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GTZ GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 TRANSPORT N E W S # 35 März 2010 Liebe Kolleginnen und Kollegen, in unserem ersten Newsletter des Jahres 2010 finden Sie Informationen zur Vollversion von „International Fuel Prices 2009“, eine Diskussion zu den Ergebnissen vom Weltklimagipfel in Kopenhagen aus Transportsicht, sowie einen interessanten Beitrag zum Thema NeuOrganisation des ÖPNV in China. Bitte beachten Sie den Updatevermerk unserer Newsletter Liste, sowie die neuesten Lese- und Literaturempfehlungen und unsere Stellenangebote. Zögern Sie nicht, den interessierte Kolleginnen weiterzuleiten! Newsletter an und Kollegen Viel Spaß beim Lesen wünscht Armin Wagner Deutschland im Winter 2010 –„Schwere Zeiten für NMT“ (S. Ebert) 1. GTZ VERÖFFENTLICHUNG International Fuel Prices 2009 Die Preisrally für fossile Brennstoffe in den letzten Jahren bis Mitte 2008, aber auch der darauf folgende Preissturz und die bis heute anhaltende starke Preisvolatilität, heizen die globale Debatte über die Sicherheit der Energieversorgung und die Rolle fossiler Brennstoffe weiter an. Insbesondere der Frage nach einer Neubewertung von Kraftstoffpreispolitiken, sei es im Bezug auf die Anpassungsnotwendigkeit nationaler Preisentwicklungen an das Weltmarktpreisniveau oder aber im Hinblick auf Subventionierungsoder Besteuerungspolitiken, kommt hierbei eine zentrale Bedeutung zu. Die Höhe des Ölpreises und die Besteuerung bzw. Subventionierung von Mineralölprodukten haben auch Auswirkungen auf die finanzielle Situation vieler Staaten. www.gtz.de/fuelprices GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 International Fuel Prices 2009 gibt auf 114 Seiten mit über 450 Tabellen und Grafiken einen ausführlichen Überblick über die Endverbraucherpreise für Benzin und Diesel in mehr als 170 Ländern und Informationen über Preispolitiken dieser Länder. Darüber hinaus liefert der Bericht Fallstudien ausgewählter afrikanischer Länder, die über die Auswirkungen der hohen und volatilen Kraftstoffpreise in den Jahren 2007/2008 informieren. Das Dokument ermöglicht ebenso den Zugriff auf zahlreiche zusätzliche wissenschaftliche Ressourcen zu diesem Thema. Inhaltsverzeichnis: Executive summary Fuel prices by continent Fuel prices in Africa Fuel prices in America Fuel prices in Asia, Australia and Pacific Fuel prices in Europe Retail fuel prices of 174 countries Fuel taxation and pricing mechanisms Principles of fuel pricing Adopting transparent pricing mechanisms Recommended reading on fuel pricing and fuel pricing mechanisms Rising energy prices and their impact on developing countries Ethiopia Ghana Kenya Namibia Rwanda Uganda Tanzania Freedom of information – publicise fuel price information Sources of fuel price data of G-20 and N-11 countries Recommended reading and links on increasing and volatile oil prices About us Our organisation Our clients Worldwide operations GTZ Transport and Mobility Annex Data sources Unit conversion for non-litre countries Unit conversions Currency conversion Crude oil price at world market Download: www.gtz.de/fuelprices Ansprechpartner: Armin Wagner ([email protected]) GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 2. GTZ TRANSPORT UND KLIMASCHUTZ Kopenhagen und was nun? In den Medien wurde viel über das Scheitern der Klimakonferenz in Kopenhagen berichtet. Der von den Regierungschefs erarbeitete „Kopenhagen Akkord“ fand nicht die notwendige Zustimmung aller Vertragsstaaten der UN Klimarahmenkonvention (UNFCCC), doch brachte Kopenhagen wirklich kein Ergebnis? Wie ist das Resultat aus Perspektive des Verkehrssektors zu beurteilen und welche Rolle spielen Maßnahmen in Entwicklungsländern? „What’s next?“- ein Bericht der Bridging the Gap Initiative zu den Klimaverhandlungen in Kopenhagen- bietet die Antworten auf diese Fragen. Um eine nachhaltige Verkehrspolitik besser mit klimapolitischen Zielstellungen zu verknüpfen, ist es notwendig Anreize für eine emissionsarme und nachhaltige Mobilität zu setzen. In dem zwölfseitigen Bericht werden daher die Chancen und Herausforderungen der Ergebnisse von Kopenhagen identifiziert und Empfehlungen für die Folgeverhandlungen in 2010 entwickelt. Im Fokus der Analyse steht der Landverkehr. Die Arbeit basiert dabei im Wesentlichen auf der direkte Beobachtung und Reflektion der Verhandlungen in Kopenhagen, dem intensiven Diskurs mit Verkehrs- und Klimapolitikexperten und einer Analyse der offiziellen UNFCCC Dokumente. Download: http://www.transport2012.org/bridging/ressources/documents/1/556,Copenhagen_report_FIN AL_Bridging_the.pdf Transport als Schlüssel zum Klimaschutz Es ist nicht möglich das in Kopenhagen bestätigte Ziel die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen zu erreichen, ohne Emissionen aus dem Verkehrssektor zu reduzieren. Gerade in Entwicklungsländern sind massive Emissionssteigerungen zu beobachten, insbesondere aufgrund von Urbanisierung und individueller Motorisierung. Indem jetzt Minderungs- und Präventivmaßnahmen ergriffen werden, kann der Sprung zu emissionsarmem, nachhaltigem Stadtverkehr in Entwicklungsländern gelingen und ein weiterer Anstieg der Treibhausgasemissionen aus dem Transportsektor eingedämmt werden. Um dies zu erreichen, müssen lokale und nationale Entscheidungsträger agieren, häufig fehlt es jedoch an Fachwissen, Zugang zu Technologien oder Finanzierungsmöglichkeiten. Hier kann das Klimaregime über einen verbesserten Kohlenstoffmarkt oder mit dem in Kopenhagen angekündigten „Green Climate Fund“ klare Anreize setzen. Außerdem wurden im Copenhagen Accord die Weichen für die Einbindung von Schwellen-und Entwicklungsländer in die internationalen Klimaschutzbemühungen gestellt, sie werden zukünftig Nationale Minderungsmaßnahmen (NAMAs) an die UNFCCC melden. 10 Prinzipien zur Rolle des Verkehrssektor in einem Post 2012 Klimaabkommen http://www.transport2012.org/bridging/ressources/documents/1/67,guiding-principles.pdf GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 Was sind NAMAs? NAMAs sind freiwillige Maßnahmen zur Emissionsminderung, die von Entwicklungsländern an die UNFCCC gemeldet werden. Sie könnten in Entwicklungsländern zum wichtigsten Minderungsinstrument im Rahmen eines künftigen Klimaschutzabkommen aufsteigen und können als politische Maßnahmen, Programme oder Projekte auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene umgesetzt werden. Da NAMAS ein relativ neues Konzept darstellen bieten sie Entwicklungsländern große Flexibilität in der Erarbeitung neuer Möglichkeiten kohlenstoffarme Entwicklung und Mobilität zu fördern. Table 1: Transport measures detailed in NAMA submissions. Im Kopenhagen Akkord waren Entwicklungsländer bis zum 31. Januar 2010 aufgefordert, Minderungsmaßnahmen in Form von „Nationally Appropriate Mitigation Actions“ (NAMAs) einzureichen. Die Partner der Initiative haben in dem Leitfaden "Formulating NAMAs in the Transport Sector" Hilfestellung geboten. Formulating NAMAs in the Transport Sector http://www.transport2012.org/bridging/ressources/documents/1/567,Guidance_on_Transp ort_NAMA.pdf Der Abgabe von NAMAs sind bis zum 4. Februar 2010 25 Schwellen- und Entwicklungsländer nachgekommen. In 16 der 25 Mitteilungen an die UNFCCC wurde explizit der Transportsektor in die vorgeschlagenen Maßnahmen mit einbezogen. Eine kurze Analyse der eingereichten NAMAs wurde im Dokument „Copenhagen Accord – NAMA Submissions Implications for the Transport Sector” vorgenommen. Copenhagen Accord NAMA Submissions: Implications for the Transport Sector http://www.transport2012.org/bridging/ressources/files/1/586,NAMAsubmissions_080210_final.pdf Ansprechpartner: Daniel Bongardt ([email protected]) GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 3. PTV-China: Neu-Organisation des ÖPNV in China – der lange Marsch hat begonnen von Dr. Gerd Stucke Der öffentliche Nahverkehr in chinesischen Städten krankt nicht so sehr an fehlenden Verkehrssystemen, sondern vielmehr an einer effizienten Organisation und mangelnder Integration. Vielerorts gibt es bereits moderne Metros (Beijing, Tianjin, Shanghai Guangzhou, Shenzhen, Nanjing...) oder solche sind in Bau (Wuhan, Foshan, Chongqing, Hangzhou, Chengdu...). Aktuell (Januar 2010) wurde eine neue 9,8 km lange Straßenbahnlinie in Shanghai eröffnet. Anders als bei schienengebundenen Systemen, die meist von der Zentralregierung genehmigt werden müssen, können die Kommunen in Eigenregie Buslinien und auch BRTSysteme errichten. BRT ist, promotet und gefördert, vor allem von dem „Chinese Sustainable Transport Centre“ neue Tram in Shanghai in Beijing, sehr populär in Chinas Städten; ja, geradezu in Mode. Daran fehlt es also nicht. Tatsächlich aber sind die neuen kommunalen Verkehrssysteme wie Metro, Tram und BRT Insellösungen. Bestehende Strukturen, wie die „alten“ Busnetze, werden in aller Regel nicht angepasst. Häufig verkehren „alte“ Bus-Linien parallel zu neuen BRT- oder Metro-Linien. Ein Umsteigen zwischen den „Systeminseln“ wird planerisch nicht berücksichtigt. Die „alten“ Bus-Systeme sind linien-, nicht netzorientiert. Sie setzten sich aus Linien zusammen, welche nicht aufeinander abgestimmt sind. Sie wurden und werden nicht etwa als (Gesamt-)Netz geplant, sondern einzelne BRT Xiamen Linien werden jeweils „nach Bedarf“ den Systemen hinzugefügt. Kurz, es fehlen vor allem integrierte, abgestimmte Gesamtnetze aus den vorhandenen und neu geschaffenen Systemen („alte“ Busse, BRT, Metro...). Nicht nur die städtische Netzstruktur des ÖPNV bietet erhebliches Potential zur Steigerung der Effizienz. Auch die gegenwärtige ÖPNV-Ausrichtung führt zu problematischen Auswüchsen. Anfänglich – etwa in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts – wurde ÖPNV vielerorts von den Städten in kommunaler Eigenregie betrieben. Dieser behäbige „Verwaltungsbetrieb“ konnte jedoch den Anforderungen nicht genügen. Mit der Privatisierung des ÖPNV in den 90er Jahren wurde der Profit in den Vordergrund gestellt. Es wurden und werden nur gewinnbringende Linien betrieben, soziale oder regionale Gesichtspunkte (Erreichbarkeit...) werden nicht oder zumindest nur unzureichend berücksichtigt. Dieser kapitalistische Gedanke betrifft aber nicht nur die Betreiber des ÖPNV, also die Busunternehmer. Selbst die Busfahrer sind häufig an den Einnahmen durch die Passagiere beteiligt. Dies hat erhebliche praktische Auswirkungen. Busfahrer „kämpfen“ um den besten Platz an den Haltestellen, manchmal blockieren sie sich gegenseitig. Falls nicht genug Passagiere an Bord sind wird evtl. an den Haltestellen noch etwas gewartet. Ältere Leute dürfen in vielen Städten auf Anordnung der Verwaltung die öffentlichen Busse ohne Entgelt benutzen. Es kommt durchaus vor, dass diese gewinnschädigenden Fahrgäste von den Busfahrern an den Haltestellen „übersehen“ werden. GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 An den Haltestellen finden sich allenfalls Angaben zum Linienverlauf, selbst bei langen Taktzeiten aber kein Fahrplan. Durch die weitgehende Privatisierung des ÖPNV ist Nahverkehrs-Kompetenz in den Stadtverwaltungen selbst verloren gegangen. Die Linienplanung wurde in der Regel von den Betreibern selbst durchgeführt. Neue Linien wurden von den Stadtverwaltungen genehmigt, ohne dass dort eigene Nahverkehrskompetenz vorhanden war. In Ausnahmefällen haben die Stadtverwaltungen Linien von externen Instituten ausarbeiten lassen, welche dann privat betrieben werden konnten. Die dargestellten Schwachstellen im ÖPNV Chinas können durch eine neue Organisationsform überwunden werden. Es ist sicher nicht möglich das Modell „Verkehrsverbund“ aus Deutschland 1:1 zu übernehmen. Vielmehr muss eine chinaspezifische Lösung gefunden werden, die allerdings im Ergebnis mit dem deutschen Verkehrsverbund vergleichbar ist. Kennzeichen dieser Organisationsform sind: Trennung von Planung / Organisation (Netz, Fahrplan…) von der Durchführung des ÖPNV Trennung von Ticketing und Durchführung des ÖPNV Im Einzelnen ist eine 3stufige Organisationsform vorgesehen: Die oberste Stufe ist die politische Ebene auf welcher die Gebietskörperschaften im Verbundraum vertreten sind (political level). Hier werden letztlich die Entscheidungen z.B. zur Netzplanung, den Fahrpreisen, der Einnahmeverteilung usw. getroffen. Diese Entscheidungen werden in der mittleren Ebene (Verbundorganisation, guidance level) vorbereitet. Hier findet sich die lokale Nahverkehrs-Kompetenz, bzw. muss eine solche geschaffen werden. Ein integriertes Verkehrsnetz – aus den unterschiedlichen Systemkomponenten (Bus, BRT, Metro…) – mit einem abgestimmten Fahrplan wird entworfen und die einheitliche Fahrpreisgestaltung durchgeführt. Die Verbundorganisation schreibt die Linien für einen begrenzten Zeitraum mit detaillierten Anforderungen nicht nur bezüglich des Fahrplans, sondern auch mit genauen Qualitätsanforderungen, wie Gestaltung der Busse, Verhalten an den Haltestellen usw. aus. Das Ausschreibungsergebnis wird der politischen Ebene zur Entscheidung vorgelegt. Dort werden letztlich die Betreiber der Linien ausgewählt, die entsprechend den Anforderungen mit der Verbundorganisation einen Vertrag schließen. Die Betreiber der Linien werden vertragsgemäß von der Verbundorganisation bezahlt. Bei Nichterfüllung des Vertrages, etwa Verletzung des geforderten Qualitätsstandards, sind Vertragsstrafen vorgesehen. Ausschließlich die Verbundorganisation verkauft Fahrkarten an die Nutzer des ÖPNV. Mit diesen Einnahmen werden die Ausgaben, z.B. die vertragsgemäße Bezahlung der Betreiber, Schaffung und Wartung der Infrastruktur (Haltestellen…), sowie weitere Aufgaben des Verbunds bestritten. Die Betreiber des ÖPNV (Bus-Unternehmer…) bilden die Basis Ebene (operational level). Sie sind ausschließlich mit der vertragsgemäßen Durchführung des (z.B. Bus-) Betriebs betraut. Diese umfasst z.B. die Personaleinsatzplanung, Anschaffung und Wartung der GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 Busse usw. Im Vergleich zur früheren Situation tragen die Betreiber ein vermindertes unternehmerisches Risiko. Bei vertragsgemäßem Betrieb sind ihre Einnahmen garantiert (Zahlungen vom Verbund). Diese Zahlungen der Verbundsorganisation sind unabhängig von dem Passagieraufkommen. Die Betreiber sind nicht an den Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf beteiligt. Auch mit Netzplanungen sind sie nicht befasst. Die Vorteile der neuen Organisationsform sind offensichtlich: Zunahme der Angebotsqualität auf allen Linien, da die Einnahmen der Betreiber von der gelieferten Qualität und nicht von dem Passagieraufkommen abhängen abgestimmtes Liniennetz und abgestimmter Fahrplan im gesamten Verbundgebiet; an jeder Haltestelle wird die Taktzeit angegeben bzw. bei längeren Taktzeiten (>10Min) ein Fahrplan ausgehängt Einheitliche Tarifgestaltung im gesamten Verbundgebiet; der Fahrpreis basiert auf Entfernung und/oder Zeit. Nutzer zahlen nicht für die Nutzung einer Linie wie bisher, sondern für eine Fahrt von „A“ nach „B“. Dabei können z.B. Busse unterschiedlicher Betreiber genutzt und es kann auch zwischen Bussen verschiedener Betreiber umgestiegen werden. die Einnahmen des Verbunds basieren auf einer Mischkalkulation; so können auch nichtkostendeckende Linien etwa aus entwicklungspolitischen Gründen betrieben werden Theoretische Überlegungen und die Erfahrungen mit Verkehrsverbünden im Ausland sind die eine Seite. Die praktische Umsetzung in China eine andere. So war die Überzeugung der politischen Führung in Foshan1 von der neuen Organisationsform des ÖPNV ein erster Schritt. Es dauerte dann von der ersten Kontaktaufnahme im Jahre 2005 bis zur Eröffnung des ersten, wie beschrieben organisierten Verkehrsverbunds in China, mehr als 3 Jahre. Am 19. September 2009 wurde schließlich der TC2 Foshan eröffnet. Die Verbundorganisation „Foshan TC“ (kurz FTC) Eröffnung des FTC am 19.09.2009 ist ein privatrechtliches Unternehmen. Vor einer Ausdehnung auf das gesamte Stadtgebiet, sollen zunächst in dem zentralen Stadtbezirk ChanCheng3 und einigen angrenzenden Gebieten Erfahrungen mit dem FTC gesammelt werden. Im Verbundgebiet gibt es ausschließlich Buslinien, die von drei lokalen Betreibern mit vielschichtigen Sub-Unternehmern betrieben wurden. Die Linienrechte wurden von der Stadt-Bezirksregierung ChanCheng zurückgekauft und an den FTC übertragen. Allein dies war eine kleine Revolution. Der FTC hat ohne (wünschenswerte) Ausschreibung mit den lokalen Betreibern Verträge geschlossen, in welchen im Detail der Betrieb der Linien und die Bezahlung geregelt sind. Diese Verträge haben eine Laufzeit von 5 Jahren. Aktuell werden unter dem Dach des FTC 60 Linien mit 706 Bussen von 3 lokalen Unternehmen betrieben (wie zuvor). Die Gesamtlänge des (Bus-) Liniennetzes beträgt 1.045 km. Die Einhaltung der 1 Foshan ist Nachbarstadt der Stadt Provinz-Hauptstadt Guangzhou (Kanton) in der südchinesischen Provinz Guangdong. Sie hat mehr als 6Mio Einwohner auf einer Fläche von 3.868 km². 2 TC steht eigentlich für „Transport Commission“. Da es jedoch in beinahe jeder chin. Stadt eine Transport Commission mit einer völlig anderen Funktion gibt, wird TC ohne diesen Bezug gebraucht. TC ist als Gattungsbegriff für diese Organisationsform im ÖPNV zu sehen. 3 der Stadtbezirk ChanCheng (=Alt-Stadt von Foshan) hat etwa 800.000 Einwohner auf einer Fläche von 154 km² GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 Verträge wird u.a. GPS-basiert überprüft. Jeder Bus stellt per GPS die aktuelle Position fest, welche alle 10sec via GSM an die Zentrale gemeldet wird. So kann die Einhaltung des Fahrplans als Vertragsgrundlage festgestellt werden. Die GPS Infrastruktur wird zudem zur Fahrgastinformation (Haltestellenansage) genutzt. Im Verbundgebiet gibt es zunächst einen Einheits-Tarif. Nach Erweiterung auf das gesamte Stadtgebiet wird das Verbundgebiet in mehrere Tarifzonen unterteilt. Wie zuvor, so kann auch weiterhin der Fahrpreis bei Betreten des Busses bar bezahlt werden (2RMB4). Diese Barzahlung hat jedoch erhebliche Nachteile. Nach Betriebsschluss wird das Bargeld aus den Geldboxen in den Bussen vom FTC eingesammelt und an zentraler Stelle gezählt. Dies ist sehr aufwendig und zu dem wird ein hoher Anteil von Falschgeld festgestellt. Aus diesem Grund soll schrittweise auf ausschließlich elektronische Bezahlung mit IC-Cards (ETicketing) umgestellt werden. E-Ticketing ist für die Nutzer deutlich günstiger. Eine Fahrt kostet lediglich 1,4RMB. Zu dem ist nur mit der IC-Card günstiges Umsteigen möglich. Leider ist das Umsteigen entgegen der Zielsetzung (noch) nicht kostenfrei. Für jeden Umsteigevorgang werden 0,7RMB erhoben, bar allerdings der volle Preis von 2RMB. Mit diesen Maßnahmen konnte der Anteil des E-Ticketing von 10% auf über 60% gesteigert werden (Tendenz steigend). E-Ticketing hat für den FTC weitere Vorteile. Die Feststellung der Verkehrsnachfrage ist in China besonders schwierig. Wegen des spezifisch chinesischen Meldesystems (Hukou) ist die Bevölkerungszahl und -struktur kaum bekannt. Auf Stichproben basierende Haushaltsbefragungen sind daher nur Ticketing: bar und mit IC-Card eingeschränkt aussagekräftig. Mit den Daten aus dem E-Ticketing steht dagegen eine gesicherte Datengrundlage zur Verfügung. Diese ist Basis für die Planung des neuen, integrierten Busnetzes. Hier wird moderne PlanungsSoftware aus Deutschland eingesetzt5. Mit dieser Software werden ebenfalls die abgestimmten Fahrpläne des Verkehrsverbundes erstellt. Obwohl bisher nur geringfügige Korrekturen des Busnetzes möglich waren, sind nach etwas mehr als einem Jahr deutlich positive Tendenzen im Verbundgebiet festzustellen. Im Dezember 2009 wurden täglich 356.000 Personen befördert. Dies ist eine Steigerung von 42% gegenüber dem letzten Monat vor Eröffnung des TC6. Damit verbesserte sich der Modal Split zugunsten des ÖPNV von ca. 10% auf 15% (geschätzt). Gab es vor dem TC täglich mehr als 20 Beschwerden, so gehen jetzt nur noch etwa 6 Beschwerden pro Tag ein. Auch dies ist ein Zeichen für den positiven Anklang des FTC in der Bevölkerung. Die nächsten Aufgaben werden die Optimierung des (Bus-)Liniennetzes und die Erweiterung des Verbundgebietes auf weitere Bezirke des Stadtgebietes von Foshan sein. Eine besondere Herausforderung stellt die Integration der ersten U-Bahnlinie dar, welche ab Ende 2010 Foshan - ChanCheng mit Guangzhou verbindet. Viele Aufgaben warten auf den FTC und den ÖPNV in China. Aber ein erster Schritt auf dem langen Marsch ist getan. Kontakt: Dr. Gerd Stucke ([email protected]) 4 5 6 ca. 0,21EUR VISUM der PTV AG, Karlsruhe 250.000 tägliche Beförderungsfälle im August 2008 GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 4. GTZ UPDATE Transportnewsletter Die Übersicht “Newsletters and Discussion Groups for Researchers, Policy-Makers and Planners in the Transport Sector” ist eine Sammlung von Links für transportrelevante Onlinemagazinen, Onlinenewslettern und Diskussionsgruppen, mit dem Ziel, die transportinteressierte Leserschaft bezüglich der neuesten Informationen, Trends, Forschungsthemen und Politik aus dem Transportsektor up to date zu bringen und dadurch deren fachliche Arbeit zu unterstützen. Download: http://www.sutp.org/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=434 5. TERMINE UND VERANSTALTUNGEN International Expert Group Meeting: United Nations Forum on Climate Change Mitigation, Fuel Efficiency and Sustainable Urban Transport 16.-17. März http://www.un.org/esa/dsd/susdevto pics/sdt_tran_egm0310.shtml 22.-26. März http://www.unhabitat.org/categories .asp?catid=584 26.-28. Mai http://www.internationaltransportfor um.org/ 28.-30. Mai http://resilientcities.iclei.org/bonn2010/program/ Seoul, Korea World Urban Forum Rio De Janeiro International Transport Forum 2010 Leipzig Resilient Cities 2010 - 1st World Congress on Cities and Adaptation to Climate Change Bonn 6. LITERATURHINWEISE UND PUBLIKATIONEN welt-sichten“: Magazin für globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit SCHWERPUNKT Mobilität Wer Arbeit haben will, muss mobil sein. Das gilt in reichen ebenso wie in armen Ländern. Doch während die Menschen in den Industrienationen zwischen Fahrrad, Zug, Auto und U-Bahn wählen können, ist das Angebot an Verkehrsmitteln in den Entwicklungsländern weit geringer. Auch Straßen und Schienen sind im Süden weniger gut ausgebaut. Für die wirtschaftliche Entwicklung ist eine Verkehrsplanung, die dem örtlichen Bedarf angepasst ist, aber unerlässlich Die Globalisierung des Staus Den Autoverkehr zu fördern ist in Afrika besonders unsinnig / Heiner Monheim GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 „Hoher Mobilitätsdruck kann krank machen“ Lange Wege zur Arbeit bedeuten häufig Stress Gespräch mit dem Soziologen Norbert F. Schneider Frauen ans Steuer Taxifahrerinnen machen in Senegals Hauptstadt Dakar ihren Kollegen Konkurrenz Michaela Ludwig Kamel mit vier Rädern Die Tuareg-Rebellen in Mali haben das ideale Kampfgefährt für die Wüste erfunden Georg Klute „Großprojekte sind beliebter“ Die Entwicklungshilfe für den Verkehrssektor vernachlässigt die ländlichen Wege Gespräch mit Stefan Opitz Bewegung im Verkehrsknoten Mexiko-Stadt wehrt sich gegen ständig verstopfte Straßen / Matthias Knecht Schnell unterwegs und doch gefangen Der Marktarbeiter Dtong arbeitet hart, für die Familie reicht es dennoch nicht / Nick Nostitz Das BMZ – Zahlen und Fakten zu Zusammenarbeit und Entwicklung in Deutschland Die Entwicklungsleistungen Deutschlands und anderer Geber werden an der so genannten ODA-Quote (= Anteil der öffentlichen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit am Bruttonationaleinkommen) gemessen. Was zählt zur ODA? Wie viel gibt Deutschland für Entwicklungszusammenarbeit aus? Wie stark beteiligen sich die Bundesländer an der deutschen Entwicklungszusammenarbeit? Unter http://www.bmz.de/de/zahlen/imDetail/index.html?follow=adword finden Sie umfangreiches Material, das Antworten auf diese und viele weitere Fragen liefert. IRTAD Road Safety 2009 – Annual Report http://internationaltransportforum.org/irtad/pdf/09IrtadReportFin.pdf Pedestrian Design Guidelines – New Delhi, India http://indiaenvironmentportal.org.in/files/PedestrianGuidelines-30Nov09-UTTPECDDA.pdf „Zu Fuß gehen ist ein Gefühl von Freiheit" http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,676024,00.html Publikation «Verkehrspolitik des Bundes» in neuer Form erschienen http://www.news.admin.ch/message/?lang=de&msg-id=31524 GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 7. STELLENANGEBOTE Roads Authority in Windhoek / Namibia Wirtschaftsingenieur für Verkehrsökonomie (m/w) Das Umfeld Die Roads Authority wurde im April 2000 als privatrechtliche Gesellschaft in Staatsbesitz aus dem Transportministerium ausgegliedert. Ihre Aufgabe ist es, ein sicheres und effizientes Straßennetz in Namibia zu bewirtschaften. Sie schreibt die öffentlichen Straßenbau- und Instandhaltungsarbeiten aus, vergibt die Aufträge an Unternehmen und überwacht deren Leistungen. Die Abteilung für Netzwerkplanung und Beratung ist speziell für die mittel- und langfristigen Planungsprozesse im Transportsektor und eine makroökonomische Kosten-Nutzen-Analyse zur Optimierung der Lastenverteilung auf die Transportmodi zu-ständig. Für diese Abteilung hat die Roads Authority um die Vermittlung einer Integrierten Fachkraft gebeten. Aufgaben Ökonomische Analyse und Bewertung der geplanten Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen für das Straßennetz (Straßenbau, Instandhaltung, Erhebung von Straßennutzungsgebühren, etc.) Überprüfung der ökonomischen Daten der Masterpläne für das Straßennetz und Professionalisierung der Datenerfassung und -verarbeitung Erarbeitung von Vorschlägen für ein wirtschaftlich effizientes, integriertes Verkehrssystem Beratung von verschiedenen Akteuren (Transportministerium, private und halbstaatliche Transportunternehmen, Consultings etc.) zu ökonomischen Fragen im Verkehrswesen Anforderungen Als Wirtschaftswissenschaftler oder Wirtschaftsingenieur verfügen Sie über langjährige Erfahrung in der Verkehrswirtschaft. Sie sind bestens vertraut mit Verkehrsmodellierung und verfügen über Kenntnisse in der Straßenfinanzierung sowie der Budgetplanung. Idealerweise waren Sie bereits im Ausland tätig. Sie überzeugen durch Ihre analytischen Fähigkeiten und Ihr Engagement. Ausgezeichnete Kommunikations- und Moderationsfähigkeiten zählen ebenfalls zu Ihren Stärken. Verhandlungssicheres Englisch rundet Ihr Profil ab. Die Konditionen Sie schließen einen Arbeitsvertrag mit der Roads Authority für zunächst zwei Jahre zu ortsüblichen Bedingungen ab - eine Verlängerung ist möglich. Sie sind dem lokalen Arbeitgeber gegenüber fachlich und arbeitsrechtlich verantwortlich. CIM zahlt einen monatlichen Gehaltszuschuss und zusätzliche Sozialleistungen, sodass sich insgesamt ein attraktives Einkommen ergibt. Über das Zielland können Sie sich zum Beispiel unter http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/LaenderReiseinformationen.jsp informieren. Ihr Kontakt: Andrea König Telefon: ++49 - (0)69 - 719121- 23 Bitte bewerben Sie sich über das Online-Bewerbungsportal auf dem CIM-Stellenmarkt (www.cimonline.de). GTZ – Stellenangebote im Bereich Umwelt und Infrastruktur finden Sie unter: www.gtz.de/transportjobs - Bitte beachten Sie, dass die GTZ ein eRecruitingportal eingeführt hat, dass es Ihnen erlaubt, ein auf spezifische Suchanfragen zugeschnittene Jobnews zu abonnieren. GTZ TRANSPORT N E W S # 35 / März 2010 CIM – Stellenangebote - Transport und Kommunikation http://www.cimonline.de/de/bewerber/1732.asp?industry=107&continent=&entrylevel=5&ac= cim_search&mode=schnellsuche&stichwortsuche=&submit=Stellen+finden ********************************************************************************************************** Zögern Sie bitte nicht, diesen Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzusenden. Falls Sie noch nicht Mitglied des Transport-Mailservers sind oder bei Adressänderungen oder Wunsch um Beendigung der Mitgliedschaft, senden Sie bitte eine kurze Email an: [email protected] Alle bisherigen Ausgaben infrastruktur/transport/15409.htm Im Auftrag von: finden Sie unter: http://www.gtz.de/de/themen/umwelt- GTZ GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 Liebe Kolleginnen und Kollegen, in unserem April-Newsletter informieren wir Sie unter anderem über: GTZ Aktivitäten auf der Expo in Shanghai, den aktuellen CSD Prozess, unsere neugestaltete Sustainable Urban Transport (SUTP) Internetseite, Entwicklungen bei den internationalen Klimaverhandlungen, einen Call for Expressions of Interest der CDIA, sowie unsere Literaturempfehlungen und unsere Stellenangebote. Zögern Sie nicht, den interessierte Kolleginnen weiterzuleiten! Newsletter an und Kollegen City Parking Rom Sebastian Ebert, März 2010 Viel Spaß beim Lesen wünscht Armin Wagner 1. GTZ TRANSPORT AKTIVITÄTEN: The Future of Mobility – GTZ und Shanghai Expo Auf der diesjährigen Shanghai Expo vom 24.