PDF-Datei - AWO Region Hannover eV

Transcription

PDF-Datei - AWO Region Hannover eV
Nr. 50, Dezember 2009
Zeitschrift der
Arbeiterwohlfahrt
Region Hannover e.V.
Bildung: Verbände fordern
bessere Rahmenbedingungen
in Kindertagesstätten
Fit für die Schule:
Erste „HIPPY-Diplome“ vergeben
27
Verband
27
28
6
7
8
Grußwort Dr. Eckehart Peil und Burkhard Teuber
90 Jahre Arbeiterwohlfahrt: Aktionen, Projekte und
Geschichten…
Pflege und Hilfe bei Demenz
AWO begegnet Fachkräftemangel in der ambulanten
Pflege
Den Alltag leben lernen: Das Ambulant Betreute
Wohnen
Soziales
10
11
12
13
14
Neues Gesetz zur Patientenverfügung stärkt
Selbstbestimmung
Niedersachsen hinkt hinterher: Land steht an letzter
Stelle im Ausbau der Kinderbetreuung für die unter
Dreijährigen
Migration
29
30
31
32
32
33
Vorgestellt: der Ortsverein Osterwald-Heitlingen
Vorgestellt: der Ortsverein Anderten
Eine Feier mit Herz: 80 Jahre Ortsverein Sehnde
34
Ferienspaß im El Dorado und der Insel!
34
35
36
Kinder
16
18
19
20
20
Kinder schreien nach Bildung: Wohlfahrtsverbände
fordern mit stadtweiten Aktionstagen bessere Rahmenbedingungen für Kindertagesstätten
Im Dialog: Politiker im Gespräch mit Eltern und
pädagogischen Fachkräften
Alle Kinder braucht das Land: Zweite AWO Themenwoche gegen Kinderarmut
Iss Dich Fit: Gesundheitsprojekt für Kindertagesstätten
erfolgreich abgeschlossen
Kein Problem mehr: Krippenkinder unterwegs im
Stadtteil
Familie
22
22
23
24
24
25
26
„Wir sind gut gestartet“:
Ein Jahr Familienzentrum „Sonnenblume“
Ferienhort im Familienzentrum
Spiel, Spaß und Action
Ein Leuchtturm am Mittellandkanal
Die Nacht gehört uns: Unvergessliche Lesenächte im
Misburger Regenbogenschiff
Tag der offenen Tür im Familienzentrum
Gottfried-Keller-Straße
Fit für die Schule: Erste „HIPPY“-Diplome vergeben
2 aktuell 2 09
Integrationslotsen – Praxis und Herausforderungen
in Hannover
Fachgespräch:
Bildung als Instrument der beruflichen Integration
Gut in Deutsch und voll dabei:
AWO fördert jugendliche Migranten
Senioren
Die Ortsvereine in der Region
Jugendhilfe
15
28
Diagnostische Kompetenz in der Berufsorientierung:
Erster Einsatz des neuen Schlüsselkompetenz-Assessment
Qualitätsentwicklung weiter erfolgreich
Deutsch-Test für Zuwanderer:
26 Teilnehmende waren erfolgreich
Personalwechsel Frauenkurse
37
38
Widerhall und Gedankenflüge:
Das Beste aus dem Lyrischen Freundeskreis
Aktiv mit Demenz:
Neue Betreuungsformen für Betroffene
Ein Ende ist auch ein neuer Anfang: Die Begegnungsstätte für Senioren in der Helmholzstraße schließt
Gemeinsam statt einsam:
Kur-, Erholungs- und Aktivangebote
Herbsttage in der Oberlausitz
Jung trifft Alt: Neue Wege zwischen den Generationen
Auf die Nachbarschaft:
Treffpunkt 23 feiert einjähriges Bestehen
Neue Seniorenwohnung in Laatzen
AWO für Senioren:
Dienstleistungen und Angebote rund ums Alter
kurz notiert
38
Aktuelles und Informationen
aktuell
IMPRESSUM
3
4
Dezember
Inhalt
Inhalt
Beruf und Bildung
Herausgeber:
Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V.
Wilhelmstr. 7, 30171 Hannover
Verantwortlich i.S.d.P.:
Dirk von der Osten
Redaktion:
Gaby Kujawa (gk)
Tel.: 0511 8114-261, Fax: 8114-250
aktuell erscheint jährlich zweimal.
Fotos:
Gaby Kujawa, Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, Archiv
Satz und Gestaltung:
H.ZWEI.S Werbeagentur GmbH
Druck: Liskow, Hannover
Auflage: 5.000
E-Mail: [email protected]
Internet: www.awo-hannover.de
Verband
0910
Zum Jahreswechsel 2009/2010
In der Region Hannover bieten wir Kindern, Jugendlichen und
Familien, älteren Menschen, Rat- und Hilfesuchenden, Pflegebedürftigen und Migranten in mehr als 80 Einrichtungen und
Diensten ein großes Netz sozialer Hilfen an. Aber wir stellen
auch fest: Die Hilfe reicht nicht aus! Auch unsere sozialen Einrichtungen und Dienste sind immer wieder von finanzieller Not
betroffen und manchen droht die Schließung.
Burkhard Teuber
Dr. Eckehart Peil
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe AWO-Freundinnen und Freunde,
wir haben uns in diesem Jahr entschieden, auf einen postalischen Weihnachtsgruß zu verzichten. Statt viele Postkarten und
Weihnachtsbriefe zu versenden, wollen wir das hierfür benötigte Geld lieber zusätzlich für unsere soziale Arbeit einsetzen.
Wir möchten es aber nicht versäumen, uns für Ihre Unterstützung zu bedanken. Viele Menschen haben auch in diesem Jahr
wieder ehrenamtlich oder hauptamtlich gute soziale Arbeit
geleistet und sich für uns
eingesetzt und engagiert.
Dafür danken wir herzlich.
„Wir bieten
ein großes Netz
sozialer Hilfen“
Die Folgen der Weltwirtschaftskrise waren und sind
für die Menschen deutlich
zu spüren. Sie werden auch im Jahr 2010 weiter im Mittelpunkt
unseres politischen und gesellschaftlichen Handelns stehen.
Krisen lösen Ängste aus. Viele Menschen, nicht nur in Deutschland, spüren den Druck und fragen sich, ob ihr Einkommen auch
in Zukunft reicht, um die eigene Familie angemessen versorgen
zu können.
Wenn wir dafür eintreten, dass unsere Kinder eine gute Zukunft
haben, wenn wir allen Menschen ein soziales und gerechtes,
ein tolerantes und ein solidarisches Umfeld wünschen, in dem
die Menschen frei und fair miteinander umgehen können und
sie ein Recht auf Teilhabe und Integration haben, dann zeigt
sich gerade in einer Krise, ob politische Versprechungen Bestand
haben und zeitnah umgesetzt werden.
Wir, die Arbeiterwohlfahrt, fordern nicht nur bessere Standards
in den sozialen Diensten und Einrichtungen, sondern bemühen
uns gemeinsam mit aller Kraft, diese Forderungen, soweit
irgend möglich, in der eigenen Praxis umzusetzen und unsere
Arbeit auch in der Krise abzusichern. Mehr als 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der AWO Region Hannover e.V.
haben auch im Jahr 2009 tagtäglich ihren Beitrag dazu geleistet. Sie arbeiten professionell, fachlich auf hohem Niveau
und oft unter schwierigen Bedingungen. Dafür möchten wir
ihnen herzlich danken. Gleichzeitig wünschen wir uns, dass sie
sich bei uns wohlfühlen. Für unsere Arbeit mit und für die
Menschen ist dieses eine ganz wichtige Voraussetzung.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für das neue Jahr.
Dr. Eckehart Peil
Burkhard Teuber
Vorsitzender
Geschäftsführer
Dezember
Wir, die Arbeiterwohlfahrt, bekommen die Auswirkungen der
Krise und die Ängste der Menschen durch unsere Arbeit mit
den Betroffenen direkt zu spüren. Im Jubiläumsjahr „90 Jahre
AWO“ wurde besonders deutlich, wie wichtig es ist, gesellschaftspolitische Ursachen wie Ausgrenzung, Armut und Not
zu bekämpfen. „Was ist, wenn ich krank werde?“, „Bekomme
ich weiterhin meine Rente?“ oder „Kann ich meinen Kindern die
Ausbildung ermöglichen, die sie anstreben?“ Das sind Fragen,
die uns in Zukunft stärker als bisher begleiten werden.
2 09 aktuell 3
Zwei Tage lang – am 21. und 22.
August 2009 hat die Arbeiterwohlfahrt ihren 90. Geburtstag
mit einem großen Bürgerfest in
der Dortmunder Innenstadt gefeiert.
Auf der Veranstaltung stellte der Verband die Fülle seiner sozialen Angebote
vor und zeigte die Arbeit der mehr als
14.000 AWO Einrichtungen in Deutschland. „Auch wenn die AWO einer der
größten sozialen Dienstleister in Deutschland ist, sind wir kein gewöhnlicher Wohlfahrtskonzern“, betonte AWO Chef
Rainer Brückers. „Tatsächlich sind wir mit
mehr als 400.000 Mitgliedern und mehr
als 100.000 Ehrenamtlichen die größte
soziale Bewegung in Deutschland. Denn
die AWO gestalte mit einem klaren
Konzept und unerschütterlichen Grundwerten nicht nur Hilfe zur Selbsthilfe und
binde Millionen Menschen in die Gesellschaft ein, sondern bekämpfe auch die
gesellschaftspolitischen Ursachen von
Ausgrenzung, Armut und Not.
Eine Besuchergruppe mit hauptamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie
Ehrenamtlichen der AWO aus Hannover
war auf der Veranstaltung in Dortmund
dabei.
Adil Iftkhar in der Werkstatt des Wohnheims
Nordfelder Reihe.
PROJEKT „90 STÜHLE“
Anlässlich des von der AWO ins
Leben gerufene Projekt „90 Stühle für
eine Gesellschaft, in der alle einen
Platz finden – Chancen geben – Euer
Stuhl für benachteiligte Kinder“ hat
Adil Iftkhar, Bewohner des Wohnheims Nordfelder Reihe der AWO
Region Hannover e.V., einen Holzstuhl künstlerisch gestaltet, der in
Dortmund bei der zentralen Geburtstagsfeier ausgestellt wurde.
Einen Monat hat Adil Iftkhar geschliffen,
gemalt, Schablonen aufgebracht, gesprayt und „pakistanisches Flair“ in seine
Arbeit einfließen lassen“. (Seine Familie
stammt aus Pakistan). Die Lehne des
Stuhls ist blau mit roten Streifen und der
Stichwort gebenden „90“ gestaltet, die
Sitzfläche ist blau und mit gelben Streifen bemalt. Goldene Ornamente zieren
kunstvoll die schwarzen Stuhlbeine.
Marie Juchacz, Gründerin der Arbeiterwohlfahrt
Dezember
Verband
90 Jahre Arbeiterwohlfahrt
4 aktuell 2 09
Dr. Eckehard Peil (rechts) und
Günter A. Fischer bei der Enthüllung
des Legendenschildes.
EINE LEGENDENTAFEL ZUM
90. GEBURTSTAG
Am 26. Juli 2009 gab es gleich zwei
Gründe zum Feiern: das 90jährige
Jubiläum des AWO Ortsverein
Ahlem-Badenstedt-Davenstedt, und
am selben Tag hätte Kurt Partzsch,
langjähriger Vorsitzender des AWO
Bezirksverbandes und späterer AWO
Ehrenvorsitzender, seinen 99. Geburtstag gefeiert.
Der Ortsverein feierte seinen eigenen
Geburtstag mit einem Tag der offenen
Tür. Die Gäste erhielten einen umfangreichen Überblick über die Aktivitäten
des Ortsvereins. Die 1974 errichtete
Begegnungsstätte hat pro Woche über
200 Besucherinnen und Besucher, die die
Seniorenangebote, die Clubnachmittage,
Tanzgruppen oder Spielkreise wahrnehmen.
Der Vorsitzende des AWO Ortsvereines
Schulenburg hat sich anlässlich des
runden Geburtstages der AWO etwas
Besonderes einfallen lassen: Er verband
das traditionelle AWO Sommerfest am
4. Juli 2009 mit einem Einblick in die
Vergangenheit und ließ ein komplettes
Dorfmuseum mit Seilerei, Stellmacherei,
Omas Spinnstube, Holzschumacherei,
Schmiede und Blaufärberei aufbauen.
„Es ist das größte rollende Dorfmuseum
in Norddeutschland“, so Karl-Heinz
Dahlke, Vorsitzender der AWO in Schulenburg. Das historische Dorf bot einen
Einblick in die einstigen Lebensweisen der
Niedersachsen.
AWO KARTOFFELFEST IN
MITTELFELD
Auch der AWO Ortsverein Döhren nahm
den Geburtstag zum Anlass und stellte
das diesjährige Kartoffelfest am 6. September 2009 unter das Motto „90 Jahre
AWO“. Rund um die Begegnungsstätte
Am Mittelfelde gab es Folienkartoffeln
mit Kräuterquark und Lachsstreifen, Röstkartoffeln und andere Kartoffelköstlichkeiten zum Probieren. Abgerundet wurde
das Programm mit einem kleinen
Bauernmarkt, auf dem AWO Tulpenzwiebeln verkauft wurden, und LiveMusik.
ZEITZEUGEN…
Elke Meyer, Kassiererin des AWO Ortsvereins Lehrte, Vorstandsmitglied im Betreuungsverein (BTV) und Jugendpflegeund Jugenderholungsverein e.V., Trägerin der Verdienstmedaille der AWO
schreibt….
Als ich 1938 geboren wurde, war die
AWO verboten. Mein erster Kontakt ergab sich 1948. Damals wurde die erste
große Kinderverschickung aller Wohlfahrtsverbände nach Langeoog geplant
und im Juli kurz nach der Währungs-
Elke Meyer
reform durchgeführt. Der Schularzt suchte
die Kinder aus. Der AWO in Lehrte
standen zehn Plätze zur Verfügung. Dann
erkrankte kurzfristig eines dieser Kinder
und die Vorsitzende des Ortsvereins
fragte meine Mutter, die Kassiererin im
Ortsverein war, ob ich mitfahren wollte.
In aller Eile wurde Bekleidung für mich
zusammengeliehen und die Wäsche gekennzeichnet. Meine Eltern mussten für
vier Wochen Langeoog zehn Mark von
dem schönen neuen Geld bezahlen. Ein
Bus sammelte alle Kinder im Kreis Burgdorf zusammen und brachte uns zum
Hauptbahnhof nach Hannover. Insgesamt
sind 1.000 Kinder in einem Sonderzug bis
Bensersiel und von dort aus mit dem Schiff
weiter nach Langeoog gefahren. Wir
wurden in Privatquartieren untergebracht,
Kinderheime gab es noch nicht. Unsere
Gastgeber standen mit Handwagen bereit und holten das Gepäck ab. Ich kam
mit insgesamt zehn Kindern und einer
Kindergärtnerin aus Celle zu Familie
Vogel.
Das Essen wurde in einer Gemeinschaftsküche gekocht und in großen
Kübeln auf der Insel verteilt. Ich denke
heute noch mit Grausen an dieses Essen.
Direkt nach der Währungsreform herrschte Mangel an allem. Endlich waren vier
Wochen voller Heimweh vorbei. Wir alle
freuten uns auf die Rückfahrt. Die Eltern
hatten unsere letzten Postkarten erhalten,
als auf der Insel plötzlich die Windpocken
ausbrachen. Damit wurde unsere Kur um
14 Tag verlängert. Erst Ende August war
ich wieder zu Hause.
▼
Tag der offenen Tür
AWO SOMMERFEST MIT
DORFMUSEUM
Dezember
Das soziale Engagement, das Kurt
Partzsch nicht nur in seiner Zeit als Sozialminister in Niedersachsen zeigte, sondern
auch als langjähriger Vorsitzender des
Bezirksvorstandes und Vorsitzender des
AWO Bundesverbandes, ist Vorbild für
die Arbeit der Begegnungsstätte. „Kurt
Partzsch hat sich immer für die Menschen
stark gemacht“, betonte Dr. Eckehart Peil
in seinen Grußworten.
Verband
Ihm zu Ehren enthüllten der Ortsvereinsvorsitzende Günter A. Fischer und
der Vorsitzende der AWO Region Hannover e.V., Dr. Eckehart Peil, vor rund 150
geladenen Gästen eine Legendentafel
am Eingang der AWO Begegnungsstätte
an der Woermannstraße in HannoverDavenstedt.
2 09 aktuell 5
WANDERAUSSTELLUNG:
„Mitten im Leben – 90 Jahre sozialen Fortschritt gestalten“
AWO Bezirksvorsitzender Axel Plaue und
Burkhard Teuber, Geschäftsführer der AWO
Region Hannover e.V. auf der Eröffnungsveranstaltung.
Pflege und Hilfe
bei Demenz
Von August bis Oktober 2009 haben der AWO Ortsverein
Sehnde und die AWO Region Hannover e.V. einen Kurs zum
Thema „Pflege und Hilfe bei Demenz“ in der Seniorenbegegnungsstätte Sehnde veranstaltet. 22 Angehörige und zukünftige Helfende für niedrigschwellige Angebote beendeten
den Kurs erfolgreich und erhielten ihr Teilnahmezertifikat.
Anlässlich des 90. Jahrestages ihrer
Gründung zeigt die Arbeiterwohlfahrt
eine Wanderausstellung über die vergangenen 90 Jahre. Die AWO Bezirksverband Hannover e.V. und die AWO
Region Hannover e.V. haben diese Ausstellung gemeinsam nach Hannover geholt. Sie war vom 24. bis 27. November
2009 im Haus der Region zu sehen.
Die multimediale Ausstellung arbeitet die
Geschichte der AWO auf anregende
Weise auf. Es ist eine sehr bewegte und
bewegende Geschichte, geprägt von der
wechselvollen deutschen Zeitgeschichte,
die in der Ausstellung mit Bildern und
Tönen wieder auflebt.
g.k.
Fachkräfte aus Medizin, Psychologie,
Sozialwesen, Betreuungsrecht, ambulanter und stationärer Pflege haben ihr
Fachwissen und ihre praktischen Erfahrungen an die pflegenden Angehörigen
weitergegeben. Der 20stündige Kurs
wurde von der AWO kostenlos angeboten.
Ein besseres Verständnis für die
Krankheit erlangen
Demenzkranke zu Hause betreuen, ist
eine anstrengende und aufopferungsvolle Aufgabe. Sie führt pflegende Angehörige bei Zurückstellung eigener Bedürfnisse an seelische und körperliche
Grenzen. Ziel des Kurses war es, durch
die Vermittlung von Wissen ein besseres
Verständnis und einen besseren Umgang
mit der Krankheit zu erlangen und damit zur Entlastung der Angehörigen beizutragen. Der Kurs diente gleichzeitig
dazu, Helferinnen und Helfer für niedrigschwellige Betreuungsangebote auszubilden.
Angehörige werden entlastet
Der Kurs wurde von Horst Merkel, Diplom-Psychologe, geleitet.
Dezember
Verband
Und jetzt ein Riesensprung in das Jahr
2000. Ich erhielt von der AWO den Prospekt „Winter-Wellness-Woche auf Langeoog“. Mit einem befreundeten Ehepaar meldeten mein Mann und ich uns
an. Nach 52 Jahren war ich wieder auf
Langeoog. Am Bahnhof fand ich einen
Pfennig aus dem Jahr 1948. Ob ich ihn
damals wohl verloren habe? Während
unserer Wellness-Woche suchte ich nach
meiner alten Unterkunft in der Friesenstraße und traf dort auf die Enkeltochter
des damaligen Hauswirtes. So könnte sich
der Kreis „Mit der AWO auf Langeoog“
schließen, aber diese Woche hat uns so
gut gefallen, dass wir gerade von unserem zehnten Aufenthalt zurückgekommen sind. Und wenn alles klappt, geht es
2010 wieder mit der AWO in Richtung
Norden.
