Klaeranlagen-Vergleich.de Ihr Kleinkläranlagen

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Klaeranlagen-Vergleich.de
Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sundern 1| D-59929 Brilon
Ihr Kleinkläranlagen-Ratgeber
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Ihr Kleinkläranlagen-Ratgeber
Vorwort
Liebe Leser,
grundsätzlich ist die Abwasserbeseitigung in Deutschland zentral organisiert.
Und so wird das häusliche Abwasser über Kanäle zu kommunalen Kläranlagen
transportiert. Doch gibt es in Deutschland weit über 1 Millionen Ausnahmen von
dieser Regel. Aufgrund von Umständen – meist zu große Entfernung zum
nächsten Kanal – wird die Verantwortung auf den Hausbesitzer übertragen und
dieser muss eine sogenannte Kleinkläranlage errichten.
In erster Linie richtet sich unser Kleinkläranlagen-Ratgeber an genau diesen
Personenkreis. Aber sicherlich werden auch Handwerker, Mitarbeiter von
Ämtern und Firmen, Umweltschützer, Lehrer, Studenten, Schüler und viele
weitere Leser wertvolle Informationen in diesem Werk finden.
Als Autoren auf Klaeranlagen-Vergleich.de informieren wir seit 2001
unabhängig aus der Branche. Mit mehreren Tausend Besuchern pro Monat ist
der Klaeranlagen-Vergleich.de inzwischen die bekannteste deutschsprachige
Seite zu Kleinkläranlagen. Wir legen Wert auf einfache, detaillierte und
kostenfreie Informationen. In diesem Sinne haben wir unser Fachwissen in
diesem kompakten eBook-Ratgeber zusammengefasst.
In unserem Ratgeber informieren wir Sie über die Grundlagen der Klärtechnik,
die technischen Details und erklären Ihnen die rechtlichen und finanziellen
Aspekte. Sie finden eine Vielzahl an praktischen Tipps, die Ihnen bei der
Planung Ihrer Anlage helfen.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre des eBooks.
Mit sonnigen Grüßen
Jascha Schmitz und Benjamin Volkmann im Juli 2014
Tipp! Stets neue News aus der Klär-Branche erhalten Sie auf:
http://www.klaeranlagen-vergleich.de/news/
Tipp! Animierte Videos zu Kleinkläranlagen:
https://www.youtube.com/watch?v=m_FI5xqubk&list=PLacoV5AHY5NL7LKlfsu8viMTbVpHDW09_
Cover-Grafik: © Chepko Danil / Fotolia.com
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Inhaltsverzeichnis des Kleinkläranlagen-Ratgebers
Kapitel 1 – Einführung Abwassertechnik.........................................................5
Drei Schritte der Abwasserklärung.........................................................................5
Abwassertechnik Schritt 1 – mechanische Abwasserbehandlung...........................5
Abwassertechnik Schritt 2 – biologische Abwasserbehandlung..............................5
Abwassertechnik Schritt 3 – die Nachklärung.........................................................7
Reinigungsklassen für Schmutzwasser.................................................................7
Schmutzwasser - Spezialfälle.................................................................................7
Infos zur Entwässerung bei Kleinkläranlagen.......................................................8
Die Einleitung in ein Gewässer – wohin mit dem Abwasser?..................................8
Entwässerung in einen Graben oder ein Fließgewässer.........................................8
Einleitung in das Grundwasser...............................................................................8
Kapitel 2 – Die verschiedenen Klärsysteme und Ihre Vor- und Nachteile..10
Festbett (Wirbelbett).............................................................................................10
Durchflussverfahren..............................................................................................12
Tropfkörper........................................................................................................... 13
Pflanzenkläranlage...............................................................................................14
Membranfiltration..................................................................................................16
Klärsysteme im Vergleich.......................................................................................18
Kapitel 3 – Der passende Klärbehälter...........................................................19
Sammelgrube in Ringbauweise.............................................................................19
Monolithische Sammelgrube.................................................................................19
Kunststoffbehälter für vollbiologische Kläranlagen................................................20
Klärbehälter im Vergleich.......................................................................................21
Kapitel 4 – Wartung und Betrieb.....................................................................21
Wartung von Kleinkläranlagen...............................................................................21
Sinn des Wartungsvertrags...................................................................................21
Inhalte vom Wartungsvertrag................................................................................22
Das Wartungsprotokoll..........................................................................................23
Wartung von vollbiologischen Kleinkläranlagen....................................................24
Vollbiologische Neuanlagen – Wartungsinhalte....................................................24
Wartungsinhalte bei Altanlagen.............................................................................25
Fernüberwachung der Kläranlage..........................................................................26
Was wird durch Fernwirktechnik möglich?............................................................26
Die Vorteile der Fernüberwachung........................................................................26
Fazit zur Fernüberwachung..................................................................................27
Wartung von Kleinkläranlagen im Systemvergleich.............................................27
Tipps zum Betrieb von Kleinkläranlagen...............................................................28
Wie kann ich Geld sparen, wenn die Kleinkläranlage gut funktioniert?.................28
Welche Stoffe sollten nicht in das Abwasser gelangen?.......................................28
Fragen zum Betrieb von vollbiologischen Kläranlagen..........................................29
Kapitel 5 – Finanzielle Aspekte zu Kleinkläranlagen....................................31
Der Preis und die Kosten........................................................................................31
Was darf eine Kleinkläranlage kosten?.................................................................31
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Betriebskosten......................................................................................................32
Kosten der Nachrüstung.......................................................................................32
Amortisation der Anschaffungskosten...................................................................33
Kostenumlage auf Mieter?....................................................................................33
Angebote von Kleinkläranlagen-Herstellern.........................................................33
Was sollte im Angebot stehen?.............................................................................33
Das sollten Sie vom Anbieter erwarten können.....................................................33
Antragstellung.......................................................................................................34
Steuern..................................................................................................................... 35
Steuerliche Anrechnung der Anschaffungskosten.................................................35
Förderungen............................................................................................................36
Rechtliche Voraussetzungen................................................................................36
Bayern.................................................................................................................. 36
Mecklenburg-Vorpommern....................................................................................37
Sachsen................................................................................................................38
Sachsen-Anhalt.....................................................................................................38
Schleswig-Holstein................................................................................................39
Antragsstellung für Förderungen...........................................................................39
Anhang: Checkliste – Angebote bis Auftragsvergabe.................................41
Anhang: Checkliste – Nachrüstung................................................................43
Internetseiten: Unsere Empfehlungen............................................................44
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Kapitel 1 – Einführung Abwassertechnik
Drei Schritte der Abwasserklärung
Im Folgenden möchten wir Ihnen eine allgemeine Einführung in die
Abwassertechnik beziehungsweise die Funktion einer Kläranlage geben.
Kleinkläranlagen funktionieren in folgenden drei Schritten.
Abbildung 1: © shyshka - Fotolia.com
Abwassertechnik Schritt 1 – mechanische Abwasserbehandlung
Die mechanische Klärung vom Abwasser erfolgt normalerweise in der ersten
Kammer der Kläranlage. In dieser Behandlungsstufe sollen Grobstoffe
zurückgehalten werden.
Mechanische Klärung bedeutet also, dass die Feststoffe wegen ihres
Gewichtes einfach auf den Boden der Kammer absacken. Hierdurch entsteht in
der ersten Kammer der sogenannte Fäkalschlamm. Dieser sollte abgefahren
werden, wenn er 50% der Wassertiefe erreicht.
Die leichteren Schwebstoffe laufen durch Übertritte in die nächsten Kammern
der Kläranlage, beziehungsweise zur nächsten Reinigungsstufe. Im nächsten
Schritt – der biologischen Abwasserbehandlung – werden die organischen
Inhaltsstoffe (Essensreste, Schmutzstoffe aus der Wäsche, Ausscheidungen
aus dem Körper) abgebaut.
Abwassertechnik Schritt 2 – biologische Abwasserbehandlung
Die zweite Stufe der Abwassertechnik / Abwasserreinigung wird durch
Bakterien erreicht, die das Abwasser in andere Bestandteile zerlegen. Die
Bakterien ernähren und vermehren sich also sozusagen von den Inhaltsstoffen
des Abwassers in der Kläranlage. Damit die Bakterien ihre Arbeit tun können,
brauchen sie aber außerdem Sauerstoff.
Erstens verarbeiten die Bakterien zur eignen Energiegewinnung Kohlenstoff
(zum Beispiel aus den Nahrungsresten) zu Kohlendioxid und Wasser. Ähnlich
arbeitet auch unser Körper, der Kohlenstoff (unser Essen) in den Muskeln
"verbrennt", Energie gewinnt und nebenbei als "Abfallprodukt" Kohlendioxid
ausscheidet (atmen wir aus). Dieser Prozess wird in der Klärtechnik
Kohlenstoffabbau genannt.
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Kleinkläranlagen, die für Kohlenstoffabbau geeignet sind, besitzen die
Abwassertechnik-Reinigungsklasse C. Ein zweiter wichtiger Prozess in der
Kläranlage ist die Umwandlung von Ammoniumverbindungen (zum Beispiel aus
Eiweiß, Harnstoff, ...) zu Ammonium (NH4). Dieses Ammonium wird dann noch
durch die Bakterien zu Nitrat weiterverarbeitet.
Geschieht das nicht in der Kläranlage müssen die Gewässer diese Aufgabe
übernehmen. Problem ist hier jedoch, dass die Gewässer zur Verarbeitung der
Stoffe auch Sauerstoff benötigen. Dieser wird also dem Wasser entzogen und
dadurch wird die Wasserqualität verschlechtert (logisch, da schließlich alle
Tiere im Wasser auch Sauerstoff brauchen). Dieser Prozess wird in der
Klärtechnik Nitrifikation genannt. Kleinkläranlagen die für Nitrifikation geeignet
sind, besitzen die Abwassertechnik-Reinigungsklasse N.
Mikroorganismen, die die Nitrifikation übernehmen bilden den Belebtschlamm.
Im Abwasser gibt es sie entweder schwimmend („frei schwebend“ sagt der
Fachmann) oder fest auf bestimmten Materialien angesiedelt (ein sogenannter
Biofilm, welcher in der Natur auf Steinen oder Pflanzen vorkommt).
Dementsprechend gibt es bei den Kläranlagen Systeme, wo die Bakterien
schwimmen (zum Beispiel SBR) oder Verfahren mit einem Biofilm (Tropfkörper,
Festbett, ...).
Sauerstoff erhalten die Bakterien entweder durch direktes Einblasen der Luft in
das Abwasser oder durch große Oberflächen, die direkt mit der Luft in Kontakt
sind, wie beispielsweise beim Tropfkörper-Verfahren, wo das Wasser über
Lavasteine rieselt.
Stichtag 31.12.2015! In den meisten deutschen Bundesländern muss gemäß
einer europäischen Vorschrift bis Ende 2015 jede Kleinkläranlage über eine
biologische Reinigungsstufe verfügen. Neue Anlagen, welche nach 2004
produziert wurden, verfügen über so eine biologische Reinigung. Ältere
Anlagen müssen bis zu dem erwähnten Stichtag nachgerüstet oder erneuert
werden, denn rein mechanische oder teilbiologische Verfahren verlieren dann
die Zulassung.
Abbildung 2: © Pefkos / fotolia.de
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Abwassertechnik Schritt 3 – die Nachklärung
Der Belebtschlamm oder abgerissene Teile des Biofilms in der Kleinkläranlage
(hört sich schlimm an – ist aber ganz normal) sollten nicht in das Gewässer
beziehungsweise das Grundwasser gelangen. Schließlich soll die
Abwasserreinigung ja so weit wie möglich stattfinden, bevor das gereinigte
Abwasser in ein Gewässer fließen darf.
Aus diesem Grund wird in der Nachklärung die Biomasse gesammelt
(Belebtschlamm und Teile des Biofilms). Dies geschieht durch Absinken auf
den Grund der Nachklärung. Der abgesetzte Schlamm wird bei den meisten
Systemen wieder zurück in die Vorklärung der Kleinkläranlage befördert. Das
gereinigte Abwasser kann an der Oberfläche abfließen beziehungsweise es
wird abgepumpt, wie es bei den meisten SBR-Anlagen üblich ist.
Reinigungsklassen für Schmutzwasser
Seit 2005 wird die Leistungsfähigkeit von Kleinkläranlagen in Ablaufklassen
eingeteilt. Es gibt folgende Klassen:
•
•
•
•
•
C für Kohlenstoffabbau
N für Nitrifikation
D für Denitrifikation
+P für zusätzliche Phosphateliminierung
+H für zusätzliche Hygienisierung
Meist wird bei Kleinkläranlagen lediglich die Reinigungsklasse C für das
Schmutzwasser gefordert.
Schmutzwasser - Spezialfälle
Nur in bestimmten Fällen, in denen besondere
Maßnahmen bezüglich Schmutzwasser und zum
Schutz der Gewässer erforderlich sind, können
weitergehende Reinigungsanforderungen gestellt
werden. Dies geschieht oftmals in Karstgebieten
und Trinkwasserschutzzonen. Welche Klasse bei
Ihnen gefordert wird, kann Ihnen die zuständige
Behörde sagen.
Falls jemand freiwillig eine Kleinkläranlage kaufen
möchte, die eine höhere Klasse als gefordert
erfüllt, ist folgendes zu bedenken: Stellen Sie den
Abbildung 3: © Yuri Arcurs / fotolia.com
Antrag nur für die geforderte Ablaufklasse.
Andernfalls müssen Sie die Anforderungen der höheren Reinigungsklasse
einhalten. Das kann bedeuten, dass Sie Ihre Kläranlage dreimal jährlich warten
lassen und dabei zusätzliche Analysen durchgeführt werden müssen.