-26.5.2010 präsentiert sich die GTZ in Zusammenarbeit mit der Stadt Bremen in drei Workshops zum Thema „The Future of Mobility“. Die Events am Bremen Stand im „Best Urban Practices“ Areal fokussieren auf drei Themen: „Verkehr und Stadtentwicklung“, „Low Carbon Mobilität für Städte“ und „Die Rolle von Elektrofahrzeugen“. Mit Vertretern aus Politik und Praxis wird die Entwicklung einer Vision für eine nachhaltige urbane Mobilität mit globaler Perspektive diskutiert. Ein besonderes Highlight ist die Rede des renommierten Architekten Albert Speer. Informationen zur Anmeldung enthält der Flyer zur Veranstaltung: http://www.sutp.org/documents/FLYR-EXPO2010-Shanghai-EN.pdf http://www.sutp.org/documents/FLYR-EXPO2010-Shanghai-CN.pdf Ansprechpartner: [email protected] / [email protected] GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 2. Der CSD Prozess 2010/2011 Verkehr ist zentraler Bestandteil des gegenwärtigen 2 Jahreszyklus 2010/11 der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD). Die Gründung der CSD erfolgte mit der Zielsetzung ein wirksames Follow-Up der United Nations Conference on Environment and Development (UNCED) in Rio de Janeiro 1992 und Johannesburg 2002 zu gewährleisten. In jedem 2-Jahresintervall werden 3-5 Themenschwerpunkte erarbeitet (1. Jahr) und die dafür erforderlichen Maßnahmen definiert (2. Jahr). Relevante Neuigkeiten, Links und Dokumente zum aktuellen CSD Prozess finden sich ab sofort online: http://www.sutp.org/csd Ansprechpartner: Daniel Bongardt ([email protected]) 3. GTZ Geschäftsführer Dr. Hans Joachim Preuß zum Thema nachhaltiger Transport Auf der Internetplattform Comment:Visions - einer gemeinsamen Website des TV-Senders "Euronews", der Zeitung "European Voice" und SHELL diskutierten Fachleute im März die Frage: „As well as seeking alternative fuels, should we be changing our entire transportation culture? Eine Vielzahl von Experten kommentierte diese wichtige Kernfrage der Verkehrspolitik, darunter auch GTZ-Geschäftsführer Hans-Joachim Preuß. Für ihn ist „ein Paradigmenwechsel“ notwendig und das „Überdenken der gegenwärtigen Transportkultur der Schlüssel für die nachhaltige Entwicklung und dem Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels ". Außerdem stellt er fest, dass "alternative Kraftstoffe allein nicht ausreichen könnten, um die ambitionierten Minderungsziele zu erreichen". Seiner Vision nach, seien integrierte Maßnahmen notwendig, die alle Komponenten, wie z.B. Priorisierung von Fußgängern, Radfahrern und öffentlichen Verkehrsmitteln, wachsende Ballungsräume, oder auch die angemessene Besteuerung von fossilen Brennstoffen, mit einbeziehen. Verfolgen Sie die komplette Diskussionsrunde unter: http://www.commentvisions.com/month/march/2010 Im Monat April erörtern Experten die Frage: If the transition to electric vehicles is so important, then why isn’t it happening faster? www.commentvisions.com GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 4. RELAUNCH: Sustainable Urban Transport (SUTP) Webpage Seit einigen Wochen präsentiert sich die SUTP Webpräsenz nicht nur in neuem Design, die ganze Seite wurde auch inhaltlich neu strukturiert und nutzerfreundlicher umgestaltet. Interessierte werden nun auf kürzestem Wege zu allen wichtigen Themen und Neuigkeiten navigiert, Neunutzer und Neugierige erhalten schnell einen Überblick zum umfangreichen Themenkomplex und zu allen laufenden und abgeschlossenen Aktivitäten des SUTP Teams. Die Seite ist in den Sprachen Englisch, Chinesisch, Spanisch und Französisch abrufbar. Finden Sie mehr Informationen oder registrieren Sie sich als Nutzer unter www.sutp.org Ansprechpartner: Manfred Breithaupt ([email protected]) 5. GTZ bei Bonner Klimakonferenz Bei den Klimaverhandlungen der UNFCCC vom 09.11.04.2010 in Bonn traten die Delegierten und die beiden Arbeitsgruppen zum Kyoto Protokoll und den langfristigen Klimazielen zum ersten Mal nach dem Klimagipfel in Kopenhagen zusammen. Die GTZ war im Rahmen der Initiative „Bridging The Gap – Pathways for Transport in a Post 2012 Process“ mit einem Stand vertreten. Dieser stieß bei vielen Delegierten und NGOVertretern auf Interesse. In Bonn ging es primär darum, die Verhandlungen bis zur Klimakonferenz Ende 2010 in Cancùn, Mexiko, zu organisieren. Ergebnis des Treffens ist der Beschluss zwei weitere 1-2 wöchige Konferenzen zwischen Juni und Dezember zu organisieren. Außerdem erhielten die Vorsitzenden der Arbeitsgruppen das Mandat, bis zur nächsten Verhandlungsrunde im Juni eine Verhandlungsgrundlage zu erarbeiten. Ungeklärt blieb die Einbindung des „Copenhagen Accords“ in die Verhandlungsgrundlage und ob in Cancùn ein rechtlich bindender Vertrag erreicht werden soll. Für den Verkehrssektor bieten sich 2010 weiterhin die Chance, Länder bei der Erreichung ihrer Klimaschutzziele zu unterstützen und Ideen für Finanzierungsmechanismen von Verkehrsprojekte zu entwickeln. GTZ und die Partner der Initiative werden den Verhandlungsprozess 2010 weiterhin begleiten. Mehr Information: www.transport2012.org sowie im neuen Newsletter der Initiative „Bridging the Gap“ auf: http://www.transport2012.org/link/lib?site=en&objectId=703&src= GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 6. TERMINE UND VERANSTALTUNGEN The Future of Mobility - GTZ & Stadt Bremen bei der Shanghai Expo Shanghai 24.-26. Mai http://en.expo2010.cn/ Internationales Transport Forum Leipzig 26.-28. Mai http://www.internationaltra nsportforum.org/ Resilient Cities 2010 - 1st World Congress on Cities and Adaptation to Climate Change Bonn 28.-30.Mai http://resilientcities.iclei.org/bonn2010 "Climate Change and Development in the Transport Sector - What do we need to achieve GHG mitigation from land transport?" Bonn 8. Juni Networks for Mobility, 5th International Symposium Stuttgart Better Air Quality 2010 Singapore 30. Sep -01. Okt 9.-11. Nov www.transport2012.org http://www.unistuttgart.de/fovus/ http://www.baq2010.org/ 7. LITERATURHINWEISE, LINKS UND PUBLIKATIONEN DENA- Studie: “Bis 2020 könnte Zahl der Erdgasfahrzeuge in Deutschland auf 1,4 Millionen steigen“ "Erdgas und Biomethan (aus Biogas) bleiben als Kraftstoffe in Deutschland bisher weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, obwohl sie bewährt sind und im Vergleich zu Diesel oder Benzin deutlich weniger CO2-Emissionen und Schadstoffe verursachen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Mit einem abgestimmten Vorgehen von Politik, Tankstellenbranche, Gaswirtschaft, Fahrzeugherstellern und Forschung könnte der Marktanteil von derzeit 0,3 Prozent auf mindestens vier Prozent im Jahr 2020 erhöht und die Zahl der Erdgasfahrzeuge entsprechend von 85.000 auf rund 1,4 Millionen gesteigert werden." Mehr auf: http://www.dena.de/de/themen/thema-mobil/pressemitteilungen/pressemeldung/erdgas-alskraftstoff/ GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 Pkw-Maut in Deutschland? UBA-Hintergrundpapier zu den Vor- und Nachteilen verschiedener Pkw-Maut-Modelle Rund 47 Milliarden Euro der vom Pkw-Verkehr verursachten Kosten sind nicht durch die erbrachten Steuern und Abgaben gedeckt. Eine Erhöhung der Kraftstoffbesteuerung – möglichst EU-weit – böte die kostengünstigste und einfachste Möglichkeit, Kosten des Straßenverkehrs nutzergerecht anzulasten. In der politischen Diskussion wird auch immer wieder alternativ die Pkw-Maut ins Gespräch gebracht. In einem Hintergrundpapier bewertet das UBA nun die zeitbezogene Maut (Vignette), fahrleistungsbezogene Maut und flächenbezogene City-Maut hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile aus umwelt- und verkehrspolitischer Sicht. Die Straßenbenutzungsgebühren sollten so ausgestaltet sein, dass sie Anreize geben, den Verkehr umweltverträglicher zu gestalten. Die schädlichen Folgen des Verkehrs, wie zum Beispiel Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen, Lärm, Unfälle, Flächenzerschneidung sowie Flächeninanspruchnahme sollten möglichst vermieden, zumindest aber gemindert werden. Mehr auf: http://www.umweltbundesamt.de/uba-infomedien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3929 Auf einen Blick: Verkehr und seine Umweltfolgen Mit der Broschüre „Daten zum Verkehr“ informiert das Umweltbundesamt (UBA) über aktuelle Entwicklungen auf Straßen, Schienen und in der Luftund Schifffahrt. Im Fokus steht, wie sich unser gegenwärtiger Personen- und Luftverkehr auf Boden, Luft oder Wasser auswirkt. Tabellen, Grafiken und Fallbeispiele bilden die Zusammenhänge leicht verständlich ab. Für UBAPräsident Jochen Flasbarth ist klar: „Der Verkehrssektor ist eine echte Herausforderung für den Umweltschutz, national wie international. Für die nachhaltige Gestaltung des Verkehrssystems sind viele Einzelmaßnahmen von Politik und Gesellschaft notwendig. Das geht nur mit soliden Informationen. Diese liefern wir jetzt mit unserer Broschüre“. Zahlen zu Lärm und Schadstoffen bilden einen Schwerpunkt in der neuen Broschüre: mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland stören sich am Straßenverkehrslärm. Etwa ein Drittel der Bevölkerung leidet unter Fluglärm, mehr als ein Fünftel unter dem Lärm des Schienenverkehrs. Bezogen auf Schadstoffe steht fest: Pkw und Lkw stoßen heute zwar fast kein Schwefeldioxid mehr aus und deutlich weniger an Stickoxiden. Jedoch entstehen weiter Stoffe, die unsere Gesundheit beeinträchtigen, zum Beispiel Feinstaub. Bedenklich stimmt auch die Höhe der CO2-Emissionen durch Verkehrsmittel, die rund 20 Prozent der gesamten CO2-Emissionen ausmacht; Pkw und Lkw haben daran den ganz überwiegenden Anteil. Mehr auf: http://www.umweltbundesamt.de/uba-infomedien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3880 GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 DIW-Studie - Ökosteuer hilft Klima ein bisschen Die Ökosteuer war nach ihrer Einführung 1999 der Lieblingsfeind der Autolobby. Abzocke wurde der rot-grünen Regierung vorgeworfen. Eine Studie zeigt nun: Die Extra-Steuer auf Benzin und Diesel hat zumindest einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die vor gut zehn Jahren eingeführte Ökosteuer hat den Verkehr in Deutschland ein wenig gebremst. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. «Die privaten Haushalte reagieren tatsächlich auf höhere Benzinpreise und fahren weniger Auto», berichtete DIW-Abteilungsleiter Viktor Steiner. «Unsere Schätzung hat ergeben, dass eine zehnprozentige Erhöhung des Spritpreises die Anzahl der gefahrenen Kilometer um etwa zwei Prozent reduziert. In den Jahren 1999 bis 2003 wurden die Steuern auf Kraftstoff in fünf Schritten um insgesamt 15 Cent pro Liter erhöht. Im gleichen Zeitraum stieg der Preis für Super-Benzin um 29 Cent oder etwa 35 Prozent. Die Hälfte dieses Anstiegs war demnach auf die Ökosteuer zurückzuführen. Seit 2003 fließen durch diese Steuer bis zu 18 Milliarden Euro jährlich in die Staatskasse. Auch wenn das Hauptziel der Ökosteuer gewesen sei, den Rentenversicherungsbeitrag zu senken, so habe sie «auch dazu geführt, dass die CO2Emissionen etwas reduziert wurden», sagte Steiner. Kohlendioxid (CO2) gilt als Hauptverursacher des Treibhauseffektes. Die positive Wirkung sei aber letztlich gering. Denn die Haushalte reagierten noch stärker auf Einkommenserhöhungen, gäben dann vergleichsweise mehr Geld fürs Tanken aus. «Wenn die realen Einkommen um zehn Prozent steigen, dann erhöhen die privaten Haushalte die gefahrenen Kilometer um etwa vier Prozent», erklärte Steiner. Fazit des DIW: Die Ökosteuer ist ein Instrument, um den CO2Ausstoß zu verringern, reicht aber bei weitem nicht aus. Zuletzt hatte sich Bundespräsident Horst Köhler Mitte März für tendenziell höhere Benzinpreise ausgesprochen. «Wir müssen jetzt den Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaftsweise einleiten, die unser Planet verkraftet und die letztlich auch mehr Sinn stiftet», hatte Köhler dem Magazin «Focus» gesagt. Zum DIW Wochenbericht: http://www.diw.de/sixcms/detail.php/354607 Webpages: Vietnamese-German Transport Research Centre http://www.verkehr.tudarmstadt.de/vv/fg_verkehrsplanung_und_verkehrstechnik/forschung_7/projekte_1/tr cvgu/trcvgu.de.jsp Better Air Quality (BAQ) Conference http://www.baq2010.org/ Cities Development Initiative for Asia (CDIA) http://cdia.asia/about-cdia/ Kraftstoffe: Spiegel-Online: “Zocker treiben Benzinpreis um 14 Cent nach oben” http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,687834,00.html GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 Transport & Klima: CO2-Emissionsminderung im Verkehr in Deutschland http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3773.pdf Environmental impacts and impact on the electricity market of a large scale introduction of electric cars in Europe - Critical Review of Literature http://air-climate.eionet.europa.eu/reports/ETCACC_TP_2009_4_electromobility 8. Cities Development Initiative for Asia (CDIA): Call for Expressions of Interest for consulting firms The Cities Development Initiative for Asia (CDIA) calls for expressions of interest to preselect firms or consortia of firms for a period of 2.5 to 3 years to provide advice on a specific activity, the extent and timing of which cannot be defined in advance. The CDIA is an Asia-wide regional initiative jointly supported by the Asian Development Bank (ADB), the German Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ), the Swedish International Development Cooperation Agency (Sida) and the Spanish Government, designed to support cities in ADB’s developing member countries in strengthening the links between their urban planning and urban infrastructure investment programs and projects, and to facilitate that identified projects will be subjected to prefeasibility studies, feasibility studies, and will be financed and implemented accordingly. Link: http://cdia.asia/2010/04/call-for-expressions-of-interest-for-consulting-firms/ PDF: http://cdia.asia/wp-content/uploads/CDIA_Call_EoI_110410EW.pdf 9. STELLENANGEBOTE Berater (m/w) Elektromobilität Einsatzland und Standort China VR, Peking Tätigkeitsfeld Die Volksrepublik China unternimmt erhebliche Anstrengungen, um die konventionelle Antriebstechnologie für Fahrzeuge, den Verbrennungsmotor, auf breiter Ebene durch Elektroantrieb zu ersetzen. Da der dazu benötigte Strom in China zu 70 % durch Verbrennung von Kohle erzeugt wird, ist die Emission von Treibhausgasen (THG) sehr groß. Sofern der Technologiewechsel vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb nicht auf den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien zurückgreift, bleiben enorme Potenziale der THGMinderung, aber auch die Chancen einer verbesserten Integration der Windenergie in die Stromnetze durch die Nutzung von Fahrzeugbatterien als Energiespeicher komplett ungenutzt. Um die Potentiale der Elektromobilität rasch nutzen zu können, müssen noch GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 viele technische und umweltbezogene Herausforderungen gemeistert werden und technologische Aspekte für die Netzintegration erneuerbarer Energien ausgearbeitet werden. Gemeinsam mit dem politischen Träger, dem chinesischen Forschungsministerium, und dem China Automotive Technology and Research Centre (CATARC) entwickeln wir eine Strategie und verbreiten konzeptionelle und technische Grundlagen zur umweltfreundlichen und treihausgasmindernden Elektromobilität in China. Aufgaben Sie unterstützen den verantwortlichen Projektleiter bei der fachlichen, organisatorischen und administrativen Steuerung unseres Projektes. Neben der fachlichen Recherche und Aufbereitung von Informationen übernehmen Sie auch die Abnahme von Gutachten und Studien. Inhaltlich spielen dabei die Harmonisierung von Standardisierung ebenso eine Rolle wie die Optimierung der Ökobilanz von Elektrofahrzeugen, die Integration in die Stromnetze sowie das Recycling von Batterien. Darüber hinaus wirken Sie bei der Beratung zur praktischen Begleitforschung in Form von Modellversuchen mit und unterstützen bei Aufbau und Organisation eines Politik- und Expertennetzwerkes zu umweltgerechter Elektromobilität und Klimaschutz in China. Sie koordinieren den Einsatz von regionalen und internationalen Kurzzeitfachkräften und sorgen für eine öffentlichkeitswirksame Außendarstellung unserer Aktivitäten. Wissensmanagement und der Aufbau eines Systems zum Wirkungsmonitorings sind weitere Tätigkeitsfelder in Ihrer täglichen Arbeit. Bei Abwesenheit vertreten Sie den Projektleiter. Anforderungen Sie haben einen akademischen Abschluss im weiteren Feld von Wirtschafts-, Ingenieursoder Verkehrswissenschaften und verfügen idealerweise über einschlägige mehrjährige Erfahrung im Projektmanagement deutsch-chinesischer Zusammenarbeit. Sie haben einen belastbaren Hintergrund im Bereich Verkehrswesen insbesondere an der Schnittstelle zu Umwelt oder dem Stromsektor. Präsentationen und Moderationen haben Sie auch schon in Ihrer Vergangenheit professionell und routiniert gemeistert. Ihr hohes Maß an kulturellem Einfühlungsvermögen und politischer Sensibilität haben Sie vorzugsweise bereits in China unter Beweis gestellt. Selbst in turbulenten Zeiten behalten Sie durch Ihr ausgeglichenes und vermittelndes Wesen den Überblick und finden eigenständig zu angemessenen Lösungen. Sie haben ausgezeichnete Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache und sprechen vielleicht sogar Mandarin. Einsatzzeitraum zum nächstmöglichen Zeitpunkt bis November 2012 Unser Angebot Unser Auftrag ist international, unsere Arbeitsatmosphäre multikulturell und der interdisziplinäre Austausch macht uns erfolgreich. Ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung ist uns ein Anliegen. Ob es die vielfältigen täglichen Herausforderungen in einem unserer Partnerländer sind oder die großen Gestaltungsmöglichkeiten und spielräume in Ihrer Arbeit - es gibt Gründe genug, unser motiviertes Team zu verstärken. Bewerbungsfrist 30. April 2010 Sollte diese Position auch über die Frist hinaus veröffentlicht sein, sind wir auch weiterhin an Bewerbungen interessiert. GTZ TRANSPORT N E W S # 36 April 2010 Hinweise Bitte wenden Sie sich für Rückfragen jederzeit an Astrid Wollermann unter Tel. +49 6196 796185 oder E-Mail [email protected]. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung unter: http://www.gtz.de/de/karriere/stellenmarkt/25007.asp?ac=jobad&language=1&id=2761 ********************************************************************************************************* Zögern Sie bitte nicht, diesen Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzusenden. Falls Sie noch nicht Mitglied des Transport-Mailservers oder bei Adressänderungen oder Wunsch um Beendigung der Mitgliedschaft, senden Sie bitte eine kurze Email an: [email protected] Alle bisherigen Ausgaben finden infrastruktur/transport/15409.htm Im Auftrag von: Sie unter: http://www.gtz.de/de/themen/umwelt- GTZ GTZ TRANSPORT TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 N E W S #37 Juni 2010 Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir freuen uns, Sie mit unserem Frühsommer-Newsletter über Folgendes informieren zu dürfen: Das Schnellbussystem in Johannesburg zum Start der WM Die Unterzeichnung von Performance Contracts im Transportsektor in Namibia CSD 18-Prozess in New York City mit Fokus Transport Weltverkehrsforum 2010 in Leipzig Expo Shanghai und GTZ Arabterm Technikwörterbuch Übersetzungen verschiedener GTZ-Publikationen Bitte beachten Sie ebenso unsere unsere Stellenangebote. ausgewählten Lese- und Literaturempfehlungen und Zögern Sie nicht, den Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzuleiten! Viel Spaß beim Lesen wünscht Armin Wagner 1. Anpfiff – Pünktlich Johannesburg zur WM: Hochmoderner öffentlicher Nahverkehr in Die Verantwortlichen erwarten in Johannesburg zur Fußballweltmeisterschaft zahlreiche Fans aus aller Welt. Die Stadt wird dann zu einem Treffpunkt für Menschen unterschiedlichster Kulturen und Hautfarben, die alle eine Leidenschaft für denselben Sport verbindet. Die fußballbegeistern Besucher der vier Millionen Metropole müssen sich auch keine Sorgen mehr darum machen, wie sie am schnellsten, sichersten und bequemsten zu den beiden Stadien Soccer City und Ellis Park gelangen. Denn im Auftrag der Bundesregierung hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Bankengruppe die Beratung für einen neuen öffentlichen Nahverkehr finanziert. In diesem Rahmen hat die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH die Stadt Johannesburg bei der Planung und dem Bau eines Schnellbussystems unterstützt. Der neue öffentliche Nahverkehr mit dem symbolischen Namen „Rea Vaya“ (Wir bewegen uns) ist auf dem afrikanischen Kontinent der bisher Einzige seiner Art. GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 Der erste Bus startete im vergangenen August zu seiner Jungfernfahrt. Kurz vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels der WM konnten mehrere Zulieferrouten fertig gestellt werden. Inzwischen bedienen somit 143 Busse die 25 Kilometer lange Strecke zwischen Soweto und der Innenstadt. Doch nicht nur die Fußballfans profitieren von den neuen „Rea Vaya“ Bussen. Diese sorgen auch dafür, dass tausende Menschen vor allem aus den historisch benachteiligten Townships problemlos und sicher an ihren Arbeitsplatz gelangen. Das öffentliche Transportsystem ist außerdem günstiger als die privat betrieben Minibusse, die bisher den Großteil der Menschen beförderten. Aus diesem Grund kommt „Rea Vaya“ vor allem den ärmsten Menschen der Bevölkerung zu Gute. Zusätzlich sind 1120 neue Arbeitsstellen entstanden. Die Stadt Johannesburg plant bis 2013, das Streckennetz auf 120 Kilometer und 805 Busse auszubauen. „Rea Vaya“ setzt somit ein Zeichen für ganz Südafrika. Mehr auf www.sutp.org/brtjohannesburg 2. Aus unseren Projekten - NAMIBIA: Performance Contracts unterschrieben Im Zuge der Kommerzialisierung staatlicher Aufgaben wurde in Namibia der Transportsektor Ende der 1990er Jahren reorganisiert. Aufgaben wie Straßeninstandhaltung und Straßenverwaltung (die bis dato durch das Transportministerium wahrgenommen wurden), werden seitdem durch staatseigene Organisationen, wie Roads Contractor Company, Roads Authority und Road Fund Administration abgedeckt. Während der ersten Jahre des Aufbaus dieser Organisationen sahen sich diese Herausforderungen in Bezug auf finanzielles Management, Berichterstattung sowie Leistungserbringung in Hinblick auf wirtschaftliche und soziale Ziele ausgesetzt, die nicht immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten, einschließlich der Öffentlichkeit, erfüllt werden konnten. Die GTZ arbeitet durch ihre seit 2005 erfolgenden Beratungsleistungen intensiv daran mit, diese sich im Rahmen der Umsetzung der Sektor-Reform ergebenden Schwierigkeiten zu überwinden und der Implementierung der Reform langfristig zum Erfolg zu verhelfen. Roads Authority Vorstandsmitglied Prof. Frank Kavishe und Minister Erkki Nghimtina (Ministerium für öffentliche Arbeiten und Transport) nach der Unterzeichnung des Leistungsvertrages (Performance Agreement) Um dem auftraggebenden Ministerium (Ministry of Works and Transport, MWT) ein praktisches und handhabbares Instrument zur Ziel- und Leistungsvereinbarung mit den Organisationen im Transportsektor und zum Monitoring dieser Leistungen an die Hand zu geben, wurden im Dialog mit allen Partnern in den vergangenen Jahren PerformanceContracts entwickelt. Diese Verträge enthalten Indikatoren, die unter anderem wirtschaftliche Aspekte, Fragen der Personalentwicklung und der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung enthalten und die somit einer regelmäßigen Überprüfung durch das federführende Ministerium ausgesetzt sind. GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 Die Verträge wurden nunmehr am 20.Mai 2010 durch die Vertreter der einzelnen Organisationen sowie dem namibischen Minister für öffentliche Arbeiten und Transport (als Vorreiter unter anderen namibischen Ministerien, die ebenfalls dazu aufgerufen sind, mit ihren Parastatals, Leistungsvereinbarungen zu treffen) unterzeichnet. Frederik Strompen und Immanuel Shipanga (beide GTZ Programm „Strengthening of Institutional Development in the Road Sector in Namibia) berichten ausführlich über diesen Prozess, die Hintergründe und eingeleitete Schritte: http://www.sutp.org/dn.php?file=NAMIBIA_article_on_pc.pdf 3. CSD 18 – Prozess in New York - Verkehr als Thema Verkehr war eines der fünf Schwerpunktthemen auf der 18. Sitzung der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD = Commission on Sustainable Development) vom 3. - 14. Mai 2010. Die CSD trifft sich jährlich in zweijährigen „Implementation Cycles“, wobei sie sich immer auf ein Themengebiet konzentriert. Jeder Zyklus besteht aus einem „Review Year“ und einem „Policy Year“. Bei der CSD 18 Konferenz wurde daher eine Bewertung der Barrieren und Hindernisse bei der Umsetzung von Maßnahmen sowie von Erfahrungswerten und bewährten Methoden Side-Event des BMU am 12.5.2010: Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU) vorgenommen. CSD 19 wird im Mai 2011, als „Policy repräsentiert das Umweltministerium bei Year“ stattfinden. Dabei werden die Delegierten der CSD18 Konferenz basierend auf der CSD 18 eine Erklärung und Politikempfehlungen verhandeln. Die Delegierten des CSD 18 äußerten allgemeine Zufriedenheit mit ihren Diskussionen zu Verkehr, da das Thema nicht in den Zuständigkeitsbereich für Politikkoordinierung einer anderen internationalen Institution fällt. CSD 18 beinhaltete außerdem eine „Partnership Fair“, ein „Learning Center“ und viele SideEvents. Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH war bei einem Side-Event der deutschen Bundesregierung eingebunden. Daniel Bongardt präsentierte am 12. Mai die Ansätze der GTZ zu nachhaltigem Verkehr. Die Präsentationen stehen ab sofort zum Download bereit: http://www.transport2012.org/transport-climate-change-news/2010-05-22,BTGatCSD-18.htm Informationen zu CSD-18: http://www.un.org/esa/dsd/csd/csd_csd18.shtml Ansprechpartner: [email protected] GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 4. Internationales Transportform 2010: Zusammenfassung 26.05. Expert Panel zum Thema “Getting to Seamless Passenger Travel” Vortrag von Dominique Lausse Beim diesjährigen Transportforum vom 26.