1,3 MB - Merck KGaA

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1,3 MB - Merck KGaA
Jahresabschluss 2015
Merck KGaA
Inhaltsverzeichnis
Zusammengefasster
Lagebericht
02 – 102
Jahresabschluss
1
Jahresabschluss 103 – 147 104 Bilanz zum 31. Dezember 2015
105 Gewinn- und Verlustrechnung
003 Grundlagen des Konzerns
106 Entwicklung des Anlagevermögens
003Merck
107 Anhang zum Jahresabschluss
010Ziele und Strategien
107
016Steuerungssystem
108 Erläuterung zur Bilanz
020
Allgemeine Erläuterungen
116
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
028Forschung und Entwicklung
120
Sonstige Angaben
038 Menschen bei Merck
123 Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA
Corporate Responsibility
124
Mitglieder des Aufsichtsrats der Merck KGaA
044Wirtschaftsbericht
125 Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz
044Gesamtwirtschaftliche und
128Anteilsbesitzliste der Merck KGaA
per 31. Dezember 2015
branchenbezogene Rahmenbedingungen
046Vergleich der Prognose mit dem
tatsächlichen Geschäftsverlauf
050Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
144Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
145Versicherung der gesetzlichen V
­ ertreter gem.
050Merck
061Healthcare
§§ 264 Abs. 2 Satz 3 HGB und 289 Abs. 1 Satz 5 HGB
146
Bericht des Aufsichtsrats
067 Life Science
072 Performance Materials
077Konzernkosten und Sonstiges
078 Risiko- und Chancenbericht
089Prognosebericht
094Bericht nach § 315 Absatz 4 HGB
096Ergänzungen zur Merck KGaA
auf Basis HGB
102Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die im Anhang dargestellten Zahlen wurden kaufmännisch
gerundet. Dies kann dazu führen, dass sich einzelne Werte
nicht zu dargestellten Summen aufaddieren lassen.
01
Zusammengefasster
LaGebericht
Seite 02 – 102
­Merc
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
3
GRUNDLAGEN DES KONZERNS
­Merck
marke neu ausgerichtet. Die grundlegende Überarbeitung
Biopharma
In unserem Biopharma-Geschäft erforschen, entwickeln,
produzieren und vermarkten wir innovative verschreibungs­
pflichtige Arzneimittel und Biopharmazeutika zur Behandlung
des visuellen Erscheinungsbilds sowie die Einführung eines
von Krebserkrankungen, Multipler Sklerose (MS), Unfruchtbar-
neuen Logos reflektieren unseren Wandel zum globalen
keit, Wachstumsstörungen sowie bestimmter Herz-­
Kreislauf-
Wir sind ein global tätiges Wissenschafts- und Techno­logie­
unternehmen mit Sitz in Darmstadt.
Im Oktober 2015 haben wir unsere Unternehmens­
Wissenschafts- und Technologieunternehmen. Gleichzeitig
und Stoffwechselerkrankungen. Mit Hauptsitz in Darmstadt
haben wir die Markenarchitektur vereinfacht: Wir haben
bietet ­Merck führende Marken für Facharzttherapiegebiete.
die weltweiten Rechte an dem Namen und der Marke Merck
Wir erweitern unser Forschungs- und Entwicklungsportfolio in
und treten künftig auch einheitlich als ­Merck auf – Ausnah-
den Bereichen Onkologie, Immunonkologie und Immunologie
men sind lediglich Kanada und die USA . Hier sind wir im
stetig und investieren in die Entwicklung von Programmen
Biopharma-­­Geschäft als EMD Serono, im Life-Science-­
im Bereich Multiple Sklerose. Mit unserer Expertise bei der
Geschäft – nach der erfolgten Übernahme von Sigma-­
Findung und frühen Entwicklung von Wirkstoffen sowie rund
Aldrich – als MilliporeSigma und im Material-Geschäft als
25 Projekten in der klinischen Entwicklung konzentrieren wir
EMD ­Performance M
­ aterials tätig.
uns darauf, differenzierte neue Therapien für Patienten mit
Mit einer fast 350-jährigen Geschichte sind wir das
ungedecktem medizinischem Bedarf bereitzustellen.
­älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt.
Das umsatzstärkste Medikament von Biopharma ist ­Rebif®
Unsere Produktpalette reicht von innovativen Pharma­
(Interferon beta-1a), ein wichtiges Arzneimittel für Menschen,
zeutika und Biopharmazeutika über Life-Science-Tools und
die an Multipler Sklerose erkrankt sind. MS ist eine der
Spezialchemikalien bis hin zu Hightech-Materialien.
­häufigsten neurologischen Erkrankungen junger Erwachsener.
Entsprechend unserer strategischen Ausrichtung gliedert
Als Signal für unser kontinuierliches Engagement auf diesem
sich ­Merck seit dem 1. Januar 2015 in die drei Unterneh-
Krankheitsgebiet haben wir am 11. September 2015 bekannt
mensbereiche ­­Healthcare, ­­Life ­Science und ­Performance
gegeben, dass wir eine Absichtserklärung zur Beantragung der
­Materials, in denen die sechs Geschäfte des Konzerns zusam-
Marktzulassung für unser Prüfpräparat Cladribin-Tabletten bei
mengefasst sind. Dieser Struktur folgt seit dem 1. Januar
der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA ) eingereicht haben.
2015 auch unser Reporting. Ausgewiesen werden die fünf
Damit wird ein Verfahren eingeleitet, um einer Reihe von
Regionen Europa, Nordamerika, Asien-Pazifik (APAC ),
Anforderungen im Vorfeld der Einreichung Rechnung zu
Latein­amerika sowie Mittlerer Osten und Afrika (MEA ).
­tragen. Unser Plan zur Einreichung in anderen geografischen
Zum 31. Dezember 2015 beschäftigte M
­ erck weltweit
Regionen wird derzeit weiterentwickelt und ausgeführt.
49.613 Mitarbeiter. Am 31. Dezember 2014, noch vor der
­Erbitux® ist das, am Umsatz gemessen, zweitstärkste
Übernahme von Sigma-Aldrich, waren es 39.639 Mitarbeiter.
­Produkt im Portfolio von Biopharma und das Hauptprodukt im
Bereich Onkologie. Das Medikament wird als Standardbe­
­­Healthcare
handlung in unterschiedlichen Therapielinien zur Behandlung
von metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC ) sowie von
rezidivierenden / ­
metastasierten oder lokal fortgeschrittenen
Unser Unternehmensbereich ­
Healthcare umfasst die vier
Platten­epi­thelkarzinomen des Kopfes und Halses (SCCHN ) ein-
Geschäfte Biopharma, Consumer Health, Biosimilars und
gesetzt.
Allergopharma. Im Geschäftsjahr 2015 generierte er 54 % des
Im November 2014 ist ­Merck eine weltweite strategische
Konzernumsatzes und 50 % des EBITDA vor Sondereinflüssen
Allianz mit Pfizer Inc. zur Entwicklung und Vermarktung von
(ohne Konzernkosten und Sonstiges), womit er der größte
Avelumab* eingegangen. Der ursprünglich von uns entdeckte
der drei Unternehmensbereiche des ­Merck-Konzerns ist.
und entwickelte Anti-PD-L1-Antikörper wird derzeit von beiden
Seit dem 1. Januar 2015 ist Belén Garijo als Mitglied der
Partnern gemeinsam als potenzielle Behandlung für unter-
Geschäftsleitung für den Unternehmensbereich ­Healthcare
schiedliche Tumorarten weiterentwickelt. Mit der Allianz wollen
verantwortlich. Die Regionen Europa und Nordamerika trugen
beide Unternehmen ihre Präsenz in der Immunonkologie
2015 60 % zu den Umsatzerlösen von H
­ ealthcare bei. In den
­vorantreiben. Wir werden darüber hinaus Ressourcen und
vergangenen Jahren haben wir die Präsenz des Unternehmens­
Fachkompetenz bündeln, um den präklinischen Anti-PD-1-­
bereichs H
­ ealthcare in den Wachstumsmärkten stetig weiter
Antikörper ­(PF-06801591) von Pfizer in Phase-I-Studien zu
ausgebaut. Im Geschäftsjahr 2015 trugen die Regionen Asien-­
überführen. Im Laufe des Jahres 2015 haben wir zusammen
Pazifik und Lateinamerika 34 % zu seinen Umsatzerlösen bei.
mit Pfizer sechs zulassungsrelevante Studien zu Avelumab
* Avelumab ist der vorgeschlagene generische Wirkstoffname (International Nonproprietary Name, INN) für den monoklonalen Antikörper Anti-PD-L1, zuvor bekannt als MSB 0010718C.
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
­Merc
gestartet, unter anderem zur Erst- und Zweitlinientherapie von
Um auf unsere Stärken bei den Hormonen für die Fertilitäts­
nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC ), zur Therapie
behandlung aufzubauen, bieten wir von der Inkubation bis
von platinresistentem Ovarialkarzinom, zur Erst- und Drittlinien­
zur Kryokonservierung zusätzlich ein umfassendes Portfolio an
therapie von Magenkarzinomen und zur Erstlinientherapie von
höchst innovativen Technologien an. Hierzu gehören die Pro-
Harnblasenkarzinom. Avelumab wird derzeit zudem in einer
duktlinien Gavi™, Geri™ und Gems™. Gavi™ ist weltweit das
Phase-II­-Studie zu metastasiertem Merkelzellkarzinom (MCC )
erste Gerät zur automatisierten Vitrifikation, wobei ein auto-
untersucht.
matisch ablaufendes Standardverfahren im Labor eingesetzt
Im Rahmen der Kooperation werden wir außerdem X
­ alkori®
wird. Geri™ ist ein innovativer miniaturisierter Inkubator mit
(Crizotinib), einen Hemmer der anaplastischen Lymphom-­
individuell regelbaren Inkubationskammern für jeden Patien-
Kinase (ALK ), in den USA und verschiedenen anderen Schlüs-
ten, um Störeinflüsse auf die Embryos im Frühstadium zu
selmärkten vertreiben. Dieses Medikament von Pfizer wird zur
minimieren. Gems™ wiederum ist die neueste Generation an
Behandlung von ALK -positiven Patienten mit metastasiertem
Nährmedien von Genea Biomedx, die eine hochwertige Kulti-
nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom eingesetzt. Die Vertrags-
vierung der Embryos erlaubt. Sowohl Gavi™ als auch Geri™
bedingungen sehen eine Vermarktung von X
­ alkori® in zwei
haben 2015 die CE-Zertifizierung in Europa erhalten. In den
Wellen vor. Den Anfang machten die USA , Kanada, Japan und
USA sind die drei Produktlinien dagegen noch nicht für den
fünf europäische Länder (Frankreich, Deutschland, Italien,
Verkauf freigegeben.
Spanien und Großbritannien) im 2. und 3. Quartal 2015. In den
Um unser Angebot weiter zu stärken, hat unser Biopharma-­
USA und Kanada wird X
­ alkori® bereits durch EMD Serono ver-
Geschäft zusammen mit Genea ein Entwicklungszentrum ins
marktet, das heißt diejenige Marke, unter der das biopharmazeu­
Leben gerufen: ARTI nnovations wurde mit dem Ziel gegründet,
tische Geschäft von ­Merck in diesen beiden Märkten firmiert.
eine innovative Pipeline an Technologien und Dienstleistungen
Die zweite Welle folgt 2016 und wird sich auf China und die
für die Fertilitätsbehandlung zu entwickeln. Es trägt zur Unter-
Türkei erstrecken.
stützung von Patienten bei, die sich einer assistierten Repro-
Das Co-Marketing ist für die USA , Kanada, Japan, Frank-
duktionsbehandlung unterziehen, und hilft Ärzten durch Inno-
reich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien bis
vationen, objektive Informationen zu generieren, um wichtige
zum 31. Dezember 2020 und für China und die Türkei vom
Therapieentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus haben wir
1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2021 befristet. Im ­ersten
die Global Fertility Alliance gegründet, eine Kooperation mit
Jahr erhält ­Merck eine Vergütung für seine Vermarktungsakti-
Illumina Inc. und Genea Limited, um zugleich Standard und
vitäten zu X
­ alkori®. In den darauffolgenden Jahren werden
Standardisierung der Fertilitätsbehandlung zu verbessern.
Pfizer zu 80 % und M
­ erck zu 20 % an den Gewinnen beteiligt. Im Jahr 2015 haben wir zudem eine neue Version des
Am 7. Dezember 2015 haben wir unsere Entscheidung
Eeva®-Tests mit Xtend-Algorithmus eingeführt. Hierbei handelt
bekannt gegeben, das Hypoxie-aktivierte Prodrug Evofos­
es sich um die erweiterte Version eines nicht-invasiven Tests,
famide in den Indikationen Weichteilsarkom und Pankrea­
s­
der die Beurteilung der Embryonenentwicklung während der
karzinom nicht weiterzuverfolgen, obwohl Anzeichen von
assistierten Reproduktionsbehandlung unterstützt. Die neue
Wirksamkeit bei lokal fortgeschrittenem und metastasiertem
Version baut auf wissenschaftlichen und klinischen Erfahrungen
Pankreaskarzinom beobachtet wurden. Zwei Phase-III -­Studien
mit unserem Eeva®-System auf.
hatten bei diesen Krebsarten ihre vordefinierten primären End-
Die Geschäftseinheit General Medicine bietet vor allem Mar-
punkte nicht erreicht. Wir haben deshalb beschlossen, das Ent-
kenprodukte zur Behandlung von Herz-Kreislauf-­Erkrankungen
wicklungsprogramm zu Evofosfamide nicht weiterzuverfolgen.
an. Unsere Hauptprodukte aus diesem Bereich sind zwar nicht
Unser Biopharma-Geschäft bietet außerdem Produkte für
mehr patentgeschützt, werden aber dank ihres hohen Marken-
Paare mit unerfülltem Kinderwunsch an. Angesichts der steigen­
werts, der sich über Jahrzehnte aufgebaut hat, immer noch als
den Nachfrage in den Wachstumsmärkten und des gesellschaft-
Standardpräparate zur Behandlung chronischer Herz-Kreislauf-
lichen Trends, die Familienplanung in spätere Lebens­abschnitte
oder Stoffwechselerkrankungen eingesetzt. Das gilt beispiels-
zu verschieben, in denen die natürliche Frucht­barkeit abnimmt,
weise für ­Glucophage® mit dem Wirkstoff Metformin, dem
sind die Produkte des Therapiegebiets Fertilität ein wichtiger
­Mittel der Wahl für die Erstlinien­behandlung von Diabetes
Wachstumstreiber für unser Biopharma-­Geschäft. Als Markt-
Typ II, oder C
­ oncor® mit dem Wirkstoff Bisoprolol, dem füh-
führer und Innovator sind wir das einzige Unternehmen, das
renden Betablocker gegen chronische Herz-Kreislauf-Erkran-
über ein vollständiges und klinisch erwiesener­maßen wirksames
kungen wie Hypertonie, koronare Herzkrankheit und chronische
Portfolio an Präparaten für alle Phasen des Reproduktionszyklus
Herzinsuffizienz mit jährlich 12 Mio behandlungsbedürftigen
verfügt. Hierzu gehören unter anderem rekombinante Varian-
Patienten, aber auch für ­Euthyrox® ­(Levothyroxin), das füh-
ten der drei für die Behandlung von Unfruchtbarkeit notwendigen
rende Medikament zur Behandlung von Hypothyreose.
Hormone. Wir vereinen über 60 Jahre an Erfahrung auf dem
Die
Nachfrage
nach
Therapien
für
Herz-Kreislauf-­
Gebiet der ­Fertilitäts­behandlung und setzen uns für verbesserte
Erkrankungen steigt stetig, vor allem in Wachstumsmärkten.
Behandlungserfolge sowie die Entwicklung und Bereitstellung
Dies ist auf eine steigende Lebenserwartung, aber teilweise
von innovativen Produkten und Geräten ein. 2015 haben wir in
auch auf den zunehmenden Wohlstand in diesen Regionen und
der Kategorie Produktdesign den Red Dot Award für unsere
die damit einhergehenden Änderungen des Lebensstils sowie
Injektionshilfen zur Fertilitätsbehandlung, die sogenannten
der Essgewohnheiten zurückzuführen. Dabei betreiben wir nicht
Pens, gewonnen. Die Pens werden im Rahmen der Fertilitäts-
nur ein Life-Cycle-­Management für bestehende Produkte unter
behandlung zur Injektion von Hormonen eingesetzt, die die
Ausnutzung unseres hohen Markenwerts, sondern sind auch
Follikelreifung stimulieren.
­Merc
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
5
eine langfristige strategische Partnerschaft mit dem indischen
Marken vertreten zu sein und dabei jeweils einen lokalen
Unternehmen Lupin Ltd. eingegangen, deren Ziel es ist, das Port­
Marktanteil von mindestens 3 % zu erreichen. Dies soll durch
folio an Präparaten für die Allgemeinmedizin in Wachstumsmärk­
organisches Wachstum, geografische Expansion und schließ-
ten um günstige, qualitativ hochwertige ­Arzneimittel zu ergän-
lich kleinere taktische Akquisitionen von Marken, die zur
zen. Die Hauptprodukte des Therapie­gebiets Endokrinologie sind
Strategie und idealerweise in bestehende Produktkategorien
­
­Saizen® (Somatropin) und ­Kuvan® (Sapropterindihydrochlorid).
passen, erreicht werden.
Im Oktober 2015 haben wir angekündigt, die Rechte an
2015 haben wir beispielsweise mit der Markteinführung von
­Kuvan® an BioMarin zurückzugeben, um uns voll auf unsere
­ ion® in Brasilien begonnen, um das lokale Portfolio um eine
B
Kerngeschäfte zu konzentrieren und gleichzeitig den Patienten
weitere, potenziell führende Marke zu ergänzen. Darüber hin-
fortlaufende Unterstützung in Form eines Partners, der sich
aus haben wir die Marken V
­ igantol®, ­Anemidox® / ­Confer® und
engagiert für seltene Erkrankungen einsetzt, zukommen zu
­Hepabionta® von Biopharma auf ­Consumer ­Health übertragen,
lassen. Wir fühlen uns dem Therapiegebiet der Endokrinologie
um ihnen durch Endkundenorientierung mehr Gewicht zu
weiterhin stark verpflichtet und engagieren uns vor allem mit
­verleihen.
­Saizen® für eine bessere Behandlung von Patienten mit Wachstumshormonmangel. Ebenfalls im Oktober 2015 ist ­Merck von
neue Applikationshilfen, mit denen Injektionen anwendungs-
Biosimilars
Unser Biosimilars-Geschäft hat sich dem Ziel verschrieben,
mehr Patienten weltweit Zugang zu hochwertigen Biopharmazeutika zu ermöglichen. Dazu entwickeln wir ein Biosimi­larsPortfolio mit dem Schwerpunkt auf Onkologie und entzündlichen Erkrankungen und stützen uns dabei sowohl auf interne
freundlicher und gleichzeitig zuverlässiger als mit herkömm­
Forschungs- und Entwicklungskompetenz in puncto biologische
lichen oder vorgefüllten Spritzen verabreicht werden können.
Arzneimittel als auch auf Partnerschaften mit anderen Akteuren
Außerdem können Ärzte und Patienten mit diesen Produkten die
aus diesem Bereich. 2015 haben wir Biosimilars-Kandidaten in
Therapietreue einfacher sicherstellen und damit ihre Therapie-
die klinische Entwicklung gebracht. Der Beginn einer ersten
ziele erreichen. Beispiele hierfür sind die elektromechanischen
Biosimilar-Phase-­I II -Studie ist für das 1. Quartal 2016 geplant.
Frost & Sullivan für seine Produktfamilie der Wachstums­
hormone mit dem „European Competitive Strategy Innovation
and Leadership Award“ ausgezeichnet worden.
Darüber hinaus entwickeln wir seit Jahren preisgekrönte
Autoinjektoren der Reihe ­easypod™ zur Injektion von ­Saizen®,
Biosimilars sind ein attraktiver Markt, in dem ­Merck gut auf-
der einzigen Geräteklasse zur Injektion von Wachstums­
gestellt ist, denn wir können auf vorhandenen Stärken und
hormonen überhaupt, und ­RebiSmart™ für die Verabreichung
Kompetenzen über die Biosimilars-Wertschöpfungskette hin-
von ­Rebif® (Interferon beta-1a). Beide Geräte, ­easypod™ und
weg aufbauen. Dazu zählen die Fähigkeiten, interne Ressourcen
RebiSmart™, können zudem Daten wie Injektionszeitpunkt,
­
zu nutzen oder Kapazitäten von Lieferanten zu beschaffen, um
-datum und -dosis drahtlos an die dazugehörigen internet­
die Einhaltung regulatorischer Vorgaben zu gewährleisten, den
basierten Softwaresysteme ­easypod™ connect beziehungs-
Marktzugang zu wichtigen Wachstumsmärkten sicherzustellen,
weise MSdialog übertragen.
bestehende Produktionskapazitäten flexibel zu nutzen sowie
einen maßgeschneiderten Go-to-Market-Ansatz umzusetzen.
Consumer Health
In unserem Consumer-Health-Geschäft produzieren und
­vertreiben wir nicht-verschreibungspflichtige Medikamente
und Nahrungsergänzungsmittel und konzentrieren uns auf
Wir haben zudem strategische Allianzen mit Dr. Reddy’s in
Indien zur gemeinsamen Entwicklung mehrerer Krebsmittel und
mit Bionovis in Brasilien zur Versorgung des brasilianischen
Markts mit biologischen Produkten im Rahmen der Richtlinie zur
eine Reihe bekannter strategischer Marken. Dazu zählen
Partnerschaft zur Produktentwicklung (PDP ) des brasilianischen
­Neurobion®, ­Bion®, ­
Seven Seas®, ­Nasivin®, ­Femibion® und
Gesundheitsministeriums vereinbart.
­DoloNeurobion® sowie ­Floratil®, ­Sangobion®, ­Vigantoletten®,
­Apaisyl® und K
­ ytta®. Auf dem elften Platz im globalen Selbst­
medikationsmarkt rangierend, haben wir eine hohe Marktdurchdringung in den Regionen Europa, Lateinamerika, Asien-­
Pazifik sowie Mittlerer Osten und Afrika. Besonders stark sind
unsere Wachstumsraten in Indien, Indonesien, Philippinen,
Saudi-Arabien, Chile, Kolumbien, Ecuador und Mexiko.
Weltweite Megatrends begünstigen dabei künftiges Wachstum des Consumer-Health-Geschäfts von ­Merck. So gehen
Menschen bewusster mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit
um. Gesundheitsvorsorge und eine möglichst wenig invasive
Allergopharma
Unser Allergiegeschäft Allergopharma ist eines der führenden
Unternehmen für die allergenspezifische Immuntherapie (AIT ).
Das Produktportfolio von Allergopharma umfasst ein vielfältiges
Spektrum an zugelassenen Allergenpräparaten, die den höchs­ten
Qualitätsstandards entsprechen. Die AIT (Hyposensibilisierung,
Desensibilisierung, Allergieimpfung) ist die einzige kausale
Therapiemöglichkeit, Allergien gegen nicht vermeidbare Allergene zu behandeln.
Wir stellen Präparate zur Diagnose und Therapie von Typ-1-­
Medikation werden damit immer wichtiger – und zwar sowohl
Allergien wie allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) oder aller­
in etablierten Märkten als auch in Wachstumsmärkten, wo sich
gischem Asthma her. Das Allergiegeschäft von ­Merck bietet
zunehmend eine starke Mittelschicht mit spezifischen Bedürf-
hochdosierte, hypoallergene standardisierte Präparate für die
nissen herausbildet.
allergenspezifische Immuntherapie von Pollen- und Milben­
Wir verfolgen weiterhin unsere „3 x 3“-­Strategie mit dem
allergien. Diese sogenannten Allergoide sind ein besonderer
Ziel, bewusst in rund 15 bis 20 Schlüsselländer zu investieren,
Schwerpunkt des Produktportfolios von Allergopharma und
um in jedem dieser Länder mit mindestens drei führenden
stellen ein Kernelement des ganzheitlichen Behandlungs­
6
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
­Merc
ansatzes von Patienten, die unter Allergien leiden, dar. Ohne
liche Freigabe der Europäischen Kommission, die uns im
eine korrekte Diagnose ist eine effektive Therapie nicht mög-
Juni 2015 unter Auflagen gewährt wurde. Sie folgte auf die
lich. Allergopharma bietet ein breites Spektrum an diagnos­
Genehmigungen durch die japanische Wettbewerbsbehörde
tischen Allergietests. Mit mehr als 100 Einzelallergenen ver-
sowie das chinesische Handelsministerium. Zuvor hatten wir
sorgen wir Ärzte mit spezifischen Tools, mit denen sich die
bereits die kartellrechtlichen Freigaben aus den USA , Taiwan,
allergieauslösenden Substanzen identifizieren lassen. Darüber
Südafrika, Russland, Serbien und der Ukraine erhalten. Um
hinaus beinhaltet unser Angebot auch individuelle patientenspe­
die EU-Auflagen zu erfüllen, mussten sich ­Merck und Sigma-­
zifische Allergen­extrakte zur Behandlung von weniger häufigen
Aldrich verpflichten, Teile des europäischen Geschäfts für
Allergien. Personalisierte Medizin ist bei Allergopharma seit
Lösungsmittel und anorganische Stoffe von Sigma-Aldrich zu
vielen Jahren Realität. Die Produkte von Allergopharma sind
verkaufen. Dazu zählte der Verkauf der Produktionsanlagen
derzeit in mehr als 20 Ländern weltweit erhältlich.
von Sigma-Aldrich in Seelze, die Veräußerung der Lösungs­
Der Markt für kausale Allergietherapieprodukte ist ein glo-
mittel und anorganischen Produkte, die von Sigma-Aldrich
baler Wachstumsmarkt. Das von Marktbeobachtern erwartete
weltweit unter den Marken Fluka, Riedel-de-Haen und
weltweite Wachstum kommt dabei zum einen von der zuneh-
Hydranal verkauft werden, sowie die Gewährung einer befris-
menden Anzahl von Allergikern, zum anderen basiert es auf
teten Lizenz für die Lieferung von Lösungsmitteln und anorga-
der steigenden Verbreitung der spezifischen Immuntherapie in
nischen Stoffen unter dem Markennamen Sigma-Aldrich im
vielen Wachstumsmärkten.
Europäischen Wirtschaftsraum. Am 20. Oktober 2015 konnten
Mit der Erweiterung der Produktion und damit der Kapazität
wir schließlich eine Vereinbarung über den vereinbarten Ver-
in Reinbek ab 2017 wollen wir unsere globale Präsenz erhöhen
kauf der betreffenden Geschäfte an Honeywell melden, um die
und dazu beitragen, den immer höheren Anforderungen an
kartellrechtlichen Auflagen der EU für die Übernahme von
Herstellungsstandards gerecht zu werden.
Sigma-­Aldrich zu erfüllen.
Mit der Freigabe der brasilianischen Wettbewerbsbehörde
­­Life ­Science
im August war auch die letzte Region abgedeckt, für die diese
noch ausstand, nachdem zuvor auch Israel und Südkorea ihre
Genehmigungen erteilt hatten. Nach dem Erhalt aller erforder-
Ziel des Unternehmensbereichs ­Life ­Science ist es, gemeinsam
lichen kartellrechtlichen Genehmigungen für die Übernahme
mit Kunden und Experten rund um den Globus die größten
von Sigma-Aldrich gaben wir somit am 18. November 2015
Herausforderungen der Branche zu lösen. Wir verfügen über
den Abschluss der Transaktion bekannt.
eine breite Produkt- und Technologiepalette und bieten inno-
Durch die Übernahme von Sigma-Aldrich sind wir zu einem
vative Lösungen für Wissenschaftler und Ingenieure der Life-­
der führenden Anbieter im globalen, über 100 Mrd € großen
Science-Branche.
Life-­Science-Markt geworden. Mit unserem kombinierten
­ ife ­Science umfasst die Forschungszweige, die sich mit dem
L
Geschäft können wir unseren Life-Science-Kunden weltweit
Aufbau und dem Verhalten lebender Organismen befassen.
ein attraktives Spektrum etablierter Marken wie Millipore,
Unsere Produkte und Dienstleistungen werden in Forschungs-
Sigma-­Aldrich, Milli-Q, SAFC oder BioReliance anbieten.
und Anwendungs­laboren sowie in Forschung, Entwicklung und
Außerdem verfügen wir über eine äußerst effiziente Liefer-
Herstellung von Arzneimitteln chemischen oder biotechnologi-
kette, über die wir mehr als 300.000 Produkte liefern können.
schen Ursprungs eingesetzt, reichen aber auch in benachbarte
Wir bieten unseren Kunden aus akademischen und pharma-
Märkte der Lebensmittel- und Getränkeindustrie hinein.
zeutischen Forschungslaboren ein umfassendes und auf sie
Das wichtigste Ereignis des Jahres war für den Unterneh-
zugeschnittenes Produktangebot von Laborchemikalien, Bio­
mensbereich ­Life ­Science die im Herbst 2015 vollzogene Über-
logika und Reagenzien. Im Bereich der pharmazeutischen
nahme des US-amerikanischen Life-Science-Unternehmens
und biopharmazeutischen Produktion ergänzt Sigma-Aldrich
Sigma-Aldrich Corporation (Sigma-Aldrich), die größte Akqui-
unser bestehendes Produkt- und Dienstleistungsangebot
sition in der Unternehmensgeschichte von ­Merck.
­entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Medikamen-
­Life ­Science trug 2015 26 % zu den Umsatzerlösen des
tenherstellung und -validierung.
Konzerns und 22 % zum EBITDA vor Sondereinflüssen (ohne
Während Sigma-Aldrich ganz überwiegend in unseren
Konzernkosten und Sonstiges) bei. Durch die Übernahme von
­Unternehmensbereich ­Life ­Science integriert wird, haben wir
Sigma-Aldrich und der erstmaligen Konsolidierung für ein
beschlossen, das SAFC -Hitech-Geschäft in unseren Unterneh-
­ganzes Jahr werden sich diese Anteile 2016 deutlich erhöhen.
mensbereich Performance
­­
­Materials zu integrieren, wo es Teil
Der Unternehmensbereich wird damit deutlich an Gewicht
der Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials wird. SAFC
gewinnen.
Hitech und ­­Performance ­Materials verfügen über komplementäre
Bereits am 13. April 2015 haben wir mit Udit Batra den
Technologien, sodass sich die beiden Geschäfte ideal ergänzen.
Leiter des neuen Life-Science-Geschäfts, das ­Merck Millipore
Der Unternehmensbereich ­Life ­Science umfasste im
und Sigma-Aldrich vereint, bekannt gegeben. Die Ernennung
Geschäftsjahr 2015 die drei Geschäftseinheiten Lab Solutions,
trat nach dem erfolgreichen Abschluss der Akquisition im
Process Solutions und Bioscience.
November 2015 in Kraft.
Auf dieser Basis generiert unser Life-Science-Geschäft
Im Laufe des Jahres 2015 galt es, zahlreiche kartellrecht-
wiederkehrende Umsatzerlöse und stabile, attraktive Cash
liche Genehmigungen für die Übernahme von Sigma-Aldrich
Flows in einer Industrie, die durch strenge Zulassungsan­
zu sichern. Ein wichtiger Eckpfeiler war dabei die kartellrecht-
forderungen gekennzeichnet ist. Eine stark diversifizierte und
­Merc
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
7
loyale Kunden­
basis trägt zudem zu einem günstigen Risiko­
Versuche sowie kleine Tools und Verbrauchsmaterialien für die
profil bei. In Zukunft wird ­Life ­Science zudem von einem noch
Zellanalyse. Mit diesen Produkten unterstützen wir unsere Kun-
breiteren Portfolio, einer sehr effizienten Lieferkette inklusive
den dabei, komplexe biologische Systeme zu verstehen und
einer hervorragenden E-Commerce-Plattform und unserer
neue Zielmoleküle zu identifizieren. Unsere Anwendungen hel-
globalen Reichweite profitieren.
fen, Forschungsprozesse schneller und effizienter zu gestalten.
Nach dem Abschluss der Sigma-Aldrich-Übernahme haben
Mit unseren neuen Magna C
­ hIRP ™ RNA Interactome Kits
wir strategische Marketing- und Innovationsteams (SMI s)
können Forscher Chromatinbereiche, die mit chromatinbe­
­eingerichtet, um Innovationen zu fördern und einzuführen, die
zogenen RNA s zusammenarbeiten (wie zum Beispiel lange,
auf die Bedürfnisse unserer Kunden im Life-Science-Sektor
nicht codierende RNA – lncRNA ), leichter bestimmen, wieder-
zugeschnitten sind. Sie treten an die Stelle der bisherigen
herstellen und analysieren. Die Kits sind eine Vereinfachung
Geschäftseinheiten (Lab Solutions, Process Solutions und
der ChIRP -Methode.
Bioscience). Der Unternehmensbereich ­Life ­Science ist somit
In der Ausgabe des „European Journal of Pharmaceutical
künftig auf drei Kundensegmente ausgerichtet: Research
Sciences“ vom 25. Januar 2015 wurde eine von Forschern der
Solutions fokussiert sich auf akademische und pharmazeuti-
Josai-Universität in Japan durchgeführte Studie zu unserer
sche Forschungseinrichtungen, Process Solutions unterstützt
synthetischen ­Strat-M®-­Membran veröffentlicht. Diese Studie
die biopharmazeutische Produktion und Applied Solutions
belegt, dass durch den Einsatz der ­
Strat-M®-­Membran als
Test­labore in Klinik, Diagnostik sowie Lebensmittelindustrie und
synthetisches, nicht-tierisches Hautmodell die Hautdurch­
­
Umweltwesen. Die SMI -Teams werden für die Kundensegment-
lässigkeit zum Beispiel für Medikamenten- und Kosmetikwirk-
strategie, das Produktportfolio und das Leistungsversprechen
stoffe, Hygieneprodukte oder Pestizide in Studien genauso
der Produkte verantwortlich sein. Das kombinierte Geschäft
zuverlässig vorausgesagt werden kann wie mit echter mensch-
von ­Life ­Science besteht aus sogenannten Commercial Areas.
licher oder tierischer Haut.
Um regionale sowie lokale Erfahrung und Kompetenz zu nut-
Unsere Geschäftseinheit Process Solutions, die 2015 43 %
zen, sind sie nach Regionen und Kundensegmenten unterteilt.
zu den Umsatzerlösen von Life Science beitrug, bietet Pharma-
Von den zwei Commercial Areas ist eine auf die Laborkunden
und Biotechnologieunternehmen eine Vielzahl von Produkten,
aus der Forschung und den Anwendungslaboren ausgerichtet
die es den Kunden ermöglichen, Arzneimittel chemischen und
und die andere auf Kunden von Prozesslösungen (einschließ-
biotechnologischen Ursprungs sicher, effizient und kosten-
lich des SAFC -Kundenstamms). Die Commercial Areas sind
günstig zu produzieren. Darüber hinaus hat die Geschäftsein-
jeweils für das Marketing, den Vertrieb sowie die Kunden- und
heit mehr als 400 Chemikalien zur Synthese von Arzneiwirk-
Händler­beziehungen verantwortlich.
stoffen sowie Substanzen für den Wirkstofftransport in ihrem
Die Geschäftseinheit Lab Solutions deckte 2015 den Bedarf
Portfolio. Das Angebot für die biotechnologische Produktion
an Produkten für die Forschung sowie für analytische und kli-
umfasst Produkte zur Unterstützung des Zellwachstums
nische Labore in unterschiedlichsten Industrien ab. Ihr Anteil
und der Genexpression, außerdem eine breite Palette von
an den Umsatzerlösen von ­Life ­Science lag 2015 bei 36 %. Mit
Filtrations­systemen sowie Salze und Zuckerstoffe. Die Ein­
den Laborwasseraufbereitungsgeräten, Laborchemikalien und
weglösungen der Geschäftseinheit Process Solutions bieten
Verbrauchsmaterialien sowie Testlösungen lassen sich mikro-
­Kunden aus der Biopharma-Branche höhere Flexibilität, da zeit-
bakterielle Kontaminierungen, etwa in pharmazeutischen
und kostenintensive Reinigungsverfahren entfallen. Ferner
­Produkten, Lebensmitteln oder Trinkwasser, nachweisen. Für
sind diese Einweglösungen mit verschiedenen Produkten
die anorganische Chemie liefern wir hochreine Reagenzien,
­kompatibel, wodurch sich die Anschaffungskosten für unsere
darunter Salze, Säuren, Ätzalkalien und Puffer, stellen aber
Kunden reduzieren.
auch Referenzmaterialien für die instrumentelle Analytik sowie
Produkte für die anorganische Spurenanalyse her.
In Ergänzung unseres branchenführenden Labor­wasser-­
2015 haben wir die Anwendung unserer existierenden
­Tangentialflussfiltrationstechnologie (TFF ) optimiert, mit der
Verfahrensströme konzentriert werden können, ohne dass eine
Portfolios haben wir 2015 mit der Einführung unserer Wasser-
Rezirkulationsschleife wie bei der konventionellen TFF erfor-
aufbereitungssysteme der AFS ®-­Serie begonnen. Sie bieten
derlich ist.
klinischen Laboren mit einem täglichen Reinwasserbedarf von
Des Weiteren sind wir eine Kollaboration mit der
bis zu 3.000 Litern eine wirtschaftliche und zuverlässige
­celares GmbH eingegangen, um Kunden Dienstleistungen in
Lösung zur Wasseraufbereitung.
der PEG ylierung für ihre Entwicklung therapeutischer Proteine
Im Verlauf des Jahres führten wir in Europa zudem eine
und Biosimilars anzubieten. Die celares GmbH ist ein Spezia-
neue Klasse von Spektralphotometern für die Analyse von
list auf dem Gebiet der PEG ylierung, einer besonderen Form
Abwasser, Trink- und Prozesswasser sowie Getränken ein. Die
der Wirkstofffreisetzung für Biopharmazeutika. Durch unsere
Produktfamilie ­Spectroquant® Prove umfasst drei Modelle und
Zusammenarbeit können wir nun unseren Biopharma- und
bietet eine große Auswahl an Testsätzen und Methoden zur
Biosimilars-Kunden auch Konjugation anbieten. Damit unter-
Wasser­analyse.
stützen wir sie bei der Optimierung ihrer therapeutischen Pro-
Die Geschäftseinheit Bioscience erwirtschaftete im Berichts­
teine und einer schnelleren Markteinführung.
jahr 13 % der Umsatzerlöse von ­Life ­Science. Zu den wesent-
2015 haben wir außerdem Optimierungen unseres bran-
lichen Produktgruppen der Geschäftseinheit Bioscience ­zählten
chenführenden ­E MPROVE ®-­Programms für pharmazeutische
2015 Tools und Verbrauchsmaterialien für die Filtration und
Rohstoffe eingeführt. Die erweiterte Dokumentation und regu-
Probenvorbereitung, Reagenzien und Kits für zellbiologische
latorische Informationen erleichtern Arzneimittelherstellern
8
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
­Merc
die Risikobewertung und Lieferantenqualifizierung. Die Ver-
Die zum 1. Januar 2015 neu geschaffene Geschäftseinheit
besserungen unterstützen außerdem Arzneimittelhersteller bei
­Display Materials profitierte im Berichtsjahr vom etablierten
der Einhaltung sowohl interner Qualitätsrichtlinien als auch der
Flüssigkristallgeschäft und dem komplementären früheren
Richtlinien, die kürzlich von der Europäischen Kommission ver-
­AZ-­Geschäft (Optronics) mit Displaymaterialien (zum Beispiel
öffentlicht wurden.
Fotolacken), das in die Geschäftseinheit integriert wurde. Die
In Ergänzung unseres starken Portfolios für die Filtration
Nachfrage nach eingeführten Flüssigkristalltechnologien blieb
haben wir mit Millipore E
­ xpress® PHF (Prozess-Schutz, Hoch-­
robust, auch dank der Nachfrage nach hochwertigen Fern­
Durchsatz) hydrophile Filter für die schnelle, effiziente und
sehern, zum Beispiel Ultra-HD-Geräten mit immer größeren
wirtschaftliche Pufferfiltration auf den Markt gebracht.
Bildschirmdiagonalen. Im Jahr 2015 haben wir uns darauf
Im Laufe des Jahres 2015 ging die Geschäftseinheit Pro-
fokussiert, neue Anwendungsmöglichkeiten für Flüssigkristalle
cess Solutions die Vereinbarung einer strategischen Allianz mit
zu erschließen, zum Beispiel im Bereich „intelligente“ Fenster,
Turgut Ilaç ein, einem führenden Biosimilars-Unternehmen
für die Flüssigkristalle eingesetzt werden, sogenannte Liquid
aus der Türkei. Im Rahmen der Partnerschaft werden wir unser
Crystal Windows (LCW ). Flüssigkristallfenster lassen sich
­Provantage®-Service-Komplettpaket für die Entwicklung und
sekundenschnell und stufenlos von Hell nach Dunkel regulie-
Herstellung biologischer Präparate bereitstellen. Die erste Phase
ren, wobei sie ein großes Farbspektrum erlauben. 2014 hatte
der Vereinbarung wird sich auf Biosimilars von monoklonalen
­Merck den niederländischen Spezialisten für diese Techno­
Antikörpern für die Behandlung von nicht-kleinzelligem Bron-
logie, Peer+, übernommen, das Unternehmen ist inzwischen
chialkarzinom und rheumatoider Arthritis konzentrieren. Dies
vollständig integriert. Die ersten LCW -Einheiten wurden im
sind die ersten Moleküle aus der Biosimilars-­Pipeline von Turgut,
1. Halbjahr 2015 in das neue modulare Innovationszentrum
die wir im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft unter-
von ­Merck in Darmstadt eingebaut. Seitdem wird die neue
stützen werden.
Technologie auf Messen vorgestellt, eine breitere Markteinführung ist für die nächsten Jahre geplant. Welche Chancen sol-
­Performance ­Materials
che „smarten“ Materialien für die Architektur eröffnen, wurde
im Oktober 2015 auf einem Kongress in Chicago deutlich, den
­Merck gemeinsam mit der Harvard University Graduate School
In unserem Unternehmensbereich ­Performance ­Materials bün-
of Design veranstaltete.
deln wir das gesamte Spezialchemikaliengeschäft von ­Merck.
Die Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials
Das Portfolio umfasst Hightech-Performance-Chemikalien für
­entwickelt und vermarktet ein umfassendes Produktportfolio
Anwendungen in den Bereichen Unterhaltungselektronik,
von dekorativen Effektpigmenten und funktionellen Materialien.
Beleuchtung, Beschichtungen, Drucktechnik, Lacke und Kunst­
Die Effektpigmente werden vor allem in Automobil- und Indus-
stoffe sowie Kosmetik. Seit dem 1. Januar 2015 gliedert sich
trielacken, Kunststoffen, Druckerzeugnissen und Kosmetika
­Performance ­Materials in die folgenden Geschäftseinheiten:
verarbeitet, um den Produkten einen einzigartigen Glanz zu
Display Materials, Pigments & Functional Materials, Integrated
verleihen. Zu den funktionellen Materialien gehören Lasermar-
Circuit Materials und Advanced Technologies.
kierungen, leitfähige Additive, Anwendungen für Fälschungs­
Der Anteil von ­
Performance ­Materials an den Umsatzer­
sicherheit sowie hochwertige Kosmetikwirkstoffe beispielsweise
lösen des Konzerns betrug im Jahr 2015 20 % und der Anteil
für den Einsatz in der Hautpflege sowie in Sonnenschutz- oder
am EBITDA vor Sondereinflüssen (ohne Konzernkosten und
Insektenschutzmitteln.
Sonstiges) betrug 28 %. Die EBITDA -­Marge vor Sonderein­
flüssen lag bei 44,3 % der Umsatzerlöse.
Die neue Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials
(ICM ) entstand zum 1. Januar 2015 aus dem früheren Halb­
Unser Flüssigkristallgeschäft (Liquid Crystals, kurz LC), das
leitergeschäft von AZ Electronic Materials (AZ). ICM liefert
zur Geschäftseinheit Display Materials gehört, erwirtschaftete
Produkte für integrierte Schaltkreise. Als wichtiger Partner
im Jahr 2015 mehr als die Hälfte der Umsatzerlöse von
global führender Elektronikhersteller erzielt die Geschäftsein-
­Performance ­Materials. Im Bereich Flüssigkristallmischungen
heit ICM über 60 % ihrer Umsätze in Asien und erwirtschaftet
sind wir seit langem der weltweite Markt- und Technologiefüh-
dabei mehr als drei ­Viertel ihrer Umsätze mit Produkten, die in
rer. Dieser Markt ist insgesamt stark konsolidiert, es herrschen
ihren jeweiligen Märkten führend sind. Die Produkte von ICM
Markteintrittsbarrieren infolge der technologischen Komplexität
werden unter anderem zur Fertigung integrierter Schaltkreise,
von Flüssigkristallen und der hohen Qualitätsanforderungen der
zur Herstellung mikroelektronischer Systeme, für Antireflexi-
industriellen Kunden und Endverbraucher. Zu unseren Kunden
onsbeschichtungen oder zur Miniaturisierung von Transistor­
im Flüssigkristallgeschäft gehören die großen Hersteller von
strukturen verwendet. Somit fügt sich das Portfolio der früheren
LC-(Liquid-Crystal-)Displays. Wir verfügen in unserem Flüssig-
AZ optimal in das Materialangebot von ­Performance ­Materials
kristallgeschäft über die breiteste Produktpalette für unsere
ein.
industriellen Kunden und bieten beispielsweise Flüssigkristalle
Das SAFC -Hitech-Geschäft von Sigma-Aldrich, das hoch-
an, die für die PS-VA- (Fernseher) oder die IPS -Technologie
reine Materialien für Silizium-Halbleiter, Verbindungshalbleiter
(Smartphones und Tablets) optimiert sind. Außerdem setzen
und andere Hightech-Industrien umfasst, wird komplett in die
wir immer wieder Maßstäbe bei Neuentwicklungen. Beispiel-
Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials integriert. Es
haft hierfür steht unsere UB-FFS -Technologie, die einen Durch-
ergänzt in idealer Weise unser Angebot als ein weltweit
bruch bei der Energieeffizienz von Displays für Smartphones
­führender Lieferant der Elektronik- und Halbleiterbranche. Im
und Tablets ermöglicht und für die wir 2015 mit dem Deutschen
September haben wir bekannt gegeben, dass wir Ormet
Innovationspreis ausgezeichnet wurden.
­Merc
­Circuits Inc. erworben haben, um die Position von Integrated
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
9
breitert. 2015 war das bislang erfolgreichste Jahr für unser
Circuit Materials als Hersteller von Halbleiter-Materialien
Geschäft mit OLED -Materialien. Dabei wurden signifikante
­weiter zu festigen und das Produktportfolio zu diversifizieren.
Investitionen getätigt, um die Weichen für weitere Fortschritte
Die Geschäftseinheit Advanced Technologies investiert ins-
und Erfolge in diesem zukunftsträchtigen Geschäft zu stellen:
besondere in zukunftsträchtige Forschung und Entwicklung im
Im Mai 2015 eröffneten wir im koreanischen Pyeongtaek das
Bereich ­Performance ­Materials. Ein sehr gutes Beispiel hierfür
OLED -Application-Center,
sind unsere Materialien für organische Leuchtdioden (Organic
Darmstadt der Grundstein einer neuen Produktionsstätte für
Light Emitting Diodes, kurz OLED ), die in neuen Beleuchtungs-
OLED -Materialien gelegt. Mit einem Volumen von über
techniken und Displaytechnologien verwendet werden. Sie
30 Mio € ist das Vorhaben eine der größten Einzelinvestitionen
ermöglichen zum Beispiel falt- und rollbare oder transparente
der letzten Jahre am Standort Darmstadt.
drei Wochen später wurde in
Displays von exzellenter Farbbrillanz und Schärfe. Das Geschäft
Im Juni haben wir das israelische Unternehmen Qlight
mit OLED -Materialien hat sich dabei, nicht zuletzt dank der
Nanotech übernommen, ein führendes Start-Up für Forschung
stark zunehmenden Nachfrage aus asiatischen Ländern, sehr
an Quantenmaterialien, die unter anderem Farbeigenschaften
gut entwickelt und war 2015 eines unserer am schnellsten
in Displays weiter verbessern können.
wachsenden Geschäfte, dessen Kundenbasis sich stetig ver-
10
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Ziele und Strategien
Ziele und Strategien
Im Jahr 2015 hat der Transformationsprozess, den wir
bereits 2007 begonnen haben, mit dem Abschluss der
Übernahme von Sigma-Aldrich seinen Zielpunkt erreicht.
Wir haben uns von einem klassischen Chemie- und Pharmakonzern zu einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen gewandelt.
Allgemeine Grundsätze und
Konzernstrategie
Allgemeine Grundsätze
Die Konzernstrategie von Merck basiert auf einer fast 350-jährigen Erfolgsgeschichte. Unsere allgemeinen Grundsätze bieten
uns Stabilität und Orientierung bei allen Geschäftsaktivitäten.
Sie dienen den Verantwortlichen des Unternehmens als Weg-
Konzernstrategie
Wir haben im Jahr 2007 einen Transformationsprozess begonnen, der zum Ziel hatte, die Zukunft mit profitablem Wachstum in den heutigen Unternehmensbereichen Healthcare,
Life Science und Performance Materials zu sichern. Mit dem
Abschluss der Übernahme von Sigma-Aldrich im November 2015 hat dieser Transformationsprozess seinen Zielpunkt
erreicht. Wir haben uns damit in den vergangenen Jahren von
einem klassischen Chemie- und Pharmakonzern zu einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen gewandelt. Dieser Wandel spiegelt sich auch in der Neuausrichtung
der Marke Merck wider, die mit einem überarbeiteten visuellen
Erscheinungsbild sowie der Einführung eines neuen Logos im
Oktober 2015 bekannt gegeben wurde.
Am Anfang dieses Prozesses standen das Modernisierungsprogramm „Sustain. Change. Grow.“ sowie die beiden großen
Akquisitionen der Serono SA und der Millipore Corporation in
weiser bei ihren strategischen Überlegungen und Entschei­
den Jahren 2007 und 2010. Mit einem neuen Führungsteam
dungen.
haben wir im Jahr 2011 das Transformations- und Wachstums­
Die Gesellschafterstruktur der Merck KGaA mit Mitgliedern
programm „Fit für 2018“ gestartet. In der ersten Phase haben
der Merck-Familie als persönlich haftenden Gesellschaftern
wir mit dem Umbau der globalen Führungsorganisation sowie
verpflichtet die Geschäftsleitung, deren Mitglieder ebenfalls
einem das gesamte Unternehmen umfassenden Effizienzstei-
persönlich haftende Gesellschafter sind, dazu, ein besonderes
gerungsprogramm die Basis für profitables Wachstum gelegt.
Augenmerk auf die langfristige Wertentwicklung zu legen. Daher
Die 2014 begonnene zweite Phase zielte darauf ab, identi­
spielt Nachhaltigkeit für uns eine besondere Rolle. Ziel ist, die
fizierte Wachstumsoptionen sukzessive umzusetzen, um drei
langfristige Entwicklung des Unternehmens mit den Interessen
starke Plattformen für nachhaltig profitables Wachstum aufzu-
der Aktionäre in Einklang zu bringen, die für ihre Beteiligung
bauen. Wir bauen dabei auf unsere Kernkompetenzen:
am Unternehmen oftmals kürzere Zeitfenster ­einplanen. Daher
• Wissenschaft und Technologie-Kompetenz
soll unser Geschäftsportfolio stets so aus­balanciert sein, dass
• Nähe zu den bestehenden Geschäften
es eine optimale Mischung zwischen unternehmerischen
• Kundennähe (bis hin zu maßgeschneiderten Lösungen)
Chancen und Risiken widerspiegelt. Dies erreichen wir zum
­
einen durch eine Diversifizierung in die Unternehmensbe­
Insgesamt haben seit 2004 Zu- und Verkäufe mit einem Trans-
reiche Healthcare, Life Science und Performance Materials
aktionsvolumen von insgesamt rund 38 Mrd € den strategi-
sowie zum anderen durch die geografisch breit gestreuten
schen Wandel hin zu einem Wissenschafts- und Technologie­
Wachstumsquellen.
unternehmen begleitet. Hierzu gehörte auch AZ Electronic
Der Grundsatz der Nachhaltigkeit gilt bei uns jedoch nicht
Materials, der im Jahr 2014 übernommene führende Anbieter
nur für wirtschaftliche Aspekte. Vielmehr schließt er auch die
von Hightech-Materialien für die Elektronikindustrie. Ein Meilen­
gesellschaftliche Verantwortung sowie den Schutz der Umwelt
stein in unserer Portfoliostrategie war der erfolgreiche Abschluss
mit ein. Wir wollen mit unserem bestehenden und künftigen
der Übernahme von Sigma-Aldrich im vergangenen Jahr, durch
Produktportfolio einen Beitrag dazu leisten, globale Herausfor-
den wir zu einem der führenden Unternehmen in der attraktiven
derungen zu lösen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Life-Science-Industrie geworden sind. Ziel des so gestärkten
Unsere rund 50.000 Mitarbeiter arbeiten daran, Technologien
Unternehmensbereichs Life Science ist es, global die größten
weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern – von biophar-
Herausforderungen der Branche zu meistern. Hierfür stellen
mazeutischen Therapien zur Behandlung von Krebs oder
wir mit mehr als 300.000 Produkten ein deutlich gestärktes
­Multipler Sklerose über wegweisende Systeme für die wissen-
Angebot über eine in der Industrie führende E-Commerce-­
schaftliche Forschung und Produktion bis hin zu Flüssig­
Plattform zur Verfügung.
kristallen für Smartphones oder LCD -Fernseher.
Ziele und Strategien
Unsere runderneuerte Marke soll die neue Ausrichtung gegen-
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
11
Strategische Initiativen
über unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern zum Ausdruck
bringen. Eine selbstbewusstere und gleichzeitig verständ­
lichere Kommunikation und das neue visuelle Erscheinungsbild
reflektieren unseren Charakter als lebendiges Wissenschaftsund Technologieunternehmen und sorgen dafür, dass wir einheitlich und weithin sichtbar als Merck zu erkennen sind. Auch
diese Investition in unsere Marke Merck ist Teil des strategischen Transformations- und Wachstumsprogramms „Fit für
2018“.
Kompetenzinitiativen
Auch wenn Merck immer größer und das Geschäft immer
­globaler wird – wir wollen EIN Unternehmen Merck bleiben.
ONE Merck steht dabei nicht nur für eine starke Marke, sondern
umfasst auch drei weitere Kompetenzinitiativen, die für den
gesamten Konzern von strategischer Bedeutung sind:
Die Kompetenzinitiative EINE Marke Merck zielt darauf ab,
die globale Wahrnehmung und Reputation der Marke Merck zu
Der strategische Wandel lässt sich auch an der veränderten
steigern und die Attraktivität des Unternehmens für Kunden,
Zusammensetzung der Umsätze ablesen, wobei der Umsatz­
Partner und potenzielle Mitarbeiter zu erhöhen. Unsere neue
anteil von hochwertigen und innovativen Lösungen in allen
Markenausrichtung ist hierfür ein entscheidender Faktor: Ein
drei Unternehmensbereichen wächst: Der Unternehmens­
selbstbewusstes und ausdrucksstarkes Design mit neuem
bereich Healthcare erwirtschaftet heute rund 60 % seiner
Logo und dem vielfarbigen „Vibrant M“ als Erkennungszeichen
Umsatzerlöse mit biotechnologischen Arzneimitteln. 2006
schaffen eine visuelle Verbindung aller unserer globalen
stand hier nur ein Produkt: Erbitux® mit einem Anteil an den
Geschäfte und Produkte. Unterstützt wird diese Fokussierung
Umsatzerlösen von weniger als 10 %. Aus dem klassischen
auf Merck als unsere Kernmarke zudem durch die Abschaffung
Chemiegeschäft ist immer mehr ein Premiumgeschäft mit
der bisher existierenden separaten Spartennamen (außer in
Materialien und einer Vielzahl weiterer wertschaffender Ange-
den USA und Kanada).
bote für die Kunden von Merck geworden. Heute machen
Auch der Rahmen für die Personalentwicklung, die Vergü-
Hightech-Materialien und Life-Science-Tools rund 80 % der
tung und das Leistungsmanagement soll weltweit vereinheit-
Umsatzerlöse in den Bereichen Life Science und Performance
licht werden (EIN Rahmen für Personalentwicklung, Vergütung
Materials aus. Im Jahr 2006 waren es etwa 30 %. Auch die
und Leistungsmanagement). Im Zuge dieser Initiative haben
geografische Zusammensetzung unserer Umsätze hat sich
wir unter anderem einen konsistenten, integrierten Personalent­
verändert und reflektiert unsere Zielsetzung, unsere starke
wicklungs- und Leistungsmanagement-Prozess aufgesetzt, um
Position in Wachstumsmärkten mittel- und langfristig weiter
die Kompetenzen im Unternehmen durch eine aktive Identifi-
auszubauen. Im Jahr 2015 haben die Wachstumsmärkte der
zierung und Rekrutierung hochqualifizierter Nachwuchskräfte
Berichtsregionen Asien-Pazifik und Lateinamerika bereits 43 %
sowie durch Vielfalt in der Belegschaft zu verbreitern.
zu den Umsatzerlösen des Konzerns beigetragen.
Ziel der dritten Kompetenzinitiative, EIN Rahmen für Pro-
Mit unseren drei Unternehmensbereichen Healthcare, Life
zessharmonisierung, Standardisierung und Exzellenz, ist es,
Science und Performance Materials nehmen wir nun führende
Prozesse besser aufeinander abzustimmen und stärker zu
Positionen in den entsprechenden Märkten ein. Unser Ziel ist
­vereinheitlichen. Dies gilt insbesondere für den Bereich Soft-
weiterhin, nachhaltiges und profitables Wachstum organisch,
wareanwendungen. Durch ein fortlaufendes Benchmarking
also durch die Weiterentwicklung bestehender Kompetenzen,
soll ein ständiger Verbesserungsprozess stattfinden. So soll
zu erreichen, aber auch durch gezielte Akquisitionen, die das
sichergestellt werden, dass wir schnell auf Veränderungen in
bisherige Kompetenzfeld sinnvoll ergänzen beziehungsweise
den Geschäften reagieren und künftige Akquisitionen nahtlos
erweitern. Aufbauend auf den starken Produkten in allen
und effizient in das Unternehmen integrieren können.
Geschäften wollen wir Erträge erzielen, die weitgehend unab-
Auch unsere Konzernzentrale in Darmstadt soll noch an
hängig vom jeweiligen Konjunkturzyklus sind. Mit innovativen
Bedeutung gewinnen – im Sinne EINER globalen Unterneh-
Produkten und Services sowie unserer einzigartigen Kombi­
menszentrale. Unsere Konzernzentrale soll ein zentraler Ort
nation an Geschäften verfügen wir heute über Plattformen, auf
der Kreativität, des Wissensaustauschs und der Innovation
denen wir aufbauen können, um auch in Zukunft Lösungen für
werden. Mit dem Innovationszentrum haben wir die Basis
Herausforderungen anzubieten, die durch globale Megatrends
dafür geschaffen, das Innovationspotenzial unserer Mitarbeiter
wie den demographischen Wandel oder die Digitalisierung
besser zu nutzen, die funktions- und geschäftsübergreifende
­entstehen. Unser Ziel ist dabei, Innovationen innerhalb der
Zusammenarbeit in Projekten zu optimieren und auch exter-
Geschäfte ebenso voranzutreiben wie Innovationen zwischen
nen Innovatoren die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen mit
den Geschäften und über die bestehenden Geschäfte hinaus.
Unterstützung von Merck zu entwickeln.
Um geschäftsübergreifende Innovationsprojekte und Geschäfts­
­ideen jenseits der heutigen Geschäfte zu fördern, wurde im
Oktober 2015 das Innovationszentrum am Hauptsitz des
­Unternehmens in Darmstadt eröffnet (siehe auch Seite 10 ff.
im Magazinteil des Geschäftsberichts). Ebenfalls gestartet
wurde eine Digitalisierungsinitiative, um die Digitalisierung in
den einzelnen Unternehmensbereichen voranzutreiben und
entsprechende Projekte aufzusetzen. Ein Chief Digital Officer
wurde im Dezember ernannt.
12
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Ziele und Strategien
Geschäftsstrategien
Die zweite Säule unserer Biopharma-Strategie ist es, das
bestehende Portfolio in den entwickelten Märkten optimal zu
Unternehmensbereich Healthcare
nutzen. Im Therapiegebiet Multiple Sklerose wollen wir unsere
führende Marktposition halten und dazu innovative Gesamt­
Biopharma
lösungen aus Arzneimitteln, Geräten und Dienstleistungen
Wir wollen ein weltweit geschätzter und dauerhaft engagierter
anbieten, die Patienten helfen, die mit MS leben. So soll das
biopharmazeutischer Partner sein und durch innovative Spezial­
Potenzial von Rebif®, dem umsatzstärksten Produkt unseres
medikamente, führende Marken und hochwertige Lösungen
Biopharma-Geschäfts, in einem immer wettbewerbsinten­
das Leben unserer Patienten spürbar verändern. Weltweite
siveren Markt für Multiple-Sklerose-Therapeutika voll ausge-
Megatrends wie das globale Bevölkerungswachstum und eine
schöpft werden. Nach Beendigung unserer Kooperation mit
allgemein höhere Lebenserwartung treiben die Nachfrage nach
Pfizer in den USA in diesem Bereich vermarkten wir das
unseren Produkten. Wir sind für nachhaltiges Wachstum gut
Präparat jetzt komplett eigenständig. Wir wollen Rebif® als
­
positioniert.
beste interferonbasierte Therapieoption für Patienten mit
Die erste Säule der Biopharma-Strategie besteht darin,
einem schubförmigen Verlauf der Krankheit positionieren. Die
weltweit Innovationen bereitzustellen. Dazu haben wir unser
Differenzierung vom Wettbewerb soll über intelligente Injek­
Betriebsmodell im Bereich Forschung und Entwicklung opti-
tionsgeräte und das erste Patientenbetreuungsprogramm
miert und den Entscheidungsprozess bezüglich des Portfolios
zu ­Multipler Sklerose einschließlich einer E-Health-Plattform
verbessert. Die Qualität unserer Pipeline haben wir durch eine
­vorangetrieben werden. Im Therapiegebiet Fertilität liegt
rigorose Bereinigung um Kandidaten mit niedrigen Erfolgsaus-
unser Fokus darauf, die Marktführerschaft auszubauen sowie
sichten und die Umlenkung unserer Ressourcen auf priori-
innovative Dienstleistungen und Technologien anzubieten, die
sierte Programme drastisch verbessert. Die Effizienz unserer
über Arzneimittel hinausgehen. Damit wollen wir auf Patienten-
Forschung und Entwicklung haben wir erhöht, indem wir den
bedürfnisse reagieren und über die hormonelle Stimulation
Fokus auf ausgewählte Haupttherapiegebiete – Onkologie,
hinaus die Erfolgsrate für Paare mit Kinderwunsch erhöhen.
Immunonkologie und Immunologie – gelegt und talentierte
Im Bereich Onkologie setzt unser Biopharma-Geschäft vor
Mitarbeiter in den entsprechenden translationalen Innovations-
allem in Europa und Japan auf den Nutzen von Erbitux® in der
plattformen (TIP s) gebündelt haben. Um die Therapieergeb-
personalisierten Krebstherapie und unterstreicht die Relevanz
nisse der Patienten zu verbessern, haben wir uns außerdem
einer vollständigen RAS -Biomarkertestung der Patienten für
noch stärker auf Biomarker-basierte Programme konzentriert.
eine optimale Behandlung. Durch die Vermarktungskoope­
Zu unseren Entwicklungsprogrammen zählen im Bereich
ration mit Pfizer bei Xalkori® haben wir Zugang zum US-­
Immunonkologie Avelumab, ein Anti-PD-L1-Antikörper, den wir
amerikanischen Onkologiemarkt und sind auf die zukünftige
zusammen mit Pfizer entwickeln und auch vermarkten werden,
Einführung unseres Anti-PD-L1-Antikörpers Avelumab in
und M7824, unser potenziell erster Vertreter der Klasse der
Schlüsselmärkten vorbereitet.
bifunktionalen Fusionsproteine, in der Onkologie Tepotinib, ein
Als dritte Säule setzen wir bei Biopharma auf die weitere
c-Met-Inhibitor, in der Immunologie Atacicept und BTK i447,
Expansion in Wachstumsmärkten. Angesichts einer wachsen-
ein Brutontyrosinkinase-Inhibitor, sowie Cladribin für den
den Mittelschicht, besserer Gesundheitsversorgung, einer
­Therapiebereich Multiple Sklerose.
Verschiebung der Krankheitslast hin zu chronischen Erkran­
Dabei sind strategische Partnerschaften ein wesentlicher
kungen sowie der steigenden Nachfrage nach biologischen
Faktor dafür, dass wir unser Ziel erreichen, im Leben von
Arzneimitteln ist diese Region ein Hauptwachstumstreiber für
Patienten mit schwerwiegenden, bislang nicht therapier­
­
unser Biopharma-Geschäft. Hier implementieren wir stra­
te­
baren Erkrankungen Entscheidendes zu bewirken. Wir messen
gische Wachstumsinitiativen in den Geschäftseinheiten zu
Kooperationen einen hohen Stellenwert bei, wenn es darum
­Allgemeinmedizin und Spezialmedikamenten, um spezifische
geht, bahnbrechende Therapien zu erforschen und zu entwi-
Bedürfnisse zu bedienen. Dazu nutzen wir vorhandene Kom-
ckeln sowie unser aktuelles Portfolio zu stärken. Dabei wählen
petenzen und lokale Vertriebskanäle: So erweitern wir zum
wir Partner, die unsere Leidenschaft für Innovationen und
Beispiel die Reichweite und Tiefe unserer Marketingaktivitäten
unser Ziel teilen, Therapien zu entdecken, die das Leben von
in China, ergänzen unser Portfolio über regionale sowie lokale
Patienten verbessern. Zudem soll ihr Knowhow unser beste-
Lizenzierungen und unterstützen die Marktentwicklungen im
hendes Portfolio ergänzen.
Therapiegebiet Fertilität. Unser Biopharma-Geschäft setzt
Wir setzen hier auf eine ausgewogene Mischung aus inter-
außerdem auf ausgewählte Investitionen und Wachstum seiner
nen Kompetenzen sowie externen Partnerschaften und bauen
Hauptmarken durch neue Formulierungen (Euthyrox® oder
auf starke Kooperationen mit anderen Branchenführern wie
Glucophage®), Kombinationspräparate mit fixer Dosierung
zum Beispiel Pfizer, Genea und Biocartis. Unsere integrierten
(Concor®) und Geräte (Saizen®). Darüber hinaus übernehmen
Forschungs- und Entwicklungskapazitäten profitieren stark von
wir wieder selbst die Vermarktung von bestimmten eigenen
Aktivitäten, die wir gemeinsam mit Partnern zum Ausbau
Produkten, die bisher von Partnern oder in Zusammenarbeit
unserer Pipeline, zur Verstärkung unserer Technologiebasis
mit Partnern vertrieben werden, wenn wir dies für aussichts-
und zur Erweiterung unserer wissenschaftlichen Kompetenzen
reich halten, wie zum Beispiel in China und Russland.
vorantreiben.
