Ablauf der Sanierung - Fördervereins Schlosskirche Meerholz

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Ablauf der Sanierung - Fördervereins Schlosskirche Meerholz
„Ihr seid alle
eins in Jesus
Christus“
Renovierung der Schlosskirche
Meerholz-Hailer
2000 bis 2010
Vor wor t
Inhalt
3
Seite
Vorwort
Ablauf der Sanierung
Stimmen aus der Gemeinde
Bauausschuss und Kirchenvorstand
Bildergalerie
Archäologische Baubegleitung
Stimmen aus der Gemeinde
Aktivitäten des Fördervereins
Stimmen aus der Gemeinde
Der Gedenkstein
Ausführende Firmen
Sponsoren und Herausgeber
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Mit der Wiedereröffnung der Schlosskirche Meerholz-Hailer am Erntedankfest
2008 ist ein Jahrhundertwerk so gut wie
vollendet. 100 Jahre nach der letzten
grundlegenden Umgestaltung und Renovierung der Kirche war die umfassende
Sanierung von Kirchendach, Kirchenschiff und Turm überfällig.
Pfarrerin Christiane Luckhardt und Pfarrer Michael Lapp
Diese Festschrift dokumentiert zum einen
in Wort und Bild die Sanierungsarbeiten,
beginnend mit der ersten Begutachtung
im Jahre 2000 bis zur Wiedereröffnung im
Jahre 2008. Zum andern stellt sie die
vielfältigen Aktivitäten des Fördervereins
Schlosskirche Meerholz-Hailer dar, ohne
den die Arbeiten nicht in diesem Maße
hätten durchgeführt werden können.
Die Schlosskirche mit ihrer wertvollen
Ausstattung ist ein Kleinod im Kinzigtal.
Dabei erfüllt die Schlosskirche mit ihren
kunsthistorisch interessanten Details keineswegs nur eine repräsentative Aufgabe, vielmehr ist sie seit mehr als 800
Jahren ein zentraler Ort des Lobes, der
Klage, des Gebetes und der Predigt.
Damit sie auch in Zukunft ein „heiliger
Ort“ inmitten der Gemeinde für alle sein
kann, hat die Kirchengemeinde sich der
großen Aufgabe der Renovierung gestellt
und diese erfolgreich in die Tat umgesetzt.
Unzählige Menschen haben zum
Gelingen beigetragen. Wir danken an dieser Stelle allen beteiligten Firmen für die
gute Zusammenarbeit, dem Architekturbüro für die hervorragende Planung und
Betreuung des Gesamtwerkes. Wir sind
dankbar, dass niemand durch die Bauarbeiten zu Schaden gekommen ist. Ein
herzlicher Dank gilt den kirchlichen und
staatlichen Einrichtungen, Vereinen, Firmen und vielen Förderern aus der Gemeinde und darüber hinaus, die das
Ganze mit ihrem finanziellen Beitrag
ermöglicht haben. Wir danken dem Bauausschuss des Kirchenvorstandes, dem
Landeskirchenamt und dem Landesamt
für Denkmalpflege für die Beratungen
und Entscheidungsfindungen. Wir danken für jede tatkräftige Unterstützung von
einzelnen, Stiftungen, Firmen und
Institutionen.
Durch unvorhergesehene Arbeiten am
Kirchturm ist ein allerletzter, über das
Jahr 2008 hinausgehender Bauabschnitt
mit Arbeiten im Inneren des Turmes erforderlich geworden. Wir sind zuversichtlich,
dass diese Maßnahme mit vereinten
Kräften unmittelbar im Anschluss an die
Wiedereröffnung in die Tat umgesetzt
werden kann. Gott gebe dazu seinen
Segen. Dem Geber aller Gaben gebührt
unser Lob und Dank für gestern, heute
und morgen.
Christiane Luckhardt, Pfarrerin
Michael Lapp, Pfarrer
Kirchenvorstand Meerholz-Hailer
Förderverein Schlosskirche
Meerholz-Hailer e.V
Ablauf der Sanierung
Ablauf der Sanierung
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Ende 1999: Der Anfang
Getreu dem Motto „Aller Anfang ist
schwer” begann auch die Geschichte der
Kirchensanierung mit unerfreulichen
Nachrichten, die auf bevorstehende
Mühen und Kosten hinwiesen.
Ursprünglich wollte der Kirchenvorstand
lediglich die unansehnlichen und vergrauten Innenwand- und Deckenflächen neu
streichen lassen. Da es im Bereich der
Decken jedoch deutlich sichtbare
sucht worden. Jeder einzelne Balken des
Dach- und Deckentragwerks ist auf seine
Substanz, auf seine Tragfähigkeit und
damit auch auf seine Erhaltungsmöglichkeit hin beurteilt und kartiert worden. Schließlich muss bei der Sanierung
von unter Denkmalschutz stehenden
Gebäuden immer der größtmögliche
Erhalt der Originalsubstanz an erster
Stelle stehen.
Die durch holzzerstörende Pilze und
Insekten verursachten Schäden sind in
die erstellten Bestandspläne eingetragen
worden, um als Grundlage zur Ermittlung
von Sanierungskosten zu dienen.
Putzschaden Decke
Putzschaden
Wasserflecken und Putzablösungen gab,
fand am 3. November 1999 ein erster
Ortstermin mit Teilen des Kirchenvorstandes und mit der Bauberatung
unserer Landeskirche von KurhessenWaldeck statt. Um die Ursachen der
Putzschäden zu ergründen, ist an diesem
Tag der Dachstuhl des Kirchenschiffes
begangen worden. Neben undichten
Stellen in der Dachdeckung sind bereits
damals „gravierende Schäden“ an der
Dachkonstruktion erkannt worden. Der
Dachstuhl durfte daraufhin vorerst aus
Sicherheitsgründen nicht mehr betreten
werden. Die Bauberatung unserer Landeskirche wies in ihrer seinerzeitigen
Stellungnahme zu diesem ersten Ortstermin ausdrücklich darauf hin, dass „an
der Kirche umgehender Handlungsbedarf
besteht“.
Nach dieser ersten, ernüchternden Bilanz
musste der Dachstuhl zunächst gründlich
gereinigt werden. Dies war notwendig,
um das ganze Schadensausmaß an
Dachstuhl, Deckenkonstruktion und
Naturschiefereindeckung überhaupt ermitteln zu können.
Die Reinigungsarbeiten begannen am 4.
Mai 2000 und sind daher als der eigentliche Anfang der Kirchensanierung anzusehen.
2000-2001: Voruntersuchungen
und Kostenermittlungen
In den Folgemonaten des Jahres 2000 ist
der gesamte Dachstuhl des Kirchenschiffs vermessen, mittels CAD aufgezeichnet und ingenieurtechnisch unter-
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Dargestellt werden alle Schäden an der Holzsubstanz durch pflanzliche und tierische Organismen (Pilze und
Insekten), Verbindungsmittel, konstruktive Besonderheiten sowie alle sonstigen relevanten Informationen für die
Sanierungsmaßnahmen.
In der Kartierung sind die aufgefundenen Schäden an den Dachstuhlbalken je nach Umfang der Schädigung farbig unterschiedlich dargestellt:
- Die gelb dargestellten Balken weisen keine Schäden auf.
- Die orange markierten Bauteile sind bis zu 20 % schadhaft, können jedoch ohne Reparatur unverändert
erhalten werden, da die vorhandenen Restquerschnitte statisch ausreichend sind.
- Die rot gekennzeichneten Balken weisen einen Substanzverlust von bis zu 50% auf und müssen repariert
bzw. ergänzt werden.
- Die violett dargestellten Balken sind zwischen 50 bis 100% zerstört und müssen ersetzt werden.
