, regione per regione
Nikolai Häne, Alexander Ionov
Schweiz – Slowakei
S. Gómez
Entre pasión y locura
Peter Deller, Martin Lüscher
Ausdauersport in Theorie und Praxis
R. Caspar
Grandes temas del mundo hispánico
Nick Golder, Samuel Schütz
Wirtschaftskrisen – Strukturwandel
R. Bonifazi
Deutsche Literatur und Philosophie
Ruth Caspar, Martin Jäger
Zürich – Global City
M. Leimbacher
Zeichnen
Marco Zanoli, Peter Meyer
Strafen
T. Rutherfoord
Digital fotografieren
René Bucher, Andreas Haag
Molekulare Küche
S. Schütz
Analoge Schwarz/Weiss-Fotografie
Gisela Jost, Thomas Limacher
Sport-Events in Zürich
M. Jäger / B. Schroeder
Konzert – Oper – Musical
Hildegard Leimgruber, Clemens Löpfe
Filmprojekt
A.Haag
Grundfragen des Menschseins
R. Huber
Neurobiologie und Verhalten
B. Mattle
Neurologie, Verhalten & Biotechnologie
F. Ottiger
Mensch und Krankheit
F. Ottiger
Human diseases
S. Stucki
Wirbeltiere
R. Bucher
Neurochemie
S. Rüegg
Kein Ding ist ohne Gift
S. Lang
Einsteins Relativität
M. Simon
Business & Physics
B. Büchel
Gesellschaften im Umbruch
N. Häne
Neue Weltordnung: Die Welt nach 1989
Ch. Bernet
Tourismusgeografie
K. Burri / R. Moor
Advanced Geography
R. Moor
Die Stadt
M. Novakovic / O. Nideröst
Sport
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Exchange Zürich – San Francisco
Henning Landis (W4i)
Als Immersionsschüler/innen der Kantonsschule Enge hatten wir das Privileg, während eines
Schul- und Kulturaustausches drei Wochen bei
Familien aus der näheren Umgebung von San
Francisco zu verbringen. Der Aufenthalt fand
im Herbst 2012 statt. Wir lernten eine Kultur
kennen, die einigen von uns ziemlich fremd
vorkam. Wir alle besuchten eine von drei amerikanischen Schulen und machten mit unseren
Familien viele Ausflüge – alles in allem hatten
wir eine schöne Zeit zusammen.
Im Juli dieses Jahres hatten nun unsere amerikanischen Gastbrüder und Gastschwestern
die Möglichkeit, in unsere Welt einzutauchen.
Auch sie wohnten knapp drei Wochen bei uns,
und zwar so, dass die Gastgeschwisterzuteilung
in der Schweiz dieselbe blieb wie in Amerika.
Während dieser drei Wochen hatten die Schweizer Gastfamilien genügend Freiraum, um den
Amerikanern einen für sie neuen Teil der Erde
zu zeigen, und unsere Lehrer stellten ein grossartiges Programm zusammen. Am ersten Wochenende ihres Besuches fuhren wir als ganze
Gruppe mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
in die Berner Alpen nach Mürren. Unsere Gastgeschwister waren ziemlich beeindruckt, dass
man mit dem ÖV in einer relativ kurzen Zeit an
einen anderen Ort in einer völlig anderen Um-
23
Jahresbericht 2012/2013
24
gebung gelangen kann; bei ihnen zu Hause gibt
es keine vergleichbare Infrastruktur.
Definitiv auch ein Highlight des Zürich-Aufenthaltes war der Workshop bei Lindt und Sprüngli.
Im Eingangsbereich der Fabrikanlage wurden
wir alle von Chocolatiers empfangen und in
einen separaten Raum gebracht. In kleineren
Gruppen konnten wir unsere eigenen Schokolade-Bären kreieren und eigene Pralinen herstellen. Selbstverständlich und zur Freude von al-
len durften wir unsere Kreationen nach Hause
nehmen und mit unseren Familien teilen.
Die beiden dreiwöchigen Begegnungen gehören definitiv zu den Höhepunkten der bisherigen Schulzeit der Klasse W4i, und viele von uns
werden versuchen, den Kontakt mit unseren
amerikanischen Freunden aufrechtzuerhalten,
denn eine solche Chance bekommt man kaum
zweimal im Leben.
Kiew–Odessa, 22. April bis 1. Mai 2013
Alexander Ionov, Thomas Schmidt
Im Frühling setzten 16 Russischschülerinnen
und -schüler aus sieben Klassen der Kantonsschule Enge mit ihren beiden Lehrern Fuss auf
«kleinrussischen» Boden. Nachdem die Reisen
bisher ins Zentrum Russlands geführt hatten
(2000:Moskau – Nowgorod – St. Petersburg,
2003:St. Petersburg – Moskau, 2005:Moskau,
2008: Moskau – Iwanowo – St. Petersburg,
2010: Moskau – Tula – Jasnaja Poljana), fuhren wir diesmal also in die Ukraine. Kiew
lockte mit seinen Höhlenklosteranlagen,
dem Dnjepr, dem Mutter-Heimat-Denkmal,
der berühmten Oper, Odessa mit seinen Katakomben, der Potemkinschen Treppe, dem
Schwarzen Meer …
Die Kiewer Rus gilt als die Wiege Russlands,
Kiew als wichtige Säule des russländischen
und des russisch-orthodoxen Selbstverständnisses («Mutter aller russischen Städte», «Jerusalem des Ostens»). Noch immer leiden die
Russen an Amputationsschäden, seitdem die
Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion im
Jahre 1991 ein selbständiger Staat wurde. Etwa
die Hälfte der Kiewer Bevölkerung spricht
Russisch, die andere Hälfte Ukrainisch, viele
beherrschen beide Idiome. Die UkrainischOrthodoxe Kirche ist in der Ukraine die histo-
risch bedeutsamste östlich-orthodoxe Kirche.
Um den Anspruch, als solche zu gelten, streiten gegenwärtig drei Kirchen. Als zweifelsfrei
kanonisch gilt in den Augen der anderen orthodoxen Kirchen zurzeit nur die UkrainischOrthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats.
Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991
spaltete sich ein Teil des ukrainischen Klerus
von der Moskauer Führung ab und verlegte sein Zentrum nach Kiew. Seitdem besteht
die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer
Patriarchats unter Führung des Metropoliten
bzw. Patriarchen Filaret. Beide Kirchen sind
untereinander zerstritten und spiegeln den
innerukrainischen Konflikt – Hinwendung zu
Russland im Osten, Abwendung von Russland
im ukrainischen Westen.
Nikolai Gogol (1809–1852) gilt als bedeutender Wegbereiter für die russische Literatur des
19. Jahrhunderts, obwohl er ukrainischer und
somit «kleinrussischer» Herkunft war. Aber er
schrieb in russischer Sprache. Taras Schewt­
schenko (1814–1861) – als Sohn ukrainischer
Leibeigener geboren –, dessen Denkmäler in
jeder Stadt der Westukraine prominent platziert sind, verfasste seine Werke auf Ukrainisch und verkörpert den ukrainischen Nationaldichter schlechthin.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Reise in die Ukraine
25
Jahresbericht 2012/2013
26
In Odessa wird im Gegensatz zu Kiew traditionell fast nur Russisch gesprochen, auch
wenn der öffentliche Raum überall ukrainisch beschriftet ist. In früheren Zeiten und
bis heute lebten und leben hier neben Russen
und Ukrainern Juden, Bulgaren, Rumänen
(Moldauer), Weissrussen, Griechen, Albaner,
Armenier, Georgier, Tataren, Gagausen, Araber und Türken.
Die Schüler bereiteten vor der Reise eine
Reihe von Arbeiten vor, die sie einander unterwegs präsentierten. Die Themen: «Kiewer
Rus, Sprachensituation (Ukrainisch vs. Russisch)», «Orthodoxe Kirche in der Ukraine
(Geschichte, Liturgie, Ikonostase)», «Kosakentum, West- vs. Ost-Ukraine», «Orange
Revolution von 2004», «Julia Timoschenko,
Potemkinsche Treppe (u.a. bei Sergei Eisenstein: Panzerkreuzer Potemkin)», «Michail
Bulgakow», «Odessa und «seine» Literaten
(u.a. Puschkin, Gogol, Tschechow, Bunin,
Isaak Babel)», «Opernhaus (Architektenbüro
Fellner & Helmer, Wien)», «Ukrainische Küche (Priwos Markt)».
27
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Jahresbericht 2012/2013
28
Projektwoche Elba
Fetovaia, 28.9. – 4.10.2013
Aus dem Tagebuch der Schüler
Sonntag, 29.9.2013
Um 09.00 Uhr begann der Kurs. Wir waren noch
ein bisschen müde von der Anreise, die tags zuvor dreizehn Stunden in Anspruch genommen
hatte. Zuerst wurden die Teams einander vorgestellt, und anschliessend hörten wir einen Vortrag über die Entstehung des Mittelmeers und
dessen biologische Grundzüge. Vieles kam uns
bekannt vor, doch fanden sich auch komplett
neue, zum Teil verwunderliche Aspekte im Verlauf der Präsentation. Gleich nach dem TheorieInput konnten wir uns in einem Speeddating mit
verschiedenen, häufig im Mittelmeer auftretenden Lebewesen vertraut machen. In Schalen
unter hochauflösenden Binokularen betrachteten wir bekannte, aber auch völlig neue Tierarten aus dem Mittelmeer. Danach stand wegen
ungünstiger Wetterverhältnisse ein Besuch im
Aquarium an. Dieser war sehr interessant, nicht
zuletzt, weil der Leiter des Teams uns höchstpersönlich auf dem Rundgang begleitete und
seine Leidenschaft auf uns zu übertragen verstand. Viele Fische schwebten majestätisch an
uns vorbei, Krebse flüchteten unter Steine. Die
Langusten in ihrem Aquarium schienen uns mit
ihren Fühlern ein freundliches Willkommen
zu signalisieren. Die Moränen hingegen waren
unserem Besuch eher weniger gut gesinnt und
sperrten ihre zunächst zahnlos scheinenden
Mäuler furchteinflössend in unsere Richtung
auf. Zum Schluss des Besuches erwartete uns
ein Highlight: Die Fütterung der Fische, wie sie
jeden zweiten Tag stattfindet. Anschliessend
machten wir uns auf den Heimweg. Die Ersten,
die an diesem Tag ihre Kochkünste unter Beweis stellen mussten, waren die beiden Herren
im Team. Remi und Alex gingen in die Küche
und bereiteten das Abendessen zu.
schliesslich zum höchsten Punkt unserer Wanderung (639 M. ü. Meer), wo sich eine Kapelle
aus dem 12. Jh. befindet. Leider behinderte Nebel die Aussicht. Auf der Rückreise gingen wir
im Dorf Glace essen. Im Ganzen sind wir vier Kilometer gegangen, haben pro Person etwa 450
Kalorien verbrannt und 265 Höhenmeter hinter
uns gebracht. Um Viertel nach zwölf stiegen wir
in den Bus ein, der uns zurückbrachte. Den Rest
des Tages hatten wir frei. Wir verbrachten unsere Zeit in unserer Unterkunft und am Strand.
Montag, 30.9.2013
Am Morgen früh, um 08.05 Uhr begann unser
Ausflug. Wenige Meter von unserer Unterkunft
entfernt, trafen wir uns an der Bushaltestelle.
Zu dieser Zeit war das Wetter schön und der
Himmel blau. Mit dem Bus fuhren wir nach
Marciana. Dabei durquerten wir die Ortschaften Pomonte, Chiessi, Colle d’Orano, Patresi
und La Zanca. Als wir nach vierzig Minuten im
Bergdorf ankamen, marschierten wir als Erstes durch dessen malerische Gässchen, um uns
kurz darauf über Geschichte und die geografische Lage des Dorfes schlau zu machen. Die
Wanderung, während der wir uns auch mit Napoleons Aufenthalt auf Elba und seiner Affäre
mit einer polnischen Frau befassten, führte uns
zu einer Gesteinsformation aus Granit, die wie
ein Adler aussieht. Wir besprachen die Pflanzen und Steine, die wir sahen, und gelangten
Dienstag, 1.10.2013
Um neun Uhr versammelten wir uns für den
Theoriekurs. Unsere Leiterin Kristina gab uns
eine kleine Einführung in die Unterwasserwelt.
Sie zeigte uns Tierarten, die wir am Nachmittag
beim Schnorcheln möglicherweise antreffen
würden, und erklärte uns deren Lebensweise
und Lebensart. Sie machte uns darauf aufmerksam, dass wir besonders auf den Grund achten
sollten, da sich viele Tiere dort tarnten. Von
zwölf bis zwei Uhr hatten wir Mittagspause. Danach zogen wir gemütlich unsere Badesachen
an und machten uns auf den Weg zur Basis. Dort
wurden wir in die Technik des Schnorchelns
eingeführt, fassten Tauchschuhe und Neoprenanzug und zogen die Ausrüstung an. Als wir den
Strand entlanggingen, wurden wir von allen
bestaunt. Wir stiegen ins Wasser und befestig-
29
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Jahresbericht 2012/2013
30
ten die Flossen an unseren Füssen. Nun konnten
wir beginnen. Unser Leiter Julian nahm die erste Boje und schwamm voraus, und die Leiterin
Kristina machte das Schlusslicht. Wir schnorchelten etwa eine Stunde und sahen dabei viele Fische und Quallen. Danach zogen wir uns
um, wuschen die Tauchausrüstung und durften
nach Hause gehen. Das Schnorcheln war sehr
anstrengend, aber es hatte sich gelohnt!
Mittwoch, 2.10.2013
Am Mittwoch ein Highlight – das Erkunden
eines alten Schiffs stand auf dem Programm.
Dieses war unmittelbar vor der Küste Elbas auf
Grund gelaufen und diente seither an dieser
Stelle vielen Meeresbewohnern als Habitat. Wir
tauchten entlang der Ankerleine ab und fanden
so zum besagten alten Schiff. Ein imposantes,
von der Natur ganz in seine Gewalt genommenes Gebilde, überwachsen mit Algen und
Pilzen, bevölkert von Fischen und Seesternen,
präsentierte sich uns. Grimmig bäumte sich
die Seitenwand des Schiffbugs vor uns auf und
verlor sich dann in einem imposanten Trümmerhaufen am Felsblock, auf den es vor Jahren
aufgelaufen war. Treppen und Geländer waren
genauso zu erkennen wie Rohre und Fenster.
Die Artenvielfalt war erstaunlich, und wir beobachteten Vertreter beinahe aller im Meer lebenden Tierklassen, die wir im Unterricht schon
einmal besprochen hatten.
Dann galt es, den zauberischen Platz zu verlassen. Nach einem vorgegebenen Sicherheitsstopp auf fünf Metern unter der Oberfläche,
bei dem uns eine Spiegeleiqualle zum Abschied
beiwohnte, tauchten wir wieder aus dieser so
anderen Welt auf.
Auf der Basis zurück, wuschen wir alle unsere
Instrumente mit Süsswasser aus und hängten
sie zum Trocknen an Kleiderbügel. In unserer
Unterkunft angekommen, konnten wir es nicht
mehr erwarten, die gemachten Fotos und Filmaufnahmen auf den Computer zu überspielen
und die Erfahrungen während einer Heimkinovorstellung weiterzugeben.
Freitag, 4.10.2013
Nachdem wir uns am Vortag mit dem Plankton,
den kleinsten Lebewesen im Meer befasst hatten, hiess es am Freitag Abschied nehmen. Die
Rückreise begann um 06.20 Uhr von Fetovaia
und dauerte ein bisschen weniger lang als auf
dem Hinweg, da wir über Florenz und nicht der
Küste entlang fuhren. Nach einer tollen Woche
in Fetovaia haben wir Schüler viel mitgenommen, sowohl in fachlicher als auch sozialer
Hinsicht: Wir wissen nun einiges mehr über die
Meeresbiologie und sind selbständiger, teamfähiger und verantwortungsbewusster geworden.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Projektunterricht Schweiz – China
Reto Moor (Geografie),
Lita Hubatka (Französisch)
«China – die aufstrebende Weltmacht». Fast
täglich sind wir mit Schlagzeilen wie dieser
konfrontiert. Berichte über Wirtschaftswachstum, Menschenrechtsverletzungen oder Territorialkonflikte mit den Nachbarn dominieren
unsere Wahrnehmung des Reichs der Mitte. Die
Idee des Projektunterrichts «Schweiz – China»
war, hinter die Kulissen zu schauen, indem wir
uns die Frage stellten, inwiefern China und die
Schweiz miteinander verbunden sind. Dabei
wollten wir zu einem tieferen Verständnis für
offensichtliche und weniger offensichtliche
Berührungspunkte der beiden Länder und Kulturen gelangen. Ziel war es, in Gruppen diese
Berührungspunkte in den Themenbereichen
«Medizin/Gesundheit, Bildung, Business und
Kultur» zu finden und zu analysieren.
Der Start des Projekts erfolgte vor den Sommerferien während eines Mittagessens. Dabei ging
es darum, dass sich die Gruppe ein erstes Mal
treffen konnte, einen Überblick über das kommende Semester erhielt und eine Sommerlektüre über China vereinbart wurde.
In den Wochen zwischen den Sommerferien und
dem Aufenthalt in China wurde die Gruppe mit
den Inhalten und dem Reiseziel vertraut gemacht
(Land und Leute, Geschichte, Stadtentwicklung,
u.ä.). Zudem erhielt sie eine spannende Einführung in die chinesische Sprache von der Chinesisch-Lehrerin der KEN, Frau Li Schärer.
Während der Sternwoche und der Herbstferien
verbrachten wir 14 Tage in Shanghai und Bei-
31
jing, um einen möglichst konkreten Eindruck
dieser für die Schweiz und Europa wichtigen
Städte Chinas zu erhalten. Unser Programm
hatte zum Ziel, im Unterricht behandelte Themen zu visualisieren und erlebbar zu machen
und den Blick für die gewählten Themenbereiche zu schärfen.
Nach der Chinareise ging es als Erstes darum,
das Erlebte und die Eindrücke einzuordnen, zu
reflektieren und mit den gewählten Themenbereichen zu verknüpfen. Die vorgängig umrissene Fragestellung gewann durch den Kontakt
mit unterschiedlichen Personen in Shanghai
und Beijing und den dort erlebten Realitäten an
Tiefgang und Struktur.
Aktuell befassen sich vier Gruppen damit, Verknüpfungen und Gegensätze zwischen Schweizer und chinesischer Kultur aufzudecken.
Schnell wurde klar, dass unter «Kultur» ein
hochkomplexes Gebilde zu verstehen ist, das
nicht innerhalb politischer Grenzen verläuft
und weder während einer zweiwöchigen Reise
noch eines halbjährigen Projektunterrichts in
seiner Ganzheit erlebt, erfasst und analysiert
werden kann. Die Schüler/innen stehen deshalb vor der herausfordernden Aufgabe, sich
auf einen Aspekt zu konzentrieren und mit der
Analyse und Reflexion von subjektiven Wahrnehmungen einen Zugang zu einem grossen
Ganzen zu finden. Die Ethnologie bietet hierfür
einen wissenschaftlichen und methodischen
Hintergrund.
Die Erlebnisberichte der Schülerinnen und Schüler können unter www.kenchina.blogspot.ch gelesen werden. Im Folgenden hält eine Schülerin
des Kurses ihre Eindrücke fest.
Jahresbericht 2012/2013
32
Reisebericht von Shirin Kurmann (W3c)
China, das Reich der Mitte. Anlässlich des
Projekt­
unterrichts unternahm unsere Gruppe
eine Reise in dieses für uns noch sehr unbekannte Land. Sie begann an einem Donnerstagmorgen und dauerte genau 14 Tage. Viele kulturelle
Höhepunkte standen auf dem Programm. Wir
besichtigten die Verbotene Stadt und die Grosse
Mauer, bewunderten die Skyline von Shanghai
und besuchten das Schweizer Konsulat in Peking und eine Aerobic-Stunde bei einem schwedischen Jungunternehmer. Auch Stefan trafen
wir. Er ist ein Deutscher, der mit Frau und Kindern nach Beijing zog und nun in einem Unternehmen arbeitet, das unter anderem auch
die altbekannten Tempo-Produkte herstellt.
Unsere Reise begann früh am Morgen am Zürcher
Flughafen. Nach einem ca. dreizehnstündigen Flug
erreichten wir Shanghai, wo schon die erste Überraschung auf uns wartete. Unser Bus, den wir bei
unserem Hostel angefordert hatten, war nicht am
Flughafen. Als wir im Hostel nachfragten, sagten
sie, dass nie ein Bus bestellt worden sei. Schnell erstellten wir einen neuen Plan, und es gelang uns,
das Hostel ohne weitere Zwischenfälle zu erreichen.
Nun hiess es, die Stadt zu erkunden.
Nach ein paar Tagen in Shanghai hatten wir viele Eindrücke gesammelt und Dinge gesehen, von
denen wir bis zu diesem Zeitpunkt nur gehört
hatten. Es war für uns zum Beispiel unglaublich
festzustellen, wie viele Chinesen es gibt! All diese
Menschen müssen auf engstem Raum Platz haben. Deshalb steht Hochhaus an Hochhaus eng
aneinander. Auch finden sich die grössten Bruchbuden neben modernsten Gebäuden. Die U-Bahn
war meistens so voll, dass sich unsere Gruppe
manchmal auf verschiedene Züge verteilen musste, damit alle ans Ziel kamen.
Am meisten beeindruckte uns das Treffen mit chinesischen Schülern. Am Montag gingen wir mit
ihnen in kleineren Gruppen auf eine Stadttour. Bei
dieser Gelegenheit lernten wir die Schüler kennen
und wurden auch kulinarisch überrascht. Neben
normalem Fried Rice mussten wir Tintenfischbällchen und andere chinesische Spezialitäten probieren. Weil unter Chinesen ein Ich-mag-das-Nicht
unhöflich ist, hiess es: Augen zu und durch!
Am Tag darauf besuchten wir zuerst einen Kindergarten, eine Primarschule und dann einige Unterrichtseinheiten. Es war sehr interessant zu beobachten, wie deren Schulalltag abläuft. Normalerweise
wird nicht so sehr gerempelt und vorgedrängelt.
Auch das unsäglich widerliche Spucken, das wir in
Peking alle fünf Meter hörten, war uns in Shanghai
meistens erspart geblieben.
In Peking hatten wir einen Guide namens Riverman, kurz River, der uns die Kultur sehr nahe bringen konnte. Mit ihm besuchten wir unter anderem
den Sommerpalast. River war voller Wissen, keine
Frage blieb unbeantwortet. Somit wurde der Besuch im Sommerpalast zu einem sehr informativen
Ereignis, wie man es ohne kundige Begleitung nie
gehabt hätte. River kannte auch tolle Restaurants.
Grundsätzlich war das Essen köstlich, nur an das
chinesische Frühstück konnten wir uns einfach
nicht gewöhnen. Am schlimmsten war das Porridge, das auch die Hardcore-Chinesischesser nicht
ganz hinunterbrachten.
Das Highlight in Peking war natürlich die Grosse
Mauer, die ein Pflichtbesuch für jeden Touristen
in China ist. Das gewaltige Monument erstreckt
sich über mehrere tausend Kilometer. Auch
wenn wir nur einen kleinen Teil dieses Weltwunders sahen, waren wir überwältigt.
In China wurden all unsere Sinne fast 24 Stunden am Tag beansprucht. Die vielen visuellen
wie auch auditiven Eindrücke waren sehr speziell. Am ungewöhnlichsten empfanden wir
jedoch den Geruch, mit dem wir uns auch nach
zwei Wochen noch nicht anfreunden konnten.
Der Duft der gebratenen Fleischwaren, die man
an jeder Ecke erhielt, vermischte sich mit der stickigen Luft aus den Abwasserkanälen.
Irgendwann aber vermissten wir alle unser kleines Zürich und freuten uns sehr auf die Heimreise. Und wie alle sehen können, sind wir gesund
und munter wieder in der schönen Schweiz angekommen. Doch einen Teil von uns haben wir
für immer in China gelassen.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
wird morgens mit der ganzen Schule im Freien ein
Morgenturnen veranstaltet. Dieses fiel während
unseres Besuchs leider aus, weil ein Taifun über die
Stadt hinwegzog. Sonst nimmt sich ihr Alltag ähnlich aus wie der unsrige. Morgens hat man Schule,
am Mittag wird in der Mensa gegessen, und am
Nachmittag geht die Schule weiter.
Nach einer Woche in Shanghai reisten wir mit dem
Zug nach Peking. Diese beiden Städte befinden sich
zwar im gleichen Land, unterscheiden sich aber in
so vielen Dingen, wie Zürich und Rom es tun. Peking hat bis jetzt noch keine effiziente Lösung für
das Verkehrsproblem. Für Strecken, die zu Fuss
zehn Minuten gedauert hätten, brauchten wir
mit dem Car eine halbe Stunde! Auch die Art der
Menschen ist eine völlig andere. Die Chinesen in
Shanghai haben sich viel mehr dem europäischen
Standard angenähert als diejenigen in Peking. Es
33
Bild: Samuel Schütz
Jahresbericht 2012/2013
Staatskundewoche 3. – 7. Dezember 2012
34
Christa Miloradovic-Weber
(Deutsch, Geschichte)
Der bewährte Mix aus Vermittlung von Hintergrundwissen, selbstständigem Readerstudium
(Gruppenarbeit) und Gesprächsrunden bzw.
Podiumsveranstaltungen mit Experten (Plenum
Aula) sowie einem Besuch im Berner Bundeshaus sorgte auch dieses Jahr wieder für eine
abwechslungsreiche und interaktive Woche.
Die Themen waren dem aktuellen Politdiskurs
entnommen: Migration, Asylgesetzgebung, EU
und Eurokrise, Schweiz und EU. Acht Historiker/innen und ein Chefredaktor, der den Reader aktualisierte, waren rund um die Uhr für
zehn Maturaklassen zuständig; sie motivierten,
informierten, analysierten und zeigten Interdependenzen auf.
Dass sie dabei meistens den Erwartungen der
Maturanden entsprachen, zeigen folgende Feed­
back-­Zitate:
■■
Aufschlussreiches Podium am Montag,
verschiedene Positionen und interessante Fragen.
■■
■■
■■
■■
Positiv war auch der lebendige
Eindruck schweizerischer Politik
im Bundeshaus resp. Nationalratssaal.
Es ist bemerkenswert, dass die Versammlungen öffentlich sind grosse
Transparenz.
Im Bundeshaus geht es genauso zu,
wie im Fernsehen dargestellt.
Das Bundeshaus ist sehr imposant:
seine Lage, seine Architektur.
In Bezug auf die Situation im Nationalratssaal
hatten einige Schüler/innen mehr Konzentration erwartet:
■■
■■
Fast alle Ratsmitglieder waren anders
beschäftigt. Sie lasen Zeitung, diskutierten oder waren auf ihren Laptop
fokussiert.
Ich war erstaunt, wie wenig die Leute
aufpassten und wie viele fehlten.
Diese und ähnliche Eindrücke wurden vom Film
Mais im Bundeshaus, der uns die nicht öffentliche Kommissionsarbeit näherbrachte, und von
der direkten Begegnung mit Nationalräten und
-rätinnen in einem Kommissionszimmer relativiert. Der Film korrespondierte perfekt mit der
Tatsache, dass die neue Nationalratspräsidentin
Maja Graf heisst. Zufällig war sie auch die Hauptperson des Films. Sie leitet ab sofort die Debatten
im Nationalratssaal.
Die Mitglieder des Nationalrates, die unzählige Fragen beantworteten und von ihrem politischen Werdegang erzählten, kamen bei den
Schüler/innen übrigens durchwegs gut an.
Längsschnitte waren auch in der EU-Debatte
gefragt und in der Analyse der Eurokrise, die
vom stellvertretenden Chefredaktor Finanz und
Wirtschaft, Markus Diem, profund und auch für
Laien verständlich erläutert wurde.
