Ergebnisse einer Metaanalyse zur Achtsamkeit als

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Ergebnisse einer Metaanalyse zur Achtsamkeit als
Teil 5
Empirische Fundierung
und Resümee
Kapitel 21
Ergebnisse einer Metaanalyse
zur Achtsamkeit als
klinischer Intervention
Paul Grossman, Ludger Niemann, Stefan Schmidt & Harald
Walach
Zusammenfassung: Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-based stress reduction, MBSR) ist ein strukturiertes Gruppenprogramm, das Achtsamkeitsmeditation
einsetzt, um mit körperlichen und psychischen Störungen verbundenes Leiden zu lindern.
Das nicht-religiöse und nicht-esoterische Prgramm basiert auf einem systematischen Ansatz, um die Bewußtheit der Erfahrungen von Moment zu Moment zu entwickeln. Es
wird angenommen, dass eine größere Bewußtheit eine zutreffendere Wahrnehmung, Reduktion von negativem Affekt sowie eine Verbesserung der Vitalität und Bewältigungsfähigkeiten bewirkt. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden eine Reihe empirischer Studien durchgeführt, die viele dieser Behauptungen zu bestätigen scheinen. Wir berichten
eine umfassende Übersicht und Metaatnalyse publizierter und unpublizierter Studien zu
MBSR, die gesundheitsbezogene Interventionen untersuchten. Von 64 empirischen Studien erfüllten nur 20 die Einschlußkriterien für die Metaanalyse. Die Einschlußkriterien
bezogen sich auf:
1) hinreichende Informationen zur Intervention,
2) quantitative Ergebnisdarstellung,
3) adäquate statistische Analysen,
4) Achtsamkeit als zentrale Behandlungskomponente,
5) die Intervention und Stichprobenzusammensetzung mußten dem gesundheitsbezogenen Programm angemessen sein.
Es fanden sich geeignete Studien zu einer Vielzahl von klinischen Populationen (z. B.
Schmerz, Krebs, Herzerkrankungen, Depression, Angst) sowie zu belasteten aber gesunden nicht-klinischen Gruppen. Es wurden sowohl kontrollierte als auch unkontrollierte
Korrespondenzadresse: [email protected]
Heidenreich, T. & Michalak, J. (2004). Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie. Ein Handbuch. Tübingen: dgvt-Verlag.
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Studien in die Analyse aufgenommen. Sowohl die kontrollierten als auch die unkontrollierten Studien belegen Effektstärken von ca. 0,5 mit homogenen Verteilungen. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass trotz der relativ geringen Anzahl an Studien das MBSRProgramm Menschen mit verschiedensten Störungen helfen kann, ihre klinischen und
nicht-klinischen Problemen zu bewältigen.
Einführung
Die Bewältigung der Symptome, Einschränkungen und der unsicheren
Perspektive bei chronischen Krankheiten – unabhängig davon, ob diese körperlicher oder psychischer Natur sind – stellt für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung eine große Herausforderung dar. Die
bio-psycho-soziale Anpassung chronisch kranker Menschen ist dennoch ein Gebiet, das die Ressourcen und Grenzen der modernen konventionellen Medizin herausfordert – nicht zuletzt weil nur wenige der
in der Gesundheitsversorgung Tätigen die nötige Zeit oder die entsprechende Ausbildung zur Behandlung dieser Krankheiten haben. Programme zur Verbesserung des Wohlbefindens und des Gesundheitszustands chronisch kranker Menschen stecken häufig noch in den Kinderschuhen und richten sich auf ein enges Spektrum von Symptomen.
Daher dürfte ein einziges, relativ kurzes und kostengünstiges Programm, das potenziell für eine ganze Reihe chronischer Krankheiten
angewandt werden und eine positive Veränderung in der grundsätzlichen Einstellung gegenüber Gesundheit und Krankheit bewirken
kann, auf großes Interesse stoßen.
In den letzen beiden Jahrzehnten wurde ein Gruppen-Interventionsprogramm namens MBSR (engl.: mindfulness-based stress reduction,
dt.: Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, vgl. das Kapitel von Meibert, Michalak und Heidenreich, in diesem Band) als solch ein Ansatz
vorgeschlagen (Kabat-Zinn, 1990). Dieses Vorgehen wurde sowohl zur
Behandlung von Patienten mit einer breiten Palette verschiedener
chronischer Beschwerden eingesetzt als auch in Gruppen relativ gesunder Menschen, die sich davon eine Verbesserung ihrer Fähigkeit
zum Umgang mit den zwar normalen, jedoch häufig erheblichen Be-
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lastungen des Alltags erhofften. Vorläufige Studien berichteten über
substanzielle Verbesserungen bei Menschen mit chronischen Schmerzen, Fibromyalgie, Krebs, Angststörungen, Depressionen sowie Belastungen in so verschiedenen Situationen wie während des Medizinstudiums und im Gefängnis (siehe z.B. Shapiro, Schwartz & Bonner, 1998;
Speca, Carlson, Goodey & Angen, 2000; Teasdale et al., 2000). Viele der
veröffentlichten Studien wurden jedoch kaum kritisch evaluiert und
sind unter Umständen von fraglicher wissenschaftlicher Aussagekraft
bzw. in ihrer Reichweite zu begrenzt, um diese Behauptungen bestätigen könnten. Ein kürzlich veröffentlichter Artikel lieferte zwar eine
wertvolle Kritik bisher vorliegender Achtsamkeitsstudien, legte jedoch
keine quantitative Metaanalyse vor (Bishop, 2002).