6 aktuell 2 09
Pflegende Angehörige können zu ihrer
kurzzeitigen Entlastung Helfende ins
Haus holen, wenn sie selbst Zeit benötigen, eigene Angelegenheiten zu regeln
Demenzerkrankungen aus
medizinischer Sicht
■
Gedächtnis und Gedächtnisverlust
■
Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen aus psychologischer
Sicht
■
Demenzkranke verstehen lernen
■
Zu Hause pflegen – was kommt
auf mich zu?
■
Umgang mit schwierigen
Situationen
■
Wie erhalte ich meine geistige,
seelische und körperliche Kraft
als pflegender Angehöriger oder
Helfer?
■
Betreuungsrecht
■
Was regelt/bezahlt die Pflegeversicherung?
Der Kurs wurde geleitet von Horst
Merkel, Diplom- Psychologe, und organisiert von Adalbert Mauerhof, Fachbereichsleitung Verbandsarbeit der AWO
Region Hannover e.V. Unterstützt wurde
die Arbeit von Bettina Krischock, Pflegedienstleiterin der AWO Residenz in
Sehnde, und von den Verantwortlichen
des Ortsvereins Sehnde, Gerda Thölke
und Reiner Luck. Die Teilnehmenden
äußerten sich am Ende des Kurses sehr
zufrieden. Die ersten Anmeldungen für
einen neuen Kurs liegen bereits vor.
AWO begegnet
Fachkräftemangel in
der ambulanten Pflege
Seit seiner Gründung im Jahr 2007
verzeichnet der Pflegedienst einen
ständigen Zuwachs an Kunden. Gleichzeitig ist es nötig, entsprechende Fachpflegekräfte als Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zu gewinnen. „Im ambulanten Bereich ist die Personalgewinnung noch schwieriger, als in stationären Einrichtungen wie Krankenhäusern
oder Pflegeheimen“, stellt Geschäftsführer Dirk von der Osten fest. „Aber
wir wollen nicht nur die Situation beklagen, sondern selber aktiv werden!“
Erste Auszubildende
im Pflegedienst
Im August begrüßte der Pflegedienst
nun die erste Auszubildende (siehe
Kasten). Die Ausbildung wird innerhalb der drei Jahre zur einen Hälfte in
der ambulanten aber auch stationären
Pflege in AWO-Einrichtungen durchgeführt und zur anderen Hälfte in der
theoretischen Ausbildung bei einer privaten oder öffentlichen Pflegeschule
beziehungsweise einem Fachseminar.
Mit der Schaffung neuer Ausbildungsplätze im Pflegebereich wirkt die AWO
einem in Deutschland seit Jahren beklagten Mangel an examinierten Pflegekräften entgegen. Um zukünftig auch
junge Menschen im Übergang Schule
und Beruf für diese interessante Ausbildung zu gewinnen, will die AWO verstärkt mit Schulen zusammenarbeiten.
„Wer sich für den Altenpflegeberuf entscheidet, kann sicher sein, direkt im Anschluss einer erfolgreichen und abwechslungsreichen Ausbildung in einem Pflegedienst übernommen zu werden“, beschreibt von der Osten die beruflichen
Perspektiven im Pflegemarkt.
g.k.
Kontakt:
AWO ambulante Dienste
gemeinnützige GmbH
Daniela Seifert
Tel.: 0511 21978-184
Drucksachen aller Art
Konzeption, Satz, Druck und Versand
von Periodika und Zeitschriften
G Abonnentenverwaltung
G Direct-Mailing-Aktionen
G Neue Medien
G
G
Horst Merkel
Kontakt:
Verbandsarbeit
Adalbert Mauerhof
Wilhelmstraße 7, 30171 Hannover
Tel.: 0511 8114-245
Verstärkte Zusammenarbeit
mit Schulen
▼
■
Der ambulante Pflegedienst der AWO in Hannover-Linden bietet
Interessierten die Möglichkeit einer Altenpflegeausbildung.
Oldenburger Allee 23
30659 Hannover
Telefon (0511) 56 35 85 -3 Internet: www.liskow.de
Telefax (0511) 56 35 85 -55 E-Mail: [email protected]
Dezember
Die wichtigsten Themen
im Kurs waren:
Verband
oder für einige Stunden an sozialen und
kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.
Die Demenzkranken werden dann in
dieser Zeit von einem Helfer in der eigenen Wohnung betreut. Eine Aufwandsentschädigung können die Angehörigen aus den Leistungen der Pflegekasse bezahlen.
2 09 aktuell 7
AWO aktuell: Warum haben Sie
sich für den Beruf Altenpflegerin
entschieden?
Theresia Stübner:
Meine Mutter ist seit
20 Jahren in der
ambulanten Pflege
tätig. Ich habe mit 16
Jahren angefangen,
alte Menschen zu
betreuen. Damals
wollte ich mein
Taschengeld aufbessern. Die Arbeit mit
den Menschen hat
viel Spaß gemacht.
Nach dem Realschul-Abschluss habe ich dann eine
Ausbildung
zur
Mode Design-Assistentin gemacht. Der
Beruf hat mich aber nicht ausgefüllt.
?
AWO aktuell: Wie sind Sie zur
AWO gekommen?
Theresia Stübner: Ich habe mich bei
der AWO auf eine Anzeige im hauswirtschaftlichen Bereich beworben und
bin eingeladen worden. Im Gespräch
habe ich erzählt, dass ich langjährige
Erfahrungen in der Betreuung von alten
Menschen habe, aber leider keine Ausbildung in der Richtung vorweisen kann.
So hat sich das dann ergeben.
?
AWO aktuell: Wie gefällt es Ihnen?
Theresia Stübner: Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß. Zurzeit fahre ich immer mit der Pflegefachkraft mit und lerne die Patienten kennen. Nach und nach
kann ich immer mehr Tätigkeiten selbstständig ausführen. Ich finde es schön,
wenn die alten Menschen zuhause betreut werden können. Sie fühlen sich in
ihrer eigenen Wohnung wohler, als im
Pflegeheim. Manchmal geht es natürlich nicht mehr zuhause.
g.k.
Dezember
Verband
Theresia Stübner, 22 Jahre, hat
im August 2009 mit ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin im
ambulanten Pflegedienst begonnen.
8 aktuell 2 09
Das Team des Ambulant Betreuten Wohnen: v.l.n.r. Claudia Schrader, Frauke Schild, Wolfgang
Bunde, Enkeleida Mersini. Es fehlt Rico Dau.
Den Alltag leben lernen
Der Arbeitsbereich Ambulant Betreutes Wohnen der AWO Region
Hannover e.V. unterstützt körperlich, geistig oder seelisch behinderte Erwachsene im Sinne des
Paragrafen 53 SGB XII (Sozialhilfe) ein eigenständiges Leben
zu führen. Die zu Betreuenden leben in ihrer eigenen Wohnung
oder in einer Wohngemeinschaft.
Ein stationäres Angebot ist nicht, noch
nicht oder nicht mehr erforderlich. Ziel
der Betreuungsarbeit ist es, den Betreuten zu befähigen, möglichst weitgehend
und dauerhaft die Teilhabe in der Gemeinschaft zu ermöglichen. Die Betreuung findet überwiegend in Form von
Hausbesuchen statt. Drei Diplom-Sozialpädagogen und zwei Diplompädagogen betreuen, beraten und begleiten die
behinderten Menschen. Die Hilfeleistung
erfolgt bedarfsorientiert auf der Grundlage einer individuellen Hilfeplanung
unter Einbeziehung der Betroffenen. Die
Dauer der Betreuung ist einzelfallbezogen am Ausmaß des individuell vorhandenen Hilfebedarfs ausgerichtet. Das
„Betreute Wohnen“ als ambulantes Angebot kann daher über einen Zeitraum
von wenigen Monaten bis zu mehreren
Jahren gewährt werden.
Aufgrund der Vielfältigkeit der Krankheits- beziehungsweise Behinderungsbilder und Lebenssituationen und daraus
resultierenden unterschiedlichen Bedürfnissen bedarf es eines breit gefächerten
Leistungsangebots.
g.k., Susanne Passing-Rohlfs
Kontakt:
Ambulant Betreutes Wohnen
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-186
[email protected]
Leistungsangebot des Am
Hilfen zur Gewinnung beziehungsweise Wiedergewinnung einer
selbstständigen Lebensführung
(zum Beispiel Planung von Haushaltskosten und Einkäufen)
■ Hilfen zur Entwicklung einer
individuellen Tagesstruktur (zum
Beispiel Einübung von Tag- und
Nachtrhythmus)
■ Training angemessener Verhaltensweisen und Hilfestellung bei der
Bewältigung von Schwierigkeiten
mit Dritten
■ Förderung von Kontakt- und
Kommunikationsfähigkeit
■
K. schimpft ins Telefon über ein psychiatrisches Gutachten, das besagt, er solle
“ins Wohnheim gesteckt werden“. Er habe
aus Wut sein Bücherregal demoliert. Zwölf
Stunden später: Der gleiche K. entschuldigt sich für seinen Tonfall.
Der Tag kann beginnen. Ich tausche
die Begebenheiten der letzten Woche mit
meiner Kollegin aus. Dann Sachen packen
– die Umschläge mit dem Geld für die
Betreuten, Unterschriftenlisten – und die
Rufumleitung einstellen.
K. begrüßt mich lachend, wie immer.
Die Wohnung ist winzig. Auf dem viel zu
kleinen Tisch steht ein Computerbildschirm
vom Sperrmüll. Ich protestiere, aber ich darf
ihn nicht wegwerfen. Er sei wichtig. Ich lese das Gutachten. Der Arzt war nach 15 Minuten von K. wütend rausgeworfen worden.
Ein Gutachten vor allem nach Aktenlage.
Es enthält einige gravierende Aussagen,
die aus meiner Sicht ergänzungsbedürftig
bulant Betreuten Wohnen
Beratung in Konflikt-, Krisen- und
Veränderungssituationen sowie
Gespräche über die persönliche
Situation
■ Unterstützung bei der notwendigen
Inanspruchnahme medizinischer,
pflegerischer und sozialer Dienste
und Leistungen sowie beim Umgang mit Ämtern, Banken und sonstigen Institutionen
■ Förderung und Entwicklung
kreativer Fähigkeiten
■ Unterstützung bei Inanspruchnahme schulischer und beruflicher
Ausbildung und Rehabilitation
■
Die Betreuung, Beratung und Begleitung der Betroffenen findet überwiegend zuhause statt. Wolfgang Bunde, Leiter des Ambulant
Betreuten Wohnen, beschreibt den Ablauf seines ganz normalen
Arbeitsalltags.
sind. Ich verspreche K., dem Richter eine
eigene Stellungnahme zu schicken. Ich versuche herauszufinden, was K. wirklich will
und ob und welche gesetzliche Betreuung
er in Zukunft benötigt. Aber die Angst, ins
Wohnheim zu müssen, kann ich ihm nicht
nehmen, obwohl sie unbegründet ist.
Weiter zu Frau C, die seit Jahren an
einer bipolaren Störung* leidet. Ihre zwei
Söhne (17) und (14) sind in der Schule. Zurzeit sind ihre Mutter und ihre Oma (84)
nicht da. Aber oft wohnen alle fünf Personen (und vier Generationen) in dem DreiZimmer-Haushalt. Frau C. will ihre langjährige Beziehung beenden. Ihr Freund ist
spielsüchtig. Sie versucht sich seit circa anderthalb Jahren zu trennen. Seitdem taucht
in ihren Monologen immer wieder der
Bruder ihres Exmannes auf, den sie auf einer
Werbung erkennen zu meinen scheint oder
dem sie in der Straßenbahn begegnet,
ohne dass der sich zu erkennen gibt. Zuletzt gesehen hat sie ihn vor sieben Jahren.
Ich höre ihr zu. Sie sagt, ich sei die einzige
Person, auf die sie sich verlassen könne.
Manchmal redet sie noch, wenn ich schon
zwei Etagen tiefer bin.
Ich höre die Mailbox meiner Handys ab
und erledige die Anrufe.
Frau A. wollte das Fenster schließen, wurde
getreten, und antwortete mit einer Ohrfeige. Die Nachbarn holen die Polizei. Das
Jugendamt bringt das Kind in Absprache
mit der Mutter vorübergehend in einer
stationären Einrichtung unter. Niemand
weiß, wie es weitergeht. Immerhin, Frau A.
ist heute deutlich ruhiger als sonst.
Herr G. ist ein freundlicher, jung gebliebener 40er, der völlig zurückgezogen
lebt, und gern nachts laute Musik hört. Er
erzählt vom Telefonat mit seiner Mutter und
den sich daraus ergebenden Erinnerungen.
Er berichtet, wie sehr ihn das Gespräch mit
dem Nachbarn gekränkt hat, der gesagt
hat: „Du kannst ja gar nichts und säufst
nur.“ Und wie sehr ihn die Begegnung mit
einem zehnjährigen Jungen erfreut hat, der
stolz erzählt hat, dass er sein Fahrrad selbst
zusammengebaut und ihm „einen schönen
Tag“ gewünscht hat.
J. schläft bis nachmittags. In seinem
Kopf ist buchstäblich die Hölle los. Pausenlos hört er Stimmen. Ich sortiere ihm die
verordnete Medikation ein und zahle ihm
70 Euro Haushaltsgeld – den Betrag für
die Woche aus. Am Donnerstag werde ich
ihn anrufen und ihn an die Depotspritze
erinnern und er wird sagen: „Ist schon
Donnerstag?“
Frau A. wartet schon. Sie hat insgesamt
sechs Kinder. Zwei leben beim Exmann. Für
die Drillinge (11) hat sie das Sorgerecht. Ein
Kind ist im Kinderheim. Vor Jahren hatte A.
einen Nervenzusammenbruch. Sie hat sich
gut stabilisiert. Aber vier verhaltensauffällige Kinder überfordern sie immer wieder.
Letzte Woche hat die Tochter aus dem offenen Fenster laut um Hilfe geschrien. Es
hatte Streit mit den Geschwistern gegeben.
*Die Bipolare affektive Störung (auch bekannt unter dem
Begriff „manisch-depressive Erkrankung”) ist eine psychische
Störung und gehört zu den Affektstörungen. Sie zeigt sich bei
den Betroffenen durch episodische, willentlich nicht kontrollierbare und extreme Auslenkungen des Antriebs, der Aktivität
und der Stimmung, die weit außerhalb des Normalniveaus in
Richtung Depression oder Manie schwanken.
Dezember
Montag früh. Der Anrufbeantworter
blinkt. Drei neue Anrufe. H. wünscht eine
„Gute Woche“, erzählt von Albträumen,
und dass er immer noch auf das Bundesverdienstkreuz wartet, aber sonst sei alles
okay. Wir werden uns Freitag sehen, ich
werde Haushaltsgeld vorbeibringen und
die Erlebnisse und Begegnungen der Woche besprechen.
2 09 aktuell 9
Verband
Ein Tag im Leben eines ambulanten Betreuers
Soziales
Neues Gesetz zur Patientenverfügung stärkt Selbstbestimmung:
AWO Betreuungsvereine informieren
Die neue Regelung verschafft Rechtssicherheit
für folgende Punkte:
Nach langer Kontroverse hat sich
der Bundestag auf ein Gesetz zur
Patientenverfügung verständigt,
das am 1. September 2009 in
Kraft getreten ist. Nach der neuen Regelung sind Patientenverfügungen in Zukunft weitgehend
verbindlich, das heißt, Ärzte müssen sich an vorher geschlossene
Patientenverfügungen halten.
• Es gibt keine Pflicht zur Patientenverfügung. Schon bestehende Verfügungen können jederzeit formlos
widerrufen werden.
• Schriftform ist Voraussetzung für die
Wirksamkeit.
• Alle circa neun Millionen bestehenden Patientenverfügungen bleiben
gültig.
• Ohne Patientenverfügung oder nicht
zutreffende Festlegungen in Bezug
auf die aktuelle Situation muss der
Vertreter allein oder dieser gemeinsam mit den Ärzten unter Berücksichtigung des Patientenwillens entscheiden, was getan werden soll.
• Behandlungsmöglichkeiten sollen
Ärzte und Betreuer in Anwesenheit
der in der Patientenverfügung genannten Vertrauenspersonen besprechen
• Gibt es zwischen Arzt, Betreuer und
den Vertretern Einigkeit über den
Patientenwillen, muss kein Vormundschaftsgericht eingeschaltet
werden. Bestehen aber Zweifel oder
unterschiedliche Ansichten, müssen
folgenschwere Entscheidungen vom
Vormundschaftsgericht genehmigt
werden.
Bei einer Patientenverfügung handelt es
sich um eine vorsorgliche Willenserklärung. Darin enthalten sind neben
Wertvorstellungen und Wünschen
Bestimmungen zu Behandlungsmaßnahmen. Diese können für konkrete
medizinische Situationen eingefordert, eingeschränkt oder auch völlig abgelehnt werden. Die Patientenverfügung
wird wirksam, wenn der Betroffene nicht
mehr in der Lage ist, seine notwendige Zustimmung oder Ablehnung zu
einer Behandlungsmaßnahme direkt
kund zu tun.
Mehr Rechtssicherheit für alle
Beteiligten
Dezember
Der Parlamentsbeschluss ermöglicht jedem Bundesbürger, nach Vollendung des
18. Lebensjahres, mit einer schriftlichen
Patientenverfügung im Voraus festzulegen, ob und wie er zu einem späteren
Zeitpunkt einmal behandelt werden möchte, wenn er selbst, nach einem Unfall oder
wegen Krankheit seinen eigenen Willen
nicht mehr zu Ausdruck bringen kann. Alle
Betreuer und Bevollmächtigten sind ebenfalls an diese Verfügung gebunden. Diese müssen gegebenenfalls prüfen, ob die
10 aktuell 2 09
Lebens- und Behandlungssituation den
Festlegungen in der Verfügung entsprechen, und als Konsequenz den Willen des
Betroffenen vertreten. Es gibt nun für alle
Beteiligten mehr Rechtssicherheit bei Entscheidungen im Interesse des Patienten
(siehe Kasten).
Die eigenen Wünsche so präzise
wie möglich formulieren
Es wird dazu geraten, die Patientenverfügung so präzise wie möglich abzufassen. Hilfreich sind Beispiele, was wann
getan oder nicht getan werden soll. Dies
ist in einem eintretenden Fall eine große
Hilfe für die verantwortlichen Vertreter.
Eine Beratung durch einen Arzt oder Anwalt ist keine Voraussetzung, schafft aber
mehr Sicherheit und Klarheit, mögliche Situationen und auch die eigenen Wünsche im Voraus zu erahnen und zu benennen.
Weitere Informationen stehen im Internet beim Bundesministerium für Justiz zur
Verfügung. Dort gibt es eine Informationsbroschüre zum Thema, sowie Textbausteine zum Abfassen einer Patientenverfügung direkt zum Herunterladen
unter www.bmj.de.
Birgitt Prekel
Kontakt:
Zuständig im ehemaligen Landkreisgebiet
BTV Betreuungsverein der AWO Region Hannover e.V.
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover, Tel.: 0511 21978-153
[email protected]
Zuständig im Gebiet der Landeshauptstadt Hannover
AWO Region Hannover e.V., BeVor – Betreuung, Vorsorge
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover, Tel.: 0511 21978-166
[email protected]
Bis 2013 soll für 35 Prozent der Kinder unter drei
Jahren ein Betreuungsangebot zur Verfügung stehen.
Soziales
Die Bertelsmann-Stiftung hat ihren „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ veröffentlicht. Demnach kommt
der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder
unter drei Jahren in Westdeutschland nur schleppend voran.
Schlusslicht bildet dabei das Land Niedersachsen.
