HZ 10.09.2008
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HZ 10.09.2008
KULTUR Mittwoch, 10. September 2008 25 Remmidemmi in der Reithalle Kevin Tarte und die Lumberjack-Big-Band machten in Bolheim ein musikalisches Fass auf Wird am kommenden Freitag in der Heidenheimer Pauluskirche singen: der Junge Kammerchor Ostwürttemberg. Foto: wh Uraufführung inklusive Junger Kammerchor in der Pauluskirche Stürmischen Applaus in einer mit 700 Besuchern vollbesetzten Schönenbergkirche erntete der „Junge Kammerchor Ostwürtemberg“ in Ellwangen. Das von den künstlerischen Leitern Wilfried Lang und Thomas Baur auf der Kapfenburg einstudierte Programm wird am kommenden Freitag, 12. September, ab 20 Uhr dann auch in der Heidenheimer Pauluskirche zu hören sein. Danach fährt der Junge Kammerchor in die Heidenheimer Partnerstadt Döbeln (Sachsen), um am Samstag in der Nicolaikirche das erste Konzert außerhalb der Region Ostwürttemberg zu bestreiten. Am Sonntag wird dem Jungen Kammerchor die hohe Ehre zuteil, in der Dresdner Frauenkirche den Gottesdienst musi- kalisch gestalten zu dürfen. Das aktuelle Programm steht unter der Überschrift „Cantate Domino“. Es hat seinen Schwerpunkt einerseits in der romantischen Chorliteratur (Grieg, Mendelssohn, Bruckner), enthält aber auch technisch ebenso anspruchsvolle wie mitreißende Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Bei „Rejoice, rejoice, rejoice“ von Bernard Sanders handelt es sich gar um die erste Uraufführung, die der Chor im dritten Jahr seines Bestehens zu Gehör bringen wird. Eintrittskarten für das Konzert in der Pauluskirche sind in Heidenheim im Ticketshop des Pressehauses, bei der Tourist-Information im Elmar-Doch-Haus sowie unmittelbar vor dem Konzert an der Abendkasse erhältlich. Üblicherweise ist in der Halle des Reit- und Fahrvereins Herbrechtingen-Bolheim ja das Getrappel von Pferdehufen zu hören. Am Samstag war dies jedoch ganz anders. Zahlreich strömten die Besucher nicht auf Pferderücken, sondern auf den eigenen Beinen zur Reithallengala in die Halle. Und wie schon im Vorjahr sorgte bei dieser Gelegenheit die Riesenstimme von Musical-Star Kevin Tarte für großen Jubel bei den Gästen und dafür, dass das Motto des Abends auch eingehalten wurde: „Feeling good“. Die andere Riesenstimme, die an diesem Abend für Furore sorgte, das war diejenige von Bandleader Alexander Eissele. Nicht etwa, dass er Kevin Tarte gesanglich Konkurrenz machte, das nun nicht. Allerdings heizte er mit seiner energiegeladenen Moderation die Stimmung mächtig an und trug so sein Scherflein dazu bei, dass die Rechnung große Stimme plus große Band gleich große Begeisterung abermals aufging. Es war aber auch eine grandiose Mischung, die die Musiker in der üppig geschmückten Galareithalle zu bieten hatten. Von „Save the last dance for me“ zu „Sing Sing Sing“, von Popsongs wie „You are the sunshine of my life“ zu gefühlvollen Balladen wie „This is the moment“ aus dem Musical „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ oder Paul Ankas „Let me try again“, von Frank Sinatras „Fly me to the moon“ zu dem Queen-Kracher „Crazy little thing called love“ – eine Riesenbandbreite bietet sowohl Kevin Tartes wunderbar einschmeichelnde und doch so kräftige Stimme als auch die hervorragende Big Band, die spüren ließ, dass der berühmte Bigband-Sound alles andere als aus der Mode ist. Der gefeierte Star bei der Gala in der ausverkauften Bolheimer Reithalle: Kevin Tarte. Foto: räp Sendetermine stehen fest Die Reger-Biennale im Radio Am kommenden Freitag, 12. September, wird im Hörfunkprogramm SWR 2 ab 15.05 Uhr in der Sendung „Musik aktuell“ ein Bericht über die Giengener RegerBiennale zu hören sein. Die von SWR 2 live mitgeschnittenen Konzerte der Biennale werden am Samstag, 15. November, ab 19.05 Uhr gesendet. LESERBRIEF Nicht erwähnt Eröffnen am kommenden Samstag die Herbstsaison