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Infos zur Entwässerung bei Kleinkläranlagen
Die Einleitung in ein Gewässer – wohin
mit dem Abwasser?
Allgemein kann gesagt werden, dass das
Abwasser aus der Kleinkläranlage am besten
in ein fließendes Gewässer (einen Vorfluter
oder wasserführenden Graben) eingeleitet
werden sollte. Dies deshalb, weil fließende
Gewässer die höchste Selbstreinigungskraft
besitzen! Außerdem kommt das Abwasser
hier direkt in den natürlichen Wasserkreislauf.
Ist kein fließendes Gewässer vorhanden,
muss das Entwässerung in den Boden – also
das Grundwasser erfolgen. Außerdem ist
natürlich zu beachten, was die Untere
Wasserbehörde für eine Einleitungsart
genehmigt. Im folgenden mehr zu den
verschiedenen Methoden der Entwässerung.
Abbildung 4: © GIS - Fotolia.com
Entwässerung in einen Graben oder ein Fließgewässer
Das Einleitungsrohr verläuft durch die Grabenböschung in das Gewässerprofil
und sollte über dem mittleren Hochwasserstand, oder mindestens über dem
Mittelwasserstand liegen. Ansonsten kommt es bei der Entwässerung zum
Rückstau, wenn einmal wieder Hochwasser auftritt. Sofern dies nicht möglich
ist, muss ein zusätzlicher Pumpenschacht das gereinigte Abwasser in das
fließende Gewässer befördern.
Die Böschung um das Abwasserrohr muss befestigt werden (ca. 1 m²), um
Ausspülungen in der Böschung zu unterbinden. Vorteilhaft sind größere Steine
um diesen Bereich zu pflastern.
Wird diese Böschung von Zeit zu Zeit gemäht oder anderweitig begangen, so
muss auf jeden Fall das Einleitungsrohr angeschrägt werden, um kein Hindernis
darzustellen. Ist dies nicht der Fall, kann das Rohr auch ein Stück aus dem
Boden rausschauen – stört ja niemanden.
Wichtig! Die Rohrenden benötigen Rückstauklappen, um vor Hochwasser und
Tieren (Ratten, ...) zu schützen.
Einleitung in das Grundwasser
Muldenversickerung
Bei dieser Einleitungsart versickert das gereinigte Abwasser offen in einer
ausgeformten Mulde. Luftsauerstoff und eine belebte Bodenzone können hier
Reststoffe im Abwasser abbauen. Restliche Keime sterben ab.
Die Versickerungsfähigkeit kann getestet werden, wenn die maximal erwartete
Menge Abwasser im Vorab-Test als Frischwasser ausgegossen wird. Das
Wasser sollte innerhalb einer Stunde versickert sein und es dürfen sich keine
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Pfützen bilden. Die so ermittelte Fläche (je nach Sickerfähigkeit des Bodens)
plus 50% Flächenzuschlag sollte für die Mulde vorgesehen werden. Ziehen Sie
in jedem Fall den Fachmann und Ihre Behörde zu Rate.
Die Zuleitung erfolgt über einen Pumpenschacht, der bestimmte
Abwassermengen zur Versickerung in die Mulde fließen lässt. Das
Zuleitungsrohr muss sich danach entleeren, damit es im Winter nicht zufriert.
Und auf das Rohende gehört wieder einmal eine Klappe, die verhindert, dass
Tiere
reinkriechen
können.
Eine solche Mulde kann bepflanzt werden, wodurch die Sickereigenschaft des
Bodens sogar gesichert wird. In jedem Fall muss der Kontakt mit dem hier
oberflächlich versickernden Abwasser vermieden werden, da Keime enthalten
sein können!
Mulden- / Rigolenversickerung
Sofern die Sickerfähigkeit des Bodens bei der
Muldenversickerung nicht zur Entwässerung ausreicht,
kann ein Teil des Bodens der Mulde mit Kies ersetzt
werden. Das Abwasser versickert also erst einmal in
diese erstellte Schicht aus durchlässigem Material,
dringt in diese schnell ein und kann dann langsam in
den umliegenden Boden versickern.
Rohrrigolenversickerung
Sind diese beiden Verfahren zur Entwässerung nicht
möglich (behördlich oder hygienisch), so kann das
Abbildung 5: © Yuri Arcurs / fotolia.com
Abwasser in Rohrrigolen unter der Geländeoberfläche
versickert werden. Diese Rohrrigolen sind dicke gerippte Rohre (DN200),
welche überall Schlitze zur Versickerung des anfallenden Abwassers haben.
Die Rohre werden meist auf einer Schicht Kies verlegt und mit einem Fließ vor
dem Eindringen des darüber liegenden Bodens geschützt (damit die Schlitze
sich nicht zusetzen). Pro EW sind meist 1 bis 2,5 Meter Rigole notwendig.
Sickerschacht
Der Sickerschacht ist ein Betonbehälter von mindestens 1 Meter Durchmesser,
welcher im unteren Teil Löcher in den Wänden hat. Außerdem ist der Behälter
nach unten komplett offen, hat also kein Betonboden.
Der untere, gelochte Bereich muss mit Feinkies und darüber mit mindestens 50
cm Sand befüllt sein. Eine Prallplatte – beispielsweise eine feste Platte Beton –
unter dem Zulaufrohr verhindert, dass an dieser Stelle die Füllung vom
zufließenden Abwasser ausgespült wird.
Wichtig! Wir möchten darauf hinweisen, dass Sie in jedem Fall bei Fragen der
Versickerung prüfen müssen, was von Ihrer Unteren Wasserbehörde
genehmigt wird. Ihre Planungsfirma wird sich hier aber höchstwahrscheinlich
auch schon gut auskennen.
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Kapitel 2 – Die verschiedenen Klärsysteme und Ihre
Vor- und Nachteile
Festbett (Wirbelbett)
Kammer 1
Bei den Festbett-Anlagen, welche immer drei getrennte Kammern benötigen,
gelangt das Abwasser zunächst in die erste Kammer, welche das größte
Fassungsvermögen aufweist. Hier trennen sich die Feststoffe im Abwasser von
der Flüssigkeit, indem sie auf den Boden absacken.
Kammer 2
Über eine Übertrittsöffnung gelangt das Abwasser
in die zweite Kammer – bei größeren Anlagen ab
16 bis 20 EW sogar in den zweiten Behälter. Hier
findet die eigentliche biologische Reinigung statt.
Das Festbett besteht aus Kunststoff, und hat eine
sehr große Oberfläche. Die zur Klärung
benötigten Bakterien siedeln sich als Biofilm auf
diesem an. In der Abbildung kann man solch ein
belüftetes
Festbett
aus
schwarzen
Kunststoffröhren sehen, die zu Blöcken gefasst in
der zweiten Kammer montiert werden.
Abbildung 6: © Zapf GmbH
Damit die Bakterien genügend Sauerstoff erhalten
um zu "atmen", wird das Festbett mit Luft
durchströmt. Dazu wird ein Gebläse verwendet, das irgendwo im Keller oder im
Garten montiert wird.
Kammer 3
Abschließend gelangt das Abwasser in eine dritte Kammer, die als Nachklärung
dient. Bei einigen Anlagen werden die restlichen Feststoffe, welche hier noch
auf den Grund absacken wieder zurück in die erste Kammer gepumpt.
Das geklärte Abwasser der Nachklärung kann von hier aus versickert, verrieselt
oder in einen Vorfluter eingeleitet werden.
Vorteile von Festbett und Wirbelbett
• sehr robust durch den fest aufwachsenden Biofilm; Betrieb auch bei
Unterlast ohne Probleme möglich
• gute Reinigungsleistung
• Nachrüstung ohne bauliche Änderungen an der Grube
• bewährtes System seit Anfang der 90er
• vor allem Wirbelbett-Anlagen verursachen wenig Schlamm
• oft nur 2 Wartungen pro Jahr
Nachteile der Systeme
• Anschaffung meist etwas teurer als die nachfolgend beschriebenen SBRSysteme
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Variante 1: Tauchkörper
Tauchkörper sind ein auf Rollen oder Kreiseln angebrachtes Festbett, das
ähnlich einem Wasserrad, mit der einen Hälfte im Abwasser angebracht ist. Das
Festbett wird jeweils durch das Abwasser und durch die Luft gedreht und erhält
so genügend Sauerstoff.
Variante 2: Wirbelbett - Wirbelschwebebett
Das Wirbelbett – oder Wirbelschwebebettverfahren ist dem Festbettverfahren
sehr ähnlich. Der Unterschied besteht in der Befestigung des Trägermaterials
für die Bakterien. Beim Festbett wird es fest in die zweite Kammer montiert,
wobei das Wirbelschwebebett frei im Wasser schwimmt beziehungsweise
„schwebt“. Bei Montage des Systems wird es meist in Form von Kugeln in die
Behälterkammer geschüttet. Auf diesen Kugeln siedeln sich Mikroorganismen
an, die das Abwasser biologisch klären.
SBR – Sequentiell beschickter Reaktor
Das SBR-Verfahren ist das neuste Reinigungsverfahren in Bereich
Kleinkläranlagen. Entgegen der meisten anderen Verfahren bei denen drei
Reinigungsschritte benötigt werden (Vorklärung / biologische Reinigung /
Nachklärung), werden bei dieser Technologie der zweite und dritte Schritt in
einer Kammer – dem sogenannten "Reaktor" – zusammengefasst. Dadurch
sind bei diesem System nur zwei anstatt drei Kammern nötig. Das separate
Nachklärbecken entfällt.
1. In der Vorklärung trennen sich die Feststoffe
im Abwasser von der Flüssigkeit, indem sie auf
den Boden absacken. Die Vorklärung dient
außerdem als Puffer für eine bestimmte Menge
Abwasser, die in Intervallen in den SBR-Reaktor
befördert wird.
Abbildung 7: © Klaro
2. Aus der Vorklärung werden in computergesteuerten Intervallen bestimmte Abwassermengen in den SBR-Reaktor befördert. Hier
beginnt nun die Reinigungsphase, in welcher
das Abwasser durch Luftzufuhr umgewälzt wird
und die Bakterien ausreichend mit Sauerstoff
versorgt werden.
3. Nach der Phase der Luftzufuhr folgt eine Absetzphase ohne Belüftung
(Denitrifikation), in welcher sich das Abwasser trennt, indem die Schlammstoffe
im Reaktor nach unten sacken und so an der oberen Schicht das gereinigte
Abwasser verbleibt.
4. Dieses gereinigte Abwasser wird nun abgezogen und einer Versickerung
oder einem Vorfluter zugeführt. Der sogenannte Überschussschlamm, der sich
am Boden des Reaktors sammelt wird zurück in die Vorklärung gepumpt.
Danach beginnt ein neuer Zyklus.
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Mit und ohne Pumpen im Abwasser
Bei den SBR-Verfahren unterscheidet man zwischen Systemen, die die
Pumpen direkt im Klärbehälter haben, und Systemen, bei denen sämtliche
Technik in einem außenliegenden Schaltschrank untergebracht ist.
Vorteile von SBR - Anlagen
• gute Reinigungsleistung
• günstige Anschaffung
• benötigt nur 2 Behälterkammern
• benötigt nur wenig Behältervolumen
• viele Anbieter in Deutschland
• Nachrüstung möglich
• oft nur 2 Wartungen pro Jahr
Nachteile von SBR-Anlagen
• bei Nachrüstung sind Umbauarbeiten am Behälter nötig
Durchflussverfahren
Das Durchflussverfahren mit Belebtschlammtechnologie wird seit Jahren bei
kommunalen Kläranlagen angewendet. Dieses Reinigungsprinzip wird auch bei
Kleinkläranlagen genutzt.
Im Unterschied zum SBR-Verfahren, bei dem die
Reinigung am gleichen Ort, aber zeitlich nacheinander
stattfindet, läuft der Prozess der Reinigung beim
Durchflussverfahren an verschiedenen Orten zur
gleichen
Zeit
und
kontinuierlich
ab.
Bei
Abwasserzufluss in den Vorklärungsbehälter fließt
gleichzeitig gereinigte Klarphase aus der Nachklärung
ab. Die Kleinkläranlage besteht zwei Behältern.
Der erste Behälter dient dabei als Vorklärung und
Schlammspeicher. Hier sedimentieren die absetzbaren
Feststoffe auf dem Boden, während Leichtstoffe aufschwimmen.
Abbildung 8: © Rehau AG & Co.
Der zweite Behälter ist das Herz der Kleinkläranlage. Hier findet die
kontinuierliche Reinigung des Abwassers statt. Er ist in drei Zonen, die
Denitrifikations-, die Belebungsphase und die Nachklärung aufgeteilt, in denen
jeweils Belebtschlamm vorkommt.
Aus der Vorklärung wird das vorgereinigte Abwasser in die Denitrifikationszone
geleitet und mit Schlamm, der aus der Nachklärung stammt, vermischt. Nitrit
und Nitrat werden durch Mikroorganismen zu gasförmigem Stickstoff
umgewandelt, der dann aus der Anlage entweicht.
Unter einer getauchten Trennwand hindurch gelangt das Abwasser in die
Belebungszone. Hier erfolgen der biologische Abbau von organischen
Inhaltsstoffen und die Nitrifikation durch Bakterien. Durch eingebaute
Rohrbelüfter wird Sauerstoff zugeführt, was die Umwandlung von Ammonium in
Nitrat und den Abbau der gelösten Kohlenstoffverbindungen fördert. Die
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zugeführte Luftmenge kann mit Hilfe einer automatischen Steuerung an die
Schmutzfracht angepasst werden.
Abbildung 9: © Rehau AG & Co.