Das Land steht an letzter Stelle im Ausbau der Kinderbetreuung
für die unter Dreijährigen
Nach den Kriterien des Kinderförderungsgesetzes wird angenommen, dass 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren
ein Betreuungsangebot zur Verfügung stehen soll. In den ostdeutschen Bundesländern gehen diese Teilhabequoten bereits
jetzt deutlich über 35 Prozent hinaus und steigen weiter. Das
Land Niedersachsen hat Ende 2008 nur 9,2 Prozent realisiert
(zum Vergleich: Hamburg 22,9 Prozent als Spitzenreiter in Westdeutschland und Sachsen-Anhalt 52,7 Prozent als Spitzenreiter
in Ostdeutschland). Zudem bestehen im Westen wie im Osten
und in anderen Bundesländern bis zu 13 Kinder betreut. Die
Bildungschancen von Kindern hängen offenkundig davon ab,
in welchem Bundesland sie eine Krippen- oder Kitagruppe besuchen.
Quelle: Auszüge aus Change 3/2009 Ländervergleich „West-Bundesländer hinken
hinterher“
Erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen den
Betreuungsangeboten
erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Betreuungsangeboten eines Bundeslandes. Bei der Qualitätsfrage ist der Personalschlüssel in den verschiedenen Gruppenformen ein wichtiges Indiz: Der stark variierende Personaleinsatz bei den unter Dreijährigen führt dazu, dass eine vollzeitbeschäftigte Erzieherin in einigen Bundesländern zwischen 3,5
Dezember
Der Ländermonitor bietet Daten und Fakten zu Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege in den Bundesländern und in Deutschland ingesamt. Mehr Informationen:
www.laendermonitor.de
2 09 aktuell 11
Ortsvereine
Die Ortsvereine in der Region
Vorgestellt:
Ortsverein
Osterwald
Heitlingen
Etwas versteckt hinter der
Grundschule direkt am
Feldrand liegt die Begegnungsstätte, in der sich die
Mitglieder des AWO Ortsvereins Osterwald-Heitlingen regelmäßig treffen.
Osterwald-Heitlingen
Jüngere Mitglieder haben
weniger Zeit
Margret Planikow, dahinter v.l.n.r.: Ernst-August-Rosenthal, Lothar Rach, Gerhard Markowski
Gemeinsam mit anderen Organisationen
aus dem Ortsteil teilen sie sich den von
der Gemeinde zur Verfügung gestellten
Raum. „Wenn man einmal den Weg gefunden hat, kommt man immer wieder
her“, schmunzelt Lothar Rach, seit 1992
Vorsitzender des AWO Ortsvereins
Osterwald-Heitlingen. Rund 100 Mitglieder zählt der 1973 gegründete Ortsverein. „Wir hatten mal über 300, aber
die Altersstruktur ist stark angestiegen
und es fehlen neue jüngere Mitglieder“,
bedauert Lothar Rach.
Die Neigungsgruppen sind beliebte Anlaufstellen
Dezember
Der Ortsverein veranstaltet für seine
Mitglieder eine Menge Aktionen und
Angebote. Einmal im Monat findet der
Seniorennachmittag in der Begegnungsstätte statt. 35 bis 40 Mitglieder treffen
sich hier zum geselligen Zusammensein.
Aber auch Vorträge zu Themen wie „Prävention Sicherheitstraining Diebstahl“,
„Neue Betreuungsformen“ oder „Reise-
12 aktuell 2 09
berichte“ werden den Teilnehmenden geboten. Auch die Neigungsgruppen, in
denen gehandarbeitet, geturnt, gewandert, gekegelt oder gespielt wird, sind
beliebte Anlaufstellen für die Mitglieder.
Kooperation zwischen
Ortsverein und Kita
Eine enge Zusammenarbeit besteht zwischen dem Ortsverein und der Kindertagesstätte Im Bredingsfeld. „Hier möchten wir uns auch weiter engagieren“, so
Rach. Die Kinder kommen zum Beispiel
zur Weihnachtsfeier des Ortsvereins und
führen etwas auf. Das hat schon Tradition.
DER VORSTAND
Lothar Rach: 1. Vorsitzender
Gerhard Markowski, Erwin Biermann: stellvertretende Vorsitzende
Gabriela Gilhaus: Schriftführerin
Ernst-August Rosenthal: Kassierer
Margret Plantikow, Erika Holtz,
Regina Brinkmann, Waltraud Lerke:
Beisitzerinnen
Unsere Angebote richten sich in erster
Linie an die älteren Menschen und bieten
ihnen das, was sie gewohnt sind und
mögen. Die jüngeren finden sich gerade
bei unseren traditionellen Veranstaltungen nicht wieder. Da einen Ausgleich zu
finden, ist nicht ganz einfach, sagt Lothar
Rach. Jüngere Mitglieder, die auch bereit wären, sich zu engagieren, könnten
natürlich auch andere Aktionen vorhalten. „Wir merken, dass insbesondere
jüngere Frauen durch ihre Berufstätigkeit,
Familie und Engagement im Kindergarten oder in der Schule, viel weniger Zeit
haben, sich einzubringen“, ergänzt
Margret Plantikow, Mitglied des Vorstands.
Wunsch und Ziel des Vorstandes ist es,
sich noch stärker auf die Arbeit vor Ort
zu konzentrieren und den Spagat
zwischen traditionellen Angeboten und
neuen generationsübergreifenden Aktivitäten hinzubekommen.
g.k.
Kontakt:
Ortsverein Osterwald-Heitlingen
Lothar Rach
Hauptstraße 371, 30826 Garbsen
Tel.: 05131 53453
Ortsvereinsvorsitzender
Fritz Kracke:
Ortsvereine
Vorgestellt:
Ortsverein Anderten
Rund 110 Mitglieder zählt der AWO Ortsverein
Anderten im Osten von Hannover. Treffpunkt für die
Mitglieder ist die Seniorenbegegnungsstätte im alten
Ortskern von Anderten.
Seniorenbüro
Am 20. November wurde das neue
Seniorenbüro Torgarten in Anderten
eröffnet. In enger Zusammenarbeit
zwischen der AWO Region Hannover e.V., Seniorenarbeit und dem
Ortsverein Anderten entsteht eine
neue Anlaufstelle für ältere Menschen
im Stadtteil. Die Ehrenamtlichen sind
informierend, vermittelnd und unterstützend tätig. Es bietet Möglichkeiten
zu Kontakten und Begegnungen durch
vielfältige Angebote.
Mehr Informationen bei: Elke Döbel,
Tel.: 0511 21978-174
Kontakt:
Ortsverein Anderten
Fritz Kracke
Torgarten 2, 30559 Hannover
Tel.: 0511 525880
Die Angebote kommen gut an
„Die Clubnachmittage mit Bingorunden,
Gesellschaftsspielen, Singen und Gedächtnistraining sind sehr gut besucht“,
sagt Fritz Kracke. Auch die Tagesfahrten
DER VORSTAND
Fritz Kracke: 1. Vorsitzender
Elsbeth Vogt: 2. Vorsitzende
Susanne Kracke: Schriftführerin
Elvira Lux: Kassiererin
Weitere Vorstandsmitglieder sind:
Ruth Roscszyk, Rolf Schröder,
Waltraud Wolter, Herta Winands,
Arnold Klaus
Beisitzer: Ruth Eckardt, Günther
Mumme, Ute Schultz
nach Celle, Hameln oder Hildesheim
kommen bei den Mitgliedern gut an. Auf
dem Programm stehen weiterhin Feste zu
den Jahreszeiten – das Herbstfest mit
Versteigerung, öffentliche Skat- und
Kniffelturniere und Gemeinschaftsveranstaltungen mit anderen Vereinen oder
Organisationen aber auch Themennachmittage zum Beispiel mit dem Titel
„Was haben uns die Bundestagswahlen
gebracht“. Das komplette Programm wird
von Fritz Kracke monatlich zusammengestellt.
Ein generationenübergreifendes
Kooperationsprojekt
Fritz Kracke wünscht sich, auch Angebote
für Familien bereitstellen zu können. Seit
vier Jahren besteht ein generationenübergreifendes Kooperationsprojekt mit
der Kindertagesstätte Anderter Strolche.
Alle sechs Wochen besuchen sich die
Kinder und eine Gruppe des Ortsvereines gegenseitig oder unternehmen gemeinsame Ausflüge. „Ich möchte auch
für Eltern mit Kindern und ältere Menschen gemeinsame Aktionen wie zum
Beispiel Musikangebote oder Spiele vorhalten.“ Doch leider fehlen dem Ortsverein jüngere Mitglieder, die solche
Angebote leiten können.
Eine starke Gemeinschaft
Zurzeit laufen die Vorbereitungen für die
1025-Jahr-Feier Anderten in 2010, in die
der Ortsverein fest eingebunden ist. Das
Gemeinschaftsgefühl in unserem Ortsverein ist sehr stark. „Wir leben hier wie
auf dem Lande“, freut sich Fritz Kracke.
g.k.
Dezember
Anderten
„Unsere Mitgliederzahl halten wir seit
Jahren konstant“, freut sich Fritz Kracke.
Als Ortsvereinsvorsitzender ist er für die
Leitung der Seniorenbegegnungsstätte
zuständig und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Im März 2009 wurde
er als Nachfolger von Günther Mumme
zum Vorsitzenden gewählt, der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten
war.
Der ehemalige Stützpunkt Anderten
wurde 1963 als eigenständiger Ortsverein gegründet. Schwerpunkt der
Tätigkeiten liegt in der Seniorenarbeit.
Dienstags, mittwochs, freitags und samstags treffen sich die Mitglieder zum
Basteln, Skat- und anderen Kartenspielen
oder Kegeln. Die Leitungen der Neigungsgruppen sind gleichzeitig auch im
Vorstand tätig. „Zusätzlich haben wir immer 12 bis 15 Helfende, die uns bei den
Veranstaltungen tatkräftig unterstützen.“
2 09 aktuell 13
Ortsvereine
Die Ortsvereine in der Region
Eine Feier mit Herz:
80 Jahre AWO Ortverein in Sehnde
Dr. Eckehart Peil und Reiner Luck
Das Zeichen der Arbeiterwohlfahrt ist ein stilisiertes rotes Herz
– ein Symbol der tätigen Solidarität. Dass man sich dieser Idee
verpflichtet fühlt, wurde auch in
der Feierstunde zum 80jährigen
Jubiläum der AWO Sehnde am
10. Oktober 2009 in der festlich
geschmückten Mensa der Kooperativen Gesamtschule deutlich.
Der Vorsitzende Reiner Luck begrüßte
die zahlreich erschienenen Ehrengäste,
Freunde und Mitglieder. Aus den 16
Ortsteilen waren die Ortsbürgermeister
von Sehnde, Sehnde-Ost, Rethmar, Ilten,
Müllingen-Wirringen, Wehmingen und
Wassel gekommen. Ihnen allen, insbesondere den ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfern des Ortsvereins, dankte
Reiner Luck im Namen der AWO und der
Bürger der Stadt Sehnde. „Die sich wandelnde Gesellschaft spiegelt sich auch in
der aktuellen Arbeit der AWO wider“,
betonte der Vorsitzende in seiner Rede.
Mit einem kurzen Rückblick verwies er zur
Geschichte der AWO auf die Jubiläumsbroschüre, die allen überreicht worden
war.
Die Jubiläumsbroschüre, verfasst vom
ehemaligen Gemeindedirektor Manfred
Kotter, berichtet über die Gründung der
AWO im Jahre 1919, über die Gründung des Ortsvereins Sehnde 1929 durch
Anna Mönch, und seine wechselvolle und
erfolgreiche weitere Geschichte unter
den Vorsitzenden Ellen Wetzel, Gerda
Thölke und Reiner Luck bis heute.
Dezember
Bei Kaffee und Kuchen
14 aktuell 2 09
Solidarität ist ein Hauptmotiv der
Arbeit
Dr. Eckehart Peil, Vorsitzender der AWO
Region Hannover e.V., würdigte die erfolgreiche Arbeit des Ortsvereins. Auch
er hob die Wichtigkeit ehrenamtlichen
Engagements im sozialen und gesellschaftlichen Bereich hervor und dankte
den ehrenamtlich Tätigen dafür. Die
stellvertretende Bürgermeisterin Gisela
Neuse wies auf die Bedeutung der AWO
Arbeit hin, die in Sehnde bislang überwiegend durch Frauen getragen und gestaltet wurde. Wichtige gesellschaftliche
Aufgaben würden hier verfolgt. Solidarität sei ein Hauptmotiv der Arbeit. Als
Extra erstellt: die
Jubiläumsbroschüre
neue Pastorin der Sehnder evangelischen
Kirchengemeinde stellte sich Damaris
Frehrking vor und verwies auf Gemeinsamkeiten in der Betreuungsarbeit. Als
letzter Redner ging der Regionsabgeordnete und SPD-Fraktionsvorsitzende
im Rat, Wolfgang Toboldt, auf die Leis-
tung der Ehrenamtlichen ein. Besonders
berührte ihn, sich selbst auf einem Foto
aus dem Jahre 1986 in der Broschüre zu
sehen. Damals fand eine Demonstration
für eine Begegnungsstätte statt und er
trug ein Plakat mit der Aufschrift: „Die
Jungen und die Alten müssen zueinander
halten“. Dies sei ein gutes Motto für
unsere Gesellschaft.
Eine gelungene Feier
Die AWO Residenz in Sehnde machte
dem Ortsverein ein besonderes Geschenk. Sie bedankte sich für die gute
Zusammenarbeit mit einem Beamer.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier mit
dem hervorragend eingestimmten Chor
der Liedertafel aus Sehnde. Als Höhepunkt wurden die drei Geburtstagstorten
angeschnitten und jeder Gast erhielt
davon ein Stückchen.
Eine kleine Ausstellung mit Plakaten und
Unterlagen der AWO Region Hannover
e.V. und dem Ortsverein bot Informationen über die historische Entwicklung
der Arbeiterwohlfahrt. Insgesamt war es
eine runde Feier und beim Ausklang war
vielen die Freude über die gelungene
Jubiläumsfeier anzumerken.
Reiner Luck
Jugendhilfe
Ferienspaß im El Dorado und
der Insel! „Bolzen, Schmuck, Sägen, Reiten, …“
Bis zu 75 Kinder und Jugendliche im Alter
von 8 bis 15 Jahren waren pro Tag vorund nachmittags in einem der vielfältigen
Angebote aktiv. Die Auswahl reichte von
Voltigieren beim benachbarten Reitverein über Trommeln, Fußball, Bogen schießen, Feuer machen mit dem Drillbogen
bis hin zu kreativen Angeboten, wie Perlentiere, Zauberlichter oder Schmuck herstellen. In der Insel traf man sich zum
Entspannungskurs bei schöner Musik, angenehmen Düften auf Kissen.
Den Kindern und Jugendlichen gefiel es
so gut, dass viele von ihnen an allen vier
Tagen teilnahmen. Das große Außengelände des Jugendtreffs bot dabei genug Platz. Schutz vor den – zum Glück
nur vereinzelten – Schauern gewährte
das pünktlich vorher fertig gestellte
große Vordach. Den Abschluss der
Woche bildete das gemeinsame Abschlussgrillen und Lagerfeuer mit allen
Teilnehmenden und Betreuungskräften.
Jürgen Ostertag
Ferienfreizeiten 2010
Auch 2010 bietet das Kreisjugendwerk
Kindern erlebnisreiche Ferientage in den
Sommer- und Herbstfreizeiten.
Mehr Informationen:
0511 444411 oder [email protected]
… so hieß die FerienCard-Aktion in den Sommerferien im Jugendtreff El Dorado und der Insel des Kreisjugendwerks der AWO vom
6. bis zum 9. Juli 2009 in Badenstedt.
Das große Außengelände bietet viel Platz für Aktionen.
ORGANISIERT UND DURCHGEFÜHRT
wurde der von der FerienCard geförderte Ferienspaß durch die Einrichtungen
„El Dorado“, ein Jugendtreff für 14 bis18Jährige und die „Insel“, ein außerschulisches Betreuungsprojekt für 10 bis 14Jährige des Kreisjugendwerks der AWO.
Die einzelnen Angebote wurden dabei von erfahrenen Übungsleitern geleitet.
Diese Jugendgruppenleiter sind Besucher und Besucherinnen des Jugendtreffs,
die sich im Kreisjugendwerk in der Jugendgruppenleitung schulen ließen und nun
selbst Verantwortung für Jüngere in der Jugendarbeit übernehmen. Für sie bot
die Ferien-Aktion eine tolle Erfahrungsmöglichkeit und viele neue Eindrücke.
Sylt für Kinder - und Jugendgruppen
„Heim an der Düne“
in Hörnum auf Sylt
Informationen unter:
Freizeiten, Fahrten und Ferien für Kinder und Jugendliche
Gruppenräume und große Terrasse für allerlei Aktivitäten
Eigener Zugang zum Badestrand und auf kurzem Weg ins Wattenmeer
Bushaltestelle direkt vorm Haus
Jugendpflegeverein der AWO Region Hannover e.V., Deisterstr. 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511/ 219 78 - 176 - [email protected] - www.awo-hannover.de
Dezember
•
•
•
•
2 09 aktuell 15
Kinder
Wohlfahrtsverbände fordern
mit stadtweiten Aktionstagen
bessere Rahmenbedingungen
für Kindertagesstätten
Kinder vorm Vahrenwalder Bad
Am 9. Juni 2009 war es um
10.30 Uhr an vielen Stellen in
Hannover so richtig laut. Mehr
als 5.000 Kinder aus den Kindertagesstätten der freien Wohlfahrtspflege haben Krach geschlagen oder laute Musik gemacht und damit ihren Forderungen nach mehr Zeit, Platz und
Personal Nachdruck verliehen.
Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie und
die Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit fordern mit Unterstützung der
städtischen Einrichtungen und der Kinderladeninitiative eine Verbesserung der
gesetzlichen Vorgaben für die Erziehungs- und Bildungsarbeit in niedersächsischen Kindertageseinrichtungen.
„Gruppengröße, Raumstandards, Verfügungszeiten und die Qualifikation der
pädagogischen Fachkräfte müssen den
heutigen bildungspolitischen Anforderungen an Kindertagesstätten angepasst
werden“, fordert Burkhard Teuber, Geschäftsführer der AWO Region Hannover. „Unsere Forderungen sind nicht aus
der Luft gegriffen. Sie spiegeln den Arbeitsalltag in unseren Einrichtungen und
sollten über einen breiten politischen und
gesellschaftlichen Konsens in die Tat umgesetzt werden“, betont Ute Vesper,
Fachbereichsleiterin für Kindertagesstätten der AWO Region Hannover.
Dezember
An rund 30 Orten in der Stadt, vor dem
Landtag, auf dem Opernplatz, vom
Küchengarten in Linden über die Marktplätze in Badenstedt, Stöcken und in der
Südstadt bis zu Plätzen im Sahlkamp,
Roderbruch, in Kleefeld, Misburg, und
auf dem Kronsberg waren die Kinder
lautstark vertreten. Zum Beispiel in der…
16 aktuell 2 09
Kinder SCHREIEN
nach Bildung
Vahrenwalder Bad
Trotz strömenden Regens war die Stimmung unter den Kita-Kindern, Erzieherinnen und Eltern auf dem Weg zum
Vahrenwalder Bad gut. Jedes Kind trug
einen mit Gas gefüllten Luftballon. Vor
dem Bad haben sich rund 200 Kinder
versammelt und einen Riesenkreis gebildet. Jede Kindertagesstätte hat ein
anderes Lied angestimmt. Zum Schluss
haben alle gemeinsam mit Trommelbegleitung das Masalalied gesungen.
Lister Meile am Körtingbrunnen
350 Kinder haben sich am Körtingbrunnen versammelt, darunter Bezirksbürgermeisterin Edith Bastian, die die
Kampagne durch einen finanziellen Beitrag für die Werbemittel unterstützt hat.
Mit Trommeln für bessere Rahmenbedingungen haben sie lautstark auf sich
aufmerksam gemacht.
