Vereinsnachrichten - Department of Germanic Languages

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Vereinsnachrichten - Department of Germanic Languages
Verein der Freunde von Lawrence in Kansas e.V.
Vereinsnachrichten
April 2005, Jahrgang 5, Ausgabe 1
Der Vorstand berichtet
Das Berichtsjahr 2004 brachte neben unserer routinemäßigen TäThemen dieser Ausgabe:
tigkeit für den Vorstand ungewöhnlich viele, wenn auch erwartete,
Aufgaben mit sich, weil es zwei Jubiläen enthielt: 15 Jahre StädteBericht des Vorstandes
partnerschaft Lawrence – Eutin und 150 Jahre Stadtgeschichte der
über das Jahr 2004.
Stadt Lawrence.
Da beide Städte einander mit Delegationen und diversen ReiseHumor
gruppen besuchten, ergaben sich insbesondere für die VorstandsKurzbiografie
mitglieder entsprechende Aufgaben bei der Vorbereitung und
Melanie Hadley
Durchführung aller mit unserer Mitwirkung geplanten VeranstalAlexandr Snytkin
tungen. Darüber ist in unserem Berichtsheft Ausführliches zu lesen.
Summarisch lässt sich sagen, dass alle Teilnehmer aus Eutin und
Hochzeit über Grenzen
Lawrence sich sehr positiv über den Erlebniswert der UnternehMeine kleine Stadt, Buch
mungen geäußert haben. Als Vorstand sind wir daher mit den Erv. Lawrence-D. Stokes
gebnissen unserer eigenen Bemühungen sehr zufrieden. Hinzu
kommt, dass wir auch große Anerkennung gefunden haben seitens
Deutsch-Amerikanische
der Stadtverwaltungen von Eutin und Lawrence, von der UniversiWoche v. 1.-6. 06. 04
tät Kansas sowie erneut vom Amerikanischen Generalkonsulat in
Hamburg.
Literaturhistorischer AbDeshalb möchte ich mich zunächst einmal bei meinen Mitstreitern
schied v. Prof. Frank Baim Vorstand für die geleistete Arbeit ganz herzlich bedanken. Wir
ron
haben uns regelmäßig an jedem zweiten Montag fast jeden Monats
150 Jahre City of Lawzu Vorstandssitzungen getroffen, waren zwar nicht immer vollzährence, 15 Jahre Städtelig versammelt, aber doch stets beschlussfähig und konnten so alle
partnerschaft LawrenceAufgaben fristgerecht erledigen. Darüber wurde ausführlich und
Eutin
genau von unserer Schriftführerin, Frau Petra Kahmke, Protokoll
geführt. Es wurden die Kosten aller Projekte hinreichend erörtert
Werdegang des Kinderund die finanziellen Konsequenzen von unseren Schatzmeisterinchores Lawrence
nen, Frau Ande Deifuß und Frau Maria Thomsen, nach meiner Einschätzung mustergültig dargelegt. Frau Ande Deifuß hat – und das
Gedanken zum Jahr 2005
darf an dieser Stelle einmal gesondert hervorgehoben werden – daImpressum
bei nicht nur ihre Aufgaben als Erste Schatzmeisterin im Griff geVeranstaltungskalender
habt, sondern war auch in vielen darüber hinausgehenden
Bereichen überaus aktiv und gestaltend für unseren Verein tätig.
Kansas kulinarisch, Tipps
Der Mitgliederstand ist bei nur geringer Fluktuation in etwa konvon Vereinsmitgliedern.
stant geblieben.
Ich selbst habe es stets als wohltuend empfunden, dass ich mich
Werbung
mit allen Vorstandsmitgliedern, also auch mit dem Zweiten Vorsitzenden, Herrn Bernd Ditscher, und den beiden Beisitzern, Herrn Jürgen Gehm und Herrn Heino
Kreutzfeldt, ausgezeichnet beraten konnte. Streit gab es in unserer Vorstandstätigkeit nicht, so dass
alle Beschlüsse einvernehmlich gefasst werden konnten.
Der ausführliche Jahresbericht für das Jahr 2003 – unsere erste größere Aufgabe im Berichtsjahr war vom gesamten Vorstand in guter Zusammenarbeit erstellt worden und konnte rechtzeitig zur
Jahreshauptversammlung (JHV) im April 2004 in gedruckter Form vorgelegt werden.
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Nach außen haben wir als Vorstand unseren Partnerschaftsverein der Freunde von Lawrence in
Kansas nach Einladungen auch mehrfach persönlich vertreten: zunächst beim Neujahrsempfang der
Stadt Eutin, dann bei der JHV der Gemeindefeuerwehr Eutin und bei zwei Veranstaltungen des USGeneralkonsulats in Hamburg und schließlich als Mitglieder der offiziellen Delegation der Stadt
Eutin bei den Jubiläumsveranstaltungen zur 150-Jahr-Feier der Stadt Lawrence in den Vereinigten
Staaten.
Beim Besuch der Delegation aus Lawrence haben wir als Vorstandsmitglieder das Veranstaltungsprogramm für die Gäste der Stadt Eutin mitgestaltet, wobei wir auch die dankenswerte Unterstützung weiterer Vereinsmitglieder und von Einwohnern Eutins fanden, die nicht, oder noch nicht,
Mitglieder unseres Vereins sind.
Wir bemühten uns ferner, den Aufenthalt der beiden andern Gruppen aus Lawrence, nämlich derjenigen der Schüler und Studenten noch abwechslungsreicher und interessanter werden zu lassen, wofür uns von allen Seiten auch Dank zuteil geworden ist. Auch im Vorfeld haben wir uns wie jedes
Jahr bei der Quartierbeschaffung in den Dienst der Sache gestellt und die Stadt Eutin bei der Erfüllung ihrer Gastgeberrolle unterstützt oder auch Missverständnisse, die dabei sowohl bei einigen
Gästen oder auch bei verhinderten Gastgebern im Detail entstanden waren, beseitigt und geglättet.
Die Reisen der verschiedenen Gruppen aus Eutin nach Lawrence gestalteten sich allesamt sehr
harmonisch, unfallfrei und für alle Teilnehmer aus unserem Verein von bleibendem Erlebniswert.
Allen Vorstands- und Vereinsmitgliedern, die bei der Organisation dieser Reisen mitgewirkt haben,
sei auch an dieser Stelle noch einmal gedankt.
Das Jahr 2004 klang aus mit den ersten Vorbereitungen für die Projekte des laufenden Jahres 2005,
in welchem wir neben den Schüler- und Studentengruppen den Kinderchor Lawrence mit 71 Sängern und 24 Begleitern Ende Mai erwarten. Weiterhin werden wir im August in Zusammenarbeit
mit dem Kulturbund Eutin im Jagdschlösschen am Ukleisee ein Konzert für Klavier und Violine
veranstalten, zu welchem wir die uns schon bekannte junge Pianistin Melanie Hadley mit ihrem
Konzertpartner Aleksandr Snytkin (Violine) aus Lawrence eingeladen haben.
