Logbuch: Spitzbergen 18. - 27. August 2015 - Polar

Transcription

Logbuch: Spitzbergen 18. - 27. August 2015 - Polar
Rund um Spitzbergen
an Bord der
M/V Plancius
Die Plancius erhielt ihren Namen zu Ehren des holländischen Astronomen, Kartografen, Geologen und Vikars
Petrus Plancius (1552-1622). Das Schiff wurde 1976 als ozeanografisches Forschungsschiff der Königlichen
Niederländischen Marine gebaut und erhielt damals den Namen HR. MS. Tydeman. Bis Juni 2004 stand es
im Dienst der niederländischen Marine, ehe es von Oceanwide Expeditions übernommen wurde. Oceanwide
ließ das Schiff 2007 vollständig umbauen und verwandelte es in ein Passagierschiff mit Platz für 116 Gäste.
Die Plancius ist 89 m lang, 14,5 m breit und hat einen Tiefgang von maximal 5,0 m. Die offizielle Eisklasse
lautet 1D. Das Schiff fährt im Schnitt 10-12 kn und wird von drei Dieselmotoren mit je 1230 PS angetrieben.
Kapitän Yevgeny Levakov
und seine internationale, 45-köpfige Besatzung
einschließlich
Chief Officer:
Second Officer:
Third Officer:
Vladimir Plotnikov
Anika Albrecht
Luis Oroceo
[Russland]
[Deutschland]
[Philippinen]
Chief Engineer:
Kalin Gochev
Hotel Manager:
André van der Haak
[Niederlande]
Chief Steward:
Thijs de Lint
[Niederlande]
Head Chef:
Heinz Hacker
[Österreich]
Sous Chef:
Ricky Isnanto
[Indonesien]
Hans Frima
[Niederlande]
Ship’s Physician:
[Bulgarien]
sowie
Expedition Leader:
Christian Engelke
[Deutschland/Norwegen]
Assist. Expedition Leader:
Gérard Bodineau
[Frankreich]
Expedition Guide:
Tobias Brehm
[Deutschland]
Expedition Guide:
Sandra Petrowitz
[Deutschland]
Expedition Guide:
Beau Pruneau
Expedition Guide:
Simon Bober
[Deutschland]
Expedition Guide:
Barbara Post
[Österreich]
Expedition Guide:
Alex Chavanne
[Kanada/Deutschland]
[USA]
heißen Euch herzlich willkommen an Bord!
Tag 1 – Dienstag, 18. August 2015
Einschiffung in Longyearbyen
GPS-Position um 16.00 Uhr: 78°13.7’N / 015°36.1’E
Wind: S 3. See: schwach bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +9°C
Endlich war der große Tag gekommen! Bei unserer Ankunft am Pier von Longyearbyen, der magischen
Grenze der Zivilisation, wurden wir von unserem Expeditionsteam willkommen geheißen. Für die meisten
von uns begann hier eine spannende Arktis-Premiere, aber auch bei denjenigen, die zum wiederholten Male
in dieser Region unterwegs waren, konnte man die Aufregung spüren.
Die Plancius lag am Pier, und
nachdem die Besatzung
unser Gepäck direkt zur
Kabine gebracht hatte, war es
auch für uns Zeit, an Bord zu
gehen. Über die Gangway
betraten wir zum ersten Mal
das Schiff, das in den
kommenden Tagen unser
Zuhause sein würde. Nach
einer kurzen Erkundungstour
lernten wir in der Lounge
unseren
Expeditionsleiter
Christian Engelke und sein
Team, Hotel-Manager André
van der Haak sowie Kapitän Yevgeny Levakov kennen. Nach einer kleinen Pause, in der wir frische Luft
schnappen konnten, ging es mit den notwendigen Einweisungen in die Schiffssicherheit weiter. Bei der
obligatorischen Seenotrettungsübung lernten wir, was im Falle einer Evakuierung zu tun ist. Die Brücke löste
den Schiffsalarm aus, und wir holten warme Bekleidung und unsere leuchtend orangefarbenen
Schwimmwesten aus den Kabinen, um uns damit in der Lounge einzufinden. Nach der Kontrolle, dass auch
wirklich alle anwesend waren, ging es zu den Rettungsbooten, in die wir einen neugierigen Blick warfen.
Während die Plancius im Isfjorden (Eisfjord) nach Westen fuhr, nahm die Schiffsbewegung allmählich zu.
Christian hatte uns bereits darauf vorbereitet, und die ersten von uns nahmen die Dienste von Schiffsarzt
Hans Frima in Anspruch, um der Seekrankheit möglichst früh zu begegnen. Anschließend genossen wir im
Restaurant das erste Abendessen an Bord, das Küchenchef Heinz Hacker und sein Team für uns zubereitet
hatten. Danach fanden sich eine ganze Reihe von uns noch in der Lounge ein, um dem Spiel der Wellen
zuzuschauen, nach Tieren Ausschau zu halten oder – wenn die Magengegend bereits Flauheit meldete – den
Horizont im Auge zu behalten. Irgendwann fielen uns dann nach dem anstrengenden Anreisetag aber doch
die Augen zu, während die Plancius in der langen Dünung gen Norden fuhr.
