Europaallee-Journal_3/2012, 2.5 MB

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Europaallee-Journal_3/2012, 2.5 MB
Ausgabe 3 | Juni 2012
Der neue
Stadtteil wächst
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Europaallee #3
In Kürze
Europaallee #3
Editorial
Etappenweise
Die Europaallee wird in acht
Etappen bis 2020 realisiert.
Dazu gehört auch ein
durchgehend gestalteter
öffentlicher Raum.
Vorwärts
Am 19. September 2011
erfolgte bereits der
Spatenstich zur dritten
Etappe. Auf dem Baufeld E
werden bis 2014 auch die
ersten Mietwohnungen in
der Europaallee gebaut.
Stark frequentiert
Im Jahr 2020 werden
voraussichtlich täglich über
eine halbe Million Passanten
und Reisende den Zürcher
Hauptbahnhof benutzen.
Wenige Parkplätze
Im Vollausbau wird die
Europaallee insgesamt
für alle acht Baufelder
nur ca. 700 Parkplätze
haben.
Negrellisteg
Eine Passerelle über das
Gleisfeld soll die Stadtkreise
4 und 5 für den Fuss- und
Veloverkehr miteinander
verknüpfen und von der
Kanonengasse in die
Klingenstrasse führen.
Nachhaltig
Die SBB setzt auf
Nachhaltigkeit. Bei Immobilien sollen neben der
ökologischen auch die
wirtschaftliche und soziale
Nachhaltigkeit umfassend
betrachtet werden.
(siehe auch Seite 8)
Mobil unterwegs
Mit dem öV bestens erschlossen wird den künftigen
NutzerInnen sowohl in der
Europaalle selbst als auch in
der ganzen Stadt Zürich ein
vielfältiges Mobilitätsangebot
zur Verfügung stehen.
Flaniermeile
Die begrünte Europaallee
sowie der Europa- und
Gustav-Gull-Platz werden
mitten in der Stadt neue
Verweil- und Erholungszonen
schaffen.
Ich freue mich immer wieder von neuem, in welch faszinierendem Umfeld ich als Leiter von SBB Immobilien mit meinen Mitarbeitenden tätig sein darf. Wir entwickeln die Bahnhöfe und
die Areale in deren Umfeld weiter zu den Bahnhofquartieren der
Zukunft, zu urbanen Orten der Begegnung und belebten Plätzen des Handels. Oft entstehen sogar ganze Stadtteile, wie hier
an der Europaallee in Zürich. Es ist eine sehr dankbare Aufgabe, brachliegende, öffentlich nicht zugängliche Areale zu neuem
Leben zu erwecken. Es sind Orte, an denen alle profitieren, die
Nutzer, die SBB – und auch die Städte.
Von rund 80 Arealentwicklungen ist die Europaallee zweifelsohne die imposanteste und anspruchsvollste. Dies aus vielerlei Gründen: Sei es wegen der Dimension: Acht Baufelder auf
insgesamt 78‘000 Quadratmetern. Sei es wegen der Lage: Die
Europaallee entsteht nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten im Zentrum der grössten Schweizer Stadt. Sei es wegen
der vielseitigen Nutzung: Bis 2020 sind 400 Wohnungen, 6‘000
Arbeitsplätze, 1‘800 Studienplätze, ein Hotel und über 50 Geschäfte und Restaurants geplant.
Ich bin stolz darauf, dass wir gemeinsam mit der Stadt Zürich
und vielen weiteren Partnern einen Stadtteil mit urbaner und
nachhaltiger Architektur gestalten. Einen Stadtteil, der dank
grosszügig gestaltetem öffentlichem Raum eine hohe Aufenthaltsqualität bieten wird. Das Zwischenmenschliche kommt
nicht zu kurz. Das garantieren die vielseitigen Gastronomieangebote und der Markt Lagerstrasse mit der Anbindung an
die Kreise 1, 4 und via Negrellisteg an den Kreis 5. Ich freue
mich auf die Eröffnung des Baufelds A im Herbst 2012 und
– etwas längerfristiger – auf das Flanieren in der 2020 fertiggestellten Europaallee.