Helmut Scheewe, 1. Vorsitzender
Humor
In der Ausgabe 2004 gab es an dieser Stelle einige US-amerikanische Gesetze aus Kansas, die aus
der Gründerzeit stammen. Diese sind zwar noch gültig, weil nicht abgeschafft, werden jedoch kaum
noch zur Anwendung gebracht. Hier einige Beispiele aus anderen Staaten der USA:
§§ Missouri: In St. Louis darf die Feuerwehr Frauen nur dann aus brennenden Häusern retten,
wenn sie vollständig bekleidet sind. §§
§§ New York: In Brooklyn dürfen Esel nicht in Badewannen schlafen. §§
§§ Minnesota: Es ist illegal, weibliche und männliche Unterwäsche auf eine Wäscheleine zu hängen. §§
§§ Nevada: Wer auf Staatsstrassen Kamele treibt, muss ein Bußgeld bezahlen. §§
§§ Oklahoma: Das Fangen von Walen wird mit Zuchthaus bestraft. (Oklahoma besitzt keinen
Meter Küste!) §§
§§ Tennessee: In Knoxville dürfen Fische nicht mit dem Lasso gefangen werden. §§
§§ Connecticut: Auch auf dem Weg zu einem Einsatz dürfen Feuerwehrfahrzeuge in New Britain
nicht schneller als 25 Meilen pro Stunde fahren. §§
§§ Wisconsin: In Racine ist es verboten, einen schlafenden Feuerwehrmann zu wecken. §§
§§ Iowa: In Marshalltown, ist es Pferden gesetzlich untersagt, Hydranten aufzuessen. §§
§§ Florida: Kinder dürfen nicht ohne das schriftliche (!) Einverständnis ihrer Eltern Harry Potter
lesen, da angeblich unchristliche Rituale beschrieben werden. §§
§§ Iowa: Ein Gesetz in Fort Madison legt fest, dass die Feuerwehr erst 15 Minuten die Brandbekämpfung üben muss, bis sie zu einem Einsatz ausrücken darf. §§
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Melanie Hadley
Kurzbiographie
Melanie Hadley hat sowohl als Solopianistin wie auch im Zusammenspiel mit Orchestern und als
Kammermusikerin schnell weithin Anerkennung gefunden und zahlreiche Musikwettbewerbe gewonnen. So ist sie im Kennedy Center in Washington, D.C., aufgetreten und hat die Presidential
Scholars Medallion vom ehemaligen Präsidenten Clinton erhalten. Erst kürzlich wurde sie als Junge
Künstlerin des Jahres 2004 vom St. Louis Arts and Education Council ausgezeichnet und war
Preisträgerin beim Pianowettbewerb der National Society of Arts and Letters. Darüber hinaus war
sie Gewinnerin bei zahlreichen anderen Wettbewerben, darunter American National Chopin Competition, Missouri Southern International Piano Competition, Corpus Christi Young Artists’ Competition und Kosciusko and Naftziger Competition.
Melanie Hadley ist als Orchester-Solistin auch in Russland aufgetreten. So spielte sie dort mit dem
Kapella Orchester in St. Petersburg und in Samara mit der dortigen Philharmonie und gab in Moskau Konzerte im Glinka Museum und im Konservatorium des Tschaikowski College. Sie ist weiter
mit dem Symphonieorchester von St. Louis und der Kansas City Philharmonia, dem Manistee
Symphonieorchester und der North Arkansas Symphony und bei so herausragenden Konzertreihen
wie den Dame Myra Hess Memorial Concerts in Chicago aufgetreten. Sie hat auch in Deutschland
Klavierkonzerte gegeben und in Litauen Duokonzerte mit dem Violinisten Aleksandr Snytkin. Sie
wird ihr westeuropäisches Orchesterdebüt im Juli dieses Jahres in Portugal geben, wo sie mit dem
National Symphony Orchester in Porto auftreten wird.
Melanie Hadley war elf Jahre lang eine Schülerin von Jane Allen an der Saint
Louis Symphony Music School und erteilte dort selbst in einem eigenen Studio
von 1996 bis 2000 Privatunterricht, bevor sie an die Kansas University ging, wo
sie ihren Bachelor’s Abschluss als Schülerin von Jack Winerock erwarb. Sie ist
jetzt unter den Fittichen der hochgeehrten Professorin Sequeira Costa.
Aleksandr Snytkin
Kurzbiographie
Der litauische Violinist Aleksandr Snytkin ging im Jahre 2001 in die Vereinigten Staaten, um dort
einen Doktorgrad an der Kansas Universität zu erwerben, wo er jetzt Student bei Professor Ben
Sayevich ist. Im April 2003 gab Aleksandr Snytkin in Amerika sein Solodebüt, als er mit dem
Springfield (Missouri) Symphony Orchestra das Violinkonzert von Brahms gab, und zwar als Folge
seines Sieges beim Konzertwettbewerb in Springfield. Er hat seither als Soloviolinist mit mehreren
Kammerorchestern seines Heimatlandes Litauen gespielt, wie auch als unabhängiger Kammermusiker, der an Musikfestivals und Wettbewerben in Litauen, Frankreich, Schweden, Holland, Italien,
der Tschechischen Republik und den Vereinigten Staaten teilgenommen hat. So ist er mit anerkannten Musikern wie Daniel Veis, Martin Storey, Ben Sayevich, Brant Bayless, Daniel Gingrich und
anderen aufgetreten. Im November 2002 war er Gastkünstler beim Quartet Accordia in Kansas City
und Solist beim Lawrence (Kansas) Chamber Orchestra mit Mozarts Violinkonzert Nr. 3. Im Februar 2004 war er erneut Gast beim Quartet Accordia und gewann die Goldmedaille beim Van Cliburn Wettbewerb, wobei Stanislav Ioudenitch das Franck Piano Quintett dirigierte. Erst vor kurzem
gewann Aleksandr Snytkin die Instrumentalabteilung der Naftzger Young Artists’ Competition und
erhielt einen Sonderpreis der besten Violinisten beim Internationalen Schwedischen DuoWettbewerb. Aleksandr Snytkin begann seine musikalische Ausbildung als Siebenjähriger an der
Dvarionas Musikschule bei seinem Lehrer S. Paciulis, ging dann, um seine Bachelor- und Masterabschlüsse zu erwerben, von 1999 bis 2001 an die Litauische Musikakademie. Seine Lehrer dort
waren die Professoren J. Urban und R. Katilius, und er ergänzte seinen litauischen Masters Degree
durch ein Studium an der Schwedischen Musikakademie in Malmö bei Professor A. Fischer.
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Weddings
Saturday, May 22, 2004
Vollertsen-Humbarger
Inga Vollertsen, Ottendorf, Germany, and Kris Brian Humbarger,
Elmhurst, Ill., were married March 22, 2004, at the Standesamtsbehörde in Eutin, Germany. The bride is the daughter of Martin and Marion Vollertsen, Ottendorf, Germany. The groom is the son of Richard
and Alane Humbarger, Lawrence. The couple's parents, the bride's
sister Anja Vollertsen, and their grandmothers Herta Boldt and Herta
Vollertsen attended the ceremony. A reception is scheduled for Sept.
17-19 in Lawrence. The couple plan to reaffirm their civil commitment in a religious ceremony next summer at St.-Laurentius-Kirche in
Süsel, Germany. The bride graduated in 1997 from Johann-HeinrichVoß-Gymnasium in Eutin, Germany. She received a degree in hotel
Kris and Inga Humbarger
and restaurant management in 2001 from Gewerbeschule II, in Lübeck, Germany.The groom is a 1995 graduate of Lawrence High
School. He received a bachelor's degree in business administration and Germanic languages and literatures in 2000 from Kansas University. He works for a German firm, J.R. Bechtle & Co., in Oak
Brook, Ill., as a management consultant for European companies with U.S. subsidiaries.The couple
will reside in Elmhurst, Ill., after completion of the bride's visa proceedings.
Die kirchliche Trauung findet am 28.Mai.2005, um 16.00 Uhr in der St. Laurentius-Kirche in Süsel
statt!
„Meine kleine Stadt steht für tausend andere...“
Der kanadische Historiker Lawrence D. Stokes hat im Jahre 2004 zum Abschluss seiner Forschungen über die Geschichte Eutins von 1918 bis 1945 eine Sammlung überarbeiteter Aufsätze unter
dem Titel „Meine kleine Stadt steht für tausend andere...“veröffentlicht und danach der Stadt Eutin
als Vermächtnis sein umfangreiches Archiv als Quelle zukünftiger weiterer Forschung zur Verfügung gestellt.