Märchensee in
Vahrenwald/Sahlkamp
Der Märchensee in Vahrenwald war
umringt von 400 Kindern mit orangefarbigen Kappen und Luftballons.
Roderbruch
In einem 50 Quadratmeter großen
Gruppenraum, in dem sich 25 Kinder
aufhalten, ist nicht viel Platz. Das demonstrierte eindrucksvoll die Kita Ahldender Straße. Sie hat einen 50 Quadratmeter großen Bereich abgesperrt
und mit Kartons das Mobiliar einer Kindertagesstättengruppe dargestellt. Die
Kinder trugen Plakate mit den Forderungen für bessere Rahmenbedingungen um den Hals. Die älteren verteilten
Flyer und Luftballons an Passanten und
bekamen viele positive Rückmeldungen.
Gefordert werden für jedes Kind vier
Quadratmeter im Elementarbereich und
sechs Quadratmeter im Krippenbereich.
Kinder
Sand im Getriebe:
Kitas verschicken
Sand ans Kultusministerium
Kita-Eltern unterstützen landesweite Kampagne
Mit einer erneuten stadtweiten
Aktion haben die Kindertagesstätten in Hannover am 3. September 2009 auf die unzureichenden gesetzlichen Rahmenbedingungen in ihren Einrichtungen aufmerksam gemacht. In der
Zeit von zehn bis elf Uhr versammelten sie sich vor den Postämtern und gaben Päckchen mit
Sand und ihren Forderungen an
die niedersächsische Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann auf.
Petition mit 6.400 Unterschriften
an Kultusausschuss übergeben
„Wir wollen damit die Forderungen der
Landesarbeitsgemeinschaft der freien
Wohlfahrtspflege (LAGFW) untermauern“, so Marga Wiehler, Fachberaterin
für Kindertagesstätten der AWO Region
Hannover e.V. „Gestiegene Qualitätsanforderungen haben ihren Preis und
dieser ist gerade bei unseren Kindern
sehr gut angelegt.“
Mit der Petition wollen die Kindertagesstätten erreichen, dass sich das Land
Niedersachsen endlich mit der Situation
der Einrichtungen, der gestiegenen Anforderungen als elementare Bildungseinrichtungen und den Forderungen der
Kampagne auseinandersetzt und neue
gesetzliche Vorgaben für eine adäquate
pädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten schafft.
g.k.
Die Kampagne
„Kinder sind mehr Wert“
„Kinder sind mehr wert“ – unter diesem Motto läuft seit Dezember 2008
eine landesweite Kampagne zur Verbesserung der Rahmenbedingungen
in Kindertagesstätten sowie der
Qualität der Betreuung der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrt in Niedersachsen (LAGFW). Die
sechs Forderungen sind:
1. Maximale Fachkraft-KindRelation und Gruppengröße
2. Verbindliche Bereitstellung
von mittelbarer pädagogischer Arbeit
3. Angemessene Freistellung für
Leitungsaufgaben
4. Aufwertung der Raumstandards
5. Gute Qualifikation der
pädagogischen Fachkräfte
6. Gewährleistung von Fachberatung
Ralf Borngräber (links) und Claus-Peter Poppe
(rechts) nehmen die Unterschriftenlisten von
Gerhard Jürgens, Vorsitzender der AGW
(Mitte), entgegen.
Kontakt:
Mehr Informationen zur landesweiten
Kampagne und zu den einzelnen
Aktionen unter
www.kinder-sind-mehr-wert.de
Dezember
Vor den Postämtern war zeitweise kein
Durchkommen mehr. Die Kindertagesstätten wollten mit dieser Aktion deutlich
machen, dass es in den Kitas durch die
unzureichenden Rahmenbedingungen in
Niedersachsen immer mehr knirscht.
Die Arbeitsgemeinschaft der Freien
Wohlfahrtspflege in der Stadt Hannover
e.V. (AGW), die Fachberater für Kindertagesstätten und Elternvertreter haben
am 11. September 2009 um 9.15 Uhr vor
dem Landtag eine Petition und Listen mit
6.400 Unterschriften aus den Kindertagesstätten in Hannover an den Vorsitzenden des Kultusausschusses, ClausPeter Poppe, und Ralf Borngräber, SPDFraktion, übergeben. „Allein 1.300 Unterschriften von den Eltern unserer
Kita-Kinder sind darunter“, freut sich
Marga Wiehler.
2 09 aktuell 17
Kinder
Im Dialog:
Politiker im Gespräch mit Eltern
und pädagogischen Fachkräften
Am 15. September 2009 hat die Bundestagsabgeordnete Edelgard Bulmahn (SPD) die Kindertagesstätte
Freytagstraße der AWO Region Hannover e.V. in der Südstadt besucht.
Weitere Gäste waren Lothar Pollähne (Bezirksbürgermeister
Südstadt-Bult), Thomas Herman (Stadtrat im Rat der Stadt
Hannover) und Ewald Nagel (Fraktionsvorsitzender im Bezirksrat Südstadt-Bult). Gemeinsam mit Erzieherinnen, Eltern und
Vertreter der AWO haben sie in einem offenen Gespräch rund
um die Themen Betreuung und Bildung in Kindertagesstätten
diskutiert. Dass die gegebenen Rahmenbedingungen verbessert
werden müssen – darüber waren sich die Teilnehmenden einig.
Neue Leitung in der Kita
230 Kinder auf der Warteliste
In der Kita Freytagstraße werden 130 Kinder im Alter von 18
Monaten bis elf Jahren in einer Krippen-, drei Kindergartenund zwei Hortgruppen betreut. „Wir haben einen großen
Bedarf an Krippenplätzen. Momentan stehen 230 Kinder auf
der Warteliste“, beschreibt Sandra Gebhardt, Leiterin der Einrichtung, die Situation.
Recht auf Ganztagsbetreuung für alle Kinder
Ziel müsse es sein, so machte Edelgard Bulmahn deutlich, dass
es einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz und einen
Ganztagsplatz für alle Kinder gibt. „Solange wir diesen Rechtsanspruch nicht haben, wird immer nach der Finanz- und Kassenlage der Kommunen entschieden.“
Mehr Geld für Erziehungs- und Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten fordert auch AWO Geschäftsführer Burkhard
Teuber. „In den letzten 30 Jahren gab es eine deutliche Entwicklung in den Kitas weg von der reinen Betreuungseinrichtung hin zur Bildungseinrichtung. Soziales Lernen steht dabei
im Vordergrund. Nun müssen auch die Standards angepasst
werden.“
Dezember
g.k.
18 aktuell 2 09
Sandra Gebhardt (vorne, zweite von links) mit Team.
Sandra Gebhardt leitet seit dem 1. Juni 2009
als Nachfolgerin von Hagen Zywicki die Kindertagesstätte Freytagstraße. Der ehemalige
Leiter der Kita ist in den Fachbereich Tageseinrichtungen für Kinder als Fachberater gewechselt. Sandra Gebhardt war vorher als stellvertretende Leitung in der Kita Burgwedeler Straße
tätig und fühlt sich in ihrem neuen Aufgabenfeld sehr wohl. „Ich habe ein tolles Team, das
mir sehr entgegen kommt.“
Kinder
„Alle Kinder braucht das Land“
Zweite AWO
Themenwoche
gegen Kinderarmut
Gibt den Takt an:
Die Trommelgruppe der Kita Kirchstraße
Projekte, Aktionen
und Pädagogik …
„Alle Kinder braucht das Land“ – und
darum gab es in der Themenwoche in
ganz Niedersachsen auch 2009 wieder
Tauschbörsen von Büchern oder Spielsachen, gemeinsame Frühstücksrunden,
Ausflüge, Selbstbehauptungstraining,
Vater-Kind-Vormittage, Ausstellungen
oder Theaterworkshops. In Hannover
haben sich die AWO Kindertagesstätten
Ahldener Straße, Elmstraße, Kirchstraße,
Kapellenbrink, Burgwedeler Straße und
Levester Straße mit ihren Projekten zur
Verbesserung der Teilhabechancen für
alle Kinder beteiligt.
Einfach viel bewegen:
Kinderlauf bildet den Abschluss
Den Abschluss der Themenwoche bildete
am 18. September der Kinderlauf rund
um den Maschteich hinter dem Neuen
Rathaus in Hannover. Auf der 1,2 Kilometer langen Strecke haben 150 Kinder,
darunter mehr als die Hälfte aus den
Kindertagesstätten der AWO Region
Hannover e.V. gezeigt, wie sie sich – und
damit auch bei anderen – „einfach viel
bewegen“.
Für die Kinder ist es eine wichtige Erfahrung mitzulaufen, durchzuhalten und
ins Ziel zu kommen. „Im Vordergrund
stehen dabei Teilhabe, das Gemeinschaftserlebnis und der Spaß miteinander“, betonte Burkhard Teuber, Ge-
Burkhard Teuber: „Im Vordergrund steht die
Teilhabe.“
schäftsführer der AWO Region Hannover
auf der Veranstaltung. Wichtig sei es,
die Kinder frühzeitig an Bewegung heranzuführen und damit eingehend, einen
gesunden Lebensstil zu fördern. „Mit welcher Begeisterung unsere Kinder dabei
sind, zeigt auch immer wieder die große
Anzahl der teilnehmenden Kinder bei
AWO rennt“.
▼
Die Woche vor dem Weltkindertag
wurde ausgewählt, da dieser mit dem
Einsatz für die Rechte der Kinder dem Ziel
der AWO entspricht, sich dauerhaft und
konzeptionell in ihren Kindertagesstätten
der Prävention von Armutsfolgen bei
Kindern zu widmen. 2009 jährt sich
außerdem die UN-Kinderrechtskonvention zum 20. Mal. „Kindertagesseinrichtungen können nicht verhindern, dass es
zu Armut in den Familien kommt. Sie sind
aber eine entscheidende Einflussgröße,
um den Folgen von Armut im kulturellen
Bereich, in der gesundheitlichen Situation,
im sozialen Bereich, in der materiellen
Versorgung positiv entgegenzuwirken
und das Wohlergehen von Kindern zu
begünstigen", sagte der AWO Bezirksvorsitzende Axel Plaue bei der Eröffnung.
g.k.
150 Kinder
wollen „einfach
viel bewegen“.
Dezember
D
In der Woche vor dem Weltkindertag, vom 14. bis 18. September 2009, haben die AWO
Kindertagesstätten in Niedersachsen wieder ihre Türen geöffnet und Projekte zur besseren Teilhabe aller Kinder an allen gesellschaftlichen, kulturellen und
gesundheitlichen Aspekten des
Lebens vorgestellt.
2 09 aktuell 19
Kinder
Hexengeflüster in der Kita…
Mitmachtheater für Kinder aus Bothfeld
im Rahmen der Aktionswoche
Die AWO Kindertagesstätte
Burgwedeler Straße hat sich dieses Jahr auf dem Bothfelder
Herbstmarkt am 19. September
2009 mit Aktionen und Angeboten im Rahmen der Aktionwoche
„Alle Kinder braucht das Land“
etwas ganz besonderes für die
Kinder aus dem Stadtteil einfallen
lassen.
Die Kinder hatten freien Eintritt zum
Theaterstück in der Kita.
„Wir haben nach Ideen gesucht, das vorgegebene Thema “Herbst” zu kombinieren mit der Aktionswoche der AWO“,
so Katja Borchers, Erzieherin in der Kita.”
Es sollte ein Angebot für Kinder aus dem
Stadtteil sein, möglichst kostenfrei und
im Zusammenhang mit Bildung stehend.
Bücher-Basar zur Finanzierung
des Theaterstücks veranstaltet
Geplant wurde einen Schaukasten zu erstellen, in dem es verschiedene Gegenstände zum Thema Herbst zu entdecken
gab. Aufgabe für die Kinder sollte es
sein, auf einem dazugehörigen Blatt mit
Abbildungen anzukreuzen, welche Dinge
sie im Kasten davon wieder fanden.
Parallel sollte ein Second-Hand-BücherBasar veranstaltet werden, auf dem
Bücher zu günstigen Preisen angeboten
werden.
Freikarten für die Kinder
Die Planungen nahmen konkrete Formen
an. Schnell war klar, dass ein Theaterstück
genau diesen Kategorien entspricht. Die
Kindertagesstätte buchte das Theaterstück „Hexengeflüster” - ein Mitmachtheater von Britta und Manuel Hoge. Mit
Hilfe einer Familie der Einrichtung konnten Freikarten gedruckt werden. Diese
Freikarten sollten an alle Kinder verteilt
werden, die den Stand besuchen und
die Aufgaben lösen. In einem Brief
wurden die Eltern um Unterstützung gebeten, Kinderbücher, Lexika, Ratgeber
und Spiele zu spenden, um sie beim
Herbstmarkt verkaufen zu können.
Auf dem Herbstmarkt war der Zulauf
am Stand der Kindertagesstätte sehr
groß. Alle 100 Freikarten wurden verteilt.
Durch den Verkauf der Bücher kamen
mehr als 160 Euro zusammen (bei einem
Stückpreis von 50 Cent pro Buch).
Am Donnerstag, den 29. Oktober war
es soweit. Gespannt warteten 100 Kinder
in der Kita auf den Beginn des Theaterstückes. Um 15.00 Uhr ging es los. Die
Kinder zauberten mit einem Hexenlied
die Hexe Hildegard herbei, mit der sie
dann gemeinsam eine spannende Stunde
verlebten.
An dieser Stelle danken wir den engagierten Eltern, die sich spontan von unserer Idee begeistert zeigten und uns
durch zahlreiche Spenden tatkräftig
unterstützt haben.
Dezember
Katja Borchers
20 aktuell 2 09
Gesundheitsprojekt
für Kindertagesstätten erfolgreich
abgeschlossen
Im Juni 2009 ging für die AWO
Kita „Oberbürgermeister Weber Haus“ in der Rosenbergstraße im Stadtteil VahrenwaldList ein bereicherndes Projekt zu
Ende. Von Herbst 2008 bis
Sommer 2009 haben Vorschulkinder, Eltern, Erzieherinnen und
Kochfrauen an verschiedenen
Bausteinen zum Projekt „iss dich
fit“ teilgenommen (siehe AWO
aktuell Juni 2009).
Kein
Problem
mehr
Mit 15 Krabbelkindern einen
Ausflug zu machen, ist ohne
Krippenwagen nicht ganz einfach. Die AWO Kindertagesstätte
Petermannstraße in HannoverBadenstedt hat das Problem
durch eine Spendenaktion gelöst.
Auf dem geplanten Familienfest sollte
eine Tombola zugunsten des Kaufs eines
Krippenwagens durchgeführt werden.
Drei Erzieherinnen der Kita haben sich
auf den Weg gemacht und bei den nahe
In den Kinder- und Elterngruppen
wurden Fragen zur gesunden Ernährung
besprochen, Erfahrungen ausgetauscht
und Anregungen gegeben. Anhand
einer Ernährungspyramide wurde deutlich, wie gesund Obst und Gemüse ist.
Es setzte sich die Erkenntnis durch, dass
auch gesunde Mahlzeiten schnell zubereitet werden können und preiswert sind.
iss
Iss dich fit!
Selbst geernteter Tee
Die Kinder hatten viel Spaß und haben eine Menge über gesunde Ernährung gelernt.
Das Projekt wurde in der Kindertagesstätte von der Diätassistentin Heike Ullrich betreut. Unter ihrer Anleitung haben
die Fünf- bis Sechsjährigen einmal
wöchentlich verschiedene Speisen gemeinsam zubereitet und anschließend
gegessen. Die begleitenden Erzieherinnen und Hauswirtschaftskräfte nahmen
Kinder
Gilt auch für gesunde Mahlzeiten: schnell und preiswert
an Workshops rund um das Thema „Ernährung“ teil. Parallel dazu hat sich eine
Elternkochgruppe, unterstützt von zwei
Erzieherinnen, einmal monatlich getroffen und unter Anleitung der Diätassistentin Rezepte ausprobiert. Auch die
Mütter und Väter haben mit viel Freude
gemeinsam gekocht und gegessen.
Neben dem aus vergangenen Aktionen
entstandenen Blumen-, Tee- und Kräutergarten ist im Rahmen des Projektes auch
ein neu angelegtes Gemüsebeet dazu
gekommen. Im Sommer konnten die
Kinder Pfefferminze und Zitronenmelisse
ernten und daraus einen frischen leckeren
Tee kochen. Für den Winter wurden die
Teepflanzen im Gruppenraum zum Trocknen aufgehängt. Damit steht auch für
das Winterhalbjahr ein Teevorrat aus
eigener Ernte zur Verfügung.
Mit den selbst ausgesäten Sämereien,
wie Schnittlauch, Kresse und Petersilie
werden Butterbrote bestreut und
Kräuterquark zubereitet. Das ist lecker
und gesund. Im August konnten die
ersten Tomaten geerntet werden. Die
Kinder freuen sich schon auf die nächste
Garten- und Erntesaison.
Das Projekt wirkt nachhaltig
Krippenkinder
unterwegs
im Stadtteil
Einen ganz herzlichen Dank an alle
Spender und Unterstützer dieser Spendenaktion.
Hella Malchow, Sylvia Pape
Peter Meisel
Kontakt:
Kindertagesstätte
Petermannstraße 51 A, 30455 Hannover,
Tel.: 0511 496988
[email protected]
Kontakt:
Kindertagesstätte
„Oberbürgermeister Weber Haus“
Rosenbergstraße 22, 30163 Hannover
Tel.: 0511 665198
Dezember
liegenden Geschäftsleuten um Spenden
gebeten. Die Resonanz und die Großzügigkeit in Form von Gutscheinen und
Sachspenden waren überwältigend, so
dass letztendlich 1.000 Preise angeboten
werden konnten. Auf der Tombola kamen
rund 844 Euro zusammen. Nun stand
der Anschaffung des Krippenwagens
nichts mehr im Wege und so geht es jetzt
gemeinsam ab in den Stadtteil.
Nach Abschluss des Projektes erhielten
alle beteiligten Kinder und Eltern ein
Zertifikat. Für die Eltern gab es zusätzlich das Kochbuch zum Projekt „iss dich
fit“. Eine umfangreiche Rezeptsammlung,
die regelmäßig ergänzt wird, zeigt wie
nachhaltig das Projekt wirkt. Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie
Hauswirtschaftskräfte haben alle gemeinsam von dem Projekt profitiert und
bedanken sich bei Heike Ullrich für ihren
tollen Einsatz und vor allem bei der Rutund Klaus- Bahlsen-Stiftung, die der Kita
diese Erfahrungen ermöglicht hat.
2 09 aktuell 21
Familie
„Wir sind gut gestartet“
Ein Jahr AWO Familienzentrum „Sonnenblume“
Am 15. August 2009 feierte das
AWO Familienzentrum Sonnenblume in Langenhagen-Kaltenweide ihr Sommerfest und gleichzeitig einjähriges Bestehen.
„Es ist kaum zu glauben, wie schnell das
Jahr vergangen ist“, so Barbara Stamm,
Leiterin der Einrichtung. Ein Jahr Aufbauarbeit im Team und mit den Familien,
von denen viele auch erst kurz in Kaltenweide wohnen. Das Neubaugebiet
Weiherfeld, in dem sich viele junge Familien aus unterschiedlichen Kulturen einfinden, bietet sehr gute Lebens- und
Wohnbedingungen für junge Familien.
„Die Infrastruktur wächst mit, und dies ist
in Neubaugebieten heute nicht unbedingt selbstverständlich“, sagt Barbara
Stamm. „Unser Familienzentrum trägt
dazu bei.“
Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen
Die fünf Gruppen der Kindertagesstätte
für ein- bis sechsjährige Kinder sowie die
Räume für Zusammenkünfte, Kurse und
Feiern werden gut angenommen. Dem
Team ist es wichtig, eine Atmosphäre zu
schaffen, in der sich die Familien wohl-
fühlen. Die meisten Familien sind genau
wie das Team der Sonnenblume neu in
Kaltenweide und wollen sich zunächst
einmal kennen lernen. Feste, gemeinsame Frühstücke, Themenabende und Gesundheitskurse tragen dazu bei. Das lichtdurchflutete große Foyer bietet einen
besonders gelungenen Raum. Neben
der Nutzung als Cafeteria der Kindergartengruppen finden hier inzwischen
regelmäßig Bilderausstellungen von
Hobbykünstlern statt. Auch eine Vernissage hat es bereits gegeben.
