Der Bund vom 14.03.2016
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Der Bund vom 14.03.2016
Der kleine 25 — Montag, 14. März 2016 Kultur Berührendes und Skurriles zum Auftakt Das 41. Internationale Jazzfestival Bern wurde im Kursaal durch zwei Formationen eröffnet, die unterschiedlicher nicht sein könnten: das Swiss Jazz Orchestra mit Überflieger Joshua Redman zum einen, der Pianist Monty Alexander mit Gästen zum anderen. Georg Modestin Was als flüchtige Romanze begonnen hat, entwickelt sich zusehends zu einer festen Beziehung: die Verbindung zwischen dem Internationalen Jazzfestival Bern und dem gleichenorts domizilierten Swiss Jazz Orchestra. Das Zusammengehen bietet beiden Seiten Vorteile. Am Festival ist grossorchestraler Jazz von höchster Güte zu hören, ohne dass eine Big Band eingeflogen werden müsste. Und das Swiss Jazz Orchestra? Es trifft auf Grössen des Genres, die sonst unerreichbar wären. Die bleibenden Ergebnisse dieser «Win-win-Situationen» sind die CDs, auf denen diese Begegnungen dokumentiert werden: 2013 entstanden die Aufnahmen für «Live at Jazzfestival Bern» mit dem Saxofonisten und Klarinettisten Paquito D’Rivera, dem Trompeter Claudio Roditi und dem in Bern wohlbekannten Bandoneonspieler Michael Zisman. Zwei Jahre später kam es zu den Einspielungen für das unlängst herausgekommene Album «Pools» (beide CDs auf Mons Records) mit dem Vibrafonisten Mike Mainieri und dem Schlagzeuger Peter Erskine. Überragender Joshua Redman Heuer hat das Swiss Jazz Orchestra das Festival eröffnet, und zwar wieder einmal im Kursaal, dem Schauplatz früherer Ausgaben. Als Gast fungierte der Saxofonist Joshua Redman, einer der Topstars der internationalen Szene. Dieser traf auf einen Klangkörper, der Power, Präzision und eine bemerkenswerte Klangkultur in sich vereint. Damit bot er Ausblick Was das Berner Jazzfestival bis 21. Mai sonst noch bietet Auch dieses Jahr legen die Berner Programmmacher eine vielfältige Affiche vor: Auf Shemekia Copeland folgen der coole Mr. Sipp und die stimmgewaltige Barbara Morrison. Zumindest im Blues-Block erreichen die Leaderinnen eine Traumquote. Im Jazz macht sich dann wieder die Männerdominanz breit: Den Auftakt schlägt der Mandolinen-Virtuose Hamilton DeHolanda aus Rio de Janeiro an, der am letztjährigen Eröffnungsabend für Furore gesorgt hat. Darauf folgt mit Joey Alexander ein TeenyJazzwunder am Klavier, das mit Jon Cleary und seinen Monster Gentlemen eine Woche lang alternierend auftreten wird. Auf das Gastspiel des Schlagzeugers T. S. Monk, der etwas im Schatten seines legendären Vaters steht, folgt eine Woche mit zwei Gruppen im Wechsel: einerseits ist da der subtile Tastenkünstler Marcus Roberts mit einer grösseren Ad-hoc-Gruppe, andererseits geballte Trommelkraft aus New Orleans mit Herlin Riley, Jason Marsalis und Shannon Powell. Der ältere Jazz, der in Bern ein traditionelles Gastrecht geniesst, wird von der Eddie Condon Heritage Jazz Band vertreten. Zur Muttertagsgala lädt Catherine Russell begleitet von den Eddie-CondonErben. Nach der Party buhlen die BrubeckBrüder Chris (Posaune und Bass) sowie Dan (Schlagzeug) um Aufmerksamkeit. Auf sie folgt mit «Jazz by 5» eine mit Randy Brecker, Javon Jackson, George Cables, Eddie Gomez und Jimmy Cobb hochkarätig besetzte Band, die – so die Ankündigung – «ausschliesslich aus Leadern besteht». Sie treten wechselweise mit der fulminanten Sängerin Cécile McLorin Salvant auf, die zum dritten Mal in Bern ist. Im Festivalzelt sind wie gewohnt Nachwuchskräfte zu hören, diesmal auffallend viele aus den USA. Deshalb soll auf die Woche vom 22.