Diese letzte Veröffentlichung, so sagte er,
wurde ermöglicht durch die finanzielle
Unterstützung
von
Institutionen
und
persönlichen Freunden in Schleswig-Holstein,
darunter
auch
der
Partnerschaftsverein
Lawrence Eutin, Freunde von Lawrence in
Kansas e. V. Das Buch, erschienen in Struve’s
Buchdruckerei und Verlag, Eutin, (ISBN 3923457-72-3), gibt ak-tualisierte Antworten auf
Fragen, die Stokes z. T. schon in seinen früheren
umfassenden, aber inzwischen vergriffenen,
Werken behandelt hatte, u. a. in „Kleinstadt und
Der kanadischer Historiker Lawrence D. Stokes bei seiNationalsozialismus.
ner Buchvorstellung.
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Deutsch-amerikanische Woche der Städtepartnerschaft Lawrence – Eutin
Die Veranstaltungen aus Anlass des 15-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft waren aus der
Sicht des Partnerschaftsvereins Lawrence – Eutin ein voller Erfolg. Die Voraussetzung dafür war in
organisatorischer Hinsicht die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Partnerschaftsverein und
dem Hauptamt der Stadtverwaltung, also mit Herrn Dieter Holst, Frau Hansing und Frau Ausborn,
wobei ebenso Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz und Bürgervorsteher Ernst-Joachim Meseck
durch ihr Interesse und mit Entscheidungshilfen den Veranstaltungsplan realisierbar machten. In einer Zeit knapper Geldmittel waren das finanzielle wie auch das ehrenamtliche und somit für die
Stadt Eutin nahezu kostenfreie Engagement des Partnerschaftsvereins sowie eine großzügige Spende von Seiten der Sparkasse Ostholstein an die „Freunde von Lawrence“, weiteres Sponsoring von
der Firma Autokraft, der Stadtbäckerei Klausberger und drei Eutiner Service-Clubs neben den
Transporthilfen der Freiwilligen Feuerwehr eine mitentscheidende wirtschaftliche Absicherung aller Vorhaben im Rahmen des Besuchsprogramms für die amerikanische Delegation.
Die 20 Gäste aus der Partnerstadt Lawrence, Kansas, die neben den ohnehin in Eutin weilenden
Studenten- und Schülergruppen in die Rosenstadt gekommen waren, zeigten sich des Lobes voll
über die durchgeführten Veranstaltungen wie auch über ihre Aufnahme bei privaten Gastgebern.
Auch die Stadt Eutin mit ihrem historischen Stadtkern wie auch mit ihren Einkaufsmöglichkeiten
erzielte bei den amerikanischen Besuchern einen überaus positiven Eindruck, wie Graham Kreicker, der Vorsitzende des Sister City Advisory Board in Lawrence als Delegationsleiter klarstellte.
So verfehlten die Schloss- und
Stadtbesichtigung in Eutin mit Rundfahrt
auf dem Großen Eutiner See an Bord von
„MS
Freischütz“
wie
auch
die
Stadtführung in Lübeck, authentisch
begleitet von Frau Bethke (hier), bzw. (in
Lübeck) von dem früheren Eutiner
Bürgermeister
Gernot E. Grimm als
gebürtigem Lübecker, ihre Wirkung nicht.
Die Rückfahrt entlang der Ostseeküste mit
dem von der Firma Autokraft durch die
Mitwirkung unseres 2. Vorsitzenden
Bernd Ditscher kostenfrei gestellten Bus
unterbrach die Gruppe in Travemünde zu Die Delegation aus der Partnerstadt Lawrence/KS vor dem
einem Bummel auf der Seepromenade. Lübecker Rathaus.
Auch der von Frau Todsen-Reese in ihrer Funktion als ostholsteinische Landtagsab-geordnete gestaltete Besuch der Delegation im SchleswigHolsteinischen Landtag in Kiel stieß auf reges
Interesse und führte zu angeregten Frage- und
Antwortspielen über aktuelle Fragen zwischen
den amerikanischen Besuchern auf der einen
Seite und einem Vertreter der Informationsstelle
des Landtages sowie den beteiligten Politikern
Martin Kayenburg und Herlich-Marie TodsenReese auf der anderen Seite. Die Gespräche
reichten bis hin zur Erklärung von
Überhangmandaten und der Tätigkeit des
Landesrechnungshofes.
Die Gruppe der amerikanischen Studenten zu Besuch
bei der Landtagsabgeordneten Herlich-Marie TodsenReese in Krummsee.
In ausführlichen Berichten hat die Presse über
den Empfang im Eutiner Rathaus, die Eröffnung
der Kunstausstellung von Nancy Bjorge (Law5
rence) in der Kreisbibliothek, die Überreichung von zwei Kunstwerken an die Stadt Eutin sowie über den Deutsch-Amerikanischen Abend im Theater am Schloss berichtet. Zusammenfassend lässt
sich sagen:
- Der Empfang machte den Amerikanern die warme Herzlichkeit ihrer Aufnahme durch die Stadtverwaltung und alle anwesenden privaten Gastgeber deutlich. Mit sichtlicher Freude trugen die
Gäste sich daher in das Goldene Buch der Stadt Eutin ein, und ihr Bürgermeister Mike Rundle aus
Lawrence fand entsprechende Worte des Dankes an Eutin als Partnerstadt.
- Die Kunstausstellung von Nancy Bjorge reiht sich würdig an die Ausstellung des Lawrencer Landschaftsmalers Robert Sudlow im Jahre 2001 an und
beeindruckte ein zahlenmäßig ansehnliches Premierenpublikum. Der Partnerschaftsverein ist besonders erfreut
darüber, dass mit dieser Ausstellung ein weiteres Element zur
Bereicherung der Eutiner Kulturszene geschaffen worden ist.
- Die beiden von den Gästen an die Stadt Eutin überreichten
Kunstwerke gehen als Dauerleihgaben der Stadt an das OHMuseum bzw. an die Kreisbibliothek. Es geht dabei zum
einen um die Skizze zu einem Werk von Albert Bloch, dem
einzigen amerikanischen Mitglied der berühmten Münchener Eine Seefahrt, die ist lustig…..
Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“. Es ergänzt die beiden Die Delegation aus Lawrence schippert
von diesem Künstler bereits im OH-Museum befindlichen über den Großen Eutiner See.
Werke nunmehr zu einem kleinen Ensemble. Zum anderen
handelt es sich um ein ausdrucksstarkes Objekt von Nancy Bjorge aus gefaltetem Papier, das für
die Dauer der Ausstellung als Teil derselben in der Kreisbibliothek zu besichtigen ist und danach
dort verbleibt.
- Der 5. Deutsch-Amerikanische Abend im Theater am Schloss stellte zweifellos den Höhepunkt
aller Veranstaltungen dar. Mit mehr als 200 Personen war der Saal am Rande seines Fassungsvermögens angelangt. Die dekorative Ausgestaltung des Saales und die stilgerecht auf die Begegnung
mit den amerikanischen Gästen abgestimmte Tischdekoration lag in den Händen von Ande Deifuß,
Jürgen und Rosi Gehm, Maria Thomsen und Petra Kahmke als Vorstandsmitgliedern der Freunde
von Lawrence. Neben den drei Gruppen aus Lawrence (Delegation, Schüler, Studenten) und ihren
Gastgebern konnte Helmut Scheewe, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Lawrence – Eutin,
als Moderator zahlreiche Ehrengäste des öffentlichen Lebens aus Politik, Kultur und Wirtschaft begrüßen wie auch zahlreiche Jugendliche und andere Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung Eutins. Die Sichtweise der Städtepartnerschaft kam durch die eindrucksvollen Reden der
beiden Bürgermeister Mike Rundle (Lawrence) und Klaus-Dieter Schulz (Eutin) sowie durch das
von Professor William Keel
(Kansas University)
verlesene Grußwort der U.S. Generalkonsulin Susan
Elbow (Hamburg) zum Ausdruck. Noch nicht berichtet
wurde über eine gemeinsame Veranstaltung der Eutiner
Service-Clubs Kiwanis, Rotary und Lions
für die
Delegation aus Lawrence im Eutiner Schloss am 4. Juni,
zu der Dr. Joachim Scheele (Rotary) die Federführung bei
der Vorbereitung übernommen hatte. Nach einem
eindrucksvollen Orgelkonzert von Kirchenmusikdirektor
Martin West an der Arp-Schnitger-Orgel in der
Prof. Bill Keel überreicht einen Kansas JayHawk an Martin Kayenburg und HerlichMarie Todsen Reese.