Tag 2 – Mittwoch, 19. August 2015
Kongsfjord: Ny-Ålesund & Blomstrandhalvøya
GPS-Position um 08.00 Uhr: 78°56.8’N / 011°54.9’E
Wind: S 4. See: leicht bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +6°C
Wellengang hatte uns in den Schlaf geschaukelt, und
wir erwachten etwa 120 Seemeilen weiter nördlich
im Kongsfjorden. Der Weckruf war aber auch schon
einer der besonderen Art, denn wir hatten die erste
Bärensichtung! In der Ferne, auf einem Hügel,
befand sich eine Mutter mit ihrem Jungtier. Nach
dem Frühstück absolvierten wir eine Reihe wichtiger
Sicherheitsbelehrungen und bekamen unsere
Gummistiefel ausgehändigt. Damit hatten wir nun
das nötige Handwerkszeug, um eine spannende und
sichere Reise zu erleben.
Der erste Landgang führte uns nach Ny-Ålesund,
einer Forschungssiedlung mit gerade einmal 30
Bewohnern im Sommer und bis zu 200 Bewohnern
und Forschenden im Sommer. Als nördlichste
Dauersiedlung der Welt wurde Ny-Ålesund 1916 als
Kohlebergwerk von der „Kings Bay Kull Company“
gegründet. Aus Gründen der zunehmenden
Unwirtschaftlichkeit des Standorts und aufgrund von
zahlreichen Explosionsunglücken in den Minen mit
Dutzenden Toten wurde der Kohleabbau jedoch
bereits 1963 wieder endgültig eingestellt. Die große
Bekanntheit verdankt Ny-Ålesund jedoch nicht dem
Kohleabbau, sondern den vielen bekannten
Polarforschern, welche die Ortschaft als Ausgangspunkt für ihre Expeditionen gewählt haben. Vor allem die
Polar- und Flugpioniere der 1920er Jahre sind in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, allen
voran Roald Amundsen und Lincoln Allsworth, die 1925 mit zwei Flugbooten von Ny-Ålesund aus versuchten,
den Nordpol zu erreichen. Nur ein Jahr später starteten von hier aus auch Amundsen und der Italiener
Umberto Nobile mit ihrem Luftschiff ›Norge‹ und überflogen den Nordpol. Noch heute steht der Ankermast
des Luftschiffs in der Nähe der Siedlung.
In den letzten Jahren wurden mehr und mehr Anstrengungen unternommen, den Ort zu einem Zentrum der
modernen Arktisforschung zu entwickeln. Viele Polarinstitute unterhalten Stationen in oder in der Nähe von
Ny-Ålesund. Auch Deutschland betreibt hier beispielsweise seit 1993 die Koldewey-Station des AlfredWegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Neben Deutschland haben auch Forschungsinstitute aus
Norwegen, Frankreich und China hier dauerhafte Stationen eingerichtet. Das Unternehmen Kings Bay
betreibt zudem eine eigene Infrastruktur, zu der ein Meeresforschungslabor, Hafenanlagen und Werkstätten
zählen. Eine weitere wichtige Forschungseinrichtung befindet sich unweit der Ortschaft auf dem Zeppelin-
Berg. Die Zeppelin-Station ist von entscheidender Bedeutung bei der Überwachung der Erdatmosphäre und
damit auch für die Beobachtung des allgemeinen Klimawandels.
Wir sahen uns also in dieser geschichtsträchtigen Siedlung um und trafen uns um 11:30 Uhr bei der Statue
von Amundsen, um gemeinsam zum Ankermast zu wandern. Christian erzählte uns dabei etwas über diese
umfangreiche Geschichte. Das Wetter zeigte sich leider nicht von seiner besten Seite, und so machten wir
uns nach nicht allzu langer Zeit auf den Rückweg zum Schiff. Schließlich war ja auch Mittagessen angesagt!
Anschließend fuhren wir entlang des
majestätischen Kongsbreen mit seiner
faszinierenden Gletscherfront, bevor es
hinüber zur Insel Blomstrandhalvøya
ging. Hier, bei Ny-London, versuchte in
den Jahren 1910 bis 1913 der Brite
Ernest Mansfield Marmor abzubauen.
Das Unternehmen scheiterte, denn der
Marmor war von minderer Qualität und
zerbröckelte. Heute zeugen Holzhütten,
die Kessel einer Dampfmaschine, der
Verladekran und andere Überbleibsel
von dem aussichtlosen Unternehmen.
Wir teilten uns in drei Gruppen auf, von
denen zwei in die Hügel oberhalb des
Camps Mansfield wanderten – unser
erstes Tundra-Erlebnis dieser Reise. Eine
dritte Gruppe blieb in Strandnähe und
sah sich dort um. Nicht weit oberhalb des
Camps graste ein Rentier ganz gemütlich
und ließ sich in Ruhe beobachten. Die
anderen Gruppen fanden Eisenten und
Sterntaucher auf kleinen Seen und
begegneten Falkenraubmöwen, deren
einziger bekannter Brutplatz auf
Spitzbergen sich hier befindet.