Ziele und Strategien
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
13
Biosimilars
jedem dieser Länder mit mindestens drei führenden Marken
Biosimilars sind ein attraktiver Markt, in dem wir gut aufge-
(„Lovebrands“) vertreten zu sein. Ein wichtiger Meilenstein
stellt sind, da wir auf vorhandenen Stärken und Kompetenzen
im Rahmen dieser Strategie war der Transfer der Marken
über die Biosimilars-Wertschöpfungskette hinweg aufbauen
Neurobion® und Floratil® von Biopharma zu Consumer Health
können. Dazu zählen die Fähigkeiten, interne Ressourcen zu
im Jahr 2014. Beide Marken haben nach der Verlagerung in
nutzen oder Kapazitäten von Lieferanten zu beschaffen, um
unseren Verantwortungsbereich bereits ihr Potenzial unter
die Einhaltung regulatorischer Vorgaben zu gewährleisten,
Beweis gestellt, sich in den Kernmärkten noch stärker an
den Markt­zugang zu Schlüsselmärkten wie den Wachstums­
­Wünschen und Bedürfnissen von Verbrauchern auszurichten –
märkten sicherzustellen, bestehende Produktionskapazitäten
ein Ansatz, den wir als „Konsumerisierung“ bezeichnen. So
flexibel zu nutzen sowie einen maßgeschneiderten Go-to-­
hat sich das Wachstum von Floratil® im Hauptmarkt Brasilien
Market-­
Ansatz zu verfolgen. 2015 haben wir die klinische
mehr als verzehnfacht. Nach diesem ersten Schritt haben
Entwicklung von Biosimilars-Kandidaten vorangetrieben. Der
­
wir 2015 weitere Marken erfolgreich übernommen, so zum
Beginn einer ersten Biosimilar-Phase-III -Studie ist für das
Beispiel Vigantol in Deutschland und Europa oder kleinere
1. Quartal 2016 geplant. Wir sind zudem strategische Allian-
lokale Vitaminmarken in Lateinamerika und Südostasien. Auch
zen mit Dr. Reddy’s in Indien zur gemeinsamen Entwicklung
2015 erzielte das Consumer-Health-Geschäft wieder ein sehr
mehrerer Krebsmittel sowie mit Bionovis in Brasilien ein­
hohes organisches Wachstum und trug damit spürbar zum
gegangen, um den brasilianischen Markt im Rahmen der
Wachstum des Unternehmensbereichs Healthcare bei. Weitere
Richt­linie zur Partner­schaft zur Produktentwicklung (PDP ) des
wichtige Komponenten bei der Umsetzung der „3 x 3“-Strate-
brasilianischen Gesundheits­
­
ministeriums mit biologischen
gie sind die geografische Expansion mit bestehenden Marken
Produkten zu versorgen. Nicht zuletzt wollen wir unser
­
in neue Märkte, wie die Markteinführung von Bion® in Brasilien
Biosimilars-Geschäft durch weitere Kooperationsvereinba­
­
im Laufe des Jahres 2015, sowie gegebenenfalls taktische
rungen und Partner­schaften zukünftig weiter ausbauen.
Akquisitionen, sofern diese in die strategische Ausrichtung
passen.
Allergopharma
Allergien bleiben weltweit ein enormes Gesundheitsproblem
pflichtige Präparate für die AIT her. Der Markt für kausale
Unternehmensbereich Life Science
Mit der Eingliederung von Sigma-Aldrich in unser bestehendes
Life-Science-Geschäft sind wir jetzt einer der weltweit führenden Anbieter in der umsatzstarken Life-Science-Industrie und
verfügen über ein breites Produktspektrum in attraktiven
­Segmenten.
Unser Unternehmensbereich Life Science wird sich 2016
auf zwei Schwerpunkte konzentrieren: Vollzug der Integration
Allergie­
therapieprodukte ist ein globaler Wachstumsmarkt.
von Sigma-­
Aldrich und Hebung des Synergiepotenzials der
Marktbeobachter sehen in der Zunahme von Allergieerkran-
Akquisition. Die nahtlose Integration hat für uns wie auch für
kungen in der ebenfalls zunehmenden Weltbevölkerung und in
unsere Kunden oberste Priorität. Anlässlich unseres Kapital-
mit Millionen von Betroffenen. Die allergenspezifische Immuntherapie (AIT ), die eine Hyposensibilisierung, Desensibili­
sierung und Allergieimpfung umfasst, ist derzeit die einzige
Option, eine mögliche Verschlimmerung oder Chronifizierung
der Erkrankung zu verhindern. In unserem Allergiegeschäft
Allergopharma stellen wir Diagnostika und verschreibungs-
der steigenden Verbreitung der spezifischen Immuntherapie
markttags (Capital Market Day) im Dezember 2015 haben wir
in vielen Schwellenländern die Hauptwachstumstreiber. Die
unsere Absicht bekräftigt, die angekündigten Synergien in
neue, hochmoderne Produktionsanlage in Reinbek bei ­Hamburg
Höhe von rund 260 Mio € innerhalb von drei Jahren nach
wird ab 2017 die globale Expansion vorantreiben und sicher-
dem Abschluss der Transaktion auszuschöpfen und der profi-
stellen, dass wir den immer schärfer werdenden Anforde­
tabelste Anbieter der Branche zu sein.
rungen an Herstellungsstandards im Bereich AIT gerecht
Wir wollen nachhaltigen Wert schaffen, der auf drei s
­ tarken
­werden. Mit seiner eigenen Forschungsabteilung und in Koope-
strategischen Hebeln basiert, die das Fundament für zukünfti-
rationen mit Forschungsinstituten und anderen Partnern arbei-
ges Umsatzwachstum bei Life Science bilden: einem breit auf-
tet Allergopharma aktiv daran, die Wirksamkeit, den Komfort
gestellten, innovativen Portfolio, einer ausgewogenen geogra­
und die Sicherheit von derzeitigen Behandlungsoptionen zu
fischen Präsenz und ausgezeichneten Kompetenzen. Erstens
verbessern und die nächste Generation von Präparaten für die
haben wir in unserem Portfolio, das aus über 300.000 Produkten
allergenspezifische Immuntherapie zu entwickeln.
besteht, jetzt viele der renommiertesten Marken der ­Branche
wie Millipore, Sigma-Aldrich, Milli-Q, SAFC und B
­ ioReliance.
Consumer Health
Unser Angebot deckt den Bedarf der gesamten biotechnolo­
Nach einer strategischen Neuausrichtung unseres Consumer-­
gischen Produktionskette und ermöglicht damit einen lücken­
Health-Geschäfts in den Jahren 2012 und 2013 verfolgen wir
losen Prozess. Zweitens haben wir durch die Akquisition von
seit 2014 eine offensive Wachstumsstrategie. Diese findet
Sigma-Aldrich unsere geografische Reichweite deutlich ausge-
sich in unserer „3 x 3“-Formel mit dem Ziel, in jedem unserer
baut, vor allem unsere Präsenz in Nordamerika. Wir sind aktuell
Hauptmärkte (unter anderem Frankreich, Mexiko, Brasilien,
in über 60 Ländern vertreten. Aufbauend auf den Stärken der
Deutschland, Großbritannien, Polen, Indonesien und Indien)
jeweiligen Landesgesellschaften wollen wir unseren Zugang
einen Marktanteil von mindestens 3 % zu erreichen, um in
zum asiatischen und lateinamerikanischen Processing-Markt
14
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Ziele und Strategien
und zum nordamerikanischen Forschungsmarkt erweitern.
gesenkt werden. Der dafür notwendige Technologie-­ und
Drittens umfasst unser Kompetenzprofil ein ausgezeichnetes
Knowhow-­Austausch wird auch künftig durch Partnerschaften
Lieferketten-Management (Supply Chain Management), das
mit anderen Unternehmen gewährleistet werden. Hierzu zählt
komplexe Anforderungen bewältigen kann, eine herausragende
auch die im Jahr 2012 geschlossene Partnerschaft mit dem
E-Commerce-Plattform, die Kunden einfachere und verbes-
Druckerhersteller Seiko Epson, mit dem wir gemeinsam eine
serte Bestellvorgänge ermöglicht, sowie die erforderliche
Technologie entwickelt haben, mittels derer sich OLED s drucken
Kompetenz zur Bewältigung von Zulassungsanforderungen.
lassen. Wir gehen davon aus, dass die OLED -Technologie in
Um die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu bedie-
Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird, und investieren
nen und Innovationen zu beschleunigen, sind die Teams, die
daher in die Entwicklung eines umfassenden OLED -Portfolios.
im Life-Science-Bereich für Innovation und Produktentwick-
Diese Investitionen umfassen unter anderem ein neues
lung zuständig sind, seit 2016 strategisch um unsere Kunden
OLED -Produktionsgebäude in Darmstadt, in dem ab Sommer
aus den Segmenten Research Solutions, Process Solutions und
2016 Materialien für moderne Flatscreens und Leuchten her-
Applied Solutions herum aufgestellt. Das Team Research
gestellt werden.
Solutions konzentriert sich darauf, den Kunden mit unserem
­
Mit der Übernahme von AZ Electronic Materials im Jahr 2014
Komplettangebot an Lösungen für die wissenschaftliche
haben wir das Portfolio und die Marktposition unseres Unter-
­Forschung ein besseres Verständnis biologischer Funktionen
nehmensbereichs Performance Materials – auch über den
und Erkrankungen zu vermitteln. Das Team für Process ­Solutions
Markt für Flüssigkristalle hinaus – nachhaltig gestärkt und
bietet Produkte, die höchsten Qualitäts- und Reinheitsanfor-
diversifiziert. Alle Integrationsmaßnahmen waren bereits 2014
derungen genügen, sowie umfassende Dokumentation und
erfolgreich umgesetzt worden. Den bestehenden profitablen
­Serviceleistungen, um die Einhaltung behördlicher Vorschriften
Geschäften wurde somit ein weiteres Premiumgeschäft
sicherzustellen. Der Schwerpunkt des Applied-Solutions-Teams
­hinzugefügt. Die neue Geschäftseinheit Integrated Circuit
liegt indes auf der Lieferung von Produkten und Workflow-­
Materials umfasst hochreine, innovative Spezialchemikalien
Lösungen, mit denen unsere Kunden ihre Prozesse straffen,
und Materialien zur Verwendung in integrierten Schaltungen
Kosten senken und konsistente, zuverlässige Ergebnisse gene-
(Halbleitern) und Geräten, in Flachbildschirmen und für den
rieren können.
photolithographischen Druck. Damit ähnelt das Geschäfts­
Unternehmensbereich Performance Materials
Die Nachfrage nach Hightech­-Produkten im Allgemeinen und
nach innovativen Displaylösungen im Besonderen verzeichnete
in den vergangenen Jahren ein weltweit hohes Wachstum.
Auch für die nächsten Jahre ist keine Abschwächung dieses
Trends in Sicht. Vielmehr gehen wir davon aus, dass eine
wachsende Mittelschicht in den Wachstumsmärkten vermehrt
solche Konsumgüter nachfragen wird. Daher wollen wir auch
künftig unsere Position als Markt­- und Technologieführer bei
den Flüssigkristallen verteidigen und nach Möglichkeit weiter
ausbauen.
Materials, denn es basiert auf Innovation, Kundennähe, einem
modell dem der anderen Geschäftseinheiten von Performance
hohen Marktanteil und Profitabilität in den Wachstumsfeldern
Displays, Halbleiter, Organische Elektronik sowie Beleuchtung.
Auch durch die Integration des SAFC -Hitech-Geschäfts von
Sigma-­
Aldrich wurde das Angebot der Geschäftseinheit
­Integrated Circuit Materials als ein weltweit führender Lieferant der Elektronik- und Halbleiterbranche ergänzt.
In der Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials
konzentrieren wir uns bei dekorativen Effektpigmenten auf die
Markt- und Technologieführerschaft in klar definierten Perl­
glanzpigmentmärkten wie zum Beispiel in der Anwendung für
Da der typische Lebenszyklus von Liquid­-Crystals­
hochwertige Auto- und Industrielacke. Bei den funktionellen
Mischungen unter drei Jahren liegt, bleiben Innovationen hier-
Materialien sind die Schwerpunkte Nischenanwendungen in
für der wichtigste Erfolgsfaktor. Unsere Liquid-Crystals-­
der Kosmetik (zum Beispiel UV-Filter, Insektenschutz, Anti-
Pipeline ist mit neuen Technologien gut gefüllt – etwa mit
Aging) sowie technischen Funktionsmaterialien (beispiels-
SA-VA (self-aligned vertical alignment) für großflächige Bild-
weise Lasermarkierung, Antistatikanwendungen).
schirme oder auch mit der kommerziell bereits erfolgreichen
UB-FFS -Technologie (ultra-brightness fringe-field switching)
für Tablets und Smartphones.
Darüber hinaus versuchen wir, unsere Kompetenz als weltweiter Markt- und Technologieführer für Flüssigkristalle dazu zu
Strategische Finanz- und
Dividendenpolitik
nutzen, neben den etablierten Anwendungsfeldern in Displays
mobiler Endgeräte und Fernseher auch neue Anwendungsfelder
Wir verfolgen eine konservative Finanzpolitik, die durch die
für Flüssigkristalltechnologie zu erschließen, so zum Beispiel in
folgenden Aspekte gekennzeichnet ist:
Flüssigkristallfenstern (Liquid Crystal Windows – LCW ) oder
mobilen Antennen.
Unser zur Geschäftseinheit Advanced Technologies gehö-
Finanzielle Flexibilität und konservative
Finanzierungsstrategie
rendes OLED ­-Geschäft ist 2015 überdurchschnittlich stark
Wir stellen sicher, dass wir unsere Verpflichtungen jederzeit
gewachsen. Wir wollen uns im OLED -­Markt weiter positionieren
erfüllen können, und halten eine konservative und proaktive
sowie mittel­- und langfristig eine führende Rolle in diesem
Finanzierungsstrategie ein, in deren Rahmen wir verschiedene
Marktsegment einnehmen. Dies setzt voraus, dass die bislang
Finanzinstrumente einsetzen.
hohen Produktionskosten bei der Herstellung von OLED -­Displays
Ziele und Strategien
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
15
Unsere diversifizierten und profitablen Geschäftsaktivitäten
Starkes Investment-Grade-Rating
bilden das Fundament für unsere Fähigkeit, robuste und nach-
Unser Bonitäts-Rating von externen Ratingagenturen ist ein
haltige Cash Flows zu generieren. Darüber hinaus haben wir
wichtiger Indikator für die finanzielle Stabilität der Gesell-
mehrere Finanzierungsquellen eingerichtet. So verfügt Merck
schaft. Ein starkes Investment-Grade-Rating ist eine wichtige
beispielsweise über eine syndizierte Kreditlinie über 2 Mrd €,
Säule in der Finanzpolitik von Merck, da dieses Rating den
die im Jahr 2020 fällig wird und zur Deckung eines unerwar­
Zugang zu den Kapitalmärkten zu attraktiven Konditionen
teten Bedarfs an liquiden Mitteln eingesetzt werden kann. Bei
sichert. Merck wird zurzeit von Moody’s mit Baa1 und von
dieser Kreditlinie handelt es sich um eine reine Back-up-­
Standard & Poor’s (S&P) mit A bewertet, beide mit negativem
Fazilität, die bislang noch nicht in Anspruch genommen wurde.
Ausblick nach der Übernahme von Sigma-Aldrich. Es ist für
Darüber hinaus steht uns ein „Commercial Paper Program“ mit
uns von höchster Wichtigkeit, uns in den nächsten zwei bis
einem Volumen von 2 Mrd € zur Verfügung. Im Rahmen dieses
drei Jahren stark zu entschulden und die Ratings aus der Zeit
Programms können wir kurzfristige Commercial Paper mit
vor der Übernahme von Sigma-Aldrich wieder zu erreichen.
einer Laufzeit von bis zu einem Jahr begeben.
Außerdem nutzen wir zur Optimierung von Finanzierungs-
Dividendenpolitik
struktur und Finanzierungskosten bilaterale Kreditverein­
Wir verfolgen eine nachhaltige Dividendenpolitik. So bildet die
barungen mit erstklassigen Banken. Unser „Debt Issuance
aktuelle Dividende – eine stabile Entwicklung des wirtschaft­
Program“ über ein Volumen von 15 Mrd € ist einer der Eckpfeiler
lichen Umfelds vorausgesetzt – die Untergrenze für künftige
unserer Finanzierungsstruktur und ermöglicht es uns, kurz-
Dividendenvorschläge. Die Dividendenpolitik orientiert sich an
fristig und jederzeit, wenn es die Marktbedingungen erlauben,
der Geschäftsentwicklung und der Ergebnissteigerung der
in Europa Anleihen zu begeben. Außerhalb des „Debt Issuance
kommenden Jahre. Das Dividendenwachstum kann jedoch
Program“ haben wir überdies im Jahr 2014 Hybridanleihen in
einen abweichenden Verlauf nehmen, zum Beispiel im Rahmen
Höhe von 1,5 Mrd € sowie im Jahr 2015 US-Dollar-Anleihen
von Restrukturierungen oder bei signifikanten weltwirtschaft-
mit einem Volumen von 4 Mrd US-Dollar begeben, um die
lichen Entwicklungen. Wir streben einen Zielkorridor von
Finanzierung breiter aufzustellen und verschiedene Investoren-
20 – 25 % des Ergebnisses je Aktie vor Sondereinflüssen an.
gruppen anzusprechen.
Pflege nachhaltiger und verlässlicher Geschäftsbeziehungen
zur Gruppe der Kernbanken
Wir arbeiten schwerpunktmäßig mit einer breit gestreuten,
­finanziell stabilen und verlässlichen Bankengruppe zusammen.
Aufgrund des langfristig ausgerichteten Geschäftsmodells von
Merck halten die Geschäftsbeziehungen zu Banken typischerweise viele Jahre und zeichnen sich durch Professionalität und
Vertrauen aus. Die Bankengruppe besteht aus Finanzinstituten
mit überzeugenden Kompetenzen bei verschiedenen Produkten
und Regionen. Wir betrachten diese Banken als strategische
Partner. Dementsprechend beziehen wir sie in wichtige Finanzierungstransaktionen ein, zum Beispiel bei der Sigma­-AldrichÜbernahme.
16
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Steuerungssystem
Steuerungssystem
Als weltweit tätiges und diversifiziertes Unternehmen ver-
Die Pyramide der Wertschöpfungs- und Steuerungskennzahlen
wenden wir ein umfassendes System von Kennzahlen zur
beinhaltet die wichtigen finanziellen Messgrößen und bildet
Steuerung des Geschäftserfolgs. Die wichtigste Kennzahl
einen umfassenden Rahmen von Indikatoren zur Steuerung
zur Messung des operativen Geschäftserfolgs ist dabei das
unseres Geschäfts und Bestimmung der Prioritäten bei der
EBITDA vor Sondereinflüssen.
Allo­kation flüssiger Mittel. Sie ist in drei Leitungsbereiche
gegliedert, die den Einsatz jeweils verschiedener Indikatoren
erfordern, nämlich Merck-Konzern, Geschäft und Projekte.
Merck-Konzern
Umsatzerlöse,
EBITDA vor
Sondereinflüssen
Konzernergebnis, EPS,
Ausschüttungsquote,
Kreditrating
MEVA
Umsatzerlöse,
EBITDA vor
Sondereinflüssen,
BFCF
Geschäft
Umsatzwachstum,
EBITDA-Marge vor
Sondereinflüssen
ROCE, MEVA
Projekte
M&A
Lizenzen
NPV, IRR,
EBITDA-Marge vor
Sondereinflüssen,
EPS,
ROCE, MEVA
eNPV,
EBITDA-Marge vor
Sondereinflüssen,
PoS,
ROCE
Investitionen in
Sachanlagen
NPV, IRR, Amortisationszeit,
EBITDA-Marge vor
Sondereinflüssen,
ROCE
Abkürzungen
EBITDA vor Sondereinflüssen = Earnings before interest, income tax, depreciation and amortization pre exceptionals
(Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen).
EPS = Earnings per share (Ergebnis je Aktie).
MEVA = Merck value added (wirtschaftliche Wertschöpfung durch Merck).
BFCF = Business Free Cash Flow (Free Cash Flow des Geschäfts).
ROCE = Return on capital employed (Rendite auf das investierte Kapital).
NPV = Net present value (Kapitalwert).
IRR = Internal rate of return (interner Zinsfuß).
eNPV = expected Net present value (erwarteter Kapitalwert).
PoS = Probability of success (Erfolgswahrscheinlichkeit).
M&A = Mergers & Acquisitions (Fusionen & Übernahmen).
Steuerungssystem
Steuerungskennzahlen für den
Konzern und seine Geschäfte
Die drei Kennzahlen Umsatzerlöse, EBITDA vor Sonderein­
flüssen1 und Business Free Cash Flow1 sind die bedeutsamsten
Leistungsindikatoren für die Bewertung unserer Geschäfts­
entwicklung. Deshalb nehmen wir im Wirtschaftsbericht, im
Risiko- und Chancenbericht sowie im Prognosebericht auf diese
Steuerungskennzahlen Bezug. Aufgrund ihrer Bedeutung für
den finanziellen Geschäftserfolg sind sie auch ein wesentlicher
Bestandteil unseres Performance-Management-Systems.
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
17
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse sind definiert als Erlöse aus Warenverkäufen und
erbrachten Leistungen an externe Kunden, abzüglich Mehrwertsteuer und Erlösminderungen, zum Beispiel Rabatten
oder Skonti. Umsatzerlöse sind der Hauptindikator für unser
Geschäftswachstum und deshalb ein wichtiger Parameter zur
externen wie auch internen Beurteilung des Geschäftserfolgs.
Für das interne Performance Management werden zusätzlich
währungs- und akquisitionsbereinigte Umsatzerlöse herangezogen. Seit dem 1. Januar 2015 werden die Provisionserlöse
als Bestandteil der Umsatzerlöse ausgewiesen.
MERCK-KONZERN
Umsatzerlöse
in Mio € / Veränderung in %
Umsatzerlöse
2015
2014
Veränderung
12.844,7
11.362,8
13,0
EBITDA vor Sondereinflüssen
Akquisitions­kosten und Sonstige Sondereinflüsse. Die Klassifi-
Das EBITDA vor Sondereinflüssen ist die wichtigste interne
zierung bestimmter Erträge oder Aufwendungen als Sonder-
und externe Bewertungskennzahl in Hinblick auf die laufende
einflüsse unterliegt klaren Definitionen und einer strengen
operative Tätigkeit. Um ein besseres Verständnis der zugrunde
Governance auf Konzernebene. Im Rahmen des internen
liegenden Entwicklung des operativen Geschäfts zu vermitteln,
­Performance Management ermöglicht das EBITDA vor Sonder­
werden hier Abschreibungen sowie Sondereinflüsse beim
einflüssen, Effizienzsteigerungen in den Prozessen durchzu­
­operativen Ergebnis nicht berücksichtigt. Diese Sonderein-
führen, ohne das Ergebnis des operativen Geschäfts durch
flüsse beschränken sich auf folgende Kategorien: Wertberichti-
notwendige Veränderungen oder Restrukturierungsaufwen­
gungen, Integrationskosten, IT-Kosten, Restrukturierungsauf-
dungen zu schmälern.
wendungen, Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften,
MERCK-KONZERN
Überleitung EBIT zum EBITDA vor Sondereinflüssen1
in Mio € / Veränderung in %
2015
2014
Veränderung
Operatives Ergebnis (EBIT )
1.843,2
1.762,0
4,6
Abschreibungen
1.383,4
1.261,6
9,7
127,5
99,3
28,4
Wertminderungen, Wertaufholungen
3.354,1
3.122,9
7,4
Integrationskosten / IT-Kosten
77,6
87,2
– 11,0
Restrukturierungsaufwendungen
47,5
83,9
– 43,4
2,0
– 1,9
–
132,7
85,0
56,1
15,9
10,6
47,8
3.629,8
3.387,7
7,1
EBITDA 1
Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften
Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse
Sonstige Sondereinflüsse
EBITDA vor Sondereinflüssen1
Business Free Cash Flow (BFCF )
Der Business Free Cash Flow umfasst die wesentlichen
­zahlungswirksamen Posten, die von den einzelnen Geschäften
beeinflusst werden können und ihrer vollständigen Kontrolle
sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögens-
unterliegen. Er setzt sich zusammen aus dem EBITDA vor
unsere Geschäftseinheiten die beiden Indikatoren „durch-
Sondereinflüssen, abzüglich der Veränderung der Anfangs-
schnittliche Forderungslaufzeiten“ (Days Sales Outstanding)
und Endbestände in der Bilanzposition Sachanlagen, Software
und „Lagerreichweite“ (Days in Inventory).
Kennzahlen, die nach den International Financial Reporting Standards nicht definiert sind.
1
werte und der Veränderungen der Vorräte und Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen. Zur Steuerung des Nettoumlaufvermögens auf regionaler und lokaler Ebene verwenden
18
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Steuerungssystem
MERCK-KONZERN
Business Free Cash Flow1
in Mio € / Veränderung in %
2015
2014
Veränderung
EBITDA vor Sondereinflüssen1
3.629,8
3.387,7
7,1
Investitionen in Sachanlagen, Software sowie
geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte
– 609,0
– 527,5
15,4
Veränderungen der Vorräte gemäß Konzernbilanz
– 960,1
– 185,5
–
Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie Forderungen aus Lizenzen gemäß Konzernbilanz
– 514,2
– 214,2
140,0
Anpassung Erstkonsolidierung Sigma-Aldrich Corporation
1.219,7
–
–
–
144,6
–
2.766,2
2.605,1
6,2
Anpassung Erstkonsolidierung AZ Electronic Materials S.A.
Business Free Cash Flow1
Investitions- und Wertmanagementkennzahlen
Nachhaltige Wertschöpfung ist für die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs unverzichtbar. Um die Zuweisung
Amortisationszeit
Ein weiterer Parameter zur Beurteilung von Investitionen in
Sachanlagen ist die Amortisationszeit, also die Zahl der Jahre,
nach denen eine Investition einen Nettomittelzufluss erbringen
wird.
finanzieller Mittel zu optimieren, nutzen wir klar definierte
Para­meter, die als Kriterien bei der Priorisierung von Investi­
MEVA (Merck Value Added)
tionsmöglichkeiten und Entscheidungen zum Portfolio dienen.
Der MEVA gibt Auskunft über die in einem Zeitraum erzielte
finanzielle Wertschöpfung. Ein Mehrwert wird dann geschaffen,
Kapitalwert (NPV )
Hauptkriterium für die Priorisierung von Investitionsmöglichkeiten ist der Kapitalwert. Er stützt sich auf die Barwert­
rechnung und errechnet sich als die Summe der diskontierten
Free Cash Flows über den Projektionszeitraum eines Projekts.
Gemäß der Definition des Free Cash Flow werden die durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten als Kapitalisierungs-
wenn die Rendite des vom Unternehmen oder von den
Geschäften eingesetzten Kapitals (ROCE ) höher ist als die
durchschnitt­lichen gewichteten Kapitalkosten. Mit dem MEVA
verfügen wir über ein leistungsfähiges Instrument, das dazu
dient, Beschlüsse über Investitionen und Ausgaben gegenüber
dem Kapitalbedarf und den Erwartungen der Investoren abzuwägen.
zinsfuß herangezogen. Je nach Art und Standort eines Projekts
werden verschiedene Aufschläge zu den durchschnittlichen
gewichteten Kapitalkosten hinzugerechnet.
Kapitalmarktbezogene Parameter
Interner Zinsfuß (IRR )
Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Beurteilung von Akquisitionsprojekten und Investitionen in Sachanlagen ist der
interne Zinsfuß. Er ist der Abzinsungsfaktor, bei dessen Verwendung die diskontierten zukünftigen Free Cash Flows der
Konzernergebnis und Ergebnis je Aktie (EPS ) sowie
Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (EPS pre)
Das Ergebnis je Aktie berechnet sich aus dem den Anteils­
eignern der Merck KGaA zurechenbaren Ergebnis nach Steuern
(Konzernergebnis), dividiert durch die durchschnittliche gewich-
Anfangsinvestition beziehungsweise dem Kaufpreis einer
tete Anzahl der theoretisch ausstehenden Aktien. Der Ansatz
Akquisition entsprechen. Ein Projekt ist wertsteigernd, wenn
der theoretischen Aktienzahl berücksichtigt die Tat­sache, dass
der interne Zinsfuß über den durchschnittlichen gewichteten
das Komplementärkapital nicht in Aktien verbrieft ist. Zum
Kapitalkosten inklusive Aufschlägen liegt.
besseren Vergleich veröffentlichen wir auch das Ergebnis je
Aktie vor Sondereinflüssen1, also bereinigt um Einmaleffekte
ROCE (Return on Capital Employed)
aus
Neben dem Kapitalwert und dem internen Zinsfuß ist in der
­Restrukturierungsaufwendungen, Gewinne / Verluste aus abge-
Wertberichtigungen,
Integrationskosten,
IT-Kosten,
Betrachtung einzelner Abrechnungsperioden die Rendite des
gangenen
eingesetzten Kapitals (ROCE ) eine wichtige Messgröße zur
­Sondereinflüsse sowie die Wertminderung immaterieller Ver-
Bewertung von Investitionsprojekten. Sie errechnet sich aus
mögenswerte ab einem Schwellenwert von 50 Mio € und
dem Operativen Ergebnis (EBIT ) vor Sondereinflüssen, dividiert
basierend auf der Basissteuerquote des Unternehmens.
durch Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie Vorräte.
Kennzahlen, die nach den International Financial Reporting Standards nicht definiert sind.
1
Geschäften,
Akquisitionskosten
und
sonstige
Steuerungssystem
Kreditrating
Das Kreditrating, das wir von externen Agenturen erhalten, ist
ein wichtiger Indikator, der die Marktbedingungen bestimmt,
zu denen wir Fremdkapital aufnehmen können. Der Kapitalmarkt zieht die von unabhängigen Ratingagenturen veröffentlichten Bewertungen heran, um Kapitalgeber bei der Einschätzung von Risiken, die mit einem Finanzinstrument verbunden
sind, zu unterstützen. Zurzeit werden wir von Moody’s und
Standard & Poor’s bewertet. Der wichtigste Indikator für das
Kreditrating ist die Schuldendeckungsfähigkeit, die insbesondere durch die Kennzahl operativer Cashflow, dividiert durch
die Nettofinanzverbindlichkeiten, ermittelt wird.
Ausschüttungsquote
Um unseren Anteilseignern eine attraktive Rendite bieten zu
können, betreiben wir eine verlässliche Dividendenpolitik.
Hierzu definieren wir eine angestrebte Auszahlungsrate basierend auf dem Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (siehe
Definition oben).
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
19
Weitere relevante / nicht-finanzielle
Steuerungsgrößen
Neben den wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der finanziellen Geschäftsentwicklungen spielen auch nicht-finanzielle
Steuerungsgrößen eine wesentliche Rolle für unseren unternehmerischen Erfolg. Aus Konzernsicht sind insbesondere
Inno­vationen in den Geschäften sowie Attraktivität für hochqualifizierte Mitarbeiter und deren Bindung an das Unternehmen
von zentraler Bedeutung.
Innovation
Innovationen sind die Grundlage unserer Geschäfte und werden
auch künftig Voraussetzung für den Erfolg auf sich ver­ändernden
Märkten sein. Wir sind fortwährend damit beschäftigt, neue
Produkte und innovative Dienstleistungen für Patienten und
Kunden zu entwickeln. Die Messgrößen für den Innovationsgrad werden individuell definiert, je nach den Spezifika des
jeweiligen Geschäfts.
Bindung von Talenten
Hochqualifizierte und -motivierte Mitarbeiter sind die Grund­lage
für die Verwirklichung unserer ehrgeizigen Unternehmens­ziele.
Deshalb legen wir großen Wert darauf, die Arbeitsabläufe und
das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass die richtigen Talente
mit den richtigen Fähigkeiten zur richtigen Zeit gewonnen und
gebunden werden. Um den Erfolg der darauf bezogenen Maßnahmen zu messen, haben wir den Talentbindungsgrad als
nicht-finanzielle Steuerungsgröße eingeführt.
20
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Responsibility
Grundlagen des Konzerns
Corporate Responsibility
Wir übernehmen täglich Verantwortung – und das seit fast
niedrigen und mittleren Einkommens. Wir sind davon über-
350 Jahren. Unsere Unternehmensstrategie und unsere
zeugt, dass wir mit unseren innovativen Produkten in den
Werte bringen dies zum Ausdruck. Verantwortungsvolles
Bereichen ­Healthcare, ­Life ­Science und ­Performance ­Materials
Handeln in Bezug auf Mitarbeiter, Produkte, Umwelt und
sowie ­einer verantwortungsvollen Unternehmensführung zur
Gesellschaft ist eine Grundvoraussetzung für unseren wirt-
Lösung dieser globalen Herausforderungen beitragen können.
Verantwortungsvoll handeln heißt: hinschauen, zuhören,
schaftlichen Erfolg.
besser machen. Wir achten die Interessen unserer Mitarbeiter,
Kunden, Kapitalgeber und der Gesellschaft und minimieren
Strategie und Management
ethische, wirtschaftliche und soziale Risiken. Damit sichern wir
unseren Unternehmenserfolg. So ist es in unserer Unterneh-
Unsere Aktivitäten im Bereich unternehmerische Verantwortung
mensstrategie verankert. Unsere CR-Strategie knüpft daran
(Corporate Responsibility, CR) steuert unser CR-Komitee. Es
an. Mit ihr verwirklichen wir verantwortungsvolle Unterneh-
setzt sich aus Vertretern der Unternehmensbereiche und rele-
mensführung täglich aufs Neue. Zugleich bündeln wir unsere
vanter Konzernfunktionen zusammen. Im Januar 2015 hat
Kräfte dort, wo wir am meisten bewirken können. Wir enga-
Stefan Oschmann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäfts­
gieren uns in drei strategischen Handlungsfeldern: Gesundheit,
leitung, die Leitung des Komitees übernommen.
Umwelt und Kultur. Die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und
Die Menschheit steht vor globalen gesellschaftlichen
unsere Wettbewerbsfähigkeit stehen dabei immer im Fokus.
Herausforderungen wie Klimaschutz, Ressourcenknappheit
­
oder unzureichendem Zugang zu Arzneimitteln in Ländern
te
Un
rne
hmer
i s c h e Ve r a n t
wo r
tun
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G
ex
k–Ve r
h a l t e n s ko d
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We
St atement und
dhe
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CR-Strategie
b
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•R
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i b l e C a r e • ­M
M
c k–
en
h
sc
en
re
Corporate Responsibility
Gesundheit: In Ländern mit geringem oder mittlerem Ein-
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
21
Charter“, einer Initiative des Internationalen Chemieverbands
kommen sind hochwertige Gesundheitslösungen für viele nicht
ICCA (International Council of Chemical Associations). Ihr Ziel
zugänglich. Wir nutzen unsere Expertise und entwickeln
ist es, die Leistungen der chemischen Industrie für Umwelt-
gemeinsam mit starken Partnern Lösungen für die Menschen
schutz, Gesundheit und Sicherheit kontinuierlich zu verbes-
vor Ort.
sern. Als eines der ersten Unternehmen haben wir 2014 die
Neufassung der „Responsible Care Global Charter“ unterzeich-
Umwelt: Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Nachhaltig-
net. Darüber hinaus beteiligen wir uns in Deutschland an der
keitsbilanz unserer Produkte weiter zu verbessern. Außerdem
Initiative „Chemie3“ – einer Kooperation des Verbands der
wollen wir unseren Kunden helfen, ihre selbst gesetzten Nach-
chemischen Industrie (VCI ), des Arbeitgeberverbands Chemie
haltigkeitsziele zu erreichen.
(BAVC ) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,
Kultur: Kultur inspiriert und erweitert den Horizont. Unsere
wollen die Partner Nachhaltigkeit als Leitbild innerhalb der
Forschung und Entwicklung profitiert von der Kreativität und
Branche verankern und die Position der chemischen Industrie
Begeisterungsfähigkeit der Menschen. Deshalb fördern wir
als Schlüsselindustrie der deutschen Wirtschaft für nachhal-
weltweit kulturbezogene Initiativen und Bildungsangebote.
tige Entwicklung ausbauen.
Wir unterstützen relevante Initiativen zur verantwortungsvollen
nicht nur, zu handeln, sondern auch, zuzuhören. Der Dialog
Energie (IG BCE ). In dieser weltweit einmaligen Kooperation
Unternehmensverantwortung bedeutet für uns jedoch
Unternehmensführung: Wir nehmen am „Global Compact“ der
mit unseren verschiedenen Anspruchsgruppen ist uns deshalb
Vereinten Nationen teil und bekennen uns zur Einhaltung der
sehr wichtig. Zu diesen zählen beispielsweise Mitarbeiter,
darin festgelegten Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeits­
­Geschäftspartner, die Familie ­Merck, Investoren, Behörden
normen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Unter-
und Verbände. Durch den kontinuierlichen Austausch wollen
nehmerische Verantwortung leben wir auch mit der Verpflich-
wir auch transparent aufzeigen, wie wir unsere Unterneh-
tung zur Einhaltung der Leitlinien der „Responsible Care Global
menswerte leben.
Behörden
Mitarbeiter
­MerckFamilie
Nachbarn
Aktionäre
Patienten
Sozialpartner
Zulieferer
Verbände
+ Politik
Wissenschaftler
Gemeinden
NGOs
Kunden
Wettbewerber
Gesundheitswesen
22
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Corporate Responsibility
Unsere guten Leistungen bei der Umsetzung von verantwor-
­zweiten Mal eines der renommierten Forschungsstipendien des
tungsvollem und nachhaltigem unternehmerischen Handeln
japanischen ­Global Health Innovation Technology Fund. Ein
haben dazu geführt, dass wir auch 2015 im „FTSE 4Good“-­
weiteres Beispiel ist ­Mercks Partnerschaft mit der gemeinnüt-
Index vertreten sind. Die Aufnahme in diesen führenden
zigen Forschungsorganisation Medicines for Malaria Venture
internationalen Nachhaltigkeitsindex ist abhängig von dem
­
mit dem Ziel, gemeinsam neue Mittel gegen Malaria zu ent­
sozialen, ökologischen und ethischen Verhalten eines Unter-
wickeln. Unsere Unternehmensbereiche ­Healthcare und ­Life
nehmens. Auch in anderen wichtigen Nachhaltigkeitsindizes
­Science entwickeln darüber hinaus derzeit ein Diagnosekit für
konnten wir 2015 unsere gute Position behaupten: So wurden
Malaria auf Basis des Zellanalysesystems Muse. Ziele sind zum
wir erneut in den „STOXX Global ESG Leaders“-Index aufge-
einen der Nachweis und die Bestimmung des Malariaerregers
nommen und sind zudem im „Euronext Vigeo Eurozone 120“-
und zum anderen die Bestimmung relevanter Immunzellen bei
Index gelistet.
einer eventuell gleichzeitig vorliegenden HIV -Infektion.
Strategisches Handlungsfeld:
­Gesundheit
Bezahlbarkeit
Wir wollen die Herausforderungen der Bezahlbarkeit mithilfe
von Unterstützungsmaßnahmen für diejenigen bewältigen, die
nicht in der Lage sind, die benötigten Gesundheitslösungen
zu bezahlen. Daher verfolgen wir mit unseren Initiativen zu
Zugang zu Gesundheit zu schaffen („Access to Health“, A2H)
geis­
­
tigem Eigentum einen zugangsfördernden Ansatz sowie
hat für uns strategische Priorität. Mit unserer geschäftsüber-
differenzierte Preisgestaltungsstrategien. Wir sind Mitglied der
greifenden A2H-Strategie wollen wir dazu beitragen, dass
offenen Innovationsplattform WIPO Re:Search, die von der
unterversorgte Bevölkerungsgruppen und Gemeinden in
Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO ) gefördert
­Ländern niedrigen und mittleren Einkommens besseren und
wird. Durch den Austausch von geistigem Eigentum und
nachhaltigen Zugang zu hochwertigen Gesundheitslösungen
Knowhow möchten die Plattformpartner die frühe Wirkstoff­
erhalten. Es ist uns bewusst, dass dies eine komplexe, viel-
findung zur Behandlung von Infektionskrankheiten beschleu-
schichtige Herausforderung ist, für die es keine Universal­
nigen. 2015 haben wir eine erste Kooperation mit der
lösung gibt. Unsere Programme und Initiativen sind daher auf
­University of Buea in Kamerun gestartet. Ziel ist es, Substanzen
globale, regionale und lokale Bedürfnisse ausgerichtet. Wir
aus unserer Wirkstoffdatenbank für die Entwicklung einer
halten Partnerschaften, Kooperationen und Dialoge für Schlüssel­
Behandlung gegen Onchozerkose (Flussblindheit) umzufor­
instrumente um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Unser
mulieren. Hiermit stärken wir auch den Aufbau von l­okalem
Engagement steht im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen
Knowhow und Forschungskompetenz. Außerdem bekämpfen
(SDG s) der Vereinten Nationen.
wir gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO )
Stefan Oschmann, stellvertretender Vorsitzender der
die Wurmkrankheit Bilharziose in Afrika. Wir spenden der WHO
Geschäftsleitung, fokussiert seine Präsidentschaft der Inter­
­
­Cesol®-­600-­Tabletten mit dem Wirkstoff Praziquantel. 2015
nationalen Vereinigung der Verbände der Pharmahersteller
belief sich unsere Spende an die WHO auf über 100 Mio Tab-
(­I FPMA ) auf das Leitthema „Accelerating Access“ – Beschleu-
letten. Seit dem Start des Programms sind bereits rund 74 Mio
nigung des Zugangs zu hochwertigen Gesundheitslösungen
Patienten, vornehmlich Schulkinder, behandelt worden. Ab
für Menschen in Ländern niedrigen bis mittleren Einkommens.
2016 werden wir der WHO jährlich bis zu 250 Mio Praziquantel-­
Unsere „Access-to-Health“-Strategie konzentriert sich auf
Tabletten zur Verfügung stellen. Als Gründungsmitglied der
vier Bereiche, die sogenannten 4A: „Availability“ (Verfügbar-
Global Schistosomiasis Alliance tragen wir dazu bei, B
­ ilharziose
keit), „Affordability“ (Bezahlbarkeit), „Awareness“ (Bewusstsein)
weltweit auszurotten.
und „Accessibility“ (Erreichbarkeit).
Verfügbarkeit
Das Konzept der Verfügbarkeit umfasst die Erforschung, Entwicklung und Verbesserung von Gesundheitslösungen, die
ungedecktem medizinischen Bedarf Rechnung tragen und auf
die lokalen Gegebenheiten abgestimmt sind. Wir tragen mit
Bewusstsein
Wir tragen zur Bewusstseinsbildung bei, indem wir Gesundheitspersonal, Gemeinden und Patienten mit geeigneten
Werkzeugen, Knowhow und Informationen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Mit unserer Dialogserie
­„Access Dialogues“ fördern wir den Austausch von Informatio-
unseren Partnern dazu bei, weitverbreitete Krankheiten in Ent­
nen und Diskussionen mit zahlreichen öffentlichen und privaten
wicklungsländern zu bekämpfen. Ein Beispiel ist das Pediatric
Stakeholdern. 2015 standen hierbei die Themen geistiges
­Praziquantel Consortium: Im Rahmen dieser öffentlich-­
Eigentum und Lieferkette im Mittelpunkt. In Indien unter­
privaten Partnerschaft arbeiten wir an der Entwicklung einer
stützen wir gemeinsam mit verschiedenen Nichtregierungs­
Darreichungsform von Praziquantel zur Behandlung der
organisationen und dem indischen Gesundheits- und Familien­
Wurmkrankheit Bilharziose für Kleinkinder unter sechs Jahren.
ministerium das Suswastha-Projekt. Ziele sind die Versorgung
Im Berichtsjahr hat das Konsortium eine Studie der Phase I
der unterversorgten ländlichen Bevölkerung mit bezahlbaren
mit gesunden Probanden in Südafrika sowie eine Geschmacks-
Gesundheitslösungen und ihre Einbindung in Form von Gemein-
studie mit Kindern in Tansania erfolgreich abgeschlossen. Im
detreffen und Aufklärungsprogrammen zu Gesundheitsthemen.
Juni 2015 erhielt das Konsortium außerdem bereits zum
2015 konnten mit 717 Gemeindetreffen und 43 Gesundheits-­
Corporate Responsibility
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
23
Workshops insgesamt mehr als 15.000 Menschen erreicht
Field Switching) sorgt zudem für eine um bis zu 15 % erhöhte
werden. Der von ­Merck getragene gemeinnützige Verein
Lichtdurchlässigkeit der Displays, wodurch sich der Stromver-
­„Global Pharma Health Fund“ bekämpft Arzneimittelfälschun-
brauch weiter reduziert. Wir entwickeln zudem Flüssigkristalle
gen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Bisher hat der
für neue Anwendungen. So arbeiten wir zum Beispiel mit
GPHF mehr als 700 sogenannte Minilabs zum Aufdecken von
Architekten, Glas- und Fassadenherstellern an den Fenstern
Arzneimittelfälschungen in über 90 Ländern zum Selbstkosten­
der Zukunft. Das ehrgeizige Ziel: mit „smarten“ Fenstern die
preis ausgeliefert. Darüber hinaus wollen wir in Entwicklungs-
Energieeffizienz von Gebäuden erhöhen.
ländern mit dem „Capacity Advancement Program (CAP )“ die
Für die Halbleiterindustrie haben wir eine Reihe von
Aufklärungsarbeit und Prävention zu nicht­übertragbaren Krank-
umweltfreundlichen Spezialchemikalien und Materialen ent­
heiten wie Diabetes und Krebs stärken sowie zur Fertilitäts­
wickelt – unter anderem PFOS -freie Antireflexbeschichtungen
therapie aufklären (weitere Informationen in der Story „Bewusst-
und Photoresist-Lacke, die keine Spuren gefährlicher Chemi-
sein“ im Magazinteil dieses Geschäftsberichts ab Seite 24).
kalien enthalten.
Erreichbarkeit
Wir fördern Initiativen zur Stärkung der Lieferketten und die
Entwicklung von an die lokalen Verhältnisse angepassten
Gesundheitslösungen, um eine effektive, patientennahe Versorgung sicherzustellen. Mithilfe von Wärmesensoren überwachen wir beispielsweise die Transportbedingungen all unserer
Produkte, die wir von Europa aus in die Welt liefern. Patienten
beschäftigen wir uns mit der nachhaltigen Gewinnung und
Im Rahmen unseres Geschäfts mit Kosmetikprodukten
Herstellung von kosmetischen Inhaltsstoffen, der Optimierung
damit verbundener Produktionsvorgänge und – im Dialog mit
unseren Kunden aus der Kosmetikindustrie – kosmetischen
Formulierungen, die strenge Nachhaltigkeitsaspekte erfüllen
und damit auch den aktuellen Trend zu mehr Natürlichkeit in
der Kosmetik bedienen. Für einige unserer Produkte haben wir
können also sicher sein, dass unsere Produkte unter adäquaten
ein Zertifikat von Ecocert erhalten, einer Organisation, die nach
Bedingungen gemäß ihrer Zulassung gelagert und ausgeliefert
hohen internationalen Standards naturfreundliche Produkte
werden. Außerdem unterstützen wir Schulungen und die Wei-
bewertet.
tergabe von Expertise an die Betriebsleiter unserer Partner in
Das Programm „Design for Sustainability“ (DfS) unseres
Afrika, Asien und Lateinamerika, um die Qualitätsstandards
Life-Science-Unternehmensbereichs zielt darauf ab, Umwelt­
der Produktion vor Ort zu verbessern. In Indien ­kooperieren
auswirkungen, auch bei der Nutzung durch die Kunden, zu
wir mit der Nichtregierungsorganisation River N
­armada
­reduzieren. Bereits in der Konzeptionsphase identifizieren
Samagra. Unsere sogenannte River Ambulance unterstützt die
Produktteams mögliche Auswirkungen der Produkte auf die
­
Menschen in der entlegenen Region entlang des Narmada-­
­Umwelt in verschiedenen Produktlebensphasen sowie Poten­
Flusses mit medizinischem Personal und Gesundheitslösungen.
ziale zur Verbesserung dieser Auswirkungen. Mithilfe einer
Anfang 2016 spendeten wir River Narmada ­Samagra ein neues
­Scorecard bewerten sie das Produktdesign in sechs Hauptka-
Boot, damit zukünftig noch mehr Menschen erreicht werden
tegorien: Materialien, Energie und Emissionen, Abfall, Wasser,
können. In der Region Jharkhand im Nordosten Indiens finan-
Verpackung sowie Einsatzfähigkeit und Innovation. 2014 haben
zieren wir darüber hinaus ein Gesundheitszentrum, das
wir den DfS-Ansatz vollständig in den Produktentwicklungs-
monatlich etwa 150 Patienten besuchen.
prozess integriert. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeitsaspekte in mindestens 10 % unserer Life-Science-­
Strategisches Handlungsfeld: Umwelt
Produktfamilien zu verbessern. Für unsere Produkte der
ehemaligen Sparte ­Merck Millipore haben wir dieses Ziel
bereits Ende 2014 erreicht.
Wir leisten mit unseren Produkten einen Beitrag zur Bewältigung
­Life ­Science entwickelt außerdem gemeinsam mit Kunden
globaler Herausforderungen wie Klimaschutz oder Ressourcen­
und Wiederverwertungsunternehmen nachhaltige Recycling-­
knappheit. Zugleich unterstützen wir unsere Kunden darin,
Programme.
ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Darüber hinaus nutzen wir unser technisches und wissenschaftliches Knowhow im Bereich der Wasseranalyse, um zur
Nachhaltige Produkte entwickeln
Wir streben eine kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsbilanz unserer Produkte an und arbeiten daran, unseren
Kunden Produkte anzubieten, die ihnen helfen, die negativen
Auswirkungen ihrer eigenen Tätigkeit zu reduzieren und ihre
Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Wir entwickeln beispiels-
Bereitstellung
von
sauberem
Wasser
sowie
adäquater
Abwasser­­aufbereitung und -entsorgung beizutragen. So beteiligen wir uns zum Beispiel seit August 2015 am deutsch-­
chinesischen Projekt Semizentral. Das von der Technischen
Universität Darmstadt entwickelte Infrastrukturprojekt wird
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF )
weise innovative Materialien für energieeffiziente Liquid-­Crystals-
gefördert. Im Mai 2015 gewann das Projekt den „GreenTec
und OLED -Bildschirme und helfen unseren Kunden dabei, ihre
Award“, Europas größten Umwelt- und Wirtschaftspreis, in der
Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Dank unserer
Kategorie Urbanisierung und kam im November 2015 unter
­Flüssigkristalltechnologie PS-VA verbrauchen Bildschirme etwa
die besten drei in der Kategorie Forschung des „Deutschen
20 % weniger Energie im Vergleich zur Vorgängertechnologie
Nachhaltigkeitspreises 2015“.
VA. Die neue UB-FFS -Technologie (Ultra-Brightness Fringe
24
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Corporate Responsibility
Strategisches Handlungsfeld: Kultur
an Autoren, die in besonderer Weise zum kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Indien beitragen. In Japan
Kulturförderung ist ein Schwerpunkt unseres gesellschaft­
verleihen wir ebenfalls alle zwei Jahre und gemeinsam
lichen Engagements. Hiermit knüpfen wir an unsere jahrhun-
mit dem Goethe-­Institut Tokio den mit insgesamt 20.000 €
dertelang geübte Tradition an, uns für Kunst und Kultur zu
dotierten Merck-­Kakehashi-Literaturpreis, um deutschsprachige
engagieren. Denn kulturelles Erleben fördert Eigenschaften,
Gegenwarts­literatur einer breiteren Leserschaft in Japan
die für unsere Geschäftstätigkeit als Hightech-Unternehmen
zugänglich zu machen. In Russland werden wir ab 2016 auch
unabdingbar sind: Kreativität, Freude an Neuem sowie Mut,
einen Literaturpreis verleihen.
Grenzen zu durchbrechen. Schwerpunkte unseres kulturellen
Engagements sind Musik, Literatur und Bildung.
Philharmonie ­Merck
Die Philharmonie ­Merck ist unser musikalischer Botschafter.
Klassische Musik betrachten wir als völkerverbindende Universalsprache und wichtigen Teil unserer Kultur. Die Konzerte
dieses professionellen Ensembles erfreuen sich mit jährlich
­
rund 26.000 Besuchern einer großen Beliebtheit und sind ein
fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Umfeld unserer
Unternehmenszentrale in Darmstadt. Spezielle Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche sowie die Zusammenarbeit mit
Schulen, beispielsweise bei der seit 2010 jährlich abgehal­
tenen Orchesterwerkstatt, sollen jungen Menschen einen
Zugang zur klassischen Musik ermöglichen.
Bildung
Bildung ist für uns ein Schlüsselelement von Kultur – und
umgekehrt. Bildung kann uns dabei helfen, Kultur zu verstehen. Kultur kann aber auch einen Zugang zu Bildung schaffen,
kann Neugier und Kreativität fördern. Deshalb unterstützen
wir an vielen unserer Standorte Bildungsprojekte und ver­
geben beispielsweise Stipendien oder fördern ausgewählte
Unterrichtseinheiten. Um den naturwissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken, richtet ­Merck in Deutschland beispielsweise
seit 1996 als Pate von „Jugend forscht“ jedes Jahr den Landeswettbewerb des bekannten Nachwuchswettbewerbs für
­Hessen aus.
Anlässlich unseres 125-jährigen Jubiläums in den USA
haben wir die Initiative „Smarter, Together in the Classroom“
Darüber hinaus lädt die Philharmonie ­Merck regelmäßig
gestartet: Mit 125.000 US-Dollar unterstützen wir 132 wissen­
internationale Ensembles als Gäste nach Darmstadt ein und
schaftliche Projekte an 100 Schulen in einkommensschwachen
unternimmt selbst weltweit Konzertreisen. Im Berichtsjahr hat
Regionen in Massachusetts. Hiervon haben bisher knapp
das Orchester Konzerte in Großbritannien und Israel gegeben.
18.000 Schüler profitiert. Bis 2016 wollen wir mit der Kampagne
Außerdem tourte die Philharmonie anlässlich des 85. Geburts-
mehr als 36.000 Schüler in Massachusetts und Missouri
tags unserer Präsenz in Mexiko und des 40-jährigen Bestehens
erreicht haben. In China haben wir 2015 für unser „School
der Produktionsstätte in Brasilien durch Lateinamerika und
Water“-Projekt von der ­Europäischen Industrie- und Handels-
konzertierte in Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro und São Paulo.
kammer in China den „Corporate Social Responsibility Award“
erhalten. Bisher haben fünf Grundschulen in Schanghai und
Literaturförderung
Literatur kann die Phantasie beflügeln, Ängste abbauen und
Mut machen. Literatur kann zudem wissenschaftliche Themen
aufgreifen und so zu einem tieferen Verständnis von Wissenschaft und Forschung beitragen. Mit unserem Engagement
wollen wir dazu beitragen, dass die Gesellschaft Wissenschaft
und Fortschritt stärker akzeptiert. Des Weiteren fördern wir als
eine Grundschule in der Provinz Sichuan ­kostenlos Geräte zur
­Filterung und Reinigung von Trinkwasser bekommen. Unsere
­Mitarbeiter klären die Schüler außerdem ­regelmäßig über
Umweltschutz auf.
Verantwortung für unsere Produkte
internationales Unternehmen Autoren, die den kulturellen
Austausch in unserer globalisierten Welt stärken.
Es liegt im Kern unserer unternehmerischen Verantwortung,
Weltweit vergeben und unterstützen wir fünf Literatur-
dass unsere Produkte sicher sind. Bei sachgerechter Anwen-
preise: Seit 1964 stiften wir den renommierten Johann-
dung dürfen von ihnen keine Risiken für Kunden, Patienten,
Heinrich-­Merck-Preis für literarische Kritik und Essay, den die
Konsumenten und die Umwelt ausgehen. Wir sind bestrebt, ein
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung auf ihrer jähr­
vorteilhaftes Nutzen-Risiko-Profil unserer Produkte zu gewähr-
lichen Herbsttagung verleiht. Die mit 20.000 € dotierte
leisten. Deshalb untersuchen wir regelmäßig die Sicherheit im
­Auszeichnung ging 2015 an die Publizistin Gabriele Goettle.
gesamten Produktlebenszyklus und ergreifen kontinuierlich
Seit dreizehn Jahren stiftet ­Merck den mit je 10.000 €
Maßnahmen, um Risiken zu minimieren. Patienten, Konsumenten
dotierten „Premio Letterario ­Merck“ in Italien für Autoren, die
und Kunden stellen wir aussagefähiges Informationsmaterial
sich in verständlicher Weise mit der Beziehung zwischen
zur Verfügung, damit sie unsere Produkte verantwortungsvoll,
­Literatur und Wissenschaft auseinandersetzen. Preisträger
sicher und sachgerecht nutzen können.
2015 waren die französische Autorin Maylis de Kerangal und
Mit unseren „Compliance Policies“ für die Geschäfte
der amerikanische Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist
­Biopharma und Consumer Health setzen wir Standards für
­David Quammen.
verantwortungsvolle Marketingaktivitäten für unsere Medi­
In Indien vergibt ­Merck gemeinsam mit dem Goethe-­
kamente. Damit wollen wir sicherstellen, dass Patienten und
Institut Kalkutta alle zwei Jahre den mit 500.000 indischen
medizinisches Fachpersonal Zugang zu relevanten Informatio-
Rupien (rund 6.800 €) dotierten ­Merck-Tagore-Literaturpreis
nen haben und Patienten eine wirksame Behandlung erhalten.
Corporate Responsibility
Sicherheit unserer chemischen Produkte
Zahlreiche Regularien sollen sicherstellen, dass von Chemikalien keine Risiken für Mensch und Umwelt ausgehen. Die Einhaltung dieser regulatorischen Anforderungen ist ein wichtiger
Teil unserer Arbeit. Mit der konzernweit gültigen Richtlinie
„Product Safety Chemicals“ haben wir globale Prozesse zu
Definition, Steuerung und Umsetzung von Produktsicherheit
eingeführt und die entsprechenden Managementstrukturen
etabliert. Bei unseren Regelwerken berücksichtigen und befolgen wir sämtliche relevanten internationalen und nationalen
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
25
Qualität unserer Produkte
Unser Ziel ist es, Kunden und Patienten zu jeder Zeit hoch­
wertige Originalprodukte zur Verfügung zu stellen. Mit unserer
Qualitätsvision „Qualität ist eingebettet in alles, was wir tun!“
erinnern wir unsere Mitarbeiter an ihre Verantwortung – und
zwar in allen Geschäften, allen Konzernfunktionen und auf
allen Hierarchiestufen.
Rechtsnormen. Dazu gehören beispielsweise die EU-Verordnung
Lieferantenmanagement
Wir kaufen Rohstoffe, Verpackungsmittel, technische Produkte,
Komponenten und Dienstleistungen aus über 120 Ländern ein.
REACH („Registration, Evaluation, Authorisation and R
­ estriction
Zu unseren grundsätzlichen Erwartungen an unsere Lieferanten
of Chemicals“) und CLP („Classification, Labelling and Packaging
und Dienstleister gehört, dass sie elementare Umwelt- und
of Substances and Mixtures“, EU GHS ). Darüber hinaus enga-
Sozialstandards einhalten. Sie leiten sich im Wesentlichen
gieren wir uns für Transparenz und stellen beispielsweise im
aus den Kernarbeitsnormen der ILO (International Labour
Rahmen der „Global Product Strategy“, einer internationalen
­Organisation), dem „UN Global Compact“ und dem Verhaltens-
Initiative der Chemiebranche, sogenannte P
­roduct Safety
kodex des BME (Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf
Summaries für Gefahrstoffe zur Verfügung.
und Logistik e. V.) ab.
Wir haben die zweite Phase der Umsetzung von REACH
Unsere Grundsätze zu verantwortungsvoller Beschaffung
erfolgreich abgeschlossen. Alle Stoffe, von denen wir im Jahr
haben wir in unserer Einkaufsrichtlinie und unseren „Responsible
100 bis 1.000 Tonnen produzieren oder importieren – insge-
Sourcing Principles“ verankert und in unsere allgemeinen
samt 70 verschiedene Stoffe –, waren bis zum 1. Juni 2013
Geschäftsbedingungen integriert. Sie bilden damit die Grund-
erfolgreich bei der EU-Behörde ECHA registriert. Derzeit erfas-
lage jedes Beschaffungsvorgangs.
sen wir in Phase III bis Mitte 2018 alle Stoffe mit einer Produk-
Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Emerging ­Markets
tions- oder Importmenge von einer bis 100 Jahrestonnen. Wir
als Beschaffungsmärkte für ­Merck haben wir unsere Anstren-
liegen mit unseren Aktivitäten vollständig im Zeitplan.
gungen zur Sicherstellung unserer Lieferkettenstandards hier
weiter verstärkt.
Sicherheit unserer ­Healthcare-Produkte
Die Sicherheit der Patienten und Konsumenten steht bei allem,
was wir tun, an erster Stelle. Wir stellen Patienten, Konsumenten und Ärzten während des gesamten Lebenszyklus unserer
Arzneimittel und Consumer-Health-Produkte aktuelle Nutzen-­
Risiko-Bewertungen zur Verfügung. Unsere Experten verar­
beiten hierfür sicherheitsrelevante Informationen aus unterschiedlichen Quellen, wie klinischen Studien, Meldungen über
Wir sind seit Ende 2014 Mitglied der Industrieinitiative
­„Together for Sustainability“ (TfS) und können seitdem die
Ergebnisse von Lieferantenbewertungen und -audits gemeinsam mit anderen Mitgliedsunternehmen und unter Einhaltung
aller wettbewerbsrechtlichen Beschränkungen nutzen. Über
TfS haben wir bisher Zugriff auf Bewertungen für mehr als 300
unserer wichtigsten Lieferanten. Rund 100 davon wurden
­aufgrund unserer Initiative im Jahr 2015 erstmals generiert.
Nebenwirkungen und wissenschaftlicher Literatur. Unser ­Global
Für 2016 planen wir neben weiteren Bewertungen auch eine
Chief Medical Officer, unterstützt vom „Medical Safety and
Ausweitung von TfS-Lieferanten-Audits vor Ort.
Ethics Board“ (MSEB ), trägt die oberste Verantwortung für die
Arzneimittelsicherheit unserer biopharmazeutischen Medikamente. Die Einheit „Global Drug Safety“ überwacht und
Verantwortung für unsere Mitarbeiter
bewertet weltweit und kontinuierlich deren Sicherheit und
­
Nutzen-­Risiko-Verhältnis (Pharmakovigilanz). Für unsere
Die Mitarbeiter sind für ein Unternehmen die Grundlage des
Consumer-Health-Produkte übernimmt die Einheit „Global
Erfolgs. Sie nehmen in unserem unternehmerischen Handeln
Product Safety“ diese Aufgabe. Die Gesamtverantwortung für
dementsprechend eine zentrale Rolle ein. Gemäß unseren
die Sicherheit unserer Selbstmedikationsprodukte trägt der
Unternehmenswerten leben wir bei ­Merck eine Kultur der
Chief Medical Officer für das Consumer-Health-Geschäft,
gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts. Wir wollen
unterstützt vom „Safety & Labelling Committee“ (SLC ).
zum Unternehmenserfolg beitragen, indem wir die am besten
Für die Produkte unseres Allergopharma-Geschäfts haben
geeigneten Mitarbeiter einstellen, fördern und motivieren.
wir umfassende klinische Wirksamkeits- und Sicherheitsprofile
Einen strategischen Schwerpunkt legen wir daher auf die
entwickelt, die wir kontinuierlich aktualisieren. Für die Sicherheit
­Themen Talententwicklung, Vergütung und Leistungsmanage-
unserer Patienten haben wir ein weltweites Pharmakovigilanz-­
ment. Darüber hinaus wollen wir die Vielfalt unter unseren
System etabliert, das wir stetig weiterentwickeln.
Mitarbeitern fördern (mehr Informationen hierzu im Kapitel
„Menschen bei Merck“).
26
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Responsibility
Grundlagen des Konzerns
Verantwortung für die Umwelt
Wir wollen bei der Herstellung unserer Produkte die Umwelt
möglichst wenig beeinflussen. Dazu gehört insbesondere,
dass wir Ressourcen wie Energie, Wasser und Rohstoffe sparsam sowie effizient einsetzen und Emissionen sowie Abfälle
kontinuierlich verringern.
Schwerpunktthemen: Energieeffizienz, TreibhausgasEmissionen, Wasser
Klimaschutz und Ressourcenknappheit sind zentrale gesellschaftliche Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Als verantwortungsvolles Unternehmen ist es für uns selbstverständlich,
unseren Beitrag zu leisten. Deshalb haben wir uns zum Ziel
gesetzt, die gesamten direkten und indirekten Treibhausgas-­
Emissionen bis 2020 um 20 % zu senken – gemessen am Stand
Umweltmanagementsystem
In der konzernweit gültigen „Corporate EHS Policy“ haben
wir unsere Grundsätze und Strategien für Umweltschutz
(Environment), Gesundheit (Health) und Sicherheit (Safety)
festgelegt. Die EHS -Policy wird durch interne Richtlinien und
konkrete Handlungsanweisungen für den Alltag konkretisiert,
wie zum Beispiel das „­Merck Group EHS Security and Quality
von 2006.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir das Klimaschutzprogramm Edison gestartet. Es bündelt alle unsere Aktivi­
täten zu den Themen Klimaschutz und Energieeffizienz. Die
Geschäftsleitung wird 2016 – wie in den vier Jahren zuvor –
Mittel speziell für Maßnahmen zur Energieeinsparung und
Treibhausgas-Reduktion zur Verfügung stellen. Mit den mehr
­Manual“. An allen Standorten sind lokale EHS -Manager für den
als 400 Edison-Maßnahmen, die seit 2012 angestoßen wurden,
operativen Umweltschutz zuständig. Diese Mitarbeiter werden
wollen wir mittelfristig rund 90 Kilotonnen CO2 jährlich einspa-
kontinuierlich geschult und weiterqualifiziert.
ren. Insgesamt konnten wir im Jahr 2015 unsere Treibhausgas-­
Da sich unser Geschäft fortlaufend verändert, muss auch
unser Umweltmanagement ein flexibles System bleiben. Des-
Emissionen im Vergleich zu 2006, trotz Wachstum des
­operativen Geschäfts, um rund 8 % senken.
halb lassen wir durch regelmäßige externe wie interne Audits
Etwa 60 % der weltweit geplanten Edison-Projekte sind
bestätigen, dass es weiterhin den Ansprüchen der ISO -Norm
bereits eingeführt oder aktuell in der Umsetzung. Einen wich-
14001 gerecht wird. 2015 haben wir im siebten Jahr in Folge
tigen Beitrag leistet der Unternehmensbereich ­­Life ­Science:
das Gruppenzertifikat für das Umweltmanagementsystem
An unserem Standort Jaffrey, New Hampshire, USA , haben wir
nach diesem internationalen Standard erhalten. Es umfasst
bereits 2014 die prozessbedingten Emissionen pro Produkti-
57 Standorte. Sieben Standorte des neu übernommenen
onseinheit durch Prozessoptimierungen um rund zwei Drittel
Unternehmens Sigma-Aldrich sind auch bereits nach der ISO -
reduziert. Im Jahr 2015 starteten wir ein Projekt, um hier
Norm 14001 zertifiziert.
noch weitere Einsparungen zu erreichen. In Schanghai, China,
Die Aufwendungen für Umweltschutz, Gesundheit und Sicher­
heit beliefen sich im Jahr 2015 auf insgesamt 148 Mio €. Darin
enthalten sind auch im Berichtsjahr getätigte Investitionen.
nahmen wir im Sommer 2015 eine neue Photovoltaik-Anlage
mit einer Leistung von 400 kW in Betrieb, die den CO2-­Ausstoß
an diesem Standort jährlich um circa 280 Tonnen reduziert.