Schlosskapelle stellten je ein Vertreter der Service Clubs
in gekonnten englischsprachigen Beiträgen deren
Ausrichtung und die laufenden Projekte vor: Günter
Schmelz (Kiwanis), Detlev Küfe (Lions), Dr. Joachim Scheele (Rotary).Mit dieser Gemeinschaftsaktion gaben die beteiligten Service-Clubs ihren Gästen eine überzeugende Präsentation ihres Wirkens im heimischen Raum und damit auch eine Information darüber, in welcher Weise die
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ursprünglich aus Amerika kommende Idee der Service-Clubs in Deutschland Früchte trägt. In der
Hilfe für Bedürftige und bei der Pflege internationaler Kontakte lägen die Service- Clubs auf der
gleichen Linie wie der Partnerschaftsverein Lawrence-Eutin, wie Helmut Scheewe in seiner Danksagung an die Service-Clubs im Einklang mit Bürgervorsteher Ernst-Joachim Meseck hervorhob.
Nach einem guten Essen erfolgten Ehrungen, Danksagungen der Gäste, vorgetragen von Professor
William Keel und Graham Kreicker, und der Stadt Eutin an die Gastgeber und an die „Freunde von
Lawrence“ als Initiatoren der Veranstaltung. Heitere Tischgespräche und Reden, darunter eine launige Verteidigung der Vergesslichkeit (!) von Professor Frank Baron, rundeten einen gelungenen
Abend im Geiste einer lebendigen Städtepartnerschaft ab.
Von Seiten der Gäste aus Lawrence wurde im Laufe der Woche immer wieder auf ihr eigenes Jubiläumsfest hingewiesen, mit dem sie am 18. und 19. September dieses Jahres die 150-jährige Stadtgeschichte von Lawrence, Kansas, begehen und für das sie an alle reisewilligen Eutiner eine
Einladung gerichtet haben. Die Stadt Eutin wird dabei mit einer Delegation und einer starken Reisegruppe unter Federführung der Freiwilligen Feuerwehr Eutin unter Leitung von Gemeindewehrführer Heino Kreutzfeldt vertreten sein. Auf Grund der geführten Gespräche mit den Gästen aus
Lawrence wird aber die Reiseplanung der zweiten Gruppe, nämlich der Delegation, überarbeitet, mit
An- und Abreise anders terminiert und damit auf die Wünsche der meisten Beteiligten zeitlich und
preislich neu abgestimmt. Auskünfte über den Stand der Dinge sind in Kürze bei Helmut Scheewe
und bei der Stadtverwaltung zu erhalten.
Helmut Scheewe
Grußwort für den deutsch-amerikanischen Abend des Partnerschaftsvereins Lawrence-Eutin
Eutin, den 3.Juni 2004
Lieber Herr Scheewe, sehr geehrte Mitglieder und Freunde des Partnerschaftsvereins LawrenceEutin,
gern wäre ich heute Abend nach Eutin gekommen, um mit ihnen zusammen 15 erfolgreiche und ereignisreiche Jahre der Städtepartnerschaft zwischen Eutin und Lawrence zu feiern, ich bin aber leider durch eine Veranstaltung in Hamburg gebunden. Meine Zeit als Generalkonsulin in Hamburg
nähert sich ihrem Ende, und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich von ihnen zu verabschieden
und ihnen allen herzlich für ihren besonderen Einsatz für die deutsch-amerikanischen Beziehungen
zu danken. Die letzten drei Jahre meiner Amtszeit in Norddeutschland waren nicht immer einfach
und geprägt von den Auswirkungen des 11. September und auch von den Meinungsverschiedenheiten in den deutsch-amerikanischen Beziehungen. Gerade wenn man nicht immer einer Meinung ist,
ist es wichtig, dass die Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks einen offenen und fruchtbaren Dialog aufrecht erhalten und die Freundschaft zwischen unseren Völkern mit Leben erfüllen. Die besonderen Bande zwischen Deutschen und Amerikanern werden getragen vom Engagement so vieler
Bürgerinnen und Bürger, die auf privater Ebene den Austausch über den Atlantik seit Jahrzehnten
pflegen. Die Städtepartnerschaft zwischen Eutin und Lawrence ist hierfür ein hervorragendes Beispiel.
For the American guests in the audience this evenning, let me say that it is one of the key missions
of the Consulate to promote German-American relations. And all of us at the Consulate consider sister city partnerships an important tool to do so. The reports of the participants of these exchanges
on both sides of the Atlantic demonstrate how much these stays contribute to our understanding of
each other and how much they strengthen the ties between our two countries. Often longlasting
friendships are the result of these visits as the history of your partnership proves. I congratulate the
two communities for having established such an exemplary sister city partnership and I hope that
many Americans and Germans will have the opportunity to participate in your exchanges.
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Helmut und Hella Scheewe möchte ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich dafür danken,
dass wir dank ihrer Vermittlung und Betreuung die wunderbare Pianistin Melanie Hadley aus Kansas zu einer Veranstaltung des Generalkonsulats in Hamburg als ganz besonderen Gast begrüßen
durften. Ich wünsche ihnen allen für den heutigen deutsch-amerikanischen Abend viel Vergnügen
und wünsche der Partnerschaft zwischen Eutin und Lawrence weiterhin so viel Erfolg.
Sie können sehr stolz sein auf das bisher Geleistete und ich kann Ihnen versichern, dass sich das
US-Generalkonsulat in Hamburg auf die weitere Zusammenarbeit mit ihnen freut. Mir werden die
Menschen und die Landschaften des Nordens sehr fehlen. Ich habe mich bei Ihnen sehr wohl gefühlt und die Offenheit und Freundlichkeit, die man mir überall entgegen gebracht hat, sehr zu
schätzen gelernt.
Vielen Dank!
Mit besten Grüßen
Susan M. Elbow
Generalkonsulin der Vereinigten Staaten von Amerika.
Literaturhistorischer Abschied
Nach 15 Jahren Tätigkeit für das Eutiner Sommerinstitut der Universität Kansas und nach noch viel weiter
zurückreichenden
literaturhistorischen
Forschungsarbeiten zum Werk von Thomas Mann
verabschiedete Professor Frank Baron sich sozusagen
literarisch, nämlich mit einer von ihm und einem
deutschen
Kollegen
herausgebrachten
Aufsatzsammlung mit dem Titel: Thomas Manns Der
Tod in Venedig. Wirklichkeit, Dichtung, Mythos.
(Herausgegeben von Frank Baron und Gert
Sautermeister, erschienen im Verlag Schmidt- Prof. Frank Baron bei seiner Buchbesprechung in
Römhild, Lübeck, 2004, ISBN 3-7950-0793-3, 192 der Kreisbibliothek Eutin.
Seiten, kartoniert, Euro 15,00). Das Buch fügt wichtige und originelle Aspekte zu den vorhandenen
wahrlich schon vielfältigen Interpretationen dieses Werkes hinzu. Die Aufsätze gehen den subtilen
Beziehungen nach, welche die Gestalt des Protagonisten, Gustav Aschenbach, zu dem Dichter Platen, zu den Philosophen Sokrates und Savonarola oder auch zu Goethes Faust aufweist. Ferner wird
Elementen des Orientalismus und der doppelbödigen Verführungskraft der Stadt Venedig nachgegangen sowie der zeitgeschichtlichen Nähe zwischen Thomas Manns Prosa und dem Roman „Die
andere Seite“ von Alfred Kubin, und schließlich wird auch in zwei Aufsätzen die Wirkungsgeschichte von Thomas Manns „Der Tod in Venedig“ dargestellt.Das Eingehen auf die Beziehungen zwischen Thomas Mann und Wolfgang Born, einem jungen Breslauer Künstler, der
Illustrationen zum Tod in Venedig gefertigt hatte, verleiht der Aufsatzsammlung einen besonderen
Akzent, weil es nämlich Frank Baron war, dem bei Nachfahren von Wolfgang Born in London persönlich wissenschaftlicher Zugriff auf die genannten Illustrationen gewährt wurde. Wolfgang Borns
„malerischer Kommentar“ wie auch die Illustrationen von Felix Hoffmann zusammen mit den ausgezeichneten Farbfotos des Fotografen Uwe Bremse von den Schauplätzen der Erzählung vermitteln auf eindringliche Weise eine ganz eigene und neue Facette der Stimmung, die Thomas Mann
in seiner Meistererzählung geschaffen hat. Die Aufsatzsammlung der beiden Herausgeber Frank
Baron und Gert Sautermeister hat in der Fachzeitschrift Germanistik eine sehr positive Rezension,
verfasst von August Stahl, Merzig, erhalten.