im Kloster Herbrechtingen: die „Geyers“. Mittelalter und mehr Sechsmal Kultur im Kloster Herbrechtingen Die Sommerpause ist vorüber, das gilt auch für den insbesondere die musikalische Kleinkunst im Kloster zu Herbrechtingen pflegenden Förderverein. Und wie nicht nur eine Sommerpause, sondern wie insgesamt die Zeit vergeht, mag man daran ermessen, dass besagter Verein nun auch schon sein mittlerweile fünfzehnjähriges Bestehen feiert. Los gehen mit dem Herbstprogramm im Kloster wird es bereits am kommenden Samstag, 13. September. Und wenn thematisch etwas zum Thema Kloster passt, dann ist es ja wohl das Mittelalter. Spezialisten in dieser Hinsicht sind bekanntlich die Musiker der „Geyers“, die um 20 Uhr zusammen mit der Tanzgruppe „Tolstafanz“ erwartet werden. Am Sonntag, 14. September, wird’s ab 11 Uhr gleich weitergehen: die „Dixie Busters“ werden zum Frühschoppen aufspielen. Englischsprachige Songs mit Einflüssen aus Jazz, Pop und Klassik und aus dem Munde einer Sängerin mit ungarischen und schwedischen Wurzeln werden dann am Freitag, 10. Oktober, ab 20 Uhr von einer Dame namens Omnitah präsentiert. Eine alte Bekannte im Her- brechtinger Kloster ist Zydeco Annie, die natürlich ihre Band „The Swamp Cats“ mit im Gefolge haben wird, wenn am Freitag, 7. November, ab 20 Uhr die Musik aus den Sümpfen von Louisiana Trumpf sein wird. Auf ihrer Abschiedstour befinden sich derzeit „Die Fräuleins“ und ihr meist geplagter Pianist. Doch ehe die drei Damen Ende des Jahres ihre Hütchen und Täschchen an den berühmten Nagel hängen werden, wird man sie am Freitag, 5. Dezember, noch einmal im Kloster in Herbrechtingen erleben können. Und das Jahr 2009 schließlich wird schon begonnen haben, wenn am Freitag, 9. Januar, das Theater „Seitenbühne“ seine Visitenkarte abgeben wird. Mit im Gepäck haben werden Gudrun Skupin und Oliver von Fürich bei dieser Gelegenheit ihr mehrfach auch schon im Landkreis mit großem Erfolg gespieltes Theaterkabarett „Gretchen S. 89 ff.“. Eintrittskarten für alle Veranstaltungen im Kloster in Herbrechtingen sind im Vorverkauf in Heidenheim im Ticketshop des Pressehauses sowie via Kartentelefon 07324.919299 erhältlich. Manfred F. Kubiak Kleinkunst-Treff in Aalen Sieben Termine im Abonnement Der Kleinkunst-Treff der Stadt Aalen präsentiert sich in der kommenden Saison 2008/2009 mit insgesamt sieben Veranstaltungen in der Aalener Stadthalle. Den Auftakt macht Altmeister Georg Schramm am 8. Oktober mit seinem aktuellen Programm „Thomas Bernhard hätte geschossen“. Dann folgen die vier Damen von „Salut Salon“ mit ihrem Musikkabarett „Herzenssache“. Nach Rolf Miller am 5. Dezember kommt 2009 nach dem Frauenkabarett „Lappen weg – Frauen ohne Regeln“ Eckart von Hirschhausen in die Aalener Stadthalle. Der Kleinkunst-Treff endet mit dem Altmeister Richard Rogler und den drei Jungs vom „Ersten Deutschen Zwangsensemble“. Nur noch bis zum kommenden Freitag, 13. September, können beim Touristik-Service Aalen, Marktplatz 2, 73430 Aalen, Tel. 07361.52-2359, Abonnements für den Kleinkunst-Treff gebucht werden. Anschließend steht Interessenten nur noch der Vorverkauf für die Einzelveranstaltungen offen. Nähere Information zum Programm sind beim Kulturamt der Stadt Aalen, Tel. 07361.52-1110 erhältlich. Zu einem Bericht über die RegerBiennale in Giengen („Aufnehmen, was man in sich hat“, HZ vom 2. September) Ein wirklich ausführlicher Artikel über die Eröffnung der Reger-Biennale 2008. Ich frage mich nur, wo waren Sie, als Danuta Debski und Fedele Antonicelli musiziert haben? Die Künstler boten rund eine Stunde wunderbare Musik mit sehr viel Ausdrucksstärke. Dass Sie über diese beiden Künstler nicht ausführlich berichtet haben und sie nicht einmal mit einem einzigen Wort erwähnen, ist schlichtweg peinlich. Ricarda Kalis und Maria KonoldPauli, Giengen Und wenn ein Programm schon „Feeling good“ heißt, dann muss