–26. März speziell hingewiesen werden, in der im Zelt die Big Band der HKB zu hören sein wird. Joshua Redman, der sich am Eröffnungskonzert die Ehre gegeben hat. Mit Shemekia Copeland, T. S. Monk, Jason Marsalis, Catherine Russell, Chris und Dan Brubeck sind heuer in Bern viel berühmte Jazz- und Blues-Namen vertreten. (gmn) sich die Saxofonsoli gleichsam natürlich aus den Tutti-Passagen heraus entfalteten und Band und Star zu einem Ganzen verschmolzen. Nach diesem frühen Höhenflug fiel das zweite Set ab: Der jamaikanischstämmige Pianist Monty Alexander setzte zunächst auf Wohlfühljazz, begleitet von seinem langjährigen Bassisten Hassan Shakur und einem Gast, dem Schlagzeuger Herlin Riley aus New Orleans. Für ein berührendes Intermezzo sorgte der Tenorist Houston Person, ein verdienter Veteran, der seine abnehmenden Kräfte mit viel Gefühl wettmacht. Etwas skurril wurde es dann gegen Schluss, als Alexander zu später Stunde die Mitglieder seiner regulären jamaikanischen Band auf die Bühne rief. Ihr Auftritt zeigte beispielhaft und wohl auch unfreiwillig auf, dass Jazz- und Reggae-Rhythmen nicht ohne weiteres kompatibel sind. Saxofonist Joshua Redman, ein Topstar der Szene, eröffnete das Jazzfestival. Foto: zvg einen kongenialen Rahmen für einen Könner vom Schlag eines Joshua Redman – einen Rahmen, der von den klugen hauseigenen Arrangements von Philip Henzi abgesteckt wurde. Beim Gipfeltreffen kam dem Gast die Rolle des Solisten zu, die er angemessenerweise nicht allein ausfüllte: Neben Redman waren auch eigene Stimmen zu hören – nur die Saxofonisten hielten sich dieses Mal zurück. Joshua Redman wurde seiner Reputation als überragender Techniker gerecht, und zwar über alle Lagen seines Tenor- und seines Sopransaxofons, sodass er den vergleichsweise geringen Tonumfang seiner Instrumente mühelos «überspielte». Seine Technik, so stupend sie sich auch anhört, ist aber kein Selbstläufer, sondern immer Mittel zum musikalischen Zweck. Die grossartigsten Momente ergaben sich immer dann, wenn Anzeige Kulturnotizen Comic Obama ehrt Snoopy, Charlie Brown und Co. US-Präsident Barack Obama schreibt das Vorwort des nächsten Bands der Anthologie «The Complete Peanuts», die «Peanuts»Zeichner Charles Schulz gewidmet ist, wie die «New York Times» berichtet. Schulz’ Zeichnungen seien ein «amerikanisches Kleinod», habe Obama verlauten lassen; die mittlerweile 24 Bände dicke Anthologie ist für seine Vor- wörter berühmt, zu deren bisherigen Verfassern zählen etwa der Schriftsteller Jonathan Franzen, der Schauspieler Alec Baldwin oder die Tennisspielerin Billie Jean King. (sda) Literatur Liebesbriefe von Heinrich Mann Vor gut einem Jahr hat das Lübecker Buddenbrookhaus rund 400 Schriftstücke aus dem Nachlass des Schriftstellers Heinrich Mann erworben. Einen Teil dieser Dokumente zeigt das Literaturhaus in einer Ausstellung mit dem Titel «Hand/Werk», die nun im Buddenbrookhaus zu sehen ist. Zu den 41 Exponaten gehören neben Liebesbriefen, Feriengrüssen und Textentwürfen Heinrich Manns auch Briefe des Dramatikers Arthur Schnitzler (1862 bis 1931) und des Malers Max Oppenheimer (1885 bis 1954). Vermacht hat dem Museum die Dokumente ein Enkel Heinrich Manns, der Filmemacher Jindrich Mann. (sda) MITWIRKEN Berner Kultur Bühne Literatur Reeto Von Gunten: iSee three. Die Perfektion des Diaabends. Bonsoir Birthday Week presents: Diaabend Club Bonsoir, Aarbergergasse 33 / 35. 20.00. Die Panne. Von Friedrich Dürrenmatt, Inszenierung: Markus Keller. Mit: Michael von Burg, Gilles Tschudi, Hans-Joachim Frick, Horst Krebs, Christoph Künzler, Alexa Brunner, Roger Bonjour. DAS Theater an der Effingerstrasse, Effingerstrasse 14. 20.00. Miranda Richmond Mouillot: «Anna und Armand» . Wie meine Grosseltern im Krieg die Liebe fanden und das Leben sie doch für immer trennte. Die US-französische Autorin stellt ihre einzigartige Familiengeschichte und Spurensuche vor. Buchhandlung Stauffacher, Neuengasse 25 - 37. 20.00. Bern Biel Zaubertheater - LouDeMilla lädt in den Hexensalon ein. Was Sie erleben werden? Nun, lassen Sie sich überraschen. Denn dies ist die Grundlage guter Zauberei. Sicher wird es geheimnisvoll, verblüffend, charmant und auch witzig. Atelier 21, Reuchenettestrasse 21. 20.00. Solothurn Amadeus. Schauspiel von Peter Shaffer. Leitung: Katharina Rupp, Marco Brehme, Cornelia Brunn. Theater Orchester Biel Solothurn. Stadttheater Solothurn, Theatergasse 16 - 18. 