Geld macht nicht sexy – nur attraktive Männer noch begehrenswerter.

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Geld macht nicht sexy – nur attraktive Männer noch begehrenswerter.
Geld macht nicht sexy –
nur attraktive Männer noch begehrenswerter.
Katja Hennig, Katharina Wenk, Luzi Beyer
Zusammenfassung
In einer randomisierten Befragung mit 53 Frauen wurde der Einfluss des Körperbaus und finanzielle
Status eines Mannes auf die weibliche Partnerwahl hin untersucht. Mittels Fragebogen bewerteten
die Probandinnen einerseits die äußere Attraktivität von sechs dargestellten Männerkörpern und
gaben andererseits ihre Präferenz hinsichtlich des zusätzlichen Kriteriums „Einkommen“ ab.
Die Untersuchungsergebnisse zeigten deutlich, dass befragte Frauen maskuline Männer eher
als potenzielle Partner bevorzugen als Männer ohne erkennbare Muskeln. Besonders markant
war, dass der finanzielle Status eines Mannes diesen keineswegs attraktiver erscheinen lässt, es
sei denn, der Mann wurde bereits als äußerst attraktiv empfunden. Die finanzielle Potenz eines
Mannes ist für die Frauen dieser Studie somit tendenziell unerheblich. Gefragt sind Vitalität und
Kraft und damit die ausschlaggebendsten Attraktivitätsmerkmale für die Frau.
Schlüsselwörter
Attraktivität, Maskulinität, Partnerwahl, finanzieller Status, weibliche Partnerpräferenz
Abstract
In a randomized survey of 53 women, the influence of body composition and financial status of a
man on female mate choice are examined. Using a questionnaire, on the one hand the volunteers
rated the physical attractiveness of six depicted male bodies. On the other hand they gave their
preference concerning the additional criterion of “income”. The survey results clearly show that
the women surveyed prefer masculine men as potential partners rather than men with no apparent
muscles. Particularly striking was that the financial status of a man does not appear attractive,
unless the man was already considered highly attractive. Thus, in this study, the financial power
of a man tends to be negligible for women. Vitality and strength are the most crucial features for
attractiveness.
Keywords
attractiveness, masculinity, mate selection, financial status, female partner preference
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Hennig, Wenk, Beyer
Attraktivität und Partnerwahl aus
evolutionspsychologischer Sicht
In Sekundenbruchteilen treffen wir unsere
Entscheidung, ob wir jemand attraktiv finden
oder nicht (Johnston & Oliver-Rodriguez,
1997; Oliver-Rodriguez, Guan & Johnston,
1999). „Schönheit mag zwar in den Augen
des Betrachters liegen, doch Augen und
das Bewusstsein, das hinter diesen Augen
wohnt, haben sich in Millionen von Jahren
menschlicher
Evolution
herausgebildet“
(Hassebrauck, 2010, S. 23). Männer und
Frauen nutzen jedoch unterschiedliche
Beurteilungskriterien
von
Schönheit
und Attraktivität – insbesondere bei der
Partnerwahl. Die vorliegende Studie soll aus
evolutionspsychologischer Perspektive die
Partnerpräferenzen der Frau betrachten und
dabei untersuchen, welche Rolle das äußere
Erscheinungsbild eines Mannes und dessen
finanzieller Status spielen.
Während
der
stammesgeschichtlichen
Entwicklung des Menschen bestimmte, neben
der Suche nach Nahrung, maßgeblich die
Wahl eines geeigneten Fortpflanzungspartners
über das Überleben unserer Vorfahren.
Basierend auf der sexuellen Selektionstheorie
von Darwin entstanden durch die Selektion
und
Zugang
zu
unterschiedlichen
Geschlechtspartnern im Laufe der Evolution
differenzierte Anpassungsstrategien, die den
Reproduktionserfolg verbesserten und damit
einen Überlebensvorteil darstellten (Stroebe,
Jonas & Hewstone, 2003). „Attraktiv sind
nach dieser (darwinistischen) Sichtweise
diejenigen Personen, die ein Maximum
an Fortpflanzungserfolg in ihrer äußeren
Erscheinung erkennen lassen,“ konstatiert
Buss (1997, S. 89).
Da eine erfolgreiche Fortpflanzung die beiden
Geschlechter vor unterschiedliche Herausforderungen stellt, verfolgen nach Trivers
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(1972) Männer und Frauen bei der Partnerwahl
unterschiedliche Strategien. Entscheidend
dabei ist, dass die elterliche Investition der
Frau in die Nachkommenschaft erheblich
höher ist als die des Mannes. Frauen sind durch
die Bereitstellung einer befruchtungsfähigen
Eizelle, Schwangerschaft und Stillzeit
erheblich mehr gefordert, während die
männliche Investition zur Fortpflanzung
in Form von Spermien vergleichsweise
gering eingeschätzt werden kann (Stroebe,
Jonas & Hewstone, 2003). Aus Sicht der
Frau geht es vorrangig darum, potenzielle
Partner zu identifizieren, die über eine gute
genetische Qualität verfügen und gleichzeitig
signalisieren, dass der Mann die notwendigen
Investitionen in den Nachwuchs erbringen
kann (Buss & Barnes, 1986; Buss 1989).
Partnerwahl unterliegt nach der Theorie der
sexuellen Strategien von Buss und Schmitt
(1993) psychologischen Mechanismen, die
sich im Laufe der Evolution bewährt haben,
um den Fortpflanzungswert anhand von leicht
identifizierbaren Merkmalen zu erschließen
und zur Herausbildung von Partnerpräferenzen
geführt haben.
Frauen haben bei der Beurteilung eines
potenziellen Partners eine Präferenz für
körperliche Merkmale herausgebildet, die auf
Gesundheit hinweisen und damit als genetische
Fitnessindikatoren gewertet werden. Dazu
zählen unter anderem Maskulinität und
physische Stärke durch Muskelmasse
(Gangestad et al., 2007). Gleichzeitig sollte der
Partner aber über Fähigkeit und Bereitschaft
verfügen, ausreichend Ressourcen für die Frau
und die gemeinsame Nachkommenschaft zur
Verfügung zu stellen (Buss & Schmitt, 1993;
Buss 1991). Während evolutionsgeschichtlich
unter Ressourcen vor allem das Vorhandensein
ausreichender Nahrung und Schutz für den
Nachwuchs zu verstehen war, spielt heutzutage
die sozioökonomische Basis des potenziellen
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Partners und damit sein Einkommen,
Einkommensfähigkeit,
Ausbildung
und
sozialer Status eine Rolle (Buss 1997).