Jürg Stöckli
Leiter SBB Immobilien
3
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Europaallee #3
Projekt
Europaallee #3
H
G
F
E
D
C
B
Vom
Baustart
bis
heute
5
Die Europaallee nimmt sichtbar Konturen an. Die Baufelder A,
C und E befinden sich bereits in der Realisierung. Das Gebiet
wird in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich über Studienverfahren und Architekturwettbewerbe entwickelt. Folgende
Architekten werden mit ihren Gebäuden dem neuen Stadtteil
ein Gesicht geben:
Baufeld A: Baufeld B: Baufeld C: Baufeld E: Baufeld F: Baufeld G: Baufeld H: Max Dudler, Zürich (Bezug 2012)
Stücheli Architekten, Zürich (Bezug 2017)
Max Dudler, Zürich; Annette Gigon,
Mike Guyer, Zürich; David Chipperfield, London
(Bezug 2013)
Caruso St John Architects LLP, London;
Bosshard Vaquer Architekten,
Zürich (Bezug 2014)
Boltshauser Architekten, Zürich (Bezug 2018)
Graber Pulver Architekten AG; Masswerk,
Kriens/Luzern (Bezug 2015)
e2a eckert eckert architekten ag, Zürich;
Basler Hofmann, Ingenieure und Planer AG,
Zürich (Bezug 2016)
A
Der Wettbewerb für Baufeld D (Bezug 2020) wird im zweiten
Halbjahr 2012 ausgeschrieben.
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Europaallee #3
Baufeld A
Baufeld A
Europaallee #3
Umzug
der
PH Zürich
Es ist eine Herkulesaufgabe, welche die Verantwortlichen der
Pädagogischen Hochschule Zürich für den Umzug in den Campus auf Baufeld A bewältigen müssen. Tonnenweise Tische,
Stühle, Regale, Bücher und Papier werden im nächsten Sommer innerhalb weniger Wochen in die neuen Räumlichkeiten in
der Europaallee gebracht. Die Vorbereitungen für den Zügeltermin im Sommer sind bereits in vollem Gang.
20 280 Möbelstücke
Wenn eine ganze Hochschule umzieht, dann kommt einiges an
Material zusammen. Ein Blick auf die nackten Zahlen zeigt das
gigantische Ausmass der Zügelaktion: Nicht weniger als 20 280
Tische, Stühle, Gestelle usw. plus 550 Tonnen Papier und Akten
werden die Zügelmänner von den jetzigen Standorten in die
neue Lokalität transportieren.
Zusammengezählt mit den Beständen der Mediothek ergibt das
ein Volumen von rund 20 770 Kubikmeter Möbel und Umzugsgut
aus den Schränken, Schreibtischen und Regalen von Dozierenden und Mitarbeitenden des administrativen Personals. Hinzu
kommt die gesamte IT-Infrastruktur. Rund 600 Lastwagen werden benötigt, um das gesamte Material aus den verschiedenen
Standorten der PH Zürich in den Campus zu zügeln. Durchgeführt wird der Umzug innerhalb von 30 Werktagen. Das bedeutet
20 Lastwagen pro Tag. Oder ganz detailliert: Alle 35 Minuten
wird an einem Zügeltag ein Lastwagen be- oder entladen.
Bevor es soweit ist, stehen jedoch unzählige Vorbereitungen an.
Damit im nächsten Sommer alle Mitarbeitenden ihre Siebensachen zur richtigen Zeit am richtigen Ort auffinden, bedarf es einer minutiösen Planung. So wurden alle Möbelstücke mit einem
Kleber versehen und alle Nummern in einer Datenbank erfasst.
Aufgabe des Facility Management wird es jetzt sein, anhand der
Datenbank zu bestimmen, wo jedes erfasste Möbelstück im
Sommer 2012 wieder genau zu stehen kommt.
