Otto von Bismarck
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DOWNLOAD Rudolf Meyer Otto von Bismarck Material zur Quellenarbeit im Geschichtsunterricht Rudolf Meyer Bergedorfer Bergedorfer Kopiervorlagen Kopiervorlagen Das Deutsche Kaiserreich 8PIDQJUHLFKHVEXQJVPDWHULDO]XU4XHOOHQDUEHLW LP*HVFKLFKWVXQWHUULFKW Downloadauszug aus dem Originaltitel: â.ODVVH Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfo verfolgt. 4/1 4 | Otto von Bismarck Aufgaben a Bismarck gilt allgemein als erfolgreicher Reichskanzler. Welche sind nach Material 4.1 seine größten Erfolge? b Versuche, mit Material 4.2 wesentliche Grundsätze für das politische Handeln Bismarcks zu formulieren. c Die Karikatur1 „Der Lotse geht von Bord“ (Material 4.3) ist eine der berühmtesten historischen Karikaturen überhaupt. Versuche eine Deutung. d Der Schriftsteller Theodor Fontane (1819–1898) hat als Zeitzeuge Bismarcks lebenslang die Politik des Kanzlers beurteilt und auch Gedichte über Bismarck verfasst. t. Wie hat Fontane Bismarck eingeschätzt? e f Versuche eine Deutung des Gedichts „Wo Bismarck liegen soll“ (Material erial 4.4 (2)) (2)). Wie wird Bismarck heute gesehen? Versuche, dir eine eigene ne Meinu Meinung ng über den P Politiker zu bilden. Stelle zusammen, was deiner Meinung nach positiv war und wo er gra gravierende Fehler gemacht hat. Material 4.1 Wichtige Daten zu Otto to von Bi Bismarck marck (1815–1898) 4.2 Bismarck: Zi Ziele e – Grundsätze – Einschätzungen hätzungen 4.3 4.4 4. 4.5 Der Lotse geht von v Bord Theod Theodor or Fonta Fontane über Bismarck k Bism Bismarck heute: 200 Jahre Bismarck marck – ist sein Ansehen verblasst? s Fürst Otto von Bismarck Ölgemälde des Reichskanzlers von Ludwig Knaus 1 Spöttische, überspitzte Darstellung. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 1 4 | Otto von Bismarck 4/2 Material 4.1 Wichtige Daten zu Otto von Bismarck (1815–1898) 1815 Geboren in Schönhausen/Elbe 1832–1835 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Göttingen und Berlin 1835–1839 Praktische Ausbildung in Berlin, Aachen und Potsdam, danach Wehrdienst 1845 Nach dem Tod des Vaters Rückkehr nach Schönhausen und Einstieg in die Politik 1847 Abgeordneter des Preußischen Landtags, heiratet Johanna von Puttkamer 1851–1858 Als preußischer Gesandter beim Bundestag in Frankfurt/Main g gelingt gt es ihm nic nicht, t für P Preußen die Gleichberechtigung im Deutschen Bund mit Österreich h zu erreichen. hen. Diese Dieses s prägt seine politischen Grundeinstelde lungen nachhaltig („kleindeutsche“ Lösung). 1859–1862 Preußischer Gesandter in Sankt Petersburg urg 1862 Preußischer Gesandter in Paris. Zuge Verfassungskrise zwischen Wilhelm Preußen ris. Im Z ge einer Verfa schen König nig Wilh elm von Preuß und dem Landtag wird Bismarck überraschend zum preußischen Ministerpräsidenten marck über schend zu sterrpr dent berufen. rufen. 1864 Preußen und d Österre Österreich ich führen erfolgre erfolgreich Krieg gegen Dänemark. ark. Üb Über ber die Zu Zukunft der Provinzen Schleswig und Holstein kommt es zu erheblichen Konflikten kten zzwischen wischen den Siege Siegermächten. 1866 Bismarck verschärft die Streitigkeiten um Schle Schleswig derart, dass es zum Krieg zwischen marck v erschärft d g und Holstein derar Preußen u und Ö Österreich kommt. Die anderen nderen Mäc Mächte e „halten still“ still“. Preußen behält die Oberhand und besetzt an annover (das heutig anschließend das Königreich Hannover heutige Niedersachsen) und Teile Hessens. Der Deutsch e mit Großbrita Deutsche Bund wird aufgelöst. Probleme Großbritannien und Frankreich sind die Folge. 