ENERGIEVERBRAUCH
(in GWh)
Gesamter Energieverbrauch
2011
2012
2013
2014
2015
1.474
1.528
1.549
1.602
1.720
Direkter Energieverbrauch
905
924
991
1.056
1.171
Gas
789
813
871
919
933
Flüssige fossile Brennstoffe
103
98
105
110
103
13
13
15
27
135
Indirekter Energieverbrauch
569
604
558
546
549
Elektrizität
511
491
493
460
466
58
113
65
86
83
Biomasse und selbsterzeugte erneuerbare Energie
Dampf, Wärme, Kälte
Portfoliobereinigt in Übereinstimmung mit dem Greenhouse Gas Protocol. Die Daten enthalten keine Energieverbräuche von Sigma-Aldrich, da der Prozess der Integration von
Sigma-Aldrich noch läuft.
CO 2-äq-EMISSIONEN (äq = ÄQUIVALENTE)
Emissionen in kt, Scope 1 und 2
2011
2012
2013
2014
Gesamte CO2äq-Emissionen
529
543
559
517
2015
518
Direkte CO2äq-Emissionen
315
318
348
321
327
Indirekte CO2äq-Emissionen
214
225
211
196
191
Portfoliobereinigt in Übereinstimmung mit dem Greenhouse Gas Protocol.
Die Zahlen enthalten keine Daten von Sigma-Aldrich, da der Prozess der Integration von Sigma-Aldrich noch läuft. Die direkten und indirekten CO2äq-Emissionen (Scope 1 und 2)
der ehemaligen Sigma-Aldrich-Standorte summieren sich auf circa 215 kt. (Hinweis: Berechnungsmethodik ist noch nicht vereinheitlicht).
Corporate Responsibility
Das Energiemanagement ist ein wichtiger Baustein für nach-
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
27
system. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt sich auch
Verantwortung für die Gesellschaft
Wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft, an den einzelnen
Standorten sowie global. Gesellschaftliche Verantwortung zu
übernehmen ist Teil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserem
Wissen, unseren Fähigkeiten und unseren Produkten einen
wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten können.
Unser gesellschaftliches Engagement setzt hauptsächlich
dort an, wo wir aufgrund unseres Kerngeschäfts besondere
an den Ergebnissen des „Carbon Disclosure Project“. Im
Problemlösungskompetenz besitzen. So engagieren wir uns
Jahr 2015 haben wir im „Climate Disclosure Scoring“, das die
in Gesundheits- und Umweltprojekten und fördern Bildung,
Ausführlichkeit der Berichterstattung und die Transparenz
speziell im Bereich der Naturwissenschaften. In Notsituationen
bewertet, 98 von 100 Punkten erreicht und liegen damit deut-
leisten wir Katastrophenhilfe – vor allem in Regionen, in denen
lich im oberen Bereich aller teilnehmenden Unternehmen in
wir auch geschäftlich tätig sind. Im April 2015 haben wir eine
der Kategorie für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im
dreijährige Vereinbarung mit dem Deutschen Roten Kreuz
haltige Energieeffizienz und Klimaschutz. Die beiden Produk­
tionsstandorte Darmstadt und Gernsheim sind für rund 40 %
des weltweiten Energieverbrauchs bei ­Merck verantwortlich.
2012 haben diese beiden Standorte das ­I SO -­50001-­Zertifikat
„Energiemanagementsysteme“ erhalten. Die Zertifizierung
wurde im Jahr 2015 bestätigt. Derzeit haben neun unserer
Produktionsstandorte ein zertifiziertes Energiemanagement-
„Climate Performance Scoring“ erreichten wir ein C und liegen
(DRK ) unterzeichnet. Sie sieht vor, dass wir im Katastrophen-
damit über dem Durchschnitt. Das „Carbon Disclosure ­Project“,
fall vor allem Aktivitäten und Projekte des DRK durch Geld-
eine unabhängige Non-Profit-Organisation, bewertet Unter-
oder Sachspenden unterstützen werden. Im Dezember 2015
nehmen in ihren Leistungen zur Emissionsreduzierung und zur
spendeten wir dem DRK 50.000 € für Gesundheitsprojekte für
Klimaberichterstattung.
Flüchtlinge im Libanon.
Außer auf das Thema Energie richteten wir den Fokus im
Unsere Landesgesellschaften engagieren sich in einer
Jahr 2015 auch auf das Thema Wasser. Wir haben systematisch
­Vielzahl an lokalen Projekten. ­Merck hat übergeordnete Krite-
geprüft, welche unserer Standorte einen hohen jährlichen
rien für die Projektauswahl definiert, die Entscheidung für
­Wasserverbrauch haben und gleichzeitig in Regionen liegen, in
bestimmte Projekte liegt bei unseren Gesellschaften vor Ort.
denen Wasser knapp und daher ein besonders kostbares Gut
Insgesamt haben wir im Jahr 2015 für das gesellschaftliche
ist. Basierend auf einer detaillierten Betrachtung planen wir
Engagement rund 100 Mio € aufgewendet.
in den kommenden Jahren schrittweise nachhaltige Wasser­
managementsysteme an den Standorten einzuführen.
28
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Forschung und Entwicklung
Forschung und Entwicklung
Wir erforschen und entwickeln weltweit Wege und Lösungen,
­voranzutreiben. Das neue Laborgebäude wird die verschie­
um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern und die
denen Funktionen des F&E-Bereichs Discovery Technologies
Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Dabei sind wir stets
zusammenführen, darunter Molecular Pharmacology, Medicinal
darauf bedacht, Relevanz und Effizienz unserer Forschungs-
Chemistry, Computational Chemistry, Molecular Interactions
und Entwicklungsaktivitäten weiter zu optimieren – ob im
and Biophysics, Protein Engineering and Antibody Technolo-
Alleingang oder in Kooperation mit Dritten.
gies sowie Protein and Cell Sciences. Das Forschungsgebäude,
das im Herbst 2017 fertiggestellt sein soll, wird in das Ensem-
Rund 5.000 Mitarbeiter forschen für Merck nach Innovationen,
ble am neuen „Quartiersplatz Pharma“ der Konzernzentrale in
mit denen wir die langfristigen Gesundheits- und Technologie-
Darmstadt inte­griert sein. Wir bündeln damit einen Großteil
trends sowohl in den etablierten Märkten als auch in den
unserer F&E-Aktivitäten an einem Ort und schaffen beste Vor-
Wachstumsmärkten bedienen können.
aussetzungen für die innovative Weiterentwicklung unserer
Im Jahr 2015 haben wir rund 1,7 Mrd € für Forschung und
biopharmazeutischen Pipeline.
Entwicklung (F&E) ausgegeben. Wir setzen dabei sowohl auf
Eigenforschung als auch auf externe Kooperationen. Damit
erhöht sich die Produktivität der Forschung und zugleich
­verringert sich der finanzielle Aufwand.
Onkologie
Im April 2015 hat die Abteilung Sicherheit des japanischen
Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales die Aktuali-
Die Aufstellung unserer Forschungs- und Entwicklungs­
sierung der Produktinformation von Erbitux® unter Einbezug von
aktivitäten folgt der Struktur von Merck mit drei Unterneh-
Patienten mit inoperablem, fortgeschrittenem oder rezidivieren-
mensbereichen.
dem Kolorektalkarzinom (CRC ) vom RAS -Wildtyp genehmigt.
Dies steht im Einklang mit dem derzeitigen Zulassungsstatus
Healthcare
in Europa.
Im Juli wurden auf dem Weltkongress für gastrointestinale
Tumoren der European Society for Medical Oncology (ESMO ) in
Biopharma
Unser Biopharma-Geschäft hat 2015 mehrere wichtige Programme aus seinem Forschungs- und Entwicklungsportfolio
vorangetrieben, darunter sowohl Früh- als auch Spätphasenprojekte. In vielen Fällen stammten die Molekülkandidaten
dabei aus unserer eigenen Forschung. Das Geschäft konzentriert sich gezielt auf die Gebiete Onkologie, Immunonkologie
Barcelona Ergebnisse der Phase-II-Studie CAPRI -GOIM vor­
gestellt. Hierbei handelt es sich um eine unabhängige Studie,
die von einer akademischen Gruppe durchgeführt wurde und
340 Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC )
vom KRAS-Wildtyp (Exon 2) einschloss. Die Patienten erhielten
als Erstlinientherapie FOLFIRI plus Erbitux® und wurden bei
Ansprechen randomisiert entweder mit FOLFOX plus ­Erbitux®
und Immunologie. Diese Ausrichtung zeigt signifikantes
oder FOLFOX -Monotherapie als Zweitlinie weiterbehandelt. In
Potenzial, in absehbarer Zeit Nutzen für die Patienten und das
einer Unterpopulation dieser Studie mit vierfachem Wildtyp
Geschäft zu stiften.
(Ausschluss von Mutationen im KRAS -, NRAS -, BRAF - oder
Unter Dr. Luciano Rossetti als Leiter der globalen Forschung
PIK 3CA-Gen durch Next Generation Sequencing) wurden ein
und Entwicklung hat die F&E-Einheit ihr Führungsteam personell
signifikant verlängertes progressionsfreies Überleben sowie
erweitert, unter anderem mit Dr. Alise Reicin als Senior Vice
eine Verbesserung des Gesamtüberlebens und der Ansprech-
President und Leiterin der globalen klinischen Entwicklung und
rate unter Zweitlinienbehandlung mit Erbitux® / FOLFOX nach
Dr. Laszlo Radvanyi als Leiter der translationalen Innovations-
vorausgegangener Erstlinie in Form von Erbitux® / FOLFIRI
plattform Immunonkologie. Darüber hinaus wurde Dr. Jörn-­
ermittelt. Dies deutet darauf hin, dass eine Fortsetzung der
Peter Halle zum Leiter für externe Innovationen in der Forschung
Anti-­E GFR -­
Behandlung unter Austausch des Basis-Chemo­
und Entwicklung von Biopharma ernannt.
therapeutikums bei der Zweitlinienbehandlung einen schlüssi-
Im September hat unser Biopharma-Geschäft die bauliche
gen Ansatz nach Krankheitsprogression darstellt, auch wenn
Erweiterung seines F&E-Betriebs in Darmstadt bekannt gege-
dies noch durch Daten anderer Studien bestätigt werden muss.
ben. Wir investieren 65 Mio € in ein neues Laborgebäude mit
Evofosfamide ist ein Hypoxie-aktiviertes Prodrug, das
einer Gesamtfläche von über 16.000 Quadratmetern, in dem
heißt eine in der Entwicklung befindliche Arzneimittelvorstufe,
rund 200 Mitarbeiter eine neue Wirkungsstätte finden werden,
die bei stark ausgeprägtem Sauerstoffmangel des Tumors,
um Innovationen im Bereich Forschung und Entwicklung
einem Kennzeichen vieler solider Tumoren, aktiviert werden
Forschung und Entwicklung
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
29
soll. Das Prüfpräparat wurde in zwei Indikationen im Rahmen
Im November haben wir den Abschluss einer auf drei Jahre
von Phase-III -Studien untersucht: Weichteilsarkom und
angelegten Kooperationsvereinbarung mit dem polnischen
Pankreaskarzinom. Im Mai haben wir die Erteilung des „Fast
Unternehmen Selvita aus Krakau bekannt gegeben. Gemein-
Track“-Status durch die amerikanische Zulassungsbehörde
sam wollen wir neue Therapiekonzepte im Bereich Onkologie
(FDA ) für die Entwicklung von Evofosfamide zur Behandlung
validieren. Ziel der Kooperation ist es, potenzielle erste Ver­
von zuvor unbehandelten Patienten mit metastasiertem oder
treter niedermolekularer Arzneimittelkandidaten für unter­
lokal fortgeschrittenem, inoperablem Pankreaskarzinom mit-
schied­liche Krebsindikationen herauszubringen. Zusammen mit
geteilt. Im Dezember 2015 wurden die Ergebnisse der Phase-­
unserem Vertragspartner steuern wir ein gemeinsames Portfolio
III -Studien bewertet. Die Studien erreichten leider bei keiner
an Projekten zur Wirkstoffsuche unter Aufteilung der Risiken
der zwei Indikationen ihren primären Endpunkt. Wir haben
sowie Erlöse und bauen dabei auf dem Rahmenwerk unserer
daraufhin beschlossen, das Entwicklungsprogramm zu Evofos-
2013 initiierten zweijährigen Partnerschaft im Bereich Tumor-
famide nicht weiterzuverfolgen, und haben die Rechte an dem
stoffwechsel auf. Im Rahmen der neuen Vertragsbedingungen
Programm an Threshold Inc. zurückgegeben.
erhält Merck die Exklusivrechte am gemeinsamen geistigen
Tepotinib, ein niedermolekularer Inhibitor des Tyrosinkinase­
Eigentum und Selvita im Gegenzug Meilensteinzahlungen und
rezeptors c-Met, schaffte bei zwei Indikationen den Übergang
Lizenzgebühren bei erfolgreicher Entwicklung und Vermark-
in die Phase II der laufenden Phase-I / II-Studie zu diesem
tung von Produkten durch Merck.
Prüfkandidaten. Anfang 2015 wechselte er zum einen in den
Anfang 2015 beschlossen wir nach Prüfung aller vor­han­
Phase-II-Teil einer laufenden Phase-I / II-Studie bei asiati-
denen klinischen Daten, das Entwicklungsprogramm zu
schen Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC )
­Abituzumab (ehemals DI17E6) in der Onkologie zu beenden.
mit positivem Met-Status (Met+) und EGFR -Mutation. In dieser
Eine Phase-Ib-Studie bei soliden Tumoren, die in Zusammen-
Studie sollen rund 136 Patienten mit Met-positiven Tumoren,
arbeit mit Sanofi U.S. ­Pimasertib in Kombination mit dem
bei denen eine vorausgegangene Erstlinientherapie mit
hDM2-­Antagonisten (SAR 405838) von Sanofi U.S. unter­suchte,
­Gefitinib versagt hat, randomisiert mit Tepotinib (500 mg/Tag)
wurde beendet und die weitere Entwicklung eingestellt. Außer-
plus Gefitinib oder Tepotinib plus Cisplatin / Pemetrexed behan-
dem haben wir nach Prüfung der Wettbewerbslage entschieden,
delt werden. Primärer Endpunkt ist das progressionsfreie
unsere Rechte außerhalb Chinas an dem PARP -Inhibitor
Überleben (progres­sion-free survival, PFS ). Im 2. Quartal ging
­BeiGene-290 an BeiGene zurückzugeben.
Tepotinib zum anderen in die Phase II einer laufenden offenen
Das Biopharma-Geschäft von Merck unterstützt erstklas-
Phase-I / II-­Prüfung bei asiatischen Patienten mit unbehandel-
sige externe Forschungsprojekte aus bestimmten Bereichen
tem fortgeschrittenem Leberzellkarzinom über. Sie bewertet die
der Onkologie im Rahmen von jährlich vergebenen Förder­
Wirksamkeit, Sicherheit und Pharmakokinetik dieser Substanz
stipendien. Die diesjährigen Grants for Oncology Innovation
bei Erstlinienbehandlung im Vergleich zu Sorafenib. In dieser
wurden an drei Gruppen (zwei aus Spanien und eine aus ­Italien)
Studie sollen circa 140 Patienten mit Met-positiven Tumoren
vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Jahres­tagung
randomisiert mit 500 mg Tepotinib einmal täglich oder 400 mg
2015 des European Cancer Congress (ECC ) in Wien statt.
Sorafenib zweimal täglich behandelt werden. Primärer Endpunkt
ist das progressionsfreie Intervall.
­entwickeln, die im Rahmen von klinischen Studien mehrere
Immunonkologie
Im Rahmen der Jahrestagung 2015 der American Society of
Clinical Oncology (ASCO ) wurden mehrere Präsentationen zur
vorläufigen Wirksamkeit und Sicherheit von Avelumab (zuvor
bekannt als MSB 0010718C) veröffentlicht. Avelumab ist ein in
Genvarianten in einer einzigen Tumorprobe nachweisen und
der Entwicklung befindlicher, rein humaner, monoklonaler IgG1-­
gleichzeitig messen können. Dies wird uns in die Lage ver­
Antikörper, der an den programmierten Zelltod-Liganden 1
setzen, Genomstudien in einer bis vor wenigen Jahren noch
­(PD-L1) bindet und potenziell das körpereigene Immun­system
Im Bereich der diagnostischen Tests in der Onkologie
unter­
zeichneten wir im März 2015 eine Vereinbarung mit
­Illumina Inc. Wir wollen gemeinsam Sequenzierungstests
undenkbaren Geschwindigkeit durchzuführen, potenziell ver-
zur Krebsbekämpfung nutzt. Zu den Präsentationen gehörten
schiedene Diagnosetests zu entwickeln und damit unsere
ein Vortrag über Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) und Poster
­führende Position im Bereich der personalisierten Krebstherapie
zu Magenkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (non-small
zu stärken. Außerdem haben wir mit unserem Partner Sysmex
cell lung cancer, NSCLC ) und einigen anderen Studien in unter-
Inostics GmbH die Eröffnung des ersten Prüfzentrums für die
schiedlichen Patientenpopulationen. Die Daten zum NSCLC
RAS -Biomarkertestung auf Basis von Flüssigbiopsien im Insti-
stammten aus einer internationalen offenen Phase-I-­
Studie
tut für Onkologie der spanischen Klinik Vall d’Hebron bekannt
mit verschiedenen aufsteigenden Dosen. Ziel war die Unter­
gegeben. Diese sogenannte Flüssigbiopsie – auch als blutbasier-
suchung der Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmako­kinetik sowie
ter Biomarkertest bekannt – ist eine vereinfachte und schnelle
der biologischen und klinischen Wirksamkeit bei Patienten mit
Methode für die Bestimmung des RAS -(KRAS - und NRAS -)
metastasierten oder lokal fortgeschrittenen soliden Tumoren.
Mutationsstatus von Tumoren, da hierfür nur eine einzige Blut­
In dieser Untersuchung wurden die Sicherheit und klinische
entnahme erforderlich ist. Die Notwendigkeit einer Gewebe-
Wirksamkeit bei 184 Patienten mit NSCLC vom Stadium III b / IV
biopsie oder eines chirurgischen Eingriffs entfällt damit. Die
sowie die Krankheitsprogression nach mindestens einer voraus-
Bestätigung der Konformität mit den europäischen Harmoni-
gegangenen platinbasierten Doublet-Therapie bewertet. Ein
sierungsrichtlinien (CE-Kennzeichnung) wird für die kommenden
objektives Ansprechen wurde bei 25 Patienten (13,6 %) beob-
Monate erwartet.
achtet, davon ein Patient mit Vollremission und 24 Patienten
30
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Forschung und Entwicklung
mit partiellem Ansprechen; bei 19 Patienten dauerte das
April. Ziel dieser klinischen Prüfung ist die Untersuchung von
Ansprechen zum Zeitpunkt der Auswertung noch an, darunter
Avelumab im Vergleich zu Docetaxel bei Patienten mit
zwei Patienten, die auch nach Behandlungsende weiter
Krankheitsprogres­
sion nach vorausgegangener platinhaltiger
Ansprechen zeigten.
Doublet-Chemotherapie. Primärer Endpunkt der Studie ist
In einem der ASCO -Vorträge wurden Phase-I-Daten einer
das Gesamt­überleben von Patienten mit PD-L1-positivem
nicht nach ihrem PD-L1-Status vorselektierten Patienten­
(programmed death-ligand 1 positive / PD-L1+) NSCLC . Die
kohorte mit rezidivierendem oder refraktärem Ovarialkarzinom
zweite Studie, JAVELIN Lung 100, untersucht die Sicherheit
vorgestellt, die zuvor durchschnittlich vier Therapielinien (ohne
und Wirksamkeit von Avelumab im Vergleich zu einer platinba-
adjuvante Behandlung) erhalten hatte. Von den 75 aufgenom-
sierten Doublet-Chemotherapie bei Patienten mit NSCLC im
menen Patientinnen zeigten acht ein partielles Ansprechen
Spätstadium, die noch keine Behandlung gegen systemischen
und 33 Krankheitsstabilisierung, was einer Krankheitskontroll-
Lungenkrebs erhalten haben. Die Phase-III -Studie ist eine
rate (disease control rate, DCR ) von 54,7 % entspricht. Die
offene, multizentrische, randomisierte klinische Prüfung, in der
objektive Ansprechrate lag bei 10,7 %. Weitere Patientinnen
Patienten mit rezidivierendem oder im Stadium IV befind­
mit Ovarialkarzinom sind in die laufende Phase-Ib-Studie
lichem PD-L1-positivem NSCLC abhängig von ihrer Histologie
aufgenommen worden und Phase-III -Studien zu platinresis­
(entweder
tentem beziehungsweise platinrefraktärem und platinsensiblem
­entweder Avelumab oder eine platinbasierte Erstlinien-­
Ovarialkarzinom sind in der Planung.
Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes erhalten. In die
platten­epithelial
oder
nicht-plattenepithelial)
Außerdem wurden auf der ASCO klinische Daten zu
­Studie werden voraussichtlich etwa 420 Patienten in mehr als
­Avelumab aus einer Phase-I-Studie mit japanischen Patienten
240 Prüfzentren weltweit eingeschlossen. Primärer Endpunkt
mit fortgeschrittenem Magenkrebs vorgestellt. Von den 20 Pati-
der Studie ist das progressionsfreie Überleben bei PD-L1-­
enten, die bereits mehrfach vorbehandelt waren, zeigten drei
positiven (PD-L1+) Patienten. Zu den sekundären Endpunkten
ein partielles Ansprechen auf die Studienbehandlung. Die
zählen progressionsfreies Überleben bei stark PD-L1-positiven
­Patientenaufnahme in diese japanische Studie ist fort­gesetzt
(PD-L1++) Patienten, Gesamtüberleben, objektive Ansprech-
worden und weitere Studien in der Indikation fort­geschrittenes
rate, Lebensqualität, Verträglichkeit und Sicherheit bei
Magen­karzinom sind geplant. Auf der Jahres­tagung 2015 des
­Patienten, die mit Avelumab im Vergleich zu Chemotherapie
European Cancer Congress (ECC ) wurden im September in
nach Wahl des Prüfarztes behandelt wurden.
Wien sechs Abstracts vorgestellt. Dabei wurden neue Daten zu
Im Dezember haben Merck und Pfizer den Start von vier
Tumoren des Urothels (zum Beispiel Harnblase), des Mesothels
weiteren Phase-III -Studien zur Untersuchung von ­Avelumab
(zum Beispiel Brustfell) und des Magens einschließlich des
in weiteren Indikationen bekannt gegeben. Mit der Studie
gastro­ösophagealen Übergangs präsentiert. Darüber hinaus
J­ AVELIN Gastric 100 soll eine mögliche Überlegenheit von
wurden weitere Daten zu NSCLC und Ovarialkarzinom aus
Avelumab als Erhaltungstherapie bei fortgeschrittenem oder
Phase-Ib-­Studien vorgestellt.
metastasiertem Karzinom des Magens / gastroösophagealen
Avelumab wird derzeit in einer Phase-II-Studie (JAVELIN
Übergangs gegenüber fortgesetzter Erstlinientherapie mit
Merkel 200) zu metastasiertem Merkelzellkarzinom (MCC )
­einem platinbasierten Chemoregime geprüft werden. In diese
untersucht. Das MCC ist eine seltene und aggressive Form von
randomisierte, offene Studie sollen 650 Patienten in über
Hautkrebs, für die es derzeit keine zugelassene spezielle The-
220 Prüfzentren weltweit aufgenommen werden. J­ AVELIN
rapie gibt. Die Phase-II-Studie untersucht die Sicherheit und
Gastric 300 untersucht Avelumab als Drittlinientherapie bei
Wirksamkeit von Avelumab bei Patienten mit metastasiertem
fortgeschrittenem oder metastasiertem Karzinom des Magens / ­
MCC , deren Krankheit nach mindestens einem Zyklus Behand-
gastroösophagealen Übergangs und wird ungefähr 330 Pati-
lung durch Chemotherapie vorangeschritten war. Primärer
enten in mehr als 170 Prüf­zentren weltweit einschließen. Bei
Endpunkt der Studie ist die objektive Ansprechrate. Zu den
­J AVELIN ­
Ovarian 200 wird Avelumab zur Behandlung von
sekundären Endpunkten zählen Ansprechdauer, progressions-
platin­resistentem / -refraktärem
freies Überleben, Gesamtüberleben und Sicherheit. Bis zum
Die Prüfärzte wollen etwa 550 Patienten in über 190 Prüfzen­
3. Quartal 2015 waren insgesamt 88 Patienten in diese Studie
tren in die Studie aufnehmen. Darüber hinaus wird Avelumab
Ovarialkarzinom
eingesetzt.
mit Prüfzentren in den Regionen Asien-Pazifik, Australien,
in der Studie JAVELIN Bladder 100 als Erstlinien-Erhaltungs-
Euro­
pa und Nordamerika aufgenommen worden. Sie ist die
therapie bei Patienten mit Karzinomen des Urothels unter-
größte jemals in einer solchen Patientenpopulation durch­
sucht. In diese Studie sollen rund 670 Patienten in mehr
geführte Studie. In den USA erteilte die FDA im September
als 200 Prüfzentren in 38 Ländern eingeschlossen werden.
„Orphan Drug“-Status für Avelumab in der Indikation MCC ,
­Primärer Endpunkt aller Studien ist das Gesamtüberleben.
gefolgt von „Fast Track“- und „Breakthrough Therapy“-Status im
Wir haben eine Phase-I-Studie mit einem neuartigen Prüf-
4. Quartal 2015. Im Dezember erteilte die Europäische Kom-
kandidaten namens M7824 gestartet. In diese offene Studie
mission außerdem „Orphan Drug“-Status für Avelumab in der
mit aufsteigender Dosierung sollen 106 Patienten aufgenom-
Indikation metastasiertes MCC und folgte damit der posi­tiven
men werden. Dieser potenzielle erste Vertreter einer bifunkti-
Stellungnahme des Ausschusses für „Orphan Drug“-­Arzneimittel
onalen Immuntherapie soll gleichzeitig zwei immunhemmende
(COMP ) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA ).
Signal­
wege blockieren, die typischerweise von Krebszellen
Merck und Pfizer haben zwei internationale Phase-III -­
dazu genutzt werden, dem Immunsystem zu entgehen. Durch
Studien zu Avelumab in der Indikation NSCLC gestartet.
die Wiederherstellung und Verstärkung von gegen den Tumor
­Studienbeginn der ersten Studie, JAVELIN Lung 200, in die
gerichteten Immunreaktionen soll das Tumorwachstum poten-
rund 650 Patienten eingeschlossen werden sollen, war im
ziell in Schach gehalten werden.
Forschung und Entwicklung
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
31
Zum Ausbau unseres F&E-Technologieportfolios im Bereich
Das „Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry“
Immunonkologie sind wir mit der Intrexon Corporation eine
(JNNP ) hat 2015 Daten aus einem 15-Jahres-Follow-up zu
exklusive strategische Kooperations- und Lizenzvereinbarung
Rebif® aus der PRISMS -Studie (Prevention of Relapses and
zur Entwicklung und Vermarktung von T-Zell-Krebstherapien
Disability by Interferon beta-1a Subcutaneously in Multiple
auf Basis von chimären Antigenrezeptoren (CAR -T) eingegan-
Sclerosis) veröffentlicht. Die publizierten Daten analysierten
gen. Bei den CAR -T-Zellen handelt es sich um gentechnisch
über einen Zeitraum von 15 Jahren den Zusammenhang zwi-
veränderte T-Zellen mit synthetischen Rezeptoren, die ein
schen einer kumulativen Exposition mit Rebif® beziehungsweise
bestimmtes Antigen, das auf Tumorzellen exprimiert wird,
anderen potenziell prognostischen Faktoren und dem lang­
erkennen. Durch Bindung der CAR -T-Zellen an ihre Zielstruktur
fristigen Therapieergebnis bei schubförmig-remittierender
wird eine immunologische Abwehrreaktion gegen die Krebs­
Multi­pler Sklerose. In diesen explorativen Post-hoc-Analysen
zellen ausgelöst. Mit dem Einsatz der Zellmodifikationstechniken
gingen höhere IFN β-1a-Dosen und ein längerer Behandlungs-
und der RheoSwitch®-Plattform von Intrexon setzen wir bei
zeitraum bei Patienten mit RRMS mit besseren Langzeitergeb-
der Kooperation auf die Entwicklung von führenden Produkten,
nissen über viele Jahre einher.
die das Immunsystem befähigen, die aktuellen Herausforde-
Des Weiteren haben wir die Patientenaufnahme in eine
rungen der CAR -T-Therapie zu meistern. Schwerpunkt unserer
Studie
Kooperation ist die Entwicklung einer CAR -T-Plattform der
ATX -MS-1467), einem Wirkstoff aus der Forschung zur Aus-
nächsten Generation, aus der Arzneimittelkandidaten hervor-
lösung von immunologischer Toleranz, abgeschlossen. Hierbei
gehen sollen.
handelt es sich um eine offene, einarmige Proof-­of-­Principle-­
der
Phase
IIa
zu
M2736
(auch
bekannt
als
Studie zur Untersuchung der Sicherheit von M2736 und seines
Neurologie / Immunologie
Einflusses auf Immuntoleranz bei Patienten mit schubförmiger
Im Bereich Multiple Sklerose haben wir im September unsere
Multipler Sklerose. Hierzu sind häufige Magnetresonanz­
Absicht bekundet, Daten zu unserem Prüfpräparat Cladribin-
tomografien zur strukturellen Bildgebung des Nervensys-
Tabletten für die Behandlung von schubförmig-remittierender
tems erforderlich. Das Ergebnis der Studie wird für 2016
Multipler Sklerose (RRMS ) bei der Europäischen Arzneimittel­
erwartet.
agentur (EMA ) einzureichen. Die Entscheidung folgt unserer
Im Therapiegebiet Immunologie erreichte unser lösliches
Bewertung neuer Daten und zusätzlicher Auswertungen, die
Fusionsprotein Atacicept mit dem Abschluss der Patientenauf-
eine bessere Charakterisierung des Nutzen-Risiko-Profils der
nahme in die Studie ADDRESS II einen wichtigen Meilenstein.
Substanz ermöglichen. Pläne zur Einreichung in anderen geo-
Hierbei handelt es sich um eine klinische Studie der Phase IIb
grafischen Regionen sind ebenfalls in Entwicklung. Wir hatten
bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE ).
2011 unser klinisches Entwicklungsprogramm für Cladribin-­
Die geplante Teilnehmerzahl von 279 Patienten mit SLE wurde
Tabletten heruntergefahren, nachdem einige Zulassungsbe-
vorzeitig erreicht. Aussagekräftige Studienergebnisse werden
hörden Bedenken über die unzureichende Charakterisierung
für 2016 erwartet.
des Nutzen-Risiko-Profils des Arzneimittels geäußert hatten.
Dennoch durften einige groß angelegte klinische Studien
Im Rahmen des ECTRIMS -Kongresses (European Committee
Fertilität
Ovidrel® (rekombinantes hCG), ein Hormon zur Anregung von
Follikelreifung und Eisprung, wurde in Japan in einer zulassungsrelevanten Phase-III -Studie in der Indikation Ovulations­
for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) wurden
induktion untersucht, um die verfügbaren Daten aus welt­weiten
Anfang Oktober in Barcelona acht Abstracts zu Rebif® vorge-
Zulassungsstudien zu dieser Indikation und zu fortgeschrittenen
stellt, unserem in hoher Dosis und hoher Frequenz verabreich-
Reproduktionsbehandlungen zu ergänzen. Basierend auf dem
ten Interferon beta-1a zur Behandlung von schubförmiger
positiven Ergebnis dieser Studie bereiten wir derzeit die Ein-
Multipler Sklerose. Zu den präsentierten Daten gehörten
reichung auf Marktzulassung in Japan vor.
­weitergeführt werden und es wurden zusätz­liche Sicherheitsinformationen in einem Langzeitregister erfasst.
Post-hoc-Bewertungen kontrollierter Studien zu schubförmiger
Das Biopharma-Geschäft hat seine finanzielle Unterstüt-
MS hinsichtlich prädiktiver Scores für Krankheitsaktivität und
zung des Grant for Fertility Innovation (GFI )-Programms mit
Progression der Behinderung sowie eine Kosten-Nutzen-­
Fördergeldern für 2015 und 2016 in Höhe von insgesamt bis zu
Analyse zu Rebif® gegenüber Avonex® (Interferon beta-1a),
1,2 Mio € zugesagt. Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der
basierend auf dem Fehlen von Anzeichen für Krankheitsaktivi-
31. Jahrestagung der European Society of Human Reproduction
tät (NEDA , no evident disease activity). Diese neuen Daten
and Embryology (ESHRE ) in Lissabon. Mit dem 2009 einge-
sollen Ärzten und Patienten helfen, informierte Behandlungs-
führten GFI -Förderprogramm sollen innovative translationale
entscheidungen zu treffen und den Einfluss von Rebif® bei
Forschungsprojekte im Bereich Fertilität zu konkreten Gesund­
Patienten mit schubförmiger MS besser zu verstehen.
heits­lösungen weiterentwickelt werden, um die Erfolgs­­rate der
Mit den jährlich verliehenen Grants for Multiple Sclerosis
assistierten Reproduktionstechnologie (ART ) zu verbessern. In
Innovation (GMSI ) wollen wir in unserem Biopharma-Geschäft
den vergangenen sechs Jahren gingen beim GFI -­Förder­pro­
erstklassige externe Forschungsprojekte aus aller Welt zu
gramm rund 750 Anträge aus über 50 Ländern weltweit ein.
bestimmten Aspekten von MS fördern. 2015 ging die Aus-
Mit unserem BTK -Inhibitor (M2951) sind wir im 4. Quartal in
zeichnung im Rahmen des 31. ECTRIMS -Kongresses an vier
die Phase I der klinischen Prüfung bei Patienten mit SLE einge-
Forschungsgruppen aus den Niederlanden, Finnland, Italien
treten.
und Großbritannien.
32
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Forschung und Entwicklung
Endokrinologie
Im Juli genehmigte die Europäische Kommission (EC) eine
Änderung der Marktzulassung für Kuvan® (Sapropterindihydro­
chlorid), die den Einsatz bei Kindern unter vier Jahren mit
Phenyl­ketonurie (PKU ) mit nachweislichem Ansprechen auf
erhöhen könnten. Dies bedeutet, dass Glucophage® XR nun
eine derartige Behandlung zulässt. Die Entscheidung der EC
Änderungen für Glucophage® IR (mit sofortiger Freisetzung
auch bei Patienten mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz
eingesetzt werden kann, eine regelmäßige Kontrolle der H
­ erzund Nierenfunktion vorausgesetzt. Die französische Zulassungsbehörde hatte dieses Jahr bereits die entsprechenden
stützte sich auf eine Prüfung der Daten aus der klinischen
des Wirkstoffs Metformin) unter Streichung derselben Kontrain-
Phase-­I II b-Studie SPARK . Am 1. Oktober haben wir den
dikationen gebilligt. Diese Änderungen gelten in allen Ländern
Abschluss einer Vereinbarung mit dem im kalifornischen San
der Europäischen Union. Die Entscheidungen basierten auf
Rafael ansässigen amerikanischen Unternehmen BioMarin
Auswertungen umfangreicher Daten von Merck zu Wirksam-
Pharmaceutical, Inc. bezüglich der Rückgabe der Rechte an
keit und Sicherheit, die über viele Jahre erhoben wurden,
Kuvan® bekannt gegeben. Mit diesem Schritt wollen wir uns
sowie auf neuen klinischen Studien zu Glucophage®.
wieder auf die Kernbereiche unseres Unternehmensbereichs
Erst kürzlich haben wir die Zulassung für Metformin zur
Healthcare konzentrieren. Des Weiteren vereinbarten wir die
Behandlung von Prädiabetes in Ungarn erhalten. Diese Zu­las­
Rückgabe unserer Entwicklungs- und Vermarktungsoption zu
sung folgt auf bereits erteilte Genehmigungen von Gluco­phage®
Peg-Pal, einer Prüfsubstanz, die ebenfalls zur Behandlung von
zur Behandlung von Patienten mit diesem Diabetes-Vorsta­dium
PKU eingesetzt werden soll.
in Mexiko, Polen, den Philippinen und der Türkei.
Mit den Jahresstipendien des Grant for Growth Innovation
(GGI ) fördert unser Biopharma-Geschäft vielversprechende
tagung der European Society for Paediatric Endocrinology
Vernachlässigte Krankheiten
Merck fördert eine konzernweite Initiative für besseren Zugang
zu Gesundheit (Access to Health), um die wichtigsten ungedeckten medizinischen Bedarfe bei vernachlässigten Tropen­
krankheiten – vor allem bei Kindern aus Entwicklungs­ländern –
(ESPE ) in Barcelona zusammen.
anzugehen. Hierzu gehört auch eine F&E-Plattform mit
externe Forschungsprojekte aus dem Bereich der Wachstumsstörungen. 2015 fiel die Vergabe des GGI an zwei Forschungsgruppen aus Großbritannien und den USA mit der 54. Jahres-
Schwerpunkt auf tropischen und vorrangigen übertragbaren
General Medicine
Am 3. November 2015 haben wir bekannt gegeben, dass die
britische Zulassungsbehörde die beantragte Änderung der
Zulassung von Glucophage® XR (mit verzögerter Freisetzung
des Wirkstoffs Metformin) für die Behandlung von Patienten
mit Diabetes Typ II genehmigt hat. Mit dieser Änderung entfällt die Kontraindikation mäßig eingeschränkte Nierenfunktion
im Stadium 3a in Abwesenheit von anderen Erkrankungen, die
das Risiko für Laktatazidose und chronische Herzinsuffizienz
Erkrankungen. In diesem Zusammenhang haben wir die
Rechte an der Prüfsubstanz DDD 107498 gegen Malaria von
der Medicines for Malaria Venture (MMV ) erhalten. Ziel des
zukünftigen klinischen Programms ist der Nachweis, ob die
Prüfsubstanz in unterschiedlichen Entwicklungsstadien der
Malariaerreger wirksam ist und lange genug im Körper verweilt, um potenziell als Einmaldosis gegen die gefährlichsten
Malariastämme eingesetzt werden zu können.
Forschung und Entwicklung
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
33
BIOPHARMA-PIPELINE
Stand: 31.12.2015
Therapiegebiet
Wirkstoff
Indikation
Status
Cladribin-Tabletten (Lymphozyten-reduzierender Wirkstoff)
Schubförmige Multiple Sklerose
Zulassungs­
prozess1
M2736 (Immuntoleranz-Wirkstoff)
Schubförmige Multiple Sklerose
Phase II
Tepotinib (c-Met-Kinase-Inhibitor)
Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom
Phase II
Tepotinib (c-Met-Kinase-Inhibitor)
Leberzellkarzinom
Phase II
Tepotinib (c-Met-Kinase-Inhibitor)
Solide Tumoren
Phase I
BeiGene-283 (BRAF -Inhibitor)
Solide Tumoren
Phase I
M2698 (p70S6K / Akt-Inhibitor)
Solide Tumoren
Phase I
M3814 (DNA -PK-Inhibitor)
Solide Tumoren
Phase I
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom, Erstlinie
Phase III
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom, Zweitlinie
Phase III
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Karzinom des Magens / gastroösophagealen Übergangs,
Erstlinie
Phase III
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Karzinom des Magens / gastroösophagealen Übergangs,
Drittlinie
Phase III
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Platinresistentes /-refraktäres Ovarialkarzinom
Phase III
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Harnblasenkarzinom, Erstlinie
Phase III
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Merkelzellkarzinom der Haut
Phase II
Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper)
Solide Tumoren
Phase I
M9241 (NHS -IL12, Krebsimmuntherapie)
Solide Tumoren
Phase I2
M7824 (bifunktionale Immuntherapie)
Solide Tumoren
Phase I
Atacicept (Anti-Blys- / Anti-APRIL -Fusionsprotein)
Systemischer Lupus erythematodes
Phase II
Sprifermin (Fibroblasten-Wachstumsfaktor 18)
Osteoarthrose
Phase II
M1095 (Anti-IL-17A / F-Nanobody)
Psoriasis
Phase I
M2951 (BTK -Inhibitor)
Systemischer Lupus erythematodes
Phase I
Neurodegenerative Erkrankungen
Onkologie
Immunonkologie
Immunologie
Laut Mitteilung vom 11. September 2015 bereitet Merck die Einreichung auf Marktzulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur vor.
Studie gefördert vom National Cancer Institute (USA ).
Weitere Informationen zu aktuellen klinischen Studien finden Sie unter www.clinicaltrials.gov.
1
2
Akt
Proteinkinase B
APRIL Proliferationsinduzierender Ligand
BLyS B-Lymphozyten-Stimulator
BTK Brutontyrosinkinase
IL
Interleukin
PD-L1 Programmierter Zelltod-Ligand 1
PKProteinkinase
Consumer Health
In unserem Selbstmedikationsgeschäft Consumer Health
­entwickeln und vertreiben wir nicht-verschreibungspflichtige
Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel in Europa, vor-
dukten und Erweiterungen von Produktlinien. Der Konsument
rangig für Frankreich, Deutschland und Großbritannien, sowie in
lieren wir seit 2014 verstärkt Kooperationsvereinbarungen mit
Wachstumsmärkten Lateinamerikas, des Nahen Ostens, Afrikas
unabhängigen Forschungseinrichtungen, um so gezielt auf
und Südostasiens. Der Schwerpunkt unserer Forschungs- und
deren Expertise bei der Entwicklung von neuen Produkten
Entwicklungsaktivitäten liegt auf der stetigen Verbesserung
gemäß den speziellen Bedürfnissen unserer Kunden zurück­
bewährter Rezepturen sowie der Entwicklung von neuen Pro-
zugreifen.
und seine Bedürfnisse stehen im Zentrum unserer Innova­
tionstätigkeiten. Dabei stützen wir uns auf intensive Markt­
forschung in unseren Hauptmärkten. Zu diesem Zweck etab-
34
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Forschung und Entwicklung
Biosimilars
Merck setzte im Jahr 2015 die klinische Entwicklung von
­Biosimilars erfolgreich fort. Der Beginn einer ersten Biosimilar-­
Phase-­I II -Studie ist für das erste Quartal 2016 geplant.
Außerdem haben wir die Pipeline mit weiteren Biologika auf­
gestockt, um uns ein attraktives Portfolio an Biosimilars und
ein nachhaltiges Biosimilars-Geschäft zu sichern.
ren können. Die Kits ermöglichen die zuverlässige Erkennung
und Entdeckung von RNA -bezogenen Gensequenzen in DNA ,
RNA und von Proteinen.
Bei Process Solutions haben wir unsere ­
Provantage®
­Biodevelopment Services um einen Clone Generation Service
ergänzt. Mit dieser Erweiterung verfügen wir jetzt über eine
vollständige Palette an Dienstleistungen, die es erlauben, Ausbeute, Produktivität, Konsistenz und Effizienz bei der Herstel-
Allergopharma
Unser Allergiegeschäft Allergopharma ist einer der führenden
Hersteller diagnostischer Tests und verschreibungspflichtiger
Arzneimittel für die allergenspezifische Immuntherapie (AIT ).
lung von Arzneimitteln für klinische Prüfungen zu optimieren.
Mit unserer eigenen Forschung und Entwicklung sowie in
Unsere flexible Produktionsplattform bietet eine Auswahl an
Kooperation mit Forschungsinstituten und externen Partnern
Zelllinien und die vollständig dokumentierten Klone erfüllen
tragen wir zu einem besseren Verständnis des immunologi-
die Anforderungen der Rückverfolgbarkeit auf die Quelle für
schen Mechanismus bei, der sich hinter der Entwicklung von
die klinische Produktion, Registrierung und Zulassung sowie
Aller­gien verbirgt, und arbeiten aktiv an der nächsten Generation
kommerzielle Herstellung.
von Präparaten für die allergenspezifische Immuntherapie.
Durch die Bereitstellung hoch exprimierender Zelllinien in
­hervorragender Qualität können unsere Dienstleistungen dazu
beitragen, die Zeit bis zur klinischen Testung zu verkürzen.
Mit der Einführung unseres neuen Mobius®-­2.000-­Liter-­
Einweg-­Bioreaktors nehmen wir Einfluss auf wichtige Standards
Life Science
wie die Wahl der mikrobiologischen Filme und Einwegtechnologien sowohl in der Upstream- als auch in der Downstream-­
Produktion und bieten Kunden, die Einwegtechnologien in der
Innovationen sind elementar, wenn es darum geht, für unsere
Upstream-Produktion einsetzen wollen, eine voll skalierbare
Kunden Mehrwert zu schaffen. Unser Unternehmensbereich
Lösung. Mit diesem neuen Bioreaktor können wir in Biosimilars-­
Life Science beschäftigt weltweit über 650 Mitarbeiter in
Märkten unsere Kunden dabei unterstützen, ihre Herstellstra-
unterschiedlichen Funktionen der Forschung und Entwicklung.
tegien in kurzer Zeit umzusetzen, um schneller auf den Markt
Diese Mitarbeiter arbeiten eng mit unseren Kunden zusam-
zu gelangen.
men, um deren ­Bedürfnisse und Anforderungen umzusetzen.
Unser oberstes Ziel ist es, die größten Herausforderungen im
wollen:
Neue, bahnbrechende Technologien
In unserem Bestreben, innovativ zu sein, konzentrieren wir
uns auch auf neue Technologien mit langfristigem Einfluss. Wir
haben ein US-amerikanisches Patent zur Entwicklung eines
­
selektiven Schichtbildungsverfahrens erhalten, mit dem die
Konsistenz der Virusfiltrationsleistung erheblich verbessert
werden kann. Dieses Verfahren kommt bei der Herstellung
unserer Viresolve®-­Pro-­Filtrations­einheit zum Einsatz. Hierbei
• unser Portfolio verbessern und ausweiten
handelt es sich um eine Virusfiltrationstechnologie zur leis-
• langfristig in neue, bahnbrechende Technologien investieren
tungsstarken Abreicherung von Parvoviren bei der Herstellung
• Partnerschaften mit unseren Kunden eingehen
von monoklonalen Antikörpern und therapeutischen Protei-
• den Dialog zu ungedeckten Bedürfnissen der Fachwelt führen
nen. Dank der selektiven Membranschichten bietet Viresolve®
Bereich Life Science zu meistern und Ideen letztendlich in
Produktinnova­tionen zu überführen. Auch 2015 investierten
wir signifikant in die Life-­Science-­Forschung und -Entwicklung.
Das Geschäftsjahr 2015 war geprägt von erfolgreichen
Innovationen. Grundsätzlich verfolgen wir unterschiedliche
­
Aktivitäten, die sich vier Kategorien zuordnen lassen. Wir
und entsprechende Probleme lösen
Pro eine branchenführende Konsistenz, die anderen Virusfiltrationsgeräten am Markt überlegen ist.
Erweiterung des Portfolios
Wir haben 2015 wichtige neue Produkte eingeführt und damit
unser Portfolio in allen Segmenten erweitert. Im Bereich
Biomonitoring haben wir die MAS -100®-­Produktreihe der
­
­Luftkeimsammler um drei Geräte ergänzt, um unser
­Biomonitoring-­Portfolio auf Kunden aus der Lebensmittel- und
Getränkeindustrie auszuweiten. Die Produktfamilie wurde zur
Verwendung in Isolatoren konzipiert und ermöglicht die
Um unsere Führungsrolle bei der Tangentialflussfiltration
(TFF ) zu festigen, haben wir die Single-Pass-TFF mit Pellicon®-­
Kassetten eingeführt. Hierbei handelt es sich um eine optimierte Anwendung unserer bestehenden Technologie, mit der
Verfahrensströme konzentriert werden können, ohne dass
eine Rezirkulationsschleife wie bei der konventionellen TFF
erforderlich ist. Mit dieser Anwendungsalternative entfallen
typische Verfahrenseinschränkungen durch höhere Volumina
Probennahme an kritischen Kontrollpunkten. Die Produkte
­
oder Konzentrationsfaktoren, wodurch eine höhere Kapazität
sind dank ihres kompakten und anwenderfreundlichen Designs
erreicht werden kann. Durch die Kombination des TFF -Schritts
­ideal zur Verwendung in kontrollierten Umgebungen geeignet.
mit anderen Prozessschritten ist außerdem ein durchgängiger
Im Segment RNA -Nachweis haben wir eine Reihe wichtiger
Verfahrensablauf möglich.
neuer Produkte eingeführt. Ein Beispiel sind unsere Magna
Zur weiteren Beschleunigung des Wachstums bei der Zell­
ChIRP ™ RNA Interactome Kits, mit denen Forscher Chromatin­
analyse haben wir die neue CHO -Plattform Cellvento™ für
bereiche leichter bestimmen, wiederherstellen und analysie-
Zellkulturmedien und Begleitfeeds für Anwendungen bei Batch,
Forschung und Entwicklung
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
35
Batch-Feed und Perfusion eingeführt. Die chemisch ­definierten
Membranen der Marke Immobilon für die Proteinanalyse. Wir
und ohne tierische Stoffe produzierten Medien ­liefern über­
wurden aufgrund unserer maßgeblichen Präsenz und unseres
legenes Zellwachstum und Produktivität für eine ganze Palette
Beitrags zur Westernblot-Anwendung vorgestellt. Dies ist die
von CHO -Zelltypen, die bei der biopharmazeutischen Entwick-
am häufigsten verwendete Analysemethode in der Zell- und
lung und Herstellung zum Einsatz kommen. Die Produkt­
Molekularbiologie.
palette gibt Kunden die Flexibilität, das passendste Produkt
Darüber hinaus haben wir ein Original-Weißbuch veröffent-
für bestmögliche Resultate ihrer gegebenen Zelllinie zu wählen.
licht, mit dem wir dem Einfluss der sich herausbildenden
Des Weiteren haben wir eine neue Technologie eingeführt,
Biotechnologie-Community auf die Zukunft des Gesund­
­
mit der Zellkulturmedien aus Trockenpulver granuliert werden
heitssektors Rechnung tragen. Das Weißbuch war das Ergebnis
können. Dadurch erhöht sich die Löslichkeit, zudem wird die
des Emerging Biotech Summit, der im Juni in ­
Philadelphia
Handhabung von Zellkulturmedien einfacher, die bei der bio-
(­Pennsylvania, USA ) stattfand. Dieser Gipfel war von unseren
pharmazeutischen Herstellung verwendet werden. Mit den
zwei Unternehmensbereichen Life Science und Healthcare
­bedienungsfreundlicheren kompaktierten Medien können Bio-
organisiert und von 40 führenden Biotechnologie-Unternehmen
pharmazeutika-Hersteller ihre Upstream-Prozesse weiter opti-
aus den USA besucht worden. In diesem Rahmen eröffneten
mieren.
wir einen offenen Dialog innerhalb der Biotechnologie-­Fachwelt
und erhielten Einblicke von Führungskräften bezüglich der
Partnerschaften
Im Februar sind wir eine Partnerschaft mit Precision Biologics,
Inc. eingegangen. Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen wir
Serviceleistungen für das Upstream-Processing dieses in Texas
(USA ) ansässigen Biotechnologie-Unternehmens erbringen,
schnelleren klinischen Prüfung von Produkten und der Einfüh-
um einen präklinischen monoklonalen Antikörper weiterzu­
monie der American Business Awards 2015 in San ­Francisco
entwickeln. Dieser Antikörper namens NEO -201 bindet an
(Kalifornien, USA ) mit einem „Stevie Award“ für ­unsere
ein ­tumorspezifisches Antigen, das bei einigen Krebsarten
AFS ®-Laborwassersysteme ausgezeichnet. Das neue AFS -E-­
­vorhanden ist. Dadurch ist er potenziell für die Therapie von
Großsystem war als Finalist in der Kategorie „Bestes Produkt –
unterschiedlichen Krebserkrankungen wie zum Beispiel Dick-
Gesundheit & Arzneimittel“ nominiert worden. Moderne Diag-
rung lebensrettender Arzneimittel.
Für unsere Produktinnovationen haben wir 2015 einige
wichtige Branchenauszeichnungen erhalten:
Im September wurden wir auf der Preisverleihungs­
zere­
darm-, Lungen-, Eierstock- und Bauchspeichel­drüsen­krebs
noselabore benötigen mehrere kompakte Wassersysteme, um
geeignet – letzterer ist eine Krebsart mit besonders hoher
ein einzelnes Analysegerät oder mehrere kleinere zu bespeisen.
Sterberate und begrenzten Behandlungsmöglichkeiten.
Unsere AFS -E-Systeme erfüllen dieses Bedürfnis.
Im Mai haben wir eine Vereinbarung mit Singulex, Inc.
getroffen, gemäß derer wir das Geschäft der Life-Science-­
Im November sind wir von der amerikanischen Fachzeitschrift „R&D Magazine“ mit zwei „R&D 100 Awards“ ausge-
Forschung dieses Entwicklers und führenden Anbieters der
zeichnet worden. Diese gelten als die „Oscars für Innovationen“
„Single Molecule Counting“-Technik steuern werden. Damit
und werden für Technologien aus einem breiten Spektrum an
verfügen wir über die Exklusivrechte auf Weiterentwicklung
Branchen wie Telekommunikation, Hochenergiephysik, Soft-
und weltweite Vermarktung dieser Technik für Forschungs­
ware, Produktion und Biotechnologie vergeben. Unsere AFS -­
anwendungen.
Wasseraufbereitungssysteme gingen als Sieger der Kategorie
„Prozesse und Prototypen“ hervor, während unsere Simplicon™-­
Wissenschaftlichen Dialog voranbringen
Für den Bereich Filtration haben wir einen wissenschaftlichen
Beratungsausschuss eingerichtet, der 2015 bereits zu einer
Antrittssitzung zusammengekommen ist. Dessen Ziel ist es,
Technologie zur RNA -Reprogrammierung den Spitzen­platz der
Kategorie „Analysen / Tests“ belegte. Diese Technologie ermöglicht es, virusfreie, humaninduzierte Stamm­
zellen in einem
einzigen Transfektionsschritt sicher und effizient zu erzeugen,
die größten Herausforderungen auf dem Gebiet der Filtration in
womit Wissenschaftlern eine effektive Reprogrammierungs-
Zusammenarbeit mit unseren Kunden zu lösen. Hierzu bringen
methode bei der Erforschung von Erkrankungen zur Verfügung
wir Experten aus dem Anwendungsbereich mit Technologie­
steht.
experten zusammen. Zu den Mitgliedern gehören einige der
sachkundigsten externen Spezialisten für Filtration, renommierte Wissenschaftler sowie Mitarbeiter unseres Unterneh-
Performance Materials
mensbereichs Life Science. Als ein führender Anbieter im
­Bereich Filtration engagieren wir uns kontinuierlich dafür, neue
Wir sind der unangefochtene Markt- und Technologieführer bei
bahnbrechende Innovationen auf diesem Gebiet zu erfor-
Flüssigkristallen (Liquid Crystals, kurz LCs), die vor allem in
schen. Der Arbeitsschwerpunkt des Ausschusses liegt darauf,
Fernsehgeräten und in der mobilen Kommunikation Anwendung
die dringendsten unerfüllten Bedürfnisse im Bereich Filtration
finden, sowie einer der führenden Anbieter dekorativer und
zu identifizieren und zu erforschen.
funktioneller Effektpigmente. Kunden aus den Branchen Unter­
Im 3. Quartal veröffentlichte die Fachzeitschrift „Methods
haltungselektronik, Beleuchtung, Lack, Drucktechnik, Kunst­
of Molecular Biology“ zwei von unseren Experten verfasste
stoffanwendungen und Kosmetik nutzen unsere Hightech-­
Kapitel zum Einsatz unserer PVDF -(Polyvinylidenfluorid-)­
­
Materialien und -Lösungen.
36
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Forschung und Entwicklung
Display Materials
Die Smartphones und Tablets der neuesten Generation mit
­ihren brillanten Touchscreens wären ohne den jüngsten Technologiesprung bei den Flüssigkristalldisplays nicht denkbar.
Für diese Mobilgeräte entwickelten wir die UB-FFS -Technologie
Hochwertige Pigmente und funktionelle Materialien
Die jüngste Entwicklung auf dem Gebiet der Effektpigmente
sind Pigmente der Marke Meoxal®. Sie bestechen durch eine
(Ultra-Brightness Fringe-Field Switching) mit einem neuen
bei der Aluminium-Flakes als Substrat eingesetzt werden. Die
Schaltmodus. Sie hat das Potenzial, die Lichtdurchlässigkeit
Produkte sind für vielfältige High-Performance-Anwendungen
der Displays um bis zu 15 % zu steigern. Vorteile der neuen
geeignet, insbesondere für Automobil- und Kunststofflackie-
Technik: Zum einen verbraucht sie weniger Strom und die
rungen.
außergewöhnlich hohe Farbsättigung und hervorragende
­Performance. Dafür sorgt eine innovative Schichttechnologie,
Batterie-­Lebensdauer der mobilen Endgeräte wird erhöht,
Mit Xirallic® NXT bringt Merck eine neue patentgeschützte
zum anderen steigt die Qualität der mobilen Displays und
Produktgeneration der bekannten Hightech-Effektpigmente auf
stärkt den Trend zu höheren Auflösungen. Die Markteinführung
den Markt, die den Kunden einen außergewöhnlichen soge-
verläuft sehr erfolgreich: Der neue Schaltmodus wird ­bereits
nannten Living-Sparkle-Effekt, hohes Styling-Potenzial und
in vielen Smartphones und Tablet-PCs eingesetzt. Für diese
konsistente Qualität bietet. Das erste Produkt der neuen
bahnbrechende Technologie wurde Merck im April 2015 der
Generation – Xirallic® NXT Panthera Silver – ist ein dunkel-
Deutsche Innovationspreis verliehen. Im Juni gewann Merck,
graues, metallisch wirkendes Effektpigment.
ebenfalls für die UB-FFS -Technologie, in San José in Kalifornien
Neben den hochwertigen Effektpigmenten produzieren wir
den „Display Industry Award 2015“ der Society for Informa­tion
funktionelle Materialien für technische Anwendungen, aber
Display (SID ).
auch für Kosmetik, mit entsprechenden Füll- und Wirkstoffen.
Mit der strategischen Merck-Initiative „LC 2021“ bündeln
2015 wurde mit RonaCare® Serene Shield pünktlich zur Leit-
wir unsere zukünftigen Aktivitäten im Bereich der Flüssig­
messe InCosmetics in Barcelona ein neuer kosmetischer Wirk-
kristalle. Zum einen richten wir das Augenmerk auf die Weiter-
stoff vorgestellt. Der Wirkstoff soll der Haut in jedem Alter
entwicklung der herkömmlichen Displaytechnologie – wir wollen
helfen, die Anfälligkeit für Akne zu reduzieren.
Beiträge für robustere, flexiblere Bildschirme sowie für den
Im Bereich der technischen Anwendungen haben wir Addi-
Einsatz der holografischen 3D-Technik liefern. Zum anderen
tive für die Lasermarkierung von Kunststoffen und leitfähigen
fokussieren wir uns auf Anwendungen außerhalb von Displays.
Beschichtungen entwickelt. Diese Additive sorgen zudem für
Hierzu zählen neue Lichtmanagementsysteme oder „smarte
die Wärmereflexion von Gewächshäusern. Auch im Bereich
Antennen“ zur besseren Kommunikation mit Satelliten. Ein
der Hochspannungstechnik arbeiten wir an funktionellen Mate­
weiteres Arbeitsgebiet sind Flüssigkristallfenster (Liquid ­Crystal
rialien – hier wollen wir rund um das Thema „Energy Manage-
Windows, kurz LCW ). Sie können nicht nur die Licht-, sondern
ment“ neue Märkte erschließen. Im Rahmen des Forschungs-
auch die Wärmedurchlässigkeit von Fenstern in Gebäudefassa-
projekts „iShield“, das angesichts seiner Zukunftsträchtigkeit
den regulieren. Für solche Anwendungen investieren wir weiter
auch staatlich gefördert wird, entwickeln wir gemeinsam mit
in die Materialentwicklung, die Pilotproduktion der ersten
universitären und industriellen Partnern seit Herbst 2015
„smarten“ Fenster läuft auf Hochtouren. 2015 wurden bereits
­neuartige Materialien für die Schirmung von Generatoren und
die ersten LCW -Einheiten in das neue Innovations­
zentrum
Motoren.
von Merck in Darmstadt eingebaut. Zur breiten Vermarktung
sind Kooperationen mit Partnern in der Glas- und Fassaden­
technologie geplant.
Zukunft und Potenzial der Displaytechnologie sind seit
Integrated Circuit Materials
In der Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials, die
­Produkte für integrierte Schaltkreise liefert, haben wir eine
einiger Zeit Thema unseres jährlichen Symposiums „Displaying
Produktpalette für Anwendungen der „Extreme UV Lithography“
Futures“, das 2015 in San Francisco stattfand. Dort führten wir
(EUV ) entwickelt, die bereits bei mehreren Kunden aus der
renommierte Zukunftsforscher mit über einhundert Kunden
Halbleiterindustrie für deren Prozesse qualifiziert ist. Die
und Geschäftspartnern zusammen.
„Shrink“-­Technologie erlaubt es, lithographisch erzeugte
In Japan, Korea, China und Taiwan – vier Kernmärkten für
Strukturen nachträglich zu verkleinern und so Auflösungs­
Performance Materials – folgten im Herbst rund 700 Kunden
beschränkungen der Belichtungstechnologie kostengünstig zu
unserer Einladung zu Workshops unter dem Motto „Creating
umgehen. Neue Produkte stehen kurz vor dem Produktions-
the perfect pixel – through partnership“. Dabei handelte es
einsatz. So sind wir führend in Directed Self Assembly (DSA ),
sich größtenteils um Forscher und Ingenieure verschiedener
einer wegweisenden Technologie, die für alle Hersteller fort­
Displaypanel-Hersteller. Ziel dieser sehr erfolgreichen Veran-
geschrittener Halbleiter entscheidend ist. Bei DSA ist die
staltungen ist es, unsere Kernkompetenzen darzustellen,
Information für kleinste Strukturen bereits in der chemischen
­Visionen mit unseren Kunden zu diskutieren, unsere Techno­
Natur des Beschichtungsmaterials enthalten. Wir arbeiten
logieführerschaft zu demonstrieren und auch die Nähe zum
zusammen mit unseren Kunden an der Einführung von DSA als
Kunden zu stärken.
einer Standard-IC-Herstellungsmethode in den nächsten
­Jahren. Darüber hinaus forschen wir intensiv auf dem Gebiet
dicker Perhydropolysilazan-Produkte für die 3D-Chip-­Technologie
sowie neuartige Isolationsmaterialien.
Forschung und Entwicklung
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
37
Die Weiterentwicklung der Flachbildschirm-Technologie hin
Unsere Produktlinie für diese Art der Anwendungen heißt
zu größeren Formaten und höheren Taktfrequenzen erfordert
­livilux®. Auf Basis einer mehr als zehnjährigen Erfahrung
inzwischen Strukturgrößen an der Grenze der Auflösungs­
haben wir ein starkes Portfolio an weltweiten Patenten aufge-
fähigkeit der Belichtungsgeräte. So konnten wir die soge-
baut. Entwicklungspartnerschaften mit Kunden sind dabei ein
nannte Tandem-Harz-Technologie mit einer besonderen Mole-
Weg, neue Technologien zu erproben und zur Marktreife zu
kulargewichts-Verteilung aus dem IC-Bereich übertragen und
führen. So hat Merck gemeinsam mit dem Druckerhersteller
somit eine Photoresist-Auflösung nahe der theoretischen
Seiko Epson eine Technologie etabliert, mit der sich OLED -­
Grenze erreichen. Bei der Siliziumtechnologie befinden sich
Displays drucken lassen. Während wir unser Knowhow aus der
neue Siloxan-Materialien in fortgeschrittenen Teststadien: als
OLED -Materialentwicklung und in der Entwicklung von Tinten
Planarisierungsschichten für hochauflösende Bildschirme und
in die Kooperation einbrachten, steuerte Seiko Epson seine
als Dünnschicht-Barriere für OLED -Beleuchtungen.
Kompetenz in Sachen Druckköpfe mit Mikro-Piezo-Inkjet-­
Der im September getätigte Zukauf Ormet hat auf Basis
Technologie und das Prozess-Knowhow bei. Die Vorteile der
einer speziellen, umweltfreundlichen Technologie leitfähige
gemeinsam entwickelten Technologie: geringere Kosten und
Pasten entwickelt, mit denen sich technische Herausforderun-
höhere Materialeffizienz. Denn anders als bei aufgedampften
gen beim Halbleiter-Packaging lösen lassen. Das ist besonders
OLED -Displays werden die Materialien bei gedruckten OLED -­
reizvoll angesichts der steigenden Nachfrage nach hochgradig
Displays bei Raumtemperatur unter Normaldruck aufgebracht.
integrierten Geräten wie Mobiltelefonen oder Wearables.
Zudem wird bei diesem Verfahren Material nur dort abge-
Advanced Technologies
Ein herausragendes Beispiel für unsere Aktivitäten im
ressourcenschonend.
Geschäftsbereich Advanced Technologies sind organische
führende Position bei der Erforschung und Entwicklung von
licht­emittierende Dioden (OLED ), die in neuen Beleuchtungs-
Displaymaterialien weiter ausbauen. Qlight mit dem Standort
techniken und Displaytechnologien verwendet werden. OLED s
Jerusalem als Forschungszentrum entwickelt Materialien und
stehen für brillante Farben und scharfe Bilder aus jedem
Anwendungen auf der Basis von Halbleiter-Nanokristallen. Wir
­Blickwinkel, eine lange Lebensdauer und höchste Energieeffi-
erweitern damit unser Kompetenzspektrum um ein führendes
zienz. OLED s ermöglichen es zudem, Displays auch in runden
Technologieteam, das beträchtliche Erfahrung und Innovationen
Formen oder flexibel zu gestalten – damit sind sie für den
auf dem Gebiet der Nanowissenschaft und Nanotechnologie
schieden, wo auch tatsächlich Dioden entstehen – es ist also
Mit der Übernahme von Qlight Nanotech wollen wir unsere
Einsatz in neuesten technischen Anwendungen prädestiniert.
vorweist, die unter anderem für Anwendungen in der allge-
Ein Beispiel sind sogenannte Smart Watches, Armbanduhren
meinen Beleuchtung sowie für Displays und Bildschirme
mit Internetzugriff und zusätzlichen Computerfunktionen.
genutzt werden.
38
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Menschen bei ­Merck
Menschen bei ­Merck
Unsere Mitarbeiter sind entscheidend für unseren Erfolg. Es ist
• Wachstum und Transformation ermöglichen
daher von großer Bedeutung, die richtigen Talente mit den
• Führungskompetenz, Talententwicklung und Leistungskultur
richtigen Kompetenzen zum richtigen Zeitpunkt von uns zu
überzeugen, sie weiterzuentwickeln und sie bei ­­Merck zu halten.
fördern
• Unternehmenskultur stärken
Im Folgenden werden die Entwicklungen und erreichten Ziele
Ein Überblick über unsere Mitarbeiterzahlen
Zum 31. Dezember 2015 beschäftigten wir weltweit
49.613 Mit­arbeiter (2014: 39.639). Der Anstieg der Mitar­
beiterzahl ist vor allem durch die Integration von Sigma-­
Aldrich bedingt. Wir waren 2015 in 66 Ländern mit insgesamt
211 personalführenden Gesellschaften vertreten.
in diesen Bereichen aufgezeigt.
Wachstum und Transformation
ermöglichen
In einer Welt, die sich kontinuierlich verändert, sind qualifizierte
VERTEILUNG DER MITARBEITER
und innovativ denkende Mitarbeiter von größter Bedeutung für
nach Regionen (­Merck inklusive Sigma-Aldrich)
den Erfolg eines Unternehmens. Daher ist es ein Ziel unserer
in %
Personalstrategie, Mitarbeiter aller Altersgruppen entsprechend
8,8
Lateinamerika
22,4
Asien-Pazifik (APAC )
1,9
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
47,2
Europa
zu entwickeln und sie auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.