Gangestad und Simpson (2000) gehen davon
aus, dass es aber aus der weiblichen Perspektive
schwierig erscheint, einen potenziellen Partner
zu finden, der eine hohe physische Attraktivität
und gleichzeitig ausreichende Ressourcen
für die Nachkommenschaft aufweist und
demzufolge Frauen bei der Partnerwahl eine
Kompromisslösung zwischen Fitness- und
Ressourcenindikatoren eines Mannes wählen.
Zusammenfassend
kann
Attraktivität
daher als Relikt der Evolutionsgeschichte
verstanden werden. Die ihr zugrundeliegenden
Beurteilungsmechanismen wirken bis in
die heutige Zeit, wenngleich die Auswahl
eines Partners nicht ausschließlich auf die
Fortpflanzung ausgerichtet ist.
Weibliche Partnerpräferenz für Muskeln
Aus evolutionspsychologischer Perspektive
bewertet Barber (1995) einen muskulösen
Körperbau als Zeichen von Maskulinität,
Stärke und Durchsetzungskraft. Die Vorzüge
einer stärkeren Muskulatur zeigten sich für
unsere Vorfahren vor allem beim Jagen und
Schutz vor Angriffen (Höhnekopp et al., 2006).
Studien über weibliche Partnerpräferenzen
ergaben, dass maskuline Männergesichter von
Frauen attraktiver (Grammer & Thorndill,
1994; Johnston et al., 2001) und auch sozial
dominanter eingeschätzt wurden (Mazur,
Mazur & Keating, 1994). Insbesondere
wird aber ein muskulöser Körperbau mit
hoher Attraktivität und genetischer Fitness
eines Mannes in Verbindung gebracht
(Höhnekopp et al., 2006). Dies bestätigen
auch kulturübergreifende Studien (Fan et al,
2005). Frauen bevorzugen bei der Partnerwahl
einen physische Stärke signalisierenden,
normalgewichtigen Körperbau, der durch eine
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schmale Taille und breite Schultern einem „V“
ähnelt (Maisey et al. 1999).
Der Anstieg des Geschlechtshormons
Testosteron in der Pubertät (Zervos-Kopp, 2007)
bildet die Grundlage zur Herausbildung eines
ausgeprägten Torsos, d. h. breitere Schultern,
stärkere obere Körpermuskulatur und Bizeps
im männlichen Körper. Forschungen von
Bahsin, Woodhouse & Storer (2001) belegen
dies. Auch die Maskulinität des Gesichtes wird
durch die Testosteronproduktion beeinflusst
(Pound, Penton-Voak & Surridge 2008).
Der Testosteronspiegel gibt außerdem einen
reliablen Hinweis auf die Immunkompetenz des
Mannes (Buss, 2005). Nach Folstad und Karter
(1992) schränkt die Testosteronproduktion
die Funktionsfähigkeit des Immunsystems
ein, wodurch die Anfälligkeit gegenüber
Krankheiten in der Adoleszenz erhöht wird.
Buss (2005) ist der Ansicht, dass Jugendliche,
die nicht über gute genetische Fitness
verfügen, in dieser Entwicklungsphase die
Testosteronmenge herunterregulieren, um die
aufkommende Belastung des Immunsystems zu
verkraften. Im Gegensatz dazu können Männer
mit adäquatem gesundheitlichem Zustand
die testosteronbedingten Einschränkungen
überwinden und maskuline Körpermerkmale
ausbilden. Maskulinität symbolisiert somit
eine genetische Fitnessqualität, die an den
Nachwuchs weitergegeben werden kann und
wird dadurch bei der Partnerwahl präferiert.
Darüber hinaus zeigten McIntyre et al. 2006,
dass ein hoher Testosteronwert es Männern
erleichtert, sich bei der Partnersuche gegen
andere Konkurrenten durchzusetzten. Jedoch
weisen Studien darauf hin, dass Testosteron
auch mit negativen Eigenschaften, wie
höherer Risikobereitschaft, Aggressivität
und Dominanz in Verbindung gebracht wird,
die eine Bedrohung für die Frau und deren
Nachkommenschaft darstellen können (Booth,
Johnson & Granger, 1999; Rooney et al.,
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Hennig, Wenk, Beyer
2006; Boothroyd et al., 2007). Forschungen
von Johnston et al. (2001) zeigten, dass zu
maskulin wirkende Männergesichter von
Frauen als dominanter, impulsiver und
egoistischer eingeschätzt werden. Auch ein zu
muskulöser Körperbau wird von Frauen mit
höherer physischer Dominanz, Volatilität und
weniger mit Bindungsbereitschaft assoziiert
(Frederick & Haselton, 2007).
Frederick & Haselton (2007) konnten
außerdem in ihrer Studie belegen, dass Frauen
muskulöse Männer attraktiver als Männer
ohne erkennbare Muskeln einschätzen.
Neben zu wenigen Muskeln wird aber auch
ein zu muskulöser, männlicher Körperbau
mit geringer Attraktivität bewertet. Dies
entspricht der Vermutung von Gangestad
& Simpson (2000), dass Frauen eine
Kompromisslösung in der Partnerwahl
wählen und Partner bevorzugen, die einerseits
genetische Fitnessindikatoren aufweisen und
gleichzeitig auch genug Bindungsbereitschaft
für die Frau und den gemeinsamen Nachwuchs
signalisieren. Diese Partnerpräferenz konnte
auch in verschiedenen Kulturen bestätigt
werden (Dixson et al., 2003).
Weibliche Partnerpräferenz für
finanziellen Status
Im Gegensatz zu vielen Arten in der
Tierwelt wendet der Mensch seit jeher viel
Energie und Ressourcen auf, um die eigene
Nachkommenschaft zu beschützen (Buss &
Schmitt, 1993). Bereits bei unseren Vorfahren
war es für Frauen von Vorteil, wenn sie Partner
auswählten, die über Ressourcen verfügten und
damit die Überlebensfähigkeit der Frau und des
Nachwuchses sicherstellten (Heath & Hadley,
1998). Ausgehend von der Bedeutung in einer
urzeitlichen Jäger- und Sammlergesellschaft
prägt das Vorhandensein von Ressourcen
noch heute die Wahl eines geeigneten Partners
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(Hassebrauck, 2010).
