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rassistische Zustände
Bremen 1988-2012
chronik zu rassistisch motivierten Übergriffen In Bremen
Titelbild: Dissent Images (http://dissentimages.wordpress.com)
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Bremen von 1988 bis 2012
In den letzten 25 Jahren haben sich in Bremen und im Bremer Umland zahlreiche rassistisch motivierte Übergriffe auf Personen ereignet. Zudem gab es unzählige Brandanschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete und Wohnkomplexe in denen ausschließlich Menschen nicht deutscher Herkunft
wohnten.
Da nur ein Bruchteil der Täter_innen polizeilich ermittelt und verurteilt wurde, lässt sich über die
genauen Hintergründe der Übergriffe nur spekulieren. Sicherlich zogen viele der Täter_innen ihre
Motivation auch aus dem Nährboden einer Gesellschaft, die sich im Zuge der Verschärfung des Asylrechts vermehrt offen rassistisch positionierte. Die verurteilten Täter sind dabei klar der organisierten
Neonaziszene zuzuordnen.
Es ist uns wichtig zu erwähnen, dass es im Laufe der Jahre zu keinem tatsächlichem Rückgang rassistisch motivierter Gewalttaten gekommen ist. Seit der staatlichen Erfassung dieser Taten kommt es
immer wieder vor, dass einzelne Geschehnisse nicht in die offizielle Statistik aufgenommen werden.
Sei es, weil sie die „Kriterien“ dafür nicht erfüllen oder rassistische Hintergründe geleugnet bzw.
marginalisiert werden. Hinzu kommt, dass viele Opfer rechter Gewalt aufgrund von Angst und/oder
Einschüchterungen einen Anschlag oder Übergriff gar nicht erst melden oder zu Anzeige bringen.
Jedoch stellt jedes einzelne Ereignis für die Betroffenen eine massive physische und psychische Verletzung dar, von den längerfristigen Folgen und Belastungen für die direkt und indirekt Betroffenen
ganz zu schweigen.
Im Folgenden wird nur eine Auswahl an Ereignissen präsentiert, da an dieser Stelle nicht jeder einzelne Vorfall umfassend dargestellt werden kann. Diese Entscheidung ist sehr schwer gefallen und
wurde nicht nach bestimmten Gesichtspunkten, wie „Schwere des Übergriffs“ oder „Anzahl der Verletzten und Betroffenen“, getroffen.Vielmehr versucht die Chronik der hier ausgewählten Ereignisse
einen generellen Überblick über die Brutalität rassistischer Gewalt innerhalb der letzten 25 Jahre zu
geben.
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Bremen im Herbst 1991
Der Senat der Hansestadt beschließt maximal
300 Asylanträge pro Monat anzunehmen. Anträge von Menschen aus Polen und Rumänien
werden von vornherein kategorisch abgelehnt.
Das Oberverwaltungsgericht entscheidet, dass in
„reinen Wohnstraßen“ keine Geflüchteten wohnen dürfen.
Die DVU (Deutsche Volksunion) kann in Fraktionsstärke in die Bremer Bürgerschaft, den Landtag und in die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung einziehen.
Der Stadtteilbeirat, verschiedene Parteien, die
Polizei und diverse Bürger_innen-Initiativen
machen mobil gegen ein Wohnheim in der
Schwachhauser Heerstraße. Am 6. Juni 1991
findet eine Demonstration mit Teilnahme von
CDU, SPD, FPD, Grünen und Neonazis gegen
das Wohnheim statt.
Anfang Oktober mündet diese Stimmungsmache
in einer Reihe von Anschlägen und Übergriffen
auf als Fremde wahrgenommene Menschen.
Traurige „Berühmtheit“ erreicht der Anschlag
einer Neonazi-Gruppierung auf das Wohnhaus in
der Schwachhauser Heerstraße.
