Untitled - cinemagic

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Untitled - cinemagic
präsentiert
Ein Film von MATTHEW WARCHUS
mit BEN SCHNETZER, GEORGE MACKAY, DOMINIC WEST, ANDREW SCOTT, BILL NIGHY, IMELDA
STAUNTON, PADDY CONSIDINE u.v.m.
Kinostart: 30. Oktober 2014
PRESSEHEFT
PRIDE
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PRESSEBETREUUNG:
Panorama Entertainment
Senator Film Verleih GmbH
Amélie Linder
Antje Pankow (Leitung Publicity)
Elena Schäfer
Claudia Hegner (Senior Publicity-Manager)
Thalkirchner Straße 45
Schönhauser Allee 53
80337 München
10437 Berlin
Tel: 089 / 30 90 679 - 33 / 34
Tel: 030 / 880 91 - 799
Fax: 089 / 30 90 679 - 11
Fax: 030 / 880 91 - 703
E-Mail: [email protected],
E-Mail: [email protected]
[email protected]
VERTRIEB:
Central Film Verleih GmbH
Keithstr. 2-4
10787 Berlin
Tel: 030 / 214922-00
MATERIAL / INFORMATIONEN:
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INHALTSVERZEICHNIS
BESETZUNG & STAB
TECHNISCHE DATEN
KURZINHALT & PRESSENOTIZ
LANGINHALT
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE
PRODUKTIONSNOTIZEN
BIOGRAFIEN/ BESETZUNG
Ben Schnetzer
George MacKay
Dominic West
Andrew Scott
Bill Nighy
Imelda Staunton
Paddy Considine
Joseph Gilgun
Faye Marsay
Freddie Fox
BIOGRAFIEN/ STAB
Matthew Warchus
Stephen Beresford
David Livingstone
Cameron McCracken
Christine Langan
Tat Radcliffe
Simon Bowles
Charlotte Walter
Melanie Ann Oliver
Christopher Nightingale
Fiona Weir
PRIDE
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BESETZUNG
Mark
BEN SCHNETZER
Joe
GEORGE MACKAY
Jonathan
DOMINIC WEST
Gethin
ANDREW SCOTT
Cliff
BILL NIGHY
Hefina
IMELDA STAUNTON
Dai
PADDY CONSIDINE
Mike
JOSEPH GILGUN
Sian
JESSICA GUNNING
Steph
FAYE MARSAY
Jeff
FREDDIE FOX
STAB
Regie
MATTHEW WARCHUS
Buch
STEPHEN BERESFORD
Produzent
DAVID LIVINGSTONE
Ausführende Produzenten
CAMERON MCCRACKEN, CHRISTINE LANGAN,
JAMES CLAYTON
Kamera
TAT RADCLIFFE
Schnitt
MELANIE OLIVER
Casting
FIONA WEIR
Produktionsdesign
SIMON BOWLES
Musik
CHRISTOPHER NIGHTINGALE
Kostümdesign
CHARLOTTE WALTER
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel:
PRIDE
Herstellungsland/ -jahr:
Großbritannien/ 2014
Länge:
ca. 120 Minuten
Bildformat:
Cinemascope
Tonformat:
Dolby Digital
FSK:
freigegeben ab 6 Jahren
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KURZINHALT
Ein Handschlag hat schon vieles besiegelt.
So auch die außergewöhnliche Liaison zweier Gruppen, die sich im Sommer 1984 in England gefunden
haben: Bronski Beat trifft Gaelic Folk oder auch… eine ausgelassene Schwulen- und Lesbentruppe aus
London trifft auf streikende Waliser Bergarbeiter. Irritationen beim ersten Aufeinandertreffen sind
vorprogrammiert!
Doch spätestens als der exzentrische Jonathan den hüftsteifen Walisern zeigt, was echtes Disco-Feeling
ist, scheint das Eis gebrochen… Doch nicht in jedem Waliser finden die couragierten Großstädter einen
dankbaren Verbündeten und stellen so ein ganzes Dorf auf den Kopf.
Die LGSM (Lesbians and Gays Support the Miners) sammelt für ihre Kumpel Geld in bunten Eimern
und stellen sich damit farbenfroh der gnadenlosen Politik von Margaret Thatcher entgegen. Zwischen
den neuen Komplizen entwickelt sich eine besondere Freundschaft, mit bis heute historischen
Folgen…
PRESSENOTIZ
Auf den Spuren von so mitreißenden britischen Feel Good-Filmen wie „Billy Elliot – I Will Dance“,
„Ganz oder gar nicht“ oder dem später zum Broadway-Erfolg mutierten Geheimtipp „Kinky Boots –
Man(n) trägt Stiefel“ widmet sich Regisseur Matthew Warchus mit PRIDE einer wahren Begebenheit.
Mitreißend und liebevoll erzählt er dabei von ungewöhnlichen Alltagshelden, die in ihrem gemeinsamen
Kampf für Gerechtigkeit und Respekt alle Gegensätze und Konventionen sprengen.
Für seine warmherzige, bewegende und vor allem herrlich komische Geschichte konnte er ein All-StarEnsemble des britischen Kinos versammeln. Neben Leinwand-Legenden wie Golden Globe-Gewinner
Bill Nighy („Tatsächlich... Liebe“, „Best Exotic Marigold Hotel“) und der Oscar®-nominierten Imelda
Staunton („Vera Drake“, „Harry Potter und der Orden des Phönix“) standen auch Shooting Stars wie
George MacKay („Sunshine on Leith“, „Defiance“), Andrew Scott („Sherlock“, „Jimmy’s Hall“) oder der
amerikanische Newcomer Ben Schnetzer („Die Bücherdiebin“) vor der Kamera. Abgerundet wird das
Ensemble von so bekannten Gesichtern wie Paddy Considine („Das Bourne Ultimatum“, „The World’s
End“) und Dominic West („Chicago“, „Johnny English – Jetzt erst recht!“).
Für den Theater- und Musical-erfahrenen Warchus, der 2015 als Leiter des legendären Old Vic
Theatres in London die Nachfolge von Kevin Spacey antreten wird, stellt PRIDE den ersten Kinofilm seit
15 Jahren dar. Premiere feierte der ebenso inspirierende wie amüsante Film 2014 bei den
Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo er in der renommierten Quinzaine des Réalisateurs
minutenlang mit stehenden Ovationen gefeiert und mit der Queer Palm ausgezeichnet wurde.
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LANGINHALT
Sommer 1984: In Großbritannien liegen Veränderungen in der Luft. Schon seit Monaten streiken im
ganzen Land die Berg- und Minenarbeiter, doch in der Premierministerin Margaret Thatcher scheinen
sie eine übermächtige Gegnerin zu haben. Die Polizei geht überall mit gnadenloser Härte gegen die
Streikenden vor. Und auch aus der konservativen Presse bläst ihnen ein heftiger Wind entgegen.
Einer anderen Gruppe kommen diese Gegner mehr als bekannt vor. Die Schwulen- und Lesbenszene
leidet ebenfalls unter Thatchers reaktionärer Politik und der polizeilichen Willkür. So ist es auch nicht
verwunderlich, dass dem jungen Aktivisten Mark Austin während der sommerlichen Londoner Gay
Pride der zündende Gedanke kommt, man könnte und sollte sich mit den Streikenden solidarisieren.
In seiner Szene stößt Mark damit nicht unbedingt auf offene Ohren, schließlich ist die Arbeiterklasse,
speziell in der Provinz nicht unbedingt dafür bekannt, besonders aufgeschlossen gegenüber den
„Perversen aus der Großstadt“ zu sein. Doch dank seiner leidenschaftlichen Appelle für Gerechtigkeit
und Zusammenhalt bleibt sein Engagement nicht fruchtlos. Mit einer bunt zusammengewürfelten
Gruppe aus Mitstreitern – darunter auch die vorlaute Lesbe Steph und der schüchterne, eigentlich
noch nicht geoutete Joe – gründet er die LGSM (Lesbian and Gays Support the Miners). Zu deren
Einsatzzentrale wird der Buchladen von Gethin, und selbst dessen ebenso exzentrischer wie
abgeklärter Lebensgefährte Jonathan lässt sich bald überzeugen, in Eimern Geld für die Kumpel auf
dem Lande zu sammeln.
Geld sammeln ist das Eine, aber die Spenden dann auch an den Mann zu bringen, gestaltet sich leider
als die weitaus schwierigere Aufgabe. Anrufe bei der Gewerkschaft werden meist vertröstet oder auch
abrupt beendet, sobald der Name der Organisation fällt. Aber Mark und die andern lassen sich nicht so
einfach
ausbremsen:
Nach
dem
Zufallsprinzip
wählen
sie
kurzerhand
ein
kleines
Bergarbeiterstädtchen in Wales aus und nehmen Kontakt mit dem Gemeindevorstand Dai auf. Ein
erstes Telefonat lässt Positives hoffen, Dai steht der Hilfe sehr aufgeschlossen und dankbar gegenüber.
Für ein erstes Kennenlernen macht er sich persönlich auf nach London und traut sich dort am Ende
sogar bis in einen Schwulenclub.
Als die LGSM-Gruppe dann in den kleinen walisischen Ort Onllwyn eingeladen wird und sie in ihrem
auffälligen Kleinbus in der Provinz anreisen, zeigt sich allerdings schnell, dass es auch noch andere
Einstellungen unter den Einwohnern gibt. Zwar freuen sich vereinzelt auch andere GemeinderatsMitglieder wie Hefina, Cliff und Sian über jede Art von Unterstützung und begegnen den Gästen sehr
aufgeschlossen und interessiert. Doch gleich am ersten Abend verlassen vor allem die Männer des
Örtchens zahlreich den Saal, als die illustre Truppe aus London sich beim Bier unter die Einheimischen
mischt. Marks kurze Rede löst nicht viel mehr als eisiges Schweigen aus, und so wollen die meisten
seiner Mitstreiter auch gleich nach einer Nacht auf Dais Wohnzimmer-Fußboden möglichst schnell
wieder abreisen.
Veränderungen geschehen allerdings nicht über Nacht, und dass weder Mark und seine Truppe noch
Hefina, Cliff und die anderen Arbeitskämpfer so schnell die Flinte ins Korn werfen, trägt bald Früchte.
Denn weil die Schwulen und Lesben besser als sonst jemand wissen, mit welchen Argumenten und
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Paragraphen man sich gegen Polizei-Willkür zur Wehr setzen kann, gelingt es Sian im Handumdrehen,
die kurzzeitig und unter fadenscheinigen Vorwänden festgenommenen Streikenden aus dem Gefängnis
zu holen. Und als abends auch noch Jonathan den hüftsteifen Walisern zeigt, was echtes Disco-Feeling
ist, scheinen bei den meisten endlich die Berührungsängste vergessen und das Eis gebrochen.
Doch der Streik zieht sich in die Länge und wird mit immer härteren Mitteln geführt. Um ihren neuen
Freunden weiter und vor allem öffentlichkeitswirksamer unter die Arme zu greifen, organisiert die LGSM
in London ein großes Benefizkonzert, für das sich gleich eine ganze Reisegruppe aus Onllwyn in die
Hauptstadt aufmacht. Allerdings soll ausgerechnet am gleichen Wochenende in Wales darüber
abgestimmt werden, ob die örtliche Bergarbeiter-Gewerkschaft wirklich mit Homo-Aktivisten in
Verbindung gebracht werden möchte.
Am Ende wird nicht jede Schlacht gewonnen. Doch spurlos vorüber geht die außergewöhnliche Allianz
der beiden von der Regierung mit Füßen getretenen Gruppen an niemandem. Denn sowohl die
streikenden Waliser als auch die homosexuellen Aktivisten merken irgendwann, dass Bronski Beat und
die Arbeiterhymne „Bread and Roses“ viel besser zusammenpassen als erwartet. Ob Cliff oder Sian,
Joe oder Mark – sie alle gehen als neue Menschen aus dem gemeinsamen Kampf hervor. Und nicht
einmal die britische Gesellschaft ist dank ihrer ganz besonderen Freundschaft ein Jahr später noch die
gleiche wie vorher.
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HISTORISCHE HINTERGRÜNDE
Der Streik der britischen Bergarbeiter, der im März des Jahres 1984 begann und ziemlich genau ein
Jahr lang dauerte, gilt als einer der am härtesten geführten Arbeiterkämpfe in der Geschichte
Großbritanniens.
Auslöser des von der einflussreichen National Union of Mineworkers (NUM) initiierten Streiks war die
Ankündigung, dass auf Betreiben von Premierministerin Margaret Thatcher und ihrer konservativen
Regierung zahllose Zechen geschlossen und über 20.000 Jobs gestrichen werden sollten. Ausgehend
von einer Grube in Yorkshire, deren Existenz besonders gefährdet war, breitete sich der Streik nach
und nach über das ganze Land aus. Im Oktober 1984 befanden sich mehr als 130.000 Bergarbeiter im
Streik, fast 100 Gruben lagen komplett still. Von Beginn an kam es immer wieder zu gewalttätigen
Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und der Polizei, die in manchen Regionen ihre Präsenz
um ein Vielfaches verstärkte.
Die Streiks in über 50% aller Kohleminen in Großbritannien führten bald zu Versorgungsengpässen
überall im Land. Besonders hart traf es allerdings vor allem die Arbeiter und ihre Familien selbst. Nicht
nur blieben die Streikenden ohne Einkommen, sondern bekamen dank der Thatcher-Regierung auch
kaum staatliche Unterstützung. Ihre Kinder wurden von der Schulspeisung ausgeschlossen, nicht
selten wurde den Familien die Strom- und Gaszufuhr abgestellt.
Diejenigen, die dem – von den konservativen Medien noch potenzierten – Druck standhielten und den
Arbeitskampf weiterführen wollten, waren größtenteils auf Spenden und Unterstützung aus der
Bevölkerung angewiesen. Eine Gruppierung, die ihre Solidarität mit den Streikenden besonders
lautstark und leidenschaftlich kundtat, war die LGSM (Lesbians and Gays Support the Miners). Sie
gründete sich 1984 in London und bestand später aus elf über Großbritannien verteilte Abteilungen.
Allein die Londoner Aktivisten sammelten über 20.000 Pfund für die Arbeiter und organisierten
obendrein Veranstaltungen wie das Benefiz-Konzert „Pits and Perverts“, bei dem unter anderem die
erfolgreiche Band Bronski Beat auftrat.
