Taufe der Bayerischen Beet- und Balkonpflanze 2014 im

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Taufe der Bayerischen Beet- und Balkonpflanze 2014 im
DIE REGIERUNG
VON UNTERFRANKEN
TEILT MIT
- Es gilt das gesprochene Wort -
Grußwort von Herrn Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer
anlässlich der Taufe der Bayerischen Beet- und Balkonpflanze 2014
im Gartenbaubetrieb Christoph Kantner in Bad Neustadt/Saale am 22. April 2014
Anrede
Das Frühjahr ist die wichtigste Zeit für den Freizeitgärtner. Zwiebelblumen bringen im
Garten die ersten Blüten hervor. Jetzt gilt es, Gemüse zu säen oder zu pflanzen oder
für Blumenschmuck am Balkon oder für die Terrasse zu sorgen.
Dementsprechend groß ist der Andrang in den Gärtnereien. Auch der Handel hat den
Garten entdeckt. Gartencenter, Baumärkte und der Lebensmitteleinzelhandel sorgen für
eine hohe Verteilungsdichte speziell bei Blumen. Blumen sind Saisonartikel, die nur eine begrenzte Zeit im Angebot sind.
Jede Zeit im Jahr hat Ihre Leitpflanzen. Im zeitigen Frühjahr sind es v.a. Zwiebelblumen, wie beispielsweise Tulpen und Narzissen, oder Primeln, die man sich als erste
Frühlingsboten in Haus und Garten holt. Hauptzeit in der Nachfrage ist das Beet- und
Balkonblumengeschäft, das ab Mitte April beginnt und bis Anfang Juni dauert. Dabei
präsentiert sich eine Gärtnerei von ihrer eindrucksvollsten Seite, denn überall leuchten
Farben. Die Vielfalt an Arten und Sorten ist für den Pflanzenliebhaber überwältigend.
Kaum einer kennt alle Blumen und ihre Ansprüche. Hier vertraut man gerne auf den Rat
von Fachleuten in den Gärtnereien, die für das hiesige Klimagebiet die richtigen PflanPressesprecher:
Johannes Hardenacke
Postanschrift:
Regierung von Unterfranken
97064 Würzburg
Telefon: (09 31)3 80-11 09
[email protected]
Hausadresse:
Peterplatz 9
97070 Würzburg
Telefax: (09 31)380-21 03
http://www.regierung.unterfranken.bayern.de
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zen im Angebot haben und entsprechende Empfehlungen geben können. Der Herbst
bringt zu Allerheiligen und zum Buß- und Bettag ein ganz anderes Pflanzensortiment
mit sich. Hier dominieren Eriken und Callunen für das Grab und das Herbstzaubersortiment für den Garten und die Terrasse. Im Advent bis Weihnachten sieht man in unseren Gärtnereien Weihnachtssterne in vielen Farben und Formen.
Unsere unterfränkischen Gärtner sind fit für die Zukunft. Davon habe ich mich bei meinen Besuchen in unseren Gartenbaubetrieben in den zurückliegenden Jahren immer
wieder selbst überzeugen können. Unsere Einzelhandelsgärtnereien produzieren in Ihren Gewächshäusern Topfpflanzen und Schnittblumen für den lokalen Markt. Neben
ihrem Wissen um die zahlreichen Pflanzen und deren Bedürfnisse, müssen die Gärtner
aber auch Kaufleute sein, die etwas von Betriebswirtschaft und Marketing verstehen,
um am Markt bestehen zu können. Kostenbewusstsein, Sortiments-, Produkt- und
Preisgestaltung, Warenpräsentation und -verteilung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
sind Instrumente, die ein Unternehmer heute verinnerlichen muss. Für unsere Familienbetriebe ist das nicht leicht und stellt hohe Anforderungen an Engagement und Belastbarkeit.
Dazu kommt, dass der Verbraucher immer stärker die Nachhaltigkeit der Erzeugung
hinterfragt, nicht nur im Gartenbau. Auch eine Pflanzenproduktion muss schonend mit
Ressourcen umgehen.
Ich war beeindruckt, als ich im letzten Jahr in einer großen Gärtnerei im Raum Schweinfurt gesehen habe, welche Anstrengungen unternommen werden, um Energie und
Wasser zu sparen.
Es gibt sog. Unter-Tisch-Heizungen, die unter den Tischen angebracht sind, auf denen
die Pflanzen stehen. Dabei wird der Pflanzenbereich direkt beheizt, was die Durchwurzelung der Töpfe fördert und die Standzeit im Gewächshaus verkürzt. „Kühler Kopf und
warmer Fuß“ – das gilt auch für Pflanzen. In Gärtnereien ist diese Art der Beheizung
weit verbreitet.