Am „Tag der deutschen Einheit“ werfen die drei
Täter in den ersten Stock des Hauses MolotowCocktails. Nur durch Zufall hält sich zu diesem
Zeitpunkt keine Person in dem Raum auf. Alle
Bewohner_innen entkommen unverletzt aus
dem Gebäude. Am nächsten Tag heißt es die
„Asylunterkunft ist geschlossen“ und die Bewohner_innen werden nach Bremen-Nord in ein
neues Wohnheim gebracht. Die Täter, die aus
gutbürgerlichem Hause stammen, werden wenig später verhaftet und müssen sich vor Gericht
verantworten. In dem Prozess berufen sich die
zur Tatzeit noch Minderjährigen auf die Sorgen
der Anwohner_innen und die Kampagne der
Bürger_innen-Initiative. Sie wollten gegen das
„Drogenhaus“ ein Zeichen setzen, da die Polizei
die „Lage nicht in den Griff“ bekäme.
Das Gericht verurteilt die Angeklagten zu ein
Jahr und neun Monaten Jugendstrafe auf zwei
Jahre Bewährung. Die Anklage wegen versuchten Mordes wird fallen gelassen. Es konnte nicht
geklärt werden, ob sie „möglicherweise den Tod
eines Menschen in Kauf genommen“ hätten, so
das Gericht. Der neonazistische Hintergrund und
die rassistische Motivation der Täter werden außer Acht gelassen. Ein Sprecher des Gerichts gibt
später bekannt: „Wir haben den Eindruck, dass
sie die Tat bereuen und sich von ihrem alten Weg
gelöst haben.“1 Einer der Haupttäter ist auch heute noch in der rechten Szene verankert und spielt
in einer bekannten Bremer Rechtsrock-Band.
Dieser Fall steht exemplarisch für eine bundesdeutsche rassistische Stimmung, welche in offenen Pogromen wie in Rostock-Lichtenhagen und
Hoyerswerda mündete.2
Weser Kurier vom 13.05.1992
Einen ausführlichen Beitrag dazu findet ihr in unserem Text „Rassismus tötet - Deutsche Zustände
angreifen!“ auf www.beschissen.blogsport.de
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Im Rahmen dieser Broschüre soll aufgezeigt werden, dass sich auch das sozialdemokratisch
geprägte Bremen dem gesamtdeutschen Trend nicht entziehen kann. Jedes Ereignis muss in die
gesamtgesellschaftlichen Prozesse und Diskurse eingeordnet werden und kann daher von diesen
nicht losgelöst betrachtet werden.
Bild: Bürger_innen demonstrieren gegen Asylbewerber_innenheim in Schwachhausen
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01. Januar 1988
Eine Gruppe offenbar rechter Skinheads
jagt in der Silvesternacht eine Gruppe von
Migrant_innen durch den Breitenweg. Sie
verprügeln eine 25-Jährige Frau aus Guatemala und ihren gleichaltrigen Freund vor
einer Kneipe im Herdentorsteinweg. Die
Täter sind mit Ketten bewaffnet. Die junge Frau erleidet schwere Kopfverletzungen
und muss in einem Krankenhaus behandelt
werden. Am Tatort schauen zum Zeitpunkt
des Überfalls rund 100 Menschen tatenlos
zu. Die Polizei nimmt keine Personalien
der rechten Skinheads auf und bringt die
verletzte Frau erst auf Druck der umstehenden Menschen ins Krankenhaus.
01. Januar 1989
Unbekannte Täter_innen verüben einen
Brandanschlag auf eine Unterkunft für Asylbewerber_innen. Ein 17-Jähriger erleidet
dadurch schwere Rauchvergiftungen. Die
Feuerwehr rettet ihn bewusstlos aus dem
brennenden Haus. Knapp drei Jahre später
wird die jugoslawische Familie wieder Opfer eines Brandanschlags in Bremen-Nord.
Quelle: taz Bremen vom 11.10.1991
Quelle: Weser Kurier vom 03.01.1988 und
Weser Kurier vom 10.01.1988
21. September
1991
Mitglieder der Neonazi-Gruppierung
„Penny-Crew“ treffen sich in einer Kneipe
und geraten dort in Streitigkeiten mit dem
Wirt. Laut Angaben des Wirts, fordert er
die Gruppe auf zu gehen, da sie das Wort
„Kanake“ gebrauchen. Der damalige Spitzenkandidat der „Nationalistischen Front“
(NF), ein 22-Jährger Handelsschüler,
schießt dem Wirt daraufhin vor dem Lokal
mit einer Gaspistole drei Mal ins Gesicht.