Die PH Zürich
und ihre
neuen Räume
Das Raumprogramm:
1 Hörsaal für 440 Personen
3 Hörsäle für je 150 Personen
2 Hörsäle für je 90 Personen
90 Seminarräume
1 Dreifachturnhalle im 6.OG
1 Einfachturnhalle im 3.OG
1 Lernforum (Bibliothek, Digital Learning, Schreibzentrum)
über 3 Geschosse
1 Mensa
3 Sing-/Theaterräume
3 Labors (Physik/Chemie/Biologie)
1 Kindertagesstätte
1 Fitnessraum
6 Pflanzentröge mit 30 Blasenbäumen
51 Nistkästen für Mauer-/Alpensegler
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Europaallee #1
#3
Fokus
Fokus
Europaallee #3
Nachhaltigkeit als
Programm
Die SBB macht im Bereich Immobilien einen grossen Schritt
in Richtung Nachhaltigkeit. Seit 1. Dezember 2011 ist die SBB
Mitglied in der Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) und damit die erste Bauherrin der
Schweiz, welche dieser Vereinigung beitrat. Parallel dazu hat
die SBB als Test per 1. Januar 2012 für ihre Neubauten „Das
Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ (DGNB) in der auf Schweizer
Verhältnisse adaptierten Fassung eingeführt. In vorerst fünf
grossen Entwicklungsprojekten sollen Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt bzw. das Bewertungssystem der Schweizer
DGNB-Version angewendet werden. „Wir haben uns für das
Zertifizierungssystem der DGNB entschieden, da es im Bereich
Nachhaltigkeit sowohl ökologische und ökonomische als auch
soziale Aspekte mitberücksichtigt. Alle drei Bereiche sind uns
wichtig und sollen in unseren Immobilienprojekten zum Tragen
kommen“, erklärt Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien. Erstmals eingesetzt wird die Zertifizierung im Rahmen eines Pilots
beim Baufeld H der Europaallee. So konnte die SGNI den Verantwortlichen der SBB bereits am 18. Januar 2012 an einer
Veranstaltung an der Swissbau die Vorzertifizierung in Gold für
Baufeld H überreichen.
Leuchtturmprojekt Baufeld H
Ziel ist es, auf Baufeld H ein Projekt zu verwirklichen, das in
der urbanen Nachhaltigkeit neue Massstäbe setzt und einen
wegweisenden Schritt in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft
bedeutet. Chance und Herausforderung zugleich ist dabei die
durchmischte Nutzung auf dem Baufeld H mit seinem Nebeneinander von Wohnungen, Detailhandel, Gastronomie, DesignHotel (25hours Hotel Company) und Büroflächen. Beim Gesamtkonzept geht es um energieeffizientes Bauen, nachhaltige
Mobilität und enge Verzahnung mit dem bestehenden Quartier, also um die innovative Kombination von ökologischen,
wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Aspekten. Diese hohen
Ansprüche können nur durch eine frühzeitige Zusammenarbeit
bei Planung, Bau und Betrieb und unter Einbezug von externen
Experten aus den verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit
erreicht werden.
Die Gebäude auf dem Baufeld H (Planergemeinschaft e2a
eckert eckert architekten ag und Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich) werden nach dem Standard Minergie
P-Eco mit ökologischen Baustoffen gebaut. Die Fassaden und
Dächer verfügen über eingebaute Photovoltaik-Anlagen. Der
Betrieb der Gebäude erfolgt CO2-neutral. Als Energiequelle
für Heizen und Kühlen reichen Sonne, Regenwasser und die
Abwärme im Gebäude. Zu den Bausteinen gehört vor allem
auch die Integration ins bestehende Quartier. So sind auf dem
Baufeld H eine Verpflegungsmöglichkeit zu erschwinglichen
Preisen und andere Angebote fürs Quartier wie Kinderkrippe,
Räume für Veranstaltungen, neue Aussenräume sowie Ladenund Gewerbeflächen für Betreiber aus dem Kreis 4 geplant.
Weiterer wichtiger Baustein ist die Förderung der umweltfreundlichen Mobilität. Das heisst Energieverbrauch minimieren durch maximalen Umweltverbund und minimalen Autoverkehr. Für alle Wohnungsmieter der rund 35 Mietwohnungen auf
dem Baufeld H werden attraktive Möglichkeiten zur Benutzung
der SBB-Züge zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen GratisVeloverleih im Haus, Mobility-Carsharing und weitere Anreize
für die kombinierte Mobilität.
Die Erfahrungen mit dem Schweizer DGNB-System wird die
SBB regelmässig auf seine Praktikabilität hin überprüfen und in
die Planung zukünftiger Projekte mit einfliessen lassen. Weitere
Informationen zur SGNI und DGNB unter www.sgni.ch.