In diesem Kapitel stellen wir eine bereits andernorts veröffentlichte
metaanalytische Übersicht aller zugänglichen und unveröffentlichten
Studien vor, in denen gesundheitliche Verbesserungen durch MBSR
untersucht wurden (Grossman, Niemann, Schmidt & Walach, im
Druck). Wir wollen damit eine empirische Grundlage zur Beantwortung der Frage schaffen, inwiefern MBSR zu einer systematischen Verbesserung gesundheitlicher Dimensionen bei chronisch Kranken und
anderen führt, welche Verbesserungen dies ggf. sind, wie groß die spezifischen Verbesserungen sein mögen, und ob eine intensivere Evaluation der MBSR angeraten sein könnte.
Die aus diesen Behauptungen abgeleiteten gesundheitlichen Vorteile
sollten folgende Faktoren beinhalten: eine Verbesserung der emotionalen Verarbeitung und Bewältigung der Auswirkungen chronischer
Krankheiten und Belastungen, eine verbesserte Selbstwirksamkeit und
Kontrolle, sowie ein differenzierteres Bild von Wohlbefinden, bei dem
Belastungen und Beschwerden zwar eine natürliche Rolle spielen, es
dem einzelnen aber immer noch erlauben, das Leben in seiner Fülle
und Reichhaltigkeit zu genießen (d.h. eine Verbesserung der Lebensqualität einschließlich allgemeiner Kompetenzen, sowie affektiver und
sozialer Dimensionen). Das Ergebnis der folgenden Meta-Analyse
könnte dazu beitragen, diese Behauptungen entweder zu bestätigen
oder zu widerlegen.
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Bei der MBSR handelt es sich um ein acht- bis zehnwöchiges Gruppenprogramm, wobei die Gruppengröße zwischen einem und 40 Teilnehmern variieren kann (vgl. das Kapitel von Meibert, Michalak und
Heidenreich, in diesem Buch). Es kann sich entweder um heterogene,
oder um hinsichtlich der Störung oder des Problemgebiets der Teilnehmer homogene Gruppen handeln. Eine der wöchentlichen Sitzungen
dauert im Allgemeinen 2,5 Stunden, und darüber hinaus findet pro
Kurs noch eine zusätzliche ganztägige Sitzung an einem Wochenende
statt. In jeder Sitzung werden bestimmte Übungen und Themen behandelt, die alle im Kontext der Achtsamkeit betrachtet werden. Diese beinhalten verschiedene Formen des Übens von Achtsamkeitsmeditation, der achtsamen Aufmerksamkeit bei Yoga-Übungen, sowie Achtsamkeit in belastenden Situationen und bei sozialen Interaktionen.
Achtsamkeit wird über ein weites Spektrum alltäglicher Aktivitäten
hinweg vermittelt und geübt, wobei das Üben von achtsamer Aufmerksamkeit das hervorstechendste und weitreichendste Kennzeichen
der MBSR ist (Davidson & Kabat-Zinn, 2004). Weil die Entwicklung
von Achtsamkeit von regelmäßigem und wiederholtem Üben abhängt,
verpflichten sich die Teilnehmer bei der Aufnahme in den Kurs, täglich
45-minütige Hausaufgaben zu machen, primär in Form von Meditationsübungen, achtsamem Yoga und der Anwendung von Achtsamkeit
in Alltagssituationen.
Für die vorliegende Übersicht wurden 64 empirische Berichte untersucht, bei denen entweder das strukturierte MBSR-Programm oder
Achtsamkeit als zentrale Komponente einer Gruppenbehandlung zur
Verbesserung gesundheitsbezogener Größen eingesetzt wurde.
Methoden
Die Analysemethoden und Einschlusskriterien wurden zuvor festgelegt und in einem Protokoll dokumentiert.
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Einschlusskriterien
Die Einschlusskriterien für die Studien lauteten wie folgt:
1. Studien, die vor Dezember 2002 publiziert wurden bzw. bei unveröffentlichtem Material, bei dem die relevanten Informationen vor
Dezember 2001 zur Verfügung standen.
2. Es wurden sowohl veröffentlichte als auch unveröffentlichte Untersuchungen eingeschlossen. Eine Minimalanforderung war das Vorhandensein eines Abstracts in englischer Sprache.
3. In den Behandlungsprogrammen lag die Betonung auf einer achtsamkeitsbasierten Intervention, wobei Achtsamkeit wie folgt verstanden wird: a) Aufmerksamkeit von Augenblick zu Augenblick
wird in einer nicht wertenden Haltung kultiviert. b) Formelle Meditationstechniken werden vermittelt. c) Die Bedeutung täglichen
und systematischen Übens wird betont.