Anfang März 1985 stimmte die in sich längst zerstrittene NUM (National Union of Mineworkers) für ein
Ende des Streiks. Der Arbeitskampf ging ergebnislos zu Ende, was die Rolle der Gewerkschaften in
Großbritannien nachhaltig und über das Ende der Thatcher-Ära hinaus schwächte. Die Unterstützung
durch die LGSM blieb allerdings nicht folgenlos. Die Bergarbeiter revanchierten sich nicht nur damit,
noch im gleichen Jahr bei Gay Pride-Märschen Präsenz zu zeigen und damit den Kampf der Schwulen
und Lesben um Anerkennung und Gleichberechtigung zu unterstützen. Ihr Einfluss innerhalb der
Labour Party führte auch dazu, dass wenig später die Rechte der Homosexuellen in ihr
Parteiprogramm aufgenommen wurden. Auch in der Kampagne gegen die Section 28 – eine
Gesetzeserweiterung, die 1988 verabschiedet wurde und Gemeinden, Schulen und anderen
öffentlichen Einrichtungen die „Förderung von Homosexualität“ verbot – zeigten viele Arbeitergruppen
Solidarität mit ihren ungleichen Verbündeten.
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PRODUKTIONSNOTIZEN
Produzent David Livingstone und Autor Stephen Beresford trafen sich 2012, und schon in ihrem ersten
Meeting hatten sie die Idee für das Drehbuch zu PRIDE. „Wir sprachen über verschiedene Projekte“,
erinnert sich Livingstone. „Aber keines passte so wirklich. Doch dann fragte ich Stephen, ob es nicht
eine Geschichte gäbe, die er unbedingt mal erzählen wolle. Da erwähnte er diese unglaubliche
Geschichte von den schwul-lesbischen Aktivisten und ihrer Freundschaft mit den streikenden
Minenarbeitern in Wales. Ich war sofort elektrisiert. Eine großartige Geschichte zieht immer eine
körperliche Reaktion nach sich. Wir haben noch in dem Moment gleich Nägel mit Köpfen gemacht.“
Und Beresford fügt hinzu: „Ich hatte schon mit ein paar anderen Leuten über die Geschichte
gesprochen, aber von denen schien niemand so wirklich darauf anzuspringen. Wenn so ein Material
aber dann einmal in die richtigen Hände gerät, merkt man das auf Anhieb. David hat sofort begriffen,
worum es bei der Sache geht. Und Cameron McCracken, der Managing Director von Pathé
Productions, auch. Deswegen haben sie sich darauf eingelassen.“ McCracken selbst staunt im
Rückblick immer noch: „Eigentlich ist es bemerkenswert, dass dieser Film überhaupt existiert. Eine
Mainstreamkomödie mit ernsten Untertönen, die von Schwulenrechten und Gewerkschaften erzählt?
Klingt eigentlich nach einer absurden Idee. Aber PRIDE ist der Beweis dafür, dass ein brillantes
Drehbuch in den Händen von leidenschaftlichen Filmemachern alle rationalen Zweifel aussticht. Der
Film macht Spaß und ist leichte Unterhaltung. Gleichzeitig ist er dabei aber auch thematisch wichtig.
Die BBC, das BFI und Ingenious haben das auf Anhieb erkannt, und wir könnten uns über ihre
Unterstützung nicht glücklicher schätzen.“
Die Idee für den Film entwickelte sich über einen langen Zeitraum, erklärt Beresford. „Die meisten
Menschen halten die Geschichte für ausgedacht, wenn sie zum ersten Mal von ihr hören, und mir ging
es genauso“, sagt der Drehbuchautor. „ Irgendwie war ich aber trotzdem neugierig geworden. Also fing
ich an zu recherchieren. Zuerst fand ich keine ausführlichen Informationen über die Ereignisse damals.
Erst Jahre später stieß ich dann in einem Buch auf eine Passage über Mark Ashton, die bestätigte,
dass die Geschichte tatsächlich wahr war. Da wusste ich sofort, dass ich darüber schreiben musste. So
nahm dann alles seinen echten Anfang, was über all die Jahre schon in mir gereift war.“
1984 begann die britische Gewerkschaft der Bergarbeiter ihren landesweiten Streik, um damit gegen
die geplante Schließung von Kohleminen im ganzen Land zu protestieren. Thatchers Regierung
reagierte nicht nur mit harten, sondern nicht selten brutalen Maßnahmen. Unter den Gruppierungen,
die die streikenden Arbeiter unterstützten, war auch eine Gruppe von schwulen und lesbischen
Aktivisten aus London. Nach der Gay Pride-Parade im März des gleichen Jahres hatten sie sich
entschlossen, Geld für die Streikkasse zu sammeln. Immerhin hatte man es ja mit den gleichen
Gegnern zu tun: der Thatcher-Regierung, der Polizei und der Boulevardpresse. Die Gruppe nannte sich
selbst‚ Lesbians and Gays Support the Miners’ (LGSM) – und weil die Gewerkschaftsführung ihre ersten
Spenden nicht annehmen wollte, machten sich die Männer und Frauen selbst in einem Kleinbus auf
den Weg, um in einem entlegenen Dorf in Wales das Geld persönlich zu übergeben. So nahm eine
unglaubliche Geschichte von Freundschaft und Solidarität ihren Anfang, die jene ereignisreichen 12
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Monate überdauerte, in denen die LGSM zu einem der größten Spendensammler in ganz
Großbritannien wurde.
Basierend auf diesen wahren Ereignissen ist PRIDE ein Film über zwei höchst unterschiedliche Welten,
die zunächst aufeinander prallen und sich dann miteinander verflechten. Er ist die mitreißende Feier
der Allianz zweier grundverschiedener Gruppen von Menschen, die durch ihren gemeinsamen Kampf
gegen Unterdrückung zusammenfanden, Vorurteile zerschlugen und nebenbei überraschende
Freundschaften schlossen.
Die Geschichte erzählt davon, was passiert, wenn Gemeinschaften sich gemeinsamen Feinden in den
Weg stellen. David Livingstone erklärt, warum der Film so viele verschiedene Menschen anspricht: „Der
Film ist sowohl witzig als auch bewegend, aber eben auch wahr. Deswegen ist es umso eindrucksvoller
zu sehen, wie diese beiden Gruppen auf verschiedenen Seiten stehen, aber dann eben doch
zusammenfinden. Zu realisieren, dass diese Geschichte so passiert ist und die meisten dieser Figuren
real existieren, ist für jedermann berührend und letztlich extrem lebensbejahend.“
Beresford recherchierte intensiv und ausführlich, um die Geschichte tatsächlich zu rekonstruieren und
die Mitglieder der LGSM aufzutreiben. „Es ließen sich kaum Informationen finden, deswegen war
anfangs einige Detektivarbeit gefragt“, erinnert sich der Drehbuchautor. „Das Video, das es von der
Gruppe gab, zeigte sie als sehr junge, unerfahrene Menschen. Weil sie es selbst gedreht hatten, war es
keine professionelle Reportage, in der Namen eingeblendet waren. Alles, was es gab, war eine ‚Danke
an’-Einblendung am Ende. Also suchte ich alle nicht ganz gewöhnlichen Namen, die dort auftauchten,
bei Facebook und schrieb sie an. Alle verwiesen mich an Mike Jackson, der damals der Schriftführer
war und alles archiviert hatte. Und tatsächlich hatte er noch alle Protokolle von den Treffen und alle
Presse-Ausschnitte. Auf ihn zu stoßen war für mich wie die Entdeckung des Grabes von
Tutanchamun.“
Nachdem er alle verfügbaren Originalmaterialien beisammen hatte, musste Beresford entscheiden, wie
viel des Drehbuchs Fiktion sein und wie viel der Wirklichkeit entsprechen sollte.
„Natürlich gibt es ein gewisses Maß an künstlerischer Freiheit, das ich mir herausgenommen habe.
Manches im Drehbuch ist erfunden, mitunter habe ich die wahren Ereignisse der Fiktion angepasst“,
erklärt er. „Nachdem ich alle LGSM-Mitglieder getroffen hatte, die ich treffen konnte, und auch in
Wales mit den Gemeindemitgliedern gesprochen hatte, ließ ich alle wissen, dass eine gewisse
Fiktionalisierung trotz allem nötig sein würde. Aber dafür hatten sie alle Verständnis. Beim Schreiben
merkte ich aber schon bald, dass die Wahrhaftigkeit der Anker des ganzen Drehbuchs war, deswegen
wollte ich mich davon gar nicht zu sehr entfernen. Letztlich entspricht also alles zu etwa 80% den
wahren Ereignissen.“
Obwohl die Geschichte der LGSM nur eine kleinere Anekdote im großen Kontext des damaligen Streiks
war, ist Beresford überzeugt davon, dass sie eine große und nachhaltige politische Wirkung hatte. „Die
Geschichte ist unglaublich wichtig und ich glaube, dass die LGSM unbeabsichtigt manche Grenze
eingerissen hat. Das hatte zur Folge, dass das Thema schwul-lesbischer Rechte nicht mehr nur eines
für
die
eigene
Community
war,
sondern
auch
eines
für
die
Labour-Partei
und
den
Gewerkschaftskongress wurde. Die Gemeinde in Wales war sehr erpicht darauf, über diese jungen
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Menschen von damals zu sprechen und endlich deren Errungenschaften zu würdigen. Denn das war
ihrer Meinung nach bislang kaum geschehen.“
Als Livingstone das Projekt potentiellen Geldgebern vorschlug, kam Pathé praktisch sofort mit an Bord.
Und es half, dass schnell der passende Regisseur für das Projekt gefunden war: der Tony-prämierte
Theater-Experte Matthew Warchus. „Wir brauchten jemanden, der sofort einen Zugang zu dem
Material hat und eine Leidenschaft verspürte, diese Geschichte zu erzählen. Matthew war emotional
sofort in die Sache involviert, als er sie las. Als auch er mit von der Partie war, konnten wir ein
hochkarätiges Ensemble für den Film gewinnen.“
Beresford wusste sofort, dass Warchus der geeignete Regisseur war: „Ich kannte Matthew zwar nicht
persönlich, aber seine Arbeit. Als sein Name zum ersten Mal fiel, hielt ich das auf Anhieb für eine gute
Idee. Denn wir brauchten ja jemanden, der mit einem Film dieser Größenordnung würde umgehen
können. Jemanden, der auf Anhieb eine Idee haben würde, wie sich diese Geschichte umsetzen lässt.
Matthew hat das Drehbuch dann auch sofort verstanden. Er erkannte, dass es uns um etwas
Krafvolles, Bewegendes und Dramatisches ging, in dem aber auch der Humor eine wichtige Rolle
spielt.
„Ich konnte zu diesem Drehbuch auch einfach nicht nein sagen“, freut sich Warchus. „Es brachte
mich laut zum Lachen, es überraschte und erfreute mich in einer Tour. Und letztlich rührte es mich zu
Tränen. Es ist einfach eine unglaublich ermutigende und inspirierende Geschichte, lustig, ehrlich und
bewegend. Am Ende will man ja wirklich die Faust in die Luft reißen und jubeln!“
Matthew Warchus verbindet dabei selbst viel Persönliches mit der Geschichte. Der Regisseur, der
während des Streiks 18 Jahre alt wurde, verbrachte die prägenden Jahre seines Lebens in einem
kleinen Dörfchen in Yorkshire, im Schatten von Europas größtem Kohlekraftwerk. „Diese
hochmodernen Minen waren damals nicht von einer Schließung bedroht“, erinnert er sich. „Aber ich
erinnere mich noch gut an Streikposten vor den Toren des Kraftwerks auf meinem Weg zur Schule.
Dieser heute historische Konflikt war eines der traurigen Ereignisse in meiner Jugend, die von BombenProbealarm, IRA-Attentaten und dann natürlich AIDS geprägt war.“
Das Drehbuch führte Warchus auch noch einmal die enorme Wandlung der gesellschaftlichen und
kulturellen Landschaft Großbritanniens vor Augen, die sich in den letzten 30 Jahren zugetragen hat.