-28.5. in Leipzig richtete sich der Fokus auf „Transport and Innovation: Unleashing the Potential“. Zum dritten Mal brachte das Forum, Minister und Entscheidungsträger aus 52 Mitgliedstaaten zusammen, um strategische Fragen in den Bereichen Verkehr, Logistik und Mobilität zu debattieren. GTZ Transport informierte zu aktuellen Ansätzen und Methoden. Die nachfolgende Tabelle summiert die Schlüsselthemen des 2010 Forums: Herausforderungen und zukünftige Ziele im Verkehr Transport ist von entscheidender Bedeutung für Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt. Demografische und wirtschaftliche Veränderungen forcieren weiteres Verkehrswachstum. Umwelt- und Sicherheitsfragen, sowie Staus oder politische Forderungen werden starke Auswirkungen auf den Verkehr haben. Ein zukünftiges Verkehrssystem muss effizienter und sauberer sein, aber auch bessere Informationen für die Nutzer bereitstellen. Es soll zudem qualifiziertere Arbeitskräfte beschäftigen, datenbasierter arbeiten und institutionell besser angebunden werden. Die Rolle von Innovation Innovation ist wichtig, vor allem in der Technologiepolitik und -prozessen. Für den Übergang zum nächsten Innovationschritt ist die Führung durch den öffentlichen Sektors nötig. Innovationsbarrieren inkohärente wirtschaftliche Anreize, fehlende Bereitschaft zu verändern, schwache institutionelle Koordination, Risikoaversion Haftungsregeln und Datenschutz, unangemessene Fertigkeiten und Kenntnisse Innovationsförderung Märkte und Verbraucher sind von entscheidender Bedeutung. Regierungen sollen klare und stabile Rahmenbedingungen schaffen, in Ausbildung und Schulung investieren, FuE in der Wirtschaft fördern, PPP promoten Dringender Handlungsbedarf Bessere Rahmenbedingungen: Besser koordinierte FuE weltweit Schaffung von globalen Wissens-Netzwerken Verringerung der Fragmentierung in der Forschung, Harmonisierung von Leistungsstandards. Verkehrssicherheit: Verkehrsunfälle können mit vorhandenem Wissen reduziert werden zentrale Herausforderung: Sicherheit und Effizienz zugleich erhöhen. Transporteffizienz verbessern: Logistik braucht neue Plattformen zum Informationsaustausch. Grenzübergangsprozesse müssen zeitlich verkürzt werden, denn sie verbrauchen evtl. Effizienzgewinne des System Air Traffic Management muss verbessert werden kann, Bodenstaus reduziert werden. Verringerung der verkehrsbedingten Auswirkungen auf den Klimawandel: Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern. Batterietechnologien fördern. Effizienzsteigerungen bei traditionellen Fahrzeugen erhöhen. Verhaltensänderung der Nutzer, aber auch Planer forcieren. Schienengüterverkehr muss besser mit anderen Modi verknüpft werden. Vorhandenes Wissen zur Verbesserungen des städtischen Verkehrs nutzen. Realtime-Informationen nutzen. Tabelle in Anlehnung an: Background Paper: Transport and Innovation - Unleashing the Potential GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 Ansprache von Bundespräsident Köhler auf Weltverkehrsforum „Suchen wir gemeinsam nach neuen Wegen hin zu einer Mobilität, die kein Privileg für hier und heute ist, sondern die für alle möglich bleibt auch in Zukunft.“ Der ehemalige Bundespräsident Köhler hat noch während seiner Amtszeit in einer Ansprache auf dem Weltverkehrsforum in Leipzig deutlich gemacht, dass die internationale Diskussion um nachhaltige Mobilität deutlicher als bisher neben technologischen Fragen alle Aspekte einer integrierten Planung von Mobilität und hier insbesondere unter Einbeziehung der Kostenwahrheit berücksichtigen muss. Als Text auf: http://www.bundespraesident.de/-,2.664213/Ansprache-von-Bundespraesident.htm Als Video auf: http://webtv.internationaltransportforum.org/video_SQxgh_keynote_address_by_horst _ka_hler_federal_president_germany_in_german.html Mehr zum Weltverkehrsforum auf: http://www.internationaltransportforum.org/ 5. GTZ TRANSPORT AKTIVITÄTEN: The Future of Mobility – GTZ und Shanghai Expo Die GTZ präsentierte sich auf der Expo 2010 in Shanghai während des Workshops The Future of Mobility vom 24.-26.5.2010 in Zusammenarbeit mit der Stadt Bremen in drei Workshops. Vorträge von der GTZ gab es zu den Themen „Towards Liveable Cities – International Experiences“ (Manfred Breithaupt), „Opportunities for Urban Transport in International Climate Negotiations“ (Daniel Bongardt), sowie „Moving towards the future: National Platform for Electromobility in Germany“ (Christian Hochfeld) Bremen Stand auf der Shanghai Expo Mit Vertretern aus Politik und Praxis wurde die Entwicklung einer Vision für eine nachhaltige urbane Mobilität mit globaler Perspektive diskutiert. Die Präsentationen der Referenten können ab sofort hier heruntergeladen werden: http://www.sutp.org/index.php?option=com Informationen zur Expo 2010: http://en.expo2010.cn/ Bild links: Rege Nachfrage nach GTZ Materialien am Stand GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 6. ARABTERM: Technisches Wörterbuch für die arabische Welt online! „Arabterm“ heißt das viersprachige technische Wörterbuch, dessen erster Band zur Kraftfahrzeugtechnologie seit Mai 2010 unter www.arabterm.org im Internet frei zugänglich ist. Weitere Bände zu unterschiedlichen Disziplinen, darunter auch ein Band zum Transportwesen, sind geplant. Das vom BMZ beauftragte Regionalvorhaben wird von der GTZ gemeinsam mit der Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Arabischen Liga (ALECSO) durchgeführt. Das Vorhaben legt die Grundlage für eine einheitliche Übersetzung von Unterrichtsmaterialien, Lehrplänen, technischen Handbüchern und anderen fachbezogene Texten in der arabischen Welt. Link: http://www.arabterm.org/index.php?id=6&L=0 Kontakt: [email protected] Arabterm www.arabterm.org [email protected] GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 7. GTZ UPDATES Klima Modul ins Ukrainische übersetzt - Транспорт і зміна клімату Німецьке товариство з технічної співпраці (GTZ) оголошує про випуск української версії модуля «Транспорт і зміна клімату». Модуль підсумовує виклики на шляху зменшення шкідливого впливу на клімат у транспортній сфері і представляє головні шляхи та інструменти для їх подолання. Модуль представляє собою загальний огляд можливостей політики стійкого розвитку транспорту та окреслює в загальних рисах потенціал для зменшення викидів СО2. Download und Mehr auf: www.sutp.org/suteca En Español - Modul 5F: Adapting Urban Transport to Climate Change in SPANISCH Muchos de los responsables de la toma de decisiones con respecto al transporte en países en desarrollo ya se están enfrentando a eventos climáticos extremos tales como inundaciones, hundimientos y tormentas, los cuáles se espera que aumenten con el cambio climático. En el peor de los caso, los sistemas de transporte no podrán recuperarse entre dichos eventos, resultando así en daños exponenciales. Link: http://www.sutp.org/index.php?option=com_c ontent&task En Español - Leseliste zu Public Transport Integration in SPANISCH Das überarbeitete Dokument Integración del Transporte Público soll dem Leser einen Überblick über die einschlägige Literatur zu Public Transport Integration geben. Die betrachteten Themen reichen von organisatorischen und institutionellen Fragen - z. B. wie die Integration der verschiedenen Leistungsersteller erreicht werden kann und welche Rolle die Behörden dabei darstellen können – bis hin zu mehr technischen Aspekten, wie z. B. der Entwicklung von integrierten Ticketing-Systemen. Link für SUTP Nutzer: http://www.sutp.org/dn.php?file=RL-PTIES.pdf GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 8. LESEHINWEISE: BIODIESEL Report: Bislang unveröffentlichter Bericht enthüllt Schäden durch Biodiesel Biokraftstoffe wie Biodiesel aus Sojabohnen können bis zu vier Mal mehr klimaschädliche Emissionen schaffen als herkömmlicher Diesel oder Benzin, so ein EU-Dokument, das unter Gesetzen zur Informationsfreiheit veröffentlicht wurde. Die Europäische Union hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahrzehnts 10 Prozent der Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien, zumeist Biokraftstoffen, zu erhalten, doch ist mittlerweile besorgt über ungewollte Umwelteinflüsse. Vier wesentliche Studien werden zurzeit erstellt. Die hauptsächliche Angst ist, dass die Produktion von Biokraftstoffen Getreide aus globalen Erzeugnissen nutzt und so Lebensmittelpreise steigen lässt und Bauern ermutigt, tropische Wälder für neues Anbauland abzuholzen. Wälder abzubrennen setzt große Mengen von Kohlendioxid frei und macht so oft den Klimanutzen der Biokraftstoffe ungeschehen. Biodiesel von nordamerikanischen Sojabohnen hat eine indirekte CO2Bilanz von 339,9 Kg CO2 pro Gigajoule – vier Mal mehr als gewöhnlicher Diesel – so das EU-Dokument, das aus dem Anhang eines im Dezember veröffentlichten Berichtes entfernt worden war der jetzt für Kontroverse sorgt. Die Bearbeitung des Berichts brachte eines der beratenden Unternehmen, das deutsche Fraunhofer Institut, dazu, ihren Beitrag in einem Haftungsausschluss teilweise zu widerrufen. Nachdem Reuters unter Berufung auf das Gesetz über die Auskunftspflicht öffentlicher Einrichtungen eine Kopie erhielt, ist der Bericht mittlerweile zugänglich… http://www.euractiv.com/de/nachhaltige-entwicklung/bislang-unveroeffentlichter-berichtenthuellt-schaeden-durch-biodiesel-newsLiteraturtipps: European Commission: Global Trade and Environmental Impact Study of the EU Biofuels Mandate Studies - Land Use Change European Biodiesel Board (EBB) Homepage Friends of the Earth Europe Europe's biofuel policy unsustainable new research confirms ADAC Test 2010: Mit dem Bus zur Schule Wieder wurden die Beschwerden und Bedenken der Eltern bestätigt: Unsere Kinder sind längst nicht so sicher unterwegs, wie sie sein sollten. Für die allermeisten Busfahrer im Test war das Wort Höchstgeschwindigkeit ein Fremdwort. Auch drangvolle Enge in den Bussen, die aber trotzdem nicht als überfüllt galten, unsichere und ungepflegte Haltestellen sowie Drängelei beim Ein- und Aussteigen verzeichneten die Experten unter anderem auf den Mängellisten. Neben den Ergebnissen des Tests werden Hinweise auf gesetzliche Grundlagen, Handlungsempfehlungen und Checklisten bereitgestellt: http://www1.adac.de/Tests/Mobilitaet_und_Reise/schulbustest_2010/default.asp?TL=2 GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 9. TERMINE UND VERANSTALTUNGEN: Finden Sie alle interessanten Transportevents, Termine und Downloads zu Konferenzen online unter: http://www.sutp.org/index.php?option=com_eventlist&Itemid=56 oder http://www.transport2012.org/transport-climate-change-events/?t=n GTZ Workshop Transport & Climate Change (Deutsche Welle Global Media Forum) Bonn 21.-23.Juni http://dw-gmf.de/index.php Velo-city Global Copenhagen 22.-25.Juni http://www.velo-city2010.com/ 28.Juni http://www.worldcities.com.sg/ 4.-6.Juli http://www.cities-formobility.net World Cities Summit 2010 Bonn Cities for Mobility World Congress 2010 Stuttgart Networks for Mobility, 5th International Symposium Stuttgart 5th International Conference on Sustainable Transport (ICST) Mexico City Better Air Quality 2010 Singapore COP16 Cancún 10. 30.Sep -01.Okt 4.-8.Okt 9.-11. Nov 29.Nov-10.Dez http://www.unistuttgart.de/fovus/ http://www.congresotransporte sustentable.org/english/index. html http://www.baq2010.org/ http://www.cop16.mx/es/index. htm LITERATURHINWEISE, LINKS UND PUBLIKATIONEN Road Safety Data Systems - A road safety manual for decision-makers and practitioners http://whqlibdoc.who.int/publications/2010/9789241598965_eng.pdf Presentation for United Nations Forum on Climate Change Mitigation, Fuel Efficiency and Sustainable Urban Transport online: http://www.un.org/esa/dsd/susdevtopics/sdt_tran_egm0310_presentations.shtml Overview of CO2 based Motor Vehicle Taxes in the EU http://www.acea.be/images/uploads/files/20100420_CO2_tax_overview.pdf Motor Vehicle Taxation: EU Summary http://www.acea.be/images/uploads/files/20100408_TaxGuide2010Highlights.pdf GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 Münster ist überall http://www.merian.de/kolumnen/europop/a-697035.html 11. Post-Doctoral Fellowships “Mobility Cultures in Megacities” The Institute for Mobility Research (ifmo), a research facility of BMW Group, is pleased to announce an international call to researchers for up to 6 post-doctoral fellowships within the strategic field of “Mobility Cultures in Megacities”. Duration of Fellowship: 6 months (extension of 2 months possible) Location: Munich, Germany Academic Partners: Technische Universität München, Goethe Universität Frankfurt Disciplines: Urban transport and mobility; social sciences with a specialisation in mobility and transport research; other fields of study directly related Further information and address for submission of applications Institute for Mobility Research (ifmo) A Research Facility of BMW Group 80788 München Germany E-mail: [email protected] Website: http://www.ifmo.de/ 12. STELLENANGEBOTE Projektleiter (m/w) Stadtentwicklung Vietnam, Da Nang Tätigkeitsfeld Wirtschaftliches Wachstum und Urbanisierung führen zu einer starken Verschlechterung der Umweltsituation in den Städten Vietnams. Die Stadt Da Nang ist durch ihre Lage am Meer für Investoren und Touristen sehr attraktiv und befindet sich wirtschaftlich im Aufschwung. Die viertgrößte Stadt Vietnams verfolgt hochmotiviert das Ziel, sich zu einer Umweltstadt („Eco-City“) zu entwickeln. Sie möchte daher zum Vorbild für andere asiatische Städte werden. Zu ihrer Umweltstrategie gehört auch der Aufbau eines Stadtbussystems, das den künftigen Mobilitäts- und Umweltanforderungen gerecht werden soll. Das Vorhaben wird in enger Kooperation mit der KfW durchgeführt. Aufgaben Ihre Beratung dient in erster Linie den politischen Entscheidungsträgern innerhalb der Stadtverwaltung sowie den Betreibern des vorgesehenen Stadtbussystems. Sie koordinieren und integrieren die Beteiligten aus den verschiedenen fachlichen Abteilungen der Stadtplanung, Hochbau, Infrastrukturplanung, Umwelt- und Verkehrsplanung. Sie identifizieren geeignete Fachkräfte für Spezialaufgaben, betreiben vorausschauendes GTZ TRANSPORT N E W S #37 Juni 2010 Konfliktmanagement innerhalb der Stadtverwaltung, entscheiden mit über die Bedarfe von Lang- und Kurzzeitfachkräften und stimmen die Inhalte mit anderen Gebern ab, die ebenfalls Projekte in Da Nang implementieren. Darüber hinaus übernehmen Sie die Koordination für zwei CIM Fachkräfte, die den Aufbau des Transportsystems unterstützen. Mehr auf: http://www.gtz.de/de/karriere/stellenmarkt/24996.asp (Job ID:4508) ********************************************************************************************************* Zögern Sie bitte nicht, diesen Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzusenden. Falls Sie noch nicht Mitglied des Transport-Mailservers sind oder bei Adressänderungen oder Wunsch um Beendigung der Mitgliedschaft, senden Sie bitte eine kurze Email an: [email protected] Alle bisherigen Ausgaben finden infrastruktur/transport/15409.htm Im Auftrag von: Sie unter: http://www.gtz.de/de/themen/umwelt- GTZ GTZ TRANSPORT TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 N E W S # 38 JULI 2010 Liebe Kolleginnen und Kollegen, in unserem Sommer-Newsletter möchten wir Sie unter anderem über folgende Themen informieren: GTZ Aktivitäten in Liberia, zu Bridging the Gap – Climate and Transport, ADB Transport Forum/Manila neue GTZ Publikationen ausgewählte Lese- und Literaturempfehlungen und unsere Stellenangebote. Zudem haben wir eine interessante Auflistung über Sustainable Mobility Awards unter Punkt 8 angehängt. Zögern Sie nicht, den Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzuleiten! Oberleitungsbus in Coimbra/ Portugal Sebastian Ebert, Mai 2010 Viel Spaß beim Lesen – und genießen Sie den Sommer! Armin Wagner 1. GTZ TRANSPORT AKTIVITÄTEN: GTZ Transport und Klima: Bridging the Gap Workshop in Bonn Ein Bridging the Gap Workshop mit dem Titel “Climate Change and Development in the Transport Sector: What Do You Need To Achieve GHG Mitigation from Land Transport” fand im Juni als Side-Event zu den UNFCCC-Verhandlungen zu Klimawandel in Bonn statt. Das von der GTZ betreute Meeting wurde von fast 80 Teilnehmern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft besucht. Namhafte Referenten internationaler Organisationen wie ADB, IDB, KfW und ECN präsentierten in Vorträgen Standpunkte über die notwendigen Voraussetzungen zur Minderung klimaschädlicher Emissionen im Transportsektor. Eine Kurzbeschreibung, sowie die Präsentationen des erfolgreichen Workshops, finden Sie ab sofort auf unserer transport2012 Web-Seite unter: http://www.transport2012.org/transport-climate-change-news/2010-06-11,btg-ws.htm GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 GTZ Teilnahme bei ADB Transport Forum in Manila Vom 25-27. Mai 2010 trafen sich politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger mit Spitzenwissenschaftlern und Vertretern der Zivilgesellschaft aus über 30 Ländern im Rahmen des Asien Development Bank (ADB) Transport Forums in Manila auf den Philippinen, um sich zum Thema "Changing Course for the Transport Sector" auszutauschen. Das diesjährige Forum fokussierte die Themen: Urban transport Mainstreaming climate change in transport Road safety and social sustainability Regional transport corridors Manfred Breithaupt, GTZ Senior Transportpolitikberater und Projektleiter von Sustainable Urban Transport Project (SUTP) war aktiver Teilnehmer des ADB Transport Forums und an der Organisation des Plenums 'Capacity Building for Sustainable Urban Transport in Asia' beteiligt. Präsentation von Manfred Breithaupt, GTZ GmbH zum Download hier. Weitere Informationen unter: http://www.adb.org/documents/events/2010/transport-forum/default.asp Alle Präsentationen hier: http://cleanairinitiative.org/portal/ADBTransportForum2010?page=2 Die Kernaussagen und Erkenntnisse des Transport Forums: http://www.sutp.org/documents/KEYMESS-ADB-TF-0510-EN.pdf 2. AUS UNSEREN PROJEKTEN: Liberia Liberia und GTZ arbeiten gemeinsam an der Verbesserung der Effizienz des Verkehrssektors in Liberia. Dies erfordert eine Beratung der liberianischen Partner in Hinblick auf einen Transportmasterplan, ein Planungsund Budgetierungssystem für die Straßenerhaltung, eine moderne Verkehrspolitik und die Unterstützung von Personalentwicklung und Training. Der GTZ-Beitrag zur Straßenunterhaltungsstrategie inkl. eines Planungs- und Budgetierungssystems wird aktuell gemeinsam mit dem liberianischen Verkehrszählung in Monrovia Gilbert Malchau, 2010 Ministerium für öffentliche Arbeiten (MPW) erarbeitet. Sie beinhaltet auch budgetrelevante Elemente, so dass sowohl für den Budgetierungsprozess innerhalb des Ministeriums als auch für zukünftige Gespräche mit internationalen Gebern erstmalig in einer transparenten Darstellung Aussagen zum Zustand der Straßen sowie zum finanziellen und zeitlichen Aufwand für eine kontinuierliche Straßeninstandhaltung vorliegen. Mit dem Planungs- und GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 Budgetierungssystem ist eine Priorisierung von Instandhaltungs- und Ausbaumaßnahmen möglich. Da routinemäßige oder periodische Instandhaltungen, Rehabilitationen oder gar Neubaumaßnahmen in der letzten Dekade nicht stattfinden konnten, sind die diesbezüglichen Anforderungen an den Verkehrssektor enorm und erfordern umfangreiche Investitionen. Der Prozess zur Umsetzung einer Straßenunterhaltungsstrategie wurde gestartet. Für das „Primary Road― Netzwerk und einen geringen Teil der „Secondary Roads― (insgesamt 2326 km) sind eine Straßeninventur und zustandserfassung, die Ermittlung der durchschnittlich komfortabel fahrbaren Geschwindigkeit sowie eine Straßeninstandhaltung in Liberia Johannes Knapp,, Oktober 2008 Verkehrszählung erfolgt. In einem Multikriterien-System zur Priorisierung der Straßen im Bereich Instandhaltung (z.B. Straßentyp, Passagieraufkommen, Terrain, Klima, Ingenieurskosten für verschiedene Typen der Instandhaltung, Betriebskosten für verschiedene Fahrzeugtypen, Verkehrsaufkommen für verschiedene Fahrzeugtypen, Bevölkerung im Einzugsbereich der Straße) ist der Nettobarwert für verschiedene mögliche Instandhaltungsalternativen ermittelt worden, der wiederum zu den nötigen Investitionen ins Verhältnis gesetzt ist. Damit wird die Kapitalkostenwirksamkeit jeder Maßnahme mit Hilfe des „Road Economic Decision― (RED) – Modells bestimmt. Im Dialog mit MPW sind verschiedene Budgetszenarien inkl. für das avisierte MPW Budgetjahr 2010/2011 entwickelt worden, sodass innerhalb des Ministeriums und auch für zukünftige Gespräche mit internationalen Gebern eine erste ökonomische Bewertung und Empfehlung im Bereich der Straßeninstandhaltung für die Primary Roads vorliegen. In Absprache mit MPW wird der deutsche Beitrag im weiteren Verlauf die Implementierung, den schrittweisen Aufbau von qualifiziertem MPW-Personal und eine Fortführung des Ansatzes für weitere Teile des Straßennetzes unterstützen – mit der Herausforderung, das weder ein einheitliches Verständnis von optimaler Straßeninstandhaltung noch die notwendigen finanziellen Ressourcen für die Instandhaltung gegeben sind. Weitere Informationen: [email protected] 3. NEUE GTZ PUBLIKATIONEN GTZ Leseliste zum Thema Informeller Öffentlicher Transport In den meisten Städten sind informelle öffentliche Verkehrsmittel (auch Paratransit oder Intermediate Public Transport (IPT)), wichtiger Bestandteil der gesamten Verkehrsleistungen. Für Paratransit gibt es je nach Stadt viele Namen (Matatu, Dalladalla, Marshrutka, Jeepney, Angkots, Bemos, Taxi, Minibus, Microbus, Bus-Bus usw.). Die starke Präsenz dieses Phänomens zeigt, dass die Stadtverwaltungen die Mobilitätsbedürfnisse nicht ausreichend durch bestehende formelle, öffentliche Verkehrsdienstleistungen erfüllen können. Da die Qualität des öffentlichen Verkehrs aber stark mit den Kriterien für Lebensqualität und Bewohnbarkeit von Städten korreliert, wirft es die GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 Frage auf, ob und wie sich informelle öffentliche Verkehrsmittel in Konkurrenz mit dem öffentliche Transportsystem verhalten. Die GTZ Transport Leseliste bietet einen Überblick über einschlägige Literatur zum Thema Informelle öffentliche Verkehrsmittel. Darüber hinaus bietet die Veröffentlichung detaillierte Fallbeispiele und einen speziellen Fokus auf regulatorische Ansätze und die Überführung informeller Verkehrsdienstleistungen in öffentliche Hand. Das englischsprachige Dokument folgt der Struktur: Global Status Case studies Regulatory approaches and formalization Integration in the existing local public transport system Incorporating informal bus services in BRT systems Barriers for change… ..und kann hier für registrierte SUTP Nutzer heruntergeladen werden: http://www.sutp.org/documents/READLIST-IPT-160610-EN.pdf GTZ: Electric Mobility - Perspectives and Recommended Reading and Links In Reaktion auf die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe und zunehmende CO2-Emissionen steht Elektromobilität immer stärker als innovative Alternative gegenüber fossilen Kraftstoffen in der Diskussion. In Stadtgebieten könnte die Verbreitung von Elektrofahrzeugen eine emissionsfreie und geräuscharme Transportoption darstellen, sowie die Abhängigkeit gegenüber fossilen Energieträgern reduzieren. Jedoch ist die Nachhaltigkeit von Elektrofahrzeugen in Frage gestellt, wenn die Energiequellen nicht aus erneuerbaren Energien stammen. Letztlich ist die Reduktion des CO2 Ausstoßes vom Energiemix abhängig. Diese Literaturliste gibt nicht nur einen Überblick über die politische Ausrichtung und die geplanten Maßnahmen in Bezug auf Elektromobilität, sie gewährt auch einen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Technik und des vorhandenen Know-hows. Unter dem Stichwort Perspektiven geben 4 Autoren einen Überblick zu aktuellen Trends und Entwicklungen: Towards a future of electric vehicles: Why electric cars mean far more than climate protection (by Markus Becker / German Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety) Electric Mobility in Europe' s hilly heartland: The Swiss case (by Jörg Beckmann, Swiss Mobility Academy) MINI E Berlin powered by Vattenfall – Germany’s First Daily Trials with electric vehicles in Berlin (by Ulf Schulte / Dornier Consulting and Carl Friedrich Eckhardt / Vattenfall Europe) The Rise of Electric Bikes in Asia (by Chris Cerry, University of TennesseeKnoxville) Die angehängte Leseliste ist wie folgt strukturiert: o History of and prospects for electric mobility GTZ TRANSPORT o o o o o o o N E W S #38 JULI 2010 Policy of and planning for electric mobility Impacts and benefits of electric mobility Development of electric vehicle charging infrastructure Technology and design of electric cars Energy source and energy storage/battery Electric two- and three-wheeler Wegpages of Organizations and internet portals Registrierte SUTP Nutzer können die Reading List hier heruntergeladen: http://www.sutp.org/dn.php?file=RL-EM-EN.pdf GTZ In-House Mobility Management - Als Vorbild vorangehen! Als GTZ Transportpolitikberatungsprojekt beraten und unterstützen wir unsere Partnerländer und –städte, Strategien zur Reduktion von Kohlendioxidemissionen des Transportsektors zu entwerfen und umzusetzen, z. B. durch die Förderung der Nutzung von öffentlichem oder nicht-motorisiertem Verkehr, aber auch durch den Einsatz energieeffizienter Fahrzeuge und integrierter Verkehrssysteme. Das hier dargestellte Papier gibt einen Überblick ausgewählter Maßnahmen der GTZ, die eigenen Mitarbeiter für den Weg zur Arbeit oder bei Dienstreisen zu ermutigen, auf Bahn, Rad, oder Fuß umzusteigen: http://www.sutp.org/documents/DOC-GTZ-INHOUSEMOBILITY180610-EN.pdf Sourcebook TDM Modul nach Bahasa Indonesia übersetzt Transportation Demand Management (TDM) soll die Effizienz eines Verkehrssystems erhöhen, beispielsweise durch Unterbindung unnötiger privater Kfz-Nutzung, durch die Förderung gesunder und umweltfreundlicher Verkehrsmodi, aber auch durch die Verknüpfung von Stadtentwicklung und Verkehr. Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Lösung ihrer Verkehrsprobleme kann dieses Sourcebookmodul für Entscheidungsträger in Städten sehr nützlich sein. Die Autoren Todd Litman, Andrea Broaddus und Gopinath Menon konzentrieren sich auf Strategien zur Umsetzung der TDM Maßnahmen und auf die Formulierung der damit verbundenen Politiken. Bisher ist das Dokument in Englisch, Spanisch und Chinesisch erhältlich - jetzt wurde es zudem in Bahasa Indonesia übersetzt und steht zum Download für registrierte Benutzer SUTP Nutzer hier bereit: http://sutp.org/dn.php?file=TC-TDM-ID.pdf GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 Modul „Intelligent Transport Systems“ jetzt in Ukrainischer Sprache - Збірник матеріалів «Інтелектуальні транспортні системи» перекладено на українську мову Технології відіграють важливу роль у підвищенні транспортної безпеки, оскільки вони забезпечують комфортне пересування, знижують рівень стресу під час водіння, збільшують ефективність всієї транспортної системи. Ці технології називаються "Інтелектуальні транспортні системи (ІТС)". Часто керівні кола перебувають у ситуації, коли вони належним чином не поінформовані про правильність технологічних рішень. Збірник матеріалів Німецького товариства технічної співпраці (GTZ) модуль "Інтелектуальні транспортні системи (ІТС)" фокусується на можливостях вибору для міст, а також інформує читача про різноманітні доступні ІТС параметри, їх функції та переваги. Модуль був написаний, а також оновлений авторами Філом Саєком і професором Філом Чарльзом. Модуль можна завантажити тут: http://www.sutp.org/suteca/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=15 &Itemid=59&lang=ua 4. Mazedonien: Mit dem Rad entlang des Eisernen Vorhangs Geschichte erfahren Auf einem Radwanderweg entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, der Europa einst in Ost und West teilte, soll Geschichte nun erfahrbar werden. Das von dem EUParlamentarier Michael Cramer initiierte und von der EU geförderte Projekt „Iron Curtain Trail― (ICT) verbindet dabei auf einer Länge von 6.800 Kilometern Kultur, Politik und umweltfreundlichen Tourismus. Ein Teil des geplanten Weges führt auch durch Mazedonien. Im April dieses Jahres nutzten rund 200 Menschen die Gelegenheit, www.ironcurtaintrail.eu bereits einen 70 Kilometer langen Streckenabschnitt des ICT im Osten des südosteuropäischen Landes zu testen. Bei schönstem Frühlingswetter schwangen sich Hobby- und Profiradsportler/innen, Familien sowie zahlreiche Politiker/innen auf ihre Räder. Ebenfalls großes Interesse fand das am Tag zuvor durchgeführte internationale Symposium zu den Themen europäische Kooperation und nachhaltige Tourismusentwicklung. Das Programm „Regionale und kommunale Wirtschaftsförderung in Mazedonien“, das die GTZ im Auftrag des BMZ durchführt, unterstützte gemeinsam mit der Deutschen Botschaft in Skopje die Regionalentwicklungszentren der mazedonischen Ost- und Südostregion bei der Organisation beider Veranstaltungen. Mehr zum Iron Curtain Trail: http://www.ironcurtaintrail.eu/ GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 5. TERMINE UND VERANSTALTUNGEN: Networks for Mobility, 5th International Symposium Stuttgart 5th International Conference on Sustainable Transport (ICST) Mexico City Better Air Quality 2010 Singapore COP16 Cancún 30.Sep -01.Okt 4.