Wer in dieser Woche offen war, bereits Gehörtes
zu vertiefen und zu hinterfragen, wer sich mitreissen liess von neuen Eindrücken und interessanten Einblicken, hat sowohl fachlich als auch
als Staats- und Weltbürger viele Lücken schliessen können, ist damit auf einem neuen Niveau
seines Urteilsvermögens angelangt. Und das gilt
nicht nur für die Schülerschaft.
Golzar Piranfar (N4b)
Projektwochen gehören zum modernen
Unterricht, daher sind sie längst keine Mangelware mehr im Programm der KEN. Eine
solche wurde vom 3.–7. Dezember 2012
durchgeführt – die Rede ist von der Staatskundewoche, die jährlich stattfindet und dafür konzipiert ist, die 4.-Klässler intensiv mit
aktuellen politischen Themen zu konfrontieren. Die Schüler/innen vertiefen sich dabei
entweder im Klassenverband, in Gruppen
oder individuell in das Thema der Woche und
bekommen auch Besuch von ausserhalb: von
Politikern, Diplomaten, Staatssekretären und
anderen Experten.
Die Inhalte der Staatskundewoche 2012 waren nicht nur die Eurokrise und deren Bezug zur Schweiz, sondern unter anderem
auch das Asylgesetz und dessen Vor- und
Nachteile. Während fünf Tage konnten wir
uns eingehend mit der Thematik befassen,
und allfällige Anlaufschwierigkeiten seitens
meiner Mitschüler waren dank der bald aufkommenden Diskussionen schnell verflogen.
Schon zu Beginn der Woche wurden Fragen
zusammengestellt, die man dann im Rahmen
einer Podiumsdiskussion über die Asylthematik Politikern, Beamten und Sozialarbeitern stellen konnte. Die Eurokrise wurde uns
von Markus Diem, dem stellvertretenden
Chefredaktor der Finanz und Wirtschaft,
erklärt und während eines Streitgesprächs
zwischen dem SVP-Nationalrat Hans Kaufmann (ZH) und Ex-Staatssekretär Franz von
Däniken ausdiskutiert, wobei Schüler im Publikum aktiv Fragen stellen durften. Nicht
selten kam es während Diskussionen zu brisantem Klingenkreuzen zwischen Schülern
und Politikern, doch auch zwischen den Eingeladenen selber.
Alles in allem war die Staatskundewoche 2012
eine prägende Zeit. Man hat viel erfahren,
viel geredet, viel debattiert und ist am letzten
Tag der Veranstaltung bestimmt sensibilisierter und aufmerksamer als zuvor ins wohlverdiente Wochenende entlassen worden.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Politische Sensibilisierung
an der KEN
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Jahresbericht 2012/2013
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Irish Way of Life:
Arbeitswoche der Klasse N4d in Dublin
(Leitung: Seraina Lustgarten-Eggenberger, Sandra Droz-dit-Busset Sauvain)
Zacharie Ngamenie (N4d)
Nach einem ungefähr zweistündigen holprigen Flug landete unser Airbus gegen zehn Uhr
nachts endlich in Dublin. Voller Vorfreude auf
die kommende Woche marschierten wir durch
den weitläufigen, modernen Flughafen. An den
Wänden erschienen immer wieder Schilder mit
Ortsangaben oder Anweisungen in englischer
und gälischer Sprache. Gälisch ist neben dem
Englischen Amtssprache in Irland, die ebenfalls
an irischen Schulen unterrichtet, aber auf der
Strasse nicht so oft gesprochen wird. Diese vom
Keltischen abstammende Sprache hört sich völlig anders an und unterscheidet sich auch wegen
der zusätzlichen Lautzeichen im Schriftbild.
Kurz vor Mitternacht erreichten wir das Generator Youth Hostel in Smithfield, einem Stadtteil Dublins. Der Eindruck einer gemütlichen
Jugendherberge bestätigte sich beim Betreten:
Eine junge, moderne Einrichtung mit Ledersofas, einer Bar und farbigen Stühlen stach sofort
ins Auge. Im Untergeschoss fand sich ein weiterer Gemeinschaftsraum, wo man Billard spielen oder einfach nur abhängen konnte. Deutlich
spürbar war die internationale Atmosphäre.
Jugendliche aus aller Welt zählten hier zu den
Gästen, wenn auch deutsche Schüler in der
Überzahl waren. Obwohl wir die lange Reise
in den Knochen spürten und alle müde waren,
wollte niemand so richtig zu Bett gehen. Die
Aufregung war einfach zu gross.
Am Montag um halb neun mussten wir für das
Frühstück bereit sein. Eine Frau am Empfang
der Jugi verteilte Frühstückspakete. Ein solches
enthielt eine Mandarine, einen Orangensaft,
ein Brötchen, ein Gebäck mit Rosinen, Butter
und Konfitüre. Wir empfanden es als eine etwas
unkonventionelle Art, das Frühstück serviert
zu bekommen. Wer jedoch zwei Euro mehr investierte, durfte sich am Buffet mit reichlicher
Auswahl bedienen.
Am späten Vormittag konnte es nun endlich losgehen mit der Erkundung von Dublin, der Walking Tour, die von einigen Klassenkameraden
organisiert worden war. Ausgangspunkt war die
meist besuchte Attraktion Dublins, das Guinness
Storehouse, wo auch das berühmte dunkle Bier
gebraut wird. Weiter stand auf dem Programm:
die St.Patrick’s Cathedral, die im Jahre 1191 gebaut
worden war, und die Christ Church Cathedral. Wir
erfuhren, dass ein grosser Teil der Bevölkerung
zumindest auf dem Papier römisch-katholisch ist
und die Kathedralen einen wichtigen Stellenwert
in der irischen Geschichte haben. In der Temple
Bar, einem touristisch beliebten Stadtviertel, in
dem sich viele Pubs und Läden befinden, endete
unser Rundgang schliesslich.
Am Dienstag hatten wir die Möglichkeit, aus
der Stadt herauszukommen und nach Bray
zu fahren. Bray ist gut zwanzig Kilometer von
Dublin entfernt. Das Wetter beglückte uns mit
einem für Irland untypisch blauen Himmel, und
wir genossen es, in einer fast menschenleeren
Ortschaft anzukommen, der Küste entlangzugehen und in Gedanken versunken zum Meer
hinauszublicken.
Das Highlight des Aufenthalts war ohne Zweifel
der allabendliche Besuch eines Pubs im Temple
Bar-Viertel. Die Pubs sind das zweite Zuhause
der Iren. Hier treffen sie sich, um über ihren
Tag zu reden, zu lachen und Guinness zu trinken, und das oft bei Live-Musik von irischen
Musikern. Das Motto heisst: tanzen, lachen
und trinken. In dieser ausgelassenen Stimmung
geschieht es nicht selten, dass einen die sehr
freundlichen Menschen ansprechen oder einem
ein Getränk spendieren.
Am Mittwoch stand ein Rundgang durch das Trinity College an. Es gilt als Irlands beste Hochschule. Daher ist es auch nicht einfach, einen Studienplatz zu finden. Eine sehr freundliche Studentin,
gekleidet in einen schwarzen Umhang, führte
uns durch die Universität. Wir erfuhren, dass sehr
viele berühmte Menschen am Trinity College studiert hatten. Unter anderem grosse Schriftsteller
wie Samuel Beckett, Oscar Wilde oder Bram Stoker. Heute sind etwa 17‘000 Studenten an dieser
Bildungseinrichtung immatrikuliert. Wir waren
beeindruckt vom weitläufigen Campus und der
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Bilder: Zacharie Ngamenie N4d
Architektur der Studiengebäude. Natürlich besuchten wir auch die alte Bibliothek, in der Tausende von Büchern aufbewahrt werden, darunter
auch Irlands wohl wichtigstes Werk: The Book of
Kells. Es ist dies eine lateinische Bibel, die aus vier
Evangelien des Neuen Testaments und weiteren
religiösen Schriften besteht.
Am Donnerstagabend besuchten wir das Abbey
Theatre, um eine Adaption von The Picture of
Dorian Gray (Oscar Wilde) zu sehen. Wir wurden Zeugen von einem talentiert inszenierten
und gespielten Stück, das wir zuvor in der Klasse behandelt hatten, und fanden, dass sich der
Besuch sehr gelohnt hatte.
Am Freitag standen wir schliesslich wieder auf
Schweizer Boden. Um einiges an Erfahrung und
Wissen reicher. Zum Beispiel, dass Dublin nicht
umsonst von der UNESCO zur Stadt der Literatur gewählt worden war. Oder dass von diesem
Ort Schriftsteller kommen, welche die Literaturwelt revolutioniert haben. Oder dass Kartoffeln zur täglichen Nahrung der Iren gehören
und das Nationalgericht, das «Irish Stew», aus
Kartoffelpüree, Lammfleisch, Karotten und
Kräutern besteht.
Die Arbeitswoche in Dublin war definitiv ein
grosser Erfolg. Obwohl wir nur sechs Tage dort
waren, lernten wir unglaublich viel über die irische Kultur und durften ein Stück «Irish Way of
Life» erleben.
37
38
Jahresbericht 2012/2013
After having read a book in class I asked my first year students to choose a book they were interested in and to write
about it as part of a project. Everybody had to choose a different book and we ended up with a large variety of novels,
from science-fiction to vampire stories, war reports, children’s stories and classics. The students read and analyzed their
novels and wrote about different aspects, such as the beginning of the book, the characters or the tension, and finished
by writing a review of the book. Here is a selection of the novels they chose and the reviews they wrote.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Individual Reading Project A1a and N1d
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Rahel Sieber (Englisch)
The Hunger Games
by Suzanne Collins
von Chiara Carrel (N1d)
The book The Hunger Games is
about a girl called Katniss and
a boy called Peeta. They grow
up in the same district. Katniss
lives with her mother and her younger sister
Prim and Peeta is a baker’s son. Every year the
authorities organize «hunger games» and this
year Katniss and Peeta find themselves in an
arena where they have to fight hard to survive.
They encounter many adventures before and
also during the games.
I would definitely recommend this book to
those who like fantasy and action stories. There
is also romance in it and so the novel is much
more romantic than other books like this. When
I was reading it, I could feel the emotions of all
characters and I could imagine how they cope
with their fear. It’s such a catchy story that you
can’t stop reading anymore. You won’t regret
your choice at all.
The No.1 Ladies’
Detective Agency by
Alexander McCall Smith
von Doriana Sabbatini (N1d)
In the novel The No.1 Ladies’ Detective Agency a lady detective
solves many different cases.
For example, Madam Ramotswe has to follow a
strange person, find a missing boy or bring back
a stolen car to its owner. Madam Ramotswe is
very brave and likeable, but she lives alone. The
story takes place in Botswana in Africa. The scenic landscape is described in many details and
the book lets you dream about Africa.
I would recommend this book to someone who
likes detective stories because it is exciting how
the main character solves the cases and how African life works.
The Awakening
by L.J. Smith
von Flavia Rosenau (A1a)
My book is about the love story of Elena and Stefan. She is a
normal girl and lives in a small
town. Stefan comes from Italy,
where he was born many years ago, and is a
vampire. They get to know each other, she finds
out his secret and finally they fall in love.
But during this time some people are killed in
town. At first everyone believes it was Stefan
and even he thinks he could be the perpetrator
because he has strange blackouts. In truth the
murderer is Damon, Stefan’s brother. He also
wants to kill Stefan to be with Elena himself.
The book is thrilling and I liked it very much. The
whole story is very sinister. There are many interesting, but unfortunately no funny parts in it.
This book is a good read for people who are into
fantasy and mystery. Because I think boys don’t
really like romances, I recommend it to girls,
who will probably enjoy it.
The Fault in our Stars
by John Green
von Linda Kleiner (N1d)
John Green’s The Fault in our
Stars is about Hazel suffering
form cancer, who meets Augustus Waters at the Support Group. They become
friends and later lovers. Together they fly to
Amsterdam to meet the author of Hazel’s favourite book. But fate isn’t in their favour.
I would recommend the book because I really
like the mix of drama, romance and comedy. If
you read the book, you’ll cry, but a few pages later you’ll laugh. I give the book a five star rating.
I think it depends on your own attitude to cancer if you take a liking to the book.
Jahresbericht 2012/2013
40
Daten durch die Luft –
neues WLAN
Franck Huber (A2a)
Wie die meisten fleissigen Internetnutzer unterdessen wohl realisiert haben, gibt es eine
neue Wireless-Einrichtung an der Schule. Die
Verbindung zum Internet ist zwar nicht leistungsfähiger, aber der Anmeldeprozess viel
einfacher geworden. Denn zuvor hatte man
sich täglich mehrmals neu einloggen müssen,
was die Benutzung stark erschwert hatte, vor
allem, wenn sich in Stosszeiten wie zum Beispiel am Mittag oder in der grossen Pause alle
gleichzeitig hatten anmelden wollen.
Von nun an gilt also: einmal angemeldet, für
den Rest des Jahres angemeldet. Denn geplant
ist, dass das Passwort jährlich gewechselt
wird.
Schüler/innen können sich im Dialogfenster
unter «KEN-Public» und Lehrer unter «KENLocal» anmelden. Im Gesamten hätten ca. 900
Schüler/innen die Möglichkeit, sich mit 3000
verschiedenen Geräten ans Netz anzuschliessen, das heisst, jeder könnte mit seinem Handy, Laptop und einem dritten Gerät zeitgleich
das Internet benutzen. Somit ist diese Lösung
ziemlich grosszügig.
In die Installation der Anlage wurden Fr.
35‘000.– investiert. Die Firma Haller Elektro
wurde beauftragt und richtete die Anlage an
der KEN ein. Die Verkabelung befindet sich
unsichtbar hinter den weissen Metallplatten
an der Decke. Organisiert wurde das neue
System von Marc Philip und Frau Brockhaus,
welche die Verantwortung für die Informatik
trägt.
Im Weiteren ist geplant, das Ausdrucken vom
Handy aus zu ermöglichen (bisher kann lediglich von den Schulcomputern aus gedruckt
werden). Diese Funktion ist noch nicht verfügbar, weil die Schulcomputer und die persönlichen Geräte der Schüler nicht dieselben
Netzwerke brauchen und Drucker nicht von
beiden angesteuert werden können. Das Ziel
ist deshalb, die beiden Netzwerke zusammenzulegen.
Noch eine kurze Bemerkung: Für uns Schüler
ist nichts gesperrt, wenn man allerdings von
einem Lehrer beim Herunterladen von etwas
Illegalem oder beim Verstoss gegen das Schulreglement erwischt wird, muss man mit einer
Sanktion rechnen: mit bis zu zwei Strafstunden und der Meldung des Fehlverhaltens an
die Schulleitung.
Also versucht es nicht, denn im Internet ist
man nicht allein …
Am Samstag, dem 2. November 2013, fand eine grosse Limmatputzete statt. Alle drei Jahre wird der Zürcher
Fluss von fleissigen Helferinnen und Helfern gereinigt. Gefunden wurde einiges.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Limmatputzete – KEN-Schüler/innen
engagieren sich für einen sauberen Fluss
41
Karim Zeller, Manuel Ledergerber (W2c)
Hunderte Flaschen und Dosen, Dutzende von
Fahrrädern und ein paar sehr kuriose Funde zogen
die Taucher am Samstagvormittag zwischen der
Rudolf-Brun-Brücke und dem Lettenkanal aus der
Limmat. Die beiden Grossanlässe, das Zürifäscht
und die Streetparade, haben ihre deutlichen Spuren in der Limmat hinterlassen. Über 170 Freiwillige halfen mit, unseren Fluss zu entrümpeln und
den Abfall zu separieren und zu entsorgen.
Die Limmat als Müllhalde
Die Bilanz zeigt, dass insgesamt mehrere Tonnen
Müll aus der Limmat geborgen wurden. Zwischen
den 51 gefundenen Fahrrädern sammelten sich
hunderte Dosen und Flaschen in den Mulden. Unter anderem fand man auch neun Einkaufswagen
von Grossverteilern, diverses Baumaterial, einen
Golfschläger sowie einen für Erstaunen sorgenden Zeitungskasten, und jemand versenkte in den
vergangenen drei Jahren sogar eine Autobatterie.
Aber gegen Mittag wurde der mit Abstand grösste Fund des Tages an die Oberfläche gebracht.
Es war eine Pump-Action, eine Schrotflinte mit
Repetierfunktion. Die Stadtpolizei Zürich prüft
zurzeit, ob die Waffe einem Delikt zugeordnet
werden kann. Insgesamt wurde etwas weniger
Müll aus der Limmat geborgen als vor drei Jahren. Wahrscheinlich hängt dies einerseits mit der
Bilder: UTD der Stadtpolizei Zürich (Unfalltechnischer Dienst)
Jahresbericht 2012/2013
Sensibilisierung und dem steigenden Umweltbewusstsein der Einwohner zusammen. Andererseits war die Sicht unter Wasser nicht ganz
so gut wie letztes Mal. Auf jeden Fall waren alle
Teilnehmer mit dem Resultat zufrieden.
H3b voll engagiert
42
Zu den rund 170 Freiwilligen gehörten auch
die Schüler/innen der Klasse H3b. Die 22 Jugendlichen schufteten auf den Weidlingen
als Bergungshelfer kräftig mit und nahmen
den Abfall, den die Taucher an die Oberfläche brachten, entgegen. Entstanden ist das
Projekt vor drei Jahren an der letzten Limmatputzete. Der damalige Prorektor Thomas
Limacher lernte an einem Elternabend einen
Taucher kennen, der die Idee äusserte, dass
die Kantonsschule Enge an der Säuberungsaktion teilnehmen könnte. Limacher hielt es
für eine tolle Idee, und die Aktion wurde ein
absoluter Erfolg, genauso wie drei Jahre später, also in diesem Jahr. Ziel dieser Aktion ist
es laut Limacher nicht nur, Müll aus der Limmat zu bergen, sondern auch präventiv den
Schülern zu zeigen, wie man mit dem Abfall
umgehen sollte. Am Ende der Aktion konnte
man den Kommentaren der Schülerinnen und
Schüler entnehmen, dass sie nach dieser stolzen Leistung zwar müde, dafür aber hochzufrieden waren.
Für den Stempel im Logbuch
doch immer bereit
Die mit Abstand wichtigste Leistung erbrachten
mit Sicherheit die Taucher. Sie erklärten sich
freiwillig dazu bereit, mit der gesamten Ausrüstung, die ca. 25 kg schwer ist, in die Frauenbadi
an der Limmat zu kommen und im 12 Grad kalten Wasser nach Müll zu suchen. Als wir einen
Taucher fragten, ob man den Samstag nicht
besser verbringen könne, war die Antwort:
«Die meisten hier sind so angefressen, die würden für den Stempel im Logbuch selbst bei Null
Grad kommen.›› Es sei zudem auch nicht alltäglich, mitten in der Stadt tauchen zu können.
Den gesamten Einsatz beschrieben die Taucher
als sehr streng, aber auch als lohnenswert und
erfreulich.
Bemerkenswerte Organisation
Ein solcher Grossanlass muss natürlich gut
durchdacht sein. Die Taucher wurden in drei
Staffeln eingeteilt und reinigten die Limmat
von unten (Lettenkanal) nach oben (RudolfBrun-Brücke), damit der aufgewirbelte Staub
den Tauchern nicht die Sicht nehmen würde.
Auch für die Sicherheit war stets gesorgt, und
die «Putzete» verlief ohne Zwischenfälle.
Am Schluss konnten alle sechs beteiligten Organisationen ein positives Fazit ziehen. Vieles
wurde aus der Limmat geborgen. «Es hat sich
auch dieses Mal gezeigt, dass diese Limmatputzete nötig ist, wenn man sieht, wie viel herausgefischt wurde», sagt Michael Wirz, Sprecher
der Stadtpolizei Zürich.
Es ist stets wieder erstaunlich, wie viel Müll
gedankenlos in der Limmat versenkt wird und
darauf wartet, von fleissigen Helfern geborgen zu werden.
Faszination Technik
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Technikwoche 2013
43
Bilder Technikwoche: Giorgio Zambrino
Legoroboter im Einsatz
Wissen Sie, was Roboter eigentlich sind und was sie alles können? Sind es nur Maschinen, die
programmierte Befehle ausführen oder sind sie auch lernfähig? Wir hatten die Gelegenheit,
dank IngCH einiges über die elektronischen Helfer zu erfahren.
Patricia Pinto und Victoria Bukovicky (N3a)
Wir betrachten ein Bild, auf dem sich ein Roboter von der Grösse eines Babys auf allen Vieren
präsentiert. «Roboter sind nicht nur Maschinen, die machen, was ihnen der Programmierer eingegeben hat, Roboter können auch dazu
lernen!» Dies die Worte von Herrn Pestalozzi,
der die Schüler/innen am Dienstagmorgen im
Hörsaal 012 in das Thema des Anlasses einführt. Er bezieht sie in die Diskussion mit ein,
indem er sie raten und mitreden lässt. Nach
einem zwanzigminütigen Theorieteil beginnt
die Praxis. Die Schüler/innen verteilen sich in
Zweiergruppen auf drei Zimmer, schieben Bänke zusammen und besorgen sich eine Kiste mit
Bauteilen. In jedem Raum herrscht ein anderes
Arbeitscredo. Während in jenem von Herrn Pestalozzi alles schön vordemonstriert wird, arbeiten die Schüler/innen bei Herrn Lüdi und Herrn
Carter selbständig mit Anleitungen.
Mindstorm – ein Roboter wird zum
Leben erweckt
IngCH ist ein Unternehmen mit knapp 27 Mitgliedern, die den Leuten die Bedeutung von
Technik im Alltag näherbringen wollen. Ihre
zentrale Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit für
die Bedeutung der Technik in Wirtschaft, Kultur
und Politik zu sensibilisieren und das Technik-
verständnis der Gesellschaft, insbesondere der
Jugend, zu fördern. Um diesen Zielen gerecht
zu werden, veranstalten sie verschiedene Technikwochen an Kantonsschulen. Herr Carter und
Herr Pestalozzi, die beiden externen Referenten, werden uns von IngCH während drei Tage
zur Verfügung gestellt. In diesen Tagen haben
sie es sich zur Aufgabe gemacht, mit Schülern
Roboter zusammenzubauen und zu programmieren, und zwar mit dem Roboter-Bausatz
der Marke Lego Mindstorm. Dieser enthält zwei
Elektromotoren, Sensoren und diverse LegoTeile. Die Fähigkeiten des zusammengesetzten
Roboters sind vielfältig. Er ist im Stande, sich
durch richtiges Programmieren vorwärts und
rückwärts zu bewegen und sich zu drehen. Auch
kann er zum Beispiel Helligkeit und Dunkelheit
unterscheiden und Klänge wahrnehmen.
Bilder: Patricia Pinto und Victoria Bukovick y (N3a)
Jahresbericht 2012/2013
44
IngCH an der Kantonsschule Enge
Anfangsschwierigkeiten und Vorliebe
für breite Schaufeln
Die erste Aufgabe besteht darin, den Roboter
zusammenzubauen. Während die Knabenteams sich damit aufhalten, ihre Roboter mit
einer möglichst breiten Schaufel auszurüsten,
sind die Mädchengruppen grösstenteils schon
beim Programmieren. Und das ist nicht unklug,
denn dies ist, wie sich bald zeigt, die grösste
Herausforderung. Zwar ist die erste Aufgabe noch nicht allzu kompliziert – der Roboter
muss lediglich geradeaus fahren, aber schon die
nächste ist eine Knacknuss: Der Roboter ist so
zu programmieren, dass er hell und dunkel unterscheiden kann. Dies ist eine Voraussetzung
dafür, dass er zum Beispiel vor einer Tischkante
hält und nicht hinunterfällt. Es wird viel rumgeprobt und experimentiert. Ein paar Pannen sind
unvermeidlich: Kisten und Roboter stürzen von
Tischen und Lego-Teile werden überall auf dem
Boden verstreut. Doch die Schüler/innen wirken konzentriert und behalten den Überblick,
auch wenn es ab und zu enttäuschte Gesichter
gibt, da die Aufgabe wirklich nicht einfach ist.
Am Ende die Battle
Alle Mühen sind auf ein Ziel ausgerichtet: die
Battle! In der Battle soll der Roboter möglichst
viele Legosteine aus einem viereckigen Feld
schieben. Dies kann schnell missraten, wenn
der Roboter den schwarzen Streifen, der das
Feld markiert, nicht erkennt und darüber hin-
Es ist später Nachmittag und der Anlass neigt
sich dem Ende zu. Die bevorstehende Battle
rückt näher und alle drücken aufs Gas. Sie überarbeiten ihr Programm nochmals, perfektionieren die Befehle des Roboters und bringen ihm
Neues bei. Alle geben sich ein letztes Mal grosse
Mühe und zeigen, was sie am Ende eines langen Tages noch draufhaben. Dies beeindruckt
Herrn Pestalozzi.
Als es zur Battle kommt, sind einige Roboter
noch nicht ganz einsatzfähig, doch alle freuen
sich auf den Spass. Sie packen ihren elektronischen Schützling und begeben sich zur Arena.
Nach langem Hin und Her, wer anfangen soll,
melden sich zwei Jungs freiwillig. Einer von ihnen platziert den Roboter an einer Stelle seiner
Wahl und auf ein Signal von Herrn Pestalozzi
drückt er den Startknopf. Anfangs schlägt sich
der Roboter gut, gibt dann aber nach kurzer
Zeit zur Überraschung von allen den Geist auf:
Die Schaufel bricht ab, und man sieht noch, wie
ein kleines Rad davonrollt. Alle lachen, und
auch Herr Pestalozzi ist amüsiert. Nachdem
sämtliche Gruppen stolz die Fähigkeiten ihres
Roboters gezeigt haben, geht der Anlass auch
schon bald zu Ende. Doch hohe Konzentration
ist zum Schluss noch gefragt, denn die Teile
sind noch zu zählen und zu kontrollieren, damit die Nächsten einen vollständigen Bausatz
vorfinden. Da die ganze Gruppe mitanpackt,
ist alles blitzschnell im Kasten am richtigen Ort
verstaut. Die gewonnenen Erkenntnisse, das Erlebnis und der Spass werden den Erstklässlern
und Erstklässlerinnen wohl lange in Erinnerung bleiben.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
ausfährt oder wenn er immer die gleiche Strecke zurücklegt und so keine Legos erwischt.
Gewinner ist, wer innerhalb von 90 Sekunden
am meisten Steine wegschaffen kann.
45
Auf der Exkursion ins aargauische Beznau erfahren wir, dass man bis heute das
Dreifache der Baukosten investiert hat, um die Sicherheit des ältesten noch
betriebenen Kernkraftwerks zu gewährleisten. Und vieles anderes mehr.
Bild: Bar tosch Pascal, Bit terli Silvan,
Trojer Marcelo Catherine (alle W3b)
Jahresbericht 2012/2013
Atomkraftwerk Beznau
46
Bartosch Pascal, Bitterli Silvan,
Trojer Marcelo Catherine (alle W3b)
Beide Lehrpersonen, Herr Brack und Frau SpähMüller, scheinen den Weg zum Zielort nicht so
genau zu kennen. Herr Brack geht trotzdem
tapfer voraus. Er wählt einen rutschigen, ungepflegten und steilen Waldpfad. Es ist Montag,
der 30. September, eine Gruppe Erstklässer hat
soeben die Bushaltestelle «Böttstein Schloss»
verlassen und ist auf dem Weg zum Kernkraftwerk Beznau, der abfallend in einen Wald hineinführt. Wir alle, d.h. auch wir Begleiter von
der Mediengruppe, sind ein bisschen verwundert, dass es keinen ausgebauten Zugang zum
AKW gibt. Herr Brack ist stets voraus, bald so
weit, dass wir ihn im Wald nicht mehr sehen.
Irgendwann ruft er uns durch die Bäume hindurch zu, dass wir zu ihm hinuntersteigen sollten, die Richtung stimme. Auf der Stelle kom-
men die ersten Reklamationen der Schüler, da
sie nicht das passende Schuhwerk tragen. Trotz
ihren Protesten bringen wir den kurzen Abstieg
hinter uns. Nun können wir das AKW sehen, es
befindet sich auf einer Insel in der Aare.