Zukunft durch Innovation gestalten
Innovation spielt für uns eine herausragende Rolle. Um in
­diesem Bereich künftig noch bessere Voraussetzungen zu
­schaffen, haben wir 2015 das modulare Innovationszentrum
19,7
Nordamerika
in Darmstadt eröffnet. Hier haben Mitarbeiter die Möglichkeit,
sich in einer Kreativität fördernden Umgebung Ideen zu widmen
und an Projekten zu arbeiten – denn Innovation erfordert
innovative Mitarbeiter mit entsprechendem Freiraum. Ein
wichtiges Element des Innovationszentrums ist die „Innovator
Academy“, die unseren Mitarbeitern verschiedene Schulungen
unter anderem zu den Themen „Design Thinking“, Kreativi-
Sigma-Aldrich gehört seit dem 18. November 2015 zu ­­Merck.
tätstechniken und „Business Model Canvas“ anbietet. Dieses
Da wir uns aktuell noch im Integrationsprozess befinden,
Angebot wird von internen Projektteams, den Start-ups aus
bezieht sich der weitere Text dieses Kapitels ausschließlich
­
dem ­Merck-Accelerator-Programm und weiteren interessierten
auf ­­Merck, ohne Sigma-Aldrich. Bereits verfügbare Zahlen zu
Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen von ­Merck umfang-
Sigma-­Aldrich sind in der Tabelle am Ende des Kapitels ange-
reich genutzt.
geben.
Augenmerk auf Talententwicklung, Leistungsmanagement und
Langfristiger Erfolg durch Mitarbeiterentwicklung
Die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter bleibt für uns
ein besonderer Schwerpunkt. Wir haben die Ausbildungsquote
Vergütung. Darüber hinaus wollen wir die Vielfalt unter den
am Standort Darmstadt, unserem größten Standort, auch
Mitarbeitern fördern, um mit unserer Belegschaft auch auf
2015 auf hohem Niveau stabil gehalten. Über 500 junge
künftige, globale Herausforderungen optimal vorbereitet zu
­Menschen in insgesamt 23 Berufsfeldern befanden sich im
sein. Um die Konzernstrategie durch passende Programme und
Jahr 2015 in der Ausbildung am Stammsitz. Wir übernehmen
Initiativen zu unterstützen, haben wir für unsere Personalarbeit
alle Auszubildenden in ein unbefristetes Beschäftigungs­
drei Schwerpunkte definiert:
verhältnis, sofern sie in einem Berufsfeld tätig sind, für das
Im Rahmen unserer Konzernstrategie legen wir ein besonderes
wir einen nachhaltigen Bedarf haben. Die Übernahmequote –
unter Berücksichtigung freiwilliger Austritte – lag in den
Menschen bei ­Merck
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
39
­vergangenen fünf Jahren im Schnitt über 90 %. Auch an ande-
Durch unsere Investitionen in Führungsqualität, Talentent-
ren Aus- und Weiterbildungsstandorten bilden wir weiterhin
wicklung und Weiterbildung konnten wir die Mitarbeiter in
eine große Zahl junger Menschen für das Berufsleben aus.
­Ländern mit vergleichsweise hoher Fluktuationsrate wie China
Das Programm „Start in die Ausbildung“ zur Vorbereitung
oder Indien enger an uns binden.
auf eine Berufsausbildung wird mit 20 Praktikanten, also mit
der gleichen Teilnehmerzahl wie im Vorjahr, fortgesetzt.
Das Programm ist für Jugendliche im Alter zwischen 16 und
25 Jahren konzipiert, die zwar einen Haupt- oder Realschul­
abschluss besitzen, sich nach ihrem Schulabschluss aber
Führungskompetenz, Talententwicklung und Leistungskultur fördern
mindestens ein Jahr erfolglos um einen Ausbildungsplatz
­
beworben haben. Wir fördern den Erwerb der beruflichen
Die Leistungskultur bei ­Merck zu fördern, ist ebenfalls ein
Handlungskompetenz unserer Auszubildenden durch zahl­
Schwerpunkt unserer Personalarbeit. Differenzierte Vergütungs-
reiche regional wie auch global aufgesetzte Projektaktivitäten.
und Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind hier wichtige Anreize.
Dazu gehört unter anderem die Unterstützung einer Einrich-
Um eine solche Kultur zu etablieren, ist es uns besonders
tung für Straßenkinder in Kenia. Für diese und andere Aktivi-
wichtig, dass die Führungskräfte diese mit ihrer Einstellung
täten zur Förderung der sozialen Kompetenzen von Auszu­
und Verhaltensweise vorleben. Entscheidend ist dabei auch die
bildenden wurden wir ausgezeichnet: Bei der Verleihung
Auswahl und Positionierung der richtigen Mitarbeiter – intern
des Hermann-­Schmidt-Preises 2015 wurde ­Merck mit einem
und extern.
Sonderpreis für innovative Berufsausbildung des Bundesinstituts für Berufsbildung gewürdigt.
Gemeinsames Verständnis für gute Führung schaffen
Unser globales Weiterbildungsprogramm stellt sicher, dass
Unsere Führungskräfte sollen unser innovatives Geschäftsmo-
all unsere Mitarbeiter und Führungskräfte weltweit die Fähig-
dell vorantreiben. Dies erreichen sie, indem sie die Chancen
keiten entwickeln, die sie und wir benötigen, um unsere Unter-
erkennen und nutzen, die vielfältige Kulturen und Erfahrungen
nehmensstrategie umzusetzen und auch in Zukunft erfolgreich
bei den Mitarbeitern bieten. Gleichzeitig sollen die Führungs­
zu sein. Wir bieten ihnen beispielsweise eine Reihe von global
kräfte eine Vorbildfunktion erfüllen, beispielsweise indem sie die
ausgerichteten Präsenztrainings zu 17 ausgewählten Themen
Unternehmenswerte leben und eine Feedback-­Kultur pflegen.
an. Im Jahr 2015 haben mehr als 4.000 Mitarbeiter an diesen
Im Zuge einer Evaluation unseres Führungs- und Geschäfts-
Programmen teilgenommen. Außerdem stehen unseren Mit­
modells wurden nicht nur Rollen angepasst, sondern auch
arbeitern verschiedenste E-Learning- und Sprach­kurse sowie
Führung als zentrales Thema identifiziert. Im Oktober 2015
Buchzusammenfassungen und Entwicklungs­
werkzeuge zur
wurde daher ein neues strategisches Kompetenzmodell einge-
Verfügung. Darüber hinaus gibt es lokale geschäfts- und funk-
führt, durch das unsere Geschäftsstrategie und die damit ver-
tionsbezogene Angebote, um sicherzustellen, dass sich unsere
bundene Führungskultur weiterentwickelt und unterstützt
Mitarbeiter stetig weiterentwickeln. Unser „Team Performance
werden. Die strategischen Kompetenzen, nach denen Füh-
Workshop“ unterstützt die Teilnehmer dabei, ihre Effektivität
rungskräfte und Mitarbeiter demnach handeln sollten, sind:
und Zusammenarbeit zu verbessern.
sinnhaft, zukunftsorientiert, innovativ, ergebnisorientiert,
Auch unseren Spitzentalenten und leitenden Führungskräf-
gemeinschaftlich und stärkend. Mit dem neuen Modell werden
ten bieten wir eine Reihe von Weiterbildungsprogrammen an.
diese zentralen Kompetenzen für unsere zukünftige Ausrich-
Im Rahmen des siebenmonatigen „International Management“-­
tung auf- und ausgebaut.
Programms soll bei jungen Talenten globales Denken gefördert
und ihre Führungskompetenzen gestärkt werden. Die ­Merck
wir im Jahr 2015 das „Growth Markets Management“-­
Internen Nachwuchs fördern, externe Talente gewinnen
Im Rahmen des Programms „Fit für 2018“ haben wir als Teil
unserer Konzernstrategie die Kompetenzinitiative „EIN Rahmen
für Talententwicklung, Vergütung und Leistungsmanagement“
(„ONE Talent Development, Rewards and Performance Management“) gestartet. Ziel ist es, hochqualifizierte Nachwuchskräfte aus aller Welt für ­Merck zu begeistern und zu halten.
Uns ist es daher wichtig, das Potenzial der Mitarbeiter
frühzeitig zu erkennen und individuell zu fördern. Wir wollen
Programm für lokale Führungskräfte gestartet, das betriebs-
unseren
wirtschaftliche und unternehmensspezifische Inhalte umfasst.
sowie eine kontinuierliche persönliche und berufliche Entwick-
Dieses Programm wird auch in China und der Türkei angebo-
lung und Perspektive im Unternehmen bieten. Daher arbeiten
ten, die Teilnehmer kommen aus unterschiedlichen Ländern
wir stetig daran, die Leistungs- und Entwicklungskultur im
und Regionen wie beispielsweise Afrika, dem Nahen Osten,
Unternehmen zu stärken. Unsere Prozesse sollen dies
Japan und Russland. Weltweit nahmen im Jahr 2015 insge­
­unterstützen und dafür sorgen, dass interne Positionen noch
samt 98 Manager an diesem Programm teil. Außerdem wurde
effizienter besetzt werden. Um dies zu erreichen, wird der
2015 das „Managerial Foundation Program“ in 15 Ländern mit
Talent- und Performance-Prozess weltweit einheitlich für alle
507 Teilnehmern und das „Advanced Management Program“ in
Mitarbeiter nach demselben Prinzip und über ein gemeinsames
vier Ländern mit 110 Teilnehmern durchgeführt.
IT-System abgebildet. Systematisch verbinden wir hierbei die
University bietet zudem seit 1999 in Zusammenarbeit mit
internationalen Top-Universitäten ein multiregionales und
modulares einjähriges Programm an. Bisher haben 345 Führungskräfte der oberen Leitungsebenen daran teilgenommen.
Darüber hinaus kooperiert ­Merck weltweit mit Universitäten,
um Mitarbeiter beispielsweise bei einem Executive-­
M BA Studium zu unterstützen. In Indien und Lateinamerika haben
Mitarbeitern
interessante
Karrieremöglichkeiten
40
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Menschen bei ­Merck
Potenzial­erkennung mit dem Performance Management. Durch
nen wie auch im externen Vergleich – das Ziel, dass Vergütung
eine ­regelmäßige, individuelle Leistungsbewertung lassen sich
leistungsorientiert und stellenwertbasiert erfolgen soll. Als
Mitarbeiter mit hohem Potenzial leichter erkennen und können
Familienunternehmen fokussiert sich unsere Gesamtvergütung
entsprechend gefördert werden. Klare Zielsetzungen, differen-
nicht nur auf die monetären Gehaltsbestandteile, sondern
ziertes und offenes Feedback sowie die Ausarbeitung individu-
umfasst zudem auch attraktive Neben- und Sozialleistungen.
eller Entwicklungspläne sind dabei wichtige Voraussetzungen
Seit dem Jahr 2015 kann die individuelle Leistung außerdem
für die persönliche Entwicklung wie auch für den Unterneh-
eine ­
stärkere Auswirkung auf den variablen Bonus haben.
menserfolg.
Dadurch schaffen wir einen größeren Anreiz für Mitarbeiter,
Wir haben unseren Mitarbeiter-Pool zur internen Nach­
Top-­Leistungen zu erbringen. Gleichzeitig haben die Mitarbei-
besetzung von vakant werdenden Führungspositionen im
ter über den variablen Bonus auch die Möglichkeit, stärker am
Jahr 2015 weiter ausgebaut. Die überwiegende Mehrheit der
Erfolg des Unternehmens teilzuhaben.
Führungspositionen konnten wir auch in diesem Jahr mit
­internen Kandidaten besetzen. Zusätzlich haben wir externe
Führungskräfte eingestellt, um die intern vorhandene lang­
Unternehmenskultur stärken
jährige Expertise durch neue Perspektiven zu ergänzen.
Auf dem globalen Arbeitsmarkt positionieren wir uns
Eine offene Unternehmenskultur und eine vielfältige Beleg-
­einheitlich mit dem Leitspruch „Make great things happen“
schaft tragen wesentlich zu unserem geschäftlichen Erfolg bei.
(„Großes möglich machen“). Damit vermitteln wir potenziellen
Vielfalt und Inklusion zu fördern und die Bereitschaft der Mit-
Bewerbern, was uns ausmacht: Wir bieten ein inspirierendes
arbeiter zum Kulturwandel zu stärken sind daher besondere
und motivierendes Arbeitsumfeld, in dem Innovationen gedei-
Schwerpunkte unserer Personalarbeit.
hen. Hier hat jeder die Chance, seine Ideen und sein Engagement zum Nutzen unserer Kunden und des Unternehmens
bindlicher Prozessablauf eingeführt. Er startet mit der Suche
Wettbewerbsfähigkeit durch Vielfalt
Vielfalt („Diversity“) bedeutet für uns weit mehr als ein
bestimmtes Geschlechterverhältnis. Im Rahmen unserer Strategie befassen wir uns daher unter anderem mit den Themen
Internationalität und Demografie. Vielfalt ist uns nicht nur bei
den Führungskräften wichtig, sondern auch in der gesamten
Belegschaft. Zusammen mit einer Kultur der Wertschätzung
(„Inclusion“) steigert sie die Innovationskraft und führt zu
besseren Teamleistungen. Es ist eines unserer strategischen
Ziele, die Stärke einer solch vielfältigen Belegschaft anzuerkennen und individuelle Unterschiede zu schätzen. Es ist uns
wichtig, ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem
jeder Mitarbeiter die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu
entfalten. Im Hinblick auf drei unserer insgesamt sechs Unter-
im internen Talent-Pool und einer internen Stellenausschrei-
nehmenswerte – Respekt, Transparenz und Integrität – werden
bung, bevor externe Kanäle wie zum Beispiel Jobbörsen oder
dazu vielfältige Ideen gefördert und Perspektiven gestärkt, um
Personalagenturen genutzt werden. Dieses Vorgehen bietet
Innovationen voranzutreiben und eine größere Wertschöpfung
einerseits internen Mitarbeitern bessere Weiterentwicklungs-
zu erreichen. Die Unterzeichnung der „Charta der Gleichstel-
möglichkeiten, andererseits minimiert es die Kosten, die bei
lung“ der Industriegewerkschaft Bergbau, ­Chemie, Energie
einzubringen und sich dabei weiterzuentwickeln. ­Merck als
Arbeitgeber noch attraktiver zu machen, war ein wichtiger
Grund für die Repositionierung der Unternehmensmarke im
Jahr 2015. Bereits Ende des Jahres haben wir mit einer Analyse
der Auswirkungen der neuen Unternehmensmarke auf das
Employer Branding begonnen. Die Arbeitgebermarke und die
Botschaften im Einklang mit der neuen Marke auszurichten ist
­unerlässlich, wenn es darum geht, ­Merck als attraktiven und
authentischen A
­ rbeitgeber zu positionieren.
In der Personalbeschaffung konzentrieren wir uns auf die
erfolgreiche Gewinnung von Talenten bei gleichzeitigem Kosten­
bewusstsein. Hierfür wurde ein weltweit einheitlicher und ver-
der externen Suche nach geeigneten Kandidaten anfallen.
Um Führungskräfte bei der Personalauswahl zu unterstüt-
(IG BCE ) im Jahr 2015 unterstreicht unser Engagement für
Gerechtigkeit, Fairness und Toleranz im Arbeitsleben.
zen und einheitliche Qualitätsstandards zu etablieren, bieten wir
Neben dem Chief Diversity Officer, der für die strategische
Interviewtrainings für Mitarbeiter mit Führungsverantwortung
Steuerung der Vielfalt im Unternehmen verantwortlich ist,
an. In den Schulungen wird unter anderem aufgezeigt und
haben wir 2013 einen Diversity Council etabliert. Dessen Ziel
vermittelt, wie man sich im Interview richtig verhält, professio-
ist es, Vielfalt und Inklusion noch stärker im Unternehmen
nelle Fragetechniken anwendet und Diversity-Aspekte in der
zu verankern. Das Gremium besteht aus hochrangigen Füh-
Auswahlentscheidung berücksichtigt.
rungskräften aus allen Unternehmensbereichen. Im Berichtszeitraum engagierte sich der Diversity Council für die Einfüh-
Leistung soll sich lohnen
Eine wettbewerbsfähige und angemessene Gesamtvergütung
ist ein wichtiges Element für unsere Attraktivität als Arbeit­
geber sowie die Motivation und Bindung unserer Mitarbeiter.
Aus diesem Grund haben wir seit einigen Jahren globale und
IT-basierte Prozesse und Programme implementiert, die uns
dabei unterstützen, unsere Philosophie einer transparenten,
konsistenten und wettbewerbsfähigen Vergütung nachhaltig
umzusetzen. Darüber hinaus verfolgen wir – sowohl im inter-
rung unseres „Diversity Framework“, das die Strategie zu
Vielfalt und Inklusion bündelt. Vier Themen stehen hierbei
im Fokus: die richtigen Mitarbeiter ins Unternehmen zu holen,
zu entwickeln und zu halten; effiziente Zusammenarbeit zu
fördern; Innovationen sowie Verbesserungen voranzutreiben
und Kunden mit vielfältigen Bedarfen zu bedienen. Darüber
hinaus unterstützen wir gezielt verschiedene Mitarbeiter-­
Netzwerke, um den Austausch unter Gleichgesinnten zu
­fördern.
Menschen bei ­Merck
Grundlagen des Konzerns
41
Zusammengefasster Lagebericht
Im September 2015 feierten wir die „Global Diversity Days“
sich die Zahlen jedoch stetig nach oben. Wir haben unser
unter dem Motto „Es beginnt mit DIR – Diversity & ­Inclusion
­strategisches Ziel erreicht, den Anteil der weiblichen Füh-
bei ­Merck“. Das Ziel der diesjährigen Initiative war es, das
rungskräfte auf 25 bis 30 % zu steigern, und möchten ihn bis
Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion durch global ausgerich-
Ende 2016 weiter erhöhen. Der Bericht zu den Festlegungen
tete Veranstaltungen innerhalb unserer Belegschaft zu stärken.
zur Förderung der Teilhabe von Frauen an Führungspositionen
Weltweit nahmen Mitarbeiter auf fünf Kontinenten an den
der ­Merck KGaA nach § 76 Absatz 4 und § 111 Absatz 5 AktG
27 Veranstaltungen teil.
befindet sich im Corporate-Governance-Teil dieses Berichts.
Unser Ziel ist es, Wissen über unsere Wachstumsmärkte
im Unternehmen zu verankern. Bei ­Merck arbeiten Menschen
zeit bei 41,3 %. Da sich über die unterschiedlichen Regionen,
Sicher durch den Arbeitsalltag
Für uns als verantwortungsvollen Arbeitgeber ist es selbstverständlich, alles zu tun, um arbeitsbedingte Erkrankungen und
Unfälle unserer Mitarbeiter zu vermeiden. Den Erfolg von
­Maßnahmen zu Unfallprävention und Arbeitssicherheit messen
wir mit dem Indikator „Lost Time Injury Rate“ (LTIR ). Diese
Geschäfte und Funktionen ein differenziertes Bild ergibt,
Kennzahl
­
haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen unter
­Arbeitszeitausfall von mehr als einem Tag, bezogen auf eine
Berücksichtigung branchentypischer Gegebenheiten und regi-
Mio Arbeitsstunden. 2010 hatten wir uns zum Ziel gesetzt, die
onaler Unterschiede überall dort zu erhöhen, wo sie unterre-
„Lost Time Injury Rate“ bis zum Jahr 2015 auf 2,5 zu senken.
präsentiert sind.
Unser Ziel für die Zukunft haben wir noch ehrgeiziger formu-
aus insgesamt 122 Nationen. Lediglich 26 % der Mitarbeiter
sind deutsche Staatsangehörige. 72,2 % der Mitarbeiter arbeiten außerhalb Deutschlands.
Der Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft liegt der-
In Deutschland, aber auch in einigen weiteren EU-Ländern
beschreibt
die
Anzahl
der
Arbeitsunfälle
mit
liert: Bis 2020 wollen wir die LTIR nachhaltig auf 1,5 reduzie-
sowie in den USA und Japan stellen wir uns auf den demogra-
ren. Diesen im Jahr 2015 erstmals erreichten anspruchsvollen
fischen Wandel ein. Mit einem Durchschnittsalter unserer
Wert gilt es dauerhaft zu stabilisieren oder zu unterschreiten.
­Mitarbeiter von etwas über 40 Jahren in diesen Ländern besteht
Die stetige Verbesserung in den vergangenen Jahren
noch kein akuter Handlungsbedarf – wir gehen jedoch davon
basiert insbesondere auf dem 2010 gestarteten Programm
­
aus, dass dieser Wert in den kommenden Jahren weiter anstei-
„BeSafe!“. Dabei handelt es sich um eine weltweite Initiative
gen wird. Auch wenn zunehmende Automatisierung und
mit einheitlichen Standards, aber auch lokalen Modulen, die
­Digitalisierung der Arbeitswelten hier sicherlich für Entlas­
dazu beitragen, den spezifischen Anforderungen einzelner
tungen sorgen werden, begegnen wir den demografischen
Standorte gerecht zu werden. Das Programm konzentriert sich
­Herausforderungen in Deutschland schon heute mit verschie-
auf die Verankerung der Sicherheitskultur als Führungs­
denen Programmen. So wurden 2015 nicht nur neue Schicht-
aufgabe und auf die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit
modelle entwickelt, sondern auch ein Präventionsprogramm
unserer Mitarbeiter. Mit zahlreichen Kampagnen und Aufklä-
für Mitarbeiter in Schichtbetrieben erfolgreich eingeführt.
rungsmaßnahmen haben wir auch 2015 unsere Mitarbeiter
Außerdem werden Arbeitsplätze am Standort Darmstadt sys-
weltweit für Gefährdungen am Arbeitsplatz sensibilisiert.
tematisch unter dem Gesichtspunkt demografischer Eignung
Um die Bedeutung des Themas Sicherheit zu unterstrei-
analysiert und Maßnahmen daraus abgeleitet. Ein weiterer
chen, verleiht ­Merck seit 2010 jährlich den „Safety Excellence
Schritt, die Mitarbeiterschaft bezüglich des Umgangs mit ihren
Award“. Diese Auszeichnung erhalten alle Produktionsstand-
eigenen körperlichen wie mentalen Ressourcen zu sensibili-
orte, an denen sich keine Arbeitsunfälle ereignet haben. Im
sieren, war 2015 die Teilnahme an einem Forschungsprojekt
Jahr 2015 waren dies 41 von 61 Produktions­standorten.
mit dem Schwerpunkt „Achtsamkeit“.
Trotz unserer Anstrengungen, Unfälle zu verhindern, hatten
wir im Jahr 2015 zwei Arbeitsunfälle mit Todesfolge zu bekla-
Vielfalt bereichert unser Managementteam
Wir sind davon überzeugt: Eine ausbalancierte Vielfalt unter
den Führungskräften verbessert die Karrierechancen für
­talentierte Mitarbeiter und ist Grundlage für einen breiten
gen: In den USA verstarb ein Mitarbeiter bei einem Verkehrs-
Erfahrungsschatz im Unternehmen. Darüber hinaus ermöglicht
Als global tätiges Unternehmen legen wir Wert auf ein
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Wir möchten unsere Mitarbeiter unterstützen, eine gute Balance
zwischen beruflichen und familiären Zielsetzungen zu finden.
Damit bleiben Motivation und Leistungspotenzial länger erhal-
internationales Managementteam. Derzeit haben 61 % der
­
ten, und eine individuelle Lebensplanung ist leichter umsetzbar.
sie differenzierte Entscheidungen und trägt wesentlich zum
Erfolg des Unternehmens bei.
unfall. In Deutschland verunglückte eine Mitarbeiterin tödlich
bei einem Unfall mit einem Gabelstapler.
Führungskräfte – in unserem Global-Grading-System sind
Wir bieten unseren Mitarbeitern in Deutschland und den USA
das Positionen mit Grade 14 oder höher – eine andere als die
verschiedene flexible Arbeitsmodelle an. Das im Jahr 2013 an
­deutsche Staatsbürgerschaft. Insgesamt sind auf diesen Ebe-
den deutschen Standorten Darmstadt, Grafing und Gernsheim
nen 64 verschiedene Nationalitäten vertreten.
zunächst für außertarifliche Mitarbeiter eingeführte Arbeits-
Der Anteil an Frauen in Führungspositionen (Global Grade 14
modell „mywork@­Merck“ soll die Leistungs- und Vertrauens-
oder höher) beträgt im gesamten Konzern aktuell 26,8 %.
kultur im Unternehmen stärken: Beschäftigte können darin
Bestimmte Konzernfunktionen wie beispielsweise IT weisen
ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort frei wählen. Seit Okto-
eine niedrigere Quote von Frauen in Führungspositionen auf.
ber 2014 können auch tarifliche Mitarbeiter dieser Standorte,
Über das gesamte Unternehmen hinweg betrachtet bewegen
deren Arbeitsplatz dafür geeignet ist, dieses Arbeitsmodell
42
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Menschen bei ­Merck
nutzen. Darüber hinaus wurde „mywork@­Merck“ auch bei der
wichtig, da dieses unter anderem aufzeigt, welche Faktoren
­Merck Accounting Solutions & Services Europe GmbH, ­der
Engagement beeinflussen und welche Stärken und Schwächen
Merck Export GmbH, ­
der Merck Schuchardt OHG und der
in der Organisation vorhanden sind.
­Merck ­Selbstmedikation GmbH eingeführt. Insgesamt profi-
In den Jahren 2014 und 2015 nahmen circa 20.000 unserer
tierten Ende 2015 4.122 Beschäftigte von „mywork@­Merck“.
Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen und Konzern­
2015 arbeiteten weltweit 5,1 % unserer Mitarbeiter in Teilzeit,
funktionen an der Umfrage „Organizational Health Index“ (OHI )
10,9 % der in Teilzeit arbeitenden Mitarbeiter sind männlich.
von McKinsey teil. Der OHI zeigt anhand von neun Gesund-
Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern deutsch-
heitselementen ganzheitlich und geschäftsorientiert auf, wie
landweit bedarfsgerechte und unabhängige Informations-,
leistungsfähig eine Organisation ist. Unser OHI -Wert im Bereich
Beratungs- und Vermittlungsleistungen zu den Themen Kinder­
„Motivation“ liegt im Vergleich zu den mehr als 1.000 Unter-
betreuung, Pflege und Dienstleistungen in Haus und Garten.
nehmen, die die Befragung durchgeführt haben, im zweiten
An verschiedenen Standorten profitieren Mitarbeiter von Kinder­
Quartil.
betreuungsmöglichkeiten, die wir finanziell unterstützen. Am
Obwohl
Verbesserungspotenziale
identifiziert
wurden,
Standort Darmstadt gibt es bereits seit 48 Jahren eine Kinder-
­zeigen die Ergebnisse, dass wir im Vergleich zu den anderen
tagesstätte mit 150 Plätzen, in der Kinder zwischen dem ers-
­Unternehmen insgesamt über dem Durchschnitt liegen. Die
ten und zwölften Lebensjahr betreut werden. Bereits seit 2013
konsolidierten OHI -Ergebnisse wurden der Merck-­
Geschäfts­
gibt es erweiterte, ganzjährige Öffnungszeiten von 6.30 Uhr
leitung 2015 vorgestellt, die Arbeit an zentralen Themen, die
bis 19.00 Uhr, bedarfsgerechte Betreuungskontingente über
sich daraus ableiten ließen, hat bereits begonnen. Die in der
wahlweise 25, 35 oder 50 Stunden pro Woche und einen
Umfrage identifizierten Themen werden überwacht und im
angrenzenden Neubau, der exklusiv als Krippe für bis zu
Rahmen der Mitarbeiterbefragung weiter­verfolgt.
30 Kinder im Alter von einem bis drei Jahren genutzt wird. Ein
Große Anerkennung erhielt ­Merck 2015 außerdem für die
guter Personalschlüssel, der eine sichere Betreuungszeit für
Innovationsprogramme „Innospire“ und „Innovation Cup“,
die Eltern und Kinder gewährleistet, ist uns besonders wichtig.
die in der Kategorie „Innovative Personalkonzepte“ mit dem
Während der Eingewöhnungsphase stehen den Mitarbeitern
Innovationspreis der deutschen Wirtschaft, dem ältesten
zusätzlich Elternarbeitszimmer in den Räumlichkeiten der
­Innovationspreis der Welt, geehrt wurden. „Innospire“ fördert
­Kindertagesstätte zur Verfügung.
innovative Ideen von Mitarbeitern für neue Geschäfte, der
­„Innovation Cup“ richtet sich an Top-Studenten aus aller Welt.
Engagierte Mitarbeiter tragen zum Erfolg bei
Eine engagierte Belegschaft ist entscheidend, wenn es darum
geht, als globales Unternehmen Erfolg zu haben. Dabei ist
uns ehrliches und ausgewogenes Feedback unserer Mitarbeiter
Ein weiteres Innovationsprogramm – „Outcubation“ – zur
­Förderung junger Talente wurde in Heidelberg umgesetzt und
im renommierten Journal „Nature Biotechnology“ publiziert.
Menschen bei ­Merck
Grundlagen des Konzerns
Zusammengefasster Lagebericht
43
ÜBERSICHT MITARBEITERKENNZAHLEN
Global, gesamt
Asien-Pazifik (APAC )
Europa
Anzahl der Mitarbeiter
Nach
Regionen
Lateinamerika
Mittlerer Osten /
Afrika (MEA )
Nordamerika
Global, gesamt
Asien-Pazifik (APAC )
Europa
Anzahl der Mitarbeiter in FTE
(Full-Time Equivalent)
Nach
Regionen
Lateinamerika
Mittlerer Osten /
Afrika (MEA )
Nordamerika
Anzahl der Länder, in denen das Unternehmen mit Mitarbeitern vertreten ist
Anzahl der personalführenden Gesellschaften,
mit denen das Unternehmen vertreten ist
Anzahl der Nationalitäten der Mitarbeiter
Global, gesamt
Anteil der Mitarbeiter, die außerhalb Deutschlands arbeiten
­Merck
(Stichtag
31.12. 2014)
­Merck exklu­
sive SigmaAldrich
(Stichtag
31.12. 2015)
39.639
40.718
8.895
49.613
9.488
9.839
1.257
11.096
20.537
20.950
2.479
23.429
3.883
4.032
320
4.352
SigmaAldrich
(Stichtag
31.12. 2015)
­Merck inklu­
sive SigmaAldrich
(31.12. 2015)
639
725
217
942
5.092
5.172
4.622
9.794
39.012,4
40.094,3
8.816,8
48.911,1
9.474,4
9.830,4
1.237,8
11.068,2
19.946,2
20.359,2
2.426,5
22.785,7
3.877,6
4.024,2
320,0
4.344,2
637,9
724,0
216,6
940,6
5.076,3
5.156,5
4.615,9
9.772,4
66
66
34
66
146
146
65
211
122
122
–1
–1
71,8 %
72,2 %
93,1 %
75,9 %
Global, gesamt
41,3 %
41,3 %
42,6 %
41,6 %
In Deutschland
37,5 %
37,6 %
49,0 %
38,2 %
Anteil der Frauen in Führungspositionen
(Global Grade 14 oder höher)
Global, gesamt
26,3 %
26,8 %
–1
–1
In Deutschland
26,1 %
27,3 %
–
–1
Anteil der Führungskräfte an der Belegschaft
(Global Grade 14 oder höher)
Global, gesamt
5,5 %
5,9 %
–
–1
67
64
–
–1
Anteil der Frauen an der Belegschaft
Anzahl der Nationalitäten
1
1
5,2 %
5,1 %
2,6 %
4,7 %
Davon Männer
10,5 %
10,9 %
15,2 %
11,3 %
Anteil der Mitarbeiter im Alter 0 – 29 Jahre
Global, gesamt
14,9 %
14,4 %
19,3 %
15,2 %
Anteil der Mitarbeiter im Alter 30 – 49 Jahre
Global, gesamt
64,2 %
64,3 %
54,7 %
62,6 %
Anteil der Mitarbeiter im Alter ≥ 50 Jahre
Global, gesamt
20,9 %
21,3 %
26,0 %
22,2 %
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit
in Jahren
Global, gesamt
10,1
10,0
–1
–1
Anteil der Mitarbeiter in Teilzeit
Global, gesamt
1
Keine Angabe möglich, da der Prozess der Integration von Sigma-Aldrich noch läuft.
1
44
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
WIRTSCHAFTSBERICHT
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene
Rahmenbedingungen
Unsere Umsatzentwicklung wurde im Jahr 2015 von den gene-
Während die Industrieländer einen Anstieg von 1,9 % erwirt-
rellen weltweiten Trends sowie von der anwachsenden Bedeu-
schaften konnten, leisteten die Schwellenländer mit 4,0 %
tung der Region Asien-Pazifik (APAC ) beeinflusst. So trug die
nach wie vor den größten Beitrag zum globalen Wachstum.
Region APAC im Jahr 2015 rund 56 % zum organischen Wachs-
Das BIP der weltweit größten Volkswirtschaft, der USA ,
tum unserer Konzernumsätze bei. Alle Unternehmensbereiche
legte den letzten Erkenntnissen nach im Jahr 2015 um 2,5 %
lieferten dabei einen positiven Beitrag zum gesamten organi-
(Vorjahr: 2,4 %) zu und wuchs damit um 0,6 Prozentpunkte
schen Umsatzwachstum der Region APAC . ­­Healthcare und
langsamer, als vor einem Jahr erwartet worden war. Das
Performance ­
­
Materials haben 2015 wertmäßig den größten
Wachstum in den USA wurde im Jahr 2015 durch einen Rück-
Anteil der Umsatzerlöse für die Region APAC eingenommen.
gang der Investitionsausgaben in der Ölindustrie und einen
Das organische Umsatzwachstum in dieser Region fiel bei
harten Winter gebremst. Für die Eurozone notierte der IWF
­­­Healthcare mit 10,4 % am höchsten aus. Mit deutlichem
für 2015 einen Anstieg des BIP um 1,5 % (Vorjahr: 0,9 %). In
Abstand folgten ­Life ­Science (5,5 %) und ­Performance ­Materials
Asien (ohne Japan) wuchs das BIP im Jahr 2015 um 6,6 %
(0,8 %).
(Vorjahr: 6,8 %). Indien (7,3 %) und China (6,9 %) lieferten
Nach dem letzten vorliegenden Bericht des Internationalen
einen nennenswerten Beitrag zu dieser Entwicklung. Japan,
Währungsfonds (IWF ) hat sich im Jahr 2015 die Erhohlung
Südkorea und Taiwan blieben hinter den Wachstumserwar-
der Industrienationen fortgesetzt, während die Konjunktur in
tungen aus dem Vorjahr zurück. Allerdings konnte Japan mit
Schwellen- und Entwicklungsländern im fünften Jahr in Folge
0,6 % wieder den positiven Wachstumsbereich erreichen (Vor-
rückläufig war. Laut IWF stieg das weltweite Bruttoinlandspro-
jahr: 0,0 %). Hingegen schwächte sich das Wirtschaftswachs-
dukt (BIP ) im Jahr 2015 um 3,1 %, was einem im Vergleich zu
tum in Südkorea mit 2,7 % (Vorjahr: 3,3 %) und Taiwan mit
2014 um 0,3 Prozentpunkte niedrigeren Wachstum entspricht.
2,2 % (Vorjahr: 3,8 %) gegenüber dem Vorjahr leicht ab.
Entwicklung 20151
Entwicklung 2014
­Healthcare
Globaler Pharmamarkt
8,9 %
8,7 %
Markt für Multiple-Sklerose-Therapeutika2
8,0 %
19,0 %
2,0 %
9,0 %
Markt für Diabetes-Typ-II-Therapeutika2
Markt für die Behandlung von Unfruchtbarkeit2
– 7,0 %
1,0 %
Markt für die Behandlung des Kolorektalkarzinoms2
– 1,7 %
– 5,8 %
4,9 %
4,0 %
Markt für rezeptfreie Arzneimittel
­Life ­Science
Markt für Laborprodukte
Anteil von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln am weltweiten Pharmamarkt
3,0 %
2,8 %
24,0 %
23,0 %
Nachlassende
Wachstums­
dynamik
13,8 %
­Performance ­Materials
Wachstum der Fläche von Flüssigkristalldisplays
Globaler Absatz von PKW
Materialien zur Herstellung von Kosmetika
Umsätze der Halbleiterindustrie
Leicht abgeschwächtes
Wachstum
4,0 %
2,0 %
1,8 %
Umsätze auf
Vorjahresniveau
8,0 %
Voraussichtliche Entwicklung. Zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts lagen nicht zu allen Industrien finale Entwicklungsdaten für das Jahr 2015 vor.
Wachstumsraten basieren auf US-Dollar-Marktdaten. Marktdaten von EvaluatePharma zum Wachstum der Indikationen basieren auf veröffentlichten Unternehmensberichten und
unterliegen Wechselkursschwankungen. Aufgrund der Entwicklung des Wechselkurses € / ­US-Dollar in den Jahren 2014 – 2015 ist das Marktwachstum in US-Dollar schwächer
verglichen zur Betrachtung in €.
1
2
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
45
­Healthcare
Die von dem Unternehmen IMS Health herausgegebene ­Studie
IMS Global Market Prognosis 2015 – 2019 erwartet für das
Jahr 2015 ein Umsatzplus in Höhe von 8,9 % (Vorjahr: 8,7 %)
für den weltweiten Pharmamarkt. Dieser Umsatzzuwachs ist
hauptsächlich Lateinamerika und den USA zu verdanken. So
Verbesserung des Erfolgs und der Zukunftsaussichten der
verzeichnete etwa der Pharmamarkt in den USA ein Wachstum
sich dank der guten Entwicklung der Biotechindustrie ebenfalls
von 11,4 % (Vorjahr: 12,6 %) und in Lateinamerika sogar von
um 3,2 % (2014: 3,0 %). Die Wachstumsmärkte legten zu,
15,8 % (Vorjahr: 11,6 %). Der Markt in China verzeichnete mit
wenn auch in China eine Verlangsamung zu verzeichnen war.
Märkte für Forschungstools bei. Im Vergleich zum Vorjahr
wuchs der europäische Markt um 1,9 % (2014: 1,6 %), was
insbesondere an den positiven Marktentwicklungen im Zuge
des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation
„Horizont 2020“ lag. Der US-amerikanische Markt steigerte
7,0 % ein im Vergleich zum Vorjahr schwächeres Wachstum
Die Nachfrage nach Produkten von Process Solutions ist
(Vorjahr: 11,2 %), wohingegen der Markt in Europa mit 5,8 %
maßgeblich vom Umsatz biopharmazeutischer Unternehmen
einen fortdauernden Zuwachs zeigte (Vorjahr: 4,1 %).
mit biologischen Arzneimitteln und von ihren Forschungs-
Relevant für unser Geschäft ist nicht nur das Wachstum
und Entwicklungsaktivitäten abhängig. Der weltweite Umsatz
des Pharmamarkts insgesamt, sondern insbesondere auch die
mit biologischen Arzneimitteln nähert sich der Marke von
Marktentwicklung für biotechnologisch produzierte Wirkstoffe.
200 Mrd ­US-Dollar und soll sich bis zum Jahr 2020 verdoppeln.
Laut dem Unternehmen EvaluatePharma hat der Umsatzanteil
Laut dem Unternehmen EvaluatePharma befinden sich über
von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln am gesamten
7.500 Biologika-­Projekte in der Entwicklung. Bei 25 % dieser
Pharmamarkt seit dem Jahr 2006 beständig zugenommen und
Wirkstoffe handelt es sich um monoklonale Antikörper. Bio­
lag 2015 bei 24,0 %. Absolut wurden im Jahr 2015 mit Biolo-
similars machen einen kleinen, aber schnell wachsenden Anteil
gika weltweit Umsatzerlöse in Höhe von rund 183 Mrd ­US-Dollar
des Pharmamarkts aus. Das Unternehmen IMS rechnet für das
erzielt. Für die kommenden Jahre geht EvaluatePharma wei-
Jahr 2015 mit einem Anstieg der jährlichen Aufwendungen für
terhin von einem steigenden Umsatz biotechnologisch her­
Biosimilars auf 2 Mrd ­US-Dollar beziehungsweise rund 1 % der
gestellter Arzneimittel aus. Ebenfalls wird sich voraussichtlich
gesamten weltweiten Aufwendungen für Biologika.
der Trend fortsetzen, dass Biologika einen immer größer werdenden Anteil am Gesamtpharmamarkt ausmachen.
Laut EvaluatePharma entwickelten sich in den von uns
­fokussierten Therapiegebieten im Jahr 2015 insbesondere die
­Performance ­Materials
Mit seinem Flüssigkristallgeschäft ist ­Merck der führende Hersteller von Flüssigkristallmischungen für die Displayindustrie.
Märkte für Multiple-Sklerose-Therapeutika und Diabetes-Typ-
Die Displayindustrie verzeichnete in den letzten Jahren laut den
II-­Therapeutika mit 8,0 % (Vorjahr: 19,0 %) beziehungsweise
Erhebungen der Marktforscher von ­DisplaySearch Wachstums-
2,0 % (Vorjahr: 9,0 %) am günstigsten. Weiterhin ist hervor-
raten der Displayfläche von durchschnittlich 10 %. Dieses dyna-
zuheben, dass der Markt zur Behandlung von Unfruchtbarkeit
mische Wachstum war getragen von steigenden Stückzahlen im
einen Umsatzrückgang von – 7,0 % auswies (Vorjahr: 1,0 %)
Verkauf und von einer zunehmenden durchschnittlichen Dis-
und es ­­Biopharma in diesem schwierigen Umfeld ­gelang, den
playgröße. 2015 wurde wegen einer Nachfrageschwäche bei
Umsatz von G
­ onal-f®, einem Produkt zur Behandlung von
TV-­Geräten eine nachlassende Wachstumsdynamik verzeichnet.
Unfruchtbarkeit, organisch um rund 3,7 % zu steigern. Der
Die Displayindustrie stellt weiterhin eine Wachstumsbranche
Markt für Krebsmedikamente zur Behandlung des Kolorektal-
dar, deren führende Bild­schirmtechnologie auf Flüssigkristallen
karzinoms war 2015 mit – 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr wei-
basiert. Zunehmende Bedeutung im Bereich der hochwertigen
terhin rückläufig (Vorjahr: –5,8 %).
Das Unternehmen Nicholas Hall beziffert in einer Markt­
Displays erlangt die OLED -Technologie, bei der ­Merck ebenfalls
zu den führenden Materialzulieferern zählt.
studie den Anstieg des globalen Markts für rezeptfreie Arznei-
Die Märkte für Automobillacke und Kosmetika sind von
mittel im Jahr 2015 auf 4,9 % (Vorjahr: 4,0 %). Wachstums­
erheblicher Bedeutung für das Pigmentgeschäft von ­Merck. Wie
treiber des Markts waren Indien mit 8,9 % (Vorjahr: 9,0 %)
der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA ) berichtete,
sowie Lateinamerika mit 7,0 % (Vorjahr: 8,2 %). Die geringste
stieg der weltweite PKW -Absatz 2014 um 4 %. Wachstumstreiber
Wachstumsdynamik wiesen im Jahr 2015 die Märkte in Japan
waren China (13 %), die USA (6 %) und Westeuropa (5 %),
mit 0,2 % und Westeuropa mit 3,3 % auf.
während in Lateinamerika und Osteuropa Rückgänge im Automobilabsatz zu verzeichnen waren. 2015 wird aufgrund der
­Life ­Science
Unser Unternehmensbereich ­Life ­Science ist ein führender
­Zulieferer von Produkten und Dienstleistungen in dem Bereich
allgemeiner Laboranwendungen sowie der Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln auf chemischer
und biotechnologischer Basis.
Der für Bioscience und Lab Solutions relevante weltweite
Konjunktureintrübung in China mit einem leicht abgeschwäch-
Markt für Laborprodukte zeigte den Marktforschern von
Materials). Das langfristige Wachstum der Halbleiterindustrie
Frost & Sullivan zufolge im Jahr 2015 ein Wachstum von 3,0 %
weist eine zyklische Nachfragestruktur auf. Laut Gartner,
(2014: 2,8 %). Das Wachstum wurde hauptsächlich von Kun-
­einem auf die Technologie- und Elektronikmärkte spezialisier-
den aus der biopharmazeutischen Industrie getragen, im
ten Marktforschungsinstitut, bewegten sich die Umsätze der
Besonderen von aufkommenden biotechnologischen Start-up-­
Branche 2015 auf Vorjahresniveau, da das PC-Geschäft eine
Unternehmen. Die Stabilisierung bei der staatlichen Förderung
zurückgehende Nachfrage verzeichnete. 2014 konnte noch ein
von akademischer Forschung in den USA trug ebenfalls zur
dynamisches Wachstum von 8 % verzeichnet werden.
ten globalen Wachstum im Automobilmarkt gerechnet. Der
weltweite Verbrauch von Materialien für die Herstellung von
Kosmetika stieg laut Euromonitor International um 2 %, wobei
Asien mit 5 % die höchste Wachstumsrate aufwies.
Die Halbleiterindustrie ist der wichtigste Absatzmarkt für
das Geschäft mit Materialien für integrierte Schaltkreise (IC
46
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Vergleich der Prognose mit dem t­ atsächlichen Geschäftsverlauf
VERGLEICH DER PROGNOSE MIT DEM
­T ATSÄCHLICHEN GESCHÄFTSVERLAUF
Im Geschäftsbericht 2014 haben wir für das Jahr 2015 für den
Für den Unternehmensbereich ­Life ­Science haben wir im
Merck-­
Konzern sowie unsere Unternehmensbereiche Prog­
Geschäftsbericht 2014 einen moderaten Anstieg der organi-
nosen für die bedeutsamsten internen Steuerungskennzahlen
schen Umsatzerlöse prognostiziert. Mit einem starken organi­
abgegeben. Die Akquisition von Sigma-­Aldrich war zum Zeit-
schen Wachstum der Umsatzerlöse in Höhe von 6,5 % konnte
punkt der Prognose aufgrund ausstehender kartellrechtlicher
sich der Unternehmensbereich Life Science im Jahr 2015 bes-
Freigaben noch schwebend. Daher haben wir für den Fall einer
ser entwickeln als vorausgesagt. Zu dieser Entwicklung hat
erfolgreichen Übernahme von Sigma-­Aldrich eine getrennte
Process Solutions mit einem organischen Wachstum von
Prognose abgegeben und sind dabei von einer Erstkonsolidie-
11,6 % in besonderem Maße beigetragen. Darüber hinaus hat
rung von Sigma-­Aldrich zur Jahresmitte 2015 ausgegangen.
der Unternehmensbereich ­Life ­Science durch die Akquisition
Der nachfolgende Bericht vergleicht die Prognose mit dem tat-
von Sigma-­Aldrich einen Portfolioeffekt in Höhe von 10,2 %
sächlichen Geschäftsverlauf unter Berücksichtigung der Erst-
erzielen können.
konsolidierung von Sigma-­Aldrich zum 18. November 2015.
Für den Unternehmensbereich Performance Materials
haben wir für die Umsatzerlöse einen leichten organischen
Umsatzerlöse
Für den Merck-­Konzern haben wir für das Jahr 2015 für die
Umsatzerlöse ein leichtes organisches Wachstum, ergänzt um
Anstieg, ergänzt um einen starken Portfolioeffekt, prognosti-
einen leichten Portfolioeffekt und einen moderat positiven
heben ist hier die dynamische Entwicklung des Geschäfts mit
Wechselkurseffekt, prognostiziert. Alle Unternehmensbereiche
OLED -Materialien sowie der energiesparenden UB -FFS -Tech-
haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir die organischen
nologie in der Geschäftseinheit Display Materials, wohingegen
Umsatzerlöse des Merck-­Konzerns um 2,6 % und damit mode-
bei der ausgereiften LC-Technologie TN -TFT ein beschleunigter
rat steigern und die Prognose übertreffen konnten. Darüber
Volumenrückgang verzeichnet wurde. Der Portfolioeffekt aus
hinaus konnten wir trotz der kartellrechtlich bedingten Ver-
den Erlösen akquirierter Geschäfte lag mit 10,4 % im niedri-
zögerung bei der Akquisition von Sigma-­Aldrich einen soliden
gen zweistelligen Prozentbereich.
ziert. Das tatsächliche organische Wachstum lag mit 0,6 % nur
geringfügig unterhalb dieser Prognose. Besonders hervorzu-
Portfolio­effekt in Höhe von 4,3 % ausweisen. Hierzu hat auch
die erfreuliche Entwicklung von AZ Electronic Materials, einem
EBITDA vor Sondereinflüssen
Unternehmen, das wir im Jahr 2014 akquiriert haben, beige-
Ohne Berücksichtigung der Akquisition von Sigma-­Aldrich
tragen. Die Stärkung des US-Dollars und wichtiger asiatischer
weist unser EBITDA vor Sondereinflüssen auf Konzernebene
Währungen gegenüber dem Euro hat im Jahr 2015 in ­großem
im Jahr 2015 einen soliden Anstieg gegenüber dem Vorjahr
Umfang dazu beigetragen, dass wir einen starken positiven
aus und übertrifft damit unsere Prognose, die wir im Geschäfts-
Wechselkurseffekt in Höhe von 6,2 % auf die Umsatz­erlöse
bericht 2014 abgegeben haben. Dazu haben neben der opera-
verzeichnen konnten.
tiven Entwicklung positive Wechselkurseffekte aus dem US-­
Die Umsatzerlöse unseres Unternehmensbereichs ­Healthcare
Dollar-­Raum und wichtigen asiatischen Währungen beigetragen.
erreichten im Jahr 2015 ein leichtes organisches Wachstum in
Unter Berücksichtigung von Sigma-­Aldrich konnten wir das
Höhe von 1,6 % und entwickelten sich damit etwas besser als
EBITDA vor Sondereinflüssen im Jahr 2015 für den Merck-­
im Geschäftsbericht 2014 prognostiziert. Der Grund hierfür
Konzern um 7,1 % stark auf 3.630 Mio € steigern.
war neben einer unsere Erwartungen übertreffenden Entwick-
Für den Unternehmensbereich Healthcare haben wir im
lung von ­Rebif® in Nordamerika auch das organische Wachs-
Geschäftsbericht 2014 einen leichten Rückgang für das EBITDA
tum unserer Medikamente zur Behandlung von Diabetes
vor Sondereinflüssen prognostiziert. Die gute Entwicklung der
(­Glucophage®), von Herz-Kreis­lauf-­Erkrankungen (­Concor®),
organischen Umsatzerlöse hat dazu beigetragen, dass wir
von Unfruchtbarkeit (­Gonal-f®), von Schilddrüsenerkrankun-
diese Prognose übertroffen haben und mit 2.002 Mio € ein
gen (­Euthyrox®) sowie der Marke N
­ eurobion® des Geschäfts
EBITDA vor Sondereinflüssen auf dem Niveau des Vorjahrs
Consumer Health.
erzielt haben.
Vergleich der Prognose mit dem t­ atsächlichen Geschäftsverlauf
Für den Unternehmensbereich ­Life ­Science haben wir im
Geschäftsbericht 2014 einen moderaten Anstieg vorausgesagt. Ohne Berücksichtigung von Sigma-­Aldrich ist das EBITDA
vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Life Science
im niedrigen zweistelligen Prozentbereich angestiegen und hat
damit unsere Prognose aus dem Geschäftsbericht 2014 über-
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
47
Business Free Cash Flow
Für den Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns hatten
wir für das Jahr 2015 einen leichten Anstieg prognostiziert.
Ohne Berücksichtigung des Beitrags von Sigma-­Aldrich ­können
wir diese Prognose bestätigen. Während die Unternehmens­
bereiche Life Science und Performance Materials einen deut-
troffen. Hierzu konnte neben positiven Wechselkurseffekten
lichen Anstieg des Business Free Cash Flow gegenüber dem
auch ein vorteilhafter Produktmix beitragen.
vergangenen Jahr verzeichnen konnten, wiesen der Unterneh-
Für den Unternehmensbereich ­Performance ­Materials haben
mensbereich Healthcare und der Bereich Konzernkosten und
wir für das abgelaufene Jahr einen Anstieg des EBITDA vor
Sonstiges einen Rückgang auf. Bei ­Healthcare ist der Rück-
Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich
gang auf stärkere Investitionen und auf eine hohe Mittelbin-
prognostiziert. Mit einem Wachstum im mittleren zweistelligen
dung durch Forderungsaufbau zurückzuführen. Im Bereich
Prozentbereich (ohne Berücksichtigung von Sigma-­Aldrich)
Konzernkosten und Sonstiges haben insbesondere Ausgaben
konnten wir diese Prognose deutlich übertreffen. Hierzu haben
für das Projekt ONE ­Global Headquarters und strategische
sowohl das gute operative Geschäft als auch die positiven Aus-
Konzerninitiativen zu einer Verringerung des Business Free
wirkungen aus Wechselkursveränderungen beigetragen.
Cash Flow geführt. Unter Berücksichtigung von Sigma-­Aldrich
Für das EBITDA vor Sondereinflüssen im Bereich Konzernkosten und Sonstiges haben wir einen Rückgang im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich prognostiziert. Aufgrund von Aufwendungen für Währungssicherungsgeschäfte infolge der
weltweiten Wechselkursentwicklungen gegenüber dem Euro
und der Intensivierung zukunftsweisender Konzerninitiativen
(zum Beispiel neuer Markenauftritt) hat sich der Aufwand für
Konzernkosten und Sonstiges gemessen am EBITDA vor
­Sondereinflüssen insgesamt mehr als verdoppelt. Unsere Prognose konnten wir damit nicht einhalten.
ist unser Business Free Cash Flow auf Konzernebene um 6,2 %
stark angestiegen.
48
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Vergleich der Prognose mit dem t­ atsächlichen Geschäftsverlauf
Vergleich der Prognose mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf 2015
Ist-Zahlen 2014
in Mio €
Prognose für 2015 im Geschäfts­
bericht 2014
Merck-Konzern
Leichtes organisches Wachstum,
leichter Portfolio­effekt, moderat
positiver Wechsel­kurseffekt
Umsatzerlöse1
11.363
Prognose inkl. Sigma-­Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
Leichter Anstieg aufgrund
­operativer Entwicklung und
­positiver Wechselkurse;
­ indestens auf Vorjahresniveau
m
EBITDA vor Sondereinflüssen
3.388
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
sehr starkes Wachstum
Leichter Anstieg
2.605
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
sehr starkes Wachstum
Umsatzerlöse1
6.621
Organisch
auf Niveau des Vorjahrs
EBITDA vor Sondereinflüssen
2.000
Leichter Rückgang
Business Free Cash Flow
1.701
Leichter Rückgang
Business Free Cash Flow
Healthcare
Life Science
Moderates organisches Wachstum
Umsatzerlöse1
2.682
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
659
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
419
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
Moderater Anstieg
EBITDA vor Sondereinflüssen
Starker Anstieg
Business Free Cash Flow
Performance Materials
Organisch leichter Anstieg,
Umsatzerlöse
2.060
starker Portfolioeffekt
EBITDA vor Sondereinflüssen
895
Anstieg im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich
Business Free Cash Flow
700
Anstieg im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich
EBITDA vor Sondereinflüssen
– 166
Rückgang im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich
Business Free Cash Flow
– 215
–
1
Konzernkosten und Sonstiges
Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzernanhang.
1
Vergleich der Prognose mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
49
Prognose für 2015 im:
Zwischenbericht Q1 / 2015
Zwischenbericht Q2 / 2015
Zwischenbericht Q3 / 2015
12,3 – 12,5 Mrd €
12,3 – 12,5 Mrd €
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
Wachstum im niedrigen
­zweistelligen Prozentbereich
12,6 – 12,8 Mrd €,
davon Sigma-Aldrich: 300 Mio €
Ergebnisse 2015 in Mio €
12.845
(+ 13,0 %:
+ 2,6 % organisch
+ 4,3 % Portfolio
+ 6,2 % Währung)
3,45 – 3,55 Mrd €
3,45 – 3,55 Mrd €
3,58 – 3,65 Mrd €,
Prognose inkl. Sigma-­Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
Prognose inkl. Sigma-­Aldrich:
Wachstum im niedrigen
­zweistelligen Prozentbereich
davon Sigma-Aldrich:
80 – 95 Mio €
2,4 – 2,5 Mrd €
2,4 – 2,5 Mrd €
2,6 – 2,7 Mrd €,
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
starkes Wachstum
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
stabile Entwicklung
davon Sigma-Aldrich:
50 – 70 Mio €
2.766
(+ 6,2 %)
3.630
(+ 7,1 %)
Organisch
auf Niveau des Vorjahrs
Organisch
auf Niveau des Vorjahrs
Organisch
auf Niveau des Vorjahrs
6.934
(+ 4,7 %:
+ 1,6 % organisch
+ 3,1 % Währung)
1,9 – 2,0 Mrd €
1,9 – 2,0 Mrd €
1,93 – 2,0 Mrd €
2.002
(+ 0,1 %)
1,5 – 1,55 Mrd €
1,5 – 1,55 Mrd €
1,5 – 1,55 Mrd €
1.581
(– 7,1 %)
Moderates organisches Wachstum Moderates organisches Wachstum
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
Solides organisches Wachstum,
Portfolioeffekt im unteren
zweistelligen Prozentbereich
730 – 760 Mio €
740 – 760 Mio €
760 – 780 Mio €,
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
Prognose inkl. Sigma-Aldrich:
zweistellige Wachstumsraten
zusätzlich durch Sigma-Aldrich:
80 – 95 Mio €
450 – 480 Mio €
zusätzlich durch Sigma-Aldrich:
50 – 70 Mio €
3.355
(+ 25,1 %:
+ 6,5 % organisch
+ 10,2 % Portfolio
+ 8,4 % Währung)
856
(+ 30,0 %)
530 – 560 Mio €,
450 – 480 Mio €
676
(+ 61,2 %)
Organisch leichter Anstieg,
Organisch leichter Anstieg,
Organisch leichter Anstieg,
starker Portfolioeffekt
starker Portfolioeffekt
starker Portfolioeffekt
2.556
(+ 24,1 %:
+ 0,6 % organisch
+ 10,4 % Portfolio
+ 13,1 % Währung)
1,05 – 1,1 Mrd €
1,06 – 1,1 Mrd €
1,1 – 1,14 Mrd €
1.132
(+ 26,5 %)
850 – 900 Mio €
850 – 900 Mio €
890 – 940 Mio €
931
(+ 33,0 %)
– 330 bis – 280 Mio €
– 350 bis – 300 Mio €
– 360 bis – 340 Mio €
– 360
(+ 116,9 %)
– 420 bis – 390 Mio €
– 420 bis – 390 Mio €
– 440 bis – 410 Mio €
– 421
(+ 96,2 %)
50
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Merck
GESCHÄFTSVERLAUF UND
WIRTSCHAFTLICHE LAGE
Merck
Überblick 2015
• H
­ ealthcare: Robustes Basisgeschäft und Kooperation mit
• Umsatzerlöse steigen um 13,0 % auf 12,8 Mrd €
• ­Life ­Science: Starkes und profitables organisches Umsatz-
Pfizer entwickelt sich nach Plan
• Alle Bereiche organisch gewachsen
• EBITDA vor Sondereinflüssen um 7,1 % auf rund 3,6 Mrd €
gesteigert
• Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen um 5,9 % auf 4,87 €
verbessert
• Business Free Cash Flow wächst um 6,2 % auf 2,8 Mrd €
wachstum begleitet den erfolgreich abgeschlossenen Akquisitionsprozess von Sigma-­Aldrich
• ­Performance ­Materials: Marktposition in allen Geschäften
mit organischen Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau erfolgreich verteidigt
• Unternehmensziele für 2015 voll erfüllt
MERCK-­KONZERN
Kennzahlen
in Mio €
Umsatzerlöse1
Operatives Ergebnis (EBIT )
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA vor Sondereinflüssen
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
2015
2014
Veränderung
in %
12.844,7
11.362,8
13,0
1.843,2
1.762,0
4,6
14,3
15,5
3.354,1
3.122,9
26,1
27,5
3.629,8
3.387,7
28,3
29,8
7,4
7,1
Ergebnis je Aktie (in €)
2,56
2,66
Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (in €)
4,87
4,60
5,9
2.766,2
2.605,1
6,2
Business Free Cash Flow
– 3,8
Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzern­anhang.
1
Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage
Im Geschäfts­jahr 2015 erzielten wir Umsatzerlöse in Höhe von
12.845 Mio € (Vorjahr: 11.363 Mio €) und konnten damit eine
Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 13,0 % beziehungsweise 1.482 Mio € erreichen. Diese positive Umsatzentwicklung war auf organisches Wachstum, positive Wechselkurseffekte sowie akquisitionsbedingte Steigerungen zurückzuführen.
Die organische Umsatzsteigerung belief sich im Berichtsjahr
überwiegend aus lateinamerikanischen Währungen, wie zum
Beispiel dem Venezolanischen Bolivar oder dem Brasilianischen
Real. Durch Akquisitionen / Veräußerungen erhöhten sich die
Umsatzerlöse im Saldo um 4,3 % um 487 Mio €. Der akquisitionsbedingte Effekt aus der zum 2. Mai 2014 erfolgten Erstkonsolidierung von AZ Electronic Materials (AZ) belief sich auf
203 Mio € und der Umsatzanstieg aufgrund der Einbeziehung
von Sigma-­Aldrich seit dem 18. November 2015 betrug
auf 2,6 % beziehungsweise 293 Mio €. Bedingt durch einen
289 Mio €. Von den 289 Mio € wurden 279 Mio € im Bereich
gegenüber den wichtigsten Währungen schwächeren Euro
Life Science und 10 Mio € im Bereich Performance Materials
ergaben sich im Saldo positive Wechselkurseffekte von 6,2 %
erzielt. Infolge der Veräußerung des Geschäftsfelds Discovery
beziehungsweise 702 Mio €. Ausschlaggebend hierfür waren
and Development Solutions des Unternehmensbereichs Life
hauptsächlich der ­US-Dollar sowie asiatische Währungen, ins-
Science mit Wirkung zum 31. März 2014 reduzierten sich die
besondere der Chinesische Renminbi und der Taiwanesische
Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 5 Mio €.
Dollar. Gegenläufige negative Wechselkurseffekte resultierten
Merck
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
51
Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quartalen
im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organischen
Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt:
MERCK-­KONZERN
Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1
in Mio € / organisches Wachstum in %
Q1
Q2
2015
3.041
2014
2.628
%
1,3
Q3
3.219
2.815
Q4
3.120
3.464
2.921
2,2
2.999
3,3
3,3
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Im Geschäfts­jahr 2015 erzielte ­Healthcare 54 % (Vorjahr:
MERCK-­KONZERN
58 %) unserer gesamten Konzernumsätze und blieb damit
Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen – 2015
unser umsatzstärkster Unternehmensbereich. Mit deutlichem
in Mio € / % der Umsatzerlöse
Abstand folgten ­Life ­Science mit 26 % (Vorjahr: 24 %) und
­Performance ­Materials mit 20 % (Vorjahr: 18 %) Umsatzanteil.
Die Erhöhungen der Umsatzbeiträge von ­Life ­Science und
20 %
­Performance ­Materials
­Performance ­Materials um jeweils zwei Prozentpunkte hingen
2.555,6
54 %
­Healthcare
im Wesentlichen mit den Akquisitionen von Sigma-­Aldrich und
AZ zusammen.
6.933,8
26 %
­Life ­Science
3.355,3
MERCK-­KONZERN
Komponenten der Umsatzentwicklung nach Unternehmensbereichen – 2015
in Mio € / Veränderung in %
Umsatzerlöse
Organisches
Wachstum
Währungseffekte
Akquisitionen / Veräußerungen
Gesamt­
veränderung
­Healthcare
6.933,8
1,6
3,1
–
4,7
­Life ­Science
3.355,3
6,5
8,4
10,2
25,1
2.555,6
0,6
13,1
10,4
24,1
12.844,7
2,6
6,2
4,3
13,0
­Performance ­Materials
Merck-­Konzern
52
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Merck
Alle unsere Unternehmensbereiche verzeichneten im Geschäfts-
MERCK-­KONZERN
jahr 2015 organische Umsatzsteigerungen sowie positive
Umsatzerlöse nach Regionen – 2015
Wechselkurseffekte. Mit einer organischen Steigerungsrate
in Mio € / % der Umsatzerlöse
von 6,5 %, die einem absoluten Anstieg von 173 Mio € entsprach, leistete ­Life ­Science absolut gesehen den stärksten
Beitrag zu unserem organischen Umsatzwachstum, gefolgt
10 %
Lateinamerika
von ­Healthcare mit einem organischen Umsatzanstieg von
1.265,3
4 %
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
513,0
32 %
Europa
106 Mio € beziehungsweise einer Steigerungsrate von 1,6 %
und ­Performance ­Materials mit 13 Mio € beziehungsweise
0,6 %. Die Gesamtveränderung der Umsatzerlöse profitierte
33 %
Asien-Pazifik (APAC )
von positiven Währungseffekten sowie von Umsatzbeiträgen
4.240,8
4.102,7
21 %
Nordamerika
aus den akquirierten Geschäften. Vor allem getrieben durch die
2.722,9
Erstkonsolidierung von Sigma-­Aldrich erzielte ­Life ­Science –
mit einer Steigerungsrate von 25,1 % beziehungsweise
673 Mio € – die stärkste Umsatzerhöhung unserer Unternehmensbereiche.
Getrieben von positiven Wechselkursveränderungen und
dere vorteilhafte Währungseffekte aufgrund des starken
akquisitionsbedingten Zuwächsen stiegen in der Region Asien-­
­US-Dollars und akquisitionsbedingte Erlössteigerungen, die
Pazifik die Umsatzerlöse um 23,2 % beziehungsweise um
überwiegend auf den Erwerb von Sigma-­Aldrich zurückzu­
798 Mio € auf 4.241 Mio € (Vorjahr: 3.443 Mio €). Damit ent-
führen waren, verantwortlich. Das organische Wachstum des
wickelte sich Asien-Pazifik zu unserer umsatzstärksten Region
Unternehmensbereichs ­Life ­Science (+ 8,5 %) wurde durch
und zu unserem Wachstumsmotor; mehr als die Hälfte unse-
organische Umsatzrückgänge bei den beiden anderen Unter-
res gesamten Umsatzwachstums des Geschäftsjahres 2015
nehmensbereichen aufgezehrt. Der Beitrag dieser Region zum
wurde hier erzielt. Insbesondere ­Performance ­Materials profi-
Konzernumsatz betrug im Berichtsjahr 21 % und erhöhte sich
tierte in dieser Region von positiven Währungseffekten und
damit um zwei Prozentpunkte (Vorjahr: 19 %).
von der Einbeziehung von AZ Electronic Materials. Zum orga-
In der Region Lateinamerika gingen die Konzernumsätze
nischen Wachstum in Höhe von 4,7 % trugen alle Unterneh-
währungsbedingt leicht auf 1.265 Mio € (Vorjahr: 1.285 Mio €)
mensbereiche bei, wobei hauptsächlich ­Healthcare mit einer
zurück. Die negativen Währungseffekte waren hauptsächlich
organischen Wachstumsrate von 10,4 % diese Entwicklung
auf die Umstellung der Umrechnung des Venezolanischen
wesentlich prägte. Der prozentuale Beitrag von Asien-Pazifik
­Bolivar in die Berichtswährung Euro zurückzuführen. Dies­
zum Konzernumsatz stieg um drei Prozentpunkte auf 33 %
bezüglich wird auf die Ausführungen in diesem Zusammen-
(Vorjahr: 30 %).
hang in der Anmerkung [7] „Ermessensentscheidungen und
Die in Europa erzielten Umsatzerlöse wuchsen um 2,1 %
Schätzungsunsicherheiten“ im Konzernanhang verwiesen. Das
auf 4.103 Mio € (Vorjahr: 4.017 Mio €). Während die Unter-
organische Umsatzwachstum von 8,6 % wurde von allen Unter­
nehmensbereiche ­Life ­Science (+ 12,7 %) und ­Performance
nehmens­bereichen unterstützt. Im Geschäfts­jahr 2015 trug
­Materials (+ 6,5 %) wachsende Umsatzerlöse aufweisen konn-
Lateinamerika 10 % (Vorjahr: 11 %) zu den gesamten Konzern­
ten, musste ­Healthcare (– 2,1 %) einen Umsatzrückgang hin-
umsätzen bei.
nehmen. Insgesamt reduzierte sich im Geschäfts­jahr 2015 der
Die Umsatzerlöse in der Region Mittlerer Osten und Afrika
Beitrag der Region zu den Konzernumsätzen auf 32 % (Vor-
stiegen im Geschäfts­jahr 2015 um 10,1 % und beliefen sich
jahr: 36 %).
auf 513 Mio € (Vorjahr: 466 Mio €). Das organische Umsatz-
Die Umsatzerlöse der Region Nordamerika beliefen sich
wachstum von 6,8 % war im Wesentlichen auf den Unterneh-
auf 2.723 Mio € (Vorjahr: 2.152 Mio €) und stiegen damit im
mensbereich ­Healthcare zurückzuführen. Der Anteil dieser
Vergleich zum Vorjahr um 26,5 % an. Hierfür waren insbeson-
Region an den Konzernumsätzen betrug unverändert 4 %.