Zahlreiche Forschungsergebnisse mit mehr
als 10.000 Probanden in über 33 Ländern
und aus verschiedenen Kulturen sowie
Generationen konnten belegen, dass dieses
Auswahlkriterium noch heute Einfluss auf die
weibliche Partnerwahl hat und Frauen eine
Präferenz für Männer zeigen, die ihnen das
Vorhandensein von finanziellen Ressourcen
signalisieren (Buss, 1991).
Wie Studien mit männlichen Gesichtern
(Jankowiak, Hill & Donovan, 1991; Towsend
& Levy, 1990), Ganzkörperstudien (Hill,
Nocks & Gardner, 1987) oder Befragungen
(Jackson, 1992; Ellis, 1992; Waynforth,
2001) konstatierten, nutzen Frauen bei der
Beurteilung eines potenziellen, männlichen
Partners sowohl deren physische Attraktivität
als auch deren finanziellen Status. Jedoch
werden physische Attraktivität und finanzieller
Status dabei nicht gleichgewichtet.
Während Männer mehr Wert auf die physische
Attraktivität ihrer Partnerin legen, hat
das Einkommen des Mannes einen hohen
Stellenwert für die Frau (Buss & Barnes,
1986). „Ein hoher finanzieller Status kann die
Akzeptanz für einen weniger attraktiven Mann
erhöhen,“ stellt Ellis (1992) fest. Werden Frauen
nach ihrem Wunschpartner befragt, gleichen
sie eine geringe Attraktivität durch finanzielle
Ressourcen aus (Waynforth, 2001). Die
Präferenz für einen hohen sozioökonomischen
Status anstelle von physischer Attraktivität
bestätigten auch Towsend, (1989); Towsend &
Wassermann (1997) und Greitemeyer (2006).
Zur Bestimmung des soziökonomischen Status
eines potenziellen Partners nutzen Frauen
hauptsächlich das gegenwärtige Einkommen
eines Mannes, wie Forschungsergebnisse von
Pawlowski & Dunbar (1999) belegen. Frauen
suchen nicht zwangsläufig großen Reichtum,
sondern wollen eher Armut verhindern. Nach
Kenrick et al. (2001) steigt die Attraktivität
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eines Mannes bei der Partnerwahl mit
zunehmenden
Jahreseinkommen
bis
50.000 US-$ stark, erhöht sich dann aber über
100.000 US-$ nur gering.
Insbesondere
bei
der
Wahl
eines
Langzeitpartners legen Frauen Wert auf
finanzielle Sicherheiten (Li et al., 2002;
Li & Kendrick, 2006; Greitemeyer, 2006).
Darüber hinaus werden Eigenschaften eines
potenziellen Partners wie Ehrgeiz, Fleiß
und Einsatzbereitschaft bevorzugt, die zur
Erreichung eines adäquaten finanziellen Status
beitragen können (Buss, 1989).
Entsprechend den Forschungsergebnissen zur
Partnerwahlpräferenz ergab die Auswertung
von Kontaktanzeigen, dass Frauen häufiger auf
der Suche nach einem Mann mit finanziellen
Ressourcen sind und Männer dies auch eher als
Frauen in einer Anzeige anbieten (Waynforth
& Dunbar, 1995). Unter Berücksichtigung
alters- und kontextbezogener Merkmale der
Frauen zeigt sich ein differenziertes Bild.
Der finanzielle Status eines potenziellen
Partners hat für Frauen im Alter bis Ende
30 einen besonderen Stellenwert, mit
zunehmendem Alter der Frauen verlieren die
Einkommensverhältnisse an Bedeutung (ibid.).
Ebenso tauschen beispielsweise besonders
alleinerziehende Mütter im Alter zwischen 20
bis 49 Jahren bei der Partnersuche Attraktivität
gegen sozioökonomischen Status ein (ibid.).
Gleichzeitig sind Männer, die erkennbar
finanzielle Ressourcen für die Frau
signalisieren, bei der Partnersuche erfolgreicher. Eine besonders hohe Korrelation von
Status und Anzahl der Partnerinnen konnte
bei Männern im Alter zwischen 30 und 39
Jahren gezeigt werden. (Perusse, 1994). Auch
beim Online-Dating erhielten Männer mit
höherem Einkommen mehr Antwortmails
von potenziellen Partnerinnen (Eastwick &
Finkel, 2008). Die gleiche Präferenz war
auch bei Speed-Dates erkennbar, wobei bei
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Frauen die Zustimmung oder Ablehnung
eines Speed-Dating-Partners eher von den
Einkommensperspektiven abhingen, als dies
bei Männern der Fall war (Eastwick & Finkel,
2008).
Des Weiteren weisen Towsend & Wassermann
(1997) darauf hin, dass die Kombination
von hoher Attraktivität und zusätzlich hoher
Ressourcenallokation
eines
potenziellen
Partners von Frauen besonders bevorzugt
werden. Bei Befragungen, bei denen Frauen
Männerkörper, die mit unterschiedlichen
Einkommensverhältnissen gekoppelt waren,
als geeigneten Lebenspartner einschätzen
sollten, wurden die höchsten Bewertungen
an die Männer vergeben, deren physische
Attraktivität einerseits hoch war und anderseits
gleichzeitig über ein hohes Gehalt verfügten
(Towsend & Levy, 1990).
Hypothesen der Studie
Wir gehen davon aus, dass Frauen
evolutionsbedingt
einen
muskulösen
Körperbau als genetischen Fitnessindikator
bewerten und dadurch Männer mit Muskeln bei
der Partnerwahl präferieren. Da Studien bereits
gezeigt haben, dass übermäßig ausgeprägte
Muskulatur mit höherer Dominanz und
Volatilität in Verbindung gebracht wurden,
vermuten wir, dass ein zu muskulöser
Körperbau als weniger attraktiv eingeschätzt
wird. Wir stellen daher folgende Hypothesen
auf:
H1:
Frauen
bewerten
muskulöse
Männerkörper als attraktiver.
H2:
Zu stark muskulöse Männerkörper
werden als weniger attraktiv eingeschätzt.