„Heute kann man vielleicht nicht nachvollziehen, warum damals jemand für sein Recht kämpfte, zu
miesen Bedingungen unter Tage malochen zu dürfen. Aber 1984 wussten die Bergarbeiter, dass das
alles war, was sie hatten, auch für kommende Generationen“, erklärt der Regisseur. „Ich kämpfe für
das Recht meines Sohnes auf Arbeit. Das stand damals auf vielen Schildern der Streikenden. Wir
wissen heute, dass es damals um viel mehr ging als nur um wirtschaftliche Aspekte. Das war ein
Schlüsselkampf in einem sehr viel größeren Krieg der Ideologien: Gemeinwohl gegen Eigeninteresse,
Gesellschaft gegen Individuum, Sozialismus gegen Kapitalismus.“
„Einige Jahre nach dem Streik sagte Margaret Thatcher, dass es so etwas wie die Gesellschaft gar nicht
gäbe. Nur individuelle Männer und Frauen sowie Familien“, fährt Warchus fort. „Die Protagonisten in
PRIDE sind überzeugte Anhänger der gegenteiligen Meinung. Sie glauben an die Stärke der
Gesamtheit. Dass uns das heutzutage erfrischend vorkommt, zeigt nur, wie weit wir davon weggedriftet
PRIDE
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sind. War Thatcher also erfolgreich darin, unsere Denkweise zu verändern? Auf jeden Fall hat sie
unseren Wortschatz verändert. Ich erinnere mich noch gut, wie ich beim Bahnfahren von einem
Zugpassagier zu einem Kunden wurde. Anfangs dachte ich noch, diese neue Bezeichnung sei amüsant
und würde sich nicht durchsetzen. Aber als irgendwann British Telecom an die Börse ging und
Sozialwohnungen zum Verkauf standen, war das Abrutschen der gesamten Gesellschaft in den
Kapitalismus endgültig nicht mehr aufzuhalten. Heute sind wir scheinbar nur noch eine Horde von
Individuen, getrieben vom Eigennutz und immer nur auf der Suche nach dem Lottogewinn des Lebens,
nach dem großen Durchbruch. Überall wird suggeriert, dass es nur um dich geht, nur auf dich
ankommt. Nicht du und deine Kumpel zählen. Nur du!“
Doch gerade weil das Drehbuch es vermeidet, den Zeigefinger zu erheben oder zu politische
Botschaften zu predigen, gefiel es Warchus so gut: „Beide Gruppen, um die es im Film geht – also die
LGSM und die walisischen Bergarbeiter – sind natürlich politisch eingestellt. Aber das, was sie für uns
so reizvoll macht, ist ihre Menschlichkeit. PRIDE geht es um viel größere Themen, um Großzügigkeit
und Mitgefühl. Als ich mich an den Schnitt des Films setzte, fiel mir nach und nach auf, dass er im
Grunde eine ganz klassische romantische Komödie ist. Denn er zeigt auf humorvolle Weise, wie sich
zwischen zwei höchst unterschiedlichen Parteien über alle Widerstände hinweg eine tolle Beziehung
entwickelt. Nur dass es hier eben nicht um zwei Individuen geht, sondern um zwei Gruppen oder
Gemeinschaften. Und es ist nicht eine romantische Liebe, die sie antreibt, sondern das Mitgefühl. Ich
denke, dass wir dadurch an das Konzept von Gemeinschaft erinnert werden. Und daran, dass es eben
doch so etwas wie eine Gesellschaft gibt.“
Man sollte meinen, dass angesichts von 75 Sprechrollen die Zusammenstellung einer stimmigen
Gruppe von Schauspielern für die Filmemacher eine der größten Herausforderungen war. Doch
erstaunlicherweise fand das Ensemble schnell zusammen. „Wir hatten das große Glück, dass unsere
Geschichte die Leute anzusprechen schien“, erklärt Beresford. „Es kamen relativ schnell viele
Zusagen, was unser Selbstbewusstsein natürlich enorm stärkte.“
Livingstone ergänzt: „Unsere Besetzung ist von Anfang bis Ende ein Traum, ein echtes Ensemble. Für
das Gemeinschaftsgefühl, um das es im Film geht, war es wichtig, dass die Mitglieder beider Gruppen
sich lange kennen und mögen. Dank unserer tollen Schauspieler und ausführlicher Proben fühlte sich
unsere Truppe tatsächlich bald an wie ein Team. Da hatten wir wirklich großes Glück und in Fiona Weir
vor allem einen tollen Casting Director.“
Gerade weil in der Geschichte so viele Figuren vorkommen, war es Beresford wichtig, dass das
Publikum schon beim ersten Auftritt versteht, wer wer ist. „Wenn man ein so großes Panorama mit so
vielen Protagonisten hat, dann ist es wichtig, dass man sie auf Anhieb wiedererkennt. Sonst gehen sie
in der Masse unter“, erklärt der Drehbuchautor. „Das spielte bei der Besetzung eine große Rolle, denn
wir suchten Schauspieler, für die diese Rollen wie gemacht waren.“
Begeistert waren die Filmemacher auch von der Dynamik, die am Set aus der Kombination aus alten
Hasen und unerfahrenen Schauspielern entstand, wie Beresford berichtet: „Dass sich die sehr
erfahrenen und zum Teil prominenten Schauspieler mit den neuen Gesichtern die Waage hielten,
sorgte für eine sehr ergiebige Atmosphäre und war eine schöne Sache.“
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Warchus fügt hinzu: „Es gibt in der Geschichte ja nicht nur den Clash der Kulturen, sondern auch der
Altersgruppen. Die von Bill Nighy, Imelda Staunton und Paddy Considine gespielten Figuren sind
innerhalb der Geschichte natürlich die Reiferen, die plötzlich mit diesen jungen Kids konfrontiert
werden. Das war beim Dreh nicht anders. Auf der einen Seite diese ungestümen, jungen Schauspieler
und auf der anderen die alten Hasen mit all ihrer Erfahrung. Aber schon während wir probten, fanden
wir da ganz schnell eine gemeinsame Basis und hatten ein echtes, harmonisches Ensemble. Die
älteren fanden die Energie der Jungen erfrischend. Und die jüngeren empfanden es als spannende
Herausforderung, mit Bill, Imelda und den anderen mitzuhalten. Beide Seiten wurden dadurch zu
Höchstleistungen getrieben.“
Für Warchus entpuppte sich sein Theater-Hintergrund angesichts des großen Ensembles als hilfreich,
wie er berichtet: „Für einen Film hat PRIDE wirklich ungewöhnlich viele Charaktere. Es gibt nicht den
einen Helden, dem man folgt, und die Erzählstruktur ist nicht die übliche aus Handlung und
Nebenhandlung. Es wäre im Gegenteil geradezu ein Verrat gewesen, sich auf eine einzelne Figur zu
konzentrieren, denn schließlich geht es in der Geschichte gerade um die Stärke der Gruppe. Bevor wir
mit dem Dreh loslegten, sagte ich allen Schauspielern, dass sie immer nur ein oder zwei Takes
bekommen würden, weil wir uns beeilen mussten. Tatsächlich hatten wir für ziemlich viel Stoff ziemlich
wenig Zeit, deswegen sollten alle immer auf den Punkt bereit sein. Wir hatten reichlich Text und ein
hohes Tempo, aber gleichzeitig musste ein bisschen Raum für Lockerheit und Improvisation sein. Das
inszenieren zu können, ist vermutlich eine Theater-Fähigkeit. Das Drehbuch war sorgfältig
ausbalanciert, wenn es darum ging, alle Figuren in den Szenen unterzubringen. Und wir drehten die
meisten Szenen, in denen alle vorkommen, in einem Rutsch. Das hatte in der Tat viel von
Theaterarbeit, und dass etliche Darsteller damit ebenfalls Erfahrung hatten, half natürlich sehr.“
Zum Ensemble gehören unter anderem die Newcomer Ben Schnetzer als Mark Ashton, dem
charismatischen Anführer der LGSM, und George MacKay als Joe, einem jungen Mann, der mit seinem
Coming-out beschäftigt ist. Über die Besetzung der beiden sagt Livingstone: „Ben war keine
naheliegende Wahl, denn die Figur ist Ire und er selbst Amerikaner. Aber als wir seine
Bewerbungsaufnahme sahen, waren wir uns alle einig, dass er den Kern des echten Mark Ashton
absolut getroffen hatte. Auch viele der echten LGSM-Mitglieder fanden, dass er Mark enorm
authentisch zum Leben erweckte.“
Und er fährt fort: „George MacKay war für Joe die perfekte Wahl. Er verlieh der Figur eine Unschuld
und Verletzlichkeit, die einfach enorm waren. Er ist sehr bescheiden, aber wahnsinnig talentiert.“
Schnetzer konnte der Geschichte und der Chance, diese Rolle zu spielen, nicht widerstehen. „Dies ist
einfach eine unglaubliche Geschichtesagt der Schauspieler. „Es erfüllte mich mit Demut, Mark Ashton
verkörpern zu dürfen. Er war ein politischer Aktivist und vor allem ein Humanist mit enormer
Überzeugung. Aber natürlich ist Humor ganz wichtig, wenn man eine politische Geschichte erzählt,
denn sonst läuft man Gefahr, ein bisschen moralisierend zu werden. Und das Publikum merkt sofort,
wenn man nur ungebremst eine Botschaft an den Mann bringen will. In PRIDE fügt sich der Witz zum
Glück nahtlos in die Geschichte ein.“
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Auch Beresford war von der Wahl Schnetzers begeistert: „Es war nicht leicht, den geeigneten Darsteller
für die Rolle des Mark zu finden. Zumal wir anfangs dachten, wir müssten einen irischen Schauspieler
finden, um authentisch zu bleiben. Doch dann hat uns Bens Vorsprechen regelrecht umgehauen – und
sein Akzent war ziemlich perfekt. Auch Faye Marsay, die Steph spielt, hat uns schnell überzeugt. Und
auch George ist ein echtes Naturtalent.“
Über seine Rolle als Joe, der noch dabei ist, seine sexuelle Identität wirklich anzunehmen, berichtet
MacKay: „Ich hatte mir vorher keine Gedanken darüber gemacht, was für eine große Sache es ist,
wenn man schwul ist. Aber letztlich ist es immer eine große Sache, herauszufinden, wer man wirklich
ist. Ganz egal welche sexuelle Orientierung man hat. Und in diesem Fall eben auch zu einer Sache zu
stehen, die einem schaden kann und einen angreifbar macht. Wie viel dabei für Joe auf dem Spiel
steht, musste ich mir erst einmal bewusst machen.“
Bill Nighy spielt den freundlichen Gemeindevorsteher Cliff. „Was kann ich über Bill noch sagen“ fragt
David Livingstone rhetorisch. „Er ist in jedem Medium, in dem er tätig ist, so unglaublich erfolgreich
und brillant: Film, Theater und Fernsehen. Er ist wirklich ein erstaunlicher Schauspieler, wahnsinnig
talentiert und großzügig. Wir können uns glücklich schätzen, dass er sich von diesem Projekt sofort
angesprochen fühlte. Aber dies ist für ihn auch eine ganz andere Rolle als sonst. Er fühlte eine gewisse
Verantwortung, Cliff gerecht zu werden – und tut es natürlich auf vorzügliche Weise.“
Nighy war hoch erfreut, an dem Film mitwirken zu können. Nicht nur wegen der Qualität des
Drehbuchs, sondern auch, weil es eine größtenteils vergessene, aber emotional nachwirkende
Geschichte ins Rampenlicht rückt. „Mir war diese Geschichte gänzlich unbekannt“, gesteht der
Schauspieler. „Aber natürlich war mir der Bergarbeiter-Streik ein Begriff, und ich war dankbar, dass ein
Film darüber mal wirklich wahrhaftig erzählen wollte. Bezüglich der Ereignisse herrschte ja eine
gewisse – sagen wir mal – Verwirrung. Diese ganz konkrete Episode war mir aber vollkommen neu. Und
sie hat mich einfach erstaunt und berührt.“
„Es war tatsächlich eines der besten Drehbücher, die ich in meinem Leben je gelesen habe“, fährt er
fort. „Ich wollte unbedingt in diesem Film mitspielen. Allein was den historischen Aspekt angeht, bin
ich mir ziemlich sicher, dass dies der wichtigste Film des Jahres ist. Als ich jung war, konnte man nur
für eine öffentliche schwule Liebesbekundung noch für sieben Jahre ins Gefängnis gesteckt werden. Es
musste nur jemand sagen, dass er dich gesehen habe. Eine einzige Lüge, und jeder hätte sie geglaubt.
Das spricht wirklich nicht für unsere Gesellschaft. Dass diese beiden Geschichten – also die des Streiks
und die der Schwulenbewegung – ineinandergreifen, ist wirklich wunderbar. Damit kann man
eigentlich nichts falsch machen. Schon allein, weil damals und auch in den Jahren danach
diesbezüglich noch sehr viel falsch gemacht wurde. Deswegen war dies ohne Frage einer der besten
Jobs, die ich je hatte.“
Imelda Staunton, eine von Englands besten Charakterdarstellerinnen, spielt Hefina, die energische
Gemeindevorsteherin. „Die echte Hefina starb am ersten Tag unserer Dreharbeiten, und für mich fühlte
es sich an, als habe sie mir ihren Segen gegeben. Ich habe meinen Teil getan, jetzt führst du das fort.
Und wie sie ihren Teil getan hatte! Deswegen war ich auch nicht ewig traurig. Aber natürlich fühlt man
PRIDE
15
eine große Verantwortung, wenn man reale Personen wie sie spielt“, berichtet die Schauspielerin.
„Stephens Drehbuch ist wunderschön geschrieben, voller Lachen und Weinen. Es führte mich direkt
zurück in jene frustrierende Zeit. Doch es nimmt sich der Thematik eben mit Humor, Herz, Präzision
und Realismus an. Dem Film gelingt es, anhand wahrer Ereignisse und Personen sehr unterhaltsam
aus einer Zeit zu erzählen, die für die meisten Menschen alles andere als unterhaltsam war. Auch mit
Humor kann man sehr ernsthaft erzählen, und genau das ist uns gelungen. Hier werden wirklich
wichtige Themen verhandelt, doch als Zuschauer bekommt man das kaum mit. Das liebe ich daran so
sehr. Man lacht und lacht und irgendwann merkt man, dass man sich kaum vorstellen kann, dass die
Leute damals wirklich so gedacht haben. Der Humor zieht einen rein, und dann überrumpelt er einen.
So muss es sein. Nicht zuletzt auf diese Weise wurde dieses Dorf in Wales für immer verändert. Und
das Leben seiner Bewohner bereichert.“
Andrew Scott spielt Gethin, den Besitzer des Buchladens ‚Gay’s the Word’, der seit 16 Jahren keinen
Fuß mehr nach Wales gesetzt oder mit seiner Mutter gesprochen hat. Er ist die einzige Figur im Film,
dessen persönliche Geschichte beide Seiten der Geschichte berührt.
Für Scott, der als Moriarty in der BBC-Serie „Sherlock“ über Nacht berühmt wurde, war es der innere
Konflikt der Figur, der ihn besonders ansprach. „Gethins Hauptkonflikt ist die Tatsache, dass er
politisch sehr aktiv, aber eigentlich mit sich nicht im Reinen ist. Denn er hat nicht die Unterstützung
seiner Familie. Das Drehbuch handelt davon, was die Schwulen und die Arbeiter gemeinsam haben –
und was wir alle gemeinsam haben. Und meine Geschichte darin handelt eben auch von nationaler
Identität und der Beziehung zur Familie.“
Die Rolle von Mike Jackson, dem Mitbegründer der LGSM, verkörpert Joe Gilgun, der die Erfahrung
sehr inspirierend fand: „Ich weiß, dass es sich platt anhört und die Leute es immer wieder sagen. Aber
das Drehbuch ist wirklich eine Achterbahn der Gefühle. Man lacht und man weint. Es ist unglaublich
schön geschrieben und ich bin sehr, sehr stolz, Teil dieser Geschichte zu sein. Der echte Mike Jackson
sagte zu mir, dass unsere Generation heute das Gefühl bekommt, dass Handeln zwecklos ist. Wir alle
jammern einander nur die Ohren voll und reihen uns dann wieder in die Schlange ein. Das war damals
anders, da haben sie sich aufgerafft und etwas getan! Das politische Klima war wirklich ein ganz
anderes, und der Mann, den ich nun spiele, ist für mich ein Held. Es passiert nicht oft, dass man die
Person trifft, die man vor der Kamera darstellt. Und diese wollte ich auf keinen Fall enttäuschen.“
Als Gethins Freund Jonathan, einem für seinen Stil und seine Exzentrik bekannten Schneider, ist
Dominic West mit von der Partie. Genau wie für den Rest des Ensembles war es auch für ihn vor allem
das Drehbuch, das ihn von dem Projekt überzeugte.