Helmut Scheewe
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150 Jahre Lawrence Kansas – 15 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Lawrence und Eutin
Besuch einer offiziellen Delegation aus Eutin in Lawrence
Fünfzehn Jahre nach Begründung der Städtepartnerschaft zwischen Eutin und Lawrence im USBundesstaat Kansas tragen die Beziehungen zwischen den beiden Städten weiter Früchte. Insgesamt
41 Besucher aus Eutin nahmen in Lawrence an den Jubiläumsfeierlichkeiten teil, die aus Anlass des
Partnerschaftsjubiläums und vor allem des 150-jährigen Stadtjubiläums in Lawrence vom 15. bis
18. September stattfanden. Die offizielle Delegation der Stadt Eutin bestand aus Ernst-Joachim Meseck, Klaus-Dieter Schulz, Dieter Holst, Helmut und Hella Scheewe, Wilhelm Kressin, Heino und
Christa Kreutzfeldt, Bernd und Anke Ditscher, Martin und Marion Vollertsen.
Das mehrtägige Programm, das die Eutiner Delegation mit Bürgervorsteher Ernst-Joachim Meseck
und Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz an der Spitze
erlebte, war in Zusammenarbeit von Sister City Advisory
Board mit Kathleen Hodge und Graham Kreicker als
Vorsitzendem, dem German Department der Kansas
Universität mit William Keel als Chairman und dem Max
Kade Center für Deutsch-Amerikanische Studien mit
Frank Baron als Direktor erstellt worden. Darüber hinaus
legten die private kostenlose Unterbringung und die
beispielhafte Betreuung und Bewirtung der Delegationsmitglieder bei allen Anlässen erneut ein Zeugnis
für die viel gerühmte Gastfreiheit der Amerikaner ab.
Bürgervorsteher Meseck, Vereinsvorsitzender
Das Programm begann am Mittwoch, dem 15. September Helmut Scheewe, Büroamtsleiter Dieter Holst
2004, unter Leitung von Graham Kreicker und Bill Keel und Bürgermeister Schulz bei den Vorbespremit
einer
Stadtrundfahrt,
die
sowohl chungen zur Reise über den großen Teich.
Stadtentwicklungsprojekte in den Außenbezirken der
Stadt als auch den historischen, aus dem 19. Jahrhundert stammenden, alten Stadtkern berührte.
John Jewell vom Watkins Museum brachte der Besuchergruppe den Charakter und die städtebaulichen Aufgaben dieser Eutiner Partnerstadt näher.
Im Rahmen eines Mittagessens in der City Hall erreichte das Programm einen ersten Höhepunkt mit
der Übergabe des Eutiner „Geburtstagsgeschenks“ an die Stadt Lawrence durch Bürgervorsteher
Ernst-Joachim Meseck und Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz. Der Bürgermeister der Stadt Lawrence, Mike Rundle, der im Sommer dieses Jahres an der Spitze seiner Delegation Eutin besucht
hatte, nahm eine kolorierte Lithographie von Siegfried Bendixen, die Eutin um 1825 zeigt, zusammen mit Reproduktionen von Dokumenten zur Eutiner Stadtgeschichte entgegen.
Am Nachmittag gewannen die Besucher aus Eutin im Haskell Junior College, einer Hochschule für
Native Americans, d. h. für Studierende aus indianischen Familien aus dem Einzugsbereich der gesamten Vereinigten Staaten, einen Eindruck von den heutigen akademischen Integrationsbemühungen für diese Bevölkerungsgruppe. Danach erlebten die Eutiner in der Bales Recital Hall, einer
neuen Konzerthalle speziell für Orgelmusik, eine Demonstration der Orgel durch Professor James
Higdon und seinen Schüler Brian Campbell, einen Teilnehmer an der KU Sommerschule 2004 in
Eutin.
Am folgenden Donnerstag ging man zunächst zum Frühstück ins Eldridge Hotel und folgte damit
einer Einladung von Kansas International, dem Unternehmensverband in Lawrence, der unter der
Leitung von Ernie Cummings steht. Hier stellte sich heraus, dass einige der Gastgeber bereits florierende Geschäftsbeziehungen in den norddeutschen Raum unterhalten.
Anschließend veranschaulichte ein Rundflug über dem Stadtgebiet von Lawrence die beeindruckende Entwicklung der schnell wachsenden Stadt und lieferte damit aus der Vogelperspektive
eine Ergänzung zu den Rundfahrten des Vortages. Die Besichtigungen von öffentlichen Einrichtun9
gen (Wasserwerk, Klärwerk, Müllentsorgung und Kompostierungsanlage) rundeten den gewonnenen Eindruck ab.
Die Mitglieder der Delegation waren dann tief beeindruckt von dem, was im Natural History Museum über die geologische und biologische Entwicklung des Mittleren Westens Amerikas zu sehen
ist, und zwar soweit es von der Forschung aus Funden speziell im Staate Kansas rekonstruiert werden konnte.
Nach einem Lunch, zu dem das Max Kade Center für Deutsch-Amerikanische Studien als Gastgeber und das German Department der Kansas Universität eingeladen hatten, wurden erneut Geschenke ausgetauscht. War am Vortag die Stadt Lawrence beschenkt worden, so hielten diesmal die
Gastgeber Geschenke bereit. Sie überreichten das Portrait eines Apostels des in den USA renommierten Künstlers Robert Berkeley Green an die Stadt Eutin sowie aus der Hand des Malers Robert
Sudlow an Helmut Scheewe, der u. a. den Künstler vor drei Jahren in Eutin persönlich betreut hatte,
das Bild „Winterlandschaft in der Nähe von
Lawrence“.
Zu einem besonderen Erlebnis gestaltete sich
auch die von der Stadt Eutin und dem
Partnerschaftsverein
Lawrence
Eutin
gemeinsam vorgenommene Ehrung von
Persönlichkeiten aus Lawrence, die sich um die
Städtepartnerschaft, zum Teil von Anbeginn,
besonders
verdient
gemacht
haben.
Bürgervorsteher Ernst-Joachim Meseck und
Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz überreichten
im Namen der Stadt Eutin Urkunden, jeweils
verbunden mit einem Geschenk, und sprachen
Den Apostel des Malers Robert Barkeley Green nehmen
im Beisein von Missy Hamilton, der Tochter des Künstlers, Bürgervorsteher Meseck und Bürgermeister Schulz
als Gastgeschenk entgegen.
Dank und Anerkennung für die um die Städtepartnerschaft erworbenen Verdienste aus. Der
Vorsitzende
des
Partnerschaftsvereins
Lawrence – Eutin, Helmut Scheewe, überreichte an die Empfänger
dieser Ehrungen je eine Schreibtischuhr mit den Wappen von
Lawrence und Eutin, die in ihrer Gestaltung in besonderer Weise die
Verbundenheit der beiden Städte zeigt.