-8.Okt 9.-11. Nov 29.Nov-10.Dez http://www.unistuttgart.de/fovus/ http://www.congresotransporte sustentable.org/english/index. html http://www.baq2010.org/ http://www.cop16.mx/es/index. htm 6. LITERATURHINWEISE, LINKS UND PUBLIKATIONEN Literaturhinweise: GSI policy brief - Delivering on the G-20 commitment to reform fossil-fuel subsidies: essential outcomes from Toronto It is well recognized that subsidizing fossil fuels seriously undermines ongoing efforts to deal with climate change – subsidies distort energy prices, encourage wasteful consumption, increase global greenhouse gas emissions and impede investment in renewable energy technologies. In September 2009 in Pittsburgh, G-20 leaders committed to phasing out and rationalizing their inefficient fossil-fuel subsidies that lead to wasteful consumption. This weekend, 26-27 June, Leaders are set to meet again for the first time since making that commitment. The GSI’s latest policy brief summarizes what G-20 countries have done so far, and what else needs to be done to deliver on that commitment, including our top 3 recommended actions G-20 leaders should take in Toronto. http://www.globalsubsidies.org/en/research/gsi-policy-brief-delivering-g-20-commitmentreform-fossil-fuel-subsidies-essential-outco ANALYSIS OF THE SCOPE OF ENERGY SUBSIDIES AND SUGGESTIONS FOR THE G-20 INITIATIVE IEA, OPEC, OECD, WORLD BANK - JOINT REPORT, Prepared for submission to the G20 Summit Meeting Toronto (Canada), 26-27 June 2010 This report is a response to a request by G20 Leaders when they met in Pittsburgh in September 2009. At that time, leaders agreed to ―rationalize and phase out over the medium term inefficient fossil fuel subsidies that encourage wasteful consumption‖. They asked the OECD together with the International Energy Agency (IEA), OPEC and the World Bank, to ―provide an analysis of the scope of energy subsidies and suggestions for the implementation of this G20 country initiative‖. http://www.oecd.org/dataoecd/55/5/45575666.pdf GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 New Manual for Sustainable Cities from ITDP and Gehl Architects Visionary urbanist Jan Gehl and Walter Hook, Executive Director of the Institute of Transportation and Development Policy (ITDP), have together set out ten keys to creating more sustainable cities in a new publication. "Our Cities Ourselves: 10 Principles for Transport in Urban Life" shows how cities from New York to Nairobi can meet the challenges of rapid population growth and climate change while improving their competitiveness. The publication’s purpose is to reframe the issue of transport so that it is no longer seen as separate from, but rather integral to, urban design. Read more: http://www.itdp.org/index.php/news_events/news_detail/10_principles/ World Bank Publishes Report on Transport-Related Emissions in Chinese Cities The World Bank has published a working paper titled "Urban Transport and CO2 emissions: Some evidence from Chinese cities" that seeks to establish a baseline for carbon dioxide transport-related emissions in China. The paper shows that growth in carbon emissions in transport have so far outpaced the carbon dioxide emission reduction achieved by vehicle efficiency and fuel performance improvements. The study also found that the level of urban transport-related carbon dioxide emissions varies significantly not only among cities of different levels of per capita income, but also among cities of similar income level. This implies that in addition to the motorization level that is generally associated with per capita income, other policy factors such as priority to public transport and restriction on private cars are also significant determinants of carbon dioxide emissions. More: http://go.worldbank.org/DBYUFE53T0 Kraftstoffpreisreform in Indien – einige Links Indien hat Ende Juni 2010 die Regulierung des Preises von Benzin beendet. Untenstehende Links geben einen Überblick zu Hintergründen und Reaktionen: India OKs Market Driven Fuel Prices http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703615104575328281829586188.html Fuel price hike is reasonable and minimum: Deora http://beta.profit.ndtv.com/news/show/fuel-price-hike-is-reasonable-and-minimum-deora83364?cp Protest over fuel price hike paralyses India http://www.todayonline.com/World/EDC100706-0000067/Protest-over-fuel-price-hikeparalyses-India Kirit Parikh Report - On A Viable and Sustainable System of Pricing of Petroleum Products http://www.petroleum.nic.in/reportprice.pdf The Real Reasons Behind India’s Reluctance to Liberalize Petroleum Prices http://www.globalsubsidies.org/en/subsidy-watch/commentary/the-real-reasons-behind-india-sreluctance-liberalize-petroleum-prices Fuel prices, taxes and the common man http://www.thehindubusinessline.com/2010/07/21/stories/2010072150620800.htm Mehr zum Thema ―International Fuel Prices― auf www.gtz.de/fuelprices Webpages: www.mobilmachen.eu Zeppelin University, Phoenix-Lehrstuhl für Allgemeine BWL & Mobility Management: mobilmachen versteht sich als unabhängige Plattform für die Diskussion von Themen aus GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft und Logistik. Die Macher der Seite sowie Gastautoren kommentieren und analysieren im Blog aktuelle Fragestellungen und Trends. Interessierte Leser haben die Möglichkeit, Kommentare zu jedem Blogeintrag zu schreiben – oder im Forum eigene Diskussionen zu eröffnen. www.ourcitiesourselves.org Our Cities Ourselves ist ein neues Programm des ITDP (Institute for Transportation and Development Policy), welches die weltweit 10 führenden Architekten mit den mit den 10 faszinierendsten Städten zusammenbringt. So soll eine Vorstellung von der Welt in 2030 erlangt werden, in der laut Prognosen rund 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Der Blog dazu unter My City. Falsches Sparen- Wie Merkel die Verkehrswende torpediert http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,701064,00.html Company Car Taxation http://ec.europa.eu/taxation_customs/resources/documents/taxation/gen_info/economic_a nalysis/tax_papers/taxation_paper_22_en.pdf A ROAD SAFETY MANUAL FOR DECISION-MAKERS AND PRACTITIONERS http://whqlibdoc.who.int/publications/2010/9789241598965_eng.pdf 7. STELLENANGEBOT: Junior-Berater (m/w) Verkehrspolitik Einsatzland und Standort: Deutschland, Eschborn Tätigkeitsfeld: Der Zugang zu leistungsfähigen Transportsystemen ist heute mehr als je zuvor eine Voraussetzung für die Überwindung von Armut, die Integration in die Weltwirtschaft und die Verbesserung der Lebensbedingungen in vielen Ländern. Dabei gilt es, eine Fülle von Herausforderungen zu bewältigen, wie z.B. drohende Verkehrsinfarkte, Umweltverschmutzung und den Klimawandel. Die steigende Mobilitätsnachfrage droht letztlich eine nachhaltige Entwicklung zu verhindern, vor allem wenn sie einseitig auf motorisierten Individualverkehr setzt. Als Teil des Kompetenzfeldes Energie und Transport unterstützt die Gruppe Transport und Mobilität die sektorfachliche Betreuung von Vorhaben der Technischen Zusammenarbeit (TZ) im Transportsektor, die Gestaltung des internationalen Fachdialoges sowie die fachlichkonzeptionelle Weiterentwicklung entwicklungspolitisch relevanter Fragestellungen. Aufgaben: Bewegen Sie die Zukunft als Junior-Berater/in in der Politikberatung! Der Schwerpunkt Ihrer Aufgabe liegt in der Beratung und konzeptionellen Unterstützung unseres Auftraggebers, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In enger Abstimmung mit Ihren Kollegen wirken Sie dabei direkt an der fachlichen, organisatorischen und inhaltlichen Umsetzung unseres Auftrages in den Themenbereichen Stadtverkehr, nachhaltige Infrastruktur sowie Klima und Energie mit. Das umfasst im Einzelnen die fachliche Konzeption und Begleitung von Projekten, die Organisation von Veranstaltungen, die öffentlichkeitswirksame Außendarstellung unserer Aktivitäten im Internet und in Newslettern wie auch die Pflege unserer Netzwerke zu nationalen und internationalen Interessengruppen. Darüber hinaus leisten Sie einen bedeutenden Beitrag zur Qualitätssicherung und zum Wissensmanagement. Anforderungen: Ihr Studium der Ingenieurs- oder Wirtschaftswissenschaften haben Sie auf den Schwerpunkt Verkehr ausgerichtet und erfolgreich absolviert. Idealerweise haben Sie GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 bereits ein bis zwei Jahre Berufserfahrung. Erste studienbegleitende Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit im Verkehrssektor unterstreichen Ihre Kompetenz und bestärken Sie in Ihrer Motivation, sich in diesem Bereich zu engagieren. Sie verfolgen die aktuelle deutsche, europäische und internationale Fachdiskussion zur Übertragung erfolgreicher Verkehrskonzepte auf unsere Partnerländer sowie im Süd-Süd-Austausch. Neben sympathischem Auftreten und politischen Fingerspitzengefühl erwarten wir Kreativität, Eigenverantwortung und einen Blick für das Wesentliche. Ihren ausgezeichneten Management- und Organisationssinn setzen Sie ergebnisorientiert ein. Sie sind rhetorisch gewandt in der deutschen und englischen Sprache. Jede weitere Sprache ist von Vorteil. Einsatzzeitraum: November 2010 bis Juli 2013 Unser Angebot: Unser Auftrag ist international, unsere Arbeitsatmosphäre multikulturell und der interdisziplinäre Austausch macht uns erfolgreich. Ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung ist uns ein Anliegen. Ob es die vielfältigen täglichen Herausforderungen in einem unserer Partnerländer sind oder die großen Gestaltungsmöglichkeiten und spielräume in Ihrer Arbeit – es gibt Gründe genug, unser motiviertes Team zu verstärken. Bewerbungsfrist: 9. August 2010 Mehr auf: http://www.gtz.de/de/karriere/stellenmarkt/24996.asp (Job ID:4867) GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 8. Sustainable Mobility Awards Initiative 1 Sustainable Transport Award http://itdp.org/index.php/sustain able_transport_award/ 2 CIVITAS Award http://www.civitasinitiative.eu/cms_hall.phtml?id=806 &lan=en Initiator Target Group Objectives / Evaluation Criteria ITDP with other international partners The award selection is organized by the Institute for Transportation and Development Policy (ITDP); Environmental Defence Fund (EDF); the US Transportation Research Board (TRB) Committee on Transportation in Developing Countries; the Clean Air Initiatives (CAIs) for Asia, Latin America, and Africa; Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ); EMBARQ - The WRI Center for Sustainable Transport); ICLEI - Local Governments for Sustainability; International Association of Public Transport (UITP) and the United Nations’ Centre for Regional Development (UNCRD). The Award is open to all cities and major jurisdictions. The cities or regions that are nominated should be distinguished by their impact, innovation, and leadership in the transport sector. CIVITAS Initiative, European Commission The annual CIVITAS Award recognizes cities outstanding in the implementation of ambitious transport policies or activities to achieve clean urban transport. The CIVITAS Forum network’s 58 demonstration cities are eligible to apply for two awards, the 96 non-demonstration cities for one. Winners are decided entirely based on the merit of their The Award recognizes the city or major jurisdiction that has made most significant progress during the year in: improving public transportation, improving non-motorized travel for bicyclists and pedestrians and public space, implementing traffic demand management programs to reduce private car use, reducing urban sprawl by linking transportation to development, and / or reducing transport related air pollution Previous Winners Awards: 2009 — Ahmedabad,India 2008 — Paris, France & London, United Kingdom 2007 — Guayquil, Ecuador 2006 — Seoul, Korea 2005 — Bogotà, Colombia Winners in 2009: Gent, Belgium London Borough of Sutton Nantes, France GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 applications. 3 categories: Category I – for demonstration cities: Ambitious policy making; Consultation and involvement of local stakeholders in policy drafting and implementation; Technical competence in a specific policy area; Qualitative and quantitative methods to monitor and evaluate policy implementation; Clear political support and leadership; Active information exchange with other cities. Category II – for non-demonstration cities. The winner of this category has to evidence: Ambitious policy making; Consultation and involvement of local stakeholders in policy drafting and implementation; Technical competence in a specific policy area; Qualitative and quantitative methods to monitor and evaluate policy implementation; Clear political support and leadership; Active information exchange with other cities. Category III – for demonstration cities: Continuing implementation of those ambitious policies introduced with the support of CIVITAS; Active involvement of local stakeholders throughout implementation; An ability to address key challenges and obstacles as they arose during policy implementation; Active ambassadorship for the CIVITAS Initiative during 2008; GTZ 3 TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 European Mobility Week Award http://www.mobilityweek.eu/-Whatis-the-Award-.html 4 Jawaharlal Nehru National Urban Renewal Mission (JNNURM) Award For Excellence In Urban Transport Partnership between the core consortium (Eurocities, EnergieCités, Climate Alliance), representatives from national ministries and agencies, European and international associations and organizations and the European Commission. Ministry of Urban Development Government of India ITF UITP Prize for Outstanding Innovation in Public Transport http://www.uitp.org/advocacy/trans port_and_innovation.cfm Raise awareness for the need of local and individual action in the field of sustainable urban mobility Implement at least one new permanent measure Promote best practices 65 cities in India Categories include: Best Transit Project (BRTS, Metro/LRT etc.) Best Cycle Rickshaw /Cycle Transport Project Best PPP initiative in Urban Transport Project Best environmental friendly project http://www.indiaurbanportal.in/JNN URM/award_jnnurm.htm 5 Local authorities in 40 European and non-European countries: International Transport Forum, UITP The International Transport Forum (ITF) and the International Association of Public Transport (UITP), aim to award public transport-related organisations to respond for successful innovative approaches that improve public transport systems‖. Launched in June 2009 Strategy is to double public transport market shares worldwide by the year 2025) Awards will be considered for four categories of Since 2002 2009 - Gävle, Sweden 2008 – Budapest, Hungary 2007 - Koprivnica, Croatia 2009: Surat Municipality Indian Institute of Technology Delhi Metro Rail Corporation for Planning, Construction and Maintenance of Mass Rapid Transport System - Delhi Bangalore City Traffic Police Pune Municipal Corporation through Implementing Best Multimodal Integrated Project Pune GTZ 6 TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 Pan-European Workplace Mobility Plan Award (PEWTA) http://www.ecomm2010.eu/index.p html?Main_ID=2280&ID1=2302&id =2302 The PEWTA is delivered in a partnership between EPOMM and COMMERCE applicants: 1) public transport operators, 2) local and regional public transport authorities, 3) multi-regional authority consortiums, and 4) joint initiatives between public transport sector suppliers and operators/authorities. Public Authorities - for local authorities’ efforts to facilitate the implementation of workplace mobility plans (travel plans) regionally and locally. Employers - for companies or local authorities which have delivered a successful workplace mobility plan for their own staff. Networks - for the coordinated efforts of a group of local organisations, which are collectively be responsible for a large percentage of traffic generation, for example business parks, shopping centres, airports and hospitals. The winners 2010 are: Tisseo, Grand Toulouse Public Transport Authority, FRANCE (Public Authorities) British Sky Broadcasting, London, UK (Employers) Heathrow Airport, London, UK (Networks) Rakoczi Avenue, Studio Metropolitana, Budapest, Hungary ( Special Achievement Award) The award-winners 2009 have been: Westtrans Travel Plans (Public Authorities) London, UK Traffic And Public Transport Authority / Göteborg (Employers) Aéroport International De Genève (Networks) A special jury price was given to the Romanian company Siveco for its state-of-the-art approach and promising initial results. GTZ 7 TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 TAC- Sustainable Urban Transport Award Transportation Association of Canada http://www.tacatc.ca/english/awards/tacawards/ur ban.cfm 8 ELTIS Award http://www.eltis.org/ The Consortium of the EUUrban Transport Information Platform ELTIS Canadian Cities Development and enhancement of sustainable urban transport (18points) Degree of innovation (18P) Transferability to other Canadian communities and organizations (18P) Added value (6P) For special contributions ELTIS hands over a prize to its users at big conferences: So far the following prizes have been awarded Submission of case study N° 1000 (handed over at the CIVITAS Forum 2008 in Bologna, Italy) Prize for the most frequent participation at the ELTIS vote&win game Prizes for the best submitted paper to ECOMM 2009 conference in San Sebastian, Spain Prize for the best submitted paper to ECOMM 2010 conference in Graz, Austria Regular prize for participating at the vote&win contest on the ELTIS website / NL (18 so far) Since 1999 11 cities in Canada have been awarded the TAC since Ilie Cretu and Ioanna Mihailescu from Sibiu, Romania for case study N° 1000 Szilvia Szargo (Hungary) for most frequent participation at ELTIS vote&win Malin Gibrand and Pernilla Hyllenius for best English paper submitted to ECOMM 2009 Paloma Sánchez-Contador Escudero for best Spanish paper submitted to ECOMM 2009 Niels de Vries for best paper submitted to ECOMM 2010 GTZ TRANSPORT N E W S #38 JULI 2010 ********************************************************************************************************* Zögern Sie bitte nicht, diesen Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzusenden. Falls Sie noch nicht Mitglied des Transport-Mailservers sind oder bei Adressänderungen oder Wunsch um Beendigung der Mitgliedschaft, senden Sie bitte eine kurze Email an: [email protected] Alle bisherigen Ausgaben finden Sie unter: http://www.gtz.de/de/themen/28384.htm Im Auftrag von: GTZ GTZ TRANSPORT N E W S #39 September 2010 TRANSPORT N E W S # 39 September 2010 Liebe Kolleginnen und Kollegen, in unserem spätsommerlichen SeptemberNewsletter informieren wir Sie über den Besuch einer liberianischen Delegation in Deutschland, der Teilnahme von GTZ-SUTP an Konferenzen in Kuching und Bangkok, und einen anstehenden E-Learning Workshop zu nachhaltiger Mobilität. Bitte beachten Sie außerdem die Hinweise auf unsere zahlreichen Veröffentlichungen, darunter ein neues GTZ Sourcebook-Modul über die Finanzierung des nachhaltigen Stadtverkehrs, sowie unsere ausgewählten Lese-, Literatur und Linkempfehlungen. Zögern Sie nicht, den interessierte Kolleginnen weiterzuleiten! Newsletter an und Kollegen Lviv/Lemberg (Ukraine) im Sommer Viel Spaß beim Lesen wünscht Armin Wagner 1. GTZ TRANSPORT AKTIVITÄTEN: Deutsch-liberianische Wirtschaftskontakte wieder aufgenommen Liberianische Regierungs-Delegation informiert sich in Deutschland über Verkehrspolitik und knüpft Kontakte zu Unternehmen Der liberianische Bürgerkrieg hat viele Verbindungen gekappt. Liberianische Verkehrswege wurden ebenso zerstört wie Verbindungen zu ausländischen Unternehmen. Diese kriegsbedingten Missstände will die liberianische Regierung beheben und wird dabei von der deutschen Bundesregierung unterstützt. Die GTZ hat vom BMZ den Auftrag erhalten, Liberia bei der Entwicklung des Verkehrssektors zu unterstützen. Eine Informationsreise führte nun eine liberianische Regierungs-Delegation im Rahmen dieses Vorhabens nach Deutschland. Ziel der Reise war es, Kontakte zu deutschen Institutionen und Firmen zu knüpfen und erstmals potentielle deutsche Investitionsmöglichkeiten, vor allem für den Verkehrssektor in Liberia, zu diskutieren. „Die guten Gespräche mit Unternehmen, trotz Sommerpause, sind ein hoffnungsvolles Signal in Hinblick auf ein neues deutsches Wirtschaftsinteresse an Liberia“, sagte Claudia Hermes, Leiterin des Projekts „Auf- und Ausbau von Kapazitäten im Verkehrssektor in Liberia“, die die Mission begleitete. Vor dem Bürgerkrieg waren mehrere deutsche Unternehmen in Liberia aktiv gewesen. GTZ TRANSPORT N E W S #39 September 2010 Thematisch stand die Straßenplanung und instandhaltung im Vordergrund. Die 5köpfige Delegation besuchte das Bundesverkehrsministerium, die Landesstraßenbehörde NRW, die Baugewerblichen Verbände NRW, das BMZ, den AfrikaVerein sowie die Führerscheinstelle des Main-Taunus-Kreises. Auch GTZ, InWEnt und KfW statteten die liberianischen Partner einen Besuch ab. Die hochrangige Beteiligung betonte den Stellenwert der Reise, unter ihnen James Dorbor Jallah, Leiter der Delegation und liberianischer Vizeplanungs- und Wirtschaftsminister, sowie der Vizeminister des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Vertretern des Verkehrsministeriums. Delegation aus Liberia in Eschborn Informationen: http://www.gtz.de/de/praxis/30468.htm Ansprechpartner: [email protected] GTZ-SUTP veranstaltet Pre-Event zur Internationalen Public Transport Conference in Malaysia Gemeinsam mit der Land Transport Authority (LTA) Akademie Singapur und dem Malaysian Institute of Planners führte GTZ-SUTP einen 2-tägigen Kurs zum Thema "Sustainable Urban Transport" vom 2. bis 3. August 2010 in Kuching, Sarawak, Malaysia durch. Der Lehrgang war ein Vorabveranstaltung zur internationalen Konferenz für öffentliche Verkehrsmittel am 3. bis 6. August 2010. Als Ausbilder für den Kurs waren Manfred Breithaupt (GTZ), Mr. Santhosh Kodukula (GTZ) und Mr. Chow Low Kuang (LTA) vor Ort. Die Kosten wurden durch den Veranstalter getragen. Am ersten Tag konzentrierte sich die Ausbildung auf die allgemeinen Konzepte zur Verbesserung des nachhaltigen städtischen Verkehrs und der öffentlichen Verkehrsmittel. Der Schwerpunkt des zweiten Tages lag auf Fragen zu nichtManfred Breithaupt und Santhosh Kodukula (Bildmitte) mit Teilnehmern u.A. aus Kuching, Kuala Lumpur, Iskandar und Brunei motorisiertem Verkehr (NMT) und Verkehrsnachfragemanagement (TDM). Mehr als 30 Personen nahmen an der Schulung teil. Die Teilnehmer waren überwiegend städtische Verkehrsplaner aus verschiedenen lokalen Regierungen. Manfred Breithaupt engagierte sich auf der nachfolgenden Konferenz zum Thema „Redefining Public Transport - Recent Achievements and Way forward for Developing Countries“ und “Sustainability for Public Transport Industry: The Way Forward”. Informationen und Videos: http://www.sutp.org/index.php?option=com_content&task=view&id=2105&Itemid=1&lang=en Ansprechpartner: [email protected] GTZ TRANSPORT N E W S #39 September 2010 GTZ-SUTP beim Fifth Regional EST Forum in Bangkok Vor dem Hintergrund der rapiden Verstädterung Asiens, arbeiteten Politiker und hochrangige Beamte aus Verkehr- und Umweltbehörden aus 22 asiatischen Ländern vom 23. – 25. August an der Erklärung „Bangkok Declaration for 2020 – Sustainable Transport Goals for 2010-2020“, mit dem Ziel sichere, schnelle, zuverlässige, erschwingliche, effiziente, personenbezogene und umweltfreundliche Mobilität in Asien zu erreichen. Hierfür erarbeitete das GTZ Transport Team einen Informationsbeitrag mit dem Titel "Beyond the Fossil City: Towards Low Carbon Transport and Green Growth“. Das Papier erörtert, welche nationalen und/oder städtischen Low Carbon Maßnahmen seitens der Politik bereits existieren und wie diese helfen können, den Kampf gegen den Klimawandel anzugehen. Ebenso erklärt der Beitrag, wie nachhaltige Entwicklung und politische Maßnahmen im Verkehrssektor eine Vielzahl von Co-Benefits beinhalten können, und welche Rolle globale Strategien, die auf Emissionen abzielen, für Entwicklungsländer spielen können. GTZ präsentierte einen Vortrag mit dem Titel "Low-Carbon Land Transport Options towards reducing Climate Impacts and achieving Co-Benefits ". Die Präsentation und der GTZ Beitrag sind auf der Website von UNCRD zum Download bereitgestellt: http://www.uncrd.or.jp/env/5th-regional-est-forum/index.htm. Bangkok Declaration: http://www.uncrd.or.jp/env/5th-regional-est-forum/doc/bangkok_declaration.pdf Eine Pressemitteilung finden Sie hier: http://www.sutp.org/documents/PRES-REL-DECLR-EST-230810-EN.pdf Ansprechpartner: [email protected] E-learning Kurs von UNITAR und GTZ zu städtischer Mobilität ab Oktober Vom 4. Oktober 2010 bis zum 18. März 2011 veranstaltet UNITAR in Partnerschaft mit der GTZ einen neuen e-Learning Kurs zum Thema "Nachhaltige städtische Mobilität in Entwicklungsländern". Der Kurs zielt darauf ab, die Kapazitäten der lokalen Entscheidungsträger in Stadt- und Verkehrsplanung zu stärken, um geeignete Maßnahmen zu formulieren und umzusetzen, die zur Nachhaltigkeit städtischer Mobilität in Entwicklungsländern beitragen. Dadurch wird die Analyse der wichtigsten Komponenten nachhaltigen Verkehrs möglich: Verkehrsnachfragemanagement (TDM), Ausbau von öffentlichem und nicht-motorisiertem Verkehr (NMT), Umweltschutz, Sicherheit im Straßenverkehr, sowie Gender. Der 6 teilige Kurs fußt auf pädagogischen Grundsätzen und enthält neben Self-Assessment-Aktivitäten und Fallstudien, auch ein Diskussionsforum. Durch größtmögliche Flexibilität und Anpassung des Tools an den Teilnehmer, beispielsweise in Punkto Lerntempo, wird das Erreichen der Lernziele bestmöglich gewährleistet. Ausführliche Informationen über Kosten, Inhalte und Methoden stehen hier zur Verfügung: http://www.unitar.org/event/urbanmobility. Bei weiteren Fragen senden Sie bitte eine E-Mail an [email protected]. GTZ TRANSPORT N E W S #39 September 2010 2. GTZ TRANSPORT VERÖFFENTLICHUNGEN GTZ Sourcebook-Modul zur Finanzierung des nachhaltigen Stadtverkehrs ist nun verfügbar