G
D
F
B
H
E
C
Für die Europaallee gilt wie auch für andere Neuentwicklungen der SBB die
Einhaltung des Labels Minergie als Standard. Wobei die Projekte jeweils auch aus
energetischer Sicht weiter optimiert werden. So wird im Baufeld E Minergie Eco
umgesetzt; ebenso im Baufeld G, hier zusätzlich mit Photovoltaik und Fernwäme
auch zum Kühlen. In den Baufeldern F, D, B ist es Minergie P Eco und
im Baufeld H Minergie P Eco und CO2-Neutralität.
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A
Die ersten
Mieter
Rund um den Bahnhof nisten schon seit Urzeiten Mauer- und Alpensegler, wie auch im ganzen Zentrum der Stadt Zürich vorwiegend Seglervögel nisten. Ideale Nistplätze bieten grosse und hohe
Häuser, gerade die Sihlpost war ein beliebter Brutort der Mauerund Alpensegler. «Wir haben die Post schon frühzeitig beraten,
damit diese Vögel ihre Nistplätze behalten können», sagt Max
Ruckstuhl von Grün Stadt Zürich. «Bei grösseren Neubauten oder
auch Umbauten fordern wir von Anfang an Nistplätze für Vögel.
Bei einem Gebäudekomplex wie dem Campus PH Zürich sahen
wir eine grosse Chance, dass die Mauersegler sich niederlassen
würden», führt er weiter aus.
dann erfuhren, was genau die Bedürfnisse der Mauersegler waren,
wie wenig Platz sie zum Nisten brauchen, schmolz der Widerstand
dahin und sie suchten sehr schnell nach machbaren Lösungen.
51 Nistkästen finden sich letztlich an den Gebäuden des Campus
PH Zürich. Iris Scholl beriet die Architekten auch in Sachen Material. Erst war die Rede von Chromstahlplatten, die wären aber viel
zu glatt gewesen für die Mauersegler. Also suchten die Architekten
Brandschutzplatten – auch die Feuerpolizei machte da ihre Auflagen – mit einer rauhen Oberfläche. «Die Architekten liessen dann
nur für mich alleine eine solche Platte kommen, so konnte ich die
Oberfläche mit meinen eigenen Fingernägeln testen.»
Seit den 1990er Jahren unterhält die Stadt Zürich das Segler-Förderungsprojekt, betreut durch Iris Scholl, Vogelschutzbeauftragte
der Stadt Zürich. Sie war es auch, die den Kontakt zum Max Dudler Architekturbüro aufnahm. «Zu Beginn waren sie leicht irritiert ob
dem Ansinnen, Nistkästen für Mauersegler in die Fassade einbauen zu müssen. Sie konnten sich erst gar nicht vorstellen, wie diese
Nistplätze in die Fassade zu integrieren wären», erinnert sich Iris
Scholl an ihr allererstes Gespräch mit den Architekten. Als diese
Das Einflugloch misst gerade mal 5 Zentimeter im Durchmesser,
für die Mauersegler sei dies aber eine Öffnung so gross wie ein
Scheunentor, erklärt Iris Scholl. Die Nistkästen sind zugänglich,
damit sie etwa alle fünf Jahre gereinigt werden können. Die Nester
selbst bleiben dabei aber unberührt. Kurz: alles ist vorbereitet, damit die Mauersegler ab sofort möglichst zahlreich in die Nistkästen
am Campus einziehen können.
(aus Mitarbeitendenzeitschrift PH Zürich – ph inside)
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Europaallee #3
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Nutzung EG
Belebte
Erdgeschosse
Ganz generell ist für alle Erdgeschosse
in der Europaallee eine lebendige und
vielfältige Durchmischung vorgesehen,
mit Retail, Restaurants und Bars sowie
quartiernahen Läden. Bereits diesen
Herbst, am 22./23. September, wird im
Baufeld A eine attraktive Ladenpassage
– die Europaallee Passage – mit Fokus
auf Outdoor, Travel, Adventure und Sport
eröffnet; u.a. Transa, Ochsner Sport,
doodah, Tom Bergstein, LOLA|FRED,
Happy Bike und Coop. Hier die Statements einiger künftiger Mieter:
Steve Schennach, Ochsner Sport:
Der neue Stadtteil sorgt für viel Aufmerksamkeit und ist daher
ein idealer Standort für eine neue Ochsner Sport Filiale. Passend zur Top-Lage werden wir in der Europaallee ein neuartiges,
europaweit einzigartiges Konzept präsentieren: Neben dem üblichen Ochsner Sport Sortiment, wird auf 500 Quadratmetern
ein Shop in Shop speziell für Frauen umgesetzt.
