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> MEGATEST
Brandneue Freerider der 180er-Klasse im
Vergleich gegen den Testsieger 2008
Eure guten Vorsätze fürs neue Jahr schon vergessen? ABER
WIR NICHT! Ein neues Prozedere für die großen Tests haben
wir uns vorgenommen – und bitteschön, hier ist es: Dieses
Jahr treten nur noch wirklich neue Bikes zum Vergleich an.
Hersteller, die außer der Farbe und ein paar Anbauteilen
nichts verändert haben, müssen draußen bleiben. Einzig der
Testsieger vom letzten Jahr darf als Referenz mitspielen. Wie
innovativ die Neulinge sind und wie sie sich gegen den Klassenbesten der letzten Saison schlagen, lest ihr hier.
>
FREERIDE 1/09
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FREERIDE 1/09
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> MEGATEST
MEGA
TTEXT Christian Schleker FOTOS Collin Stewart
TEX
E
ben war er noch vor mir und blitzschnell unterwegs, da liegt
FREERIDE-Tester Julian in der nächsten Kehre plötzlich im Gestrüpp
und stöhnt vor sich hin. „Sch***-Eisplatte!“ Die gefrorenen Schneefelder im Trail sind echt tückisch. Vermeiden konnten wir sie leider
nicht – während unseres Tests im Januar war das europäische Festland
eine einzige Kältekammer. Julians rechter Arm schwillt zusehends. Für ihn
ist der Test gelaufen – kurz vor Schluss bei Abfahrt Nummer 12. Mist. Am
Bike lag’s nicht – das Solid „Mission 7“, das bis zum Sturz unter Julians
Hintern gen Tal gerast war, gehört eigentlich zu unseren Favoriten: Top
Fahrwerk, klebrige Reifen, 1A-Bremsen.
NEUE GESICHTER
Dosierter Spieltrieb: Wer hier springen
will, muss auf den Punkt landen können.
Klassisches Freeriden: Steine, Felsen,
Wurzeln, statt besenreine Park-Bahnen.
Dabei hatte Julian sich auf den ersten Test des Jahres besonders gefreut,
genau wie wir alle. Denn da stand die 180-Millimeter-Klasse auf dem
Plan – die dicken Freerider also. Diese Bike-Kategorie macht den Start in
die Saison leicht; mit ihren potenten Fahrwerken und den soliden Anbauteilen geben sie dem winterspeckigen Fahrer auch in schwerem Gelände
viel Sicherheit und verzeihen eine unsaubere Fahrweise. Für die robusten
Kandidaten kam natürlich nur unsere ruppigste Teststrecke in Südtirol in
Frage: 1000 Höhenmeter grobes Geläuf mit dicken Steinbrocken, engen
Kehren und Sprüngen. Bei Vollgas und ohne Pause schafft man eine Abfahrt
in 15 Minuten. Innerhalb von drei Tagen musste hier jedes Bike viermal
runter. Netto macht das 4000 Höhenmeter und über eine Stunde reine
Fahrzeit bergab pro Bike, bevor ein Urteil gefällt wird. Abends fühlten wir
uns wie mit dem Presslufthammer massiert. Doch für ein aussagekräftiges Testergebnis in dieser Kategorie ist das Verfahren unserer Meinung
nach unerlässlich. Es lässt zwar die FREERIDE-Crew im Zeitraffer altern
– die Bikes aber auch. Schlecht aufgespeichte Laufräder, schwachbrüstige
Bremsen und konstruktive Mängel machen sich so spätestens nach der
zweiten Abfahrt unangenehm bemerkbar. Und obwohl man sagen muss,
dass die Räder wirklich immer besser werden, sind sie doch noch lange
nicht perfekt. Schon gar nicht für solche Erbsenzähler wie uns.
EINFAHREN BITTE!
In ihrem Element: Freerider der 180er Klasse lieben Speed und harte Hiebe.
Gebetsmühlenartig weisen wir deshalb bei der Bestellung der Testräder
darauf hin: Der Hersteller möge sich doch bitte selbst aufs Bike setzen und
eine kurze Proberunde drehen. Das schont die Nerven der Testcrew und
verhindert schlechte Bewertungen. Macht aber fast keiner. Also mussten
wir uns auch dieses Mal wieder ärgern. Und es gab Abzüge in der B-Note.
Zum Beispiel wegen der Laufräder: Specialized und Corsair seien da mal
als schlechtes Beispiel genannt. Deren Hinterräder waren nach dem Test
reif für die Tonne. Wenn Speichen nach einer Abfahrt bereits sämtliche
Spannung (und manchmal auch ihre Nippel) verloren haben und die Felge
im Hinterbau hin und her eiert, ist das in unseren Augen vermeidbarer
Murks. Auch Bremshebel, die kaum zurückstellen (Morewood) und Gabeln,
die einen Großteil ihres Federweges nicht rausrücken (Alutech), erhöhen
den Fahrspaß nicht. Und das war definitiv unser letzter Test ohne Einheitsreifen! Über 30 Schläuche haben innerhalb von drei Tagen ihr Leben
mitsamt der Luft ausgehaucht. Den Herstellern machen wir in dem Fall
gar keinen Vorwurf. Unsere Teststrecke ist erfahrungsgemäß selbst für
solide Freeride-Reifen, die in deutschen Bikeparks eigentlich eine gute
Figur machen, zu heftig. Und solche haben erfreulicherweise fast alle
Hersteller verbaut; einen echten Fehlgriff hat sich nur Commencal mit
dem dünnwandigen Maxxis-Reifen in der „XC“-Version geleistet (obwohl
DH drauf stand). Einhundert Prozent pannensicher sind hier nur massive
Schlappen à la Specialized „Chunder“, Bontrager „Big Earl“, oder die
neuen Onza „Ibex“.