MERCK-­KONZERN
Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015
in Mio € / Veränderung in %
Umsatzerlöse
Organisches
Wachstum
Währungseffekte
Akquisitionen / Veräußerungen
Gesamt­
veränderung
Europa
4.102,7
0,2
0,2
1,8
2,1
Nordamerika
2.722,9
– 0,9
17,9
9,6
26,5
Asien-Pazifik (APAC )
4.240,8
4,7
12,6
5,9
23,2
Lateinamerika
1.265,3
8,6
– 10,5
0,4
– 1,5
513,0
6,8
2,5
0,8
10,1
12.844,7
2,6
6,2
4,3
13,0
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
Merck-­Konzern
Merck
Wirtschaftsbericht
53
Zusammengefasster Lagebericht
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Merck-­Konzerns
entwickelte sich wie folgt:
MERCK-­KONZERN
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1
Veränderung
in Mio €
2015
in %
2014
in %
in Mio €
in %
Umsatzerlöse
12.844,7
100,0
11.362,8
100,0
1.481,9
13,0
Herstellungskosten
– 4.076,3
– 31,7
– 3.526,4
– 31,0
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
Bruttoergebnis
Marketing- und Vertriebskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
Verwaltungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
(– 166,6)
(– 94,0)
8.768,4
68,3
7.836,4
69,0
– 4.049,5
– 31,5
– 3.589,1
– 31,6
(– 778,9)
(– 719,0)
–549,9
15,6
(– 72,6)
(77,3)
932,0
11,9
– 460,4
12,8
(– 59,9)
(8,4)
– 719,9
– 5,6
– 608,6
– 5,4
– 111,3
18,3
– 1.709,2
– 13,3
– 1.703,7
– 15,0
– 5,5
0,3
(– 2,7)
(– 3,8)
(1,1) (– 30,5)
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
– 446,6
– 3,5
– 173,0
– 1,5
– 273,6
158,2
Operatives Ergebnis (EBIT )
1.843,2
14,3
1.762,0
15,5
81,2
4,6
Finanzergebnis
– 356,7
– 2,8
– 205,0
– 1,8
– 151,7
74,0
Ergebnis vor Ertragsteuern
1.486,5
11,6
1.557,0
13,7
– 70,5
– 4,5
Ertragsteuern
– 368,0
– 2,9
– 392,2
– 3,5
24,2
– 6,2
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
1.118,5
8,7
1.164,8
10,3
– 46,3
– 4,0
5,6
–
–
–
5,6
–
1.124,1
8,8
1.164,8
10,3
– 40,7
– 3,5
– 9,3
– 0,1
– 7,5
– 0,1
– 1,8
25,1
1.114,8
8,7
1.157,3
10,2
– 42,5
– 3,7
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich
Ergebnis nach Steuern
Nicht beherrschende Anteile
Konzernergebnis
Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzernanhang.
Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software.
1
2
Der Anstieg der Herstellungskosten sowie der anderen Funkti-
MERCK-­KONZERN
onskosten, zum Beispiel der Marketing- und Vertriebskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten nach
und der Verwaltungskosten, wurde wesentlich von Währungs-
Unternehmensbereichen – 2015
effekten und von der Erstkonsolidierung von Sigma-­Aldrich
in Mio € / in %
beeinflusst. Trotz des Anstiegs der Herstellungskosten auf
4.076 Mio € (Vorjahr: 3.526 Mio €) wuchs das Bruttoergebnis
zweistellig (+ 11,9 %) auf 8.768 Mio €. Die Bruttomarge, das
12 %
­Life ­Science
heißt das Bruttoergebnis in Prozent der Umsatzerlöse, ging
197,5
leicht auf 68,3 % (Vorjahr: 69,0 %) zurück.
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen bewegten sich im Berichtsjahr auf Vorjahresniveau. Auf den forschungsintensivsten Unternehmensbereich, ­Healthcare, entfielen 77 % (Vorjahr: 80 %) der konzernweiten Aufwendungen.
Die Forschungsquote (Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Prozent der Umsatzerlöse) ging im Berichtsjahr
auf 13,3 % (Vorjahr: 15,0 %) zurück. Im Bereich Healthcare
erreichten wir eine Forschungsquote in Höhe von 18,9 % (Vorjahr: 20,6 %).
11 %
­Performance ­Materials
197,0
77 %
­Healthcare
1.310,1
54
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Merck
Der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und
als im Vorjahr (siehe auch Anmerkung [14] „Finanzergebnis“
Erträge belief sich im Geschäfts­jahr 2015 auf – 447 Mio € (Vor-
im Konzern­anhang).
jahr: – 173 Mio €) und unterteilt sich in Aufwendungen von
Die Aufwendungen für Ertragsteuern in Höhe von 368 Mio €
917 Mio € (Vorjahr: 737 Mio €) sowie in Erträge von 471 Mio €
(Vorjahr: 392 Mio €) führten zu einer Steuerquote von 24,8 %
(Vorjahr: 564 Mio €). Der Anstieg der sonstigen betrieblichen
(Vorjahr: 25,2 %). Weitere Informationen zu den Ertragsteu-
Aufwendungen war überwiegend auf operative Währungs-
ern sind im Konzernanhang unter Anmerkung [15] „Ertrag-
kursverluste sowie auf höhere Wertberichtigungen auf Forde-
steuern“ enthalten.
rungen zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen betrieb-
Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäfts-
lichen Erträge hängt wesentlich mit den im Vorjahr enthaltenen
bereich umfasst die mit Weiterveräußerungsabsicht erworbe-
Einmalerträgen aufgrund der Anpassung der Rückstellungen
nen Geschäftsteile von Sigma-­Aldrich. In Folge kartellrechtli-
für Rechtsstreitigkeiten mit Israel Bio-Engineering Project
cher Auflagen der Europäischen Kommission hatten Merck und
Limited Partnership („IBEP “) zusammen. Dieser Effekt konnte
Sigma-­Aldrich vereinbart, Teile des europäischen Geschäfts
auch nicht durch höhere Erträge aus Meilen­stein­zahlungen,
für Lösungsmittel und anorganische Stoffe von Sigma-­Aldrich
die überwiegend auf die im November 2014 abgeschlossene
zu verkaufen (siehe auch Anmerkung [4] „Akquisitionen sowie
Kollaborationsvereinbarung mit Pfizer zur gemeinsamen
zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräuße-
Entwicklung und Vermarktung von Wirkstoffen im Bereich
rungsgruppen“ im Konzernanhang).
Immunonkologie zurückzuführen waren, ausgeglichen wer-
Das den Anteilseignern der Merck KGaA zustehende Kon-
den. Weitere Informationen über die Entwicklung und Zusam-
zernergebnis belief sich im Geschäfts­jahr 2015 auf 1.115 Mio €
mensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und
(Vorjahr: 1.157 Mio €) und ergab ein Ergebnis je Aktie in Höhe
Erträge sind im Konzern­anhang unter den Anmerkungen [12]
von 2,56 € (Vorjahr: 2,66 €).
„Sonstige betriebliche Erträge“ und [13] „Sonstige betriebliche
Aufwendungen“ dargestellt.
Die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen
Geschäfts, das EBITDA vor Sondereinflüssen, stieg um 7,1 %
Insgesamt stieg unser operatives Ergebnis (EBIT ) um 4,6 %
auf 1.843 Mio €.
auf 3.630 Mio € (Vorjahr: 3.388 Mio €). Die sich hieraus
ergebende EBITDA -Marge vor Sondereinflüssen erreichte mit
Insbesondere aufgrund der höheren Zinsaufwendungen im
28,3 % fast das Vorjahresniveau (29,8 %). Die Überleitung
Zusammenhang mit den Finanzierungsmaßnahmen der Sigma-­
vom operativen Ergebnis (EBIT ) auf das EBITDA vor Sonder-
Aldrich-­Akquisition erhöhte sich das negative Finanzergebnis
einflüssen ist im Kapitel „Steuerungssystem“ dargestellt.
im Geschäftsjahr 2015 um 152 Mio € auf – 357 Mio € (Vor-
Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den
jahr: – 205 Mio €). Des Weiteren mussten höhere Währungs­
einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr und die jewei-
kurs­verluste aus Finanztransaktionen verbucht werden und
ligen Wachstumsraten ergaben sich wie folgt:
belasteten damit im Berichtsjahr das Finanzergebnis stärker
MERCK-­KONZERN
EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
Q2
2015
853
2014
807
%
5,7
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
899
846
6,3
Q3
Q4
944
857
933
878
10,2
6,3
Merck
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
Die Steigerung des Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen
MERCK-­KONZERN
wurde von den beiden Unternehmensbereichen ­Life ­Science
EBITDA vor Sondereinflüssen nach
und ­Performance ­Materials getrieben. ­Life ­Science verbesserte
Unternehmensbereichen – 2015
diese Kennzahl um 198 Mio € beziehungsweise um 30,0 % und
in Mio € / in %
55
­Performance ­Materials um 237 Mio € beziehungsweise um
26,5 %. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs ­Healthcare blieb mit 2.002 Mio € auf Vorjahresniveau
28 %
­Performance ­Materials
und erreichte damit einen Anteil am EBITDA vor Sonderein-
1.132,1
flüssen des Konzerns (ohne Berücksichtigung der Minderung
um – 360 Mio € durch Konzernkosten und Sonstiges) von 50 %
(Vorjahr: 56 %). Die jeweiligen prozentualen Beiträge von
22 %
­Life ­Science
­Life ­Science und ­Performance ­Materials stiegen auf 22 % (Vor-
856,1
jahr: 19 %) beziehungsweise auf 28 % (Vorjahr: 25 %).
Nicht dargestellt: Minderung des Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen um
– 360 Mio € durch Konzernkosten und Sonstiges.
50 %
­Healthcare
2.001,7
56
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Merck
Vermögens- und Finanzlage
MERCK-­KONZERN
Bilanzstruktur1
31.12. 2015
Langfristige Vermögenswerte
31.12. 2014
Veränderung
in Mio €
in %
in Mio €
in %
in Mio €
in %
30.657,0
80,7
15.529,7
59,7
15.127,3
97,4
Davon:
25.339,0
11.395,5
13.943,5
Sachanlagen
Immaterielle Vermögenswerte
4.009,1
2.990,4
1.018,7
Sonstige langfristige Vermögenswerte
1.308,9
1.143,8
165,1
Kurzfristige Vermögenswerte
7.350,2
19,3
10.480,4
40,3
– 3.130,2
– 29,9
Davon:
Vorräte
2.619,8
1.659,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2
2.738,3
2.219,5
960,1
518,8
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
227,0
2.199,4
– 1.972,4
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte2
932,9
1.523,3
– 590,4
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
832,2
2.878,5
– 2.046,3
Bilanzsumme
38.007,2
100,0
26.010,1
100,0
11.997,1
46,1
Eigenkapital
12.855,3
33,8
11.801,0
45,4
1.054,3
8,9
Langfristige Verbindlichkeiten
15.768,9
41,5
7.607,7
29,2
8.161,2
107,3
Davon:
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Sonstige langfristige Rückstellungen
1.836,1
1.820,1
16,0
855,3
626,1
229,2
Langfristige Finanzschulden
9.616,3
3.561,1
6.055,2
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
3.461,2
1.600,4
1.860,8
Kurzfristige Verbindlichkeiten
9.383,0
24,7
6.601,4
25,4
2.781,6
42,1
Davon:
Kurzfristige Rückstellungen
535,4
561,7
– 26,3
Kurzfristige Finanzschulden
4.096,6
2.075,9
2.020,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1.921,2
1.539,4
381,8
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
2.829,8
2.424,4
405,4
Bilanzsumme
38.007,2
100,0
26.010,1
100,0
11.997,1
Seit dem 1. Januar 2015 wird die Konzernbilanz nach absteigender Fristigkeit gegliedert.
Vorjahreszahlen wurden angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzernanhang.
1
2
46,1
Merck
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
57
Zum 31. Dezember 2015 belief sich die Bilanzsumme auf
sich in der Anmerkung [4] „Akquisitionen sowie zur Veräuße-
38.007 Mio € und hat sich damit im Vergleich zum 31. Dezem-
rung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“
ber 2014 (26.010 Mio €) um 11.997 Mio € beziehungsweise
im Konzernanhang. Die Finanzierung des Kaufpreises in Höhe
46,1 % erhöht. Dieser sehr starke Anstieg sowie die Verände-
von 15.974 Mio € erfolgte durch bestehende Barmittel, Bank-
rung der Bilanzstruktur waren vor allem durch die im Novem-
kredite und Anleihen. Nach Begebung einer Hybridanleihe
ber 2015 abgeschlossene Akquisition von Sigma-­Aldrich
(1,5 Mrd €) im Dezember 2014 emittierten wir im März 2015
bedingt. Im Rahmen der vorläufigen Kaufpreisallokation für
eine weitere Anleihe mit einem Volumen von 4 Mrd ­­US-Dollar.
diese Transaktion wurden die erworbenen Vermögenswerte
Im August 2015 begaben wir schließlich eine Euro-Anleihe
und Schulden in der Bilanz mit den beizulegenden Zeitwerten
mit einem Volumen von 2,1 Mrd €. Außerdem wurden für die
angesetzt. Zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung führte dies
Kaufpreiszahlung Kreditlinien von insgesamt 2,95 Mrd € in
bei den immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts-
Anspruch genommen. Eine Übersicht über die ausstehenden
oder Firmenwert) zu einem Anstieg von 5.873 Mio €. Der aus
Anleihen findet sich in Anmerkung [28] „Finanzschulden / Kapital­
der Akquisition resultierende Geschäfts- oder Firmenwert
management“ im Konzern­anhang.
belief sich auf 8.613 Mio €. Weitere Angaben bezüglich der
Kaufpreisallokation für die Sigma-­Aldrich-­Akquisition befinden
Die Zusammensetzung sowie die Entwicklung der Nettofinanzverbindlichkeiten stellten sich wie folgt dar:
MERCK-­KONZERN
Nettofinanzverbindlichkeiten
31.12. 2015
31.12. 2014
in Mio €
in Mio €
in Mio €
in %
Anleihen und Commercial Paper
9.851,4
4.624,2
5.227,2
113,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
3.006,0
267,4
2.738,6
–
577,8
501,4
76,4
15,2
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen
Darlehen von Dritten und sonstige Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Derivaten (Finanztransaktionen)
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Veränderung
89,2
84,5
4,7
5,6
183,7
153,0
30,7
20,1
4,8
6,5
– 1,7
– 26,2
13.712,9
5.637,0
8.075,9
143,3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
832,2
2.878,5
– 2.046,3
– 71,1
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
227,0
2.199,4
– 1.972,4
– 89,7
12.653,7
559,1
12.094,6
–
Summe Finanzschulden
Abzüglich:
Nettofinanzverbindlichkeiten
MERCK-­KONZERN
Überleitung Nettofinanzverbindlichkeiten
in Mio €
Stand 1.1.
Währungsveränderungen
Dividendenzahlungen / Gewinnentnahmen1
Akquisitionen1
Übernahme von Finanzschulden von Sigma-Aldrich
Einzahlungen aus dem Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten1
Free Cash Flow
Sonstiges
Stand 31.12.
Gemäß Konzernkapitalflussrechnung.
1
2015
559,1
– 737,2
567,8
13.482,3
425,3
–86,0
– 1.538,5
– 19,1
12.653,7
58
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Merck
Dank der starken Innenfinanzierungskraft des Merck-­Konzerns
fiel der Anstieg der Nettofinanzverbindlichkeiten im Geschäfts­
jahr 2015 deutlich geringer aus als der Mittelabfluss im
Zusammenhang mit dem Erwerb von Sigma-­Aldrich.
MERCK-­KONZERN
Nettoumlaufvermögen
Veränderung
in Mio €
31.12. 2015
31.12. 2014
in Mio €
in %
2.738,3
2.219,5
518,8
23,4
– 28,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lizenzen
Vorräte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Nettoumlaufvermögen
11,5
16,1
– 4,6
2.619,8
1.659,7
960,1
57,8
– 1.921,2
– 1.539,4
– 381,8
24,8
3.448,4
2.355,9
1.092,5
46,4
Die Erhöhung des Nettoumlaufvermögens war ebenfalls auf
Sigma-­Aldrich-Kaufpreises, Dividendenzahlungen und die
die Erstkonsolidierung von Sigma-­Aldrich sowie auf Währungs­
Ergebnisabführung an die E. Merck KG aus (siehe „Konzern-
kurseffekte zurückzuführen. Ohne diese Auswirkungen hätte
gesamtergebnisrechnung“ und „Konzerneigenkapitalverän-
sich das Nettoumlaufvermögen auf Vorjahresniveau bewegt.
derungsrechnung“ im Konzern­abschluss). Bedingt durch den
Unser Eigenkapital erhöhte sich im Geschäfts­jahr 2015
starken Anstieg der Bilanz­summe ging die Eigenkapitalquote
um 1.054 Mio € und betrug zum Bilanzstichtag 12.855 Mio €
um 11,6 Prozentpunkte zurück und betrug zum 31. Dezem-
(31. Dezember 2014: 11.801 Mio €). Ausschlaggebend für
ber 2015 33,8 % (31. Dezember 2014: 45,4 %).
diese starke Erhöhung um 8,9 % waren vor allem das im
Der Free Cash Flow belief sich im Geschäfts­jahr 2015 auf
Berichtsjahr erzielte Ergebnis nach Steuern in Höhe von
1.539 Mio € und konnte damit das hohe Vorjahresniveau
1.124 Mio € und die Entwicklung der Unterschiedsbeträge
nicht erreichen. Die Zusammensetzung sowie die Entwick-
aus der Währungsumrechnung von Fremdwährungsvermögen
lung der relevanten Positionen ergeben sich aus der nachfol-
in die Berichtswährung Euro. Eigenkapitalmindernd wirkten
genden Tabelle:
sich die Umgliederung der Erträge aus der Sicherung des
MERCK-­KONZERN
Free Cash Flow
in Mio €
Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit gemäß Kapitalflussrechnung
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen
Free Cash Flow
Getrieben von der Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen stieg der Business Free Cash Flow des Merck-­Konzerns
im Geschäfts­jahr 2015 um 6,2 % auf 2.766 Mio € (Vorjahr:
2.605 Mio €). Die Zusammensetzung dieser Kennzahl ist im
Kapitel „Steuerungssystem“ dargestellt.
2015
2014
Veränderung
in %
2.195,2
2.705,5
– 18,9
– 179,1
– 143,3
25,0
27,4
2,1
–
– 513,9
– 480,9
6,9
8,9
14,0
– 36,3
1.538,5
2.097,4
– 26,6
Merck
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
59
Die Verteilung des Business Free Cash Flow auf die einzelnen
Quartale sowie die Veränderungsraten im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich wie folgt:
MERCK-­KONZERN
Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
2015
361
2014
684
%
– 47,3
Q2
Q3
830
Q4
841
632
735
614
31,2
675
37,0
8,9
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Der Anstieg des Business Free Cash Flow des Konzerns war
MERCK-­KONZERN
Business Free Cash Flow nach Unternehmensbereichen – 2015
im Geschäfts­jahr 2015 auf die beiden operativen Unterneh-
in Mio € / in %
mensbereiche ­Life ­Science und ­Performance ­Materials zurückzuführen. ­Healthcare erzielte einen Business Free Cash Flow in
Höhe von 1.581 Mio € (Vorjahr: 1.701 Mio €). Damit blieb
29 %
­Performance ­Materials
930,8
­Healthcare mit einem Anteil von 50 % (Vorjahr: 60 %) am
­Business Free Cash Flow des Merck-­Konzerns (ohne Berück-
50 %
­Healthcare
sichtigung der Minderung durch Konzernkosten und Sonstiges
1.581,0
in Höhe von – 421 Mio €) der Bereich mit den höchsten Mittel-
21 %
­Life ­Science
675,6
zuflüssen. Der Unternehmensbereich ­Life ­Science verzeichnete im Berichtsjahr eine Erhöhung des Business Free Cash
Flow um 61,2 % auf 676 Mio € (Vorjahr: 419 Mio €) und steigerte damit auch seinen Anteil am Business Free Cash Flow
Nicht dargestellt: Minderung des Business Free Cash Flow des Konzerns um
– 421 Mio € durch Konzernkosten und Sonstiges.
des Konzerns auf 21 % (Vorjahr: 15 %). ­Performance ­Materials
trug mit 931 Mio € (Vorjahr: 700 Mio €) 29 % (Vorjahr: 25 %)
zu dieser Konzernkennzahl bei.
Die in die Berechnung des Business Free Cash Flow einfließen-
Weltweit erfolgten unter strategischen Gesichtspunkten hohe
den Investitionen in Sachanlagen und Software sowie die
Investitionen im Unternehmensbereich Healthcare. Besonders
geleisteten Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte
zu erwähnen sind die Investitionen in eine Produktionsanlage
erhöhten sich im Jahr 2015 um 15,4 % auf insgesamt 609 Mio €
in Nantong, China (50 Mio €), die Investition in eine neue Pro-
(Vorjahr: 528 Mio €). Die darin enthaltenen Investitionen in
duktionsanlage in Reinbek für das Allergie­geschäft (17 Mio €),
Sachanlagen beliefen sich 2015 auf 564 Mio € (Vorjahr:
die Erweiterung der bestehenden Abfüll­anlage am Standort
485 Mio €), davon entfielen 262 Mio € auf strategische Inves-
Bari, Italien (18 Mio €), und der Aufbau einer neuen Verpa-
titionsprojekte mit einem Projektvolumen von jeweils mehr
ckungsanlage am Standort Aubonne, Schweiz (8 Mio €). Im
als 2 Mio €, der Rest auf kleinere Investitionsprojekte.
Unternehmensbereich Life Science wurden 7 Mio € in eine neue
Im Jahr 2015 wurden strategische Investitionen von
Produktionsanlage in Spanien investiert.
83 Mio € zur Erweiterung des Standorts Darmstadt getätigt.
Im Jahr 2015 kam es zu keiner Änderung der Einschät-
Davon wurden 29 Mio € zur Erneuerung der Unternehmenszen-
zungen der beiden Ratingagenturen Moody’s und Standard &
trale verwendet, unter anderem für ein Innovationszentrum,
Poor’s hinsichtlich unseres Langfrist-Kredit-Ratings. Stan-
ein Besucherzentrum und ein Mitarbeiterrestaurant. Des Wei-
dard & Poor’s vergibt nach wie vor ein Rating von „A“ mit
teren wurden im Unternehmensbereich Performance Materials
negativem Ausblick, Moody’s eines von „Baa1“ mit negativem
die OLED -Produktionskapazitäten mit einer Investition von
Ausblick. Eine Übersicht über die Rating-Entwicklung in den
13 Mio € erweitert, damit die steigende Marktnachfrage besser
letzen Jahren ist im Risiko- und Chancenbericht dargestellt.
bedient werden kann. Im Unternehmensbereich Healthcare
wurden 8 Mio € in ein neues Forschungslaborgebäude investiert.
60
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Merck
Die Entwicklung wesentlicher Kennzahlen stellte sich wie folgt
dar:
MERCK-­KONZERN
Bilanzkennzahlen
in %
Eigenkapitalquote
Vermögensquote
Eigenkapital
Bilanzsumme
Langfristige
­Vermögenswerte
31.12. 2015
31.12. 2014
31.12. 2013
31.12. 2012
31.12. 2011
33,8
45,4
53,2
48,1
47,4
80,7
59,7
64,5
69,4
71,1
41,9
76,0
82,4
69,4
66,7
37,3
46,5
40,0
40,6
37,5
Bilanzsumme
Eigenkapital
Vermögensdeckungsgrad Langfristige
­Vermögenswerte
Finanzierungsstruktur
Kurzfristige
­Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
(­gesamt)
Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung und zur
wirtschaftlichen Lage
Auch im Geschäfts­jahr 2015 waren wir mit unseren starken
Geschäften operativ sehr erfolgreich; aber auch strategisch
konnten wir wichtige Ziele hinsichtlich der langfristigen Ausrichtung des Konzerns umsetzen. Die Umsatzerlöse wuchsen
um 13 % auf 12.845 Mio € und unsere wichtigste Kennzahl zur
Beurteilung des operativen Geschäfts, EBITDA vor Sondereinflüssen, stieg um 7,1 % auf 3.630 Mio €. Zu diesem Erfolg trugen alle unsere Unternehmensbereiche bei.
Von wesentlicher Bedeutung war für uns die erfolgreiche
Übernahme von Sigma-­Aldrich im November 2015, die unseren Unternehmensbereich ­Life ­Science zu einem führenden
Anbieter im lukrativen Life-Science-Markt macht. Damit ist
Integration von AZ Electronic Materials profitierte das opera-
uns ein wichtiger Schritt in der Umsetzung unserer lang­
Vermögens- und Finanzlage sowie unserer ertragsstarken
fristigen Strategie gelungen, durch die wir künftiges Wachs-
Geschäfte beurteilen wir die wirtschaftliche Lage des Merck-­
tum und Profitabilität sichern wollen. Aber auch mit der
Konzerns insgesamt als positiv. Sie stellt eine hervorragende
Weiter­
entwicklung unserer Pharma-Pipeline sind wir im
Ausgangsbasis für das künftige organische Wachstum des
Geschäftsjahr 2015 vorangekommen. Von der erfolgreichen
Konzerns dar.
tive Geschäft unseres Unternehmensbereichs P
­ erformance
­Materials.
Die solide Bilanzierungs- und Finanzierungspolitik des
Merck-­Konzerns äußert sich in den weiterhin guten Bilanzkennzahlen. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2015
betrug 33,8 % und befindet sich damit nach wie vor auf einem
guten Niveau. Aufgrund des Erwerbs von Sigma-­Aldrich
­stiegen erwartungsgemäß die Nettofinanzverbindlichkeiten
massiv an. Wir gehen davon aus, dass unsere starke Innenfinanzierungskraft eine zügige Rückführung der Finanzschulden ermöglichen wird. Das unveränderte Langfrist-Rating
der beiden Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s
unterstreicht dies. Vor dem Hintergrund unserer soliden
­Healthcar
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
61
­Healthcare
­H EALTHCARE
Kennzahlen
in Mio €
Veränderung
in %
2015
2014
Umsatzerlöse1
6.933,8
6.620,5
4,7
Operatives Ergebnis (EBIT )
1.096,7
1.106,4
– 0,9
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA vor Sondereinflüssen
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
Business Free Cash Flow
15,8
16,7
1.970,4
1.946,4
28,4
29,4
2.001,7
2.000,3
28,9
30,2
1.581,0
1.701,2
1,2
0,1
– 7,1
Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang.
1
Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage
Im Geschäfts­jahr 2015 erzielte unser Unternehmensbereich
­Healthcare ein leichtes organisches Umsatzwachstum von
1,6 %. Unter Berücksichtigung von positiven Währungseffekten in Höhe von 3,1 % stiegen die Umsatzerlöse insgesamt um
4,7 % auf 6.934 Mio € (Vorjahr: 6.621 Mio €). Zum organischen Wachstum trugen fast alle Therapiegebiete des Unter-
wortlich. Die beiden umsatzstärksten Arzneimittel ­Rebif® und
­Erbitux® mussten allerdings organische Umsatzrückgänge
verkraften.
Die ebenfalls in den Umsatzerlösen enthaltenen Provisionserlöse stiegen im Gesamtjahr 2015 auf 103 Mio € (Vorjahr:
71 Mio €). Positiv auf die Provisionserlöse des Berichtsjahrs
wirkte sich die im Geschäftsjahr 2013 mit Bristol-­Myers
nehmensbereichs bei. Insbesondere die Medikamente zur
Squibb geschlossene Vereinbarung ­zur gemeinsamen Ver-
­Behandlung von Diabetes (­Glucophage®), von Herz-Kreislauf­
marktung von ­Glucophage® in China aus.
Erkrankungen (­Concor ), von Unfruchtbarkeit (­Gonal-f ), von
Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quar-
Schilddrüsenerkrankungen (­Euthyrox®) sowie die Marke
talen im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organi-
­Neurobion® des Geschäfts Consumer Health waren für das
schen Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht
organische Umsatzwachstum im Geschäfts­jahr 2015 verant-
dargestellt:
®
®
­H EALTHCARE
Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1
in Mio € / organisches Wachstum in %
Q1
Q2
2015
1.686
2014
1.569
%
0,3
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
1.803
1.651
1,5
Q3
1.708
1.684
1,9
Q4
1.737
1.717
2,6
62
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
­Healthcar
­H EALTHCARE
Europa, mit einem Anteil an den ­Healthcare-Umsätzen von
Umsatzerlöse nach Regionen – 2015
39 % (Vorjahr: 42 %) die umsatzstärkste Region des Unter-
in Mio € / in % der Unternehmensbereichsumsätze
nehmensbereichs, verzeichnete einen leichten organischen
15 %
Lateinamerika
6 %
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
450,1
1.021,7
19 %
Asien-Pazifik (APAC )
1.302,2
39 %
Europa
2.729,4
Umsatzrückgang von – 1,7 % und erzielte damit Umsatz­erlöse
von 2.729 Mio € (Vorjahr: 2.787 Mio €). Der organische
Umsatzrückgang von R
­ ebif®, der insbesondere auf das schwierige Wettbewerbsumfeld zurückzuführen war, konnte nicht
vollständig durch die erfreuliche Entwicklung der Umsätze bei
anderen Therapiegebieten ausgeglichen werden.
21 %
Nordamerika
1.430,4
In der nach Umsätzen zweitgrößten Region, Nordamerika,
Die Umsatzerlöse der Region Lateinamerika beliefen sich im
beliefen sich die Umsatzerlöse aufgrund eines organischen
Jahr 2015 auf 1.022 Mio € (Vorjahr: 1.059 Mio €). Hierbei
Rückgangs von – 6,1 % und gegenläufiger positiver Währungs­
entfielen auf organische Umsatzsteigerungen 8,4 % und auf
effekte von 16,8 % auf 1.430 Mio € (Vorjahr: 1.292 Mio €).
negative Währungseffekte – 11,8 %. Der organische Umsatz-
Die Umsatzerlöse von ­Rebif®, die sich währungsbedingt auf
zuwachs war im Wesentlichen auf die Entwicklung der Umsatz­
1.042 Mio € (Vorjahr: 971 Mio €) erhöhten, trugen wesentlich
erlöse von CardioMetabolic Care und der Marke ­
Neurobion®
zu der Umsatzentwicklung des Unternehmensbereichs in
zurückzuführen. Die negativen Währungseffekte resultierten
Nordamerika bei. Der Beitrag der Region zu den Healthcare-­
hauptsächlich aus der Umrechnung des Venezolanischen ­Bolivar
Umsätzen stieg 2015 um einen Prozentpunkt auf 21 %.
in die Berichtswährung Euro. Diesbezüglich wird auf die Aus-
In der Region Asien-Pazifik wuchsen die Umsatzerlöse
führungen in der Anmerkung [7] „Ermessens­entscheidungen
im Berichtsjahr organisch um 10,4 %. Zusammen mit den
und Schätzungsunsicherheiten“ im Konzern­anhang verwiesen.
positiven Wechselkurseffekten von 10,7 % stiegen damit die
Der Beitrag der Region zu den Umsatz­erlösen des Unterneh-
Umsätze auf 1.302 Mio € (Vorjahr: 1.075 Mio €). Das orga-
mensbereichs ­Healthcare reduzierte sich um einen Prozent-
nische Wachstum war vor allem auf die Therapiegebiete
punkt auf 15 %.
­Fertilität sowie CardioMetabolic Care zurückzuführen. Der
Die Region Mittlerer Osten und Afrika mit Umsatzerlösen
Anteil dieser Region an den Umsatzerlösen des Unterneh-
von 450 Mio € (Vorjahr: 408 Mio €) verzeichnete einen orga-
mensbereichs erhöhte sich von 16 % im Vorjahr auf 19 % im
nischen Umsatzanstieg von 7,6 %, hauptsächlich im Therapie­
Berichtsjahr 2015.
gebiet CardioMetabolic Care. Auf positive Wechselkurs­effekte
entfiel ein Umsatzanstieg von 2,8 %.
­H EALTHCARE
Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015
in Mio € / Veränderung in %
Umsatzerlöse
Organisches
Wachstum
Währungseffekte
Akquisitionen / Veräußerungen
Gesamt­
veränderung
Europa
2.729,4
– 1,7
– 0,4
–
– 2,1
Nordamerika
1.430,4
– 6,1
16,8
–
10,7
Asien-Pazifik (APAC )
1.302,2
10,4
10,7
–
21,2
Lateinamerika
1.021,7
8,4
– 11,8
–
– 3,5
450,1
7,6
2,8
–
10,5
6.933,8
1,6
3,1
–
4,7
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
­Healthcare
­Healthcar
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
63
Die Entwicklung der Umsatzerlöse sowie die organischen
Wachstumsraten der Hauptprodukte stellten sich im Geschäfts­
jahr 2015 wie folgt dar:
­H EALTHCARE
Produktumsatz und organisches Wachstum
%
in Mio € / organisches Wachstum in %
2015
Rebif®
1.798
– 10,7
1.840
2014
Erbitux®
Gonal-f®
Concor®
Glucophage®
Euthyrox®
Neurobion®
Saizen®
899
– 1,5
904
685
3,7
628
463
8,9
428
437
20,0
378
312
5,3
296
278
17,3
240
261
15,8
237
Das Medikament ­Rebif®, das für die Behandlung rezidivieren-
In Europa, mit einem Anteil von 34 % (Vorjahr: 38 %) die
der Formen der Multiplen Sklerose eingesetzt wird, verzeich-
zweit­stärkste Region, gingen die Umsätze von ­Rebif® wett­
nete im Geschäfts­jahr 2015 aufgrund des anhaltenden Wett-
bewerbsbedingt organisch um – 13,0 % auf 605 Mio € (Vor-
bewerbsdrucks durch oral zu verabreichende Medikamente
jahr: 698 Mio €) zurück.
einen organischen Umsatzrückgang von – 10,7 %. Zusammen
Die übrigen Regionen Lateinamerika, Mittlerer Osten und
mit positiven Währungseffekten von 8,5 % ergaben sich Rebif®-­
Afrika sowie Asien-Pazifik erreichten zusammen einen Umsatz­
­Umsätze in Höhe von 1.798 Mio € (Vorjahr: 1.840 Mio €).
anteil von 8 % (Vorjahr: 9 %).
In der Region Nordamerika, mit einem Anteil an den
Die konzernweiten Umsatzerlöse mit dem Krebs­
medi­
Gesamtumsätzen von 58 % (Vorjahr: 53 %) der wichtigste
kament ­Erbitux® blieben im Geschäfts­jahr 2015 mit 899 Mio €
Absatzmarkt für R
­ ebif®, konnte bedingt durch den starken
auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 904 Mio €). Der leichte organi-
US-Dollar (Währungseffekt: + 16,7 %) ein starker Umsatz­
sche Umsatzrückgang von – 1,5 % wurde durch gegenläufige
anstieg auf 1.042 Mio € (Vorjahr: 971 Mio €) verzeichnet
positive Währungseffekte von 0,9 % zum Teil ausgeglichen.
werden. Organisch sanken die Umsätze trotz Preiserhöhun-
In Europa, mit einem Anteil von 55 % (Vorjahr: 56 %) die
gen im Jahr 2015 aufgrund des schwierigen Marktumfelds
umsatzstärkste Region für ­Erbitux®, belief sich die organische
um – 9,4 % gegenüber dem Vorjahr.
Entwicklung auf – 1,4 %, was vor allem auf die Wett­bewerbs­
64
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
­Healthcar
situation sowie marktübliche Preiszugeständnisse zurück­
In Lateinamerika erzielte der Unternehmensbereich mit
zuführen war. Zusammen mit negativen Währungs­effekten
­Erbitux® Umsatzerlöse von 87 Mio € (Vorjahr: 112 Mio €). Die
(– 0,1 %) wurden Umsätze in Höhe von 496 Mio € (Vorjahr:
Umsatzrückgänge von insgesamt – 22,2 % waren hauptsäch-
504 Mio €) erwirtschaftet.
lich auf die negativen Währungseffekte in Venezuela und einen
In der Region Asien-Pazifik, die einen Anteil von 29 %
organischen Umsatzrückgang in Brasilien zurückzuführen. Der
(Vorjahr: 27 %) an den Gesamtumsätzen erreichte, wuchsen
Anteil dieser Region am Gesamtumsatz von ­Erbitux® sank damit
die Umsätze auf 265 Mio € (Vorjahr: 240 Mio €). Hier wirkten
auf 10 % (Vorjahr: 12 %).
sich sowohl das organische Wachstum von 1,6 % als auch die
In der Region Mittlerer Osten und Afrika beliefen sich die
positiven Wechselkurseffekte von 9,0 % auf die Entwicklung
Umsätze auf 50 Mio € und lagen damit leicht über Vorjahres-
des Umsatzes aus.
niveau.
­H EALTHCARE
Umsatzerlöse und organisches Wachstum von Rebif® und Erbitux® nach Regionen – 2015
Gesamt
in Mio €
Rebif®
organisches Wachstum
in %
in % der Umsatzerlöse
Asien-Pazifik
(APAC )
Lateinamerika
Mittlerer Osten
und Afrika (MEA )
Europa
Nordamerika
1.798,1
605,3
1.041,5
16,3
76,5
58,5
– 10,7
– 13,0
– 9,4
– 9,0
– 7,4
– 11,4
100
34
58
1
4
3
898,7
496,4
–
265,2
87,3
49,8
Erbitux® organisches Wachstum
in %
– 1,5
– 1,4
–
1,6
– 10,0
1,1
in % der Umsatzerlöse
100
55
–
29
10
6
in Mio €
Mit ­Gonal-f®, dem führenden rekombinanten Hormonpräparat
und Kreislauferkrankungen sowie Diabetes vertrieben werden,
zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, erzielte der Unterneh-
wurde ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 7,4 %
mensbereich ­Healthcare im Geschäftsjahr 2015 ein organisches
erzielt. Unter Berücksichtigung von negativen Währungs­
Umsatzwachstum von 3,7 %. Unter Berücksichtigung der posi-
effekten von – 1,2 %, im Wesentlichen in Venezuela, ergaben
tiven Wechselkurseffekte wuchsen die Umsätze auf 685 Mio €
sich hier Umsätze von 1.849 Mio € (Vorjahr: 1.742 Mio €).
(Vorjahr: 628 Mio €). Am stärksten stiegen die Umsätze dieses
Das Produkt ­Glucophage®, das zur Behandlung von Dia-
Medikaments in der Region Asien-Pazifik. Positiv entwickelten
betes eingesetzt wird, wies ebenfalls einen erfreulichen
sich auch die anderen Produkte im Fertility-­Portfolio.
organischen Anstieg der Umsätze von 20,0 % auf und erzielte
Die Umsatzerlöse im Therapiegebiet Endokrinologie, in
unter Berücksichtigung negativer Wechselkurseffekte Umsatz­
dem das Biopharma-Geschäft von Merck hauptsächlich Medi-
erlöse in Höhe von 437 Mio € (Vorjahr: 378 Mio €). Das orga-
kamente zur Behandlung von Stoffwechselerkrankungen und
nische Wachstum wurde überwiegend in den Regionen Europa
Wachstumsstörungen vertreibt, übertrafen mit 461 Mio €
sowie Mittlerer Osten und Afrika erzielt.
deutlich den Vorjahreswert von 394 Mio €. Der ausgewiesene
Das Geschäft Consumer Health erzielte im Gesamt­
Umsatzanstieg beruht sowohl auf dem erfreulichen organi-
jahr 2015 einen erfreulichen organischen Anstieg der Umsatz­
schen Wachstum von 9,9 % als auch auf positiven Währungs-
erlöse für nicht verschreibungspflichtige Medikamente von
effekten von 7,2 %. Die Umsatzerlöse mit dem Wachstums­
10,2 %. Unter Berücksichtigung von negativen Währungs­
hormon ­Saizen®, dem umsatzstärksten Präparat dieses
effekten von – 1,4 % wurden Umsatzerlöse von 833 Mio €
Therapiegebiets, wiesen einen organischen Anstieg von 6,7 %
(Vorjahr: 766 Mio €) erwirtschaftet. Das organische Wachs-
und positive Währungseffekte von 3,4 % auf, sodass insge-
tum wurde hauptsächlich in der Region Lateinamerika erzielt.
samt Umsatzerlöse von 261 Mio € (Vorjahr: 237 Mio €)
Die Wachstumsrate betrug hier 11,6 % und wurde insbeson-
erwirtschaftet wurden.
dere durch die Nachfrage nach Produkten der strategischen
Im Bereich General Medicine (einschließlich CardioMetabolic Care), in dem unter anderem Medikamente gegen Herz-
Marken ­Neurobion®, ­Dolo-Neurobion® und der lokalen Marken
unterstützt.
­Healthcar
Wirtschaftsbericht
65
Zusammengefasster Lagebericht
Die Entwicklung der Ertragslage ergab sich wie folgt:
­H EALTHCARE
Ertragslage1
Veränderung
in Mio €
Umsatzerlöse
Herstellungskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
Bruttoergebnis
Marketing- und Vertriebskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
Verwaltungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
Operatives Ergebnis (EBIT )
Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen
(Davon: Sondereinflüsse)
EBITDA
Restrukturierungsaufwendungen
Integrationskosten / IT-Kosten
2015
in %
2014
in %
in Mio €
in %
6.933,8
100,0
6.620,5
100,0
313,3
4,7
– 1.442,4
– 20,8
– 1.370,5
– 20,7
– 71,9
5,3
(– 0,9)
(–)
5.491,4
79,2
5.250,0
79,3
– 2.801,3
– 40,4
– 2.550,8
– 38,5
(– 565,8)
(– 555,4)
(– 0,9)
(–)
241,4
4,6
– 250,5
9,8
(– 10,4)
(1,9)
– 259,4
– 3,7
– 246,9
– 3,7
– 12,5
5,1
– 1.310,1
– 18,9
– 1.366,0
– 20,6
55,9
– 4,1
(– 0,5)
(50,0)
(– 1,5)
(– 1,0)
– 23,9
– 0,3
20,1
0,3
– 44,0
–
1.096,7
15,8
1.106,4
16,7
– 9,7
– 0,9
873,7
12,6
840,0
12,7
33,7
4,0
(90,3)
1.970,4
(4,7)
28,4
1.946,4
29,4
(85,6)
–
24,0
1,2
30,4
51,5
– 21,1
– 40,8
0,9
2,4
– 1,5
– 61,6
Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften
–
–
–
–
Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse
–
–
–
–
Sonstige Sondereinflüsse
EBITDA vor Sondereinflüssen
–
2.001,7
–
28,9
2.000,3
30,2
–
–
1,4
0,1
Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang.
Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software.
1
2
Das Bruttoergebnis des Unternehmensbereichs ­Healthcare stieg
gen für Rechtsstreitigkeiten nach der Einigung mit Israel
um 241 Mio € auf 5.491 Mio € (Vorjahr: 5.250 Mio €) und führte
Bio-­Engineering Project Limited („IBEP “) zu hohen Erträgen
zu einer Bruttomarge von 79,2 % (Vorjahr: 79,3 %). Aufgrund
und zum anderen verursachte die Einstellung der oben
der anhaltenden Investitionen in Wachstumsmärkte und wech-
erwähnten klinischen Entwicklungsprojekte Wertminderun-
selkursbedingt lagen die Aufwendungen für Marketing und
gen auf immaterielle Vermögenswerte. Positiv wirkten sich
Vertrieb im Geschäftsjahr 2015 über denen des Vorjahrs.
im Geschäfts­jahr 2015 Erträge im Zusammenhang mit der im
Die Forschungsquote des Unternehmensbereichs sank
Jahr 2014 geschlossenen Kooperation mit Pfizer zur gemein-
auf 18,9 % (Vorjahr: 20,6 %). Der Rückgang der Forschungs-
samen Entwicklung und Vermarktung von Wirkstoffen im
und Entwicklungskosten war im Wesentlichen auf Einmal­
Bereich der Immunonkologie aus.
effekte aufgrund der Einstellung von klinischen Entwicklungsprojekten, die das Vorjahr belasteten, zurückzuführen.
Nach der Bereinigung der Abschreibungen und der Sonder­
ein­flüsse belief sich die Kennzahl zur Steuerung des operativen
Die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendun-
Geschäfts, das EBITDA vor Sondereinflüssen, auf 2.002 Mio €
gen und Erträge (Saldo) war im Geschäfts­jahr 2015 haupt-
(Vorjahr: 2.000 Mio €) und bewegte sich damit auf Vorjah-
sächlich auf Einmaleffekte im Vorjahr zurückzuführen. Im
resniveau. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ging auf
Jahr 2014 führte zum einen die Anpassung von Rückstellun-
28,9 % (Vorjahr: 30,2 %) zurück.
66
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
­Healthcar
Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt:
­H EALTHCARE
EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
Q2
2015
461
2014
479
%
Q3
480
493
– 3,8
Q4
537
524
497
– 2,8
530
8,1
– 1,3
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Entwicklung des Business Free Cash Flow
Im Geschäfts­jahr 2015 belief sich der Business Free Cash Flow
des Unternehmensbereichs ­Healthcare auf 1.581 Mio € und
konnte damit den Vorjahreswert von 1.701 Mio € nicht errei-
chen. Der Rückgang von 120 Mio € war hauptsächlich auf stärkere Investitionen sowie auf die hohe Mittelbindung durch den
Forderungsaufbau zurückzuführen.
­H EALTHCARE
Business Free Cash Flow
2015
2014
Veränderung
in %
EBITDA vor Sondereinflüssen
2.001,7
2.000,3
0,1
Investitionen in Sachanlagen, Software
sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte
– 289,1
– 240,0
20,4
– 26,7
– 42,4
– 37,0
in Mio €
Veränderungen der Vorräte
Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie der Forderungen aus Lizenzen
– 104,9
– 16,7
–
Business Free Cash Flow
1.581,0
1.701,2
– 7,1
Die Entwicklung des Business Free Cash Flow in den einzelnen
Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden
Übersicht dargestellt:
­H EALTHCARE
Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
2015
256
2014
496
%
– 48,5
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Q2
Q3
427
Q4
460
374
14,4
438
391
17,9
441
– 0,7
­Life ­Scienc
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
67
­Life ­Science
­L IFE ­SCIENCE
Kennzahlen
2015
2014
Veränderung
in %
3.355,3
2.682,5
25,1
300,8
289,2
4,0
9,0
10,8
674,3
598,9
20,1
22,3
856,1
658,6
25,5
24,6
675,6
419,0
in Mio €
Umsatzerlöse1
Operatives Ergebnis (EBIT )
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA vor Sondereinflüssen
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
Business Free Cash Flow
12,6
30,0
61,2
Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang.
1
Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage
Für unseren Unternehmensbereich ­Life ­Science war 2015 ein
weiteres erfolgreiches Jahr. Die Umsatzlöse stiegen um 25,1 %
auf 3.355 Mio € (Vorjahr: 2.682 Mio €). Das starke organische
Wachstum trug hierzu 6,5 % bei, 8,4 % resultierten aus positi-
Geschäftseinheit Bioscience, die Produkte und Dienstleistun-
ven Währungseffekten hauptsächlich aufgrund der Entwicklung
Sigma-­Aldrich Umsätze in Höhe von 279 Mio € bei. In geringem
des US-Dollars und weitere 10,2 % aus Akquisitionen und Ver-
Maße gegenläufig wirkte der Wegfall der Umsätze des im
äußerungen.
1. Quartal 2014 veräußerten Geschäftsfelds Discovery and
gen für die Life-Science-­Forschung in akademischen, pharmazeutischen und biotechnologischen Laboren anbietet, erzielte
ein organisches Wachstum von 0,7 %.
Im Zeitraum 18. November bis 31. Dezember 2015 trug
Alle drei Geschäftseinheiten trugen 2015 zum organischen
Development Solutions.
Wachstum des Unternehmensbereichs ­Life ­Science bei. Ins­
Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quar-
besondere Process Solutions erwirtschaftete aufgrund von
talen im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organischen
Preis- und Mengensteigerungen ein zweistelliges organisches
Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht darge-
Umsatz­plus von 11,6 %. Lab Solutions entwickelte sich weiter-
stellt:
hin positiv bei einem organischen Wachstum von 3,1 %. Die
­L IFE ­SCIENCE
Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1
in Mio € / organisches Wachstum in %
Q1
Q2
2015
738
2014
657
%
3,4
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Q3
773
659
Q4
759
1.085
661
6,2
706
8,1
8,1
68
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
­Life ­Scienc
­L IFE ­SCIENCE
Die geografische Aufteilung der Umsatzerlöse von ­Life ­Science
Umsatzerlöse nach Regionen – 2015
hat sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund unterschiedlicher
in Mio € / in % der Unternehmensbereichsumsätze
regionaler Wachstumstrends und der Akquisition von Sigma-­
6 %
Lateinamerika
1 %
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
203,3
25 %
Asien-Pazifik (APAC )
54,7
35 %
Europa
1.167,8
Aldrich verändert.
Europa blieb der größte geografische Markt des Unternehmensbereichs. Hier wurden Umsatzerlöse in Höhe von
1.168 Mio € (Vorjahr: 1.036 Mio €) beziehungsweise ein Anteil
von 35 % (Vorjahr: 39 %) der weltweiten Umsätze von
­Life ­Science erzielt. Das organische Wachstum belief sich auf
5,6 % und wurde in dieser Region hauptsächlich von der
831,1
33 %
Nordamerika
Geschäftseinheit Process Solutions erwirtschaftet.
1.098,4
In Nordamerika erzielte ­Life ­Science einen organischen
In Lateinamerika entwickelten sich die Umsätze bei einem
Zuwachs von 8,5 %, getragen von der Geschäftseinheit Pro-
organischen Wachstum von 7,8 % sehr erfreulich. Einen maß-
cess Solutions und ihren Produkten für die biotechnologischen
geblichen Beitrag hierzu lieferte die gute Nachfrage nach Pro-
Herstellungsprozesse. Lab Solutions und Bioscience trugen
dukten von Process Solutions und Lab Solutions. Der Anteil
ebenfalls zu dieser Steigerung bei. Die Umsatzerlöse in Nord-
der Region an den Umsatzerlösen von ­Life ­Science ging leicht
amerika stiegen auf 1.098 Mio € (Vorjahr: 725 Mio €), womit
auf 6 % (Vorjahr: 7 %) zurück.
sich der Umsatzanteil dieser Region von 27 % im Vorjahr auf
Die Region Mittlerer Osten und Afrika zeigte ein moderates
organisches Umsatzwachstum von 3,1 % und trug damit 1 %
33 % erhöhte.
Die Region Asien-Pazifik entwickelte sich weiterhin positiv
(Vorjahr: 2 %) zu den Umsatzerlösen von L
­ ife ­Science bei.
bei einem organischen Wachstum von 5,5 %. Die Umsätze
Die aus der Akquisition von Sigma-­Aldrich stammenden
wuchsen insbesondere in wichtigen asiatischen Märkten wie
Umsatzerlöse machten sich in allen Regionen positiv bemerk-
China, Indien, Singapur und Südkorea stark. Die Umsatz­
bar, vor allem in Nordamerika.
erlöse stiegen auf 831 Mio € (Vorjahr: 681 Mio €), was
Außerdem wirkten sich Wechselkurseffekte steigernd auf
einem Anteil von 25 % (Vorjahr: 25 %) am Gesamtumsatz
die Umsatzzahlen in allen Regionen aus mit Ausnahme von
Lateinamerika, wo die Zuwächse aus organischem Wachstum
von ­Life ­Science entspricht.
und Akquisitionen durch negative Währungseffekte von – 3,4 %
teilweise aufgezehrt wurden.
­L IFE ­SCIENCE
Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015
Umsatzerlöse
Organisches
Wachstum
Europa
1.167,8
5,6
1,7
5,4
Nordamerika
1.098,4
8,5
19,8
23,2
51,5
Asien-Pazifik (APAC )
831,1
5,5
10,4
6,1
22,1
Lateinamerika
203,3
7,8
– 3,4
2,5
6,9
54,7
3,1
0,3
5,3
8,7
3.355,3
6,5
8,4
10,2
25,1
in Mio € / Veränderung in %
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
­Life ­Science
Währungseffekte
Akquisitionen / Veräußerungen
Gesamt­
veränderung
12,7
Die Geschäftseinheit Process Solutions, die Produkte und
tions 43 % (Vorjahr: 44 %) zum Umsatz von ­Life ­Science bei.
Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der
Die Geschäftseinheit profitierte 2015 von der gestiegenen
Arzneimittelherstellung anbietet, wuchs organisch um 11,6 %
Nachfrage nach Produkten für die Herstellung biologischer
und zeigte damit die höchste Steigerungsrate innerhalb des
Arzneimittel vor allem in den USA , in Westeuropa und einigen
Unternehmensbereichs ­Life ­Science. Unter Berücksichtigung
asiatischen Ländern sowie der sehr erfreulichen Entwicklung
positiver Währungseffekte von 9,8 % sowie des Umsatzrück-
der Umsätze mit Kunden der Pharmabranche.
gangs von 0,5 % aufgrund der Veräußerung des Geschäfts-
Lab Solutions, mit einem Anteil von 36 % (Vorjahr: 41 %)
felds Discovery and Development Solutions im 1. Quartal 2014
an den Umsatzerlösen von ­Life ­Science, erzielte mit ihrem
ergaben sich im Geschäfts­jahr 2015 Umsatzerlöse in Höhe von
breiten Spektrum an Produkten für Forscher und wissen-
1.430 Mio € (Vorjahr1: 1.183 Mio €). Damit trug Process Solu-
schaftliche Labore ein gesundes organisches Wachstum von
Vorjahreszahlen wurden aufgrund interner Reorganisation angepasst.
1
­Life ­Scienc
Wirtschaftsbericht
69
Zusammengefasster Lagebericht
3,1 %. Maßgeblich hierfür waren vor allem die gestiegene
450 Mio € (Vorjahr1: 405 Mio €). Das Wachstum basierte vor-
Nachfrage nach Biomonitoring-Produkten, insbesondere von
wiegend auf einer Nachfrageerholung in den USA und der
Kunden der Pharmaindustrie, und Produkten des Geschäfts-
positiven Umsatzentwicklung der Produkte zur Trennung und
felds Lab Water sowie Preissteigerungen im gesamten Port­
Probenvorbereitung sowie auf der Nachfrage nach Hardware
folio. Unter Berücksichtigung positiver Währungseffekte von
im Bereich molekulare Zellbiologie. Der Umsatzanteil von Bio­
6,2 % wurden Umsatzerlöse von 1.196 Mio € (Vorjahr1:
science betrug im Jahr 2015 13 % (Vorjahr: 15 %).
Die Erstkonsolidierung von Sigma-­Aldrich zum 18. Novem-
1.094 Mio €) erzielt.
Die Geschäftseinheit Bioscience verzeichnete einen leich-
ber 2015 erhöhte die Umsatzerlöse des Life-Science-­Geschäfts
ten organischen Umsatzanstieg von 0,7 %. Bei positiven Wäh-
um 279 Mio €, was einem Anteil von 8 % am Gesamtumsatz
rungseffekten von 10,4 % beliefen sich die Umsatzerlöse auf
des Unternehmensbereichs entspricht.
­L IFE ­SCIENCE
Komponenten der Umsatzentwicklung nach Geschäftseinheiten – 2015
in Mio € / Veränderung in %
Umsatzerlöse
Organisches
Wachstum
Währungseffekte
Bioscience
Akquisitionen / Veräußerungen
Gesamt­
veränderung
450,3
0,7
10,4
–
Lab Solutions
1.196,3
3,1
6,2
–
9,3
Process Solutions
1.429,7
11,6
9,8
– 0,5
20,9
279,0
–
–
–
–
Sigma-­Aldrich
11,1
Die Ertragslage des Unternehmensbereichs ­Life ­Science ent­
wickelte sich wie folgt:
­L IFE ­SCIENCE
Ertragslage2
Veränderung
in Mio €
Umsatzerlöse
Herstellungskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)3
Bruttoergebnis
Marketing- und Vertriebskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)3
2015
in %
2014
in %
in Mio €
in %
3.355,3
100,0
2.682,5
100,0
672,8
25,1
– 1.482,8
– 44,2
– 1.168,7
– 43,6
– 314,1
26,9
(– 3,1)
(6,6)
358,7
23,7
(– 50,7)
(– 47,6)
1.872,5
55,8
– 1.038,5
– 31,0
(– 197,2)
1.513,8
56,4
– 859,8
– 32,1
(– 151,8)
– 178,7
20,8
(– 45,4)
(29,9)
Verwaltungskosten
– 151,1
– 4,5
– 110,4
– 4,1
– 40,7
36,9
Forschungs- und Entwicklungskosten
– 197,5
– 5,9
– 162,6
– 6,1
– 34,9
21,4
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)3
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
(– 0,5)
(–)
(– 0,5)
(–)
– 184,6
– 5,5
– 91,8
– 3,4
– 92,8
101,1
Operatives Ergebnis (EBIT )
300,8
9,0
289,2
10,8
11,6
4,0
Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen
373,5
11,1
309,7
11,5
63,8
20,6
(Davon: Sondereinflüsse)
EBITDA
Restrukturierungsaufwendungen
Integrationskosten / IT-Kosten
Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften
Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse
Sonstige Sondereinflüsse
EBITDA vor Sondereinflüssen
(0,6)
674,3
(–)
20,1
2
3
22,3
(–)
75,4
12,6
6,8
11,9
– 5,1
– 43,0
43,0
31,6
11,4
35,9
–
– 0,4
0,4
–
132,0
16,6
115,4
–
–
856,1
–
25,5
Vorjahreszahlen wurden aufgrund interner Reorganisation angepasst.
Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang.
Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software.
1
598,9
(0,6)
658,6
24,6
–
–
197,5
30,0
70
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
­Life ­Scienc
Das Bruttoergebnis belief sich auf 1.872 Mio € (Vorjahr:
und Restrukturierungsmaßnahmen deutlich auf 185 Mio €
1.514 Mio €), was einer Steigerung von 23,7 % entsprach.
(Vorjahr: 92 Mio €).
Nach Hinzurechnung der Abschreibungen stieg das EBITDA
Dieser sehr starke Zuwachs war auf ein Produktionsstätten-­
optimierungsprogramm, eine Preissteigerungsinitiative sowie
um 12,6 % auf 674 Mio € (Vorjahr: 599 Mio €).
einen günstigen Produktmix zurückzuführen. Aber auch posi-
Bereinigt um Sondereinflüsse verzeichnete das EBITDA
tive Wechselkurseffekte und die Akquisition von Sigma-­Aldrich
vor Sondereinflüssen einen Anstieg um 30,0 % auf 856 Mio €
unterstützten diese Entwicklung.
beziehungsweise 25,5 % der Umsatzerlöse (Vorjahr: 659 Mio €,
Neben der Übernahme von Sigma-­Aldrich verfolgte
24,6 % der Umsatzerlöse). Damit stieg diese wichtige Steue-
­Life ­Science seine Wachstumsstrategie weiter und investierte
rungskennzahl stärker als die Umsatzerlöse (+ 25,1 %). Hier
in das kommerzielle Geschäft und die Entwicklung neuer Pro-
kamen die durchgeführten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung,
dukte. Die Marketing- und Vertriebskosten erhöhten sich um
die Hebung der Kapazitäten und Kompetenzen von ­Life ­Science
20,8 % auf 1.038 Mio € (Vorjahr: 860 Mio €), während die Auf-
und die Akquisition von Sigma-­Aldrich zum ­Tragen. Die Steige-
wendungen für Forschung und Entwicklung um 21,4 % stiegen.
rung der EBITDA -Marge vor Sondereinflüssen spiegelt das
Diese Erhöhung ging teilweise auch auf den stärkeren US-­
starke organische Umsatzwachstum, einen positiven Produkt-
Dollar zurück, da ein wesentlicher Teil unseres Life-­Science-­
mix, Wechselkurseffekte und strikte Kostenkontrolle wider.
Geschäfts in den USA ansässig ist. Die sonstigen betrieblichen
Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den
Aufwendungen und Erträge erhöhten sich im Zuge der Akquisi-
einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nach-
tion von Sigma-­Aldrich sowie bedingt durch Integrationskosten
folgenden Übersicht dargestellt:
­L IFE ­SCIENCE
EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
Q2
2015
184
2014
170
%
8,5
Q3
200
166
Q4
201
271
161
20,6
163
25,2
66,7
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Entwicklung des Business Free Cash Flow
Im Geschäfts­jahr 2015 erzielte der Unternehmensbereich
­Life ­Science einen Anstieg des Business Free Cash Flow um
61 % beziehungsweise um 257 Mio € auf 676 Mio €. Im
Wesentlichen war diese sehr starke Erhöhung des Mittelzuflusses auf die positive Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen zurückzuführen.
­L IFE ­SCIENCE
Business Free Cash Flow
in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen
2015
2014
Veränderung
in %
856,1
658,6
30,0
Investitionen in Sachanlagen, Software
sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte
– 149,9
– 141,0
6,3
Veränderungen der Vorräte
– 850,1
– 44,2
–
Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie der Forderungen aus Lizenzen
– 375,3
– 54,4
–
Anpassungen Erstkonsolidierung Sigma-Aldrich
1.194,8
–
–
675,6
419,0
61,2
Business Free Cash Flow
­Life ­Scienc
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
Die Entwicklung des Business Free Cash Flow in den einzelnen
Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden
Übersicht dargestellt:
­L IFE ­SCIENCE
Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
2015
23
2014
54
%
Q2
– 58,1
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Q3
202
Q4
213
125
109
60,7
238
131
96,6
82,1
71
72
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
­Performance ­Material
­Performance ­Materials
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
Kennzahlen
2015
2014
Veränderung
in %
2.555,6
2.059,8
24,1
878,0
611,5
43,6
34,4
29,7
1.120,4
803,6
43,8
39,0
1.132,1
894,8
44,3
43,4
930,8
699,6
in Mio €
Umsatzerlöse1
Operatives Ergebnis (EBIT )
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
EBITDA vor Sondereinflüssen
Marge (in % der Umsatzerlöse)1
Business Free Cash Flow
39,4
26,5
33,0
Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang.
1
Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage
Die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Performance
­Materials wuchsen im Geschäfts­jahr 2015 um 24,1 % auf
2.556 Mio € (Vorjahr: 2.060 Mio €). Eine wesentliche Ursache
für diesen zweistelligen Umsatzanstieg war der signifikant
positive Wechselkurseffekt von 13,1 %. Hierfür maßgeblich
marktführende Position. Der beschleunigte Volumenrückgang
bei der ausgereiften LC-Technologie TN -TFT konnte nicht vollständig durch die Verdoppelung des Geschäfts mit der energiesparenden UB -FFS -Technologie ausgeglichen werden. Die
führenden Aktivmatrix-Technologien PS -VA und IPS wiesen
stabile Umsatzerlöse auf.
verantwortlich war der starke ­US-Dollar, der die führende
Die Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials
Transaktionswährung im ­Performance-­Materials-Geschäft ist.
konnte 2015 ein stabiles Geschäftsjahr auf Vorjahresniveau
Die Erlöse akquirierter Geschäfte trugen ebenso erheblich zum
ausweisen. Der fortgesetzten Erfolgsgeschichte hochwertiger
starken Umsatzwachstum bei (+ 10,4 %). Der überwiegende
Xirallic-Pigmente für Autolacke stand ein vergleichbar großer
Teil dieser akquisitionsbedingten Umsatzeffekte ist auf die im
Rückgang bei Iriodin-Pigmenten für Kunststoff- und Druck­
Mai 2014 übernommene AZ Electronic Materials (AZ) zurück-
anwendungen entgegen.
zuführen. Zusätzlich trug auch die Erstkonsolidierung des
In der Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials (ICM )
im November 2015 erworbenen SAFC -Hitech-Geschäfts von
sind das ehemalige AZ-Geschäft mit Materialien für die Pro-
Sigma-­Aldrich mit rund 10 Mio € zur Umsatzerhöhung des
duktion integrierter Schaltkreise sowie das im November
Unternehmensbereichs ­Performance ­Materials bei. Basierend
2015 übernommene SAFC -Hitech-Geschäft von Sigma-­Aldrich
auf einem stabilen Geschäftsverlauf, zu dem alle Geschäfts-
gebündelt. Die organische Entwicklung der Geschäftseinheit
einheiten beitrugen, bewegten sich die Umsatzerlöse orga-
wies – weitgehend bedingt durch das starke Wachstum mit
nisch auf Vorjahresniveau (+ 0,6 %).
dielektrischen Materialien für die Chip-Produktion – einen
Die zum Jahresbeginn 2015 geschaffene Geschäftseinheit
leichten Anstieg auf.
Display Materials, bestehend aus dem Flüssigkristallgeschäft
Die höchsten Wachstumsraten innerhalb des Unternehmens­
von Merck und dem Geschäft mit den komplementären Dis-
bereichs P
­erformance ­
Materials verzeichnete die Geschäfts-
playmaterialien aus der Übernahme von AZ, repräsentiert
einheit Advanced Technologies. Besonders hervorzuheben ist
mehr als 60 % der ­Performance-Materials-Umsatzerlöse. Diese
hier die dynamische Entwicklung des Geschäfts mit OLED -­
Geschäftseinheit verzeichnete im Geschäftsjahr 2015 orga-
Materialien.
nisch leicht rückläufige Umsatzerlöse, festigte aber ihre global
­Performance ­Material
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
73
Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quartalen
im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organischen
Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt:
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1
in Mio € / organisches Wachstum in %
Q1
Q2
2015
617
2014
402
%
Q3
643
506
Q4
653
576
1,6
642
576
– 0,4
2,2
– 0,8
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
Die Region Asien-Pazifik leistete mit einem stabilen Anteil
Umsatzerlöse nach Regionen – 2015
von 82 % weiterhin den mit Abstand höchsten Beitrag zu den
in Mio € / in % der Unternehmensbereichsumsätze
Umsatzerlösen von ­Performance ­Materials. Dies ist auf die
Konzentration der Abnehmer von Display- sowie von Integrated-­
0 %
Mittlerer Osten und Afrika (MEA)
8,1
2 %
Lateinamerika
40,4
82 %
Asien-Pazifik (APAC )
Circuit-Materialien in Asien zurückzuführen. In dieser Region
stieg der Umsatz des Unternehmensbereichs – im Wesentlichen
wechselkurs- und akquisitionsbedingt – insgesamt deutlich um
24,9 %. Organisch waren die Umsätze stabil (+ 0,8 %), wobei
8 %
Europa
die Steigerungen bei OLED - und dielektrischen IC-Materialien
205,5
durch Rückgänge bei Display Materials nahezu aufgezehrt wur-
8 %
Nordamerika
194,1
den. Insgesamt führte dies zu Umsatz­erlösen von 2.107 Mio €
(Vorjahr: 1.688 Mio €) und unterstreicht die nachhaltige Stärke
des Unternehmensbereichs P
­ erformance ­Materials in der stra-
2.107,5
tegisch wichtigen Region Asien-­Pazifik.