Quelle: Weser Kurier vom 05.03.1992
01/jan/1988
01/jan/1989
21/sep/1991
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03. Oktober 1991
Drei Jugendliche werfen drei Molotow-Cocktails und Steine auf ein Asylbewerber_innenheim.
Die rund 50 Bewohner_innen können sich aus dem brennenden Haus retten. Die kurze Zeit
später eintreffende Feuerwehr muss drei Hausbewohner_innen mit Atemschutzgeräten aus dem
Obergeschoss holen. Zwei Bewohner erleiden leichte Verletzungen. Das Haus ist unbewohnbar
und es entsteht ein Sachschaden von 200.000 DM. Die drei jugendlichen Täter hatten den Anschlag eine Woche zuvor geplant. Sie sind Teil einer rechten Gruppierung, die sich vor einem
Supermarkt in der H. H. Meier-Allee trifft und sich selbst „Penny-Crew“ nennt. Auch bei der
Herstellung der Brandgeschosse am Abend zuvor sind 10 Mitglieder der Crew dabei. Einer von
ihnen packt später bei der Polizei aus und gibt damit den entscheidenden Hinweis auf die Täter.
Unter den Mitgliedern der „Penny-Crew“ ist auch ein Anhänger der „Nationalistischen Front“
(NF), der bei der Bürgerschaftswahl kandidiert und Schriftleiter der „Hilfsgemeinschaft für
Nationale Gefangene“ (HNG) ist. Die Täter stammen aus „gutbürgerlichen Bremer Familien“.
Der Vater eines Täters ist Geschäftsführer eines großen Unternehmens, der andere bekannter
Rechtsanwalt und Notar. Einer der Täter ist bis heute als Sänger einer rechten Hooligan-Band
aus Bremen bekannt.
Quelle: Kassiber Nr. 19 Ausgabe Juni/Juli 1992
03. Oktober 1991
Ein 36-Jähriger schießt mit Leuchtspurmunition auf ein Asylbewerber_innenheim in
Bremen-Nord. Aufgrund eines Brandanschlags auf ein Asylbewerber_innenheim
in der Schwachhauser-Heerstraße eine Woche zuvor, wird der Mann von einer Sonderkommission beobachtet und noch vor
Ort festgenommen.
Quelle: taz Bremen vom 05.10.1991
Bild: Brandanschlag in Schwachhausen
03/okt/1991
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06. Oktober 1991
Unbekannte werfen Molotow-Cocktails auf
ein Haus in Vegesack, das von Geflüchteten
aus Jugoslawien und dem Libanon bewohnt
wird. Der Brandsatz sollte offenbar in die
geöffneten Fenster im Obergeschoss treffen,
zerschellt aber an der Hauswand und hinterlässt dort nur einen Rußfleck. Die Täter können in einem PKW flüchten.
06. Oktober 1991
Fünf bis sechs Unbekannte werfen Steine
auf die Wohnung einer 5-köpfigen Familie
aus Rumänien. Zwei der Steine landen im
Wohn- und Kinderzimmer.
Quelle: taz Bremen vom 07.10.1996
Quelle: taz Bremen vom 07.10.1996
06. Oktober 1991
Unbekannte verschaffen sich Zutritt zu einem Mehrfamilienhaus in dem acht Mietparteien leben. An der Wohnungstür einer
türkischen Familie wird Feuer gelegt. Der
Brand frisst sich ins Haus, durch den Flur
bis ins Badezimmer. Ein Hausmitbewohner
weckt die Familie, die den Brand löschen
kann.
06. Oktober 1991
Unbekannte Täter_innen schlagen die
Parterre-Fenster in einem Einfamilienhaus
ein, in dem sechs Migrant_innen wohnen.
Vermutlich mit einem Trommelrevolver
werden Tränengaspatronen in den Raum
geschossen.