Ablauf der Sanierung
Detailfoto Deckenbalkenlage
Dargestellt ist der Deckenbalken Nr. 6, Südseite.
Deutlich ist der vollständig verfaulte Deckenbalken
zu erkennen (roter Pfeil)
schen Wert der historischen Dachkonstruktion einschätzen zu können.
Durch einen Sachverständigen für
Holzschutz ist festgestellt worden, dass
kein aktiver Befall durch Pilze und
Insekten vorgelegen hat. Die aufgefundenen Schädigungen sind demnach schon
in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten entstanden. Eine technisch
aufwändige und damit kostenintensive
Bekämpfung von Schadorganismen musste daher glücklicherweise nicht durchgeführt werden.
An Mauerwerkswänden und Putzschichten sind von Restauratoren
Mörtel- und Farbschichten freigelegt und
Ablauf der Sanierung
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Die bei den Untersuchungen festgestellten, historischen Farbfassungen lieferten
wichtige Hinweise für die damals noch in
ferner Zukunft liegende Neugestaltung
des Kircheninnenraums.
Das Ausmaß der Zerstörungen an Dach,
Decke und Wänden war für alle
Beteiligten erschreckend. Einige Bereiche des Dachstuhls waren so stark in
Mitleidenschaft gezogen worden, dass
umgehend Notabstützungsmaßnahmen
eingebaut werden mussten, um wenigstens den Gottesdienstbetrieb vorerst
Querschnitt durch den Kirchenschiff-Dachstuhl
aufrecht erhalten zu können.
Sogenanntes doppeltes Hängewerk. An den
Hängewerk-Bindern
ist die Deckenbalkenlage aufAus der Ursachenforschung für einige
gehängt. Die Hängewerke sind Unterstützungskleine abblätternde Putz- und Farbkonstruktionen für die Kirchendecke.
schichten an der Kirchendecke war eine
dringend notwendige, umfangreiche und
kostenintensive Gesamtsanierungsmaßnahme an Kirchengebäude und Glocken- 2001 bis Mai 2005:
turm entstanden.
Ruhe und emsige Betriebsamkeit
Längsschnitt durch den Kirchenschiffdachstuhl:
Neben dem farbig angelegten nördlichen Hängewerksüberzug ist im Hintergrund die Sparrenlage
der Nordseite dargestellt. Gut sind die große Durchbiegung des Überzugs (bis zu 26 cm) und die
erheblichen Schiefstellungen der Sparren zu erkennen.
Zeitgleich sind durch mehrere Sachverständige und Restauratoren weitere
Untersuchungen getätigt worden:
Das Alter der Dachstuhlbalken ist durch
dendrochronologische Messungen bestimmt worden, um den denkmalpflegeri-
begutachtet worden. Es konnte so ein
dem Bestand angepasster Mörtel rezeptiert werden, der an zu reparierenden
Mauerwerksbereichen eingesetzt worden
ist.
Querschnitt durch den Kirchenschiff-Dachstuhl
Der Dachstuhl ist als sogenannter zweifach liegender
Stuhl konstruiert worden. Die Binder des liegenden Stuhls
sind als lastabtragende Unterstützungen der Sparrenlagen
(Dachflächen) eingebaut worden
Die Zeit von 2001 bis Sommer 2005 war
wesentlich von zwei Faktoren geprägt:
Einerseits fand in diesem Zeitraum nahezu keine Bautätigkeit statt. Aus Mangel an
Finanzmitteln konnten lediglich zwingend
notwendige Abdichtungsarbeiten an der
maroden Schieferdeckung von Kirchenund Turmdach sowie Sicherungsmaßnahmen gegen regelmäßig herunterfallende Schieferdecksteine ausgeführt
werden.
Andererseits entwickelten die Kirchengemeinde Meerholz-Hailer und der zur
Sanierung und zum Erhalt der
Schlosskirche gegründete „Förderverein
Schlosskirche Meerholz-Hailer e.V“ ein
beispielhaftes Engagement um Finanzmittel zur Rettung der Schlosskirche zu
beschaffen.
Ablauf der Sanierung
Zur Erlangung von Spenden- und
Einnahmegeldern wurden zahlreiche
kirchliche, kulturelle und gesellschaftliche
Veranstaltungen eigenständig und mit
großem Erfolg organisiert.
Außerdem wurden nahezu alle erdenklichen Möglichkeiten ausgeschöpft, um
Fördergelder verschiedenster Institutionen zu erhalten.
Die enttäuschende Tatsache, unmittelbar
nichts gegen die umfangreichen Bedrohungen der historischen Bausubstanz
unternehmen zu können, hatte auch ihre
gute Seite.
Die Zeit wurde intensiv genutzt, um
bereits lange vor dem eigentlichen Sanierungsbeginn im Juni 2005 alle
Gebäudeteile und Einbauten von Kirche
und Glockenturm auf einen Sanierungsbedarf hin zu prüfen.
Es wurden weitere Schäden und Mängel
am Kirchturmdachstuhl, am Glockenturm,
an der Läuteanlage, an den Putzfassaden von Kirchenschiff und Turm, an
den Emporen und an der Kanzelwand im
Kircheninnenraum sowie an den technisch völlig veralteten Heizungs-,
Beleuchtungs- und Elektroanlagen festgestellt.
In ständiger Abstimmung mit der
Kirchengemeinde und den jeweilig
zuständigen Behörden sind entsprechende Lösungs- und Sanierungskonzepte
erarbeitet worden.
Die Kosten für deren Umsetzung sind von
uns aufgestellt und fortlaufend in die
Kostenberechnungen eingearbeitet worden. Hierdurch standen bereits Ende
2003 alle erforderlichen - und auch nicht
überschrittenen- Gesamtsanierungsmittel
in Höhe von 1.280.000,- Euro fest.
Juni 2005 bis 5. Oktober 2008:
Die Phase der Sanierungsarbeiten
Fachwerkwand des Glockenturms
Die Fotografie ist in Höhe der Glockenstube,
Südseite, aufgenommen worden. Fachwerkschwelle
und Streben- und Pfostenfußpunkte sind vollständig
zerstört. Ursache war durch fehlerhaft konstruierte
Schallluken eindringendes Niederschlagswasser. Als
Folge wurden die Konstruktionshölzer dauerhaft
durchfeuchtet und anschließend durch holzzerstörende Pilze und Insekten zerstört.
Im Juni 2005 wurden die Außenwände
des Kirchenschiffs bis auf die Höhe der
Dachtraufen eingerüstet. Nun endlich,
nach einer Wartezeit von über fünf
Jahren, konnten die Sanierungsarbeiten
beginnen.
Durch die gemeinsamen Anstrengungen
der Kirchengemeinde und des Fördervereins, durch die Mithilfe unserer
Landeskirche von Kurhessen-Waldeck,
des Landesamtes für Denkmalpflege
Hessen und der Dt. Stiftung Denkmalschutz konnten die erforderlichen
Finanzmittel zur Sanierung des Kirchenschiffdachstuhls
zusammengetragen
werden.
Ablauf der Sanierung
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Aus bautechnischen Gründen wurde die
Instandsetzung der Decke, des Dachstuhls und der Naturschiefereindeckung
als 1. Bauabschnitt ausgeführt.
Wichtigstes Ziel war es, die aus statischer
Sichtweise kritischen Dachbalken und die
undichten Dachflächen schnellstmöglich
Decke Kircheninnenraum
Schiefereindeckung
sanieren zu lassen, um weitere Schäden
am Kirchengebäude und an seiner wertvollen, mehrere Jahrhunderte alten
Innenausstattung ausschließen zu können.
In den nachfolgenden neun Monaten bis
Februar 2006 sind für 360.000,- Euro
durch die beauftragten Gerüstbauer,
Zimmerleute, Maurer, Dachdecker,
Putzer und Stuckateure der Dachstuhl,
die Naturschiefereindeckung und die im
Kircheninnenraum sichtbare, verputzte
Decke fach- und denkmalgerecht saniert
worden.