Aus einer Liste von mehr als 20 Persönlichkeiten wurden die
Professoren Helmut Huelsbergen, William (Bill) Keel und Frank Baron
sowie die frühere Bürgermeisterin und Senatorin Sandy Praeger, der
frühere Bürgermeister Robert (Bob) Schumm und der Vorsitzende des
Sister City Advisory Board, Graham Kreicker, besonders
Der Apostel,
hervorgehoben. Helmut Huelsbergen war es, der 1964 in Schleswigvon Robert B. Green
Holstein einen Ort für einen Studentenaufenthalt gesucht hatte. Er fand
ihn in Eutin. Und 1966 begann das Summer Language Institute, das bis heute durchgeführt wird
und aus dem sich 1989 die Städtepartnerschaft entwickelt hat. Frank Baron führte als Hausherr im
Max Kade Center in Leben und Werk des Künstlers Robert Berkeley Green ein, der selbst durch
körperliche Umstände als 92-Jähriger nicht mehr in der Lage war, persönlich an dieser Veranstaltung teilzunehmen, sondern sich von seiner Tochter Missy Hamilton vertreten ließ.
Im Anschluss an diese Veranstaltung gab es noch ein Arbeitsgespräch zur Vorbereitung zweier zusätzlicher Gruppenbesuche im Jahre 2005 in Eutin, nämlich des Kinderchores Lawrence und einer
Mädchen-Fußballmannschaft, ein Gespräch, bei dem sowohl der Leiter des Hauptamtes der Eutiner
Stadtverwaltung, Dieter Holst, als auch Helmut Scheewe mit den jeweiligen Gruppenleitern nützliche Informationen zu diesen Projekten im persönlichen Kontakt austauschen konnten. Als Einleitung zu dieser Aussprache hatte Frank Baron einen stichwortartigen Entwurf der Entwicklung der
Städtepartnerschaft zwischen Lawrence und Eutin vorgelegt.
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Nach ein paar Stunden Freizeit zum „Shopping“ versammelten sich die Eutiner und die japanischen Delegationsmitglieder zu einem Supper, das von drei Freunden der Städtepartnerschaft angerichtet worden war, nämlich von Gina Ross, David Collins und Nancy Bjorge, der Künstlerin, die
im letzten Sommer in Eutin eine Ausstellung hatte.
Am Freitag, dem 17. September, waren die Mitglieder der Eutiner Delegation erneut zum Frühstück
eingeladen, und zwar ebenfalls ganz offiziell und gemeinsam mit Vertretern der Delegation der
zweiten Partnerstadt von Lawrence, Hiratsuka (Japan), beim Kanzler der Universität, Robert Hemenway. Das Frühstück fand in der Spencer Forschungsbibliothek statt. Im Anschluss führte der
Chef-Bibliothekar, Bill Crowe, die Besuchergruppe in die Schätze und Aufgaben dieser in manchen
Bereichen führenden wissenschaftlichen Einrichtung ein und erläuterte an Beispielen einige der laufenden Projekte.
Den Besuchern wurde hier erneut klar, was in den Forschungs- und kulturellen Einrichtungen von
Universität und Stadt in Lawrence geleistet und den Besuchern und Benutzern angeboten wird. Die
Schulen, Museen und Universitäten prägen diese Stadt, die in so bestechender Art Bildung und
Wissenschaft, Kultur und Lebensweise mit
Wirtschaft und Verwaltung zu verbinden
versteht.
Ein Lunch im Lawrence Memorial
Hospital wurde vom Rotary Club mit Jane
Bateman als Präsidentin zu einer
anregenden Gesprächsrunde über die
Arbeit an gemeinnützigen Projekten für
solche Bevölkerungsgruppen genutzt, die
in wichtigen Lebensbereichen auf die Hilfe
anderer angewiesen sind. Die Gelegenheit
zum Gespräch ergriff auch der Leiter der
Polizei von Lawrence, Dr. Ronald Olin,
als die Eutiner seiner Dienststelle einen
Die Abordnung der Eutiner Feuerwehr marschiert im
Festumzug mit.
Besuch abstatteten. Er ließ seine Gäste
nach seinem Referat über Organisation und
Dienst der Polizei darüber hinaus an einer
aufschlussreichen Unterrichtsstunde der
Polizeischüler teilnehmen.
Der Nachmittag blieb frei für private
Unternehmungen mit den Gastgebern, von
denen einige auch damit befasst waren, den
Hauptteil der Besucher aus Eutin, die 31köpfige Reisegruppe der Freiwilligen
Feuerwehr, vom Flughafen in Kansas City
abzuholen.
Der Sonnabend, der 18. September, brachte
Die Bürgermeister der drei Patenstädte Lawrence, Hiratsuka
die offiziellen Hauptereignisse des 150- und Eutin nehmen im Kutschwagen an der Parade teil.
jährigen Jubiläums der Stadt Lawrence. Der
Festumzug entlang der Massachusetts Street wurde angeführt von der riesigen Marching Band der
Kansas Universität und einem Kutschwagen mit den drei Bürgermeistern der drei Partnerstädte Mike Rundle (Lawrence), Ritsuko Okura (Hiratsuka) und Klaus-Dieter Schulz (Eutin). Der Zug, in
dem auch die Freiwillige Feuerwehr Eutin mitmarschierte, zeigte in anschaulicher und lebendiger
Form mit zahllosen Festwagen und vielen Musikkapellen die 150-jährige Geschichte der Stadt Lawrence auf. Die Eutiner Delegation beobachtete die Parade von reservierten Plätzen aus. Bürgermeis11
ter Mike Rundle empfing im Art Museum die Gratulanten von nah und fern. Im Anschluss gab es
ein Volksfest im South Park. In drei Gebäuden der Stadt wurden in Ausstellungen Fotografien von
Uwe Bremse gezeigt und zum Kauf angeboten, mit denen er sein fotografisches Portrait der Rosenstadt Eutin in Lawrence vorstellte.
Am Abend wurde in einem feierlichen Rahmen bei einem Festbankett das 150-jährige Stadtjubiläum und die 15-jährige Städtepartnerschaft gewürdigt. Alle drei Bürgermeister machten in ihren
Ansprachen deutlich, wie sehr in ihren Städten die Städtepartnerschaft geschätzt wird und wie
dankbar alle für die Art der gegenseitigen Kontaktpflege seien. Auch die Delegation der japanischen Partnerschaftsstadt Hiratsuka machte einmal mehr deutlich, dass Kontakte und Jugendaustausch gerade in politisch schweren Zeiten eine große Bedeutung haben.
Für Sonntagvormittag hatten das Max
Kade Center und das German Department
zu einem Brunch eingeladen, bei dem
Gäste und Gastgeber in zwangloser
Atmosphäre die Ereignisse der vergangenen Tage Revue passieren ließen. Prof.
Helmut Huelsbergen bedankte sich noch
einmal für seine Ehrung und hielt in einer
humorvollen Rede Rückschau auf vierzig
Jahre Kontakte mit Eutin. Auch Frank
Baron ergriff nochmals das Wort und
beleuchtete in einem ebenfalls launigen
Beitrag einzelne Aspekte seiner eigenen
vierzehn Jahre währenden Leitung des
Prof. Huelsbergen lässt 40 Jahre Studentenaustausch Revue
Summer Language Institute in Eutin.
passieren.
Der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins
Lawrence – Eutin nutzte eine Gelegenheit, zusammen mit Frank Baron den Künstler Robert B.
Green in einem Altersheim in Lawrence zu besuchen, ihm persönlich Dank abzustatten und in einem Gespräch den Künstler kennen zu
lernen.