Quelle: taz Bremen vom 07.10.1996
Quelle: taz Bremen vom 07.10.1996
06/OKT/1991
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09. Januar 1992
Drei Jugendliche verüben in Achim-Baden
einen Brandanschlag auf ein Asylbewerber_innenheim. Die Bewohner_innen des
Hauses können den Brand im Keller löschen.
Quelle: Verdener Kurier vom 31.12.1992
1993
1992 wurden in Bremen „43 Straftaten mit
fremdenfeindlichen Hintergrund, davon
fünf mit antisemitischer Motivation“ registriert, bundesweit wurden 6207 Delikte gemeldet. Dass Bremen unter den deutschen
Großstädten damit „das absolute Schlusslicht“ bilde, sei, so Innensenator van Nispen, auf „die historisch gewachsene, ausländerfreundliche, liberale Einstellung der
Bremer“ zurückzuführen.
Quelle: Kassiber Nr. 22
Bild: Rostock-Lichtenhagen 1992
09/Jan/1992
1993
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09. Mai 1993
Gegen ein Uhr morgens wird auf den
Bunker in der Sebaldsbrücker Heerstraße,
in dem die Sozialbehörde 77 Geflüchtete
untergebracht hatte, mit einem MolotowCocktail ein Brandanschlag verübt.
Quelle: Kassiber Nr. 22 und taz Bremen
vom 12.05.1993 und 10.05.1993
09. Mai 1993
Zwei Stunden nach einem Brandanschlag
auf eine Notunterkunft in der Sebaldsbrücker Heerstraße brennt in Hemelingen das
Lager eines türkischen Lebensmittelgeschäftes vollständig aus. Die Bewohner_innen des Hauses können sich in Sicherheit
bringen. Es entsteht ein Sachschaden von
70.000 DM.
Quelle: taz Bremen vom 12.05.1993 und
10.05.1993
15. Juni 1993
Auf ein überwiegend von Migrant_innen
bewohntes Haus in der Magdeburger Straße
in Achim wird von zwei bis drei Personen
mit einem Molotow-Cocktail ein Anschlag
verübt. Der Brandsatz trifft das Haus nicht
und explodiert am Hintereingang. Größere
Schäden können durch türkische Anwohner_innen, die seit einigen Tagen patrouillieren gehen, verhindert werden. Rechte
Skinheads hatten am Wochenende zuvor
den Anschlag angekündigt.
Quelle: Kassiber Nr. 22
25. April 1995
Vier Neonazis pöbeln in einem Bus einen
25-jährigen Mann und eine 19-jährige Frau
an. Als beide an der Leher Heerstraße aussteigen, werden sie von ihnen verfolgt. Einer der Täter greift den 25-jährigen an und
sticht mehrmals mit dem Messer auf ihn
ein. Die Täter flüchten, der Mann muss ins
Krankenhaus gebracht werden.
Quelle: Kassiber Nr. 26, 1995
09/Mai/1993
15/JUN/1993
25/APR/1996
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November 1999
Zwei 34 und 42 Jahre alte Männer brüllen
in der Eichstraße rassistische Parolen und
drohen einer libanesischen Familie: „Wir
bringen euch alle um!“ Außerdem bedrohen die Täter die Familie mit einer scharfen Waffe und schießen damit dreimal in
die Luft. Danach gehen die Männer nach
Hause, wo sie wenig später von der Polizei
festgenommen werden.
Quelle: Kassiber 1999
01. November 2000
Die Polizei verhaftet einen einschlägig bekannten Neonazi und findet in seiner Wohnung 100
Gramm der hochexplosiven Chemikalie Acetonperoxid sowie eine zur Rohrbombe umfunktionierte Hülse. Der 21-Jährige wollte zusammen mit einem Kameraden ein Asylbewerber_innenheim in die Luft sprengen. Laut Sprengstoffexperten der Polizei hätte die Bombe die Sprengkraft einer Handgranate gehabt. Beide Beschuldigten waren Mitglieder der „Kameradschaft
Bremen-Nord“ und gehörten zum direkten Umfeld der NPD. Der 21-Jährige nahm regelmäßig
an Demonstrationen der Partei teil und organisierte sogar einige Aufmärsche mit. Laut Focus
sagte ein ermittelnder Polizeibeamter, dass der Hauptverdächtige in der Szene als „unberechenbarer Fanatiker, der einen unglaublichen Hass auf Ausländer hat“ bekannt sei.
