Lacher - ProSeS BDE GmbH

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Lacher - ProSeS BDE GmbH
TECHNISCHE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE DREHTEILE-INDUSTRIE
Fachverlag Möller
Neustraße 163
42553 Velbert
Tel.: 02053/981251
24. Jahrgang
Juli/Aug. 2013
SONDERDRUCK
G 12192
SONDERDRUCK aus 4/2013
Produktionsüberwachung beim
Pforzheimer Drehteile-Hersteller
Erich Lacher
ProSeS BDE GmbH
Ein Unternehmen der MES-Gruppe
www.fachverlag-moeller.de
Sonderdruck aus DREHTEIL + DREHMASCHINE 4/2013
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SONDERDRUCK
Produktionsüberwachung beim
Pforzheimer Drehteile-Hersteller
Erich Lacher
Autor: Dipl.-Ing. Herbert J. Joka, MBA (RWTH/HSG), Aachen
Bei dem Pforzheimer Unternehmen dreht sich alles um das Drehen. Derzeit sind
über 170 Drehautomaten und Verzahnungsmaschinen im Dauereinsatz, deren
Betrieb kontinuierlich und sicher überwacht werden muss.
Bild 1:
Produktionsstatus auf einen Blick
Vor wenigen Monaten wurde eine
weitere Produktionshalle bei dem
Pforzheimer Familienunternehmen in Betrieb genommen, um
der steigenden Nachfrage nach
Drehteilen gerecht werden zu
können. Die Palette der Produkte,
die in die Automobilindustrie,
Medizintechnik oder Elektrotechnik geliefert werden, reicht vom
einfachen zylindrischen Stift bis
hin zum polygon-asymmetrischen
Werkstück mit Bohrungen, Gewinden oder Nuten, die auf 6-Achsen-Drehautomaten bearbeitet
werden.
Die jährliche Produktionsmenge
geht in die Millionen, die nach
industriekonformen Normen und
Kundenvorgaben hergestellt wer-
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Sonderdruck aus DREHTEIL + DREHMASCHINE 4/2013
den. Für das Unternehmen ist es
dabei wichtig, die Qualitätsstandards, die im Rahmen der jeweiligen Aufträge vereinbart werden,
nicht nur einzuhalten, sondern
zu übertreffen. Maß-, Form- und
Lagetoleranzen, statistische
Fehlerquote oder Materialprüfung
im Blick und Griff zu haben und
immer ein Quäntchen besser zu
werden, ist quasi „Ehrensache“
und die Philosophie des Unternehmens.
Dazu werden beispielsweise
Messräume und ein Sauberraum betrieben, um simultan
zum Produktionsgeschäft die
Qualitätsstandards zuverlässig
einzuhalten. „Bei auftretenden
Fehlern kann so unverzüglich
eingeschritten werden, um die
Ursache feststellen und beheben
zu können“ so Peter Mannsdörfer,
Leiter der Arbeitsvorbereitung im
Unternehmen. „Für uns ist klar,
dass das Prozessdenken unerlässlich ist. Wir sehen sämtliche
Unternehmensabläufe als einen
einzigen Prozess an, in dem alle
betrieblichen Elemente abgebildet
werden. So vermeidet man auch
schon gedanklich Brüche oder
unklare Definitionen. Sämtliches
Geschehen im Unternehmen ist
also Teil des einzigen Prozesses“,
ergänzt er.
Dieses organisatorische Selbstverständnis, ein Unternehmen,
das informationstechnisch strikt
´top-down´ strukturiert ist, als
Einheit zu verstehen, führt dazu,
es tatsächlich konsistent managen zu können und in sämtlichen
Bereichen, von der Konstruktion,
Produktion über die kaufmännische Abteilung oder die Logis­
tik, Informationskonsistenz zur
Verfügung zu stellen. Mannsdörfer: „Das spart jede Menge
Ressourcen ein und es ist wie
ein Roter Faden, den man nicht
zu suchen braucht, weil alles klar
ist.“
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In der Produktion bedeutet es,
den Anspruch bei dem gegebenen Maschinenpark von über
120 Drehautomaten sowie über
50 Verzahnungsmaschinen erfüllen zu können und eine Software
einzusetzen, „die einen schlicht
und einfach nicht bei der Arbeit
aufhält“, so Mannsdörfer.
Danach befragt, welche Kriterien
er für diese Aussage heranzieht,
ist seine Antwort praktisch geprägt: „Nicht lange durch Menüs
wandern oder hin und her springen zu müssen, sondern entsprechend dem bekannten „W-Fragenmuster“ auch bei der Software
vorgehen zu können.“ Also, was
ist wo wann passiert und wie
kann ich die schnellste Lösung
finden? Bei dem Betriebsdatenerfassungssystem von Proses wird
einem dieser einfache Wunsch
auch einfach erfüllt. Mannsdörfer:
„Man kann fast schon aus dem
Augenwinkel heraus auf den Hallenplan schauen und sehen, ob
eine Maschine rot dargestellt wird.