Historisch betrachtet, fehlte es dem städtischen Nahverkehr von jeher an Aufmerksamkeit, sorgfältiger Planung und finanzieller Unterstützung, um nachhaltig funktionieren zu können. Einen ersten Schritt zur Lösung dieses Problems bietet deshalb das neue Sourcebookmodul mit detaillierten Informationen über verfügbare Optionen für die Finanzierung des Nahverkehrs. Als Informationsquelle dient es insbesondere politischen Entscheidungsträgern, Spezialisten aus dem Finanzsektor, sowie Stadtplanern und all jenen, die sich mit den wichtigsten Herausforderungen und Fragen im Zusammenhang mit der nachhaltigen Finanzierung städtischer Verkehrssysteme beschäftigen. Das Modul zeigt Optionen auf, um die Kluft zwischen der wachsenden Nachfrage nach effizientem, gerechtem und umweltfreundlichem städtischen Nahverkehr, und den stetig schwindenden, finanziellen Ressourcen der Städte- und Verwaltungen zu schließen. Folgende Komponenten und Kernfragen werden durch den Hauptautor Ko Sakamoto (TRL) erläutert: Why is financing important, who is involved and what is the scale of resources? What is a sustainable urban transport system, how can it be financed and what barriers need to be acknowledged? Approaches towards a sustainable system (Understanding and managing the financial requirements & the various financing options and mechanisms) Financing Instruments at local, national and international level Optimally combining the financial options Die Publikation steht ab sofort zum Download zur Verfügung unter: http://www.sutp.org/index.php?option=com_content&task=view&id=2293&Itemid=1&lang=en Ansprechpartner: [email protected] und [email protected] Public Bicycles: Applying the Concept in Developing Cities Public Bike Sharing Konzepte erfreuen sich weltweit zunehmender Beliebtheit – aus Städten wir Paris, Barcelona und Berlin sind diese Systeme nicht mehr wegzudenken und gestalten wesentlich das Gesicht des öffentlichen und nichtmotorisierten Verkehrs mit. Chhavi Dhingra und Santhosh Kodukula (GTZ-SUTP) stellen in diesem Papier Elemente und Konzepte für Public Bike Sharing vor, präsentieren internationale Ansätze und Ideen und analysieren am Beispiel Indiens Optionen der Einführung solcher Systeme. Download: http://www.sutp.org/index.php?option=com_content&task=view&id=2280&Itemid=1&lang=en GTZ TRANSPORT N E W S #39 September 2010 GTZ-SUTP Bericht über Bangkok Bus Rapid Transit Santhosh Kodukula, Verkehrsexperte im GTZ-SUTP Projekt, gibt einen Überblick über das Bus Rapid Transit (BRT) System in Bangkok, das kürzlich als Ergänzung zu den bestehenden Nahverkehrssystemen eröffnet wurde: Das BRT-System startete am 29. Mai 2010. Die Route ist derzeit 15,9 km lang und hat 12 Stationen. Das System hat verschiedene Bustypen, die ausschließlich auf der BRT Route in Betrieb sind. Dem Masterplan des Amtes für Verkehr, Verkehrspolitik und Raumordnung zu Folge, wird das endgültige Bangkok BRTSystem 110 km Strecke mit 5 Routen messen. Der Bericht listet neben weiteren Informationen zum System zusätzlich einige Verbesserungsvorschläge auf. Für Bemerkungen oder Fragen können Sie Herrn Kodukula unter [email protected] kontaktieren. Mehr auf: http://www.sutp.org/index.php?option=com_content&task=view&id=2279&Itemid=1&lang=en Mega events – pacemaker of sustainable urban transport concepts: Issues / Recommendations / Reading List Klimafreundliche Mobilität kann nicht isoliert und ausschließlich auf den Zeitraum der Veranstaltung reduziert werden – eine Großveranstaltung erzeugt naturgemäß ein hohes Mobilitätsaufkommen mit entsprechenden Emissionen. Die Konzepte und Maßnahmen müssen vielmehr als Beginn eines nachhaltigen Prozesses gesehen werden, der eine Entwicklung zu klimafreundlichen Rahmenbedingungen und Verhaltensweisen anstößt. Das Dokument führt in die Thematik ein, gibt Handlungsempfehlungen und bietet eine umfangreiche Leseliste. Download: http://www.sutp.org/suteca/Mobility%20Mega%20Events_Sept%202010.pdf Trainingsmaterial „Transport Demand Management“ jetzt in ukrainischer Sprache: Управління попитом на транспортні послуги Управління попитом на транспортні послуги (TDM) націлене на підвищення ефективності транспортної системи, за допомогою знеохочення у "непотрібному" використанні приватного транспорту, сприяння більш ефективним, корисним для здоров’я та екологічно чистим видам транспорту, а також шляхом інтеграції міського розвитку та транспорту. Download / Завантажуйте через: http://www.sutp.org/suteca/cache/Olyaduda/TDM-TM-UAm.pdf GTZ TRANSPORT N E W S #39 September 2010 3. TERMINE UND VERANSTALTUNGEN: Networks for Mobility, 5th International Symposium Stuttgart 30. Sep -01. Okt http://www.unistuttgart.de/fovus/ Better Air Quality 2010 Singapore 9.-11. Nov http://www.baq2010.org/ 1st Congress & Exhibition on the African Public Transport Dakar, Senegal 3. – 7. Okt http://www.uitp.org/events/ 2010/dakar/en/ Weitere Termine unter: http://www.sutp.org/index.php?option=com_eventlist&Itemid=56 4. LITERATURHINWEISE, LINKS UND PUBLIKATIONEN Allgemein / Webpages: SUTP Newsletter Juli-August http://campaign.r20.constantcontact.com/render?llr=csmeildab&v=001qzs_PlBJ6N7eBKl4X8YRl8ssLRteW1VySPKBxmkui_IYowvUJs0chJol3Ex6CZWZ8bH68i6SFCJm uBRi23uPpL6QaHnUyYnBMRjo7pAahQ%3D 2010 Cities for Mobility World Congress – Results www.cities-for-mobility.org IFMO Studie - Zukunft der Mobilität – Szenarien für das Jahr 2030 http://www.ifmo.de/basif/pdf/publikationen/2010/100531_Szenarien_2030.pdf IFMO Studie - Verkehrsinfrastruktur-Benchmarking Europa http://www.ifmo.de/basif/pdf/publikationen/2007/Verkehrsinfrastruktur_Benchmarking_Eur opa.pdf Elektromobilität & Öffentlicher Verkehr - BeMobility http://www.bemobility.de/site/bemobility/de/start.html Kraftstoffe: Meals per gallon http://www.actionaid.org.uk/doc_lib/meals_per_gallon_final.pdf IMF Working Paper No. 10/202: The Unequal Benefits of Fuel Subsidies: A Review of Evidence for Developing Countries http://www.imf.org/external/pubs/cat/longres.cfm?sk=24184.0 INTERNATIONAL GASOLINE RANKINGS – TOP 100 SULFUR http://www.ifqc.org/NM_Top5.aspx GTZ TRANSPORT N E W S #39 September 2010 Transport & Ausland: Experts recommend car control for Asian cities http://www.downtoearth.org.in/node/1753 http://www.downtoearth.org.in/node/1751 BFS - Straßenverkehrsunfälle 2009 – Weiterhin Rückgang an Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr http://www.news.admin.ch/message/?lang=de&msg-id=34430 Transport & Klima: UNFCCC closing press briefing, 6 August http://unfccc.int/2860.php Ausführlicher Bericht zu den Klimaverhandlungen in Bonn, 2.-6. http://www.transport2012.org ********************************************************************************************************* Zögern Sie bitte nicht, diesen Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzusenden. Falls Sie noch nicht Mitglied des Transport-Mailservers sind oder bei Adressänderungen oder Wunsch um Beendigung der Mitgliedschaft, senden Sie bitte eine kurze Email an: [email protected] Alle bisherigen Ausgaben finden Sie unter: http://www.gtz.de/de/themen/28384.htm Im Auftrag von: GTZ GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR TRANSPORT NEWS Spezial: RECHT UND VERKEHR JULI 2010 Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir freuen uns, Ihnen heute einen Newsletter zum Thema „Rechtssicherheit und daraus abzuleitender Beratungsbedarf im Verkehrswesen“ präsentieren zu dürfen. Ohne einen gesicherten Rechtsrahmen sind Veränderungen – auf welchem Gebiet auch immer – nachhaltig nicht zu erreichen. Die Europäische Union hat beispielsweise im „White Book“ für die neuen bzw. noch assoziierten Mitgliedsstaaten ausdrücklich eine Harmonisierung der Gesetzgebung sowie der Rechtsprechung im Verkehrswesen gefordert. Um dieses Thema zu vertiefen, erwarten Sie im Einzelnen folgende Artikel: Dr. Jens Deppe (GTZ) Rechtsberatung der GTZ in Transformationsstaaten Prof. Dr. h.c. Rolf Knieper (Uni Bremen) Die Rolle des Rechts im Waren- und Personenverkehr Arthur Gleijm (Rebel Group) Flexibilität ist essentiell für private Investitionen in Straßen Klaus Uhl (Vienna Consult) Die Restrukturierung des Eisenbahnmarktes in Südosteuropa Prof. Dr. Elmar Giemulla (TU Berlin) Luftfahrt und EZ – Rechtsberatung im Bereich Aviation Henrike Koch, Dr. Haasis (ISL Bremen) Der Rechtrahmen des intermodalen Verkehrs Krassimira Martinova (Vize Transportministerin Bulgarien) Legal Harmonisation im EU Kontext am Beispiel des Transportsektors Bulgariens Für weitergehende Informationen oder Anregungen stehen Ihnen sowohl die Verfasser der Beiträge als auch das GTZ-Transportteam gerne zur Verfügung. Zögern Sie nicht, den Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzuleiten! Viel Spaß beim Lesen wünscht Dr. Cornelia Alter Unsere Autoren: .....................................................................................................................2 1. Rechtsberatung der GTZ in Transformationsstaaten .......................................................3 2. Die Rolle des Rechts im Waren – und Personenverkehr .................................................5 3. Flexibilität ist essentiell für private Investitionen in Straßen .............................................7 4. Die Restrukturierung des Eisenbahnmarktes in Südosteuropa ...................................... 12 5. Luftfahrt und EZ – Rechtsberatung im Bereich Aviation................................................. 22 6. Der Rechtrahmen des intermodalen Verkehrs ............................................................... 24 7. „Legal Harmonisation“ im EU Kontext am Beispiel des Transportsektors Bulgariens ..... 31 GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR Unsere Autoren: Dr. Jens Deppe ist Volljurist mit Fokus auf Verwaltungs- und Zivilrecht. Er arbeitet seit 2000 für die GTZ und war bisher insbesondere in Auslandseinsätzen im Südkaukasus und in Zentralasien tätig. Seit 2009 ist er als Fachplaner in der GTZ-Zentrale beschäftigt und zuständig für die fachliche Begleitung von Rechtsberatungsprojekten weltweit. Dr. h.c. Rolf Knieper Professor für Zivil- und Wirtschaftsrecht im Ruhestand, Uni Bremen. Dr. hc.c an den Universitäten Tbilissi/Georgien und Chisinau/Moldavien. Zweimal von der Universität beurlaubt, um für die GTZ, Weltbank und die EU Projekte der Wirtschaftsrechtsrefom durchzuführen, mit Schwerpunkt Afrika, Zentralasien und im Kaukasus. Arthur Gleijm ist Berater und Miteigentümer von RebelGroup in Rotterdam. Er ist Jurist und hat etwa 20 Jahre Erfahrung im Management und in der juristischen und wirtschaftlichen Beratung auf dem Gebiet Infrastruktur, Transport und Logistik. Er berät sowohl öffentliche als private Kunden, zum Beispiel bei Marktordnungsfragen. Klaus Uhl, Wirtschaftsstudium in Brüssel, Aberdeen, Mannheim, war 12 Jahre Berater bei der Deutschen Eisenbahn-Consulting GmbH, 5 Jahre Hauptabteilungsleiter für int. Güterverkehr Nord-, Nordwest- und Südeuropa, Transit-, Fähr- und Reedereiverkehr der Deutschen Bahn AG. Er ist Finanz-, Marketing-, und Privatisierungsexperte für Eisenbahnen, Häfen und Straßenverkehr Prof. Dr. Elmar Giemulla ist Dozent an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung und Honorarprofessor für Luftverkehrsrecht an der Technischen Universität Berlin sowie an der EMBRY Riddle Aeronautical University. Derzeit ist er in Afghanistan in Sachen Ausbildung von Fluglotsen für den Flugplatz Masar-e-Sharif tätig. Prof. Dr. Hans Dietrich Haasis geb. 1958, Wirtschaftsingenieur, Studium, Promotion, Habilitation in Karlsruhe, 2001 Direktor/ Leiter der Abt. Logistische Systeme des ISL Bremen. Henrike Koch, studierte nach ihrer Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau an der Universität Bremen Rechtswissenschaft: z. Zt. Rechtsreferendarin u. freie ISL MA Krassimira Martinova ist Volljuristin (Studium Universität Sofia) und hat im bulgarischen Transportministerium 1993 als Rechtsberaterin angefangen, nach dem Aufstieg zur Abteilungsleiterin für Rechtsfragen war sie bis 2009 Vizeministerin für Transport. Zurzeit arbeitet sie für KraMart Consulting. GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 1. Rechtsberatung der GTZ in Transformationsstaaten von Dr. Jens Deppe (GTZ) Bedeutende Beiträge der GTZ zur Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen von Partnerländern… …mit den Schwerpunkten: Zivil-, Wirtschafts- und Verwaltungsrecht. Stillstand vermeiden: Erfolg und Nachhaltigkeit im Bereich Recht und Justiz stehen und fallen mit wirkungsvollen Strategien für die Implementierung des neuen Rechts Nachhaltige Rechts- und Justizreformen sind zentrale Bausteine der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Die GTZ leistet nun schon seit vielen Jahren bedeutende Beiträge zur Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen einer Reihe von Partnerländern. Im Bereich der Transformationsstaaten in Südosteuropa, im Kaukasus und in Zentralasien, aber auch in der Mongolei und in China engagiert sich die GTZ mit großer Kontinuität und ständig angepassten Konzepten. Schwerpunkte sind dabei das Zivil-, Wirtschafts- und Verwaltungsrecht. Anfangs ging es vor allem um den Ausbau einer Gesetzgebung, welche die Einführung der Marktwirtschaft unterstützte (z. B. Zivilgesetzbücher, Gesellschaftsrecht, Eigentumsrecht). Ein deutscher Input war es nicht zuletzt, das Leitbild einer sozialen Marktwirtschaft zu vertreten. Hinzu kamen aber z. B. auch die Grundsätze des Rechtsstaats, die jetzt bei der laufenden Modernisierung des Verwaltungsrechts eine tragende Rolle spielen. Die Erkenntnis aus der Zusammenarbeit für eine neue Gesetzgebung war dabei regelmäßig die, dass man hierbei nicht stehen bleiben darf. Erfolg und Nachhaltigkeit im Bereich Recht und Justiz stehen und fallen mit wirkungsvollen Strategien für die Implementierung des neuen Rechts. In letzter Zeit nehmen daher die Konzepte des Capacity Development zu recht einen immer breiteren Raum ein. Neben die individuelle Weiterqualifizierung von Juristen (Gruppen von Richtern, Gerichtsvollziehern, Rechtsanwälten usw.) treten die Organisationsberatung und die institutionelle Beratung hinzu. Wir unterstützen den Aufbau von Notar- und Rechtsanwaltskammern, die Modernisierung des Systems der Zwangsvollstreckung und das Registerwesen genauso wie die Richterfortbildung und die Optimierung des Gesetzgebungsprozesses. Förderung von: …individueller Weiterbildung von Juristen… …Organisationsberatung… …institutionelle Beratung. Im Rahmen der EU-Annäherung der südosteuropäischen Staaten, der Europäischen Nachbarschaftspolitik und der Südkaukasusinitiative nehmen wir weiterhin teil an den rechtlichen und wirtschaftlichen Reformen unserer Partnerländer. In China begleiten wir im Auftrag des BMZ und gemeinsam mit dem Bundesministerium der Justiz den chinesisch-deutschen Rechtsstaatsdialog. Gemeinsam ist allen Vorhaben und Programmen eine ausgesprochene Praxisorientierung und ein methodischer, ganzheitlicher Ansatz. Zusammen mit der Justiz einiger Bundesländer (Hessen, Bremen, Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg usw.) wird ein regelmäßiger fachlicher Austausch mit den Juristen unserer Partnerländer gepflegt. GTZ TRANSPORT Praxisorientierung und ein methodischer, ganzheitlicher Ansatz Credo aller GTZ Projekte modelloffene und nachfrageorientierte Ansätze der GTZ Berücksichtigung des sozialen und politischen Kontexts der Partnerländer N E W S - RECHT UND VERKEHR Informationsreisen zu Einrichtungen der deutschen Justiz sind fester Bestandteil unserer Zusammenarbeit. Die GTZ arbeitet vor dem Hintergrund des kontinentaleuropäischen Rechts mit modelloffenen und nachfrageorientierten Ansätzen. Die Programme der GTZ engagieren sich in den Partnerländern durch enge Kooperationen mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Reformakteuren. Die Berater berücksichtigen immer den sozialen und politischen Kontext der Partnerländer. Es geht hierbei nicht um einen deutschen „Rechtsexport“, sondern um die nachhaltige Förderung und Entwicklung der Reformkapazitäten der Partnerländer. Die Abteilung „Demokratie und Staat“ aus Planung und Entwicklung der GTZ hat das Thema Recht und Justiz in den folgenden entwicklungspolitischen Zusammenhang gestellt: „Die GTZ fördert Rechtsstaatlichkeit und soziale Marktwirtschaft, weil nur in einem demokratisch und sozial verfassten Rechtsstaat, der die Menschenrechte und die Gleichberechtigung der Geschlechter garantiert, Konflikte vermieden und Frieden gesichert wird, Rechtsicherheit und wirtschaftliches Wachstum entstehen kann, Armut wirksam bekämpft, soziale Sicherheit gefördert und Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz gewährleistet wird.“ Kontakt: Dr. Jens Deppe [email protected] GTZ Demokratie und Rechtsstaat http://www.gtz.de/de/themen/politische-reformen/883.htm Weitere Good Governance Themen: Dezentralisierung Korruption Öffentliche Finanzen Kommunal- und Stadtentwicklung Staats- und Verwaltungsreform Regionalisierung Mehr Informationen unter http://www.gtz.de/de/themen/882.htm GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 2. Die Rolle des Rechts im Waren – und Personenverkehr von Prof. Dr. h.c. Rolf Knieper (UNI BREMEN) Zuverlässigkeit und Sicherheit unseres Verkehrssystems bedingen die individuelle Freiheit. Der Rechtsrahmen ist bedeutend für Verkehrssicherheit. Zentrale Ziele der Rechtssetzung: globale Vereinheitlichung des Rechten- und Pflichtengefüges aller beteiligten Akteure Verkehrswege und Verkehrsmittel sind die Lebensadern einer jeden arbeitsteiligen Wirtschaft. Das gilt sowohl in den nationalen wie in internationalen Beziehungen. Auf ihrer Zuverlässigkeit und Sicherheit ruhen der Umschlag von Gütern ebenso wie die Freiheit des Personenverkehrs und das heißt auch: die Flexibilität des Arbeitsmarktes. Ohne sie ist eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung, ja auch ein kultureller Austausch nicht denkbar. Die Sicherheit hat mehrere Dimensionen. Im Vordergrund stehen zunächst die technologische und die logistische Perfektionierung und Beherrschung der Beförderungsmittel und der Personenund Warenströme. Nicht minder wichtig aber für die Verkehrssicherheit ist der Rechtsrahmen. Es ist nicht von ungefähr, dass in den internationalen Beziehungen die Konventionen zur Regulierung des Seeverkehrs nicht nur zu den ältesten gehören, sondern dass mit jedem neuen Transportmittel sehr rasch eine darauf zugeschnittene Rechtsmaterie entstand: im Straßenverkehr, im Eisenbahnverkehr, im Flugverkehr, um den spezifischen Sicherheitsanforderungen zu genügen. Dabei gehörte es stets zu den zentralen Zielen der Rechtssetzung, für eine globale Vereinheitlichung des Rechtenund Pflichtengefüges aller beteiligten Akteure auf hohem Niveau zu sorgen. Auf nationalem Gebiet ist das nicht anders. Wiederum lassen sich mehrere, verschiedene und doch interdependente Dimensionen, Abteilungen und Zwecke der im Begriff des Verkehrsrechts zusammengefassten Materien erkennen. Das öffentliche Verkehrsrecht gibt der Verkehrspolitik die legale Form… …, das private Verkehrsrecht gibt den Beziehungen zwischen Verkehrsteilnehmern (professionellen wie privaten) einen Rahmen, mit der Zielsetzung eines Risikoausgleichs. Das öffentliche Verkehrsrecht gibt der Verkehrspolitik die legale Form. Es legt die Anforderungen, die Standards und auch die Verfahren fest, die jeder Beförderer ebenso wie Bereitsteller von Verkehrsinfrastrukturen bei der Aufnahme und der Ausübung der gewerblichen Tätigkeit zu beachten hat. Es umfasst eine große Palette von der Festlegung der Standards technischer Ausstattung und des Betreibens der Verkehrsmittel über, Pflichten zur Umweltverträglichkeit bis hin zur sozialen Absicherung der Beschäftigten und der Versicherungspflichten. Das private Verkehrsrecht gibt den Beziehungen zwischen Verkehrsunternehmern und professionellen wie privaten Nutzern einen Rahmen, der die Interessen beider angemessen berücksichtigen und einen fairen Risikoausgleich zum Ziel haben muss. Dazu gehört die Definition von Leistungs- und Zahlungspflichten, die Festlegung der Anforderungen an die Dokumentation in Transportpapieren ebenso die Voraussetzungen und der Umfang von Schadensersatzpflichten bei Vertragsverletzungen. GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR Grundlage sind hier die Zivilgesetzbücher und Sondermaterien der Handelsgesetze ebenso wie die Verträge zwischen den Geschäftspartnern, die wegen ihres offensichtlichen Massencharakters regelmäßig durch Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) vorformuliert werden. Für wie gesellschaftlich wichtig der Verkehrssektor gehalten wird, dokumentiert sich nicht zuletzt darin, dass die Aufstellung solcher AGB häufig nicht den Marktteilnehmern überlassen bleibt, sondern dass deren Verbände beteiligt werden und nicht selten gar einer staatlichen Genehmigung bedürfen. Ein zuverlässiges, sicheres und profitables Verkehrssystem baut auf ein Verkehrsrecht auf mehreren Ebenen. Ein entwickeltes Verkehrsrecht ist prioritäres Ziel der EZ… …und kann z.B. durch die Heranführung von Staaten an internationale Abkommen, oder durch Rechtsmodernisierung erreicht werden kann. Integraler Teil eines jeden Aufbaus und der Erhaltung solider, zuverlässiger, sicherer und auch profitabler Verkehrssysteme ist also ein entwickeltes Verkehrsrecht auf mehreren Ebenen: es umfasst die Mitgliedschaft in internationalen Abkommen, die für alle Verkehrsmittel bestehen, ebenso wie das öffentliche und das private Verkehrsrecht. Es versteht sich, dass alle diese Rechtsmaterien in einem engen inhaltlichen Zusammenhang stehen und stehen müssen. Damit ist eine langfristige wirtschafts- und sozialpolitische Herausforderung ersten Ranges definiert und damit gleichzeitig ein prioritäres Ziel der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit. In dieser Zusammenarbeit sind Staaten an die internationalen Abkommen heranzuführen, denen sie möglicherweise noch nicht beigetreten sind, und von der Wichtigkeit und Vorteilhaftigkeit für alle zu überzeugen, die in ihrer Ratifizierung liegen. In der Erarbeitung dieser Materien liegt gleichzeitig ein erster Schritt zur Modernisierung des nationalen Verkehrsrechts, da dieses sehr häufig - sowohl im Bereich des öffentlichen wie dem des Privatrechts – vom Inhalt der Konventionen beeinflusst ist. Diese Modernisierung ist eine ebenso zentrale wie langfristige Aufgabe, bei der es ja nicht nur um die Redaktion von Recht – Gesetzen, Verordnungen, AGB, Formularen und Musterverträgen – geht, sondern um deren Umsetzung in die Praxis: durch Veröffentlichung, Kommentierung, Fortbildung und um den Aufbau von Institutionen, die über die Rechtseinhaltung wachen. Kontakt: Prof. Dr. h.c. Rolf Knieper [email protected] GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 3. Flexibilität ist essentiell für private Investitionen in Straßen von Arthur Gleijm (REBELGROUP) Dieser Artikel beinhaltet eine kurze Analyse der Voraussetzungen, die private Investoren an die Rechtssicherheit stellen, um in Entwicklungs- und Schwellenländern zu investieren. Die Schlussfolgerung ist, dass strukturelle Anpassungen am Rechtssystem in Kombination mit Flexibilität in der Vertragsgestaltung essentiell sind, um einen fruchtbaren Boden zu schaffen für Investitionen. Hohe Erwartungen an private Investitionen beim Ausbau von Straßeninfrastruktur in den frühen 90igern in Osteuropa Niedriges Verkehrsvolumen bot kaum Anreize für private Investitionen. ABER: in Europa steigender PPP Anteil in den letzten Jahren Regierung suchen Partnerschaften – gemeinsam wird Mehrwert geschaffen – „Value for Money“ PPP = Chance für Straßennetze in Entwicklungs- und Schwellenländer? Zu Beginn der 90-er Jahre des vorigen Jahrhunderts entstanden in den ehemals kommunistischen Ländern Zentraleuropas hohe Erwartungen über die Rolle, die private Investitionen spielen können beim Aufbau einer modernen Straßeninfrastruktur. Als Berater beim Aufbau der neuen, freien Infrastrukturmärkte der künftigen EU-Mitgliedsstaaten wurde ich häufig gebeten, beim meinem nächsten Besuch doch ein paar Investoren mitzubringen. Diese könnten interessiert sein, an der Finanzierung der neuen Autobahnen teilzunehmen. Häufig wurde mir auch gleich eine „Privatisierungsliste“ mit entsprechenden Straßen in die Hand gedrückt. Die Erwartungen waren verständlich, aber ein wenig naiv. Die meisten Straßen waren aufgrund von niedrigem Verkehrsvolumen wenig attraktiv für Investoren. Das war vor allem ein Problem, weil die meisten Regierungen eine vollständige Privatisierung bevorzugten, wobei fast alle Risiken an die Marktpartei übertragen werden sollten. In den letzten Jahren sehen wir in Europa immer mehr Regierungen, die die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor etwas nuancierter angehen. Dabei wird der Mythos des „Bauen ohne Geld“ durchbrochen. Regierungen suchen die Partnerschaft, wobei gemeinsam Mehrwert – „Value for Money“ – geschaffen wird. Der Beitrag der privaten Partei ist nicht nur finanziell, sondern besteht auch aus Geschäftssinn und Innovation, während die öffentliche Partei(en) vor allem die Randbedingungen schaffen, um das Projekt möglich zu machen. Die private Partei ist verantwortlich für die langfristige Verfügbarkeit von hochwertigen Straßen, und sie bekommt hierfür den nötigen Gestaltungsspielraum. Schließlich trägt sie auch das größte Risiko! Aus der reinen Anzahl der öffentlichprivaten Projekte (PPP-Projekte) im Straßensektor können wir ableiten, dass entsprechendes Potential vorhanden ist. Auch für Entwicklungs- und Schwellenländer bietet so eine Partnerschaft eine Chance, um das Straßennetz auszubauen und zu verbessern. Essentiell hierbei ist, dass potentielle Investoren die Sicherheit haben, dass sie das Projekt langfristig und „in aller Ruhe“ entwickeln können. Regierungen sind hierbei leider nicht immer der gewünscht vertrauenswürdige Partner. GTZ TRANSPORT Fehlendes Vertrauen in Regierungen verhindert Investitionen Lösung: Rechtsicherheit, vorhersehbares Handeln des öffentlichen Sektors PPP-Projekte brauchen …“erwachsenes Rechtssystem“. Problem N E W S - RECHT UND VERKEHR So sind zum Beispiel institutionelle Anleger in den Niederlanden noch immer sehr zurückhaltend mit Investitionen in Sektoren, die stark beeinflusst werden von veränderbaren politischen Prioritäten. Dies kann auch für den Straßensektor ein Problem darstellen. Um Investoren zu überzeugen und ihnen das nötige Vertrauen zu geben, ist ein großes Maß an Rechtssicherheit erforderlich. Diese besteht zu einem wichtigen Teil aus einem öffentlichen Sektor, dessen Verhalten einigermaßen vorhersehbar ist. Das ist ein schwieriger Punkt bei Projekten, bei denen öffentliche und private Parteien sich langfristig aneinander binden. Diese Langfristigkeit ist aber gerade bei Autobahnen nötig, um die hohen Kapitallasten zurückverdienen zu können. Auch durch einen Mangel an Rechtssicherheit gelingt es noch nicht im gewünschten Ausmaß, PPP-Projekte zu starten – oder scheitern PPP-Projekte in einer späteren Phase. Das gilt auch für entwickelte Länder, aber noch stärker für Entwicklungs- und Schwellenländer, in denen das Rechtssystem noch nicht „erwachsen“ ist. Wir sehen häufig die folgenden Sollbruchstellen: Ausprägung Eine instabile und schnell verändernde politische Umgebung …wobei die Regierung einseitig zentrale Elemente der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor verändert. Zu rigide Ausschreibungsregeln …wobei innovative, „Value for Money“ bietende Lösungen nicht zum Zuge kommen. Eine suboptimale Verteilung von Risiken …wobei die private Partei Risiken tragen muss, die außerhalb ihrer Einflusssphäre liegen. Interessenskonflikte …wobei die öffentliche Partei sowohl Vertragspartner in einem Projekt ist, als auch als Konkurrent