Pressesprecher:
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Isolierglas und Energieschirme, die nachts die Wärmeabgabe der Gewächshäuser vermindern, helfen weiter Heizung zu sparen. Es muss aber auch sichergestellt sein, dass
der Schnee abgetaut werden kann, wenn es notwendig ist. Auch wenn uns der zurückliegende Winter weitestgehend vor Schnee und Eis bewahrt hat, erleben wir doch immer wieder Extremwetterlagen mit großen Schneefällen.
Klimacomputer steuern die Temperatur auf ein Grad genau, entsprechend dem von der
Pflanze benötigten Minimum. Sie berücksichtigen aber auch die Energie, die an Sonnentagen automatisch in den Gewächshäusern entsteht.
Roll- und Mobiltische nutzen den Platz in Gewächshäusern besser aus. Damit werden
die Energiekosten pro Pflanze reduziert.
Das sind nur einige Beispiele dafür, dass Energieeinsparung an erster Stelle steht bei
der Bewertung der Energieeffizienz. Auch bei Investitionsmaßnahmen richtet sich der
Blick in erster Linie auf Energieeinsparung. Das Gartenbauzentrum Bayern Nord am
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen schätzt, dass in den bayerischen Unterglasbetrieben des Zierpflanzen- und Gemüsebaus in den letzten 20 Jahren
etwa 250 Mio. € für energiesparende Maßnahmen ausgegeben wurden.
An zweiter Stelle bei der Nachhaltigkeitsbewertung steht die Abwärmenutzung. Abwärme fällt v.a. bei der Stromerzeugung an. Stromerzeugung und Abwärmenutzung müssen dabei räumlich eng zusammen liegen. Vor allem Betriebe im Außenbereich, in deren Nachbarschaft eine Biogasanlage steht, haben hier eine Möglichkeit zur Energieeinsparung. Insgesamt gibt es im Gartenbau bereits 54 realisierte Projekte dieser Art in
Bayern, davon findet man knapp die Hälfte (25) in Unterfranken.
An dritter Stelle steht die Nutzung regenerativer Energien. Holz spielt hier die mit Abstand wichtigste Rolle. Die Verfügbarkeit ist nicht überall gleich. V.a. in Oberfranken,
Niederbayern und der Oberpfalz steht punktuell in räumlich engem Zusammenhang mit
der Forstnutzung ausreichend Holz zur Verfügung. Wenn dieses kostengünstig zu erhalten ist, kann eine Umstellung der Heizung erfolgen.
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Unterfranken ist bekanntermaßen sehr niederschlagsarm, deshalb ist die Grundwasserneubildungsrate gering. Wasser wird zunehmend zu einem knappen Gut. Viele Gartenbaubetriebe haben gerade in den letzten Jahrzehnten in Regenwassersammlung
und sog. Geschlossene Bewässerungsverfahren investiert. Bei Letzteren erfolgt das
Gießen der Pflanzen von unten. Dabei wird für einige Minuten ein Tisch unter Wasser
gesetzt. Über Löcher auf der Topfunterseite gelangt das Wasser in den Wurzelbereich.
Danach fließt das Wasser ab und gelangt in unterirdische Wasserbehältnisse, wo es für
die nächste Bewässerung wieder zur Verfügung steht.
Diese Beispiele zeigen, dass der Gartenbau immer wieder Entwicklungen aufgreift, um
erfolgreich und energieschonend zugleich in die Zukunft zu gehen.
Auch die Pflanzentaufe ist für mich alljährlich ein Zeichen für die hohe Innovationskraft
der Gartenbaubranche. Neuheiten sind beim Kunden sehr gefragt, zaubern sie doch
immer wieder neue Farbenspiele auf Balkon und Terrasse.
In diesem Jahr präsentieren die bayerischen Gärtnereien erstmals eine Pflanzenkombination als „Bayerische Pflanze des Jahres“. Unter dem Namen „Schneeweißchen und
Rosenrot“ sorgen eine besonders robuste und reich blühende Geranie in kräftigem Pink
mit himbeerrotem Auge und der zarte, weiße Zauberschnee für eine unermüdliche
sommerliche Farbenpracht, und es freut mich besonders, dass damit im ganzen Freistaat Bayern die fränkischen Farben Rot und Weiß zu Ehren kommen.
Mit dieser leuchtenden Pflanzenkombination wünsche ich als Schirmherr den Gärtnereien in Unterfranken einen erfolgreichen Start in die Frühsommersaison am nächsten
Wochenende mit dem Tag der offenen Gärtnereien.
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