Tag 3 – Donnerstag, 20. August 2015
Monacobreen, Texas Bar & Andøyane
GPS-Position um 08.00 Uhr: 79°32.2’N / 012°26.2’E
Wind: N 1. See: glatt. Wetter: wolkig. Temperatur: +6°C
Gletscherpanorama zum Frühstück: Am Morgen fanden wir uns vor der breiten blauen Front des
Monacobreen im Liefdefjorden (Liebesfjord) wieder – eine wunderbare Kulisse zum Aufwachen!
Für die erste Landung des Tages hatte das Team die Texas Bar ausgesucht – trotz des illustren Namens keine
Bar (und natürlich ohnehin kein Vergleich zu Rosis Bar auf der Plancius), sondern eine fotogene
Trapperhütte, die bis heute genutzt wird. Sie bot uns einen guten Einblick in die Lebensbedingungen der
arktischen Jäger und Fallensteller. Wir teilten uns erneut in drei Gruppen auf. Die Genießer blieben in der
Nähe der Hütte, fanden zahlreiche Blumenarten, bewunderten die bunte Vielfalt der Flechten und
erklommen in aller Gemütsruhe einen Aussichtspunkt, von dem aus sie den Fjord überblicken konnten, aber
auch einen Eindruck vom Gletscher im Hinterland bekamen. Unterdessen hatten sich die mittlere und die
schnelle Gruppe auf den
Weg
gemacht,
um
ihrerseits
grandiose
Aussichtspunkte
zu
erreichen.
Für
die
„Bergziegen“ machte es
Christian extra spannend
– sie bekamen als Lohn
für die Anstrengung
eines der schönsten
Panoramen Spitzbergens
geboten.
Nach dem Mittagessen
war es erstmals Zeit für
„Plan B“: Eigentlich stand
der Bockfjord auf dem
Programm, aber bei der
Inselgruppe der Andøyane
(Enteninseln) fand das
Expeditionsteam
auf
einem der Eilande eine
Bärin
mit
Jungtier.
Deshalb ließen wir schnell
die Zodiacs zu Wasser und
sahen uns die beiden
Eisbären aus der Nähe an. Sie hatten sich am höchsten Punkt der Insel niedergelassen und hoben neugierig
die Köpfe, als wir uns in den Schlauchbooten annäherten. Offenbar waren wir aber nicht halb so interessant
für sie wie sie für uns – sie blieben sehr entspannt liegen. Die Inseln nennen sich Enteninseln, weil sich hier
vor allem im arktischen Frühling viele Eiderenten tummeln. Auf unserer Zodiac Cruise um die Inseln bekamen
wir auch tatsächlich noch einige Eiderentenweibchen zu Gesicht; außerdem konnten wir Meerstrandläufer,
Küstenseeschwalben, Dreizehenmöwen und Eisenten beobachten. Ganz zum Schluss wartete noch ein
echtes Highlight: Ein verspielter Zwergwal tauchte in der Nähe der Plancius auf, und wir konnten ihm sowohl
vom Schiff als auch von den Schlauchbooten aus eine ganze Weile zusehen.
Beim Recap, unserer täglichen Nachbesprechung, brachte uns Sandra ein ganz besonderes Thema nahe: die
Geschichte von Christiane Ritter und ihrem Buch „Eine Frau erlebt die Polarnacht“. Währenddessen fuhren
wir langsam immer näher an Gråhuken heran, den Ort, an dem die Österreicherin 1934/35 mit ihrem Mann
Hermann und dem norwegischen Trapper Karl überwinterte. Die kleine Hütte war von der Plancius aus
bestens zu erkennen. Christian informierte uns anschließend über die Pläne für morgen, und Simon sprach
über einige Vogelarten, die wir im Laufe des Tages beobachtet hatten. Nach dem Abendessen gab es plötzlich
noch einmal Aufregung: Erst sichteten wir Finnwale, und direkt im Anschluss gaben sich sogar Blauwale die
Ehre! Es war ein gigantisches Erlebnis, diese Riesen ganz nah am Schiff beobachten zu können, und ein
wunderbares Finale dieses Tages.
Tag 4 – Freitag, 21. August 2015
Im Eis nördlich von Spitzbergen
GPS-Position um 08.00 Uhr: 81°20.2’N / 021°19,9’E
Wind: NW 5. See: grob. Wetter: bedeckt. Temperatur: +1°C
Die sanfte Stimme unseres Expeditionsleiters Christian weckte uns aus unserem Schlummer – damit begann
ein spannender Tag im Meereis. Nach einem ausgiebigen Frühstück erreichten wir die Packeisgrenze,
langsam aber sicher schwammen uns kleine Eisschollen entgegen. Später wurde das Meereis immer dichter,
deutlich zu sehen und zu hören, da die Plancius die Eisschollen mit Rumpeln und Knirschen wegdrückte.