Eine von Wests wichtigsten Szenen ist die, in der Jonathan im Gemeindezentrum der walisischen
Bergarbeiter zum Disco-Hit „Shame, Shame, Shame“ von Shirley & Company tanzt. „Ich bin ein guter
Tänzer, aber sehr undiszipliniert“, lacht der Schauspieler. „Der Choreograf brauchte zwei Stunden, um
den Tanz zu lernen. Ich dagegen mindestens 16! Als ich ihn dann endlich vor der Kamera aufs Parkett
brachte, fühlte es sich an, als würde es 20 Minuten dauern, dabei waren es gerade einmal zwei. Das
PRIDE
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ganze hätte ohne weiteres schrill und nervig rüberkommen können. Aber die Szene passt wirklich
perfekt in den Film – und unterstreicht gleichzeitig seine Themen.“
Über die Relevanz der Tanzszene sagt Warchus: „Das ist ein entscheidender Moment, denn bis zu
dem Moment stößt die LGSM im Dorf durchaus auf einen gewissen Widerstand. Einige in der Gruppe
schlagen vor, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten und anzupassen. Aber das ist nicht
Jonathans Art. Er ist durchaus konfrontativ. Seine Einstellung ist: ich bin wer ich bin – und die soll jeder
akzeptieren. Deswegen sucht er sich ganz bewusst diesen Song aus und tanzt dazu nach Herzenslust.
Wir wollen nicht, dass das allzu choreografiert aussieht. Wobei mich Dominic für diesen Satz sicher
auslachen wird, denn er hat ganz schön viel Zeit da rein gesteckt, all die Schritte und Bewegungen zu
lernen.“
Dieser musikalische Einschub steht im Drehbuch einer bewegenden Interpretation des Arbeitersongs
„Bread and Roses“ durch die walisische Gemeinde in einer späteren Szene. Dabei war es Warchus
wichtig, Kitsch zu vermeiden, wie er erklärt: „Der Tanz steht für das, was die LGSM aus ihrer
Community in London mitbringen, und es ist fast so, als wolle die Gemeinde ihnen an gleicher Stelle
ein paar Monate später etwas zurückgeben. Die Arbeit mit diesem Song war faszinierend, denn er ist
das perfekte Beispiel dafür, wie man Emotionen transportieren kann ohne sentimental zu werden.
Bronwyn, die als erste zu singen beginnt, wuchs in einem der Dörfer jener Gegend auf, in der der Film
spielt. Dass sie ein Mädchen aus der Region ist, gibt der Szene noch eine ganz besondere Bedeutung
und trägt natürlich zur Authentizität des Songs bei. Beim Drehen waren wir uns sehr bewusst, wie die
Szene auf keinen Fall rüberkommen sollte, weder zu klein noch zu klischeehaft. Das war ein echter
Balanceakt.“
Paddy Considine spielt Dai Donovan, jenen sanftmütigen und würdevollen Bergarbeiter, der die
folgenreiche Entscheidung trifft, die Unterstützung der LGSM anzunehmen. „Ich traf den echten Dai
kurz bevor wir mit dem Dreh begannen“, erzählt der Schauspieler. „Er war Sozialist und hat damals
gleich erkannt, dass auch die Schwulen und Lesben eine Minderheit waren, die darum kämpfte, gehört
zu werden. Dass sie sich zusammentaten, war damals wirklich ziemlich radikal. Die LGSM sammelte
mehr Geld als alle anderen Unterstützer und lieferte regelmäßig Spenden ab.“
„Ich war sehr daran interessiert, mit Stephen und Matthew zu arbeiten. Aber vor allem geht es hier um
eine wirklich großartige Geschichte, die kaum jemand kennt“, fährt er fort. „Abgesehen davon war es
eine Freude, mal einen netten Kerl mit so ganz anderen Sorgen zu spielen als jenen, um die es in
meinen Rollen sonst oft geht.“
Die Idee, dass nüchtern-zupackende Arbeiterklasse-Kumpel mit einer Gruppe flamboyanter,
unverblümter schwuler und lesbischer Aktivisten Seite an Seite kämpfen, mag heutzutage nicht allzu
weit hergeholt erscheinen. Aber 1984 kam das einer Revolution gleich. Denn man sollte nicht
vergessen, wie groß die Kluft zwischen den Arbeitern auf dem Lande und der Homo-Community in der
Großstadt damals war.
Stephen Beresford gibt einige Einblicke in die politischen, kulturellen und sozialen Themen, die im Film
vorkommen: „Der Anblick von Bergarbeitern, die im Juni 1985 mit Bussen zur Gay Pride-Parade in
PRIDE
17
London anreisten – das war in unserer Gesellschaft ein historischer Meilenstein. Man kann sich heute
nicht mehr vorstellen, wie weit diese beiden Gruppen damals eigentlich auseinander lagen.
Interessanterweise entstammten ja alle Mitglieder der LGSM der Arbeiterklasse. Aber sie hatten diese
Gemeinden hinter sich gelassen und gingen nicht davon aus, dass man sie nach ihrem Coming-out
dort je wieder akzeptieren würde. Wenn Dai Donovan sich im Film zum ersten Mal mit der LGSM trifft,
erzählt er ihnen, dass sie die ersten Homosexuellen seien, denen er je begegnet sei. Darauf antwortet
ihm Mark Ashton: „soweit du weißt“. Der echte Dai erzählte mir, dass sich das genau so zugetragen hat
– und ihm damals wirklich die Augen öffnete. Auf seinen Umgang mit der LGSM hatte dieser Moment
großen Einfluss.“
„Heutzutage gibt es so vieles, was wir als selbstverständlich betrachten. Wir vergessen, wie es früher
mal war“, fährt Beresford fort. „Für das Drehbuch war das durchaus eine Herausforderung. Ich musste
zum Beispiel klar machen, dass Gay Pride damals ein politisches Ereignis war, nicht eine große Party
wie heute die ganzen CSD-Paraden. Ein Mann, der Frauenkleidung anzog – auch das war ein
politischer Akt. Das ‚Pits and Perverts’-Solidaritätskonzert war damals eine der ersten großen
Veranstaltungen, wo Schwule und Heteros zusammenkamen. Darüber hinaus wollten wir auch zeigen,
wie sich damals die AIDS-Krise entwickelte. Eine HIV-Diagnose kam einem Todesurteil gleich, und ganz
allgemein war die Einstellung der Gesellschaft gegenüber der Krankheit eine ganz andere. All die
Vorurteile und Schranken, die heute zum Teil abgebaut sind, existierten damals noch.“
Bei einem Film, der auf einer wahren Geschichte basiert, ist es für die Beteiligten immer ein Segen,
auch Input von jenen zu bekommen, die damals mit dabei waren. PRIDE hatte das Glück, von vielen
noch lebenden Mitgliedern der LGSM begeistert unterstützt zu werden. Mike Jackson, Sian James,
Reggie Blennerhassett, Ray Aller, Jonathan Blake und Gethin Roberts kamen mehrfach ans Set und
freuten sich, den Schauspielern, die in ihre Rollen schlüpften, unter die Arme greifen zu können. Sie
machten sogar mit, als es darum ging, die Gay Pride-Märsche für den Film zu rekonstruieren.
Auch die Bergarbeiter reagierten positiv auf die Tatsache, dass dieser Abschnitt ihres Lebens in einen
Film verwandelt wurde, wie Dai Donovan (den im Film Paddy Considine verkörpert) erzählt: „Als
Teilnehmer des Streiks von 1984/85 werde ich immer stolz sein auf den Widerstand, den wir
Bergarbeiter und unsere Familien damals zugunsten unserer Industrie und unserer Gemeinden
geleistet haben. Aber der Streik hätte nicht durchgehalten werden können ohne die Unterstützung von
tausenden Menschen in ganz Großbritannien, die den Arbeitern und ihren Familien damals halfen. Sie
alle waren großzügig und engagiert. Doch ich weiß, dass niemand so sehr für uns kämpfte wie Lesbians
and Gays Support the Miners. Die, die damals in der Gruppe engagiert waren, haben ihre eigene
Unterdrückung hinten angestellt, um die Bergarbeiter-Gemeinden zu unterstützen, die ihrerseits in
Thatchers England zum ersten Mal erleben mussten, wie es ist, verteufelt und angegriffen zu werden.
Es wäre für die LGSM ein Leichtes gewesen, am Rande zu stehen und nichts zu tun. Dass diese Leute
sich stattdessen entschieden haben, zu handeln und ihre Freund- und Bruderschaft anzubieten,
werden wir ihnen nie vergessen.“
PRIDE
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„Sicherlich gibt es tausende denkwürdige Ereignisse, die man über die am Streik beteiligten Menschen
erzählen könnte“, fährt er fort. „All diese Menschen müssen den Produzenten dankbar sein, dass sie
nun PRIDE auf die Leinwand bringen. Der Film fängt die Dringlichkeit jener Zeit ebenso ein wie die
Auswirkung, die sie auf die Leben der einzelnen hatte. Wir hatten dabei mehr Glück als andere. Wir
durften damals diese Geschichten miterleben, die nun für andere auf der Leinwand festgehalten sind,
zur Unterhaltung und Erinnerung. Es passiert ja nicht oft, dass die Streikerfahrungen von ganz
normalen Menschen in einen Spielfilm verwandelt werden. Wir können uns bei allen, die an der
Entstehung von PRIDE beteiligt waren, nur bedanken, dass sie ‚unsere’ Geschichte mit so viel
Integrität, Humor und Stolz erzählt haben.“
PRIDE wurde in South Wales sowie in und um London gedreht. Die in Wales spielenden
Innenaufnahmen entstanden in der Nähe von London. Doch für die Außenaufnahmen verbrachten
Cast und Crew eine Woche in Wales, wo sie ein ganzes Dorf in Beschlag nahmen.
Warchus erklärt, wie es das Filmteam in das echte Dorf verschlug. „Auf der Suche nach dem
geeigneten Drehort sahen wir uns die Originalschauplätze an und fanden danach einfach nichts, was
so gut passte. Das Dorf besteht aus einer alten romanischen Straße, was optisch auf jeden Fall
beeindruckt. Es sieht ein bisschen aus wie eine Kulisse, die man irgendwo ins Niemandsland gesetzt
hat, so wie eine Stadt in einem Western. Es war sehr bewegend, die Fotos von den echten LGSMMitgliedern dort im Gemeindezentrum an der Wand zu sehen. Für uns war es wichtig, die Atmosphäre
des Ortes aufzusaugen, wo sich damals alles ereignete. Das gab uns noch mal zusätzlich ein Gefühl
dafür, dass wir dieser Geschichte mit Ehrlichkeit und Ehre begegnen mussten. Es war wirklich sehr
besonders, an diesem Ort zu sein, wo die Geister der Vergangenheit immer spürbar waren. Die
Übertageanlagen sind längst nicht mehr da und die Abraumhalden ebenfalls. Aber ein Gespür für die
Geschichte und wie sich die Dinge veränderten bekam man trotzdem – und das durchzieht auch den
Film. Viele Dorfbewohner erzählten uns, dass sie sich an die Schwulen noch erinnern. Sie waren stolz
darauf, Teil dieses wichtigen Teils unserer Geschichte zu sein.“
„In dem walisischen Dorf wurden wir zunächst mit einer gewissen Zurückhaltung aufgenommen“,
erinnert sich Beresford. „In so einem kleinen Örtchen, wo jeder jeden kennt, ist es natürlich nicht so
leicht, die Leute zu bitten, eine Woche lang nur ihre Hintertür zu benutzen, weil wir vor ihrem Haus auf
der Hauptstraße drehen. Aber je mehr sie über unsere Geschichte erfuhren und wie wir darin ihre
Gemeinde repräsentieren, desto mehr involvierten sie sich. Am Ende der Woche standen viele Familien
draußen in der Kälte und sahen uns beim Drehen zu. Wir fühlten uns wirklich willkommen und waren
ganz traurig, als wir wieder abreisen mussten.“
Die Aufgabe, mit möglichst realistischen Locations und Kulissen die ganz spezifische Ära, in der der
Film spielt, wieder aufleben zu lassen, fiel Produktionsdesigner Simon Bowles zu. „Es kann schnell wie
eine Parodie wirken, wenn man die Achtziger nachbildet“, meint David Livingstone. „Aber wir haben
keine Mühen gescheut, alles so authentisch und akkurat wie möglich wirken zu lassen.“
PRIDE
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Tat Radcliffe, der Kameramann des Films, wurde aufgrund seiner Fähigkeiten, die Authentizität von
Drehorten und Schauspielerleistungen einzufangen, für den Job ausgewählt. Warchus erklärt seine
Wahl: „Der Schlüssel dazu, den Film möglichst realistisch wirken zu lassen, lag in der Darstellung und
der Inszenierung, aber eben auch in seinem Look. Tat versteht sich auf die Energie und
Ungezwungenheit von Handkamera-Bildern, in der Methoden des Dokumentarischen mit dem
Spielfilm verschwimmen. Aber er hat auch ein sehr genaues Auge und ist ein enorm cleverer und
feinsinniger Typ. Als Kameramann ist er sehr intuitiv und reagiert schnell, so dass er das Spiel der
Darsteller sehr ungezwungen und natürlich einfangen kann.“
Was das Produktionsdesign angeht, verdankt PRIDE vieles den persönlichen Erfahrungen von Simon
Bowles, der früher in der Anti-Atom-Bewegung aktiv war und damals an zahlreichen Demonstrationen
teilgenommen hatte.
„Es gibt erstaunlicherweise gar nicht so viel Anschauungsmaterial über den Bergarbeiterstreik und zum
Beispiel kein offizielles Archiv zu den damaligen Ereignissen“, berichtet der Produktionsdesigner.
„Natürlich erschienen einige Fotos in den Zeitungen. Aber das waren meist die gleichen 20 Stück, die
alle verwendeten. Wir stürzten uns auf alles, was wir finden konnten. Und als wir das erste Mal auf
Erkundungstour in Wales waren, habe ich viele der Menschen dort nach ihren persönlichen Fotos aus
den Achtzigern gefragt.“
Die wichtigsten Sets des Films waren der Buchladen, der Welsh Working Men’s Club, der „Pits and
Perverts“ und natürlich die beiden Gay Pride-Demonstrationen 1984 und 1985.