FAZIT:
Die rauen Felsentrails machen alles platt: Fahrer, Reifen und manches Fahrwerk.
FREERIDE 1/09
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Es ist auffällig, dass mittlerweile fast alle Hersteller ihre Freerider sinnvoll
abstimmen. Unharmonische Fahrwerke, früher die Regel, sind heute quasi
ausgestorben. Auch bei den Parts wird nur noch wenig falsch gemacht.
Doch das Beste: Die Neuentwicklungen wirken ausgereift. Der Kunde als
Beta-Tester? Bei diesen Bikes ist die Antwort ganz klar: nein!
1
2
1 Die Kettenumlenkung über den Drehpunkt beim Corsair ist schlau gedacht
– leider stößt das Röllchen in kleinen Gängen an den Umwerfer. Folge: hohe
Reibung unter Last -- 2 Die Bremsmomentabstützung des Bergamont ist zu
weich. Ein kleiner Umfaller, schon war sie verbogen!
3
4
Sonnenparadies Bozen: Schneechaos in D-Land, trockene Trails in Südtirol.
3 Marzocchi „66 ATA“ – die Luftgabel – war im Test zweimal verbaut und beide
Male eine herbe Enttäuschung. Extreme Progression, wenig nutzbarer Federweg. -- 4 Benutzerfreundlich: bei der RockShox „Totem Soloair“ sind sinnvolle Einstellungsempfehlungen aufgedruckt. Das spart Zeit und Nerven!
5
6
Holter-di-Polter? Das Commencal fühlt sich auf flowigen Bikepark-Trails wohler.
5 Wurfanker light: die neue Avid „Elixir“ war unser Testliebling. Selbst bei
Dauerbremsungen kein Druckpunktwandern, null Fading und viel Power. Dazu
perfekte Ergonomie — ausgereift im ersten Anlauf. Top! -- 7 Die Bontrager
„Big Earl“-Reifen haben uns sehr positiv überrascht. Vollkommen plattenresistent, dabei ordentlich Grip und gute Rolleigenschaften.
7
8
8 Noch immer ein seltener Anblick: die Hammerschmidt-Getriebekurbel. Damit
macht Schalten einfach mehr Spaß. -- 9 Die beste Gabel im Test: RockShox „Totem
Coil“. Dicht gefolgt von der Marzoccchi „66 RC3“. Beides Stahlfedergabeln.
Verschnauf-Pause: Bei Vollgas und ohne Ausruhen, dauert die Abfahrt satte 15 Minuten.
FREERIDE 1/09
45
ALUTECH >WILDSAU TRAIL XA
LEICHTSAU
HERSTELLERANGABEN
Die Bikes der kleinen Rahmenschmiede Alutech waren uns bisher eher durch kantiges Rohrdesign, massives Gewicht und
eine oftmals gewöhnungsbedürftige Geometrie (Stichwort: hohes Tretlager) im Gedächtnis verankert. Ziemlich überrascht
waren wir, als mit dem neuen „Trail XA“ ein elegantes, leichtes Bike
mit niedrigem Schwerpunkt in die Redaktion rollte. Einen voll tourentauglichen Freerider wollte Jürgen Schlender liefern. Die eierlegende
Wollmilch-Wildsau sozusagen. Der Viergelenker mit der markanten
Wippe ist extrem hochwertig (und teuer) aufgebaut. Das Ergebnis: nur
16 Kilo! Vorne wie hinten federt außerdem Luft. Der Hinterbau wirkt mit dem
Roco „Air“ beim Aufsitzen zu weich, doch die Kinematik ist gelungen. Das
Heck arbeitet soft und schnell, schluckt aber auch harte Landungen ohne
spürbaren Durchschlag. Die Gabel war ab Werk defekt und lieferte nur
knapp 10 Zentimeter Federweg. Mit der Austausch-Gabel, einer
„66 RC3“, war das Rad nur unwesentlich schwerer, dafür
dann bergab ein Traum: laufruhig, trotzdem handlich
und sehr komfortabel. Nur Specialized, Trek und
Corsair vermitteln dem Fahrer noch mehr Sicherheit. Bei kurzen Sprints wippt der Hinterbau
spürbar, doch bei ruhiger Fahrweise erklimmt
man dank steilem Sitzwinkel auch längere Anstiege problemlos. Die hauseigene, schaltbare
Kettenführung funktionierte super.
BANSHEE >SCYTHE
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB
GRÖSSEN
PREIS MESSDATEN
MESSDATEN
Shock Therapy
www.shock-therapie.com
S,M,L
6(Rahmenpreis ohne Dämpfer)x1 199 Euro
Gesamtpreis ca. 4 000 Euro
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
18,8 Kilo
65,3°/70,8°
45 mm/574,3 mm
1 145 mm/365 mm
178 mm/203 mm*
abgesützter Eingelenker
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
Fox Totem Coil/Fox DHX 5.0
KURBELN/SCHALTUNG
Truvativ Hussefelt/SRAM X-9
BREMSANLAGE
Avid Juicy Five Disc
LAUFRÄDER
Novatec Disc-Naben, Alex Rims Supra 34 Disc Felgen,
WTB Dissent 26x2.5 Reifen
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Eine schaltbare Kettenführung
und massivere Bremsen machen
Sinn. Sattelschnellspanner dran!
ausgewogenes Fahrwerk, Geo
leichtes Bremsstempeln, Gewicht
FREERIDE 1/09
46
GRÖSSEN
PREIS
MESSDATEN
8
Freeride
16 Kilo
66°/72°
60 mm/560 mm
1 148mm/370 mm
180 mm/200 mm*
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
KURBELN/SCHALTUNG
BREMSANLAGE
LAUFRÄDER
Viergelenker
Marzocchi 66 RC3/Marzocchi Roco TST Air
THM Carbones Clavicula FR/SRAM X-9
Avid Juicy Ultimate
DT Swiss FR 2350 Felgen,
Schwalbe Muddy Marry FR 26x2.35
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Die „Juicy“-Bremsen sind im
Hochgebirge zu schwach. Ansonsten sehr stimmig ausgestattet.