Ehrenamtliche arbeiten
engagiert mit
„Wir stehen erst am Anfang und haben
viele Ideen, die sich aus der Zusammenarbeit mit den Eltern entwickeln“, betont
Barbara Stamm. Die Umsetzung benötige allerdings Zeit, so dass Hilfe in jeder
Form gerne angenommen werde. Ehrenamtliche sind regelmäßig und zu besonderen Anlässen tätig, viele kommen
aus der Elternschaft. Damit werden zum
Beispiel Vorlese- und Bastelaktivitäten
unterstützt. „Wir sind gut gestartet und
freuen uns auf die kommenden spannenden und abwechslungsreichen Aufgaben.“
Barbara Stamm
Das Neubaugebiet bietet gute Lebens- und Wohnbedingungen für junge Familien.
Ferienhort
im Familienzentrum
Aufgeregt starteten am 20. Juli 2009
acht Kinder – die „Holiday Kids“ im Alter
von sechs bis zehn Jahren in ihr zweiwöchiges buntes Ferienprogramm. Absolute Highlights waren die vielen Ausflüge, die teilweise gemeinsam mit dem
AWO Hort der Kindertagesstätte Freytagstraße und der Lückekindereinrichtung Hogwards des Kreisjugendwerks
der AWO in Hannover-Südstadt durchgeführt wurden. Ausflugsziele waren die
Badeinsel in Steinhude, das Historische
Museum in Hannover, die MercedesVerkehrsschule in Langenhagen oder das
Phaeno in Wolfsburg.
Dezember
Kontakt:
Kindertagesstätte und Familienzentrum
„Sonnenblume“
Moorlilienweg 2, 30855 Langenhagen
Tel.: 0511 519353-10
Familienzentrum.weiherfeld@
awo-hannover.de
22 aktuell 2 09
Familie
Ein Ausflugsziel war das Historische Museum
in Hannover.
Das Kreisjugendwerk der AWO bietet in Kooperation mit der Familienbildung im Familienzentrum Misburg eine Ferienganztagsbetreuung
an. Zum dritten Mal hat dieses Angebot in der ersten bis vierten Woche
der Sommerferien stattgefunden. Aufgrund der großen Nachfrage
wurde ein zweiter Betreuungsstandort in Kleefeld in der Lückekindereinrichtung „Camelot“ eingerichtet.
Die Ferienganztagsbetreuung ist ein Angebot, um den Eltern die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf in den Sommerferien zu erleichtern. An den zwei Standorten wurden insgesamt 150 Kinder im
Alter von sechs bis zwölf Jahren in der
Zeit von 8.00 bis 17.00 Uhr betreut.
Quer durch Hannover
Aber auch an Tagen, die der Ferienhort
überwiegend in der Einrichtung verbrachte, wurde den Kindern nicht langweilig: Gemeinsames Frühstücken sowie
Bastel-, Lese- und Bewegungsangebote
boten viel Abwechslung. Besonderen Besuch bekamen die „Holiday-Kids“ von
der Kontaktbereichsbeamtin Dagmar
Maronde, mit der die Kinder gemeinsam auf „Spurensuche“ gingen.
Weitere Angebote für
Schulkinder geplant
„Bedauerlicherweise bleibt dieses Ferienangebot eine einmalige Aktion“, sagt
Carsten Lücke, stellvertretender Leiter
der Einrichtung. Die Stadt Langenhagen
plant die Schaffung von zwei regulären
Hortgruppen in Kaltenweide. Dadurch
hat der Ferienhort keine Zukunft. Angebote für ältere Kinder sollen jedoch auch
in Zukunft möglich sein. „Wir überlegen,
welche Angebote wir in unserem Haus
für Schulkinder vorhalten können“, so
Carsten Lücke. „Wir denken dabei an
Lesenächte oder an Kinderflohmärkte
und wir beteiligen uns an der Projektgruppe zum interkulturellen Erlebnispark,
der ganz in unserer Nähe gebaut wird.“
Carsten Lücke
Besonders beliebt waren die Ausflüge,
die die Kinder quer durch Hannover
führten. Bei den Besuchen der Feuerund Rettungswache in Stöcken waren die
Kinder vor allem von den riesigen roten
Feuerwehrautos fasziniert. Aufregend
war es, die Knöpfe im Feuerwehrauto zu
drücken und zu warten, was passiert.
Außerdem lernten die Kinder wie Verbände angelegt werden und wie die
stabile Seitenlage funktioniert.
In der Zooschule hieß es dann „Auge in
Auge“ mit Kaa der Schlange. Wer ganz
mutig war, durfte sich Kaa (eine Würgeschlange) um den Hals legen.
„Was kann man gegen Juckreiz bei
Mückenstichen machen, wenn man im
Wald unterwegs ist?“ Das war die erste
Frage, die der Wildnispädagoge den
Kindern im Misburger Wald stellte. So
machten sich die Kinder sogleich auf die
Suche nach dem Kraut Breitwegerich,
das gegen Juckreiz hilft.
Sich erfolgreich mit seinen Sinnen im Wald
zu orientieren, war die nächste Aufgabe.
Anschließend gingen alle auf Spurensuche.
Körper und Teamgeist trainieren
Eine sportliche Herausforderung für alle
Kinder war der Niedrigseilgarten im
Camelot. Dort wurden in Einzel- und
Gruppenspielen das Gleichgewicht, die
Motorik und vor allem der Teamgeist
und das Zusammenspiel in der Gruppe
von den Kindern gefordert.
Zwischen den Ausflugstagen gab es
Bastel- und Kreativangebote, Gruppenspiele oder Entspannung. Bei schönem
Wetter wurden Fußballturniere ausgetragen, Wasserschlachten veranstaltet
und eine Sport- und Spielolympiade
durchgeführt.
Freitags war Selbstkochtag
Der Freitag als Selbstkochtag war jedes
Mal ein kulinarisches Ereignis. Die
Gruppe überlegte im Laufe der Woche,
welche Gerichte am Freitag gekocht
werden sollen. So entstanden leckere
Menüs, die alle gemeinsam zubereiteten.
Die Überraschungsmenüs stellten den
krönenden Abschluss einer erlebnisreichen Ferienwoche dar.
Die Ferienganztagsbetreuung des Kreisjugendwerks hat sich zu einem festen
Angebot entwickelt, dass den daheim
gebliebenen Kindern in Hannover Spiel,
Spaß und Action ermöglicht. Im Jahr
2010 werden wieder vier Wochen Sport,
Spiel und Spaß in der Sommerferienbetreuung in den Stadtteilen Misburg,
Kleefeld und Südstadt angeboten. Zusätzlich gibt ein Betreuungsangebot in
den nächsten Herbstferien.
Nathalie Ennen
Kontakt:
Kreisjugendwerk der AWO
Fössestraße 47, 30451 Hannover
Tel.: 0511 444411
Dezember
Während der Sommerferien 2009 wurde im
Familienzentrum „Sonnenblume“ in Langenhagen-Kaltenweide ein
Ferienhort eingerichtet.
Das Angebot richtete
sich an Schulkinder aus
den nahe liegenden
Grundschulen,
die
keinen regulären Hortplatz haben, deren Eltern jedoch eine Ferienbetreuung suchten.
2 09 aktuell 23
Familie
Der AWO Ortsverein Misburg hat mit seiner Spende den Bau des Leuchtturms ermöglicht.
Ein Leuchtturm am
Mittellandkanal
Misburg ist um eine Attraktion reicher. Am
Mittellandkanal auf dem Gelände des AWO
Familienzentrum „Misburger Regenbogenschiff“
steht ein drei Meter hoher Leuchtturm, der es in
sich hat: Innen befindet sich ein Grill, der am 8.
August 2009 bei der offiziellen Einweihungsfeier
in Betrieb genommen wurde.
Eltern, Kinder, Erzieherinnen und Erzieher, die Mitglieder des
AWO Ortsvereins und die Leuchtturmbauer haben gemeinsam
gefeiert und natürlich gegrillt.
Das Außenspielgelände bietet nun für die kleinen Piraten,
Pinguine, Seepferdchen, Delfine und Robben, neben dem
großen Spielschiff, und allen anderen Bewegungsangeboten,
mit dem Leuchtturmgrill eine neue Attraktion.
„Die ursprüngliche Idee war, eine Feuerstelle für das Außengelände einzurichten, berichtet Ursula Faust-Lauer, Leiterin des
Familienzentrums. „Bei der Besichtigung unseres Außengeländes kam der Vorschlag einen Leuchtturm als Ergänzung zu
unserem Schiff zu bauen. „Als wir dann eine Zeichnung von
dem Prototyp sahen, bekamen wir eine Vorstellung von dem
Projekt.
Ein ganz besonderer Dank gilt dem AWO Ortsverein Misburg,
der mit einer großzügigen Spende den Bau des Leuchtturmes
realisiert hat und dem technischen Mitarbeiter von B.I.Q, der
den Transport von Paulmannshavekost nach Hannover organisiert und die Vorbereitungen für den Aufbau geleistet hat.
Dezember
Uschi Faust- Lauer
24 aktuell 2 09
Turbulente Szenen spielen sich
regelmäßig im AWO Familienzentrum Misburg ab: immer
dann, wenn eine Information für
die nächste Lesenacht ausgehangen wird. Der Tesafilmstreifen
ist noch nicht ganz getrocknet, da
rennen Kinder und auch Eltern
durchs Haus Richtung Büro, um
eine der heiß begehrten Anmeldungen zu ergattern.
Zum siebten Mal haben sich 15 Kinder
im Alter zwischen sechs und zehn Jahren
mit Schlafsachen, Kuscheltier und Lieblingsbuch bepackt im AWO Familienzentrum Misburg getroffen, um gemeinsam vom 14. bis 15. August 2009 eine
spannende und abwechslungsreiche
Lesenacht zu erleben.
Die Autoren waren dabei
Gemeinsam mit Frank Stieper, Kinderbuchautor und Liedermacher entdeckten die Kinder die Welt von Pepe, einem
frechen Schwein, und gingen auf die
Suche nach der verschwundenen und
farbenprächtigen Schwanzfeder von Balthasar, dem Hahn. Zu den Klängen seiner
Gitarre sangen und tanzten sie durch
den Saal. Mit einem großen bunten
Kontakt:
Familienzentrum
„Misburger Regenbogenschiff“
Ibykusweg 3, 30629 Hannover
Tel.: 0511 5865083
Familienzentrum.misburg@
awo-hannover.de
Familie
Die Nacht gehört uns!
Vor mehr als einem Jahr hat sich
die AWO Kindertagesstätte Gottfried-Keller-Straße auf den Weg
gemacht, sich zum Familienzentrum im Stadtteil List/Nordost zu
entwickeln. Die neuen Angebote
für Kinder und Familien wurden
auf dem Tag der offenen Tür am
12. September 2009 vorgestellt.
Tag der
offenen Tür
Gemeinsames Frühstück
Müde und deutlich ruhiger als am Vorabend genossen alle das gemeinsame
Frühstück bei Kakao und Brötchen am
nächsten Morgen. Die restliche Zeit
wurde genutzt, um ein Andenken an die
fast vergangene Lesenacht herzustellen.
So entstanden viele bunte Lesezeichen,
süße klebrige Knusperhäuschen und geheimnisvolle Schatztruhen. Kaum waren
die Schlafsäcke wieder eingerollt und die
ersten Eltern standen vor der Tür, fragten die Kinder, wann die nächste Lesenacht stattfindet.
Ein unvergessliches Ereignis
Vier der bisher sieben Lesenächte
wurden durch den Besuch der Autoren
bereichert. Für die Kinder ist das ein unvergessliches Ereignis. Bei den anderen
drei Lesenächten hieß es „Action pur“ für
die Kinder. Mit kniffligen Aufgaben,
Teamgeist und sportlichem Geschick führten die Kinder bei der „Schneckenrallye“
ihre Schnecke sicher zum Sieg. Ein anderes Mal gingen bei eisigen Temperaturen alle gemeinsam auf die Jagd nach
dem bösen Kobold „Isegrimm“, der kurz
vor Weihnachten die Geschenke aus der
Weihnachtswerkstatt am Nordpol gestohlen hatte. Die letzte Lesenacht stand
unter dem Motto „Auf Spurensuche
durch Misburg“. Mithilfe von Stadtplänen
und Wegmarkierungen machten sich die
Kinder in Kleingruppen auf die Suche
nach dem verschollenen „Ibykusschatz“.
Für Januar 2010 ist bereits die nächste
Lesenacht für die Kinder aus dem Familienzentrum und dem Stadtteil Misburg
geplant.
Sabrina und Nathalie Ennen
Unter den Gästen: Kerstin Tack (rechts)
und Edith Bastian
Dezember
Koffer in der Hand kam dann der
Kinderbuchautor Wolfram Hänel hinzu.
Aus einem Koffer voller Bücher las er
viele kleine, spannende und lustige Geschichten vor. In das Reich des Mittelalters und der Zauberei wurden die Kinder vom Kinderbuchautor und Zauberer
Klaus W. Hoffmann entführt. Sie hörten
gespannt zu, als er aus seinem Buch „Der
Ritter mit dem Zauberschwert“ vorlas.
Danach durften sie Zeugen seines Zauberhandwerks werden und wurden sogar selbst in die Kunst des Zauberns eingeführt.
Die AWO Familienbildung, Seniorenarbeit und die Kindertagesstätte haben
gemeinsam ein buntes Programm auf
die Beine gestellt. Meike Schmitz, Einrichtungsleiterin und Koordinatorin des
Familienzentrums, begrüßte die Kinder
und Familien der Einrichtung, Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils sowie die
geladenen Gäste, darunter Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack (SPD) und
Bezirksbürgermeisterin Edith Bastian.
Burkhard Teuber, Geschäftsführer der
AWO Region Hannover e.V. betonte in
seiner Rede die Wichtigkeit der engagierten Arbeit von Familienzentren in
den Stadtteilen.
▼
Kobold Isegrimm und
die Geschenkejagd
im Familienzentrum
Gottfried-KellerStraße
2 09 aktuell 25
Familie
Das schöne Sommerwetter, die angeregten Gespräche, die entspannte und
fröhliche Atmosphäre ließen diesen
Nachmittag einen besonderen für das
Familienzentrum werden.
Aktionen und Informationen
Im Anschluss startete ein bunter Nachmittag mit Kaffeestube, internationalem
Buffet und vielen Aktionen und Informationen über die Einrichtung. Besonders viel Spaß hatten die Kinder mit dem
Clown Fidolo und seinem Mitmachzirkus.
Der Verein Help e.V. informierte über die
mathematische Frühförderung „Zahlenland“, das für die Kindergartenkinder
angeboten wird. Das Familienzentrum
stellte die Sprachförderprogramme
„Rucksack“ und „Griffbereit“ vor, die einen Schwerpunkt der Arbeit im Familienzentrum bilden. Elternbegleiterin
Am Maltisch: Burkhard Teuber und Ute Vesper,
Fachbereichsleiterin Tageseinrichtungen für
Kinder
Semiha Demirci kam mit den Familien ins
Gespräch und zeigte praktische Beispiele auf. Auch die gerade neu ausgebildete
Stadtteilmutter des Familienzentrums
Beata Klocek berichtete über ihre Aufgaben und Schwerpunkte.
Meike Schmitz
Kontakt:
Familienzentrum und Kindertagesstätte
Gottfried-Keller-Straße 24,
30655 Hannover
Tel.: 0511 693494
Kita.gottfriedkellerstrasse@
awo-hannover.de
Der AWO Fachbereich Tageseinrichtungen für Kinder hat Anfang Oktober 2007 mit elf Familien das Projekt
„HIPPY“ (Home Instruction Programm für Parents of Preschool Youngsters) im Stadtteil Stöcken gestartet.
Nach zwei erfolgreichen „HIPPY“-Jahren haben die ersten Kinder am 19. Juni 2009 im Jugendzentrum
„Opa Seemann“ ihre Diplome erhalten.
Fit für die Schule
Erste „HIPPY“Diplome in Stöcken
vergeben
„Ich nehme seit zwei Jahren am Projekt
teil, weil ich da vieles für die Schule lerne
und es macht mir richtig viel Spaß. Die
Bücher von „HIPPY“ gefallen mir sehr“,
so die sechsjährige Nisa Lara G. Auch
viele Eltern haben von diesen zwei Jahren profitiert. „Ich fand das Projekt sehr
gut. Es hat uns geholfen, unsere Deutschkenntnisse zu verbessern und Zeit für unsere Kinder zu nehmen“, sagten Hanife
K. und Hatice A. auf der Veranstaltung.
“HIPPY“
Dezember
Ausgezeichnet mit Diplom
(links im Bild Nuray Albayrak-Karaköse,
daneben Nazmiye Melek).
26 aktuell 2 09
ist ein Hausbesuchsprogramm für
Eltern mit Kindern im Vorschulalter,
insbesondere für Familien mit Mi grationshintergrund. Das Programm
knüpft an den Ressourcen und Kompetenzen der beteiligten Eltern an,
stärkt die Eltern-Kind-Beziehung und
fördert die kognitiven sowie sozialen Fähigkeiten der Kinder. Eltern
und Kinder werden beim Erlernen
der deutschen Sprache unterstützt.
„HIPPY“ macht die Kinder fit für die
Schule und gibt den Familien eine
Chance für ihre Zukunft.
Familien werden begleitet
Hausbesucherin Nazmiye Melek und
„HIPPY“-Koordinatorin Nuray AlbayrakKaraköse haben die elf türkischen Familien während des Projektes begleitet.
Nazmiye Melek ist wöchentlich zu den
Familien gegangen und hat gemeinsam
mit den Eltern und Kindern die Aufgaben und Materialen besprochen. „Die
Hausbesucherinnen stammen aus dem
selben Kulturkreis und sprechen die jeweilige Sprache, um bei Verständigungsschwierigkeiten helfen zu können“,
erklärte Nuray Albayrak-Karaköse den
Ablauf. Für die Durchführung der jeweiligen Aufgaben waren die Mütter zuständig, die sich somit ebenfalls mit der
deutschen Sprache auseinandersetzen.
„Sprachlich hat es allen, den Müttern und
Kindern, viel gebracht“, so Nuray Albayrak-Karaköse. Zudem werde das
Mutter-Kind-Verhältnis durch das tägliche Lernen gestärkt.
Die Gruppe trifft sich weiter
Die Gruppe trifft sich weiterhin einmal im
Monat, um Erziehungsfragen zu bearbeiten und sich auszutauschen. Die Hausbesucherin Nazmiye Melek begleitet und
leitet die Gruppe vorerst ehrenamtlich.
Unterstützt wird die Gruppe vom Jugendmigrationsdienst (JMD) der AWO.
g.k.
Bettina Schulze von der
Suchtpräventionsabteilung
der KKH-Allianz gratuliert
den Siegern des Plakatauftrages.
Der Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. hat gemeinsam mit
der AWO Region Hannover e.V.
ein sogenanntes Schlüsselkompetenz-Assessment entwickeln
lassen. Mit Schülerinnen und
Schülern des neunten Jahrgangs
der hannoverschen Karl-JathoSchule wurde dieses Verfahren
von 26. bis 30. Oktober 2009
bundesweit zum ersten Mal eingesetzt.