Das Kernkraftwerk vor uns ist das älteste der
Welt, das noch in Betrieb ist. Bis heute ist mehr
als das Dreifache der Baukosten in Reparaturen
und Revisionen investiert worden, damit die
Sicherheit des Energielieferanten gewährleistet
Sicherheitskontrolle light für die
KEN-Schüler/innen
Nachdem uns Monika Bianchi, die uns während
des Halbtags betreut, die Funktionsweise des
Kernkraftwerks im Besucherzimmer erklärt
hat, beginnt der Rundgang. Frau Bianchi teilt
uns in eine 10er- und in eine 21er-Gruppe auf.
Letztere muss ein Wachmann begleiten, weil
die Teilnehmerzahl von zehn überschritten
wird. Jeder Einzelne muss zuerst durch eine Sicherheitskontrolle und die ID oder den Pass vorweisen. Obwohl im Voraus ausdrücklich darauf
hingewiesen worden ist, haben nicht alle Schüler die erforderlichen Ausweise dabei, sondern
lediglich das Zonen-Abo der SBB. Der Wachmann drückt aber ausnahmsweise beide Augen
zu und schliesst die betreffenden Schüler nicht
vom Rundgang aus. Die Sprengstoffkontrolle
bleibt uns erspart. Der Wachmann scheint uns
zu vertrauen. Wir atmen auf.
Nun beginnt die Führung. Wir erhalten Headsets und Helme. Erstere sind nötig, dass wir im
Lärm der Maschinen unsere Leiterin verstehen,
letztere, dass uns der Himmel nicht auf den
Kopf fällt. Einzeln passieren wir eine Schleuse, niemand muss angetrieben werden, jeder
scheint gespannt zu sein, was ihn dahinter erwartet. Frau Bianchi führt uns in das Maschinenhaus des Kernkraftwerks, in einen hohen,
beigen Raum, in dem es extrem laut ist; wir
hätten kein Wort von Frau Bianchi verstanden,
wenn wir keine Kopfhörer getragen hätten. In
der nächsten halben Stunde zeigt sie uns die
Druckturbinen, den Generator und weitere für
den Betrieb wichtige Maschinen.
Das Grundprinzip der hier praktizierten Ener-
giegewinnung grob erklärt: Es werden Neutronen auf Atomkerne geschossen, so dass sich diese spalten. Bei dieser Spaltung wird viel Energie
freigesetzt, die schliesslich Wasserdampf erzeugt. Damit wird eine Turbine in Bewegung
gesetzt, die einen Generator für die Elektrizitätsgewinnung antreibt.
In einer solchen Turbine wird Wasser unter sehr
hohem Druck bei einer Temperatur von 300°
Celsius im flüssigen Zustand gehalten. Im Erdgeschoss des Maschinenhauses kühlt es wieder
stark ab, damit es erneut in den Kreislauf eintreten kann.
Ohne Ausbildung keine Verantwortung
Nach dem Lärm des Maschinenraums ist es
eine Wohltat für unsere Ohren, das ruhige Vorzimmer des Kommandoraums zu betreten. Aus
Sicherheitsgründen dürfen wir die Anlageoperateure und Pikettingenieure nur hinter einer
Glaswand bei der Arbeit beobachten. Zehn Minuten bleiben wir in dieser Ruhe und erfahren
das Wesentliche über den beruflichen Werdegang der Leute, die hier arbeiten. Erstaunt zeigen sich die Schüler vor allem über die lange
Ausbildung, die es braucht, damit man Schichtleiter im Kernkraftwerk Beznau werden kann:
Nach einem Studium dauert es sieben und nach
einer technischen Lehre zwölf Jahre, bis man
hier leitende Verantwortung übernehmen darf.
Ein Blick auf strahlenden Müll
Wir verlassen den Vorraum, steigen eine Treppe
hinunter und gelangen zu den Garderoben der
Angestellten, wo uns Frau Bianchi erklärt, wie
die Axpo die Strahlung misst, der die Arbeiter
ausgesetzt sind. Sie zeigt uns ein kleines Gerät,
das wie ein Pager aussieht. Dieses muss jeder
Arbeiter auf dem Areal auf sich tragen, so dass
er seine Belastung jederzeit ablesen kann. Die
Führung endet in einem kleinen Raum, in dem
drei kleinere Fenster eingebaut sind. Durch diese kann der Besucher einen Blick auf das Zwischenlager für leicht radioaktive Substanzen
werfen. Die Schüler sind fasziniert und drängeln sich vor einem 40 cm dicken Sicherheitsglas, um sich ein Bild davon zu machen.
Wir befragen die Erstklässler über ihre Eindrücke dieses Nachmittages im Kernkraftwerk Beznau der Axpo Holding AG. Der Anlass sei sehr informativ und vielfältig, meinten sie. Sie hätten
sich jedoch gewünscht, dass bei dem Ausflug
ins AKW auch die Frage des Atomausstiegs in
der Schweiz aufgegriffen und behandelt worden wäre. Denn zu diesem Thema sei während
des ganzen Ausflugs keine Stellung genommen
worden.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
ist. Das Atomkraftwerk Beznau produziert mit
den zwei Kernreaktoren 10% des Energiebedarfs der Schweiz.
47
Jahresbericht 2012/2013
48
Am Paul Scherrer Institut (PSI) – Physik in hohen Dosen
Man kann das PSI mit dem Cern in Genf vergleichen. Beide Forschungsanstalten sind darauf ausgerichtet, uns ein besseres
Verständnis von der Umwelt und allgemein dem Universum zu liefern. Forscher untersuchen Atome und möchten wissen,
was die Welt im Innersten zusammenhält. Ein Rundgang im PSI mit Erstklässlern der KEN enthüllt, dass Schall mehr ist als
Rauch und dass selbst die Leere grosse Kräfte freisetzt.
Vladimir Kojovic (N3a) und Sindri
Engilbertsson (W3c)
Unsichtbares sichtbar machen
Wir befinden uns im Experimentierraum des Paul
Scherrer Instituts (PSI) und betrachten die Tische,
auf denen verschiedene Apparaturen stehen: Ein
Oszilloskop (ein elektronisches Messgerät zur optischen Darstellung elektrischer Spannungen),
ein Impulsgeber und Verstärker sowie Sender
und Empfänger von Schallwellen. Das sind die
Geräte, mit denen sich die Schüler beschäftigen
werden. Es geht um das Thema Schall, mit dem
Beamline-Managerin Anuschka Pauluhn die
Schüler/innen vertraut machen möchte. Diese
sollen selbst an einem Oszilloskop Signalstärken ablesen und auch bestimmen können, wie
schnell die Schallwelle von einem Sender auf einen Empfänger trifft. Die Messergebnisse fördern
Erstaunliches zutage! Schallwellen durchqueren
ein Stück Holz über dreizehnmal schneller als
Luft. Natürlich verlangt das nach einer Erklärung. Dazu hilft Theorie, auch wenn sie, in höheren Dosen verabreicht, den Schall in den Köpfen
der Schüler/innen zu Rauch werden lässt.
queren wir das träge dahinziehende Wasser.
Drüben befinden sich in einem markanten kreisrunden Gebäude der Teilchenbeschleuniger, ein
riesiges Magnetfeld sowie ein Gebäude, in dem
krebskranke Menschen behandelt werden. Als
Erstes betreten wir den Raum, in dem das Herzstück des PSI zu bestaunen ist, das SLS (Synchrotron Light Source), ein sogenannter Ringbeschleuniger. Geladene Elementarteilchen oder
Ionen können darin auf sehr hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden, wodurch sich ihre
kinetische Energie beträchtlich steigert.
Im Gegensatz zum Cern befindet sich dieser
Teilchenbeschleuniger oberirdisch, und es werden nur Elektronen durch die Röhre geschossen.
Mit einem Umfang von 1 km ist der Teilchenbeschleuniger wesentlich kleiner als derjenige im
Cern (27 km). Gleichwohl ist das SLS eine enorm
grosse Anlage, in der sich Computer- und Experimentierräume sowie Maschinen und Röhren
zu einem wahren Labyrinth fügen. Der riesige
Raum ist fensterlos. Wer hier arbeitet, wird von
der Sonne nicht behelligt. Unbeeindruckt von
der geballten Ladung Physik, stellen die Schüler/innen ihre Fragen, ehe es über die Aare zurück in die Kantine zur Mittagspause geht.
Ein Ringbeschleuniger als Herzstück
Das PSI ist aufgeteilt in ein West- und Ost-Areal,
dazwischen fliesst die Aare hindurch. Für den
anschliessenden Rundgang im Westteil über-
Knalleffekte durch Vakuum
Einen Kontrapunkt zu den vollen Mägen setzt
das Programm nach dem Mittagessen. Wir be-
Bild: Sindri Engilber tsson
Protonentherapie
Der letzte Gang führt uns in das Zentrum
für Protonentherapie. Dort wird erforscht,
wie die Behandlung krebskranker Menschen
verbessert werden kann. Üblicherweise werden Krebskranke operiert und/oder einer
Chemotherapie unterzogen. Das Ziel einer
solchen besteht darin, dass der Tumor restlos
zerstört wird. Allerdings werden dabei oft
auch gesunde Organe und intaktes Gewebe
beschädigt, was im schlimmsten Fall zum
Tod der Patienten führen kann. Deshalb hat
man am PSI eine neue Therapie entwickelt,
die sogenannte Protonentherapie. Man versucht, den Tumor gezielt mit Protonen so zu
beschiessen, dass diese beim Einschlag im
Tumor explodieren und so die Krebszellen
ohne weitere Kollateralschäden vernichten.
Physik ist amüsant, Physik ist aufschlussreich, Physik macht auch recht müde. Elektrisch gesprochen: Als Protonen sind wir am
Morgen am PSI angekommen, als Elektronen
verlassen wir es am Abend.
Crime Scene Investigation (CSI)
Dübendorf
Kriminaltäter überführen, Brücken stabilisieren, biegbare Solarzellen
herstellen und Kleidung aus purem Gold ermöglichen: Dies und noch
vieles mehr macht das Forschungszentrum mit dem eingängigen
Kürzel EMPA.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
finden uns in einem Labor, in dem die Leere
Regie führt. Die Vakuumgeräte, mit denen
die Schüler/innen hantieren dürfen, scheinen sie in eine gute Stimmung zu versetzen.
Sie probieren die verrücktesten Sachen aus:
Mit Luft gefüllte Ballone, ein Glas Wasser
oder ein batterieähnliches Gerät werden unter einer luftdicht abschliessbaren Glasglocke auf einer Platte platziert. Dann wird der
Glasglocke die Luft entzogen. Der auf diese
Weise erzeugte Unterdruck zeitigt ulkige
Ergebnisse. Doch auch hier bleiben die Schüler/innen nicht von Theorie verschont. Ein
paar Fragen später hat dieses Leiden dann
aber schon wieder ein Ende.
49
Miro Luchsinger und Andrina Caratsch (W3b)
Die Spur der tödlichen Kugel
«EMPA steht für Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt», erklärt Remigius
Nideröst, Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit an der EMPA, mit einem breiten Grinsen.
«Dementsprechend sollten wir eigentlich EMPFA heissen, doch diese Abkürzung war schon
vergeben, nämlich für Eidgenössische Militärpferdeanstalt. Damit wollen wir nicht verwechselt werden.» – EMPA also. Das Akronym könnte
auch stehen für: Erforsche mal den Plan zur Anreise. Die Klasse W1a und ihre Begleitpersonen
haben offenbar den falschen Zug genommen,
weshalb sie sich leicht verspäten.
Die EMPA ist eine der ETH angegliederte Forschungs- und Dienstleistungseinrichtung für
Materialwissenschaften und Technologieentwicklungen. Sie bedient konkrete Nachfragen
der Industrie und geht auf spartenspezifische
Bedürfnisse von Unternehmen ein, indem sie
Produkte verbessert und Innovationen zur
Marktreife verhilft. Grosse Erfolge aus der
EMPA-Küche waren unter anderem Dämpfer,
die das Schwingen von Seilbrücken reduzieren, oder künstliche Gelenke, die dank einer
speziellen Beschichtung sechsmal länger halten als konventionelle Produkte.
In der Chemieabteilung empfängt uns ein älterer
Herr mit zerzaustem, weissem Haar und Brille.
Ein Wissenschaftler wie aus dem Bilderbuch,
gewissermassen ein Klon des kollektiven Klischees von einem überintelligenten Chemiker.
Heinz Vonmont ist sein Name und sein Gebiet die
Kriminalforensik. Womit er zu tun hat, sind die
Abgründe des Menschlichen. Nehmen wir an,
die Ermittler haben eine Pistolenkugel aus der
Leiche und zwei potenzielle Mordwaffen sichergestellt. Nun ist zu klären, aus welcher Pistole der
tödliche Schuss abgefeuert worden war.
Vonmonts Aufgabe besteht nun darin, die Rillen auf den Geschossen mit kleinen Unebenheiten in den Waffenläufen in Verbindung zu
bringen und Partikel von der Kugel und den
beiden Waffen zu untersuchen. Seine Erklärungen sind von vielen Fachbegriffen durchsetzt, und er erwähnt komplexe chemische
Verfahren der kriminalistischen Spurensicherung, was dazu führt, dass sich die Gesichter
der Erstklässler zu Fragezeichen verziehen.
Einige scheinen gar damit befasst zu sein, die
optimale Schlafposition zu evaluieren.
Nach einer Znüni-Pause betreten wir die geräumige Werkstatt. Dort beschäftigt man sich
mit der Belastbarkeit unterschiedlich kons-
Jahresbericht 2012/2013
50
truierter Brücken. Ausserdem lässt sich dort
die Funktionsweise der bereits erwähnten Brückendämpfer demonstrieren. An einem 20x5
Meter grossen Riesenmodell werden Erdbeben
und Stürme simuliert, welche die Brücke in
starke Schwingungen versetzen. Mit den von
der EMPA entwickelten Dämpfern werden diese Bewegungen erheblich verringert und damit
die Belastbarkeit der Brücken erhöht.
Die Oberfläche macht es aus
Zuletzt werden wir in einen Raum geführt, der gefüllt ist mit kugelförmigen Geräten, die ihrerseits
mit Alu umwickelt sind und darin wie verpackte
Tintenfische wirken. Ein konstantes Surren drückt
uns auf die Ohren, während uns ein Mann um
die fünfzig anhand von künstlichen Gelenken demonstriert, wie wichtig Materialoberflächen sein
können und was diese etwa im medizinischen Bereich für eine Bedeutung haben.
Er gibt den Schülerinnen und Schülern zwei
gleich aussehende künstliche Gelenke zum Anfassen. Weder das Auge noch der Tastsinn können einen Unterschied ausmachen. Unter dem
Mikroskop jedoch wird die unterschiedliche
Beschichtung der beiden Gelenktypen sichtbar.
Die praktischen Folgen dieses Umstandes sind
verblüffend: Das eine Gelenk wächst mit dem
menschlichen Knochen zusammen, das andere
nicht. Auch dieser Vortrag fällt sehr anspruchsvoll aus, was die Schüler dazu animiert, die
Belastbarkeit ihrer Mundwerke diversen Tests
auszusetzen.
Apropos Test: Die EMPA hat vor kurzem einen
Goldfaden erfunden, mit dem sich Kleidungsstücke komplett aus Gold herstellen lassen. Krawatten aus diesem Faden sollen um die 7000
Franken kosten, und bereits soll es Scheiche
geben, die Hochzeitskleider aus purem Gold in
Bestellung gegeben hätten.
Wie man aus Bakterien Zuckerkraftwerke macht
Wussten Sie, dass ein Zuckerkranker das Insulin von etwa 100 Schweinen
bräuchte, um seinen Jahresvorrat decken zu können?
Da die tierische Produktion sehr aufwändig ist, stellt man das Insulin durch
Bakterientransformation her. Wie diese funktioniert, haben die Erst­k lässler
im Rahmen der Technikwoche 2013 beim Besuch im Labor für Molekular­
biologie der Universität Zürich (UZH) erfahren.
Marielle Haller und Alexandra Crum (N3a)
Pipettieren muss geübt sein
«Wer von euch weiss, was Bakterientransformation ist?» Die junge, zierliche deutsche Doktorandin und Kursleiterin Magda Adamczyk
verliert keine Zeit, sondern kommt zielstrebig
zur Sache. «Bakterientransformation heisst,
Bakterien genetisch zu verändern», antwortet ein Schüler, der das Programm der Power-Point-Präsentation offenbar aufmerksam
mitverfolgt hat. Die Schüler sollen selbst Bakterien genetisch so verändern, dass sie Insulin
produzieren. Bakterien sind unsere ständigen
Begleiter. Der menschliche Körper besteht aus
etwa zehn Millionen Zellen und beherbergt
erstaunlicherweise zehnmal mehr Bakterien.
Wir befinden uns mit der Klasse W1c und deren Begleiter Urs Battaglia im Life Science Learning Center der UZH Irchel. Der Raum ist ein
Schulungslabor, in dem überall Mikroskope,
Gasdruckflaschen, Reagenzgläser und jede
Menge Anschauungsmodelle zu finden sind.
Für das Experiment sind Pipetten von unter-
schiedlichen Volumina erforderlich. Übungshalber lässt Magda Adamczyk die Schüler erst
einmal mit Tinte pipettieren, die vor ihnen
schon auf den Tischen bereitsteht. Die Kursleiterin arbeitet mit einer gut vorbereiteten
Power-Point-Präsentation, auf der sie alles
Wesentliche für das Experiment erklärt. Die
Theorie ist sehr kompliziert, doch die Schüler
scheinen alles zu verstehen, da sie sehr aufmerksam sind und bei Unklarheiten Fragen
stellen.
Teamarbeit ist gefragt
Und los geht’s mit dem Experiment. In Zweieroder Dreiergruppen sitzen die Schüler bereits
in weissen Kitteln und blauen Gummihandschuhen auf ihren Stühlen. Auch Urs Battaglia, der Mathematik- und Physiklehrer, pipettiert mit Begeisterung mit. Im Raum ist es nun
deutlich lauter. Teamgeist ist gefragt, denn die
Anweisungen der Kursleiterin müssen genau
befolgt werden. Zuerst sind Bakterien in kleine Reagenzgläser zu füllen und anschliessend
zu zentrifugieren. Damit die Bakterien Insulin
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Workshop Biotechnologie
51
Jahresbericht 2012/2013
52
produzieren können, muss ein Fremdgen in ein
Plasmid eingepflanzt werden. Plasmide sind gewissermassen die Boten, welche die Bakterien
mit dem Insulingen ausstatten.
Genetischer Unterschied von
Mann und Frau
Nach der Pause sind die Schüler unkonzentrierter, als wären vor allem die Magen-Darm-Bakterien aktiv. Ein paar Jungs spielen das ToughGuy-Game, indem sie ihre Hände im Eisbad
runterkühlen. Warum eine Frau dies eher nicht
tun würde, erklärt vielleicht – wer weiss – die
Genetik. Eine Frau hat zwei X-Chromosomen
und ein Mann je ein X- und ein Y-Chromosom.
Kursleiterin Adamczyk zeigt ein grossformatiges, 600 Seiten starkes Buch, in dem die Erbinformation eines einzigen X-Chromosoms zu finden ist. Die Zeichen auf den Seiten sind nur mit
einer Lupe entzifferbar. Zum Vergleich präsentiert Adamczyk maliziös lächelnd den ganzen
genetischen Code eines Y-Chromosoms: Er füllt
kümmerliche 48 Seiten. «Frauen sind einfach
komplizierter als Männer», meint ein Junge,
der sich offenbar aufgefordert fühlt, die Ehre
des männlichen Geschlechts zu retten.
Im zweiten Teil des Experiments haben die
Schüler ihre Bakterien auf Schälchen zu verteilen, die mit einer Nährlösung bestrichen sind.
Dazu müssen sie zuerst die pipettierten Bakterien mit einem Spachtel in den Schälchen verstreichen, der durch Erhitzen mit Alkohol und
Feuer desinfiziert wird. Die Schälchen werden
verschlossen und bei einer Temperatur von 37
Grad warmgehalten. Das sind ideale Bedingungen für die Reproduktion der Bakterien: Etwa
alle 20 Minuten verdoppelt sich ihre Anzahl.
Nicht alle Platten enthalten Plasmide, weshalb sich die Bakterien teilweise gar nicht vermehren oder kein Insulingen enthalten. Zum
Schluss folgt die Auswertung mit einem BlauWeiss-Test, damit die Schüler sehen können, ob
ihnen die Bakterientransformation gelungen
ist. Wenn die Bakterienkolonien blau eingefärbt
sind, hat keine Transformation stattgefunden,
da das Fremdgen sich nicht in das Plasmid eingepflanzt hat.
Die Schüler legen selbst noch einen Blau-WeissTest ab, und der geht ruck, zuck. Binnen kürzester Zeit liegen die blauen Handschuhe und die
weissen Kittel auf den Bänken. Das Experiment
ist gelungen, alle stürmen nach draussen.
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Von der Idee zum fertigen Produkt –
im Rapperswiler Schülerlabor
Täglich werden Plastikbecher benützt. Doch haben Sie sich schon einmal überlegt,
was es alles braucht, damit ein solches Produkt zur Marktreife gelangt?
53
Ines Travas und Emina Brkic (N3b)
Das Gebäude des HSRlab (Schülerlabor der
Hochschule für Technik Rapperswil) liegt unweit des Bahnhofs Jona in einem ruhigen, fast
beschaulichen Industriegebiet. Ein junger Herr
in einem karierten, hellblauen Hemd empfängt
uns vor einem unscheinbaren grauen, dreistöckigen Gebäude und stellt sich als Dominik
Stapf vor; sein Lächeln ist freundlich, sein Akzent deutsch. Die Einführung, die folgt, gibt das
Motto des ganzen Tages vor: Ideen entwickeln
und realisieren heisst kooperieren. Immer wieder wendet sich Dominik Stapf an die Schüler/
innen der W1d und regt sie durch Fragen zum
Mitdenken an.
Das Schülerlabor befindet sich auf dem Campus
der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR).
Jugendliche aus der Oberstufe haben dort die
Möglichkeit, ihre Klassenzimmer für einen
Tag gegen einen Arbeitsplatz in einem fiktiven
Unternehmen einzutauschen. Dieses stellt den
Klassen die Infrastruktur zur Verfügung, dank
der es ihnen möglich ist, eine Idee zum Produkt
werden zu lassen. Das Labor selbst besteht aus
drei Räumen sowie einer grossen Halle, in der
es wegen der Maschinen recht laut zugeht. Der
ganze Bereich ist simpel eingerichtet. Das Einzige, was ins Auge sticht, sind bunte Plastikbecher, die am Eingang an der Wand hängen.
Junge Leute gründen ein eigenes
Unternehmen
Um die Herstellung von Plastikbechern soll es
dann auch gehen – und zwar um den ganzen
Arbeitsprozess, der bei der Idee beginnt und
Jahresbericht 2012/2013
54
mit der Markteinführung des Produkts endet.
Schüler/innen werden also für einen Tag Designer, Forscher, Techniker, Kommunikationsberater oder Finanzexperten. Das Designteam
macht eine Kundenumfrage in Bezug auf die
gewünschte Farbe des Kunststoffteils und dreht
einen kurzen Werbefilm. Die Forschergruppe
bestimmt anhand von verschiedenen chemischen Tests das geeignete Material für die Zusammensetzung des Bechers. Das Technikteam
arbeitet sich in den Herstellungsprozess ein
und stellt die Becher auf der Spritzgussmaschine her. Die Kommunikationsexperten halten
die Fäden in der Hand, sorgen für den Informationsaustausch zwischen den Teams und
dokumentieren den Tag. Die Finanzfachleute
schliesslich berechnen die Herstellungskosten
des Produkts. Und alle Teams zusammen ergeben ein Unternehmen, das gecoacht wird von
drei Angestellten des HSRlab.
Entscheidend für den ganzen Prozess ist die
Teambildung. Jeder Teilnehmer soll für einen
Bereich zuständig sein, in dem er seine Stärken
möglichst nachhaltig zur Entfaltung bringen
soll. Dann kann die Arbeit in den Einzelgruppen beginnen: Doch sind die Schüler bereit, die
grosse Aufgabe, einen marktfähigen Becher in
kurzer Zeit herzustellen, zu erfüllen? Oder werden sie an ihrem Ziel scheitern?
Teamwork ist gefragt!
Mit Elan machen sich die Schüler/innen an
die Arbeit. Zunächst geht es um die Aufgabenverteilung in den Einzelteams. Dabei wird
besprochen, welches Mitglied welche Arbeit
erfüllen muss. Diese Besprechung verläuft in
allen Gruppen fair und problemlos. An einem
abschliessenden Meeting teilt jedes Team seine
Erfahrungen den Mitschülern mit. Die Ohren
sind gespitzt, Tipps werden gegeben, Fragen ge-
stellt und geklärt. Noch ist vieles zu erledigen.
Die Klasse steht unter enormem Zeitdruck.
Nach der Pause scheint erst einmal der volle Bauch seine Wirkung zu tun. Ein Teil der
Schüler geht deutlich gelassener, um nicht zu
sagen: gemächlicher, an die Arbeit, als wäre
ihnen nicht bewusst, dass das Erreichen des
Ziels hauptsächlich von ihnen selbst abhängt.
Die Mitarbeiter reden Tacheles und verpassen
damit der Klasse den nötigen Energieschub. Jedenfalls nimmt die Motivation sichtbar zu.
Je höher der Stresspegel steigt, umso wichtiger
wird der Klassenzusammenhalt, denn beim Ausfall von nur schon einem Team würde das Unterfangen scheitern. «Einer für alle und alle für einen», so lautet das kernige Motto. Die Botschaft
scheint in den Teams angekommen zu sein.
Schliesslich spucken die Maschinen einen Becher nach dem anderen aus. Die Produktion ist
erfolgreich angelaufen! Als Souvenir nehmen
die Jungunternehmer/innen einen von A bis Z
selbst realisierten Plastikbecher mit nach Hause.
55
Veranstaltungen
Unterricht, Projekte und Arbeitswochen
Jahresbericht 2012/2013
56
Mit Freddy Washington
auf der Bühne
Der Chorauftritt mit Freddy Washington
stand dieses Mal unter dem Motto
«Gospel & Jenkins 2012»
Viviane Reichenstein (W2a)
Mit einem liebenswerten, vor Energie sprühenden Mann durften einige Schüler/innen
der Gymnasien Freudenberg, Enge und neu
auch Küsnacht in der Woche vom 26. November bis zum 1. Dezember für zwei Konzerte
proben. Die Rede ist von Freddy Washington,
einem aus Philadelphia stammenden Musiker,
der in einer Pastorenfamilie gross wurde und
selbst auch Pastor ist. Wir wussten, dass er als
musisches Wunderkind galt. Schon mit fünf
Jahren spielte er ausgezeichnet Klavier. Mit
12 Jahren komponierte er seine ersten Lieder
und fand die Liebe zum Gospel.
Voller Spannung und Vorfreude warteten wir
am ersten Abend unserer Probewoche auf
Freddy. Als er endlich auf die Bühne trat, wurde er mit tosendem Applaus empfangen. Mit
einem breiten Lächeln und einer dankenden
Geste setzte er sich ans Klavier und teilte uns
mit, dass es ihn ausserordentlich freue, hier
sein zu dürfen. Einige von uns kannten ihn
bereits von früheren Workshops und waren
vertraut mit seiner lockeren und erfrischenden Art, mit uns die einfach gegliederten Lieder einzustudieren. «God is here» oder «Oh
Happy Day» nahmen uns bald so gefangen,
dass wir kaum mehr ruhig auf dem Stuhl sitzen konnten.
Dann war es so weit: Das erste von zwei Konzerten stand an. Trotz der leichten Nervosität,
die herrschte, war die Vorfreude riesig. Ziemlich unruhig betraten wir die Bühne, wo wir
die enorme Energie einer vollen Aula spürten.