1869 en Gro n ge Bismarck lehnt das geg gegen Großbritannien gerichtete Bündnisangebot des französischen Kaisers us taktisc en Gr Napoleon III. aus taktischen Gründen ab und informiert die britische Presse. Das Verhältnis zu Frankreich verschlechtert sich d dramatisch. 0/71 1870/71 ie Thron Derr Streit um die Thronfolge in Spanien führt zum Krieg mit Frankreich und zur Gründung des „Deutschen s“. Die Er Reiches“. Erbfeindschaft und die Isolierung Frankreichs werden zur Grundlage der Außenpolitik. 1890 1872–1890 Außenpolitisch schließt der Kanzler nicht unumstrittene Bündnisverträge mit Österreich-Ungarn, Italien, der Türkei und Russland. Innenpolitisch gibt es den „Kulturkampf“2 mir der katholischen Kirche und eine Vielzahl ungelöster sozialer Schwierigkeiten und Probleme. Als innenpolitisch größte Leistung gilt die Sozialgesetzgebung3, die für viele Länder wegweisend war. 1890 Bismarck tritt als Reichskanzler aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit Wilhelm II. zurück und wird zum „Herzog von Lauenburg“ ernannt. 1898 Bismarck stirbt am 30. Juli auf Gut Friedrichsruh (im Sachsenwald, östlich von Hamburg). 2 3 Konflikt zwischen dem Königreich Preußen (später das Deutsche Kaiserreich) und der katholischen Kirche. Einführung von Kranken- und Unfallversicherung, später Rentenversicherung für Arbeiter und Angestellte. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 2 4/3 4 | Otto von Bismarck Material 4.2 Bismarck: Ziele – Grundsätze – Einschätzungen Otto von Bismarck in seiner berühmten „Blut und Eisen“-Rede vom 30. September 18624: „Nicht auf Preußens Liberalismus5 sieht Deutschland, sondern auf seine Macht [ … ] Preußens Grenzen nach den Wiener Verträgen sind zu einem gesunden Staatsleben nicht günstig. Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse6 werden große Fragen der Zeit entschieden, das ist der große Fehler von 1848 und 1849 gewesen, sondern durch Eisen und Blut.“ Bismarck im Jahr 187 1871 mit Pickelhaube Picke Bismarck erweckte den Eindruck je jenseits seits aller ideologischen7 Rezepte, zept gleich we welcher lche Gruppierung zu stehen. Err war kein aristokr aristokratischer Korporatist8, und nd au auch h ein Liberaler w war er nicht beziehungsweise konnte sein. [ … ] Daraus ergab sich Freiheit weise konn te er nicht se ich eine F reihei von ideologischen Beschränkungen, Verhalten kaum vorhersehbar und es ihm [ …] erlaubte, von Beschr nkungen, die sein ein V sehbar machten u de Lager zu wechseln, se seine Gegner dem falschen Fuß zu erwischen und die einem ins s andere La egner auf de m falsch Differenzen zwischen ihnen zu seinen Gunsten zu nutzen. [ … ] Bismarck war kein Mann der Prinrenzen zwisch en Guns zipien9; im Gegenteil, er war ein Mann, nn, der sich von Prinz Prinzipien gelöst hatte, der die romantischen Bindungen hatte, Bindung einer älteren Generation abgestreift ha tte um eine neue Art von Politik zu machen: flexibel, pragmatisch und frei von ideologischen flex eologischen Verpflichtungen. Die Gefühle oder die Meinung der Öffentlichkeit waren ihn keine Aut Autoritäten10, denen man gefallen oder folgen musste, en für ih sondern Kräfte, die es zu len lenken und leiten galt. Quelle: Clark, C Christopher: hristopher: Preu Preußen. Aufstieg und Niedergang; 1600–1947; München 2007, S. 593 ff. 4 5 6 7 8 9 10 Der Inhalt von Bismarcks Rede ist nur sinngemäß überliefert. Politische Weltanschauung, in der die Freiheiten des einzelnen Menschen im Mittelpunkt des Staates stehen und die z. B. religiösen und politischen Zwang ablehnt. Beschlüsse werden durch eine Mehrheit erzielt. Weltanschaulichen. Verbündeter, Perteigänger. Feste Grundregeln. Sinngemäß: Die Öffentlichkeit hatte kein maßgebliches Gewicht oder Einfluss auf sein Handeln. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 3 4/4 4 | Otto von Bismarck Material 4.3 Der Lotse geht von Bord Im Jahr 1890 tritt Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck zurück. Karikatur „Dropping the Pilot“ Anlässlich der Entlassung Bismarcks erschien am 29. März 1890 im englischen Satiremagazin „Punch“ die Karikatur „Dropping the Pilot“ von Sir John Tenniel. In Deutschland wurde die Karikatur mit „Der Lotse verlässt das Schiff“ oder „Der Lotse geht von Bord“ untertitelt. Beides ist beschönigend und entspricht eher nicht der historisch zutreffenderen Übersetzung, dass Bismarck „fallen gelassen“, „von Bord geworfen“ oder gar „entlassen“ wurde. Denn auch das sind Bedeutungen von „dropping“. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 4 4 | Otto von Bismarck 4/5 Material 4.4 Theodor Fontane über Bismarck (1) „Er ist ein großes Genie, aber ein kleiner Mann“, schrieb Fontane im Jahr 1881. „Er ist die denkbar interessanteste Figur, ich kenne keine interessantere, aber dieser beständige Hang, die Menschen zu betrügen, dies vollendete Schlaubergertum ist mir eigentlich widerwärtig, und wenn ich aufrichten, erheben will, so muss ich doch auf andere Helden blicken.“11 Und 1890 ist in seinem Brief an den befreundeten Amtsrichter Georg Friedlaender zu lesen: „Bismarck hat keinen größeren Anschwärmer gehabt als mich, meine Frau hat mir nie eine seiner Reden oder Briefe oder Äußerungen vorgelesen, ohne dass ich in ein helles Entzücken geraten wäre, die Welt h hat selten ein größeres Genie gesehen, selten einen mutigeren und charaktervolleren Mann und s selten einen größeren Humoristen. Aber eines war ihm versagt geblieben: Edelmut; das s Gegenteil davon, das zuletzt die hässliche Form kleinlichster Gehässigkeit annahm, zieht sich eht s h durch sein Leben […] und an diesem Nicht-Edelmut ist er schließlich gescheitert und in diesem Ni Nicht-Edelmut cht-Edelmut steckt die Wurzel der wenigstens relativen Gleichgültigkeit […] Es ein dass s ist e n Glück, das s wir ihn los sind.“12 Der deutsche Schriftsteller, Journalist rnal st und Apothe Apotheker ker Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren starb 1898 in euruppin g boren und s Berlin. Aus seiner Feder Roman der stammt der weltberühmte eltbe „Effi Briest“, in dem er schildert, wie h hart und grausam die Romanheldin Mitmenschen für ihren Seitensprung in Effi von den Mitmen rung diesem Ro Roman führte Fontane den stren strengen geächtet wird. ird. Mit dies gen Ständegesellschaft Alltag der preußischen p chaft13 im Kaiserreich u unter nter Bismarck und Wilhelm II. vor Augen. Kritik am gesellschaftlichen u d Wilhe sellschaftlich Alltag erzielte Geschichten durch Miterzie Fontane auch in anderen en Geschich en du gefühl mit bewunderte m seinem Romanpersonal. Zugleich ugleich aber be Fontane Otto von Bismarck ont ck für die politische tisch Einigung Deutschlands. Theodor Fontane, Gemälde von Carl Breitbach (1883) 11 12 13 Zitiert nach: Volker Ullrich: Die nervöse Großmacht. Aufstieg und Untergang des Deutschen Kaiserreichs. 