Anschließend fließt das biologisch gereinigte Abwasser über ein getauchtes
Rohr in die Nachklärung. Hier sedimentiert der Belebtschlamm und es bildet
sich eine Klarphase, die aus der Anlage über ein Abflussrohr abfließt. Der sich
im unteren Teil der Nachklärung befindliche Belebtschlamm wird mit Hilfe einer
Mammutpumpe (Pressluftbetrieb, kein Strom notwendig) zurück in die
Denitrifikationszone befördert. Mit Hilfe einer weiteren Mammutpumpe wird
zudem Überschussschlamm aus der Nachklärung zurück in die Vorklärung
befördert. In der Nachklärung kann es zur Bildung von Schwimmschlamm
kommen. Dieser wird ebenfalls automatisch durch Mammutpumpen in die
Vorklärung befördert.
Vorteile des Durchflussverfahrens
• sehr gute Reinigungsleistungen, welche die Grenzwerte der Ablaufklasse
D deutlich unterschreiten
• sehr gute Schlammsedimentation, da kontinuierliche Betriebsweise
• Entleerung der Vorklärung nur ca. alle zwei Jahre wegen schonender
Schlammbehandlung
• sehr energiesparendes Verfahren (bei 4 Personen ca. 20 Euro
Stromkosten im Jahr)
• kompakte Bauform (1,7 m Durchmesser, 1,6 m Höhe bei 4 Personen)
ermöglicht meist Einbau in eine vorhandene Grube
Nachteile des Durchflussverfahrens
• Nachrüstsatz vorhanden, aber es ist schwierig ihn an vorhandene
Behälter anzupassen
Tropfkörper
Die Tropfkörperanlage gehört zu den ältesten Abwasserreinigungsverfahren.
1. In der Vorklärung trennen sich die Feststoffe im Abwasser von der Flüssigkeit, indem sie auf den Boden absacken.
2. Danach gelangt das Abwasser über ein Verteilersystem in die biologische
Stufe (die eigentlichen Tropfkörperanlage). Hier wird es durch einen Verteiler
über die Tropfkörperschüttung (Lavaschlacke beziehungsweise viele kleine
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Lavasteine oder Kunststoffröhrchen) verteilt. Auf diesen bilden sich die
Bakterien, welche zur Reinigung des Abwassers benötigt werden. Die
Versorgung der Bakterien mit Sauerstoff geschieht in der Regel über den
Behälterdeckel, der zu diesem Zweck einige Löcher hat. Das Abwasser tropft
durch das Schüttgut bis zum Boden des Behälters und wird dann in die
Nachklärung (die letzte Behälterkammer) befördert.
3. In der Nachklärung der
Tropfkörperanlage
werden
die
restlichen Feststoffe, welche hier
noch auf den Grund absacken,
wieder zurück in die erste Kammer
gepumpt. Außerdem wird dadurch
ein Kreislauf geschaffen, d. h. ein
Teil des Abwassers läuft zweimal
durch den Tropfkörper.
Abbildung 10: Tropfkörperanlage © Zapf GmbH
Das geklärte Abwasser in der
Nachklärung kann von hier aus
versickert, verrieselt oder in einen
Vorfluter eingeleitet werden.
Die meisten Tropfkörper benötigen leider zwei Klärbehälter. Ausnahme bilden
neuere Anlagen für höchstens 8 Personen.
Vorteile der Tropfkörperanlage
• sehr bewährt
• sehr günstig im Stromverbrauch (ab ca. 20-30 EUR pro Jahr)
Nachteile vom Tropfkörper
• benötigen fast immer zwei Behälter
• viele Hersteller erneuern die Zulassung nicht, daher am besten vorher
erkundigen
• mindestens zwei Pumpen nötig
Pflanzenkläranlage
Pflanzenkläranlagen sind Klärsysteme bei denen eine Mischung aus Pflanzen
im Zusammenhang mit Mikroorganismen, Abwasserbestandteilen, und - bei
Bodenfiltration - auch des Filtersubstrats das Abwasser reinigen. Es existiert
eine große Vielfalt von verschiedenen Systemen.
1. Die Vorklärung
Hier trennen sich die Feststoffe im Abwasser von der Flüssigkeit, indem sie auf
den Boden absacken.
Vorgeschriebene Größe der Vorklärung nach ATV Arbeitsblatt A 262:
• unter 6 EW (Einwohnerwerte): 1,5 m³ / EW
• über 6 EW: mindestens 9 m³
• über 10 EW: mindestens 12 m³
• von 11-50 EW: zusätzlich 0,5 m³ / EW
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Beispiel: Für eine 8 EW-Anlage wird mindestens ein 10,5 m² großer Behälter
gefordert.
Abbildung 11: Pflanzenkläranlage © Scon Marketing GmbH
2. Pumpenschacht
Von einem Pumpenschacht aus wird das Wasser in Intervallen in das
Pflanzenbeet eingeleitet. Dieses ist durch Folie nach unten hin abgedichtet.
3. Kleine Helferlein
Durch die Bakterien die im Boden des Pflanzenbeets vorhanden sind, wird das
Abwasser biologisch gereinigt.
4. Zu guter Letzt
Das gereinigte Abwasser gelangt in einen Kontrollschacht, und kann von dort
aus in den Untergrund eingeleitet werden. Ein Schönungsteich wie auf dem Bild
ist vielen Pflanzenkläranlagen nicht unbedingt erforderlich.
Weitere Informationen
Teilt man die Verfahren nach Praxis-Bewährung, haben sich bewachsene
Horizontal- und Vertikalfilter nach DWA A 262 seit Jahren in großer Zahl
bewährt und entsprechen den allgemein anerkannten Regeln der Technik.
Zweistufige Vertikalfilter mit Rohabwasserbeschickung haben sich seit Jahren
in Frankreich in großer Zahl (ca. 1000 Anlagen meist für etwa 500 bis 2000
Einwohner) bewährt.
Es gibt noch einige andere Anlagentypen: Mehrschichtige Vertikalfilter,
Retentionsbodenfilter,
Klärschlammvererdung,
Hangverrieselung,
Schwimminseln, Sumpfpflanzendächer, überströmte Feuchtgebiete. Diese sind
mehr oder weniger verbreitet und entsprechen in der Regel ebenfalls dem
Stand der Technik.
Vorteile von Pflanzenkläranlagen
• ökologisch
• niedrige Betriebskosten
• Weiterverwendung des geklärten Wassers teilweise möglich
• oft Erstellung in Eigenleistung möglich
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Nachteile von Pflanzenkläranlagen
• großer Platzbedarf
• Erstellung erfordert umfangreiche Erdarbeiten
• Pflanzenkläranlagen erfordern gärtnerische Pflege
Abbildung 12: Schilf als Bestandteil von Pflanzenkläranlagen © STphotography - Fotolia.com
Membranfiltration
Nachfolgend erhalten Sie einen kurzen Überblick über die Funktionsweise der
Membranfiltration. Je nach Anlagentyp spricht man auch von einer Mikro- oder
Ultrafiltration.
Funktionsweise Membranfiltration
1. Bei der Vorklärung werden Feststoffe im Abwasser von der Flüssigkeit
getrennt, indem sie auf den Boden absacken.
2. Danach gelangt das Abwasser in die biologische Stufe. Diese besteht aus
einer Einheit, die Luft in das Abwasser sprudeln lässt, und zusätzlich mit einer
Membraneinheit ausgestattet ist. Das Abwasser wird mit der Luft zusammen an
die Membranoberfläche geleitet.
Die Membranporen haben einen Durchmesser von wenigen Tausendstel
Millimetern, was bedeutet, dass alle Stoffe mit größerem Durchmesser, wie
Bakterien, Hefen, Pilze, usw. diese Membran nicht durchdringen können und
herausgefiltert werden.
Die Luft, die durch das restliche Abwasser sprudelt bewirkt zusätzlich, ähnlich
wie bei dem SBR-Verfahren, dass Bakterien im Abwasser mit genügend
Sauerstoff versorgt werden und so zusätzlich das Abwasser reinigen.
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3. Über einen Überlauf gelangt das Abwasser in die Nachklärung und hat nun
eine Gesamtreinigung von bis zu 99 % erfahren. Das gereinigte Abwasser kann
von hier aus in einen Vorfluter oder eine Versickerung abgeleitet werden. Es
kann sogar als Betriebswasser für die Toilettenspülung, die Waschmaschine
oder den Garten verwendet werden.
Die Membranfiltration ist derzeit das einzige System, bei dem eine
Weiternutzung des gereinigten Abwassers immer möglich ist. Außerdem
können Membranfiltrationsanlagen in Trinkwasserschutzzonen und Karstgebieten eingesetzt werden.
Membranfiltrationsanlagen haben die Reinigungsklasse +H.
Vorteile von Membranfiltration
• unschlagbare Reinigungsleistung (bis zu 99%)
• Betrieb auch in Karstgebieten und Trinkwasserschutzzonen möglich
• Weiterverwendung des geklärten und hygienisierten Wassers möglich
• Nachrüstung möglich
• Einhaltung der Reinigungsklasse +H
Nachteile von Membranfiltration
• sehr teuer in der Anschaffung
• hohe Betriebskosten (Filterwechsel)
• drei Wartungen pro Jahr
• zusätzliche Analysen bei Reinigungsklasse +H
Abbildung 13: © Yuri Arcurs / fotolia.com
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Klärsysteme im Vergleich
Festbett
SBR
Tropfkörper
Pflanzenklära
nlage
Membranfiltration
Anschaffungskosten
durchschnittlich
niedrig
niedrig
durchschnittlich
hoch
gut
sehr gut
Reinigungsleistung
gut
gut
befriedigend
Nachrüstung in vorhandene Grube möglich (kein Tiefbau notwendig)
Ja
Ja
Nein, es wird ein
zweiter Behälter
benötigt
Nein, bzw. Tiefbau
erforderlich
ja
großer Platzbedarf
ca. 9 m²
Platzbedarf
ca. 9 m²
ca. 9 m²
ca. 9 bis 18 m²
Laufende Kosten (ohne Abwasseranalysen)
Immer: Strom
Häufig: Luftfilter
Selten: elektrische
Ersatzteile
Immer: Strom
Häufiger: Luftfilter
Selten: elektrische
Ersatzteile
Immer: Strom
(allerdings nur 1/3 des
Verbrauchs von
Belebungsanlagen)
Selten: Tauchpumpe
geringe laufende
Kosten, außer wenn
eine Tauchpumpe
verwendet wird:
geringer
Stromverbrauch
Immer: Strom (hoher
Verbrauch)
Häufiger: Filterkörper
Wartungsaufwand im Hinblick auf 10 Jahre Betriebszeit
2-3x pro Jahr
2-3x pro Jahr
Hoher
Wartungsaufwand
1 x pro Jahr,
allerdings besteht die
Gefahr, dass sich die
Anlage zusetzt
3x pro Jahr
Funktion bei ungleichmäßiger Nutzung bzw. Auslastung
Sehr gut
Bei einigen Systemen
problematisch
Früher problematisch,
bei neueren Anlagen
problemlos
Probleme möglich,
das Beet kann
austrocknen
Beste
Reinigungsleistung
Aufwand zur Erstellung einer solchen Anlage
Behältereinbau und
Inbetriebnahme des
Systems: 3 bis 4
Stunden
Behältereinbau und
Inbetriebnahme des
Systems: 3 bis 4
Stunden
Meist Tiefbauarbeiten
für zwei Behälter
erforderlich
Großer Aufwand für
Erdarbeiten,
Bepflanzung und
Behälter
Behältereinbau und
Inbetriebnahme des
Systems: 4 bis 5
Stunden
Pflanzenkläranlagen
stellen ein attraktives
Milieu für ein
vielfältiges Tierleben
dar
Die Weiternutzung
des Ablaufwassers ist
jederzeit möglich
Die Weiternutzung
des Abwassers ist
bedingt möglich
Problemlose Nutzung
in Trinkwasserschutzzonen
Sonstiges
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Kapitel 3 – Der passende Klärbehälter
Sammelgrube in Ringbauweise
Die Sammelgrube in Ringbauweise wird aus einem Bodenstück, einer
unterschiedlichen Anzahl von Ringen und dem Konus zusammengesetzt und
vermörtelt.
Vorteile der Sammelgrube in Ringbauweise
Der Vorteil der Ringbauweise liegt darin, dass die
Einzelteile verhältnismäßig "leicht" sind und mit
einem Kettengehänge auch von kleineren
Baggern versetzt werden können. Außerdem hat
ein Bagger bessere Möglichkeiten die Ringe über
unebenes Gelände zu der Stelle, wo die Anlage
gesetzt werden soll, zu transportieren.
Abbildung 14: Ringbauweise © Scon Marketing GmbH
Nachteile des Verfahrens
Der Nachteil dieser Sammelgrube besteht
gegenüber der monolithischen Bauweise – also
Behältern aus einem Stück – darin, dass durch
das Verschmieren der einzelnen Ringe beim
Versetzen mehr Zeit benötigt wird. Außerdem
besteht auf längere Sicht eher die Gefahr, dass
die Grube an den Fugen von einem Ring zum
nächsten undicht wird.
Monolithische Sammelgrube
Monolithische
Betonbehälter
werden
aus
einem
Stück
gefertigt,
beziehungsweise aus dem Behälter und dem Konus, der nur noch aufgesetzt
werden muss.
Vorteile der monolithischen Sammelgrube
Der Vorteil der monolithischen Behälter liegt in
dem Zeit- und daher Geldersparnis beim
Versetzen, da auf das Verschmieren von
einzelnen Ringen verzichtet wird.
Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Behältertypen
ohne Probleme in Gebieten mit hohem
Grundwasserstand benutzt werden können, da sie
fugenlos und daher absolut wasserdicht sind.