Mit dem ersten Lied aber war die Anspannung
weg, der Chorgesang riss uns mit und wir waren bestrebt, das Beste aus uns herauszuholen.
Die Freude, die Freddy ausstrahlte, widerspiegelte sich in den strahlenden Gesichtern der
Sänger/innen und steckte auch das Publikum
an. Dieses belohnte uns mit einem langen Applaus und einer Standing Ovation, worauf sich
Freddy zu einer Zugabe bewegen liess. Nochmals überzeugte er mit seiner Stimme und mit
seinen Klavierspielkünsten. Es war ein Genuss, ihm zuzuhören.
Überglücklich und müde verliessen wir die
Aula. Immer wieder erinnern wir uns gerne
an diese Woche.
Veranstaltungen
Erfolgreiche Titelverteidigung bei
Giacobbo und Müller
Am Dienstag, dem 13. November 2012, waren Schüler/innen der KEN zum dritten Mal zu Gast
bei den Komikern Giacobbo und Müller in Winterthur. Jérémy Donath (W1c) berichtet.
Jérémy Donath (W1c)
Bild: Urs Bigler
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Bevor die Show beginnt, nehmen wir in der Garderobe Platz. Mit von der Partie ist Manuel, mein
Mitautor, zwei weitere Gruppen von der KEN
und die Konkurrenten und Konkurrentinnen
der Kantonsschulen Wil und Rychenberg. Einige
Minuten verstreichen und die Projektleiterin
Frau Zink serviert uns Pizzen – sowohl mit vegetarischer als auch mit carnivorischer Belegung.
Leicht aufgeregt kaue ich ein Stück Pizza und
schaue in die Runde. Es entgeht mir nicht, dass
eine leicht angespannte Stimmung herrscht.
Das ist nicht verwunderlich, denn es sind noch
40 Minuten bis zum Auftritt.
Wie kommt es dazu, dass ich hier sitze?
Ich erinnere mich an den Deutschunterricht
vor einem Monat. Wir hatten die Hausaufgabe, einen witzigen Text für Mike und Viktor zu
schrei­ben. Mit Spass machten wir uns daran und
brachten unsere Gedanken zu Papier. Unser Text
nahm in der Folge zwei Hürden – die erste in der
Klasse und die zweite an der KEN-Comedy.
Ich schaue auf die Uhr. Es ist nun 18.50 Uhr. Ich
beeile mich, denn ich muss noch dem Fernsehteam der Kanti Zürich-Nord ein Interview geben.
19.30 Uhr. Manuel und ich sitzen in der zweiten
Reihe. Der obere Saal des Casinotheaters Winterthur ist ausverkauft. Auf der Bühne stehen zwei
Tische und ein paar Stühle, auf denen wir, wie uns
gesagt worden ist, bald Platz nehmen werden.
Das Licht im Saal erlischt und Giacobbo und
Müller betreten die Bühne. Das Publikum
klatscht, Viktor eröffnet offiziell den Abend und
erklärt den Ablauf des Wettbewerbs. Dann geht
es los. Den Auftakt macht die Autorengruppe
der Kantonsschule Wil. Ich stelle fest, dass ihre
Texte beim Publikum gut ankommen und ich
werde noch ein bisschen nervöser – nicht zuletzt, weil uns kurz vorher mitgeteilt worden
ist, dass die Kanti Enge bisher immer gewonnen
und einen Titel zu verteidigen habe.
Nun werden Manuel und ich gebeten, uns an
den Tisch zu setzen. Viktor und Mike begrüssen uns und stellen uns dem Publikum vor. Wir
nehmen Platz und warten gespannt auf die Performance der beiden, die, wie sich kurz darauf
zeigt, locker und mit Improvisationen über die
Bühne geht.
Am Ende landet unser Text auf dem zweiten
Rang. Die Gewinnergruppe kommt aber auch
diesmal wieder von der Kanti Enge – sie setzt
sich zusammen aus Anisha, Senthujan und Jenarthan aus der W1e, die mit dem Dialog «Ein Telefongespräch» die Jury überzeugt.
Jahresbericht 2012/2013
Miniunternehmungen –
Höhen und Tiefen des Geschäftslebens
Young Enterprise Switzerland ermöglicht Jugendlichen einen direkten Einblick in den Unternehmens­alltag. Die Kantonsschule Enge arbeitet
bereits seit einigen Jahren mit YES zusammen und bietet den Schülern der HMS in ihrem dritten Jahr die Chance, ein Miniunternehmen
zu gründen und die Höhen und Tiefen des Unternehmertums praxisnah auszuloten. Im Schuljahr 12/13 kommt auch Francy Grubenmann
(H3b) in den Genuss, an besagtem Wirtschaftsprojekt teilzunehmen; im Folgenden berichtet sie von ihren Erfahrungen.
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Als im August 2012 erstmals von der bevorstehenden Projektkette berichtet wurde, war die
Euphorie in beiden HMS-Klassen greifbar. Jedermann schien äusserst erpicht darauf zu sein,
endlich das Gelernte in die Praxis umzusetzen
und dem öden Lernalltag zu entfliehen – YES
erschien exakt zur richtigen Zeit auf der Bildfläche. Mit der Gründung eines Unternehmens,
dachte ich mir, würde sich der Traum eines jeden
Wirtschaftsschülers für uns erfüllen! Die Gruppenfindung ging schnell vonstatten, denn die
meisten hatten sich schon organisiert und sich
mit ihren Freunden zusammengeschlossen, und
nur ein Team musste noch zusammengewürfelt
werden. Die Suche nach der zündenden Idee
hingegen war eine ganz andere Knacknuss und
wurde souverän unterschätzt, denn man konnte
sich nicht einfach mit dem erstbesten Vorschlag
zufriedengeben: Das Produkt musste individuell oder innovativ sein und etwas darstellen, von
dem jeder Miniunternehmer behaupten konnte,
vollkommen dahinter zu stehen, schliesslich
würde man ein ganzes Jahr damit verbringen,
andere Leute davon zu überzeugen. Zu guter
Letzt nahm jede Gruppe diese erste Hürde und
es entstanden sechs vielversprechende Miniunternehmungen: NailScentSation, Faded, TIECE,
Bilder: Andreas Haag
Francy Grubenmann (H3b)
Speedry, MASC2 und ZH-Clothing. Leider war
uns keine Verschnaufpause vergönnt, denn die
Generalversammlung, die offi­zielle Gründungsveranstaltung der Miniunternehmen, stand am
6. Dezember vor der Türe und es gab bis dahin
Berge an Arbeiten zu erledigen: Ein Firmenporträt musste erstellt, die Statuten festgesetzt und
eine erste Fassung des Business Plans angefer-
tigt werden. Das strikte Zeitmanagement von
YES kollidierte mit dem alltäglichen Prüfungsplan, und wir Schüler wurden von einer regelrechten Terminlawine überrollt. Mit Mühe und
Not brachten wir diese Zeit hinter uns, immer
darum bemüht, die anfängliche Begeisterung
nicht zu verlieren. Dann aber ein Lichtblick: Die
Türen der Aula öffneten sich für die Generalver-
Nora Gomringer an der KEN
Veranstaltungen
sammlung, die einen neuen Abschnitt einleitete – endlich konnten wir mit dem Verkauf des
Produktes beginnen und uns beweisen, dass
der ganze Aufwand nicht umsonst gewesen
war. Der Abend der GV war eine unvergessliche
Zeit, ein wahrer Höhepunkt dieses Projektes.
Darauf folgend fanden weitere Verkäufe in den
Schulen statt und alle Miniunternehmer konnten bereits nach spätestens einem halben Monat
von sich behaupten, keine roten Zahlen mehr
zu schreiben. Es schien, als würde es wieder
ein wenig ruhiger um die Miniunternehmungen werden, doch der Schein trog: Der von YES
vorgegebene Abgabetermin des Business Plans
nahte. Das hiess: Quittungen ordnen, Buchhaltung abschliessen und Texte formulieren. Ich
bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige war, die
mit dem lieben Ordnen der Unterlagen viel Zeit
verbrachte. Letztlich nahmen wir auch diese
Hürde, allerdings nur, um uns mit weiteren Herausforderungen konfrontiert zu sehen: Es galt,
Messekonzepte zu erstellen, an der Messe selbst
teilzunehmen und einen Geschäftsbericht und
Jahresabschluss einzureichen. Nebst dem anspruchsvollen Zeitmanagement sieht man sich
als 5- oder 6-köpfiges Unternehmerteam auch
den Schwierigkeiten der Kommunikation und
des stetigen Zusammenarbeitens gegenüber,
die in unserem Alter nur schwer zu bewältigen
sind. Nicht verwunderlich ist daher, dass wir das
YES-Projekt bisweilen als Achterbahnfahrt der
Gefühle erleben. Erschwerend kommt gewiss
hinzu, dass wir uns im letzten Jahr befinden und
die derzeitigen Noten für das Diplom relevant
sind. Nichtsdestotrotz sind die Erfahrungen, die
wir in diesem Jahr sammeln können, unbezahlbar. Wir hoffen auf ein restliches Geschäftsjahr
ohne viele weitere Tiefen und wünschen den
nächsten Jahrgängen einen aufregenden Start
in diesen Projektunterricht.
59
Ch. Miloradovic-Weber
(Deutsch, Geschichte) und H3a
Am Freitag, dem 7. Dezember, bekamen wir
nachmittgas Besuch von der Lyrikerin und
Slam-Poetin Nora Gomringer. Seit wir uns in
der Projektwoche im Oktober selbst in dem
Genre versucht hatten, wussten wir, dass das
Schreiben von Slams und Gedichten nicht so
schwer, das Vortragen aber eine Kunst für
sich ist. Deshalb waren wir sehr gespannt auf
die angekündigte Meisterin des Fachs.
Nun sassen wir da, im Zimmer 116, draussen
tobte ein Schneesturm, als die Tür aufging
und Frau Gomringer eintrat. Sie ist gross,
dominant und trug modische Kleidung. Sie
stellte sich kurz vor und ehe wir es bemerkten, war sie schon mitten in einem Slam, in
einer Rolle drin. Emotionen zeichneten sich
in ihrem Gesicht ab, sie gestikulierte und zog
uns mit einer kraftvollen Stimme gleich in
ihren Bann. Ohne uns vorzubereiten, wechselte sie auch in der Folge stets blitzschnell
zwischen Erzählungen aus ihrem Leben zu
einem passenden Gedicht. Das gefiel uns
sehr. Von der ersten Sekunde bis zum Ende
der Veranstaltung hingen wir förmlich an ih-
ren Lippen. Sie brachte uns aber nicht bloss
zum Staunen, sondern auch zum Schmunzeln und Lachen oder stimmte uns nachdenklich, indem sie uns ernste Gedichte präsentierte, etwa eines ihrer Beschäftigungen
mit der NS-Zeit und eine spezielle Interpretation (mit Hintergrundmusik) des Erlkönigs.
Auf unsere Frage, weshalb sie denn so exzellent vortragen könne, ob sie eine Schauspielschule besucht habe, erfuhren wir von
ihrer Musicalausbildung in Madrid und ihrer
Weltläufigkeit und schliesslich auch von ihrem unerhörten Glück, dass sie damals am
9.11. der Katastrophe im World Trade Center
mit knapper Not entkommen war.
Die Kunst des Rezitierens hat uns Nora Gomringer an diesem dunklen Dezembernachmittag derart schmackhaft gemacht, dass
wir uns für einen Besuchsmorgen im Januar
gleich selbst ans Rezitieren von Heine-Gedichten wagten. Heinrich Heine ist auch ein
Tipp von Nora Gomringer. Schon als kleines
Mädchen soll sie mehr als dreissig Heine-Gedichte in privatem Kreis vorgeführt haben.
Clio Huber (W2d)
60
Gespannt nehme ich in der Aula Platz und blicke
auf die Bühne. «Wie wird der Theatergruppe die
Umsetzung des Romans gelingen?», frage ich
mich – denn ich habe den Bestseller von William
Golding gelesen, habe eine klare Vorstellung
des Stoffes und kenne die Absicht des Teams,
das gemäss Plakat die Handlung nicht eins zu
eins übernimmt, sondern daraus frei ein Theaterstück gestaltet. Ich freue mich auf eine inte­
ressante Inszenierung und schliesse aus den auf
die Bühne gerichteten Blicken, dass es anderen
ebenso ergeht.
Es wird dunkel, der Vorhang öffnet sich, das
Publikum raunt. Beim Bühnenvorbau fängt ein
Licht an zu brennen, eine Gestalt bewegt sich
hastig umher, man hört Flugzeuggetöse. Dann
erneut Dunkelheit. Plötzlich machen sich einige Personen links von der Tribüne bemerkbar:
«Rupe hat gesagt, wir sollten uns nicht zu weit
vom Flugzeug entfernen.» – Das Theaterspektakel beginnt.
Die jugendlichen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes finden sich auf einer Insel wieder – von der Zivilisation abgeschottet und
lediglich durch ein halbwegs funktionstüchtiges Funkgerät mit der Aussenwelt verbunden.
Sogleich bilden sich zwei Gruppen – jene des
Schulsprechers Rupert (Malte Seiwerth) zum
einen, die Gruppe der rebellischen Lavinia
(Kiki Karpf) und ihres Freundes James bzw.
Jamie (Ronen Fischer) zum anderen.
Die Jugendlichen werden nun mit verschiedenen Widrigkeiten konfrontiert: Eine Mitschülerin wird schwerverletzt aufgefunden und stirbt;
ein unbekanntes Wesen bestiehlt die Schlafenden und versetzt sie in Angst und Schrecken,
wird schliesslich gejagt und getötet – es erweist
sich, dass es sich dabei um einen zurückgelassenen Küchengehilfen (Francisco Aguirre, Bild)
handelt; Energiereserven und Essensvorräte
sind knapp, Querelen und Machtkämpfe eskalieren, die Gewaltbereitschaft steigt und droht
in gegenseitiges Vernichtungsgebaren umzukippen.
Das ganze Stück gefällt mir bis anhin, positiv
finde ich die temporeiche, dichte Inszenierung
und mir ist bislang noch keine Sekunde langweilig geworden. Gespannt warte ich auf die
Umsetzung jener Szene, in der im Roman von
William Golding ein Schweinekopf als Schutzgötze installiert wird und ein Kind mit ihm ein
verstörendes Fantasiegespräch über die Frage
des Bösen im Menschen führt. Ein Gespräch,
das diesem Jungen klarmacht, dass die Gruppe
sich in einen fürchterlichen Mob verwandeln
könnte, und zur Kernfrage führt: «Sind wir
nicht alle von Grund auf böse?»
Ein bisschen enttäuscht bin ich, dass dieser
Frage im Stück nicht das gleiche Gewicht wie
im Roman zugemessen wird. Während in der
Originalgeschichte der erste Mord in einem
ekstatischen Rausch geschieht, die Guten über
das Böse nachdenken und in der Folge von den
Bösen getötet, verjagt oder gefügig gemacht
Fotos Giorgio Zambrino und Andreas Haag
Jahresbericht 2012/2013
Herr der Fliegen –
ein Klassiker frei inszeniert
61
Veranstaltungen
Jahresbericht 2012/2013
62
werden, wird auf der Bühne nur der Küchengehilfe umgebracht, und der ekstatische
Rausch ist nicht ganz fassbar. Auch bin ich
ein wenig überrascht vom plötzlichen Ende
– kurz bevor die beiden Gruppen übereinander herfallen, tritt der Geist der verstorbenen
Gwen (Nora Büsser) auf und stiftet mit ihrem
engelsähnlichen Gesang Frieden: Beide Parteien kommen zur Vernunft und wachsen
wieder zu einer Gemeinschaft zusammen.
Offen bleibt dabei der Ausgang der Geschichte, man weiss nicht, ob die jungen Menschen
von der Insel gerettet werden, wie das im
Originalstoff der Fall ist.
Aufgefallen sind mir allgemein die Schauspielkünste der Schüler/innen. Ich habe eine
passable Aufführung erwartet, bin aber positiv überrascht worden, denn es gibt einige
Akteure, denen ich die gespielten Emotionen
richtig abnehme. Sie wirken nicht aufgesetzt,
sondern natürlich – eine Leistung, die beachtenswert ist und auf die wohl gezielt und
erfolgreich unter der Leitung von Michael
Aeschbach, Daniel Hajdu und Sandro Paproth
hingearbeitet worden ist.
Fazit: ein gelungenes Theaterstück mit überraschend guter Besetzung, das vielleicht
doch den einen oder anderen zum Nachdenken gebracht hat.
Veranstaltungen
Prämierte Maturitätsarbeiten
63
Die Hauptpreisträger/-innen sind:
Autor/in
Titel
Klasse
Betreuende Lehrperson
Felix Hasler
Künstliche Intelligenz auf Basis Meerschweinchen ***
W4c
Urs Battaglia
Jasmine Jäggi
Stand-Up – social skills coaching ***
W4a
Thomas Stähli
Irina Amstutz
Vom Kopf bis auf die Bretter, die die Welt bedeuten **
N4c
Urs Albrecht
Antonio Boan
Das männliche und weibliche Gehirn *
N4a
Regula Huber
Damian Grunow
Erstellen einer Radioreportage an einem konkreten Beispiel *
N4d
Urs Albrecht
N4d
Mario Leimbacher
Zacharie Ngamenie Musikvideo *
* Prämierung KEN
** zusätzliche Prämierung Kanton
*** Hauptpreis Kanton
Jahresbericht 2012/2013
64
Schneesporttag der 1. Klassen
12. März 2013, Lenzerheide Rothorn
Für das OK: Patrick Bernasconi
Früh morgens um 07.30 Uhr versammelten sich
alle Erstklässler/innen der KEN, um in die bereitstehenden Busse einzusteigen. Wie in den
vergangenen Jahren auch hiess das Reiseziel
Lenzerheide/Rothorn. Im Gebiet angekommen, befestigten die Schüler/innen entweder
die Skier oder das Snowboard an den Füssen
oder zogen mit dem Schlitten los. So löste sich
die Klassenstruktur auf, und der Tag wurde in
Kleingruppen verbracht. Dass zur gleichen Zeit
das FIS-Weltcupfinal (Ski alpin) der Damen und
Herren in der Disziplin Abfahrt auf dem Programm stand, war ein glücklicher Zufall und
bot Gelegenheit, die spezielle Wettkampfatmosphäre mitzuerleben. So konnte nicht nur der
Sonnenschein und gut präparierte Pisten genossen, sondern auch die weltbesten Speedspezialisten beobachtet und bestaunt werden. Schnell
verging dabei der Tag, und bald traf man sich
schon wieder vor den Bussen.
Wie immer während der Heimreisen fiel von
den Organisatoren eine gewisse Anspannung
ab – wieder einmal war alles rundgelaufen und
von den 250 Jugendlichen hatte sich niemand
verletzt.
Donnerstag 27. Juni 2013, ASVZ Hönggerberg
Für das OK, Patrick Bernasconi
Da der Sporttag für die zweiten Klassen während der Maturitätsprüfungen stattfindet und
diese vor die Sommerferien verschoben worden
waren, hiess es für die Fachschaft Sport, sich
vom alten Austragungsort in Adliswil zu verabschieden und einen neuen zu finden. Nach einer
Übergangslösung mit dezentraler Organisation
ist es gelungen, in der hochmodernen und sehr
schön konzipierten Sportanlage des ASVZ auf
dem Campus der ETH Hönggerberg unterzukommen. Für zwei Fussballturniere wurden zusätzlich Rasenfelder des SV Höngg gemietet. Die
Idee des OK, möglichst alle Disziplinen an einem
Ort durchzuführen, konnte so realisiert werden.
Die Schülerinnen und Schüler stellten ihr Vorund Nachmittagsprogramm aus folgenden Einzel- und Teamsportangeboten zusammen:
Einzel:
■■ Tennis für Anfänger
■■ Speedminton (Kombination von
Squash und Badminton, outdoor)
■■ Drehen und rotieren
(Geräteturnen/Akrobatik)
■■ Klettern (insbesondere bouldern,
d.h. klettern ohne Seilsicherung
auf geringer Höhe)
■■ Einführung ins Karate
■■ Yoga
■■ Hip-Hop, Streetdance
Team:
■■ Fussballturniere (Damen und Herren)
■■ Badminton im Zweierteam
(Einzel- und Doppelspiele)
■■ Mini-Volleyball
■■ Beachvolleyball
Dank diesem breiten Angebot und der Tatsache,
dass sich die Schüler/innen immer wieder auf
der Anlage begegneten, herrschte am Austragungstag eine tolle Stimmung. In den Mannschaftssportarten wurden von Beginn an harte, aber faire Duelle geliefert, und auch in den
Einzelsportarten wurde fleissig gearbeitet und
geschwitzt. Ein kleiner Regenguss verhinderte
das Tennisspiel am Nachmittag; die angemeldeten Teilnehmerinnen konnten allerdings rasch
den anderen Modulen zugeteilt werden.
Zum Abschluss des Tages versammelten sich
nochmals alle Schüler/innen, und die KENSchülerband Fear the Dear lud zu einem Konzert, bevor Prorektorin Beeke Rusch offiziell die
Ränge verkündete.
Wir danken für den gesunden Sportsgeist, gratulieren zu allen Leistungen und vor allem zum
unfallfreien Sporttag 2013!
Veranstaltungen
Sporttag der 2. Klassen
65
66
Jahresbericht 2012/2013
67
Veranstaltungen
Jahresbericht 2010/2011
2012/2013
Sola-Stafette – die beste Kantonsschule
nur Spitzensport- oder Hochschulmannschaften. Wir waren bei weitem das beste Team einer
Kantonsschule!
Schüler besser als Lehrer
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Markus Meyer (Chemie)
Fünfhundertdreizehn – achtundachtzig – dreihundertsechsundvierzig – siebenhundertsieben
… – aufgepasst! – … undsechzig – nein, doch
noch nicht, Adrenalin wieder runter. Wann
kommt mein Vorläufer? Vierhundertzwanzig
– achthundertzweiunddreissig – siebenhundertsiebenundsiebzig: ja! Es kann losgehen!
Mit Startnummer 777 erscheint mein Vorläufer Sascha auf dem Hönggerberg. Knapp 900
Sportler/innen warten an jeder Übergabestelle
– spannend und motivierend! Multipliziert man
diese Zahl mit 14 (so viel machen in einem Team
mit), so erhält man ein Total von über 12‘000
Teilnehmern. Für mich geht‘s runter zum Irchel. Aber Vorsicht: langsam starten, sich von
den vielen anderen Läuferinnen und Läufern
nicht anstecken lassen. Rein in den Wald, wo die
sintflutartigen Regenfälle der letzten Tage ihre
Spuren hinterlassen haben. Ich bemühe mich,
glitschige Stellen und Hindernisse elegant zu
überspringen. Die Luft ist frisch, die Temperatur
angenehm – perfektes Laufwetter. Über den As-
phalt im Buchegg-Quartier wird das Laufen etwas mühsamer. Aber das Ziel naht! Kurz davor
überholt mich noch ein Läufer – Frechheit! Ich
setze zum Endspurt an – aber dann: Es zwickt.
Humpelnd schleppe ich mich ins Ziel. Doch
welche Überraschung: Ich werde von Hunderten von Zuschauern angefeuert. Cool! So schön
kann die Teilnahme an der SOLA-Stafette sein.
SOLA-Feier
Von meinen Erlebnissen erzählte ich ein paar
Tage später an unserer Team-Feier. An diesem
Anlass hatten wir wirklich Grund zum Jubeln.
286 – 235 – 125 – 207 – so lauteten die Positionen
unseres Teams KENrenner in den Ranglisten
von 2008–2011. Im vergangenen Jahr schafften
wir es erstmals, die Hundertermarke zu unterbieten: Rang 90. Toll! Schon vor dem grossen
Tag spürte ich, dass wir ein gutes Team beisammen hatten, das etwas Aussergewöhnliches
vollbringen würde. Doch all meine Erwartungen wurden übertroffen! Rang 47 !!! Ich muss
mir diese Zahl im Mund zergehen lassen: siebenundvierzig! Wow! Grossartig! Vor uns lagen
Mit Olivia Gutzwiller (W3c), Adrian Schalbetter (W4c), Hannes Stünzi (W4c), Samira Spirig
(W3c) und Patrik Kuster (W4e) hatten wir fantastische Läufer und Läuferinnen in unseren
Reihen. Auch die ehemaligen Schüler Daniel
Schlatter und Sascha Gusev standen ihnen in
nichts nach.
Unter den Lehrern und Angehörigen glänzen
konnten Peter Deller, Martina Büttner und Benno Käppeli. Dank ihren Leistungen glich sich
die sportliche Bilanz der Lehrer (mit dabei waren auch noch: Roland Wirth, Alberto Kratter,
Beat Mattle, Autor des Textes) jener der Schüler/innen an.
Alle konnten mit der eigenen Leistung zufrieden sein und verdienten sich ein Bier oder auch
zwei an der Feier. Interessante und lustige Geschichten rund um den Laufanlass wurden von
den KENrenner zum Besten gegeben. Aber auch
andere Themen kamen zur Sprache, so wurde
über Wahlkurse, Mountainbikes, Informatikfirmen, Studiengänge und Arbeitswochen diskutiert. Wunderbar!
Ein wenig blickten wir auch schon voraus. Am 17.
Mai 2014 heisst es erneut: auf zur SOLA-Stafette!
Sicher sind einige vom diesjährigen Team wieder
dabei; ich hoffe auch, dass wir von Nachwuchsläufern der Kanti Enge verstärkt werden. Ob am
Ende Rang 90, 207 oder 286 verkündet wird, ist
egal, wichtig sind das Erlebnis und die eigene
Leistung. In diesem Sinne: Hopp KENrenner!
Am 20. September 2013 veranstaltete der Verein Ehemaliger der Kantonsschule
Enge bereits zum dritten Mal den Homecoming Day. Er bot die Gelegenheit,
im gemütlichen Rahmen alte Bekanntschaften aufzufrischen und neue zu
schmieden. Über 400 Ehemalige und Lehrpersonen waren anwesend.
Hannes Schüpbach (M10)
Wer am Abend des 20. Septembers auf das Gebäude der KEN zuschritt, wurde als Erstes der
blau-violett beleuchteten Arkaden gewahr. Im
Innern luden gedeckte Tische mit vorbereiteten
Fleisch- und Käseplatten, Pain Surprise und Wein
zum Verweilen auf. Während sich die Ehemaligen – einige sich vorsichtig vorantastend, andere
mit zielstrebigen Schritten – in der Halle bewegten und Eindrücke Revue passieren liessen, sorgten die Mitarbeiter des Hausdienstes unter der
Leitung von Herrn Marchetti mit diskreter Professionalität dafür, dass es niemandem an Speis
und Trank mangelte.
Der Präsident des Vereins Ehemaliger, Davide
Loss (M06), dankte für das zahlreiche Kommen
und die eingespielte Zusammenarbeit mit der
KEN und wies auf den nächsten Anlass im Vereinskalender hin: die 5. Fussballnacht, betreut
von Thomas Limacher (M83). Sie werde am 8.
November 2013 ab 18.00 Uhr in den Turnhallen
der KEN durchgeführt.
Der Homecoming Day bot dem Verein Ehemaliger die Gelegenheit, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren und die Aufmerksamkeit
auf die vielfältigen Projekte zu lenken, die von
seinen Mitgliedern mit viel Engagement und
Hingabe vorangetrieben werden. Die steigenden Teilnehmerzahlen belegen, dass sich dieser
Anlass inzwischen zu einer Institution für die
Pflege und den Aufbau bestehender Beziehungen, Kontakte und Netzwerke zwischen Lehrpersonen und ehemaligen Schülern entwickelt
hat. Er soll nun jährlich durchgeführt werden.