Quelle: https://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/02/23/a0208, https://www.focus.de/
politik/deutschland/extremisten-bombe-im-kuehlschrank_aid_186796.html und https://www.
taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/02/23/a0208
26. April 2002
Auf zwei von Migrant_innen bewohnte
Häuser werden Brandanschläge verübt.
Acht Bewohner_innen müssen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht
werden.
Quelle: http://www.nadir.org/nadir/aktuell/2002/05/11/10041.html
NOV/1999
01/NOV/2000
26/APR/2002
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12. Januar 2003
Unbekannte bringen einen Brandbeschleuniger im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses an, das überwiegend von
Geflüchteten bewohnt wird. Als die Feuerwehr eintrifft, brennt bereits ein Schrank
im Treppenhaus und an einer Wohnungstür
lodern Flammen. Die 24 Bewohner_innen
des Hauses bleiben weitgehend unverletzt.
Quelle: https://www.taz.de/1/archiv/
archiv/?dig=2003/01/17/a0096
26. Juli 2009
Ein 36-Jähriger wird von Männern, die sich
vor einer bei Neonazis beliebten Kneipe in
der Bahnhofsvorstadt aufhalten, rassistisch
beleidigt und mit Flaschen attackiert. Das
Opfer muss im Krankenhaus behandelt
werden.
Quelle: taz Nord vom 05.08.2009
29. Oktober 2004
Unbekannte werfen einen Brandsatz auf
das Wohnheim von Geflüchteten in Syke.
Quelle: www.antifa-bremen.org
Bild: Gedenkdemo Rostock-Lichtenhagen 2012
12/Jan/2003
29/Okt/2004
26/Jul/2009
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28. Juli 2012
Am frühen Morgen kehrt ein Bewohner eines Familienhauses in Woltmershausen nach Hause zurück und wird von den Nachbar_innen mit „Ausländer raus“ und „Sieg Heil“ Rufen beschimpft. Später werfen sie die Glasscheibe der Eingangstür ein und legen einen mit Brandbeschleuniger getränkten Lappen vor die Haustür. Die später gerufene Polizei soll auf die Frage
der Familie, ob ein Einsatzwagen noch vor Ort bleiben könne (die Bewohner_innen fürchteten
erneute Übergriffe) gesagt haben: „Stellt doch einfach einen Eimer Wasser neben die Tür.“ Die
Polizei will „einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht ausschließen“, gehe aber eher von
einer „nachbarschaftlichen Auseinandersetzung“ aus. Innensenator Mäurer (SPD) ließ verlauten: „Es ist auch keine politische Tat, wenn jemand alkoholisiert ‚Sieg Heil‘ ruft.“ Die Polizei
informiert einen Sprecher der Deutschen Presseagentur über die Geschehnisse drei Tage später
und macht so den Fall erst öffentlich.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptverdächtigen Volksverhetzung, versuchte schwere
Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor.
Quelle: taz vom 05.08.2013 und Weser- Kurier vom 04.08.2013
weiterführende hinweise
Unter der Rubrik „Rechtes Land“ haben die Journalist_innen vom „Bremer Schattenbericht“
eine interaktive Karte eingerichtet. Auf dieser sind verschiedene Übergriffe und Anschläge von
Neonazis und Rassist_innen vermerkt.
www.bremer-schattenbericht.com
28/Jul/2012
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impressum
Auflage: 500
V.i.S.d.P.: Ulrich M. Oirer, Grenzenabriss 69, HB
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Eigentumsvorbehalt: Diese Broschüre bleibt bis zur Aushändigung an den oder die Adressat_in
Eigentum des oder der Absender_in. „Zur-Habe-Nahme“ ist keine Aushändigung im Sinne dieses
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November 2013
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