In der Region Europa erzielte ­Performance ­Materials Umsatz­
Organisch ging der regionale Umsatz um – 2,2 % zurück. Hier
erlöse in Höhe von 206 Mio € (Vorjahr: 193 Mio €). Der
war die schwächere Nachfrage bei Pigments & Functional
Umsatz­anstieg war überwiegend auf akquisitionsbedingte
Materials, insbesondere nach Pigmenten für Kunststoff- und
Effekte im Zusammenhang mit der Erstkonsolidierung von AZ
Druckanwendungen, ursächlich.
zum 2. Mai 2014 zurückzuführen. Aufgrund der schwächeren
Die Regionen Lateinamerika sowie Mittlerer Osten und Afrika
Nachfrage nach Kosmetikwirkstoffen sowie Pigmenten für
spielten mit ihren geringen Umsatzanteilen nur eine unterge-
Kunststoff- und Druckanwendungen war der Umsatz 2015
ordnete Rolle. Die Umsatzerlöse in Lateinamerika entwickelten
organisch leicht rückläufig.
sich positiv und zeigten auf niedrigem Gesamtniveau ein zwei­
In Nordamerika stiegen die Umsatzerlöse akquisitions-
stelliges organisches Wachstum, verursacht durch starke Stei-
und wechselkursbedingt auf 194 Mio € (Vorjahr: 135 Mio €).
gerungen der Geschäftseinheit Pigments & ­Functional ­Materials.
74
Zusammengefasster Lagebericht
­Performance ­Material
Wirtschaftsbericht
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015
in Mio € / Veränderung in %
Umsatzerlöse
Organisches
Wachstum
Währungseffekte
Akquisitionen / Veräußerungen
Gesamt­
veränderung
Europa
205,5
– 1,6
0,5
7,6
6,5
Nordamerika
194,1
– 2,2
18,1
28,0
43,9
Asien-Pazifik (APAC )
Lateinamerika
2.107,5
0,8
14,6
9,5
24,9
40,4
20,7
– 10,1
0,6
11,1
8,1
– 10,0
2,2
10,4
2,6
2.555,6
0,6
13,1
10,4
24,1
Mittlerer Osten und Afrika (MEA )
­Performance ­Materials
Die Entwicklung der Ertragslage ist nachfolgend dargestellt:
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
Ertragslage1
Veränderung
in Mio €
Umsatzerlöse
Herstellungskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
Bruttoergebnis
Marketing- und Vertriebskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
Verwaltungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten
(Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2
2015
in %
2014
in %
in Mio €
in %
2.555,6
100,0
2.059,8
100,0
495,8
24,1
– 1.151,4
– 45,1
– 983,2
– 47,7
– 168,2
17,1
(– 114,9)
(– 46,4)
1.404,2
54,9
– 207,8
– 8,1
(– 16,0)
(– 68,5) (147,8)
1.076,6
52,3
– 178,8
– 8,7
(– 11,7)
327,6
30,4
– 29,0
16,2
(– 4,3)
(36,4)
– 63,1
– 2,5
– 56,1
– 2,7
– 7,0
12,6
– 197,0
– 7,7
– 170,6
– 8,3
– 26,4
15,4
(– 0,7)
(– 2,8)
(2,1) (– 76,4)
Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge
– 58,3
– 2,3
– 59,6
– 2,9
1,3
– 2,3
Operatives Ergebnis (EBIT )
878,0
34,4
611,5
29,7
266,5
43,6
Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen
242,4
9,5
192,1
9,3
50,3
26,2
(Davon: Sondereinflüsse)
EBITDA
Restrukturierungsaufwendungen
(–)
1.120,4
(–)
43,8
803,6
39,0
(–)
(–)
316,8
39,4
1,8
6,0
– 4,2
– 70,3
Integrationskosten / IT-Kosten
15,0
12,2
2,8
24,4
Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften
– 5,8
4,6
– 10,4
–
0,7
68,4
– 67,7
– 99,0
Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse
Sonstige Sondereinflüsse
EBITDA vor Sondereinflüssen
–
1.132,1
–
44,3
Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang.
Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software.
1
2
894,8
43,4
–
–
237,3
26,5
­Performance ­Material
Die Erhöhung des Bruttoergebnisses war zurückzuführen auf
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
75
(EBIT ) stieg 2015 um 267 Mio € auf 878 Mio € (Vorjahr:
vorteilhafte Wechselkurseffekte sowie eine gute Geschäfts­ent­
611 Mio €). Sowohl das gute operative Geschäft als auch
wicklung. Zusätzlich generierten die im Mai 2014 übernommene
die positiven Auswirkungen aus Wechselkursveränderungen
AZ sowie das im November 2015 erworbenen SAFC -Hitech-­
führten damit zu einem um 26,5 % auf 1.132 Mio € (Vorjahr:
Geschäft von Sigma-­Aldrich Beiträge zur Brutto­ergebnis­
895 Mio €) gestiegenen EBITDA vor Sondereinflüssen. Die
verbesserung. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurden im
EBITDA -Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich 2015
Vorjahr die erworbenen Vorräte von AZ auf die beizulegenden
auf 44,3 % (Vorjahr: 43,4 %)
Zeitwerte aufgewertet und führten zu einer entsprechenden
Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den
aufwandswirksamen Belastung der Herstellungskosten 2014.
einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nach-
Insgesamt ergab sich in 2015 damit eine verbesserte Brutto-
folgenden Übersicht dargestellt:
marge von 54,9 % (Vorjahr: 52,3 %). Das operative Ergebnis
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
Q2
2015
277
2014
186
%
Q3
295
226
48,4
Q4
298
243
30,5
263
239
22,5
9,8
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Entwicklung des Business Free Cash Flow
Der Unternehmensbereich P
­ erformance ­Materials erzielte 2015
einen Business Free Cash Flow von 931 Mio € und zeigte damit
eine erhebliche Steigerung von 231 Mio € im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 700 Mio €). Diese Erhöhung war
im Wesentlichen auf die starke Verbesserung des EBITDA vor
Sondereinflüssen zurückzuführen.
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
Business Free Cash Flow
in Mio €
EBITDA vor Sondereinflüssen
Investitionen in Sachanlagen, Software
sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte
2015
2014
Veränderung
in %
1.132,1
894,8
26,5
– 109,4
– 97,6
12,1
Veränderungen der Vorräte
– 83,2
– 98,8
– 15,8
Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie der Forderungen aus Lizenzen
– 33,6
– 143,4
– 76,5
–
144,6
–
24,9
–
–
930,8
699,6
33,0
Anpassungen Erstkonsolidierung AZ Electronic Materials
Anpassungen Erstkonsolidierung Sigma-Aldrich
Business Free Cash Flow
76
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
­Performance ­Material
Die Entwicklung des Business Free Cash Flow in den einzelnen
Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden
Übersicht dargestellt:
­P ERFORMANCE ­MATERIALS
Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1
in Mio € / Veränderung in %
Q1
Q2
2015
162
289
2014
165
179
%
– 1,8
Quartalsaufteilung ungeprüft.
1
Q3
Q4
265
167
61,2
214
188
58,7
14,0
Konzernkosten und Sonstiges
Wirtschaftsbericht
Zusammengefasster Lagebericht
77
Konzernkosten und Sonstiges
Unter Konzernkosten und Sonstiges werden Konzernverwal-
Zu den Konzernkosten zählen außerdem die Aufwendungen
tungskosten für zentrale Konzernfunktionen zusammenge-
für zentrale, nicht zugeordnete IT-­Funktionen, auch im Zusam-
fasst, die nicht direkt den Unternehmensbereichen zugeordnet
menhang mit dem Ausbau und der Harmonisierung von
werden können. Dazu gehören beispielsweise die Bereiche
IT-Systemen innerhalb des Merck-­Konzerns.
Finanzen, Einkauf, Recht, Kommunikation und Personalwesen.
KONZERNKOSTEN UND SONSTIGES
Kennzahlen
2015
2014
Veränderung
in %
Operatives Ergebnis (EBIT )
– 432,3
– 245,1
76,3
EBITDA
– 411,0
– 226,0
81,8
EBITDA vor Sondereinflüssen
– 360,1
– 166,0
116,9
Business Free Cash Flow
– 421,2
– 214,7
96,2
in Mio €
Im Geschäfts­jahr 2015 fielen unter Konzernkosten und Sons-
sichtigung dieser Effekte ergab sich im Geschäfts­jahr 2015 ein
tiges erfasste Verwaltungskosten in Höhe von 246 Mio € (Vor-
EBIT beziehungsweise ein EBITDA von – 432 Mio € (Vorjahr:
jahr: 195 Mio €) an. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
– 245 Mio €) beziehungsweise – 411 Mio € (Vorjahr: – 226 Mio €).
(Saldo) erhöhten sich auf – 180 Mio € (Vorjahr: – 42 Mio €).
Bereinigt um Einmaleffekte belief sich das EBITDA vor Sonder­
Dies war vor allem auf die Entwicklung des operativen Wäh-
einflüssen auf – 360 Mio € (Vorjahr: – 166 Mio €). Die Erhöhung
rungsergebnisses zurückzuführen. Während im Vorjahr ein
des negativen EBITDA vor Sonder­einflüssen wirkte sich maß-
Währungsgewinn in Höhe von 53 Mio € anfiel, ergab sich im
geblich auf Entwicklung des Business Free Cash Flow aus, der
Berichtsjahr ein Währungsverlust von – 72 Mio €. Unter Berück-
sich auf – 421 Mio € (Vorjahr: – 215 Mio €) belief.
78
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
RISIKO- UND CHANCENBERICHT
Risiken und Chancen sind Teil unternehmerischen Handelns.
Sofern risikobegrenzende Maßnahmen ergriffen werden kön-
Wir haben Instrumente und Prozesse installiert, um Risiken
nen, wird auch deren Auswirkung auf das Risiko bewertet. Das
frühzeitig zu erkennen und ihnen mit entsprechenden Maß-
verbleibende Risiko nach Umsetzung von Mitigierungsmaß-
nahmen begegnen zu können. Das Chancenmanagement ist
nahmen wird im internen Risikobericht als Nettorisiko darge-
bei uns ein integraler Bestandteil der internen Entscheidungs-
stellt. Die geplante zeitliche Umsetzung und der angenommene
prozesse wie der operativen Kurz- und Mittelfristplanung oder
Mitigierungseffekt werden durch das zentrale Risikomanage-
der unterjährigen Geschäftspläne.
ment nachverfolgt.
Die Konzernfunktion Group Controlling & Risk Management
Risiko- und Chancenmanagement
bildet den organisatorischen Rahmen für das Risikomanagement und berichtet direkt an den Group Chief Financial Officer.
Das Konzernrisikomanagement ermittelt auf Basis der gemel-
Merck ist eingebunden in eine komplexe, globale Geschäfts-
deten Informationen das aktuelle Risikoportfolio des Konzerns
welt und dementsprechend einer Vielzahl von externen und
und stellt dieses der Geschäftsleitung, dem Aufsichtsrat und
internen Einflüssen ausgesetzt. Jede unternehmerische Ent-
dem Finanzausschuss in einem Bericht zweimal im Jahr mit
scheidung wird daher vor dem Hintergrund der damit verbun-
detaillierten Erläuterungen zur Verfügung. Darüber hinaus
denen Risiken und Chancen getroffen.
werden signifikante Veränderungen der Einschätzung bereits
Risiken werden in unserer internen Risikoberichterstattung
definiert als mögliche künftige Ereignisse oder künftige Ent-
bekannter Risiken sowie neue signifikante Risiken jederzeit
gemeldet und an die Gremien ad hoc berichtet.
wicklungen, die zu einer negativen Abweichung von unseren
Für die Meldung von Risiken ist im Standardprozess eine
prognostizierten (finanziellen) Zielen führen könnten. Chancen
Wertuntergrenze von 5 Mio €, für den Ad-hoc-Prozess eine
sind spiegelbildlich dazu als mögliche Ereignisse oder Entwick-
Wertuntergrenze von 25 Mio € festgesetzt. Risiken unterhalb
lungen definiert, die eine positive Abweichung von unseren
dieser Wertgrenzen werden in den Unternehmensbereichen
geplanten (finanziellen) Zielen implizieren. Identifizierte künf-
selbstständig gesteuert. Der für die interne Risikoberichter-
tige Ereignisse und erwartete Entwicklungen werden in der
stattung relevante Zeitrahmen beträgt fünf Jahre. Die im
internen Planung berücksichtigt, sofern davon ausgegangen
nachfolgenden Risiko- und Chancenbericht dargestellten Aus-
werden kann, dass sich diese im Planungszeitraum wahr-
wirkungen der Risiken werden als Jahreswerte dargestellt. Die
scheinlich verwirklichen werden. Die im nachfolgenden Risiko-
Einschätzung der dargestellten Risiken bezieht sich auf den
und Chancenbericht dargestellten Risiken und Chancen sind
31. Dezember 2015. Relevante Änderungen nach dem Bilanz-
jene möglichen künftigen Ereignisse, die zu einer negativen
stichtag, die eine veränderte Darstellung der Risikolage des
beziehungsweise positiven Abweichung von den in der Planung
Konzerns erforderlich gemacht hätten, lagen nicht vor.
berücksichtigten Themen führen könnten.
Die interne Revision überprüft im Rahmen von Audits regel­
mäßig die Funktionsfähigkeit der bereichsinternen Risiko­
Risikomanagementprozess
Unsere Risikomanagementaktivitäten haben zum Ziel, Risiken
frühzeitig zu erkennen, sie zu bewerten, zu steuern und mit
zielgerichteten Maßnahmen zu minimieren. Im Rahmen unserer Risikomanagementrichtlinie werden Verantwortlichkeiten
sowie Ziele und Prozesse des Risikomanagements beschrieben.
Leiter der Geschäfte, Geschäftsführer von Merck-Gesellschaften und Leiter der Konzernfunktionen sind dabei als Risiko­
verantwortliche definiert. Der zugrunde liegende Konsolidie-
managementprozesse und gleichzeitig die Informationsweitergabe relevanter Risiken aus den operativen Geschäftsbereichen
an das Konzernrisikomanagement.
des Konzernabschlusses. Die Risikoverantwortlichen bewerten
Chancenmanagementprozess
Das dargestellte Risikomanagementsystem konzentriert sich
auf Geschäftsrisiken und nicht gleichzeitig auf Chancen. Der
Chancenmanagementprozess ist in unsere internen Controlling­
prozesse integriert und wird auf Grundlage der Unternehmens­
strategie in den operativen Geschäftseinheiten durch­geführt.
Im Rahmen der Strategie- und Planungsprozesse analysieren
halbjährlich ihre Risikolage neu und melden ihr Risikoportfolio
und bewerten die Geschäfte potenzielle Marktchancen. In die-
an das zentrale Risikomanagement. Im Rahmen dieser Aktivi-
sem Zusammenhang werden Investitionsmöglichkeiten vor
täten bedienen wir uns einer speziellen Risikomanagement-­
allem hinsichtlich ihres potenziellen Wertbeitrags geprüft und
Software.
priorisiert, um eine effektive Allokation von Ressourcen sicher-
rungskreis entspricht dem Konsolidierungskreis für Zwecke
Risiko- und Chancenbericht
zustellen. Wir investieren gezielt in Wachstumsmärkte, um vor
Zusammengefasster Lagebericht
79
Risiko- und Chancenbewertung
Ort die Chancen der dynamischen Entwicklung und der Nähe
zu den Kunden zu nutzen.
Sofern das Eintreten der identifizierten Chancen als wahrscheinlich eingeschätzt wird, werden diese in die Geschäftspläne
und die kurzfristigen Prognosen aufgenommen. Darüber hinausgehende Trends oder Ereignisse, die zu einer positiven Entwicklung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen
könnten, werden im folgenden Bericht als Chancen dargestellt.
Sie könnten sich positiv auf unsere mittelfristigen Perspektiven
Risiken
Die Bedeutung von Risiken wird auf Basis der möglichen negativen Auswirkung auf die prognostizierten finanziellen Ziele,
verbunden mit der Eintrittswahrscheinlichkeit des jeweiligen
Risikos, ermittelt. Risiken werden gemäß dieser beiden Fak­toren
als „hoch”, „mittel” oder „gering” klassifiziert.
Die zugrunde liegenden Skalen zur Messung dieser Faktoren sind nachfolgend aufgeführt:
auswirken und zu einem Übertreffen der Prognose führen.
EINTRITTSWAHRSCHEINLICHKEIT
Eintrittswahrscheinlichkeit
Erläuterung
< 20 %
Unwahrscheinlich
20 – 50 %
Möglich
51 – 80 %
Wahrscheinlich
> 80 %
Sehr wahrscheinlich
GRAD DER AUSWIRKUNG
Grad der Auswirkung
Erläuterung
> 50 Mio €
Kritische negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage
20 – 50 Mio €
Erhebliche negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage
5 – < 20 Mio €
Moderate negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage
< 5 Mio €
Unwesentliche negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage
Die Kombination beider Faktoren führt zu der im Folgenden
und in ihrer Bedeutung für unseren Konzern dargestellt
dargestellten Risikomatrix, in der Einzelrisiken eingeordnet
werden.
RISIKOMATRIX
> 50 Mio €
Mittel
Mittel
Hoch
Hoch
20 – 50 Mio €
Mittel
Mittel
Mittel
Hoch
5 – < 20 Mio €
Gering
Mittel
Mittel
Mittel
< 5 Mio €
Gering
Gering
Gering
Gering
20 – 50 %
51 – 80 %
> 80 %
Auswirkung
Eintrittswahrscheinlichkeit < 20 %
Chancen
Die Bewertung von Chancen erfolgt in dem jeweiligen spezifischen Geschäftsumfeld. Marketingmaßnahmen im Rahmen
der operativen Planung werden in der Regel in Bezug auf
ten Kapitals (ROCE ) sowie die Amortisationszeit der Investition
Umsatzerlöse, den EBITDA vor Sondereinflüssen und den
lieren. Eine übergreifende, systematische Klassifizierung hin-
Business Free Cash Flow quantifiziert. Für die Bewertung und
sichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Auswirkung der
die Priorisierung von Investitionsmöglichkeiten werden primär
Chancen wird nicht vorgenommen.
der Kapitalwert, der interne Zinsfuß, die Rendite des eingesetz-
herangezogen. Ebenso werden häufig Szenarien eingesetzt,
um den Einfluss möglicher Schwankungen und Veränderungen
in den jeweiligen Einflussgrößen auf die Ergebnisse zu simu-
80
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
Internes Kontrollsystem für den
Konzernrechnungslegungsprozess
oder Pensionsverpflichtungen, werden – wenn erforderlich –
externe Sachverständige hinzugezogen. Für den Konzernrechnungslegungsprozess setzen wir in den meisten Ländern eine
einheitliche Standardsoftware von SAP ein. Über ein detaillier-
Ziel des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungs-
tes Berechtigungskonzept zur Sicherstellung aufgabengerech-
prozess ist es, durch die Implementierung von Kontrollen hin-
ter Befugnisse und unter Beachtung von Funktionstrennungs-
reichende Sicherheit zu gewähren, dass ein regelkonformer
prinzipien beinhaltet das System sowohl die Berichterstattung
Abschluss erstellt wird. Dieses System umfasst Maßnahmen,
der Einzelgesellschaften als auch die Konsolidierung des Kon-
die eine vollständige, richtige und zeitnahe Übermittlung und
zernabschlusses.
Darstellung von Informationen gewährleisten sollen, die für
Die Bestätigung der Effektivität des internen Kontroll­
die Aufstellung des Konzernabschlusses und des Lage­berichts
systems in Bezug auf die Rechnungslegung und Ordnungs­
relevant sind.
mäßigkeit der Finanzberichterstattung der Einzelgesellschaften erfolgt durch den lokalen Geschäftsführer und Finanzleiter
Wesentliche Instrumentarien
Das interne Kontrollsystem ist darauf ausgerichtet, die Ordnungsmäßigkeit des Konzernrechnungslegungsprozesses zu
gewährleisten und die Implementierung interner Kontrollen
zur Erstellung eines regelkonformen Konzernabschlusses mit
durch Unterzeichnung der Berichterstattung der Einzelgesell-
hinreichender Sicherheit zu erfüllen. Die Konzernfunktion Group
fungen werden von Geschäftsleitung, Aufsichtsrat und Finanz-
Accounting steuert die Aufstellung des Konzernabschlusses
ausschuss behandelt.
schaft. Alle beschriebenen Strukturen und Prozesse unter­
liegen der regelmäßigen Prüfung der internen Revision,
basierend auf einem jährlichen Prüfungsplan, der durch die
Geschäftsleitung festgelegt wird. Die Ergebnisse dieser Prü-
der Merck KGaA als Muttergesellschaft des Merck-Konzerns
Das interne Kontrollsystem ermöglicht es, das Risiko von
zentral. Die Konzernfunktion gibt die Anforderungen an die
materiellen Falschaussagen in der Rechnungslegung auf ein
Berichterstattungsinhalte vor, die für alle Gesellschaften als
Minimum zu reduzieren, jedoch kann kein internes Kontroll-
Mindestanforderungen verpflichtend sind. Zugleich steuert und
system, unabhängig von der Ausgestaltung, ein verbleibendes
überwacht sie die zeitlichen und prozessbezogenen Vorgaben im
Restrisiko verhindern.
Konzernabschluss. Basis für die Erstellung der an die Konzern­
funktion Group Accounting berichteten Abschlüsse der Mutter­
gesellschaft sowie der Tochtergesellschaften bildet die konzern­
weite Bilanzierungsrichtlinie, die zeitnah dem sich ändernden
finanzregulatorischen Umfeld angepasst und gemäß den internen Berichterstattungsanforderungen aktualisiert wird. Konzern­
interne Geschäftsvorfälle werden während des Konsolidierungs­
prozesses eliminiert. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer
spiegelbildlichen Buchung bei den entsprechenden Tochter­
Geschäftsbezogene Risiken
und Chancen
Politische und regulatorische Risiken und Chancen
Als global operierender Konzern sehen wir uns politischen und
regulatorischen Veränderungen in vielen Ländern und Märkten
ausgesetzt.
gesellschaften, die im Rahmen der Konsolidierung überwacht
wird.
Group Accounting verwaltet ebenfalls zeitnah Veränderun-
Risiko restriktiverer regulatorischer Vorgaben betreffend
Preisbildung, Kostenerstattung und Zulassung von
gen der Beteiligungsstruktur und passt den Konsolidierungs-
Arzneimitteln
kreis des Konzerns entsprechend an. Die Einzelgesellschaften
Im Unternehmensbereich Healthcare setzt sich der bekannte
verfügen über ein lokales, internes Kontrollsystem. Sofern die
Trend zu zunehmend restriktiven Vorgaben betreffend Preis-
Finanzprozesse über Shared-Service-Center abgedeckt sind,
bildung, Kostenerstattung und Zulassung für Arzneimittel fort.
wird zudem deren internes Kontrollsystem angewendet. Beide
Diese Vorgaben können die Rentabilität unserer Produkte,
stellen die richtlinienkonforme Bilanzierung gemäß den IFRS
unter anderem auch durch Marktreferenzierung zwischen den
(International Financial Reporting Standards) und der Bilan-
Ländern, negativ beeinflussen sowie den Erfolg von Marktein-
zierungsrichtlinie des Konzerns sicher.
führungen und Neuzulassungen gefährden. Eine enge Kom-
Group Accounting steht den lokalen Ansprechpartnern
munikation mit Gesundheits- und Zulassungsbehörden dient
unterstützend zur Verfügung und gewährleistet eine durch-
als Maßnahme zur präventiven Risikoabwehr. Die Auswirkun-
gängig hohe Qualität der Finanzberichterstattung.
gen entsprechender Risiken werden bestmöglich in den Plänen
Der Rechnungslegungsprozess ist über alle Ebenen so aus-
des Bereichs berücksichtigt.
gerichtet, dass im Rahmen des Vieraugenprinzips jederzeit
eine klar definierte Aufgabentrennung und Zuordnung von Ver-
Risiko stärkerer Reglementierungen bei Herstellung,
antwortlichkeiten zwischen den am Rechnungslegungsprozess
Testung und Vermarktung von Produkten
beteiligten Bereichen gewährleistet sind.
Ebenso müssen wir in unseren Unternehmensbereichen Life
Bei der Bewertung von Bilanzpositionen existiert eine enge
Science und Performance Materials zahlreiche regulatorische
Kooperation mit dem konzernweiten Risikomanagement, um
Vorgaben bezüglich Herstellung, Testung und Vermarktung vieler
eventuelle Risiken bilanziell korrekt abzubilden. Bei Sonder­
unserer Produkte erfüllen. Im Speziellen in der Europäischen
themen, wie beispielsweise der Bewertung von immateriellen
Union unterliegen wir der europäischen Chemikalienverord-
Vermögenswerten im Rahmen von Unternehmenserwerben
nung REACH . Hierdurch werden umfassende Tests chemischer
Risiko- und Chancenbericht
Zusammengefasster Lagebericht
81
Produkte notwendig. Außerdem könnte die Verwendung von in
Chance durch neue Technologien in der Herstellung von
der Produktion eingesetzten Chemikalien eingeschränkt wer-
Displays
den, wodurch die Herstellung bestimmter Produkte nicht mehr
Wir sehen Chancen in der mittel- bis langfristigen Möglichkeit
möglich wäre. Wir betreiben kontinuierlich Forschung und Ent-
eines signifikanten Marktwachstums für OLED -Anwendungen
wicklung zur Substanzcharakterisierung und gegebenenfalls
in hochwertigen Displayanwendungen. Mehr als zehn Jahre
Substitution kritischer Substanzen, um das Eintreten des Risi-
Erfahrung in der Herstellung von Materialien für organische
kos zu reduzieren, und betrachten dieses deshalb als unwahr-
licht­emittierende Dioden (OLED ) und ein starkes Portfolio an
scheinlich. Aufgrund der kritischen negativen Auswirkung auf
weltweiten Patenten nutzen wir als Fundament, um hochgradig
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird das Risiko den-
reine und äußerst stabile Materialien anzubieten, die exakt auf
noch als mittleres Risiko eingestuft.
die Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Die Entwicklung
im OLED -Markt wird durch die Diversifizierung der Anwendun-
Risiko der Destabilisierung politischer Systeme und der
gen für OLED -Displays vorangetrieben. Die OLED -Technologie
Errichtung von Handelsschranken
ist für kleinflächige Displays, wie zum Beispiel in Smartphones,
Die Destabilisierung politischer Systeme (wie zum Beispiel in
eine etablierte Alternative zu LCD s. Aufgrund des techno­
der Ukraine und dem Mittleren Osten) und die mögliche Errich-
logischen Fortschritts basieren aber auch immer mehr groß­
tung von Handelsschranken können ebenso wie währungs­
flächige Displays, wie TV-Geräte, auf der OLED -Technologie.
politische Veränderungen zu Absatzrückgängen in bestimmten
Weiteres Wachstumspotenzial für OLED s bieten hochwertige
Ländern und Regionen führen. Durch Diversifikation hinsicht-
Beleuchtungsanwendungen zum Beispiel im Automobil. Um die
lich Produkten, Branchen und Regionen ist eine Abschwächung
Massenproduktion großflächiger OLED -Displays effizienter zu
potenzieller negativer Auswirkungen möglich. Die Auswir­
gestalten, kooperieren wir seit Ende 2012 mit der Seiko Epson
kungen entsprechender Risiken werden bestmöglich in den
Corporation, um Druckprozesse für OLED -Displays zu ermög-
Geschäftsplänen der betroffenen Länder und Regionen berück­
lichen. Zur Unterstützung des erwarteten Marktwachstums
sichtigt. Insbesondere können darüber hinaus makroökonomi-
investieren wir rund 30 Mio € in eine neue OLED -Produktions-
sche Entwicklungen wie zum Beispiel in Venezuela, Argenti­nien,
anlage am Standort Darmstadt, mit der ab Sommer 2016
Brasilien, Russland und Griechenland Auswirkungen auf unsere
hochreine OLED -Materialien zur Anwendung in modernen Bild-
Geschäfte haben. Entsprechende Maßnahmen der Absatzstra-
schirmen und Beleuchtungssystemen hergestellt werden. Eine
tegie wurden in diesen Ländern eingeleitet, um die Auswirkun-
weitere Investition in Höhe von rund 7 Mio € haben wir für den
gen auf das Geschäft zu minimieren. Das verbleibende mögli-
Bau eines neuen OLED Application Center (OAC ) in Südkorea
che Nettorisiko könnte dennoch kritische nega­tive Auswirkungen
getätigt, welches im Mai 2015 eingeweiht wurde. Mit dem OAC
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags­lage haben und wir
sichern wir uns Wettbewerbsvorteile, da wir die Bedürfnisse
stufen es somit als mittleres Risiko ein.
der südkoreanischen Kunden besser bedienen und die Markteinführungszeit entsprechend verkürzen können.
Marktrisiken und -chancen
Wir stehen im Wettbewerb mit zahlreichen Unternehmen im
pharmazeutischen, chemischen und Life-Science-Bereich.
Zunehmender Wettbewerbsdruck kann signifikante Auswirkungen auf absetzbare Mengen und durchsetzbare Preise
unserer Produkte haben.
Darüber hinaus konnten im Rahmen von Partnerschaften
mit Displayherstellern, Start-ups und Universitäten Fortschritte
bei der Realisierung formbarer Displays erzielt werden. Durch
Einsatz von flexibler organischer Elektronik wurde ein vollkommen glasfreies Kunststoff-LC-Display ent­wickelt, das biegsam und extrem robust ist.
Schließlich haben wir zu 100 % das israelische Unternehmen
Chance durch die Entwicklung des Biosimilars-Geschäfts
Qlight Nanotech Ltd., Tel Aviv, Israel übernommen, um die
Wir haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren die Entwick-
technologische Weiterentwicklung der Displayindustrie weiter
lung eines eigenen Biosimilars-Geschäfts mit dem Fokus auf
aktiv zu unterstützen. Hierdurch soll die Weiterentwicklung von
den Krankheitsgebieten Onkologie und Autoimmunerkrankun-
Quantenmaterialien für die Anwendung in Displays gestärkt
gen vorangetrieben. Neben der Entwicklung eigener Wirkstoffe
werden.
sind wir unter anderem eine Partnerschaft mit Dr. Reddy’s Laboratories Ltd., Hyderabad, Indien, zur gemeinsamen Entwick-
Chance durch neue Einsatzmöglichkeiten von
lung eines Portfolios von Biosimilars in der ­Onkologie einge-
Flüssigkristallen
gangen. Weiterhin haben wir seit 2014 eine Partner­schaft
Wir verfolgen die Strategie, unser Knowhow als Weltmarktführer
auf dem brasilianischen Markt mit der B
­ ionovis SA, Barueri,
im Bereich der Flüssigkristalle zu nutzen, um neue Anwendungs-
­Brasilien, um ein Portfolio an biotechnologischen Arzneimitteln
felder für innovative Flüssigkristalltechnologien zu erschließen,
zu entwickeln. Merkliche Umsatzeffekte der Geschäftseinheit
wie etwa Flüssigkristallfenster (Liquid Crystal Windows, LCW ),
Biosimilars werden voraussichtlich erst mittel- bis langfristig
mobile Antennen oder Flüssigkristalldisplays (LC-Displays). Mit
eintreten. Hingegen sind die erforder­lichen Aufwendungen für
der Übernahme von Peer+ B.V., einem langjährigen Koopera-
die Entwicklung dieser Geschäfts­einheit bereits in der heutigen
tionspartner, treiben wir die Erschließung des Zukunftsmarkts
Planung berücksichtigt.
für LCW voran. LCW eröffnen durch die licrivision™-Technologie
neue architektonische Möglichkeiten und können zum Beispiel
durch die stufenlose Helligkeits­regulierung die Energieeffizienz
eines Gebäudes erhöhen.
82
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
Mithilfe entsprechender Flüssigkristallmischungen l­assen sich
Insgesamt wird das Marktrisiko aufgrund der als möglich
zudem Antennen realisieren, die Signale im Hochfrequenz­
erarchteten Eintrittswahrscheinlichkeit und kritischen negati-
bereich (zum Beispiel Ka- und Ku-Band) verarbeiten ­können.
ven Auswirkungen als mittleres Risiko gewertet.
Dadurch kann der mobile Datenaustausch in viel­seitigen Einsatzbereichen erheblich verbessert werden. Da für Antennen
Jahren auf den Markt kommen. Neue Einsatzmöglichkeiten
Risiken und Chancen von Forschung und Entwicklung
Innovation ist für uns wesentlicher Bestandteil der Konzernstrategie. Forschungs- und Entwicklungsprojekte können sich
verzögern, erwartete Budgets überschritten oder anvisierte
von Flüssigkristallen könnten mittel- bis langfristig positive
Ziele nicht erreicht werden. Für den Unternehmensbereich
Effekte auf die finanziellen Kennzahlen des Unternehmens­
Health­
care sind Forschung und Entwicklung von besonderer
bereichs Performance Materials haben.
Bedeutung. Im Zuge des Portfoliomanagements bewerten wir
neuartige Flüssigkristallmaterialien entwickelt ­werden, werden
Flüssigkristallantennen voraussichtlich erst in den nächsten
die Forschungsgebiete und alle Projekte in der Entwicklungs­
Chancen durch die Neuausrichtung unseres
Markenauftritts
pipeline regelmäßig und richten sie gegebenenfalls neu aus.
Als Chance der Forschung und Entwicklung im Unter­
Im Oktober 2015 haben wir bekannt gegeben, dass wir unse-
nehmensbereich Healthcare ist insbesondere die im Jahr 2014
ren Markenauftritt neu ausrichten, und in diesem Zusammen-
geschlossene strategische Allianz zwischen Pfizer Inc. und uns
hang unser neues visuelles Erscheinungsbild und unser neues
hervorzuheben. Pfizer und wir werden durch gemeinsame
Logo der Öffentlichkeit präsentiert. Unser neuer Auftritt reflek-
Investi­tionen und durch die Bündelung von Stärken und Kom­
tiert unseren Wandel zu einem Wissenschafts- und Technologie­
petenzen den potenziellen Wert der von uns entwickelten
unternehmen und stellt gleichzeitig sicher, dass wir weltweit
­Forschungssubstanz MSB 0010718C, eines Anti-PD-L1-Anti-
mit Ausnahme der USA und Kanada einheitlich als Merck auf-
körpers, maximieren. Bedingt durch relativ lange Zyklen in der
treten.
Wirkstoffentwicklung erwarten wir, dass sich positive Effekte
Durch diese Maßnahme werden wir einheitlich und weithin
auf den Umsatz durch diese strategische Allianz mittel- bis
sichtbar. Durch den höheren Wiedererkennungswert und die
langfristig im Unternehmensbereich Healthcare ergeben wer-
von uns angestrebte Stärkung der Marke können sich neue
den. Hingegen spiegeln sich Aufwendungen, die derzeit ins-
Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Darüber hinaus kann eine
besondere im Forschungs- und Entwicklungsbereich unseres
stärkere Kundenbindung positive Effekte auf unser Geschäft
Unternehmensbereichs Healthcare anfallen, bereits in den
­
und finanzielles Ergebnis haben. Da sich der neue Markenauf-
­aktuellen Planungen wider. Gleiches gilt für die zeitanteilige
tritt jedoch erst etablieren muss, sind Auswirkungen auf unser
Realisierung der abgegrenzten Erlöse aus der Einstandszah-
Geschäft erst mittel- bis langfristig möglich.
lung von Pfizer.
Chancen durch E-Commerce- und Vertriebsplattform
Risiken des Abbruchs von Entwicklungsprojekten und der
Mit der Übernahme von Sigma-Aldrich haben wir Zugang zur
Zulassungserteilung für entwickelte Arzneimittel
führenden E-Commerce-Plattform der Life-Science-Branche
Mitunter werden Entwicklungsprojekte erst nach hohen Inves-
erhalten. Unsere Kunden profitieren bereits von einem Ange-
titionen in einer späten klinischen Phase abgebrochen. Ent-
bot von über 300.000 Produkten einschließlich renommierter
scheidungen – etwa beim Übergang in die nächste Phase der
Marken, die über diese E-Commerce-Plattform vertrieben
klinischen Entwicklung – werden so getroffen, dass Risiken so
werden. Wir wollen diese Plattform ausbauen und die Anzahl
gering wie möglich gehalten werden. Es besteht auch das
der dort angebotenen Produkte stetig erweitern. Durch die
Risi­ko, dass Zulassungsbehörden eine Zulassung nicht oder
Beschleunigung und Vereinfachung des Bestellprozesses für
nur verzögert erteilen, was Auswirkungen auf die Ertragslage
unsere Kunden könnten sich die Absatzmengen erhöhen und
haben kann. Zudem besteht die Gefahr, dass unerwünschte
neue Kunden hinzugewonnen werden. Sollte sich diese Chance
Neben­
wirkungen unserer pharmazeutischen Produkte erst
verwirklichen, könnten sich unsere Umsatzerlöse schneller als
nach der Zulassung beziehungsweise Registrierung entdeckt
erwartet erhöhen.
werden und eine Einschränkung der Zulassung oder eine
Rück­
nahme vom Markt zur Folge haben. Derzeit sind uns
Risiko durch verstärkten Wettbewerb und Technologie­
keine über die allgemeinen Entwicklungsrisiken hinausgehen-
änderung bei Kunden
den Risiken bekannt, die sich signifikant auf die Vermögens-,
Im Healthcare-Bereich sind wir sowohl mit unseren biopharma­
Finanz- und Ertragslage auswirken könnten.
zeutischen Produkten als auch mit dem klassischen Pharmageschäft einem erhöhten Wettbewerb durch Konkurrenzprodukte (in Form von Biosimilars sowie Generika) ausgesetzt.
Risiken und Chancen der Qualität und Verfügbarkeit von
Produkten
Im Bereich unserer Life-Science- und Performance-Materials-­
Produkte stellen sowohl zyklische Schwankungen des Geschäfts
Risiko einer temporären Sperre von Produkten / Produk­
als auch – insbesondere bei den Flüssigkristallen – Änderungen
tionsstätten oder einer Nichtregistrierung von Produkten
in verwendeten Technologien oder Sourcing-Strategien bei
aufgrund der Nichteinhaltung von Qualitätsstandards
Kunden ein Risiko dar. Enge Kundenbeziehungen und eigene
In der Produktion von pharmazeutischen Präparaten obliegt
Weiterentwicklungen sowie genaue Marktanalysen dienen uns
uns die Verpflichtung zur Einhaltung von höchsten Qualitäts-
dabei als Mitigierungsmaßnahmen.
standards (Good Manufacturing Practises). Dies unterliegt der
Risiko- und Chancenbericht
Zusammengefasster Lagebericht
83
Überwachung durch die Zulassungsbehörden. Auflagen natio-
henden Versicherungsschutz hinaus als unwahrscheinlich ein-
naler Zulassungsbehörden könnten eine temporäre Sperre
geschätzt wird, können individuelle Fälle dennoch eine kritische
von Produkten / Produktionsstätten zur Folge haben und sich
negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
gegebenenfalls auf neue Registrierungen bei der jeweiligen
lage haben. Deshalb schätzen wir ein potenzielles Produkt-
Behörde auswirken. Wir unternehmen höchste Anstrengun-
haftpflichtrisiko als mittleres Risiko ein.
gen, um die Einhaltung von Regularien sicherzustellen, führen
selbst regelmäßig interne Inspektionen durch und absolvieren
Risiken aufgrund von Produktkriminalität und Spionage
auch externe Audits. Dank dieser qualitätssichernden Pro-
Aufgrund unseres Portfolios sind wir einer Reihe branchenspe-
zesse ist der Eintritt eines Risikos unwahrscheinlich, kann aber
zifischer Kriminalitätsrisiken ausgesetzt. Dies betrifft in erster
nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Ein solches kann je
Linie Produkte, darunter unter anderem die Fälschung, die
nach betroffenem Produkt und Schwere der Beanstandung eine
­illegale Abzweigung und missbräuchliche Verwendung sowie
kritische negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-
alle Arten von Eigentumsdelikten, inklusive der jeweiligen Ver-
und Ertragslage haben. Demzufolge stufen wir das Risiko als
suche. Gleichermaßen können Kriminalitäts­
phänomene wie
mittleres Risiko ein.
E-Crime und Spionage unsere Innovationen beziehungsweise
die Innovationsfähigkeit als solches betreffen.
Risiken aus der Abhängigkeit von Zulieferern
Zur Bekämpfung der Produktkriminalität ist seit mehreren
Qualitätskontrollen entlang der gesamten Wertschöpfungs­
Jahren ein konzerninternes funktions- und segmentübergrei-
kette reduzieren die Risiken der Qualität und Verfügbarkeit
fendes Koordinierungsnetzwerk („Merck Anti-Counterfeiting
von Produkten. Dies beginnt bei der Qualifikation unserer Lie-
Operational Network”) etabliert. Zudem kommen Sicherheits-
feranten und setzt sich fort mit umfassenden Qualitätsanfor-
maßnahmen zum Schutz der Produkte vor Fälschungen zur
derungen für Rohstoffe, fremdbezogene Halbfertigprodukte
Anwendung. Zur Abwehr von Gefahren im Bereich E-Crime
und Anlagen. Bei der Versorgung mit Vorprodukten einiger
und Spionage sind innovative technische Sicherheitslösungen
Hauptprodukte sind wir abhängig von einzelnen Lieferanten:
und bestimmte präventive Ansätze im Einsatz. Maßnahmen
Für den Fall, dass einer dieser Lieferanten die Produktion
zur Abwehr von Risiken und zur Verfolgung festgestellter
beschränkt oder einstellt oder die Belieferung unterbricht,
Delikte werden in allen relevanten Kriminalitätsbereichen in
hätte dies möglicherweise kritische negative Auswirkungen
enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den zustän-
auf das betroffene Geschäft. Durch langfristige strategische
digen Behörden durchgeführt. Der Einfluss dieser Risiken auf
Kooperationen bei versorgungs- und preiskritischen Vorpro-
die Geschäftstätigkeit hängt vom jeweiligen Einzelfall, pro-
dukten und alternative Beschaffungsstrategien reduzieren wir
duktspezifischen Faktoren, der Wertschöpfungskette sowie vor
die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken und bewerten
allem auch von regionalen Aspek­ten ab. Die Federführung bei
deren Eintreten als unwahrscheinlich. Insgesamt werden diese
allen Maßnahmen in diesem Bereich obliegt der Konzern­
Risiken als mittlere Risiken eingeschätzt.
sicherheit. Die aus Kriminalität allgemein resultierende Bedrohung wird insgesamt als möglich gesehen und als mittleres
Schaden- und Produkthaftpflichtrisiken
Risiko eingeordnet.
Weitere Risiken umfassen Betriebsausfallrisiken aufgrund
höherer Gewalt, die zu einer erheblichen Unterbrechung oder
Chancen durch die Erweiterung der lokalen Präsenz in
Einschränkung der Geschäftstätigkeiten führen könnten, so
wachstumsstarken Märkten
beispielsweise Naturkatastrophen wie Überschwemmungen
Wir gehen unverändert davon aus, dass die Märkte in Asien,
oder Erdbeben. Soweit es möglich und wirtschaftlich sinnvoll
dem Mittleren Osten, Lateinamerika und Afrika in den nächs-
ist, begrenzt der Konzern Schadensrisiken durch einen Versi-
ten Jahren für alle Unternehmensbereiche eine überdurch-
cherungsschutz, dessen Art und Umfang fortlaufend aktuellen
schnittliche Bedeutung für das Wachstum haben werden. Um
Anforderungen angepasst wird. Obwohl das Eintreten dieser
dieses Potenzial weiterhin für unsere Geschäftstätigkeit zu
Risiken als unwahrscheinlich eingestuft wird, könnten diese im
nutzen, haben wir in den vergangenen Jahren mehrere Inves-
individuellen Fall eine kritische negative Auswirkung auf die
titionsvorhaben vorangetrieben. Hierzu gehören beispiels­
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben und werden somit
weise der Bau unseres neuen OLED Application Center in Süd-
als mittleres Risiko eingeschätzt.
korea und einer neuen Produktionsanlage für Flüssigkristalle
Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen
sowie die Errichtung eines neuen Biopharma-­Standorts in China.
Industrie sind insbesondere Produkthaftpflichtrisiken ausge-
Hierüber hinaus verstärken wir unser Engagement in Afrika
setzt. Produkthaftpflichtrisiken können zu erheblichen Schaden­
durch strategische Investitionen sowie die Expansion in aus-
ersatz­ansprüchen und Schadenabwehrkosten führen. Hierfür
gewählten Regionen. Die verstärkte lokale Präsenz und
haben wir eine branchenübliche Haftpflichtversicherung abge-
Kundennähe können für uns zum entscheidenden Wettbe­
schlossen. Es kann jedoch sein, dass der verfügbare Versiche-
werbsvorteil werden und bieten mittel- bis langfristig die
rungsschutz für individuelle Fälle nicht ausreicht. Obwohl das
Chance zu signifikantem Wachstum bei Umsatz und EBITDA
Eintreten von Produkthaftpflichtansprüchen über den beste-
vor Sondereinflüssen.
84
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
Finanzrisiken und -chancen
werden mit Banken und Industrieunternehmen guter Bonität
abgeschlossen. Darüber hinaus reduziert unser großer Banken-
Wir sind als international tätiger Konzern und durch unsere
kreis – die bestehende Multi-Währungs-Betriebsmittelkredit­
Präsenz am Kapitalmarkt verschiedenen finanziellen Risiken
linie über 2 Mrd € wurde mit 19 Banken syndiziert – mögliche
und Chancen ausgesetzt. Dies sind vor allem Liquiditäts- und
Verluste bei einem Ausfall.
Kontrahentenrisiken, Finanzmarktrisiken und -chancen, Risiken
Zur Steuerung operativer Kontrahentenrisiken werden
aus Schwankungen von Marktwerten operativer materieller
Handelspartner regelmäßig auf Zahlungsfähigkeit und opera­
und immaterieller Vermögenswerte sowie Risiken und Chan-
tive Entwicklung überprüft. Hierbei werden auch Länderrisiken
cen aus Pensionszusagen.
analysiert. Das Forderungsvolumen jedes Kunden ist unter
Risiko- und Chancenmanagement in Bezug auf die
Verwendung von Finanzinstrumenten
Im Bereich der Finanzrisiken und -chancen verfolgen wir eine
aktive Steuerung, um Effekte aus Schwankungen der Wechselkurse und des Zinsniveaus zu reduzieren. Das Management
von Finanzrisiken und -chancen insbesondere mittels Einsatz
von Derivaten ist durch umfangreiche Richtlinien geregelt. Es
reduzierende Maßnahmen, wie der Abschluss von Kreditver­
gilt das Verbot der Spekulation. Die Abschlüsse derivativer
anhang).
Berücksichtigung der Bonität limitiert. Bei Bedarf werden risiko­
sicherungen, durchgeführt. Trotzdem kann dadurch der Ausfall
einzelner Handelspartner, auch bei hervorragender Bonitäts­
einstufung, nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, auch
wenn dies als unwahrscheinlich eingeschätzt wird (weitere
Informationen finden sich im Abschnitt „Kreditrisiken” in der
Anmerkung „Management von Finanzrisiken” im Konzern­
Geschäfte unterliegen einer ständigen Risikokontrolle. Eine
Insgesamt ist das Kontrahentenrisiko aufgrund der als
strikte Funktionstrennung von Handel, Abwicklung und Kont-
unwahrscheinlich eingestuften Eintrittswahrscheinlichkeit bei
rolle ist sichergestellt.
möglicher kritischer negativer Auswirkung als mittel zu beurteilen.
Liquiditätsrisiken
Um den eigenen Fortbestand zu sichern, muss ein Unternehmen zu jedem Zeitpunkt seine fälligen Verpflichtungen aus
operativer und finanzieller Tätigkeit erfüllen können. Zur
Reduzierung potenzieller Liquiditätsrisiken verfügen wir daher
über eine zentrale Liquiditätssteuerung im gesamten Konzern.
Darüber hinaus steht uns eine Multi-Währungs-Betriebsmittelkreditlinie über 2 Mrd € mit einer Laufzeit von fünf Jahren zur
Verfügung, die bei möglichen Liquiditätsengpässen die weitere
Zahlungsfähigkeit sicherstellt. Da in unseren Kreditverträgen
keine Financial Covenants vereinbart wurden, sind diese kon-
Finanzmarktchancen und -risiken
Durch die internationale Geschäftstätigkeit und die globale
Konzernstruktur sind wir Risiken und Chancen aus Schwankungen von Währungskursen unterworfen. Diese resultieren
aus Finanzgeschäften, operativen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie erwarteten zukünftigen Zahlungsströmen aus
Umsätzen und Kosten in Fremdwährung. Zur Steuerung und
Reduzierung oben genannter Risiken und Chancen setzen wir
Derivate ein (weitere Informationen finden sich in der Anmer-
trahierten Kreditzusagen auch bei schlechterer Bonität von
Währungs­risiken werden aufgrund ihres möglichen Eintritts
Merck abrufbar. Zusätzlich stehen uns ein Commercial Paper
mit potenziell negativer Auswirkung auf die Vermögens-,
Program über ein maximales Volumen von 2 Mrd € sowie ein
Finanz- und Ertragslage als mittleres R
­ isiko eingeschätzt.
kung „Derivative Finanzinstrumente” im Konzernanhang).
Debt Issuance Program, das den vertraglichen Rahmen für die
Zukünftige Refinanzierungen und Geldanlagen unterliegen
Begebung von Anleihen über ein maximales Volumen von
Risiken und Chancen aus Zinsschwankungen. Diese Risiken
15 Mrd € darstellt, zur Verfügung.
werden ebenfalls mittels Derivaten gesteuert und reduziert.
Die Akquisition von Sigma-Aldrich (17 Mrd US-Dollar)
Zinsrisiken sind nach der Begebung mehrerer festverzinslicher
wurde über Barmittel, diverse Anleihen in € und US-Dollar
Finanzierungsinstrumente im Rahmen der Sigma-Aldrich-­
sowie diverse bilaterale Kredite und einen syndizierten Kredit
Akquisition gesunken. Sie haben potenziell moderate negative
eines Bankenkonsortiums finanziert. Die Finanzierungsinstru-
Auswirkung, werden als unwahrscheinlich eingeschätzt und
mente sollen in den nächsten Jahren sukzessive zurückbezahlt
stellen insgesamt geringe Risiken dar.
werden. Insgesamt ist das Liquiditätsrisiko unwahrscheinlich
und als gering zu beurteilen.
Kontrahentenrisiken
Kontrahentenrisiken entstehen sowohl im Zusammenhang mit
finanziellen Anlagen, Aufnahmen und Finanzierungszusagen
als auch bei operativen Forderungen durch den potenziellen
Zahlungsausfall eines Vertragspartners.
In Bezug auf Kontrahentenrisiken aus finanziellen Trans­
Risiken aus Wertminderungen von Bilanzposten
Die Wertansätze einzelner Bilanzposten sind der Veränderung
von Markt- und Geschäftsverhältnissen und damit auch Änderungen der beizulegenden Zeitwerte ausgesetzt. Im Fall notwendiger Wertminderungen können sich signifikante nicht
zahlungswirksame Ergebnisbelastungen und Auswirkungen
auf die Bilanzrelationen ergeben. Dies gilt insbesondere für
die hohen immateriellen Vermögenswerte einschließlich der
aktionen überprüfen wir täglich alle Positionen gegenüber
Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Wesentlichen aus den mit
Handelspartnern sowie deren Bonität. Wir steuern finanzielle
den vergangenen Akquisitionen verbundenen Kaufpreisalloka-
Ausfallrisiken durch die Streuung unserer Finanzpositionen
tionen stammen (weitere Informationen finden sich in der
und die damit verbundene aktive Steuerung unserer Handels­
Anmerkung „Immaterielle Vermögenswerte” im Konzernan-
partner. Wesentliche Finanztransaktionen mit Kreditrisiko
hang). Alle relevanten Risiken wurden im Rahmen der Erstel-
Risiko- und Chancenbericht
Zusammengefasster Lagebericht
85
lung des Konzernabschlusses gewürdigt und entsprechend
Planvermögens und somit eine höhere Abdeckung der Plan-
berücksichtigt. Darüber hinausgehende Risiken stufen wir als
verbindlichkeiten. Wir erhöhen einerseits die Chancen und
gering ein.
reduzieren andererseits die Risiken von Marktwertschwankungen des Planvermögens durch eine diversifizierte Anlage­
Risiken und Chancen aus Pensionsverpflichtungen
Wir haben Verpflichtungen im Zusammenhang mit Pensionszusagen. Der Barwert der leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen kann sich durch Veränderungen relevanter
Bewertungsparameter, zum Beispiel des Zinssatzes oder der
strategie. Das mögliche Risiko aus Pensionsverbindlichkeiten
zukünftigen Gehaltssteigerungen, wesentlich erhöhen oder
während weitere Verpflichtungen mit Planvermögen unterlegt
Einschätzung durch unabhängige Ratingagenturen
Der Kapitalmarkt nutzt Einschätzungen von Ratingagenturen,
um Fremdkapitalgeber bei der Beurteilung der Risikosituation
eines Finanzinstruments zu unterstützen. Derzeit werden wir
von Standard & Poor’s und Moody’s bewertet: Standard &
Poor’s vergibt ein Langfrist-Kredit-Rating von A mit negativem
sind (weitere Informationen finden sich in der Anmerkung
Ausblick, Moody’s eines von Baa1 mit negativem Ausblick.
„Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen”
Die letzte Herabsetzung des Moody’s-Ratings um eine Stufe
im Konzernanhang). Soweit Altersversorgungszusagen durch
im Jahr 2014 sowie der negative Ausblick beider Ratingagen-
Planvermögen gedeckt sind, welches aus verzinslichen Wert-
turen sind durch die höhere Verschuldung nach der Sigma-
papieren, Aktien, Immobilien und anderen Vermögensanlagen
Aldrich-­Transaktion begründet. Entsprechend den Marktmoda-
besteht, können sich sinkende oder negative Renditen dieser
litäten sind unsere Finanzierungskonditionen eng an das
Anlagen ungünstig auf den beizulegenden Zeitwert des Plan-
Rating gekoppelt. Je besser ein Rating ist, desto günstiger
vermögens auswirken und somit weitere Zuführungen bedingen.
können wir uns generell am Kapitalmarkt oder bei Banken
Steigende Renditen bewirken dagegen einen Wertzuwachs des
finanzieren.
verringern. Die Pensionsverpflichtungen werden im Rahmen
von jährlichen versicherungsmathematischen Gutachten regel­
mäßig bewertet. Ein Teil der Verpflichtungen ist durch die in
der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen abgedeckt,
könnte moderate negative Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage haben und ist als mittleres Risiko einzustufen.
RISIKO- UND CHANCENBERICHT
Übersicht der Rating-Entwicklung
S&P Moody’s
S&P / Moody’s
A/A2
A– / A3
B
BB +/ Baa1
B BB /Baa2
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
86
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
Rechtliche Risiken
Im Unternehmensbereich Performance Materials haben wir
mit einem Wettbewerber betreffend möglicher Patentver­
Generell sind wir bestrebt, rechtliche Risiken möglichst gering
letzungen verhandelt. Den vom Wettbewerber behaupteten
zu halten und zu kontrollieren. Dafür haben wir die notwendi-
Patentverletzungen halten wir die Invalidität der betreffenden
gen Vorkehrungen getroffen, um Gefährdungen zu entdecken
Patente aufgrund des einschlägigen Stands der Technik ent-
und gegebenenfalls unsere Rechte zu verteidigen.
gegen und haben entsprechende Patentnichtigkeitsklagen ein-
Dennoch sind wir Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder
gereicht. Der Wettbewerber hat mittlerweile zwei Patentver-
-verfahren ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken
letzungsklagen erhoben. Wir sind auf diesen Sachverhalt und
aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartell-
die Auseinandersetzung vorbereitet und haben entsprechende
recht, Pharmarecht, Patentrecht, Steuerrecht und Umwelt-
Vorsorgemaßnahmen getroffen. Potenziell kritische negative
schutz. Als forschendes Unternehmen verfügen wir über ein
Auswirkungen der Rechtsstreitigkeit auf die Finanzlage kön-
wertvolles Portfolio an gewerblichen Schutzrechten, Patenten
nen dennoch nicht ausgeschlossen werden.
und Marken, die Ziel von Angriffen und Verletzungen sein können. Der Ausgang von derzeit anhängigen oder künftigen Ver-
wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und unsere
Risiken aus kartellrechtlichen und sonstigen behördlichen
Verfahren
Raptiva®: Im Dezember 2011 verklagte der brasilianische
Bundesstaat São Paulo uns auf Schadenersatz wegen angeblicher Absprachen zwischen verschiedenen Pharmaunternehmen und einer Assoziation von an Psoriasis und Vitiligo
erkrankten Patienten. Die Absprachen hätten auf eine Steigerung des Umsatzes von Arznei­mitteln der involvierten Unter-
Ergebnisse haben.
nehmen zum Nachteil von Patienten und Staatskasse abge-
fahren ist schwer vorhersehbar. Auch bei abgeschlossenen
Verfahren ist wegen langer oder teilweise fehlender Ver­
jährungsfristen nicht generell ausgeschlossen, dass wir auf
Grundlage desselben Sachverhalts noch mit Ansprüchen Dritter
konfrontiert werden. Gerichtliche und behördliche Entscheidungen oder Vergleiche können zu Aufwendungen führen, die
Steuerliche Risiken werden regelmäßig und systematisch
zielt. Im Zusammenhang mit dem Produkt Raptiva® bestehen
von der Steuerabteilung geprüft. Entsprechende Standards
überdies auch Klagen von Patien­ten auf Schadenersatzleis-
und Richtlinien sind im Einsatz, um steuerliche Risiken früh­
tungen. Wir haben bilanzielle Vorsorgemaßnahmen für diese
zeitig erkennen zu können, diese zu prüfen, zu bewerten und
Sachverhalte getroffen. Darüber hinausgehende Risiken mit
entsprechend zu minimieren. Maßnahmen zur Risikoreduzie-
erheblichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-,
rung werden von der Steuerabteilung mit den Landesgesell-
Finanz- und Ertragslage können nicht ausgeschlossen werden,
schaften abgestimmt.
werden aber als unwahrscheinlich betrachtet. Das Risiko wird
Die im Folgenden beschriebenen Rechtsfälle stellen die aus
als mittleres Risiko bewertet.
unserer Sicht bedeutendsten Rechtsrisiken dar. Die Auflistung
In einer Jurisdiktion sind wir behördlichen Untersuchungen
ist nicht als vollständige Auflistung sämtlicher bestehender
bezüglich der Einhaltung von Devisentransferbeschränkungen
Rechtsstreitigkeiten zu betrachten.
ausgesetzt. In diesem Zusammenhang wird von den zustän­
digen Behörden geprüft, ob die Importpreise zu unzulässig
Risiken aus produktbezogenen und patentrechtlichen
Auseinandersetzungen
Wir sind in einen Patentrechtsstreit mit Biogen IDEC Inc.,
­Massachusetts, USA , („Biogen”) in den USA involviert. Biogen
behauptet, der Verkauf von Rebif® in den USA verletze ein
Patent von Biogen. Das streitgegenständliche Patent wurde
Biogen im Jahr 2009 in den USA erteilt. In der Folge verklagte
hohen Devisentransfers geführt haben. Für die aufgrund der
Biogen Merck sowie weitere Pharmaunternehmen wegen Ver-
teien befinden sich derzeit in einem vom Gericht angeordne-
Risiken aus der Gestaltung von Arzneimittelpreisen
durch die veräußerte Generics-Gruppe
Paroxetine: Im Zusammenhang mit dem veräußerten Generika­
geschäft sind wir in Großbritannien wettbewerbsrecht­lichen
Ermittlungen durch die britische Competition and Market
Authority („CMA ”) ausgesetzt. Die Behörde informierte uns im
März 2013 über die Annahme, dass eine im Jahr 2002 zwi-
ten Mediationsverfahren, das noch nicht offiziell beendet ist.
schen Generics (UK) Ltd. und mehreren GlaxoSmithKline-
Wann eine Entscheidung in der ersten Instanz getroffen wer-
Gesellschaften im Zusammenhang mit dem antidepressiv
den wird, ist derzeit noch offen. Wir haben bilanzielle Vorsor-
wirkenden Arzneimittel Paroxetine geschlossene Vergleichs-
gemaßnahmen getroffen. Aufgrund der potenziellen kritischen
vereinbarung britisches und europäisches Wettbewerbsrecht
negativen Auswirkungen der Rechtsstreitigkeit auf die Finanz-
verletze. Merck als damalige Eigentümerin von Generics (UK)
lage im Falle einer negativen Entscheidung bewerten wir das
Ltd. sei in die Verhandlungen der Vergleichsvereinbarung
Risiko dennoch als hohes Risiko.
involviert gewesen und deshalb haftbar. Die Ermittlungen
letzung dieses Patents. Merck verteidigte sich gegen sämtliche
Vorwürfe und erhob Widerklage mit dem Antrag festzustellen,
dass das Patent ungültig sei und durch unser Verhalten nicht
verletzt werde. Ein „Markman Hearing” fand im Januar 2012
statt, eine Entscheidung ist bisher nicht ergangen. Die Par-
unsicheren Rechtslage im betroffenen Land als wahrscheinlich
eingeschätzten Rück- und Strafzahlungen wurde bilanziell
Vorsorge getroffen. Wir stufen das Risiko als mittel ein, da
erhebliche negative Auswirkungen auf die Finanzlage nicht
ausgeschlossen werden können.
Risiko- und Chancenbericht
Zusammengefasster Lagebericht
87
gegen Generics (UK) Ltd. liefen bereits seit 2011, ohne dass
Zudem bilden weltweit genutzte IT-Anwendungen die Basis für
wir Kenntnis hiervon hatten. Am 11. Februar 2016 wurde
die vertragsgerechte Lieferung von Produkten und Lösungen.
hierzu von der CMA ein Bußgeld erlassen. Wir beabsichtigen,
Der Ausfall von geschäftskritischen IT-Anwendungen kann
gegen diese Bußgeldentscheidung Rechtsmittel einzulegen.
somit einen direkten Einfluss auf unsere Lieferfähigkeit haben,
Für diesen Fall haben wir bilanzielle Vorsorgemaßnahmen
dies gilt ebenso für den Ausfall eines Rechenzentrums. Zur
getroffen. Aufgrund der aktuellen Entscheidung stufen wir das
Erreichung der erforderlichen Servicequalität nutzen wir ein
Risiko mit moderaten negativen Auswirkungen auf die Finanz-
nach ISO 20000:2011 zertifiziertes Qualitätsmanagement-­
lage weiterhin als mittleres Risiko ein.
System. Zudem betreiben wir zur Reduzierung des Ausfall­
risikos mehrfach redundant ausgelegte Rechenzentren.
Risiken im Personalbereich
Die Auswirkungen durch E-Crime oder den Ausfall geschäftskritischer IT-Anwendungen und deren Einfluss auf die Ver­
mögens-, Finanz- und Ertragslage werden trotz getroffener
Unser zukünftiges Wachstum wird maßgeblich von unserer
mitigierender Maßnahmen und einer funktionsfähigen Konti-
Innovationskraft beeinflusst. Hierbei sind die Kompetenz und
nuitätsplanung aufgrund möglicher erheblicher negativer Aus-
das Engagement der Mitarbeiter in allen Bereichen, in denen
wirkungen als mittlere Risiken eingeschätzt.
wir tätig sind, entscheidend für den Erfolg des Unternehmens.
Die für uns relevanten Märkte sind gekennzeichnet durch
intensiven Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte sowie durch
Umwelt- und Sicherheitsrisiken
demografische Herausforderungen. Länder- und industriespezifische Fluktuationsrisiken müssen vorausschauend identifi-
Als globales, produzierendes Unternehmen sind wir Risiken
ziert und gezielt adressiert werden, um erfolgs- und geschäfts-
durch mögliche Schäden an Menschen, Gütern und Reputation
kritische Fähigkeiten und Kompetenzen im Unternehmen zu
ausgesetzt. Audits, Beratung und Schulung zu Umwelt-,
halten.
Arbeits- und Gesundheitsschutz minimieren diese Risiken für
Die Rekrutierung und das Binden von Fachkräften und
Mensch und Umwelt. Wir kontrollieren diese Risiken sowohl an
Talenten gehören zu den höchsten Prioritäten des Unterneh-
den eigenen Standorten als auch bei Lieferanten und Lohn­
mens und werden zum Beispiel durch den gezielten Einsatz
herstellern zur Sicherung des Fortbestands von Anlagen und
von ­Employer-­Branding-Initiativen, weltweite Talent- und Nach­
Sachwerten. Wir halten nicht nur hohe technische Standards,
folge­
prozesse sowie wettbewerbsfähige Vergütungspakete
sondern auch unsere Verhaltensregeln und alle rechtlichen
gesteuert. Dennoch ist es möglich, dass sich mitarbeiterbezo-
Vorgaben in Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz ein und
gene Risiken ergeben, die sich auf die Geschäftstätigkeit aus-
sorgen so für den Erhalt von Gütern und Werten. Für uns
wirken, selbst wenn die Effekte schwierig zu bewerten sind.
bekannte Umweltrisiken wurde ausreichend bilanziell Vorsorge
Wir stufen dieses Risiko als mittel ein.
getroffen. Dennoch stufen wir diese Risiken als hoch ein, da
kritische negative Auswirkungen auf die Finanzlage nicht aus-
Risiken der Informationstechnologie
Die Globalisierung unseres Unternehmens erfordert eine
optimale Ausrichtung und angemessene Unterstützung durch
die Nutzung einer Vielzahl von IT-Systemen und -Prozessen.
Trends in der Informationstechnologie liefern dabei vielfältige
geschlossen werden können.
Risiken aus Veräußerung, Erwerb
und Integration von Unternehmen
und Unternehmensteilen
Möglichkeiten, bergen aber auch Risiken.
Ungeachtet dessen, dass in der Vergangenheit durchgeführte
Risiken durch E-Crime und den Ausfall geschäftskritischer
Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen wurden, besteht für
IT-Anwendungen
zukünftige Vorgänge ein Risiko hinsichtlich der Akquisitions-
Aufgrund der zunehmenden internationalen Vernetzung und
durchführung und Integration so wie aktuell der Integration
der damit verbundenen Möglichkeit des Missbrauchs von
von Sigma-Aldrich. Hierzu gehören unter anderem nicht
IT-Systemen ergeben sich entsprechende E-Crime-Risiken,
erreichte Absatzziele, höhere Integrationskosten oder das
zum Beispiel der Ausfall zentraler IT-Systeme, die Preisgabe
Nichterreichen der Synergieziele. Auch der Verkauf von Unter-
von vertraulichen Daten aus Forschung und Geschäftstätig-
nehmen und Unternehmensteilen kann zur Haftung gegen-
keit, die Manipulation von IT-Systemen in der chemischen
über dem Käufer, etwa durch Freistellungs- und Garantie­
Prozess-Steuerung oder eine erhöhte Belastung oder Beein-
zusagen, führen. Durch gute Due-Diligence-Prozesse und eng
trächtigung von IT-Systemen durch Virusattacken. Für unse-
gesteuerte Integrationsprozesse versuchen wir den Risiko­
ren Konzern existieren weltweit gültige Sicherheitsrichtlinien
eintritt zu reduzieren. Dennoch stufen wir das Risiko aufgrund
und ein Informationsschutz-Management für die Bereiche IT
eines möglichen Risikoeintritts mit potenziell kritischer nega-
und „Non-IT“ mit jeweils organisatorischen und technischen
tiver Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
Standards für Zugriffs- und Zutrittsrechte, Informations- und
lage als mittleres Risiko ein.
Daten­schutz, basierend auf ISO 27001.
88
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
Gesamtbild zur Risiko- und
Chancensituation und Einschätzung
des Managements
Das größte Potenzial liegt aus unserer Sicht in den geschäftsbezogenen Chancen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die fortdauernde Expansion in Asien, Lateinamerika, Afrika und dem
Mittleren Osten. Mit der anhaltenden Intensivierung und
Fokussierung unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivi-
Obwohl die Anzahl der gemeldeten Risiken höher ist als die der
täten möchten wir erreichen, dass wir unseren Kunden auch
identifizierten konkreten Chancen, schätzen wir die Verteilung
in Zukunft innovative Produkte anbieten und Märkte mitge-
von Risiken und Chancen als ausgewogen ein. Ein ausgegli-
stalten können. Daneben bündeln wir unsere Kompetenzen
chenes Gesamtbild wird zudem dadurch verstärkt, dass sich
auch in zahlreichen Kooperationen, beispielsweise mit Pfizer
Umsatzerlöse und wirtschaftlicher Erfolg auf eine Vielzahl
Inc., Seiko Epson, sowie diversen Universitäten und Start-ups.
pharmazeutischer und chemischer Produkte für verschiedene
Dabei steht das Thema Innovation bei sämt­lichen Aktivitäten
Branchen stützen. Da sich die Märkte in ihrer Struktur und in
im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Äußerlich wird dieses insbe-
ihren Konjunkturzyklen unterscheiden, trägt diese Diversifika-
sondere durch unser neues Innovationszentrum in der Kon-
tion zu einer Risikominderung bei. Diese Diversifikation wird
zernzentrale in Darmstadt sichtbar, das sich zum zentralen
verstärkt durch die aktuelle Akquisition von Sigma-­Aldrich und
Punkt der Kreativität bei Merck entwickeln soll. Die aufgeführ-
die 2014 initiierte strategische Allianz mit Pfizer.
ten Aktivitäten bieten über den zugrunde liegenden Prognose-
Die wesentlichsten Einzelrisiken aus den Geschäften wurden in dem vorausgegangenen Bericht genannt, wobei die
geschäftsbezogenen Risiken neben den rechtlichen Risiken am
bedeutendsten sind.
zeitraum hinaus mittel- bis langfristig bedeutende Chancen
für uns.
Wir verfolgen die sich bietenden Möglichkeiten und reflektieren die erwarteten Effekte in der prognostizierten Entwick-
Innerhalb der hohen und mittleren Risiken haben sich
lung zu Umsatzerlösen, EBITDA vor Sondereinflüssen und
gewisse Veränderungen ergeben, da sich die Einschätzung indi-
Busi­
ness Free Cash Flow. Des Weiteren werden wir neue
vidueller Risiken während des Geschäftsjahres naturgemäß auf-
Chancen aktiv suchen und deren Umsetzung prüfen und gege-
grund veränderter externer sowie interner Bedingungen geän-
benenfalls vorantreiben. Sofern sich zusätzlich zu den prog-
dert hat, bei einer insgesamt stabilen Gesamtrisikoeinschätzung.
nostizierten Entwicklungen Chancen ergeben oder diese
Durch die getroffenen Maßnahmen zur Risikoreduzierung – wie
schneller als erwartet eintreten sollten, könnte dies positive
die konsistente Implementierung von Managementmaßnahmen
Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Ertrags- und Finanz­
(organisatorische Verantwortung sowie Prozessverbesserun-
lage haben.
gen), den vorhandenen Versicherungsschutz und bilanzielle
Vorsorgemaßnahmen – wirken wir insbesondere den wesent­
lichen Einzelrisiken entgegen.
Das Gesamtbild der Risikolage des Konzerns, welches sich
aus der Zusammenfassung der beschriebenen Risiken anhand
von Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit ergibt, führt
zu der Einschätzung, dass wir keinen bestandsgefährdenden
Risiken ausgesetzt sind. Wir sind überzeugt, die sich aus den
oben genannten Risiken ergebenden Herausforderungen auch
zukünftig erfolgreich zu meistern.
Prognosebericht
Zusammengefasster Lagebericht
89
PROGNOSEBERICHT
Der vorliegende Bericht gibt für das Geschäftsjahr 2016 eine
ten Jahr Umsatzerlöse, EBITDA
­­
vor Sondereinflüssen und
Prognose für den Merck-Konzern sowie die drei Unternehmens­
­Business Free Cash Flow sind. Nach der erfolgreichen Akquisi-
bereiche Healthcare, Life Science und Performance M
­ aterials
tion von Sigma-­
Aldrich im November 2015 berücksichtigen
wieder. Die Prognose umfasst unsere bedeutsamsten internen
sämtliche ­Prognosen den Einfluss dieser Akquisition auf unsere
Steuerungskennzahlen, die unverändert gegenüber dem letz-
Geschäfte.
Prognose für den Merck-Konzern
in Mio €
Umsatzerlöse
E
­ BITDA vor
Sonderein­
flüssen
Business Free
Cash Flow
Ist-Zahlen 2015
Prognose für 2016
Wesentliche Annahmen
12.844,7
– Leichtes organisches
Wachstum
– Portfolioeffekt im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich
– Leichtes organisches Wachstum bei Healthcare trotz weiterhin
heraus­fordernden Umfelds für Rebif®
– Moderates organisches Wachstum bei Life Science mit Process
Solutions als wesentlichem Wachstumstreiber
– Leichtes organisches Wachstum bei Performance Materials trotz
weiter anhaltenden Preisdrucks bei Flüssigkristallen; hohe Wachstumsdynamik bei OLED und UB -FFS
– Positiver Portfolioeffekt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus
der Akquisition von Sigma-Aldrich
3.629,8
– Zusätzliche Investitionen in die Forschung und Entwicklung bei
– Anstieg im niedrigen zwei­
­Healthcare, insbesondere im Bereich der Immunonkologie
stelligen Prozent­bereich unter – Planmäßige Realisierung von Synergien aus der Integration von
Berücksichtigung des
Sigma-Aldrich in Life Science
Portfolioeffekts von Sigma-­
– Erhalt der Profitabilität bei Performance Materials trotz anhaltenden
Aldrich
Preisdrucks bei Flüssigkristallen
2.766,2
– Anstieg im hohen einstelligen
Prozentbereich
– Erwarteter Anstieg des E
­ BITDA vor Sondereinflüssen
– Weitere Investitionen in Sachanlagen im Rahmen strategischer
­Wachstumsinitiativen
Umsatzerlöse
Für den Merck-Konzern rechnen wir für das Jahr 2016 mit
einem leichten organischen Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr. Infolge der Akquisition von Sigma-­Aldrich
erwarten wir zusätzlich einen positiven Portfolioeffekt im nied-
einem leicht negativen Währungseffekt für den Merck-­Konzern
rigen zweistelligen Prozentbereich. Als weltweit tätiger Kon-
von Healthcare, erwarten wir weiterhin ein herausforderndes
zern sind wir Währungseffekten infolge der Schwankung von
Marktumfeld, das zu einem starken organischen Rückgang der
Fremdwährungskursen ausgesetzt. Für das Jahr 2016 gehen
Umsatzerlöse führen wird. Diesen Rückgang planen wir jedoch
im Jahr 2016 aus.
Für den Unternehmensbereich Healthcare gehen wir bei
der Prognose von einem leichten organischen Umsatzwachstum im Jahr 2016 aus. Für Rebif®, das umsatzstärkste Produkt
wir in unserer Prognose von einem € / US-Dollar-Kurs im
durch einen starken organischen Anstieg in Wachstumsmärkten
Bereich von 1,07 – 1,12 aus, sodass sich daraus ein positiver
und durch Umsätze aus der Beteiligung an ­Xalkori® zu kom-
Währungs­
effekt gegenüber Vorjahr ergeben sollte. In den
pensieren. Zusätzlich rechnen wir mit einem leicht negativen
Wachstumsmärkten, insbesondere in Lateinamerika, dürfte
Portfolioeffekt aufgrund der Veräußerung von Kuvan®.
sich jedoch für den Merck-Konzern eine negative Entwicklung
Im Unternehmensbereich Life Science erwarten wir einen
aus Währungs­effekten einstellen. Insgesamt gehen wir von
moderaten Anstieg der organischen Umsatzerlöse sowie
90
Zusammengefasster Lagebericht
Prognosebericht
zusätzlich einen Portfolioeffekt im hohen zweistelligen Prozent­
Unternehmensbereich Life Science rechnen wir mit einem
bereich infolge der Akquisition von Sigma-­Aldrich. Stärkster
moderat ansteigenden ­E BITDA vor Sondereinflüssen infolge
Wachs­tums­treiber wird dabei voraussichtlich Process ­Solutions
der organischen Umsatzentwicklung. Zusätzlich ist von einem
sein.
Portfolioeffekt im hohen zweistelligen Prozentbereich aufgrund
Der Unternehmensbereich Performance Materials wird die
der Akquisition von Sigma-Aldrich auszugehen. Diese Prognose
Umsatzerlöse trotz anhaltenden Preisdrucks bei Flüssigkristal-
berücksichtigt bereits die planmäßige Realisierung von Syner-
len voraussichtlich organisch leicht steigern können, wobei sich
gien im Rahmen der Integration von Sigma-Aldrich. Das ­E BITDA
die UB -FFS- und OLED-Technologien zunehmend als Wachstums­
vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs ­Performance
treiber entwickeln sollten.
Materials wird im Jahr 2016 voraussichtlich leicht ansteigen,
zumindest aber auf dem Niveau des Vorjahrs liegen.
Der Aufwand für Konzernkosten und Sonstiges wird im
­ BITDA vor Sondereinflüssen
E
Das ­E BITDA vor Sondereinflüssen ist unsere wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts. Aufgrund der
erwarteten operativen Entwicklung und der Akquisition von
Global Headquarters weiter auszuweiten und auch die Digita-
Sigma-­Aldrich rechnen wir für den Merck-Konzern im Jahr 2016
lisierung des Konzerns weiter voranzutreiben.
Jahr 2016 voraussichtlich signifikant ansteigen, da wir planen,
zukunftsweisende Konzerninitiativen wie Branding und ONE
mit einem Anstieg des E
­ BITDA vor Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr.
Forschung und Entwicklung (insbesondere im Bereich der
Business Free Cash Flow
Für den Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns rechnen
wir im Jahr 2016 mit einem Anstieg im hohen einstelligen
­Prozentbereich. Wir erwarten dabei neben dem Anstieg des
Immunonkologie) einen Rückgang des E
­ BITDA vor Sonder-
operativen Ergebnisses auch weitere Investitionen in Sach­
einflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Für den
an­lagen im Rahmen strategischer Wachstumsinitiativen.
Für den Unternehmensbereich Healthcare erwarten wir
dabei vor allem aufgrund zusätzlicher Investitionen in die
Prognose für den Unternehmensbereich Healthcare
in Mio €
Umsatzerlöse
E
­ BITDA vor
Sonder­ein­
flüssen
Business Free
Cash Flow
Ist-Zahlen 2015
Prognose für 2016
Wesentliche Annahmen
6.933,8
– Leichtes organisches
Wachstum
Leichter negativer Portfolio­
– effekt aufgrund der Ver­
äußerung von Kuvan®
– Anstieg in Wachstumsmärkten und Beteiligung an Xalkori®
­kompensieren den Rückgang bei Rebif®
– Negativer Währungseffekt insbesondere durch Währungen in
­Lateinamerika
2.001,7
– Rückgang im niedrigen zwei­
stelligen Prozent­bereich unter
Berücksichtigung von
Marktein­führungskosten,
insbesondere für Avelumab®
(ohne Markteinführungs­
kosten: Rückgang im hohen
einstelligen bis mittleren
Zehner-Prozentbereich)
– Negativer Port­folioeffekt
im mittleren zweistelligen
Millionenbereich infolge der
Veräußerung von Kuvan®
– Signifikante Markteinführungskosten insbesondere für Avelumab
und Cladribin
– Negativer Produktmixeffekt durch Rückgang bei Rebif®
– Negativer Währungseffekt insbesondere durch Währungen in
Lateinamerika
– Veräußerung von Kuvan®
Rückgang im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich
– Rückgang des E
­ BITDA vor Sondereinflüssen
– Stabiles Niveau der Vorratsbestände und Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
– Weitere Investitionen in Sachanlagen im Rahmen der s
­ trategischen
Wachstumsprojekte
1.581,0
– Steigende Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen aufgrund
der Weiterentwicklung unserer Pipeline, insbesondere im Bereich
der Immunonkologie
– Wegfall der Provisionsaufwendungen aus der Beendigung der
Vertriebskooperation für Rebif® zwischen Merck und Pfizer in den
USA
Prognosebericht
Umsatzerlöse
Für die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Healthcare
erwarten wir im Jahr 2016 ein leichtes organisches Wachstum
gegenüber dem Vorjahr. Wir rechnen dabei mit einem starken
organischen Zuwachs in Wachstumsmärkten und einem Umsatz­
anstieg aus der Beteiligung an Xalkori®. Dieses Wachstum sollte
den erwarteten Rückgang bei Rebif®, dem umsatzstärksten
Produkt von Healthcare, kompensieren. Aufgrund der Rückgabe der Rechte an Kuvan® an BioMarin Pharmaceutical, Inc.
zum Januar 2016 rechnen wir zusätzlich mit einem leichten
negativen Portfolioeffekt im Prognosejahr.
Zusammengefasster Lagebericht
91
USA wegfallen. Ein margenschwächerer Produktmix, signifi-
kante Markteinführungskosten für A
­ velumab und C
­ ladribin
sowie ein voraussichtlich negativer Währungseffekt insbesondere durch Währungen in Lateinamerika werden die Marge des
Unternehmensbereichs Healthcare im Jahr 2016 belasten.
Darüber hinaus wird sich die Veräußerung von Kuvan® auch im
­­E BITDA vor Sondereinflüssen bemerkbar machen, sodass wir
für das Jahr 2016 mit einem negativen Portfolioeffekt im mittleren zweistelligen Millionenbereich rechnen.
Business Free Cash Flow
Für den Business Free Cash Flow des Unternehmensbereichs
Healthcare rechnen wir für das Jahr 2016 mit einem Rückgang
im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Wesentlicher Treiber
hierfür wird die Entwicklung des E
­ BITDA vor Sondereinflüssen
­ BITDA vor Sondereinflüssen
E
Das E
­ BITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs
Healthcare wird im Jahr 2016 voraussichtlich im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich zurückgehen. Wir rechnen damit,
dass die fokussierte Weiterentwicklung unserer Pipeline, insbesondere im Bereich der Immunonkologie, signifikante For-
Niveau des Vorjahrs. Ebenso rechnen wir mit weiteren Investi-
schungs- und Entwicklungsaufwendungen erfordern wird.
tionen in Sachanlagen im Rahmen der strategischen Wachs-
Gegenläufig hierzu werden Provisionsaufwendungen aus der
tumsprojekte.
sein. Für Vorratsbestände und Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen erwarten wir dabei eine Entwicklung auf dem
Beendigung der Rebif®-Vertriebskooperation mit Pfizer in den
Prognose für den Unternehmensbereich Life Science
in Mio €
Umsatzerlöse
E
­ BITDA vor
Sonderein­
flüssen
Business Free
Cash Flow
Ist-Zahlen 2015
Prognose für 2016
Wesentliche Annahmen
3.355,3
– Moderates organisches
Wachstum
– Port­folioeffekt im hohen
zweistelligen Prozentbereich
infolge der Akquisition von
Sigma-­Aldrich
– Process Solutions ist voraussichtlich wesentlicher Wachstumstreiber
– Research Solutions und Applied Solutions tragen in geringerem
Umfang ebenfalls zum Wachstum bei
856,1
Moderater Anstieg infolge
– des orga­nischen Umsatzwachstums
– Zusätzlich Portfolioeffekt im
hohen zweistelligen Prozentbereich durch die Akquisition
von Sigma-­Aldrich
– Im Einklang mit der Umsatzentwicklung
– Planmäßige Realisierung von Synergien in Höhe von 90 Mio € aus
der Integration von Sigma-Aldrich
675,6
– Anstieg im hohen zwei­
stelligen Prozentbereich
– Verbesserung des E
­ BITDA vor Sondereinflüssen
– Entwicklung der Vorratsbestände und Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen im Einklang mit dem Wachstum der Umsatzerlöse
92
Zusammengefasster Lagebericht
Prognosebericht
Umsatzerlöse
Für den Unternehmensbereich Life Science erwarten wir für
das Jahr 2016 ein moderates organisches Wachstum der
Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Wachstum
sollte Process Solutions weiterhin in besonderem Maße beitragen und dabei von der anhaltenden Wachstumsdynamik des
Markts für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel profitieren. Research Solutions und Applied Solutions werden voraussichtlich in geringerem Umfang ebenfalls zum organischen
Umsatzwachstum beitragen. Infolge der Akquisition von Sigma-­
Aldrich erwarten wir für das Jahr 2016 einen Port­folio­effekt
im hohen zweistelligen Prozentbereich.
­ BITDA vor Sondereinflüssen
E
Für das E
­ BITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Life Science rechnen wir im Jahr 2016 mit einem mode-
raten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, resultierend aus dem
organischen Wachstum der Umsatzerlöse. Zusätzlich gehen
wir infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich von einem portfoliobedingten Wachstum des E
­ BITDA vor Sondereinflüssen im
hohen zweistelligen Prozentbereich aus. Die planmäßige Realisierung von Synergien in Höhe von rund 90 Mio € im Jahr
2016 ist in dieser Prognose bereits berücksichtigt.
Business Free Cash Flow
Für den Business Free Cash Flow des Unternehmensbereichs
Life Science erwarten wir für das Jahr 2016 einen Anstieg im
hohen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr.
Haupttreiber für diesen Anstieg ist die erwartete Verbesserung
des ­E BITDA vor Sondereinflüssen. Für Vorratsbestände und
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gehen wir dabei
von einer Entwicklung im Einklang mit den Umsatzerlösen aus.
Prognose für den Unternehmensbereich Performance Materials
in Mio €
Ist-Zahlen 2015
Prognose für 2016
Wesentliche Annahmen
Umsatzerlöse
2.555,6
Leichtes organisches Umsatzwachstum
– Anhaltende Volumensteigerung in sämtlichen Geschäften
– Marktüblicher Preisrückgang im Geschäft mit Flüssigkristallen
– Hohe Wachstumsdynamik bei OLED und UB -FFS
­ BITDA vor
E
Sonderein­
flüssen
1.132,1
Leichter Anstieg, mindestens
aber auf Vorjahresniveau
– Erhalt der Profitabilität des Geschäfts mit Flüssigkristallen trotz
spürbaren Preisverfalls
Business Free
Cash Flow
930,8
Moderater Anstieg
– Mindestens stabiles E
­ BITDA vor Sondereinflüssen
– Optimierung der Vorratsbestände
Umsatzerlöse
Für das Jahr 2016 erwarten wir für den Unternehmensbereich
Performance Materials gegenüber dem Vorjahr ein leichtes
organisches Umsatzwachstum. Alle Geschäfte des Unternehmensbereichs werden voraussichtlich ihr Absatzvolumen stei-
­ BITDA vor Sondereinflüssen
E
Das E
­ BITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs
Performance Materials wird im Jahr 2016 unserer Einschätzung
nach leicht ansteigen, mindestens aber auf dem Niveau des
Vorjahrs liegen. Dabei ist es für uns ein wichtiges Ziel, die
gern können. Wir gehen davon aus, dass die Wachstums­
Profitabilität des Geschäfts mit Flüssig­kristallen trotz Preis-
dynamik insbesondere in den Geschäften mit der OLED - und
verfalls auch weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten.
der UB -FFS -Technologie besonders hoch sein wird. Dem­gegen­
über rechnen wir mit einem marktüblichen Preisrückgang bei
Flüssigkristallen.
Prognosebericht
Business Free Cash Flow
Der Business Free Cash Flow des Unternehmensbereichs
Performance Materials wird im Jahr 2016 voraussichtlich
­
moderat ansteigen. Diese Prognose steht in Einklang mit der
voraussichtlichen Entwicklung des E
­ BITDA vor Sonderein­
flüssen. Wir gehen davon aus, dass wir die Vorratsbestände
im Jahr 2016 optimieren können.
Zusammengefasster Lagebericht
93
Das ­
EBITDA vor Sondereinflüssen des Merck-Konzerns wird
im Jahr 2016 unter Berücksichtigung des Portfolioeffekts
infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich voraussichtlich im
niedrigen zweistelligen Prozentbereich ansteigen. Dies schließt
erwartete Kostensynergien aus der Integration von Sigma-­
Aldrich mit ein. Im Unternehmensbereich Healthcare werden
wir weiter in die Forschung und Entwicklung innovativer Arzneien investieren und planen daher mit zusätzlichen Ausgaben
Zusammenfassung
Für das Jahr 2016 erwarten wir für den Merck-Konzern einen
leichten organischen Anstieg der Umsatzerlöse, zu dem voraussichtlich alle Unternehmensbereiche beitragen werden. Aufgrund der Akquisition von Sigma-Aldrich rechnen wir zusätzlich
mit einem positiven Portfolioeffekt im niedrigen zweistelligen
Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr.
für die Pharmapipeline. Für den Unternehmensbereich Performance Materials gehen wir weiterhin von einer hohen Ertragskraft aus und rechnen damit, dass das E
­ BITDA vor Sonder­
einflüssen voraussichtlich leicht ansteigen, aber mindestens
auf dem Niveau des Vorjahrs liegen wird. Für den Business
Free Cash Flow des Merck-Konzerns erwarten wir einen Anstieg
im hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr.
94
Zusammengefasster Lagebericht
Bericht nach § 315 Absatz 4 HGB
BERICHT NACH § 315 ABSATZ 4 HGB
Die folgenden Informationen sind Angaben nach § 315 Absatz 4
Die Geschäftsleitung ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats
HGB und erläuternder Bericht gemäß § 176 Absatz 1 Satz 1 AktG.
ermächtigt, das gesetzliche Bezugsrecht der Kommanditaktio­
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft ist zum Bilanz­
näre bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage auszuschließen,
stichtag in 129.242.251 auf den Inhaber lautende Stückaktien
wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis
ohne Nennbetrag sowie eine Namensaktie eingeteilt. Damit
der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Aus­
entfällt auf jede Aktie ein rechnerischer Anteil am Grundkapi­
stattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festsetzung des
tal in Höhe von 1,30 €. Der Inhaber der Namensaktie ist die
Ausgabe­
betrags durch die Geschäftsleitung nicht wesentlich
E. Merck Beteiligungen KG. Sie ist berechtigt und verpflichtet,
im Sinne der §§ 203 Absatz 1 und 2, 186 Absatz 3 Satz 4 AktG
ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder der Kommanditaktio­
unterschreitet und der auf die neuen Aktien insgesamt entfal­
näre in den Aufsichtsrat zu entsenden. Das Entsendungsrecht
lende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des zum Zeit­
besteht nicht, sofern der Inhaber der Namensaktie ein persön­
punkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder
lich haftender Gesellschafter ist. Die Übertragung der Namens­
(falls geringer) des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser
aktie bedarf der Zustimmung der Gesellschaft. Über die Ertei­
Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt.
lung der Zustimmung entscheidet die persönlich haftende
Auf diese Höchstgrenze werden Aktien angerechnet, die wäh­
Gesellschafterin mit Kapitalanteil, die E. Merck KG, nach freiem
rend der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss
Ermessen.
des Bezugsrechts der Kommanditaktionäre gemäß §§ 71
Am 31. Dezember 2015 hielten nach den gegenüber uns
Absatz 1 Nummer 8 Satz 5, 186 Absatz 3 Satz 4 AktG veräu­
erfolgten Stimmrechtsmitteilungen nach WpHG keine Aktionäre
ßert werden, sowie Aktien, die zur Bedienung von Options-­
direkte oder indirekte Beteiligungen, die 10 % der Stimmrechte
oder Wandelanleihen auszugeben sind, sofern die Anleihen
überschritten.
während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss
Die Satzung von Merck sieht vor, dass die persönlich haften­
des Bezugsrechts ausgegeben worden sind. Das Bezugsrecht
den Gesellschafter ohne Kapitalanteil, die die Geschäftsleitung
der Kommanditaktionäre kann mit Zustimmung des Aufsichts­
bilden, durch die E. Merck KG mit Zustimmung der einfachen
rats zudem zur Durchführung des der E. Merck KG in § 32
Mehrheit der anderen persönlich haftenden Gesellschafter auf­
Absatz 3 der Satzung gewährten Rechts auf Beteiligung an
genommen werden. Persönlich haftender Gesellschafter ohne
einer Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien oder von frei
Kapitalanteil kann nur sein, wer zugleich persönlich haftender
übertragbaren Rechten auf Bezug von Kommandit­aktien und
Gesellschafter der E. Merck KG ist. Darüber hinaus können in
zur Durchführung des der E. Merck KG in § 33 der Satzung
die Geschäftsleitung auf Vorschlag der E. Merck KG und mit
gewährten Rechts auf Umwandlung des Kapitalanteils in
Zustimmung aller persönlich haftenden Gesellschafter ohne
Grundkapital ausgeschlossen werden. Des Weiteren kann das
Kapitalanteil weitere Personen aufgenommen werden, die
Bezugsrecht der Kommanditaktionäre mit Zustimmung des
nicht persönlich haftende Gesellschafter ohne Kapitalanteil
Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, soweit dies erforderlich
sind.
ist, um Inhabern von durch die Gesellschaft oder ihren Tochter­
Die Satzung kann durch einen Beschluss der Hauptver­
gesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandel­
sammlung geändert werden, der der Zustimmung der per­
schuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in
sönlich haftenden Gesellschafter bedarf. Die Beschlüsse der
dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des
Haupt­versammlung werden – soweit dem nicht zwingende
Options-­beziehungsweise Wandelrechts beziehungsweise
gesetzliche Vorschriften entgegenstehen – mit einfacher Mehr­
nach Erfüllung von Wandlungs-­ oder Optionspflichten zustehen
heit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Gesetz
würde. Schließlich kann das Bezugsrecht der Kommandit­
außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt,
aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen
werden sie auch mit der einfachen Mehrheit des bei der
werden, um etwaige Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht
Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Die
­
auszunehmen.
­Satzung umfasst genehmigtes und bedingtes Kapital.
Die Satzung umfasst zudem bedingtes Kapital. Zum einen
Die Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des
ist das Grundkapital um bis zu 66.406.298,40 €, eingeteilt
Aufsichtsrats sowie der E. Merck KG das Grundkapital bis zum
in 51.081.768 Aktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I).
26. April 2018 um bis zu insgesamt 56.521.124,19 € durch
Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von
ein-­oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar-­
Umtausch­
rechten an die E. Merck KG zur Erfüllung ihres
und / oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital).
Rechts auf Umwandlung des Kapitalanteils in Aktien nach § 33
Bericht nach § 315 Absatz 4 HGB
Zusammengefasster Lagebericht
95
der Satzung. Die Aktien sind gewinnberechtigt ab dem Beginn
wird oder eigene Aktien oder andere Erfüllungsformen zur
des auf die Erklärung des Umwandlungsverlangens folgenden
Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien
­Geschäftsjahres.
Des Weiteren ist das Grundkapital um bis zu 16.801.491,20 €,
erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten
Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options-­
eingeteilt in bis zu 12.924.224 auf den In­haber lautende Stück­
oder Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn
aktien, bedingt erhöht (Bedingtes ­Kapital II). Diese bedingte
des Geschäftsjahrs an, in dem sie entstehen, am Gewinn
Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inha­
teil; soweit rechtlich zulässig, kann die Geschäftsleitung mit
ber oder Gläubiger von Options-­oder Wandlungsrechten oder
Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer
die zur Wandlung Verpflichteten aus gegen Bareinlage ausge­
Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Absatz 2 AktG,
gebenen Optionsanleihen, Optionsgenussscheinen, Options­
auch für ein bereits abgelaufenes ­Geschäftsjahr, festlegen. Die
gewinnschuldverschreibungen, Wandel­anleihen, Wandelgenuss­
Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des Auf­
scheinen oder Wandelgewinnschuldverschreibungen, die von
sichtsrats sowie von der E. Merck KG die weiteren Einzel­
der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunter­
heiten der Durchführung der bedingten ­Kapitalerhöhung fest­
nehmen der Gesellschaft aufgrund der Ermächtigung der
zu­setzen.
Geschäftsleitung durch den Hauptversammlungsbeschluss vom
9. Mai 2014 bis zum 8. Mai 2019 ausgegeben oder garantiert
Eine Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien besteht bei
der Gesellschaft nicht.
werden, von ihren Options­- oder Wandlungsrechten Gebrauch
Die Gesellschaft unterhält keine wesentlichen Verein­
machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre
barungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels
Verpflichtung zur Wandlung erfüllen oder, soweit die Gesell­
­infolge eines Übernahmeangebots stehen, und keine Entschä­
schaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle
digungsvereinbarungen, die für den Fall eines Über­
nahme­
der Zahlung des fälligen Geld­betrags Aktien der Gesellschaft
angebots mit den Mitgliedern der Geschäftsleitung oder den
zu gewähren, soweit nicht j­eweils ein Barausgleich gewährt
Arbeitnehmern getroffen sind.
96
Zusammengefasster Lagebericht
Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB
ERGÄNZUNGEN ZUR MERCK KGAA
AUF BASIS HGB
Der Lagebericht der Merck KGaA ist mit dem Lagebericht des
Erklärung zur Unternehmensführung
Konzerns zusammengefasst. Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht von Merck-Konzern und Merck KGaA für
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB
das Geschäftsjahr 2015 werden beim Betreiber des elektroni-
findet sich auf den Seiten 148 bis 163.
schen Bundesanzeigers eingereicht und sind über die Internet­
seiten des Unternehmensregisters zugänglich.
Geschäftsentwicklung
Die Umsatzerlöse der Merck KGaA konnten auch 2015 weiter
gesteigert werden. Der Anstieg um 478 Mio € resultierte aus
allen Unternehmensbereichen:
in Mio € / Veränderung in %
2015
2014
1.617
1.525
6,0
674
622
8,4
­Performance ­Materials
1.597
1.263
26,4
Summe
3.888
3.410
14,0
­Healthcare
­Life S
­ cience
Veränderung
Insbesondere die Unternehmensbereiche ­
Healthcare und
Der Anteil der Konzernumsätze stieg 2015 ebenfalls (2015:
­Performance ­Materials konnten in allen vier Quartalen des
92,7 %; Vorjahr: 90,9 %). Diese Entwicklung unterstreicht
Geschäftsjahres Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr
die Bedeutung der Gesellschaft als Produktionsgesellschaft im
erzielen.
Konzernverbund:
in Mio € / Veränderung in %
Konzernumsätze
Umsätze mit Dritten
Summe
2015
2014
3.605
3.100
16,3
283
310
– 8,7
3.888
3.410
14,0
Veränderung
Veränderung
Die Exportquote betrug im Geschäftsjahr 88,1 % (Vorjahr:
85,7 %) und stieg gegenüber dem Vorjahr abermals an.
in Mio € / Veränderung in %
Ausland
Deutschland
Summe
2015
2014
3.427
2.922
17,3
461
488
– 5,5
3.888
3.410
14,0
Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB
Zusammengefasster Lagebericht
97
Im Unternehmensbereich H
­ ealthcare wurden insbesondere die
­­Performance ­Materials die Umsatzerlöse (+ 26,4 %) steigern.
Umsatzerlöse von Produkten in den Therapiegebieten Cardio-
Die Geschäftseinheiten Display Materials (+ 27,9 %) und
vaskular (+ 20,0 %) und Thyroid (+ 12,9 %) in nahezu allen
Advanced Technologies (+ 84,1 %) hatten hieran die wesent-
Regionen gesteigert. Hervorzuheben sind die Zuwächse in den
lichsten Anteile. Aber auch die Geschäftseinheit Pigments &
Regionen Asien-Pazifik und Europa. Dem standen die betrags-
­Functional Materials (+ 7,9 %) konnte ihre Umsätze in Europa
mäßig geringeren Rückgänge bei Produkten in den Geschäfts-
behaupten sowie in Nord- und Lateinamerika ausbauen.
einheiten General Medicine (– 22,3 %), neurodegenerative
Im Unternehmensbereich ­Life ­Science wuchs die Geschäfts-
Krankheiten (– 7,7 %) und Onkologie (– 1,5 %) entgegen. Diese
einheit Process Solutions (+ 10,7 %) am stärksten. Besonders
Rückgänge betrafen vornehmlich den europäischen Markt.
erfolgreich war der Unternehmensbereich in den Märkten
In allen wesentlichen Märkten – insbesondere in der Region
Nord- (+ 47,0 %) und Lateinamerika (+ 15,9 %). In Europa
Asien-Pazifik (+ 29,9 %) – konnte der Unternehmensbereich
(– 1,0 %) wurden jedoch leichte Umsatzrückgänge verzeichnet.
Ertragslage
Veränderung
in Mio €
Umsatzerlöse
Übrige Erträge
2015
2014
in Mio €
in %
3.888
3.410
478
14,0
1,5
966
952
14
Materialaufwand
– 956
– 879
– 77
8,8
Personalaufwand
– 1.123
– 1.019
– 104
10,2
– 19,5
Abschreibungen
– 280
– 348
68
– 2.050
– 1.877
– 173
9,2
339
445
– 106
– 23,8
– 175
– 32
– 143
– 446,9
609
652
– 43
– 6,6
Ergebnisverrechnung
– 373
– 426
53
– 12,4
Steuern
– 116
– 77
– 39
– 50,6
120
149
– 29
– 19,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Beteiligungsergebnis / Abschreibungen auf Finanzanlagen
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Ergebnis nach Steuern und Ergebnisverrechnung
Der Anstieg der übrigen Erträge resultierte vornehmlich aus
wicklungsprojekten in Höhe von 105 Mio € (Vorjahr: 176 Mio €)
höheren Lizenzerlösen sowie den gestiegenen Auflösungen von
außerplanmäßig abgeschrieben.
Rückstellungen. Dem standen Aufwendungen aus der Bestandsverminderung gegenüber.
Der Materialaufwand sank im Verhältnis zu den Umsatz­
erlösen leicht (24,6 %; Vorjahr: 25,8 %).
Durch verstärkte Vertriebsaktivitäten sowie bedingt durch
Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit der
Akquisition von Sigma-­Aldrich stiegen die sonstigen betrieb­
lichen Aufwendungen.
Die höhere Anzahl der Mitarbeiter sowie höhere Aufwen-
Das Beteiligungsergebnis sank im Wesentlichen aufgrund
dungen für die Altersversorgung waren ursächlich für den
von niedrigeren Dividendenausschüttungen der Merck Capital
Anstieg des Personalaufwands.
Holding Ltd., Malta, und der Merck Holding GmbH, Darmstadt.
Die Abschreibungen sanken vornehmlich aufgrund des
Aufgrund der Aufnahme von Finanzmitteln für die Akquisition
Rück­gangs der außerplanmäßigen Abschreibungen (– 73 Mio €).
von Sigma-­Aldrich stiegen die Zinsaufwendungen, wodurch sich
Im Geschäftsjahr 2015 wurden insbesondere immaterielle
das negative Finanzergebnis erhöhte.
Vermögensgegenstände aufgrund der Einstellung von Ent-
98
Zusammengefasster Lagebericht
Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB
Vermögens- und Finanzlage
AKTIVA
Veränderung
in Mio €
31.12. 2015
31.12. 2014
in Mio €
in %
17.770
7.089
10.682
150,7
Immaterielle Vermögensgegenstände
227
325
– 98
– 30,2
Sachanlagen
921
879
43
4,9
16.622
5.885
10.737
182,5
– 13,8
Anlagevermögen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
1.280
1.485
– 205
Vorräte
617
588
29
4,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
213
220
– 7
– 3,2
Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
450
677
– 228
– 33,7
0
0
0
0,0
27
40
– 13
– 32,5
Flüssige Mittel
Rechnungsabgrenzungsposten
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
–
195
– 195
– 100,0
19.077
8.808
10.269
116,6
31.12. 2015
31.12. 2014
in Mio €
in %
5.268
5.312
– 44
– 0,8
930
750
180
24,0
5
–
5
–
925
750
175
23,4
12.878
2.746
10.132
369,0
1.500
1.500
0
0,0
289
192
97
50,4
11.089
1.054
10.035
952,3
1
–
1
–
19.077
8.808
10.269
116,6
PASSIVA
Veränderung
in Mio €
Eigenkapital
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Andere Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Andere Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Die Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage der Merck KGaA
Am Standort Darmstadt wurde das Bauprojekt ONE Global
wurde im Geschäftsjahr 2015 durch die Akquisition der Sigma-­
Headquarters vorangetrieben. Dies trug zum Anstieg des Sach­
Aldrich Corporation, USA , geprägt. Der Anstieg der Bilanzsumme
anlage­vermögens wesentlich bei.
um 10.269 Mio € auf 19.077 Mio € war überwiegend auf den
Das Umlaufvermögen (– 205 Mio €) sank vornehmlich auf-
Abschluss dieser bedeutenden Transaktion zurückzuführen, die
grund geringerer Forderungen gegen verbundene Unternehmen.
zu einem Anstieg der Finanzanlagen von 10.737 Mio € führte.
Dies ist in erster Linie mit dem gestiegenen Bedarf an Finanz-
Ein konzerninterner Verkauf der Merck Ltd., Japan, im Rahmen
mitteln für die Akquisition von Sigma-­Aldrich zu erklären.
der Reorganisation, resul­tierend aus der letztjährigen AZ-­
Der Anstieg der anderen Rückstellungen (175 Mio €) ergab
Akquisition, führte zu einer Verminderung der Finanzanlagen
sich zum einen durch die Rückzahlung eines bar hinterlegten
im Berichtsjahr.
Treuhandvermögens zur Sicherung von Altersteilzeitrückstel-
Die immateriellen Vermögensgegenstände sanken im
lungen in Höhe von 48 Mio €. Diese Altersteilzeitrückstellun-
Wesentlichen aufgrund der Einstellung des Entwicklungs­
gen werden nun durch eine Bankbürgschaft abgesichert. Zum
projekts Evofosfamide und der damit verbundenen außer­
anderen sind die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen
plan­mäßigen Abschreibungen aktivierter Rechte in Höhe von
um 32 Mio € gestiegen.
82 Mio €.
Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB
Zusammengefasster Lagebericht
99
Im Geschäftsjahr wurde kein aktiver Unterschiedsbetrag für
der Unternehmensbereich ­­Performance ­Materials mit 4 Mio €
die Pensionsrückstellungen ausgewiesen, da die Pensionsver-
verantwortlich. Den größten Anteil an den Aufwendungen
pflichtungen den Wert des Planvermögens um 5 Mio € über-
hatte jedoch mit 77,8 % (Vorjahr: 78,6 %) der Unternehmens-
schreiten. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang des
bereich ­­Healthcare, der in Darmstadt insbesondere auf den
anzuwendenden Diskontierungssatzes gemäß den Vorgaben
Gebieten Onkologie, Autoimmun- und Entzündungserkran-
der Deutschen Bundesbank zurückzuführen.
kungen tätig ist. Forschungsschwerpunkte des Unterneh-
Der Anstieg der Verbindlichkeiten resultierte im Wesentlichen
mensbereichs P
­ erformance M
­ aterials sind die Entwicklung
aus der Aufnahme von konzerninternen Darlehen (8,5 Mrd €)
neuer beziehungsweise verbesserter Basismaterialien und
und aus dem laufenden Verrechnungskonto (1,5 Mrd €) mit
Mischungen für LC-Displays sowie für innovative OLED -An-
der Merck Financial Services GmbH, Darmstadt.
wendungen. Zur Stärkung des Pigmentgeschäfts wurden
neue Effektpigmente für den Automobil-, Kosmetik- und
Forschung und Entwicklung
Druck­farben­sektor entwickelt. Im Unternehmensbereich ­­Life
­Science wurde insbesondere an Technologien im Labor- und
­Life-Science-Bereich geforscht und es wurden neue Entwick-
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen
lungen vorangetrieben. Dazu zählten verbesserte Testkits,
im Berichtsjahr 782 Mio € (Vorjahr: 774 Mio €) und wurden zu
Chromatographiemethoden, Trägermaterialien zur Auftren-
einem großen Teil auch von Unternehmen außerhalb des
nung von Wirkstoffen sowie Innovationen im Bereich der
Konzerns erbracht. Für diesen Anstieg um 8 Mio € (1,0 %) war
Mikrobiologie und Hygienekontrolle.
in Mio € / Veränderung in %
­Healthcare
­Life S
­ cience
­Performance ­Materials
Weitere, nicht einzeln den Bereichen zurechenbare Aufwendungen
Summe
Die Forschungs- und Entwicklungsquote betrug bezogen auf
den Umsatz 20,1 % (Vorjahr: 22,7 %). Insgesamt waren durchschnittlich 2.186 Mitarbeiter mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben beschäftigt. Die Merck KGaA war mit einem
Anteil von 45,7 % (Vorjahr: 45,5 %) an den gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Merck-Konzerns
einer der zentralen Forschungsstandorte.
2015
2014
609
608
0,2
38
35
8,6
130
126
3,2
5
5
0,0
782
774
1,0
Veränderung
100
Zusammengefasster Lagebericht
Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB
Dividende
Personal
Für das Jahr 2015 schlagen wir der Hauptversammlung eine
Die Mitarbeiterzahl der Merck KGaA lag zum 31. Dezember
Dividende von 1,05 € je Aktie vor. Aufgrund unserer Ergebnis-
2015 bei 9.537 Beschäftigten und hat sich gegenüber dem
erwartung stellt Merck seinen Eigentümern – der Merck-­Familie
Vorjahr leicht erhöht (2014: 9.407).
und den Aktionären – eine weiterhin ertragsorientierte Ausschüttung in Aussicht.
Anzahl der im Durchschnitt beschäftigten Mitarbeiter nach
Funktionsbereichen:
Anzahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeiter
2015
2014
Produktion
3.114
3.024
Verwaltung
2.254
2.174
Forschung
2.186
2.160
Logistik
583
542
Technik
555
538
Vertrieb
409
389
Sonstige
348
551
9.449
9.378
Summe
Risiken und Chancen
Im Unternehmensbereich P
­ erformance M
­ aterials wurde aufgrund des anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks bei Flüssig-
Die Merck KGaA unterliegt im Wesentlichen den gleichen
kristallen mit einem Umsatzrückgang gerechnet. Diese Ent-
Chancen und Risiken wie der Merck-Konzern. Weitere Infor-
wicklung ist nicht eingetreten. Display Materials (+ 27,9 %),
mationen hierzu finden Sie im Risiko- und Chancenbericht.
Advanced Technologies (+ 84,1 %) und Pigments & Functional
Materials (+ 7,9 %) konnten ihre Umsatzerlöse steigern, sodass
Prognose für die Merck KGaA
die Umsätze des Unternehmensbereichs P
­ erformance M
­ aterials
insgesamt um 26,4 % angestiegen sind.
Der Unternehmensbereich L
­ ife ­Science konnte wie erwartet
Abweichungen der tatsächlichen Geschäftsentwicklungen
im Jahr 2015 von früher berichteten Prognosen:
Im Jahresabschluss 2014 der Merck KGaA rechneten wir in
unserer Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2015 mit einem
leichten Anstieg der Umsatzerlöse.
seine Umsatzerlöse (+ 8,4 %) im Geschäftsjahr steigern.
Im Jahresabschluss 2014 wurde für das Geschäftsjahr
2015 mit einem Rückgang des Ergebnisses der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit und damit auch der finanziellen Mittel
gerechnet.
Dabei wurde im Unternehmensbereich H
­ ealthcare mit einem
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2015 ist
leichten Rückgang der Umsatzerlöse durch rückläufige Umsätze
vornehmlich aufgrund eines verminderten Beteiligungsergeb-
mit dem Produkt Erbitux® gerechnet. Der erwartete Rückgang
nisses und der gleichzeitig erhöhten Finanzierungskosten im
bei den Umsätzen in der Geschäftseinheit Onkologie wurde
Zusammenhang mit der Sigma-­Aldrich-Akquisition gegenüber
jedoch durch Umsatzsteigerungen in den Geschäftseinheiten
dem Vorjahr gesunken. Die finanziellen Mittel für diese Akqui-
Cardiovaskular und Thyroid mehr als nur kompensiert, sodass
sition wurden durch die Aufnahme von Darlehen von der Merck
die Umsatzerlöse um insgesamt 6,0 % angestiegen sind.
Financial Services GmbH, Darmstadt, bereitgestellt.
Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB
Zusammengefasster Lagebericht
101
Prognose 2016
Für das kommende Geschäftsjahr werden für die Unternehmensbereiche H
­ ealthcare und P
­ erformance M
­ aterials leicht
rückläufige Umsatzerlöse angenommen, die durch Umsatz-
• Klar definierte Aufgabentrennung und Zuordnung von
steigerungen im Unternehmensbereich ­Life ­Science nahezu
systemen eine Aufgabentrennung zwischen Eingaben von
vollständig kompensiert werden.
Vorgängen sowie deren Prüfung und Freigabe sicher. Hier
­Verantwortlichkeiten zwischen den am Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereichen. Durch entsprechende organisatorische Maßnahmen stellen wir in den Rechnungslegungs­
Die Finanzierungskosten der Sigma-­Aldrich-Akquisition
sind auch die von der Geschäftsleitung genehmigten Verfü-
werden das Ergebnis belasten, sodass mit einem leicht
gungsberechtigungen im Rahmen der Autorisierung von Ver­
­rück­läufigen Jahresüberschuss gerechnet wird, der auch maß­
trägen oder Gutschriften ebenso zu nennen wie das durch-
geblich von den Beteiligungsergebnissen und Dividenden­
gehend implementierte Vier-Augen-Prinzip.
ausschüttungen der Tochterunternehmen beeinflusst wird.
• Einbeziehung externer Sachverständiger – soweit erforder-
Die Ausstattung mit hinreichenden finanziellen Mitteln wird
lich, wie zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsver-
durch die Merck Financial Services GmbH sichergestellt.
pflichtungen
Derzeit sind uns keine bestandsgefährdenden Risiken
• Verwendung geeigneter weitgehend einheitlicher IT-Finanz-
bekannt, die den Fortbestand der Merck KGaA gefährden
systeme und Anwendung von detaillierten Berechtigungs-
könnten.
konzepten zur Sicherstellung aufgabengerechter Befugnisse
und unter Beachtung von Funktionstrennungsprinzipien
Das interne Kontrollsystem im
­Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gemäß § 289 Absatz 5 HGB
• Systemseitig implementierte EDV -technische Kontrollen
sowie manuelle prozessintegrierte Kontrollen insbesondere
im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses
• Berücksichtigung von im Risikomanagementsystem erfassten und bewerteten Risiken in den Jahresabschlüssen,
soweit dies nach bestehenden Bilanzierungsregeln erforder-
Die Erstellung des Jahresabschlusses der Merck KGaA erfolgt
lich ist
durch die Merck Accounting Solutions & Services Europe GmbH,
Für die Umsetzung dieser Regelungen und die Nutzung der
Darmstadt, eine eigene Gesellschaft innerhalb des Merck-­
Instrumentarien sind die Leitungen des jeweiligen Bereichs
Konzerns. Der Abschlussprozess der Merck KGaA basiert auf
verantwortlich.
den Bilanzierungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs unter
Der Jahresabschluss der Gesellschaft liegt in der Verant-
Berücksichtigung wesentlicher Prozesse und einheitlicher Ter-
wortung des für die Finanzen zuständigen Mitglieds der
mine. Die Zielsetzung des internen Kontrollsystems (IKS ) für
Geschäftsleitung der Merck KGaA. Diese Verantwortung ist in
den Rechnungslegungsprozess ist es, durch die Implementie-
der Geschäftsordnung der Geschäftsleitung dargestellt.
rung von Kontrollen hinreichende Sicherheit zu gewähren, dass
Alle beschriebenen Strukturen und Prozesse unterliegen
ein regelungskonformer Abschluss erstellt wird. Es umfasst
der ständigen Überprüfung durch die interne Revision. Welche
Maßnahmen, die eine vollständige, richtige und zeitnahe Über-
Strukturen und Prozesse jeweils einer Prüfung unterzogen wer-
mittlung und Darstellung von Informationen gewährleisten
den, legt die Geschäftsleitung in einem jährlichen Prüfungs-
sollen, die für die Aufstellung des Abschlusses relevant sind.
plan fest.
Die Rechnungslegungsprozesse werden durch ein stringentes
Die Ergebnisse dieser Prüfungen werden regelmäßig in den
internes Kontrollsystem überwacht, welches sowohl die Ord-
Sitzungen der Geschäftsleitung, des Aufsichtsrats und des
nungsmäßigkeit der Rechnungslegung als auch die Einhaltung
Finanzausschusses der E. Merck KG behandelt.
der relevanten gesetzlichen Bestimmungen sichert.
Wesentliche Regelungen und Instrumentarien sind:
• Bilanzierungsrichtlinien auf der Grundlage konzernweiter
Richtlinien. Diese konzernweiten Bilanzierungsrichtlinien
­liegen in der Verantwortung des Zentralbereichs Group
Accounting und sind über das Merck Intranet allen Mitarbeitern der betroffenen Bereiche verfügbar. Hier sind detaillierte Kontierungsanweisungen für alle wesentlichen Sachverhalte geregelt. Diese umfassen zum Beispiel auch klare
Vorgaben für den Prozess der Vorratsbewertung oder die
Transferpreisbestimmung im Rahmen der konzerninternen
Liefer- und Leistungsbeziehungen.
102
Zusammengefasster Lagebericht
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Anfang Januar 2016 traten zwei mit BioMarin Pharmaceutical
185 Mio €. Der handelsrechtliche Abschluss der Merck KGaA
Inc., USA , (BioMarin) geschlossene Verträge in Kraft: Zum
ist hiervon nur über zukünftige Dividenden von Tochterunter-
einen wurde die Veräußerung der Rechte an Kuvan®, einem
nehmen betroffen. Bezüglich weiterer Informationen wird auf
Medikament zur Behandlung der Stoffwechselerkrankung
die entsprechende Anmerkung [4] „Akquisitionen sowie zur
Phenyl­ketonurie (PKU ), vereinbart. Zum anderen hat Merck
Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungs-
die Entwicklungs- und Vermarktungsoption für Peg-Pal an
gruppen“ im Konzernanhang verwiesen.
­BioMarin zurückgegeben. Auf Basis dieser beiden Verträge
Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag von besonde-
erhielt Merck im Januar 2016 eine Einstandszahlung in Höhe
rer Bedeutung, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die
von 340 Mio € für die Veräußerung der Rechte an Kuvan®
­Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten ist, sind
sowie einen Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu
nicht eingetreten.
02
Jahresabschluss
Seite 103 – 147
104
Jahresabschluss
Bilanz zum 31. Dezember 2015
Bilanz zum 31. Dezember 2015
AKTIVA
in Mio €
Anhang
31.12. 2015
31.12. 2014
Immaterielle Vermögensgegenstände
➞1
227,0
324,9
Sachanlagen
➞2
921,5
878,9
Finanzanlagen
➞3
16.621,5
5.884,9
17.770,0
7.088,7
➞4
617,1
587,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
➞5
213,1
219,7
Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
➞6
449,3
676,6
Flüssige Mittel
➞7
0,3
0,4
662,7
896,7
1.279,8
1.484,6
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Rechnungsabgrenzungsposten
➞8
26,7
40,0
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
➞9
–
194,9
19.076,6
8.808,2
31.12. 2015
31.12. 2014
Gezeichnetes Kapital
168,0
168,0
Komplementärkapital
397,2
397,2
3.813,7
3.813,7
701,6
701,6
PASSIVA
in Mio €
Eigenkapital
Anhang
➞ 10
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Gewinnvortrag E. Merck KG
Bilanzgewinn Kommanditaktionäre
Rückstellungen
36,5
71,9
151,1
159,6
5.268,1
5.312,0
➞ 11
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Andere Rückstellungen
5,2
–
925,1
749,7
930,3
749,7
1.500,1
Verbindlichkeiten
➞ 12
Finanzschulden
➞ 13
1.500,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
➞ 14
289,4
192,2
Andere Verbindlichkeiten
➞ 15
11.088,2
1.053,8
12.877,6
2.746,1
Rechnungsabgrenzungsposten
0,6
0,4
19.076,6
8.808,2
Gewinn- und Verlustrechnung
Jahresabschluss
105
Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
in Mio €
Umsatzerlöse
Anhang
31.12. 2015
31.12. 2014
➞ 16
3.888,0
3.409,5
– 37,3
11,0
Bestandsveränderungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
➞ 17
Summe Leistungen und Erträge
34,1
32,7
969,3
908,3
4.854,1
4.361,5
Materialaufwand
➞ 18
– 956,4
– 878,6
Personalaufwand
➞ 19
– 1.122,8
– 1.019,4
– 279,7
– 347,9
– 2.049,8
– 1.877,5
– 4.408,7
– 4.123,4
445,2
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
➞ 20
Summe betriebliche Aufwendungen
Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen
➞ 21
364,0
Abschreibungen auf Finanzanlagen
➞ 22
– 25,0
–
Finanzergebnis
➞ 23
– 175,2
– 32,1
609,2
651,2
– 419,5
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Ergebnisabführung an E. Merck KG
➞ 24
– 366,8
Ergebnisabführung von E. Merck KG
➞ 24
– 5,8
– 6,3
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
➞ 25
– 115,9
– 77,0
120,7
148,4
Jahresüberschuss
106
Jahresabschluss
Entwicklung des Anlagevermögens
Entwicklung des Anlagevermögens
in Mio €
Kumulierte Anschaffungswerte zum 01.01.2015
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Gesamt
817,3
3.114,2
5.897,1
9.828,6
Zugänge
55,5
168,9
10.774,9
10.999,3
Abgänge
– 0,2
– 48,7
– 13,3
– 62,2
0,1
– 0,1
0,0
0,0
872,7
3.234,4
16.658,7
20.765,8
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015
492,4
2.235,3
12,2
2.739,9
Abschreibungen
153,4
126,3
25,0
304,7
– 0,1
– 47,9
0,0
– 48,0
Umbuchungen
Kumulierte Anschaffungswerte zum 31.12.2015
Abgänge
Zuschreibungen
0,0
– 0,8
0,0
– 0,8
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015
645,7
2.312,9
37,2
2.995,8
Restbuchwerte zum 31.12.2015
227,0
921,5
16.621,5
17.770,0
Anhang zum Jahresabschluss
Anhang zum Jahresabschluss
Allgemeine Erläuterungen
Der Jahresabschluss der MERCK Kommanditgesellschaft auf
Aktien, Darmstadt, ist entsprechend den Vorschriften für
große Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuchs, des
Aktiengesetzes sowie den ergänzenden Be-stimmungen der
Satzung aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird
nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Latente Steuern
werden nicht ausgewiesen, da ein Überhang aktiver latenter
Steuern besteht. Planvermögen wurde mit den zugehörigen
Rückstellungen gemäß § 246 HGB verrechnet. Im Detail siehe
die Erläuterungen der Posten der Bilanz bzw. der Gewinn- und
Verlustrechnung.
Die Merck KGaA erstellt einen Konzernabschluss, der im
Geschäftsbericht des Merck-Konzerns enthalten ist. Außerdem
wird die Merck KGaA in den Konzernabschluss der E. Merck KG,
Darmstadt (nachfolgend auch E. Merck genannt), einbezogen.
Beide Abschlüsse werden beim Bundesanzeiger eingereicht
und sind unter www.bundesanzeiger.de abrufbar.
Einige Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zusammengefasst, um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen; diese Posten sind im Anhang im Einzelnen
ausgewiesen.
Jahresabschluss
107
108
Jahresabschluss
Erläuterung zur Bilanz
Erläuterung zur Bilanz
(1) Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte und
ähnliche Rechte
und Werte sowie
Lizenzen an
solchen Rechten
und Werten
Geschäfts- oder
Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
770,8
13,5
33,0
817,3
Zugänge
23,3
–
32,3
55,6
Abgänge
– 0,2
–
–
– 0,2
in Mio €
Kumulierte Anschaffungskosten zum 01.01.2015
Umbuchungen
23,8
–
– 23,8
0,1
817,7
13,5
41,5
872,7
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015
480,3
12,1
–
492,4
Abschreibungen
152,5
0,9
–
153,4
– 0,1
–
–
– 0,1
–
–
–
–
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015
632,7
13,0
–
645,7
Restbuchwerte zum 31.12.2015
185,0
0,5
41,5
227,0
Kumulierte Anschaffungskosten zum 31.12.2015
Abgänge
Zuschreibungen
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu
Anschaffungskosten,
vermindert
um
planmäßige
lineare
Abschreibungen, angesetzt. Bei Konzessionen, Schutzrechten,
Lizenzen, Patenten und Software beträgt die Nutzungsdauer
zwischen 3 und 15 Jahren. Derivativ erworbene Geschäftsoder Firmenwerte werden über 5 Jahre abgeschrieben. Bei
voraussichtlich dauernden Wertminderungen wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen.
Im Geschäftsjahr wurden immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 104,8 Mio € (Vorjahr: 181,4 Mio €) außerplanmäßig abgeschrieben. Dies betrifft vornehmlich Lizenzen
und Nutzungsrechte im Unternehmensbereich Healthcare.
Erläuterung zur Bilanz
Jahresabschluss
109
(2) Sachanlagen
in Mio €
Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten
zum 01.01.2015
Grundstücke,
grundstücks­
gleiche Rechte
und Bauten
einschl. Bauten
auf fremden
Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts­
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Gesamt
3.114,2
792,7
1.514,2
653,7
153,6
Zugänge
11,1
19,8
31,2
106,9
168,9
Abgänge
– 14,7
– 11,2
– 22,8
–
– 48,7
29,7
64,5
20,0
– 114,3
– 0,1
Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten
zum 31.12.2015
Umbuchungen
818,8
1.587,3
682,1
146,2
3.234,4
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015
423,5
1.288,8
523,0
–
2.235,3
29,5
48,7
48,1
–
126,3
– 14,4
– 11,1
– 22,4
–
– 47,9
Abschreibungen
Abgänge
–
– 0,8
–
–
– 0,8
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015
Zuschreibungen
438,6
1.325,6
548,7
–
2.312,9
Restbuchwerte zum 31.12.2015
380,2
261,7
133,4
146,2
921,5
Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen. Bei selbsterstellten Sachanlagen
werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessener Teile der Gemeinkosten
ermittelt.
Die Abschreibungsdauer bei Produktionsgebäuden beträgt
25 Jahre und bei Verwaltungs- und Sozialgebäuden 33 und 40
Jahre. Die Nutzungsdauer der Technischen Anlagen beträgt
i. W. zwischen 10 und 15 Jahren. Die Nutzungsdauer der anderen Sachanlagen liegt zwischen 2 und 20 Jahren. Außerplanmäßige Abschreibungen werden durchgeführt, soweit eine
voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt. Sie betrugen im Jahr 2015 8,2 Mio € (Vorjahr: 4,2 Mio €).
110
Jahresabschluss
Erläuterung zur Bilanz
(3) Finanzanlagen
Anteile an:
Ausleihungen an:
verbundenen
Unternehmen
übrigen
Beteiligungen
verbundene
Unternehmen
Sonstige
Gesamt
5.887,8
1,3
–
8,0
5.897,1
Zugänge
10.774,7
–
–
0,2
10.774,9
Abgänge
– 11,1
–
–
– 2,1
– 13,3
–
–
–
–
–
16.651,4
1,3
–
6,1
16.658,7
Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015
11,4
0,8
–
–
12,2
Abschreibungen
25,0
–
–
–
25,0
Abgänge
–
–
–
–
–
Zuschreibungen
–
–
–
–
–
36,4
0,8
–
–
37,2
16.615,0
0,5
–
6,0
16.621,5
in Mio €
Kumulierte Anschaffungswerte zum 01.01.2015
Umbuchungen
Kumulierte Anschaffungswerte zum 31.12.2015
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015
Restbuchwerte zum 31.12.2015
Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten,
von Sigma-­Aldrich. Im Rahmen der Finanzierung der Sigma-­
gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen auf den nied-
Aldrich Akquisition leistete die Merck KGaA im Geschäftsjahr
rigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Aufstellung des
2015 in mehreren Tranchen Zuzahlungen in Höhe von insge-
Anteilsbesitzes „Anteilsbesitzliste der Merck KGaA“ wird in der
samt 10,5 Mrd € in die Kapitalrücklage der Merck 12. Allge-
Anlage zum Anhang auf den Seiten 131 – 138 dargestellt. Die
meine Beteiligungs GmbH, Darmstadt. Die Abgänge bei den
Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen ste-
Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen den Verkauf
hen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Akquisition
der Anteile von Merck Ltd., Japan, an Merck B.V., Niederlande.
(4) Vorräte
in Mio €
31.12. 2015
31.12. 2014
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
139,7
114,0
Unfertige Erzeugnisse
141,2
133,6
Fertige Erzeugnisse sowie Handelswaren
333,2
336,0
Geleistete Anzahlungen
3,0
4,3
617,1
587,9
Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskos-
angesetzt. Die Bewertung der übrigen Vorräte erfolgt unter
ten, die neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch
Beachtung des Niederstwertprinzips zu Anschaffungskosten.
Material– und Fertigungsgemeinkosten sowie angemessene
Sofern erforderlich, erfolgt eine Abwertung auf den niedrige-
Teile der Abschreibungen auf Fertigungsanlagen beinhalten,
ren beizulegenden Wert.
Jahresabschluss
Erläuterung zur Bilanz
111
(5) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Gesamt
31.12.2014
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
136,9
–
146,5
–
76,2
–
73,2
–
213,1
–
219,7
–
Gesamt
31.12.2015
in Mio €
Gegen verbundene Unternehmen
Gegen andere Unternehmen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind grund-
durch Einzel– und pauschale Wertberichtigungen angemessen
sätzlich zum Nennwert bilanziert. Ausfall– und Transferrisi-
berücksichtigt. Kurzfristige Forderungen in Fremdwährungen
ken – soweit nicht durch Versicherungen abgedeckt – sind
wurden zu Stichtagskursen umgerechnet.
(6) Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Gesamt
31.12.2015
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Gesamt
31.12.2014
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
311,1
(–)
–
(–)
516,5
(–)
–
(–)
Gegen andere Unternehmen
45,2
–
84,9
–
Steuerforderungen
91,9
–
74,0
–
1,1
–
1,2
–
449,3
–
676,6
–
in Mio €
Gegen verbundene Unternehmen
– davon gegen die Gesellschafterin E. Merck KG
Sonstige Vermögensgegenstände
Die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert bilanziert. Sofern
Ausfall- oder andere Risiken bestehen, sind diese durch ent-
(9) A
ktiver Unterschiedsbetrag aus
der Vermögensverrechnung
sprechende Wertberichtigungen berücksichtigt. Kurzfristige
Forderungen in Fremdwährungen wurden zu Stichtagskursen
Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrech-
umgerechnet.
nung resultiert aus dem Planvermögen, das zur Abdeckung
In diesen Posten werden vor allem Verrechnungskonten
von Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen und bilan-
und kurzfristige Darlehen mit anderen Gesellschaften des
zierten Pensionsverpflichtungen dient und diese Verpflichtun-
Merck-Konzerns, Steuererstattungsansprüche sowie sonstige
gen übersteigt [zu Details verweisen wir auf Ziffer 11]. In die-
geleistete Anzahlungen ausgewiesen.
sem Jahr liegt ein Passivüberhang vor.
(7) Flüssige Mittel
(10) Eigenkapital
Die flüssigen Mittel enthalten im Wesentlichen Guthaben bei
Als Gezeichnetes Kapital wird das Grundkapital ausgewiesen.
verschiedenen
Das Gesamtkapital setzt sich zusammen aus dem in Aktien
Banken
in
unterschiedlichen
Währungen.
Fremdwährungsbeträge sind zum Stichtagskurs bewertet.
eingeteilten Grundkapital (§ 5 AbSatz 1 der Satzung der
Gesellschaft) in Höhe von 168.014.927,60 € und dem von
(8) Rechnungsabgrenzungsposten
dem persönlich haftenden Gesellschafter E. Merck KG, Frankfurter Straße 250, 64293 Darmstadt, gehaltenen Kapitalanteil
(§ 8 AbSatz 1 der Satzung der Gesellschaft) in Höhe von
Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben, die erst
397.196.314,35 €. Das Grundkapital der Gesellschaft ist in
nach dem Stichtag zu Aufwendungen führen. Dort sind im
129.242.251 Aktien sowie eine Namensaktie eingeteilt.
Wesentlichen Kreditgebühren, die im Zusammenhang mit der
Die Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des
Akquisition von Sigma-­
Aldrich stehen, sowie ein Disagio in
Aufsichtsrats sowie von E. Merck das Grundkapital bis zum
Höhe von 6,2 Mio € (Vorjahr: 7,2 Mio €) ausgewiesen.
26. April 2018 um bis zu insgesamt 56.521.124,19 € durch
112
Jahresabschluss
Erläuterung zur Bilanz
ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und/
Die Geschäftsleitung ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten
oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Die
der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung einschließlich des
neuen Aktien können von durch die Geschäftsleitung bestimm-
Inhalts der Aktienrechte und der Bedingungen der Aktienaus-
ten Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wer-
gabe mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen. Der Auf-
den, sie den Kommanditaktionären anzubieten (mittelbares
sichtsrat ist ermächtigt, § 5 AbSatz 3 der Satzung entspre-
Bezugsrecht).
chend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals
Die Geschäftsleitung ist ermächtigt mit Zustimmung des
Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Kommanditakti-
oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.
Das Grundkapital ist um bis zu 66.406.298,40 € eingeteilt
onäre in folgenden Fällen auszuschließen:
in 51.081.768 Aktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I).
• bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage, wenn der Ausga-
Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von
bebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits bör-
Umtauschrechten an E. Merck zur Erfüllung ihres Rechts auf
sennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum
Umwandlung des Kapitalanteils in Aktien nach § 33 der Sat-
Zeitpunkt der endgültigen Festsetzung des Ausgabebetrags
zung der Gesellschaft. Die Aktien sind gewinnberechtigt ab
durch die Geschäftsleitung nicht wesentlich im Sinne der
dem Beginn des auf die Erklärung des Umwandlungsverlan-
§§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet
gens folgenden Geschäftsjahres.
und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht aus-
Das Grundkapital ist um bis zu 16.801.491,20 € eingeteilt
geschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag
in bis zu 12.924.224 auf den Inhaber lautende Stückaktien
des Grundkapitals 10 % des zum Zeitpunkt der Beschluss-
bedingt erhöht (Bedingtes Kapital II). Die bedingte Kapitaler-
fassung der Hauptversammlung oder – falls dieser Betrag
höhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder
geringer ist – des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser
Gläubiger von Options- und Wandlungsrechten oder die zur
Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt.
