Newsletter 1/2007 „Wirtschaft braucht Jugend“ - azubi

Newsletter 1/2007
„Wirtschaft braucht Jugend“
Überblick
Herzlich willkommen zum ersten Newsletter des JOBSTARTER-Projektes WIR! Ausbildung ist eine Zukunftsinvestition, die für die Jugendlichen, die Unternehmen und für die Region Nordwestmecklenburg unverzichtbar ist. Bei der Ausbildung gibt es eine Reihe
von Stolpersteinen und Schuldzuweisungen. Nach Ansicht der Unternehmen sind viele Jugendliche ungeeignet und wenig vorbereitet auf die Ausbildung, die
Schulen beklagen sich über die mangelnde Unterstützung durch Politik und Wirtschaft bei der Berufsvorbereitung und die Jugendlichen monieren die zu
geringe Zahl an Ausbildungsplätzen in der Region.
Um die Probleme zu lösen, müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten. Eine Plattform dafür bietet das Projekt „Wirtschaft braucht Jugend - Förderung der Ausbildung in Nordwestmecklenburg“ (WIR) von FT Nord aus Gadebusch.
+ + + Aktuelles + + +
Infobörse „Azubi werden. Chancen – Anforderungen – Risiken“ am 23.06.07 in
Bad Kleinen
Am 23.06.07 haben Schüler und Eltern in der Sporthalle der Regionalen Schule Bad
Kleinen die Möglichkeit, sich über die Ausbildung und Berufsvorbereitung zu informieren.
Zwischen 10.00 Uhr und ca. 12.00 Uhr werden sich Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft
und Schule im Rahmen einer Podiumsdiskussion und in individuellen Gesprächen Fragen
zur Vorbereitung auf die Berufswahl, zu Aussichten in der Region und zu Bewerbungen
stellen. Im Mittelpunkt stehen dabei die konkreten Anforderungen der Wirtschaft an die
Jugendlichen. An den Ständen von Industrie- und Handelskammer, Handwerk,
Berufsschulen und Bildungsträgern können sich die Teilnehmer zudem über
Ausbildungswege und –chancen sowie Möglichkeiten der Berufsorientierung informiert.
Freie Lehrstellen
Zum Lehrjahr 2007/08 sind noch betriebliche Lehrstellen in folgenden Berufen zu besetzen:
- Bürokaufmann/frau
- Verfahrensmechaniker /-in
- Fachkraft für Möbel, Küchen und Umzugsservice - Fachkraft für Lagerlogistik
- Konstruktionsmechaniker /-in
- Werkzeugmechaniker /-in
Weitere Information unter www.azubi-werden.de
Newsletter I / 2007 Jobstarter-Projekt WIR
FT Nord, 19250 Gadebusch, Trittauer Straße 5, Tel.: 03 886-70 77 10
Hintergrund
WIR ist ein durch den Bund gefördertes Projekt im Rahmen des JOBSTARTERProgrammes, dass sich speziell um die Verbesserung der Ausbildungssituation in Nordwestmecklenburg kümmert.
Das Projekt wurde durch die Firma Fertigungstechnik Nord GmbH aus Gadebusch
initiiert. Das Unternehmen FT Nord hat langjährige Erfahrungen in der Ausbildung und
bildet seit über 10 Jahren erfolgreich aus. Als
dynamisches und expandierendes Unternehmen im Landkreis Nordwestmecklenburg hat
FT Nord ein hohes Interesse an einer leistungsfähigen und passgenauen Ausbildung
in der Region.
Ein Hauptproblem bei der Ausbildung ist,
dass die Unternehmen keine geeigneten
Bewerber finden. Die Zahl der Schulabsolventen sinkt und speziell die besseren
Jugendlichen suchen sich ihren Ausbildungsplatz immer noch in den alten Bundesländern. Vielfach fehlt es den Schülern an
Wissen, welche Unternehmen in der Region
ausbilden, was die Unternehmen konkret von
den Auszubildenden erwarten und welche
(oft hochqualifizierten) Ausbildungsplätze
angeboten werden.
Eine weitere Schwierigkeit bei der Schaffung
ausreichender Ausbildungsplätze ergibt sich
aus der Tatsache, dass nicht alle Betriebe
die erforderlichen Voraussetzungen zur Ausbildung haben. Speziell kleinere Unternehmen möchten ausbilden:
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können aber nicht alle Lerninhalte der
Ausbildung abdecken
beschränken sich auf bestimmte Tätigkeitsfelder
haben vorher noch nicht ausgebildet
Fehlen der nötigen Ressourcen zur
Durchführung der Ausbildung
der bürokratische Aufwand ist zu hoch.