Abbildung 15: Monolithische Sammelgrube
© Scon Marketing GmbH
Nachteile dieser Klärbehälter-Typen
Nachteil ist das hohe Gewicht des Behälters, so
dass dieser nur von "schwerem Gerät",
beispielsweise einem Autokran oder großen
Baggern, versetzt werden kann. Das schwerste
Einzelteil wiegt mindestens 7 Tonnen. Daher
liegen auch die Anforderungen an das Gelände
höher.
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Des Weiteren sind monolithische Behälter etwas teurer als Behälter in
Ringbauweise. Wegen Ihrer Vorteile sind sie dennoch mittlerweile bei
Neuanlagen sehr verbreitet.
Kunststoffbehälter für vollbiologische Kläranlagen
Aufgrund des Materials sind Kunststoffbehälter für vollbiologische Kläranlagen
absolut unkompliziert in der Handhabung. Durch ihr geringes Gewicht (ab 200
kg) können sie auch an Stellen "per Hand" versetzt werden, an welche keine
schweren Baufahrzeuge gelangen. Dazu
sind meist vier Personen nötig. Sie sind also
als Sonderlösung für schwieriges Gelände
oder
unzugängliche
Bereiche
hinter
Gebäuden geeignet.
Hohes Grundwasser ist
Ausscheidekriterium
Kunststoffbehälters,
für
Kläranlagen, da dieses
beschädigen kann.
Abbildung 16: Kunststoffbehälter © Firma REWATEC
ein
absolutes
eines
vollbiologische
den Behälter
Die Behälter müssen außerdem sehr genau
aufgelagert werden, damit es nicht zu
empfindlichen
Druckspitzen
auf
die
Oberfläche des Kunststoffbehälters kommt
und dieser beschädigt wird. Das gleiche gilt
für
das
Anfüllen
des
Behälters
beziehungsweise
der
Baugrube
und
Verdichtung des Bodens.
Vorteil der Verwendung von Kunststoffbehältern für vollbiologische Kläranlagen
Das Material der Kunststoffbehälter garantiert hundertprozentige
Wasserdichtigkeit und außerdem eine extrem lange Haltbarkeit.
Mögliche Nachteile von Kunststoffbehältern für vollbiologische Kleinkläranlagen
Nachteil für vollbiologische Kleinkläranlagen sind die, im Vergleich zu den
anderen Behältertypen, hohen Preise. Außerdem werden Kunststoffbehälter
meist schon mit installiertem System ausgeliefert. Ein nachträglicher Einbau ist
aus Platz- und Befestigungsgründen schwierig.
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Klärbehälter im Vergleich
Betonbehälter
Ringbauweise
Betonbehälter
monolithisch
Kunststoffbehälter
Anforderungen an
das Gelände
Mittel
Hoch
Gering
Wasserdichtigkeit
Die Fugen bergen eine
Gefahr für Undichtigkeiten
100% wasserdicht
100% wasserdicht
Preis für 4 EWBehälter (ohne
Fracht, Versetzen,
Tiefbau)
Ab 800 €
Ab 1.000 €
Ab 1.200 €
Haltbarkeit
Es wurden schon
Undichtigkeiten nach 15
bis 20 Jahren festgestellt
Mindestens
40 Jahre
Mindestens 25 Jahre
Nachrüstung von
Anlagentechnik
Kein Problem
Kein Problem
Schwierig, da meist mit
installiertem System
ausgeliefert
Eignen sich besonders
gut als Sonderlösung
Sonstiges
Kapitel 4 – Wartung und Betrieb
Wartung von Kleinkläranlagen
Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen die
Grundlagen zur Wartung einer Kleinkläranlage erklären
und außerdem auf einige Probleme und Fragen eingehen,
die Sie vielleicht beschäftigen. Beginnen möchten wir mit
dem Thema "Wartungsvertrag".
Sinn des Wartungsvertrags
Genau so wie Ihr Auto von Zeit zu Zeit überprüft werden
muss, um zu gewährleisten, dass es vernünftig funktioniert
und außerdem nicht die Sicherheit anderer gefährdet, so
braucht auch eine Kleinkläranlage ab und an eine
Wartung.
Arbeitet eine Kleinkläranlage nicht mehr korrekt, so wird
dadurch in gewissem Maße die Umwelt geschädigt, weil
ungenügend geklärtes Abwasser in den Untergrund versickert oder in einen
Vorfluter gelangt. Das bedeutet: der Betreiber einer Kleinkläranlage muss einen
Wartungsvertrag mit einem Fachkundigen abschließen.
Abbildung 17: Wartung von KKA ©
Bernd Leitner - Fotolia.com
Häufigkeit der Wartung
Die Anzahl der Wartungen wird von der Unteren Wasserbehörde Ihres
(Land-)Kreises vorgeschrieben und bewegt sich normalerweise zwischen ein
bis drei Wartungen im Kalenderjahr. Kleinkläranlagen die eine Zulassung nach
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2005 haben, und mit einer Netzstrom-Ausfallerkennung ausgestattet sind,
werden meist nur zweimal jährlich gewartet.
Wartungsfirmen
Fachkundige Firmen zur Kleinkläranlagen-Wartung können Sie bei Ihrer
Behörde erfragen oder mithilfe unserer Firmensuche finden.
Tipp! Firmensuche auf Klaeranlagen-Vergleich.de:
www.klaeranlagen-vergleich.de/firmen.html
Inhalte vom Wartungsvertrag
In vielen Fällen lautet die Empfehlung einen Wartungsvertrag abzuschließen.
Da Kleinkläranlagen recht wartungsintensiv sind und die Prüfung teilweise
Expertenwissen voraussetzt, handelt es sich bei einem Wartungsvertrag für die
meisten Betreiber um ein „Rund-um-sorglos“-Paket.
Folgende Punkte sollten im Wartungsvertrag festgehalten sein:
• Anschriften der Vertragsparteien
• Beschreibung Ihrer Kläranlage (Typ, EW & Standort)
• Wer übernimmt die Kosten für Ersatzteile & Verschleißteile?
• Anzahl der Wartungen pro Jahr und der ungefähre Zeitpunkt
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•
•
•
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•
•
•
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unter Umständen: Vereinbarungen zur Terminierung der Wartungen
Kosten der Wartung
Dauer des Vertrags und Kündigung
Gerichtsstand
Anzahl der Wartungsprotokolle und ....
Ermächtigung der Wartungsfirma die Wartungsprotokolle an die
zuständige Behörde weiterzuleiten und den Kontakt mit der Behörde zu
pflegen sowie als erster Ansprechpartner für die Behörde zu fungieren
falls gewünscht: Verpflichtung der Wartungsfirma die Protokolle
aufzubewahren
Das Wartungsprotokoll
Das Wartungsprotokoll fasst die Untersuchung
Ihrer Kleinkläranlage für Sie und die Behörde
zusammen. Somit kann schnell geprüft werden, ob
alle wichtigen Teile funktionieren und die
geforderten Ablaufwerte erreicht werden.
Inhalte der Protokolle der Kleinkläranlage
Abbildung 18: Thomas Meinert / pixelio.de
Folgende Punkte können im Wartungsprotokoll
festgehalten sein, weichen jedoch je nach Kreis und Landkreis voneinander ab.
Ihre Kundendaten
• Nummer des Protokolls / Ihre Aktenzeichen bei der Behörde
• Betreiber und Standort der Kleinkläranlage
• Technik und Typ der Anlage
• Datum der Wartung
• Anzahl der tatsächlichen Einwohner zum Wartungszeitpunkt
• Art des Abwassers: Haushalt, Restaurant, usw.
• Vermerk ob das Betriebsbuch von Ihnen geführt wird (das Betriebsbuch
ist Pflicht und muss von Ihnen als Betreiber geführt werden; es umfasst
nur einfache Kontrollen, ob die Anlage noch läuft und bedeutet daher nur
geringen Aufwand für Sie)
• Termin der letzten Schlammabfuhr beziehungsweise ob eine Abfuhr seit
der letzten Wartung erfolgt ist
Technische Daten & Analysen der Kleinkläranlage vor Ort
• Durchführung der Betreiberkontrollen: laufen die Pumpen, Gebläse, …?
• Zählerstände von Pumpen und Gebläsen
• Wartung von Gebläsen (sofern vorhanden): Luftfilter, Lamellen oder
ähnliche Anlagenteile
• Beurteilung des Grubenkörpers der Kleinkläranlage auf: Korrosion,
Zustand der Trennwände, Dichtigkeit, …
• Beurteilung des Belüfterbilds in der Klärgrube
• Schlammspiegelmessung und Beurteilung von Schwimmschlamm in der
Grube
• Kontrolle des Ablaufs, der Einleitungsstelle und der Pumpenschächte
• bei Belebungsanlagen: Messung der Sauerstoffwerte in
Reaktionskammer und Ablauf
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•
•
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Temperatur des Abwassers im Ablauf
Vermerk, ob Abfuhr veranlasst werden muss
Probenahme und Abwasseranalysen im Labor
• Trübung, Geruch und Färbung des Abwassers
• CSB (chemischer Sauerstoffbedarf)
• pH-Wert
• absetzbare Stoffe
• je nach Reinigungsklasse: NH4-N (Ammonium Stickstoff), anorganischer
Stickstoff, Phosphat PO4-P
• selten: BSB5 (biologischer Sauerstoffbedarf)
Wartung von vollbiologischen Kleinkläranlagen
Nachfolgend erhalten Sie Fachinformationen über die wichtigsten Analysewerte
für die vollbiologische Kleinkläranlage, welche im Labor ermittelt werden.
CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf)
Es wird gemessen, wie viel Sauerstoff die chemischen Faulungs- und
Reinigungsprozesse im Abwasser verbrauchen. Hohe Werte, also ein hoher
Verbrauch an Sauerstoff, bedeuten, dass das Abwasser noch nicht sehr gut
geklärt wurde. Der obere Grenzwert liegt in Deutschland bei 150 mg/l.
BSB5 (Biologischer Sauerstoffbedarf)
Es wird gemessen, wie viel Sauerstoff die im Abwasser vorhandenen
Mikroorganismen innerhalb von 5 Tagen verbrauchen („veratmen“). Ist der Wert
hoch, verbrauchen die Bakterien viel Sauerstoff und das Abwasser ist noch
nicht sehr gut geklärt worden. Das Verhältnis von CSB und BSB5 ist meist etwa
4:1. Die Messung des BSB5 ist recht aufwändig und demnach auch teuer. Aus
diesen Gründen wird empfohlen auf die BSB5-Bestimmung zu verzichten und
sie durch den CSB zu ersetzen. Der obere Grenzwert für den BSB5 liegt in
Deutschland bei 40 mg/l.
pH-Wert
Der pH-Wert gibt den Säure- oder Basengehalt des Abwassers an. Scharfe
Waschmittel können diesen Wert beeinflussen. Neutrales Wasser hat einen pHWert von 7,0, normales Abwasser von 6 bis 8 und gereinigtes Abwasser meist
6,5 bis 7,5. Stark Säurehaltige oder basische Reinigungsmittel können bei
starkem Gebrauch den Wert verändern und die Klärprozesse beeinträchtigen.
Absetzbare Stoffe
Bei der Absetzprobe wird gemessen, wie viele Schwebstoffe in der
Abwasserprobe sich innerhalb einer bestimmten Zeit am Boden eines Gefäßes
absetzen.
Vollbiologische Neuanlagen – Wartungsinhalte
Anforderungen an die Wartung sind system- und anlagenbezogen.
Auch die Wartungshäufigkeit hängt vom Klärsystem, aber auch von den
Vorgaben der Hersteller ab. In den Zulassungsgrundsätzen und der
bauaufsichtlichen Zulassung ist die Mindestwartungshäufigkeit angegeben. Die
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anlagenbezogenen Arbeiten sind ebenfalls hier erfasst und sind Bestandteil des
Wartungsberichts.
Seit einiger Zeit gibt es Zulassungen für verschiedene Reinigungsklassen von
vollbiologischen Systemen, die unterschiedliche Wartungshäufigkeiten
erfordern:
• C für Kohlenstoffabbau: Wartung 2x pro Jahr
• N für Nitrifikation: Wartung 2x pro Jahr
• D für Denitrifikation: Wartung 2x pro Jahr
• +P für zusätzliche Phosphateliminierung: Wartung 3x pro Jahr
• +H für zusätzliche Hygienisierung: Wartung 3x pro Jahr
Fast alle seit 2005 eingebauten Kleinkläranlagen müssen zweimal pro Jahr
gewartet werden. Meist wird bei Kleinkläranlagen lediglich die Reinigungsklasse
C gefordert. Nur in bestimmten Fällen, in denen besondere Maßnahmen zum
Schutz
der
Gewässer
erforderlich
sind,
können
weitergehende
Reinigungsanforderungen gestellt werden. Bei Anlagen für Kohlenstoffabbau ist
bei jeder Wartung nur noch der CSB im Ablauf der Kläranlage zu messen.
Bei Anlagen mit Nitrifikation ist zusätzlich NH4-N und bei Anlagen mit
Denitrifizierung der anorganische Stickstoff zu messen. Bei der
Phosphoreliminierung und der Hygienisierung kommen noch weitere Parameter
hinzu.
Die neuen Wartungsregeln seit 2005
Neuzulassungen für eine vollbiologische Kleinkläranlage beinhalten bereits
diese neuen Regeln. Damit werden bei der Wartung von Kleinkläranlagen die
Kosten erheblich reduziert. Möglich wurde diese neue Regelung durch die
Europanorm EN 12566 Teil 3 die neue Festlegungen hinsichtlich der
Betriebssicherheit ausweist. Hier heißt es: "Die Anlagen müssen mit einer
Alarmvorrichtung ausgestattet sein, die Betriebsstörungen (beispielsweise
elektrisches, mechanisches oder hydraulisches Versagen) anzeigt. Der
Hersteller muss angeben, welche Art von Versagen durch die Alarmgebung
nachgewiesen
wird."