Am letzten geplanten Ereignis, einem
Picknick der Feuerwehr Lawrence für
Gäste und Gastgeber im Feuerwehrzentrum
Nr. 2 in der Harperstreet, gab es noch
einmal einen Austausch von Aufmerksamkeiten und ein kameradschaftliches Beisammensein im Stil der „Firefighters“. Alle
Beteiligten
waren
nach
diesen
Jubiläumstagen mit den Worten des Eutiner
Bürgermeisters Schulz einig, als er beim
Festbankett unter allgemeinem
Beifall
ausführte: „Nur über persönliche Kontakte
kann ein vertieftes Verständnis für den Fire Chief Jim Mac Swain überreicht ein Gastgeschenk an
Anderen und das Andere entwickelt Gemeindewehrführer Heino Kreutzfeldt.
werden. Die Städtepartnerschaften waren über alle 15 Jahre erfolgreich. Die Jugendbegegnungen
mit Schülern und Studenten und zwischen Jugendlichen in den Vereinen und anderen Gruppen
werden auch in Zukunft erfolgreich sein, auch Begegnungen von Menschen, die in wichtigen Einrichtungen wie zum Beispiel in Feuerwehren tätig sind. Diejenigen, die dazu beitragen können,
müssen nur wollen. Und die Bereitschaft dazu ist nach wie vor stark.“
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Sister cities share in celebration
By Joel Mathis, Journal-World
Thursday, September 16, 2004
Wrapping one's mouth around the word "sesquicentennial" is difficult enough. But there may not
even be a comparable term for the age of Lawrence's sister city of Eutin, Germany.
Eutin, after all, is turning 750 years old in 2007.
"Since Eutin is ... 600 years older than Lawrence, as a sister city you are, without a doubt, our big
sister city," Mayor Mike Rundle told a delegation of Eutin visitors during a luncheon Wednesday at
City Hall.
The Eutin delegates, along with visitors from Lawrence's other sister city of Hiratsuka, Japan, are in
town this week to help the little sister celebrate 150 years of existence.
Hiratsuka's history goes back more than 500 years.
"This is actually celebrating two occasions," said Graham Kreicker, chairman of City Hall's Sister
Cities Advisory Board. "It's our 150th birthday, but it's also the 15th anniversary of our sister-cities
relationship with Eutin and the beginning of our 15th year with Hiratsuka."
The Eutin delegates began their Lawrence activities Wednesday; Hiratsuka visitors will join the
celebration Friday. Visitors from both cities will spend the week visiting museums, schools and city
facilities, learning more about the history of Lawrence and how it works today.
Lawrencians gave an impromptu overview of Kansas during Wednesday's luncheon.
"Before Prohibition, Kansas was the No. 2 grape and wine producer in
the United States," said Kathleen Hodge, a member of the Sister Cities
Advisory Board.
"We came too late," joked Klaus-Dieter Schultz, Eutin's mayor.
The Eutin visitors also learned important facts about Lawrence culture.
"I hear a lot about Missouri and Kansas, their differences in history,"
Richard
Gwin/Journalsaid Dieter Holst, Eutin's city manager.
At the end of the luncheon, Schultz presented Rundle with a colour World Photo
lithograph depicting Eutin in the early 1800s, shortly before Lawrence Lawrence officials played
host to sister city delegates
was founded.
"The age of a city doesn't have much to do with the quality of the city," from Eutin, Germany, during lunch Wednesday.
Schultz said, through a translator.
Kreicker said it was important for Lawrence to have foreign visitors Joachim Meseck, left, and
Schultz,
during a big celebration. "I think this is an outstanding opportunity for Klaus-Dieter
visitors from Germany and Japan to see the way we hold festivals and mayor of Eutin, presented
Mayor Mike Rundle with a
celebrations, which are part of cultures," he said.
The visits culminate in a 6 p.m. banquet Saturday at Lawrence Country colour lithograph depicting
Eutin in the early 1800s.
Club.
Visitor schedule
Major sister cities events this weekend:
Today
Noon: Eutin delegation lunch at Kansas University's Max Kade Center to recognize individuals
who helped establish the sister-city relationship.
Friday
8 a.m.: Eutin and Hiratsuka delegations have breakfast with Kansas University Chancellor Robert
Hemenway.
1:15 p.m.: Hiratsuka delegation visits Spencer Art Museum.
Saturday
10 a.m.: Eutin and Hiratsuka mayors join Lawrence Mayor Mike Rundle in a horse-drawn carriage in the sesquicentennial parade.
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Stadt Eutin
Der Bürgermeister
Der Bürgervorsteher
Partnerschaftsverein Lawrence – Eutin
Der Vorsitzende
To the
City of Lawrence
The Mayor
The Sister City Advisory Board
The University of Kansas
The Chancellor
The Vice-Chancellor
The Chair of the German Department
The Director of the Max Kade Center
The President of Kansas International
The President of Lawrence Rotary Club
Eutin, Oct. 6, 2004
Dear friends,
Having safely returned to Eutin, we want to thank you very much for everything you and so many other
people in Lawrence have done for us during the days we spent together in your marvelous city.
We are so grateful also for the overwhelming hospitality and generosity shown by you and your
friends. All the people we met are Lawrence citizens you can really be proud of.
Moreover, it was a wonderful program that you had put up for us. For the planning, organizing all
the details, and carrying out this program, we owe you our heartfelt thanks. We won’t enumerate all
the events and all the members of your outstanding team, but we cannot but naming Graham
Kreicker, Kathleen Hodge, and Bob Schumm of the Sister City Advisory Board and Bill Keel and
Frank Baron of the University of Kansas.
And then there were those many and wonderful gifts that you were handing out to everyone in our
pretty large group of visitors.
The most precious gift, of course, the wonderful and valuable painting of Robert Berkeley Green,
named ‘The Apostle’, was given to the City of Eutin, and we’ll be proud to exhibit it within an ensemble of works of Lawrence painters Albert Bloch and Robert Sudlow in the Ostholstein Museum
at Eutin. We are glad and grateful also about the fact that one member of our delegation, Helmut
Scheewe, – with Frank Baron and Missy Hamilton being instrumental - was given the favor of
meeting the artist in person.
We have regarded it as an honor to take part in the great Sesquicentennial Parade down Massachusetts Street, respectively to watch it, as well as to be invited to the Mayor’s Reception and to meet
Chancellor Robert Hemenway and Vice Chancellor Shulenburger.
For all this we want to express our gratitude once more, even though we did that already on the fantastic Anniversary Banquet to which you had invited us.
Thank you all for everything. We feel that we have good friends in Lawrence!
Ernst-Joachim Meseck
Chair of the City Parliament
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Klaus-Dieter Schulz
Mayor
Helmut Scheewe
President of Friends of Lawrence
Der Werdegang des Kinderchores Lawrence
Der Lawrence Children’s Choir (LCC) wurde im Jahre 1991 von Frau Janeal Crabb Krehbiel und
Marilyn Crabb Epp gegründet. Der Tournee-Chor umfasst 73 Sängerinnen und Sänger der Jahrgangsstufen 5 bis 9 aus Elementary Schools (Grundschulen) und Junior High Schools (Weiterführenden Schulen) aus Lawrence (Kansas) und Umgebung.
Die anderthalbstündigen Übungstreffen finden in den Herbst- und Wintersemestern einmal wöchentlich statt. Zwei Konzerte pro Jahr, jeweils im November und im März, stellen das erarbeitete
Programm den Eltern und der Öffentlichkeit in Lawrence vor. Darüber hinaus geht der Chor jedes
Jahr nach der Konzertsaison auf Tournee, und zwar abwechselnd auf kürzere Ausflüge in die regionale Umgebung oder auf größere nationale oder internationale Konzertreisen.
Der Chor hat Einladungen oder sogar Engagements gehabt bei den Jahrestreffen des Verbandes der
amerikanischen Chorleiter (1996 und 2004 auf regionaler und 1999 auf nationaler Ebene) wie auch
beim Jahrestreffen der amerikanischen Musikerzieher (1996). Ferner stand der LCC beim Sommerseminar für Chorkunst in North Carolina (1998) zur ständigen Verfügung und war der Hauptchor
beim entsprechenden Bundesfestival (FSI) in der New Yorker Carnegie Hall im Jahre 2000.
Zu den bundesweit im US-Fernsehen übertragenen Auftritten des LCC gehörten das World Largest
Concert (PBS) im Jahr 1994 sowie die Einweihungsfeier des Dole Institute of Politics (C-SPAN)
2003. Im heimischen Bereich trat der Chor bei den Feierlichkeiten zur Amtseinführung des Gouverneurs des Staates Kansas im Jahre 2003 auf.