FAZIT: Das „Trail XA“ ist ein richtig guter
Freerider mit tollen Fahreigenschaften
bergab. Das Gewicht ist niedrig, die Sitzposition ausgewogen, die Geo angenehm –
ein Bike mit sehr breitem Einsatzbereich.
Was für eine edle Sau!
Das „Trail XA“ besitzt schöne
Details, wie das konische Steuerrohr
und die elegante Kettenführung. Die
Kettenstrebenlänge ist effektiv einstellbar
zwischen wendig und laufruhig.
Alutech Bikes & Parts
www.alutech-bikes.com
S,M,L,XL,XXL,XXXL
4 275 Euro
VERTRIEB
Rahmen, Hinterbau, Geo
Bremse fadet, Preis
9
Freeride
SENSENMANN
Früher war Banshee das Synonym für Monster-Federwege, unzerstörbare (schwere) Rahmen und absurd hohe Drops – Josh
Bender sei Dank. Von ihrem Hardcore-Image – und von Bender – haben sich die Kanadier lange verabschiedet. Das „Scythe“,
zu deutsch „die Sense“, wirkt nicht massiver als die anderen Bikes im Test. Der
abgestützte Eingelenker entspricht in Ausstattung, Gewicht
und Geometrie ziemlich genau dem, was wir unter einem
klassischen Freerider verstehen: Die Stahlfederelemente
vorne und hinten arbeiten feinfühlig, die Komponenten
sind robust und der Fahrer sitzt gut zentriert im Bike. Bergab
gefiel uns die Geometrie sofort. Das Rad lässt sich leicht vorne
hochziehen und zirkelt sehr agil durch Kehren. Der Hinterbau
arbeitet schnell und liegt satt auf, kommt aber nicht an das
schluckfreudige Fahrgefühl des Alutech heran.
Das liegt auch am leichten Bremsstempeln.
Dafür kann man das Bike leichter vom
Boden abdrücken und in der Luft ist
es ausgewogen – gut für BikeparkEinsätze. Die Gabel ist unser
klarer Favorit in dieser BikeKlasse: linear, fein ansprechend
und steif.
FAZIT: Das „Scythe“ ist ein ausgewogener und solider Freerider.
Die Federung arbeitet sensibel.
Das Gewicht ist recht hoch und die
Bremsen sind nicht optimal.
Die hohe Wendigkeit ist die Stärke des „Scythe“.
In kurvenreichen Passagen ist das Bike in seinem
Element. Auch für Bikepark-Einsätze gut geeignet.
10
Freeride
FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
Alle Produktfotos: Daniel Simon
> MEGATEST
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NORDSKALIBER
BERGAMONT>BIG AIR TEAM
HERSTELLERANGABEN
Beim Bergamont „Big Air“ ist nur der Name alt. Eigentlich sollte ein Rahmen mit „Split Pivot“, also einem Drehpunkt im Ausfallende, den klassischen Eingelenker vom Vorjahr ersetzten. Doch Lizenzschwierigkeiten mit dem Erfinder Dave Weagle machten
die Pläne zunichte. Nun arbeitet wieder ein (abgestützter) Eingelenker im Heck
des neuen Rahmens. Den Nachteil dieser Bauweise – die Bremseinflüsse
auf die Federung – umgehen die Hamburger mit einer Momentabstützung. Die Ausstattung mit den sehr gut funktionierenden Elixir-Bremsen
und den Stahlfederelementen ist hochwertig und gut gewählt – als einziges Bike
im Test besitzt das „Big Air“ außerdem die neue „Hammerschmidt“-Kurbel, die
das Schalten im anspruchsvollen Gelände zu einem echten Erlebnis macht. Die
Geometrie ist gelungen: Der Fahrer sitzt ausgewogen und der Schwerpunkt
ist niedrig. Das Rad rollt in flowigen Passagen laufruhig und hat
ein neutrales Handling. Doch in ausgesetztem Gelände
liefert der Hinterbau überraschend wenig Komfort.
Trotz sehr weicher Feder wirkt das Heck straff und
unsensibel. Die 180 Millimeter Federweg fühlen
sich so nach deutlich weniger an. Das Hinterrad
folgt den Unebenheiten nicht dynamisch genug
und gibt bei schneller Fahrweise harte Schläge
deutlich an den Fahrer weiter. Die Vorteile der
Bremsmomentabstützung ließen sich da nur
erahnen – die Nachteile wurden um so schneller deutlich: Bei einem leichten Sturz verbog
das weiche Alu der Bremssattelaufnahme.
Licht und Schatten: tolle Federelmente
und „Hammerschmidt“ einerseits. Unsensibles Heck und weiche Bremsmomentabstützung andererseits.
VERTRIEB
GRÖSSEN
PREIS
Shock Therapie, Tel. 06126/2267700
www.shock-therapy.com
S/M,L/XL
3 499 Euro
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
17,5 Kilo
64,8°/65,7°
50 mm/565,6 mm
1 130 mm/355 mm
180 mm/160 mm*
Mehrgelenker
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
Marzocchi 66 RCV 180 mm/Fox DHX 3.0
KURBELN/SCHALTUNG
Race Face / SCRAM X-9
BREMSANLAGE
Formula Oro K-18 Disc
LAUFRÄDER
Commencal Naben, Sun Ringle Equalizer 29-Felgen,
Maxxis Minon DH F 26x2.5-Reifen
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Dickere Reifen aufziehen.