4. Die Interventionen wurden im Gruppenkontext vermittelt, nicht
auf individueller Basis.
5. Die Kurse basierten auf einer Dauer von 6–12 Wochen mit ca.
2,5 Stunden pro Woche, Intensiv-Retreats zu Meditationszwecken
wurden dabei nicht berücksichtigt.
6. Quantitative Ergebnismessungen lagen vor.
7. Die Ergebnismessungen ließen sich unter den Kategorien körperlicher oder geistiger Gesundheit subsumieren.
8. Die Ergebnismessungen ließen sich aus standardisierten und validierten Skalen herleiten.
9. Die vorliegenden Daten der jeweiligen Studie ließen eine Effektstärkenberechnung zu.
10. Bei kontrollierten Studien war es erforderlich, dass sie ein Kontrollgruppenverfahren besaßen, das entweder inaktiv war (Warteliste)
oder aktiv im Sinne einer Ausrichtung auf die Kontrolle unspezifischer Effekte der Achtsamkeitsgruppe (z.B. soziale Unterstützung,
Anforderungsmerkmale und Erwartungseffekte).
11. Daten wurden nach der Intervention erhoben und ausgewertet,
nicht notwendigerweise im Follow-up.
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Literaturrecherche
Es wurden diverse Suchstrategien eingesetzt:
1. In den folgenden Datenbanken wurde eine elektronische Suche
durchgeführt: Medline, PsychInfo einschließlich Digital Dissertations, Psyndex Plus, Web of Science einschließlich Science Citation
Index und der Cochrane Library. Die Datenbanken wurden auf das
Vorkommen der Stichwörter Achtsamkeit (mindfulness), Vipassana, auf Einsichtsmeditation (insight meditation), Stressreduktion
(stress reduction) und Körper/Geist (mind/body) an einer beliebigen Stelle im Text durchsucht.
2. Die Literaturangaben sämtlicher verfügbarer Studien sowie theoretischer Veröffentlichungen über Achtsamkeitsmeditation wurden
zu Rate gezogen.
3. Wir kontaktierten alle Erstautoren der identifizierten Studien zu Effekten einer achtsamkeitsbasierten Intervention und fragten sie
nach unveröffentlichtem Material, weiteren Forschungen und ob sie
andere Forscher kennen würden, die über unveröffentlichte Daten
oder laufende Studien verfügten.
Studienkodierung
Alle Studien, die den oben angeführten Einschlusskriterien entsprachen, wurden hinsichtlich ihres Designs (kontrollierte Studie, Beobachtungsstudie, Follow-up Daten), ihrer Gruppenzuweisung (Randomisierung, quasi-experimentell), ihrer Kontrollbedingung (Warteliste,
keine Behandlung, normale Behandlung, aktive Kontrolle), ihrer Untersuchungspopulation (Patienten, Gesunde, Studierende, Gefängnisinsassen etc.), der Diagnosen der Patienten und der Ergebnismessungen kodiert.
Selektion und Extraktion der Daten
Das Ziel unserer Meta-Analyse lag in der Einschätzung der Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Intervention auf gesundheitsbezogene
Maße. Unser Gesundheitskonzept umfasst sowohl körperliche als auch
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geistige Gesundheit. Alle Ergebnismaße wurden entweder unter „körperlicher Gesundheit“ oder unter „geistiger Gesundheit“ subsumiert
bzw. von der Analyse ausgeschlossen. Wir berücksichtigten nur Daten,
die mit Hilfe standardisierter und validierter Skalen mit erwiesener innerer Konsistenz erhoben wurden (z.B. Global Severity Index der Symptom-Checklist-90-R, Hospital Anxiety and Depression Scale, Beck Depression Inventory, Profile of Mood States, McGill-Melzack Pain-Rating Scale, Kurzform 36 Health Survey und Medical Symptom Checklist; eine vollständige Liste ist auf Anfrage erhältlich). Darüber hinaus
wurde ein konservatives Vorgehen gewählt, um relativ mehrdeutige
oder unkonventionelle Messungen auszuschließen, z.B. spirituelle Erfahrungen, Empathie, neuropsychologische Leistung, Qualität der sozialen Unterstützung und Egozentrismus.
Die Konstrukte der „psychischen Gesundheit“ umfassten Skalen
zum psychischen Wohlbefinden zur allgemeinen Symptombelastung,
Depression, Ängste, Schlaf, psychologische Komponenten der Lebensqualität, sowie der affektiven Schmerzwahrnehmung. Die Konstrukte
der „körperlichen Gesundheit“ beinhalteten körperliche Symptome,
Schmerzen, Körperbehinderung und körperliche Komponenten im
Fragebogen zur Lebensqualität.