In Kilburn errichtete das Designteam eine Straße aus Geschäften und Schaufenstern, die als Kulisse für
die Straße in Bloomsbury diente, wo sich damals der Buchladen Gay’s The Word befand, der zur Basis
der LGSM wurde.
„So stelle ich mir eine Londoner Straße in den frühen achtziger Jahren vor“, sagt Bowles. „Oder besser
gesagt: eine Mini-Version davon: ein vegetarisches Restaurant, ein Schneider, ein Schuster und ein
damals cooler Klamottenladen. Diese Mischung aus Geschäften und Schaufenstern sollte zusammen
mit Autos aus der damaligen Zeit diesen Kosmos wieder auferstehen lassen.“
Inspiration für den allgemeinen Look des Films und das Design von Gay’s The Word im Speziellen fand
man nicht zuletzt in dem echten Buchladen selbst, der heute noch existiert. „Unser heiliger Gral waren
drei Fotoalben, die die LGSM selbst zusammengestellt hatte. Die hauten uns wirklich um“, freut sich
der Produktionsdesigner. „Wir waren mit unseren Entwürfen schon relativ weit fortgeschritten, als wir
sie in die Hände bekamen. Aber zu unserer großen Freude konnten wir feststellen, dass vieles bestens
zu dem passte, was wir uns ohnehin überlegt hatten. Wir fanden im Buchladen auch kistenweise
Materialien aus den Achtzigern, Bücher, Zeitschriften und Poster. Davon haben wir vieles in unsere
Kulisse integriert. Von der Struktur ist unser Laden ein wenig anders, aber inhaltlich doch sehr
ähnlich.“
Gerade durch die Vielzahl der Sets war eine der Hauptaufgaben, den Kontrast zwischen der Welt in
Wales und der in London herauszuarbeiten. Wie Bowles berichtet, lag der Schlüssel dazu vor allem im
Umgang mit Farben: „London strotzt bei uns nur so vor Charakteren und Farben, die Leben in unsere
Schauplätze brachten. Dagegen verwendeten wir für die Szenen in Wales fast ausschließlich gedeckte
PRIDE
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Farben. Die Straße in London sprühte vor Details und Farben, um sich möglich vom Dorfalltag
abzuheben. Das geht bis hin zu den Autos: in den London-Szenen haben sie leuchtende Lackierungen,
während in Wales alle eher grau und braun sind.“
Nirgends ist dieser Kontrast so deutlich wie in den Bannern, die die Homosexuellen und die
Bergarbeiter beim abschließenden Gay Pride-Marsch vor sich hertrugen. Die der Arbeiter waren
appliziert und mühevoll genäht, mit Messing und Holz, wunderschön und sorgsam gestaltet. Die der
Schwulen und Lesben dagegen waren handgemalt, aus Laken oder Pape und nur für diesen einen Tag
geschaffen, dafür aber mit Leidenschaft und Engagement.“
Große Teile spielen im Gemeindezentrum der Arbeiter, das in einer Schulsporthalle außerhalb von
London nachgebildet wurde. „Die Ausstattung war in diesem Fall sehr spezifisch, wir bauten all die
Holzbänke und seine große Bar, außerdem sammelten wir Bergarbeiterkunst zusammen“, berichtet
Bowles. „Bei einem Saal in Wales mieteten wir schmale Tische und wunderschöne alte Holzstühle, die
dort in solchen Versammlungsräumen ganz üblich, aber sonst kaum zu finden sind.“
Die Grafikabteilung arbeitete an Postern, Aufklebern und Bannern, für die es wiederum reichlich
Referenzmaterial gab. „Wir haben nichts einfach nur kopiert. Aber man erkennt an unseren Entwürfen
auf jeden Fall auf Anhieb, um welche Zeit es geht“, fährt der Produktionsdesigner fort. „Die Poster der
walisischen Gewerkschaft sind auf Zeitungspapier gedruckt, und ihre Protestplakate verwenden kaum
Farbe. Dagegen sind die der Schwulen Litho-Drucke in knalligen Farben, mit all den Slogans, Symbolen
und Regenbögen. Das ist ein weiterer Kontrast, der den Look des Films so echt und lebendig macht.“
Die LGSM sammelte damals Geld auf der Straße, in Kneipen und in Clubs. Aber das größte Ereignis war
ohne Frage die von ihnen organisierte Wohltätigkeitsveranstaltung mit dem Namen „Pits & Perverts
Ball“, die im Dezember 1984 im Electric Ballroom in Camden stattfand. Headliner des Abends war die
damals die erfolgreiche Gruppe Bronski Beat. Für den Film wurde das Event im Forum in Kentish Town
nachgestellt, was für Bowles das persönliche Highlight war.
„Wir stellten die echte Veranstaltung nach, aber wir machten sie noch größer und auffälliger“, erklärt
er. „Das hat unglaublich viel Spaß gemacht und war für mich eigentlich der Höhepunkt des Films. Weil
ich selbst sehr aktiv in viele Proteste und Kampagnen involviert war, hatte dieses Projekt für mich eine
ganz besondere, persönliche Bedeutung. Es war toll, diese politisch aufgewühlte Zeit wieder
auferstehen zu lassen und ihr einen eigenen Anstrich zu verpassen. Für die Älteren in unserem Team
war es ein besonderes Erlebnis, an damals erinnert zu werden. Und für die Jüngeren war es spannend,
dies zu erfahren. Viele der Momente waren für uns alle wirklich sehr emotional.“
Auch George MacKay bestätigt, dass er und die anderen jüngeren Schauspieler durch den Film viel
über die Kraft des Protests gelernt haben: „Ich hoffe, dass das Publikum den Film als eine Studie der
Menschen versteht und dessen, was sie zusammenbringt. Er zeigt uns allen, dass es immer besser ist,
aktiv zu werden und sich einzumischen statt einfach nur teilnahmslos daneben zu stehen.“
PRIDE
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Die LGSM war mutig, inspirierend und beispiellos – und es ging dabei nicht um Anführer oder Helden.
„Ich hoffe, wir stellen mit dem Film wieder ein wenig historische Ausgewogenheit her, denn dies ist
eine Episode unserer Bürgerrechtsgeschichte, die nicht vergessen werden sollte. Beide daran
beteiligten Parteien haben das Recht darauf, dass sie erzählt wird. Und eine der wichtigsten
Botschaften dieses Films ist ohne Frage, dass man immer das Beste von anderen Menschen erwarten
sollte. Dann wird man nicht selten belohnt“, so fasst Beresford zusammen.
Bill Nighy pflichtet ihm bei: „Die Zuschauer können mit diesem Film ihren Glauben an die
Menschlichkeit wiederherstellen. Wer aus dem Kino kommt, wird sich nach PRIDE besser fühlen als
beim Betreten. Denn er oder sie durfte dann Zeuge werden einer Geschichte, die von unglaublichem
Mut, von Gewitztheit und einer außergewöhnlichen Solidarität handelt.“
PRIDE
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BIOGRAFIEN/ BESETZUNG
BEN SCHNETZER – Mark
Ben Schnetzer gehört zu den talentiertesten jungen Schauspielern seiner Generation und ist derzeit
gefragt wie nie. Aktuell abgedreht hat er das große Fantasy-Abenteuer WARCRAFT von Duncan Jones,
das auf dem gleichnamigen erfolgreichen Videospiel basiert. Der Film wird 2016 in die Kinos kommen.
Außerdem wird er demnächst in SLC PUNK 2: PUNK’S DEAD zu sehen sein, der Fortsetzung des
Kultfilms aus dem Jahre 1998.
Parallel zu PRIDE kommt im Herbst 2014 auch sein neuer Film THE RIOT CLUB in die Kinos, Lone
Scherfigs Adaption des Theaterstücks „Posh“. Für das Drama stand er neben Sam Claflin, Max Irons,
Douglas Booth, Freddie Fox, Jessica Brown-Findlay, Natalie Dormer und Holliday Granger vor der
Kamera. Zuletzt sah man ihn in DIE BÜCHERDIEBIN („The Book Thief“, 2013) mit Geoffrey Rush und
Emily Watson.
Sein Leinwanddebüt hatte Schnetzer mit der Independent-Produktion BEN’S PLAN (2007) gegeben.
Anschließend übernahm er eine Rolle in der Serie „Happy Town“ und hatte einen Gastauftritt in „Law &
Order“.
Schnetzer studierte an der Guildhall School of Music and Drama in London, wo er in Stücken wie
„Oedipus“, „As You Like It“, „Merrily We Roll Along“ oder „Widower’s Houses“ auf der Bühne stand.
Seine erste Rolle war im Alter von elf Jahren die des Artful Dodger in einer Inszenierung von „Oliver“. Er
lebt aktuell in seiner Geburtsstadt New York.
FILMOGRAFIE (AUSWAHL):
2014
2013
Titel
PRIDE
DIE BÜCHERDIEBIN
(The Book Thief)
Regie
Matthew Warchus
Brian Percival
GEORGE MACKAY – Joe
Anfang 2014 war George MacKay für den EE BAFTA Rising Star Award nominiert, mit dem jedes Jahr
ein junger, aufstrebender Schauspieler ausgezeichnet wird. Außerdem war er auf der Berlinale einer der
zehn europäischen Shooting Stars und wurde für den Critics’ Circle und den Jameson Empire Award
nominiert.
Für viel Aufsehen hatte er 2013 mit der Hauptrolle in dem Film FOR THOSE IN PERIL (2013) gesorgt,
die ihm einen schottischen BAFTA einbrachte. Das Drama wurde von der Kritik gefeiert, als es beim
Internationalen Filmfestival Cannes Premiere feierte, und bescherte seinem Regisseur Paul Wright einen
British Independent Film Award.
PRIDE
23
Im gleichen Jahr war MacKay auch in SUNSHINE ON LEITH (2013) zu sehen, der Filmversion jenes
erfolgreichen Bühnenstücks, das durch die Musik der Folk-Popband The Proclaimers begeisterte. In
HOW I LIVE NOW (2013) von Kevin MacDonald war er neben Saoirse Ronan zu sehen. Und in
BREAKFAST WITH JOHNNY WILKINSON (2013) von Simon Spracking spielte er einen Rugby-Fan.
Bereits abgedreht hat MacKay den Film BYPASS von Duane Hopkins, in dem er abermals die Hauptrolle
übernommen hat. Seinen Einstand auf der Theaterbühne gab er Anfang 2014 in dem Stück „The
Cement Garden“ von Ian McEwan.
Seine Filmkarriere begann MacKay schon im zarten Alter von zehn Jahren, als er eine Rolle in P.J.
Hogans PETER PAN (2003) übernahm. Kurz darauf war er an der Seite von Clive Owen in THE BOYS
ARE BACK – ZURÜCK INS LEBEN (2009) zu sehen. Die beiden Filme bescherten ihm prompt
Nominierungen in den Nachwuchs-Kategorien beim British Independent Film Award und beim Critics
Circle Award. Zu seinen weiteren Filmen zählen PRIVATE PEACEFUL (2012) mit Jack O’Connell sowie
HUNKY DORY (2011) mit Minnie Driver.
Auf dem Bildschirm konnte man MacKay unter anderem in den Fernsehfilmen „Best of Men“, Brian
Percivals „The Old Curiosity Shop“ mit Derek Jacobi, „Tsunami: The Aftermath“ mit Toni Collette und
Gina McKee sowie der Terry Pratchett-Verfilmung „Johnny and the Bomb“ bewundern.
FILMOGRAFIE (AUSWAHL):
2014
2013
2012
2011
2009
2008
2006
2003
Titel
PRIDE
BREAKFAST WITH JOHNNY WILKINSON
HOW I LIVE NOW
SUNSHINE ON LEITH
FOR THOSE IN PERIL
PRIVATE PEACEFUL
HUNKY DORY
THE BOYS ARE BACK – ZURÜCK INS LEBEN
(The Boys Are Back)
DEFIANCE – FÜR MEINE BRÜDER, DIE
NIEMALS AUFGABEN
(Defiance)
DER HERR DER DIEBE
(The Thief Lord)
PETER PAN
Regie
Matthew Warchus
Simon Sprackling
Kevin Macdonald
Dexter Fletcher
Paul Wright
Pat O’Connor
Marc Evans
Scott Hicks
Edward Zwick
Richard Claus
P.J. Hogan
DOMINIC WEST – Jonathan
Nicht nur in Großbritannien, sondern auf der ganzen Welt hat sich Dominic West schon lange als
erfolgreicher Schauspieler etabliert, der auf Londoner Bühnen genauso zuhause ist wie auf
amerikanischen Bildschirmen oder im Kino. Nach seinem Studium am Trinity College Dublin und der
Guildhall School of Music and Drama in London gewann West den Ian Charleson Award als Bester
Newcomer für seine Leistung in Sir Peter Halls Inszenierung von „Die Möwe“.
PRIDE
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Schnell schloss sich eine erfolgreiche Filmkarriere an, mit Hauptrollen in großen Produktionen wie 28
TAGE („28 Days“, 2000) mit Sandra Bullock, MONA LISAS LÄCHELN („Mona Lisa Smile“, 2003) mit
Julia Roberts oder DIE VERGESSENEN („The Forgotten“, 2004) mit Julianne Moore. Auch in 300
(„300“, 2006) von Zack Snyder war er mit von der Partie. Zu seinen weiteren Filmen gehören CHICAGO
(2002), EIN MITTSOMMERNACHTSTRAUM („A Midsummer Night’s Dream“, 1999), TRUE BLUE
(1996), HANNIBAL RISING – WIE ALLES BEGANN (2007), ROCK STAR (2001), STAR WARS: EPISODE
1 – DIE DUNKLE BEDROHUNG („Star Wars: Episode I – The Phantom Menace“, 1999), MEIN MANN
PICASSO („Surviving Picasso“, 1996) und RICHARD III (1995).
2000 übernahm West die Rolle des McNulty in „The Wire“, die zu den meist gefeierten und gelobten
Fernsehserien aller Zeiten gehört. Die Serie lief fünf Staffeln lang. In der letzten zeichnete West auch als
Regisseur für eine Episode verantwortlich.
Am Theater war er unter anderem in Peter Gills Inszenierung von „The Voysey Inheritance“ am Royal
National Theatre, neben Helen McCrory in „As You Like It“ unter der Regie von David Lan oder in Trevor
Nunns Inszenierung des letzten Tom Stoppard-Stücks „Rock’n’Roll“ am Royal Court Theatre zu sehen.