Einfach die Maschine anklicken
und es öffnet sich ein PulldownMenü, das darüber informiert,
warum die Maschine gerade stillsteht. Sei es das Umrüsten, eine
geplante Wartung oder ein außergewöhnlicher Stillstand. Das ist
wirklich eine Sache von wenigen
Sekunden, um im Bilde zu sein.“
Bei Erich Lacher Präzisionsteile
hat man die Konfiguration so
eingestellt, dass Stillstände erst
ab 15 Minuten angezeigt werden,
weil in jeder Serienproduktion
Unterbrechungen dazugehören.
„Die Proses-BDE-Lösung schafft
wirklich sehr viel Transparenz, die
sich selbstverständlich nicht alleine darauf beschränkt, festzustellen, welchen Betriebszustand eine
Maschine gerade zeigt. Sie bietet
ungleich mehr Möglichkeiten der
Auswertung, die letztlich auch die
Arbeitsvorbereitung, somit die
Planung des Maschineneinsatzes
und der Mitarbeiter umfasst.
Wobei auch neue Parameter
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nachträglich zu erweitern sind“,
so Mannsdörfer.
Klar ist auch, dass die Frage der
gesteigerten Transparenz in der
Produktion bei Mitarbeitenden
diskutiert wird. Typische Fragen
sind „Werde ich nun lückenlos überwacht?“ oder „soll die
Schraube weiter angezogen
werden?“
Sowohl Peter Mannsdörfer wie
auch Frank Neuner, geschäftsführender Gesellschafter des
Familienunternehmens, haben
Verständnis für diese Gedanken.
„Wir sind ein typisches familiengeführtes Unternehmen, bei dem
der direkte Draht zueinander gepflegt und gelebt wird, man offen
über die Dinge redet. Allen ist klar,
wenn das Unternehmen sich auch
zukünftig gegen den Wettbewerb
und den Preisdruck durchsetzen
will, dass die Prozesseffizienz im
Zentrum der Betrachtung stehen
muss, somit Verschwendung
im Prozess verringert wird“, so
Neuner. „Das heißt konkret, dass
jeder bei uns stets alle notwendigen Daten für seine Arbeit abrufen
kann und im Stande ist zu handeln, also nach vorne blicken zu
können.“
Dincer Bakitane, Betriebsleiter
und seit vielen Jahren bei Lacher
tätig, stellt fest, „dass ich es mir
heute gar nicht mehr vorstellen
kann, wie es früher ohne die Software gelaufen ist. Man ist dabei
auch viel zufriedener, wenn man
selbst mit einem System arbeiten
kann, um den Prozess an den Maschinen besser führen zu können.
Nicht zu vergessen, dadurch spart
man Laufereien und Telefonate für
Rücksprachen. Arbeit, die ´rund
läuft´, macht einfach mehr Freude…“.
Bei der Proses-BDE handelt es
sich um ein System mit unterschiedlichen Komponenten, die
anwendergerecht geschnürt werden und im Betrieb stets als eine
Einheit funktionieren.
Der erwähnte Hallenspiegel, der
es erlaubt, aus dem Augenwinkel
heraus eine Armada von Maschinen überwachen zu können
oder das PC-Terminal, das vom
Maschinenführer selbstständig
genutzt wird, sind nur zwei Beispiele dieser Komponenten.
Für Andreas Reiling, geschäftsführender Gesellschafter von
Proses und von Hause aus Ma-
Bild 2:
Zuverlässigkeit in der Serienproduktion
durch Datenmanagement
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Bild 3: Messräume vor Ort für optimale Genauigkeit
thematiker, ist es wichtig, einen
guten Kontakt mit der Kundschaft
zu pflegen, der ganz klar partnerschaftlich und durch Lösungen
geprägt ist. „Die Lösung kommt
vor dem Gewinn“, bringt er seine
Unternehmensphilosophie auf den
Punkt. „Es ist niemandem damit
gedient, seinem Kunden irgendetwas Standardisiertes einreden zu
wollen, nur weil das weniger Aufwand in der Entwicklung der Software bedeutet. Vielmehr kommt
es uns darauf an, Lösungen
vorzuschlagen, die zur aktuellen
betrieblichen Situation des Kunden passen. Und, die selbstverständlich mit dem Unternehmen
mitwachsen können. Also auch,
dass peu à peu neue Pakete
hinzukommen, die es gestatten,
verschiedenste Funktionalitäten
sukzessive zu integrieren.“
Wenn man bedenkt, dass ein
Unternehmen als ein Prozess
verstanden wird, in dem sämtliche
organisatorische Einheiten als
Prozesselemente abgebildet sind,
ergibt sich konsequenterweise
auch daraus die „road map“ der
dynamischen IT.
„Ein IT-System ist erst dann zukunftsoffen, wenn es im Stande
ist, den Produktionsprozess jederzeit strukturangepasst abbilden
zu können“, so Reiling. „Das heißt
auch, über weitere Komponenten
des BDE-Systems planmäßige
Wartungen verwalten zu können,
die Kapazitätsplanung des Maschinenparks zu integrieren und
durch ein Warnsystem sicherzustellen, dass Störungen und Fehlermeldungen sofort adressierbar
sind. Konsequenterweise auch
eine Personalplanung, denn ohne
die Menschen läuft auch zukünftig
kein Betrieb…“
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Bild 4:
Auch messtechnisch aufwendigere
Geometrien vermessen
(Werkbilder: Herbert J. Joka, c 2013/
ProSeS, Pforzheim)
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