8
Handling, Hinterbaufunktion
schwache Bremse, Reifen
FREERIDE 1/09
48
GRÖSSEN
PREIS
Freeride
VIRTV
S VNITA FORTIOR
Bergamont GmbH, Tel. 040/4328430
www.bergamont.de
S,M,L,XL
3 599 Euro
MESSDATEN
18 Kilo
64,8°/71,0°
50 mm/572 mm
1150 mm/355 mm
180 mm/180 mm*
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
KURBELN/SCHALTUNG
BREMSANLAGE
LAUFRÄDER
abgestützter Eingelenker
Rock Shox Totem Coil/Fox DHX 4.0
Truvativ Hammerschmidt/SCRAM X-9
Avid Elixir R
Tatoo Naben, Alexrims FR 32 Felgen,
Schwalbe Muddy Marry 2.5
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Der Lenker ist recht schmal. Auch
Fahrer um die 80 Kilo sollten hinten
eine 350er-Feder verwenden.
FAZIT: Das neue „Big Air“ hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt. Geometrie und Ausstattung sind sehr gut, der Hinterbau kann mit
der Konkurrenz aber nicht mithalten.
COMMENCAL >SUPREME 1
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB
Geometrie, Ausstattung
Hinterbaufunktion
7,5
Freeride
MINIMALIST
Aktuell kann sich Commencal mit zwei Weltmeistern schmücken: Die Geschwister Rachel und Gee Atherton fahren mit den
Bikes aus Andorra im DH-Zirkus der Konkurrenz davon. Das „Supreme 1“ ist eine im Federweg reduzierte Version dieses
Downhillers: nur 160 Millimeter Federweg am Heck – das ist Minusrekord in unserem Testfeld. Vorne federt mit der Marzocchi „66“ aber
eine standesgemäße 180-Millimeter-Gabel mit Stahlfederinnenleben.
Die Geometrie passt zum straffen Heck: Die Front ist leicht erhöht,
das Oberrohr und der Radstand sind etwas kürzer als bei der
Konkurrenz. In Kombination mit dem niedrigen Tretlager
wirkt das Bike sehr kompakt und handlich. Der Hinterbau
arbeitet logischerweise straffer als bei den langhubigen Kollegen, doch das Hinterrad folgt den Unebenheiten
sehr schnell und dynamisch. Auf den flüssigeren
und kehrigen Passagen unserer Teststrecke
war das Bike dadurch in seinem Element und
machte viel Spaß. Für solches Gelände wurde
es entwickelt und hier wirkt das Konzept sehr
stimmig. Auf den verblockten, schnellen Passagen hatte das Commencal hingegen arg zu
kämpfen. Hier hinterließen auch die Bremsen
einen schwachen Eindruck und die Reifen
sind zu pannenanfällig.
FAZIT: Das Commencal besitzt ein straffes
Heck mit relativ wenig Federweg. Doch im
Bikepark und in verwinkelten Trails greift
das Konzept. Ein handliches Bike für technisch versierte Biker.
Das „Supreme 1“ ist ein Spezialist. Der
geringe Federweg begrenzt den Einsatzbereich, aber als Bike für flowige Strecken ist
es eine gute Wahl.
10
Freeride
FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
Königsklasse: 180 Millimeter Federweg vorne
und satte Hinterbauten – die Freerider aus
diesem Testfeld bieten genug Reserven, um
es mit allen Herausforderungen aufzunehmen. Einziges Manko: bergauf geht’s meist
nur noch mit der Gondel.
FREERIDE 1/09
49
9
> MEGATEST
NATURGEWALT
CORSAIR >MAELSTROM
HERSTELLERANGABEN
Corsair ist noch nicht lange auf dem deutschen Markt vertreten. Wir haben zum ersten Mal ein Bike der Ami-Schmiede
aus Utah im Test. Das „Maelstrom“ hat aber sofort einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zuerst mal optisch: Der stark
hydroformierte Rahmen mit seiner interessanten Hinterbaukonstruktion
sticht sofort ins Auge. Die Kette wird via Leitrolle über den Drehpunkt
gelenkt – das soll trotz eines relativ hohen Drehpunktes Antriebseinflüsse auf die Federung verhindern. Die Ausstattung
ist hochwertig und durch die Bank sehr gut gewählt. Einzig die
Teleskopstütze wirkt etwas fehl am Platz: Sie treibt das Gewicht und
den Preis in die Höhe, aber einen echten Vorteil können wir in dieser
Klasse nicht erkennen. Die Geometrie des Bikes ist ausgewogen: Die
Front ist relativ flach, das Tretlager tief, der Hinterbau
mit 425 Millimetern ziemlich kurz. Man sitzt gut
im Bike. Bergab gehört das Corsair zu den Top 3
dieses Tests. Ein so sattes und sicheres Fahrgefühl
lieferten sonst nur noch Trek und Specialized. Die
Gabel harmoniert optimal mit dem Heck. Der
niedrige Schwerpunkt macht das Rad dabei noch
angenehm handlich, obwohl es kein Leichgewicht
ist. Einziges Defizit: Bergauf kann die Leitrolle am
Drehpunkt dem Kettenschräglauf nicht ausreichend
folgen, sondern stößt an den Umwerfer. Die Folge:
hohe Reibung bei Treten unter Last.
Das „Maelstrom“ hat DH-Gene. Die
niedrige Front bringt Druck aufs Vorderrad. Gut für Highspeed in Kurven. Der
Hinterbau funktioniert super. Die Gabel ist
fast auf „Totem Coil“-Niveau.