Wir untersuchten die unmittelbaren Veränderungen vom Beginn bis
zum Ende der Intervention (Prä-Post), um Effekte des Übens von Achtsamkeit erfassen zu können – und keine Langzeitwirkungen. Von letzterem sahen wir auf Grund des Fehlens von Follow-up- Daten bei einigen der Studien ab, sowie wegen der großen Variationsbreite bei den
Follow-up- Zeiträumen. Unsere Ergebnisse deuten daher lediglich auf
das Vorhandensein oder das Ausbleiben kurzfristiger Reaktionen hin
und befassen sich nicht direkt mit langfristigen Effekten.
Effektgrößenberechnung
Wir berechneten als Effektgröße Cohen’s d, indem wir die Differenz
der Mittelwerte durch ihre gepoolte Standardabweichung teilten. Zwei
Arten von Mittelwertsdifferenzen sind dabei eingeflossen: I.) Die Differenz von Behandlungsgruppe und Kontrollgruppe (zwischen Grup-
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pen, „between-group“) und II.) die Differenz nach der Behandlung
und vor der Behandlung (innerhalb Gruppen, „within-group“). Die
Within-Group-Analysen wurden eingeschlossen, weil es sich dabei um
eine relative geringe Anzahl kontrollierter Studien handelte, die den
Kriterien entsprachen, sowie einige sorgfältig durchgeführte unkontrollierte Beobachtungsstudien, die ebenfalls den Kriterien entsprachen. Darüber hinaus waren wir der Ansicht, dass es erhellend sein
könnte, die Effektstärken zwischen den (unkontrollierten) Beobachtungsstudien sowie den randomisierten und quasi-experimentellen
kontrollierten Studien zu vergleichen.
Im Fall I.) wurden die Nachbehandlungswerte in die Gleichung aufgenommen, in der Annahme dass vor der Intervention zwischen den
Gruppen keine Baseline-Unterschiede bestanden. Weil sich diese Annahme für unseren Datensatz jedoch nicht immer bestätigen ließ, wurden zwei Effektgrößen berechnet: eine auf der Basis der Werte vor der
Behandlung (Baseline-Differenz) und eine mit den Nachbehandlungswerten. Die letztendliche Effektgröße, die in die Metaanalyse aufgenommen wurde, ergab sich durch Subtraktion der Baseline-Differenz
von der Effektstärke der Nachbehandlungswerte.
Für die Berechnung der II.) Prä-Post-Effektsärken war die Korrelation der Messungen vor und nach der Intervention erforderlich. Weil
diese Korrelation sich nicht aus den Studienberichten erheben ließ, haben wird eine globale Schätzung von r = .7 in die Formel aufgenommen
(Lipsey & Wilson, 2000). Alle Effektstärken wurden im Hinblick auf
einen Bias durch kleine Stichproben durch eine von Hedges aufgestellte einfache Formel korrigiert (Lipsey & Wilson, 2000).
Datenzusammenführung
Zunächst integrierten wir alle Effektstärken einer einzelnen Studie, indem wir den Durchschnitt für zwei Effektgrößen berechneten: eine für
geistige und eine für körperliche Gesundheit. Wenn die Stichprobengrößen zwischen den Skalen einer Studie variierten, wurden sie nach
N gewichtet. Die so erhaltenen Effektstärken wurden über die Studien
akkumuliert, indem ein gewichteter Mittelwert errechnet wurde. Dazu
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wurde der Durchschnitt aus jeder einzelnen Studie gewichtet, indem
er ins umgekehrte Verhältnis zur geschätzten Standardabweichung gesetzt wurde (Lipsey & Wilson, 2000). Die Vertrauensintervalle (confidence intervals = CI) basierten auf dem Standardfehler der gesamten
mittleren Effektgrößen, der durch die Formel
SEd = WURZEL (1/SUMME wi
berechnet wurde, wobei wi die Gewichtung der einzelnen Studie darstellte (Lipsey & Wilson, 2000). Zweiseitige p-Werte wurden berechnet,
indem ein z-Wert mit z=d/SEd errechnet wurde. Die Homogenität der
Behandlungseffekte zwischen Studien. wurde durch den mit df=k–1
CHI2- verteilten Q-Wert geprüft, wobei k für die Anzahl der Studien
steht, die in den Test eingeflossen sind (Hedges & Olkins, 1985).
Allgemeine und Sensitivitätsanalysen
Es wurden zwei verschiedene Meta-Analysen berechnet: Die erste umfasste alle kontrollierten Studien mit Effektstärken auf der Basis des
Vergleichs zwischen Experimental- und Kontrollgruppe. In der zweiten Analyse wurden Daten sowohl aus den kontrollierten Studien (wobei nur die Ergebnisse aus der achtsamkeitsbasierten Intervention verwendet wurden) und aus den Beobachtungsstudien (d.h. diejenigen,
bei denen keine Kontrollgruppe vorhanden war) verwendet. Letztere
Analysen bestanden in der Aggregation sämtlicher Daten, die eine Abschätzung der Prä-Post-Effektstärken für achtsamkeitsbasierte Interventionen erlaubten. Für beide Analysen wurden jeweils getrennte
mittlere Effektstärken für psychische und körperliche Gesundheit berechnet. Für einige Untergruppen wurden Sensitivitätsanalysen berechnet, indem der Datensatz geteilt und für jede Untergruppe eine
separate Analyse durchgeführt wurde.