für das Projekt im selben Markt auftritt. Restriktionen für die private Partei …um das Anlagegut (sprich: die Straße) oder die Rechte aus dem Projekt als Sicherheit für die Finanzierung zu gebrauchen. Unsicherheit über den Wert des Direktvertrages zwischen finanzierender Partei und öffentlicher Hand, …wodurch undeutlich ist, unter welchen Umständen die Banken Eingriffsrechte in das Handeln des Konzessionärs geltend machen können. Diese Sollbruchstellen müssen strukturell gelöst werden, unabhängig von den adäquaten vertraglichen Absprachen die die Parteien sowieso miteinander machen müssen. GTZ TRANSPORT Problemlösung ist vom Ausmaß der Flexibilität der Verhandlungspartner abhängig. Sich schnell verändernde politische Umgebung erfordern: Angemessene Vertragsänderungen, Absprachen über Modalitäten der Vertragsänderungen, Vereinbarungen von evtl. Kompensationszahlungen Zu rigide Ausschreibungsregeln beschränken den Mehrwert – besser: gute Verhandlungsregie, also offener und konstruktiver Dialog zwischen ausschreibender Stelle und Bietern Suboptimale Verteilung von Risiken vs. flexible Allokation von Risiken Freiheit in der Risikoallokation führt so zur ökonomisch besten Bewertung der Risiken N E W S - RECHT UND VERKEHR Den roten Faden durch die strukturellen Lösungen bildet das Ausmaß von Freiheit, das die Parteien einander zugestehen. Einander Flexibilität zugestehen, um auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können, ist essentiell für das Gelingen einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Eine neue Zusammenstellung der Regierung sollte nicht so ohne weiteres Einfluss haben auf die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Vertragspartnern. Abhängig vom Maße der Rechtssicherheit (und von den Gegensätzen zwischen den politischen Lagern) können selbst vertragliche Absprachen unter Druck stehen. Um ein Beispiel zu nennen: in der Türkei hat nach einem Regierungswechsel ein Streit über die Tarife für Trinkwasser dafür gesorgt, dass ein großer Produzent seine Produktion einstellen musste; die neue Regierung weigerte sich, die vertraglich abgesprochenen Preise zu bezahlen. Die Veränderung der politischen Realitäten ist in einer funktionsfähigen Demokratie unvermeidbar. Darum ist wichtig, dass vertraglich vereinbart wird, wie und unter welchen Umständen der Vertrag verändert werden kann, und in welchen Fällen die private Partei ein Anrecht auf Kompensationszahlungen hat. Eine solche Lösung hätte auch in der Türkei einen Ausweg bieten können. In einem Ausschreibungsprozess besteht die Kunst darin, eine Balance zu finden, wobei in Gesprächen mit dem Markt eine Lösung gefunden wird, die „Value for Money“ bietet, und gleichzeitig die Chancengleichheit gewahrt bleibt. Im Streben nach einem fairen Ausschreibungsprozess werden die bestehenden Regeln häufig auf eine recht rigide Weise angewendet. Hierdurch kann der Mehrwert beschränkt werden, der aus einem offenen und konstruktiven Dialog zwischen ausschreibender Stelle und Bietern entstehen kann. Das Kreieren von Mehrwert und das Folgen von Regeln müssen einander nicht ausschließen: in der EU werden seit Jahren gute Erfahrungen gemacht mit dem Wettbewerblichen Dialog. Hierin können ausschreibende Stellen den Druck der Konkurrenz zwischen den Bietern gebrauchen, um insgesamt zu einer optimalen Lösung zu kommen. Aus dem Blickwinkel von Rechtssicherheit ist der Ausgangspunkt bei der Risikoallokation, dass die Parteien keine gesetzlichen Beschränkungen erfahren bei der Entscheidung, wer welche Risiken trägt. Nur dann können die Projektrisiken ausgewogen verteilt werden, zugeschnitten auf die spezifischen Eigenschaften des Projektes. So kann auch die „goldene Regel“ der Risikoallokation befolgt werden, wonach jedes Risiko durch die Partei getragen werden sollte, die es am besten einschätzen und kontrollieren kann. In der Praxis bedeutet dies, dass die öffentliche Seite meist Garantien stellt für politische Risiken, Wechselkurse, Enteignungen und höhere Gewalt. Freiheit in der Risikoallokation führt so zur ökonomisch besten Bewertung der Risiken. Wenn das (Verkehrs-)Mengenrisiko an die private Partei übertragen werden soll, dann muss stets zunächst die Frage GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR gestellt werden, ob dies echt Mehrwert – „Value for Money“ – bietet. Alternativen sind vorhanden, zum Beispiel die Vergütung der privaten Partei in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Strecke. Das Mengenrisiko verbleibt dann ganz oder teilweise bei der öffentlichen Partei; im Gegenzug bekommt der private Partner Einflussmöglichkeiten auf die Verfügbarkeit. Auch aus Sicht der Staatsfinanzen ist dies kein Problem: folgt man den Regeln von Eurostat (ESR 95), dann können auch Investitionen, wobei neben dem Bau- das Verfügbarkeitsrisiko an die private Partei übertragen wird, außerhalb des Haushaltes bleiben. Interessenskonflikte vs. deutliche Trennung von Regulieren und Teilnehmen am Markt Restriktionen bei den Sicherheiten für die Finanzierung vs. Raum für Sicherheiten und Eingriffsrechte Ist die Stellung von Sicherheiten nicht oder nicht in ausreichendem Maße möglich ist, wird die Attraktivität einer privaten Finanzierung eingeschränkt. Vor allem bei Ländern, in denen Sektoren, die bislang durch die öffentliche Hand dominiert wurden, und es zu tun bekommen mit privaten Akteuren und Investitionen, ist das Garantieren von Chancengleichheit eine komplexe Aufgabe. Es ist essentiell, dass die Regulierung des Transportsektors, einschließlich des Ausschreibens von Projekten, strikt getrennt wird vom Anbieten von Transportinfrastruktur selbst. Aber auch, wenn Regulieren und Mitspielen nicht in der gleichen Hand vereint sind, ist die „Chinesische Mauer“ oft nicht unüberwindbar, zum Beispiel unter dem Druck, akzeptable Preise und Arbeitsplätze zu sichern. In einem solchen Fall muss für private Parteien in jedem Fall der Gang zu völlig unabhängigen Institutionen (z.B. zu Gerichten) offen stehen. Wichtiger Unterteil der Strukturierung einer Projektfinanzierung ist das Stellen von Sicherheiten. Zumeist wird hierfür der Wert des Projektes selbst genutzt, wobei sowohl der Wert des Anlagegutes selbst als auch der Wert der künftigen Geldströme genutzt werden kann. In vielen Ländern ist es jedoch gesetzlich ausgeschlossen, eine Autobahn als Unterpfand für einen kommerziellen Kredit zu verwenden. In so einem Fall können das Recht der Nutzung der Autobahn oder eben die künftigen Einnahmen als Unterpfand verwendet werden. Oft hat die öffentliche Hand hierbei ein Einspruchsrecht. Die Bedingungen, unter welchen von diesem Recht Gebrauch gemacht wird, müssen von vornherein bekannt sein. In Russland ist sowohl auf der zentralstaatlichen als auch auf der dezentralen Ebene eine deutliche Tendenz in Richtung einer soliden, gesetzlichen Basis für PPP Projekte zu erkennen. Gleichzeitig lässt die Rechtssicherheit auf dem Gebiet der Stellung von Sicherheiten für die Finanzierung häufig noch zu wünschen über. Wenn die Stellung von Sicherheiten nicht oder nicht in ausreichendem Maße möglich ist, dann wird die Attraktivität einer privaten Finanzierung deutlich eingeschränkt. Die Finanzierung des Projektes wird dann nicht oder nur unter Inkaufnahme von schlechten Finanzierungsbedingungen möglich. Letzten Endes werden die Straßen hierdurch teurer und steigen die Kosten für den Nutzer, zum Beispiel durch eine höhere Maut. Diese Gefahr besteht auch dann, wenn der Wert der zwischen Financiers einerseits und öffentlicher Hand andererseits abgeschlossenen Direktvereinbarung unsicher ist. GTZ TRANSPORT Zu weilen ist es für die öffentliche Hand rechtlich schwierig, den finanzierenden Banken diese Rechte zuzugestehen, zum Beispiel weil sie an Ausschreibungsregeln gebunden ist Standardverträge für PPP Projekte bilden gute Basis und verringern Transaktionskosten Dennoch gilt: jedes Projekt benötigt Maßarbeit. Praxiserfahrungen sollen in die Verbesserung der Standardverträge einfließen Flexibilität ist von beidseitigem Interesse. Rechtsicherheit + konstruktive Zusammenarbeit der Parteien = Erfolg des Projektes N E W S - RECHT UND VERKEHR In so einem Fall haben die finanzierenden Parteien keinen oder keinen zureichenden Titel um einzugreifen, wenn ein Konzessionär seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommt. Manchmal ist es für die öffentliche Hand rechtlich schwierig, den finanzierenden Banken diese Rechte zuzugestehen, zum Beispiel weil sie an Ausschreibungsregeln gebunden ist. Hierbei muss jedoch bedacht worden dass die finanzierenden Banken mindestens ebenso sehr wie andere Parteien daran interessiert sind, die Verdienstkapazität der Konzession instand zu halten, wodurch die Chance vergrößert wird, dass die Kredite mit Zinsen zurückbezahlt werden. Es möge deutlich sein, dass hiermit gleichzeitig auch die Kontinuität des öffentlichen Interesses – die Verfügbarkeit einer Autobahn in guter Qualität zu einem akzeptablen Preis – garantiert wird. Schlussfolgerungen Zusammenfassend können Standardverträge für PPP-Projekte in den verschiedenen Sektoren eine gute Basis bilden, um ausgewogene Absprachen zu treffen. Ein weiterer Vorteil hiervon ist die Verringerung von Transaktionskosten. Allerdings ist jedes Projekt Maßarbeit nötig und müssen auch Standardverträge immer noch angepasst werden auf die Eigenschaften des jeweiligen Projektes. Hierbei ist wichtig, dass die Standardverträge regelmäßig angepasst werden, um neuen Erkenntnissen aus der Praxis Rechnung zu tragen. Auffallend ist leider, wie wenig die konkreten Erfahrungen mit PPP-Projekten zwischen verschiedenen Ländern und Sektoren ausgetauscht werden. Dadurch entgeht den Projektträgern weiteres „Value for Money“Potential. Die öffentliche Hand nutzt immer mehr intelligente Instrumente, mit denen die Freiheit geboten wird, die nötig ist, um Innovationen zu befördern. Zum Beispiel Benchmarking, womit die Kosten des siegreichen Angebotes verglichen werden mit objektivierbaren, allgemeinen Kosteninformationen. Auch „Market Testing“ kann ein Mittel sein, um während der Vertragslaufzeit zu kontrollieren, ob die Kosten für bestimmte Dienstleistungen (z.B. Unterhalt der Straße) noch marktkonform sind. Ein oft gehörtes Vorurteil ist, dass Flexibilität bedeutet, dass man ausgeliefert ist an die rein kommerziellen Interessen einer privaten Partei. Aber: Flexibilität ist genauso sehr im Interesse der öffentlichen Hand. Hierzu muss der öffentliche Partner allerdings intelligent agieren und eine adäquate Vertragsstruktur aufstellen. Und hierzu ist neben Rechtssicherheit auch eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Parteien nötig, die sich nicht immer vertraglich festlegen lässt. Aber wenn diese Zusammenarbeit gelingt, dann ist das gut für den Steuerzahler und für den Nutzer – sicherlich besser, als die traditionelle Finanzierung und Beschaffung von Autobahnen. Kontakt: Arthur Gleijm, RebelGroup www.rebelgroup.com GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 4. Die Restrukturierung des Eisenbahnmarktes in Südosteuropa von Klaus Uhl (VIENNA CONSULT) In diesem Artikel möchte der Autor darlegen, dass eine Restrukturierung der Eisenbahnmärkte, in denen Staatsbahnen das Monopol innehaben, ohne eine neue gesetzliche Grundlage, der entsprechenden Rechtssicherheit und der konsequenten Umsetzung der Gesetze keine Chance hat, in der Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, aus dem Eisenbahnmarkt ein für öffentliche und private Investoren interessantes Geschäft zu machen sowie Güter und Personen von anderen, vielleicht weniger umweltfreundlichen Verkehrsträgern, zu gewinnen. Wie ist die Situation in Südosteuropa, insbesondere in denjenigen Ländern, welche noch nicht Mitglied der EU sind ? – obwohl auch bei den neuen EU-Mitgliedstaaten die Situation ähnlich ist! Die folgenden Tabellen zeigt die Verkehrsträgeraufteilung: 100% Verkehrsträgeraufteilung im Landpersonenverkehr Südosteuropas (HR, MK, SI, HU, BG, RO, EL) 90% 80% 70% 60% Tram/Metro 50% Schiene Bus 40% PKW 30% 20% 10% 0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 100% Verkehrsträgeraufteilung im Landgüterverkehr Südosteuropas (HR, MK, SI, HU, BG, RO, EL): 90% 80% 70% 60% Rohrleitung 50% Binennwasser Schiene 40% Straße 30% 20% 10% 0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 GTZ TRANSPORT Verkehrsträger Eisenbahn verliert 2008 und 2009 zwischen 20 und 70 % seines Gütervolumens Südosteuropäischer Schienensektor wird sich nur langsam erholen: Niveau von 2007 erst 2014 oder gar erst 2020 erreicht Historischer Ballast: die Auflösung Jugoslawiens, führt zur Zerlegung in viele kleine Staatsbahnen… …mit grotesken Konsequenzen: Verlängerung der Reisedauer, umständliche Grenzwechsel Viele Anstrengungen der EU getätigt, um diese Probleme zu beheben Die Frage war und ist immer noch, haben sie nachhaltig zu einer Verbesserung im Eisenbahnsektor geführt? N E W S - RECHT UND VERKEHR Da die Statistik im Jahre 2007 endet, gibt sie in Wirklichkeit ein recht verzerrtes Bild. Durch die Finanz- und darauffolgende Wirtschaftskrise hat der Verkehrsträger Eisenbahn in diesen Staaten in den Jahren 2008 und 2009 zwischen 20 und 70 % seines Gütervolumens verloren. Im Personenverkehr war das Absinken relativ leicht bzw. die Passagiervolumina auf dem o.a. niedrigen Niveau relativ stabil. Wenn man den vielen Prognosen der Finanzinstitutionen und der Konsulenten Glauben schenkt, so wird es nur langsam im Schienensektor zu einer Erholung kommen. Einige sprechen davon, dass das Niveau 2007 im Jahre 2014, andere im Jahr 2020, wieder erreicht werden wird. Diese Prognosen basieren auf der historischen Erfahrung, dass, wie nach jeder Krise, kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Gerade im Güterverkehr schreibt die Verladerschaft neu aus, nicht nur in dieser Region, sondern in der ganzen Welt, mit dem Ziel, die immer noch als überhöht gefühlten Transportpreise weiter zu senken und die Effizienz in der Logistik zu erhöhen. Die Auflösung Jugoslawiens und die damit verbundenen Wirren und Kriege haben natürlich die Ausgangssituation der Bahnen in dieser Region nicht verbessert. Insbesondere wurde im ehemaligen Jugoslawien die Jugoslawische Staatsbahn in viele kleine Staatsbahnen aufgelöst, welche mit den gleichen bürokratischen Ineffizienzen und mangelnder Kundenorientierung weiter „werkeln“. Und dies geschah trotz der vielen Millionen Euros, die von Banken und anderen Hilfsorganisationen in diesem Sektor „verbraten“ wurden. Diese Aufteilung in kleine Staatsbahnen, welche sich als erstes abschirmten und mit EU- und anderen Geldern teure Grenzbahnhöfe aufbauten, trieb eisenbahntechnisch groteske Blüten. Konnte früher eine Lokomotive von dem Adriahafen Ploce über Belgrad nach Skopje fahren, so ist dies heute nicht mehr möglich. Der Zug muss mindestens dreimal oder gar viermal Lokomotive, Lokführer und Eisenbahnpersonal wechseln. Die Fahrzeiten haben sich verlängert, weil sich die durchschnittliche reale Aufenthaltsdauer an den Grenzen für den Güterverkehr von vier bis sechzehn Stunden mit drei multipliziert. Auch jetzt, in der Vorbereitungsphase zur Aufnahme in die Familie der Europäischen Union, wird mit vielen EU-Geldern versucht, den Eisenbahnsektor zu restrukturieren, durch Investitionen die Infrastruktur zu verbessern und die Wartezeiten an den Grenzen zu verringern. Auch die GTZ beteiligte sich an solchen Projekten. Nun ist zu fragen, ob diese ganzen „Hilfsaktionen“ zu Verbesserungen geführt haben? Es ist nicht Aufgabe des Autors, die vielen hunderte von Projekten aufzuzählen, zu evaluieren, die seit 1992 in den verschiedenen Staaten durchgeführt wurden. Auch er hatte an einigen EU- und GTZ-Projekten direkt mitgearbeitet und möchte deren Ergebnisse nicht als sehr negativ beurteilen. Die Projektziele wurden erreicht. GTZ TRANSPORT Welche Verbesserungen wurden mit Hilfe von technischer oder finanzieller Unterstützung unternommen? Anwendung von Restrukturierungskonzepten der EU – aber kein Erfolg, da Eisenbahn weiter am „Tropf“ des Staates hing Kein intramodaler Zwang zum Wettbewerb Auch die Vernachlässigung oder Verlangsamung im Straßenbau konnte den Bahnverkehr nicht verbessern. Warum gaben weder internationale Geldgeber, noch die Staaten als Eigner der Staatsbahnen Mittel frei, um die Bahnen von ihren finanziellen Belastungen, insbesondere Kriegslasten, Pensionslasten und gemeinwirtschaftliche Lasten, zu erlösen? Eisenbahninvestment: zu unpopulär? zu unlukrativ? zu unökologisch? N E W S - RECHT UND VERKEHR Restrukturierungskonzepte zielten zunächst auf den Monopolisten, die Staatsbahn ab. Man wendete die Methoden an, die auch innerhalb der EU an den Staatsbahnen seit Jahrzehnten versucht wurden. Einiges wurde auch erreicht, durch eine Straffung der Organisation, durch eine Verringerung des Personals, durch Senken der Kosten und in wenigen Fällen, weil allgemein vernachlässigt, durch Stärkung des Vertriebs. Aber, alles in allem, wurde damit die Staatsbahn nicht wettbewerbsfähiger und kundenfreundlicher, sie verlor weiter an Marktanteilen, geschweige denn Wettbewerbsfähigkeit. Sie brauchte es ja auch gar nicht, denn sie hing ja sowieso an einem „Tropf“ des Staates, der ihr entweder das Geld gab oder nicht. Wenn er es ihr nicht gab, bekam es niemand anderer im Eisenbahnsektor. Alle Versuche waren, aus der Sicht des Autors, der seit 1978 mit dieser Region verbunden ist, nur Tropfen auf den heißen Stein. Man kann sich ja auch fragen, ob Staatsbahnen sich jemals an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen können, wie man es eben versuchte. Es besteht für sie ja auch gar keine Notwendigkeit, sich zu verbessern, denn es gibt ja, zumindest gegenwärtig, keinen intramodalen Zwang zum Wettbewerb, also der auf dem Schienennetz. Der intermodale Wettbewerb mit den anderen Verkehrsträgern, wie anfangs dargelegt, ist sowieso zuungunsten der Bahnen. Auch die Vernachlässigung oder Verlangsamung im Straßenbau, wie oft in Studien und Konferenzen gefordert, konnte bisher den Bahnverkehr nicht verbessern. Die Verladerschaft und auch die Passagiere sehen es als ganz natürlich an, dass der Straßenverkehr nun einmal besser ist. Weiter ist es interessant, dass bei diesen ganzen wohl gut gemeinten Arbeiten auch immer wieder die von der EU in der Acquis Communautaires geforderte Sanierung der Finanzen erwähnt werden. Warum hat sie noch nicht stattgefunden? Warum zögern die Politiker in allen diesen Staaten und auch in vielen anderen Ländern der Welt, die Eisenbahnen zu entlasten? Bestimmt hat es etwas mit dem politischen Gefühl zu tun, dass dieses Geld anderweitig wesentlich besser angelegt werden könnte und mehr Wählerstimmen gewinnt. Auch ökonomisch gesprochen, ist die Effizienzrate bei einer Kosteneffektivitätsbetrachtung sehr niedrig. Die Banken würden sagen, dass auch die soziale Kapitalrendite sehr niedrig ist, denn so umweltfreundlich ist die Bahn nun leider doch nicht, wie es oft dargestellt wird. Plastisch gesprochen, der allergrößte Teil der Lokomotiven würden für die Straße gar keine Fahrerlaubnis aus Umweltgründen erhalten. Und die umweltfreundliche Elektrolok erhält ihre Energie meist aus Fossilsubstanzen oder Atomstrom. Dieses mangelnde politische Interesse wird auch noch dadurch bekräftigt, dass bei allen Investitionsmaßnahmen in die Schiene die Einnahmeprognosen viel zu optimistisch sind und die Kostenprognosen viel zu niedrig. GTZ TRANSPORT Einnahmeprognosen: viel zu optimistisch N E W S - RECHT UND VERKEHR Kostenprognosen: viel zu niedrig Zumindest eine Studie einer dänischen Universität, welche über 75 Jahre die Einnahmen – und Kostenentwicklung von Eisenbahninvestitionen untersuchte, zeigte, dass die Kosten ein Mehrfaches und die Einnahmen ein Bruchteil dessen darstellte, was prognostiziert wurde. Eisenbahnmärkte Südosteuropas: keine positiven Trends in den letzten 20 bis 30 Jahren Nur so ist es zu verstehen, dass die Eisenbahnmärkte seit dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens, aber auch in den Nachbarländern Südosteuropas in den letzten 20 bis 30 Jahren keine positiven Trends haben aufweisen können, welche als nachhaltig zu beschreiben sind und auf deren Basis man sagen könnte, dass die Eisenbahnmärkte gesunden und der Verkehrsträger Schiene wettbewerbsfähiger werden würde. ABER: Markrevolutionen bei anderen Verkehrsträgern Welche Möglichkeiten gibt es, den Schienenverkehrsmarkt wettbewerbsfähig zu machen? Lösung: ein juridischinstitutioneller Ansatz Diese Anpassung der Gesetze führt dazu, dass nachhaltige Situationen gebildet werden, welche zuvor in diesen Ländern im Bereich des Eisenbahnmarktes selten oder gar nicht angewandt worden sind. Der Autor möchte hier nicht die Veränderungen in der Luftfahrt, im Straßenverkehr und in der Seeschifffahrt aufzählen, welche im gleichen Zeitraum wahre Marktrevolutionen durchgeführt haben, wo es sich sogar zeigte, dass mit gewaltigen Senkungen der Transportraten nicht nur Volumens- und Umsatzsteigerungen erwirkt wurden, sondern sich auch die Rentabilität wesentlich erhöhte. Nach so vielen kritischen Anmerkungen sei es doch gesagt, dass es in den letzten Jahren neue Ansätze gegeben hat, welche dem Verkehrsträger Schiene und seinem Markt eine nachhaltige Steigerung der Effizienz und der Attraktivität versprechen. Diese Initiative kommt eigentlich von der Europäischen Union; denn eine der Voraussetzungen der Verhandlungen, welche zu dem sogenannten Acquis Communautaire führen, sind die Anpassungen der jeweiligen Bahngesetzgebung an die europäische Bahngesetzgebung. Der Ansatz zur Restrukturierung ist also ein juridisch-institutioneller Ansatz, der nach recht einfachen Prinzipien abläuft… Die entsprechenden Gesetze des Kandidaten müssen an die EUGesetze und EU-Rechtsprechung angepasst werden. Die in diesen Gesetzen verankerten Institutionen müssen aufgebaut werden. Diese Institutionen haben den Auftrag, die Gesetze umzusetzen und das sogenannte sozial- marktwirtschaftliche Prinzip, wie es im Vertrag von Lissabon unter dem Artikel 3 aufgezeigt ist, zu verwirklichen. …und folgende Situationen erlaubt: 1. Marktöffnung des Schienenmarktes für Dritte, welche Eisenbahnverkehrsunternehmen und auch Schieneninfrastrukturbetreiber werden können (der letztere Fall ist in der EU eher eine Rarität). 2. Freier Zugang zu den Schienenmärkten für inländische und ausländische Eisenbahnverkehrsunternehmen. GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 3. Trennung der Eisenbahnstruktur von dem Eisenbahnbetrieb, um es zu ermöglichen, dass auf den beschränkten Netzen jeder, der über Schienentransporte verfügt, fahren darf. 4. Klare Aufteilung zwischen gemeinwirtschaftlichen und kommerziellen Aufgaben, welche eine Vermengung dieser beiden Aufgaben in ein und demselben Unternehmen vermeiden sollen. 5. Öffentliche und transparente Ausschreibung von gemeinwirtschaftlichen Aufgaben (obwohl auch hier die EU im Vergleich zu außereuropäischen Ländern aufgrund der starken Lobbyingtätigkeit der Staatsbahnen und der nationalen Regierungen ihr Ziel noch nicht ganz erreichen konnte). 6. Interoperabilität der einzelnen Eisenbahnsysteme, d.h. Harmonisierung der technischen Normen, mit dem Ziel, europaweit einkaufen zu können. Es war ja eine der großen Leistungen der Eisenbahningenieure, national abgeschottete technische Inselwerke zu erschaffen, um einerseits den Eisenbahnmonopolisten und seine nationale Zulieferindustrie zu schützen, andererseits zu vermeiden, dass ein fremder Eindringling technisch und betrieblich den Beweis antreten kann, dass man es auch besser machen kann. Diese 7 Forderungen sind schwierig umzusetzen, da die Gegend jahrzehntelang vom kommunistischsozialistischen und/oder planwirtschaftlichen Denken gelenkt war,… …aber auch innerhalb der EU liberales Gedankengut teilweise umstritten war und ist… 7. Und letztlich das Schaffen eines starken Marktregulators, der darauf achtet, dass in diesem jahrhundertelangen staatsmonopolistischen Markt die Regeln der Fairness und Nicht-Diskriminierung eines offenen Marktes eingehalten werden und eine Rechtssicherheit vorherrscht; für staatsmonopolistische Platzhirsche ein gewaltiger mentaler Restrukturierungsprozess! Der Leser kann sich vorstellen, dass diese Forderungen in einer Gegend, die jahrzehntelang vom kommunistisch-sozialistischen und/oder planwirtschaftlichen Denken gelenkt war, welches sich in den Köpfen der Entscheidungsträger eingenistet hatte, nicht so leicht umzusetzen sind. Dies auch umso mehr, da sich auch in der Europäischen Union viele Staaten nicht mit diesem doch so liberalen Gedankengut anfreunden können. Das ist auch verständlich, denn es ist ja nur eine „Weltanschauung“ und die kritische Frage sei erlaubt, ob es wirklich so erfolgreich arbeitet. Die jüngste Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die produktive Seite der Wirtschaften hat ja gezeigt, dass ein solches GTZ TRANSPORT ...und letztendlich grundsätzliche philosophische Weltanschauungsund Systemfragen aufwirft. Beispiel Südamerika: Erfolg durch stringente Entwicklung und Umsetzung von Rechtsakten N E W S - RECHT UND VERKEHR sozial-marktwirtschaftliches System nicht immer so erfolgreich ist und den allgemeinen Wohlstand, den sowohl Ökonomen, Philosophen als auch Politiker seit Adam Smith postulieren, nicht unbedingt „nachhaltige“ Früchte getragen hat. Warum soll man nun in einem Eisenbahnmarkt, der im Vergleich zu anderen Märkten relativ unbedeutend ist, ein Exempel statuieren? Gibt es trotzdem in der Welt einige Beispiele, welche bei ungefähr gleichen Prämissen eine erfolgreiche Kehrtwendung im Schienenverkehr vermelden können? Ein bekanntes Beispiel, an welchem die GTZ mitbeteiligt war, war die Restrukturierung der südamerikanischen Eisenbahnmärkte, insbesondere Argentiniens und Brasiliens. Mit dem Zerschlagen der Staatsbahnen und der Konzessionierung der Strecken bei gleichzeitiger Öffnung des Zugangs zu allen Strecken mit einem entsprechenden Regulierer stieg der Anteil des Güterverkehrs erheblich; in Argentinien von 4 % 1986 auf über 20 % vor der Weltwirtschaftskrise, in Brasilien von 6 % 1987 bis auf über 24 % bis kurz vor der Wirtschaftskrise. Man kann sich über die Besonderheiten des Restrukturierung, von der Weltbank diktiert, streiten, aber der Erfolg konnte nur erreicht werden, indem die entsprechenden Gesetze und Rechtsakte stringent entwickelt und umgesetzt wurden (unter Androhung des Mittelabzuges, wenn die Vorgaben nicht eingehalten wurden). Denn alle vorherigen Versuche einer Restrukturierung der beiden damaligen Staatsbahnen ohne Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen waren Fehlschläge. Beispiel GB, SE: Zwei weitere asiatische Beispiele, an welchen die GTZ wesentlich beteiligt war, waren Thailand zwischen 1987 und 1996 und Vietnam zwischen 1999 und 2008. Im thailändischen Falle hatte zwar eine technische Assistenz erfolgreich an der Marktorientierung der staatlichen thailändischen Bahn mitgewirkt, doch die fehlende Neugestaltung des Eisenbahnrechtes und Marktöffnung hat die eigentliche Malaise wie hohe Verschuldung, Ineffizienz, zu teure Produktion nicht wesentlich beeinflussen können. In Vietnam war deshalb der Ansatz ein anderer. Hier wurde einerseits eine Restrukturierung der Staatsbahn durchgeführt, gleichzeitig aber durch ein Eisenbahngesetz die Grundlage für eine Marktöffnung gebildet, in welcher auch die Staatsbahn mehr Freiheiten und wirtschaftliches Denken zeigen konnte. Wiederum zeigt es deutlich, dass der juridischinstitutionelle Ansatz eine Voraussetzung für eine nachhaltige Anpassung des Eisenbahnmarktes an den Transportmarkt im Allgemeinen ist. Umso mehr, da die anderen Transportsektoren mit modernen Gesetzen dies in einer wesentlich kürzeren Zeit und wesentlich effizienter durchgeführt haben. nur mit neuen Gesetzen und neuen Institutionen ist der Verkehrsträger Schiene erfolgreich im Transportmarkt Auch die teilweise radikalen Gesetzesänderungen in Großbritannien und Schweden Ende der achtziger Jahre, welche schon vor der sogenannten Liberalisierung des EUTransportmarktes den nationalen Markt öffneten, zeigen deutlich, dass nur mit neuen Gesetzen und neuen Institutionen der Beispiel Vietnam: der juridischinstitutionelle Ansatz ist eine Voraussetzung für eine nachhaltige Anpassung des Eisenbahnmarktes an den Transportmarkt im Allgemeinen GTZ TRANSPORT UNECE = United Nations Economic Commision for Europe (Wirtschaftskommissio n für Europa) N E W S - RECHT UND VERKEHR Verkehrsträger Schiene sich erfolgreich im Transportmarkt behaupten kann. Beide Modelle, insbesondere das schwedische Modell, wurden dann zum großen Teil in die EU-Gesetzgebung eingebracht. Im Gegensatz zum stark schrumpfenden Verkehrsträgeranteil der Schiene in Südosteuropa und kontinentaleuropäischen Ländern, zeigten der schwedische und der britische Schienensektor, vor allem seit der Mitte des letzten Jahrzehnts, signifikantes Wachstum. Die Verkehrsträgeraufteilung erweist im Vergleich mit der Entwicklung im südosteuropäischen Güterverkehr somit deutlich den positiven Einfluss einer zeitgerechten und vollständigen Umsetzung der juridisch-institutionellen Vorgaben der EU auf den Schienenverkehr. Dieser methodische und auch entwicklungspolitische Ansatz wurde von der UNECE ebenfalls als der einzig „seligmachende“ Ansatz postuliert. Die UNECE geht dabei noch einen Schritt 100% Verkehrsträgeraufteilung im Landgüterverkehr Großbritanniens 90% 80% 70% 60% Rohrleitung 50% Binennwasser Schiene 40% Straße 30% 20% 10% 0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 100% Verkehrsträgeraufteilung im Landgüterverkehr Schwedens 90% 80% 70% 60% Rohrleitung 50% Binennwasser Schiene 40% Straße 30% 20% 10% 0% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR weiter. Ähnlich wie die Europäische Union fordert sie eine Harmonisierung der Transportgesetze in einem doch immer globaler agierenden Transportmarkt. Diese Aussage der UNECE fasst die These dieses Artikels zusammen. Bemühung zur Umsetzung der EURichtlinien in den letzten 4 Jahren in Südosteuropa Ziel: Steigerung Attraktivität im Schienensektor, neues Kapital einzuwerben Was bedeutet ein solches Konzept für die entwicklungspolitische Arbeit? Es muss unbedingt politischer Wille bestehen… Anreiz/Druck: EU – Mitgliedschaft IMF/Weltbankauflagen Krisen „Effizienter internationaler Transport erfordert transparente, stabile und harmonisierte internationale rechtliche und regulierende Rahmenbedingungen, welche minimale Standards, Bedingungen und Ziele für den Betrieb von existierenden und geplanten Eisenbahnlinien und die Qualität der internationalen Eisenbahndienstleistungen fördern. Solche Rahmenbedingungen würden es den Regierungen, Transportdienstleistern, Logistikdienstleistern und Verladern ermöglichen, in effiziente internationale Transportnetzwerke zu investieren, im Hinblick auf die Mobilitätsbedürfnisse der Passagiere und der Erfordernisse von globalen Versorgungsketten. […] Das komplizierte duale gesetzliche System und die unvollständigen Marktreformen in vielen europäischen und asiatischen Ländern haben die Eisenbahnunternehmen daran gehindert, wettbewerbsfähige Transportlösungen zu schaffen.