natürlich auch „Feeling good“ drin sein – Michael Bublés Hit präsentierte die Big Band mit einem fast schon lasziven Rhythmus, und Womanizer Kevin Tarte tat mit Stimme und Schauspieltalent ein Übriges, dem bekannten Hit seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Wie sehr Kevin Tarte Bekanntes in völlig Neues zu verwandeln versteht, das zeigte sich vor allem an dem alten VanHalen-Hit „Jump“, den er auf ganz eigene Weise, sehr charmant und sehr gekonnt interpretierte. Ach ja, und wenn schon keine Pferde, dann hatten Kevin Tarte und die Lumberjack-Big-Band doch wenigstens Großwild mitgebracht: Da war zum einen der „rosarote Panther“, der so geheimnisvoll durch die Halle streifte, dass die Finger im Publikum gar nicht vom Mitschnippen abgehalten werden konnten, und zum anderen war der Tiger losgelassen. Und mit dem Erscheinen des Tigers in Form von „It’s not unusual“, mit dem Kevin Tarte auf den Spuren von „Tiger“ Tom Jones wandelte, hielt es auch keinen der Zuhörer mehr auf den Bänken: Da musste aufgestanden, mitgeklatscht, mitgetanzt werden. Und weil das Publikum so aus dem Häuschen war und auch Kevin Tarte fand, das Lied ende ein wenig arg abrupt, na, da spielten sie es halt einfach nochmal. Oder einfach nochmal ein paar Takte „Pink Panther“. Da mussten sich weder Sänger noch Band wundern, dass die ob des mitreißenden Konzerts begeisterten Besucher gar kein Ende finden konnten und Zugabe um Zugabe einforderten. Marita Kasischke Keramik ist Trumpf Bis 21. September Ausstellung in Nattheim In der neuen Bereichsgeschäftsstelle der Kreissparkasse Heidenheim in Nattheims neuer Ortsmitte wurde dieser Tage eine Kunstausstellung der örtlichen VHS-Keramikgruppe eröffnet. Gezeigt werden Skulpturen von Alexandra Aeugle, Sabine Barth, Gaby Demmel, Jutta Griech, Hildegard Goisser, Anja Hauser, Marianne Knöpfle, Franz Koller, Ingrid und Lisel Prater, Johanna Steeger, Elli Schwegler, und Andrea Zembrod. Sie alle nutzen ihre Freizeit zur kreativen Gestaltung. Und was dabei herauskommt, kann sich sehen und fühlen lassen. Unter dem Motto „Die Wände den Malern, der Raum den Bildhauern und unsere Unterstützung den heimischen Künstlern“ konnte Sparkassendirektor Dieter Steck rund 100 Vernissage-Gäste begrüßen. Unter ihnen auch Bürgermeister Norbert Bereska, der in seinem Grußwort die Gunst der Stunde nutzte, um die Aktivitäten und ansehnlichen Leistungen der Nattheimer Volkshochschule unter der Regie von Gabi Kisanyik lobte. Ihre Aufgabe, das kulturelle Leben zusammenzuführen und zu beleben, so Bereska, sei ein wichtiger Beitrag für eine attraktive Gemeinde. Als Leiterin der VHS-Keramikgruppe führte anschließend Hei- de Nonnenmacher fachkundig in die Ausstellung ein. Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler wurden mit ihren speziellen Themen und Talenten von ihr einzeln vorgestellt. Dabei betonte sie das durchweg hohe Niveau der Werke. Einen hohen Stellenwert genießen persönliche Impulse und geistige Grundlagen kombiniert mit der Schulung der Wahrnehmung. Um hierzu konzentriert arbeiten zu können, trifft sich die Keramikgruppe meist an den Wochenenden. Die Künstlerinnen und Künstler vervollständigen ihre Werke zu Hause über mehrere Wochen hinweg. Mit Gerrit und Christopher Illenberger bewiesen zwei weitere junge Talente mit ihren gekonnt vorgetragenen Stücken von „Santana“, „Metallica“ und Johann Sebastian Bach, dass es auch um den musikalischen Nachwuchs in Nattheim bestens bestellt ist. Info Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 21. September, von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr zu sehen. Am letzten Ausstellungstag wird die Schau zusätzlich von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein. Vernissage in Nattheim: Noch bis zum 21. September ist dort eine Keramikausstellung in der Bereichsgeschäftsstelle der Kreissparkasse Heidenheim zu sehen.