Wir befanden uns jenseits des 81. Breitengrades
nördlich der Siebeninseln im Nordosten von
Spitzbergen. Fest eingepackt in warmer Kleidung
gingen wir auf die Außendecks, um diese einzigartige
eisige Landschaft auf uns wirken zu lassen. Vor
unseren Augen tat sich eine Welt aus Eis und Wasser
auf, unberührt und ruhig, eine Landschaft, die sich
stetig ändert durch Wind und Strömung. Viele Vögel
folgten interessiert dem Schiff und stürzten sich
emsig zwischen die Eisschollen, um Polardorsche
oder kleine Krebstierchen zu erbeuten. Viele
Dreizehenmöwen und Eissturmvögel versuchten so ihr Glück. Wir konnten auch eine große Anzahl an
Spatelraubmöwen beobachten, in dunkler und heller Morphe.
Gegen 10 Uhr ertönte Christians Stimme aus den Lautsprechern: „Eisbär vor dem Schiff!“ Aufgeregt eilten
wir entweder zum Bug des Schiffes oder zur Brücke, um unseren ersten Bären auf dem Meereis zu erspähen.
Nicht einfach war es, den „König der Arktis“ im Eis auszumachen, aber das machte die Suche umso
spannender. Unser Kapitän führte das Schiff gekonnt an den Bären heran, so konnten wir ihn schön aus der
Nähe sehen. Der junge männliche Eisbär zeigte sich zu unserem Glück äußerst neugierig und ließ sich lange
beobachten. Auffällig war eine längliche Narbe am linken Hinterbein des Bären; diese Verletzung ließ ihn
etwas hinken. Gelassen wanderte er von Scholle zu Scholle, verfolgt von fast 100 Paaren neugieriger Augen
und beinahe ebenso vielen Kameras.
Vor dem Mittagessen konnten wir Souvenirs für unsere Familie und Freunde an der Rezeption kaufen – unser
Hotelmanager hatte den „Schiffsladen“ geöffnet. Nach einem wunderbaren Mittagessen packten wir uns
wieder warm ein und gingen auf die Außendecks. Einige Sattelrobben konnten wir beobachten, die immer
wieder neugierig aus dem Wasser schauten. Um 13:40 Uhr erreichten wir die nördlichste Position auf
unserer Reise (81°33.5`N), nur 938 Kilometer vom Nordpol entfernt – wow! Um die eisige Welt um uns
herum etwas besser verstehen zu können, erklärte uns Barbara am Nachmittag, was Meereis ist, wie es
entsteht und welche Lebewesen dort leben. Das Ökosystem Meereis beeinflusst alle anderen Ökosysteme
und auch das Klima auf der Erde.
Das abendliche Recap gab uns einen Ausblick auf den nächsten Tag. Gérard erklärte uns
Unterscheidungsmerkmale von verschiedenen Walarten, Beau brachte uns die Biologie der Eisbären näher.
Nach vielen Fragen und ebenso vielen Antworten widmeten wir uns dem Abendessen nach einem
wunderbaren Tag im Meereis.
Tag 5 – Samstag, 22. August 2015
Phippsøya & Reliktbukta
GPS-Position um 08.00 Uhr: 80°39.9’N / 020°50.9’E
Wind: NE 3. See: schwach bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +6°C
Über Nacht hatte sich die Plancius Spitzbergens nördlichstem Außenposten genähert, den Siebeninseln
(Sjuøyane). Während wir unser Frühstück mit Blick auf Phippsøya genossen, machte sich das
Expeditionsteam in einem Scoutboot auf den Weg, um auszukundschaften, wie unser Vormittag aussehen
könnte. Schon bald war klar: Es gibt eine Schlauchbootfahrt zu den Walrossen! Warm eingepackt stiegen wir
an der Gangway in die Zodiacs, und dann ging es auch schon los. Bald sahen wir die ersten dunklen Köpfe
neugierig aus dem Wasser schauen, aber die Walrosse hielten vorerst Abstand zu den Booten. Am Ufer
konnten wir eine große Gruppe Walrossmütter mit Jungtieren ausmachen, die sich lautstark zu unterhalten
schienen – ihr Grummeln, Grunzen und Schnauben hallte bis zu uns. Schließlich drifteten wir mit
abgeschalteten Motoren im flachen Wasser, und die Walrosse im Wasser fassten Vertrauen. Einige tauchten
zu unserer Begeisterung direkt neben den Schlauchbooten auf, prusteten erstaunt und verschwanden
wieder, um einige Meter weiter erneut zu erscheinen.
Mitten hinein ins Walrossglück platzte die Nachricht, dass Christian einen Bären auf der Nachbarinsel
entdeckt hatte. Der weiße Punkt bewegte sich zügig entlang der steilen Bergflanke oberhalb eines großen
Schneefeldes und war gut zu erkennen. Die Zodiacs setzten sich in Richtung Martensøya in Bewegung.
Es war gar nicht so einfach, den Eisbären im Auge zu behalten, denn das Gelände erwies sich als
überraschend wellig. Mal war der weiße Rücken zu sehen, dann wieder nicht. Die Spannung stieg – das Tier
war in Richtung Ufer unterwegs, aber würde es wirklich bis zum Wasser herankommen? Immer wieder blieb
der Bär stehen, schaute, witterte, schien zu überlegen. Schließlich hatte er den Strand erreicht, und nun
konnten wir sehen, dass es sich um eine offensichtlich noch sehr junge, gut genährte Bärin handelte, die uns
neugierig betrachtete. Sie lief am Ufer entlang und erklomm sogar einen großen Stein, auf dem sie extra für
uns zu posieren schien. Wir waren gebannt von dem einzigartigen Schauspiel – was für ein Erlebnis!
Irgendwann hatte die Bärin genug und trottete wieder landeinwärts. Auch für uns war es an der Zeit, den
Rückweg zur Plancius anzutreten, und so brachten uns die Zodiacs wieder zu unserem kleinen blauen Schiff
zurück, wo wir uns mit der Hilfe von Kaffee, Tee und heißer Schokolade wieder aufwärmten.
Über Mittag und am Nachmittag
fuhren
wir
in
Richtung
Nordaustlands Nordküste. Auf
dem Weg dorthin fassten Beau
(auf Englisch) und Sandra (auf
Deutsch) einige Tipps und
Anregungen rund ums Thema
Fotografie für uns zusammen.
Pünktlich dazu zeigte sich
erstmals die Sonne, und wir
genossen die wunderbaren
Lichtstimmungen
auf
der
Anfahrt zur Reliktbukta.
Dort erwartete uns am späten Nachmittag Polarwüste vom Feinsten –
fantastische Geologie, flechtenbesetzte Steine in allen Farben, karges
Land voller Details. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus,
und die spannenden Erklärungen unserer Guides (vor allem Tobias,
unser Geologe, war ganz in seinem Element) brachten uns die
Geheimnisse des Permafrostes und der Kältewüste näher, darunter
beeindruckende Eiskeile und faszinierende Steinringe, an denen wir
sonst achtlos vorbeigelaufen wären. Und als nach dem Abendessen
tatsächlich die Mitternachtssonne hinter den Wolken erschien und die
farbenfrohe Geologie beleuchtete, war dies das i-Tüpfelchen auf einem
ganz besonderen Tag …
Tag 6 – Sonntag, 23. August 2015
Faksevågen, Alkefjellet & Torellneset
GPS-Position um 08.00 Uhr: 79°56.7’N / 017°36.7’E
Wind: SE 8. See: hoch. Wetter: bewölkt. Temperatur: +4°C
Der Morgen begann spannend. Offensichtlich hatten die Wettergötter einen launischen Tag erwischt und
spielten mit den Bedingungen. Uns bescherten sie Windspitzen von bis zu 41 Knoten. „Plan A“ wurde deshalb
recht bald von „Plan B“ abgelöst: Auf der Suche nach einem geschützten Fleckchen führte uns die Reise in
den Lomfjord, wo wir in Faksevågen an Land gingen. Die Bucht ist benannt nach Fakse, einem Pferd aus der
nordischen Mythologie.
Die schnelle Wandergruppe erklomm einen Rücken
und versuchte, am Berg Faksefjellet Höhe zu
gewinnen. Belohnt wurden die „Bergziegen“ mit
einem wunderbaren Panorama – die Plancius im
grünlich-blauen Wasser, gegenüber die schräg
gestellten Sedimente, die in allen Rottönen
leuchteten, in der Ferne der Gletscher. Die mittlere
Gruppe machte eine größere Runde durch die
Hänge, während die gemütliche Gruppe die Gegend
in Strandnähe erkundete. Auf den Hängen grasten
Rentiere, und Schneehühner zeigten eindrucksvoll,
wie gut sie sich tarnen können.
Nach diesem gelungenen Landgang ging es während des Mittagessens zurück in die Hinlopenstraße und
langsam gen Süden. Am Kapp Fanshawe, nur wenig nördlich von Alkefjellet, konnten wir in der Ferne zwei
Eisbären an Land beobachten, die die Steilhänge erklommen. Anschließend fuhren wir mit der Plancius am
Vogelfelsen Alkefjellet entlang und bewunderten die zahlreichen Dickschnabellummen, die einen ganz
schönen Lärm erzeugen können.
Während unserer Überfahrt von Alkefjellet in Richtung Süden zu unserer Landestelle für den Nachmittag
gingen Christian, Beau und Tobias in ihrem ausführlichen Recap auf einige Themen der letzten Tage ein.
Christian erläuterte uns die weiteren Pläne, Tobias brachte uns die Geologie von Alkefjellet nahe, und Beau
porträtierte für uns die Lummen.
Am späteren Nachmittag ging es dann durch die
aufgewühlte See bei Torellneset an Land. Wir
wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, um die
Walrosse an Land zu bestaunen. Die Überfahrt war
sehr holprig und leicht feucht, und auch an Land
ging es eher stürmisch zu. Den Wettergöttern
gefiel ihr Spiel offenbar ausnehmend gut! Aber
warm und wasserdicht eingepackt, wie wir waren,
machten uns die Bedingungen nicht allzu viel aus.
Immerhin gab es Walrosse zu sehen, und das aus nächster Nähe! Einige der Kolosse lagen faul am Strand,
während sich andere Walrosse prustend, spritzend und planschend im Wasser tummelten.
Auch bei den Plänen fürs Abendessen machte das Team aus der Not eine Tugend: Das BBQ wurde kurzerhand
nach drinnen verlegt. Mochte es draußen auch winden und regnen – drinnen war die Stimmung bestens!
Tag 7 – Montag, 24. August 2015
Barentsøya & Edgeøya: Kapp Waldburg & Kapp Lee
GPS-Position um 08.00 Uhr: 78°14.3’N / 022°05.7’E
Wind: NE 3. See: schwach bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +3°C
Für den Morgen war ein
Landgang am Kapp Waldburg auf
der Barentsøya geplant. Leider
musste dieser Plan nach
verworfen werden, nachdem die
Guides die Landestelle in
Augenschein genommen hatten,
denn gar nicht weit entfernt trieb
sich ein großer Eisbär herum.
Immerhin befand er sich in
Ufernähe, sodass wir ihn von der
Plancius aus gut sehen konnten,
vor allem dann, als er zu unser
aller Erstaunen den Gletscher
querte!
Anschließend fuhren wir im Freemansund immer weiter gen Westen. Tobias lieferte in seinem Vortrag
spannende und interessante Einblicke in die Geologie Spitzbergens, und wir verstanden ein kleines bisschen
besser, welche Weltreise das arktische Inselreich bereits hinter sich hat.
Am Nachmittag erreichten wir unsere nächste Anlandestelle, Kapp Lee auf Edgeøya. Hier ist die Tundra mit
zahllosen Walrossknochen übersät – Zeugen der Schlachterei vergangener Zeiten. Inzwischen kommen die
Walrosse allmählich wieder zurück an ihre angestammten Plätze, und auch wir hatten das große Glück, in
einer kleinen Bucht eine Gruppe Walrosse am Strand vorzufinden. Umsichtig bahnten sich die
Schlauchbootfahrer ihren Weg durch das dichte Treibeis vor der Küste. Um uns trotz des Nebels eine sichere
Anlandung zu ermöglichen, steckten die Guides für uns eine Art Halbkreis ab, innerhalb dessen wir uns frei
bewegen konnten – zu den Hütten, in der Tundra, am Strand bei den Walrossen und Dreizehenmöwen, auf
dem Blockrücken … Es war eine ganz andere Art der Anlandung, und wir genossen die mystische Stimmung
sehr. Auch der Blick in die Jagdhütte, die aus dem Jahr 1904 stammt, beeindruckte uns. Die Helden des
Nachmittags waren aber eindeutig die Walrosse, die uns sehr neugierig beäugten!
Kaum waren wir zurück an Bord, ging es schon wieder weiter; bis zu unserem nächsten Ziel, dem Hornsund,
war eine lange Strecke zu überbrücken. Die Reise führte uns um die Südspitze von Spitzbergen, das Sørkapp.
Wer abends besonders lange aushielt, wurde mit fantastischen Lichtstimmungen belohnt: Für wenige
Minuten schaute die Sonne knapp oberhalb des Horizonts durch die Wolken.
Tag 8 – Dienstag, 25. August 2015
Hornsund: Gåshamna & Burgerbukta
GPS-Position um 08.00 Uhr: 76°56.8’N / 015°39.3’E
Wind: SW 1. See: gekräuselt. Wetter: wolkig. Temperatur: +4°C
Eine lange Fahrt von Edgeøya um das Sørkapp herum auf die Westseite von Spitzbergen lag hinter uns. Unser
Ziel für diesen Tag war der Hornsund, ein wildes Fjordsystem im Südwesten der Insel, bekannt für seine
spitzen Berge und wunderschönen Gletscher. Unser Landeplatz an diesem Morgen war Gåshamna, die
Gänsebucht. Als wir den Strand erreichten, war es noch etwas nebelig, aber nach etwa 15 Minuten hatten
wir wieder freie Sicht und wir konnten unsere Wanderungen genießen. Im Hintergrund des Strandes lagen
auf moosbewachsenen Hügeln riesige Walknochen als Mahnmale an ein trauriges Kapitel in der Geschichte
Spitzbergens. Unzählige Walfänger kamen
nach der Entdeckung des Archipels und
plünderten die Fjorde auf der Jagd nach
Grönlandwalen, um den technischen
Fortschritt in Europa mit Tran zu schmieren.
Da nur die dicken Speckschichten der
Giganten gefragt waren, ließen die
Walfänger die Knochen einfach am Strand
liegen, wo sie heute noch als Dünger für die
Pflanzenwelt dienen.
Wir teilten uns in Wandergruppen auf und
begannen, das westliche Ende der Bucht zu
erkunden. Dabei stießen wir auf Überreste
der Hütten von Pomoren. Die Angehörigen
dieses alten russischen Volksstamms vom
Weißen Meer hatten hier als Fallensteller
und Jäger gelebt. Eine Fuchsfalle gab es zu
sehen, und wir trafen einige Rentiere, die
teilweise schon den Bast auf ihren Geweihen
verloren. Der Strand war voll mit
angespültem Seetang, in dem Meerstrandläufer ganz aufgeregt herumpickten auf der
Suche nach Krebstieren und Insektenlarven.
Nach unserer Rückkehr zur Plancius und einem herzhaften Mittagessen fuhren wir in Richtung Brepollen.
Die „Gletscherbucht“ machte ihren Namen alle Ehre, und das Wetter hielt sich wunderbar, es war windstill
und bewölkt. Anschließend stiegen wir in die Schlauchboote, um eine Rundfahrt in der Westlichen
Burgerbukta vor dem Paierlbreen zu unternehmen. Wir bahnten uns unseren Weg durch die mit großen und
kleinen Eisbergen gespickte Bucht, umrahmt von hohen Felswänden und spitzen Bergen. Einige Vögel
leisteten uns Gesellschaft, darunter Gryllteisten und Dreizehenmöwen, die eifrig Futter suchten. Ziel unserer
Tour war die riesige Gletscherfront, und wir warteten geduldig auf eine Kalbung des Gletschers. Es dauerte
nicht lange, da polterte schon ein großes Stück Eis herunter – was für ein Spektakel! Die Sonne zeigte sich,
die Landschaft wirkte plötzlich wie ein Ölgemälde. Zurück an Bord wärmten wir uns mit einem Glühwein auf
– eine tolle Sache, organisiert von unserem Hotelteam! Beim Recap verriet uns Barbara das Geheimnis des
roten Schnees, und Tobias erklärte uns, woher die blaue Farbe der Eisberge kommt. Unser Expeditionsleiter
Christian sprach über die Pläne für morgen, und danach ließen wir diesen wunderschönen Tag bei einem
leckeren Abendessen ausklingen.
Tag 9 – Mittwoch, 26. August 2015
Bellsund: Midterhuken & Bamsebu
GPS-Position um 08.00 Uhr: 77°39.8’N / 014°44.6’E
Wind: SW 1. See: gekräuselt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +5°C
Am Morgen fanden wir uns im Bellsund wieder. Die
morgendliche Anlandung war eine der grünsten der
gesamten Reise, und neben sehr üppiger Tundra
bekamen wir bei Gasbergkilen – oder Midterhuken –
auch einige der selteneren Tierarten Spitzbergens zu
Gesicht. Natürlich waren die Frostmusterböden der
Hit, aber noch mehr begeisterten uns der Fuchs, die
vorbeischwimmenden Belugas, die hoch in den
Lüften flatternden Papageitaucher und auch die
Schmarotzerraubmöwen,
die
den
jungen
Dreizehenmöwen das Leben schwermachten. Der
weiche, federnde Boden lud zu übermütigem
Herumhüpfen ein, aber auch die Aussicht und das
Wetter waren nicht von schlechten Eltern. Eine
kleine Schlauchbootfahrt im Anschluss an die
Landung führte uns zu den nahegelegenen
Vogelklippen, und dort waren nicht nur Dreizehenund Eismöwen zu Hause, sondern auch zwei
Eisfüchse,
die
sich
intensiv
miteinander
beschäftigten und uns in den Zodiacs komplett
ignorierten. Rechtzeitig bevor der Nebel wieder
Einzug hielt, waren wir zurück an Bord der Plancius.
Nach dem Mittagessen hatte das Expeditionsteam für uns noch einmal eine Perimeter-Anlandung
vorbereitet – die Guides bildeten bei Bamsebu (auch Kapp Toscana oder Ahlstrandhalvøya genannt) einen
Halbkreis, innerhalb dessen wir uns frei bewegen konnten. Bamsebu war einst Schauplatz einer blutigen
Beluga-Schlachterei; viele Knochen bleichen noch heute in großen Haufen am Strand. Das Wetter war schon
fast klassisch herbstlich zu nennen: Es nieselte, nebelte und windete, aber wir ließen es uns trotzdem nicht
nehmen, uns – jeder auf seine Weise – von Spitzbergen zu verabschieden.
Anschließend setzte sich unser Schiff in Richtung Longyearbyen in Bewegung. Am frühen Abend bekamen
wir dann noch die Gelegenheit, auf unsere Reise anzustoßen und uns von Kapitän Levakov und unserem
Expeditionsteam zu verabschieden. Im Anschluss an unser letztes Abendmahl an Bord fanden sich viele von
uns noch einmal in der Lounge ein, ganz in den Rückblick auf unsere Tour vertieft. Es wird ein Weilchen
dauern, bis wir diese einzigartigen Augenblicke alle sortiert und verdaut haben …
Tag 10 – Donnerstag, 27. August 2015
Zurück in Longyearbyen
GPS-Position um 00.00 Uhr: 78°13.7’N / 015°36.1’E
Nach einer sehr kurzen Nacht begann der Tag ungewöhnlich zeitig – zumindest für diejenigen, die den
Rückflug um 04.40 Uhr hatten. Christians erster Weckruf ertönte diesmal besonders sanft. Wir werden seine
Ansagen vermissen! Nach dem Frühstück, das das Plancius-Team trotz der frühen Stunde für uns
bereitgestellt hatte, war es Zeit, Abschied zu nehmen – von Spitzbergen, von der Plancius, vom Team, von
neu gefundenen Freunden … Ein Bus holte uns am Pier ab, und das kleine blaue Expeditionsschiff, das uns in
den vergangenen Tagen ans Herz gewachsen war, blieb zurück.
Wir werden diese Reise und ihre vielen unvergesslichen Momente, die – auch für die Weitgereisten unter
uns – außergewöhnlichen Erlebnisse und einzigartigen Eindrücke, die uns die Arktis geschenkt hat, noch
lange in Erinnerung behalten. Und vielleicht kehren wir ja irgendwann hierher zurück – oder ist doch erst die
Antarktis dran?