LAPIERRE >FROGGY 718
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB
Lapierre Deutschland, Tel. 08857/698691
www.lapierrebikes.com
GRÖSSEN
43-48
PREIS
(nur Rahmen) 1 899 Euro
MESSDATEN
15,9 Kilo
66,2°/68,0°
55 mm/578 mm
1 136 mm/355 mm
160 mm/180 mm*
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
AUSSTATTUNG
Viergelenker
Fox Float 36 RC2/Fox DHX Air 5.0
Shimano Saint/ Shimano Saint
Shimano Saint
Saint-Naben, Ambrosio DH 35 Felgen,
Michelin Mountain x`treme 26x2,50
GABEL/DÄMPFER
KURBELN/SCHALTUNG
BREMSANLAGE
LAUFRÄDER
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Mit einer 180-mm-Gabel ist das
Bike auch in heftigem Gelände
super. Ansonsten passt alles.
Fahrwerk, Handling
Gabel schneller am Limit
FREERIDE 1/09
50
8
Freeride
FAZIT: Das Corsair gefällt dank seines satten Fahrwerks, der
gelungenen Geometrie und des niedrigen Schwerpunktes.
Die kleine Schwäche in der Kettenführungskonstruktion
trübt den Gesamteindruck etwas. Dennoch ein klasse Bike!
Cosmic Sport, Tel. 0911/3107550
www.cosmicsports.de
S,M,L
4 500 Euro
VERTRIEB
GRÖSSEN
PREIS
MESSDATEN
18,5 Kilo
66,0°/69,5°
60 mm/585 mm
1125 mm/365 mm
180/180 mm*
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
KURBELN/SCHALTUNG
BREMSANLAGE
LAUFRÄDER
Mehrgelenker
Marzocchi 66 RC3/Marzocchi Roco WC
Race Face Diabolus/SRAM X-9
Formula The One Disc
Corsair Disc Felgen,
Onza Ibex DH Dual Compound 26x2.4
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Passt eigentlich alles.
9
Fahrwerk, Geo
Kettenführung, Laufradqualität
Freeride
FRANZSCHENKEL
Mit dem „Spicy“ haben die Franzosen letztes Jahr ein Topbike in der Enduroklasse etabliert. Das „Froggy“ soll nun bei den
langhubigen Freeridern ähnlich erfolgreich sein. Dafür hat Lapierre die Hinterbaukinematik des Endurorahmens übernommen, um 20 Millimeter Federweg erweitert und in einen solide wirkenden Rahmen
verpflanzt. Beim Topmodell wurde eine komplette „Saint“-Gruppe
verbaut – edel. Luftfederelemente drücken das Gewicht auf
unter 16 Kilo – leichter war kein anderer Freerider im Test.
Dafür muss man beim „Froggy“ aber mit weniger Federweg an der
Front klarkommen. Die Fox „36“ liefert nur 160 Millimeter Federweg,
soll aber laut dem Hersteller in Testfahrten von den Teamfahrern für
gut befunden worden sein. Die Geometrie wirkt stimmig. Das Tretlager
ist tief und die Sitzposition ausgewogen. Im Gelände zeigt
das „Froggy“ zwei Gesichter: In flüssigeren Trailpassagen ist es sehr handlich und agil. EnduroFeeling kommt auf. Die Federung arbeitet
dynamisch und liefert gute Bodenhaftung. Wird das Gelände heftiger, spürt
man, dass die Fox mit einer „Totem“
in Sachen Steifigkeit und Performance nicht mithalten kann. Vorne
fehlen dann die Reserven.
FAZIT: Das „Froggy“ ist der beste
Touren-Freerider im Test. Dank
wippfreiem Hinterbau kommt man
auch gut bergauf. Bergab macht es
in flowigem Gelände viel Spaß.
Wenn es heftig wird, sind Trek
und Co. besser.
„Spicy“ reloaded: Das „Froggy“
fährt sich wie ein Enduro auf
Steroiden. Touren-Freerider, die auch
gerne im Bikepark unterwegs sind, liegen
hier richtig.
10
Freeride
FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
> MEGATEST
> MEGATEST
BLOOD DIAMOND
MOREWOOD >ZUZA
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB
Oh Mann, Morewood und seine Typenbezeichnungen: Beim Versuch, die Bedeutung des Namens „Mbuzi“ zu entschlüsseln, haben
wir im letztjährigen Endurotest ganz tief ins Klo gegriffen. Deshalb lassen wir den Namen des neuen Freeriders aus Südafrika
mal beiseite und widmen uns gänzlich den technischen Details. Der Eingelenker
mit nur 16 Zentimetern Federweg am Heck kam mit einer – auf dem Papier –
sinnvollen Ausstattung zum Test. Von der Geometrie waren wir allerdings
etwas überrascht. Anders als das Commencal, das ja ebenfalls nur mit 165
Millimetern Federweg ins Rennen ging, hat das Morewood einen
sehr steilen Lenkwinkel für ein Freeride-Bike und auch der Radstand ist ziemlich kurz. Im Gelände ist das „Zuza“ dadurch enorm
quirlig unterwegs und springt gut. Das Handling erinnert stark an
ein Enduro. In schnellen Passagen ist es im Vergleich zur
Testkonkurrenz sehr unruhig. Verstärkt wird dieser
Eindruck durch den leblos wirkenden Hinterbau, der
dem Untergrund schlecht folgt und Schläge an den
Fahrer durchreicht. Leider war auch die Marzocchi
„66“ in der Luftversion störrisch und extrem
progressiv. Und die Bremshebel der „Formula“Bremse stellten nicht sauber zurück. Nur in sehr
verwinkelten, trialartigen Passagen fühlt sich das
„Zuza“ richtig wohl, aber diese Nische ist für einen
Freerider schon sehr klein.