Bei allen durchgeführten Arbeiten galt es
möglichst wenig Verlust an der Originalsubstanz zu verursachen. So wurden beispielsweise bei der Sanierung der
Dachbalken nur die direkt zerstörten
Holzbereiche ausgebaut und ersetzt.
Wenn ein 9 m langer Deckenbalken nur
am Ende geschädigt war, wurden die
„gesunden“ Balkenbereiche erhalten. Als
Verbindung zwischen vorhandenen und
neuen Balkenteilen sind die seit Jahrhunderten bewährten, alten Handwerkstechniken und Materialien eingesetzt worden. Statt Schrauben und Bolzen aus
Stahl wurden Holznägel und Holzdübel
verwendet. Statt heutiger Dämmstoffe
wurden die Felder zwischen den
Deckenbalken wieder mit einem StrohLehmgemisch gedämmt.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt der
Sanierung war die ordnungsgemäße,
brandschutztechnische Herstellung aller
Nachbarbereiche zum unmittelbar an die
Kirche angrenzenden Pflegeheim Innere
Mission der Stadt Frankfurt. Um im Falle
eines Brandes das Übergreifen der
Flammen auf andere Gebäudebereiche
zu verhindern, mussten im Dachstuhl und
im Kirchenschiff umfangreiche Ertüchtigungsarbeiten durchgeführt werden. In
früheren Jahren unzulänglich ausgeführte Abschlüsse von Brandwänden und fehlerhaft eingebaute Brandschutztüren sind
ergänzt und ersetzt worden. So konnten
Ablauf der Sanierung
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in stets sehr freundlicher und sehr guter
Zusammenarbeit mit der Leitung des
Pflegeheims die sicherheitsrelevanten
Nachbarbereiche nach heutigem Stand
der Technik hergestellt werden.
In dieser Zeit musste der Gottesdienstbetrieb zum ersten Mal in das Gemeindezentrum verlegt werden, da für die
Arbeiten an der Decke auch das
Kirchenschiff eingerüstet wurde.
Von August 2006 bis März 2007 konnten
im Bauabschnitt 2 der Dachstuhl und die
Dachflächen des Kirchturms saniert werden.
Unvergessen bleiben dabei sicherlich die
Abnahme der oberen Turmhaube am
5. September 2006 und das feierliche
Wiederaufsetzten der sanierten Haube
am 23. Januar 2007 bei Sonnenschein,
aber durchaus frischen Temperaturen.
Ein weiterer Höhepunkt war das
Wiederaufsetzen der restaurierten und
neu vergoldeten Wetterfahne auf die
Turmspitze. Nachdem Herr Pfarrer Lapp
22. März 2007 durch die Restaurier
ungsfirma Flaschnerei Schneider montiert.
Wie sich herausstellen sollte, genau am
einzigen Tag des Winters 2006/2007, an
dem in Hailer-Meerholz Schnee gefallen
war.
raumsanierung fanden die Gottesdienste
bis zum Wiedereröffnungsgottesdienst
am 5. Oktober 2008 erneut im Gemeindezentrum statt.
Altar im Gemeindezentrum
Montage der vergoldeten Wetterfahne
Herr Schneider und seine Mitarbeiter leisten bei winterlicher Witterung beste und „glänzende“ Arbeit.
Schnitt durch den Kirchturm
Dargestellt sind alle zur Sanierung relevanten Bauteile und
Flächen. Diese im Vorfeld von unserem Büro erstellten
Bestandspläne waren für eine sorgfältige Planung, für die
Kostenberechnungen, für die Bauausführung und schließlich
auch für die Abrechnung der Handwerkerleistungen wesentlich.
Wiedermontage der Turmhaube
Die vollständig sanierte Turmhaube wenige
Minuten vor der Wiedermontage mittels
Autokran.
Ablauf der Sanierung
und Architekt Matthias Frischmuth im
Vorfeld lange den Wetterbericht studiert
und überlegt hatten wann gutes, freundliches, angenehmes Wetter herrschen
sollte, wurde die Turmzier am
Pfarrerin Ch. Luckhardt, Architekt M. Frischmuth,
Pfarrer M. Lapp
Im Spätsommer 2007 musste der
Kirchenraum ein zweites Mal geräumt
werden. Wegen der beginnenden Innen-
Zunächst wurden die Kirchenbänke in
Eigenleistung einiger Gemeindemitglieder ausgelagert, um den notwendigen
Platz für die Erneuerung der Heizungsund Elektroanlagen zu schaffen.
Die Luftauslassöffnungen unter den
Emporen sind für die neuen Heizungsschächte in den Mittelgang verlegt worden, von wo sich die Warmluft jetzt ungehindert und gleichmäßig im Kirchenschiff
verteilen kann. Die neue Gasheizanlage
ist mit Innen- und Außenmessfühlern für
Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Aufheizzeit ausgerüstet und reguliert die
Raumluft computergesteuert, so dass
Schäden an der Orgel und an der wertvollen Innenausstattung verhindert werden können.
Die Schlosskirche war neben ihrer
Nutzung zur Andacht auch Grablege des
Ablauf der Sanierung
hiesigen Ysenburger Fürstenhauses,
wovon noch heute sichtbar die in die
Kirchenwände eingelassenen Epitaphe
(Grabsteine) zeugen. Bereits im Vorfeld
aller bodenberührenden Arbeiten ist deshalb das Landesamt für Denkmalpflege,
Abteilung Bodendenkmäler, über die
geplanten Maßnahmen informiert worden. Die Schachtarbeiten für die neuen
Luftauslassöffnungen sind von der
Diplom-Archäologin Frau Dr. Lasch
betreut, überwacht und dokumentiert
worden. Die bei den Grabungen zu Tage
getretenen Befunde sind in einem eigenständigen Artikel in dieser Festschrift dargestellt.
Die Elektroanlage der Kirche war durchgängig veraltet und entsprach nicht mehr
den heute gültigen, technischen Bestimmungen. Sämtliche Leitungen,
Schaltermaterialien und Schutzeinrichtungen sind deshalb vollständig ersetzt
worden. Zur Leitungsführung sind bevorzugt die bereits vorhandenen Schlitze
und Schächte verwendet worden, um
möglichst wenige neue Kabelschlitze im
Ablauf der Sanierung
teilweise noch historischen Innenputz
herstellen zu müssen.
Im Zuge der Elektroarbeiten sind die
Sakristei, der Heizungskeller unter der
Sakristei und der Kirchturm mit Brandmeldern ausgestattet worden, welche an
die Brandmeldezentrale des Pflegeheims
angeschlossen sind.
Nach dem Einbau der neuen Heizung
und der Elektroanlage konnten nun die
Arbeiten an den sichtbaren Oberflächen
in der Kirche beginnen. Fußböden, Putzoberflächen, Farbfassungen an den
Emporen, an der Kanzelwand und an den
Bänken mussten sorgfältig behandelt
werden.
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Grundsätzlich sind für die Gebäudesubstanz und deren Ausstattung schädliche, zumeist während des letzten
Jahrhunderts eingebrachte Baumaterialien und Anstriche, soweit möglich,
schonend entfernt worden.
Reinigung der Emporenbrüstungen
Die vergilbten, verschmutzten und vergrauten
Lasurüberzüge auf den Emporenbauteilen werden
in aufwändiger Handarbeit mittels Wattebausch
gereinigt. Deutlich ist die bereits gereinigte, helle
Fläche links zu erkennen.
Arbeiten im Altarraum
Arbeiten im Altarraum
In zahlreichen Gesprächen mit dem
Bauausschuss und dem Kirchenvorstand, mit Restauratoren und Kirchenmalern, mit der Denkmalpflege und der
Landeskirche sind das gestalterische
Konzept und die zur handwerklichen
Umsetzung einzusetzenden Materialien
abgestimmt worden.
Arbeiten an der Elektroinstallation
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Beispielsweise sind die mehrschichtigen,
vergilbten, verschmutzten und vergrauten
Anstrich- und Lasuraufträge an den
Emporenschauseiten und an der Kanzelwand von Hand in mühevoller Kleinarbeit
mittels Wattebausch und Reinigungsschwämmchen gereinigt worden. So war
es möglich, deren jetziges, frisches und
zugleich würdevolles Erscheinungsbild
ohne neue, dicke Farbschichtaufträge
herstellen zu können. Stattdessen sind
lediglich sehr ungleichmäßige Oberflächenteile mit schwach pigmentierten
Lasuren retuschiert und an den gereinigten Bestand angeglichen worden.
Neben den überarbeiteten Einbauten und
Oberflächen sind einige Bauteile und
Objekte vollständig erneuert worden.
Im Eingangsbereich unter der Emporentreppe befindet sich nun ein passgenau
gefertigter, begehbarer Einbau- und
Abstellschrank. Neben Regalflächen für
Gesangbücher lassen sich hier auch
sperrige Gegenstände unsichtbar verstauen.
Auf der 1. Querempore befindet sich ein
neues Sideboard mit integrierten, für
Kinder und Erwachsene unterschiedlich
hohen Sitzhockern. Zusätzlich stehen
hier weitere Stauräume für Infomaterial
und Regalflächen für Gesangbücher zur
Verfügung.
Der durch Feuchtigkeit partiell zerstörte
Nadelholz-Dielenbelag im Erdgeschoss
ist ebenfalls ausgetauscht worden. Es
wurde ein neuer Dielenboden aus resistenterem Eichenholz eingebaut. Dieser
ist unterseitig hinterlüftet und wirkt der im
Erdreich vorhandenen Feuchtigkeit entgegen.
Die bisher auf der 1. Empore aufgestellten Stühle aus den 1960er Jahren sind
durch neu getischlerte Eichenholzbänke
ersetzt worden. Die Wangen der Bänke
sind gemäß den historischen Vorgaben
nachempfunden und gestaltet worden.
Ablauf der Sanierung
In der Sakristei wurde der 40 Jahre alte
PVC-Bodenbelag durch einen Feinsteinzeug-Fliesenbelag ausgetauscht. Zudem
ist eine Küchenzeile mit neuem Wasseranschluss, zusätzlichen Arbeits- und
Abstellflächen und ausreichendem Stauraum eingebaut worden, wodurch die
Arbeits- und Organisationsabläufe bei
Abendmahlgottesdiensten sowie bei
Kirchen- und Gemeindefesten erleichtert
werden.
Die Orgel
Im Zuge der Innensanierung der
Schlosskirche wurde ebenfalls die aus
dem Jahre 1965 stammenden Orgel der
Firma Bosch, Niestetal einer Generalüberholung unterzogen. Um den
Klang der Orgel zu verbessern wurde bei
dieser Gelegenheit das Register
Quintaden 16' auf ein Bordun 16' umgearbeitet. Darüber hinaus erhielt die Orgel
mit einem Salicional 8' ein neues
Register. Der Klangcharakter der Orgel
wurde damit für romantische Orgelmusik
angepasst.
Zukünftig werden daher Stücke des 19.
und frühen 20. Jahrhunderts schöner als
bisher auf der Orgel erklingen können.
Ausgebaute Orgelpfeifen
Die Turmuhr
Ein weiteres Ergebnis der Sanierungsarbeiten ist seit kurzem von außen sichtbar. Nach vielen Jahrzehnten erhält der
Kirchturm wieder das originale, mechanische Uhrenwerk mit neuem Zifferblatt.
fehlt
Das neue Zifferblatt der Turmuhr
Das historische Uhrwerk aus dem Ende
des 19. Jahrhunderts, welches über viele
Jahrzehnte in einer Art Dornröschenschlaf im Kirchturm vor sich hin
schlummerte, wird momentan von Uhrmachermeister Paul Crost in sehr zeitaufwändiger Arbeit restauriert, wieder gangbar gemacht und anschließend wieder
eingebaut.
Das strahlend rote Zifferblatt mit schwarzem Rand, goldenen Ziffern und Zeigern
ist neu hergestellt worden. Es ist unter
tatkräftiger, ehrenamtlicher Mithilfe am 5.
September 2008 auf der Kirchturmhaube
montiert worden.
Ablauf der Sanierung
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Gegenwart und Zukunft des Das Engagement der Beteiligten
Gebäudes Schlosskirche Meerholz
Die Schlosskirche und der Glockenturm
erstrahlen nun innen und außen in
neuem Glanz.
Die defekten, zerstörten konstruktiven
Bauteile der Dachstühle und der verputzten Mauerwerke sind durchgängig saniert
worden.
Die technischen Einrichtungen der Heizungs- und Elektroanlage sind vollständig
erneuert worden.
Die sichtbaren Oberflächen innen und
außen sind überarbeitet, gereinigt, ausgebessert, ergänzt, ersetzt, neu angelegt
und lasiert worden.
Um den guten Zustand lange erhalten zu
können sind stetige Revisions- und
Pflegemaßnahmen nötig.
Was für die Heizungsanlage, die Orgel
und die Läuteeinrichtungen obligatorisch
ist, nämlich die Durchführung von regelmäßigen Wartungsintervallen, muss auch
für die sonstigen Gebäudeteile, insbesondere die Dachstühle, gelten.
Nur so können die zwangsläufig an
jedem Gebäude irgendwann auftretenden Mängel durch witterungs- und alterungsbedingte Abnutzungserscheinungen frühzeitig erkannt und rechtzeitig
repariert werden.
Andernfalls werden neue schwerwiegende und kostenintensive Schäden entstehen.
Die Evangelische Schlosskirche benötigt
auch in Zukunft den tatkräftigen und
sachverständigen Einsatz von Menschen, die die aktuell noch umfangreich
erhaltene, denkmalgeschützte Originalsubstanz pflegen und so auch für kommende Generationen erhalten können.
Die annähernd zehnjährige Voruntersuchungs-, Planungs- und Ausführungsphase ist aus meiner Sicht entscheidend
durch das stete Zusammenwirken, die
engagierten Bemühungen und die intensive Arbeit von vielen Menschen geprägt.
Zu nennen sind:
Die Kirchengemeinde, der Kirchenvorstand, der Bauausschuss, der Förderverein, die Landeskirche, die Denkmalpflege, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Restauratoren, die Fachplaner, die Ingenieure, die Handwerker,
die vielen freiwilligen Helfer im Hintergrund und nicht zuletzt der Architekt.
Neben dem sichtbaren „Wiederaufbauen“
des Kirchengebäudes sind gleichzeitig
viele tragfähige Beziehungen zwischen
allen Mitwirkenden „aufgebaut“ worden.
Alle beteiligten Menschen haben vielfältige, interessante, neue Erfahrungen
machen können.
Als besonders erfreulich empfinde ich
rückblickend, dass alle gemeinsam angestrengten Überlegungen, Planungen,
Konzeptionen und Besprechungen stets
intensiv, aber immer angenehm und offen
geführt worden sind.
Dieses motivierende und freudvolle
Arbeiten ist sicher auch ein Grund dafür,
dass der Finanzrahmen und der Termin
für den rechtzeitigen Abschluss der
Sanierungsarbeiten zum 5. Oktober 2008
eingehalten werden konnten.
Dafür möchte ich allen ganz herzlich danken.
Matthias Frischmuth
Dipl.-Ing. Architekt
Sachkundiger für Holzschutz am Bau
Stimmen aus der Gemeinde
1. Welches Ereignis bring
st Du mit der Schlosskirch
e in
Verbindung?
Ich habe in der Schlosskirc
he Meerholz-Hailer schon
viele schöne Gottesdienste
erlebt, aber die Konfirmationen, die ich zunächst als
Konfi, dann als Konfibetre
uer
erlebt habe, waren immer
große Höhepunkte im Ki
rchenjahr. Weitere Gottesdienste
, die ich auf demselben We
g
erlebt habe, waren die Vo
rstellungsgottesdienste vo
n
den
Konfis, die auch immer seh
r gut von den Eltern und
Großeltern sowie Bekann
ten angenommen worden
sind.
Vermutlich, weil die Konfi
s Spaß hatten, einen Gotte
sdienst ganz alleine zusam
men zu stellen und ihn da
nn
auch in ihrer Schlosskirche
Meerholz-Hailer zu halte
n.
2. Was hast Du während
der Renovierungszeit ve
rmisst?
Und genau das habe ich ve
rgangenes Jahr am meisten
vermisst. Die diesjährigen
angesprochenen Gottesdi
enste
waren alle nicht in der Sc
hlosskirche. Zwar wurde
ma
n
immer sehr gut empfangen
. Sei es in
der katholischen Kirche
in Meerholz
oder in der Marienkirche
in Gelnhausen, aber es fehlte nun
einmal
etwas. Das Gefühl der He
imat fehlte
einfach in diesen Gottesdi
ensten.
1. Welches Ereignis
bringen Sie mit der
Schlosskirche in
Verbindung?
Besonders beeindruckt hat
mich die Tatsache, dass
mit der Gründung des
Fördervereins und durch
verschiedene Veranstaltungen, sowie
durch die Spendenbereitschaft der Bevölkerung von Meerholz und Hailer die
Renovierung der Schlosskirche ermöglicht
wurde.
2. Was haben Sie während der Renovierungszeit vermisst?
Das schöne Mobiliar, vor allem den Kanzelaltar mit den beiden Reformatoren
Luther und Calvin und die würdige Atmosphäre des Gotteshauses.
3. Worauf freuen Sie sich, wenn die
Schlosskirche wieder eröffnet wird?
Auf die Einweihung und den ersten Gottesdienst nach langer Zeit wieder in der Schlosskirche.
Maria Wetjen (83), Hailer
1. Welches Ere
ignis bringen S
ie mit
der Schlosskirc
he in Verbindun
g?
Die Taufen und
Konfirmationen
meiner Kinder und
meine Arbeit als
Küsterin.
3. Worauf freust Du Dich,
wenn die
Schlosskirche wieder erö
ffnet wird?
Jetzt freue ich mich, dass
die
Schlosskirche wieder eröffn
et wird.
All diese Erinnerungen leb
en in ihr
und nun sind sie wieder da
, als ob sie einfach nur ern
euert wurden, wie die Schlo
sskirche selbst. Man kann
nu
n
wieder in die Kirche gehen
und nachdenken, wie all
dies
war und sich einfach dahe
im fühlen. Ich denke auch
, dass
dies das wichtigste für ein
e Gemeinde ist, eine Kirch
e
wie die Schlosskirche Me
erholz-Hailer zu haben. De
nn
was wären wir ohne sie?
Bauausschuss und
Kir chenvorstand
Der Bauausschuss: von links hinten: Corinna Liesen, Heike Müller, Pfarrer
Michael Lapp; vorne: Susanne Ganske, Alfred von Gazali, Pfarrerin Judith
Asmus, Pfarrerin Christiane Luckhardt, Heike Kraft-Boeddinghaus, Helma Keller,
Dieter Spieker, nicht auf dem Bild: Klaus Gebke (Vorsitz), Bettina Külp
e
k
n
a
D
17
Der Kirchenvorstand aus den Jahren
1995 bis 2001
Fabian Wagner (17), Haile
r
2. Was haben S
ie während der
Renovierungsz
Nichts, weil für
eit vermisst?
mich Kirche bz
w
. Glaube und au
Gottesdienst nic
ch der
ht an einen Ort
gebunden sind.
3. Worauf freuen
Sie sich, wenn
die Schlosskirc
Ich freue mich ,
he wieder eröffn
dass wieder meh
et wird?
r
Menschen den G
den.
ottesdienst besu
chen werMonika Mokler
(50), Hailer
Der Kirchenvorstand
aus den Jahren 2001
bis 2007
Der aktuelle
Kirchenvorstand
Ar chäologische
Baubegleitung
In der Schlosskirche zu GelnhausenMeerholz wurden aufgrund der vorgesehenen Modernisierung der Heizungsanlage Bodeneingriffe im Inneren des
Kirchenschiffes notwendig. Architekt
Matthias Frischmuth setzte sich im Vorfeld mit Dr. Heike Lasch in Verbindung,
die den Auftrag erhielt, die Bodeneingriffe
archäologisch zu begleiten. Vorbereitende Arbeiten wie das Aufstemmen des
Dielenbodens und Entfernen von Sand
aus dem Zwischenboden sowie erste
Erdarbeiten fanden ohne Begleitung statt.
Diese Arbeiten wurden von Architekt
Ar chäologische
Baubegleitung
Frischmuth umgehend gestoppt, als ein
Mauerzug zu Tage kam.
Dr. Heike Lasch und Thomas Westerweller führten mit Unterstützung eines
Bauarbeiters nun die archäologische
Untersuchung durch. Es waren zwei
Schurfe im Mittelgang der Kirche angelegt worden.
Im östlichen der beiden Schurfe (Schurf
1) lagen zwei Grabkammern mit unterschiedlicher Ausstattung. Beide Kammern waren bereits bei früheren
Bodeneingriffen geräumt worden.
20
21
Im Zuge der weiteren Arbeiten wurden
Teile des Dielenfußbodens im Mittelgang
und an der Nordwand der Kirche entfernt.
Unter dem heutigen Fußboden der Kirche
in Gelnhausen-Meerholz befanden sich,
wie bekannt, zahlreiche Grablegen.
Diese hatten unterschiedliche Größen
und wurden nach Bedarf angelegt. Die
Bestattung erfolgte in diesen gemauerten
Kammern, die mit massiven, circa 15 cm
starken, Grabplatten aus Sandstein versiegelt wurden. Die Platten lagen spätestens im Jahr 1901 unterhalb des Fliesenoder Dielenfußbodens, waren also für
den Kirchenbesucher nicht sichtbar. Im
Zuge eines Kirchenumbaus im Jahr 1906
wurden die Sandsteinplatten angeblich
durch Zementabgüsse ersetzt. Diese
konnten nicht nachgewiesen werden.
Archäologin Dr. Heike Lasch mit ihrem Sohn
Darunter kamen Platzhalter der ursprünglich im Kirchenboden befindlichen Grabplatten in Form von Estrich mit den eingeritzten Daten der Bestatteten zu Tage,
sowie weitere Mauerzüge, die teilweise
von Architekt Frischmuth, teilweise von
Dr. Lasch aufgenommen wurden.
Grabung unter Aufsicht von M. Frischmuth (links)
Grundriss Schlosskirche mit Lage der Schurfe 1 und 2
Ar chäologische
Baubegleitung
Stimmen aus der Gemeinde
22
Entweder wurden sie nie erstellt oder
aber bei der Renovierung von 1964 in
Zusammenhang mit dem Bau der älteren
Heizungsanlage entfernt.
Es ist anzunehmen, dass im Zuge dieser
Renovierung auch die Überreste der Bestattungen geborgen wurden. Die Leichname wurden dabei offenbar nicht sorgsam umgebettet, sondern die Särge geöffnet und die Knochen so gut es ging
eingesammelt. Die Überreste der Särge
beließ man in den Grabkammern und
mancher Knochen fiel wohl auch wieder
herunter.
1. Welches Ereign
is bringst
Du mit der Schlos
skirche in
Verbindung?
Meine beiden Brüde
r und
meine Cousine wur
den in
der Schlosskirche ko
nfirmiert, mein kleiner
Cousin
wurde dort getauft
und
meine Großeltern fei
erten
dort Goldene Hochz
eit.
2. Was hast Du w
ährend der
Renovierungszeit
vermisst?
Ich fand es sehr sc
hade, dass ich nich
t dort
konfirmiert wurde
, sondern in der
Bergkirche. Außer
dem feierten meine
Großeltern zu der
Renovierungszeit
Diamantene Hochz
eit und mussten di
ese in
der katholischen K
irche feiern. Ich ha
be
weder was gegen di
e Bergkirche noch
gegen
die katholische Kirc
he, doch diese Kirc
hen
sind beide für mich
sehr fremd und ni
cht so
vertraut wie die Sc
hlosskirche.
3. Worauf freust D
u dich, wenn die
Schlosskirche wie
der eröffnet wird?
Dass andere Anläs
se nun wieder dort
gefeiert werden könn
en.
Mona Brune (14),
Meerholz
Grabungsarbeiten
Der Verbleib der Bestattungen und eventueller zugehöriger Gegenstände wird nur
per Studium der Kirchenbücher zu klären
sein.
Dr. Heike Lasch M.A.
Archäologin
1.Welches
Ereignis bringt Ihr mit der Schlosskirche in
Verbindung?
bringen Sie mit der
1.Welches Ereignis
indung?
Schlosskirche in Verb
, die Einschulung und
Die Hochzeit, die Taufen
nder. Die Schenkung der
Konfirmation unserer Ki
rsten zu Ysenburg und
Schlosskirche durch den Fü
Büdingen.
h2.Was haben Sie wä
rend der Renovierungszeit vermisst?
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Die Vertrautheit, die warm
Ausstrahlung unserer
olen
Kirche mit vielen Symb
vor allem dem vertrauten
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Altar und der Kanzel. Di
Geborgenheit, eben
Gottesnähe.
sich, wenn die
3. Worauf freuen Sie
eröffnet wird?
Schlosskirche wieder
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eit, die sehr nötig war. Au
Auf die neue Helligk
enraum mit viel Platz
den altvertrauten Kirch
Auf den Klang der Orgel
und dem hohen Gewölbe.
r allem aber auf die vieund die schönen Lieder. Vo
und Meerholz, die den
len Menschen aus Hailer
Danken, Singen, Beten
Sonntagvormittag zum
rdient und es macht
einplanen. Gott hat es ve
Spaß zusammen zu sein.
iler
Marga Jackel (70) Ha
Cosimas und Katharinas Taufen (Das sind unsere
kleinen Geschwister), Kinderchorauftritte,
Weihnachten mit Krippenspiel in der Schlosskirche.
2.Was habt Ihr während der Renovierungszeit vermisst?
Wir haben die Orgel, Weihnachten in der Schlosskirche, die schöne Atmosphäre in unserer Kirche und dass es im Sommer immer
so schön kühl ist vermisst.
3. Worauf freut Ihr euch, wenn die Schlosskirche wieder
eröffnet wird?
Überreste der Särge in den Grabkammern
Wir freuen uns auf die Orgel und sind gespannt, wie die renovierte Kirche dann aussehen wird.
Julia und Vera Ganske, Meerholz
Aktivitäten des
Förderver eins
Entstehung
Bei der Gründung des Fördervereins am
13. August 2002 ahnte niemand etwas
von der Bedeutung, die diese Einrichtung
einmal für unsere Gemeinde und über die
Grenzen hinaus erlangen sollte. Aus der
Not geboren in Zeiten immer knapper
werdender Finanzmittel kamen der Anstoß und die Notwendigkeit zur Gründung
eines Fördervereines aus den Kreisen
der Landeskirche. So gründeten im
August 2002 einige Mitglieder der Kirchengemeinde
den
Förderverein
Schlosskirche Meerholz-Hailer.
Den Vorsitz übernahm der damalige Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Pfarrer
Michael Lapp. Zum 2. Vorsitzenden
wurde Klaus Armbrust gewählt, er unterstützt als Stellvertreter den Vorsitzenden
und ist daneben für den Kontakt zu den
örtlichen Vereinen und für die Organisation von Veranstaltungen zuständig.
Andreas Seybold übernahm den Bereich
der Finanzen. Thorsten von Gazali wurde
zum Pressesprecher gewählt und Peter
Mendel übernahm die Aufgaben des
Schriftführers. Die erfolgreiche Arbeit des
Vorstandes während der gesamten Renovierungszeit ist sicher auch in der Kontinuität der Zusammensetzung des Gremiums begründet. Neben dem Vorstand
wurde ein Beirat ernannt, bestehend aus
zehn Repräsentanten des öffentlichen
Lebens. Die Mitglieder sind (in alphabetischer Reihenfolge): Ortsvorsteher
Herbert Böhmer, Stadtverordnetenvorsteher Günter Engel (✝), Unternehmerin
Ursula Krebaum-Poppe, Sparkassen-
Direktor i.R. Karl König, Bank-Direktor
Elmar Kollmann, Kreistagsvorsitzender
Hubert Müller, Apotheker Ekkehard Petri,
Landrat Erich Pipa, Konrektor i.R. Klaus
Waldschmidt, Kirchenpatron Fürst Wolfgang Ernst zu Ysenburg und Büdingen.
Aktivitäten des
Förderver eins
24
25
Veranstaltungen und Aktivitäten
Eine von vielen öffentlichen Aktivitäten
war zum Beispiel die regelmäßige Teilnahme am Meerholzer Weihnachtsmarkt
in Form eines eigenen Standes „Förderverein Schlosskirche“ seit dem Jahr 2003.
Infolge fanden Veranstaltungen der verschiedensten Art statt, deren Erlöse die
Veranstalter dem Förderverein zur Verfügung stellten:
- Bilderausstellung „Die zehn Gebote“
der Malschule „Malzeit“ in der Schlosskirche
- Teilnahme am Fußballturnier der örtlichen Vereine bei der Meerholzer Kerb
mit eigener Mannschaft (im Jahr 2007
sogar unterstützt durch Bischof Martin
Hein, der als Spieler teilnahm; im Jahr
2008 als Sieger von zehn Mannschaften)
- Chorkonzerte unter der Leitung von
Bezirkskantor Horst Schmidt
- Einnahmen aus dem Verkauf von CDs
dieser Konzerte
Stand des Fördervereins beim Weihnachtsmarkt in
Meerholz
Der Vorstand des Fördervereins: von links A. Seybold,
P. Mendel, M. Lapp, Th. von Gazali, K. Armbrust, G. Engel
- Veranstaltungen von und mit Klaus
Waldschmidt
Der Förderverein hat etwa 160 Mitglieder,
die Mitgliederzahl blieb seit der Gründung
stabil. Die Mitgliedsbeiträge verschafften
dem Verein sichere Jahreseinnahmen in
Höhe von ca. 5.500,- Euro jährlich.
Nach der Gründung des Vereins war es
nun vordringlichstes Anliegen, den Förderverein und seine Zielsetzung - Geld
für die Renovierung der Schlosskirche zu
sammeln - in der Öffentlichkeit bekannt
zu machen.