Ergebnisse
Wir konnten insgesamt 64 Studien lokallisieren, wobei jedoch nur
20 Berichte mit insgesamt 1.605 Studienteilnehmern unseren Ein-
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21 Ergebnisse einer Metaanalyse zur Achtsamkeit
schlusskriterien entsprachen (diese sind im Literaturverzeichnis mit einem Stern markiert, bitte beachten Sie, dass einige dieser Studien in
mehr als einer Veröffentlichung enthalten sind). Eine Liste aller lokalisierten Studien befindet sich im Anhang I. Bei den meisten der von uns
ausgeschlossenen Studien wurde Achtsamkeit nicht in der von uns
spezifizierten Art und Weise verstanden oder uns standen keine ausreichenden statistischen Details zur Effektstärkenberechnung zur Verfügung.
Studien, in denen achtsamkeitsbasierte Interventionen bei Patienten
mit körperlichen Beschwerden erforscht wurden, umfassten folgende
Diagnosen: Fibromyalgie, verschiedene Krebsdiagnosen, koronare
Herzerkrankungen, Depressionen, chronische Schmerzen, Ängste,
Übergewicht und Essstörungen sowie psychiatrische Patienten. Zwei
der Berichte basierten auf Gefängnispopulationen und drei berichteten
Ergebnisse nicht-klinischer Stichproben, die eine bessere Belastungsbewältigung anstrebten.
Kontrollierte Studien
Dreizehn der in die Metaanalyse eingeschlossenen Untersuchungen
beinhalteten eine Kontrollgruppe. Dennoch wurden aus den folgenden
Gründen weitere drei Studien von unserem Datensatz ausgeschlossen.
In einer Studie wurde die Achtsamkeits-Meditation mit einem gut
etablierten psychoedukativen Programm verglichen, dessen Wirksamkeit erwiesen ist (Giommi et al., 2001). Dies erfüllte nicht unser Kriterium eines aktiven „Kontrollvorgangs“ sondern stellte eine Vergleichsstudie dar; die Ergebnisse dieser Studie wurden jedoch in den unten
folgenden Abschnitt „Beobachtungsstudien“ eingegliedert. Zwei andere Untersuchungen berichteten nur Follow-up-Daten, jedoch keine
Werte direkt nach der Behandlung und wurden daher ebenfalls ausgeschlossen (Herbert et al., 2001; Herbert, Kabat-Zinn, Clemow & Massion, 2001; Teasdale et al., 2000).
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Tabelle 1: Übersicht zu kontrollierten Studien, die in die Metaanalyse aufgenommen wurden. Pub. Status, Publikationsstatus (d, Dissertation; u, unpubliziert; ab Abstract; p, publiziert), Stichprobe (Pat., Patienten; Gef., Gefangene; Stud., Studenten; Frw., Freiwillige), Design (RKT, randomisierte
kontrollierte Studie; QE, quasi-experimentelles Design), Kontrollgruppe (WL,
Warteliste), N, Anzahl der Versuchspersonen in dieser Studie, Nb, Anzahl der
Versuchspersonen in der Behandlungsgruppe, Nk Anzahl der Versuchspersonen in der Kontrollgruppe, PG, Anzahl der auf psychische Gesundheit bezogenen Skalen, die in der Studie eingesetzt wurden, KG Anzahl der auf körperliche Gesundheit bezogenen Skalen, die in der Studie eingesetzt wurden;
dPG Mittlere Effektstärke für alle auf psychische Gesundheit bezogenen Skalen; dKG; Mittlere Effektstärke für alle auf körperliche Gesundheit bezogenen
Skalen. Alle Angaben beziehen sich ausschließlich auf Versuchspersonen, die
die jeweilige Studie abgeschlossen haben. Unterschiedliche Angaben bezüglich
N, Nb und Nk beziehen sich auf verschiedene Skalen.
Studie
Jahr
Stichprobe
Pat.
Diagnose
1999
Pub.
status
d
Bruckstein
Murphy
1995
d
Perkins
Rosenzweig
et al.
Septhon
et al.
Shapiro
et al.
Speca et al.;
TeifenthalerGilmer; and
Tiefenthaler
& Grossman
(1 study)
Williams,
Larkin et al.
1998
2003
2001
Williams,
Kolar et al.
2001
insgesamt
Kontrollgruppe
N
NB
NK
PG KG dPG
dKG
Chron. QE
Schmerz
22
15
7
4
2
0.53
0.75
Gef.
–
31
15
16
3
–
0.30
–
d
u
Gef.
Stud.
–
–
AufmerksamkeitsPlacebo
RCT JacobsonEntspannung
RCT WL
QE
Seminar
97
277
49
125
48
152
4
2
–
–
0.49
0.54
–
–
2001
ab
Pat.
55–65
22–27
33–39
4
2
0.67
0.25
1998
p
Stud
FibroRCT WL
myalgie
–
RCT WL
73
36
37
4
–
0.62
–
2000
2002,
2002
p
u
Pat.
Pat.