Déjà–vu: Die Silhouette ist
bei Morewood ein echtes Erkennungsmerkmal. Die Geometrie ist sehr speziell
und schränkt den Einsatzbereich ein.
FAZIT: Für einen Freerider ist das „Zuza“ sehr nervös.
Mit seinem straffen Hinterbau und dem steilen
Lenkwinkel eignet es sich eher für verwinkelte Trails
und nicht zu schnelle Downhills. Die Gabel ist schwach.
GRÖSSEN
PREIS
Sports Nut GmbH, Tel. 07121/1447740
www.sports-nut.de
S,L
2 999 Euro
MESSDATEN
17,1 Kilo
67,5°/70,2°
50 mm/573 mm
1094 mm/360 mm
180 mm/165 mm*
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
Eingelenker
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
Marzocchi 66 ATA 180mm/Rock Shox Vivid 5.1
KURBELN/SCHALTUNG
Truvativ Holzfeller/SRAM X-9
BREMSANLAGE
Formula Mega Disc
LAUFRÄDER
Atomlab Disc-Naben, Spank Subrosa Felgen
Schwalbe Muddy Marry Freeride Snake Skin Triple Compound 26x2.5
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Eine Stahlfeder-„66“ verbessert
die DH-Eigenschaften deutlich.
7
Handling in engen Kehren
nervös, sehr straffe Federung
Freeride
FREERIDE 2/07
48
MARSCHFLUGKÖRPER
SANTA CRUZ >BULLIT
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB
Shock Therapy, Tel. 06126/2267700
www.shock-therapy.com
S, M, L
GRÖSSEN
PREIS
(Rahmenpreis mit Fox DH 3.0) 1 449 Euro
Gesamtpreis ca 3 700 Euro
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
17,4 Kilo
65,8°/71,2°
50 mm/575 mm
1 114 mm/365 mm
180 mm/180 mm*
Eingelenker
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
Rock Shox Totem Solo Air 180 mm/Fox DHX 5.0
KURBELN/SCHALTUNG
Truvativ Holzfeller/SRAM X-9
BREMSANLAGE
Avid Juicy Seven Disc
LAUFRÄDER
ST Disc Naben, Sun Ringle Double Track SL1 Disc,
WTB Timberwolf DNA Rubber Compound 26x2.5
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Wer viel ruppige DHs fährt sollte die
Bremsmomentabstützung nachrüsten.
Ansonsten passt alles.
Geometrie, Handling
Bremsstempeln
FREERIDE 1/09
52
8
Freeride
Das „Bullit“ ist das Stehaufmännchen im Hause Santa Cruz. Jahrelang war es der Vorzeige-Freerider der Amis, wurde dann
aber vom „VP Free“ aus dem Programm gekegelt. Doch weil die Kundschaft maulte und der Hinterbau des Nachfolgers zickte,
wurde das simple Eingelenkskonzept reaktiviert. Mit seinem hohen Schwingendrehpunkt wirkt das „Bullit“ nun wie aus einer anderen Zeit hergebeamt.
Die Ausstattung ist durchdacht und für den Einsatzbereich sinnvoll. Einzig
die Bremsen sind erfahrungsgemäß etwas zu schwach, wenn die Abfahrten
lang und heftig werden. Beim Aufsitzen wirkt das „Bullit“ sehr stimmig und
ausgewogen. Man sitzt fast genauso wie auf dem Banshee. Auch im
Gelände haben die beiden Bikes viel gemeinsam: Der grüne
Bomber hat ein ausgewogenes und agiles Handling. Ohne viel
Kraftaufwand lässt es sich in den Manual ziehen und in der
Luft bleibt es neutral. Die Federung arbeitet feinfühlig und speziell der Hinterbau schluckt dank des
hohen Drehpunktes auch große Schläge souverän
weg. Allerdings ist auch beim „Bullit“ deutliches
Bremsstempeln zu spüren. Eine Bremsmomentabstützung ist für das Bike lieferbar, war an
unserem Modell aber nicht verbaut. Die Luftversion der „Totem“ kann in Sachen Agilität
nicht ganz mit dem Stahlfedermodell mithalten,
arbeitet aber noch immer sehr gut.
FAZIT: Das „Bullit“ ist ein solider und ausgewogen zu fahrender Freerider. Im Downhill-Modus
sind andere Bikes laufruhiger und bremsneutraler, aber im Bikepark ist es sehr gut
aufgehoben und vermittelt viel Fahrspaß.
Retrodesign, aber zum alten Eisen gehört das
„Bullit“ noch lange nicht. Wir empfehlen aber
die Bremsmomentabstützung, sonst leidet die
Hinterbau-Performance beim Bremsen.
10
Freeride
FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
> MEGATEST
> MEGATEST
SILBERKUGEL
SOLID
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB
Die deutsche Schmiede Solid hat sich mit dem „Mission 9“ einen guten Namen im Downhill-Sektor gemacht. Das neue
Freeride-Bike „Mission 7“ besitzt die gleiche Hinterbaukonstruktion und ein ganz ähnliches Rahmendesign wie der große
Bruder. Auch bei der Ausstattung sieht man die DH-Wurzeln: Das kleine Ritzelpaket am Hinterrad zeigt gleich, dass die Mission
nicht Tour, sondern Abfahrt heißt. Auch der spartanische Rennsattel
ist nichts für lange Tretpassagen. Die restliche Ausstattung passt
gut zum Einsatzbereich: kräftige „Code“-Bremsen, dicke Reifen mit
weicher Gummimischung und oben drauf der „DHX“ mit edler
Titanfeder. Die spart etwas Gewicht, ohne Abstriche
im Federverhalten zu machen. Das Solid gibt es nur in
einer Größe, Tester über 1,85 Meter saßen etwas beengt.