“ In Südosteuropa setzten im Zusammenhang mit den Beitrittsbemühungen der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien in den letzten vier Jahren Bemühungen zur Umsetzung der EU-Richtlinien ein. Der Verfasser war in einigen dieser Staaten an diesen Projekten beteiligt. Die starke Konkurrenz von Straße und Küstenschifffahrt sowie späte Nachwirkungen der Kriege des vorigen Jahrhunderts mit Verkehrsverlagerungen auf Konkurrenzrouten drohen, die Schiene als Verkehrsträger in allen Staaten des Westbalkans zu marginalisieren. Die Regierungen und Behörden von Staaten wie Kroatien, Mazedonien und Kosovo versuchen nun mit der Hilfe der EU, über die Einführung einer auch nach EU-Begriffen modernen und liberalen Eisenbahngesetzgebung die Attraktivität des Schienensektors zu steigern und neues Kapital anzuziehen, nachdem die jahrelang versuchten Sanierungsprojekte der Staatsbahnen nicht erfolgreich waren. Da der Autor bei der Vorbereitung von Gesetzen und deren Umsetzung noch aktiv beteiligt ist, möchte er einige Herausforderungen für die entwicklungspolitische Umsetzung aufzeigen. Zunächst ist es notwendig, dass ein politischer Wille besteht, um dies durchzuführen. Ansonsten bleibt alles bei einer simplen Studie oder einem ersten Gesetzesentwurf. Die politische Seite braucht hierzu ein Druckmittel. Im ehemaligen Jugoslawien ist dieses Druckmittel recht einfach. Es ist eine Voraussetzung zur Aufnahme in die Europäische Union. Als Vorbereitung sind solche Gesetze und Institutionen zu schaffen, bevor über die Mitgliedschaft überhaupt verhandelt wird. In anderen Ländern ist dies etwas schwieriger. Sollte eine solche Reformbereitschaft prima facie nicht vorhanden sein oder nur scheinbar vorhanden sein, kann nur eine Finanzkrise oder der Druck der Schuldnerbanken wie Weltbank oder der IMF der GTZ TRANSPORT Komponente Zeit – Umsetzung der Gesetze dauert Aufgabe ist sehr komplex und erfordert breites juristische, aber auch detaillierte Kenntnisse des Transportmarktes… …deswegen ist Zusammenarbeit wichtig…. …weniger Rechtsberatung - eher eine Vermarktung… Wo findet man in einem Monopolmarkt die Eisenbahnspezialisten für die neuen Institutionen, ohne die alte Denke der Staatseisenbahner einzukaufen, welche dann das Neue wieder unterminiert? Institutionen sind Menschen Ausbildung und Training von eminenter Wichtigkeit. N E W S - RECHT UND VERKEHR ausschlaggebende Faktor für eine Veränderung der juridischen und institutionellen Bedingungen sein. Hier kann entwicklungspolitisch ein geschicktes Marketing mit Hilfe eines Erfahrungsaustausches die Bereitschaft zu einer Reform erhöhen. Es erfordert aber sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen. Ist man einmal an seinem Ziel angelangt, dem entsprechenden Staat Unterstützung für ein solches Reformvorhaben zu geben, ist ebenfalls sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen angesagt. So etwas geht nicht in wenigen Monaten. In Vietnam wurde zum ersten Mal ein Eisenbahngesetz erarbeitet, und es dauerte immerhin zweieinhalb Jahre, bis es im Parlament gebilligt wurde. Eine solche Aufgabe ist eigentlich keine Aufgabe von Juristen; aber hier scheiden sich schon wieder die Geister, denn der Autor ist nur zu 50 % Jurist, also nicht „wertfrei“! Solche Veränderungen der Gesetze und Institutionen erfordern eine detaillierte Kenntnis des Transportmarktes, also auch der Wettbewerber, und natürlich der entsprechenden Gesetze der Wettbewerber, um in dem Wettbewerb der Transportteilmärkte ein attraktives und effizientes Gesetzeswerk mit seinen Institutionen aufbauen zu können. Hier ist auch eine intensive Mitarbeit in den verschiedenen Ausschüssen und Arbeitsgruppen innerhalb und außerhalb des Parlamentes und des zuständigen Ministeriums erforderlich. Ebenfalls sollte die enorme Anzahl von Versionen nicht entmutigend sein - auch wenn die zwanzigste Version dann doch aussieht wie die sechste! - So ein Gesetzesprozess ist nicht nur langwierig, sondern kennzeichnet sich durch einen immensen Transfer von Wissen, Ideologien, aber auch Vorurteilen und Unwissenheit. Es ist nicht so sehr eine Rechtsberatung, sondern eher eine Vermarktung, welche sich klar abgrenzen muss von gänzlich einseitigen, politisch durchdachten Lobbyingstrategien einzelner Marktteilnehmer, die glauben, ganz besonders schnell gewinnen oder sich auf der Verliererstraße befinden zu können. Ist einmal das Gesetz „durch“, beginnt die Umsetzung, zunächst im Aufbau der Institutionen und dann in der Umsetzung der Gesetze in den Markt. Auch der Aufbau der Institutionen ist nicht einfach, denn Institutionen sind Menschen, und diese müssen erst gefunden werden. Hier spielen dann viele politische und menschliche Faktoren eine Rolle, die vielerorts zu sehr heißen Eisen werden könnten und einer Beratung die Grenzen zeigen. Das gleiche gilt für die Umsetzung des Gesetzes in den Markt. Denn mit einer solchen Reform ist es sehr schwierig, keine Verlierer zu haben. Und es ist beinahe eine Vermarktungsaufgabe, dem Markt und seinen Teilnehmern klarzumachen, dass es sich hier langfristig um eine Win-WinSituation handelt. Sarkasten könnten dann John Maynard Keynes zitieren, der ja sagte, dass langfristig wir alle tot sind. Bei der Umsetzung, sei es in Institutionen, sei es auf dem Markt, ist wohl die wichtigste Komponente die Ausbildung und das GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR Training am Arbeitsplatz. Der Autor hat bei der Ausbildung der Regulatoren, der Mitarbeiter der neuer Sicherheitsbehörden, Unfallbehörden, aber auch Infrastrukturbetreiber und Eisenbahnunternehmen gesehen, dass die gesamt Ausbildung aus zwei wichtigen Komponenten besteht, welche leider nicht getrennt behandelt werden können. Jahrhundertealtes „verstaubtes“ Denken aus den Köpfen zu entfernen, ohne den Menschen geistig zu erniedrigen. Gesetzliche und institutionelle Grundlagen + Training Die eine Komponente ist jahrhundertealtes „verstaubtes“ Denken aus den Köpfen zu entfernen, ohne den Menschen geistig zu erniedrigen und die zweite Komponente, das manchmal sehr komplexe neue marktwirtschaftliche Denken einzufügen. Sozialmarktwirtschaft, insbesondere Wettbewerb und Wettbewerbsrecht, sind recht komplexe Systeme! Schlussfolgerungen Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass eine erfolgreiche Restrukturierung des Eisenbahnsektors nur dann gelingt, wenn die entsprechenden gesetzlichen und institutionellen Grundlagen hierfür geschaffen und dann genügende Trainingsmittel vorhanden sind. Veränderungen in Staaten und Staatengemeinschaften müssen nun einmal von oben kommen. Sie können nicht in der Mitte oder untern vorbereitet werden, da ihnen dann die rechtliche und institutionelle Grundlage fehlt, die eine nachhaltige Restrukturierung gewährleistet. Kontakt: Dipl. Hdl. Klaus-Jürgen Uhl [email protected] GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 5. Luftfahrt und EZ – Rechtsberatung im Bereich Aviation von Prof. Dr. Elmar Giemulla (TU BERLIN) 2,3 Milliarden PAX & 40 Millionen Tonnen jährlich Verdoppelung Luftverkehrsaufkommen alle 15 Jahre Hauptaufgabe ICAO: grenzüberschreitendes Sicherheitsniveau garantieren Problem: unterschiedliche Entwicklungsstufen der Länder Ergebnisse der "Safety“ und "Security“ Audit-Programme liefern erschreckende Ergebnisse – Resultat: „Schwarze Listen “ – Einflugverbote in EU Abhilfe nur durch Auf/Ausbau von Transportstrukturen für die Wirtschaft eines Landes als klassisches Feld der Entwicklungszusammenarbeit Die Luftfahrt hat in den vergangenen Jahrzehnten einen ungeahnten Aufschwung erfahren. Jährlich werden heute weltweit 2,3 Milliarden Passagiere und über 40 Millionen Tonnen Fracht in Flugzeugen transportiert. In der Vergangenheit hat sich trotz aller wirtschaftlicher und politischer Krisen und terroristischer Angriffe das Luftverkehrsaufkommen ca. alle 15 Jahre weltweit verdoppelt, und dieser Trend hält nach wie vor an. Dieses Phänomen ist naturgemäß zum überwiegenden Teil der allgemeinen Globalisierung geschuldet: Der Globalisierung der Produktion, des Handels, der Warenströme und nicht zuletzt auch einer zunehmenden globalen Migration. Eine Luftfahrt zu ermöglichen, die auf einem akzeptablen Sicherheitsniveau grenzüberschreitend funktioniert, ist Ziel und Aufgabe der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO), einer Unterorganisation der Vereinten Nationen. Durch Standardisierung der vielfältigen technischen Anforderungen in allen Bereichen der Luftfahrt soll dem Globus mit der Luftfahrt ein insgesamt funktionierendes Verkehrs- und Transportmittel zur Verfügung gestellt werden. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Welt zu einem großen Teil gerade nicht aus Staaten besteht, die technologisch, strukturell, organisatorisch und personell so weit entwickelt sind, dass sie eine Luftfahrt mit einem akzeptablen Sicherheitsniveau gewährleisten könnten. Diese Tatsache war zwar immer schon mehr oder weniger bekannt, ist aber in den letzten Jahren zunehmend ins Bewusstsein gerückt, nachdem die ICAO in den Bereichen „Safety“ und „Security“ Audit-Programme durchgeführt hat, die zum Teil geradezu erschreckende Ergebnisse zutage gefördert haben. In vielen Ländern fehlt es nicht nur an einer funktionierenden Infrastruktur in der Luftfahrt (Flugsicherungen, Flugplätze, Aufsichtsbehörden etc.), sondern bereits an den notwendigen Ausbildungseinrichtungen und folglich an Personal in hinreichender Zahl und vor allem Qualität. Die Reaktionen etwa der EU oder der USA sind bekanntlich „Schwarze Listen“, aufgrund derer nicht nur einzelnen Flugzeugen oder Fluggesellschaften, sondern bisweilen dem gesamten Luftverkehr eines Landes der Einflug verweigert wird. Wer sich angesichts dessen auf den Standpunkt stellt, hier Abhilfe zu schaffen sei ausschließlich Aufgabe der ICAO, der verkennt, dass deren Schwergewicht auf der Normenstandardisierung liegt und ihr eine aktive Unterstützung von Fluggesellschaften oder gar Staaten personell und vor allem finanziell nur sehr begrenzt möglich ist. Es bedarf keiner weiteren Begründung, dass der Aufbau der Transportstrukturen für die Wirtschaft eines Landes und vor allem auch für ihre Weiterentwicklung von essentieller Bedeutung ist und deshalb ein geradezu klassisches Feld der Entwicklungshilfe sein sollte. GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR Drohende Abkopplung von Ländern, die einen Mangel an Struktur aufweisen Dies muss auch und gerade für die Luftfahrt gelten. Gerade angesichts der zunehmenden Vernetzung des Globus geraten Länder, die hier nicht Schritt halten können, in die konkrete Gefahr, von der globalen Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt zu werden. Beispiel: Afghanistan Afghanische Airline „Ariana“ auf der schwarzen Liste – Einflug verwehrt Afghanistan ist hierfür ein Lehrbeispiel: Nach mehr als einer Generation Kriegszustand ist der technologische Faden dort längst gerissen. Die administrativen Aufgaben der Luftfahrt werden weitgehend von den ISAF-Truppen wahrgenommen. Es gibt weder eine afghanische Flugsicherungsorganisation noch einen einzigen afghanischen Fluglotsen. Die staatlichen Überwachungsfunktionen über die Fluggesellschaften werden wegen personeller Unterbesetzung und mangelnder Qualifikation der wenigen Bediensteten so gut wie nicht ausgeübt, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass afghanische Flugzeuge oder Fluggesellschaften auf die Schwarzen Listen gesetzt werden. Ausgerechnet der staatlichen Fluglinie „Ariana“ ist das bereits passiert. Ein Einflug nach Europa ist ihr verwehrt. Luftfahrt ist unabdingbare Voraussetzung für den politischen, wirtschaftlichen und ethnischen Zusammenhalt eines Landes… Der Aufbau und die Stabilisierung der Zivilluftfahrt ist deshalb nicht nur eine technische Sicherheitsfrage, sondern weitaus mehr: Luftfahrt dient nicht nur der Aufrechterhaltung von Verbindungen in andere Staaten, sondern ist unabdingbare Voraussetzung für den politischen, wirtschaftlichen und ethnischen Zusammenhalt eines Landes. …ist Stabilisierungsfaktor… …und wichtig für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Stichwort: „institution building“ Die Luftfahrt weiterzuentwickeln und zu stabilisieren ist eine Schlüsselfrage, auch in der EZ. Dies gilt für Afghanistan mit seiner dürftigen sonstigen Verkehrsinfrastruktur ebenso wie für viele andere Staaten. Die Luftfahrt ist deshalb mittlerweile zu einem wesentlichen Stabilisierungsfaktor geworden, ohne den auch eine geordnete und vor allem nachhaltige wirtschaftliche Weiterentwicklung vielfach nicht denkbar ist. Die Erfahrungen, die die Entwicklungshilfe in anderen Bereichen gemacht hat, lassen sich ohne weiteres auf dieses wichtige Zukunftsfeld übertragen: Auch hier geht es um die Schaffung von Rechtsgrundlagen, um „institution building“ und nicht zuletzt um Ausbildung und immer wieder Ausbildung. Ein Beispiel für einen gelungenen Übergang stellt Bulgarien dar: Nachdem mit Unterstützung der GTZ die notwendigen modernen Rechtsgrundlagen geschaffen und die Verwaltung entsprechend umstrukturiert wurde, ist das Land mittlerweile ein geschätztes Mitglied der europäischen „Luftfahrtfamilie“. Dies ist naturgemäß entscheidend den Akteuren auf bulgarischer Seite zu verdanken. Fester Wille und das Vertrauen in die Zukunft haben hierzu beigetragen. Die Luftfahrt weiterzuentwickeln und zu stabilisieren ist für jedes Land und insbesondere für die Schwellen- und Entwicklungsländer eine Schlüsselfrage. Eine Abkopplung von der Luftfahrt ist für diese Länder gleichbedeutend mit einer Abkopplung von der globalen wirtschaftlichen Entwicklung. Eine nachhaltige Entwicklungshilfe sollte dies berücksichtigen. Kontakt: Prof. Dr. Elmar Giemulla (TU BERLIN) [email protected] GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 6. Der Rechtrahmen des intermodalen Verkehrs von Henrike Koch und Prof. Dr. Haasis (ISL BREMEN) www.isl.org Intermodaler, multimodaler, kombinierter Verkehr: Kombination von Straßen- und Bahntransport, aber auch um weitere Leistungsangebote, wie die Kombination von Straßen- und Schifffahrtsverkehren Ziel: Vorteile aller Modi ausnutzen Gemeinschaftliche Regelungen notwendig, um auch grenzüberschreitende kombinierten Verkehr zu ermöglichen Fragestellungen des Beihilfsrechts und der Haftung werden berührt Neben den vielfältigen Fragestellungen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des intermodalen Verkehrs ist auch die Frage nach der einschlägigen Norm, oder eher noch nach dem rechtlichen Rahmen für die Durchführung eines Transportes mit verschiedenen Verkehrsträgern eine spannende Fragestellung, da sich hier auf Grund unterschiedlicher nationaler, europäischer und internationaler Regelungen und Inhalte eine nur schwer überschaubare Materie bietet. Dieser Beitrag möchte daher eine erste Strukturierung der unterschiedlichen Rechtsgebiete nach ihrem Anwendungsbereich anbieten und damit im Grunde die Frage beantworten: Welche Norm gilt für welchen Transport, und nach welchen Vorschriften ist eine Förderung zu erreichen? Durch den intermodalen Verkehr, auch multimodaler oder in einer engeren Definition Kombinierter Verkehr genannt, soll es den Transporteuren ermöglicht werden, für einen Transport verschiedene Verkehrsträger zu „kombinieren“ und damit ihr Angebot optimal auf das Leistungsprofil ihres Kunden abzustimmen. In erster Linie geht es dabei um die Kombination von Straßen- und Bahntransport, daneben aber auch um weitere Leistungsangebote, wie die Kombination von Straßen- und Schifffahrtsverkehren. Hintergrund ist dabei auch das Bestreben, auf diese Weise die Nutzung der umweltfreundlicheren Transportmittel Bahn und (Binnen-)Schiff zu fördern, ohne die Vorteile des Straßentransports – insbesondere die größere Beweglichkeit hinsichtlich der zeitlichen und mengenmäßigen Flexibilität und damit der Möglichkeit, einen Transport von „Haus zu Haus“ anbieten zu können – missen zu müssen. Dabei kommt zunächst der Umschlag eines geeigneten Behältersystems (Container, Wechselbrücke, Sattelauflieger als intermodale Ladeeinheiten im unbegleiteten Verkehr) oder des kompletten Lastwagens im Ro/RoVerkehr (auch begleiteter Verkehr, System der „Rollenden Landstraße“) in Betracht. Hier sind gemeinschaftliche Regelungen zunächst schon deshalb notwendig, um die technischen Modalitäten dieser Transporte so zu gestalten, dass auch der grenzüberschreitende Kombinierte Verkehr möglich ist. Darüber hinaus soll der Kombinierte Verkehr aber auch gezielt durch die öffentliche Hand gefördert werden, was wiederum Fragestellungen des Beihilferechts berührt. Auf der Ebene der Akteure selbst interessiert neben den Fragen der Förderung jedoch auch, welchem Haftungsregime der Transport unterworfen ist. Tatsächlich fehlt hier eine einheitliche Regelung, so dass immer im Einzelfall zu entscheiden ist, nach welchem Recht der Transport zu beurteilen und damit die Haftung zu bestimmen ist. GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR Im Folgenden soll dies einmal exemplarisch aus Sicht des deutschen Rechts nachvollzogen werden, bevor schließlich wieder auf die europäische Regelungsebene eingegangen werden soll. Der „Multimodalvertrag“ des § 452 HGB besteht aus 3 Elementen Das HGB in der Fassung des Transportrechtsreformgesetzes von 1998 hat den besonderen Frachtvertragstyp des Multimodalvertrags für die Beförderung des Gutes mit verschiedenartigen Beförderungsmitteln kodifiziert. Dieser besondere Frachtvertrag ist durch drei Elemente gekennzeichnet: Ein einheitlicher Frachtvertrag über die gesamte Beförderungsstrecke + der Einsatz verschiedenartiger Beförderungsmittel + die hypothetisch zu ermittelnden unterschiedlichen Teilstreckenrechte. Das Vorliegen dieser Voraussetzungen führt jedoch nur dann zu einem „Multimodalvertrag“ gem. §§ 452 ff HGB, wenn keine internationalen Übereinkommen eine Sonderregelung treffen, die dem deutschen Recht vorgehen. Dazu aber sogleich mehr. Um die Anwendbarkeit des deutschen Multimodalvertrags bejahen zu können... …ist zunächst bei multimodalen Transporten zu prüfen, welchem Recht hypothetisch die einzelnen Teilstrecken bei einem jeweils einzelnen, unimodalen Beförderungsvertrag unterliegen würden. 1 Hat der Frachtführer einer Beförderung im intermodalen Verkehr eine Teilstrecke mit einer Beförderung durch ein Binnenschiff abgedeckt, dann liegen z.B. stets die Voraussetzungen des § 452 HGB vor – auch, wenn sich alle anderen Teilstrecken hypothetisch nach § 407 HGB beurteilen lassen müssten, da sich die Binnenschifffahrtsstrecke nach dem BinSchG beurteilen lassen muss. Als Voraussetzung für den Multimodalvertrag bedeutet dies zunächst, dass es für die Anwendung der nationalen Regelung gerade darauf ankommt, dass neben der Kombination verschiedener Verkehrsträger unter einem einheitlichen Frachtvertrag auf die jeweiligen unimodalen Teilstrecken theoretisch – wäre also der Frachtvertrag jeweils nur über diese Teilstrecke geschlossen worden – unterschiedliche Rechtsvorschriften anzuwenden wären. Welches Recht nun (wenn auch nur hypothetisch) zur Anwendung kommt, ist wiederum nach den Regeln des internationalen Privatrechts zu beurteilen. Vorrangig ist zu prüfen, ob eines der internationalen Übereinkommen (CMR, CIM 1999, CMNI, MÜ oder WA) zur Anwendung berufen wäre. Ist dies nicht der Fall, gelten die allgemeinen internationalprivatrechtlichen Grundsätze. Maßgeblich sind seit dem 17. Dezember 2009 die Regelungen der Art. 3 bzw. 5 der Rom-I-Verordnung. Gelangt man nach dieser Prüfung nun zu dem Ergebnis, dass hypothetisch verschiedene Teilstreckenrechte (auch verschiedene Regelungen in einem nationalen Recht reichen dafür aus) anzuwenden wären, kann sich dieser besondere Frachtvertrag und insbesondere seine Haftungsregeln nach den §§ 452 ff HGB bemessen1. Dies gilt aber nur, wenn eben nicht, wie eingangs erwähnt, bei der tatsächlichen Beurteilung der Anwendbarkeit des nationalen Rechts ein internationales Übereinkommen vorginge. GTZ TRANSPORT Internationale Übereinkommen stehen über nationalem Recht. Es gibt kaum Internationale Übereinkommen zum multimodalen Transport… …aber anwendbare Sonderfälle der unimodale Beförderungsabkommen für Straße, Schiene und Luftverkehr. FIATA Multimodal Transport Bill of Loading (FBL) oder die UNCTAD/ICC-Rules sind keine Übereinkommen N E W S - RECHT UND VERKEHR Gemeint sind hier allerdings nur solche Übereinkommen, die den multimodalen Transport als solchen regeln. Tatsächlich gibt es zurzeit jedoch kein internationales Übereinkommen, welches den multimodalen Verkehr als solchen regelt. Das UNÜbereinkommen über den internationalen multimodalen Transport von Gütern von 1980 ist nicht in Kraft getreten. Die heute geltenden Abkommen über unimodale Beförderungen umfassen aber zum Teil Regelungen, die in bestimmten Sonderfällen des „Multimodaltransports“ zur Anwendung kommen könnten: Straße: Nach Art.2 CMR unterliegt eine multimodale internationale Beförderung auf der Straße, bei welcher der LKW auf einer Teilstrecke auf einem Schiff oder einer Eisenbahn befördert wird (begleiteter Verkehr), insgesamt der CMR. Diese bestimmt dann weiter, dass der Frachtführer für Schäden, die während oder wegen der Beförderung mit Schiff oder Eisenbahn entstanden sind, so haftet, wie er als Frachtführer des anderen Verkehrsmittels gehaftet hätte, wenn für diese Strecke ein separater Vertrag über die Beförderung des Gutes geschlossen worden wäre. Schiene: Art. 1 §§ 3, 4 COTIF-CIM 1999 enthält Regelungen, die in einem sehr geringen Umfang zu einer Anwendung des Eisenbahnrechts auf den Multimodalvertrag führen. Namentlich ist bei einem einheitlichen Vertrag auch auf die sich der internationalen Eisenbahnbeförderung anschließenden rein innerstaatlichen Beförderung auf Straße oder Binnengewässer insgesamt die CIM anzuwenden. Ebenso, wenn bei einer internationalen Beförderung neben der Eisenbahnstrecke eine Seestrecke oder internationale Binnenschifffahrtsstecke umfasst ist, die in die Streckenliste der Bahn eingetragen ist. Binnenschiff: In der CMNI ist nicht vorgesehen, das Übereinkommen auch auf Teilstrecken auf anderen Verkehrsträgern auszudehnen. Das Übereinkommen gilt nach seinem Anwendungsbereich nur für unimodale Beförderungen über Binnengewässer. Luftverkehr: Das internationale Luftrecht sieht zwingend die Anwendung des „Network-Systems“ hinsichtlich einer Teilstrecke in der Luft vor, die entweder dem Warschauer Abkommen oder dem Montrealer Übereinkommen unterliegt (d.h. zwingend für die Luftstrecke das einschlägige Luftrecht vorgibt, auch wenn sie Bestandteil eines multimodalen Vertrages ist). Damit sind die übrigen Teilstrecken bei Beteiligung des Luftverkehrs immer als eigenständige Teilstrecken anzusehen. Weiter gelten auch Strecken, die im Rahmen einer vereinbarten Luftbeförderung mit anderen Transportmitteln durchgeführt werden (im Luftersatzverkehr) rechtlich als Luftverkehr. Die von den Akteuren der Wirtschaft entwickelten Bedingungswerke, insbesondere das FIATA Multimodal Transport Bill of Loading (FBL), welches auf dem UNÜbereinkommen über den internationalen multimodalen GTZ TRANSPORT Erstes Fazit: Die Ausführungen zur Anwendbarkeit eines nationalen Rechts oder eines internationalen Übereinkommens zeigen recht deutlich: Die Situation ist unbefriedigend. Staaten warten auf internationale Regelung… …aber wenige Impulse von der verladenden Wirtschaft, da individuelle Vertragsgestaltung vorteilhafter ist. EU „Single Transport Document“ nicht durchsetzbar N E W S - RECHT UND VERKEHR Transport von Gütern von 1980 aufbaut, oder die UNCTAD/ICCRules als einheitliche Richtlinien sind keine Übereinkommen und können daher den gesetzlichen Regelungen nicht vorgehen, sondern sind an diesen zu messen. Die Frage nach dem anwendbaren Recht bleibt. Auch wenn hier in einer ersten Annährung an das Thema von der deutschen Perspektive ausgegangen wurde (neben Deutschland kennen auch noch die Niederlande eine Sondervorschrift für den Multimodaltransport), würde ein Blick über die einzelnen nationalen Rechtsvorschriften den Eindruck nicht bessern. Tatsächlich scheinen viele Staaten auf eine internationale Regelung zu warten, die dem Wesen des im überwiegenden Teil grenzüberschreitenden Kombinierten Verkehrs allein sachgerecht wäre, jedoch zur Zeit noch nicht existiert. Von der verladenden Wirtschaft gehen jedoch nur wenige Impulse aus, hier etwa von einem „Leidensdruck“ zu sprechen, wäre wohl auch übertrieben. Dies liegt augenscheinlich daran, dass die Akteure ihre Vertragsverhältnisse unabhängig von den bestehenden Rechtsregeln individuell für sich günstig gestalten können und sich mit den bestehenden Klauselwerken als Allgemeine Geschäftsbedingungen gut behelfen können. Und dies scheint wohl auch der Grund zu sein, dass viele Bestrebungen der Europäischen Kommission, entweder durch Regelungen oder Anreizsysteme statt des Network-Systems eine Einheitshaftung für den Kombinierten Verkehr zu installieren (zuletzt unter dem Begriff „Single Transport Document“, davor als „Freight Integrator“), als nicht durchsetzbar gelten müssen. Nachdem die einzelnen internationalen Abkommen für die jeweiligen Verkehrsträger wenig zur Vereinheitlichung oder gar zur Rechtssicherheit des intermodalen Verkehrs ergeben haben, könnte aktuell ein neuer Impuls aus der Seeschifffahrt kommen: Durch die „Rotterdam Rules“2 , werden Multimodaltransporte, die eine Seestrecke beinhalten, noch weitergehend dem Seetransportrecht unterstellt, als bisher. Jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die Rotterdam Rules verbreiten werden – Deutschland gehört zurzeit noch nicht zu den unterzeichnenden Staaten. Europäische Vorschriften 2 “United Nations Convention on Contracts for the International Carriage of Goods Wholly or Partly by Sea”, vom 11. Dezember 2008; inzwischen von 21 Staaten gezeichnet (http://treaties.un.org/Pages/Vie wDetails.aspx?src=TREATY&m tdsg_no=XI-D8&chapter=11&lang=en). Nach diesem Blick auf das anzuwendende Recht, welches schließlich die Frage nach der Haftung im Einzelfall bestimmt und daraus seine praktische Bedeutung bezieht, soll dieser kurze Überblick nun mit einer Darstellung der europäischen Vorschriften enden, die nun schon fast „pragmatisch“ anmuten. Der Anwendungsbereich der Richtlinie 92/106 erschließt sich – nahezu banal – über die Definition des Kombinierten Verkehrs: Die Richtlinie versteht darunter den Güterverkehr, bei dem nur die Zu- und Ablaufstrecke auf der Straße erfolgt, der Rest der Strecke auf der Schiene oder dem Wasser. GTZ TRANSPORT RL 92/106 über die Festlegung gemeinsamer Regeln für bestimmte Beförderungen im kombinierten Güterverkehr zwischen Mitgliedsstaaten: …entlastet die Straße …regelt diskriminierungsfreien Marktzugang… ..