Am frühen Abend herrschte reger Betrieb. Immer wieder anerbot sich die Gymnasialzeit als
idealer Anknüpfungspunkt für interessante Gespräche zwischen Jung und Alt. Besucher, die
zu einer Zeit die mittlere Reife erlangt hatten,
als die KEN noch Kantonale Handelsschule Zürich Enge geheissen hatte, stellten fest, dass sich
zwar die Anzahl der Pulte in den Klassenzimmern vervielfacht habe, aber der zeitlose Charakter des Gebäudes trotz Modernisierungen
bewahrt geblieben sei. Dass der Homecoming
Day eine Brücke zwischen den Generationen zu
schlagen vermag, erfreut den Verein Ehemaliger
besonders. Mittlerweile nutzen viele ehemalige
Schüler den Homecoming Day als Ausgangspunkt eines späteren selbstorganisierten Klassentreffens. Der nächste Homecoming Day ist
am 19. September 2014 geplant.
Der Autor ist Student der Politikwissenschaft an der Universität Zürich und seit
Dezember 2012 Beisitzer im Vorstand des
Vereines Ehemaliger der Kantonsschule Enge.
Der hier abgedruckte Text ist in abgeänderter Form im m 2/13, dem Magazin des
Vereins Ehemaliger, erschienen.
Veranstaltungen
Home Coming Day
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Bild: fashionfriends.ch
Jahresbericht 2012/2013
Veranstaltungen
Schulraum
«Very British» – Serenade am 19. Juni
Viviane Reichenstein (W3a)
Blaue Hose und ein weisses T-Shirt – das ist
mein Outfit, mit dem ich auf der Bühne der Aula
stehe. Meine Kameraden sind an diesem Mittwochabend ähnlich gekleidet. Der Grund: das
Motto, unter dem der Chor und das Blasorchester auftreten. Dieses lautet nämlich «Very British». Entsprechend das Programm: Der Chor
stimmt das Konzert mit den alten traditionellen
Liedern wie Lilliburlero oder Early One Morning
in der modernen Konzertfassung von Michael
Tippett ein, und das Blasorchester unterhält das
Publikum weiter mit einem Mix aus den besten Phil-Collins-Stücken und mit dem Concerto
d’Amore. Im dritten Teil der Serenade spannen
der Chor und das Blasorchester zusammen, um
die Aula mit den Klängen der mitreissenden
Pop-Rock-Songs Bohemian Rhapsody und We
Are the Champions von Queen zu füllen.
Ich spüre, dass die Musik des Orchesters und
unsere Stimmen beim Publikum ankommen.
Eine andächtige Stille herrscht und niemand
tuschelt während der ruhigeren Stücke, sobald
wir aber ein peppiges anstimmen, klatschen die
Leute im Takt. Wir merken, dass der Applaus
nach jedem Lied stärker wird, was uns immer
mehr anspornt, die Lieder mit noch mehr Ausdruck in der Stimme zum Besten zu geben. Zum
krönenden Abschluss ist das Publikum eingeladen, bei der Zugabe Auld Lang Syne mitzusingen, was es lautstark macht und dem Chor damit Freude bereitet.
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Alles in allem ein gelungener Abend, der nicht
von Anfang an selbstverständlich gewesen ist,
da kurz vor dem Konzert unerwartet der Gitarrensolist wie auch ein Chorleiter ausgefallen
sind. Zur Freude von uns allen haben Clemens
Steiger, Prorektor der Kantonsschule Freudenberg, das Gitarrensolo und die junge Schulmusikerin, Mi-Helen Trautmann, den Platz vom
Chorleiter übernommen. An dieser Stelle – jedem und jeder, der bzw. die Freude an Musik
hat, sei der Chor wärmstens weiterempfohlen:
Das Programm ist stets abwechslungsreich
und hat für jeden etwas dabei. Aktuell laufen
die Proben unter dem Titel «Alles Walzer oder
was?» und finden nach wie vor am Freitag über
Mittag von 12.45–14.00 Uhr im Schöllergut statt.
Der Chor lebt von neuen Mitgliedern, die frischen Wind mitbringen. Und last but not least:
Das Singen ist nicht nur eine gute Abwechslung
zum stressigen Schulalltag, sondern regt das
Immunsystem an und tut dem Gemüt gut.
72
Jahresbericht 2012/2013
Schulraum
Schulraum
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Jahresbericht 2012/2013
Skulpturen neu entdeckt
Drei fast vergessene Skulpturen der KEN wurden aus ihrem «Dornröschenschlaf» erweckt, renoviert und neu platziert.
Anlässlich von «Begehung Kunst» wurden die Werke von Ursula Hirsch und Willy Wimpfheimer vorgestellt.
Peter Strickler (Ehemaliger)
74
Ursula Hirschs «Brunnenfigur» entstand 1986
und befindet sich nun – frisch renoviert – im
Foyer des Aula Pavillons direkt beim Eingang
zur Mensa. Das Faszinierende an der Skulptur
ist weniger die Machart, sondern vielmehr ihre
Entstehungsgeschichte. «Wie bei einem gestrickten Pullover ist für mich nicht die Technik,
wie er entstanden ist, von Bedeutung, sondern
das Geheimnis, das in ihm steckt, die Wärme,
die er abgibt», so die Künstlerin. Die «Schlüsselskizzen», die der Skulptur zugrunde liegen,
entstanden vor mittlerweile 25 Jahren: Das erste
Bild zeigt einen Menschen, eine Art tänzerische
Figur, die breitbeinig und mit ausgestreckten
Armen die Balance behält. Dieser Mensch, der
selber zum grössten Teil aus Flüssigkeit besteht,
nimmt über seine linke Hand Wasser auf, eine
chaotische, formlose, aber energiegeladene
Masse. Dieses Wasser wird schliesslich im Körper der Figur «verdaut», verarbeitet und umgesetzt. Einiges wird in ihn hineingeleitet, und vieles fliesst über den leicht nach unten gestreckten
rechten Arm wieder ab. «Dieser Fluss, diese Aufnahme von Energie, die Verarbeitung der chaotischen Masse Wasser stellt für mich den eigentlichen künstlerischen Prozess dar.» Die zweite
Skizze auf demselben Blatt schliesslich gleicht
eher einem Bauplan: Aus dem ausbalancierten,
weichen Körper wird die eckige, eher technisch
anmutende Brunnenfigur. Doch trotz Ecken und
Kanten behält auch die zweite Skizze ihre Leich-
«Fig. XIX» von Willy Wimpfheimer, 1970, renoviert 2012/13
tigkeit, und genau wie der Mensch nimmt auch
die Brunnenfigur das Wasser oben auf, lässt es
– in Gedanken – durch den Mittelteil durchfliessen und gibt es schliesslich wieder her. «Diese
Skizzen entstehen immer morgens, direkt nach
dem Aufstehen. Das sind die Momente, in denen
die nächtlichen Träume noch etwas weiter wirken. Dann kann ich zeichnen, konstruieren und
schreiben.» Und was war zuerst? Die menschliche Figur oder deren technische Materialisie-
rung? «Lange wusste ich es nicht, aber jetzt ist
es mir klar geworden: Die beiden Skizzen sind
gleichzeitig entstanden.» Die Renovation fand
in Zusammenarbeit mit der Künstlerin statt. Der
Rost, den der Zahn der Zeit hinterlassen hat,
wurde entfernt und die Skulptur vom Staub befreit. Ausserdem wurden der Brunnenfigur zwei
neue Farben eingehaucht: Caput Mortuum, die
Farbe des Winterwaldes, und Mangan-CoelinBlau, die Farbe des Wassers.
Veranstaltungen
Ursula Hirsch
geboren am 16.08.1952
Ausbildung:
■■ SGKZ Schule für Gestaltung und Kunst
Zürich: Vorkurs bei Hans Aeschbacher
1968/69
■■ AKI-ARTez, Staatliche Akademie für
bildende Kunst, Enschede, Nederland;
Kunststudium 1982 / Diplom 1985
■■ ETHZ Nachdiplomstudium. Gestaltungslehrstuhl Professor Peter Jenny /
Diplom 1998: Bildnerisches Gestalten
in der Architektur.
■■ CEV Centro Europeo Venezia, Isola San
Servolo; Theorie und Praxis der Frescotechnik / Diplom 2005
Publikation: «Die Brunnenfigur» – Heft vol. 1,
Edition hirschbaum, Zürich 2013
www.ursulahirsch.ch
Willy Wimpfheimer
Geboren am 17.06.1938
Ausbildung:
■■ Lehre als Steinbildhauer bei Willy
Stadler, Lehrabschluss 1959
■■ Besuch der Zürcher Kunstgewerbeschule
■■ 1960 Anstellung als Bildhauer bei
Hans Aeschbacher
■■ Schritt in die Selbständigkeit 1964
Publikation: «Auf Biegen und Brechen:
Gesamtwerk des Zürcher Steinbildhauers und
Eisenplastikers Willy Wimpfheimer, zum
60. Geburtstag des Künstlers», Zürich 1998
www.willywimpfheimer.ch
«Die Brunnenfigur» von Ursula Hirsch, 1986, renoviert 2012/13
75
Die Künstler Ursula Hirsch und Willy Wimpfheimer
Jahresbericht 2011/2012
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«Schlüsselskizzen» von Ursula Hirsch, Tusche auf Papier, 1986
In eine ganz andere Welt führt der gelernte Bildhauer Willy Wimpfheimer. Auch seine Plastiken
wurden sanft renoviert und neu platziert. Während bei der «Brunnenfigur» die Idee dahinter im
Zentrum steht und fasziniert, ist es bei Wimpfheimers Werken das Material, die Robustheit der
Masse bei gleichzeitiger Leichtigkeit und die sich
daraus entwickelnde Kraft, welche auf den Betrachter, die Betrachterin wirkt. Das grössere der
beiden Werke, die Skulptur mit dem Namen «Fig.
XIX», wurde 1970 gebaut und befindet sich neu
bei der grossen Aussentreppe vor der Kantonsschule Enge. «Diese riesige Treppe, welche die Idee
von der ‚Architektur als Bühne‘ widerspiegelt, ist
genau der richtige Platz für das Werk. Hier hat die
Skulptur ihren Raum, den sie benötigt, jetzt wird
sie wahrgenommen – als wäre sie schon immer da
gewesen – und ist Teil dieser grossen Bühne», so
der Schulleiter Christoph Wittmer. Die charakteristische Form, ein vierkantiger, am Ende gebogener Stab, ist auch bei der zweiten, kleineren Bronzeplastik Wimpfheimers mit dem Namen «Fig.
III» klar erkennbar. Sie entstand ebenfalls 1970
und befindet sich nun auf der – praktisch selten
genutzten – Promenadenfläche des Schulhauses,
im wunderschönen Licht- und Schattenspiel unter den Bäumen, bei denen sie platziert wurde.
Während der gebogene vierkantige Stab bei «Fig.
XIX» gross auf einem Podest thront, besteht die
zweite Plastik aus zwei kleineren, ähnlichen Formen, die ineinander verschränkt sind. «Zwei an
sich massive Formen ergeben zusammengesetzt
eine neue Form. Dadurch, dass die einzelnen Elemente beweglich geblieben sind, wirkt die Figur
trotz ihrer Masse und Wucht sehr fragil», so der
Künstler.
«Begehung Kunst» wurde musikalisch begleitet vom Saxophon-Ensemble der Kantonsschule
Enge. Im Anschluss an die Führung wurde den
Gästen während eines Sommerapéros die Gelegenheit gegeben, sich persönlich mit den beiden Künstlern zu unterhalten. Die Werke von
Ursula Hirsch und Willy Wimpfheimer sind öffentlich zugänglich und können auf dem Areal
der Kantonsschule Enge besichtigt werden.
(Alle Fotos: Przemyslaw Przezak)
Veranstaltungen
Vorbild – Nachbild
Livia Relly (Bildnerisches Gestalten)
Immer wieder nahmen Künstlerinnen und
Künstler mit ihren Werken Bezug auf Vorbilder,
versahen diese dabei mit einer neuen Aussage.
Burciaga etwa malte eine grosse Abendmahlszene an eine Gebäudewand der Stanford University in California (Last Supper of Chicano
Heroes, 1988), er bezog sich dabei direkt auf Leonardos Fresko (Das letzte Abendmal, 1498). Ins
Zentrum setzte Burciaga aber nicht Jesus, sondern Che Guevara, was in der Stanford University feurige Diskussionen auslöste. Keine Ausnahme ist in dieser Hinsicht Manet, er zitierte mit
dem Bild Tod des Kaisers Maximilian in Mexico
(1869) Goyas Erschiessung der Aufständischen
(1814) – ein Werk, das später auch Picasso als
Vorbild für ein eigenes Antikriegs-Gemälde
diente (Massaker in Korea, 1951).
Auch die Schülerinnen und Schüler der Klasse
A3a (jetzt A4a) setzten sich mit Kunstwerken
auseinander, reflektierten sie, interpretierten
sie neu und malten eigene Leinwandbilder, in
denen die Vorbilder auf unterschiedliche Weise
nachklingen. So ist beispielsweise beim Rütlischwur (nach Jean Renggli, 1891) plötzlich auch
eine Frau mit Kind zu sehen, und nur zwei statt
drei Männer heben die Hand zum Schwur, während ein dritter ermordet am Boden liegt. Oder
dann wird Mirós abstraktes Gemälde L´or de
l´azur (1967) umgedeutet – zum gegenständlichen Bild geworden, fängt es eine lieblich-poetische Abendstimmung ein.
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Jahresbericht 2012/2013
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Partner,
Personen,
Organisationen
Partner, Personen und Organisationen
Jahresbericht 2012/2013
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Nachruf – María Elena Negreira García
2. September 1965 – 3. September 2013
Die Kantonsschule Enge trauert um ihre Lehrerin María Elena Negreira García. Sie starb am 3. September 2013 an ihrer
schweren Krankheit.
Elena Negreira trat 1980 in den damaligen Typus D unserer Schule ein und erhielt 1984 das Maturitätszeugnis. Parallel dazu absolvierte sie die spanische Maturität. An der
Universität Zürich studierte sie anschliessend Spanisch im
Hauptfach und Französische Literatur und Linguistik in
den Nebenfächern.
Erste Berufserfahrungen sammelte Elena Negreira als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar, später auch als Dozentin an der Zürcher Volkshochschule. Ab 1991
unterrichtete sie während eines Jahres an der Alten Kantonsschule in Aarau. Gleichzeitig nahm sie ihre Tätigkeit an der
Kantonsschule Enge auf; 1994 wurde sie hier zur Hauptlehrerin für die Fächer Spanisch und Französisch gewählt.
Elena Negreira unterrichte die beiden Sprachen mit Hingabe und mit Liebe zu den ihr anvertrauten jungen Menschen.
Die Mitteilung ihrer Krankheit im vergangenen Winter war
ein Schock für die Schule. Es bleibt für uns unfassbar, dass
Elena Negreira nicht mehr Teil unseres Kollegiums ist. Wir
sind sehr dankbar für die Zeit, die wir mit ihr verbringen
durften. Den Angehörigen sprechen wir im Namen der
Kantonsschule Enge unsere herzliche Verbundenheit aus.
Christoph Wittmer, Rektor
* Die Fachschaft Spanisch wählte das Gedicht für die Abdankungsfeier aus.
Caracol *
Rubén Darío
En la playa he encontrado un caracol de oro
macizo y recamado de las perlas más finas;
Europa le ha tocado con sus manos divinas
cuando cruzó las ondas sobre el celeste toro.
He llevado a mis labios el caracol sonoro
y he suscitado el eco de las dianas marinas,
le acerqué a mis oídos y las azules minas
me han contado en voz baja su secreto tesoro.
Así la sal me llega de los vientos amargos
que en sus hinchadas velas sintió la nave Argos
cuando amaron los astros el sueño de Jasón;
y oigo un rumor de olas y un incógnito acento
y un profundo oleaje y un misterioso viento...
(El caracol la forma tiene de un corazón)
Gut besuchte Veranstaltungen und positives Feedback:
Konstruktive und dezente Elternarbeit wird geschätzt.
Auch während des Schuljahrs 2012/2013 war es das Anliegen des Elternvereins der Kantonsschule Enge
(EVKEN), zur guten Schulkultur beizutragen: als Ansprechpartner und Sprachrohr für die Elternanliegen,
als Sponsor für förderungswürdige Schulanlässe oder einfach als Spender eines feinen «Z´nünis» für die
Schülerinnen und Schüler am ersten Schultag und an Projektanlässen.
Inge Thees, Ulla Kessler
Um die Vertretung der Elternschaft zu stärken
und die Arbeit auf eine breitere Basis zu stellen,
regelten wir die Mitgliedschaft im Elternverein
für 2012 neu. Alle Eltern sind jetzt automatisch
Mitglied im EVKEN, sofern sie sich nicht ausdrücklich abmelden. Der Präsident des EVKEN,
Roberto Frigg, kommentierte dazu treffend: «Es
geht dem Elternverein vor allem darum, dass
die Elternschaft am Schulleben beteiligt ist und
dort Unterstützung leisten kann, wo es angebracht und erwünscht ist.»
Rückblick auf ein ereignis- und
erfolgreiches Jahr
Der Vorstand kann auf ein erfolgreiches Jahr
mit interessanten Veranstaltungen, engagierter
Arbeit in verschiedenen Gremien, willkommenen «Z´nüni»-Aktionen zurückblicken und freut
sich, einen angemessenen Zustupf für diverse
Schulanlässe beigesteuert zu haben. Bewährt
hat sich in diesem Jahr auch wieder die Mitarbeit von zwei EVKEN-Vertreterinnen in der sogenannten «Kontaktgruppe», die Schüler/innen
in Problemsituationen begleitet und unterstützt.
EVKEN-Präsident Frigg beurteilt auch den
regelmässigen Gedankenaustausch mit der
Schulleitung als sehr wertvoll und postuliert:
«Schule und Elternverein müssen zu Gunsten
der Schülerschaft voneinander profitieren». Um
noch näher am Puls der Elternanliegen zu sein,
wurde 2012 als weitere Neuerung die Idee der
«Kontakteltern» umgesetzt. Diese sind als wertvolle Ansprechpartner für den EVKEN und die Eltern der jeweiligen Klassen gedacht.
Sorgfältige Verwendung des Budgets
für die Anliegen der Schülerinnen
und Schüler
Der EVKEN ist stets bestrebt, das verfügbare
Budget sorgfältig und sinnvoll zum Wohle der
Schülerinnen und Schüler einzusetzen, wertvolle Aktivitäten und Initiativen zu unterstützen und die Verwirklichung guter Ideen möglich zu machen. So förderte der EVKEN auch
2012 und 2013 wieder als «Aktionär» mit dem
Kauf von Anteilscheinen die Projekte der YESMiniunternehmen der Handelsmittelschule,
dank denen die Schüler praktische Erfahrungen
im Aufbauen und Leiten eines Betriebs und dem
Bewältigen von unternehmerischen Schwierig-
keiten sammeln können. ln Absprache mit der
Schulleitung sponserte der EVKEN die Hallenbadeintritte und die Fackelabfahrt anlässlich
des jährlichen Skilagers.
Informationsveranstaltungen für
Eltern werden geschätzt
Mit fünf jährlichen lnformationsveranstaltungen, die jeweils auf der Homepage der KEN
publiziert werden, schuf der EVKEN nun mehr
Gelegenheiten für die Eltern, Kontakte untereinander und zur Schule zu pflegen und Informationen über das aktuelle Schulleben und über
wichtige Ereignisse und Entwicklungen aus erster Hand zu bekommen. Dabei konnte der EVKEN stets auf die bereitwillige Unterstützung
der Schulleitung zählen.
Den erfolgreichen Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete die jährliche Generalversammlung
des EVKEN im Mai, die dank dem interessanten
Referat von Rektor Wittmer über Änderungen
und neue Trends in der Bildungslandschaft einen attraktiven Höhepunkt hatte.
Das Praktikum der Handelsmittelschule war
Thema einer informativen Veranstaltung,
die den Eltern und der Schülerschaft der 2.
Partner, Personen und Organisationen
Elternverein
81
Jahresbericht 2012/2013
82
HMS-Klassen im September geboten wurde.
Der aufschlussreiche Vortrag von Prorektorin
Brockhaus-Soldenhoff und der anschauliche Erfahrungsbericht einer Schülerin fanden ein sehr
gutes Echo bei den Eltern. Die Information zum
Kontakttag für Praktikumsstellen, an dem sich
jeweils die verschiedenen Firmen präsentieren,
wurde allgemein als sehr nützlich beurteilt.
Im Oktober hatte der EVKEN zum ErstklässlerApéro eingeladen, der wegen der verlängerten
Probezeit dieses Jahr später angesetzt wurde.
Rektor Wittmer erläuterte an diesem Anlass
die Sicht der Schulleitung zum Thema «Probezeit» und Frau Esther Schoellkopf beleuchtete
das Thema als Mitglied der Kontaktgruppe aus
Sicht der Schulpsychologin.
Anklang fand auch die Veranstaltung «Orientierung zur Maturitätsprüfung» im November,
zu der die Eltern der Drittklässler/innen eingeladen waren. Rektor Wittmer und Frau Beeke
Rusch informierten wie gewohnt kurzweilig
und prägnant über entscheidende Sachverhalte und standen den Eltern für viele Fragen zur
Verfügung.
Der EVKEN-Anlass «Studien- und Berufswahl»
stiess bei den Eltern der Maturanden/innen
auf grosses Interesse. Sehr zielführend bestritt
Rektor Wittmer diesen Abend zusammen mit
Herrn Stefan Gerig, dem Berufsberater vom
Berufsinformationszentrum (BIZ) in Oerlikon.
Er hob hervor, dass Stefan Gerig regelmässig
in der KEN zur Verfügung stehe, und empfahl,
die kostenlose Dienstleistung unbedingt in Anspruch zu nehmen.
Auch 2013 war der EVKEN bereits
vielseitig präsent
An der Generalversammlung im April 2013 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Verschiedene
Vorstandsmitglieder, unter anderem auch der
Präsident Roberto Frigg, legten statutengemäss
ihr Amt nieder, da ihre Töchter und Söhne die
Schule abgeschlossen hatten. Das Engagement
des EVKEN soll auch im kommenden Schuljahr
2013/2014 in gewohnter Weise weitergeführt
werden. Der EVKEN freut sich über interessierte Eltern, die sich im Elternverein engagieren
möchten, ob im Vorstand oder einfach als gelegentliche Helfer/innen an EVKEN-Anlässen.
Interessenten können sich gerne mit dem Präsidenten Daniel Dällenbach in Verbindung setzen ([email protected]) oder sich bei den
verschiedenen kommenden Anlässen wie auch
an der Generalversammlung melden.
Bisher ist es immer wieder gelungen, Eltern zu
finden, die sich – trotz starkem beruflichem Engagement – gerne für die Schule ihrer Kinder
einsetzen und im Vorstand des EVKEN einen
wertvollen Beitrag zur erfreulich guten Schulkultur an der Kantonsschule Enge leisten.
Davide Loss, Präsident
Der Verein Ehemaliger der Kantonsschule Enge
Zürich hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Der
Vorstand traf sich an zahlreichen Sitzungen.
Im Zentrum stand die rechtzeitige Herausgabe
unseres Magazins «m» und die administrative
Bewältigung des von der Schweizerischen Post
gekündigten Verlegervertrags. Aufgrund einer
schweren Krankheit war es dem bisherigen Redaktor, Stefan Furler, nicht möglich, weiter im
Vorstand mitzuwirken und das termingerechte
Erscheinen des «m» sicherzustellen. Der Vorstand konnte aber in der Person von Corsin Zander einen hervorragenden, erfahrenen Redaktor
als Nachfolger finden. Der Vorstand freut sich auf
die Zusammenarbeit mit ihm. Die krankheitsbedingte Abwesenheit von Stefan Furler führte
dazu, dass in diesem Jahr nur drei Ausgaben des
Vereinsmagazins (statt wie üblich deren vier) erschienen; die erste davon verliess die Druckerei
mit grosser Verspätung, was der Vorstand ausserordentlich bedauert. Gefreut hat er sich über
die sehr verständnisvollen und wohlwollenden
Rückmeldungen aus dem Kreis der Mitglieder.
Der Vorstand konnte die Zusammenarbeit mit
der Schule weiter intensivieren. Ausserdem beschloss er ein neues Corporate Design, das im
«m» präsentiert wurde.
Es fanden zwei weitere Ausgaben unserer «Einblicke» statt. Zu Gast waren wir in der Vinothek
von Marc Landolt (D82) und im Malergeschäft
Armin Hunziker AG von Marc Hunziker (M84)
und Eric Hunziker (M85). Die beiden Anlässe
erfreuten sich grosser Beliebtheit.
Der dritte Homecoming Day verzeichnete einen
regelrechten Ansturm von Ehemaligen sowie
Lehrpersonen. Mit einem Besucherrekord von
rund 400 Personen hat sich der Homecoming Day
nun etabliert und wird fortan jährlich durchgeführt.
Auch die Fussballnacht war ein voller Erfolg.
Wiederum spielten zahlreiche Teams um den
Wanderpokal. Besonders wurde das gesellige
Zusammensein bei Speis und Trank von den
Teilnehmenden sehr geschätzt.
Traurig macht uns der Tod unseres Mitglieds
und unserer langjährigen Lehrerin für Französisch und Spanisch, Elena Negreiera García. Sie
starb viel zu jung an den Folgen einer schweren
Krebserkrankung.
Der Fonds für kulturelle und sportliche Belange
konnte diverse, tolle Projekte der Schule unterstützen; im «m» berichteten wir jeweils darüber.
Unter anderem wurde wiederum eine Subvention für Eintritte für Konzerte und Opern im Rahmen des Ergänzungsfachs Musik gesprochen.
Ein weiteres Projekt, das einen Beitrag erhielt,
war die Taucherwoche einer kleineren Schülergruppe in Giglio.
Zu danken bleibt mir meinen Kolleginnen und
Kollegen aus dem Vorstand. Wir waren auch in
diesem Jahr ein hervorragendes Team und ergänzten uns optimal. Trotz widriger Umstände
ist es gelungen, die Vereinsaktivitäten aufrechtzuerhalten.
Ein herzlicher Dank geht auch an die Kantonsschule Enge, vorab an ihren Rektor, Christoph
Wittmer. Er hat als Delegierter der Schulleitung
mit seiner unkomplizierten und frischen Art einen wesentlichen Beitrag zur Intensivierung der
Beziehungen zur Schule geleistet.
Zuletzt gebührt auch Ihnen, liebe Ehemalige,
ein grosser Dank für Ihr Vertrauen und für die
Bereitschaft, mit Ihren Spenden weiterhin kulturelle und sportliche Aktivitäten unserer Schule zu ermöglichen.
Partner, Personen und Organisationen
Ehemaligenverein
83
Die KEN gehört zu den grösseren Mittelschulen des Kantons. Viele Prominente sind einst als Jugendliche in ihren Räumen ein- und
ausgegangen. Unter ihnen auch Roman Kilchsperger (RK). Jérémy Donath (JD) nutzte die Gelegenheit, ihm einige Fragen zu stellen.
Jérémy Donath (W1c)
84
JD: Sie sind bekannt als Moderator bei Radio
Energy und als Juror in der Sendung Musicstar
und Die grössten Schweizer Talente – da braucht
es eine ausgesprochene Redegewandtheit –
ist die angeboren? Schon als Gymnasiast ein
Sprachtalent?
RK: Eigentlich nicht. Ich liebe Wörter und was
man mit ihnen machen kann. Das ist schon seit
langem so, vor allem in der Muttersprache. Aber
komme mir nicht mit Französisch und anderen
zungenverrenkenden Idiomen. In solchen Disziplinen war ich nie speziell stark. Aber die deutsche Sprache – ja, die finde ich schon spannend.
Mit all ihren Veränderungen.
Lieblingsfächer an der KEN?
Deutsch gehörte dazu. Wenn ich auch nicht alle
Bücher so toll fand, die wir lesen mussten. Ebenfalls freute ich mich auf den Sport. Wir hatten
lockere Turnlehrer – dieser Unterricht war darum immer ein Highlight. Als einen begeisterten
Schüler würde ich mich jedoch nicht bezeichnen.