Paul Zeller, Coop:
Wir freuen uns auf diesen Standort, weil wir mit einem grossen
Convenience Sortiment, vor allem auch warme Gerichte, die
Kundschaft überraschen können. Freude haben wir auch, weil
wir als einziger Foodverkäufer zusammen mit bekannten Outdoor- und Sportanbietern präsent sein werden und überzeugt
sind, dass der Standort direkt am HB mit seiner hohen Frequenz
und den vielen Studierenden rundherum eine Erfolgsstory wird.
Thomas Scherrer, doodah:
Es ist unglaublich spannend, Teil eines so zentral neu entstehenden Quartiers in Zürich zu sein. Mit der Nähe zum HB und
den pulsierenden Kreisen 4 und 5 können wir uns keine bessere
Lage als die Europaallee vorstellen. Zudem lässt die sehr grosszügige Raumhöhe von bis zu 6.90 Meter Spielraum für spezielle
Formen der Ladengestaltung und erlaubt es, eine Mini-Bowl für
Skateboarder im Shop zu integrieren.
Daniel Humbel, Transa:
Im Zentrum von Zürich auf 3000m2 den grössten Travel- & Outdoor-Laden der Schweiz zu errichten, ist eine einmalige Chance, die unser Herz höher schlagen lässt. Unsere reiseerfahrenen und outdoorerprobten Mitarbeitenden freuen sich darauf,
Abenteurer, Outdoorsportler, Naturfreunde und Weltenbummler
in Sachen Ausrüstung, Bücher und sogar Reisen (mit Globetrotter Travel Service) zu beraten und zu begeistern. Getreu unserer
Überzeugung: Raus. Aber richtig.
Boulevard- und Flanieratmosphäre
In den Erdgeschossflächen zur Lagerstrasse entsteht in der gesamten Länge des nördlichen Strassenabschnittes ein kleinteiliger, lebendiger Markt. Was in den Zürcher Stadtkreisen 4 und 5
besonders ist, findet konzentriert in der Lagerstrasse statt. Der
Markt Lagerstrasse steht bewusst im Spannungsfeld zur Grossüberbauung im neuen Stadtteil Zürichs. Hier finden sich keine
grossen Namen, Labels oder Ladenketten. Vortritt haben Unternehmer/innen und Ladenbetreiber/innen aus den umliegenden
Quartieren. Eine verstaubte Strasse wird zum Begegnungsort
und erfüllt städtebaulich eine Scharnierfunktion zwischen den
Zürcher Stadtkreisen 4 und 5, der Europaallee und dem internationalen Bahnhof. www.markt-lagerstrasse.ch
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Europaallee #3
Kunstprojekt
Europaallee #3
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Kunstprojekt
Europaallee
Bei der Gebietsentwicklung der Europaallee kommt der Kunst im öffentlichen Raum von Anfang an eine
gewichtige Rolle zu. Im Juni 2009 schrieb das Amt für Städtebau – im Auftrag des Tiefbauamts und auf Initiative der AG Kunst im öffentlichen Raum – einen Kuratorenwettbewerb für ein Gesamtkonzept aus. Gesucht
war eine tragende Idee für künstlerische Eingriffe, die sich wie ein roter Faden durch die Bauetappen ziehen.
Dabei sollten die einzelnen Kunstwerke den neuen Ort stärken, Identität schaffen, das «weltoffene Klima
Zürichs spürbar» machen. Siegerprojekt ist «Space» des Zürcher Kurators Patrick Huber im Team mit Evtixia
Bibassis.