- und Vorgaben zur steuerlichen Entlastung Die Förderprogramme der Europäischen Kommission 1997 Verordnung Nr. 2196/98 Gewährung von Gemeinschaftsfinanzhilfen für innovatorische Aktionen zur Förderung des kombinierten Verkehrs 2003 – 2007 Finanzierungsinstrument „Marco Polo“ Ziel: Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf andere Verkehrsträger 3 Festgelegt in der Verordnung (EG) Nr. 1382/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juli 2003 über die Gewährung von Finanzhilfen der Gemeinschaft zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrssystems („Programm Marco Polo") N E W S - RECHT UND VERKEHR Allerdings muss dieser (Haupt-)Teil des Weges länger als 100 km lang sein. Sinn dieser Beschränkung ist die Entlastung der Straße, welche es erfordert, insbesondere die Liberalisierungsmaßnahmen auf Straßentransporte unterhalb einer bestimmten Streckenlänge zu beschränken. Weiter regelt die Maßnahme einen diskriminierungsfreien Zugang zu diesem Markt, verbietet also den Mitgliedsstaaten etwa jegliche Kontingentierung und enthält Vorgaben zur steuerlichen Entlastung für Straßenfahrzeuge, die am Kombinierten Verkehr teilnehmen. Die konkrete Ausgestaltung dieser zwingend vorgeschriebenen steuerlichen Entlastung liegt jedoch im Belieben der Mitgliedsstaaten, was wiederum zu uneinheitlichen Regelungen im europäischen Raum und damit unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen führt – dies entspricht gerade nicht dem erwünschten Ziel einer Förderung des europäischen Kombinierten Verkehrs. Die Europäische Kommission fördert den Kombinierten Verkehr in vielen ihrer Vorhaben, teilweise auch als Reflex der Förderung neuer Technologien oder in Ausund Weiterbildungsprogrammen, nach eigenen Angaben bereits seit 1975. Die tatsächlich, direkte Förderung begann jedoch mit der Verordnung Nr. 2196/98 des Rates über die Gewährung von Gemeinschaftsfinanzhilfen für innovatorische Aktionen zur Förderung des kombinierten Verkehrs. Mit dieser Verordnung werden die Bedingungen für die Gewährung von Finanzhilfen für Pilotaktionen zur Förderung des Kombinierten Verkehrs festgelegt (PACT-Programm). Dieses Programm lief über fünf Jahre (01.01.1997 - 31.12.2001) und war für diesen Zeitraum mit 35 Millionen ECU ausgestattet. Ausgehend von den Leitlinien des Weißbuchs 2001 hatte die Kommission als erweitertes Anschlussprogramm für PACT ein neues, umfassenderes Finanzierungsinstrument – „Marco Polo“ – zunächst für den Zeitraum 2003 bis 2007 vorgeschlagen, dessen wichtigstes Ziel es war und ist, zur Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf andere Verkehrsträger beizutragen.3 Aktuell wird nun die direkte Förderung durch die Verordnung (EG) Nr. 1692/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. Oktober 2006 zur Aufstellung des zweiten „Marco Polo"-Programms über die Gewährung von Finanzhilfen der Gemeinschaft zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrssystems und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1382/2003 bestimmt. Das aktuelle Programm Marco Polo II übernimmt die Ziele des ersten "Marco Polo"-Programms: Verringerung der Überlastung im Straßenverkehr und Steigerung der Umweltverträglichkeit des intermodalen Verkehrssystems, wodurch ein Beitrag zu einem GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR Marco Polo II: Ziele von Marco Polo I + Erweiterungen +… effizienten und nachhaltigen Verkehrssystem geleistet werden soll. In Marco Polo II wurden jedoch auch neue Inhalte aufgenommen. … größeres geografisches Gebiet Zunächst deckt es ein größeres geografisches Gebiet ab. Es ist auf Aktionen anwendbar, die die Hoheitsgebiete von zumindest zwei Mitgliedstaaten oder von zumindest einem Mitgliedstaat und einem nahe gelegenen Drittstaat betreffen. Die förderungswürdigen Antragsteller müssen ihre Anträge von einem Konsortium aus zumindest zwei Unternehmen mit Sitz in mindestens zwei verschiedenen Mitgliedstaaten oder in mindestens einem Mitgliedstaat und einem nahe gelegenen Drittland stellen. Die für die Aktionen gewährte Starthilfe muss darüber hinaus transparent, objektiv und klar begrenzt sein. Der Zuschuss der Gemeinschaft richtet sich nach der Anzahl der Tonnenkilometer, die von der Straße auf andere Verkehrsträger auf dem Wasser- oder Landweg verlagert werden, oder nach der Anzahl der Fahrzeugkilometer, die auf der Straße eingespart werden. Bei der Bewertung der eingereichten Aktionen berücksichtigt die Kommission den Beitrag der Aktionen zur Verringerung der Überlastung im Straßenverkehr, aber auch ihren Beitrag zum jeweiligen Umweltnutzen sowie ihre generelle Nachhaltigkeit. Starthilfe muss transparent, objektiv und klar begrenzt sein Bewertung nach den Kriterien: Straßenbelastung Umweltnutzen Nachhaltigkeit Die Finanzhilfe der Gemeinschaft für die verschiedenen Aktionen ist auf höchstens 35 % des Gesamtbetrages der zur Erreichung der Ziele einer Aktion erforderlichen und durch die Aktion verursachten Ausgaben beschränkt. Im Bereich der gemeinsamen Lernaktionen liegt diese Höchstgrenze bei 50 %. Das Programm Marco Polo II verfügt somit über ein größeres Anwendungsfeld als sein Vorgänger und mit 400 Mio. EUR auch über umfangreichere Mittel (im Laufe der vier Auswahlverfahren des ersten „Marco Polo"-Programms erhielt die Kommission Anträge auf Förderung im Ausmaß von 468 Mio. EUR bei einer Finanzausstattung von insgesamt 100 Mio. EUR). Fazit: Was Verkehrs? Bei der Frage nach dem auf den multimodalen Transportvertrag anzuwendenden Recht tun sich wahre juristische „Abgründe“ auf. Eine einheitliche Regelung, die hier sachgerecht und damit befriedigender wäre, ist nicht absehbar. ist der Rechtsrahmen des intermodalen Schließlich gilt es nun, die in der Überschrift aufgeworfene Frage zu beantworten. Und darauf muss, bereits nach den vorangegangenen kurzen Ausführungen, die Antwort lauten: Es kommt darauf an. Bei der Frage nach dem auf den multimodalen Transportvertrag anzuwendenden Recht tun sich wahre juristische „Abgründe“ auf, die zumindest den deutschen Juristen zwingen, zunächst hypothetisch das auf die jeweiligen Teilstrecken anzuwendende Recht zu ermitteln, um dann noch etwas ängstlich zu schauen, ob nicht vielleicht doch ein internationales Abkommen zu einem einzelnen Verkehrsträger vorgeht. Eine einheitliche Regelung, die hier sachgerecht und damit befriedigender wäre, ist nicht absehbar; wenn auch gerade aktuell etwas Bewegung durch die Rotterdam Rules – zumindest in der Diskussion – entsteht. In der Praxis führt dieser Umstand dazu, dass die Akteure sich über GTZ TRANSPORT Akteure helfen sich über fundierte Klauselwerke der internationalen Organisationen. Bedürfnis nach einheitlicher und verlässlicher gesetzlicher Regelung bleibt. EU Richtlinien binden nur die Mitgliedstaaten, für Unternehmen sind sie nur im Förderungsfall gültig. N E W S - RECHT UND VERKEHR fundierte Klauselwerke der internationalen Organisationen behelfen und damit offensichtlich gut bedient sind. Nichtsdestotrotz bleibt ein Bedürfnis nach einheitlicher und verlässlicher gesetzlicher Regelung, denn schließlich sind spätestens im Schadensfall im Zweifel Dritte damit betraut, das jeweils anzuwendende Recht zu bestimmen, sollte eine einvernehmliche Streitbeilegung nicht möglich sein. Die Frage nach der rechtlichen Vorgabe für die Förderung des Kombinierten Verkehrs durch die Europäische Kommission ist dagegen schon beinahe schlicht zu beantworten: Die durch die aktuelle Verordnung für das Programm Marco Polo II festgelegten Förderungstatbestände sind zwar auch nicht unumstritten, ihnen muss sich das einzelne Unternehmen jedoch nur dann „unterwerfen“, wenn es sich um Förderung bemühen möchte. Die Richtlinie bindet nur die Mitgliedsstaaten. Kontakt: [email protected] Weiterführende Links und Literatur: http://www.uncitral.org/uncitral/en/commission/working_groups/3Transport.html, http://www.rotterdamrules2009.com http://ec.europa.eu/transport/marcopolo/home/home_en.htm Boeing, Detlev Art. 70 EGV, Gemeinsame Verkehrspolitik, in: Grabitz/Hilf, Das Recht der Europäischen Union, 2009 Epiney, Astrid Kombinierter Verkehr, in: Dauses, Handbuch des EUWirtschaftsrechts, 2009 Herber, Rolf Bearbeitung des § 452 HGB in: Münchener Kommentar zum HGB, 2. Auflage 2009 Koller, Ingo Die Haftung des Multimodalbeförderers beim bekannten Schadensort, in: VersR 2000, S. 1187-1194 Ramming, Klaus v Hamburger Handbuch zum Binnenschifffahrtsfrachtrecht, München, 2009 Strohschneider, Michaela Art. 87 EG-Vertrag, in: Groeben/Schwarze, Kommentar zum EU/EG-Vertrag, 2003 GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 7. „Legal Harmonisation“ im EU Kontext am Beispiel des Transportsektors Bulgariens Die GTZ unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Bulgarien seit 1992 darin, die notwendigen Voraussetzungen für eine rasche wirtschaftliche Integration in die Europäische Gemeinschaft zu schaffen. Insbesondere die Anpassung der bulgarischen Regel- und Gesetzeswerke an die Normen der EU galt als Schwerpunktarbeit der GTZ. Die nachfolgende Aufstellung gibt über die Meilensteine, Rahmenbedingungen und Evaluationen bei der Reform des bulgarischen Transportsektors englischsprachig wieder, und schließt mit einer Stellungnahme der Vize Transport Ministerin Bulgariens Krassimira Martinova. 1. Summary of Reports Maritime, air and road sectors suffered the most potential problems, particularly as regards safety. In its Opinion of July 1997, the European Commission considered that Bulgaria had made progress with implementing Community legislation on transport but that rapid alignment on the Community Acquis was still necessary. The November 1998 Report noted the progress made since 1997 in some transport modes, but also called for additional efforts to improve administrative structures. Significant investments in infrastructure would be needed over the coming years. The October 1999 Report noted accelerated progress in implementing the Acquis in this area. Nonetheless, major efforts still needed to be made to ensure the effective capacity of the administrative institutions to implement Community provisions, particularly in the field of maritime safety. The November 2000 Report stressed that Bulgaria had made promising progress on aligning its legislation to the Acquis. However, further work would be required to complete the alignment process and strengthen the institutional capacities in order to assure compliance. Investments in transport infrastructure were increasing. The November 2001 Report noted an improvement, as the Government had not only adopted the necessary laws to transpose the transport Acquis, but had also created the administrative structures necessary to implement and enforce the Acquis. The country was continuing to reinforce its administrative structures. The October 2002 Report emphasised the progress made with aligning transport legislation on the Community Acquis, particularly in the road and rail sectors, including through the adoption of the necessary implementing legislation. The 2003 Report indicated that Bulgaria had made good progress, especially in the fields of road and maritime transport. Some progress had also been made with aviation, while only GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR limited progress could be reported in relation to inland waterways. Only limited progress could be reported in the area of inland waterways until 2004. Finally, special attention must be paid to inspections of maritime safety standards and implementing provisions on air transport. The 2004 Report indicated that Bulgaria had continued to make progress in alignment with the Acquis and in establishing the necessary administrative structures, in particular in the fields of road and rail transport; some progress could also be recorded in the area of aviation and maritime transport. The 2005 Report remains positive as regards the development of the legal and administrative framework in Bulgaria in terms of transport. However, the administrative capacity for managing trans-European networks must be further improved. There is still work to be done on transposing the Acquis with regard to road and rail transport. The Treaty of Accession was signed on 25 April 2005 and accession took place on 1 January 2007. 2. COMMUNITYACQUIS and Bulgaria Community transport policy consists of initiatives in three fundamental areas. Acquis Communautaire („Errungenschaften der Gemeinschaft“) wird in der Europäischen Union der gemeinschaftliche Besitzstand, so die offizielle deutsche Bezeichnung, innerhalb des EU-Rechts genannt. Transport sector strategy for 2000-2006 sets out priorities and costs of investments required. Programme for Transport Infrastructure Development (20012005) The Europe Agreement provides for harmonisation of Bulgarian legislation with Community law, co-operation aimed at restructuring and modernising transport, improvement of access to the transport market, facilitation of transit and achievement of operating standards comparable with those in the Community. The White Paper focuses on measures for the accomplishment of internal market conditions in the transport sector, including such aspects as competition, legislative harmonisation and standards. 3. Evaluation Bulgaria has approved the final report on transport infrastructure needs assessment (TINA) of October 1999 that should form the basis for extending the trans-European networks to that country. On this basis, the Bulgarian authorities have drawn up a transport sector strategy for 2000-2006, which sets out priorities and costs of investments required, in particular in relation to the pan-European transport corridors. A technical agreement on the financing, organisation and design of a second bridge across the Danube between Bulgaria and Romania was finally signed in June 2000. Various infrastructure projects are being implemented in relation to the trans-European transport network, including the second Danube Bridge, the electrification of major railway lines and the construction of a second terminal at Sofia airport. Implementation of the updated Programme for Transport Infrastructure Development (2001-2005) continued through a number of GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR infrastructure and rehabilitation projects on European transport corridors. ISPA and PHARE transport projects Capacity of the Ministry of Transport to prepare, manage and monitor trans-European network projects is still inadequate in 2005. 1999 Road Traffic Act 2000 Road transport administration was reorganized in January In 2003 Programmes and Projects Coordination Directorate was set up within the Ministry of Transport. This Directorate acts as the implementing agency for ISPA and PHARE transport projects, with the exception of road infrastructure projects, which are managed by the Road Executive Agency, which is also responsible for infrastructure policy and road management. However, the capacity of the Ministry of Transport to prepare, manage and monitor trans-European network projects is still inadequate in 2005. Bulgaria must endeavour to implement priority projects relating to road, rail and inland waterway transport within the deadlines set. With regard to land transport, a new Roads Act entered into force in April 2000 regulating ownership, operation, management, construction and repairs of road infrastructure. In the framework of the 1999 Road Traffic Act, a number of secondary acts have been issued over the last year, relating to the Acquis on road traffic safety, driver's qualifications, vehicle road worthiness tests, registration and statistics. Road transport administration was reorganised in January 2000. An inter-agency commission on road traffic safety has been established. Amendments to the Road Transport Law were adopted in 2003, in particular aligning it with the dangerous goods Acquis. Agreement on transport of goods by road and the promotion of combined transport A social legislation in the road transport sector has still not been implemented to a sufficient degree in 2005. The prices of vignettes for Bulgarianregistered vehicles are significantly lower than those for foreignregistered vehicles at present, but will be gradually aligned. A bilateral agreement on transport of goods by road and the promotion of combined transport between Bulgaria and the European Community was signed in July 2000. The Agreement on the International Occasional Carriage of Passengers by Coach and Bus (Interbus Agreement) was ratified in 2002. With regard to goods transport, the bilateral agreement establishing certain conditions for the carriage of goods by road and the promotion of combined transport entered into force in 2001. Much of the social and technical Acquis on tachographs, admission to the occupation, licensing requirements, driving times and rest periods, roadside inspections and transport of dangerous goods was transposed in 2002. On 1 April 2004 Bulgaria introduced a vignette system for collecting charges for the use of Bulgarian road infrastructure. The prices of vignettes for Bulgarian-registered vehicles are significantly lower than those for foreign-registered vehicles at present, but will be gradually aligned. GTZ TRANSPORT In 2005 the Commission stresses the need to increase the capacity of the rail administrations, particularly the infrastructure manager and the regulatory body. N E W S - RECHT UND VERKEHR The second phase of the rail transport restructuring was completed at the end of 1999 with the division and accountancy separation of the "railway infrastructure" enterprise within the State railway company. As part of the third phase of restructuring the sector, a Law has been adopted. This Law, which entered into force in 2002, is the basis for the sector's unbundling and ended the state monopoly on transport of passengers and goods by rail. BDZ (Bulgarian Railways) will become a state-owned joint stock company. It has its own accounts and budget, and prepares its own business plan. The Law also resulted in the creation, in July 2001, of an executive agency answerable to the Ministry of Transport and Communications. The executive agency for railway administration is in place as a separate legal entity with budget funding from the Ministry of Transport. It is responsible for all issues relating to infrastructure charges, control of capacity allocation for infrastructure, traffic safety, etc. Bulgaria has adopted an ordinance on the design and construction of railway lines, stations, level crossings and other constituents, contributing to the transposition of the interoperability Acquis. A process of financial restructuring of BDZ, national railway company, and the State Railway Infrastructure Company has been initiated. A new rail infrastructure charging system was adopted in August 2004 aiming at implementing the charging principles laid down in Community legislation. The interoperability Directives were transposed into Bulgarian law in 2004. Further alignment in air transport is required in the fields of air safety, technical harmonisation, market access rules and tariffs. Following the bankruptcy of the national carrier Balkan Airlines, the new stateowned national carrier, Bulgaria Air, has recommenced certain flights. Bulgaria has made considerable efforts to align legislation in air transport and adopted eight aviation regulations in 1999. Negotiations between the European Community and Bulgaria on the multilateral agreement to establish a European Common Aviation Area (ECAA) concluded with the signature of a bilateral protocol. In May 2000, the Council of the Joint Aviation Authorities (JAA) accepted Bulgaria's request to become a candidate member. However, the airline Balkan Airlines is currently awaiting a court ruling related to its liquidation or the choice of a new strategic investor. In total, over 30 acts were adopted in 2001, including an amendment to the Civil Aviation Act and a Regulation on airports and airport procurement. Bulgaria made significant efforts in 2002 to improve the qualifications of aviation administration personnel, particularly inspectors. However, the legislation is still not in force in 2005, so implementing provisions must be adopted. Bulgaria has made further progress with the establishment of common rules for denied-boarding compensation in scheduled air transport and on aviation personnel licensing. The Montreal Convention for the unification of rules for international carriage by air entered into force in 2004. Negotiations to include Bulgaria in the ECAA began in 2005. GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR As regards inland waterways, a Law on maritime spaces, inland waterways and ports was adopted in February 2000.The Law amending the Merchant Shipping Code was adopted in December 2002. Thanks to the improvements in maritime safety, Bulgaria moved from the black list to the grey list of the Paris Memorandum in 2005. It also establishes a framework for implementation of the Acquis on maritime transport, particularly as regards maritime safety. Improving the performance of maritime safety administrative institutions as regards flag State and port State control of vessels must be a priority. In 2001, the percentage of Bulgarian flag vessels detained following port state control improved considerably, but remains higher than the average for EUflagged vessels. In addition, important secondary legislation needs to be adopted and implemented in relation to maritime safety, including on rules for issuing ship certificates, the carriage of dangerous goods and ship registers. The delay in adopting amendments to the Merchant Shipping Code has slowed further transposition of the Acquis. The "maritime administration" executive agency and the "port administration" executive agency are now in place. The sharp fall in detention rates in 2003 can be attributed to major efforts by Bulgaria to improve its safety record, notably by adopting plans to step up administrative capacity. Thanks to this improvement, Bulgaria moved from the black list to the grey list of the Paris Memorandum in 2005. However, the independence of the Bulgarian administration is not guaranteed since 90% of Bulgarian ships are owned by the State which is therefore both inspector and inspected. A privatisation plan and a strict separation of the roles of inspector and crew should improve the transparency and quality of inspections. Obige Auflistung in Anlehnung an: Summaries of EU legislation: Bulgaria - Adoption of the Community http://europa.eu/legislation_summaries/enlargement/2004_and_2007_enlargement/bulgaria/ e13101_en.htm Weitere Informationen zum Thema: The Legislation´s Harmonization of the Republic of Bulgaria with the European Union in the Field of Transport http://www.pse.ens.fr/axes/medad/ICFTI3-JT10Digital_Program/Papers/PenchevaI2008.pdf Bulgaria’s EU Accessions Negotiations: Achievements and Challenges http://revistas.ucm.es/cee/15766500/articulos/PAPE0404120004A.PDF GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR 4. Würdigung der GTZ Rechtsberatung in Bulgarien Ladies and Gentlemen, It is well known to all of us that the quality of life largely depends on a well-established and successfully implemented transport policy. That’s why, the role of the technical assistance projects, carried out between the Bulgarian Ministry of Transport and the German company GTZ Gmbh in the early 90’s of last century, was of particular importance and contributed to a huge Bulgarian progress in this specific economic sphere. The projects for Restructuring of the Bulgarian Ministry of Transport and for the Harmonization of the Transport legislation with European Acquis Communautaire were the beginning of a long-term cooperation, which gave excellent results in the next years. Transport always plays a key role in the development of any modern society, as an instrument for economic development and as an essential precondition for achieving social and regional cooperation. Therefore, the friendly assistance and support of the Bulgarian efforts for accession to the European family club, was offered at the right time and in an appropriate way - as a polite partnership to achieve maximum benefit and to help our country join the EU. Many times we have acknowledged that the most important role played by the GTZ experts in that period was to show us how to help ourselves. That means our transport experts to get familiar with best European practices and to have best expert lessons how to harmonize national legislation with the European one. The Bulgarian part of the team will never forget the help, cooperation, partnership and high professionalism of our colleagues and friends – GTZ experts. We will always highly appreciate their contribution. Krassimira Martinova 8 years vice minister of Transport Sofia March, 2010 GTZ TRANSPORT N E W S - RECHT UND VERKEHR Zögern Sie bitte nicht, diesen Newsletter an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzusenden. Falls Sie noch nicht Mitglied des Transport-Mailservers sind oder bei Adressänderungen oder Wunsch um Beendigung der Mitgliedschaft, senden Sie bitte eine kurze Email an: [email protected] Alle bisherigen Ausgaben finden Sie unter: http://www.gtz.de/de/themen/28384.htm Im Auftrag von: