Bericht über den Pokalsieg der - VfR Wilsche

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Bericht über den Pokalsieg der - VfR Wilsche
GIFHORNER SPORT 29
Montag, 17. Juni 2013
Die Pokal-Endspiele im Fußball-Kreis Gifhorn
STIMMEN ZUM FINALE
Manuel Deppe (Spieler SV Leiferde):
„Heute haben wir bewiesen, dass
wir ein Team sind und zusammenhalten. Hut ab vor der Moral und
der Laufbereitschaft eines jeden
Einzelnen, denn wir mussten fast
90 Minuten in Unterzahl agieren.“
Daniel Auffahrt (Spieler Wesendorfer SC): „Zweikampfstärke und
Laufbereitschaft fehlten heute auf
unsere Seite. Schade, wir hätten
Jürgen und Eike Fromhage gerne
einen Erfolg zum Abschluss geschenkt.“
René
Wegmeyer
(SVL-Kapitän):
„So, das war es für mich. Ich mache Schluss, einen schöneren Abschied kann man kaum bekommen. Ab jetzt bin ich Stand-bySpieler und stehe nur noch in Ausnahmefällen zur Verfügung.“
Jürgen
Das 1:0 für Leiferde: Stefan Will (rechts) im Wesendorfer Tor streckt sich vergebens, Christian Reich (am Boden) hat zur Führung getroffen.
Glückwunsch, SV Leiferde: Die Mannen vom Gilder Weg nahmen den „Pott“ mit – und verhinderten in Unterzahl die TiFotos (3): regios24/Gades
telverteidigung des Wesendorfer SC.
4:3! Der „Pott“ geht an den Gilder Weg
Wittinger Kreispokal: Wesendorfer Träume von der Pokalverteidigung platzen in der Verlängerung.
Von Uwe Neumann
Gifhorn. Der Gewinner des Wittin-
ger Fußball-Kreispokals heißt:
SV Leiferde! Die Elf vom Gilder
Weg bezwang im Finale in Wilsche
den Titelverteidiger Wesendorfer
SC mit 4:3 (2:2/1:0) nach Verlängerung. Aber es gab noch einen
weiteren Gewinner, der nicht direkt am Endspiel beteiligt war.
Der VfR Wilsche war nicht nur
ein guter Ausrichter, von seinem
stellvertretenden Spartenleiter
Marcus Schacht kam die Anregung, die Einnahmen aus dem Pokalfinale einem Amateurverein zu
spenden, der durch das Hochwasser in Not geraten ist. Gesagt – getan! Sowohl die beiden Finalisten
als auch der Ausrichter stimmten
diesem Plan zu und stellten am
Ende des Spiels einen Scheck über
600 Euro zur Verfügung.
Doch zurück zum Geschehen,
das es in sich hatte. Vor einer guten Kulisse von etwa 400 Zuschauern wurde den Fans aus beiden Lagern bei bestem Fußballwetter so einiges geboten, ehe am
Ende die SV Leiferde sich über
den Pokalgewinn freuen durfte.
Nach 30 Minuten war es Manuel
Deppe, der einen Freistoß aus
halbrechter Position vor das Tor
brachte. Eine Unstimmigkeit in
der Wesendorfer Abwehr sorgte
dafür, dass Christian Reich den
Aufsetzer aus Nahdistanz nur
noch über die Linie zu drücken
brauchte – und die SV Leiferde
führte mit 1:0. Neun Minuten später erwies Leiferdes Arthur Huse
seinem Team einen Bärendienst,
als er für ein völlig unnötiges Foul
die rote Karte zu sehen bekam.
Rouven Erm wendet das Blatt
Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff markierte Rouven Erm mit
einem verwandelten Foulelfmeter
den Ausgleich. Und Erm war es
auch, der nach 68 Minuten den
Titelverteidiger zum zweiten Mal
jubeln ließ: Einen Kopfball von
Dennis Grühl aus zwei Metern parierte Leiferdes Keeper noch mit
einem Reflex, doch Erm war zur
Stelle – und es hieß 2:1.
Jetzt sah alles nach einem Sieg
des WSC aus, der durch Hikmet
Ekinci die große Chance zur Entscheidung hatte: Er verpasste eine
scharfe Hereingabe von Erm nur
knapp. Kurz danach jubelten dann
aber die Leiferder: Ein beherzter
Schuss von Mario Meyer aus zwölf
Metern bedeutete den Ausgleich
für die SVL – und zugleich auch
die Verlängerung.
Alle dachten nun, dass sich der
Kräfteverschleiß durch das Unterzahlspiel bei der SV Leiferde
bemerkbar machen würde, aber
dem war nicht so. In der dritten
Minute der Verlängerung brachte
Christian Reich mit seinem zweiten Treffer die SVL aber in Führung, nachdem ein direkter Freistoß von Manuel Deppe ans Lattenkreuz geklatscht und ihm vor
die Füße gefallen war.
In der 105. Minute gab es für
Hikmet Ekinci die gelb-rote Karte
– und das Überzahlspiel des WSC
war beendet. Als Niklas Baumgarten nur eine Minute danach mit einem Kopfball für die 4:2-Führung
der SVL sorgte, schien die Begegnung gelaufen. Aber es war noch
nicht das Ende: In der Schlussminute erzielte Rouven Erm sein
drittes Tor, als er erneut vom Elfmeterpunkt sicher verwandelte.