Die Stadt London war das erste internationale Reiseziel des LCC, als er im Jahre 2003 zu einem
Auftritt in der Kirche St. Martin-in-the-Fields eingeladen war. Weitere Auftrittsorte in derselben
Woche waren die Kathedrale St.Albans, die Windsor Parish Church und die St. Paul’s Cathedral.
Das Jahr 2005 – ein Jahr des Gedenkens und der Besinnung
Weltweit wird im Jahr 2005 des Endes des Zweiten Weltkrieges vor nunmehr sechzig Jahren gedacht. Das tun auch wir vom Partnerschaftsverein Lawrence – Eutin. Wer wie wir eine internationale Städtepartnerschaft pflegt und fördert, der erlebt durch die Begegnungen mit den Bürgern
anderer an diesem Krieg beteiligten Nationen dies Gedenken vielleicht in ganz eigener Weise.
Es ist wohl wahr, dass die Menschen so vieler Völker in ihrer Trauer um die mindestens 55 Millionen Menschen, die in diesem Krieg ihr Leben verloren haben, irgendwie auch vereint sind, vereint
im Gedenken an Familienmitglieder, Verwandte, Nachbarn, Freunde. Es ist die gleiche tiefe Ergriffenheit und Trauer bei allen Gedenkveranstaltungen und Gottesdiensten, die immer wieder und
auch jetzt, sechzig Jahre nach Kriegsende, an den Zentren der massenhaften Vernichtung oder des
gleichzeitigen Todes wie Auschwitz oder Dresden die Menschen jeden Alters erfasst und bedrängt.
Doch je mehr wir uns darum bemühen, die Geschichte unseres Landes mit wachem Bewusstsein
wahrzunehmen, tritt für uns Deutsche neben das Gefühl der Trauer immer auch die Scham darüber,
in dem Lande zu Hause zu sein, von dem das Unheil gleich zweier Weltkriege seinen Ausgang
nahm.
So sind für uns bei Gesprächen z. B. mit Amerikanern aus unserer Partnerstadt Lawrence besonders
die beiden Tatsachen bedrückend, dass der Zweite Weltkrieg eben von Deutschland angefangen
wurde und dass das nationalsozialistische Deutschland in Europa den Massenmord an wehrlosen
Minderheiten mit allein sechs Millionen Opfern unter den Juden begangen hat. Als Deutsche leben
wir mit diesem Bewusstsein und wollen es nicht verdrängen, auch wenn wir in unserem heutigen
demokratischen Staat durch eine auf die Menschenrechte und Bürgerrechte festgelegte Verfassung,
unser Grundgesetz, uns im Übrigen nach unseren Möglichkeiten politisch und individuell frei ent15
falten können. Wir haben auch dankbar in unserem Bewusstsein, dass wir, wie nur wenige Völker
der Erde, die sechs Jahrzehnte seit 1945 ohne direkte Kriegsbeteiligung verleben durften.
Wir, die Freunde von Lawrence in Kansas, nutzen diese Freiheiten in unseren Bemühungen um
persönliche Kontakte zu Familien und Institutionen jenseits der nationalen Grenzen, besonders eben
in den Vereinigten Staaten, in der Eutiner Partnerstadt Lawrence im Staate Kansas. Wir sind von
Grund auf froh darüber, dass die Menschen dort bei aller kritischen Betrachtung unserer geschichtlichen Vergangenheit sich zur Verständigung, ja zu Freundschaft und Versöhnung mit uns bereit
zeigen. Sie versichern uns, dass auch wir im „alten Europa“ ihnen, den Menschen in der Neuen
Welt, immer noch viel bieten können, dass sie ihre Kinder gerne hierher als Schüler und Studenten
in die Obhut von deutschen Familien geben und dass sie ihre eigenen Besuche in Europa und auch
in Deutschland als eine Art Rückkehr zu den eigenen Wurzeln ansehen.
In wenigen Jahrzehnten haben internationale Städtepartnerschaften weltweit eine erstaunliche Bedeutung und Popularität erlangt. Aber es gibt wohl keinen augenfälligeren Beweis für die positiven
Auswirkungen der auch in unserer Vereinssatzung festgeschriebenen Idee der Völkerverständigung
als die symbolträchtige Tatsache, dass die Stadt Lawrence ihre beiden bisher einzigen Städtepartnerschaften ausgerechnet mit Städten aus den beiden Ländern eingerichtet hat, die im Zweiten
Weltkrieg Kriegsgegner der USA waren, nämlich mit Eutin in Deutschland und Hiratsuka in Japan.
Helmut Scheewe
Impressum:
An dieser Ausgabe wirkten mit: Helmut Scheewe (Text, Fotos, Übersetzung), US-Generalkonsulat,
Hamburg (Text), Christa Kreutzfeldt (Text, Foto), Fa. Autokraft & Fa. Klausberger (Werbung),
Heino Kreutzfeldt (Text, Redaktion, Layout), Druckerei Bogs (Druck)
Herausgeber: Partnerschaftsverein Lawrence-Eutin, Freunde von Lawrence in Kansas e.V.,
Lindenstr. 26, 23701 Eutin, Tel.: 04521-4358, Fax: 04521-849658.
Spendenkonto: 67199, Sparkasse Ostholstein, BLz.: 213 522 40
Veranstaltungskalender 2005
24. Mai: Ankunft der Studenten aus Lawrence/Kansas.(Abreise: 1. Juli)
28. Mai Ankunft der Schüler aus Lawrence/Kansas. (Abreise: n.n.)
29. Mai Ankunft Kinderchor Lawrence
1. Juni: Deutsch-Amerikanischer Abend im Theater am Schloss, 19:00 Uhr
2. Juni: Konzert des Kinderchores in der St. Michaelis-Kirche, 20:00 Uhr
Pfingsten, Besuch von Polizeichef Dr. Ronald Olin und seiner Frau aus Lawrence.
26. August: Konzert f. Klavier und Geige, Melanie Hadley & Alexandr Snytkin
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Kansas kulinarisch:
Zusammengestellt von Christa Kreutzfeldt
Im Anschluss an unseren Besuch in Lawrence reisten wir weiter durch den Südosten der USA. Die amerikanische Art zu frühstücken ist sicherlich gewöhnungsbedürftig aber egal, ob kontinental oder typisch
amerikanisch, eines fand sich immer wieder auf Buffet oder Karte: Bananenbrot! Eine kulinarische Köstlichkeit, die wie Kuchen, aber auch wie Brot, also mit Butter oder anderem Belag gegessen wird.
Hier unsere Rezeptvorschläge:
Bananenbrot:
250g Mehl
1 TL Backpulver
½ TL Soda (Natron)
3 große, reife Bananen
125g weiche Butter
125g Zucker
1 Ei
½ TL Salz
½ TL Zimt
1 Tüte Vanillin-Zucker
90g Rosinen
4 EL Pecan od. Walnüsse, gehackt
4 EL Schokostreusel (nach belieben)
Butter und Zucker schaumig schlagen. Das Ei hinzufügen. Das Mehl mit Backpulver, Natron, Salz und
Zimt in eine zweite Schüssel sieben. Die Bananen pürieren und die Mehlmischung mit den Bananen abwechselnd zur Buttermischung geben. Nach jeder Zugabe kräftig schlagen. Die Nüsse und die Rosinen
zugeben und den Teig in eine gefettete Kastenform ( 1Ltr.) füllen. Das Brot bei 180 °C 1 Stunde backen.
Caesar’s Salad
Gemüse wird in Amerika eher roh, als Salat gegessen.
Häufig als Vorspeise, aber auch als Zugabe zu
deftigen Gerichten oder Gegrilltem. Überhaupt
spielen Salate bei den Mahlzeiten eine große Rolle
und sie sind auf allen Buffets reichhaltig zu finden.
.
Guten Appetit
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