Krebs
RCT WL
90
FibroQE
Soziale Un- 38
myalgie
terstützung, Ents-pannung
und Sport
53
25
37
13
2
4
–
1
0.54
0.52
–
0.30
u
Pat.
KHK
11
10
8
1
0.46
0.29
p
Frw.
–
28–32
19–26
2
1
0.56
1.01
388
385
37
7
ab
Design
RCT Streßbe21
wältigungstraining
RCT Austeilen
47–57
edukativer
Materialien
771
714
21 Ergebnisse einer Metaanalyse zur Achtsamkeit
Bei den verbleibenden 10 Studien handelt es sich um sieben randomisierte kontrollierte Studien und drei Studien mit einem quasi-experimentellen Design. In fünf Studien wurden Patienten untersucht, und
es wurden eine Reihe verschiedener Kontrollbedingungen realisiert
(siehe Tabelle 1).
In Tabelle 2 sind die Ergebnisse (mittlere Effektstärken, 95 %-CI, pWert) für die auf die psychische Gesundheit bezogenen Variablen bei
allen kontrollierten Studien dargestellt. Die Daten beziehen sich auf
insgesamt 771 Individuen, von denen 388 in der Achtsamkeitsbedingung waren. In der Tabelle werden zudem die Ergebnisse von Subgruppenanalysen dargestellt: hierfür wurde der Datensatz anhand der
Faktoren Population (Patienten vs. Nicht-Patienten) und Gruppenzugehörigkeit (Randomisierung vs. quasi-experimentelles Design) aufgeteilt. Lediglich fünf der kontrollierten Studien erfaßten auf die körperliche Gesundheit bezogene Variablen.
Der Datensatz erwies sich im Hinblick auf die auf die psychische
Gesundheit bezogenen Variablen als homogen (X2 = 0.89; df = 9;
p = .999). Es wurde eine signifikante Effektgröße mittlerer Ausprägung
(Cohen, 1988) von d = 0.54 (95 %-CI 0.39–0.68; p < .0001, zweiseitig)
gefunden. Die Sensitivitätsanalysen der Subgruppen wiesen keine signifikanten Unterschiede für die Variablen Population oder Gruppenzugehörigkeit auf.
Nur in fünf der kontrollierten Studien wurden Daten berichtet, die
unter die körperliche Gesundheit subsumiert werden konnten. Die Ergebnisse für insgesamt 203 Individuen, von denen 122 in achtsamkeitsbasierter Behandlung waren, wurden berücksichtigt. Dieser reduzierte
Datensatz erwies sich ebenfalls als homogen (x2 = 4.97; df = 4; p = .29).
Die summarischen Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 2 aufgeführt.
Die mittlere Effektstärke von d = 0.53 (95%-CI 0.23–0.81); p = .0004)
ähnelt derjenigen der auf die psychische Gesundheit bezogenen Variablen.
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Tabelle 2: Mittlere Effektstärke, d, 95% Konfidenzintervall (CI’s) und pWert (2-seitig) berechnet für den Unterschied zwischen Achtsamkeitsmeditation und Kontrollgruppe hinsichtlich psychischer und körperlicher
Gesundheit für alle kontrollierten Studien. Kennzahlen für einzelne Subgruppen (Patienten, Nicht-Patienten, randomisierte und quasi-experimentelle
Designs) werden lediglich für die Variablen zur psychischen Gesundheit berichtet. Die deutlich eingeschränkte Anzahl von Studien, die Variablen zur
körperlichen Gesundheit berichtet, verbietet die Berechnung separater Konfidenzintervalle.
Psychische
Gesundheit
Alle Studien
Patienten
Nicht-Patienten
Randomisiert
Quasi-experimentell
Körperliche
Gesundheit
Alle Studien
(4 Patienten- und
3 randomisierte Studien)
K
N
d
95 %-CI
p
10
5
5
7
3
771
236
535
434
337
0.54
0.56
0.53
0.54
0.54
0.39–0.68
0.29–0.83
0.36–0.70
0.35–0.74
0.32–0.76
<.0001
<.0001
<.0001
<.0001
<.0001
<.0001
5
203
0.53
0.23–0.81
<.0004
Unkontrollierte Beobachtungsstudien
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse für den Prä-Post-Vergleich sowohl für
die auf körperliche als auch auf psychische Gesundheit bezogenen Variablen.
Die Daten aus 18 Studien und von insgesamt 894 Individuen, die
mit achtsamkeitsbasierten Interventionen behandelt wurden, wurden
in diesen Datensatz aufgenommen. Lediglich in 9 Studien mit 566 Individuen wurden auf die körperliche Gesundheit bezogene Daten erhoben. Die mittleren Effektstärke, d = 0.50 (95 %-CI 0.43-0.56; p < .0001)
für psychische Gesundheit und d = 0.42 (95 %-CI 0.34-0.50; p < .0001)
716
21 Ergebnisse einer Metaanalyse zur Achtsamkeit
für körperliche Gesundheit ähneln den Ergebnissen der kontrollierten
Studien. Beide Effektstärken sind auch signifikant, aber nur der Satz
mit körperlichen Gesundheitsparametern erwies sich als homogen (x2
= 11.45; df = 8; p = .18), der andere Satz bestand den Homogenitätstest
nicht (geistige Gesundheit CHI2 = 51.92; df = 17; p < .0001).