Sind die Weichen für Ihren Werdegang schon
an der KEN gestellt worden?
Nein, überhaupt nicht. Ich betrachte die Schulzeit als eine Art Übergang, als eine Wartezeit,
nach der meine Radiokarriere beginnen konnte.
Ereignisse Ihrer Schulzeit, die Ihnen in
Erinnerung geblieben sind?
Ach du meine Güte, das sind ja so viele. Die erste
grosse Liebe fand ich in meiner Klasse. Dann erinnere ich mich an die vielen Ausflüge und Erlebniswochen. Und natürlich an die diversen Theater, in denen ich mitspielen durfte. Eigentlich
wäre ich ja gerne Schauspieler geworden. Aber
dazu hat sich die Gelegenheit nicht ergeben …
Fotobyline: RDB/ SI/ Thomas Buchwalder
Jahresbericht 2012/2013
Mann mit flottem Mundwerk – Roman Kilchsperger
Was für einen Rat würden Sie einem KENSchüler geben, der sich für den Journalismus
interessiert?
Neugier und Begeisterung, diese Kombination
hilft. Es ist ja schwierig, diesen Beruf zu lernen.
Man wird in diesen Job irgendwie reingespült,
wenn man ihn wirklich will. Und man schafft es
auch zur Ziellinie, wenn man fleissig und lernwillig ist. Viel Zeitung lesen, viele Medien konsumieren, das ist ebenfalls hilfreich. Und Glück haben.
Spontaneität ist wahrscheinlich das A und O
als Moderator. Spontaneität birgt aber auch
die Gefahr, politisch nicht korrekt zu sein. Wie
gehen Sie damit um?
An deiner Frage ist was dran. Wenn man z.B. bei
Energy eine Sendung live und ohne Skript moderiert, dann kann man auf dem Grat von Moral und Sitte schon mal ausrutschen. Ich mache
meinen Job im Vertrauen, so zu denken, wie viele
draussen auch. Da plaudere ich dann halt drauflos – und wenn’s mal daneben gehen sollte, dann
ist’s halt so. Authentizität ist fast alles im Radio.
Gibt es Leute, denen Sie in der Nacht nicht
begegnen möchten?
Eigentlich nicht. Wenn ich morgens um drei Uhr
am Bancomat stehe, dann misstraue ich auch
jeder Seniorin, die gerade um die Ecke kommt.
Ich bin nachts nicht ängstlicher als bei Tageslicht. Liegt vielleicht daran, dass ich nachts so
viel arbeite.
Roman Kilchsperger in zehn Jahren?
Ich bin keiner, der in Glaskugeln starrt. In unserem Job kann morgen schon alles anders sein.
Die Bedingungen ändern sich ständig und man
hat kaum Sicherheit. Damit lebe ich jetzt seit 20
Jahren. Ich hoffe, ich behalte Spass an meiner
Arbeit. Und sonst suche ich mir dann was anderes. Ich habe immer wieder Ideen. Mal gucken,
was draus wird. Das Wichtigste ist allerdings,
dass meine Familie weiter meine Homebase ist.
Martin Lüscher (Biologie) und
Samuel Lang (Physik u. Mathematik)
Die Kontaktgruppe der Kantonsschule Enge war
im Berichtsjahr in verschiedenen Bereichen
tätig. Neben der individuellen Beratung von
Schülerinnen und Schülern standen im letzten
März drei spezielle Anlässe auf dem Programm,
die einiges an organisatorischem Aufwand mit
sich gebracht haben. Während der schriftlichen Aufnahmeprüfungen wurden für die Erstklässler/innen der Tag «feel oKEN» und für die
zweiten Klassen die «Cinépassion» organisiert.
Zwei Wochen später, am Vormittag der mündlichen Aufnahmeprüfungen, fanden für die
Zweitkläss­er/innen die Workshops zu «Gewalt
von innen und nach aussen» statt.
bee. Auch in diesem Jahr vermochte das junge
«Gorilla»-Team die Schülerschaft zu begeistern,
sowohl im Praxisblock als auch während der
Ernährungslehre. Mit dem Zusammenstellen
eines gesunden Birchermüeslis oder dem Belegen eines Sandwiches am reichhaltigen Buffet
konnten die Schüler/innen das Gehörte direkt
in die Praxis umsetzen, bevor dann der zweite
Bewegungsblock in der gewählten «Freestyle
Sportart» erfolgte.
Die Rückmeldungen zeigen, dass die ganze
Veranstaltung den Schülern und Schülerinnen
positiv in Erinnerung geblieben ist, so dass der
Projekttag «feel oKEN 2014» bereits in Planung
ist. Besten Dank allen Beteiligten.
«Cinépassion»
«feel oKEN»
Bewegung, Ernährung und Prävention – diese
wichtigen und nachhaltigen Themen wurden
den Schüler/innen am Projekttag «feel oKEN»
nähergebracht, der erstmals 2012 durchgeführt worden war. Die Schüler/innen stellten
an einem Halbtag aus verschiedenen Präventionsworkshops ihr Programm zusammen – zur
Auswahl standen diesmal Module von externen Fachpersonen, welche Alkoholprävention,
Stress- und Spielsuchtbewältigung, Konzentrationshilfen und «Social Networking» zum Inhalt hatten.
Der andere Halbtag wurde von der Stiftung
«Schtifti» (Freestyletour «Gorilla») gestaltet
und geleitet. Dabei erhielten die Schüler/innen Einblick in trendige Sportarten wie Breakdance, Capoeira, Footbag und Ultimate Fris-
Träume sind oftmals geprägt von wirkmächtigen
Bildern. Diese erscheinen in Sequenzen, die sich
der Gesetze von Raum, Zeit und Kausalität entledigt haben, in denen die üblichen Kategorien der
Wahrnehmung aufgerissen werden und sich ein
unmittelbarerer Zugang zum Unbewussten eröffnet. Sie sind daher ein beliebter Gegenstand der
Psychoanalyse. Nun gehorchen Bildfolgen von
Filmen ähnlichen Prinzipien, und es mag daher
nicht verwundern, dass Psychoanalytiker/innen
zuweilen passionierte Cineasten sind. Kommt es,
dass sich einige dieser Leidenschaftlichen gruppieren, so ist es nicht mehr weit bis zur Geburtsstunde der Cinépassion. «Cinépassion – Film und
Psychoanalyse» lautet denn auch der Arbeitstitel
eines gemeinsamen Projektes von Zürcher Psychoanalytiker/innen und der Arthouse Commercio Movie AG. Mehrmals jährlich finden im Art-
house Movie öffentliche Filmvorführungen statt,
die anschliessend von einem Psychoanalytiker
bzw. einer Psychoanalytikerin kommentiert und
mit dem Publikum diskutiert werden. Auf Anfrage können derartige Veranstaltungen auch eigens für Schulklassen durchgeführt werden. Von
diesem Angebot profitierte die KEN vergangenes
Jahr nun bereits zum zweiten Mal. Im Rahmen
des neu kreierten Projekttags «Cinépassion» der
Kontaktgruppe gingen die Zweitklässler/innen
der KEN während der schriftlichen Aufnahmeprüfungen ins Kino. Vorgeführt wurde The Return, ein Film des russischen Regisseurs Andrej
Swjaginzew aus dem Jahr 2003. Das Programm
stiess bei den Schüler/innen auf grosses Interesse, auch wenn die anschliessende Diskussion zu
Anfang etwas beschwerlich verlief. Zur generell
positiven Stimmung trug auch das von der Schule offerierte und von der Mensa bereitgestellte
Lunch-Paket bei. Im Hinblick auf das nächste
Jahr ist die Kontaktgruppe bestrebt, die «Cinépassion» noch weiter auszubauen und sie um einen filmwissenschaftlichen Beitrag zu ergänzen.
Workshops «Gewalt von innen
und nach aussen»
Seit einigen Jahren schon ist es unser Ziel, dass
alle Schüler/innen sich einmal in ihrer Zeit an
der Kantonsschule Enge mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen. Gewalt kann sich sowohl gegen einen selbst, also gegen innen, als
auch gegen andere Personen, d.h. gegen aussen
richten. Selbstschädigende Verhaltensweisen,
beispielsweise Selbstverletzung, Drogenmissbrauch, Essstörungen und Suizidalität, sind
Partner, Personen und Organisationen
Kontaktgruppe
85
Jahresbericht 2012/2013
86
ebenso problematisch wie verbale und nonverbale Aggression, Tätlichkeiten, Mobbing und
sexuelle Übergriffe. Um die Schüler/innen für
diese Formen der Gewalt zu sensibilisieren und
ihnen mögliche Bewältigungsstrategien zu zeigen, führten wir für alle Zweitklässler/innen
während der mündlichen Aufnahmeprüfungen
Workshops zum Thema Gewalt durch. Nach
Geschlecht getrennt, besuchten sie in Gruppen
je einen Workshop zu «Gewalt von innen» und
einen Workshop zu «Gewalt nach aussen». Geleitet wurden diese Workshops von externen
Fachpersonen. Die Tatsache, dass sich die Schüler/innen, einmal losgelöst vom Klassenverband
und ohne die Anwesenheit des anderen Geschlechts, mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen konnten, wurde auch dieses Jahr wieder
sehr geschätzt. Die Evaluation der schriftlichen
Rückmeldungen zeigte fast durchwegs ein sehr
positives Bild. Zu diesem trug natürlich auch der
Umstand bei, dass der Elternverein einmal mehr
ein Pausenbuffet mit Brötli und Schoggistängeli
für die Teilnehmenden bereitstellte. Dem Elternverein sei hier darum ganz herzlich für die Organisation und Finanzierung des Znünis sowie den
persönlichen Einsatz am Buffet gedankt!
Esther Schoellkopf tritt von ihrem Amt als Schülerberaterin zurück.
Clio Huber (W2d) nahm die Gelegenheit wahr, ihr einige Fragen zu stellen.
Partner, Personen und Organisationen
Ein professionelles Ohr für die Schwierigkeiten von
KEN-Schüler/innen
87
Clio Huber (W2d)
Wie ich erfahren habe, verlassen Sie den
Dienst als Schülerberaterin. Wissen Sie,
wie viele Schüler/innen Sie in Ihrer Amts­zeit betreut haben?
Aktuell sind es durchschnittlich 20 Schüler/
innen pro Jahr, die Hilfe suchen. Dies war aber
nicht immer so, die Tendenz ist steigend. Gesamthaft, so schätze ich, werden es um die 200
Schüler/innen gewesen sein, die ich in meinen
18 Amtsjahren betreut habe.
Gibt es einen typischen Grund, warum sich
Schüler/innen an Sie wenden?
Da ich Schülerberaterin bin, kommen häufig
Schüler zu mir, die Probleme in der Schule haben, sie leiden z.B. unter Prüfungsangst, Motivationslosigkeit und anderen Beeinträchtigungen. Doch meistens verbirgt sich eine nicht
schulische Ursache dahinter, die sich durch ein
Leistungsdefizit und diverse andere Schwierigkeiten bemerkbar macht. Auch Essstörungen,
Drogenkonsum oder Stress mit der Familie können Grund für einen Besuch bei mir sein. Es ist
in diesem Zusammenhang sehr wichtig, dass
man früh genug den Gang zur Schülerberaterin
oder zum Schülerberater wagt, um die Schwierigkeiten ausfindig zu machen. Denn ansonsten
können die Probleme immer schlimmer werden
und drastischere Konflikte mögen auftauchen.
Daher der Grundsatz: «Besser zu früh als zu
spät».
Warum wird man/frau Schülerberater bzw.
Schülerberaterin?
Ich persönlich finde es sehr schön, mit anzusehen, wie Jugendliche bzw. junge Erwachsene
in Beratungsgesprächen ihre Fähigkeiten zur
Selbsthilfe entwickeln können. Gemeinsam
durchlaufen wir einen Prozess, während dessen wir versuchen, den Knoten oder das Problem zu lösen. Auch die Schüler/innen erscheinen nach dem ersten Schritt zu mir erleichtert.
Eine Bezugsperson zu haben, die zum einen der
Schweigepflicht unterliegt und zum anderen
auch nicht zum näheren familiären oder schulischen Umfeld gehört, empfinden sie als erleichternd. Sich jemandem anvertrauen zu können,
kann sehr wichtig sein!
Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass der
Gang zu einem Psychologen einem Schüler
schwerfällt?
Hört man das Wort «Psychologe», denken viele
sofort an das Wort «Psycho». Daher wohl der
Widerstand. Wer zu mir kommt, muss nicht als
verrückt bezeichnet werden. Meine Aufgabe
besteht vor allem darin, eine Schülerberaterin
zu sein, d.h. ich versuche den Jugendlichen zu
helfen, ihre Blockaden zu durchbrechen, damit
diese sie in der Schule nicht zu sehr behindern,
die Schüler/innen somit eine weniger belastete
Schulzeit erleben und die Matur oder das Diplom bestehen können.
Es kommt auch nicht selten vor, dass sich Freunde einer Schülerin oder eines Schülers, aber
auch Fach- und Klassenlehrer bei mir melden.
Diese fragen mich dann um Rat und wollen wissen, wie sie einem jungen Menschen, der sich
gerade in einer schwierigen Lebenssituation
befindet, helfen könnten. Es zeigt sich an der
KEN ein Engagement, das mir persönlich sehr
gefällt und mich immer wieder beeindruckt.
Es ist schön zu sehen, dass vielen Schülern und
Mitarbeitern der Enge das Wohlbefinden ihrer
Mitmenschen am Herzen liegt.
Auch nehmen immer wieder Lehrer das persönliche Gespräch mit mir auf. Diese haben ihre
Krisen wie jeder andere auch. Damit sollte eigentlich klar sein, dass man sich keineswegs dafür schämen müsste, psychologische Beratung
zu beanspruchen. Noch dazu, wenn sie kostenlos ist und man sogar davon profitieren kann!
Kann es sein, dass auch eine Expertin wie Sie
um einen Rat verlegen ist?
Jahresbericht 2012/2013
88
Natürlich ist mir dies auch schon passiert. Doch
in einer Beratung geht es in erster Linie darum,
gemeinsam den Grund für die Belastung ausfindig zu machen. Sobald dieser entdeckt und
akzeptiert ist, kann ermittelt werden, ob es eine
längerdauernde Beratung geben soll oder ob
eine kurze Intervention genügt. Ziel ist, dass
der Hilfesuchende mit der Zeit selbständig seinen Weg gehen kann und nicht einzig auf den
Rat anderer angewiesen ist. Dies ist natürlich
sehr wichtig – denn sich selbst einen Rat zu geben ist viel wirkungsvoller, als von jemandem
einen zu erhalten.
Soziale Berufe können an der Substanz zehren.
Wie sind Sie mit den alltäglichen Belastungen
Ihres Berufes umgegangen?
Ganz wichtig ist es, in diesem Beruf eine gute
Ausbildung zu haben, zu welcher neben dem
Lernen von Theorie die therapeutische Selbsterfahrung gehört. Auch Rücksprachen mit meinen Kollegen, z.B. in unserer Gemeinschafts­
praxis, sind sehr hilfreich. Wir nehmen oft
gemeinsam herausfordernde Fälle durch und
sind uns gegenseitig eine gute Stütze.
Mobbing scheint immer wieder ein Thema an
den Schulen zu sein – was für Erfahrungen
machen Sie?
Ausgrenzendes, herabwürdigendes Verhalten
war schon immer ein Thema, erst später erhielt
es den Namen «Mobbing». Meistens wird man
gemobbt, weil man in seinem Verhalten den
Vorstellungen eines anderen nicht entspricht.
Ein Mobber kann genauso unsicher sein wie das
Opfer. Er versucht, sich selbst zu helfen, indem
er auf andere zeigt und zur eigenen Bestätigung
behauptet: «Nicht ich bin so schlimm, der andere ist’s!»
Oft entwickelt sich daraus eine Gruppendy-
namik, und Mitschüler beginnen das Opfer
ebenfalls schlecht zu behandeln. So kann das
zu einem lähmenden Teufelskreis führen, weswegen wir Schülerberater betroffene Klassen
besuchen und mit ihnen ins Gespräch kommen
wollen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
«Klassengschpönli» sollten auch Mut zeigen,
gegen Mobbing einzuschreiten. So können sie
zum Beispiel Vorfälle melden und dem Opfer den Rücken stärken, indem sie es in seinen
guten Seiten bestätigen. Das Mobbing in einer
Klasse sollte auf jeden Fall frühzeitig gestoppt
werden, damit es keine schlimmen Folgen nach
sich zieht wie z.B. Isolation, Erkrankung, etc.
Gibt es Strategien, mit denen man Mobbing
vermeiden kann? Was raten Sie jemandem, der
gemobbt wird?
Die Opfer ecken mit ihrem Verhalten oder ihren
Wertvorstellungen bei gewissen Personen an.
Wenn ein Opfer den Kontakt zu mir aufnimmt,
lernt es, sich in seinem Selbstwertgefühl zu
stärken, sich effizienter zu verteidigen oder
auch, seine Vorstellungen besser zu vermitteln.
Warum glauben Sie, macht es gewissen
Menschen Spass, andere zu verletzen?
Mobber sind meistens selber unsicher. Sie neigen oft dazu, an sich selbst zu zweifeln oder eine
Last mit sich herumzutragen. Wenn sie nun versuchen, einen anderen der Lächerlichkeit preiszugeben, lenken sie von sich selber ab – dieses
Vorgehen ist eine Art Schutzmechanismus.
Beispielsweise kann es sein, dass ein Mobber
auch schon von anderen Personen verletzt worden ist und sich damals in der sogenannten
passiven Situation befunden hat. Um sich mit
dieser unangenehmen Erfahrung auseinanderzusetzen, wechselt er später die Position: Er will
nun die Kontrolle ausüben und somit aktiv einer
anderen Person den Schmerz zufügen, der ihm
selbst vielleicht schon widerfahren ist.
Gab es ein Erlebnis, welches Sie immer
begleiten wird?
Es gab sehr drastische Fälle, die natürlich eindrücklich und bewegend waren und mich auch
heute nicht loslassen. Aber ich machte auch
sehr viele erfreuliche Erfahrungen. Es ist immer schön zu sehen, wie Schüler Selbstzweifel
verlieren, ihre Bedürfnisse entdecken und ihre
Identität festigen. Es ist auch immer ein gutes
Gefühl, wenn ich den Ursprung einer schlechten Laune bis hin zu einer Krise ausfindig machen und so aktiv für ein Wohlbefinden etwas
tun kann.
Seit September 2011 arbeitet er an unserer Schule – die Rede ist von Marco Marchetti, dem neuen Hauswart an der KEN.
Er ist vierundfünfzig, lebt in Rickenbach ZH und ist zweifacher Vater. Omar Zeroual (W2i) nahm die Gelegenheit wahr, ihn
in einem Gespräch näher kennen zu lernen.
Omar Zeroual (W2i)
Zum einen sicher der Kontakt mit Menschen, zum
anderen die Gewissheit, eine Tätigkeit auszuüben,
bei der ich gesund bleiben kann. Ich war 36 Jahre als Kältemonteur unterwegs, und das war eine
sehr hektische und körperlich belastende Arbeit.
Als Hauswart muss ich nicht mehr in der ganzen Schweiz herumrennen und kann meinen Tag
zeitlich genau einteilen. Nun gestaltet sich der Tagesablauf ein wenig ruhiger. Ich komme morgens
hierher, gehe abends wieder nach Hause und übernachte nicht in einem Hotel.
Bild: Omar Zeroual W2i
Was macht für Sie den Reiz aus,
als Hauswart zu arbeiten?
rigsten Bedingungen seine Arbeit zu verrichten,
ja gelegentlich musste ich schon im Dreck herumkriechen.
Der Umstand, dass dieses Gebäude geschützt ist,
beeinflusst die Arbeit gewiss. Wir vom Hausdienst würden gerne viele Neuerungen vornehmen, vor allem auch der Umwelt zuliebe, aber
weil das Gebäude denkmalgeschützt ist, sind die
Hürden sehr hoch. Wir sollten zum Beispiel das
Schulhaus isolieren und neue Fenster einbauen, damit wir nicht mehr so viel Wärmeenergie
verbrauchen. Es ist schade, dass uns wegen des
Denkmalschutzes die Hände gebunden sind. Bevor die neue Heizung eingebaut wurde, hatte das
Schulhaus um die 10´000 Liter Heizöl im Monat
verbraucht. Das ist wahnsinnig. Jetzt heizen wir
zwar mit Gas, aber trotzdem benötigen wir noch
eine Unmenge an Energie.
Warum die KEN als Arbeitgeberin?
Welches waren die Stationen auf dem Weg zu
Ihrer gegenwärtigen Tätigkeit?
Ich war schon immer Kältemonteur gewesen. In
diesem Beruf machte ich 1974 die Lehre und blieb
ihm bis etwa 2011 treu. Unter anderem aus gesundheitlichen Gründen wechselte ich die Stelle;
auf die Dauer schlägt der ständige Temperaturwechsel, der Unterschied zwischen der Kälte drinnen und der Hitze draussen, auf die Gesundheit.
Gibt es Aufgaben als Hauswart, die Ihnen gut
bzw. weniger gut gefallen?
Ich kann mich nicht beklagen, ich erledige alle
Aufgaben gerne. Als Kältemonteur lernt man
flexibel zu sein und notfalls auch unter schwie-
Dass ich hier arbeite, ist reiner Zufall. Für mich
spielte es nicht so eine grosse Rolle, Hauswart eines Büros, eines Wohngebäudes oder eines Schulhauses zu werden. Die Stelle war ausgeschrieben,
ich bewarb mich einfach und hatte Glück. Ich
schätze die Stelle sehr, weil ich den Umgang mit
den jungen Menschen mag. Aus diesem Grund
hatte ich schon zuvor stets mit jungen Leuten zu
tun, wie z.B. als Junioren-Trainer oder Lehrlingsausbilder. Eigentlich ist diese Stelle wie ein Sechser im Lotto.
Sie arbeiten als Hauswart für ein
denkmalgeschütztes Gebäude. Beeinflusst das
Ihre Arbeit in irgendeiner Weise?
Suchen Sie auch ein wenig das Gespräch mit
den zuständigen Stellen?
Ein Gespräch ist eine sehr schwierige Angelegenheit. Schon kleinste Veränderungen bedingen
ein mühsames Prozedere und eine aufwändige
Rücksprache mit dem zuständigen Architekturbüro. Gerne hätten wir zum Beispiel die Computerlounge selber gestaltet, doch das zuständige Architekturbüro erlaubte es uns nicht und
gab uns vor, wie sie einzurichten sei. Uns sind
im Schulhaus einfach die Hände gebunden. Die
Grünanlage rundherum dürfen wir aber selbständig pflegen, ohne immer gerade Rücksprache
nehmen zu müssen.
Partner, Personen und Organisationen
«Eigentlich ist diese Stelle wie ein Sechser im Lotto»
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Jahresbericht 2012/2013
90
Wo ist Ihr Lieblingsplätzchen hier an der
Schule? Warum?
Eigentlich halte ich mich überall gerne auf, besonders angetan hat es mir aber das Schöllergut. Mir
gefallen dort die Aussicht, die Lage und der Park.
Ich arbeite gerne draussen, bin aber auch gerne
drinnen, denn ich schätze es sehr, wenn sich ab
und zu ein Gespräch mit einer Lehrperson ergibt.
Sind Sie zufrieden, wie die Schüler mit dem
Inventar der Schule umgehen?
Im Grossen und Ganzen sind wir wirklich zufrieden mit den Schülern, sie sind anständig und
machen nichts mutwillig kaputt. Es gibt kleine
Sachen, die mich stören, wie z.B. das Fallenlassen
von Zigarettenstummeln, obwohl es Aschenbecher hat, oder das achtlose Streuen von kleinen
Fötzeli bzw. ganzen Blättern sowie das Stehenlassen von Pet-Flaschen. Dieses Verhalten müsste
nicht sein, da es überall Abfalleimer, Pet-Boxen
oder Altpapier-Kisten gibt.
Wenn Sie etwas an der Schule ändern könnten,
was wäre das?
oder Leim auf dem Stuhl, Stinkbomben liessen
wir auch hochgehen. Aber nie taten wir etwas aus
Böswilligkeit.
Was würden Sie sagen, sind die Schüler von
heute braver als die von früher? Kann man die
Generationen überhaupt vergleichen?
Ich glaube, Generationen kann man nicht so leicht
vergleichen. Unter anderem auch, weil technische
Entwicklungen Generationen verändern und Vergleiche erschweren. Vieles, was für euch selbstverständlich ist, hatten wir nicht. Wir besassen keine
Handys, keine Computer, dafür konnten wir noch
durch die Wälder streifen. Ich sage immer, man
hat den Jungen die Wälder und die Strassen weggenommen. Früher konnte man auf der Strasse
Fussball spielen, selten kam ein Auto. Heute, keine
Chance, da der Nachbar z.B. gleich die Polizei ruft.
Ich finde es schade, dass die älteren Menschen so
engstirnig geworden sind und dass man den Jungen so viel Raum weggenommen hat. Darum begreife ich es, dass die Jungen so oft an den elektronischen Geräten sind.
Alles Energietechnische würde ich sicher ändern,
sorgsamer Umgang mit Ressourcen liegt mir sehr
am Herzen. Ausserdem hätte ich die Computerlounge ein bisschen lebendiger gestaltet, zudem
würde ich dafür sorgen, dass die Schüler mehr
Ausstellungsflächen für ihre eigene Kunst aus
dem bildnerischen Gestalten erhalten.
Wie erleben Sie es, wenn Sie die Schüler mit
den Handys in den Gängen beobachten?
Wie denken Sie an Ihre Schulzeit zurück?
Hunderttausende (lacht). (Überlegt.) Man soll
immer wieder etwas geben, dann kommt auch
etwas zurück. Achte den Menschen, dann wirst
auch du geachtet.
Eigentlich gerne. Wir waren alle Schlitzohren.
Wir hatten eine tolle Klasse. Ich besuchte die
Realschule (heute Sek. B). Wir machten früher
genauso viel Seich wie ihr heute, die einen Eltern verbergen diese Wahrheit einfach vor ihren
Kindern. Chaoten waren wir aber nie, wir veräppelten einfach den Lehrer z.B. mit Reissnägeln
Mich stört das überhaupt nicht, jedem das Seine.
Ich finde es einfach schade, dass die jungen Menschen nicht mehr miteinander reden.
Haben Sie ein Lieblingszitat oder ein
Lebensmotto?
Partner, Personen und Organisationen
Austauschschüler an der KEN
91
Theresa Strobel (W2d)
Ein neuer Rekord! Zurzeit besuchen neun Austauschschüler aus aller Welt verschiedene Klassen an der Kantonsschule Enge. Sie kommen von
überall her, zum Beispiel aus Costa Rica, Island,
Ungarn oder gar China. Zwei von ihnen sind
Anett und Ismael aus Hódmezövásárhely (Ungarn) und Genf.
Vieles ist anders in ihrem Alltag zu Hause. In
Hódmezövásárhely wohnt Anett in der Innenstadt, hier muss sie jeden Tag mit dem Zug von
Küsnacht zur Schule fahren. In Ungarn hätte
sie Ende August noch Ferien, hier drückt sie zu
dieser Zeit bereits die Schulbank. Zuhause geht
Anett auf eine kleine Schule mit langem Namen
(Németh László Gimnázium Általános Iskola és
óvoda), hier besucht sie eine grosse Schule mit
kurzem Namen (Enge). Alles in allem kann sie
einige Unterschiede nennen. Einer aber gefällt
ihr am besten: In Zürich haben die Geschäfte
längere Öffnungszeiten als in Ungarn. Da kann
sie viel länger shoppen gehen!
Ismael hatte keinen so langen Weg zur Gastfamilie zurückzulegen wie Anett. Als Genfer
musste er nicht einmal das Land verlassen, was
ihm ganz und gar gelegen kam. Weil er weder
aufs Land noch in eine kleine Stadt wollte, fiel
seine Wahl auf das schöne Zürich.