Hierzu
gehört
auch
eine
netzunabhängige
Stromausfallüberwachung.
Wartungsinhalte bei Altanlagen
Es stellt sich nun die Frage, wie Altanlagen ebenfalls in den Genuss der neuen
Wartungsregeln kommen können. Da die meisten Anlagen noch auf einer alten
Zulassung basieren, die meist eine dreimalige Wartung pro Jahr beinhaltet,
sollten diese nicht automatisch angepasst werden. Wenn dies geschieht,
entsprechen diese Anlagen nicht mehr der Zulassung und auch nicht den
Festlegungen in der Abwasserverordnung. Wenn jedoch diese Anlagen der EN
12566 und den jeweils gültigen Zulassungsgrundsätzen des DIBt (Deutsches
Institut für Bautechnik) entsprechen, können – mit Zustimmung der unteren
Wasserbehörde – die neuen Wartungsregeln angewendet werden.
Falls Betreiber einer Altanlage diese vollbiologische Kleinkläranlage auf die
zweimal jährliche Wartung umsatteln möchten, wird eine Nachrüstung mit
entsprechenden Alarmmodulen erforderlich werden. Wartungsbetriebe oder
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Hersteller von Kleinkläranlagen sollten in diesen Fällen den Behörden eine
Bescheinigung vorlegen, dass die entsprechenden Anpassungsmaßnahmen
erfolgt sind, damit die neuen Wartungsregeln auch angewendet werden
können.
Fernüberwachung der Kläranlage
Das Stichwort heißt hier: moderne „Fernwirktechnik“. Sie ermöglicht eine
Fernüberwachung per GSM-Modul, also per Mobilfunk. Einfach ausgedrückt:
die Steuerung der Kleinkläranlage nutzt eine Handyeinheit, um Daten an einen
beliebigen Ort zu senden und von dort zu empfangen. Eine Reihe von
Herstellern haben in jüngster Zeit entsprechende Module für Ihre Steuerung
entwickelt oder planen dies zu tun.
Was wird durch Fernwirktechnik möglich?
Die Antwort auf diese Frage lässt sich in zwei
Bereiche aufteilen:
1. Die Anlage kann Meldungen an das Wartungsunternehmen oder den Servicetechniker senden
Gibt es also beispielsweise eine Störung, kann die
Fehlermeldung als SMS über das GSM-Modul
versandt werden. Die Textnachricht landet
umgehend auf dem Handy des zuständigen
Monteurs und kann ihm parallel als E-Mail zugehen.
Eine mögliche Anwendung ist auch die
bedarfsgerechte Schlammabfuhr. Dazu wird eine
Schlammpegelmesssonde zur Erfassung des zu
Abbildung 19: Rainer Sturm / pixelio.de
entsorgenden Schlamms in die Vorklärung montiert.
Hat der Schlammpegel die maximale Höhe erreicht, versendet die
Anlagensteuerung eine entsprechende Meldung. Daraufhin kann die
Schlammabfuhr organisiert werden.
2. Die Anlage kann Befehle vom Wartungsunternehmen empfangen
Ein Servicetechniker kann die Steuerung zum Beispiel per Web-Interface so
bedienen, als stünde er direkt davor. Der Wartungsmonteur hat also die
Möglichkeit, die Einstellungen der Kläranlage zu verändern, das
Betriebstagebuch auszulesen oder Fehler zu analysieren, ohne den Kunden
persönlich aufsuchen zu müssen.
Die Vorteile der Fernüberwachung
Auf Dauer gesehen kann die Fernüberwachung Kosten bei der laufenden
Betreuung der Abwasseraufbereitung sparen. Es entfallen nicht nur An- und
Abfahrtskosten zur Einstellung der Reinigungsleistung in der Anlage, die sich
gerade bei abgelegenen Gemeinden und Grundstücken erheblich summieren
können, sondern die Wartung wird auch insgesamt effizienter und
reaktionsschneller. Vor allem in dünn besiedelten Regionen könnte die
Fernüberwachung stark an Bedeutung gewinnen, da eine regelmäßige
Begutachtung der Kläranlage in diesen Gebieten aufwändig und kostenintensiv
Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sundern 1| D-59929 Brilon
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ist. Gerade ältere Betreiber sind beim Ablesen der Steuereinheit und beim
Öffnen eines Deckels, um die Sichtkontrolle durchzuführen, teilweise körperlich
überfordert. Jüngere Betreiber sind beruflich oft so eingespannt, dass sie ihre
Überwachungstätigkeiten nicht ausführen können.
Gesetzlich vorgeschriebene Betreiberkontrollen, welche einmal täglich
durchgeführt werden sollten, um zu prüfen, ob die Anlage einwandfrei arbeitet,
können mittels der Fernüberwachung also unter Umständen entfallen. Damit
wird die Arbeit erleichtert und der sichere Betrieb der Anlage gewährleistet.
Fazit zur Fernüberwachung
Bevor unsere technikbegeisterten Leser jetzt aufspringen und ihre Kläranlage
aufrüsten wollen: Die Datenfernübertragung bei Kleinkläranlagen ist immer
noch relativ neu. Entsprechend hoch sind die Preise. Auch wenn die ersten
Hersteller bereits reagieren. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt diese Technik ein
Nischenprodukt für besondere Anforderungen. Das Thema bleibt aber
spannend und man kann gespannt sein, wie die Betreiber-Berichte zur
Fernüberwachung ausfallen.
Wartung von Kleinkläranlagen im Systemvergleich
Festbett
SBR
Tropfkörper
Pflanzenklära
nlage
Membranfiltration
Wartungsarbeiten an der Kläranlage vor Ort
Überprüfung der
Überprüfung der
elektrischen Anlage:
elektrischen Anlage:
Überprüfung der
Laufzeiten der
Laufzeiten der
elektrischen Anlage:
Anlage, Kontrolle des Anlage, Kontrolle des
Laufzeiten der
Verdichters und der
Verdichters und der
Tauchmotorpumpen,
Luftfilter, ggf. Ersatz
Luftfilter, ggf. Ersatz
Reinigen der
von Verschleißteilen, von Verschleißteilen, Tauchmotorpumpen,
Prüfung der Belüftung Prüfung der Belüftung Reinigen der Wippen,
im Klärbehälter,
im Klärbehälter,
Entnehmen der
Entnehmen einer
Entnehmen einer
Abwasserprobe
Wasserprobe
Wasserprobe
Entnehmen einer
Abwasserprobe (falls
vorhanden,
Überprüfung der
elektrischen Anlage:
Laufzeiten der
Tauchpumpen,
Reinigen der
Tauchpumpen)
Überprüfung der
elektrischen Anlage:
Laufzeiten der
Anlage, Kontrolle des
Verdichters und falls
vorhanden der
Pumpen, Reinigung
des Filterkörpers,
Prüfen der Belüftung
im Klärbehälter,
Entnehmen einer
Wasserprobe
Ungefähre Dauer
30 Minuten
30 Minuten
30 Minuten
5 Min.
30 bis 45 Minuten
Anzahl der jährlichen Wartungen nach DIN 4261 Teil 2
(genaue Erkundigungen bitte bei der zuständigen Behörde einholen)
2 bis 3
2 bis 3
3
1
3
Abwasseranalyse im Labor erforderlich?
(genaue Erkundigungen bitte bei der zuständigen Behörde einholen)
Ja
Ja
Ja
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Ja
Ja und meist ist
zusätzlich eine
mikrobiologische
Untersuchung
notwendig
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Tipps zum Betrieb von Kleinkläranlagen
Im Grunde genommen funktionieren die Anlagen nach der Fertigstellung ja
ganz von alleine, aber wir möchten Ihnen ein paar spezielle Dinge verraten.
Wie kann ich Geld sparen, wenn die Kleinkläranlage gut funktioniert?
Sie merken ob Ihre Kleinkläranlage gut funktioniert, wenn das
Wartungsprotokoll bzw. die Laboruntersuchung vorliegt. Je niedriger die Werte
beim CSB und BSB5 sind, desto sauberer ist das Abwasser.
Die oberen Grenzwerte liegen bei:
CSB = 150mg/l
BSB5 = 40mg/l
Gute Werte wären also zum Beispiel CSB = 28mg/l und BSB5 = 7mg/l.
Hat die eigene Kleinkläranlage solche guten Werte, so kann bei vielen
modernen Systemen (SBR, Festbett, Mikrofiltration) unter Umständen die
tägliche Laufzeit der Anlage verringert werden.
Sprechen Sie wegen der Verringerung der Laufzeit unbedingt mit der
Wartungsfirma, oder besser noch vor Einbau eines solchen Klärsystems mit
dem jeweiligen Hersteller. Hier erfahren Sie, ob Ihr System "gedrosselt" werden
kann.
Hat Ihre Anlage jedoch schlechte Ablaufwerte oder sogar überschrittene
Grenzwerte, so drohen Zusatzkosten durch zusätzliche Arbeiten und Anfahrten
der Wartungsfirma, Abwasseruntersuchungen oder – im schlimmsten Fall –
Vergrößerung der Kleinkläranlage und Bußgelder von den Behörden.
Bedenken Sie jedoch: die Anlagen sind mit den werksseitig eingestellten
Laufzeiten zugelassen. Weder der Hersteller noch die Wartungsfirma sind
verpflichtet, gut laufende Anlagen zu drosseln. Aber Fragen kostet bekanntlich
nichts.
Welche Stoffe sollten nicht in das Abwasser gelangen?
Folgende Stoffe sollten auf keinen Fall in das Abwasser gelangen:
• Lacke, Farben
• Schwimmbad-Abwasser, Regenwasser, Milchkammerabwasser
• sehr scharfe Reinigungsmittel
• Alkohol (Reinigung), Spiritus
• Feststoffe (Ohrenstäbchen, Folien, Hygieneartikel, …)
Folgende Stoffe sollte man sparsam – oder besser gar nicht – verwenden:
• Weichspüler
• Toilettensteine
• Starke Badezusätze
Die Reinigungsleistung der Kleinkläranlagen wird außerdem durch Einnahme
mancher Medikamente stark gestört. Dazu gehören Antibiotika (wie der Name
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schon sagt "anti bio" – es werden Bakterien, auch die in der Kläranlage,
vernichtet) und starke Medikamente zum Beispiel bei Krebserkrankungen.
Stoffliste
Die folgende Stoffliste ist eine Zusammenstellung verschiedener Stoffe aus
Haushalt und Landwirtschaft, die Auswirkungen auf den ordnungsgemäßen
Betrieb
einer
Kleinkläranlage
haben
können.
Eine
allgemeine
Entsorgungsempfehlung wird gegeben. Genauere Informationen hierzu erhalten
Sie bei den ortsansässigen Abfallentsorgungsbetrieben.
Es ist darauf zu achten, dass einer Kleinkläranlage nur Stoffe zugefügt werden,
die dem häuslichen Abwasser entsprechen. Auf die Einleitung von toxischen
und biologisch nicht abbaubaren Stoffen in das Abwasserleitungssystem ist
grundsätzlich zu verzichten.
Stoffe
Auswirkungen / mögl.
Betriebsstörung
Entsorgungsempfehlung
Abfälle aus Haushalt
und Landwirtschaft
Erhöhung der Feststofffracht,
Verstopfungsgefahr, Zerstörung der
Pumpen
Mülltonne, öffentliche
Abfallsammelstelle oder ggf. Kompost
Organische Abfälle
aus der Landwirtschaft
(z. B. Silage, Schlachtabfälle,
Blut, Tierfäkalien, u. ä.)
Infektionsgefahr für den Betreiber und
das Wartungspersonal, frachtmäßige
Überlastung, Gewässerunreingung
absehbar
Separate Entsorgung über
Fachbetriebe oder zuständige
Abfallsammelstellen
Erhärtende Stoffe (z. B. Kalk, Zement,
Gips, Bitumen, Harze, usw.)
Erhöhung der Feststofffracht,
Verstopfungsgefahr,
Zerstörung der Pumpen
Öffentliche Sammelstellen für Abfälle
jeglicher Art, um Sondermüll und
Restmüll trennen zu lassen
Feuergefährliche und / oder
explodierende Stoffe
(z. B. Benzin, Spiritus, Farben, usw.)
Bakterien in der Anlage werden
abgetötet, Explosionsgefahr
Öffentliche Sammelstellen für
Sondermüll (in manchen Städten gibt
es auch Schadstoffmobile)
Öle, Fette
(pflanzlich und / oder tierisch)
Erhöhung der Schmutzfracht,
Verstopfungsgefahr
Ausgehärtete Fette in die Biotonne,
Speiseöle zu einem Recyclinghof
Bakterien in der Anlage werden
Giftige Stoffe
abgetötet, Klärprozesse der Anlage in
(z. B. Lösungsmittel, Säuren, Laugen,
Gefahr, Gewässerverunreinigung
Pflanzenschutzmittel, usw.)
absehbar
Öffentliche Sammelstellen für
Sondermüll (in manchen Städten gibt
es auch Schadstoffmobile)
Aggressive Reinigungsund Desinfektionsmittel
Bakterien in der Anlage werden
abgetötet, Klärprozesse der Anlage in
Gefahr, Gewässerverunreinigung
absehbar
Nicht verwenden und auf alternative
und biologisch abbaubare
Reinigungsmittel zurückgreifen
Regenwasser
Ausspülung der für den Klärprozess
der Anlage notwendigen
Mikroorganismen
Getrennte Ableitung und
Versickerung je nach Vorgabe der
Grundstücksentwässerungsplanung
Fragen zum Betrieb von vollbiologischen Kläranlagen
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen. Sollte Ihre Frage nicht
beantwortet werden, dann schreiben Sie sie in unser Forum. Das KläranlagenForum finden Sie unter www.klaeranlagen-vergleich.de/forum. Dort wird Ihnen
schnell weitergeholfen!