Wir erwarten außerdem, dass die Verfügbarkeit
von Ressourcen ein weiteres Kriterium ist,
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welches die weibliche Partnerwahl – ebenfalls
als Rudiment der Evolutionsgeschichte –
beeinflusst. Während Ressourcen in Form
von Nahrung und Schutz sowie zur Sicherung
der Überlebenschancen des Nachwuchses für
unsere Vorfahren ausschlaggebend waren,
ist heute der sozioökonomische Status und
insbesondere die Einkommensverhältnisse
eines Partners ausschlaggebend. Wir gehen
davon aus, dass Frauen bei der Partnerwahl
dem finanziellen Status eines Mannes
besondere Aufmerksamkeit schenken und
durch ein hohes Einkommen die Attraktivität
eines Mannes bei der weiblichen Partnerwahl
steigt. Wir stellen daher eine dritte These auf:
H3:
Frauen bewerten Männer mit
höherem finanziellem Status als attraktiver
als Männer mit geringerem finanziellem
Status.
Methode
Versuchspersonenbeschreibung
Alle
Probanden
waren
weiblichen
Geschlechts im Alter von 12 bis 76 Jahren.
In die Zufallsstichprobe gingen insgesamt 53
Teilnehmerinnen ein.
Durchführung
Das Experiment wurde an eineinhalb Tagen
als Papier-Bleistift-Version an öffentlichen
Plätzen der Stadt Berlin durchgeführt. Die
Probandinnen wurden von den Versuchsleitern
per Zufall ausgewählt und gebeten, sich an
einer Studie zur weiblichen Partnerwahl zu
beteiligen. Nach Zustimmung der Frauen,
an dieser Studie teilzunehmen, wurde ihnen
ein Fragebogen überreicht, welcher von
diesen anschließend bearbeitet wurde. Eine
Bearbeitungszeit des Fragebogens wurde nicht
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vorgegeben. Abschließend wurde das Alter der
Probandinnen erfragt. Die Teilnahme erfolgte
auf rein freiwilliger Basis und wurde nicht
entlohnt.
Beschreibung des Stimulusmaterials
Der Fragebogen umfasst 13 Seiten, die
gleichzeitig die 13 Items enthalten. Die Items
bestehen aus Bildern von Männerkörpern,
wobei das Gesicht des Mannes nicht
ersichtlich war. Die Bilder wurden der Studie
„Why is Muscularity sexy? Tests of the Fitness
Indicator Hypothesis” (Frederick & Haselton,
2007) entnommen.
Item 1 erfasst die Attraktivität von
Männerkörpern. Die sechs dargestellten
Männerkörper unterscheiden sich lediglich
anhand ihrer Muskelmasse und ihrer
Gewichtsklasse. Das heißt, dass die Körper
A, B und C keine ausgeprägten Muskeln
besitzen, wohingegen die Körper D, E und F
deutliche Muskeln aufweisen. Die Körper A
und D weisen ein geringes Gewicht (68 kg)
auf, B und E ein mittleres (86 kg) und C/F ein
hohes (104 kg). Die Körpergröße wurde bei
allen Körpern mit 1,83 m konstant gehalten
(Frederick & Haselton, 2007).
Daraus wurden die Kategorien in Tabelle 1
entwickelt.
Die Probandinnen wurden über die oben
aufgeführte Details nicht in Kenntnis gesetzt,
sondern bewerteten die Attraktivität der
Männerkörper anhand von Bildern. Die
Probandinnen wurden aufgefordert, die
Männerkörper in Form eines Ratings in eine
sechsstufige Rangreihenfolge einzuordnen.
Dabei wurde die Abstufung „überhaupt nicht
attraktiv“ mit nur einem Punkt (1) bemessen,
dagegen erhielt die Abstufung „äußerst
attraktiv“ die höchste Punktzahl, also 6.
Die Versuchsanweisung wurde wie folgt
formuliert:
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Tabelle 1
Kategorisierung der Männerkörper
Körper
Kategorie
A
wenig Muskeln
B
wenig Muskeln
C
wenig Muskeln
D
ausgeprägte Muskeln
E
ausgeprägte Muskeln
F
ausgeprägte Muskeln
„Bewerten Sie die Männer bitte anhand eines
Ratings von 1 „Überhaupt nicht attraktiv“ bis
6 „Äußerst attraktiv“.
„Vergeben Sie dabei bitte ihre Ratingwerte nur
jeweils einmal.“
Nachdem die Probandinnen ihr neutrales
Urteil über die Attraktivität der Männerkörper
gefällt hatten, wurde ihnen in den folgenden
Items 2 bis 13 ein zusätzlicher Stimulusfaktor
dargeboten. Die gleichen sechs Männerkörper
wurden jeweils einmal mit hohem und
einmal mit niedrigem Einkommen gekoppelt.
In der Gegenüberstellung des Ratings
eines Männerkörpers aus Item 1 und des
Ratings des gleichen Männerkörpers mit
hohem oder niedrigem Einkommen sollte
untersucht werden, inwieweit sich die
Gewicht
schlank
normal
massig
schlank
normal
massig
Kurzbezeichnung
„dünn“
„durchschnittlich“
„beleibt“
„athletisch“
„muskulös“
„sehr muskulös“
Attraktivitätseinschätzung
der
Frauen
veränderte.
Zusätzlich sollte herausgefunden werden, ob
es Altersunterschiede bei den Probandinnen
hinsichtlich des Ratings gibt. Eine Übersicht
zum Faktor „Einkommen“ wird in Tabelle 2
dargestellt.
Den nachfolgenden Abbildungen, die
stellvertretend für die Items 2 bis 13 stehen,
kann
die
genaue
Versuchsanweisung
entnommen werden.
Datenauswertung
Alle Probandinnen hatten die Fragebögen
vollständig
ausgefüllt,
daher
konnten
dementsprechend 53 Datensätze in die Analyse
einbezogen werden.
Abbildung 1. Stimulusmaterial zur Bewertung der Attraktivität von Männerkörpern – Item 1.
Anmerkung. Bezeichnung der Männerkörper von links nach rechts = A bis F
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Tabelle 2
Auflistung der Berufsgruppen und deren Einkommen
Körper
Kategorie
Beruf*
A
niedriges Gehalt
Gebäudereiniger
A
hohes Gehalt
Landtagsabgeordneter
niedriges Gehalt
B
Lagerarbeiter
B
Pilot
hohes Gehalt
niedriges Gehalt
C
Busfahrer
C
Geschäftsführer
hohes Gehalt
niedriges Gehalt
D
Gärtner
D
Rechtsanwalt
hohes Gehalt
niedriges Gehalt
E
Fliesenleger
E
Unternehmensberater
hohes Gehalt
F
niedriges Gehalt
Möbelpacker
F
hohes Gehalt
Lehrer
Einkommenshöhe [€]*
1.863
5.824
2.226
6.927
2.493
6.103
2.005
5.506
2.557
5.250
2.146
4.959
Anmerkung. *zit. n. Stern Infografik (o. A., 2011)
Da die von uns formulierten Thesen
gerichtet waren, wurde zur Testung ein
Signifikanzniveau von p ≤ .10 gewählt.
Als weitere Voraussetzung zur Auswertung der
Befragungsergebnisse wurde unterstellt, dass
das von uns genutzte ordinale Skalenniveau
auch als quasimetrisch betrachtet werden
kann. Nach Cleff (2008) kann bei einer relativ
differenzierten Skala angenommen werden,
dass die Abstände etwa äquidistant sind und
daher die Variablen als quasimetrisch behandelt
werden. Da wir bei unserer sechsstufigen
Abbildung 2. Itembeispiel – geringes Gehalt
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Ratingskala
von
einer
ausreichenden
Differenzierung ausgehen, haben wir zur
Analyse der Befragungsergebnisse auch
Auswertungsverfahren wie das Allgemeine
Lineare Modell genutzt, die nur für metrische
Variablen geeignet sind.
Um
die
Attraktivitätsbewertungen
in
Abhängigkeit vom Alter der Frauen zu
untersuchen, wurde eine Aufteilung in drei
Altersgruppen vorgenommen: Probandinnen
bis 24 Jahre, Probandinnen im Alter von 25 bis
39 und Probandinnen über 40 Jahre.
Etwaige Tendenzen innerhalb derAltersgruppen
oder über die gesamte Altersspanne hinweg
sollten durch eine zusätzliche SignifikanzAnalyse aufgezeigt werden. Hierbei diente
wiederum das Signifikanz-Niveau p ≤ .10 als
Maßstab.
Ergebnisse
Attraktivitätseinschätzung nach Körperbau
Mittelwerte von 1.77 bis 4.91. Die
Standardabweichung wies eine Spannbreite
von 1.12 bis 1.42 auf. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 dargestellt.
Entsprechend der Rangreihenfolge der
Männerkörperbewertungen (siehe Tabelle
3 und Abbildung 4) wurde erkennbar,
dass muskulöse Körper am attraktivsten
eingeschätzt
wurden.
Innerhalb
der
Kategorie „Männerköper mit Muskeln“
sank die Attraktivität mit zunehmender
Muskulatur. Von den 6 Männerkörpern
wurden nur Körper D („athletisch“) und
E („muskulös“) als eher bis sehr attraktiv
bewertet. Am attraktivsten wurde Körper D
(„athletisch“) mit M = 4.91 eingeschätzt.
Aus der Rangreihenfolge wurde außerdem
ersichtlich, dass ein geringeres Gewicht mit
einer höheren Attraktivitätseinschätzung
einherging. Körper C („massig“), der ein
hohes Gewicht ohne erkennbare Muskulatur
aufwies, erhielt dementsprechend die geringste
Attraktivitätsbewertung mit M = 1.77.
Die Deskriptive Analyse der Attraktivitätsbewertungen ergab eine Streuung der
Abbildung 3. Itembeispiel – hohes Gehalt
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Tabelle 3
Deskriptive Statistik der Bewertungen
Körper
M
A
3.26
B
2.98
1.77
C
D
4.91
E
4.43
F
3.43
Rangplatz
4
5
6
1
2
3
SD
1.42
1.14
1.14
1.24
1.12
1.20
Anmerkungen. N = 53; M = Mittelwert der Attraktivitätsbewertungen (min = 1, max = 6); Rangplatz = Rangreihenfolge nach Mittelwert, wobei 1 für höchste Rangbewertung steht; SD = Standardabweichung.
Bewertungsunterschiede festgestellt (F(5;48)
= 25.62; p ≤ .001). Nach Auswertung des
partiellen ETA² konnten 73% der Varianz der
Attraktivitätseinschätzung durch die Variation
des Körperbaus erklärt werden.
Zusätzlich
wurden
die
Attraktivitätsbewertungen in Abhängigkeit
vom Alter der Probandinnen untersucht
und die Mittelwertunterschiede in drei
Altersgruppen analysiert: Probandinnen
bis 24 Jahre (N = 18), Probandinnen im
Alter von 25 bis 39 Jahren (N =
18) und Probandinnen über 40
Jahre (N = 17). Die Ergebnisse
innerhalb der Altersgruppen
sind in den Abbildungen 5 bis 7
veranschaulicht.
Die Rangreihenfolgen innerhalb
der
Altersgruppen
zeigten
ebenfalls, dass muskulöse Körper
die höchsten Attraktivitätswerte
aufwiesen.
Über
alle
Altersgruppen hinweg wurde
Körper D („athletisch“) am
attraktivsten eingeschätzt. Bei
den Probandinnen bis 24 Jahren
erzielte Körper D („athletisch“)
die höchste Bewertung mit M =
5.44.
Abbildung 4. Attraktivitätsbewertung aller Probandinnen
Die aufgetretenen Verteilungsunterschiede
wurden nach Friedmans einfaktorieller
Varianzanalyse nach Rang bei verbundenen
Stichproben getestet und fielen mit p ≤ .001
signifikant aus. Mithilfe des Allgemeinen
Linearen Modells bei Messwiederholung
wurde der Test zusätzlich auf quasimetrischem
Skalenniveau wiederholt und dabei die
Innersubjektvariable „Körper“ mit sechs
Ausprägungen berücksichtigt. Auch bei
dieser Testung wurde eine Signifikanz der
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Gleichzeitig wurde ein geringes Gewicht gegenüber normalem oder hohem Gewicht präferiert.
Lediglich die Probandinnen im Alter von über 40 Jahren bewerteten innerhalb der Kategorie
„Körperbau mit wenig Muskeln“ ein normalgewichtiges Erscheinungsbild leicht positiver als
einen schlanken Körper.
Der Test auf Kovarianz des Alters der Probandinnen im Rahmen des allgemeinen Linearen
Modells mit Messwiederholung war jedoch nicht signifikant (F(5;47) = 0.93; p = .47).
Zusammenfassend bestätigen die
vorliegenden Testergebnisse die
von uns formulierte Hypothese
H1, dass Frauen muskulöse
Männer bei der Partnerwahl
attraktiver
einschätzen
als
Männer
ohne
erkennbare
Muskeln. Weniger Körperfett
und mehr Muskulatur erhöhen
demnach die Attraktivität des
Mannes. Jedoch verringern
zu stark ausgeprägte Muskeln
die
Attraktivitätsbewertung,
wodurch auch H2 als bestätigt
erachtet werden kann. Die
Analyseresultate
unterstützen
außerdem die Annahme, dass
diese
Partnerpräferenzen
Abbildung 5. Attraktivitätsbewertung der Probandinnen
weitgehend
altersunabhängig
im Alter bis 24 Jahre
auftreten.
Attraktivitätseinschätzung
nach Körperbau und
finanziellem Status
Abbildung 6. Attraktivitätsbewertung der Probandinnen
im Alter von 25 bis 39 Jahren
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Auch durch das zusätzlich in
die
Attraktivitätsbewertung
einfließende
Merkmal
„finanzieller
Status“
blieb
die
Rangreihenfolge
der
Männerkörper
weitestgehend
konstant,
wie
Tabelle
4
veranschaulicht.
Beim Vergleich der Rangplätze
der einzelnen Männerkörper –
einerseits nur nach Körperbau und
andererseits in der Kombination
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von Einkommen und Körperbau
– wurde ersichtlich, dass
sich die Reihenfolge der
Attraktivitätsbewertung nur bei
Körper E („muskulös“) und D
(„athletisch“) änderte. Körper
E („muskulös“) wurde nach
Körperbau und finanziellem
Status
am
attraktivsten
eingeschätzt, während dieser
– nur nach dem äußeren
Erscheinungsbild
beurteilt
– lediglich die zweithöchste
Attraktivitätsbewertung erhielt.
Die
Mittelwerte
für
die
einzelnen Körper A bis F sind
Abbildung 7. Attraktivitätsbewertung der Probandinnen
aufgrund der unterschiedlichen
im Alter über 40 Jahre
Bewertungssystematik betragsmäßig
nicht
miteinander
vergleichbar. Die Probandinnen wurden bei der Befragung nur nach Körperbau aufgefordert,
die Männerkörper zu rangreihen, d. h. die Ratingwerte 1 bis 6 nur jeweils einmal zu vergeben.
Andererseits waren die Probandinnen bei der Bewertung der Körper in Verbindung mit den
Gehaltskriterien nicht an eine Rangreihung gebunden und konnten bei jedem der 12 Items frei
einen Ratingwert zuordnen.
Durch die zusätzliche Berücksichtigung des Merkmals „finanzieller Status“ sollte im zweiten
Teil der Studie eruiert werden, inwieweit sich die Bewertung optisch identischer Männerkörper
ändert, wenn diese jeweils mit niedrigem bzw. hohem Einkommen den Probandinnen dargeboten
wurden.
Tabelle 4
Mittelwertunterschiede der Attraktivitätsbeurteilung
Körper
A
B
C
D
E
F
M1 – Körperbau
3.26
2.98
1.77
4.91
4.43
3.43
Rangplatz M1
4
5
6
1
2
3
M2 – Körperbau und Gehalt
2.95
2.85
2.07
4.09
4.26
3.34
Rangplatz M2
4
5
6
2
1
3
Anmerkungen. N = 53; M = Mittelwert der Attraktivitätsbewertungen nach Körperbau (M1) oder
nach Körperbau und Gehalt (M2); Rangplatz = Rangreihenfolge nach Mittelwert, wobei 1 für
höchste Rangbewertung steht
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Geld macht nicht sexy – nur attraktive Männer noch begehrenswerter
Die
Auswertung
der
Attraktivitätseinschätzungen auf Basis des zusätzlichen
Merkmals „Einkommen“ zeigte eine Tendenz,
dass Männer mit höherem Einkommen als
attraktiver bewertet wurden als Männer
mit niedrigem Einkommen. Tabelle 5
zeigt
die
Mittelwertunterschiede
der
Attraktivitätsbeurteilung der Männerkörper
nach Gehaltsstufen. Körper D („athletisch“)
wies in der Bewertung dabei die höchste
Differenz zwischen hohem und niedrigem
Einkommen auf.
Die Unterschiede derAttraktivitätsbewertungen
wurden auf quasimetrischem Skalenniveau
hinsichtlich ihrer Signifikanz überprüft. Unter
Berücksichtigung der Innersubjektvariablen
„Körper“ mit sechs Ausprägungen und
„Gehalt“ mit zwei Ausprägungen erfolgte die
Berechnung mittels des Allgemeinen Linearen
Modells mit Messwiederholung.
Dabei
wurde
deutlich,
dass
die
Attraktivitätsbewertungen nur auf Basis der
unterschiedlichen Körperformen signifikant
waren (F(5;48) = 43.62; p ≤ .001). Nach
Auswertung des partiellen ETA² konnten 82%
der Varianz der Attraktivitätsbewertung durch
den Körperbau und lediglich 3% der Varianz
durch das Merkmal „Gehalt“ erklärt werden.
Die Analyse der Testergebnisse auf nach
Bonferroni adjustierte Wechselwirkungseffekte
zwischen den Innersubjektvariablen „Gehalt“
und „Körper“ wurde nur bei Körper D
(„athletisch“) (F(1;52) = 15.61; p ≤ .001)
signifikant (siehe Tabelle 5).
Die Überprüfung der Signifikanz der
Bewertungsdifferenzen erfolgte zusätzlich
auf ordinalem Skalenniveau durch den
Wilcoxon-Test für verbundene Stichproben.
Diese Analyse bestätigte das Resultat des
Allgemeinen Linearen Modells und wies nur
für Körper D („athletisch“) ein signifikantes
Ergebnis p ≤ .001 aus.
Körper D („athletisch“) erhielt bereits,
nur nach dem äußeren Erscheinungsbild
betrachtet, eine hohe Attraktivitätsbewertung.
Da die Mittelwertunterschiede nur bei dieser
Körperform signifikant (p ≤ .001) waren,
könnte dies als Hinweis gedeutet werden,
dass die Attraktivität durch hohen finanziellen
Status besonders bei denjenigen Männern
ansteigt, die bereits aufgrund ihres Körperbaus
von Frauen als attraktiver Partner eingeschätzt
werden.
Dieses Ergebnis bekräftigt damit die
Forschungsergebnisse von Towsend &
Wassermann (1997) sowie Towsend &
Levy (1990), dass die Kombination von
hoher Attraktivität und zusätzlich hohem
Tabelle 5
Mittelwertunterschiede der Attraktivitätsbeurteilung
Körper
A
B
C
D
E
F
M3 – niedriges Gehalt
2.87
2.77
2.11
3.77
4.34
3.32
M4 – hohes Gehalt
3.04
2.92
2.02
4.40
4.17
3.36
Mittlere Differenz M1-M4
+ .17
+ .15
- .09
+ .62
- .17
+ .04
Sig.a
.30
.48
.30
≤ .001**
.25
.83
Anmerkungen. N = 53; M = Mittelwert der Attraktivitätsbewertungen bei niedrigem Gehalt
(M3) und hohem Gehalt (M4); Sig.a = Signifikanz der mittleren Differenz (Anpassung der
Mehrfachvergleiche nach Bonferroni); ** signifikant (p ≤ .001).
Heft 1/2012
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Hennig, Wenk, Beyer
finanziellem
Status
eines
potenziellen Partners von Frauen
präferiert wird. Außerdem wird
dadurch auch die Theorie von
Buss & Barnes (1986) und Buss
(1989) gestützt, dass es aus Sicht
der Frau bei der Partnerwahl
darauf ankommt, Männer zu
identifizieren, die über eine gute
genetische Qualität verfügen und
gleichzeitig signalisieren, dass
sie die notwendigen Investitionen
in den Nachwuchs erbringen
können.
Des Weiteren wurden auch hier
die
Attraktivitätsbewertungen
in Abhängigkeit vom Alter der
Probandinnen untersucht. Die
Abbildungen 8 bis 13 zeigen
die Bewertung der einzelnen
Männerkörper jeweils in drei
Altersgruppen:
Bei
der Auswertung
der
Testergebnisse
nach
Altersgruppen konnte festgestellt
werden, dass es unterschiedliche
Attraktivitätsbeurteilungen gab.
Über alle Altersgruppen hinweg
bewerteten die Probandinnen
die Körper A („dünn“) und
D („athletisch“) bei höherem
Gehalt als attraktiver. Die
Präferenz
für
ein
hohes
Einkommen war bei Körper A
mit einer mittleren Differenz der
Mittelwerte von maximal .22 nur
marginal ausgeprägt. Bei Körper
D wurde ein deutlich größerer
Mittelwertunterschied
von
maximal .67 ausgewiesen.
Des Weiteren schätzten die
Probandinnen der Altersgruppe 25
bis 39 Jahre die Männerkörper B
Seite 60
Abbildung 8. Attraktivitätsbewertung nach Altersgruppe
Körper A – „dünn“
Abbildung 9. Attraktivitätsbewertung nach Altersgruppe
Körper B – „durchschnittlich“
Abbildung 10. Attraktivitätsbewertung nach Altersgruppe
Körper C – „massig“
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Geld macht nicht sexy – nur attraktive Männer noch begehrenswerter
Abbildung 11. Attraktivitätsbewertung nach Altersgruppe
Körper D – „athletisch“
Abbildung 12. Attraktivitätsbewertung nach Altersgruppe
Körper E – „muskulös“
Abbildung 10. Attraktivitätsbewertung nach Altersgruppe
Körper F – „sehr muskulös“
Heft 1/2012
„durchschnittlich“, C „massig“,
E
„muskulös“,
F
„sehr
muskulös“
entgegengesetzt
unserer Erwartungen und damit
attraktiver, wenn die Körper mit
einem niedrigen finanziellen
Status gekoppelt waren. Auch
innerhalb der Altersgruppe ab
40 Jahre wurden die Attraktivität
des Körpers C („massig“) mit
geringem Einkommen höher
bewertet als die des gleichen
Körpers mit hohem Gehalt.
Die unterschiedlichen Attraktivitätsbewertungen innerhalb der
Altersgruppen wurden durch den
Wilcoxon-Test auf Signifikanz
geprüft. Die Resultate sind in
Tabelle 6 dargestellt und zeigen,
dass keines der Ergebnisse
signifikant (p ≤ .10) ausfiel.
In der Altersgruppe unter 24
Jahren war der Testwert bei
Körper D („athletisch“) (p =
.020) annähernd signifikant.
Die größte Annäherung an
das Signifikanzniveau zeigten
die Ergebnisse ebenfalls für
Körper D („athletisch“) in der
Altersgruppe 25 bis 39 Jahre
mit p = .014 und damit für einen
Körperbau, der als eher attraktiv
eingeschätzt wurde.
Wie
die
altersspezifischen
Resultate vermuten lassen, sind
vor allem jüngere Frauen auf der
Suche nach potenziellen Partnern,
die attraktiv und gleichzeitig
über
gutes
Einkommen
verfügen. Evolutionstheoretisch
lässt sich daher vermuten,
dass Frauen besonders hohe
Ansprüche an ihren Partner
Seite 61
Hennig, Wenk, Beyer
Tabelle 6
Ergebnisse des Signifikanztests der Bewertungsunterschiede nach Einkommen
Körper
Sig. Gr. ≤ 24 J. (n = 18)
Sig. Gr. 25–39 J. (n = 18)
Sig. Gr. ≥ 40 J. (n = 17)
A
.606
.799
.366
B
.427
.169
.190
.025
C
.132
.059
D
.014
.177
.020
E
.871
.046
.792
F
.719
.751
.317
Anmerkungen. Wilcoxon-Test bei verbundenen Stichproben, ob Median der Differenzen zwischen den Männerkörpern mit hohem und niedrigem Einkommen gleich Null ist. aDie einzelnen
Männerkörper wurden jeweils einmal mit hohem und niedrigem Einkommen hinsichtlich ihrer
Attraktivität bewertet; Sig. = Signifikanz der Mittelwertunterschiede; Gr. = Gruppe; N = 53..
stellen, wenn ihr Reproduktionserfolg am
höchsten ist. Der Reproduktionserfolg
ist abhängig von der weiblichen Fertilität
(Empfängniswahrscheinlichkeit) und hat ihre
höchste Ausprägung im Alter von Anfang bis
Mitte 20 (Buss, 1989).
Forschungsergebnisse von Waynforth &
Dunbar (1995) stimmen mit den Erkenntnissen
unserer Studie überein und belegen, dass
Frauen im Alter von 20 bis 39 Jahren
besonders anspruchsvoll bei der Partnerwahl
sind und sowohl Attraktivität als auch
ausreichende Ressourcen wichtig sind. Auch
eine Befragung von Mädchen im Alter von 14
bis 18 Jahren hinsichtlich ihrer Präferenzen für
einen zukünftigen Partner ergab, dass bereits
in dieser Altersgruppe ein gutes Aussehen in
Verknüpfung mit gutem Einkommen bevorzugt
wird (Ha, Overbeck & Engels, 2010).