Tabelle 3: Effekte achtsamkeitsbasierter Behandlungen auf der Basis von PräPost-Vergleichen für geistige und körperliche Gesundheit (k, Anzahl der Studien; N, Anzahl der Versuchspersonen; d, Mittlere Effektstärke; CI, Konfidenzintervall; p-Wert (zweiseitig).
Variable
Psychische Gesundheit
Körperliche Gesundheit
k
18
9
N
894
566
D
0.50
0.42
95 %-CI
0.43–0.56
0.34–0.50
p
p < .0001
p < .0001
Mittels einer Sensitivitätsanalyse untersuchten wir daher, ob die jeweilige Population einen Einfluß ausübte. Die Ergebnisse belegten, dass
jede Subgruppe (Patienten und andere) eine signifikante Heterogenität
aufwies (Patienten CHI2 = 33.29; df = 12; p = < .001; nicht-Patienten
CHI2 = 15.84; df = 4; p = .003). Daher sollte diese mittlere Effektgröße
mit Vorsicht interpretiert werden.
Empirische Schlussfolgerungen
Unsere Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass der Nutzen der
MBSR als Intervention für ein breites Spektrum chronischer Störungen
und Probleme gegeben ist. Tatsächlich weisen die konsistenten und relativ ausgeprägten Effektstärken über verschiedene Stichprobentypen
hinweg darauf hin, dass achtsamkeitsbasierte Interventionen sowohl
allgemeine Merkmale des Umgangs mit Störungen und Behinderungen im Alltagsleben verbessern, als auch unter den außergewöhnlicheren Bedingungen schwerer Störungen oder Belastungen. In einer weiteren kürzlich veröffentlichten Untersuchung wurden unterschiedliche
Paul Grossman, Ludger Niemann, Stefan Schmidt & Harald Walach
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Einschlusskriterien verwendet und eine andere Strategie verfolgt, aber
dennoch wird durch diese zusätzlich die Wirksamkeit von achtsamkeitsbasierten Interventionen untermauert (Baer, 2003). In beiden Untersuchungen waren über ein breites Spektrum standardisierter Messungen der geistigen Gesundheit hinweg konsistente Verbesserungen
zu verzeichnen, einschließlich psychologischer Dimensionen wie Lebensqualität, Depressionen, Ängste, Coping-Stile und weitere affektive
Dimensionen von Behinderungen. Entsprechend waren auch Verbesserungen in Parametern für körperliches Wohlbefinden zu verzeichnen, wie bei körperlichen Symptomen, Schmerzen, körperlichen Einschränkungen und funktionellen Einschätzungen der Lebensqualität,
auch wenn Messungen körperlich orientierter Maßnahmen in den Studien im Ganzen weniger häufig erhoben worden waren.
Auch die Ergebnisse anderer sorgfältig durchgeführter Studien, die
nicht unseren Kriterien des zeitlichen Rahmens, der abhängigen Variablen sowie der Kontrollbedingungen entsprachen, weisen dennoch auf
die Wirksamkeit achtsamkeitsbasierter Ansätze hin (Giommi et al.,
2001; Teasdale et al., 2000). In einer kürzlich durchgeführten randomisierten Studie an remittierten depressiven Patienten konnte z.B. die
Rückfallwahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres halbiert werden,
wenn die übliche Behandlung durch ein Achtsamkeits-Programm ergänzt wurde (Teasdale et al., 2000). Eine weitere Studie zu Effekten einer achtsamkeitsbasierten Behandlung bei Patienten mit Angst- und
Stimmungsstörungen zeigte Verbesserungen hinsichtlich psychischer
Gesundheit mit einer Effektgröße von 0.7 (Giommi et al., 2001).
In dieser Meta-Analyse finden sich demnach aufgrund der Übereinstimmungen der Effektstärken zwischen den verschieden Studientypen (z.B. kontrollierte Studien vs. Beobachtungsstudien) sowie innerhalb der Analyse der kontrollierten Studien (aktive Kontrolle vs. Warteliste) Hinweise darauf, dass die achtsamkeitbasierten Interventionen
spezifisch wirken. Besonders relevant für die Begründung allgemeiner
oder unspezifischer Behandlungseffekte sind in dieser Hinsicht die
sechs kontrollierten Studien (siehe Tabelle 1), bei denen verschiedene
Formen aktiver Kontrollinterventionen zum Einsatz kamen. Diese Stu-
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21 Ergebnisse einer Metaanalyse zur Achtsamkeit
dien weisen eine mittlere Effektstärke von fast 0.49 auf, was nahezu
(und nicht signifikant unterschiedlich) der mittleren Effektstärke in
den Studien mit den vier Warteliste-Gruppen entspricht (d = .58), bei
denen per definitionem die meisten nicht spezifischen Effekte der Intervention nicht kontrolliert wurden. Dennoch sollten solche Schlußfolgerungen auf Grund der begrenzten Gesamtzahl der Studien – vor
allem randomisierter Studien –, der unterschiedlichen Diagnosen in
den Stichproben und des Einschlusses nicht veröffentlichter Untersuchungen äußerst sorgfältig abgewogen werden.