Auf Ausbildung braucht aber trotzdem kein
Betrieb zu verzichten. An dieser Stelle hilft
die Verbundausbildung mit dem Schweriner
Ausbildungszentrums e.V., mit der nicht nur
die fehlenden Ausbildungsbereiche abgedeckt, sondern auch betrieblich benötigte Zusatzqualifikationen vermittelt werden.
Das SAZ als regional größter Bildungsdienstleister bringt in das Projekt als
Kooperationspartner vielfältige Erfahrungen
und umfassende Ressourcen in der Aus–
und Weiterbildung ein.
Die Verbesserung der Ausbildung der
Region ist insgesamt eine komplexe
Aufgabe, an der sich alle wichtigen Akteure
(Schulen, Unternehmen, Bildungsträger,
Politik, Wirtschaftsverbände, Kammern) beteiligen müssen. Durch die enge und erfolgreiche Kooperation im Netzwerk u.a. mit der
Industrie– und Handelskammer, Unternehmerverband, der Landkreis, der Arbeitskreis
Schule-Wirtschaft oder die Landesstelle für
Weiterbildungs-Information und Beratung
kann die Ausbildungssituation in Nordwestmecklenburg nachhaltig verbessert werden.
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Ausbildung
AusbildungininNordwestmecklenburg
Nordwestmecklenburg+ -+Daten
+ Aktuelles
und Fakten
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Die Wirtschaft der Region Nordwestmecklenburg, ein Gebiet mit einer Einwohnerzahl von ca. 120.000, ist traditionell durch
Landwirtschaft, Ernährungsgewerbe und
Tourismus geprägt. Einen wichtigen Teil
nimmt der Dienstleistungsbereich ein, in dem
ca. 58% der Beschäftigten arbeiten.
Geringer ausgeprägt ist das produzierende
Gewerbe. Die wirtschaftliche Entwicklung ist
auf wenige Standorte mit sehr guten infrastrukturellen Voraussetzungen begrenzt.
Die trotz der guten Konjunktur teilweise
noch schwierige wirtschaftliche Lage zeigt
sich unter anderem in der Tatsache, dass
über 20.000 Erwerbstätige als Auspendler
vor allen in den alten Bundesländern arbeiten, Die Arbeitslosenquote in NWM betrug im
Mai 2007 13,2%. Damit liegt der Kreis unter
dem Landesdurchschnitt MecklenburgVorpommern von 16,6% und über dem Bundesdurchschnitt von 9,1%.
lifizierte Bewerber wird es weiterhin schwierig bleiben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Dementsprechend ist auch die Arbeitslosenquote bei den Schulabsolventen
Das durchschnittliche monatliche Industrie- ohne Hauptschulabschluss deutlich höher als
einkommen im Kreis Nordwestmecklenburg im Durchschnitt.
liegt bei 1.932 Euro. Das entspricht 63 Pro- Von 681 im April 2007 arbeitslos gemeldeten
zent des Bundesdurchschnitts von 3.056 Eu- Jugendlichen unter 25 waren immerhin 225
ro und 97 Prozent des Landesmittels ohne Schulabschluss.
(Mecklenburg-Vorpommern) von 1.977 Euro. Allerdings verändert sich die Situation moEbenfalls gering ist die Ausbildungs- mentan. Mit 3.142 betrieblichen Ausbildungsplatzdichte im Landkreis Nordwestmecklen- verträgen (2006) ist mittlerweile ein leichtes
burg. Im Schnitt standen 100 Bewerbern ei- Plus an Ausbildungsplätzen gegenüber dem
nem Angebot von nur 87 Ausbildungs- Vorjahr zu verzeichnen.
plätzen gegenüber. Speziell für weniger qua-
Branchenstruktur in NWM
8,6
Dienstleistungsbereich
28,6
Produzierendes Gewerbe
62,8
Land- und Forstwirtschaft
und Fischerei
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Ausbildung in Nordwestmecklenburg - Daten und Fakten
Auch die bei den Arbeitsagenturen gemeldeten
10.315 betrieblichen Ausbildungsstellen sind
deutlich mehr als vor einem Jahr. Mittlerweile erwägen viele Unternehmen, speziell im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor
eine Verstärkung ihrer Belegschaft.