Nach seiner Rolle in der BAFTA-nominierten Miniserie „The Devil’s Whore“ stand er am Donmar
Warehouse in London in „Life Is A Dream“ auf der Bühne und wenig später neben Michael Fassbender
in CENTURION (2010) vor der Kamera.
2011 konnte man West in einigen höchst unterschiedlichen Rollen sehen. Im Kino spielte er tragende
Rollen in dem Gruselfilm THE AWAKENING (2011) mit Rebecca Hall und dem Komödienhit JOHNNY
ENGLISH – JETZT ERST RECHT! („Johnny English Reborn“, 2011). Und im Kino war er zunächst in der
gefeierten Miniserie „Appropriate Adult“ mit von der Partie, für die er einen BAFTA gewann,
anschließend in Abi Morgans Serie „The Hour“, die ihm eine Golden Globe-Nominierung einbrachte.
Auch am Theater feierte er in diesem Jahr Erfolge, in der Titelrolle des Stücks „Butley“ sowie neben
seinem „The Wire“-Kollegen Clarke Petes in „Othello“.
Seine Rolle in „The Hour“ führte West auch in der zweiten Staffel der Serie weiter, außerdem stand er
2012 am Royal Court in „The River“ auf der Bühne.
Zuletzt spielte er am Crucible Theatre in Sheffield in „My Fair Lady“ sowie in dem TV-Film „Burton and
Taylor“ niemand Geringeren als Richard Burton. An seiner Seite ist Helena Bonham Carter als Elizabeth
Taylor zu sehen. Ende 2013 nahm er für die Organisation Walking With the Wounded an einer
Wohltätigkeits-Wanderung am Südpol teil und trat dort gegen die von Prinz Harry und Alexander
Skårsgård geführte Teams an.
FILMOGRAFIE (AUSWAHL):
2014
2012
Titel
PRIDE
JOHN CARTER – ZWISCHEN ZWEI WELTEN
(John Carter)
PRIDE
25
Regie
Matthew Warchus
Andrew Stanton
2011
2010
2007
2006
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1997
1996
1995
JOHNNY ENGLISH – JETZT ERST RECHT!
(Johnny English Reborn)
THE AWAKENING
CENTURION
HANNIBAL RISING – WIE ALLES BEGANN
(Hannibal Rising)
300
DIE VERGESSENEN
(The Forgotten)
MONA LISAS LÄCHELN
(Mona Lisa Smile)
CHICAGO
ROCK STAR
28 TAGE
(28 Days)
EIN MITTSOMMERNACHTSTRAUM
(A Midsummer Night’s Dream)
SPICE WORLD
MEIN MANN PICASSO
(Surviving Picasso)
RICHARD III
Oliver Parker
Nick Murphy
Neil Marshall
Peter Webber
Zack Snyder
Joseph Ruben
Mike Newell
Rob Marshall
Stephen Herek
Betty Thomas
Michael Hoffman
Bob Spiers
James Ivory
Richard Loncraine
ANDREW SCOTT – Gethin
Zuletzt konnte man Andrew Scott in Ken Loachs womöglich letztem Film JIMMY’S HALL (2014) sowie
dem Festivalhit THE STAG (2013) auf der Leinwand erleben. Auch an NO TURNING BACK („Locke“,
2013) mit Tom Hardy war er beteiligt. Bereits abgedreht hat er außerdem FRANKENSTEIN mit James
McAvoy und Daniel Radcliffe. Im April 2014 war er mit dem Stück „Birdland“ außerdem auf die
Londoner Bühnen zurückgekehrt.
Der große Durchbruch war Scott als Moriarty in der weltweit erfolgreichen Serie „Sherlock“ mit Benedict
Cumberbatch und Martin Freeman gelungen. Für die Rolle bekam er sowohl den BAFTA als auch den
IFTA (Irish Film and Television Award). Zu seinen weiteren Auszeichnungen gehören ein weiterer IFTA,
zwei Olivier Awards sowie zwei BBC Audio Awards.
Neben „Sherlock“ war Scott auch in vielen weiteren Fernsehproduktionen zu sehen, darunter „Legacy“,
„Dates“ mit Sheridan Smith, „The Town“, „The Scapegoat“ mit Christopher Ecclestone und die viel
gelobte Serie „The Hour“ mit Ben Whishaw und Dominic West.
Am Theater war er zuletzt in dem eigens für ihn geschriebenen Ein-Mann-Stück „Sea Wall“ von Simon
Stephens zu sehen. Außerdem stand er in Stücken wie Ibsens „Kaiser und Galiläer“, Noel Cowards „For
Living“ (wofür er für den Times Breakthrough Award bei den South Bank Show Awards nominiert wurde)
sowie „Cock“ mit Ben Whishaw auf der Bühne.
Zu seinen weiteren Rollen gehören eine Verfilmung von Tschechows „The Duel“ und die Miniserie „John
Adams“ mit Paul Giamatti und Laura Linney. Im TV-Film „Lennon Naked“ verkörperte er Paul
McCartney. Und sein Broadway-Debüt gab er unter der Regie von Sam Mendes an der Seite von
Julianne Moore in David Hares „The Vertical Hour“.
PRIDE
26
Sein Leinwanddebüt hatte Scott mit 17 Jahren in dem irischen Film KOREA (1995) gegeben. Sein
Schauspielstudium am Trinity College brach er später ab, um zum Ensemble des berühmten Abbey
Theatres in Dublin zu stoßen. Nach einer kleinen Rolle in DER SOLDAT JAMES RYAN („Saving Private
Ryan“, 1998) von Steven Spielberg stand er für Karel Reisz in „Long Day’s Journey Into Night“ auf der
Bühne. Die Rolle brachte ihm den Independent Spirit of Life Award und eine Nominierung für den Irish
Times Award ein. Anschließend drehte er den Film NORA mit Ewan McGregor sowie den Fernsehfilm
„The American“ mit Diana Rigg und Matthew Modine, bevor er mit dem Stück „Dublin Carol“ seinen
Einstand auf Londons Theaterbühnen gab. Außerdem war er in dem BAFTA-prämierten Fernsehfilm
„Longitude“ mit Michael Gambon sowie der preisgekrönten Miniserie „Band of Brothers“ mit von der
Partie.
Für seine Rolle in DEAD BODIES (2003) wurde er mit dem Irish Film Award ausgezeichnet. Außerdem
war er 2004 auf der Berlinale einer der viel beachteten Shooting Stars. Seinen ersten Olivier Award hatte
er für „A Girl in a Car With a Man“ gewonnen, außerdem bekam er den Theatregoers´ Choice Award für
„Aristocrats“. Viel beachtet war auch seine Rolle in der ersten Inszenierung des später Pulitzer Prizenominierten Stücks „Dying City“ von Christopher Shinn.
FILMOGRAFIE (AUSWAHL):
2014
2003
2000
1998
Titel
PRIDE
JIMMY’S HALL
DEAD BODIES
NORA
DER SOLDAT JAMES RYAN
(Saving Private Ryan)
Regie
Matthew Warchus
Ken Loach
Robert Quinn
Pat Murphy
Steven Spielberg
BILL NIGHY – Cliff
Bill Nighy ist ein preisgekrönter Schauspieler und am Theater ebenso ein Star wie auf der Kinoleinwand
oder dem Bildschirm. Für seine Rolle als alternder Rockstar in Richard Curtis Ensemblekomödie
TATSÄCHLICH LIEBE („Love, Actually“, 2003) wurde er mit dem BAFTA, dem London Film Critics Circle
Award und dem Evening Standard British Film Award ausgezeichnet. Ebenfalls für diesen Film sowie für
AKA (2002), I CAPTURE THE CASTLE (2003) und DAS HERZ KENNT KEIN GESETZ („Lawless Heart“,
2002) erhielt er außerdem den Los Angeles Film Critics Award.
Zur langen Liste seiner Filme gehören WILD TARGET – SEIN SCHÄRFSTES ZIEL (2010) mit Rupert Grint
und Emily Blunt, RADIO ROCK REVOLUTION („The Boat That Rocked“, 2009) von Richard Curtis,
Bryan Singers OPERATION WALKÜRE („Valkyrie“, 2008) mit Tom Cruise, Richard Eyres TAGEBUCH
EINES SKANDALS („Notes on a Scandal“, 2006) mit Cate Blanchett und Judi Dench, für den er für den
London Film Critics Circle Award nominiert wurde, Fernando Meirelles DER EWIGE GÄRTNER („The
Constant Gardener“, 2005), für den er für den British Independent Film Award nominiert wurde, und
STILL CRAZY (1998), der ihm einen Evening Standard British Film Award einbrachte.
PRIDE
27
Mehreren Animationsfilmen lieh er seine Stimme, darunter FLUTSCH UND WEG („Flushed Away“,
2006). Außerdem spielte er unter anderem den Zauberminister Rufus Scrimgeour in HARRY POTTER
UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES: TEIL 1 („Harry Potter and the Deathly Hallows – Part One“, 2010)
und Slartibartfass in PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS („The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“,
2005).
Der in England geborene Nighy begann seine Karriere auf britischen Bühnen und wurde dort unter
anderem für seine Rollen in den Stücken von David Hare gefeiert, darunter „Pravda“, „Skylight“ oder „A
Map of the World“. Doch er war auch in Werken von anderen wichtigen Autoren wie Tom Stoppard,
Harold Pinter, Brian Friel, Anton Tschechow und Peter Gill zu sehen. Für seine Leistung in Joe Penhalls
„Blue/Orange“ wurde er für den Olivier Award nominiert. Am Broadway trat er unter der Regie von Sam
Mendes in Hares „The Vertical Hour“ auf.
Immer wieder begeistert Nighy Fans und Kritiker auch mit seinen Fernseharbeiten. Zuletzt wurde er
etwa für den von Hare inszenierten Fernsehfilm „Page Eight“ für den Golden Globe nominiert. Immer
wieder stand er für Regisseur David Yates vor der Kamera, etwa in der gefeierten Miniserie „State of
Play“, für die er mit dem BAFTA ausgezeichnet wurde. Yates inszenierte ihn auch in den TV-Filmen
„The Young Visitors“ und „The Girl in the Café“. Für letzteren wurde er ebenfalls für den Golden Globe
nominiert, den er später für „Gideon’s Daughter“ schließlich gewann. Darüber hinaus war er immer
wieder in verschiedenen weiteren Fernsehproduktionen zu sehen, darunter die Miniserie „The Men’s
Room“, mit der er 1991 erstmals größeres Aufsehen erregte.
2012 spielte Nighy eine der Hauptrollen in der weltweit erfolgreichen Tragikomödie BEST EXOTIC
MARIGOLD HOTEL („The Best Exotic Marigold Hotel“, 2012), für die er neben Judi Dench, Maggie
Smith, Tom Wilkinson, Celia Imrie und Dev Patel vor der Kamera stand. Im gleichen Jahr war er auch in
ZORN DER TITANEN („Wrath of the Titans“, 2012) und TOTAL RECALL (2012) mit Colin Farrell zu
sehen. Im Jahr darauf war er in Bryan Singers JACK AND THE GIANTS („Jack the Giant Slayer“, 2013)
sowie in ALLES EINE FRAGE DER ZEIT („About Time“, 2013) mit Domhnall Gleeson und Rachel
McAdams mit von der Partie.
Zuletzt sah man Nighy in I, FRANKENSTEIN (2014) mit Aaron Eckhart sowie in den Fernsehfilmen
„Turks & Caicos“ und „Salting the Battlefield“, mit denen David Hare seine Worricker-Trilogie um den
gleichnamigen MI5-Agenten vervollständigte. Bereits abgedreht hat er die mit Spannung erwartete
Fortsetzung THE BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2.
FILMOGRAFIE (AUSWAHL):
2014
2013
2012
2011
Titel
PRIDE
I, FRANKENSTEIN
ALLES EINE FRAGE DER ZEIT
(About Time)
JACK AND THE GIANTS
(Jack the Giant Slayer)
TOTAL RECALL
BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL
(The Best Exotic Marigold Hotel)
Regie
Matthew Warchus
Stuart Beattle
Richard Curtis
Bryan Singer
Len Wiseman
John Madden
PRIDE
28
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER
DES TODES: TEIL 1
(Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)
RADIO ROCK REVOLUTION
(The Boat That Rocked)
UNDERWORLD – AUFSTAND DER LYKANER
(Underworld: Rise of the Lycans)
OPERATION WALKÜRE
(Valkyrie)
PIRATES OF THE CARRIBEAN – AM ENDE
DER WELT
(Pirates of the Caribbean: At World’s End)
HOT FUZZ – ZWEI ABGEWICHSTE PROFIS
(Hot Fuzz)
TAGEBUCH EINES SKANDALS
(Notes on a Scandal)
PIRATES OF THE CARIBBEAN – FLUCH DER
KARIBIK 2
(Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest)
UNDERWORLD: EVOLUTION
DER EWIGE GÄRTNER
(The Constant Gardener)
PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS
(The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy)
SHAUN OF THE DEAD
TATSÄCHLICH… LIEBE
(Love Actually)
UNDERWORLD
David Yates
Richard Curtis
Patrick Tatopoulos
Bryan Singer
Gore Verbinski
Edgar Wright
Richard Eyre
Gore Verbinski
Len Wiseman
Fernando Meirelles
Garth Jennings
Edgar Wright
Richard Curtis
Len Wiseman
IMELDA STAUNTON – Hefina
Imelda
Staunton
gehört
nicht
nur
in
Großbritannien
zu
den
bekanntesten
Kino-
und
Theaterschauspielerinnen. Auf der Bühne sah man sie zuletzt in David Lindsay-Abaires Stück „Good
People“, auf der Leinwand an der Seite von Angelina Jolie und Elle Fanning im Welterfolg MALEFICENT
– DIE DUNKLE FEE (2014).
Ihre vielleicht bekanntesten Rollen sind die von Professor Umbridge in den HARRY POTTER-Filmen
sowie die Titelrolle in Mike Leighs Drama VERA DRAKE (2004). Für letzteres wurde sie nicht nur mit
dem BAFTA und dem Darstellerinnen-Preis des Filmfestivals von Venedig ausgezeichnet, sondern auch
für einen Oscar® nominiert.