Beruf und Bildung
Diagnostische Kompetenz
in der Berufsorientierung
Erster Einsatz des neuen Schlüsselkompetenz-Assessment
Ein individuelles Kompetenzprofil für die Teilnehmenden
Eine Woche lang wurden die Schülerinnen und Schüler im AWO AssessmentCenter bei der Bewältigung von Arbeitsaufträgen und Situationen, wie beispielsweise die Simulation von Bewerbungsgesprächen oder die Erstellung eines
Plakats zum Thema „Jugendliche und
Alkohol“, intensiv beobachtet und bewertet. Am Ende hat jeder ein individuelles Kompetenzprofil erhalten.
Die Durchführung des Verfahrens ist Bestandteil der Maßnahme Job-Kompass,
die von der Landeshauptstadt Hannover,
Schlüsselkompetenzen
sind alle fachlichen, körperlichen,
physischen und sozialen Qualifikationen, die befähigen, heute und in
Zukunft auf veränderte Anforderungen flexibel reagieren zu können..
Fachbereich Soziales gefördert wird. Die
Übung „Plakaterstellung“ wurde wegen
der Thematik „Jugendliche und Alkohol“
mit Materialien und Sachpreisen von der
KKH-Allianz Krankenkasse unterstützt.
Das beste Plakat wurde von einer Vertreterin der Krankenkasse mit Preisen belohnt.
Markus Stünkel
Das LIFT Weiterbildungszentrum der AWO Region Hannover e.V.
führt seine Qualitätsentwicklung erfolgreich fort. Auch in diesem
Jahr fand das jährliche Überwachungsaudit für die im Jahr 2007
erhaltene Zertifizierung nach der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung (AZWV) im September statt.
Qualitätsentwicklung
weiter erfolgreich
Für LIFT hat sich die Qualitätsarbeit
wieder einmal gelohnt. Die Kriterien sind
erneut erfüllt und LIFT kann zertifizierte
Bildungsmaßnahmen anbieten.
Die Auditorin Ursel Stenkamp von der
Zertifizierungsstelle Cert-It in Berlin bescheinigte dem Team eine „gelebte Fachlichkeit“. Seit 2007 ist sie Auditorin bei Lift
und hat eine kontinuierliche Weiterentwicklung festgestellt. Sie freut sich in 2010
eine Rezertifizierung bei Lift durchzuführen. Danach wird LIFT für weitere drei
Jahre zertifizierte Bildungsmaßnahmen
durchführen können.
Kontakt:
LIFT Weiterbildungszentrum
Deisterstraße 85, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-154
[email protected]
Heike Seiker
Dezember
Am Beispiel Hannover wurden in Workshops mit verschiedenen Akteuren aus
Schule, Betrieben und Jugendsozialarbeit
Anforderungskriterien entwickelt, die nun
in der Pilotphase in einem Schlüsselkompetenz-Assessment eingesetzt wurden.
Das Ziel ist die Feststellung von Schlüsselkompetenzen bei Jugendlichen im Übergang von der Schule in Ausbildung oder
Beruf.
2 09 aktuell 27
Beruf und Bildung
Personalwechsel
Frauenkurse
Valeriya Ivanova ist neue Mitarbeiterin im LIFT Team. Als Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin arbeitet sie seit dem 1.
September 2009 im Bereich
„Frauenkurse – Koordination der
Seminarmaßnahmen für ausländische Frauen im norddeutschen
Raum“, den Berrin Bilici vorher
elf Jahre koordiniert hat, die jetzt
in die Einrichtung Nadelöhr gewechselt ist.
Die Frauenkurse werden durch das
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) gefördert. Um ausländischen
Frauen die sprachliche, soziale, gesellschaftliche und berufliche Integration zu
erleichtern bietet die AWO Region Hannover schon seit vielen Jahren Kurse für
Frauen an. Auch Frauen mit Kindern
haben die Möglichkeit an den Kursen
teilzunehmen, da während der Kurszeiten eine Kinderbetreuung stattfindet.
Die Teilnahme an den Frauenkursen ist
freiwillig und kostenlos.
„Neue Verantwortung ist für mich immer
auch neue Herausforderung und ich
freue mich sehr auf eine spannende Arbeit, welche mir berufliche und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet.“
Kontakt:
LIFT Weiterbildungszentrum
Deisterstraße 85, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-119
[email protected]
26 Teilnehmende aus den Integrationskursen der Einrichtung LIFT haben ihren
Integrationskurs erfolgreich absolviert und am 27. Oktober 2009 ihr Zertifikat erhalten.
Deutsch-Test für
Zuwanderer
Seit dem 1. Juli 2009 gibt es einen neuen
Abschlusstest in den Integrationskursen,
“Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ)”.
Neu ist, dass mit einer Prüfung zwei
Niveaustufen abgedeckt werden. In jeden
Prüfungsteil – Hören, Lesen, Schreiben
und Sprechen – können die Teilnehmenden entweder die Stufe A2 oder B1 des
„Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen“ (GER) erreichen.
Auf dem Zertifikat wird das Ergebnis
differenziert dargestellt.
Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden
(15 Personen), die aus 17 verschiedenen
Ländern kommen, haben das Zertifikat
B 1 (siehe Kasten) erreicht.
Anschlussmaßnahmen mit
beruflicher Qualifizierung
LIFT bietet als zertifizierter Weiterbildungsträger auch Anschlussmaßnahmen
mit beruflicher Qualifizierung für Teilnehmende aus den Integrationskursen
an, um deren Chancen und Perspektiven
auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verbessern. Geplant ist eine durch das
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
und den Europäischen Sozialfond geförderte Maßnahme im Bereich Altenpflege und Kinderpflege. Dieses Projekt
wird in Kooperation mit Kargah – Verein für interkulturelle Kommunikation,
Migrations- und Flüchtlingsarbeit –
durchgeführt.
Dezember
Heike Seiker
28 aktuell 2 09
Mit dem Zertifikat
Deutsch B1
wird nachgewiesen, dass der Teilnehmende über solide Grundkenntnisse in der deutschen Umgangssprache verfügt und sich in allen wichtigen Alltagssituationen sprachlich zurechtfindet. Die Prüfung entspricht der
dritten Stufe (B1) auf der sechsstufigen
Kompetenzskala des Gemeinsamen
europäischen Referenzrahmens für
Sprachen.
Kontakt:
SprInt- Sprache und Integration
Deisterstraße 85, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-105
[email protected]
Die Beteiligung und das freiwillige Engagement von
Migrantinnen und Migranten zu fördern und aufzuwerten,
stehen im Mittelpunkt der Arbeit der Interkulturellen
Arbeitsgruppe für Beteiligung und Engagement (IBE).
Bürgerschaftliches Engagement stärkt
ganz unmittelbar die persönliche Lebensqualität der aktiven Freiwilligen und die
Lebensqualität derjenigen, die davon
profitieren. Mittlerweile gibt es bundes-
Integrationslotsen
unterstützen Migrantinnen und Migranten bei der sprachlichen, schulischen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration.
weit über 160 Projekte, die die Integration von Zugewanderten durch ehrenamtliche Integrationslotsen fördern. Die
Landeshauptstadt Hannover qualifiziert
seit 2007 Integrationslotsen in Trägerschaft der Volkshochschule und koordiniert deren Einsatz. In der Qualifizierung
werden soziale und kommunikative Kompetenzen gefördert und Kenntnisse über
Integrationsprozesse vermittelt.
Nezir-Bajdo Begovic
Kontakt:
Nezir-Bajdo Begovic
Beratungszentrum für Integrationsund Migrationsfragen
Deisterstr. 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-138
[email protected]
Gruppenfoto: Die Interkulturelle Arbeitsgruppe für Beteiligung und Engagement
in Hannover
Dezember
In der Arbeitsgruppe sind Vertreterinnen
und Vertreter von Migrantenorganisationen, der Volkshochschule, der städtischen Verwaltung und Nezir-Bajdo Begovic, Mitarbeiter im Beratungszentrum
für Integrations- und Migrationsfragen
(BIM) der AWO Region Hannover e.V.
In einem Workshop am 23. Januar 2009
in Hannover haben die Teilnehmenden
die Situation in Hannover analysiert und
Perspektiven für eine koordinierte
Weiterentwicklung in diesem Themenfeld erarbeitet. Die Ergebnisse sind nun
in einer Dokumentation unter dem Titel
„Integrationslotsen – Praxis und Herausforderungen in Hannover“ zusammengefasst und kostenlos im BIM erhältlich.
Migratiion
Integrationslotsen – Praxis und
Herausforderungen in Hannover
2 09 aktuell 29
Migration
60 Gäste diskutierten mit
den Podiumsteilnehmern
zum Thema.
Fachgespräch:
Bildung als Instrument
der beruflichen Integration
Mehr als 60 Interessierte waren gekommen, um sich zu informieren und mit den
Podiumsgästen zu diskutieren. „Menschen
mit Migrationshintergrund mischen noch
nicht richtig mit“, betonte Honey Deihimi
in ihrem Grußwort. Die Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen plädierte für eine Kultur der Anerkennung
über die Vielfalt der Fähigkeiten, die die
Menschen mitbringen. Dieter Wuttig,
Fachbereichsleiter Bildung und Quali fizierung der Stadt Hannover, kritisierte
die mangelnde Transparenz der unterschiedlichen Bildungsangebote für zugewanderte Menschen „Wir haben es bisher nicht geschafft, diese Angebote für
die Zielgruppe leichter zugänglich zu
machen. Hier müssen gemeinsame Strategien entwickelt werden.“
Konkret setzte sich das Podium mit folgenden Themen auseinander: Fördermöglichkeiten und Förderinstrumente der
beruflichen Bildung, Deutschkenntnisse
als Schlüssel der beruflichen Integration,
Anerkennung von Schul- und Berufsbil-
Das Beratungszentrum für Integrations- und Migrationsfragen (BIM)
der AWO Region Hannover e.V. hat im Rahmen der Interkulturellen
Woche, die unter dem Motto „Misch mit“ stattgefunden hat, am 29.
September 2009 ein Fachgespräch zum Thema „(Weiter-)Bildung als
Instrument der beruflichen Integration von erwachsenen Zugewanderten“ veranstaltet.
dungsabschlüssen aus dem Herkunftsland und Qualifizierungsangebote in
Hannover.
Ein Dschungel an Bürokratie
In Deutschland herrsche ein „Dschungel
an Bürokratie“, stellte Dr. Anwar Hadee
von der Universität Oldenburg fest, der
sich insbesondere mit höher qualifizierten Zugewanderten auseinandersetzt.
„Strukturelle Hürden müssen abgebaut
werden, um die Chance dieser Gruppe
zu erhöhen, einen ihren Qualifikationen
entsprechenden Arbeitsplatz zu finden.“
Es bedürfe einer Anpassung an den Arbeitsmarkt.
Mehr Transparenz
schaffen
Dezember
Honey Deihimi:
„Menschen mit Migrations hintergrund mischen noch
nicht richtig mit.“
30 aktuell 2 09
Burkhard Teuber, Geschäftsführer der
AWO Region Hannover e.V., betonte die
Schwierigkeit der Arbeitgeber, Menschen
mit Migrationshintergrund als Quereinsteiger einzustellen: „Denn die Auftraggeber verlangen die Qualifikation die in
Deutschland anerkannt ist.“ Katharina
Ayroud-Peter vom JobCenter hob hervor, dass die Einbeziehung von Politik
und Arbeitgeberseite in die Diskussion
unverzichtbar sei und setzte sich für eine
Teilanerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen ein.
Bildungsträger müssen sich
vernetzen
Heike Seiker vom Weiterbildungszentrum LIFT der AWO Region Hannover,
machte sich für eine Vernetzung der
Bildungsträger in der Region Hannover
stark. Das würde zu einer größeren Klarheit und Transparenz der Angebote beitragen.
Melanie Walter, Leiterin Integration,
Politik und Verbände der LH Hannover,
fasste als Moderatorin der Podiumsdiskussion die wichtigsten Ergebnisse abschließend zusammen: Die Anerkennung
der Kompetenzen, Qualifikationen und
Berufs- und Bildungsabschlüsse von Migrantinnen und Migranten sei eine gesellschaftliche Gesamtaufgabe. Die Vernetzung der beteiligten Akteure soll gefördert und auf andere Bereiche, wie
zum Beispiel Wirtschaft, Arbeitgeberverbände oder öffentlicher Dienst ausgeweitet werden.
Den lokalen Integrationsplan
weiter ausgestalten
Eine Arbeitsgruppe des Regionalverbundes Hannover der Kooperativen Migrationsarbeit Niedersachsen unter der
Leitung des Job Centers wird das Thema
weiterführen und die Ergebnisse an die
politischen Entscheidungsträger, Arbeitgeber und Öffentlichkeit offensiv herantragen. Die Diskussion ergab weiter,
Kontakt:
Slobodanka Sljoka
Beratungszentrum für Integrationsund Migrationsfragen
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-142
[email protected]
AWO fördert jugendliche Migranten
Seit Beginn des Schuljahres
2009/2010 bietet der Jugendmigrationsdienst (JMD) der
AWO in Kooperation mit dem
Verein UMUT e.V. ein neues
Kursangebot an. Es handelt sich
um eine integrative Fördermaßnahme zur Verbesserung
der Deutschsprachkenntnisse
für junge Migrantinnen und
Migranten mit und ohne Behinderung.
Die Teilnehmenden werden montags
und mittwochs jeweils von 16.00 bis 18.00 Uhr
von einer Fachkraft unterrichtet.
UMUT e.V.
JMD der AWO
1990 gründeten türkische Eltern von
Kindern mit Behinderung die Selbsthilfegruppe „Unser Kind ist behindert“.
Die Intention des Vereins war und ist
es behinderte Migrantinnen und Migranten und deren Angehörige – die
in der Regel in deutschen Selbsthilfegruppen oder Vereinen nicht vertreten
sind – über ihre Rechte und Pflichten
zu informieren, bei der Antragstellung
behilflich zu sein, als Dolmetscher zur
Verfügung zu stehen oder bei Problemen zu Behörden und Ärzten zu begleiten.
Der Jugendmigrationsdienst (JMD) der
Arbeiterwohlfahrt Region Hannover
e.V. ist in ein internes Netzwerk eingebunden. Drei Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit Migrationshintergrund
arbeiten in themen- und stadtteilrelevanten Gremien, Arbeitskreisen und
Netzwerken. Der JMD ist Partner und
Fachberater im Prozess der interkulturellen Öffnung von Diensten und Einrichtungen sozialer Handlungsfelder.
Aktuelle Angebote konzentrieren sich
auf individuelle Integrationsplanung,
Begleitung von Teilnehmenden der
Integrationskurse und spezifische
Gruppenkurse.
Mehr Informationen bei:
UMUT e.V., Am Listholze 29 A,
30171 Hannover, Tel.: 0511 4594386
Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler,
die aufgrund ihres Migrationshintergrundes zusätzlicher Deutschsprachförderung außerhalb des Regelunterrichts bedürfen. Der kostenlose Kurs für
Kinder und Jugendliche im Alter von 10
bis 18 Jahren findet montags und mittwochs statt. Jeweils zwei Stunden, von
16.00 bis 18.00 Uhr, werden die Teilnehmenden von einer pädagogischen
Fachkraft der AWO in den Räumen von
UMUT e.V., Am Listholze 29 A, 30177
Hannover unterrichtet. Interessierte
können sich zu den Unterrichtszeiten
formlos anmelden.
Ziel: Kommunikationsfähigkeit
ausbauen
„Wir möchten, dass die Kinder und Jugendlichen vor allem ihre Kommunikationsfähigkeit erweitern und sicher in
ihrem Auftreten werden”, erläutert
Nuray Albayrak-Karaköse, Mitarbeiterin des JMD, das pädagogische Konzept. Handlungsorientierung und das
Lebensumfeld der Teilnehmenden bestimmen daher die Inhalte dieser durch
den Fachbereich Jugend und Familie der
Landeshauptstadt Hannover geförderten
Unterrichtsmaßnahme. „Auch wenn
Lesen nicht so mein Ding ist“, wie Yasemin lächelnd zugibt – sie kommt wieder.
Denn ein gutes Gefühl macht es doch,
wieder ein Stück mehr verstanden zu
haben.
Nuray Albayrak-Karaköse
Kontakt:
Jugendmigrationsdienst
Holzwiesen 61, 30179 Hannover
Tel.: 0511 3005410
[email protected]
Dezember
g.k.
Migration
dass der lokale Integrationsplan (LIP) der
Landeshauptstadt Hannover im Hinblick
auf den formellen und informellen
Rahmen der Anerkennung von internationalen Bildungsabschlüssen und Qualifikationen weiter auszugestalten sei, um
neue Handlungsziele und Arbeitsansätze
zu formulieren.
Gut in Deutsch
und voll dabei
2 09 aktuell 31
Senioren
Das Beste aus dem Lyrischen Freundeskreis
Aus der Projektarbeit einer
Anerkennungspraktikantin im
Fachbereich Seniorenarbeit ist vor
13 Jahren der „Lyrische Freundeskreis“ der AWO entstanden.
Unter der Leitung von Ute Schönleiter, ehemalige Leiterin der
Seniorenarbeit, entwickelte sich
eine große an Lyrik interessierte
Gruppe, die sich regelmäßig trifft.
Widerhall und Gedankenflüge
Bisher wurden zwei Gedichtbände
„Widerhall“ und „Gedankenflüge“ veröffentlicht, die auf persönlichen Lebenserfahrungen, Gedanken und Gefühlen
basieren. In den Texten wird deutlich, wie
unterschiedlich und vielfältig die verschiedenen Themenbereiche sind, die
Die Gruppe trifft sich jeden ersten
Freitag im Monat um 15.00 Uhr in der
Marienstraße 22, 30171 Hannover.
„Aktiv mit
Demenz“
AWO bietet neue
Betreuungsformen
für Betroffene
Dezember
Unter dem Grundsatz „Solange
wie möglich den Alltag allein bewältigen“ richtet sich das neue
Projekt „Aktiv mit Demenz“ des
Pflegedienstes der AWO an
Demenz erkrankte Menschen.
32 aktuell 2 09
aufgrund der individuellen Biografien
entstanden sind. Sie bieten einen intensiven Blick auf das Leben und die Gefühlslage im Alter.
Die 30 Teilnehmenden sind zwischen 55
und 94 Jahren alt. Sie erhalten Raum
und Zeit, um die eigenen Gedichte zu
präsentieren. Anschließend wird gemeinsam diskutiert, so dass jeder seine
persönliche Arbeit weiter entwickeln
kann. Zurzeit arbeitet die Gruppe an
einem dritten Band.
Bereits 1,2 Millionen Menschen in
Deutschland sind von der Krankheit
Demenz betroffen und die Prognosen
sind steigend. Deshalb ist es notwendig,
Angebote zu schaffen, die Angehörige
entlasten und dem Betroffenen ein Stück
Lebensqualität bieten.
Die Gruppe „Aktiv mit Demenz” bietet
einen Ort der lebhaften Begegnungen.
Durch gemeinsame Aktivitäten wie Musik
und Bewegung, Biografiearbeit oder
Gedächtnistraining werden alltägliche
Fähigkeiten gefördert und erhalten. Aber
auch gemütliche Kaffeenachmittage
stehen auf dem Programm.
Bei Bedarf wird das Angebot
ausgeweitet
Die Gruppe trifft sich zunächst jeden
Dienstagnachmittag für drei Stunden in
der AWO Begegnungsstätte ErnstKorte-Haus in Linden Mitte. Bei großer
Auch die Geselligkeit in der Gruppe
kommt nicht zu kurz. Geburtstage werden gefeiert und eine Weihnachtsfeier
gehört ebenfalls zum Programm.
Elke Döbel
Kontakt:
Interessierte können sich bei der
AWO Seniorenarbeit unter
Tel.-Nr. 0511 21978-123 melden.
Wir stellen gerne den Kontakt zur
Gruppenleiterin Ute Schönleiter her.
Nachfrage soll dieses Angebot stundenund tageweise ausgeweitet werden.
Ebenfalls ist es möglich, derartige
Gruppen in anderen Stadtteilen Hannovers oder Gemeinden der Region zu
gründen.