Darüber hinaus sollen noch einige andere Vorbehalte bezüglich der
berichteten Achtsamkeits-Studien und unserer Analyse erwähnt werden: Auf Grund der begrenzten Anzahl von Untersuchungen mit vergleichbaren Follow-up Daten oder überhaupt mit Follow-up Daten,
wurde die Meta-Analyse auf die mehr oder minder unmittelbaren Effekte nach der Intervention beschränkt. Obwohl es diverse Untersuchungen gibt, die auch auf langfristigere Verbesserungen durch achtsamkeitsbasierte Interventionen hindeuten (Carlson, Ursuliak, Goodey, Angen & Speca, 2001; Kabat-Zinn, Lipworth, Burney & Sellers,
1987; Miller, Fletcher & Kabat-Zinn, 1995; Reibel, Greeson, Brainard &
Rosenzweig, 2001; Teasdale et al., 2000), sind weitere Forschungsarbeiten für die Bestätigung derartiger längerfristiger Verbesserungen erforderlich. Zweitens leiden die meisten der hier berücksichtigten Studien
unter methodologischen Defiziten, die über den reinen Designtypus
als randomisierte, quasi-experimentelle oder Beobachtungsstudie hinausgehen. Im Allgemeinen wurden die Dropout-Raten, andere parallel
verlaufende Interventionen während des Zeitraums der achtsamkeitsbasierten Intervention, die Befolgung des Programms seitens der Therapeuten, die Evaluation der Ausbildung und Kompetenz der Therapeuten, die Beschreibung der Interventionen, hinreichende statistische
Daten für die Berechnung von Effektstärken, oder die klinische Relevanz der Ergebnisse nicht ausreichend berücksichtigt oder dokumentiert. Zudem wurde das Konstrukt der Achtsamkeit selbst in allen Studien, obwohl es bei allen Interventionen eine zentrale Rolle spielte, weder operationalisiert noch hinsichtlich entsprechender Veränderungen
Paul Grossman, Ludger Niemann, Stefan Schmidt & Harald Walach
719
evaluiert. Insofern als dabei angenommen wird, dass die primären Effekte sich auf die Aneignung eines achtsamen Bewusstseins zurückführen lassen, erscheint die Darstellung von Veränderungen in der
Achtsamkeit unerlässlich, wobei es in jüngster Zeit Versuche gegeben
hat, das Konzept der Achtsamkeit zu operationalisieren (Brown & Ryan, 2003; Buchheld, Grossman & Walach, 2002).
Diese Kluft zwischen einerseits methodologischen Defiziten und andererseits dem vielversprechenden Potenzial achtsamkeitsbasierter Interventionen, das sich in einer Reihe von Studien mit positiven Ergebnissen zeigen ließ (auch wenn dabei die wissenschaftliche Aussagekraft
stark schwankte), lässt sich nur durch groß angelegte und fundierte Forschungsarbeiten überbrücken. Die bisher vorliegende Literatur scheint
wichtige Grundhypothesen bezüglich der Auswirkung der Achtsamkeit
auf das geistige und körperliche Wohlbefinden eher zu stützen. Achtsamkeitsbasierte Interventionen könnten demnach ein Potenzial aufweisen, das vielen Menschen helfen könnte, einen besseren Umgang mit
chronischen Krankheiten und Belastungen zu erlernen. Dennoch müssen diese Annahmen jetzt einer gründlicheren Untersuchung unterzogen werden, bei der wohl definierte Patientenpopulationen eingesetzt
werden, stringentere methodologische Vorgehensweisen zur Anwendung kommen und zusätzlich zu psychosozialem Selbstbericht und
funktionalen Indikatoren für Belastungen auch objektive Krankheitsmerkmale erhoben werden.
Danksagung
Diese Studie wurde durch Forschungsgelder des Erstautors von der
YeTaDeL Foundation (Cortaro AZ, USA) und dem Research and Training
Institute of the Hebrew Rehabilitation Center for the Aged (Boston MA,
USA) unterstützt, sowie Forschungsgeldern vom Samueli Institute (Corona del Mar CA, USA) der letztgenannten beiden Autoren. Darüber
hinaus möchten wir den Autoren der in diesem Kapitel zitierten Studien für ihre Unterstützung durch die Beantwortung unserer Anfragen
720
21 Ergebnisse einer Metaanalyse zur Achtsamkeit
und die Bereitstellung von unveröffentlichtem Datenmaterial danken.
Schließlich möchten wir auch noch den beiden anonymen Rezensenten
für ihre gewissenhaften und konstruktiven Kommentare danken.
Literatur
(mit einem* gekennzeichnete Studien wurden in de Metaanalyse
einbezogen)
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Anhang 1:
Alle recherchierten Studien, die sich auf Achtsameit beziehen
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