Eine Unbeherrschtheit von Leiferdes Torwart Karakoyun brachte
auch ihm noch die gelb-rote Karte. Christian Bott streifte sich
Torwarttrikot und Handschuhe
über, brauchte aber nicht mehr
einzuschreiten – denn die Partie
war nun beendet.
rung, Stefan Deppe! Die Siegerehrung wurde vom Vorsitzenden des
NFV-Kreises Gifhorn Egon Trepke vorgenommen, der „beiden
Teams für ein tolles und faires Finale dankte“.
Fromhage
(WSC-Coach):
„Einige haben leider heute nicht
ihre Top-Leistung abgeliefert.
Wir hätten das Überzahlspiel besser nutzen müssen. Glückwunsch
an die Leiferder, sie haben es super gemacht.“
Hartmut Müller (SVL-Trainer): „Im
ersten Jahr mit der Mannschaft
Dritter in der Meisterschaft und
Pokalsieger zu sein, ist schon ein
guter Start. Wer mit zehn Mann
fast 90 Minuten so kämpft, der
hat den Sieg auch verdient. Hut
ab aber auch vor dem Wesendorfer SC, der super gespielt und somit für ein tolles Endspiel gesorgt
ewu
hat.“
Stefan Deppe im Pech
Pechvogel des Finals war Leiferdes Stefan Deppe, der sich bereits
in der ersten Halbzeit schwer an
der Schulter verletzte und mit
dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Sein Bruder
Manuel berichtete nach Spielende, dass er operiert werden müsse
– an dieser Stelle: Gute Besse-
DAS SPIEL KOMPAKT
SV Leiferde – Wesendorfer SC 4:3 n. V. (2:2/1:0)
Die Torfolge: 1:0, 3:2 Reich
(30., 93.), 1:1, 1:2 Erm (47./FE,
68.), 2:2 Meyer (80.), 4:2
Baumgarten (106.), 4:3 Erm
(120./FE).
Rote Karte: Huse (39./SV).
Gelb-rote Karte: H. Ekinci
(105./WSC), Karakoyun
(120./SV).
600 Euro für die Hochwasser-Opfer – sie machten gemeinsame Sache für die
gute Sache: Stefan Müller(Wesendorfer SC, von links), Marcus Schacht (VfR
Foto: Rupscheit
Wilsche-Neubokel) und Meik Heusel (SV Leiferde).
VfR-Frauen feiern das „Triple“
Wilsche-Neubokel setzt sich mit 4:3 gegen Müden durch.
Von Uwe Neumann
So sieht ein „Triple“-Sieger aus: Die Frauen des VfR Wilsche-Neubokel jubeln über den Kreispokal-Erfolg. Hinten von
links: Trainer Uwe Piep, Luisa Plate, Katrin Löber, Sina Vasterling, Lena Diers, Songüll Aslan, Kathi Vasterling, Andreas
Mauritz sowie Katrina Frost (vorne von links), Aileen Engelbrecht, Jill Mauritz, Joana Wulf und Desiree Mauritz.
Gifhorn. Die Frauenmannschaft
des VfR Wilsche-Neubokel wandelt auf den Spuren des großen FC
Bayern. Nach dem Gewinn der
Hallenkreismeisterschaft und der
Meisterschaft in der 1. Kreisklasse
setzte die Elf mit dem Gewinn des
Kreispokals der Frauen die Krone
auf und feierte das „Triple“.
Der VfR legte auf heimischem
Rasen gleich ein hohes Tempo vor,
mit dem der TuS zunächst etwas
überfordert war. Es entwickelte
sich bis zur Pause ein Spiel, das
fast nur in eine Richtung ging – in
Richtung Müdener Tor. Allerdings
gingen die Frauen von Trainer
Uwe Piep leichtfertig mit ihren
Chancen um, so dass es nur zu einer 1:0-Pausenführung reichte.
Großen Anteil daran hatte Müdens Torfrau Pia Wichmann, die
einen glänzenden Tag erwischt
hatte.
Nach dem Wechsel entwickelte
sich eine spannende Pokalpartie,
und auch das Salz in der Suppe in
Form von Toren fehlte nicht. Auf
Wilscher Seite war einmal mehr
Joana Wulf Dreh- und Angelpunkt, und Sina Vasterling war
mit ihren drei Treffern nach der
Pause Garantin für den Sieg. Aber
auch den Frauen des TuS Müden
gilt ein großes Lob. In keiner Phase des Spiels gaben sie sich auf
und bewiesen eine tolle Moral.
Den Pokal und einen entsprechenden Knisterumschlag konnte
Wilsches Kapitänin Joana Wulf
aus den Händen von Spielausschussmitglied Timo Teichert
entgegennehmen.
„Es ist ein schönes Erlebnis, im
ersten Jahr als Trainer einer Frauenmannschaft gleich so einen Er-
folg feiern zu können. Eigentlich
der richtige Moment, um aufzuhören. Aber ich habe den Mädels
versprochen, noch ein Jahr dranzuhängen“, sagte Wilsches Trainer Uwe Piep schmunzelnd.
Sein Gegenüber, Thomas Ketter, vom TuS Müden-Dieckhorst
sagte: „Das war ein schönes Endspiel, der VfR Wilsche ist verdienter Pokalsieger geworden. Mich
hat besonders gefreut, dass es eine
faire Partie war.“
DIE TORFOLGE
VfR Wilsche-Neubokel –
TuS Müden 4:3 (1:0).
Die Torfolge: 1:0 Joana Wulf
(12.), 2:0, 3:1, 4:2 Sina Vasterling (38., 42., 53.), 2:1, 4:3
Jannika Metzner (39., 55.),
3:2 Lena Kuhls (43.).