Zusätzlich bietet das Projekt „Aktiv mit
Demenz“ eine individuelle Betreuung in
den eigenen vier Wänden. Auf Wunsch
werden Betroffene stündlich zu Hause
betreut und genießen Angebote, die ihre
Eigenständigkeit im Alltag fördern sollen.
g.k.
Kontakt:
Nähere Informationen auch über Fahrdienste, Kosten und die Bezuschussung
durch die Pflegekassen geben die ausgebildeten Pflegeberaterinnen des
Pflegedienstes der AWO ambulante
Dienste gGmbH unter Telefon 0800
3020800 (kostenfrei).
Zum 30. Juni 2009 wurde die Seniorenbegegnungsstätte Helmholtzstraße der
AWO geschlossen. „Die Entscheidung ist
uns nicht leichtgefallen“, sagt AWO Geschäftsführer Burkhard Teuber. Hohe
Kosten in Zeiten knapper werdender
finanzieller Mittel, rückläufige Besucherzahlen und das große Angebot für
Senioren in Vahrenwald haben letzt endlich den Ausschlag gegeben.
Senioren
Ein Ende
ist auch
ein neuer
Anfang
Jahrzehntelang engagiert:
Herta Hedrich, ehemalige Abteilungsleiterin der fünften Abteilung ...
gekommen. Zudem zogen viele Familien
mit Kindern in die nähere Umgebung.
Auch wurde das Angebot für Senioren
im Stadtteil erweitert durch das Freizeitheim, den Spar- und Bauverein und den
Kommunalen Seniorenservice der Stadt
Hannover. Schon zum 40jährigen Bestehen im Sommer 2003 war feststellbar,
dass sich der Zulauf in den letzten Jahren
verringert hat.
...und Hedwig Kölling, ehemalige Clubleiterin
und Tagesstättenleiterin Helmholtzstraße.
haben sich zusammen getan mit anderen bestehenden Gruppen. Der Tanzkreis fühlt sich im Freizeitheim Vahrenwald wohl und die russische Gruppe trifft
sich im Ernst-Korte-Haus in Linden.
Nach mittlerweile vier Monaten zeigt
sich, dass die Zusammenlegung allen Institutionen und Beteiligten gut getan hat!
Die Begegnungsstätte Heinrich-Köhler-
Der Treffpunkt im Heinrich-Köhler-Hof erwacht zu neuem Leben!
„Am 13. März 1963 wurde aus einer
ehemaligen Eisdiele im Stadtteil Vahrenwald die Seniorenbegegnungsstätte
Helmholtzstraße“, erläutert Michaela
Bräuer-Pape, Fachbereichsleiterin der
AWO Seniorenarbeit die Entwicklung
der Einrichtung. Es war die erste dieser
Art der AWO in Hannover, die Räume
wurden von dem Spar- und Bauverein
angemietet. Für die älteren Menschen
im Stadtteil Vahrenwald entstand ein vielseitig genutzter Treffpunkt zum Reden,
Spielen, Basteln, Tanzen, Singen oder
Feiern. Auch Vorträge zu unterschiedlichen Themen oder Gedächtnistraining
wurden angeboten. Besondere Höhepunkte der Begegnungsstätte waren die
vielen kleinen und großen Feste und Ausflüge.
Die Besucherzahlen waren
rückläufig
Leider hat sich der Zulauf in den letzten
Jahren verringert und die Besucherzahlen waren rückläufig. Viele Besucher aus
vergangenen Zeiten sind mittlerweile verstorben und es sind keine neuen hinzu-
Inhaltliche Veränderungen durch die
AWO Seniorenarbeit, zum Beispiel monatliche Themenvorträge für Senioren
oder die Einrichtung einer Eltern-Kind
Gruppe für Familien, sowie eine Werbekampagne mit Hauswurfsendungen und
Zeitungsartikeln haben leider nicht zum
gewünschten Erfolg geführt. Im Gegenteil: Der Trend setzte sich fort. Auch die
anderen Institutionen im Stadtteil beklagten einen Rücklauf der Besucherzahlen.
Kooperation zwischen
Seniorenarbeit, Spar- und
Bauverein und Stadt
Was lag da näher, als sich zusammen zu
schließen und gemeinsam für die Seniorinnen und Senioren im Stadtteil da zu
sein? AWO Seniorenarbeit, Spar- und
Bauverein und der kommunale Seniorenservice der Stadt Hannover arbeiten
nun zusammen und nutzen gemeinsam
die Begegnungsstätte im Heinrich-Köhler-Hof. Hier haben die Gruppen nahtlos im August 2009 ein neues Zuhause
gefunden. Sie treffen sich entweder allein weiter in kleineren Grüppchen oder
Hof wird neu belebt, es entstehen neue
Kontakte und Angebote, aber auch Altbewährtes kann weiter geführt werden.
Unser Dank gilt Hedwig Kölling und Herta Hedrich. Hedwig Kölling war jahrzehntelang als ehrenamtliche Clubleiterin und Tagesstättenleiterin für die Helmholtzstraße aktiv und hat sich erst zum
Jahresende 2008 aus der Tagesstättenleitung zurückgezogen. Genauso wie
Herta Hedrich, ehemalige Abteilungsleiterin der fünften Abteilung Vahrenwald.
Wir bedanken uns auch bei allen ehrenamtlichen Helferinnen, die sich unermüdlich für die Senioren in der Begegnungsstätte eingesetzt haben. Was wäre
die AWO ohne solch engagierte Frauen,
die mit Herz, Hand, Verstand und Einsatz die Geschicke in den Seniorenbegegnungsstätten lenken.
Michaela Bräuer-Pape
Kontakt:
Seniorenarbeit
Elke Döbel
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-174
[email protected]
Dezember
Wie alles begann:
2 09 aktuell 33
Kur und Erholung
Die AWO Region Hannover bietet in ihrem
Programmheft 2010 wieder eine große Anzahl an
Kur-, Erholungs- und Aktivangeboten für Menschen
ab 50. Alle Angebote werden von erfahrenen
Gruppenbegleitungen betreut. Lesen Sie in „AWO
aktuell“ eine Auswahl des ersten Halbjahres.
Gemeinsam statt einsam
Zielort
Zeitraum
Wellness für Frauen in Bad Meinberg
Nordseeinsel Norderney
Zur Tulpenblüte nach Holland
Kreta im Mai, Rethymnon
Alles Gute für Ihre Gesundheit - Bad Meinberg
Zeit für Meer – Ostseebad Rerik
05.03. – 09.03.2010
17.03. – 24.03.2010
29.04. – 03.05.2010
02.05. – 16.05.2010
06.05. – 20.05.2010
05.06. – 19.06.2010
Den Spreewald entdecken
Wandern und Wohlfühlen Tabarz/Thüringer Wald
Erlebniswelt Dr. Oetker, Bielefeld
23.06. – 27.06.2010
01.07. – 08.07.2010
26.07. und 28.07.10
Kontakt:
Sie möchten ausführliche Informationen?
Wir senden Ihnen gerne unseren Prospekt.
Seniorenarbeit, Edelgard Pohl
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-177
[email protected]
Preis je Person
359
544
511
1.356
1.058
974
€
€
€
€
€
€
im DZ
im DZ
im DZ
im DZ
im DZ
im DZ
495 € im DZ
528 € im DZ
38 €
Alle Angebot inklusive Transfer, erfahrener AWO-Begleitung, Unterkunft, Verpflegung (Frühstück, Halb- oder Vollpension), Zuschlag
für Einzelzimmer, gemeinsame Unternehmungen, Insolvenzver sicherung. Programmänderungen vorbehalten.
Herbsttage in der
Oberlausitz
Insgesamt 39 Personen haben vom 19. bis 25. September 2009 an der Fahrt in die Oberlausitz teilgenommen. „Rundum gelungen“, so das einhellige
Urteil der Gruppe zum Programm, das die AWO Seniorenarbeit in Zusammenarbeit mit einer kleinen
Reiseagentur aus Hoyerswerda ausgearbeitet hat.
Dezember
Das ländliche Hotel in Cunewalde, ein über 200 Jahre alten
Umgebindehaus, mit gemütlichen Zimmern und viel Komfort
kam sehr gut an. Jeden Tag wurde etwas Besonderes geboten.
So ging es zum Beispiel durch die Oberlausitzer Heide- und
Teichlandschaft auf den Spuren des Fürsten Pückler bis Bad Muskau. Ein weiteres Ziel war die größte Dorfkirche Deutschlands
34 aktuell 2 09
Eine große Gruppe.
auf der Fahrt durch die Umgebindehauslandschaft zur Spreequelle, Oybin, Löbau und Obercunnersdorf. Bei der Besichtigung der „Herrnhuter Sterne Fabrik“ haben sich viele Teilnehmende diese besonders schönen handgearbeiteten Weihnachtssterne mit nach Hause genommen. Zum Abendessen
gab es vorwiegend landestypisches Essen aus der Oberlausitz.
Edelgard Pohl
Senioren
JUNG trifft ALT
Die Altenpflegeschule Mebino und die AWO
Seniorenarbeit haben ein Projekt entwickelt,
bei dem Altenpflegeschülerinnen und -schüler
und aktive Senioren miteinander in Kontakt
treten.
Mebino und AWO ebnen neue Wege zwischen den Generationen
Clubleitungen
stehen mit Rat und
Tat zur Seite
Schwellenängste werden
abgebaut
Berührungsängste und die anfängliche
Skepsis sind nach dem Kennen lernen
auf beiden Seiten häufig schnell verflogen“, sagt Diana Jäger, Sozialpädagogin bei der AWO Seniorenarbeit. Der
Umgang mit aktiven älteren Menschen
stelle für die Schülerinnen und Schüler
andere Herausforderungen dar, als die
alltäglichen Situationen in einer Pflegeeinrichtung. „Dieser Aspekt ist gewollt
und kann ihnen helfen, ihre persönliche
Alterswahrnehmung zu reflektieren.“ Die
zukünftigen Altenpflegekräfte können
ihre Erfahrungen in ihren Arbeitsalltag
integrieren und gewinnen einen Blickwinkel auf ältere Menschen, von dem
auch die künftig zu Pflegenden profitieren können. Die älteren Menschen haben
die Chance, aus erster Hand Informationen aus dem Pflegebereich zu erhal-
Erfahrungsbericht einer
Altenpflegeschülerin
Kerstin Krüger lernte im Rahmen des Projektes den
AWO Seniorenclub in Gleidingen kennen.
„Die Gruppe hat mich mit offenen
Armen empfangen. Nach den
ersten beiden Treffen entstand die
Idee, dass sie mich in meiner Ausbildungseinrichtung, dem Wohnpark Rethen, besucht. Am Besuchstag habe ich ihnen die Einrichtung
vorgestellt und sie über viele interessante und pflegerelevante
Themen wie Betreutes Wohnen
oder Kurzzeitpflege informiert. Die
Clubmitglieder zeigten sich sehr
interessiert und stellten viele Fragen.
Durch die offene und vertrauensvolle Atmosphäre unter uns kamen
auch Tabu-Themen, wie Inkontinenz,
Sterben und Tod zur Sprache.
ten. Der Kontakt zwischen den Generationen kann so Schwellenängste abbauen und Vertrauen fördern.
Das Projekt läuft weiter
Das Projekt geht jetzt in die zweite Runde
und wird methodisch ausgefeilt. Diana
Jäger ist vom Nutzen für die Auszubildenden und Senioren überzeugt: „Die
Schülerinnen und Schüler haben einen
deutlichen Zugewinn für ihre Ausbildung,
wenn sie Menschen nicht ausschließlich
Kerstin Krüger: „Die Erfahrungen, die ich
mit diesem Projekt gewonnen habe, bestärken mich darin, wie wichtig es ist, dass
ältere Menschen besser über die Versorgung im Alter informiert werden müssen
und zwar von Fachkräften, die in der
Pflege tätig sind.“
in der Pflegesituation wahrnehmen, sondern verstehen, dass jeder Mensch eine
Biografie hat. Dieser Aspekt wird durch
die Erfahrungen mit den AWO Senioren
begreifbar.“
Diana Jäger
Kontakt:
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover,
Tel.: 0511 21978-126
[email protected]
Dezember
In den AWO Seniorenclubs treffen sich
mobile ältere Menschen ab 60 Jahren zu
informativen Vorträgen, zum Bingospielen, zum Reden und geselligem Zusammensein. Die Schülerinnen und
Schüler des zweiten Ausbildungsjahres
werden eingeladen, zu diesen Treffen
zu kommen. Nach der Teilnahme an zwei
Clubnachmittagen erhalten sie den
Arbeitsauftrag, einen Nachmittag in
Eigenregie zu gestalten und zu leiten.
Fachlich begleitet werden sie von ihrem
Lehrer und einer sozialpädagogischen
Fachkraft der AWO. Auch die Clubleitungen stehen den Auszubildenden mit
Rat und Tat zur Seite.
2 09 aktuell 35
Senioren
Seit einem Jahr sind die Türen des
Treffpunktes 23 in der Liepmannstraße in Hannover-Limmer geöffnet. Alle Beteiligten
des Kooperationsprojektes zwischen Spar- und
Bauverein und AWO
Region Hannover
e.V. blicken auf
ein bewegtes
Jahr zurück.
Diana Jäger (hinten, zweite
von rechts) mit einer kleinen
Gruppe an Ehrenamtlichen.
Auf die Nachbarschaft!
Der Treffpunkt 23 feiert einjähriges Bestehen
Der Nachbarschaftstreff ist ein Ort der
Begegnung für die Mieterinnen und
Mieter. Das Besondere ist, dass das Programm unter dem Motto: “Von Nachbarn für Nachbarn“ von Ehrenamtlichen
organisiert und geleitet wird. Diese engagierten Mieterinnen und Mieter füllen
Von Nachbarn
für Nachbarn
den Treffpunkt mit Leben. Gemeinsam
mit der zuständigen AWO Mitarbeiterin,
die die Aktivitäten koordiniert und unterstützend zur Seite steht, wird an den Angeboten gearbeitet. „Wir gehören nur
zum Steuer, aber der Motor sind die Ehrenamtlichen“, sagt Diana Jäger von der
AWO Seniorenarbeit.
Mit zwei Angeboten gestartet –
jetzt tägliche Aktionen
Dezember
Der Treffpunkt startete im letzten Jahr mit
zwei Angeboten. Der Kaffee- und der
Spieletreff haben sich gut etabliert.
Zurzeit gibt es tägliche Angebote, die
unter anderem einen PC-Kurs, Nordic
Walking, und ein Nachbarschaftsfrühstück beinhalten. Das wöchentliche An-
36 aktuell 2 09
gebot “Rat und Tat“ ist eine Anlaufstelle
für Nachbarn, die kleine oder größere
Hilfen im Alltag suchen. Jeden Montag
bietet ein Ehrenamtlicher im Treffpunkt
nachbarschaftliche Beratung an und
koordiniert Alltagshilfen, wie Besuchsdienste und Einkaufsbegleitung. Einmal
im Monat finden Infoabende statt, an
denen Referenten zu verschiedenen
Themen informieren. So wurde ein Kontaktbeamter der Polizei zum Thema:
“Sicherheit für Senioren“ eingeladen. Ein
anderer Mieter initiierte eine Diskussionsrunde mit dem Titel: „Stück Kuchen
oder kalte Schulter“ – alles rund um das
Thema „gute Nachbarschaft.
Vor allem ältere Menschen
nehmen teil
Zurzeit nehmen vor allem ältere Menschen die Angebote im Nachbarschaftstreff wahr. Ein Eltern-Kind-Treff und verschiedene Aktionen sprechen aber auch
die jüngeren Mieter an. Ein Höhepunkt
war in diesem Jahr das Grillfest. Zu den
gemeinschaftlichen Aktionen gehörten
auch der Besuch des Zoos und der Ausflug auf eine benachbarte Pferdeweide.
Die Entwicklung von Angeboten ist nicht
abgeschlossen, sondern läuft konstant
weiter.
Ein Ort für Kontakte und
Informationen
Der Treffpunkt ist für die Mieter ein Ort
geworden, an dem Kontakte geknüpft,
Beziehungen aufgebaut und Informationen ausgetauscht werden. Es sind im
Laufe der Zeit viele soziale Kontakte und
Netzwerke entstanden. Besonders deutlich wird dies am Beispiel einer Mieterin.
Die Dame besuchte nach 40 Jahren zum
ersten Mal das Sommerfest des Sparund Bauvereins. Alleine hatte sie sich
nicht getraut, in der Gemeinschaft ihrer
„neuen Nachbarn“ genoss sie die Feier.
„Es ist beeindruckend, wie die Ehrenamtlichen sich für die Angebote im Treffpunkt einsetzen und wie die Besucherinnen und Besucher diese annehmen.
Gemeinsam mit allen Beteiligten freuen
wir uns auf die kommenden Jahre im
Treffpunkt“, betont Diana Jäger.
Christiane Orth, Dina Jäger
Kontakt:
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-127
[email protected]
Senioren
Neue Seniorenwohnungen
in Laatzen
Die seniorengerechten Wohnungen
bieten die Voraussetzung, auch im hohen
Alter oder bei Behinderung möglichst
lange selbstständig leben zu können und
je nach Bedarf und auf eigenen Wunsch
ausreichend Versorgung zu erhalten.
Diese Form des Wohnens steht unter der
Prämisse „Soviel Selbstbestimmung wie
möglich und soziale Betreuung wie nötig“
zu gewährleisten. Dazu werden ein
barrierefreier Wohnraum und auf die
Bedürfnisse abgestimmte individuelle
Angebote und Gemeinschaftsaktionen
geboten.
In direkter Nachbarschaft:
Pflegeeinrichung, Ärzte,
Einkaufszentrum
Die Firma Wert-Investition Bauträger
GmbH errichtet derzeit rund 72 geförderte Wohnungen in Laatzen gegenüber
der Verwaltung der Deutschen Rentenversicherung. Dieses Wohnquartier bietet
alles, was für Wohnen im Alter notwendig ist. In direkter Nachbarschaft ent-
stehen zeitgleich eine Pflegeeinrichtung
des Margaretenhofes sowie ein Ärztezentrum. Ein Einkaufszentrum ist auf der
gegenüberliegenden Straßenseite bereits fertig gestellt. Das gesamte Gebiet
ist verkehrstechnisch an die Stadtbahn
angeschlossen und bietet den Mieterinnen und Mietern eine sehr gute Anbindung in das Zentrum von Laatzen und
darüber hinaus nach Hannover und in
die Region.
Voraussetzung:
ein Wohnberechtigungsschein
Voraussetzung für den Bezug einer
Wohnung ist ein Wohnberechtigungsschein, erhältlich beim zuständigen Amt
für Wohnungswesen. Die Wohnungen
sind öffentlich gefördert und werden mit
einer Kaltmiete von voraussichtlich 5,40
Euro pro Quadratmeter zuzüglich
Neben- und Heizkosten angeboten. Hinzu kommt eine Betreuungspauschale für
die Grundleistungen der AWO, die sich
von einem Hausnotrufanschluss über re-
Kontakt:
AWO ambulante Dienste gGmbH
Pflegedienst
Carolin Hempel
Tel.: 0511 21978-163, Fax: -161
[email protected]
gelmäßige Präsenzzeiten vor Ort bis hin
zur Vermittlung von weiteren Dienstleistungen erstrecken. Für diese Betreuungsleistungen wird eine Pauschale von
monatlich etwa 50 Euro für eine Einzelperson und 60 Euro pro Wohneinheit, die
von zwei Personen bewohnt wird, erhoben.