Was Ismael positiv an unserem Lern- und Lehrbetrieb auffällt, ist die Bindung zwischen Schülern und Lehrpersonen. An der Kantonsschule
Enge sind die Lehrer den Schülern viel näher als
am Collège Madame de Staël. Ismael würde seinen Aufenthalt an der KEN aber auch wegen anderer Dinge weiterempfehlen, so zum Beispiel
wegen der Nähe zum See und Bahnhof. Auch
findet er das Ambiente bemerkenswert. Ein Lob
an unsere Lehrerinnen und Lehrer möchte er
zum Schluss auch noch loswerden; seiner Meinung nach machen sie ihren Job sehr gut!
Ich wünsche allen unseren Austauschschülern
unvergessliche, schöne und lustige Momente!
Und natürlich hoffe ich, dass sie mit exzellenten
Sprachkenntnissen nach Hause zurückkehren,
mit denen sie in ihrer ersten Deutschlektion an
ihrer Schule viele spannende Geschichten von
ihrem Austausch erzählen können.
92
Jahresbericht 2012/2013
Verzeichnisse
Verzeichnisse
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Jahresbericht 2012/2013
Schulkommission
Präsident
94
Gächter Thomas, Prof. Dr.
Rechtswissenschaftliches Institut,
Universität Zürich
8052 Zürich, Ausserdorfstrasse 12g
Mitglieder
Caprez Hunter Andrea
Lebensmittel-Ing. ETH,
Geschäftsführerin Hunter + Caprez AG
8126 Zumikon, Ebnet 7
Grob Thomas, Prof. Dr.
Ordinarius für Slav.
Literaturwissenschaft
8002 Zürich, Hans Huber-Strasse 12
Rektorat
Valsecchi Claudia
Schul-Evaluatorin, Fachstelle
für Schulbeurteilung
8942 Oberrieden, Hinterer Scheller 9
Schulleitung
Kantonsschule Enge
Wittmer Christoph, Dr.
Rektor
8712 Stäfa, Seestrasse 90
044 286 76 11
8002 Zürich, Steinentischstrasse 10
[email protected],
www.ken.ch
Walder-Utz Alice, Dr. med.
Chefärztin Innere Medizin FMH
8008 Zürich, Forchstrasse 376
Brockhaus-Soldenhoff Nicole
Prorektorin
8049 Zürich, Vorhaldenstrasse 39
Ziegler Belluati Marianne
lic. phil. I, Erwachsenenbildnerin
8001 Zürich, Augustinergasse 44
Giess Stephan
Prorektor
5400 Baden, Stockmattstrasse 47a
Rusch Beeke
Prorektorin
8903 Birmensdorf, Risistrasse 9a
Jenni Michael
Master of Business Administration,
Leiter Serviceverkauf bei der Siemens AG
8800 Thalwil, Rosenstrasse 6b
Böni Karin
Adjunktin
8903 Birmensdorf, Breitestrasse 10
Marti Robert, Dr. sc. techn. ETH
Senior Consultant bei Swiss Re / Lehrbeauftragter am Dept. IT ETH Zürich
8006 Zürich, Sonneggstrasse 60
Vertreter der Lehrerschaft
Soller Denise, lic. iur.
Rechtsanwältin, Adjunktin
Vormundschaftsbehörde Zürich
8802 Kilchberg, Schützenmattstrasse 15
Rüegg Sonja
8037 Zürich, Rotbuchstrasse 58
Baggenstoss Andreas
8805 Richterswil, Erlenstrasse 52
Rektor
Wittmer Christoph, Dr.
Prorektorinnen/Prorektoren
Brockhaus-Soldenhoff Nicole
Rusch Beeke
Giess Stephan
Adjunktin
Böni Karin
Schulsekretärinnen
Egger Brigitte
Eichholzer Patricia
Trüb Marianne
Verzeichnisse
Lehrerinnen und Lehrer
Aeppli Rahel
Wirtschaftsinformatik
079 458 67 04
8008 Zürich, Delphinstrasse 14
Angstmann Ueli
Saxophon
044 201 91 50
8064 Zürich, Grünauring 29
Bernet-Durrer Christin
Geografie
044 271 77 76
8117 Fällanden,
Unterdorfstrasse 8
Büchel Bernhard
Geschichte
043 388 86 67
8112 Otelfingen,
Schulweg 2
Büttner Martina
Mathematik
044 923 02 22
8706 Meilen,
Dorfstrasse 57
Aeschbach Michael, Prof.
Englisch, Deutsch
052 222 29 60
8400 Winterthur,
Winzerstrasse 26
Baggenstoss Andreas
Wirtschaft & Recht
044 240 48 43
8805 Richterswil,
Erlenstrasse 52
Bigler Urs
Deutsch
056 610 03 94
5610 Wohlen, Trottenweg 44
Bucher René, Dr.
Chemie
044 768 32 42
8912 Obfelden,
Kalchtarenstrasse 7
Calonder Andri
Sologesang
043 844 00 47
8708 Männedorf,
Hofenstrasse 68
Aisslinger-Gubler AnneMarie
Englisch
044 341 69 90
8049 Zürich, Tobeleggstrasse 12
Battaglia Urs
Mathematik, Physik, Informatik
043 540 84 85
8103 Unterengstringen,
Büelweg 1
Bonifazi Reto
Deutsch, Kunstgeschichte
043 495 23 07
8620 Wetzikon,
Binzackerstrasse 16
Burri Klaus
Geografie
044 463 35 45
8045 Zürich,
Wannerstrasse 9/1
Calvo Inojosa Raquel
Spanisch
044 557 94 82
8057 Zürich,
Bucheggstrasse 141
Albrecht, Urs
Deutsch, Latein
043 255 02 64
8006 Zürich, Riedtlistrasse 6a
Baumann Peter, Prof. Dr.
Deutsch
044 725 93 89
8810 Horgen, Eggweg 11a
Bosshard Miriam
Englisch
078 818 33 71
8037 Zürich, Geibelstrasse 4
Anderegg Ulrich
Mathematik, Informatik,
Netzadministrator
044 381 71 74
8008 Zürich, Säntisstrasse 1
Becker Linus
Chemie
043 299 06 52
8046 Zürich,
Riedenhaldenstrasse 248
Brady Friedrich Mary
Cello
044 869 33 16
8196 Wil,
Im Wendelbuck 6
Burri Olivier
Geschichte, Französisch,
Informatik
044 311 39 21
8057 Zürich, Begonienstrasse 3
Cardinò André
Sologesang
044 713 12 32
8135 Langnau,
Gartendörfliweg 11
Buschbeck Hans Martin, Dr.
Physik, Mathematik
043 300 37 67
8003 Zürich, Bertastr. 34
Andermatt Jasmin
Englisch, Deutsch, Kunstgeschichte
043 288 55 45
8050 Zürich, Emil-OprechtStrasse 3
Bernasconi-Niederhauser
Patrick
Sport
043 540 14 39
8810 Horgen,
Mühlebachstrasse 7
Brockhaus-Soldenhoff
Nicole
Wirtschaft & Recht
043 818 40 42
8049 Zürich,
Vorhaldenstrasse 39
Caspar Ruth, Prof.
Französisch, Spanisch
044 432 55 15
8048 Zürich,
Sustenstrasse 16
Busenhart Terje
Sport
044 793 33 33
8706 Meilen,
General-Willestrasse 327
Classen Andrea
Wirtschaft & Recht
043 501 07 10
8044 Zürich, Klosterweg 8
95
Jahresbericht 2012/2013
96
Clerc Christian
Chemie
044 362 63 87
8413 Neftenbach,
Schulstrasse 32
Dreifuss Jürg
Deutsch, Latein
052 212 23 74
8400 Winterthur,
Buchackerstrasse 9
Foletti Sandra
Physik, Mathematik
043 541 14 25
8606 Greifensee,
Am Pfisterhölzli 19
Grisch Ricardo
Wirtschaft & Recht
056 442 26 56
5412 Gebenstorf,
Terrassenweg 7
Hajdu Daniel
Wirtschaft & Recht
044 500 25 59
8802 Kilchberg,
Pilgerweg 96
Dähler Beat
Schulmusik
044 781 31 80
8804 Au,
Mittelortstrasse 33b
Droz-dit-Busset Sauvain
Sandra
Französisch
043 288 96 15
2000 Neuchàtel,
Chemin des Grands-Pins 17
Friberg Claudia
Geschichte
076 389 38 44
8045 Zürich,
Rüdigerstrasse 1
Grosjean Martine, Prof.
Französisch
044 261 59 62
8044 Zürich,
Hadlaubstrasse 14
Häne Nikolai
Geschichte
044 272 17 70
8037 Zürich,
Scheffelstrasse 20
Giess Stephan,
Prorektor
Geschichte, Englisch
056 222 29 15
5400 Baden,
Stockmattstrasse 47a
Grütter Manuel
Gitarre
044 451 28 25
8008 Zürich,
Inselhofstrasse 3
Hauenstein-Huber Susanne
Mathematik
044 709 09 49
8134 Adliswil,
Schürbachstrasse 6
Gubler Stefan
Physik
079 229 23 30
8610 Uster,
Sonnenbergstrasse 88
Hauser Eliane
Deutsch
079 797 27 61
8055 Zürich,
Leonard Ragaz-Weg 12
Gubser Felix
Klavier
041 750 31 70
6314 Unterägeri,
Höhenweg 17
Helfenstein Urs
076 583 44 59
Japanisch
8005 Zürich,
Josefstrasse 200
Haag Andreas
Biologie
044 955 95 32
8610 Uster, Rebenweg 24 D
Hubatka Lita Maria
Französisch
076 200 61 69
8055 Zürich, Hanfrose 18
Haefelin Mirjam
Wirtschaft & Recht
043 399 91 67
8038 Zürich,
Moosstrasse 8
Huber Regula, Dr.
Biologie
044 271 85 01
8005 Zürich,
Hardturmstrasse 298
Darms Claudio
Schulmusik
043 211 98 12
8152 Opfikon,
Lindenstrasse 15
Daumas Shirine
Französisch
077 480 13 26
8302 Kloten,
Hardpüntstrasse 14
Deller Peter
Französisch, Italienisch
044 450 52 49
8045 Zürich,
Arbentalstrasse 30
Dürig-Robledo Clara
Spanisch
044 261 76 90
8032 Zürich, Freiestrasse 19
Ehrlich Annette
Französisch
044 845 03 49
8107 Buchs, Kirchstrasse 2
Fässler Lukas
Informatik
044 262 83 59
8004 Zürich,
Zwinglistrasse 18
Dieterle Regina, Dr.
Deutsch
044 312 49 87
8001 Zürich, Predigerplatz 2
Flisch Raetus
Elektro-/Kontrabass
044 750 25 00
8103 Unterengstringen,
Gut Sonnenberg
Di Quinzio Ivana
Italienisch, Spanisch
044 950 59 56
8330 Pfäffikon,
Güchstrasse 2
Fluri Dominique Martin
Informatik, Physik
044 350 23 43
8037 Zürich,
Imfeldstrasse 95
Gloor-Fahrni Ursina
Geografie
044 313 17 19
8057 Zürich,
Guggachstrasse 23
Gmür Renato
Mathematik, Informatik
055 534 52 62
8834 Schindellegi,
Sonnenrainweg 10
Golder Nick
Geschichte, Englisch
043 499 05 10
8810 Horgen, Neudorfstrasse 7
Gómez Susana
Französisch, Spanisch
044 201 96 34
8037 Zürich, Zeunerstrasse 17
Kanso Fatima
Arabisch
044 867 50 78
8192 Glattfelden,
Gartenweg 1
Huwiler Irene
Geografie
079 718 93 41
8047 Zürich,
Albisriederstrasse 311
Kenel Guillain Susanne
Wirtschaft & Recht
044 726 29 82
8810 Horgen,
Drusbergstrasse 15
Limacher Thomas,
alt Prorektor
Wirtschaft & Recht, Sport
044 715 48 58
8802 Kilchberg,
Alte Landstrasse 94
Löpfe Clemens
Wirtschaft & Recht
044 241 42 37
8047 Zürich, Dennlerstrasse 27
Ionov Alexander
Russisch
043 299 02 64
8002 Zürich,
Bederstrasse 121
Koller Roland
Posaune
078 885 45 17
8805 Richterswil,
Dorfbachstrasse 27
Lüdi Gregor
Mathematik, Informatik
044 451 87 39
8055 Zürich,
Goldbrunnenstrasse 39
Jäger Martin, Dr.
Schulmusik
079 203 78 87
8143 Stallikon, Balderenweg 15
Laino Müller Teresa
Sport
044 939 27 25
8344 Bäretswil,
Lettenbergstrasse 10
Lüscher Martin
Biologie, Informatik
044 311 76 28
8057 Zürich, Ringstrasse 62
Joób Stucki Judit
Englisch
052 242 18 12
8404 Winterthur,
Rychenbergstrasse 350
Lang Samuel
Physik, Mathematik, Informatik
079 333 25 59
8005 Zürich, Klingenstrasse 38
Lustgarten-Eggenberger
Seraina
Englisch
044 991 36 40
8703 Erlenbach, Loostrasse 9
Jost Gisela
Sport
079 340 85 90
8057 Zürich,
Allenmoosstrasse 106
Leimbacher Mario
Bildnerisches Gestalten
044 463 41 15
8165 Schöfflisdorf,
Bergstrasse 38
Maier Hans-Christof
Block- und Querflöte
043 305 71 05
8942 Oberrieden,
Kirchstrasse 7
Kachel Markus
Bildnerisches Gestalten
043 333 16 21
8910 Affoltern am Albis,
Alte Hedingerstrasse 25A
Leimgruber Hildegard
Bildnerisches Gestalten
044 462 57 15
8003 Zürich,
Dietzingerstrasse 4
Marxer Patrik
Informatik
076 467 93 02
8003 Zürich,
Nussbaumstrasse 4
Mattle Beat
Biologie
044 821 17 71
8044 Gockhausen,
Binzenstrasse 21
Neuenschwander Tina
044 771 77 00
Wirtschaft & Recht
8802 Kilchberg,
Schwellestrasse 6
Meier Rita Karin
Klarinette
044 381 80 59
8706 Meilen, Burgrain 37
Neumann Peter
Geschichte
044 362 88 67
8006 Zürich,
Blümlisalpstrasse 71
Merian Ruedi, Prof.
Geografie
044 771 86 10
8135 Langnau,
Rebackerweg 14
Meyer Markus, Dr.
Chemie
056 640 34 34
8916 Jonen,
Mitteldorfstrasse 28
Miloradovic-Weber
Christa, Dr.
Geschichte, Deutsch
044 482 56 23
8038 Zürich,
Rainstrasse 66
Nideröst Oliver
Sport, Informatik,
Stundenplanordner
052 672 86 92
8212 Neuhausen,
Buchenstrasse 61
Novakovic Mirko
Sport
043 542 19 31
8810 Horgen, Meilibachweg 11
Ottiger Fabian
Biologie
043 960 20 85
8044 Zürich, Schlössliweg 9
Moor Reto
Geografie
079 212 23 06
8057 Zürich,
Allenmoosstrasse 101
Paproth Alexander,
Prof. Dr.
Englisch
043 300 35 20
8038 Zürich,
Bellariastrasse 63
Morant Willi
Blasorchester, Trompete
044 462 20 97
8055 Zürich, Im Tiergarten 20
Pasic Vita
Mathematik
079 815 65 19
8057 Zürich, Dörflistrasse 31
Verzeichnisse
Hunkeler Hofmann, Karin
Wirtschaft & Recht
043 344 55 67
8002 Zürich,
Schulhausstrasse 6a
97
Jahresbericht 2012/2013
98
Piroddi Haupt Daniela
Italienisch, Französisch
044 272 59 10
8037 Zürich,
Zeunerstrasse 7
Rosa Tiziana
Klavier
044 858 14 26
5466 Kaiserstuhl,
Rheingasse 34
Schellauf Dora
Englisch
076 415 33 13
8004 Zürich,
Eichbühlstrasse 12
Schweri Chantal
Sport
043 333 85 52
8610 Uster,
Hohfurenstrasse 4
Stoop Mirjam
Sport
079 759 11 40
8049 Zürich,
Limmattalstrasse 269
Pretnar Katharina
079 827 58 47
Französisch
8002 Zürich,
Brunaustrasse 28
Rubin Stefan, Prof.
Mathematik, Physik, Informatik
052 345 10 47
8400 Winterthur,
Wylandstrasse 27
Schlichenmaier Kim
Bildnerisches Gestalten
043 817 81 41
8703 Erlenbach,
Berglistrasse 8
Sieber Stettler Rahel
Englisch
055 616 16 87
8718 Schänis, Steinen 5
Stucki Silvio
Biologie
043 811 47 35
8052 Zürich,
Köschenrütistrasse 99
Radvila Lutz Monika
Wirtschaft & Recht
052 222 30 39
8408 Winterthur,
Weinbergstrasse 91
Rüegg Stammbach Sonja
Chemie
044 363 74 83
8037 Zürich,
Rotbuchstrasse 58
Schmid-Aerne Beatrice
Sport, Deutsch
044 780 44 69
8045 Zürich, Rüdigerstrasse 7
Simon Martin, Prof. Dr.
Physik, Mathematik, Informatik
044 919 08 17
8126 Zumikon,
Rütistrasse 4
Relly Livia
Bildnerisches Gestalten
044 251 44 63
8003 Zürich,
Albisriederstrasse 98
Rusch Beeke, Prorektorin
Mathematik, Informatik
044 363 09 56
8903 Birmensdorf,
Risistrasse 9a
Schmidt Thomas
Englisch, Russisch
043 377 58 60
8802 Kilchberg,
Paradiesstrasse 33
Soriani Valeria
Deutsch
044 481 70 15
8003 Zürich,
Zentralstrasse 1
Richard Andreas
Französisch
044 722 32 01
8942 Oberrieden,
Püntstrasse 4
Rutherfoord Thomas
Bildnerisches Gestalten
052 242 68 45
8409 Winterthur,
Reismühlestrasse 11
Schnitter Valérie
Französisch, Englisch
044 461 64 53
8045 Zürich,
Bachtobelstrasse 209
Späh Müller Claudia
Latein
044 709 00 14
8134 Adliswil,
Förliweidstrasse 46
Rihak Philipp
Französisch
056 221 80 56
5400 Baden, Eichtalhöhe 10d
Schär Annette-Caroline
Violine
044 361 08 46
8049 Zürich, Wieslergasse 22
Schroeder Goujon Barbara
Sologesang
044 790 23 15
8708 Männedorf,
Dreinepperstrasse 68
Stadlin Judith
Jazztanz
041 711 15 20
6300 Zug,
St. Oswalds-Gasse 11
Tinner Sarah
Spanisch
043 818 62 59
8047 Zürich, Sackzelg 28
Rohner Urs
Deutsch, Geschichte
052 620 39 58
8200 Schaffhausen,
Engehaldenweg 48
Schärer-Li Li
Chinesisch
044 790 16 20
8707 Uetikon am See, Oeltrottenstrasse 40
Schütz Samuel
Bildnerisches Gestalten
043 255 02 15
8006 Zürich,
Riedtlistrasse 37
Stähli Thomas
Sport, Englisch
044 481 11 10
8038 Zürich,
Redingstrasse 13
Toler Walti Ofelia
Spanisch
044 273 00 91
8037 Zürich,
Corrodistrasse 3
Szenogrady Janos
Gitarre
044 380 54 64
8008 Zürich,
Wildbachstrasse 39
Tanner Brigitte
Geschichte, Englisch
076 470 77 22
8600 Dübendorf,
Chaletstrasse 4
Thelen-Lässer Katrin
Deutsch
052 740 03 70
8532 Warth,
Kartäuserweg 6
Trousselle Laurent François
Französisch
043 477 89 30
8820 Wädenswil,
Friedheimstrasse 5
Vandenbogaerde
Anne-Sophie
Harfe
076 481 84 45
8006 Zürich,
Scheuchzerstrasse 85/83
Vannotti Isabelle
Französisch
079 646 16 15
8002 Zürich,
Mutschellenstrasse 8
Vogt Rachel
Deutsch
079 699 84 48
8037 Zürich, Burgstrasse 4
Vollenweider Stefan
Sport, Informatik
044 780 90 39
8820 Wädenswil,
Schlossbergstrasse 30
Vonwiller Suzanne
Französisch
044 362 94 42
8006 Zürich, Scheuchzerstrasse 64
Weber Thomas, Prof.
Englisch
044 482 42 16
8038 Zürich, Bellariarain 2
Weber-Zbinden
Sandra Karin
Wirtschaft & Recht
044 700 57 57
8907 Wettswil, Ackerweg 7
Wenger Irene
Spanisch
044 991 80 90
8700 Küsnacht,
Zürichstrasse 101
Wettstein-Pfister Sarah
Musik
043 343 14 23
8005 Zürich, Josefstrasse 28
Wirth Roland, Dr.
Wirtschaft & Recht
052 202 19 56
8406 Winterthur,
Eisweiherstrasse 169
Wittmer Christoph,
Dr., Rektor
Geschichte, Deutsch
044 911 00 39
8712 Stäfa,
Seestrasse 90
Zambrino Giorgio
Chemie
079 373 34 01
8005 Zürich,
Hardturmstrasse 74
Zanoli Marco
Geschichte, Informatik
043 311 05 20
8048 Zürich,
Dachslernstrasse 95
Zaugg Xue Doris
Mathematik, Informatik
044 777 61 15
8903 Birmensdorf,
Brunnenmattweg 13
Zihler Andreas
Schlagzeug
044 291 13 49
8047 Zürich, Schützenrain 2a
Zumbühl Susanne
Deutsch
044 724 02 58
8803 Rüschlikon,
Bahnhofstrasse 108a
Zwicky Stefan
Klavier
043 497 94 44
8032 Zürich, Olivengasse 8
Verzeichnisse
Tomasini Pietro
Geschichte
055 442 01 38
8852 Altendorf,
Vorderbergstrasse 93
99
Jahresbericht 2012/2013
Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand
Behrens Albino, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1994
044 923 41 42
8706 Feldmeilen, Nadelstrasse 70
Eggspühler Walter, Prof. Dr.
Rücktritt August 1999
044 788 16 63
8821 Schönenberg, Im Stollen 25
Gassmann Hansruedi, Prof. Dr.
alt Prorektor, Rücktritt August 1991
044 810 72 57
8152 Opfikon, Grossackerstrasse 32
Hotz Kurt
Rücktritt August 2008
044 322 36 29
8051 Zürich, Stettbachstrasse 169
Beretta Mario
Rücktritt August 2005
044 261 26 18
8001 Zürich, Predigerplatz 2
Eggimann Antonia, Prof.
Rücktritt August 2012
044 720 85 35
8800 Thalwil, Alsenstrasse 37
Goslicka Elisabeth, Dr.
Rücktritt August 2006
052 242 43 90
8404 Winterthur, Pfaffenwiesenstrasse 115
Huber Max, Prof.
Rücktritt August 2007
044 720 94 17
8942 Oberrieden, Bahnhofstrasse 20
Blatter-Schwitter Christina
Rücktritt Februar 2003
056 633 13 64
5620 Bremgarten, Im Weingarten 19
Fasciati Reto, Prof. Dr.
Rücktritt August 1999
044 941 20 17
8610 Uster, Gschwaderweg 4
Häberle Martin, Prof.
Rücktritt August 2010
044 910 61 63
8700 Küsnacht, Tägermoosstrasse 21
Hummel Willi-Peter, Prof.
Rücktritt August 2003
044 312 49 87
8001 Zürich, Predigerplatz 2
Bossard Willfried, Prof.
Rücktritt August 2011
052 222 17 33
8408 Winterthur, Weinbergstrasse 129
Fischer Otto, Prof.
Rücktritt August 2007
062 891 40 70
5603 Staufen, Goffersbergweg 3
Hartmann-Brenner Daisy-Claire, Dr.
Rücktritt August 2010
052 343 70 96
8307 Effretikon, Lindenstrasse 62
Kilgus Ernst, Prof. Dr.
alt Rektor, Rücktritt Oktober 1968
044 910 45 58
8700 Küsnacht, Neuwis 25Kronbichler
Buhl Hans, Prof.
Rücktritt August 1998
044 780 18 23
8820 Wädenswil, Büelenebnetstrasse 11
Forster Heinrich, Prof.
Rücktritt Februar 2011
052 384 23 62
8484 Weisslingen, Grabenwiese 72b
Hensch Marcel, Prof. Dr.
Rücktritt August 2000
081 404 21 43
7493 Schmitten (Albula), Hauptstrasse 53
Walter, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 2000
044 492 52 82
8003 Zürich, Zurlindenstrasse 295
Büttiker Heinz, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1992
044 710 08 04
8134 Adliswil, Pfeifenweid 3
Furrer Rolf, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1998
052 222 14 20
8400 Winterthur, Rundstrasse 33
Hess Arthur, Prof.
Rücktritt August 2006
044 740 18 37
8953 Dietikon, Mühlehaldenstrasse 14
Kubli Fritz, Prof. Dr.
Rücktritt August 2007
044 341 57 54
8049 Zürich, Bäulistrasse 26
Diederichs-Maurer Anna-K., Prof. Dr.
Rücktritt August 2006
044 361 57 02
8044 Zürich, Hadlaubstrasse 42
Gasser Franz, Prof. Dr.
Rücktritt August 1995
044 720 17 77
8800 Thalwil, Säumerstrasse 14
Holderegger Hans, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 2008
044 724 01 78
8803 Rüschlikon, Bahnhofstrasse 108a
Kundert-Bohnenblust Johanna
Rücktritt Februar 1999
044 491 68 96
8142 Uitikon, Under Mangoldwis 10
100
Müntener Mathias, Prof.
Rücktritt August 2006
044 482 39 34
8041 Zürich, Stotzstrasse 57
Spillmann Charles, Prof Dr.
Rücktritt August 2010
044 761 23 13
8913 Ottenbach, Isenbergstrasse 24
Wolf Werner G., Prof.
Rücktritt Februar 2007
044 991 67 05
8704 Herrliberg, Holzwiesstrasse 16
Landau Hans
Rücktritt August 1998
044 462 35 45
1800 Vevey, Chemin de Pomey 3
Reinfried Heinrich, Dr.
Rücktritt August 2012
044 382 27 87
8008 Zürich, Flühgasse 33
Spuhler Hans, Prof. Dr., alt Prorektor
Geschichte, Deutsch
044 915 12 27
8704 Herrliberg, Schulhausstrasse 70
Wüthrich Beat, Prof.
alt Rektor, Rücktritt Februar 2010
044 722 18 08
8942 Oberrieden, Langweg 1
Leschhorn-Rüegg Maria-L., Dr.
Rücktritt Februar 2002
043 244 03 14
8824 Schönenberg, Stollenweid 2
Richard Michel, Prof. Dr.
Mathematik, Informatik
044 761 64 18
8032 Zürich, Carmenstrasse 32
Storni Bruno, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 1994
044 710 27 06
8134 Adliswil, Badstrasse 8
Wyss Paul, Prof.
alt Prorektor, Rücktritt Februar 1998
081 850 10 58
7502 Bever, Chà Sur 18
Meli Emil
Rücktritt August 1995
044 780 94 04
8805 Richterswil, Glarnerstrasse 13
Rüegg Werner
Rücktritt, August 2002
044 710 90 12
8134 Adliswil, Rifertstrasse 7
Thalmann Peter, Dr.
Rücktritt August 2007
044 932 30 72
8624 Grüt, Grüningerstrasse 62
Zingg Peter, Prof. Dr.
Rücktritt August 1997
044 710 78 71
8134 Adliswil, Birkenstrasse 15
Merz Jürg Walter, Prof.
Rücktritt August 2010
044 926 42 14
8712 Stäfa, Laubstenstrasse 30
Schmid Gilli, Prof. Dr.