Ihre erste Kinorolle spielte Staunton 1986 in dem Film COMRADES (1986), bevor sie später auch in
PETER’S FRIENDS (1992) zu sehen war. Zu ihren weiteren Filmen gehören u.a. VIEL LÄRM UM
NICHTS („Much Ado About Nothing“, 1993), SINN UND SINNLICHKEIT („Sense and Sensibility“,
1995), EINE ZAUBERHAFTE NANNY („Nanny McPhee“, 2005), THE AWAKENING (2011), TAKING
WOODSTOCK (2009) und ANOTHER YEAR (2010). Gemeinsam mit ihren Ensemble-Kollegen wurde
Staunton für SHAKESPEARE IN LOVE (1998) mit einem Screen Actors Guild Award ausgezeichnet.
Sie studierte an der renommierten Royal Academy of Dramatic Arts (RADA) und spielte nach ihrem
Abschluss sechs Jahre lang an verschiedenen Ensemble-Theatern, darunter das Northcott Theatre in
Exeter, wo sie die Titelrolle in Shaws „Saint Joan“ übernahm. 1982 wechselte sie ans National Theatre.
PRIDE
29
Für die Royal Shakespeare Company spielte sie unter anderem die Dorothy in „Der Zauberer von Oz“.
Darüber hinaus war sie im Laufe ihrer Theaterkarriere in so unterschiedlichen Stücken wie „A Man For
All Seasons“, „Mack & Mabel“, „Side By Side“ oder „Elektra“ zu sehen.
Mit dem Olivier Award wurde Staunton zunächst für „A Chorus of Disapproval“ und „The Corn is Green“
ausgezeichnet, später auch für das Musical „Into the Woods“. Eine weitere Nominierung für den Preis
brachte ihr ihre Rolle in dem Revival von „Guys and Dolls“ ein. Später war sie unter anderem auch in
der Premiere von Frank McGuinness’ „There Came a Gypsy Riding“ und „Entertaining Mr. Sloane“ mit
von der Partie.
Im Oktober 2011 übernahm sie die Rolle der Mrs. Lovett in der Wiederaufnahme von Stephen
Sondheims Musical „Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street“, die ihr einen weiteren Olivier
Award einbrachte. Im Oktober 2014 kann man sie als Rose in „Gypsy“ beim Chichester Festival Theater
bewundern.
Auf dem Bildschirm war Staunton u.a. in „If You See God, Tell Him“, „The Singing Detective“ und „Is It
Legal?“ zu sehen. Als Mrs. Mead war sie in der Kultserie „Little Britain“ zu sehen, und auch in dem
gefeierten Mehrteiler „Cranford“ war sie mit von der Partie. 2011 spielte sie eine Rolle in der zweiten
Staffel von „Psychoville“, gegen Ende 2014 wird sie in der Hauptrolle des Fernsehfilms „That Day We
Sang“ zu sehen sein.
FILMOGRAFIE (AUSWAHL):
2014
2011
2010
2009
2007
2005
2004
2003
1998
1995
Titel
PRIDE
MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE
(Maleficent)
THE AWAKENING
HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER
DES TODES: TEIL 1
(Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)
ANOTHER YEAR
TAKING WOODSTOCK
HARRY POTTER UND DER ORDEN DES
PHÖNIX
(Harry Potter and the Order of the Phoenix)
FREEDOM WRITERS
EINE ZAUBERHAFTE NANNY
(Nanny McPhee)
VERA DRAKE
BRIGHT YOUNG THINGS
SHAKESPEARE IN LOVE
SINN UND SINNLICHKEIT
(Sense and Sensibility)
Regie
Matthew Warchus
Robert Stromberg
Nick Murphy
David Yates
Mike Leigh
Ang Lee
David Yates
Richard LaGravenese
Kirk Jones
Mike Leigh
Stephen Fry
John Madden
Ang Lee
PADDY CONSIDINE – Dai
Schon als Teenager nahm Paddy Considine am Burton College Schauspielunterricht. Damals lernte er
den heutigen Regisseur Shane Meadows kennen, mit dem er eine Band namens She Talks To Angels
PRIDE
30
gründete, in der er Schlagzeug spielte. Considine studierte dann schließlich Fotografie an der Universität
von Brighton.
Nach dem Studium stand Considine für seinen Freund Meadows für den Kurzfilm „Three Tears For
Jimmy Prophet“ vor der Kamera. Als der Regisseur wenig später seinen ersten Spielfilm A ROOM FOR
ROMEO BRASS (1999) drehte, war er selbstverständlich erneut mit von der Partie. Der Film wurde beim
Festival von Edinburgh gefeiert, doch die Legende will es, dass Considine schon am Morgen nach der
Premiere wieder beim Arbeitsamt vor der Tür stand. Seine herausragende Leistung blieb allerdings nicht
unbeachtet: wenig später übernahm er eine Rolle in LAST RESORT (2000) von Pawel Pawlikowski und
wurde erneut von der Kritik gefeiert.
Zu seinen zahlreichen weiteren Filmen gehören Jim Sheridans IN AMERICA (2002), 24 HOUR PARTY
PEOPLE (2002) von Michael Winterbottom, Ron Howards DAS COMEBACK („Cinderella Man“, 2004),
HOT FUZZ – ZWEI ABGEWICHSTE PROFIS (2007) von Edgar Wright, DAS BOURNE ULTIMATUM
(„The Bourne Ultimatum“, 2007) und Pawlikowskis MY SUMMER OF LOVE (2004). Auch mit Shane
Meadows arbeitete Considine weiterhin regelmäßig zusammen: gemeinsam schrieben sie die
Drehbücher zu DEAD MAN’S SHOES (2004), in dem er – genauso wie in LE DONK (2009) – auch die
Hauptrolle spielte.
Sein Regiedebüt gab Considine mit dem Kurzfilm „Dog Altogether“, der ihm einen Kurzfilm-BAFTA
einbrachte. Anschließend inszenierte er das von ihm selbst geschriebene Drama TYRANNOSAUR
(2011), für das er den BAFTA, den British Independent Film Award und den World Cinema Directing
Award beim Festival in Sundance gewann.
Zuletzt sah man ihn an der Seite von Simon Pegg, Nick Frost und Martin Freeman in Edgar Wrights
Komödie THE WORLD’S END (2013). Bereits abgedreht hat er bereits die Romanverfilmung CHILD 44
von Daniel Espinosa sowie eine Neuverfilmung von MACBETH von Justin Kurzel mit Michael Fassbender
und Marion Cotillard.
FILMOGRAFIE (AUSWAHL):
2014
2013
2012
2010
2007
2005
2004
2002
Titel
PRIDE
THE WORLD’S END
NOW IS GOOD
SUBMARINE
DAS BOURNE ULTIMATUM
(The Bourne Ultimatum)
HOT FUZZ – ZWEI ABGEWICHSTE PROFIS
(Hot Fuzz)
DAS COMEBACK
(Cinderella Man)
MY SUMMER OF LOVE
IN AMERICA
24 HOUR PARTY PEOPLE
PRIDE
31
Regie
Matthew Warchus
Edgar Wright
Ol Parker
Richard Ayoade
Paul Greengrass
Edgar Wright
Ron Howard
Pawel Pawlikowski
Jim Sheridan
Michael Winterbottom
JOSEPH GILGUN – Mike
Joe Gilgun studierte Schauspielerei an der Laine Johnson Theatre School und am Oldham Theatre
Workshop. Bekannt wurde er durch Rollen in Fernsehserien wie „Shameless“, „Emmerdale“,
„Hollyoaks“, „Coronation Street“, „Misfits“ und „Ripper Street“. Seine erste Kinorolle spielte er in Shane
Meadows THIS IS ENGLAND (2006). Die Rolle des Skinheads Woody übernahm er auch in den TVFortsetzungen „This Is England ’86“ und „This Is England ’88“. Außerdem war er in dem Thriller
HARRY BROWN (2009) und dem Sci-Fi-Abenteuer LOCKOUT (2012) zu sehen.
FAYE MARSAY – Steph
Zuletzt sah man Faye Marsay in der preisgekrönten Fernsehserie „Fresh Meat“. Ihre Karriere begann sie
am Theater. Nach ihrem Studienabschluss an der Bristol Old Vic Theatre School. 2012 gewann sie den
begehrten Spotlight Prize, mit dem jedes Jahr die besten Absolventen bei der Conference of Drama
Schools geehrt werden. Sie erhielt den Preis, den einst auch Judi Dench, Jim Broadbent oder Robert
Lindsay gewannen, für ihre Leistung in dem Stück „Motherland“. In der Jury saßen unter anderem
Amanda Redman und Rosamund Pike.
Während ihres Studiums stand Marsay in Stücken „Der gute Mensch von Sezuan“, „Disco Pigs“ und
„Hard Times“ auf der Bühne. 2013 spielte sie eine Rolle in der erfolgreichen Serie „The White Queen“
nach der Romanreihe von Philippa Gregory. An ihrer Seite standen Rebecca Ferguson und Amanda
Hale vor der Kamera. Anschließend war sie in der zweiten Staffel der ebenfalls sehr erfolgreichen Serie
„The Bletchley Circle“ mit von der Partie. Demnächst hat sie eine Rolle in der neuen Serie „Glue“.
FREDDIE FOX – Jeff
2010 schloss Freddie Fox erfolgreich sein Studium an der Guildhall School of Music and Drama ab.
Zuletzt sah man ihn an der Seite von Rupert Everett in der Rolle des Lord Alfred Douglas in dem Stück
„The Judas Kiss“ am Duke of York Theatre. Die gleiche Rolle hatte er zuvor bereits am Hampstead
Theatre sowie auf einer Bühnen-Tournee gespielt.
Demnächst kann man Fox in den beiden neuen Serien „Cucumber“ und „Banana“ sehen. Im Kino ist er
im Herbst 2014 neben Ben Schnetzer, Max Irons, Sam Claflin und Douglas Booth in Lone Scherfigs THE
RIOT CLUB zu erleben. Außerdem hat er bereits die Dreharbeiten zu dem Film FRANKENSTEIN mit
James McAvoy und Daniel Radcliffe abgeschlossen.
In der Charles Dickens-Adaption „The Mystery of Edwin Drood“ spielte Fox 2012 die Hauptrolle. Für die
Miniserie der BBC standen auch Tamzin Merchant und Rory Kinnear vor der Kamera. Zu seinen
weiteren TV-Rollen gehören die Miniserien „Parade’s End“ mit Benedict Cumberbatch, „The Shadow
PRIDE
32
Line“ mit Christopher Eccleston und Chiwetel Ejiofor sowie „Any Human Heart“ („Any Human Heart Eines Menschen Herzen“, 2010) mit u.a. Jim Broadbent, Matthew Macfadyen und Conor Nealon.
Sein Fernsehdebüt hatte Fox 2011 in dem Film „Agatha Christie’s Marple: Why Didn’t They Ask Evans“
gegeben. Großes Aufsehen erregte er erstmals als Marilyn in „Worried About the Boy“, dem BBC-Biopic
über Boy George. Erste große Kinorollen spielte er in DIE GIRLS VON ST. TRINIAN – AUF
SCHATZSUCHE („St. Trinian’s 2: Fritton’s Gold“, 2009) und DIE DREI MUSKETIERE („The Three
Musketeers“, 2011). Auch am Theater ist er nach wie vor regelmäßig zu sehen gewesen, unter anderem
unter der Regie von Richard Eyre in „A Flea in Her Ear“.
PRIDE
33
BIOGRAFIEN/ STAB
MATTHEW WARCHUS – Regie
Matthew Warchus ist nicht nur Kino-, sondern auch Theater- und Opern-Regisseur. Er war für
preisgekrönte Inszenierungen mit allen großen britischen Theaterkompanien verantwortlich. Mit seinem
Debüt bei der Royal Shakespeare Academy war er der jüngste Regisseur, der je auf der Hauptbühne in
Stratford zur Aufführung kam. Er war Associate Director am West Yorkshire Playhouse und am Old Vic
Theatre, dessen künstlerische Leitung er demnächst übernimmt und damit die Nachfolge von Kevin
Spacey antritt.
Sein Regiedebüt gab er mit dem auf dem Theaterstück von Sam Shepherd basierenden Film
SIMPATICO (1999), für den er Jeff Bridges, Nick Nolte, Sharon Stone und Albert Finney vor seiner
Kamera versammelte.
Zu den zahllosen Theaterstücken und Musicals, die er inszenierte, gehören „Matilda – The Musical“ (am
Broadway und am West End, Gewinner von sieben Olivier Awards – darunter Beste Regie und Bestes
Neues Musical – sowie vier Tony Awards), „Ghost – The Musical“, „Deathtrap“ (West End), „The
Norman Conquests“ (Broadway & West End, Tony in den Kategorien Beste Regie und Bestes Stück),
„Der Gott des Gemetzels“ (Broadway & West End, Tony für die Beste Regie und das Beste Stück),
„Boeing Boeing“ (West End, Broadway & UK-Tour, Tony-Gewinner und nominiert für den Olivier Award),
„Speed the Plow“ am Old Vic, die von ihm mitgeschriebene Bühnenadaption von „Der Herr der Ringe“
am West End, „Endgame“ am Albery Theatre, „Our House“ am Cambridge Theatre (Olivier Award für
das Beste Musical), „Follies“ (Broadway), „Life x3“ (National Theatre, Old Vic & Broadway), „True West“
(Donmar Warehouse & Broadway, nominiert für zwei Tonys), „The Unexpected Man“ (RSC, West End &
Broadway), „Art“ (Broadway, West End & Los Angeles, Olivier- und Tony-Gewinner in der Kategorie
Bestes Stück), „Hamlet“, „Henry V“ (Royal Shakespeare Company), „Volpone“ (National Theatre,
Evening Standard Award für den Besten Regisseur), „Viel Lärm um nichts“ (West End, Globe Theatre
Award in der Kategorie Most Promising Newcomer), „Tod eines Handlungsreisenden“, „The Plough
Beyond the Stars“, „Anatevka“ und „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ (West Yorkshire Playhouse).
Dazu kommen Opern-Inszenierungen wie „Falstaff“, „Cosi Fan Tutte“ und „The Rake’s Progress“.
STEPHEN BERESFORD – Drehbuch
Stephen Beresford studierte zunächst Schauspielerei an der legendären Royal Academy of Dramatic
Arts (RADA). Gleich sein erstes selbst verfasstes Theaterstück „The Last of the Haussmans“ wurde am
National Theatre in London zu einem vollen Erfolg, in dem Julie Walters, Helen McCrory und Rory
Kinnear die Hauptrollen spielten. PRIDE ist sein erstes Drehbuch.