Monatliche
Pauschale für Betreuungsleistungen
Anfang November konnten sich auf
einem Besichtigungstermin Mitglieder der
Laatzener Ortsvereine ein Bild von der
neuen Seniorenwohnanlage machen. Sie
lobten die hohe Qualität der Wohnungen und die gute Infrastruktur in der
Umgebung. Erste Ideen über eine
spätere Zusammenarbeit zwischen den
ehrenamtlichen Mitgliedern der Ortsvereine und dem Betreuungspersonal
der AWO wurden ausgetauscht. Die
Sozialpädagogin Carolin Hempel vom
AWO Pflegedienst, die die AWO-Leistungen im Haus koordinieren wird, freut
sich auf diese Zusammenarbeit und steht
für Fragen bereit.
Dirk von der Osten
Dezember
Die Seniorenanlage Mozartpark am Südende von Laatzen-Mitte wird
voraussichtlich ab Januar 2010 zu beziehen sein. Die AWO ambulante Dienste gGmbH wird in dieser Anlage die Betreuung des
seniorengerechten Wohnens übernehmen. Im Mittelpunkt steht ein
selbstbestimmtes Wohnen im Alter für die Mieterinnen und Mieter.
2 09 aktuell 37
Senioren
Unter dem Titel „AWO für Senioren“ bündeln AWO
Region Hannover e.V., Wohnen und Pflegen
gGmbH, Jugend- und Sozialdienste gGmbH und
Ambulante Dienste gGmbH in einem neuen Flyer
eine Vielzahl von Dienstleistungen und Angeboten
für ältere Menschen.
kurz notiert
AWO für Senioren
Dienstleistungen und
Angebote rund ums Alter
Das Angebotsspektrum umfasst die Bereiche Freizeit und
Unterhaltung, Unterstützung zu Hause, Betreutes Wohnen
und Service Wohnen, Tagespflege, stationäre und Kurzzeitpflege sowie ‚Beratung und Unterstützung. Je nach Bedürfnissen, Wünschen und Anforderungen können ältere
Menschen, Angehörige und andere Interessierte die unterschiedlichen Angebote und
Dienstleistungen rund ums Alter in Anspruch nehmen und
erhalten dabei kompetente
Beratung und Unterstützung
aus einer Hand.
Speziell für
Unternehmen
Speziell für Unternehmen
ist der neue „SeniorenService AWO“. Das Angebot
richtet sich an Unternehmen und Behörden, die zur
besseren Vereinbarkeit
von Beruf und Familie ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter durch individuelle, qualifizierte
Beratungs- und Vermittlungsleistungen rund um
das Thema „Senioren“
unterstützen wollen.
g.k.
Dezember
Kontakt:
Unter der Senioren-Info-Hotline 0180 5005253
geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
montags bis freitags zwischen 9.00 und 16.00 Uhr
erste Informationen und stellen Kontakt zu den
einzelnen AWO Einrichtungen her.
38 aktuell 2 09
Rund 3.000 Menschen haben sich am 12. September 2009
um 10.30 Uhr auf dem Klagesmarkt in Hannover versammelt, um gegen den Aufmarsch der NPD in der Südstadt zu demonstrieren. Aufgerufen dazu hatte das Bündnis „Bunt statt Braun“, ein Zusammenschluss von rund 100
Verbänden und Organisationen unter der Führung des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Als Mitglied des Bündnisses hat die Arbeiterwohlfahrt Hannover unter dem Slogan „AWO gegen Ausgrenzung – Unsere Sprache ist Integration“ und „Hinsehen und Gesicht
zeigen“ ein Zeichen gegen den Aufmarsch der Nazis gesetzt. „Wir überlassen den öffentlichen Raum nicht den
Nazis“, so Burkhard Teuber, Geschäftsführer der AWO
Region Hannover e.V. „Ihrer menschenverachtenden Ideologie setzen wir unsere Werte einer solidarischen, freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft entgegen.“
M
Marie-Juchacz-Straße
eingeweiht
In Wennigsen wurde am 26. Juni 2009 die Marie-JuchaczStraße eingeweiht. Die zwischen 1879 und 1956 lebende
Frauenrechtlerin, Reformerin und Sozialdemokratin gründete am 13. Dezember 1919 die Arbeiterwohlfahrt und war
bis 1933 die erste Vorsitzende des Verbandes. Burkhard
Teuber, Geschäftsführer, und Klaus Wedemeyer, Vorstandsmitglied der AWO Region Hannover e.V. haben das Schild
enthüllt.
Petrus hat sich an der „Taufe“ auf seine Weise beteiligt: Mit
dem ersten Redebeitrag setzte ein heftiger Regenschauer
ein.
kurz notiert
kurz notiert
G
Gemeinschaftlich und selbstbestimmt:
das neue Wohnprojekt der AWO
Viele Menschen möchten im Alter nicht
allein leben, aber auch nicht auf die
eigene Wohnung verzichten. Die AWO
Region Hannover e.V. plant, ein Wohnprojekt aufzubauen, das ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden
ermöglicht, aber auch viel Raum für gemeinsame Aktivitäten und Kontakt bietet.
Am 10. Februar um 17.30 Uhr findet dazu
im Tagungszentrum am Martha-Wissmann-Platz 3, 30449 Hannover-Linden
(Ahrbergviertel) eine Veranstaltung in
Informationen, Stände und Aktionen
rund um die Familie.
Zusammenarbeit mit dem Forum Gemeinschaftliches Wohnen statt. Neben
Informationen zum Thema „Gemeinschaftliches Wohnen“ wird über den
aktuellen Stand der Planung berichtet.
Interessierte werden mit in die weitere
Planung und Gestaltung mit einbezogen.
Anregungen
oder Kritik an
AWO aktuell?
Sagen Sie uns Ihre Meinung
per E-Mail:
[email protected].
Wir veröffentlichen Ihren
Leserbrief in AWO aktuell!
Kontakt:
Weitere Informationen sind erhältlich
bei AWO Seniorenarbeit, Silke Oppenhausen, Tel 0511 21978-126.
F
Familien in guter Gesellschaft?
wendig. Mit diesen Themen haben sich
die Referentinnen Petra Wagner (Projektleitung Kinderwelten), Dr. Claudia
Lohrenscheidt (Deutsches Institut für Menschenrechte), Sibylle Hausmanns (BAG
Gemeinsam Leben, gemeinsam lernen
e.V.) und Gerda Holz (ISS Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik) in ihren
Referaten auseinandergesetzt.
In welcher Art von Gesellschaft leben
Familien heute? Welches Familienbild haben wir? Mit welchen vielfältigen Funktionen, Anforderungen und auch Überforderungen sehen sich Familien konfrontiert. Wie sieht es aus mit Kinderrechten? Mit den Rechten und Chancen
von behinderten Kindern. Wie viel Integration und Inklusion ist möglich und not-
„Die AWO soll immer mehr und immer
deutlicher anecken“, betonte Gerda Holz
in der abschließenden Podiumsdiskussion. Die AWO habe einen Vorteil durch
ihre sozialpolitische Ausrichtung. „Wenn
wir etwas verändern wollen, brauchen
wir neben der pädagogischen Arbeit
auch die politische Einflussnahme.“
Dezember
Unter dem neuen Schild: v.l.n.r.: Elke Hitzschke
(Leiterin Kita Wennigsen), Klaus Wedemeyer,
Christoph Meineke (Bürgermeister Wennigsen),
Diethard Maul (Kassierer Ortsverein Wennigsen)
und Burkhard Teuber
Der AWO Bezirksverband e.V. und die
AWO Region Hannover e.V. haben zum
90. Geburtstags der AWO am 27. November 2009 einen Fachtag mit dem Titel „Familien in guter Gesellschaft“ im
Kulturzentrum Pavillon in Hannover veranstaltet.
Rund 130 Erzieherinnen und Erzieher,
Einrichtungsleitungen, Vertreter aus der
kommunalen Verwaltung und Verbänden konnten sich auf der Veranstaltung
informieren und mit den Referentinnen
und Veranstaltern über das Thema diskutieren. Darüber hinaus gab es Informationen, Stände und Aktionen rund um
die Familie. Die Einrichtungen und Dienste der Arbeiterwohlfahrt haben ihre Angebote, Hilfen, Unterstützungsmöglichkeiten und Projekte präsentiert.
2 09 aktuell 39
kurz notiert
kurz notiert
VIELE HELFER GESUCHT!
Wer möchte unser AWO rennt Team unterstützen? Wir
suchen Helferinnen und Helfer, die uns circa zwei Stunden ihrer Zeit zu schenken. Ob Brötchen belegen, Obst
schneiden, Kuchen und Getränke ausgeben, Standbetreuung, Auf- und Abbau oder Ausgabe der Startnummern für den Kinderlauf, es werden viele Hände gebraucht. Bitte meldet Euch bei Susann Czerner.
A
AWO rennt das 12. Mal!
Am 2. Mai 2010 findet der nächste
Marathon in Hannover statt. Die AWO
Region Hannover e.V. wird sich wieder
mit vielen Aktionen und mit dem großen
bunten Verpflegungszelt am MarathonWochenende präsentieren. Wer sich
sportlich fit fühlt und für die AWO laufen
möchte, ist herzlich willkommen. Jeder
kann ein Ziel erreichen: Kinder bis zwölf
Jahren beim Kinderlauf über 1,2 km,
Jung und Alt beim FunRun über eine
Strecke von 4,8 km am Samstag, dem
1. Mai 2010 oder am Sonntag bei den
Disziplinen Handbike-Halbmarathon,
Inline-Halbmarathon, Walking und
Nordic Walking, der 10 km-Lauf, der
Halb-Marathon oder der Marathon. Für
Schülerinnen und Schüler gibt es einen
Schüler-Staffelmarathon.
Alle AWO Läuferinnen und Läufer erhalten ein Shirt mit dem Slogan „AWO
gegen Ausgrenzung – unsere Sprache ist
Integration“. Übrigens, im nächsten Jahr
feiert der Kinderlauf sein zehnjähriges
Jubiläum, es werden einige Sonderaktionen geplant!
Kontakt:
Anmeldungen und mehr Informationen
bei Susann Czerner
Tel.: 0511 8114-200
[email protected]
A
AWO rennt, schwimmt und fährt Rad
– ganz vorn mit
Die AWO setzt auf Fitness, nicht nur bei
dem Großereignis um den HannoverMarathon, sondern auch bei anderen
Laufsportveranstaltungen. Und so sponsert sie, wie viele andere hannoversche
Firmen, Teams bei Staffelstarts. Ebenso
gehen viele AWO Freunde, Mitglieder,
ehrenamtliche oder hauptamtliche Beschäftigte – meist in den aktuellen Laufshirts mit dem AWO Motto „Gegen Ausgrenzung – Unsere Sprache ist Toleranz“
mittlerweile bei bundesweiten Veranstaltungen für den Wohlfahrtsverband
an den Start – und das ganz erfolgreich.
Silber unter den Frauen (insgesamt Platz
38 in der Firmenwertung) errang so das
Team der AWO beim hannoverschen
Maschsee-Triathlon am 6. September
2009. Mit Nora von der Osten (500 m
Schwimmen), Ria Liedtke (20 km Rad)
und Marga Wiehler (5 km Laufen) kam
die zweite Frauenstaffel mit insgesamt
01:17:54 (Stunden:Minuten:Sekunden)
nur fünf Minuten langsamer ins Ziel als
die führenden Frauen, und dieses bei
widrigen Umständen: 18 Grad Wassertemperatur und Regen auf der Rad- und
Laufstrecke. Spaß gemacht hat es trotzdem und so hoffen wir, dass auch im
nächsten Jahr wieder eine Staffel der
Frauen – oder sogar noch eine der Männer – für die AWO an den Start geht.
Ebenso sportlich gingen die Staffeln beim
diesjährigen TeamChallenge – dem Staffellauf in den Herrenhäuser Gärten am
14. August 2009 über vier mal vier Kilometer – auf die Strecke. Eine reine
Männerstaffel (AWO Running Freaks mit
Kemal Dinc, Bernd Jahns, Henry Ghasheshamon, Ramazan Selcuk in 01:13:49)
und eine Mixstaffel (AWO hin und weg
mit Gisbert Wolff, Nora von der Osten,
Dirk von der Osten, Gordon Braun in
01:14:19) schafften es auf Platz 106 und
110 von 258 gestarteten Staffeln.
Dezember
vdO
40 aktuell 2 09
Marga Wiehler ist
angekommen.
kurz notiert
kurz notiert
K
Kostenfreier Steuercheck für Rentner
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der
Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO)
bietet zusammen mit dem Renten Service
der Deutschen Post allen interessierten
Rentnerinnen und Rentnern einen kostenlosen Steuercheck im Internet an, der individuelle Antworten darauf gibt, wer
steuerpflichtig ist und wer nicht. Darüber
hinaus erfahren die Nutzer zum Beispiel
welche Auswirkungen die Abgeltungssteuer auf die persönlichen Finanzen hat,
welche Freibeträge genutzt werden
können oder wie sich gesetzliche Änderungen bei der Besteuerung von Lebensversicherungen auswirken.
K
Krippengruppe in Wennigsen eingeweiht
In der AWO Kindertagesstätte Langes
Feld in Wennigsen wurde am 1. August
2009 die neue Krippengruppe eröffnet.
Nach drei Monaten Betriebszeit wurde
die Krippe am 29. Oktober offiziell eröffnet. Die Krippe hatte viele „Mütter
und Väter“, die mit ihrem Engagement,
ihren Ideen und Entscheidungshilfen
maßgeblich an der Gründung beteiligt
waren. Heute können 14 Kinder im Alter
von ein bis drei Jahren in den neu gestalteten Räumen der Krippe und zu-
sätzlich auf dem erweiterten Außengelände spielen und lernen. „Wir freuen
uns, dass wir die erste Krippe in Wennigsen wieder bei der Arbeiterwohlfahrt
eröffnen können“, sagte AWO Vorsitzender Dr. Eckehart Peil.
Kontakt:
Kindertagesstätte
Langes Feld 33, 30974 Wennigsen
Tel.: 05103 704967
Bei der offiziellen Eröffnung.
Kontakt:
Der Steuercheck ist auf den Internetseiten
unter www.bagso.de/steuern.html sowie
unter www.rentenservice.de/steuern zu
erreichen.
E
Ehrenamtsbörse im
neuen Rathaus
Christiane Orth, Seniorenarbeit
N
Neuer Internet-Auftritt: AWO Familienbildung mit eigener Homepage
Die Familienbildung der AWO Region
Hannover e.V. ist seit Anfang November
mit einem eigenen Internet-Auftritt online gegangen: Ein frisches Design, eine
übersichtliche Benutzernavigation und
viele neue Inhalte. Unter der Adresse
www.familienbildung-hannover.de finden die Besucherinnen und Besucher
alles zum Thema „Rund um die Familie“
sowie das neue Kursprogramm und
Ferienfreizeiten für Kinder und Familien.
Im Vordergrund der neuen Internetpräsenz stehen Service und Informationen.
Schauen Sie doch mal rein!
Kontakt:
www.familienbildung-hannover.de
Dezember
Am 29. September 2009 von 11.00 bis
15.00 Uhr fand im neuen Rathaus die
Veranstaltung “Freiwillig in der Seniorenarbeit“ statt, zu der der Kommunale
Seniorenservice Hannover (KSH) eingeladen hatte. Verschiedene Träger und
Einrichtungen der Seniorenarbeit hatten
hier die Möglichkeit Interessierte über
ihre ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder zu
informieren. Die AWO Region Hannover
e.V. war mit drei Mitarbeiterinnen aus
den Einrichtungen des Betreuungsvereins und der Seniorenarbeit vertreten.
Neben intensiven Einzelgesprächen bot
die Veranstaltung eine gute Gelegenheit
zum Austausch zwischen den einzelnen
Einrichtungen.
2 09 aktuell 41
kurz notiert
kurz notiert
W
Wolfgang Stadler wird neuer
Bundesvorsitzender der AWO
Der Bielefelder Wolfgang Stadler tritt die
Nachfolge von Rainer Brückers an und
ist ab 1. Januar 2010 neuer Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt. Der
Diplom-Soziologe ist seit 1993 Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes
Ostwestfalen-Lippe sowie Geschäftsführer der ElternService AWO GmbH.
Als neuer Bundesvorsitzender ist Wolfgang Stadler der Kopf des dezentral und
demokratisch organisierten Mitgliederverbandes mit knapp 4000 Ortsvereinen,
480 Kreisverbänden und 29 Bezirks- und
Landesverbänden.
Rainer Brückers, der aus Altersgründen
den Bundesvorsitz niederlegt, hat die
Arbeit der „größten sozialen Bewegung
Deutschlands“ seit 1992 geleitet. Erst als
Bundesgeschäftsführer und seit November 2008 als Bundesvorsitzender.
K
Kurt Loose,
zum 100. Geburtstag geehrt
Am 27. September 2009 wurde Kurt
Loose, Mitglied der AWO Region Hannover e.V., 100 Jahre alt. Im Rahmen
einer offiziellen Geburtstagsfeier übergab die stellvertretende AWO Vorsitzende Ilse Effer Kurt Loose die Urkunde
für 25 Jahre Mitgliedschaft. Wir wünschen dem Jubilar alles Gute.
J
Jung und Alt im
Seniorenzentrum
Vahrenwald
Dezember
Der AWO Bezirksverband Hannover e.V.
investiert 500.000 Euro für den Bau einer
Kinderkrippe im AWO Seniorenzentrum
Vahrenwald, für die im November die
Bauarbeiten begonnen haben. Die Krippe wird im Auftrag der Stadt Hannover
ab 2010 von der AWO Region Hannover e.V. betrieben. Die Fertigstellung ist
für Frühjahr 2010 vorgesehen.
42 aktuell 2 09
Hier könnte Ihre Anzeige stehen
zu
Telefon 0511 8114-261
Zeitschrift der
Arbeiterwohlfahrt
Region Hannover e.V.
Die
ist es wert!
Beitrittsanmeldung
Beitragsänderung
AWO-Ortsverein:
Mitglieds-Nr.:
(wird von der Arbeiterwohlfahrt ausgefüllt)
Zuname
Vorname
Postleitzahl
Wohnort
Name: _______________________________________
Vorname: _____________________________________
Straße
w
Geburtsdatum
Telefon
m
Geschlecht
Straße: _______________________________________
Neue PLZ: ____________________________________
Wohnort: _____________________________________
E-Mail
Ich beantrage die Einzelmitgliedschaft.
Ich beantrage die Familienmitgliedschaft für mich
und folgende Familienmitglieder*):
Telefon: _______________________________________
Als Monatsbeitrag zahle ich
25,- /20,- /15,- /10,- / 7,50 /5,- /4,- /3,- /2,50 €.
Ich ermächtige die Arbeiterwohlfahrt
Region Hannover /Ortsverein
*) Bitte Name, Geburtsdatum und Geschlecht (w/m) angeben
den Monatsbeitrag in Höhe
Eintrittsdatum
Als Monatsbeitrag zahle ich
25,- / 20,- / 15,- / 10,- / 7,50 / 5,- / 4,- / 3,- / 2,50 €.
Der Mindestbeitrag einer Familienmitgliedschaft beträgt 4,- €.
Ich ermächtige die Arbeiterwohlfahrt Region Hannover/Ortsverein
............................................................................................................................................,
den Monatsbeitrag in Höhe von .............................. € jeweils für 1/4, 1/2, 1 Jahr
von _______________________ €
jeweils für 1/4, 1/2, 1 Jahr
von meinem Konto, Nr. _________________________
bei der Bank __________________________________
BLZ ____________________________ einzuziehen.
von meinem Konto, Nr. ................................................................................................
bei der Bank ....................................................................................................................
BLZ ............................................................................................................ einzuziehen.
...........................................................
(Ort, Datum)
Datum: ______________________________________
............................................................................
(Unterschrift)
Anschrift des Werbers
Unterschrift: __________________________________
Name, Vorname: _______________________________________________
PLZ, Ort: ______________________________________________________
Straße: _______________________________________________________
Telefon: _______________________________________________________
E-Mail: _______________________________________________________
Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V.
Wilhelmstraße 7, 30171 Hannover
Telefon 0511/8114-356, Fax 0511/8114-250
[email protected]
www.awo-hannover.de