6. Auflage, Frankfurt am Main 2006, S. 148. Zitiert nach: „Brief aus Berlin“ (27): Zum Bismarckjahr 2015. In: „Mitteilungen“ der Theodor Fontane Gesellschaft e. V. Stände sind geschlossene, nach Rangordnung gegliederte Gesellschaften, die durch Abstammung und besondere Rechte, Pflichten, Vorteile und Berufe gekennzeichnet sind und sich voneinander durch ihre soziale Stellung unterscheiden. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 5 4/6 4 | Otto von Bismarck Material 4.4 Theodor Fontane über Bismarck (2) Dieses Gedicht Theodor Fontanes erschien 1898, vier Tage nach dem Tod Otto von Bismarcks, in der Vossischen Zeitung: Wo Bismarck liegen soll Nicht in Dom oder Fürstengruft, Er ruh’ in Gottes freier Luft Draußen auf Berg und Halde, Noch besser tief, tief im Walde; Widukind lädt ihn zu sich ein: „Ein Sachse war er, drum ist er mein, Im Sachsenwald soll er begraben sein.“ Der Leib zerfällt, der Stein zerfällt, Aber der Sachsenwald, der hält, Und kommen nach dreitausend Jahren Fremde hier des Weges gef gefahren Und sehen, geborgen vorm Licht der Sonnen, orm L Den Waldrand in Efeu tief einge eingesponnen, Und staunen der Schönheit önheit und jjauchzen froh, So gebietet einer: „L „Lärmt ärmt nicht so! – Hier unten liegt Bisma Bismarck irgendwo.“ rck irgend Quelle: de.wikisource.org/wiki/Wo_Bismarck_liegen_soll_%28Fontane%29 oll_% ontane%29 Der Sarkophag Otto Fürst von Bismarcks steht im BismarckMausoleum in Friedrichsruh im Sachsenwald. Er trägt die Inschrift: „Fürst von Bismarck. Ein treuer deutscher Diener Kaiser Wilhelms I.“ Frank-Lothar Kroll, der deutsche Geschichtswissenschaftler der Neuzeit, schreibt zum Verhältnis Fontanes zu Bismarck, dass der Dichter mit Bismarck „niemals ins Reine kam“ und die Gestalt des Reichsgründers für ihn immer „eine ambivalente Figur“ geblieben war, „janusköpfig in ihrer Zerspaltung zwischen politischer Genialität und charakterlicher Anfechtbarkeit“. Doch Zeitgenossen seien Bismarck und Fontane allemal gewesen, „auch in jener tieferen Bedeutung zeitbezogener Gemeinsamkeit, die sie beide als Repräsentanten e i n e s Zeitalters ausweist: jener auf Maßhalten, Verständigung und Ausgleich bedachten Welt Alteuropas, einer Welt, welcher die von Bismarck wie von Fontane gleichermaßen gefürchteten nachfolgenden Kräfte des Nationalismus, des Imperialismus und des Militarismus 1914 zum Verhängnis geworden sind“. Zitiert nach: Berliner LeseZeichen, Ausgabe 05/01 © Edition Luisenstadt, 2001, www.berliner-lesezeichen.de. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 6 4/7 4 | Otto von Bismarck (Foto: Reuters/C. Charisius) Material 4.5 Bismarck heute: 200 Jahre Bismarck – ist sein Ansehen verblasst? Dieses es Bild von den A Arbeiten an einem Bismarck-Denkmal kann sinnbildlich für die Frage stehen, ob der einst übe übergroße Deutsche Politiker uns heute vielleicht nichts mehr bedeutet. Dem freien Journalisten sten Paul Munzinger zufolge ist es mit Bismarcks Bedeutung offenbar nicht mehr weit her. In der Süddeutschen Zeitung kommt er zu der Einschätzung, dass das Gedenken zu Otto von Bismarcks 200. Geburtstag im Jahr 2015 „pflichtschuldig“ und „leidenschaftslos“ wirkt. Und er fragt: „Hat uns der eiserne Kanzler nichts mehr zu sagen?“ Zitiert nach: Munzinger, Paul, 31. März 2015, 200 Jahre Bismarck – Dämon außer Dienst, www.suedeutsche.de. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 7 Lösungen 4 | Otto von Bismarck 4|a 4|e Der größte Erfolg war die Herstellung der deutschen Einheit zum Deutschen Reich. Anschließend wurde das Reich so in ein relativ kompliziertes Bündnissystem verflochten, dass der „Erbfeind“ Frankreich isoliert war (Material 8.3). Der Rückversicherungsvertrag mit Russland von 1887 galt als große Leistung. Innenpolitisch waren die Sozialgesetze wegweisend. Die Auseinandersetzungen der Nachfahren Bismarcks mit Wilhelm II. über den Bestattungsort haben Fontanes Gedicht ausgelöst. Wilhelm II. wollte eine Beisetzung im Berliner Dom in der Fürstengruft. Im Gegensatz dazu wollte die Familie von Bismarck den Verstorbenen in Friedrichsruh, im Sachsenwald, beerdigen. Fontane deutet an, dass auch Kirchen, in diesem Fall der Dom, nur aus Stein sind und im Laufe der Zeit zerfallen können. Wilhelm II. wollte mit seinem Vorschlag spürbar den sich schon deutlich abzeichnenden „Ku „Kult“ um den ehemaligen Kanzler vereinnahmen, obwohl er selbst es war, der den Rücktritt Bismarcks veranlasst hatte. Fontane ntane stand der Politik von Wilhelm II. äußerst kritisch gegenüber. egenüber. Das Plädoyer für den „unvergänglichen“ Sachsenwald Ruhestätte, die für die wald als letzte R Ewigkeit taugt und mehr zzählt monumentalen Gebäude ählt als alle mon des Kaiserreiches, „literarische Ohrfeige“ für den Kaiches, kann als „literaris serr gedeutet werden, diese Zeilen Wilhelm II. in der historierden, weil die Bedeutung einordnen und ihn erniedrigen. schen Bedeutu ng unter Bismarck Bis ernie 4|b Nach Ansicht des Historikers Clark gab es kaum ideologische Festlegungen des Kanzlers. „Flexibel, pragmatisch und frei von ideologischen Verpflichtungen“ sollte Bismarcks Politik sein. Dieses schloss jedoch Krieg als Mittel zum politischen Zweck ausdrücklich ein. 4|c Die Karikatur von John Tenniel gilt als eine der berühmtesten s historischen Karikaturen weltweit. Auf den ersten Blick erscheint schein die Karikatur einfach und klar, denn ein Lotse verlässt ein Schiff, der Kapitän schaut ihm nach. Doch der Titel „Dropping the Pilot“ ilot“ ist nicht exakt übersetzbar, denn „dropping“ hat auch mit W Wasssertropfen zu tun, die ins Wasser fallen oder einfach der die man einfac fallen lässt. In Deutschland lautete der Titel dess Bildes eindeutig tel de beschönigend: „Der Lotse verlässt sst das Schiff“ Schiff oder auch „Der „D Lotse geht von Bord“. Mit dieser Übersetzung Übersetzun wird Bismarck B demnach nicht einfach „fallen fallen gelassen“. Er vverlässt als verdienstvoller, würdiger auch wenn er rdiger Lenker Lenker das große Schiff, Sc durchaus kraftlos wirkt, de denn er muss sich mit beichaus frustriert riert und kraftlo Tenniel verzichtet auf Verfremdungen den Händen abstützen. Ten en Überzeichnungen Von der Reling blickt ihm oder Überzeic hnungen der Personen. P b hm hämisch der junge, häm h und cool wirkende „Kapitän“ Wilhelm II. nach n h und scheint, ssich so seine Gedanken zu machen.. Vielleicht diedie dass der Alte endlich weg ist! Jetzt mache se: „Gut, da ache ich diesen Job!“ die deutsche Übersetzung ob!“ Durch D zung wird der Lotse ins Zentrum gerückt, ohne dass ihm der unehrenhaft aus er Makel anhaftet, a ehre dem Amt gejagt worden zu sein. se n. Und Wilhelm erscheint he eher als Beobachter und nicht aktive „Rauswerfer“. cht als der a ive „Ra 4|f D n legend Den legendären Charakter von Bismarck brachte derr SPIEGE SPIEGELVerleger Rudolf Augstein kurz und den Punkt un und Ve nd bündig auf de bewertete ihn alss den de „größten ßten Staatsmann, Staatsmann, den wir w kennen“9. Doch im 21. Jahrhundert wird seine Bedeutung mehr gehrhun s edeutung immer im schmälert, sodasss dies diese verblassen. Das Foto versinnbildlicht D F dies zwar ungew ungewollt, den