19.30. Dancefloor/Partys Bern SalsaBar & Practica. Muévete Escuela Cubana de la Salsa, mit Salsa, Bachata, Animation + Pratica, Barbetrieb 5eme Etage, Mühlenplatz 11. 20.30. Dies & Das Bern Inestäche, umeschlaa - Stricken für alle. Gemeinsames Stricken für alle, die schon lange stricken oder es gerne lernen möchten. Mit Anleitung und Unterstützung. Freie Kollekte. Breitsch-Träff, Breitenrainplatz 27. 19.00. Meditation Ham-Zentrierung. 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Kinderkleiderbörse FV-Thun. Pro Person werden max. 50 Artikel angenommen, weitere Infos: 079 584 72 60. Kath. Pfarrei St. Martin, Martinstrasse 7. 9.00. Senioren/Seniorinnen Uetendorf Seniorentanz. Tanzen mit dem Duo Amadino. Kirchgemeindehaus Allmend, Uttigenstrasse 31. 14.00. Sounds Bern Swiss Jazz Orchestra - Latin Night. Latin Night Bierhübeli, Neubrückstr. 43. 20.00. MoMoJazz - Jazz Montags im Morillon . Bardia Charaf, ts; Roberto Domeniconi, p; Michael Dubi, b; Jonas Imhof, dr. Bistrot Morillon, Morillonstrasse 8 + 10. 20.00. Sous Les Étoiles. Jeden Montag melodiebetonter, groovender Jazz. Martin Dahanukar, trumpet; Dimitri Howald, guitar; Philipp Moll, double-bass sowie Überraschungsgäste. Les Amis, Rathausgasse 63. 19.00. Jazz am Montag. The Electric Standard Ensemble / Basic Ensemble / Charlie Parker: Explorations & Extrapolations. Sonarraum U64 im Progr_, Ecke Waisenhausplatz/ Speichergasse. 20.30. Vernissagen Bern Augen-Musik. Coni Schmid mischt und verwebt verschiedene Maltechniken zu neuen Ausdrucksformen, die wie die Musik in das Rätselhafte des Lebens führen. Burgerspittel Bern, Vierefeld 7. 8.00. Empty Girl - Kim Byung-Kwan. Seoul, South Korea. PROGR Zentrum für Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30. 17.00. Vorträge Bern Ich glaube - Du glaubst - Sie glaubt: Christliche Identitäten in einer multireligiösen Gesellschaft. öffentliche Tagung der Frauenkonferenz des SEK Heilsarmee Hauptquartier, Laupenstrasse 5. 10.00., Anmeldung erforderlichbis 4. März 2016 Complexities of migration - Facing radicalism with education?. Sollte die Lehrerbildung in Europa und Nordamerika möglicherweise neu überdacht werden? Dieser Frage geht Herr Ali A. Abdi in seinem Gastvortrag mit Blick auf Multikulturalismus nach. PHBern, Fabrikstrasse 6. 18.15. Bären Talk mit Bäre Hene . Heinz Stämpfli war mehrmals in Kanada und Alaska auf Reisen und hat die Bären über viele Jahre als Bärenwärter im Berner Bärengraben beobachten und begleiten können. Restaurant Altes Tramdepot, beim Bärengraben/Bärenpark . 19.00. Die Bären im hohen Norden . Seit langer Zeit fasziniert der Bär den Menschen. Auch Christoph Markwalder wurde von diesem Virus erfasst und ist seit Jahren immer wieder in Kanada und Alaska unterwegs. Restaurant Altes Tramdepot, beim Bärengraben/Bärenpark . 20.00. Woche des Gehirns 2016. Die Berner Woche des Gehirns 2016 stellt die neuesten Erkenntnisse aus Schlafforschung, Neuropädiatrie, Epileptologie und Psychotherapie interessierten Laien in vier Abendforen vor. Details: www.brainweekbern.ch. Universität Bern, Hauptgebäude, Aula (Raum 210, 2. OG), Hochschulstrasse 4. 18.30. Burgdorf Live-Reportage Schottland. Der Fotograf Christian Zimmermann hat Schottland 4 Monate intensiv bereist und zeigt seine besten Bilder, Videos und Geschichten in seiner neuen Live-Reportage. Aula Gsteighof, Pestalozzistrasse 77. 19.30. Thun Wissenschaftscafé: Rest in Peace. Das Wissenschaftscafé widmet sich aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen und ermöglicht einen direkten Dialog zwischen Publikum und Expertinnen und Experten. Eintritt frei. Wissenschafts Café - Thalia Bücher, Bälliz 60. 17.15. «HAUPTSACHE GUTES GEWISSEN» – WILLKOMMEN AM 1. FORUM FOKUS ETHIK. Am 7. und 8. April 2016 diskutieren im KKThun bedeutende Expertinnen und Experten wie ARD-Sportjournalist Hajo Seppelt oder Meisterfälscher Wolfgang und Helene Beltracchi gemeinsam mit den Teilnehmenden über die Rolle der Ethik in der heutigen Gesellschaft. Detailinformationen, Programm und Anmeldung: fokusethik.ch Patronat Medienpartner