Rasantes Spielzeug

PRAXISREPORT
084_85_TamaCobra.qxp:Layout 1
05.02.2010
17:14 Uhr
Seite 84
Tama »Cobra Jr.«-Doppelpedal HP 300
Rasantes Spielzeug
Die »Junior«-Fußpedale von Tama
werden erwachsen, wurden sie
doch mit neuen Technikfeatures
aufgerüstet. Wir erhielten zum Test
ein »Cobra Jr.«-Doppelpedal von
der Firma Meinl, dem deutschen
Tama-Vertrieb.
Den robusten Transportkanister
gibt es kostenlos dazu
V
on der Konzeption her ähnelt das
HP300-Pedal den »Iron Cobra«Topmodellen. Einen bezahlbaren Preis im
Blick wurde es jedoch etwas einfacher
gestrickt bzw. weniger üppig mit Technik
versehen. Das »Junior«-Pedal ist aber mit
den wichtigsten Basisbausteinen ausgestattet, die es zu einem professionellen
und leicht laufenden Pedal machen.
Wie der Vorgänger (HP200) besitzt
auch das Update einen Zweisäulenrahmen, in dem die Achse mit den leicht
laufenden Kugellagern eingesetzt ist. Die
Pedale sind mit soliden Bodenplatten bestückt, deren gummierte Unterseite für
sicheren Stand sorgt. Sie werden am
Bassdrumreifen mittels Flügelschraube
unterhalb der Trittplatte befestigt, was
dem ein oder anderen vielleicht als weniger komfortable Möglichkeit erscheint,
im Hinblick auf den Preis aber gerechtfertigt ist. Die Klammer an sich ist allerdings die gleiche wie beim »Iron
Cobra«-Modell: Es wird die »Para
Clamp« eingesetzt, deren Haltekopf beweglich ist und somit garantiert, dass das
Pedal – ganz gleich in welchem Winkel
die Bassdrum vorne aufgebaut ist –
immer flach auf dem Boden steht. Ein
weiteres Feature ist die neu entwickelte
Cam (Kettenrolle), die hier exzentrisch
gelagert ist. Sie ist etwas üppiger gestaltet als beim großen Bruder, was einen
schnellen und leichtfüßigen Bewegungs-
84
2/2010
ablauf ermöglicht, da der größere Exzenter den Schlägel zum Fell hin besser beschleunigt. Die Ketten sind im Übrigen
eingliedrige Versionen, was Gewicht spart,
ansonsten aber keinen merklichen Nachteil darstellt. Die Trittplatte selbst besitzt
jetzt eine vollkommen glatte Oberfläche
– der Schriftzug ist versenkt –, sodass die
Slidetechnik beim Spielen optimal eingesetzt werden kann. Des Weiteren wurde
die Achse (»bearing hinge«) am Fersenteil mit Kunststoff ummantelt, was das
seitliche Spiel eliminiert und den Bewegungsablauf optimiert. Als handlich erwies sich ein Feature der stark geriffelten
Kunststoffmutter zur Einstellung der Federstärke: Diese rastet nämlich ein und
schützt die Feder, selbst wenn die Kontermutter nicht fixiert ist, vor selbstständigem Lösen. Darüber hinaus wird das
Doppelpedal in einem transportfreundlichen Kunststoffkoffer geliefert.
Ein weiteres Features wurde vom Vorgänger übernommen, nämlich die Einstellung des Schlägelwinkels, der zwar
mit der Höhe der Trittplatte einher geht,
aber dennoch bestens spielbare Positionen
erlaubt – zumal die Maschine von Hause
aus eine bereits gut funktionierende
PREIS
Vertrieb: Meinl (meinldistribution.com)
(UVP): Tama »Cobra Jr.«
-Doppelpedal HP300
224 €
Grundeinstellung aufweist. Man kann
nach dem Justieren der Federspannung
direkt loslegen, und beim Anspielen läuft
die Maschine erstaunlich direkt und leicht
– auch bereits ohne »Cobra Coil«: Als
Option bietet Tama nämlich die Möglichkeit, in eine vorbereitete Öffnung in der
Bodenplatte die »Cobra Coil«-Feder
unter die Trittplatte zu montieren, um die
Rückstellgeschwindigkeit der Trittplatte zu
erhöhen. Die Zweiwegeschlägel mit wahlweise einer recht großen Filz- oder
Kunststoffseite holen einen satten Punch
aus der Bassdrum. Erwähnen möchte ich
noch, dass der Extensionteil des Doppelpedals zwei lange Feststelldorne besitzt,
die dem Pedal ebenfalls die nötige Standfestigkeit (vorzugsweise auf Teppichboden) verleihen.
Das »Cobra Jr.« präsentiert sich mit
dieser Neuauflage also als eine solide
wie professionelle Doppelfußmaschine –
und das zu einem sehr fairen Preis.
Manfred von Bohr
PRO & CONTRA
- sehr gute Laufleistungen
- große exzentrische »power glide«Cam (Kettenrolle)
- solide Konstruktion mit Bodenplatten
- Vorbereitung für »Cobra Coil«-Einbau
- fairer Preis
084_85_TamaCobra.qxp:Layout 1
05.02.2010
17:14 Uhr
Seite 85