t, für d n historisch interessierten Betrachter aber überdeutlich. politischen Verdienste bleiben (vgl. Auferdeutlich. Die ie polit gabe a a), dennoch ga gab es gr gravierende Fehler: Bismarck hat die „Erbfeindschaft“ „Erbfeind aft“ zu Frankreich (vielleicht notgedrungen) zur Grundlage seiner Politik gemacht und faktisch nichts zur Verbesserung der deutsch-französischen Beziehungen beigetragen. gen Seine Außenpolitik war offensichtlich so komplex, dass alle Nachfolger überfordert waren und der Erste Weltkrieg zwangsN läufig wurde. Auch innenpolitisch hat Bismarck nicht zur Harmonisierung und Solidarisierung der neu entstandenen deutschen Einheit und Gesellschaft beigetragen. 4|d Fontane ne hatte ei ein zwiespältiges wiespältiges Verhältnis zu Bismarck, was mit zunehmendem dem Alter immer kritischer wurde. Einerseits sah Fontane durchaus politischen Verdienste des Kanzlers, andererhaus die po seits sah er a aber auch die Gefahren, die sich durch den vom Kanzler geprägten und gewollten Nationalismus ergeben könnten. Fontane hat Bismarck menschliche Größe und klare Prinzipien abgesprochen, in der Politik sei viel „zusammengemogelt“ worden – aber darin sei Bismarck „genial“ gewesen. Bismarck wird in nahezu jedem Werk Fontanes direkt oder indirekt erwähnt, oftmals ohne klare Beurteilung. Fontane hat vier Gedichte über den Kanzler geschrieben. Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 8 Quellenverzeichnis Textquellen Arndt, Ernst Moritz: Geist der Zeit, 4. Teil, Leipzig, o. J. Augstein, Rudolf, in: Wilhelm von Sterneburg (Hrsg.): Die deutschen Kanzler: von Bismarck bis Schmidt, Königstein 1985. Bremm, Klaus-Jürgen: Das Zeitalter der Industrialisierung, Theiss/WBG, Darmstadt 2014. Brief aus Berlin (27): Zum Bismarckjahr 2015, in: „Mitteilungen“, Theodor Fontane Gesellschaft e. V. Clark, Christopher: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947; Übers.: Richard Barth, Norbert Juraschitz, Thomas Pfeiffer © 2007, Deutsche Verlags-Anstalt, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH. 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Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 9 Quellenverzeichnis Abbildungen 4 | Otto von Bismarck Ölgemälde des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck von Ludwig Knaus (1829–1910), commons.wikimedia.org/wiki/File:Ludwig_Knaus_-_Bildnis_des_Reichskanzlers_F%C3%BCrst_Otto_von_ Bismarck.jpg?uselang=de Porträt Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen mit Pickelhaube, Bundesarchiv, Bild 183-R68588/P. Loescher & Petsch/CC-BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-R68588,_Otto_von_Bismarck.jpg Karikatur „Dropping the Pilot” (1890), Sir John Tenniel, in: Engl. Satiremagazin Punch ch, commons.wikimedia.org/wiki/File:1890_Bismarcks_Ruecktritt.jpg Theodor Fontane (Gemälde Carl Breitbach, 1883), www.zeno.org/Zenodot Verlagsgesellschaft gsgesellscha mbH, upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6a/Theodor_Fontane.png g Sarkophag von Otto Fürst von Bismarck © Jonas Rogowski (CC BY-SA SA 4.0), commons.wikimedia.org/wiki/File:Sarkophag_von_Otto_Fürst_von_Bismarck.JPG?uselang=de on_ Fürst_von_Bismarck.JP Bismarck-Denkmal mit Mundschutz, Foto: Reuters/C. s/C. C Charisius risiu Rudolf Meyer: Otto von Bismarck © Persen Verlag 10 Weitere Downloads, E-Books und Print-Titel des umfangreichen Persen-Verlagsprogramms finden Sie unter www.persen.de Hat Ihnen dieser Download gefallen? 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