PRIDE
34
Aktuell arbeitet er an einem weiteren Stück für das National Theatre, einem weiteren Drehbuch für
Pathé, einem Theaterstück für das Donmar Warehouse und einer Fernsehserie.
DAVID LIVINGSTONE – Produzent
In der Vergangenheit leitete David Livingstone sowohl bei Universal Pictures als auch bei Working Title
Films die weltweiten Marketing- und Vertriebsabteilungen. Im Laufe seiner Karriere war er für die
weltweiten Marketing-, Werbe- und PR-Strategien zu über 100 Filmen verantwortlich, darunter VIER
HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL („Four Weddings and a Funeral, 1994), TRAINSPOTTING – NEUE
HELDEN (1996), BILLY ELLIOT – I WILL DANCE (2000), ELIZABETH (1998), FLUG 93 („United 93“,
2006), JOHNNY ENGLISH – DER SPION DER ES VERSIEBTE („Johnny English“, 2003), BEAN – DER
ULTIMATIVE KATASTROPHENFILM (1997) und DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN („The Usual
Suspects“, 1995). Bei Polygram Filmed Entertainment in Los Angeles führte er außerdem die Abteilung
US-Marketing.
In diesen Funktionen arbeitete Livingstone mit zahlreichen der interessantesten Regisseuren der Welt
zusammen, darunter Joel und Ethan Coen, Paul Greengrass, Richard Curtis, Joe Wright, Edgar Wright,
Bryan Singer, Ron Howard, Jodie Foster und Tomas Alfredson. Seit er sich als Filmproduzent
selbstständig gemacht hat, ist PRIDE seine erste eigene Produktion.
CAMERON MCCRACKEN – Executive Producer
Cameron McCracken ist Managing Director bei Pathé UK, Mitglied des British Screen Advisory Councils
und Leiter von Screen Yorkshire. Nach seinem Jura-Studium am Balliol College Oxford arbeitete er neun
Jahre als Anwalt in der Filmbranche, unter anderem in London, Paris und Rom. Anschließend machte
er sich als unabhängiger Filmproduzent selbstständig und war seither als Koproduzent oder Executive
Producer an rund 45 Filmen beteiligt, darunter Oscar®-Gewinner wie DIE QUEEN („The Queen“, 2006),
SLUMDOG MILLIONÄR („Slumdog Millionaire“, 2008), DIE HERZOGIN („The Duchess“, 2008) und DIE
EISERNE LADY („The Iron Lady“, 2011).
CHRISTINE LANGAN – Executive Producer
Christine Langan ist Leiterin von BBC Films, jener Abteilung der BBC, die für die Produktion von
Kinofilmen zuständig ist. Nach ihrem Studium an der Cambridge University und einem dreijährigen
Abstecher in die Werbewelt machte sie sich in der Film- und Fernsehbranche zunächst bei Granada
Television einen Namen. Dort verantwortete sie die ersten drei Staffeln der preisgekrönten Serie „Cold
Feet“. Später produzierte sie auch Peter Morgans BAFTA-Gewinner „The Deal“ sowie „Dirty Filthy Love“,
PRIDE
35
beide mit Michael Sheen. Für den Fernsehfilm „The Special Relationship“, in dem Sheen abermals in
die Rolle von Tony Blair schlüpfte, wurde Langan 2010 für den Emmy nominiert.
Mit PIERREPOINT (2005), in dem Timothy Spall die Hauptrolle übernahm, versuchte sie sich erstmals
an der Produktion eines Kinofilms und wurde dafür prompt für den Carl Foreman Award bei den
BAFTAs nominiert. Im Jahr darauf triumphierte sie mit dem Welterfolg DIE QUEEN („The Queen“,
2006), der Hauptdarstellerin Helen Mirren nicht nur einen Oscar® einbrachte, sondern auch die Golden
Globes für die Beste Hauptdarstellerin und das Beste Drehbuch sowie BAFTAs für die Beste
Hauptdarstellerin und den Besten Film (sowie eine Nominierung für den Korda Award als Best British
Film) gewann. Langan selbst wurde als Produzentin sowohl für den Oscar® als auch für den Golden
Globe nominiert.
2006 begann sie bei BBC Films, zunächst als Executive Producer, dann als Commissioning Editor und
2009 schließlich als Leiterin der gesamten Abteilung. In dieser Funktion beaufsichtigt sie seither
sämtliche Aspekte der Auftragsvergabe, Entwicklung und Produktion sämtlicher Projekte der Firma.
Zu den aktuellen Filmen von BBC Films gehören die Erfolgskomödie MRS. BROWN’S BOYS D’MOVIE
(2014), das für den BAFTA, den Golden Globe und den Oscar ® nominierte Drama SAVING MR. BANKS
(2013) von John Lee Hancock, Stephen Frears’ BAFTA-prämierter und Oscar®- sowie Golden Globenominierter PHILOMENA, (2013) Ralph Fiennes’ Oscar®- und BAFTA-nominierter Kostümfilm THE
INVISBLE WOMAN (2013), die erfolgreiche Komödie ALAN PARTRIDGE: ALPHA PAPA (2013) mit
Steve Coogan, Dustin Hoffmans Regiedebüt QUARTETT („Quartet“, 2012), das BIFA-prämierte
Regiedebüt BROKEN (2012) von Rufus Norris sowie Joanna Hoggs Locarno-Beitrag EXHIBITION
(2013). Demnächst folgen außer PRIDE auch noch THE LADY IN THE VAN, CITY OF TINY LIGHTS,
LONDON ROAD und WOMAN IN GOLD.
Zur beeindruckenden Liste vergangener BBC Film-Produktionen gehören das Oscar®-nominierte Biopic
MY WEEK WITH MARILYN (2011) von Simon Curtis, Lynne Ramsays Thriller WE NEED TO TALK
ABOUT KEVIN (2011), Lasse Hallströms für den Golden Globe nominierte Romantic Comedy
LACHSFISCHEN IM JEMEN („Salmon Fishing in the Jemen“, 2011), die Literaturverfilmung JANE EYRE
(2011) von Cay Fukunaga, Nigel Coles WE WANT SEX („Made in Dagenham“, 2010), der Oscar ®nominierte BAFTA-Gewinner AN EDUCATION (2009) von Lone Scherfig, Armando Iannuccis vielfach
nominierte Komödie KABINETT AUSSER KONTROLLE („In the Loop“, 2009), Jane Campions Oscar®nominiertes Drama BRIGHT STAR (2009) und der BAFTA-Gewinner FISH TANK (2009) von Andrea
Arnold.
TAT RADCLIFFE – Kamera
Der preisgekrönte Kameramann Tat Radcliffe begann seine Karriere mit dem Drehen von Musikvideos
mit Regisseuren wie Anton Corbijn, John Maybury oder Johan Renck für so unterschiedliche Bands wie
Nine Inch Nails, Depeche Mode, Coldplay oder Primal Scream. Er zeichnete auch für die Bilder von
PRIDE
36
Werbespots für Firmen wie Vodafone oder Boots verantwortlich. Mit Regisseur Giuseppe Capotondi
drehte er seinen ersten Kinofilm LA DOPPIA ORA. Fürs Fernsehen drehte er unter anderem bei Serien
wie „Secret Diary of a Call Girl“, „Criminal Justice“, „The Shadow Line“ und „Top Boy“. Zuletzt drehte er
auch den Kinofilm ’71 (2014) mit Regisseur Yann Demange.
SIMON BOWLES – Produktionsdesign
2013 erhielt Simon Bowles den Preis für das Beste Produktionsdesign von der British Film Designers
Guild für den Film HYDE PARK AM HUDSON („Hyde Park on Hudson“, 2012) von Regisseur Roger
Michell. Für den Film mit Bill Murray und Laura Linney ließ er das Anwesen von US-Präsident Franklin
Roosevelt im Hudson Valley in New York am Set in England wiederauferstehen.
Zuletzt entwarf Bowles das Produktionsdesign für den Überraschungserfolg DIDO ELIZABETH BELLE
(„Belle“, 2013) von Amma Assante. Derzeit arbeitet er an dem auf der gleichnamigen Fernsehserie
basierenden Actionfilm SPOOKS: THE GREATER GOD mit Kit Harington, Peter Firth und Jennifer Ehle,
der in London, Berlin und Moskau spielt.
Bowles studierte zunächst an der Bristol Old Vic Theatre School, bevor er in den achtziger und
neunziger Jahren vom Theater zum Film wechselte.
CHARLOTTE WALTER – Kostümdesign
Charlotte Walter ist eine hoch angesehene Kostümdesignerin, die bereits auf eine lange Liste
erfolgreicher Filme verweisen kann.
Zu ihren vielseitigen Arbeiten gehören Michael Winterbottoms EIN MUTIGER WEG („A Mighty Heart“,
2007) mit Angelina Jolie, FOUR LIONS (2010) von Chris Morris, SUBMARINE (2010) von Richard
Ayoade oder DAS HÄLT KEIN JAHR („I Give It A Year“, 2013) von Dan Mazer.
Auch im Fernsehen stellt sie immer wieder ihr Talent unter Beweis, etwa mit dem Zweiteiler „Birdsong“,
für den sie den BAFTA gewann, oder den Kostümen zur Miniserie „This Is England ’86“, für die sie auch
für den BAFTA sowie den RTS Award nominiert wurde.
MELANIE ANN OLIVER – Schnitt
Melanie Ann Oliver begann ihre Karriere als Schnittassistentin und arbeitete in dieser Funktion unter
anderem an Filmen wie EIN ENGEL AN MEINER TAFEL („An Angel at My Table“, 1990) und PORTRAIT
OF A LADY (1996) von Jane Campion oder LOADED (1994) von Anna Campion. Später schnitt sie auch
Dokumentationen, Fernseh-Werbespots, Kurz- und Kinofilme.
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Immer wieder arbeitet Oliver mit Regisseur Tom Hooper zusammen, zuletzt beim Oscar ®-Gewinner LES
MISERABLES (2012), für den sie für einen ACE Award nominiert wurde. Der Fernsehfilm „Longford“ mit
den Golden Globe-Gewinnern Jim Broadbent und Samantha Morton brachte ihr einen BAFTA ein.
Außerdem kollaborierte sie mit ihm an der mit dem Emmy und Golden Globe ausgezeichneten Miniserie
„Elizabeth I.“, für die sie selbst für den Emmy nominiert wurde, dem Kinofilm THE DAMNED UNITED –
DER EWIGE GEGNER (2009) mit Michael Sheen und Timothy Spall, sowie der vielfach preisgekrönten
Miniserie „John Adams“, für die sie abermals für den Emmy sowie für den American Cinema Editors
Eddie Award nominiert wurde.
Zu ihren weiteren Filmen gehören JANE EYRE (2011) von Cary Fukunaga, Joe Wrights ANNA
KARENINA (2012), BRICK LANE (2007) von Sarah Gavrons, Jon Amiels CREATION (2009) mit Paul
Bettany und Jennifer Connelly und der Fernsehfilm „The Special Relationship“ mit Michael Sheen,
Dennis Quaid, Hope Davis und Helen McCrory. Bereits fertig gestellt hat sie die Arbeit an BEFORE I GO
TO SLEEP von Rowan Joffe.
CHRISTOPHER NIGHTINGALE – Musik
Christopher Nightingale zeichnete als Musical Supervisor, Orchestrierer und Komponist (von zusätzlicher
Musik) für das Musical „Matilda“ verantwortlich, das mit großem Erfolg am Broadway und am Londoner
West End lief. Seine Arbeit brachte ihm eine Tony-Nominierung sowie (als Koproduzent des SoundtrackAlbums) eine Grammy-Nominierung ein.
Am Theater arbeitete er unter anderem in verschiedenen Funktionen an Musicals und Stücken wie
„Ghost“, „Der Herr der Ringe“, Andrew Lloyd Webbers „Bombay Dreams“, „Oliver!“ und „Miss Saigon“.
Als Musical Supervisor und Arrangeur arbeitete er mit Yusuf Islam an dessen „Moonshadow“-Tour und
mit den Pet Shop Boys an ihrem Musical „Closer to Heaven“. Bei Inszenierungen von „Der Sturm“, „Viel
Lärm um nichts“, „Romeo und Julia“, „A Clockwork Orange“ oder „Henry IV.“ zeichnete er bei der
Royal Shakespeare Company als Musical Director und am Keyboard verantwortlich.
Fürs Kino arbeitete Nightingale unter anderem als Coach und Dirigent bei Alan Parkers EVITA (1996),
außerdem war er an Konzerten wie jenem zum 50. Geburtstag von Andrew Lloyd Webber in der Roya
Albert Hall beteiligt. In Produzenten-Funktion wirkte er an den Aufnahmen von Alben zu Musicals wie
„Matilda“, „Ghost“ und „Der Herr der Ringe“ mit.
Während seines Orgel-Studium am Magdalene College in Cambrigde war Nightingale drei Jahre lang
musikalischer Leiter der Cambridge Footlights. Nach seinem Uni-Abschluss 1987 begann er, für die
Royal Shakespeare Company zu arbeiten.
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FIONA WEIR – Casting Director
Fiona Weir arbeitete zunächst im Bereich der Filmproduktion, bevor sie sich dem Casting zuwandte. Sie
lernte bei der renommierten Casting Director Mary Selway, mit der sie bis zu ihrem Tod 2004 arbeitete.
Weir verantwortete nicht nur die Besetzung HARRY POTTER-Filme, sondern arbeitete auch mit
Regisseuren wie Clint Eastwood bei J.EDGAR (2011) und INVICTUS – UNBEZWUNGEN (2009), Roman
Polanski bei DER GHOSTWRITER („Ghost Writer“, 2010) und DER GOTT DES GEMETZELS
(„CARNAGE“, 2011), Richard Curtis bei TATSÄCHLICH... LIEBE („Love Actually“, 2003) und ALLES
EINE FRAGE DER ZEIT („About Time“, 2013) zusammen. Der Fernsehfilm „Girl in the Café“ von David
Yates brachte ihr eine Emmy-Nominierung ein.
Zu den aktuellen Filmen, an deren Besetzung Weir beteiligt war, gehören EVEREST mit Jason Clarke,
Jake Gyllenhaal und Josh Brolin, FRANK mit Michael Fassbender und Domhnall Gleeson, BROOKLYN
mit Saoirse Ronan, Jim Broadbent und Julie Walters sowie SUFFRAGETTE mit Carey Mulligan, Helena
Bonham-Carter und Brendan Gleeson.
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