Kleineren Fahrern passte es aber sehr gut. Im
Gelände überzeugte uns das Fahrwerk sofort:
Hinterbau und Gabel arbeiten sehr harmonisch und feinfühlig. Auch bei hohem
Tempo und schweren Schlägen kommt
es nie spürbar ans Limit. Die Front ist
nicht zu hoch, so hat der Fahrer immer
genug Druck auf dem Vorderrad und
kann in Kurven das Gas stehen lassen.
In flowigen Passagen gefiel die Agilität
des Solid. Wird das Gelände steil und ausgesetzt, vermittelt die Geometrie aber nicht
ganz die Souveränität der Testbesten.
Tiefer als auf dem Bild darf man
beim „Mission 7“ den Sattel nicht
versenken, sonst schrabbelt der dicke
Reifen bei voller Hubausnutzung am Leder.
SPECIALIZED>DEMO 7 II
HERSTELLERANGABEN
VERTRIEB
Specialized Europe, Tel. 0031/314/676600
www.specialized.com
GRÖSSEN
S,M,L
PREIS
3 999 Euro
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
AUSSTATTUNG
17,3 Kilo
64,1°/63,5°
35 mm/581 mm
1 173 mm/380 mm
180 mm/178 mm*
Viergelenker
A
GABEL/DÄMPFER
Rock Shox Totem Solo Air 180mm/Fox DHX 5.0
KURBELN/SCHALTUNG
Truvativ Holzfeller/Sram XO
BREMSANLAGE
Avid Elixir R Disc
LAUFRÄDER
Specialized Disk Naben, Specialized DT Swiss F550 Disc
Felgen, Specialized Chunder Dual Compound 26x2.3
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Bottom-out ganz rein und vollen
Druck ins Piggyback, um Durchschläge zu vermeiden.
Geometrie, Handling
weiche Felge, Laufradqualität
FREERIDE 1/09
54
50
9,5
Freeride
>MISSION 7 PRO
GRÖSSEN
PREIS
Solid Bikes Europe, Tel. 07441/952450
www.solidbikes.de
M unisize
3 999 Euro
MESSDATEN
17,5 Kilo
65,6°/68,8°
45 mm/578 mm
1 195 mm/360 mm
180 mm/180 mm*
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
Mehrgelenker
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER RockShox Totem Solo Air/Fox DHX 5.0 (Titanfeder)
KURBELN/SCHALTUNG
Truvativ Holzfeller/Shimano XT
BREMSANLAGE
Avid Juicy Code
LAUFRÄDER
Reverse-Naben, One Zero 934 Disc-Felgen,
Muddy Mary Freeride 2.5 Gooey Gluey
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Größere Kassette hinten drauf,
sonst heißt es oft schieben.
Sattel nicht zu weit runter, sonst
schleift der Reifen.
FAZIT: Das „Mission 7“ ist ein echter Mini-Downhiller. Das
Fahrwerk arbeitet nahe am Optimum und ist sehr schluckfreudig. In verblocktem Gelände etwas anspruchsvoller zu
fahren als Trek und Specialized. Aber dennoch ein sehr
gutes Bike.
Fahrwerk, Handling
schwache Übersetzung
9
Freeride
PLATZHIRSCH
Als das „Demo“ vor zwei Jahren auf den Markt kam, war sein hydroformiertes Geröhr State of the Art und der niedrige
Schwerpunkt gab dem Bike ein sensationelles Handling. An die Optik des „Demos“ hat man sich mittlweile gewöhnt und
das Rahmendesign mit dem durchhängenden Unterrohr und dem tief
sitzenden Dämpfer findet sich heute auch bei vielen Konkurrenten. Seit
der Einführung hat Specialized an seinem Viergelenker eigentlich nichts
verändert. Nur die Farbe schwankte von Jahr zu Jahr zwischen
schrill und dezent. 2009 ist es fast schon schlicht in klassischem Schwarz gehalten. Die Ausstattung ist gut gewählt
und leicht: „Totem“-Luftgabel, die sehr guten „Elixir“-Bremsen
und die neuen DT „F550“-Felgen halten das Gewicht in Grenzen. Die
Geometrie ist uns wohlbekannt und ziemlich ideal: Man
sitzt leicht zurückversetzt und sehr tief im Bike –
das „Demo“ passte jedem Tester sofort perfekt.
Bergab bietet es so Reserven ohne Ende und
lässt auch Anfänger sehr entspannt durch heftigstes Gelände ballern. Die Federelemente
harmonieren gut. Der Hinterbau arbeitet bei
jedem Tempo enorm geschmeidig und bietet
sensationelle Bodenhaftung. Nur bei heftigen
Schlägen fehlt es ihm etwas an Endprogression.
Ab und zu schlägt der „DHX“-Dämpfer spürbar
durch. Nach wie vor aber ein super Freerider.
FAZIT: Das „Demo 7“ ist immer noch ein exzellentes Freeride-Bike für Bikepark und heftiges
Gelände. Man muss schon das Trek „Session“
im direkten Vergleich fahren, um zu erkennen,
dass es tatsächlich noch einen Tick besser geht.
Die „Totem Air“ arbeitet beim
„Demo“ sehr sensibel. Die
Agilität einer Stahlfedergabel hat
sie aber nicht ganz.