Vielen Dank für die schöne Reise, für Eure Flexibilität und Euren Enthusiasmus.
Wir würden uns freuen, Euch zukünftig wieder an Bord begrüßen zu dürfen
– wo auch immer das sein mag!
Auf unserer Reise zurückgelegte Strecke:
1.248 Seemeilen / 2.311 Kilometer
Nördlichste erreichte Position:
81°33.5’N / 022°01.8’E
Im Namen von Oceanwide Expeditions, Kapitän Yevgeny Levakov, Expeditionsleiter
Christian Engelke, Hotelmanager André van der Haak sowie des gesamten Teams:
Wir wünschen Euch eine gute und sichere Heimreise!
Pack Ice 21/08
Phippsøya
22/08
Arctic Ocean
Reliktbuta
Hi n
lop
Andøyane
en
Faksevågen
20/08
Alkefjellet
e
et
Monacobreen
st r
Texas Bar
Nordaustlandet
t
23/08
Torellneset
Blomstrandøya
19/08
Ny-Ålesund Kongsbreen
Spitsbergen
Barentsøya
18/08
Longyearbyen
27/07
det
nsun
24/08
ma
Free
Midterhuken
Bamsebu
ea
nd S
enla
Gre
26/08
25/08
Hornsund
Edgeøya
Storf
jo
Bellsund
rden
Dolerlittneset / Kapp Lee
Burgerbukta
Brepollen
Gåshamna
Hornsundtind
Barents Sea
0
100 km
Vögel und Säugetiere von Svalbard 18. August - 27. August 2015
Birds and Mammals of Svalbard August 18th - August 27th, 2015
Brütend /
Breeding
Durchziehend
/ Migrating
Sporadisch / 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26.
Irregular
Aug Aug Aug Aug Aug Aug Aug Aug Aug
Deutsch
English
Italian
Wissenschaftl.
Name /
Scientific Name
Sterntaucher
Red-throated diver
Strolaga
Gavia stellata
B
Eissturmvogel
Northern Fulmar
Fulmar Settentrionale
Fulmarus glacialis
B
Kurzschnabelgans
Pink-footed Goose
Oca Zampe Rosa
Anser brachyrhynchus
B
Weisswangengans
Barnacle Goose
Oca Barnacle
Branta leucopsis
B
Eiderente
Common Eider
Edredone Comune
Somateria mollissima
B
Alpenschneehuhn
Rock Ptarmigan
Pernice Bianca
Lagopus mutus hyperboreus
B
Meerstrandläufer
Purple Sandpiper
Sandpiper Viola
Calidris maritima
B
Pomarine Skua
Schmarotzerraubmöwe Arctic Skua
Skua Pomarine
Stercorarius pomarinus
S
Skua Artico
Stercorarius parasiticus
B
Falkenraubmöwe
Long-tailed Skua
Skua Dalla Coda Lunga
Stercorarius longicaudus
B
Skua
Great Skua
Skua Grande
Stercorarius skua
B
Eismöwe
Glaucous Gull
Gabbiano Glauco
Larus hyperboreus
B
Dreizehenmöwe
Kittiwake
Gabbiano
Rissa tridactyla
B
Elfenbeinmöwe
Ivory Gull
Gabbiano Avorio
Pagophila eburnea
B
Küstenseeschwalbe
Arctic Tern
Tern Artico
Sterna paradisaea
B
Dickschnabellumme
Brunnich’s Guillemot
Uria grossa
Uria lomvia
B
Gryllteiste
Black Guillemot
Guillemot Nero
Cepphus grylle
B
Krabbentaucher
Little Auk
Auk Piccolo
Alle alle
B
Spatelraubmöwe
Papageitaucher
Puffin
Puffino, Pulcinella di mare
Fratercula arctica
B
Schneeammer
Snow Bunting
Zigolo Delle Nevi
Plectrophenax nivalis
B
Walross
Walrus
Tricheco
Odobenus rosmarus
B
Bartrobbe
Bearded seal
Sigillo Barbuto
Erignathus barbatus
B
Sattelrobbe
Foca Della Groenlandia
Pagophilus groenlandicus
S
Zwergwal
Harp seal
Minke Whale
Balena Minke
Balaenoptera acutorostrata
S
Blauwal
Blue Whale
Balena Blu
Balaenopentera musculus
S
Finnwal
Fin Whale
Balenottera Comune
Balaenoptera physalus
S
Weisswal, Beluga
Beluga
Beluga
Dephinapterus leucas
B
Eisbär
Polar Bear
Orso Polare
Ursus maritimus
B
Polarfuchs
Arctic Fox
Volpe Polare
Alopex lagopus
B
Svalbard Rentier
Spitsbergen Reindeer
Svalbard Renna
Rangifer tarandus platyrhynchus
B
Eisente
Long-tailed Duck
Moretta codona
Clangula hyemalis
B
Steinwälzer
Polardorsch
Ruddy Turnstone
Arenaria interpres
B
Polar Cod
Borghadia saida