Das Konzept sieht zwei Phasen vor. Während der Bauzeit – Phase «under construction», finanziert von der
SBB - zwischen 2011 und 2019 wird die Baustelle Europaallee mit zeitlich beschränkten, künstlerischen Interventionen bespielt. Vorgesehen sind musikalische, skulpturale, performative, zeichnerische und fotografische
Eingriffe (z.B. Konzerte auf der Baustelle). Nach Abschluss der Bauarbeiten ab 2020 – Phase «constructed»,
finanziert von der Stadt Zürich – sollen in erster Linie Licht und Klänge eine nichtalltägliche Wahrnehmung des
Ortes erzeugen. Der Kunstmasterplan für den neuen Stadtteil soll exemplarischen Charakter haben und eine
zukunftsweisende Umsetzung von Kunst im öffentlichen Raum aufzeigen. Die künstlerischen Beiträge in dem
bedeutenden und weiträumigen Areal werden vom Kuratorium bestimmt und koordiniert.
Zu den Bildern:
Die Skulptur «durch» des Zürcher Künstlers Michael Günzburger war die erste Intervention, die innerhalb des
Kunstprojektes Europaallee umgesetzt wurde. Er hängte seine Skulptur «durch» an das kurz vor dem Abbruch stehende SBB-Dienstgebäude 6 an der Lagerstrasse – dort, wo die Kanonengasse bisher ein abruptes
Ende fand. Nach Abbruch des SBB-Dienstgebäudes Ende Mai 2011 wurde erstmals seit Jahren wieder der
Blick von der Kanonengasse auf die Gleise und den dahinterliegenden Kreis 5 möglich. Michael Günzburger
thematisiert mit seiner Arbeit u.a. den Wandel des Quartiers, das Vorher und Nachher.
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Europaallee #3
Umfrage
Umfrage
Was macht ein
lebendiges
Quartier aus?
Susanna
«Dass es verschiedene Leute hat, nicht
nur Junge, nicht nur Alte, nicht nur Familien. Dass es wirklich lebt. Nicht nur Wohnraum, auch Ausgangsmöglichkeiten und
Kulturangebote. Ein Quartier, wo man
sich aufhalten und zu jeder Tageszeit etwas machen kann.»
Herausgeber
SBB
Konzeption
Flowcube Communications AG
Lisa und Paolo
«Ein vielfältiges Angebot für Ausgang –
Clubs, Cafés, Restaurants – und Einkaufsmöglichkeiten. Nette Leute und dass man
mit dem Hund spazieren gehen kann.»
Redaktionsteam
Maja Amrein, Urs Schmid,
Christoph Hotz, Vera Honegger
Art Direction / Graphic Design
zeta Communication Design
Fotos
Fotosolar, Gerry Amstutz,
Roger Frei, Stefan Müller, Mike Krishnatreya
Illustrationen
Flag
Juni 2012
www.europaallee.ch
Zu sehen ist die gesamte Video-Umfrage
unter www.facebook.com/europaallee
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Mann mit Kind
«Ein Trendquartier hat für mich Bars,
wenig Autoverkehr, eher Veloverkehr,
Sachen zum Ausgehen, Kleiderläden,
ein guter Mix – und immer wieder Plätze,
auch mit Sand, zum Sitzen, Boccia spielen oder ein Bier trinken.»
Laura
«Nicht nur kommerzielle Nutzungen, nicht
zu viele Marken, sondern möglichst divers. Wichtig sind auch Aktivitäten im öffentlichen Raum. Auch vom Quartier aus
organisiert. Zudem sollte es gut durchmischt sein, nicht nur eine Gruppe von
Leuten.»
Impressum
Europaallee #3
Frau S.
«Ein Quartier ist lebendig, wenn man sich
ein bisschen kennt, Kontakt pflegt und auch
ein Bezug zum Quartier vorhanden ist.»
Marc
«Leute, gewisse Infrastruktur, „Lädeli“
zum etwas essen, Supermarkt. Auch
ruhige Teile zur Entspannung. Anschluss
an Stadt und Umgebung. Es läuft was,
Musik überall, verschiedene Kulturen
und Styles.»
Piet
«Gute Wohnungen, die sich auch Junge
leisten können, kein Autoverkehr, viele Velowege, coole Läden, gute Labels,
Cafés zum gemütlich Sitzen und Zeitung
lesen.»
Zwei Ladies
«Es muss gute Läden, gute Lebensmittelläden haben, einen Markt, ganz wichtig. Strassenmusik ist auch ein wichtiges
Element. Dann sollte es durchmischt sein
– Junge, Alte, Kinder, Hunde, Touristen –
und ein guter Coiffeur muss da sein.»