10
Freeride
FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de
THRONFOLGER
TREK >SESSION 88 FR
HERSTELLERANGABEN
Trek legt derzeit ein ziemlich eindrucksvolles Comeback hin. Bereits in der Enduroklasse haben die Amis mit dem „Remedy“
für Furore gesorgt. Und das „Session 88 FR“ macht in der 180er-Klasse nahtlos weiter. Die Hinterbaukonstruktion ist
auch hier ein Mehrgelenker mit Drehpunkt im Ausfallende und schwimmend
gelagertem Dämpfer. Solide Bontrager-Laufräder mit sehr griffigen Reifen,
Stahlfederelemte vorne und hinten und eine komplette „Saint“-Gruppe bilden
die sehr gute Ausstattung. Optisch wirkt das Bike mit den massiven
und dennoch elegant geformten Rohren und den durchdesignten
Anbauteilen wie aus einem Guss. Die Geometrie ist angenehm:
Man sitzt sehr ausgewogen und tief im Bike, der Lenkwinkel ist
flach. Auf dem Trail war das „Session“ dann auch die
erhoffte Offenbarung: Erst wenn man mit dem Trek
durchs Gelände fräst, merkt man, was einem beim
Specialized „Demo“ fehlt: Die perfekte Harmonie
von Front und Heck ist beeindruckend. Der Hinterbau schluckt alles, sackt aber nie durch und passt
damit ideal zur agil und linear arbeitenden „Totem“.
Das Handling ist sehr ausgewogen. Handlich lässt
sich das Bike durch enge und weite Kehren zirkeln.
Selbst in verblockten, steilen Passagen bleibt man
völlig entspannt und fühlt sich stets sicher – perfekt!
Die Reifen sind vollkommen pannenresistent und bieten
exzellenten Grip. Die Bremsen sind kraftvoll, am Hinterbau gab die
„Saint“ bei Nässe aber heulende Geräusche von sich.
FAZIT: Das „Session“ ist unser neuer Testsieger. Im Vergleich zum
Specialized ist der Hinterbau etwas besser und das Handling neutraler. Für Einsätze im Park und auf heftigen DH‘s gibt es derzeit
kein ausgewogeneres Bike.
Vi Modelle laufenn zwe
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sich nichts. Damit wir euch nicht mit den
gleichen Bikes
d ewig gleich
langweilen, sind solche Modelle ab heute nicht mehr mit
dabei. Trotzdem sollt ihr den Überblick über die unterschiedlichen Freerider am Markt nicht verlieren. Deshalb gibt es
zur Orientierung die Noten der „alten“ Räder aus den Tests
der vergangenen Jahre rechts im Überblick. Die ausfühlichen
Vergleiche könnt ihr zusätzlich als PDF von unserer FREERIDE-Homepage runterladen – natürlich umsonst. Wenn euer
Traumbike also diesmal nicht dabei ist, findet ihr es bestimmt
im Archiv. Und sollte damals eher die Ausstattung denn der
Rahmen das
da Problem für
ür eine
e schlechte Bewertung
rtung gewesen
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seen
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hecktt einfach beim Hersteller
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unnd nachgebessert.
nach
na
chge
gebe
bbeessser
ert.
scheinlich
BIKES 2007
ALUTECH/ PUDEL
CANNONDALE/ „PERP 1“
CANYON/ TORQUE FRX
FUSION/ WHIPLASH XT
GHOST/ FR NORTHSHORE
GIANT/ GLORY ZERO
GROSSMAN/ FR 07
MARIN/ QUAKE 7.2
MOREWOOD/ SHOVA LT 7.6
NOX/ FLUX HC 8.0
ROCKET/ FR COMET
ROTWILD/ R.E.D 1
SANTA CRUZ/ VP FREE V
SOLID/ LIBERATOR
SPECIALIZED/ DEMO 7 1
UMF/ FREDDY 1 TEAM
VOTEC/ VFR
ZONENSCHEIN/ PAN FREUDE
Note
8,5
9,5
9,5
9
7
7
7
8
8
8
8,5
9
8
8,5
10
7
9
9.5
VERTRIEB
GRÖSSEN
PREIS
Bikeurope B.V./Trek, Tel. 0180/3507010
www.trekbikes.com
15.55, 17.5, 19.5
3 999 Euro
MESSDATEN
GEWICHT OHNE PEDALE
LENK-/SITZROHRWINKEL
VORBAU-/OBERROHRLÄNGE
RADSTAND/TRETLAGERHÖHE
FEDERWEG VO./HI.
(*Herstellerangaben)
HINTERBAUSYSTEM
17,2 Kilo
64,3°/59,0°
45 mm/589 mm
1 171 mm/355 mm
203 mm/203 mm*
Mehrgelenker mit ABP
AUSSTATTUNG
GABEL/DÄMPFER
Rock Shox Totem Coil 180mm/Fox DHX 5.0
KURBELN/SCHALTUNG
Shimano Saint/Shimano Saint Shadow
BREMSANLAGE
Shimano Saint Disc
LAUFRÄDER
Bontrager Big Earl Disc Narben, Bontrager Felgen
Bontrager Big Earl Wet Gum-Bi Dual Compound SC Casing 26x2.5
FREERIDE-PERFORMANCE
DH HIGHSPEED
DH TECHNISCH
PARK/TRIX
ALLROUND
TOUR/TRAIL
BERGAUF
Tuning-Tipp:
Passt alles.
10
Fahrwerk, Geometrie, Handling
nix
BIKES 2008
BELLACOOLA/ PRIME
CANNONDALE/ PERP 3
CANYON/ FRX 9.0
FUSION/ WHIPLASH
GHOST/ FR NORTHSHORE 600
KONA/ STINKY
MONDRAKER/ PLUNDER
NORCO/ SHORE 2
ROCKY MOUNTAIN/ FLATLINE 2
SCOTT/ GAMBLER FR 20
SPECIALIZED/ DEMO 7
VOTECT/ V.FR
ride
ride
eeee
FrFr
Note
7,5
9
9,5
9
7,5
8,5
8
9,5
8
8
10
9,5
FREERIDE 2/08
55