Woher kommt der viele Schaum in der Kläranlage?
Schaum entsteht zum Beispiel aus Waschmitteln und Haushaltsreinigern, aber
auch aus Eiweißverbindungen, die in der Kläranlage entstehen. Falls die
Anlage vor kurzem (maximal vor drei Monaten) in Betrieb genommen wurde,
so ist die Schaumbildung noch normal. Sollte die Inbetriebnahme schon länger
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her sein, sollten Sie versuchen den Gebrauch von Waschmitteln etwas
einzuschränken.
Warum stinkt meine Anlage?
Geruchsbelästigung tritt zum einen auf, wenn die vollbiologische Kläranlage
gerade erst in Betrieb genommen wurde. Nach maximal 3 Wochen
Betriebszeit dürfte aber keine Geruchsbelästigung mehr bestehen. Gut
funktionierende Anlagen riechen nicht oder kaum. Andererseits kann es sein,
dass die Anlage nicht ordnungsgemäß funktioniert oder die Entlüftung
fehlerhaft oder nicht vorhanden ist. Benachrichtigen Sie in diesem Fall Ihre
Wartungsfirma!
Warum ist so viel Schlamm in der Nachklärung?
Schlamm in der Nachklärung weist im
Reinigungsleistung hin.
Regelfall
auf
eine
gute
Es gibt viele Mücken im Umfeld der Anlage – was kann ich dagegen machen?
Mücken weisen darauf hin, dass Ihre vollbiologische Kläranlage gut arbeitet.
Obwohl die in der Kläranlage geschlüpften Büschelmücken nicht stechen,
kann man in der Klärgrube von innen vor die Lüftungslöcher Fliegengitter
anbringen.
Kann ich das Wasser meines Schwimmbades oder mein Regenwasser in
biologische Kläranlagen einleiten?
Nein! Zum einen ist das Wasser eines Schwimmbades chlorhaltig, und zerstört
damit die benötigten Mikroorganismen in der Kläranlage. Zum anderen würde
die große Menge Wasser (auch bei Regen) die Anlage komplett durchspülen.
Das Wasser muss jedoch in jeder Kammer eine Zeit lang stehen, um richtig
gereinigt zu werden.
Das Wasser ist unnormal gefärbt oder riecht "chemisch"!
Färbemittel für die Wäsche, WC-Steine, Blondierungen, Dauerwellflüssigkeit
oder Tönungen für die Haare sind meistens die Ursache hierfür. Die
Inhaltsstoffe dieser Produkte sind sehr aggressiv und sollten nicht in
biologische Kläranlagen gelangen.
Meine vollbiologische Kläranlage (die Elektrik) ist zu laut – was kann ich tun?
Der Steuerschrank Ihrer Kläranlage ist zu laut? Falls der Schrank an der Wand
hängt, nehmen Sie ihn probeweise ab. Die Schallwellen und Schwingungen
übertragen sich nämlich oft über die Wand. Stellen Sie den Schrank auf eine
dämmende Unterfläche (zum Beispiel Styropor). Es können auch
"Schwingmetalldämpfer" oder "Schalldämpfer" eingebaut werden. Fragen Sie
hierzu Ihre Wartungsfirma. Zur Not hilft meist nur noch eine Verlegung des
Steuerschrankes an einen anderen Ort.
Möglich ist auch eine zusätzliche Dämmung durch Schaumstoff oder
Glaswolle. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, die Lüftungsgitter des
Steuerschrankes nicht zu verdecken, damit es nicht zu Hitzestaus kommt.
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Wie kann ich meine Kleinkläranlage auf den Winter vorbereiten?
Schon bei der Anschaffung sollte man sich die Winter- und Frostfestigkeit der
Anlage von dem Hersteller bestätigen lassen. Die Klärgrube sollte dann
möglichst von Eis und Schnee freigehalten werden. Damit der Grubendeckel
nicht zufriert, kann eine Folie eingelegt werden.
Kapitel 5 – Finanzielle Aspekte zu Kleinkläranlagen
Der Preis und die Kosten
Was darf eine Kleinkläranlage kosten?
Es gestaltet sich schwierig eine genaue Angabe zu den Kosten der
Anschaffung für eine Kleinkläranlage zu machen. Denn der Kläranlagen-Preis
hängt von sehr vielen Faktoren ab:
• Für welches Kläranlagen-System entscheide ich mich?
• Welche Klärbehälter möchte ich erwerben?
• Wie groß muss die Anlage ausgelegt werden? Einwohnerwert?
• Müssen örtliche Gegebenheiten beachtet werden (Installationsaufwand,
Lieferentfernung, ...)? Ist genug Platz für einen Klärbehälter vorhanden?
Grundwasserstand? Bodenart und -verhältnisse?
• Welche rechtliche Anforderungen stellt der Gesetzgeber für mein
Grundstück (Reinigungsklassen, …)
• Möchte ich Zubehör erwerben (Fernüberwachung, ...)?
Grob kann man sagen, dass man eine kleine
Standard-Kläranlage schon für wenige Tausend
Euro erwerben kann (zwischen 4.000 und
10.000 Euro). Nach oben hin gibt es eigentlich
kaum eine Grenze.
Die meisten Hersteller haben ein komplettes
System im Angebot, so dass die einzelnen
Komponenten gut aufeinander abgestimmt
arbeiten. Selbstverständlich kann man auch die
Abbildung 20: © Michael Staudinger / pixelio.de
einzelnen Bestandteile von unterschiedlichen
Hersteller beziehen, muss dann allerdings die Abstimmung selbst vornehmen
oder einen unabhängigen Installateur beauftragen. Die letztere Methode hat
sich als große Herausforderung erwiesen, weswegen die meisten auf ein
Komplett-System eines Herstellers zurückgreifen.
Spartipp 1: Erkundigen Sie sich bei Ihren Nachbarn und Freunden ob jemand
in naher Zukunft eine biologische Kleinkläranlage benötigt oder nachrüsten
muss. Durch solche eine Kläranlagen-Sammelanfrage kann man beim Preis
eine Menge Geld sparen.
Spartipp 2: Einige Bundesländer bieten Kleinkläranlagen-Förderungen an.
Falls möglich, sollte man sich diese nicht entgehen lassen.
Spartipp 3: Bis Ende 2015 müssen Kleinkläranlagen in Deutschland über eine
biologische Reinigungsstufe verfügen. Wer bis kurz vor diesem Datum mit der
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Nachrüstung wartet, wird höhere Preise für die Installation und die Teile zahlen
müssen: kurz vor Ende wird die Nachfrage hoch sein und die Preise steigen.
Spartipp 4: Wenn Sie den Auftrag vergeben, versuchen Sie weiter zu sparen,
indem Sie Skonto aushandeln: „Ich würde Ihnen gerne den Auftrag erteilen,
wenn Sie mir 3% Skonto bei Barzahlung beziehungsweise bei Überweisung
innerhalb weniger Tage nach Einbaudatum gewähren.“
Spartipp 5: Sind Sie bereit, einen Teilbetrag sogar im Voraus zu zahlen,
lassen sich wahrscheinlich höhere Prozente aushandeln!
Betriebskosten
Die Kosten um eine vollbiologische Kläranlage in einwandfreiem Betrieb zu
halten, umfassen die Wartung, die Schlammabfuhr und die Stromkosten. Auch
hier variieren die Preise je nach Systemart, Anlagengröße und vielen weiteren
Faktoren. Grundsätzlich muss man aber mit 250 bis 500 EUR pro Jahr rechnen.
Als groben Richtwert könnte man ca. 60 bis 80 Euro pro Jahr und Einwohner
anlegen. Doch dieser Wert bezieht sich auf einen reibungslosen Betrieb.
Müssen Teile ersetzt werden oder kommt es zu Störungen und
außerplanmäßigem Wartungsaufwand wird dieser Betrag natürlich
überschritten. Pflanzenkläranlagen erzeugen sehr geringe laufende Kosten.
Diese müssen nur einmal im Jahr gewartet werden und kosten dabei auch
teilweise sogar unter 150 Euro. Darüber hinaus verbrauchen sie bei
Verwendung einer Tauchpumpe nur geringen Strom, ansonsten gar keinen.
Spartipp 1: Je öfter der Betreiber selbst eine sachkundige Kontrolle durchführt
(im Unterschied zu einer fachkundigen Kontrolle durch die Wartungsfirma),
desto eher können Betriebsstörungen festgestellt werden, bevor ein Schaden
zum Totalausfall und hohen Kosten führt.
Spartipp 2: Nicht jede Kläranlagen-Art muss gleich häufig gewartet werden
und kostet auch nicht gleich viel. Unsere Vergleichstabelle hilft bei der
Entscheidung für welche Kleinkläranlage man sich entscheidet.
Spartipp 3: Bietet Ihre Einbaufirma auch Wartungsverträge für vollbiologische
Kleinkläranlagen an, dann sollten Sie versuchen ein Jahr kostenlose Wartung
zu erhalten.
Spartipp 4: Wie bei der Anschaffung kann auch für die Wartung ein
Sammelvertrag für ortsnahe Kleinkläranlagen abgeschlossen werden.
Kosten der Nachrüstung
Bis zum Jahr 2015 gelten in Deutschland neue EU-Gesetze zum Betrieb von
Kläranlagen. Dies bedeutet, dass insgesamt eine halbe Millionen Kläranlagen
mit einer biologischen Reinigungsstufe nachgerüstet werden müssen. Welche
Kosten entstehen hier für den Betreiber? Die Nachrüstung geht leider ganz
schön ins Geld. Realistischerweise muss man mit Kosten zwischen 2.000 und
4.000 EUR rechnen.
Amortisation der Anschaffungskosten
Bei allen Kosten, kommt jetzt die positive Nachricht. Die Anschaffung und der
Betrieb einer vollbiologischen Kleinkläranlage rentiert sich. Verglichen mit dem
Anschluss an die Kanalisation und den damit verbundenen Abwassergebühren,
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ist der Betrieb der eigenen Kläranlage günstiger und amortisiert sich daher.
Meist schon nach 8 bis 10 Jahren.
Kostenumlage auf Mieter?
Anschaffungskosten
Die Kosten für die Installation und die jährliche Abschreibung lassen sich nicht
auf die Mieter umlegen. Dafür zahlen sie ja bereits Miete.
Betriebskosten
Die Kosten, die durch den Betrieb einer Kläranlage entstehen – also bspw. die
Wartungskosten –, können prinzipiell schon auf die Mieter abgewälzt werden.
Allerdings muss dies im Mietvertrag oder den Nebenkosten ausgewiesen
werden. Des Weiteren müssen die Arbeiten von einem Fremdunternehmen
durchgeführt und mit einer Rechnung nachgewiesen werden. Erledigt der
Vermieter die Wartung oder sogar tatsächlich die Schlammabfuhr in
Eigenleistung, darf er keine Kosten auf die Mieter umlegen.
Angebote von Kleinkläranlagen-Herstellern
Abbildung 21: © Petra Bork / pixelio.de
Tipp! Sie möchte Angebote von den wichtigsten
deutschen Kleinkläranlagen-Herstellern ganz
unkompliziert erhalten, um so einen
Angebotsvergleich durchführen zu können?
Diesen Service bieten wir Ihnen kostenlos:
http://www.klaeranlagenvergleich.de/preisvergleich.html
Was sollte im Angebot stehen?
• Fordern Sie Angebote von so vielen Herstellern wie möglich an! Es
bestehen oftmals gravierende Preis- und Leistungsunterschiede.
• Achten Sie bei den Angeboten für Bio-Kläranlagen auf Vollständigkeit.
Hierzu gehören Frachtkosten, sowie Kosten für die Montage der
Kläranlage.
• Sind im Angebot die Tiefbauarbeiten enthalten? Wenn nicht, fragen Sie
nach ob Ihr Anbieter Tiefbauunternehmen in Ihrer Nähe vermitteln kann,
mit denen gute Erfahrungen gemacht wurden.
• Wohnen Sie in einem Bundesland, das den Bau von Kleinkläranlagen
fördert (zum Beispiel Bayern), dann fangen Sie möglichst bald mit dem
Bau Ihrer Kläranlage bzw. mit der Beantragung an. Denn die
Fördergelder sind meist begrenzt.
Das sollten Sie vom Anbieter erwarten können
1. Ein kostenloser Besuchstermin bei Ihnen zu Hause, um die Örtlichkeiten
zur Erstellung der Bio-Kläranlage zu besichtigen.
2. Kostenlose Erstellung der Antragsunterlagen oder zumindest
Hilfestellung hierbei.
3. Kontaktaufnahme des Anbieters zur Behörde, falls Sie nicht weiter
wissen. Es wäre gut, wenn der Anbieter die Mitarbeiter Ihrer zuständigen
Behörde kennt.
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Nehmen Sie die interessantesten Angebote und …
• Fragen Sie nach den laufenden Kosten, die für das angebotene
Klärsystem entstehen – Wartung, Stromverbrauch, Ersatzteile,
Entleerung.
• Einige Anbieter erledigen für Sie kostenlos die Antragstellung und treten
mit der Behörde in Kontakt. Das spart viel Zeit und Nerven – fragen Sie
nach, ob dieser Service für Sie kostenlos ist.