Rücktritt August 2001
044 825 45 63
8122 Pfaffhausen, Mooswiesstrasse 5
Tobler Peter
Rücktritt August 2007
044 885 47 00
8157 Dielsdorf, Altmoosstrasse 58
Meyer Peter
Rücktritt Februar 2013
044 915 12 61
8704 Herrliberg, Strehlgasse 26
Schnetzler Kaspar, Prof. Dr.
Rücktritt Februar 2006
043 499 70 73
8001 Zürich, Oberdorfstrasse 22
Von Däniken Agnes
Rücktritt August 2012
044 272 18 69
8037 Zürich, Waidfussweg 27
Moor Peter, Prof.
Rücktritt August 1999
044 813 41 62
8302 Kloten, Obstgartenstrasse 6
Shann-Heini Liselotte, Prof.
Rücktritt August 2010
044 920 60 96
8708 Männedorf, Weinrebenstrasse 80
Wasser Ernst
Rücktritt August 1995
056 666 21 32
5623 Boswil, Chrümble 1
Moosmann Rolf, Prof. Dr.
Rücktritt August 1998
044 910 01 36
8700 Küsnacht, Erlenweg 3
Slan Thekla, Dr.
Rücktritt August 2008
044 422 67 52
8053 Zürich, Schäracher 5
Wehrli Beatrice, PD Prof. Dr.
Rücktritt August 2006
044 202 94 27
8038 Zürich, Scheideggstrasse 76
Verzeichnisse
Kuster Otto, Prof. Dr.
Rücktritt August 2006
044 722 15 76
8800 Thalwil, Alte Landstrasse 25
101
Jahresbericht 2012/2013
102
Personal
Vereine
Sekretariat
Schülerbibliothek
Elternverein
Sekretärinnen siehe «Rektorat»
Bürgisser Silvia, Etterli Anita, Hug Christina,
Bibliothekarinnen, Pavillon P1,
Steinentischstrasse 10
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
von 9.00 bis 17.00 Uhr
Dällenbach Daniel
044 700 31 11
Hausdienst
Günthart Marcel, Hausmeister
044 286 76 21
Marchetti Marco, Stv. Hausmeister / Hauswart
044 286 76 23
De Macedo Fernandes Rosa, Hauswartin
044 286 76 24
Naturwissenschaften
Collenberg Norbert, Hausmeister
044 286 77 21
Medientechnik
Drazza Luigi, Hauswart
044 286 76 74
Philip Marc, Techniker
044 286 76 26
Hossain Shafayat, Hauswart
044 286 76 71
Biologie
Roth Peter, Hauswart
044 286 76 75
Krebser Sonja, Biologielaborantin
Meier Roger, Biologielaborant
Chemie
Mackowiak Stanislawa, Chemielaborantin
Wiesendanger Miriana, Chemielaborantin
Mediothek/Lehrerbibliothek
Silvia Bürgisser, Christina Hug
Zimmer 015 (Untergeschoss)
Weiteres Personal, teilweise gemeinsam mit
der Kantonsschule Freudenberg:
Physik
Burri Ernst, Physikmechaniker
Suter Daniel, Physikmechaniker
Parkanlagen
Zekjiri Zari, Gärtner
Verein der Ehemaligen der
Kantonsschule Enge
Shilling David
[email protected]
Verzeichnisse
Schülerinnen und Schüler
Klasse A1a: Asté Enora, Baron
Jana, Bergkraut Elia, Cieri Joana,
Gadola Paula, Haller Aimée,
Hettinger Max, Heusch Sophie,
Hürlimann Zoe, Jäggi Scott,
Jahr Theresa, Järmann Dominik,
Jordi Severin, Kälin Eva, Kobler
Michelle, Peyer Tristan, Rohner
Neala, Rueff Liora, Smayra
Sophie, Soormann Felix, Steurer
Zoe, Ubezio Laurie, Van der Bie
Zora, Wenger Andreas,
Wieland Manuel
A2a: Baumann Tamara, Bektas
Ruken, Brunner Robin, Caliskan
Yunus Can, Egli Charlotte,
Flückiger Benjamin, Flury
Nathalie, Furger Moritz,
Hager Janine, Immer Laura, Joss
Maisha, Kiefer Nina, Kurapovs
Ilja, Masciovecchio Valeria,
Nold Amanda, Otth Diana,
Perlberger Jeffrey, Rosenau
Flavia, Schwarzenbach Tim,
Truog Barbara
A3a: Amato Leandro, Berardi
Gabriel, Burla Naomi, Donath
Yaniv, Erdin Andri, Fischer
Tizian, Fristensky Arabella,
Huber Franck, Kara Munira,
Kessler Débora, Krones Lucia,
Munsch Estelle, Pellegrino
Paloma, Popaj Luana, Rieber
Julia, Stocker Vera, Straub Till,
Studer Philipp, Tandler Fabian,
Truffer Bernadette, Valenti Asja,
Waldmeier Megan
A4a: Adelmann Lisa, Alber
Emma, Blöchliger Tatjana,
Dändliker Hanna, Frei Tatjana,
Frommenwiler Ariane,
Mahendran Kageepana, Minci
Doruntina, Scepanovic Damjan,
Seiwerth Malte, Subramanian
Samuel, Weixler Rebecca,
Wiggers Saskia
H1a: Alakus Bahar, Baumgartner
Benjamin, Bekic Aleksandar,
Das Loic, Fischer Orion,
Frick Armand, Frick Marvin,
Froidevaux Stefanie, Gisiger
Sandrina, Gnehm Daniel, Gül
Banu, Hasler Aimée, Jukic Elena,
Oetiker Micaela, Oliveira da Silva
Carolina, Plocher Nadja, Rasiah
Mikki, Roso Paula, Schraven
Neva, Siri Elsa, Wang Danny,
Widmer Sophia, Zemp Cyrill
H1b: Antoniadis Alicia, Banz
Luca, Boccali Ramon, Castillo
Alexandra, Cavazzi Claudio,
Cugathasan Shaheev, Eguavoen
Woghiren Alyssa, Gorbach
Laura, Guggenbühl Bruce, Hirter
Alexander, Jahn Alexa, Joos Ines,
Kundetsang Kunsang, Lischer
Jasmin, Mavangu Julsie, Mazzoni
Gino, Miranda Rafaella, Rupp
Tobias, Scherer Nadine, Solomir
Ron, Stäger Selina, Vanetta
Fabiano, Zec Marc
H1c: Abdel-Kader Sarah, Ahmed
Mohamed Fawsiya, Baumbach
Nina, Bollag Liron, Dieterich
Mattia, Do Espirito Juliana,
Fischer Seraina, Fleischmann
Selina, Gentili Léo, Gisin Joel,
Gomez Sara, Grüebler Anja,
Isella Lia, Jeanrenaud Louis,
Knecht Bettina, Lenz Sabrina,
Leonhardt Noëmi, Lingenhag
Seraina, Lombreschi Vanessa,
Palombo Lisanne, Rhiner Céline,
Schlegel Aline, Tomasi Simon,
Yildirim Selin
H2a: Amgwerd Yannik,
Anandarajah Arthursiga,
Bekirovik Nimeta, Blattner
Joshua, Dietrich Jo, Eigenmann
Janina, Erbacher Nathalie,
Eugster Roman, Fehr Michael,
Gasser Tim, Gassmann Laura,
Hausheer Lorea, Hofmann
Cédric, Hürlimann Carina,
Kurtulmus Ceren, Rizzo Linda,
Steiner Simone, Thür Andreas,
Toscan Manuel, Vogler Erik,
Waldeck Christoph, Yildirim
Deniz, Zwicky Vinzenz
H2b: Agoli Deniz, Bachmann,
Silvano, Bellwald Zoë, Dabrowski
Nicole, Dittes Lea, Gestinger
Anna, Jayanthan Rucksitha,
Kellersberger Maria, Koblet
Luiz, Luginbühl Melanie, Maslic
Filka, Meda Renzo, Menna
Ilaria, Portner Joël, Rajeswaran
Atsharan, Schoch Jan,
Selvalingam Piranavan,
Sokcevic Fabijan, Sönmez Dilara,
Sovilla Giorgia, Sucari Marina
H3a: Assaad Hamza Anwar,
Bergamin Michèle, Chau Debby,
Chinket Chanikan, Gsell Noah,
Haller Robin, Hummel Ladina,
Hunold Laura, Keller Romy,
103
Jahresbericht 2012/2013
104
Lovric Davor, Mariano Loris,
Matei Cristian, Mende Lorena,
Mian Izwa, Murante Veronica,
Pfeifer Dominique, Schild Sophie,
Schneider Selina, Siegenthaler
Seraina, Zehnder Michael,
Zürcher Nadine
H3b: Acker Geraldine, Allenspach
Cyril, Borsky Nils, Graf Gian,
Gut Caroline, Huwyler Jennifer,
Lang Fiona, Lüthi Noe, Marti Till,
Memic Dinka, Neininger Marco,
Neuschwander Alessia, Oetiker
Sophia, Rohatsch Carol, Rotach
Sascha, Schrepfer Samantha,
Wiesmann Philipp, Zumstein Zoe
N1a: Alonso Irea, Bachmann
Marius, Bergkraut Ruben, Bianchi
Blanca, Da Fonseca Susana, Deskaj
Elizabeth, Emchi Tenzin, Frei
Blanca, Geiser Alexandra, Gomez
Sanmiguel Nicolas, Jyrkinen Senja,
Klöti Céline, Mettler Anja, Nasiri
Shabnam, Oberdorfer Chantelle,
Pilosyan Sofya, Pupaza Andreea,
Puthenkalam Grace, Puthukara
Rachel, Schenkel Alexia, Soboleva
Anna, Uetz Jan, Von Blarer
Zino, Weber Joel, Wirth Robin,
Zurmühle Sarah
N1b: Ali Khani Taieba, Almeida
Claudia, Balidemaj Ariela,
Bisig Melinda, Dätwyler Rahel,
Descombes Nadine, Docekal
Chanel, Flach Jasmin, Gol Adi,
Greilsamer Amir, Hernandez
Pablo, Hurtado Aluna, Jakob Julie,
Keller Gina, Kieffer Maryelle,
Köppel Lydia, Krapf Léonie,
Krieg Lukas, Loos Sebastian,
Paredes Marco, Perrusi Debora,
Puthenkalam Glory, Wagner Nick,
Zimmermann Gillian
Vera, Limburg Tatjana Alexandra,
Nelson Linnéa, Nievergelt Nadja,
Osorio Sophia, Rossalidis Danai,
Salim Leyla, Schildknecht
Alexander, Sentürk Edanur,
Vetterli Andrea
N1c: Arnold Flavia, Chicherio
Alina, Dalla Valle Matteo, De
Tommasi Fabio, Donath Jérémy,
Eaton Olivia, Friedrich Tanja,
Frölich Lena, Gohm Jule, Hausdorf
Maximilian, Jungen Svenja,
Karrer Luca, Kostic Aleksandra,
Leithner Stefan, Minuz Gianna,
Niederhauser Ivor, Petrillo Sara,
Preniqi Shqipdona, Russo Anisha,
Schiffer Sherryline, Shabaj Erina,
Streng Leonie, Tanner Laura,
VernerSteen Elisa, Weder Selina,
Yavuz Helin, Zuliani Leonardo
N2c: Acikalin Istenç, Attinger
Florian, Azizi Flora, Burri Simone,
Chakroun Salah, Cuellar Aurelio,
Drapela Alexia, Gonçalves Denise,
Handschin Isabelle, Hornstein
Alexander, Marcello Edera, Melek
Betül, Oggenfuss Ian, Plesac
Mariana, Rast Nina, Schönbächler
Fabienne, Souza Viana Heverton,
Stalder Natalie, Wesolowski
Ramirez Naomy
N2a: Alt Moritz, Beltrami Vanessa,
Bolardt Rebecca, Brändli Luzia,
Drzewicz Zofia, Dugonjic Sandra,
Enk Mirjam, Ferster Denis,
Firouzian Padideh, Grkovic
Jovana, Hausmann Ahron,
Hochstrasser Nicolas, Karadzi
Alen, Kuku Vanessa, Müller Jimi,
Rozijn Jordi, Schneider Annika,
Schnetzler Barbora, Starrowsky
Isabella, Sulzberger Katja
N2b: Anderegg Seraina, Bachmann
Brian, Bill Lisa, Burch Cindy,
Cathomen Alexandra, Erek
Gülnisa, Haupt Lisa, Heinz Zoe,
Johnson Severin, Junga Andreas,
Kaning Lhamo, Kuhn Felix, Lerzer
N2d: Abergel Liora, Amodio
Luca, Bigler Greta, Bollag Adina,
Bonatesta Gianluca, Carrel Chiara,
Crespo Vanessa, Deplazes David,
Hogg Rahel, Kleiner Linda,
Koch Kristina, Marugg Flurina,
Oberortner Jasmin, Sabbatini
Doriana, Sarici Feray, Sevvel
Sujeni, Tschopp Olivia, Türel Ecem
N3a: Abildaeva Alima, Blumenthal
Stéphanie, Brenni Chiara,
Bukovicky Victoria, Cabrera Cruz
Eliani, Chaves Mora Ericka, Crum
Alexandra, Gerfin Stephanie,
Haller Marielle, Kojovic Vladimir,
Martins Adriana, Moser Rachel,
Olgiati Carlos, Pinto Patricia,
Reisch Silja, Rohr Nathalie,
Schmitt Leonard Karim, Semenov
Vsevolod, Sievers Damian, Smayra
Florian, Stroomer Lysanne,
Wohlgemuth Jan
N3b: Brkic Emina, Brüniger
Claudius, Diem Laura,
Ehrensperger Celine, Goldschmid
Saskia, Haerter Victoria, Hägi
Hannah Li, Hajrlahovic Egon,
Heinz Alexandra, Knöpfli Stella,
Lautenschlager Fabian, Moonjelil
Aleena, Pfändler Basil, Pott
Alexander, Priola Gessica, Schärer
Marisa, Schopp Carlo, Srithar
Geerthika, Tanner Patrizia,
Travas Ines
N3d: Anastasiadis Melina,
Aquilone Sabrina, Barelli Ronja,
Boos Ursina, Brändli Julie,
Brunner Julia, Crespo Cristina,
Davolio Noemi, Derungs Janice,
Donno Nathan, Gloor Nadine,
Hauser Sonja, Hug Anina, Kaygisiz
Muguet, Magni Valentina, Mastelic
Dario, Mpova Yanick, Nevzadi
Gzim, Raich Shannon, Reim
Mason, Schwarz Cleo, Stadelmann
Gian, Stankovic Filip
N4a: Barun Sibel, Büsser Nora,
Emurli Dilara, Farah Mahamoud,
Hansen Lukas, Karpf Friederike,
Katkute Aiste, Milutinovic Marija,
Nelson Anna, Nevzadi Semi,
Rabner Julia, Silva Pinheiro
Luis, Stanisch Ella Hannah,
Timirsultanov Albert, Vetterli
Fabienne, Vrhovac Ranka,
Winkler Nadine
N4c: Aranda Samantha,
Battaglioli Sarah, Biffi Carlotta,
Corbelli Giulia, Furler Mattia,
Gagliardo Debora, Kalu Kevin,
Lutz Pascal, Pedrazzoli Lorenzo,
Pedrett Valeska, Preissle Lisa,
Ritter Désirée, Usta Aysegül,
Wüest Giulia, Zeller Tobias,
Zimmermann Désirée
W1a: Akdemir Gülen, Amberg
Simon, Baumann Maurice, Blatter
Michèle, Bock Michael, Dimovski
Nikolas, Ferrari Giulia, Fülscher
Till, Glauser Damian, Hauser Noël,
Luginbühl Julian, Mahendran
Vaiznauan, Meier Inka, Montani
David, Näf Raphael, Oetterli
Vivienne, Rajmohan Shanketha,
Rhiel Simon, Rüttimann Lilian,
Schaich Fabian, Schmid Daniel,
Schönholzer Sophie, Schütz
Silvio, Sloksnath Philippe,
Tharmaratnam Thuvarraha
W1b: Amez-Droz Olivier, Ammann
Simon, Boutellier Claire, Etterlin
Johann, Fretz Noa, Fusco Erik,
Hammer Raphael, Jost Nadine,
Känzig Simon, Kircali Tim,
Kneubühler Cynthia, Koblet Ana,
Kranich Max, Lafrenaye Luc,
Lassandro Loris, Lepori Nico,
Lergier Jérôme, Nussbaumer
Leonie, Oetiker Till, Oruc Berk,
Pretto Nicola, Raetzo Marco,
Rolley Alexander, Schoch Gilian,
Weitzel Paulina
W1c: Basler Anna, Bertacchini
Marco, Bloch Rachel, Buro Célien,
Durrer Géraldine, Felix Simon,
Götz Yaël, Häberling Robin,
Hediger Karin, Hereqi Kaltrina,
Isler Julian, Krasniqi Kreshnik,
Krebs Janez, Lopes de Sousa
Filipe, Manaz Alikan, Margey
Phuntsok, Meyer Mira, Mohr
Hannes, Nikjou Timo, Odrljin
Dominik, Schalbetter Sibylle,
Sharif Nilliy, Solèr Timoteo,
Spasojevic Dejan, Theaver Valerio,
Zampiccoli Julian
W1d: Bratt Ezra, Burger Annina,
Di Nunzio Melissa, Di Santo
Flavio, Fischer Aurelia, Fox
Linnea, Gfeller Silas, Gutzwiller
Basil, Hofstetter Alina, Holleis
Pellegrini Joy, Illi Manuel, Juon
Gian-Marco, Karni Yasmine, Kilic
Seckin, Landert Naemi, Luginbühl
Nicolas, Place Lucas, Rinaldi
Maria, Roth Ramon, Sahli Lorena,
Thammavongsa Anaïs, Truog
Mario, Tutsch Katharina, Vogt
Matthieu, Vonlanthen Davide,
Zahradnik Caroline
W1e: Bodschwinna Anna,
Bogdanovic Nikola, Ehrat Kopp
Mabel, Gassmann Jonas, Grand
Caroline, Halilaj Alberin, Halter
Camil, Hodel Kay, Huber Sina,
Humbert Emanuel, Jovanovic
Luka, Klingele Julian, Köhn
Tim, Leuthold Hannah, Lüthi
Marc, Marolt Jason, Mohr Anina,
Nüesch Laurin, Ratnacumar
Ketarini, Rohner Kenji, Schneider
Sebastian, Schwendener Tim,
Vijayarajah Vibirthan, Weiss Luca,
Wittleder Carmen
W1i: Albanese Daniele, Amsler
Yvonne, Arnold Daniel, Augustin
Leo, Barbon Naemi, Bertschi
Fabio, Brunner Samuel, Camozzi
Giorgio, Dahinden Nina, Engel
Laura, Gavranovic Adel, Gredig
Madlaina, Gucher Tim, Häberle
Thomas, Hediger Bettina, Hefti
Lukas, Neuenschwander Tim,
Preisa Michelle, Schneiter Laura,
Schuler Moïra, Steiner Michelle,
Velez Luisa, Wäger Noah,
Ziefle Flurina
W2a: Balli Jana, De Angelis Fausto,
Eberhard Ricco, Ferster Daniel,
Götte Anica, Grienenberger Till,
Haupt Alexis, Kessler Pablo, Koller
Constantin, Kreiner Adrian,
Luginbühl Jessica, Meier Liam,
Meuli Jahira, Michel Mona-Lisa,
Naville Laurent, Place Dominic,
Prinz Luis, Purmann Tino,
Wilhelm Nora
W2b: Abululla Nazzhath, Akman
Yasemin, Ayubi Zammim, Bamert
Manuel, Braun Marcel,
Büchel Muriel, Glocker Vivien,
Hafner Nicolas, Hauske Lars,
Höhn Pascal, Huber Brian,
Kunnuthottiyil Merlin, Lingenhel
Elisa, Milovankic Djordje,
Mühlethaler Tércio, Oyun Maral,
Rehm Aline, Schärer Luca,
Schmid Severin, Seleger Svenja,
Wujohktsang Tenzin
Verzeichnisse
Klasse N4b: Aguirre Francisco,
Bleuler Salome, Dominguez
Virginia, González Díaz Jesús,
Kolb Robin, Lachenmeier Sophie,
Margiotta Joana, Meier Céline,
Mendez Vera Luis, Moshir Omer
Rejin, Rodriguez Gabriel, Rui
Rixa, Serra Michelle, Weis Manuél
105
W2c: Andina Luca, Bucher
Christian, Cavelti Fabio, Cui Rui,
Fust Yannik, Ge Luyao, Gretsch
Joel, Kirchhofer Lara, Ledergerber
Manuel, Lips Kristina, Radtke
Jennifer, Rufli Aaron, Ruprecht
Lynn, Rutz Sara, Schlatter Jérôme,
Schultz Kai, Seibert Linnea,
Steinbak Tim, Steurer Lucas,
Weber Florian, Zeller Karim,
Zieglmeier Laura
W2d: Almeida Catarina, Buser
Nicola, Ciftci Elvan, Elsener
Severin, Gerkens Nathalie, Hauser
Laura, Hehli Raphael, Imhof
Stefanie, Krähenbühl Yves, Kuhn
Simon, Reinhard Ronja-Marie,
Roso Martin, Rubli Noel, Savora
Leonard, Strobel Theresa, Talary
Hannah, Wildmann Joël
W2e: Bratt Yoel, Bruno Luca,
Dilger Robin, Erismann Thomas,
Hofer Benjamin, Jeyananthan
Jenarthan, Kane Ismael, Lehner
Nina, Marolt Ryan, Meda Alessia,
Meier Thamonwan, Panchalingam
Janani, Papoutsis Georgia,
Jahresbericht 2012/2013
106
Saurer Philipp, Schmidlin Simon,
Schnurrenberger Tim, Stingelin
Tim, Supan Damian
W2i: Baumann Ramona,
Bohnenblust Lara, Brönimann
Tabea, Dodgson Yasmin, Eisenhut
Lina, Fietz Livia, Koch Nicolas,
Langhart Christopher, Leali
Mauro, Mamié Noah, Marzetta
Jacopo, Maurer Paloma, Rahiq
Qeis, Schmid Nina, Schmidt
Maximilian, Straub Louis, Tsamda
Tenzin, Weilenmann Tiziano,
Zimmermann Vanessa
W3a: Akhdar Remi, Beeler Nina,
Bläsi Brian, Fogwe Daniel,
Gut Prisca, Halder Nora, Inci
Kaan, Klaus Daniel, Koch Timo,
Lussault Pierre, Mrgan Daniel,
Müller Michelle, Planincic Mak,
Reichenstein Viviane, Rimoldi
Elia, Sari Sinan, Waefler Nicola
W3b: Bartosch Pascal, Bitterli
Silvan, Blahova Zuzana, Caratsch
Andrina, Casanova Michelle,
Cohen Joel, Damev Adèle,
Egartner Marlin, Graf Fabio,
Luchsinger Miro, Mair-Noack
Nicola, Neff Fabian, Perriard
Angela, Pu Weimeng, Tabataba
Vakili Marjan, Trojer Marcelo
Catherine, von Koss Maximilian,
Weber Jan
W3c: Biberstein Michelle,
Bollmann Lara, Engilbertsson
Sindri, Janett Andri, Jurcevic
Barbara, Kündig Sarah, Kurmann
Shirin, Loganathan Tharmirtha,
Loos Isabel, Meienberger Lukas,
Nascimento Kirchner Eric, Rösgen
Frederik, Schärer Timothy, Steiner
Pascal, Textor Ann-Kathrin, von
Gunten Nicolas, Walser Seraina,
Wartmann Tom, Weber Vincent,
Yao Qiuchi
W3d: Dufour Antoine, Fuhrmann
Julia, Goldberger Elior, Gorgi
Celestino, Huber Clio, Imami
Florian, Karin Filip, Küng Jérémie,
Kurtisi Jasin, Meister Stefan, Nehr
Lars, Pearson Sean, Pfister Tim,
Ramljak Viktoria, Ravasio Nino,
Shishkin Konstantin, Stricker
Tino, Zehnder Philippe
W3i: Blankenberger Jacob, Burri
Seline, Fiori Michèle, Grimm
Brigitta, Jenny Amanda, Lunin
Pavel, Meyer Catherine Hélène,
Morgenroth Gal, Rouvinez
Alexandre, Rutschmann Pablo,
Stephan Elwin, Thomasian David,
Weber Remi, Zeroual Omar
W4a: Benelli Allan, Gilli
Dominique, Hamidi Egzon, Hug
Alonso Teresa, Kaufmann Oliver,
Meier Nicolas, Niederhauser
Joelle, Noseda Alessandro,
Oppenheim Marc, Rehm Reto,
Ruprecht Neil, Scherrer Lisa,
Steinemann Nadja, Wartmann
Aylin, Witteveen Anne,
Zulauf Anna
W4b: Alapinar Ibrahim, Christen
Ines, El Nasr Samira, Erkol Selda,
Hermann Gustav, Holtmann Kirill,
Lenzin Golda, Partner Alexander,
Randegger Nora, Sierro Luc,
Theaver Flavio, Trippel Martina,
Zollinger Sarah
W4c: Baumgartner Moritz,
Bollier Sabrina, Brun Franziska,
Eicher Nadine, Fischer Ronen,
Gallacher John, Gutzwiller Olivia,
Hochstrasser Jakob, Illi Noreen,
Mühlemann Reto, Müller Patrick,
Rüegger Stephanie, Schlatter
Fabrice, Sommerhalder Benno,
Spirig Samira, Uenal Sibel,
Vukadin Mario, Weber Lukas
W4d: Abplanalp Annika, Aliu
Albiona, Class Vincent, Firat Gül,
Giacone Luana, Gosteli Jonathan,
Jäger Jenny, Jeker Dana, Marty
Florian, Rambeas Roopesh,
Scherrer Daniel, Scheynen
Samara, Segessemann Selina,
Selimi Driton, Weideli Andrej
W4i: Anderegg Timothy, Arioli
Sophie, Brändli Lynn, Brunner
Debora, Deller Robin, Dykeman
Nicholas, Fischer Olivia, Gubler
Gian-Luca, Knecht Elias, Kohler
Robin, Landis Henning, Langhart
Alexandra, Lehmann Anja,
Martens Nils, Mian Tehreem,
Popov Andriy, Steiner Fabian,
Trüb Tilla, Wallin Benjamin,
Weilenmann Chiara,
Yurtseven Gizem
Verzeichnisse
Erste Klassen
107
N1a
A1a
N1b
N1c
108
W1a
W1b
W1c
W1d
W1e
W1i
Jahresbericht 2012/2013
Verzeichnisse
109
H1a
H1b
N1c
N1d
110
W1e
H1b
W1i
Jahresbericht 2012/2013
Verzeichnisse
Maturklassen
111
112
Jahresbericht 2012/2013
113
Verzeichnisse
114
Jahresbericht 2012/2013
Adressen
Impressum
Verzeichnisse
Schulhausanlagen Enge und
Freudenberg, 8002 Zürich
Kantonsschule Enge Zürich
115
Kantonsschule Enge
044 286 76 11
Fax 044 286 76 19
Steinentischstrasse 10
www.ken.ch
Kantonsschule Freudenberg
044 286 77 11
Gutenbergstrasse 15
Aula
044 286 76 11
Brandschenkestrasse 125
Mensa
044 286 76 66
Brandschenkestrasse 125
Turnhalle Schoellergut
044 286 76 71
Parkring 60
Steinentischstr. 10
8002 Zürich
www.ken.ch
Tel. 044 286 76 11
Fax 044 286 76 19
Musikunterricht
044 286 76 81
Parkring 50
Redaktion
Stellenvermittlung
Personalberatung Hottingen und Enge
044 221 31 54
Löwenstrasse 1, 8001 Zürich
Fotos
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044 286 76 40, Fax 044 281 08 83
Steinentischstrasse 10
Gestaltung
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Christoph Wittmer
Andreas Haag
Giorgio Zambrino
Urs Bigler
Markus Kachel
Druck
Bader + Nideröst AG
Turnhallen-Hauptgebäude
044 286 76 71
Brandschenkestrasse 125
www.ken.ch