Es zeigt sich zudem eine dramatische demographische Entwicklung in der Region. Bis 2020 sinkt
in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der jungen
Menschen um die Hälfte. Speziell in Nordwestmecklenburg ist innerhalb eines Jahres (2006 zu
2005) die Zahl der Kinder und Jugendlichen im
Alter zwischen 10 und 26 um 1000 gesunken. In
den Unternehmen wächst hingegen der Anteil an
älteren Mitarbeitern. Eine balancierte Altersstruktur in den Unternehmen ist oft nicht vorhanden.
Insgesamt wird Ausbildung für die Unternehmen
des Landkreis Nordwestmecklenburg und für die
Region selbst zu einem kritischen Faktor. Qualitativ hochwertige Ausbildung wird meist in naheliegenden wirtschaftlichen Zentren wie Hamburg
angeboten. Dadurch wandern besonders die besseren Schüler ab. Das ist für die ohnehin schwierige demographische Situation der Region ein zusätzliches Handicap. Speziell für die UnternehAls Ursache wird oft auf die geringe Ausbildungs- men wird es schwieriger, geeignete Bewerber zu
reife der Schulabsolventen verwiesen. Mangel- finden.
hafte soziale Kompetenzen und fehlende schulische Fähigkeiten (z.B. mathematische Grundfer- Mit dem Projekt „WIR“ werden sowohl in den Untigkeiten oder mündliches und schriftliches Aus- ternehmen als auch in den Schulen Anstrengungen unternommen, um grundlegende Strukturen
drucksvermögen) sind die Hauptprobleme.
der Ausbildung in NWM zu verbessern.
Trotz des (vermeintlichen) Ausbildungsplatzmangels klagen viele Unternehmen vermehrt über
Fachkräftemangel und über Schwierigkeiten, geeignete Bewerber für die Ausbildungsplätze zu
bekommen. Im vergangenen Jahr gaben bei einer DIHK-Umfrage 16% der Unternehmen an, sie
könnten offene Stellen nicht besetzen.
30000
Entwicklung der Zahl der
Schulabsolventen in MV
25000
20000
mit HS Reife
mit RS
15000
mit HS
ohne HS
10000
5000
19
20
17
20
15
20
13
20
11
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Das JOBSTARTER-Programm
Das Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) fördert mit
seinem neuen Programm "JOBSTARTER - Für die Zukunft ausbilden" bundesweit Innovationen und
Strukturentwicklung in der beruflichen Bildung. Das Programm zielt
auf eine bessere regionale Versorgung Jugendlicher mit betrieblichen
Ausbildungsplätzen durch die Gewinnung von Betrieben bzw. Unternehmen für Ausbildung.
Das Programm stärkt regionale Verantwortung in der Berufsausbildung, in dem es Strukturen vernetzen hilft, damit Synergien optimal genutzt werden. JOBSTARTER soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, zukunftsgerichtete berufliche Ausbildung als Instrument zur
Bewältigung des Strukturwandels zu begreifen und Ausbildung auch als nachhaltiges Instrument einer intelligenten regionalen Wirtschaftsförderung zu verstehen. Das BMBF stellt
für die Jahre 2005 bis 2010 ein Fördervolumen von 125 Mio € zur Verfügung.
Projektteam
Netzwerkmanager SAZ
Netzwerkmanager FT Nord
Dr. Udo Hinze
Steffen Timm
Schweriner Ausbildungszentrum
Fertiungstechnik Nord GmbH
Ziegeleiweg 7
Trittauer Straße 5
19057 Schwerin
19250 Gadebusch
Tel.: 03 85-48 02 73
Tel.: 03 886-70 77 10
Fax: 03 85-48 02 15
Fax: 03 886-70 77 77
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
Ausbildungsbegleiter
Ausbildungsbegleiterin
Ralf Marohn
Simone Käselau
SAZ
SAZ
Tel.: 03 85-48 02 68
Tel.: 03 85-48 02 46
Fax: 03 85-48 02 15
Fax: 03 85-48 02 15
E-Mail: marohn@sazev
E-Mail: kaeselau@sazev
Schule—Wirtschaft
Verwaltung
Norbert Randolph
Claudia Hägele
FT Nord
FT Nord
Tel.: 03 886-70 77 18
Tel.: 03 886-70 77 25
Fax: 03 886-70 77 77
Fax: 03 886-70 77 77
E-Mail: NRandolph@NORD-de.
E-Mail: [email protected]
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