Resultierend aus den genannten Testergebnissen kann festgehalten werden, dass
sich die Hypothese „Frauen bewerten Männer
mit höherem Einkommen als attraktiver“
im Rahmen dieser Studie nicht bestätigt
werden konnte. Es wurden jedoch Hinweise
darauf gefunden, dass die Attraktivität von
Männern, die bereits aufgrund ihres äußeren
Erscheinungsbildes als attraktiv eingeschätzt
Seite 62
wurden, durch einen hohen finanziellen Status
weiter erhöht wird.
Diskussion
1953 fragte sich Marilyn Monroe: „Wie angelt
man sich einen Millionär?“ – 2011 angelt
Frau sich keinen Millionär, sondern einen
Adonis von Mann. Geld spielt heute eine
untergeordnete Rolle.
Das typische Klischee „Geld macht sexy“ kann
mit dieser Studie nicht untermauert werden.
Vergleicht man über alle Altersgruppen
der Probandinnen hinweg die Ergebnisse
der neutralen Attraktivitätsbewertung der
sechs vorgestellten Männerkörper mit den
Ergebnissen
der Attraktivitätsbewertung
gekoppelt an das Einkommen, ist festzustellen,
dass schlanke bzw. durchschnittlich gebaute
Männer mit Muskeln am positivsten
eingeschätzt werden.
Werden
die
Ergebnisse
der
Attraktivitätsbewertung nach Einkommen
betrachtet, ist zwar eine Tendenz erkennbar, dass
Männer mit hohem Gehalt bevorzugt werden,
lediglich der athletische Körper („schlank mit
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Geld macht nicht sexy – nur attraktive Männer noch begehrenswerter
Muskeln“) zeigt eine Signifikanz dafür, dass
das Geld den Mann attraktiver erscheinen
lässt. Auffallend ist, dass über alle Altersstufen
hinweg der athletische Körper bereits bei der
neutralen Attraktivitätsbewertung die höchsten
Werte erzielt. Dies offenbart, dass für die
befragten Frauen die körperliche Attraktivität
eines Mannes wichtiger ist als dessen
Einkommen. Nur wenn der Mann ohnehin
schon als attraktiv bewertet wird, steigert ein
höheres Einkommen dessen Attraktivität.
Verfügt der Mann über ausreichende
Fitnessindikatoren, ist es bei der Bewertung
unerheblich, ob er über ein niedriges oder
ein hohes Einkommen verfügt. Durch das
Accessoire „Einkommen“ wird ein attraktiver
Mann als noch attraktiver wahrgenommen.
Unattraktive Männer kommen bei der
Partnerwahl nicht in die engere Auswahl,
obwohl sie durch ihr gesteigertes Einkommen
zumindest als potenzielle Versorger einer
Familie in Frage kommen würden.
Markanterweise präferierte die Altersgruppe
der 25- bis 39-jährigen die Männerkörper B, C,
E und F mit niedrigerem Gehalt als potenzielle
Partner. Eine mögliche Erklärung könnte sein,
dass einige Teilnehmerinnen sich negativ
über den Berufsstand des „Geschäftsführers“
äußerten und „schlechte Erfahrungen“ als
Ursache ihrer Präferenz angaben. Im Rahmen
von künftigen Studien ist darüber hinaus
zu berücksichtigen, inwieweit Berufe wie
z. B. Politiker bereits mit einem negativen
Image verbunden sind und sie damit die
Entscheidungsfindung beeinflussen (IfD –
Institut für Demoskopie Allensbach, 2011).
Sicherlich können bei der Testdurchführung
äußere Einflüsse, wie die Gegenwart anderer
Personen am Durchführungsort oder Lärm
und Hektik, die Konzentration und damit die
Verständnis- und Entscheidungskompetenzen
der
Probandinnen
negativ
beeinflusst
haben. Auffallend jedoch war, dass
Heft 1/2012
einige Frauen generelle Probleme bei der
Entscheidungsfindung hatten, was aber eher
auf deren Persönlichkeit zurückzuführen ist.
Zusätzlich muss erwähnt werden, dass
zwei von 53 Probandinnen ein Alter von 12
Jahren aufwiesen (äußeres Erscheinungsbild
entsprach nicht ihrem Alter), weshalb aus
entwicklungspsychologischer Sicht ihr Urteil
für unsere Studie in Frage zu stellen ist.
Die Gefahr der subjektiven Verfälschung
ist immer einzukalkulieren, jedoch könnten
zusätzliche Fehlerquellen wie z. B. ein
unangemessenes Alter der Probandinnen
in zukünftigen Testverfahren vermieden
werden. Für die Signifikanz der gewünschten
Testergebnisse ist eine ausreichend große
Stichprobe notwendig. Allerdings darf die
Stichprobe den Umfang einer Studie nicht
sprengen. Mit 53 Probandinnen wurde ein für
diese Studie angemessener Kompromiss erzielt,
der jedoch nicht darüber hinwegtäuschen darf,
dass viele Testergebnisse keine ausreichende
Signifikanz erzielten.
Zusammenfassend kann resümiert werden,
dass die Hypothesen H1 und H2 durch die
vorliegenden Testergebnisse bestätigt wurden.
Im hohen Maße überraschend war jedoch
die Erkenntnis, dass die Hypothese H3 nicht
bestätigt werden konnte. Es wurde stattdessen
eine Tendenz der weiblichen Partnerwahl hin
zum Kriterium der Maskulinität und weg vom
Kriterium des Versorgers beobachtet.
Für eine weiterführende Betrachtung der
weiblichen Partnerpräferenz könnten in
zukünftigen Studien Probandinnen ausgewählt
werden, die gleichen (Grund-)Kriterien
genügen. Interessant wäre eine Beschränkung
auf Single-Frauen, da von uns angenommen
wird, dass Single-Frauen ein objektiveres
Ergebnis erwarten lassen. Hier liegen nämlich
Theorie und Praxis in idealer Weise sehr nah
beieinander, da die Single-Frauen vermutlich
gerade auf Partnersuche sind.
Seite 63
Hennig, Wenk, Beyer
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