• Erkundigen Sie sich, wie viel Rabatt Sie auf die
Hauskläranlagen erhalten (nicht ob, sondern
wie viel Rabatt ist die Frage!) – erwähnen Sie
hierbei, dass Sie noch Angebote anderer
Firmen in die engere Auswahl genommen
haben. Fragen Sie danach bei den anderen
Anbietern nach den gewährten Prozenten.
Sobald Sie bei den günstigen Anbietern
angekommen sind, erwähnen Sie nur noch die Abbildung 22: © Thorben Wengert/ pixelio.de
Prozente der anderen Firmen und nicht mehr die Preise.
Seien Sie beim Verhandeln immer fair und freundlich! In den letzten
Jahren hat der Preiskampf bei Hauskläranlagen stark zugenommen.
Erwarten Sie daher nicht zu viel!
• Bei einem späteren Gespräch mit dem Anbieter fragen Sie nach einer
Verlängerung der Garantiezeit auf zum Beispiel drei Jahre. Erwähnen
Sie, dass Sie sich zwischen zwei oder drei Anbietern noch nicht
entscheiden können, und Ihnen die Garantiezeit noch ein wichtiger
Faktor ist.
• Macht Ihr Anbieter Zugeständnisse, gewährt er Rabatte, oder längere
Garantiezeiten? Lassen Sie sich diese Änderungen schriftlich – also ein
überarbeitetes Angebot – zusenden!
Notieren Sie sich bei jedem Gesprächen mit einem Anbieter...
1. mit wem Sie gesprochen haben
2. wann das Gespräch stattfand (Datum und Uhrzeit)
3. wichtige Fakten des Gesprächs, z.B. einen Rabatt...
Tipp! Möchten Sie gerne wissen, welche Erfahrungen andere Betreiber mit
vollbiologischen Kleinkläranlagen bzw. dem Kauf einer Kleinkläranlage
gemacht haben? Tragen Sie Ihre Fragen in unser Forum ein, um eine Antwort
zu erhalten!
www.klaeranlagen-vergleich.de/forum
Antragstellung
Einen Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis zu stellen dauert in der Regel 1 bis
maximal 2 Stunden. Viele Hersteller und Installateure haben darin Routine und
helfen wenn Sie alle nötigen Unterlagen, wie zum Beispiel Lagepläne,
Flurkarten, usw. zur Verfügung stellen, was normalerweise sowieso erforderlich
ist. Allerdings kostet solch ein Service 200 bis 400 €.
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Steuern
Steuerliche Anrechnung der Anschaffungskosten
Die Kosten für eine biologische Kleinkläranlage kann man steuerlich nicht als
außergewöhnliche Belastung oder Sonderausgabe geltend machen.
Soweit die schlechte Nachricht vorweg. Das Finanzgericht Münster entschied
so, da Hauseigentümer für die Anschaffung einer Kleinkläranlage einen
Gegenwert erhalten, Stichwort „Vermögensumschichtung“. Außerdem erhöhe
dies den Wert des Hauses, was sich bei einem möglichen Verkauf des Hauses
positiv auswirke. Weiter hieß es, dass die Kosten für den Einbau und den
Betrieb einer Kleinkläranlage nichts „außergewöhnliches“ seien, sondern eine
gesetzliche Verpflichtung.
Voraussetzung für eine steuerliche Anrechnung der Anschaffungskosten
Doch wie so oft, gibt es eine Ausnahme von der Regel. Nämlich wenn mit der
Immobilie Einkünfte erzielt werden, beispielsweise Mieteinnahmen. So dürfen
die Anschaffungskosten steuerlich als Abschreibung über mehrere Jahre
hinweg angesetzt werden.
In diesem Zusammenhang ist ein Entscheidung des Bundesfinanzhofs von
Interesse: Mieter und Eigenheimbewohner können die Kosten für
Handwerkerarbeiten und haushaltsnahe Dienstleistungen in Höhe von 20% bei
der Einkommenssteuererklärung geltend machen, allerdings nur bis maximal
6.000 Euro. Eine Anmerkung von Michael Fritzsch, Vizepräsident der
Steuerberaterkammer Nürnberg: „Die Zahlung muss auf dem Konto des
Empfängers eingehen, also entweder per Überweisung oder Direkteinzahlung“
Steuerliche Anrechnung der Betriebskosten
Auch hier haben die Richter des Finanzgerichts Münster entschieden, dass der
Betrieb und die daraus entstehenden Kosten nicht „außergewöhnlich“ seien und
darum nicht abgesetzt werden dürfen. Wer sich für ein Haus oder ein
Grundstück außerhalb des Anschlussgebiets an kommunale Kläranlagen
entscheidet, trifft diese Entscheidung freiwillig und muss daher auch die Kosten
des Unterhalts – auch die darin enthaltenen Steuern – selbst tragen.
Ein kleiner Lichtblick: wer eine Kleinkläranlage besitzt, spart sich wenigstens die
Abwassergebühren.
Voraussetzung für eine steuerliche Anrechnung der Betriebskosten
Ein kleiner Teil der Betriebskosten kann steuerlich geltend gemacht werden –
und das unter Zuhilfenahme eines anderen Steuergesetzes, dem
Einkommenssteuergesetz. Für Handwerkerleistungen in privaten Haushalten
(Renovierung, Erhaltung und Modernisierung) kann nach § 35a Abs. 2 Satz 2
EStG eine Ermäßigung der Einkommenssteuer um 20% in Anspruch
genommen werden. Dies betrifft die Arbeitskosten, die für eine Nachrüstung,
Sanierung, Wartung oder Kontrolle an Ihrer Kleinkläranlage anfallen, aber keine
Materialkosten.
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Förderungen
Rechtliche Voraussetzungen
Wir wollen hier nicht intensiv auf die rechtlichen Aspekte der Kleinklärtechnik
eingehen. In Kürze die wichtigsten Gesetze, die die
Klärung und Einleitung von Schmutzwasser
betreffen:
Bundesrecht:
• Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
• Abwasserverordnung
• Abwasserabgsabengesetz
Abbildung 23: © Yuri Arcurs / fotolia.com
Landesrecht:
• Landeswassergesetze (LWG) aller Bundesländer
• einzelne Bestimmungen der Wasserbehörden der einzelnen Kreise
Tipp! Wer ist in meiner Region mein behördlicher Ansprechpartner bei
Fragen? Finden Sie es mit der Behördensuche raus:
http://www.klaeranlagen-vergleich.de/behoerdensuche.html
Insgesamt gibt es in sechs deutschen Bundesländern Förderungen für
Kleinkläranlagen. Die nicht aufgeführten Länder haben aktuell keine
Förderprogramme für dezentrale Lösungen. Es sei angemerkt, dass in keinem
Bundesland ein Anspruch auf Zuwendungen für Kleinkläranlagen besteht. Jeder
vom Bauherren ausgefüllte Antrag auf Förderung wird erst vom entsprechenden
Land auf Genehmigung geprüft. Angeführt sind Förderungen soweit sie zum
Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses ebooks bekannt sind.
Bayern
Was wird gefördert?
Der Bau oder die Nachrüstung von Kleinkläranlagen mit biologischer
Reinigungsstufe wird staatlich gefördert. Das dazu aufgelegte Programm –
„Richtlinien für Zuwendungen zu Kleinkläranlagen“ (RZKKA) - läuft noch bis
zum 31.12.2014 und eine Verlängerung wird vom Land ausgeschlossen. Für
2014 rechnet das bayrische Staatsministerium daher mit einer Zunahme an
Förderanträgen. So empfehlen wir die Anträge nach Möglichkeit noch in 2013
einzureichen. Die letzten Förderanträge sollten bis spätestens etwa November
2014 bei den Gemeinden eingegangen sein.
Gefördert werden der erstmalige Bau einer biologischen Reinigungsstufe (mit
bis zu 50 EW; Mindestgröße: 4 EW), bzw. der Bau einer mechanischen
Vorbehandlungsstufe, wenn gleichzeitig eine biologische Reinigungsstufe
errichtet wird, sowie der Bau privater Anschlusskanäle. Nicht gefördert werden
Kleinkläranlagen für Neubauvorhaben.
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Wie hoch fällt die Förderung aus?
Seit 2011 wurden die Förderungen in Bayern um ein Drittel gekürzt. Die Höhe
der Förderung hängt in jedem Fall von dem Bauvorhaben und der Größe der
Anlage in Einwohnerwerten (EW) ab. Für eine biologische Reinigungsstufe mit
4 EW beträgt der Zuschuss beispielsweise 1.000 EUR. Für jeden weiteren EW
erhält man 150 EUR. Die mechanische Vorbehandlungsstufe wird mit 400 EUR
gefördert.
Mehr Infos: https://www.rzkka.bayern.de/downloads/Faltblatt_RZKKA.pdf
Mecklenburg-Vorpommern
Was wird gefördert?
Für Investitionen in Kleinkläranlagen im Programmzeitraum 2007 bis 2013
stehen 28 Millionen Euro aus dem EU-Fond ELER zur Verfügung. So soll die
Abwasserbeseitigung im Lande durchgängig auf den erforderlichen technischen
Stand gebracht werden. Nach Ablauf der Förderperiode im Jahr 2013 werden
Zuschüsse für Abwasseranlagen nur noch in besonderen Einzelfällen möglich
sein, da man davon ausgeht, dass bis zu diesem Zeitpunkt die jetzt noch
notwendigen Sanierungen bzw. Erneuerungen der Anlagen abgeschlossen sein
werden. Für die Förderung in Frage kommen Kleinkläranlagen zur biologischen
Reinigung von Abwasser aus bestehenden Wohngebäuden für eine
Abwassermenge bis 8 m³/Tag. Das heißt, zuwendungsfähig sind alle Ausgaben
für Investitionen, die zur Errichtung, Umgestaltung oder Erweiterung von
Kleinkläranlagen zur biologischen Behandlung des Abwassers erforderlich sind,
sowie die zugehörigen Ausgaben für Zu- und Ableitung des Abwassers.
Wie hoch fällt die KKA-Förderung aus?
a) bis zu 10 EW und zuwendungsfähigen Ausgaben von mindestens 3.500
Euro: bis zu 750 EUR
b) bis zu 20 EW und zuwendungsfähigen Ausgaben von mindestens 7.000
Euro: bis zu 1.500 EUR
c) bis zu 50 EW und zuwendungsfähigen Ausgaben von mindestens 10.000
Euro: bis zu 2.000 EUR
Ein Anspruch auf die Gewährung von Zuwendungen besteht nicht. Die
Bewilligungsbehörde, also die jeweils zuständige Wasserbehörde, entscheidet
nach pflichtgemäßem Ermessen im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel.
Mehr Infos: http://www.service.mv.de/cms/DLP_prod/DLP/Foerderfibel/Verbesserung_der_regionalen_Infrastrukt
ur/Ver_und_Entsorgungsinfrastruktur/Abwasseranlagen/_Foerderungen/Abwasseranl
agen_%28FoeRi-AW%29/index.jsp
Sachsen
Was wird gefördert?
Laut Angaben des sächsischen Umweltministeriums plane Sachsen jährlich 14
Millionen Euro Fördergelder für dezentrale Kleinkläranlagen ein. Es werden
private dezentrale Abwasseranlagen wie Kleinkläranlagen, Abwasserteiche
oder abflusslose Gruben gefördert, die nicht Bestandteil der öffentlichen
Abwasseranlagen sind und dies auch dauerhaft nicht werden. Die Nachrüstung
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einer bestehenden Kleinkläranlage mit einer biologischen Reinigungsstufe
muss spätestens bis zum 31.12.2015 erfolgen. Durch Zahlungsbelege müssen
Ausgaben nachweisbar sein, die mindestens das 1,5-fache der Zuwendung
betragen. Der Bau einer Kleinkläranlage auf neu zu erschließenden
Grundstücken wird grundsätzlich nicht gefördert.
Wie hoch fällt die KKA-Förderung aus?
Der Neubau einer privaten Kleinkläranlage mit 4 EW wird mit 1.500 EUR, die
Nachrüstung einer bestehenden Anlage (4 EW) mit 1.000 EUR gefördert. Bei
Neubau und Nachrüstung werden für jeden weiteren angeschlossenen
Einwohner zusätzlich EUR 150 gewährt. Werden mehr als ein Grundstück an
die Kleinkläranlage angeschlossen werden je Grundstück zusätzlich 200 EUR
gewährt, maximal jedoch 2.000 EUR.
Fördergegenstand
Grundförderung
(min. 4 EW)
jeder weitere EW
Neuerrichtung einer KKA mit
biologischer Reinigungsstufe
1.500 EUR
150 EUR
Nachrüstung einer biologischen
Reinigungsstufe
1.000 EUR
150 EUR
Zuschlag für weitergehende
Reinigungsanforderungen
(Nährstoffe, Keime)
300 EUR
50 EUR
Mehr Infos:
http://www.sab.sachsen.de/de/p_umwelt/detailfp_ul_2420.jsp
Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt ist die Lage speziell: ein Zuschuss für die Modernisierung sei
nicht finanzierbar. Dies würde das Land 50 bis 100 Millionen Euro kosten. Es
gibt also keine direkte Förderung für Kleinkläranlagen. Allerdings gibt es ein
spezielles Darlehensprogramms der Investitionsbank „Sachsen-Anhalt KLAR –
Das IB-Darlehen für Kleinkläranlagen”. Das Programm wurde am 01.
September 2008 gestartet und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Zu 1,99 %
Zinsen können sich Betroffene eine Summe zwischen 3.000 und 25.000 EUR
leihen. Es soll ein unkompliziertes Antragsverfahren geben, das ausschließlich
über den Postweg abgewickelt werden kann. Antragsteller müssen also
deswegen nicht extra in die Investitionsbank nach Magdeburg kommen.