Die Mannschaften des Fördervereins und des Jugendorchesters der katholischen Kirche MeerholzHailer mit Pfarrer Lapp, Pfarrer Modenbach und Bischof Hein (stehend Mitte)
Aktivitäten des
Förderver eins
Aktivitäten des
Förderver eins
26
27
-
Oktober 2004 „Elisabeth“,
Februar 2006 „Tanz der Vampire“,
Juni 2007 „Romeo und Julia“ und
Mai 2008 „We will rock you“
Vorankündigung für Auftritt des Pfarrerkabaretts
Bezirkskantor H. Schmidt
Im Rahmen der all dieser Aktivitäten nehmen die Aufführungen der Musical-AG
des Kreuzburggymnasiums einen besonderen Platz ein. Caroline Muhl, die in
Hailer wohnt und ein Praktikum in unserer Gemeinde absolvierte, bewegte ihre
Mitschülerinnen und Mitschüler durch
großes Engagement vier verschiedene
Musicals in der Jahnhalle aufzuführen
- Konzert des Männergesangvereins
Meerholz im Juni 2004
- Aufführung der Opernakademie Bad
Orb Juli 2005 in der Marienkirche
Gelnhausen
- Pfarrerkabarett Babenhausen im
Oktober 2007
(weiterer Auftritt geplant für März 2009
als Abschluss der Veranstaltungen
zugunsten des Fördervereins)
- Konzert des Jugendorchesters der
Katholischen Kirche im August 2008
„We will rock you“ im Mai 2008
Die Begeisterung und Spielfreude der
ausschließlich jungen Akteure lockte viele
Zuschauer an, die Veranstaltungen waren durchweg sehr gut besucht. Insgesamt spielten die Aufführungen eine
Spende in Höhe von etwa 10.000 Euro für
die Sanierung der Schlosskirche ein.
Artikel in der Zeitschrift der Kulturstiftung
der Länder „Arsprototo“
FFH und Primavera, sowie eine Übertragung in der Hessenschau, als die Turmspitze in einer spektakulären Aktion im
Januar 2007 wieder aufgesetzt wurde.
Öffentlichkeitsarbeit
Durch intensive Präsenz in den regionalen Medien gelang es dem Förderverein
auf seine Aktivitäten und Veranstaltungen
hinzuweisen und so bekannt zu werden.
Das Motto „Tue Gutes und rede darüber!“
wurde professionell umgesetzt und für
einen guten Zweck genutzt. Veröffentlichungen in der FAZ und Frankfurter Rundschau, sowie in der Zeitschrift
der Kulturstiftung der Länder, „Arsprototo“, machten das Projekt Förderverein überregional bekannt. Daneben
gab es Reportagen in den Radiosendern
Aufsetzen der Turmspitze
Aktivitäten des
Förderver eins
Das „Schlossbuch“
Mit dem Buch „Schlosskirche und
Schloss Meerholz mit Park“ liegt erstmals
eine repräsentative historische und
kunstgeschichtliche Beschreibung des
Schlosses und der Schlosskirche vor.
Spendenaufwand
Aktivitäten des
Förderver eins
28
Besonders erwähnt werden muss die
Spendenbereitschaft der Menschen in
Hailer und Meerholz. Neben den Einnahmen aus den Veranstaltungen und
den Mitgliedsbeiträgen besteht der größte Teil der Einnahmen des Fördervereins
aus Spendengeldern.
So gab es neben zahlreichen Einzelspenden von Privatpersonen auch viele
Spenden von den örtlichen Vereinen,
Institutionen und Firmen, der VR-Bank
und der Sparkasse.
Ihnen allen sei an dieser Stelle noch einmal besonders für die großzügige finanzielle Unterstützung gedankt.
29
Vereinserfolg 225.022 €
2.993 €
3.850 €
Mitgliedsbeiträge
927 €
17.379 €
Spenden
7.148 €
31.880 €
17.870 €
Verkauf Bücher, CD
Musical, Konzerte
Strafmandate
Weihnachtsmarkt,
Gemeindefeste,
Bewirtungen
Verkauf Orgelpfeifen
Zinsen
142.975 €
Einnahmen des Fördervereins
landeskirchenweiten „Stiftung Kirchenerhaltungsfonds“ eine Rolle. Insgesamt
drei Mal konnte die Schlosskirche von der
Verdoppelung profitieren. Dabei kamen
205.000 Euro zusammen. Inzwischen
wirbt die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds
auf einem Faltblatt mit der Schlosskirche.
Die Entwicklung des Spendenaufkommens
Das besondere daran ist, dass beide Autoren, die Kunsthistorikerin Uta Lacher
und der Heimatforscher Kurt Hanselmann, Mitglieder unserer Gemeinde sind.
Auf über 120 Seiten liegt ein in Inhalt,
Form und Qualität hervorragendes Werk
vor, das uns über die Zeit der Renovierung hinaus erhalten bleiben und erfreuen wird. Die Einnahmen aus dem Verkauf
des Buches gingen in voller Höhe an den
Förderverein. Die Herstellungskosten für
das Buch wurden privat finanziert.
Die Finanzierung
In der Turmspitze wurden auf einer Urkundenrolle alle
Namen der Spender festgehalten
von links : Spengler Schneider, M. Lapp,
H. Ziegenbein, D. Spieker
Der Förderverein hat bescheiden begonnen. Schon bald entwickelten sich die
Einnahmen in Höhen, mit denen anfangs
nicht zu rechnen war. Dabei spielt sicherlich auch die Verdoppelungsaktion der
Vedoppelungsaktion der Stiftung „Kirchenerhaltungsfonds“ 2007, von links: Vertreter der Stiftung,
D. Spieker, K. Gebke, A. Lühmann, H. Keller, G. Engel,
K. Armbrust, M. Lapp
Die
Finanzierung
eines
solchen
Bauprojektes sprengte den Rahmen der
Möglichkeiten der Kirchengemeinde
Meerholz-Hailer. Daher war es notwendig, neben Eigenmitteln der Kirchengemeinde und Beihilfemitteln der Landeskirche weitere Finanzquellen zu
erschließen. Bei der Sanierung der
Schlosskirche Meerholz-Hailer ist dabei
auch in finanzieller Hinsicht eine vorbildliche Arbeit geleistet worden. Es war möglich von entsprechenden Institutionen
Aktivitäten des
Förderver eins
(Hessisches
Landesamt
für
Denkmalpflege,
Deutsche
Stiftung
Denkmalschutz) größere Zuwendungen
zu erhalten. Der Förderverein hatte dabei
ebenfalls wichtige Funktionen, er ermöglichte sozusagen als Katalysator die
Zuwendungen, da er wiederholt die notwendigen
Komplementärmittel
zur
Stimmen aus der Gemeinde
Verfügung stellen konnte. Darüber hinaus
würdigten die Verantwortlichen der Geld
gebenden Einrichtungen das besondere
Engagement vor Ort.
30
Im Einzelnen gestaltete sich die Finanzierung folgendermaßen (Stand 1.
September 2008):
Gesamtfinanzierung 1.340.000 Euro
78.500 €
66.500 €
225.000 €
7.000 €
50.000 €
60.000 €
65.000 €
583.000 €
Förderverein 225.000 €
Stiftung Kirchenerhaltung
205.000 €
Rücklagen eigene
Gemeinde 78.500 €
Spenden / Kollekte
66.500 €
Kirchenkreis 7.000 €
Stiftung Denkmalschutz
50.000 €
Land Hessen 60.000 €
Offen 65.000
Evangelische
Kirchengemeinde
Meerholz-Hailer
Förderverein
Schlosskirche
Meerholz-Hailer e.V.
Spendenkonten:
Kreissparkasse Gelnhausen
Konto 8008341 BLZ 507 500 94
VR Bank Bad Orb - Gelnhausen
Konto 6704786 BLZ 507 900 00
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Euro, der durch Spenden, Darlehen der
Kirchengemeinde, den Förderverein usw.
finanziert werden muss.
Pfarrer Michael Lapp
Vorsitzender des Fördervereins
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Die Orgel zur Freude der Mensch
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eerholz
idt (64), M
Horst Schm
Der Gedenkstein
Gleich vorn im Eingangsbereich der
Schlosskirche erinnert zukünftig ein Gedenkstein an die umfassende Sanierung.
Kirchenvorstand und Förderverein waren
sich einig, dass an diesem Ort nicht die
Namen der Sponsoren genannt werden
sollten. Der Gedenkstein sollte vielmehr
den Charakter einer Widmung haben.
Wer die Inschrift liest, soll wissen: Hier in
der Schlosskirche bin ich willkommen!
Hier bin ich Teil einer großen Gemeinschaft, zu der alle Menschen in
Christus Jesus gehören - trotz erkennbarer Unterschiede.
Der Apostel Paulus, der diese Worte im
Brief an die christlichen Gemeinden in
Galatien richtet, nennt drei grundlegende
Unterschiede, die auch heute noch von
Bedeutung sind. Hier ist nicht Jude noch
Grieche. Damit knüpft Paulus an eine
Streitfrage in der Gemeinde an. Darf ein
Grieche, das heißt ein Mensch mit sogenanntem heidnischen Glauben, zur
christlichen Gemeinde gehören, ohne
sich vorher zum Judentum zu bekennen?
Die Botschaft der Bibel ist klar: Menschen
mit jüdischem oder heidnischem Hintergrund sind auf direktem Weg gleichermaßen Teil der Gemeinde. Bezogen auf die
Wiedereröffnung der Schlosskirche können wir sagen: Allen steht diese Kirche,
die vom Glauben an Jesus Christus
zeugt, offen. Das Betreten dieser Kirche
ist für keinen Menschen an Vorbedingungen geknüpft.
Hier ist nicht Sklave noch Freier. Paulus
macht auf die damals bestehenden
Standesunterschiede und die damit verbundenen Fragen nach Recht und
Gerechtigkeit aufmerksam. In der christlichen Gemeinde sollten diese Unterschiede keine Rolle mehr spielen. So
saßen Sklaven und freie Bürger im sel-
ben Gottesdienst. Dennoch gab es bis ins
20. Jahrhundert in den Gotteshäusern
eine deutliche Trennung nach Rang und
Stand. Diese Sitzordnung nach sozialer
Herkunft, Bildung und Besitzstand, die
lange Zeit auch für die Schlosskirche galt,
ist aufgehoben. Jeder darf Platz nehmen,
wo es ihm gefällt.
Hier ist nicht Mann noch Frau. Auch die
traditionelle Trennung nach Geschlechtern - die Frauen saßen im Kirchenschiff,
Ausführ ende Firmen
32
33
Architekten
Ingenieurbüro Frischmuth, Gelnhausen-Hailer
Architekt Matthias Frischmuth
Statiker Friedel Frischmuth, Horst Frischmuth
Archäologie
Dr. Heike Lasch, Nidderau
Holzsachverständige
Reiner Klopfer, Gleiszellen (Pfalz)
Beleuchtung
STG GmbH, die lichtmacher, Krefeld
Mauerarbeiten
Horst Wagner, Schlüchtern-Elm
Weber Bau GmbH, Gelnhausen-Roth
Dachdeckerarbeiten
Sonneberg Dachdecker GmbH, Sonneberg
Viehmann GmbH, Gelnhausen-Roth
Elektroarbeiten
Michael Belz Elektro, Gelnhausen-Hailer
Werth GmbH, Bad Soden-Salmünster
Fachingenieur Elektro
Ingenieurbüro Michael Dedio,
Linsengericht-Altenhaßlau
Fachingenieur Heizung
Ingenieurbüro Hans-M. Breiden,
Dossenheim
die Männer auf den Emporen - ist überwunden. Jegliche Herrschaft der einen
über die anderen ist in Christus aufgehoben. In ihm hat eine andere Wirklichkeit
Gestalt gewonnen. Bei allen Unterschieden, die es in dieser Welt gibt und
immer geben wird, sind in Christus alle
gleichgestellt. Im Raum der Kirche sind
wir aufgerufen, diese neue Wirklichkeit zu
verkündigen und in ihr zu leben. Allein der
Mensch vor Gott ist das, was zählt. Darin
sind wir alle eins, ob wir aus Hailer oder
Meerholz kommen, ob wir lutherisch oder
reformiert oder katholisch sind, ob wir
regelmäßige oder unregelmäßige Kirchgänger sind. Möge in der Schlosskirche
davon etwas spürbar und sichtbar werden.
Christiane Luckhardt
Fensterbauarbeiten
Derix Glasstudios, Taunusstein
Hetterich GmbH, Gelnhausen
Fliesenlegerarbeiten
Schaar-Fliesenverlegungsservice,
Gelnhausen-Hailer
Gebäudereinigung
Streb & Neis GmbH, Freigericht-Somborn
Orgelbauarbeiten
Werner Bosch Orgelbau GmbH, NiestetalSandershausen
Putz-, Maler- und
Restaurierungsarbeiten
Nüthen Restaurierungen, Erfurt
Steuernagel + Lampert, Baudekoration,
Groß-Bieberau
Uwe Dorn Baudekoration GmbH,
Gelnhausen-Hailer
Restauratoren
Andrea Frenzel, Wiesbaden
Bernwart Jungermann, Kirchhundern
Eckehardt Schaper, Alsfeld-Altenburg
Sicherheitsbeauftragter
Dipl.-Ing. Ingolf Kluge, Offenbach
Spenglerarbeiten
Flaschnerei-Spenglerei Schneider,
Freigericht-Neuses
Gerüstbauarbeiten
Hans-Gert Goltz, Schlüchtern
Wolfgang Rieb, Hungen-Obbornhofen
Tischlerarbeiten
Ernst Dörr & Sohn, Gelnhausen-Hailer
Inovitas, J. Rüdiger, Gedern
Ludwig Landschreiber, Gelnhausen
Schreinerei Schäfer, Biebergemünd
Gerüstfreie Höhenarbeiten
Kletter-Spezial-Einheit, Bad SodenSalmünster
Zimmerarbeiten
Kress GmbH, Sinntal Altengronau
Huke & Söhne GbR, Sondershausen
Glockenarbeiten
HEW, Herford
Sponsor en
Kletter Spezial Einheit, Bad Soden-Salmünster
Dipl. Ing. Hans-M. Breiden, Dossenheim
Firma Weber Bau, Gelnhausen-Roth
Archäologische Dienstleistung Dr. Heike Lasch, Nidderau
Firma Wilfried Schaar, Fliesenverlegungs-Service, Gelnhausen-Hailer
Firma Elektro Werth, Bad Soden-Salmünster
Flaschnerei Torsten Schneider, Freigericht-Neuses,
Restaurator Eckehardt Schaper, Alsfeld-Altenburg
Zimmerei K.J. Kress, Sinntal-Altengronau
VR- Bank Bad Orb - Gelnhausen
Firma Dedio
Familie Hankel
Herausgeber
Evangelische Kirchengemeinde Meerholz-Hailer
Förderverein Schlosskirche Meerholz-Hailer e.V.
Redaktion: Christina Böhmer, Matthias Frischmuth, Helma Keller, Michael Lapp,
Christiane Luckhardt, Dieter Spieker, Bettina Springer
Fotos: Klaus Brune, Matthias Frischmuth, Bodo Henkens, Gudrun Heinz, Helma Keller,
Mara Klein, Michael Lapp, Dr. Heike Lasch, Nina Liesen,
Siegurd Sendner, Dieter Spieker, Helmut Walden
Layout: Bettina Springer
Druck: Central-Druck Trost GmbH & Co. KG, Heusenstamm
Gedruckt auf MultiArt silk der Firma Classen Papier, Kelkheim
34
„Ihr seid alle
eins in Jesus
Christus“
Renovierung der Schlosskirche
Meerholz-Hailer
2000 bis 2010