Mehr Infos: http://www.ib-sachsen-anhalt.de/privatkunden/modernisierenumruesten/sachsen-anhalt-klar.html
Schleswig-Holstein
Was wird gefördert?
Gegenstand der Förderung ist die Nachrüstung bereits bestehender
Kleinkläranlagen von zu privaten Wohnzwecken genutzten Gebäuden, sofern
eine mindestens zweistufige Reinigung erfolgt. Zuwendungsempfänger sind die
kommunalen Körperschaften (Gemeinden, Ämter, Wasser- und Bodenverbände
und Zweckverbände), in deren Gebiet die Nachrüstung durchgeführt wird. Diese
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haben die Zuwendungen ungekürzt an die Betreiber der Abwasseranlage
weiterzugeben. Die Nachrüstung einer bestehenden Kleinkläranlage mit einer
biologischen Reinigungsstufe muss spätestens bis zum 31.12.2015 erfolgen.
Wie hoch fällt die KKA-Förderung aus?
Der Zuschuss beträgt 770 EUR je Wohneinheit. Wohnungen mit einer
Wohnfläche bis 50 m² zählen als halbe Wohneinheit.
Mehr Infos: http://www.schleswigholstein.de/UmweltLandwirtschaft/DE/LandFischRaum/11_ZPLR/Schwerpunkt3
/Anpassung_Kleinklaeranlagen.html
Thüringen
Was wird gefördert?
In Thüringen werden die Aufwendungen für die Sanierung bzw. den
Ersatzneubau von Kleinkläranlagen gefördert. Voraussetzung ist allerdings,
dass innerhalb von 15 Jahren kein Anschluss des betreffenden Grundstücks an
eine öffentliche Kläranlage vorgesehen ist. Ansprechpartner ist die jeweilige
Gemeinde oder der Zweckverband, nicht das Thüringer Ministerium. Die
erstmalige abwassertechnische Erschließung eines Grundstücks durch eine
Kleinkläranlage wird in Thüringen nicht gefördert. Eine rückwirkende Förderung
von bereits errichteten Kleinkläranlagen ist nicht möglich.
Wie hoch fällt die KKA-Förderung aus?
Für Beratungs- und Organisationsleistungen wird ein Festbetrag in Höhe von
115 EUR je geförderter Kleinkläranlage gewährt.
Bei der Errichtung einer Kleinkläranlage werden Zuschüsse gezahlt:
• Ersatzneubau: 1.500 EUR für 4 EW + 150 EUR je weiterem EW
• Nachrüstung: 750 EUR für 4 EW + 75 EUR je weiterem EW
• bei weitergehenden Reinigungsanforderungen zusätzlich: 300 EUR für 4
EW + 50 EUR je weiterem EW
Alternativ kann ein zinsgünstiges Darlehen beantragt werden, welches bis zur
Höhe der tatsächlichen Aufwendungen und nur für private Bauherren zu
folgenden Konditionen gilt:
• Darlehenshöchstbetrag: 25.000 EUR
• Mindestbetrag: 2.000 EUR
• Darlehenslaufzeit: 6 Jahre ab Tilgungsbeginn
• Zinssatz: 1,99% p.a. bis auf Weiteres nominal über die gesamte
Darlehenslaufzeit
• das Darlehen wird in einer Summe vergeben, Teilauszahlungen sind
nicht möglich, das Darlehen wird ohne Sicherheiten gewährt
• keine weiteren Gebühren
Mehr Infos: http://file.kreis-slf.de/info/Kleinklaeranlagen_02_2013.pdf
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Antragsstellung für Förderungen
Wir empfehlen Ihnen, die Antragstellung auf Fördermittel von Ihrer zuständigen
Einbaufirma durchführen zu lassen. Diese kennt sich in der Regel mit der
Antragstellung gut aus – und erledigt diese Arbeit vielleicht sogar als
kostenlosen Service. Sollte Ihre Firma diesen Dienst kostenpflichtig anbieten,
bedenken Sie bitte folgendes: Die Zusammenstellung des Antrags dauert
maximal 2 Stunden. Überlegen Sie sich gut, was Sie dafür bereit sind zu
zahlen.
Stellen Sie den Antrag zur Förderung nur für die geforderte Reinigungsklasse.
Auch dann, wenn Sie freiwillig eine Kleinkläranlage kaufen, die eine höhere
Klasse erfüllt. Andernfalls müssen Sie die Anforderungen der höheren
Reinigungsklasse einhalten. Das kann bedeuten, dass Sie Ihre Kläranlage drei
mal jährlich warten lassen und dabei zusätzliche Analysen durchgeführt werden
müssen.
Ansonsten können Sie natürlich auch selbst den Antrag für Ihre Kleinkläranlage
erstellen. Die Anträge erhalten Sie vorgefertigt bei der zuständigen Behörde
(Untere Wasserbehörde / Landratsamt) Ihres Landkreises. Vielleicht ist der
Antrag auch als Download verfügbar.
Für die Beantragung einer Förderung Ihrer Kleinkläranlage sind meist folgende
Daten und Unterlagen Voraussetzung:
• Antragsteller, Adressdaten
• Grundstück der geplanten privaten Kläranlage, Adresse, Flur, Flurstück,
Gemarkung
• Grundstück der geplanten Einleitungsstelle, Eigentümer & Adresse, Flur,
Flurstück, Gemarkung
• Zahl der Wohneinheiten unter und über 50m²
• Zahl der EGW (Einwohnergleichwerte - 1 Wohneinheit = 4 EGW)
• Zahl der tatsächlichen Einwohner
Pläne und Unterlagen die oft zum Antrag dazugehören:
• Übersichtsplan des Geländes Maßstab 1:25.000, topografische Karte
• Lageplan 1:1000 / 1:100
• Entwässerungsplan von Haus & Grundstück
• Grundriss / Schnittzeichnung des Klärbehälters & des technischen
Rüstsatzes, allgemeine bauaufsichtliche Zulassung der Anlage,
Bemessung der Kläranlage, Betriebsbeschreibung der Anlage
• Wartungsvertrag – unter Umständen wird von der Behörde eine
Mindestvertragsdauer gefordert
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Anhang: Checkliste – Angebote bis Auftragsvergabe
1. Einholen & Prüfen von Angeboten
Fordern Sie Angebote von so vielen Herstellern wie möglich an. Es bestehen oftmals
gravierende Preis- und Leistungsunterschiede. Nutzen Sie hierzu unseren Online-Service
auf www.klaeranlagen-vergleich.de!
Achten Sie bei den Angeboten auf Vollständigkeit. Hierzu gehören:
Frachtkosten
Kosten für die Montage der Kläranlage
Einweisung & Inbetriebnahme
Tiefbauarbeiten
Sofern im Angebot keine Tiefbauarbeiten enthalten sind, fragen Sie nach, ob Ihr Anbieter
Tiefbauunternehmen in der Nähe vermitteln kann, mit denen er gute Erfahrungen hat.
Notieren Sie sich die Firmen zur Kontaktaufnahme.
Wohnen Sie in einem Bundesland, das den Bau von Kleinkläranlagen fördert (z. B. Bayern),
dann fangen Sie möglichst bald mit dem Bau Ihrer Kleinkläranlage bzw. mit der
Beantragung an. Denn die Fördergelder sind begrenzt.
2. Das sollten Sie von Ihrem Anbieter erwarten können
1. Ein kostenloser Besuchstermin bei Ihnen zu Hause, um die Örtlichkeiten zur Erstellung
der Kläranlage zu besichtigen.
2. Hilfe bei der Erstellung der Antragsunterlagen.
3. Kontaktaufnahme des Anbieters zur Behörde, falls Sie nicht weiter wissen. Es wäre gut,
wenn der Anbieter die Mitarbeiter Ihrer zuständigen Behörde kennt.
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Ihr Kleinkläranlagen-Ratgeber
3. Tipps für das Verkaufsgespräch
Fragen Sie nach den laufenden Kosten die für das angebotene Klärsystem entstehen –
Wartung, Stromverbrauch, Ersatzteile, Entleerung.
Einige Anbieter erledigen für Sie kostenlos die Antragstellung, und treten für Sie in Kontakt
mit der Behörde. Dieser Service spart viel Zeit und Nerven – fragen Sie daher nach, ob
dieser Service für Sie kostenlos ist.
Erkundigen Sie sich, wie viel Rabatt Sie auf Kleinkläranlage erhalten (nicht ob, sondern
wie viel Rabatt ist die Frage!) - erwähnen Sie hierbei, dass Sie noch Angebote anderer
Firmen in die engere Auswahl genommen haben. Beginnen Sie hierbei mit dem teuersten
angebotenen Hauskläranlagen, erwähnen Sie den Preis des günstigsten Mitanbieters und
fragen Sie nach, wie viel Rabatt sie erhalten. Fragen Sie danach bei den anderen Anbietern
nach den gewährten Prozenten. Sobald Sie bei den günstigen Anbietern angekommen sind,
erwähnen Sie nur noch die Prozente der anderen Firmen und nicht mehr die Preise. Aber
ganz wichtig: seien Sie beim Verhandeln immer fair und freundlich!
Fragen Sie die Hersteller nach einer Verlängerung der Garantiezeit auf zum Beispiel 2
Jahre. Erwähnen Sie, dass Ihnen die Garantiezeit ein wichtiger Faktor ist.
Gewährt ein Anbieter Rabatte oder längere Garantiezeiten? Lassen Sie sich diese
Änderungen schriftlich geben – also ein überarbeitetes Angebot zusenden! Notieren Sie
sich bei den Gesprächen mit dem Anbieter...
1. mit wem Sie gesprochen haben
2. wann (Datum und Uhrzeit) das Gespräch stattfand
3. wichtige Fakten des Gespräches
Wenn Sie den Auftrag vergeben, versuchen Sie weiter zu sparen, indem Sie Skonto
aushandeln. 3% sollten schon drin sein! Sind Sie bereit, einen Teilbetrag sogar im Voraus
zu zahlen, lassen sich mit Sicherheit höhere Prozente aushandeln!
Bietet Ihre Einbaufirma auch Wartungsverträge an, dann könnten Sie zusätzlich „1 Jahr
kostenlose Wartung“ zum Verhandlungsgegenstand machen.
Möchten Sie gerne wissen, welche Erfahrungen andere Betreiber mit Ihrer Hauskläranlage
bzw. dem Kauf einer Kleinkläranlage gemacht haben? Tragen Sie Ihre Fragen in unser
Forum ein, um eine Antwort zu erhalten!
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Anhang: Checkliste – Nachrüstung
1. Planung
Von der Unterkante des Abwasserrohres muss die Kläranlage meist noch ca. 2 bis 3 Meter
tiefer eingegraben werden (je nach Behälter). Kommt das Abwasser z.B. auf Kellertiefe
heraus, muss noch mindestens 2 bis 3 Meter unter Kellersohle gegraben werden. Die
Seitenbereiche müssen ausreichend angeböscht werden, so dass die Baugrube nicht
zufallen kann. Der Böschungswinkel sollte zwischen 30 und 60° – abhängig vom Erdreich –
betragen. Ist dieser Platz vorhanden?
Regenwasser darf erst nach der Kläranlage mit dem Abwasser zusammengeführt werden!
(In eine Verrieselung darf i.d.R gar kein Regenwasser eingeleitet werden.)
Die Zufahrt mit einem schweren LKW muß gewährleistet sein! Erkundigen Sie sich, welcher
Platz benötigt wird, damit der Kleinkläranlagen Nachrüstung nicht im Wege steht!
2. Vorarbeiten
Erkundigen Sie sich früh genug vor dem vereinbarten Einbautermin welche Arbeiten von
Ihnen erledigt werden müssen. Lassen Sie sich am besten eine Aufstellung schicken.
Fangen Sie früh genug an diese Vorarbeiten zu erledigen. Ein verschobener Einbautermin
ist sehr ärgerlich – für Sie uns die Firma. Außerdem entstehen für eine zweite Anfahrt in der
Regel zusätzliche Kosten.
Bestellen Sie für den Tag des Einbaus das Abfuhrunternehmen, um die Grube entleeren
und gründlich reinigen zu lassen. Es sollte ein Spülwagen geordert werden, der die
Möglichkeit hat die Grube von innen mit Wasser zu reinigen. Versuchen Sie bitte nicht hier
Geld zu sparen!
Benötigt Ihre Kläranlage bzw. ein vorhandener Steuerschrank Strom? Ist der nötige
Stromanschluss bereits vorhanden?
Soweit Sie bis zum Einbaudatum noch keinen Barzahlungsrabatt ausgehandelt hatten, ist
jetzt dazu die letzte Möglichkeit. Fragen Sie einfach den Monteur, ob Sie vom
Rechnungsbetrag 2 oder 3% abziehen dürfen, wenn Sie sofort bar zahlen.
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Internetseiten: Unsere Empfehlungen
Solaranlagen-Portal.de
Infos zur Photovoltaik, Solarthermie und Pelletheizungen. Die Seite bietet ein
128-seitiges kostenloses E-Book zur Photovoltaik an. Mit durchschnittlich
50.000 Besuchern pro Monat eine der größten deutschsprachigen Seiten zu
Erneuerbaren Energien im Internet.
Ihr-BHKW.de
Ein junges Projekt zur Förderung von Blockheizkraftwerken. Die Seite hält top
recherchierte Erklärungen zu den unterschiedlichen BHKW-Systemen und
-Komponenten bereit. Es wird ein Forum zum Austausch von Fragen und
Antworten angeboten. In diversen Videos kann man sich viele Zusammenhänge
von Blockheizkraftwerken erklären lassen.
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