Wandlung Verpflichteten aus gegen Bareinlage ausgegebenen
Auf die Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals werden
Optionsanleihen,
Aktien angerechnet, die während der Laufzeit des geneh-
schuldverschreibungen, Wandelanleihen, Wandelgenussschei-
migten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts der
nen oder Wandelgewinnschuldverschreibungen, die von der
Kommanditaktiönare gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5, 186
Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunterneh-
Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert werden sowie Aktien, die zur
men
Bedienung von Options- oder Wandelanleihen mit Options-
Geschäftsleitung durch Hauptversammlungsbeschluss vom
oder Wandlungsrecht oder mit Options- oder Wandlungs-
9. Mai 2014 bis zum 8. Mai 2019 ausgegeben oder garantiert
pflicht auszugeben sind, sofern die Anleihen während der
werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch
Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugs-
machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre
rechts gemäß §§ 221 Abs. 4, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausge-
Verpflichtung zur Wandlung erfüllen, oder, soweit die Gesell-
geben worden sind;
schaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der
der
Optionsgenussscheinen,
Gesellschaft
aufgrund
der
Optionsgewinn-
Ermächtigung
der
• zur Durchführung des E. Merck in § 32 AbSatz 3 der Satzung
Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu
der Gesellschaft gewährten Rechts auf Beteiligung an einer
gewähren, soweit nicht jeweils ein Barausgleich gewährt oder
Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien oder von frei
eigene Aktien oder andere Erfüllungsformen zur Bedienung
übertragbaren Rechten auf Bezug von Kommanditaktien;
eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu
• zur Durchführung des E. Merck in § 33 der Satzung der
dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächti-
Gesellschaft gewährten Rechts auf Umwandlung des Kapi-
gungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- oder
talanteils in Grundkapital;
Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des
• soweit dies erforderlich ist, um Inhabern von durch die
Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil;
Gesellschaft oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebe-
soweit rechtlich zulässig, kann die Geschäftsleitung mit
nen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein
Zustimmung des Aufsichtsrates die Gewinnbeteiligung neuer
Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren,
Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 AbSatz 2 AktG,
wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandel-
auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen. Die
rechts bzw. nach Erfüllung von Wandlungs- oder Options-
Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-
pflichten zustehen würde, sowie
sichtsrats sowie von E. Merck die weiteren Einzelheiten der
• um etwaige Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht auszunehmen.
Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Erläuterung zur Bilanz
Jahresabschluss
113
Kapital­
verhältnisse
01.01.2015
Ausschüttung
Dividende
2015
Jahresüberschuss
2015
Entnahme
aus Gewinnvortrag
31.12.2015
Ausschüttung
Dividende
(Vorschlag)
Grundkapital
168,0 (29,726 %)
–
–
–
168,0
–
– (29,726 %)
Komplementärkapital
E. Merck KG
397,2 (70,274 %)
–
–
–
397,2
–
– (70,274 %)
in Mio €
01.01.2015
Gesamtkapital
565,2
Kapitalrücklage
–
–
–
565,2
–
565,2
3.813,7
–
–
–
3.813,7
–
3.813,7
701,6
–
–
–
701,6
–
701,6
71,9
–
–
– 35,4
36,5
–
36,5
159,6
– 129,2
120,7
–
151,1
135,7
15,4
5.312,0
– 129,2
120,7
– 35,4
5.268,1
135,7
5.132,4
Gewinnrücklagen
Gewinnvortrag
E. Merck KG
Bilanzgewinn
Kommanditaktionäre
Gesamt
(100 %)
voraussichtlicher Stand:
29.04.2016
Kapitalverhältnisse
29.04.2016
(100 %)
Die persönlich haftenden Gesellschafter und der Aufsichtsrat
gemäß § 31 AbSatz 3 in Verbindung mit § 31 AbSatz 1 der
schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem nun ausgewie-
Satzung eine Dividende von 1,05 € pro Aktie beschließen wird,
senen Bilanzgewinn in Höhe von 151,1 Mio € eine Dividende
entnimmt die E. Merck KG entsprechend ihrem Kapitalverhält-
von 1,05 € je Aktie auszuschütten. Dies entspricht bei dem
nis einen Betrag in Höhe von 35,4 Mio € aus dem Gewinnvor-
derzeitigen Grundkapital einem Ausschüttungsbetrag in Höhe
trag. Diese Entnahme ist bereits im Berichtsjahr bilanziell
von 135,7 Mio €. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von
erfasst worden. Für den Fall, dass entgegen dieser Erwartung
15,4 Mio € soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. In
die Hauptversammlung einen anderen Beschluss über die Ver-
Erwartung, dass die Hauptversammlung über die Verwendung
wendung des Bilanzgewinns beschließt, wird die vorgenannte
des zum 31. Dezember 2015 festgestellten Bilanzgewinns
Entnahme seitens E. Merck KG entsprechend korrigiert.
(11) Rückstellungen
Rückstel­
lungen für
Pensionen
und ähnliche
Verpflich­
tungen
Rückstellungen für
Steuerverpflichtungen
Verpflichtungen aus
Personal­­aufwand
Rückstel­
lungen für
Lizenzen,
Provisionen
und Rabatte
Rückstel­
lungen für
ausstehende
Lieferantenrechnungen
lungen für
Rechtsstreitigkeiten
übrige
Rückstellungen
–
3,8
201,1
27,7
161,5
114,7
240,9
749,7
Verbrauch
– 6,3
– 0,8
– 129,9
– 27,5
– 135,9
– 0,6
– 65,8
– 366,8
Auflösung
– 20,7
–
– 1,4
– 0,1
– 14,0
– 25,9
– 36,7
– 98,8
Zuführung
32,2
50,0
180,2
34,9
190,5
51,7
106,7
646,2
–
–
–
–
–
–
–
–
5,2
53,0
250,0
35,0
202,1
139,9
245,1
930,3
in Mio €
Stand 01.01.2015
Δ Verrechnung
Planvermögen
Stand 31.12.2015
Rückstel­
Gesamt
Die Pensionsrückstellungen basieren auf versicherungsmathe-
außertarifliche Mitarbeiter bzw. 2,5 % für die Mitarbeiter im
matischen Berechnungen. Die Bewertung erfolgt nach dem
Tarifbereich sowie ein Rententrend von 1 % für Zusagen nach
international
Pensionsplan 2005 bzw. 1,75 % für davor gewährte Zusagen.
anerkannten
Anwartschaftsbarwertverfahren
(Projected Unit Credit Method).
Zur Sicherung künftiger Pensionsansprüche der Mitarbei-
Der Ermittlung der handelsrechtlichen Werte liegen die
ter hat die Merck KGaA bei der Merck Pensionstreuhand e. V.
Richttafeln Heubeck 2005 G zugrunde. Der ermittelte Betrag
auf der Grundlage eines Treuhandvertrages bisher 969,0 Mio €
wird pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzins abge-
eingezahlt. Diese Einlagen qualifizieren als Planvermögen, das
zinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von
gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Rückstellungen aus
15 Jahren ergibt. Die Diskontierung erfolgte entsprechend den
Pensionen zu verrechnen ist. Das Planvermögen, das im
Vorgaben der Deutsche Bundesbank mit einem ZinsSatz von
Wesentlichen aus börsennotierten Wertpapieren besteht, und
3,89 % (Vorjahr: 4,54 %). Wesentliche weitere Parameter
zum
sind, unverändert zum Vorjahr, ein Gehaltstrend von 3 % für
31. Dezember 2015 einen Marktwert in Höhe von 1.101,7 Mio €
aktuellen
Marktwert
bewertet
wurde,
hatte
zum
114
Jahresabschluss
Erläuterung zur Bilanz
(Vorjahr: 1.098,1 Mio €) und wurde in voller Höhe mit den
38,2 Mio € (Vorjahr: 31,4 Mio €), der Marktwert 38,0 Mio €
Pensionsrückstellungen verrechnet. Der Differenzbetrag zwi-
(Vorjahr: 33,3 Mio €). Der Erfüllungsbetrag der verrechneten
schen dem um die Einzahlung erhöhten Marktwert zum Ende
Schulden beläuft sich auf 38,0 Mio € (Vorjahr: 33,3 Mio €). Die
des Vorjahres und dem Marktwert am 31. Dezember 2015 in
verbleibenden hier ausgewiesenen Verpflichtungen i. H. v.
Höhe von 3,6 Mio € (Vorjahr: 45,5 Mio €) wurde beim Zinsauf-
4,9 Mio € (Vorjahr: 4,0 Mio €) betreffen Ansprüche der Mitar-
wand aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen gekürzt.
beiter auf Urlaub im Rahmen der künftigen Inanspruchnahme
Es handelt sich aus handelsrechtlicher Sicht um einen unreali-
der Langzeitkonten.
sierten Gewinn. Gemäß § 268 Abs. 8 HGB besteht eine Ausschüttungssperre
in
Höhe
von
132,7 Mio €
(Vorjahr:
129,1 Mio €). Die Auswirkung latenter Steuern ist hierbei
Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten beinhalten die
­folgenden Sachverhalte:
berücksichtigt. Der Erfüllungsbetrag der bilanzierten Pensions-
Wir befinden uns in der Sparte Performance Materials in
verpflichtungen beläuft sich auf 1.106,9 Mio € (Vorjahr
Verhandlungen mit einem Wettbewerber bezüglich möglicher
903,2 Mio €).
Patentverletzungen. Den vom Wettbewerber behaupteten
Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkenn-
Patentverletzungen halten wir die Invalidität der genannten
baren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Diese sind in
Patente aufgrund des einschlägigen Stands der Technik entge-
Höhe des nach kaufmännischer Vorsicht erforderlichen Erfül-
gen und haben entsprechende Patentnichtigkeitsklagen einge-
lungsbetrags unter Berücksichtigung etwaiger Preis- und Kos-
reicht. Der Wettbewerber hat mit der Erhebung von Patenver-
tensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen wer-
letzungsklagen
den
Vorsorgemaßnahmen für diesen Sachverhalt getroffen.
mit
dem
ihrer
Restlaufzeit
entsprechenden
durchschnittlichen MarktzinsSatz der vergangenen sieben
gedroht.
Wir
haben
bilanzielle
Im Zusammenhang mit dem veräußerten Generika-Geschäft sind wir in Großbritannien wettbewerbsrechtlichen
Jahre abgezinst.
Die Verpflichtungen aus Personalaufwand enthalten Rück-
Ermittlungen durch die britische Competition and Market
stellungen für Bonus, Jubiläen sowie Urlaubs- und Zeitarbeits-
Authority („CMA “) ausgesetzt. Die Behörde informierte uns im
guthaben in Höhe von 133,1 Mio € (Vorjahr: 117,8 Mio €). Des
März 2013 über die Annahme, dass eine im Jahr 2002 zwi-
Weiteren werden Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtun-
schen Generics (UK) Ltd. und mehreren GlaxoSmithKline-­
gen in Höhe von 79,7 Mio € (Vorjahr: 43,5 Mio €) ausgewie-
Gesellschaften im Zusammenhang mit dem antidepressiv wir-
sen.
kenden
Arzneimittel
Paroxetine®
geschlossene
Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen betrifft
Vergleichsvereinbarung britisches und europäisches Wettbe-
den Erfüllungsrückstand, Aufstockungsbetrag sowie die Abfin-
werbsrecht verletze. Als damalige Eigentümerin von Generics
dungszahlungen als Ausgleich für Rentenkürzungen infolge
(UK) Ltd. seien wir in die Verhandlungen der Vergleichsverein-
des früheren Renteneintritts. Die Rückstellungen für Altersteil-
barung involviert gewesen und deshalb haftbar. Die Ermittlun-
zeit und Jubiläen beruhen auf versicherungsmathematischen
gen gegen Generics (UK) Ltd. liefen bereits seit 2011, ohne
Berechnungen.
dass wir Kenntnis hiervon hatten. Am 11. Februar 2016 wurde
Das Termingeld (Vorjahr 48,1 Mio €) bei der Deutsche
hierzu von der CMA ein Bußgeld erlassen. Wir beabsichtigen,
Treuinvest Stiftung wurde im Geschäftsjahr durch eine Bürg-
gegen diese Bußgeldentscheidung Rechtsmittel einzulegen.
schaft abgelöst und zurückgezahlt. Die Bürgschaft dient der
Für diesen Fall haben wir bilanzielle Vorsorgemaßnahmen
Abdeckung von Ansprüchen aus Mehrarbeitsleistungen der
getroffen.
Mitarbeiter ab Beginn des Altersteilzeitverhältnisses. Aufgrund
Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Abgaben
der Rückzahlung der Geldmittel erfolgt ein Anstieg der Rück-
und Beiträge, Versicherungsprämien, finanzielle Risiken aus
stellung für Altersteilzeitverpflichtung, da keine Verrechnung
Entwicklungsprojekten, Vorsorgen für noch zu leistende
von Planvermögen im Geschäftsjahr erfolgt.
Umweltschutzmaßnahmen an den Standorten Darmstadt und
Auf Basis des Tarifvertrages Lebensarbeitszeit und Demo-
Gernsheim sowie andere ungewisse Verpflichtungen.
grafie Chemie vom 16.04.2008 wurde ein Demografiefonds für
alle Mitarbeiter gebildet. In diesen erfolgen regelmäßig Einzahlungen, die bei einem Trust auf der Grundlage eines Treu-
(12) Verbindlichkeiten
handvertrages angelegt werden. Die entsprechenden Rückstellungen und die zugehörigen Forderungen gegen den Trust
Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich zum Erfüllungsbetrag
aus den angelegten Mitteln (Planvermögen) werden gemäß
angesetzt, Renten- und Ratenverbindlichkeiten zum Barwert.
§ 246 Abs. 2 Satz 2 HGB miteinander verrechnet. Die Anschaf-
Kurzfristige Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wurden zu
fungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände, die,
Stichtagskursen umgerechnet. Neben den branchenüblichen
soweit es sich um Anlagen in Wertpapieren handelt, mittels
Eigentumsvorbehalten bestehen keine Besicherungen.
der
Durchschnittsmethode
ermittelt
wurden,
betragen
Erläuterung zur Bilanz
Jahresabschluss
115
(13) Finanzschulden
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Gesamt
31.12.2015
31.12.2014
Anleihen
–
–
1.500,0
–
1.500,0
Bankkredite
–
–
–
–
0,1
–
–
1.500,0
–
1.500,1
in Mio €
Die Gesellschaft hat im Vorjahr zur Finanzierung der Sigma-­
ist mit der Option einer vorzeitigen Rückzahlung nach 6,5 Jah-
Aldrich Akquisition eine Hybridanleihe über 1.500 Mio € bege-
ren versehen. Die zweite Tranche über 500 Mio € unterliegt
ben. Die Anleihe wurde in zwei Tranchen emittiert, jeweils mit
einer Verzinsung von 3,375 Prozent und kann nach zehn Jah-
einer Laufzeit von 60 Jahren. Die erste Tranche mit einem
ren vorzeitig getilgt werden.
Volumen von 1.000 Mio € wird mit 2,625 Prozent verzinst und
(14) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
in Mio €
Gegenüber verbundenen Unternehmen
Gegenüber anderen Unternehmen
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Gesamt
31.12.2015
1,7
–
–
1,7
0,6
287,0
0,7
–
287,7
191,6
288,7
0,7
–
289,4
192,2
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Restlaufzeit
Restlaufzeit
Gesamt
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
31.12.2015
10.998,4
–
–
10.998,4
985,2
(408,0)
–
–
(408,0)
(380,2)
31.12.2014
(15) Andere Verbindlichkeiten
in Mio €
Gegenüber verbundenen Unternehmen
– davon gegenüber der Gesellschafterin E. Merck
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Sonstige Verbindlichkeiten
– davon Steuerverbindlichkeiten
–d
avon Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit
31.12.2014
0,3
–
–
0,3
1,7
89,5
–
–
89,5
66,9
(63,4)
–
–
(63,4)
(13,9)
(0,1)
–
–
(0,1)
(0,4)
11.088,2
–
–
11.088,2
1.053,8
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten mit 5,9 Mio €
betreffen mit 9,0 Mrd. € kurzfristige Darlehen sowie in Höhe
(Vorjahr: 7,9 Mio €) Verpflichtungen aus einem unechten Fac-
von 1,5 Mrd. € Verbindlichkeiten des laufenden Verrechnungs-
toring. Es wurden Mitarbeiterdarlehen unter Beibehaltung der
konto
Ausfallhaftung übertragen. Insofern sind diese Verbindlichkei-
gegenüber
Darmstadt.
der
Merck
Financial
Services
GmbH,
ten durch Forderungen gegen Mitarbeiter besichert.
116
Jahresabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(16) Umsatzerlöse
in Mio €
2014
2015
nach Absatzmärkten
Deutschland
460,6
488,5
übriges Europa
1.048,2
1.015,4
Asien- Pazifik
1.909,5
1.505,3
Nord- und Lateinamerika
354,5
293,2
Übrige Welt
115,2
107,1
3.888,0
3.409,5
nach Unternehmensbereichen
Performance Materials
1.597,0
1.262,6
Healthcare
1.617,3
1.524,9
Life Science
673,7
622,0
3.888,0
3.409,5
(17) Sonstige betriebliche Erträge
in Mio €
Patent-, Lizenz- und Provisionserlöse
Erträge aus Nebengeschäften
2015
2014
105,5
79,1
4,6
4,6
324,5
268,4
Transferpreisausgleichszahlungen
27,5
34,6
Währungskursgewinne aus operativer Tätigkeit
39,0
43,1
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen
46,9
102,3
Erträge aus Leistungsvergütungen
Forschungskostenerstattungen
302,8
322,6
Erhaltene Zuschüsse
11,1
16,5
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
98,8
28,5
Sonstige Erträge
8,6
8,6
969,3
908,3
Die Erträge aus Leistungsvergütungen, Transferausgleichs-
den vornehmlich Rückstellungen für eingestellte Entwick-
zahlungen und Forschungskostenerstattungen resultieren im
lungsprojekte und Rechtsstreitigkeiten sowie im Personalbe-
Wesentlichen aus Geschäften innerhalb des Merck-Konzerns.
reich
Die periodenfremden Erträge betreffen fast ausschließlich die
Anlagevermögen resultieren hauptsächlich aus der Veräuße-
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Gewinne
rung der Merck Ltd., Japan an die Merck B.V., Niederlande.
aus dem Abgang von Anlagevermögen. Im Geschäftsjahr wur-
aufgelöst.
Die
Gewinne
aus
dem
Abgang
von
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Jahresabschluss
117
(18) Materialaufwand
in Mio €
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2015
2014
934,8
858,7
21,6
19,9
956,4
878,6
(19) Personalaufwand und Mitarbeiter
in Mio €
2015
2014
Löhne und Gehälter
812,0
791,8
Aufwendungen für Altersversorgung
196,6
120,5
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
114,2
107,1
1.122,8
1.019,4
3.114
3.024
Anzahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeiter
Produktion
Vertrieb
409
389
Forschung
2.186
2.160
Verwaltung
2.254
2.174
Technik
555
538
Logistik
583
542
Sonstige
348
551
9.449
9.378
Die Erhöhung bei den Personalaufwendungen begründet sich
In den ausgewiesenen Mitarbeiterzahlen sind die Auszubilden-
überwiegend durch die zum 1. April 2015 wirksam gewordene
den nicht enthalten. In 2015 wurden durchschnittlich 449
Tariferhöhung und den Anstieg der Mitarbeiteranzahl.
(Vorjahr: 449) Auszubildende beschäftigt.
Die höheren Aufwendungen für Altersversorgung ergeben
sich im Wesentlichen aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen.
(20) Sonstige betriebliche Aufwendungen
in Mio €
2015
2014
Fremdleistungen für Vertrieb und Werbung
503,3
413,7
Transferpreisausgleichszahlungen
141,4
161,9
Fremdleistungen für Reparaturen
80,8
69,2
Fremdleistungen für Forschung
650,3
696,0
Andere Fremdleistungen und Bezüge
356,8
292,0
Gebühren, Beiträge und Versicherungen
234,1
186,6
37,8
15,5
Währungskursverluste aus operativer Tätigkeit
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen
Sonstige
0,7
0,9
44,6
41,7
2.049,8
1.877,5
Der Anstieg der Fremdleistungen für Vertrieb und Werbung
Wesentlichen aufgrund höherer Beratungsleistungen und
steht vornehmlich im Zusammenhang mit den gestiegenen
anderer Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition von
Umsatzerlösen. Die Gebühren, Beiträge und Versicherungen
Sigma-­Aldrich gestiegen.
sowie die Anderen Fremdleistungen und Bezüge sind im
118
Jahresabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
(21) Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen
in Mio €
2015
2014
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen
76,4
87,6
Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen
382,0
454,8
Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen
– 94,4
– 97,2
364,0
445,2
Der Rückgang der Beteiligungserträge ergibt sich im Wesentlichen aus der Dividendenzahlungen der Merck Capital Holding
Ltd, Malta, in Höhe von 147,2 Mio € im vorangegangenen
(22) A
bschreibungen auf Finanz­
anlagen
Geschäftsjahr. Die Merck Holding GmbH, Gernsheim, hat eine
Dividende in Höhe von 270,0 Mio € (Vorjahr: 300,0 Mio €)
Im Geschäftsjahr wurde der Beteiligungsbuchwert der Merck
ausgeschüttet.
Gesellschaft
Life Science GmbH, Eppelheim, in Höhe von 25,0 Mio € auf-
64 Mio € aus der AB Allgemeine Pensions GmbH & Co. KG,
grund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung abgeschrie-
Zossen, zu. ben.
Darüber
hinaus
flossen
der
(23) Finanzergebnis
in Mio €
2015
davon
verbundene
Unternehmen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
16,3
13,7
1,0
0,6
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
– 141,2
– 67,8
– 36,7
– 13,6
Zinsergebnis
– 124,9
– 54,1
– 35,7
– 13,0
0,2
–
0,5
–
– 50,5
–
3,1
–
– 175,2
– 54,1
– 32,1
– 13,0
Kursdifferenzen aus Finanzierungstätigkeit
Zinsanteil aus der Zuführung von Pensionsrückstellungen
und andere langfristigen Rückstellungen
2014
davon
verbundene
Unternehmen
Der erhöhte Zinsaufwand resultiert im Wesentlichen aus dem
ebenfalls im Zusammenhang mit der Akquisition von Sigma-­
gestiegenen Finanzierungsbedarf aufgrund der Akquisition
Aldrich stehen.
Der Zinsanteil aus der Zuführung von Pensionsrückstellun-
von Sigma-­Aldrich.
Die Zinserträge beinhalten vornehmlich Entgelte für eine
konzernintern
übernommene
Kreditausfallbürgschaft,
die
gen wird mit den Zinserträgen aus dem Planvermögen verrechnet.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Jahresabschluss
119
(24) E
rgebnisverrechnungen zwischen
Merck KGaA und E. Merck KG
Die Aufteilung des Ergebnisses der Merck KGaA zwischen
E. Merck KG und den Kommanditaktionären berechnet sich
gemäß §§ 26 – 30 der Satzung wie folgt:
ERGEBNISABFÜHRUNG AN E. MERCK KG
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Merck KGaA
Abzüglich Gewerbesteuer und außerordentlichem Ergebnis
609.219.450,31
87.239.230,86
Basis für die Ermittlung der Ergebnisabführung zwischen Merck KGaA und E. Merck KG
521.980.219,45
Der Anteil der E. Merck KG am Ergebnis der Merck KGaA beträgt (397.196.314 / 565.211.242)
366.816.163,48
ERGEBNISABFÜHRUNG VON E. MERCK KG
Jahresfehlbetrag von E. Merck KG (vor Pooling, bereinigt um die Gewerbeertragsteuer)
Basis für die Ermittlung der Ergebnisabführung zwischen E. Merck KG und Merck KGaA
Der Anteil der Merck KGaA am Ergebnis der E. Merck KG beträgt (168.014.928 / 565.211.242)
(25) S
teuern vom Einkommen und
vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich
zusammen aus 87,2 Mio € Gewerbesteueraufwand und
28,6 Mio € Körperschaftsteueraufwand.
Aus handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ergibt sich per Saldo ein Überhang der aktiven latenten
Steuern. Die Gesellschaft hat von dem Wahlrecht des § 274
Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht, diesen Aktivüberhang
nicht anzusetzen. Wesentliche Unterschiede in den Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden bestehen bei
den Immateriellen Vermögensgegenständen, den Vorräten,
den Sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und den Sonstigen Rückstellungen (aktive latente Steuern) sowie bei den Sachanlagen (passive latente Steuern). Im
Falle des Ansatzes würde überwiegend ein SteuerSatz von
19,23 % zur Anwendung kommen. Bei den Finanzanlagen gilt
infolge der besonderen steuerlichen Behandlung ein SteuerSatz von 0,96 %.
– 19.596.224,67
– 5.825.181,85
120
Jahresabschluss
Sonstige Angaben
Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse
in Mio €
Bürgschaften
Gewährleistungen
31.12.2015
davon zugunsten
verbundener
Unternehmen
31.12.2014
davon zugunsten
verbundener
Unternehmen
11.663,8
11.649,2,8
3.410,4
3.396,1
1,0
–
1,0
–
11.664,8
11.649,2
3.411,4
3.396,1
Um die Konzernfinanzierungstätigkeit der Merck Financial Ser-
tungen wird aufgrund der guten Bonität des Merck-Konzerns
vices GmbH, Darmstadt, vollumfänglich zu gewährleisten, hat
als sehr gering eingeschätzt. Der signifikante Anstieg in 2015
die Merck KGaA Garantien für die Merck Financial Services
steht im Zusammenhang mit der Akquisition von Sigma-­
GmbH gegenüber den, den Merck Konzern finanzierenden
Aldrich. Hierzu wurden Garantien in Höhe von 4.000 Mio USD
Finanzpartnern gegeben. Art und Umfang richten sich nach
(3.659,3 Mio €) für die EMD Finance LLC , USA , sowie für die
den tatsächlichen von der Merck Financial Services GmbH ein-
Merck Financial Services GmbH, Darmstadt, in Höhe von 6,0
gegangenen Finanzverpflichtungen. Die Wahrscheinlichkeit
Mrd € gegeben.
der Inanspruchnahme aus den Bürgschaften und Gewährleis-
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in Mio €
Verpflichtung zum Erwerb des gesamten Aktienkapitals
der Sigma-­Aldrich Corporation
Bestellobligo
31.12.2015
davon zugunsten
verbundener
Unternehmen
31.12.2014
davon zugunsten
verbundener
Unternehmen
–
–
13.975,0
–
117,9
–
83,8
–
Miet- und Leasingverpflichtungen
15,9
–
20,0
–
Abnahmeverpflichtungen aus Bestellungen
54,2
–
128,7
–
821,4
–
1.315,8
–
Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen
Vermögensgegenständen
Übrige
Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen bestehen insbesondere im Rahmen von Kooperationen zur Forschung und Entwicklung im Unternehmensbereich Healthcare. Hier ist die Merck KGaA Verpflichtungen zur
Zahlung von Meilensteinzahlungen bei Erreichen von bestimm-
1,1
1,1
1,1
1,1
1.010,5
1,1
15.524,4
1,1
Corporate Governance
Die Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz wurde auf
unserer Website (www.merckgroup.com/investoren/corporate_governance) veröffentlicht und damit dauerhaft zugänglich gemacht.
ten Zielen durch Partner eingegangen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass alle Vertragspartner sämtliche Meilensteine
erreichen, müsste die Merck KGaA bis zu 821,4 Mio € (Vorjahr: 1.315,8 Mio €) für den Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände zahlen. Dies ist aufgrund der Erfahrungen
aus der Vergangenheit nicht zu erwarten.
Finanzinstrumente
Wir setzen derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur
Sicherung von Währungs- und Zinspositionen ein, um durch
Wechselkurs- bzw. Zinsschwankungen bedingte Währungsrisiken bzw. Finanzierungskosten zu minimieren. Als Instrumente
nutzen wir hierzu marktgängige Devisentermingeschäfte und
Devisenoptionen. Der EinSatz solcher Derivate ist durch Richt-
Sonstige Angaben
Jahresabschluss
121
linien geregelt. Die Abschlüsse derivativer Geschäfte unterlie-
guter Bonität abgeschlossen und sind auf die Absicherung des
gen einer ständigen Risikokontrolle. Eine strikte Funktions-
operativen Geschäfts sowie der damit verbundenen Finanzie-
trennung
rungsvorgänge beschränkt.
von
Handel,
Abwicklung
und
Kontrolle
ist
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanz-
sichergestellt und wird von unserer internen Revision über-
positionen:
wacht. Derivative Finanzkontrakte werden nur mit Banken
Nominalvolumen
in Mio €
Devisentermingeschäfte
– davon operativ
Fremdwährungsoptionen
– davon operativ
in Mio €
Devisentermingeschäfte
Marktwerte
31.12. 2015
31.12. 2014
31.12. 2015
102,6
35,2
– 0,7
31.12. 2014
0,3
(102,6)
(35,2)
(– 0,7)
(0,3)
–
–
–
–
(–)
(–)
(–)
(–)
102,6
35,2
– 0,7
0,3
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Gesamt
31.12.2015
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Gesamt
31.12.2014
102,6
–
102,6
35,2
–
35,2
102,6
–
102,6
35,2
–
35,2
Das Nominalvolumen ist die Summe aller Kauf– und Verkaufsbeträge derivativer Finanzgeschäfte.
Unter der Bezeichnung „davon operativ“ sind die derivativen Positionen zur Absicherung künftiger wahrscheinlicher
Zahlungsströme, im Wesentlichen erwartete künftige Umsätze
Weitere Angaben
Die Informationen, die zum Wertpapierhandelsgesetz, zur
Geschäftsleitung bzw. zum Aufsichtsrat im Anhang der Gesellschaft zu veröffentlichen sind, werden in der Anlage zum
Anhang auf den Seiten 126 bis 130 dargestellt.
und in der Bilanz ausgewiesene Forderungen (ohne Darlehensgewährungen an verbundene Unternehmen) zusammengefasst. Zum Bilanzstichtag wurden keine schwebenden
Geschäfte durch derivative Finanzinstrumente gegen Wechselkursrisiken abgesichert.
Die Marktwerte ergeben sich aus der Bewertung der ausstehenden Positionen zu Marktpreisen ohne Berücksichtigung
gegenläufiger Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften.
Sie entsprechen den Aufwendungen bzw. Erträgen bei einer
Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag. Die Ermittlung
der Marktwerte basiert auf quotierten Preisen oder von einem
anerkannten Informationsdienst bereitgestellten aktuellen
Marktdaten. Die Bewertung erfolgt mit Hilfe am Markt beobachtbarer Kassamittelkurse und der Laufzeit spezifischer Zins-
Bezüge der Geschäftsleitung
Die Bezüge der Geschäftsleitung der Merck KGaA werden vom
Komplementär E. Merck KG getragen und in dessen Gewinnund Verlustrechnung als Aufwand erfasst. Für Januar bis
Dezember 2015 wurden für Mitglieder der Geschäftsleitung
der Merck KGaA fixe Bezüge in Höhe von 6,5 Mio € (Vorjahr:
5,3 Mio €), variable Bezüge in Höhe von 22,3 Mio € (Vorjahr:
18,3 Mio €) und Nebenleistungen in Höhe von 0,3 Mio € (Vorjahr: 0,2 Mio €) erfasst. Weiterhin waren für den „Long-Term
Incentive Plan“ in den Zuführungen zu den Rückstellungen der
E. Merck KG 9,9 Mio € (Vorjahr: 12,7 Mio €) und in den Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen der E. Merck KG ein
laufender Dienstzeitaufwand gemäß IFRS in Höhe von
zuschläge und -abschläge in Relation zum gehandelten Markt-
4,2 Mio € (Vorjahr: 2,1 Mio €) für Mitglieder der Geschäftslei-
kurs.
tung der Merck KGaA enthalten.
Den ausgewiesenen operativen Devisentermingeschäfte
dienen der Sicherung von Währungskursschwankungen künftiger Umsätze in folgenden Währungen: USD (75,0 Mio), JPY
(15,2 Mio), IDR (1,7 Mio), GBP (9,8 Mio), CHF (1,0 Mio).
Ein theoretisches Ausfallrisiko ergibt sich bei den bestehenden Finanzderivaten maximal in Höhe der positiven Marktwerte. Diese betragen zum Bilanzstichtag 0,5 Mio € (Vorjahr:
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats
Gemäß § 28 der Satzung der Merck KGaA erhalten die Aufsichtsratsmitglieder neben dem ErSatz ihrer Auslagen eine
feste Vergütung in Höhe von 47 T € sowie pro Sitzung ein
Sitzungsgeld von 750 €. Die Gesamtbezüge belaufen sich auf
881,0 T € (Vorjahr: 882 T €).
0,5 Mio €) und bestehen ausschließlich gegenüber Gesellschaften des Merck-Konzerns.
Prüfungshonorare für Wirtschaftsprüfer
Die Angaben zum Prüferhonorar werden im Konzernabschluss
der Merck KGaA dargestellt.
122
Jahresabschluss
Sonstige Angaben
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem den
Kommanditaktionären zustehenden Bilanzgewinn in Höhe von
151.135.017,26 € (s. Erläuterungen zu Ziffer „10“), eine Dividende von 1,05 € je Stückaktie auszuschütten. Für das
Geschäftsjahr 2015 ergibt sich auf Grundlage des derzeitigen
Grundkapitals
ein
Ausschüttungsbetrag
in
Höhe
Es wird ferner vorgeschlagen, den verbleibenden Teil des
Bilanzgewinns
der
Kommanditaktionäre
in
Höhe
15.430.652,66 € auf neue Rechnung vorzutragen.
Darmstadt, 18. Februar 2016
Karl-Ludwig Kley Kai Beckmann
Belén Garijo Lopez
von
135.704.364,60 €.
Stefan Oschmann
Marcus Kuhnert
Bernd Reckmann
von
Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA
Jahresabschluss
Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA
Angaben zu Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien (§ 285 Nr. 10 HGB iVm § 125 AbSatz 1 Satz 5
AktG)
Mitglieder
Mitgliedschaften in
(a) g
esetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und
(b) vergleichbaren in-­und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschafts­
unternehmen
Karl-Ludwig Kley
Darmstadt, Vorsitzender
(a) –
Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh (bis Mai 2016)
–Bertelsmann Management SE, Gütersloh (bis Mai 2016)
–BMW AG , München (stellvertretender Vorsitzender)
– Deutsche Lufthansa AG, Köln
(b) –Verizon Communications Inc., Wilmington (Delaware), USA
(seit 5. November 2015)
Stefan Oschmann
München, stellvertretender Vorsitzender
Keine Mandate
Kai Beckmann
Darmstadt, Chief Administration Officer
Keine Mandate
Belén Garijo Lopez
Frankfurt am Main, CEO ­Healthcare
(b) – Banco Bilbao Vizcaya Argentaria S.A., Bilbao, Spanien
–L'Oréal S.A., Clichy, Frankreich
Marcus Kuhnert
Königstein, Chief Financial Officer
Keine Mandate
Bernd Reckmann
­ cience und P
­ erformance M
­ aterials
Seeheim­-Jugenheim, CEO ­Life S
(a) –Zschimmer & Schwarz GmbH & Co KG Chemische Fabriken,
Lahnstein (seit 26. Juni 2015)
123
124
Jahresabschluss
Mitglieder des Aufsichtsrats der Merck KGaA
Mitglieder des Aufsichtsrats der Merck KGaA
Angaben zu Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien (§ 285 Satz 1 Nr. 10 HGB iVm § 125 AbSatz 1
Satz 5 AktG)
Mitglieder
Mitgliedschaften in
(a) anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und
(b) vergleichbaren in­- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschafts­
unternehmen
Wolfgang Büchele
München, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG, München,
­Vorsitzender
(b) –
E. ­Merck KG, Darmstadt1
–Kemira Oyj, Helsinki, Finnland
Michael Fletterich
Gernsheim, Vorsitzender des Betriebsrats
­Merck Darmstadt / Gernsheim, stellvertretender Vorsitzender
Keine Mandate
Crocifissa Attardo
Darmstadt, freigestelltes Mitglied des Betriebsrats
­Merck Darmstadt / Gernsheim
b) – BKK ­Merck
Mechthild Auge
Wehrheim, freigestelltes Mitglied des Betriebsrats M
­ erck Darmstadt
Keine Mandate
Gabriele Eismann
Seeheim-Jugenheim, Senior Product Manager
Keine Mandate
Edeltraud Glänzer
Hannover, stellvertretende Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie,
Energie (IG BCE )
(a) –
B. Braun Melsungen AG, Melsungen
–Solvay Deutschland GmbH, Hannover
(stellvertretende Vorsitzende)
Michaela Freifrau von Glenck
Zürich, Lehrerin im Ruhestand
Keine Mandate
Siegfried Karjetta2
Darmstadt, Arzt
(b) –E. ­Merck KG, Darmstadt1
Albrecht ­Merck
Schriesheim, kaufmännischer Direktor des Weinguts Castel Peter,
Bad Dürkheim
(b) –E. ­Merck KG, Darmstadt1
Dietmar Oeter
Seeheim-Jugenheim, Leiter Corporate Quality Assurance
Keine Mandate
Alexander Putz
Michelstadt, freigestelltes Mitglied des Betriebsrats des Werks M
­ erck
Darmstadt
Keine Mandate
Helga Rübsamen-Schaeff
Langenburg, Vorsitzende des Beirats der AiCuris Antiinfective Cures
GmbH, Wuppertal
(a) –
4SC AG, Martinsried (seit 2. Januar 2015)
–Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Bonn (seit 1. März 2015)
(b) –E. ­Merck KG, Darmstadt1
Karl-Heinz Scheider
Groß-Zimmern, Referent M
­ erck L
­ ife S
­ cience Operations Strategy
Keine Mandate
Gregor Schulz
Umkirch, Arzt für Kinderheilkunde
(b) –E. ­Merck KG, Darmstadt1
Theo Siegert
Düsseldorf, geschäftsführender Gesellschafter bei
de Haen C
­ arstanjen & Söhne, Düsseldorf
(a) –
E.ON SE, Düsseldorf
–Henkel AG & Co KGaA, Düsseldorf
(b) –E. ­Merck KG, Darmstadt1
–DKSH Holding Ltd., Zürich, Schweiz
Tobias Thelen2
München, geschäftsführender Gesellschafter der
Altmann Analytik GmbH & Co. KG, München
(b) –E. ­Merck KG, Darmstadt1
Internes Mandat.
Entsandte Mitglieder gemäß § 6 Absatz 5 der Satzung.
1
2
Angaben gemäß § 160 AbSatz 1 Nr. 8 Aktiengesetz
Jahresabschluss
125
ANGABEN GEMÄSS § 160 ABSATZ 1 NR. 8
AKTIENGESETZ
Gemäß Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär,
Am 23. April 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das
der die Schwellen von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 oder 75
Folgende mitgeteilt:
Prozent der Stimmrechte eines börsennotierten Unterneh-
Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Holdco 2, Inc.,
mens erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies dem
Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt,
Unternehmen und der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-
Deutschland hat am 21.04.2015 durch den Kauf von Aktien
tungsaufsicht (BaFin) unverzüglich mitzuteilen. Der Gesell-
die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten und
schaft wurden bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses das
beträgt zu diesem Tag 5,09 % (6.578.794 Stimmrechte).
Bestehen folgender Beteiligungen mitgeteilt (die Anzahl der
2,04 % der Stimmrechte (das entspricht 2.631.766 Stimm-
Aktien bzw. die erreichte Beteiligung in Prozent ist der letzten
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Stimmrechtsmitteilung an Merck entnommen und ist daher
Nr. 1 WpHG zugerechnet.
zwischenzeitlich gegebenenfalls überholt):
Die Allianz Global Investors GmbH, Frankfurt am Main,
Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 26.10.2015
0,003 % der Stimmrechte (das entspricht 4.030 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Merck KGaA,
3,26 % der Stimmrechte (das entspricht 4.217.917 Stimm-
Darmstadt, Deutschland am 20.10.2015 die Schwelle von 3 %
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,02 %
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
(das entspricht 3902061 Stimmrechten) betragen hat. 1,42 %
Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag
der Stimmrechte (das entspricht 1833088 Stimmrechten) sind
der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein-
der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzu-
zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich
rechnen.
aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der BlackRock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden.
Am 23. April 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das
Folgende mitgeteilt:
Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Financial Management,
Der Stimmrechtsanteil der BlackRock, Inc., Wilmington,
Inc., Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt,
DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat
Deutschland hat am 21.04.2015 durch den Kauf von Aktien
am 21.04.2015 durch den Kauf von Aktien die Schwelle von
die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten und
5 % der Stimmrechte überschritten und beträgt zu diesem Tag
beträgt zu diesem Tag 5,09 % (6.578.794 Stimmrechte).
5,18 % (6.697.989 Stimmrechte).
2,04 % der Stimmrechte (das entspricht 2.631.766 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG zugerechnet.
0,003 % der Stimmrechte (das entspricht 4.030 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
3,36 % der Stimmrechte (das entspricht 4.337.112 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag
der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein-
2,04 % der Stimmrechte (das entspricht 2.631.766 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG zugerechnet.
0,003 % der Stimmrechte (das entspricht 4.030 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
0,04 % der Stimmrechte (das entspricht 55.360 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 WpHG zugerechnet.
3,22 % der Stimmrechte (das entspricht 4.163.961 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich
Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag
aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black-
der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein-
Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden.
zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich
aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der BlackRock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden.
126
Jahresabschluss
Angaben gemäß § 160 AbSatz 1 Nr. 8 Aktiengesetz
Am 16. Dezember 2014 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Delaware Holdings, Inc.,
das Folgende mitgeteilt:
Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt,
Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Advisors Holdings,
Deutschland, hat am 28.08.2015 durch den Kauf von Aktien
Inc., New York, NY, USA , an der Merck KGaA, Darmstadt,
die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten und
Deutschland, hat am 12.12.2014 durch den Kauf von Aktien
beträgt zu diesem Tag 3,13 % (4.042.461 Stimmrechte).
die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten und
0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 1.141.733 Stimm-
beträgt zu diesem Tag 3,03 % (3.916.140 Stimmrechte).
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
1,52 % der Stimmrechte (das entspricht 1.961.166 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG zugerechnet.
0,01 % der Stimmrechte (das entspricht 7.672 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Nr. 1 WpHG zugerechnet.
2,24 % der Stimmrechte (das entspricht 2.900.728 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag
der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein-
1,84 % der Stimmrechte (das entspricht 2.380.191 Stimm-
zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black-
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden.
Am 1. September 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
Am 17. Juli 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das
das Folgende mitgeteilt:
Folgende mitgeteilt:
Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Holdco 4, LLC ,
Der Stimmrechtsanteil der Massachusetts Financial Ser-
Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt,
vices Company (MFS ), Boston, Massachusetts, USA an der
Deutschland, hat am 28.08.2015 durch den Kauf von Aktien
Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015
die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten und
durch den Verkauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimm-
beträgt zu diesem Tag 3,13 % (4.042.461 Stimmrechte).
rechte unterschritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 %
0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 1.141.733 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG zugerechnet.
2,24 % der Stimmrechte (das entspricht 2.900.728 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag
(6.342.586 Stimmrechte).
3,20 % der Stimmrechte (das entspricht 4.138.232 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
1,71 % der Stimmrechte (das entspricht 2.204.354 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 WpHG.
der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der einzelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich
Am 17. Juli 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das
aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black-
Folgende mitgeteilt:
Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden.
Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Financial Inc., Toronto,
Ontario, Canada an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Holdco 6, LLC , Wilming-
hat am 16.07.2015 durch den Verkauf von Aktien die Schwelle
ton, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland,
von 5 % der Stimmrechte unterschritten und beträgt zu die-
hat am 28.08.2015 durch den Kauf von Aktien die Schwelle
sem Tag 4,91 % (6.347.148 Stimmrechte).
von 3 % der Stimmrechte überschritten und beträgt zu diesem
Tag 3,13 % (4.042.461 Stimmrechte).
0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 1.141.733 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG zugerechnet.
2,24 % der Stimmrechte (das entspricht 2.900.728 Stimm-
4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
0,004 % der Stimmrechte (das entspricht 4.562 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 1 WpHG.
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Global Investments Inc.,
Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag
Toronto, Ontario, Canada an der Merck KGaA, Darmstadt,
der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein-
Deutschland hat am 16.07.2015 durch den Verkauf von Aktien
zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich
die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten und
aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black-
beträgt zu diesem Tag 4,91 % (6.342.586 Stimmrechte).
Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden.
4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Angaben gemäß § 160 AbSatz 1 Nr. 8 Aktiengesetz
Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Assurance Company of
Jahresabschluss
127
Der Stimmrechtsanteil der Sun Life of Canada (U.S.) Financial
Canada – U.S. Operations Holdings, Inc., Wellesley Hills, Mas-
Services Holdings, Inc., Boston, Massachusetts, USA an der
sachusetts, USA an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015
hat am 16.07.2015 durch den Verkauf von Aktien die Schwelle
durch den Verkauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimm-
von 5 % der Stimmrechte unterschritten und beträgt zu die-
rechte unterschritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 %
sem Tag 4,91 % (6.342.586 Stimmrechte).
(6.342.586 Stimmrechte).
4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimm-
4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimm-
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Financial (U.S.) Holdings,
Die Templeton Global Advisors Limited , Nassau, Bahamas, hat
Inc., Wellesley Hills, Massachusetts, USA an der Merck KGaA,
uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.09.2012 mitgeteilt, dass
Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015 durch den Ver-
ihr Stimmrechtsanteil an der Merck KGaA, Darmstadt,
kauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unter-
Deutschland, am 18.09.2012 die Schwelle von 5 % der Stimm-
schritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 % (6.342.586
rechte unterschritten hat und zu diesem Tag 4,95 % (3.197.993
Stimmrechte).
Stimmrechte) beträgt. Diese Stimm-rechte werden gemäß
4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimm-
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG Templeton Global Advisors Limi-
rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
ted zugerechnet. Zu diesem Tag hielt kein von Templeton Glo-
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
bal Advisors Limited verwalteter Fonds 3,00 % oder mehr
Stimmrechte an der Merck KGaA.
Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC , Wellesley Hills, Massachusetts, USA an der
Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015
durch den Verkauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 %
(6.342.586 Stimmrechte).
4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
128
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA
per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
Deutschland
AB Allgemeine Pensions GmbH & Co. KG
Zossen
Deutschland
AB Pensionsverwaltung GmbH
Zossen
Deutschland
Allergopharma GmbH & Co. KG
Reinbek
Deutschland
Allergopharma Verwaltungs GmbH
Darmstadt
Deutschland
Azelis Deutschland Kosmetik GmbH
Moers
Deutschland
Biochrom GmbH
Berlin
Deutschland
Chemitra GmbH
Darmstadt
Deutschland
Emedia Export Company mbH
Gernsheim
Deutschland
IHS – Intelligent Healthcare Solutions GmbH
Frankfurt/Main
Deutschland
InnovationLab GmbH
Heidelberg
Deutschland
InfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG
Wiesbaden
Deutschland
Kooperation Phytopharmaka GbR
Bonn
Deutschland
Litec-LLL GmbH
Greifswald
Deutschland
Merck 12. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 13. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 15. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 16. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 17. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 18. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 19. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 20. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck 21. Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Accounting Solutions & Services Europe GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Chemicals GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck China Chemicals Holding GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Consumer Health Holding GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Export GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Financial Services GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Financial Trading GmbH
Gernsheim
Deutschland
Merck Holding GmbH
Gernsheim
Deutschland
Merck International GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Internationale Beteiligungen GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Life Science GmbH
Eppelheim
Deutschland
Merck Perfomance Materials GmbH
Wiesbaden
Deutschland
Merck Patent GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Schuchardt OHG
Hohenbrunn
Deutschland
Merck Selbstmedikation GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Serono GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Versicherungsvermittlung GmbH
Darmstadt
Deutschland
Merck Vierte Allgemeine Beteiligungs-GmbH
Gernsheim
Deutschland
Merck Wohnungs- und Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH
Darmstadt
Deutschland
pharma mall Gesell. für Electronic Commerce mbH
Sankt Augustin
Deutschland
PharmaLog Pharma Logistik GmbH
Bönen
Deutschland
PrintCity GmbH & Co. KG
Neuried
Deutschland
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
IFRS Ergebnis
IFRS -Eigenkapital
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
– 13.208,00
Anteil am
Kapital (%)
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
in Tausend €
nach Steuern
in Tausend €
100,00
100,00
EUR
135.612,00
– 13.208,00
135.612,00
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
EUR
5.099
42
5.099
42
100,00
100,00
100,00
EUR
23
a)
23
a)
10,00
10,00
b)
b)
b)
b)
b)
EUR
8.957
1.107
8.957
1.107
EUR
621.622
a)
621.622
a)
100,00
EUR
26
a)
26
a)
100,00
EUR
2.898
986
2.898
986
100,00
100,00
8,33
100,00
8,33
15,00
1,77
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
EUR
2.013
a)
2.013
a)
100,00
100,00
EUR
12.309.075
b)
12.309.075
b)
100,00
EUR
12.306.979
– 466
12.306.979
– 466
100,00
EUR
1.421.531
a)
1.421.531
a)
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
EUR
– 3.208
a)
– 3.208
a)
EUR
855
2.612
855
2.612
– 14
100,00
100,00
EUR
– 136
– 14
– 136
100,00
100,00
EUR
45.695
a)
45.695
a)
100,00
100,00
EUR
– 13.590
a)
– 13.590
a)
100,00
100,00
EUR
380.295
a)
380.295
a)
100,00
100,00
EUR
209.787
153.663
209.787
153.663
100,00
100,00
EUR
6.189.355
1.445.969
6.189.355
1.445.969
100,00
100,00
EUR
2.840.414
605.289
2.840.414
605.289
EUR
2.120.130
a)
2.120.130
a)
EUR
35.910
a)
35.910
a)
100,00
EUR
55.939
a)
55.939
a)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
EUR
c)
c)
c)
c)
EUR
– 667
5.175
– 667
5.175
100,00
100,00
EUR
9.408
a)
9.408
a)
100,00
100,00
EUR
– 224
a)
– 224
a)
100,00
EUR
7.577.243
a)
7.577.243
a)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
16,67
16,67
b)
b)
b)
b)
b)
1,76
1,76
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
16,67
129
130
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
Deutschland
Sigma-­Aldrich Biochemie GmbH
Steinheim
Deutschland
Sigma-­Aldrich Chemie GmbH
Steinheim
Deutschland
Sigma-­Aldrich Chemie Holding GmbH
Taufkirchen
Deutschland
Sigma-­Aldrich Grundstücks GmbH & Co. KG
Steinheim
Deutschland
Sigma-­Aldrich Logistik GmbH
Steinheim
Deutschland
Sigma-­Aldrich Produktions GmbH
Steinheim
Deutschland
Sigma-­Aldrich Verwaltungs GmbH
Steinheim
Belgien
Merck Chemicals N.V./S.A.
Overijse
Belgien
Merck Consumer Healthcare N.V.-S.A.
Overijse
Belgien
Merck N.V.-S.A.
Overijse
Belgien
Sigma-­Aldrich BVBA /SPRL
Diegem
Bulgarien
Merck Bulgaria EAD
Sofia
Dänemark
Merck A/S
Hellerup
Dänemark
Merck Life Science A/S
Hellerup
Dänemark
Sigma-­Aldrich Denmark ApS
Broendby
Dänemark
Survac ApS
Frederiksberg
Estland
Merck Serono OÜ
Tallinn
Finnland
Forendo Pharma OY
Turku
Finnland
Merck OY
Espoo
Finnland
Merck Life Science OY
Espoo
Finnland
Sigma-­Aldrich Finland OY
Helsinki
Frankreich
Gonnon S.A.S.
Lyon
Frankreich
Laboratoire Médiflor S.A.S.
Lyon
Frankreich
Merck Biodevelopment S.A.S.
Lyon
Frankreich
Merck Chimie S.A.S.
Fontenay s/Bois
Frankreich
Merck Médication Familiale S.A.S.
Lyon
Frankreich
Merck Performance Materials S.A.S.
Trosly Breuil
Frankreich
Merck S.A.
Lyon
Frankreich
Merck Santé S.A.S.
Lyon
Frankreich
Merck Serono S.A.S.
Lyon
Frankreich
Millipore S.A.S..
Molsheim
Frankreich
Poxel S.A.
Lyon
Frankreich
Sigma-­Aldrich Chimie S.a.r.l.
St. Quentin Fallavier
Frankreich
Sigma-­Aldrich Chimie SNC Partnership
St. Quentin Fallavier
Frankreich
Sigma-­Aldrich Holding S.a.r.l.
St. Quentin Fallavier
Griechenland
Merck A.E.
Maroussi
Griechenland
Sigma-­Aldrich (OM) Ltd.
Athen
Großbritannien
Aldrich Chemical Co. Ltd.
Gillingham
Großbritannien
AZ Electronic Materials (UK) Ltd.
Stockley Park
Großbritannien
B-Line Systems Limited
Gillingham
Großbritannien
BioReliance Litmited
Aberdeen
Großbritannien
BioReliance U.K. Acquisition Limited
London
Großbritannien
Bristol Organics Ltd.
Gillingham
Großbritannien
Canbex Therapeutics Ltd.
London
Großbritannien
EiRx Therapeutics plc
London
Großbritannien
Epichem Group Limited
Bromborough
Großbritannien
F-star alpha Ltd.
Cambridge
Großbritannien
Fluka Chemical Company Ltd.
Gillingham
Großbritannien
Lamberts Healthcare Ltd.
Tunbridge Wells
Großbritannien
Merck Chemicals Ltd.
Nottingham
Großbritannien
Merck Consumer Health Care Ltd.
Hull
Großbritannien
Merck Cross Border Trustees Ltd.
Hull
Übriges Europa
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
Anteil am
Kapital (%)
IFRS -Eigenkapital
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
in Tausend €
nach Steuern
in Tausend €
100,00
EUR
43.373
17.875
43.373
17.875
100,00
EUR
59.200
1.492
59.200
1.492
100,00
EUR
32.092
– 773
32.092
– 773
100,00
EUR
21.558
240
21.558
240
100,00
EUR
3.689
–
3.689
–
100,00
EUR
6.973
– 58
6.973
– 58
EUR
360
– 2
360
– 2
100,00
EUR
2.111,00
– 94,00
2.111,00
– 94,00
100,00
EUR
20.227
1.006
20.227
1.006
100,00
EUR
27.463
2.547
27.463
2.547
100,00
EUR
59.439
– 56
59.439
– 56
100,00
BGN
3.798
818
7.429
1.600
100,00
DKK
5.508
1.364
41.104
10.178
100,00
DKK
2.764
561
20.629
4.183
100,00
DKK
4.824
– 77
35.994
– 576
DKK
571
– 56
4.261
– 417
100,00
EUR
198
– 13
198
– 13
7,34
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
4.189
825
4.189
825
100,00
EUR
1.168
148
1.168
148
100,00
EUR
673
– 42
673
– 42
100,00
EUR
2.744.848
188.270
2.744.848
188.270
100,00
EUR
757
624
757
624
100,00
EUR
247.446
3.162
247.446
3.162
100,00
EUR
48.991
4.388
48.991
4.388
100,00
EUR
72.831
11.439
72.831
11.439
100,00
EUR
22.001
– 2.144
22.001
– 2.144
99,84
EUR
2.836.971
864.590
2.836.971
864.590
100,00
EUR
335.190
78.490
335.190
78.490
100,00
EUR
43.086
– 726
43.086
– 726
100,00
EUR
319.380
83.886
319.380
83.886
100,00
100,00
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
IFRS Ergebnis
100,00
100,00
6,18
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
42.812
– 753
42.812
– 753
100,00
EUR
6.870
– 10
6.870
– 10
100,00
EUR
9
–
9
–
100,00
EUR
34.549
– 1.742
34.549
– 1.742
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
GBP
–
–
–
–
100,00
USD
39
– 17
43
– 19
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
GBP
126.113
2.120
92.946
1.543
100,00
GBP
– 24.085
– 371
– 17.751
– 270
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
16,20
b)
b)
b)
b)
b)
4,11
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
GBP
20.763
– 51
15.302
– 37
8,07
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
GBP
16.304
3.615
12.016
2.632
100,00
GBP
7.943
2.145
5.854
1.562
100,00
GBP
– 60.346
– 1.154
– 44.475
– 840
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
131
132
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
Großbritannien
Merck Holding Ltd.
Feltham
Großbritannien
Merck Investment Ltd.
Hull
Großbritannien
Merck Performance Materials Services UK ltd.
Stockley Park
Großbritannien
Merck Ltd.
Hull
Großbritannien
Merck Pension Trustees Ltd.
Hull
Großbritannien
Merck Serono Europe Ltd.
London
Großbritannien
Merck Serono Ltd.
Feltham
Großbritannien
Milipore (U.K.) Ltd.
Feltham
Großbritannien
Millipore UK Holdings LLP
London
Großbritannien
Nature´s Best Health Products Ltd.
Tunbridge Wells
Großbritannien
SAFC Biosciences Limited
Gillingham
Großbritannien
SAFC Hitech Limited
Bromborough
Großbritannien
Scancell Ltd.
Nottingham
Großbritannien
Seven Seas Ltd.
Hull
Großbritannien
Sigma-­Aldrich Company Litmited
Gillingham
Großbritannien
Sigma-­Aldrich Holdings Ltd.
Gillingham
Großbritannien
Sigma Chemical Co. Ltd.
Poole
Großbritannien
Sigma Entity One Limited
Gillingham
Großbritannien
Sigma-Genosys Limited
Gillingham
Großbritannien
UFC Ltd.
Gillingham
Großbritannien
Ultrafine Limited
Gillingham
Großbritannien
Webnest Ltd.
Gillingham
Großbritannien
Wessex Biochemicals Ltd.
Poole
Irland
Merck Millipore Ltd.
Carrigtwohill
Irland
Merck Serono (Ireland) Ltd.
Dublin
Irland
Millipore Cork
Carrigtwohill
Irland
SAFC Arklow Ltd.
Arklow
Irland
Shrawdine Limited
Arklow
Irland
Sigma-­Aldrich Financial Services Ltd.
Dublin
Irland
Sigma-­Aldrich Ireland Ltd.
Arklow
Irland
Silverberry Limited
Arklow
Italien
Allergopharma S.p.A.
Rom
Italien
BioIndustry Park Silvano Fumero S.p.A.
Colleretto Giacosa
Italien
Consorzio per la Promozione dei Prodotti Vernicianti e Ricoprenti
Alessandria
Italien
H-BIO Puglia S.c.r.l.
Bari
Italien
Istituto di Ricerche Biomediche Antoine Marxer RBM S.p.A.
Colleretto Giacosa
Italien
Merck S.p.A.
Vimodrone
Italien
Merck Serono S.p.A.
Rom
Italien
Sigma-­Aldrich Italia S.r.l.
Mailand
Italien
Sigma-­Aldrich S.r.l.
Mailand
Italien
Tecnofarmaci S.p.A.
Pomezia
Kroatien
Merck d.o.o.
Zagreb
Lettland
Merck Serono SIA
Riga
Litauen
Merck Serono, UAB
Vilnius
Luxemburg
AZ Electronic Materials (Luxembourg) S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
AZ Electronic Materials Group S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
AZ Electronic Materials S.A.
Luxemburg
Luxemburg
AZ Electronic Materials TopCo S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Mats Finance S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Merck Chemicals Holding S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Merck Finance S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Merck Finanz S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Merck Holding S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Merck Invest SCS
Luxemburg
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
Anteil am
Kapital (%)
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
IFRS Ergebnis
IFRS -Eigenkapital
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
– 3.716
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
in Tausend €
nach Steuern
in Tausend €
100,00
EUR
1.271.436
– 3.716
1.271.436
100,00
GBP
– 88
–
– 65
–
100,00
USD
38.427
6.563
42.005
7.299
100,00
GBP
–
–
–
–
100,00
GBP
–
–
–
–
100,00
GBP
891
187
657
136
100,00
GBP
37.671
6.275
27.763
4.568
100,00
GBP
185.760
167.223
136.905
121.738
100,00
GBP
418.566
3.407
308.483
2.480
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
GBP
32.046
32
23.618
24
100,00
GBP
3.715
214
2.738
156
0,93
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
GBP
– 31.893
10.286
– 23.505
7.488
100,00
GBP
208.412
– 294
153.600
– 214
100,00
GBP
26.971
–
19.878
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
100,00
GBP
6.365
–
4.691
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
502.150
82.373
502.150
82.373
100,00
EUR
4.922
1.177
4.922
1.177
100,00
EUR
199.146
100.746
199.146
100.746
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
34.089
–
34.089
–
100,00
USD
34.698
– 608
37.928
– 677
100,00
EUR
24.589
266
24.589
266
100,00
EUR
–
–
–
–
100,00
EUR
465
– 46
465
– 46
13,30
b)
b)
b)
b)
b)
20,00
b)
b)
b)
b)
b)
2,50
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
12.010
530
12.010
530
100,00
EUR
22.446
4.617
22.446
4.617
99,74
EUR
401.756
37.315
401.756
37.315
100,00
EUR
215
– 61
215
– 61
100,00
EUR
23.957
945
23.957
945
4,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
HRK
866
119
6.616
906
100,00
EUR
4.388
587
4.388
587
100,00
EUR
159
10
159
10
100,00
USD
196.075
256.445
214.329
285.231
100,00
USD
1.366.123
144.350
1.493.309
160.553
100,00
USD
734.101
132.629
802.446
147.516
100,00
USD
740.483
133.473
809.422
148.455
100,00
USD
2.909
162
3.180
180
100,00
EUR
1.517.755
– 38
1.517.755
– 38
USD
– 216.989
3.804
– 237.191
4.231
EUR
531
– 99
531
– 99
100,00
EUR
486.108
369.633
486.108
369.633
100,00
USD
2.103
– 630
2.299
– 701
100,00
100,00
100,00
133
134
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
Luxemburg
Merck Re S.A.
Luxemburg
Luxemburg
Millilux S.a.r.L.
Luxemburg
Luxemburg
Millipart S.a.r.L.
Luxemburg
Luxemburg
Millipore International Holdings, S.a.r.L.
Luxemburg
Luxemburg
Ridgefield Acquisition S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Ridgefield Holdco S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Sigma-­Aldrich S.a.r.l.
Luxemburg
Luxemburg
Sigma-­Aldrich Global S.a.r.l.
Luxemburg
Malta
Merck Capital Holding Ltd.
Pietà
Malta
Merck Capital Ltd.
Pietà
Niederlande
Merck B.V.
Schiphol-Rijk
Niederlande
Merck Chemicals B.V.
Amsterdam
Niederlande
Merck Holding Netherlands B.V.
Schiphol-Rijk
Niederlande
Merck Window Technologies. B.V.
Eindhoven
Niederlande
MS Ventures B.V.
Amsterdam
Niederlande
Serono Tri Holdings B.V.
Schiphol-Rijk
Niederlande
Sigma-­Aldrich B.V.
Zwijndrecht
Niederlande
Sigma-­Aldrich Chemie B.V.
Zwijndrecht
Niederlande
SynAffix B.V.
Nijmegen
Norwegen
Merck Life Science AS
Oslo
Norwegen
Sigma-­Aldrich Norway AS
Oslo
Österreich
Allergopharma Vertriebsgesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
f-star Biotechnologische Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Wien
Österreich
Merck Gesellschaft mbH
Wien
Österreich
Merck KGaA & Co. Werk Spittal
Spittal
Österreich
Merck Chemicals and Life Science GesmbH
Wien
Österreich
Sigma-­Aldrich Handels GmbH
Wien
Polen
Merck Sp.z o.o.
Warschau
Polen
Sigma-­Aldrich Sp.z.o.o.
Posen
Portugal
Laquifa Laboratorios S.A.
Algés
Portugal
Merck, S.A.
Algés
Rumänien
Merck Romania S.R.L.
Bukarest
Russland
Merck LLC
Moskau
Russland
Sigma-­Aldrich Rus
Moskau
Schweden
Galecto Biotech AB
Lund
Schweden
Merck AB
Solna
Schweden
Merck Chemicals and Life Science AB
Solna
Schweden
Sigma-­Aldrich Sweden AB
Stockholm
Schweiz
Allergopharma AG
Therwil
Schweiz
Ares Trading SA
Aubonne
Schweiz
Asceneuron SA
Lausanne
Schweiz
Calypso Biotech SA
Plan-les-Ouates
Schweiz
Cridec SA
Eclepens
Schweiz
Inthera Bioscience AG
Schlieren
Schweiz
Merck & Cie
Altdorf
Schweiz
Merck (Schweiz) AG
Zug
Schweiz
Merck Biosciences AG
Läufelfingen
Schweiz
Merck Performance Materials (Suisse) SA
Coinsins
Schweiz
Merck Serono SA
Coinsins
Schweiz
ObsEva SA
Cologny
Schweiz
Prexton Therapeutics SA
Plan-les-Ouates
Schweiz
SeroMer Holding SA
Chéserex
Schweiz
Sigma-­Aldrich (Switzerland) Holding AG
Buchs
Schweiz
Sigma-­Aldrich Chemie Gmbh
Buchs
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
Anteil am
Kapital (%)
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
IFRS Ergebnis
IFRS -Eigenkapital
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
3.526
in Tausend €
nach Steuern
in Tausend €
100,00
EUR
37.663
3.526
37.663
100,00
EUR
711.536
– 16
711.536
– 16
100,00
EUR
1.540.174
– 27
1.540.174
– 27
100,00
EUR
2.512.826
953.430
2.512.826
953.430
100,00
USD
1.155.400
154.012
1.262.968
171.300
100,00
USD
759.716
144.286
830.445
160.482
100,00
USD
2.811
– 6
3.072
– 6
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
2.474.756
– 87
2.474.756
– 87
100,00
EUR
2.421.051
258.877
2.421.051
258.877
100,00
EUR
1.266.068
280.391
1.266.068
280.391
100,00
EUR
3.232.404
149.792
3.232.404
149.792
100,00
100,00
EUR
3.478
– 60
3.478
– 60
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
220.866
22.934
220.866
22.934
100,00
EUR
71.160
– 3
71.160
– 3
100,00
EUR
9.365
– 156
9.365
– 156
14,12
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
NOK
1.241
245
11.933
2.201
100,00
NOK
1.693
– 9
16.281
– 84
100,00
EUR
427
85
427
85
5,43
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
17.492
5.379
17.492
5.379
100,00
EUR
50.336
5.401
50.336
5.401
100,00
EUR
7.656
1.230
7.656
1.230
100,00
EUR
4.399
18
4.399
18
100,00
PLN
17.197
2.160
73.148
9.052
100,00
PLN
1.617
– 239
6.878
– 1.001
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
29.766
6.479
29.766
6.479
100,00
RON
970
– 355
4.386
– 1.579
100,00
RUB
– 873
– 196
– 70.320
– 13.431
100,00
RUB
399
8
32.127
520
21,85
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
SEK
9.794
– 334
89.990
– 3.118
100,00
SEK
72.093
25.725
662.408
240.301
100,00
SEK
4.143
– 191
38.070
– 1.789
100,00
CHF
714
82
772
88
100,00
EUR
3.301.974
353.372
3.301.974
353.372
80,00
b)
b)
b)
b)
b)
75,00
b)
b)
b)
b)
b)
0,15
b)
b)
b)
b)
b)
18,35
b)
b)
b)
b)
b)
51,63
99,00
CHF
– 83.489
59.453
– 90.252
63.902
100,00
51,63
CHF
7.916
934
8.558
1.004
100,00
CHF
11.195
– 26
12.102
– 28
100,00
CHF
123.847
812
133.879
873
100,00
EUR
1.713.286
692.051
1.713.286
692.051
9,61
b)
b)
b)
b)
b)
31,51
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
3.277.862
951.175
3.277.862
951.175
100,00
CHF
506.654
– 14
547.693
– 15
100,00
CHF
44.256
– 7
47.840
– 8
135
136
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
Schweiz
Sigma-­Aldrich International GmbH
St. Gallen
Schweiz
Sigma-­Aldrich Production GmbH
Buchs
Schweiz
Vaximm AG
Basel
Serbien
Merck d.o.o. Beograd
Belgrad
Slowakei
Merck spol.s.r.o.
Bratislava
Slowenien
Merck d.o.o.
Ljubljana
Spanien
Merck, S.L.U.
Madrid
Spanien
Merck Chemicals and Life Science S.A.
Madrid
Spanien
Sigma-­Aldrich Quimica S.L.
Tres Cantos
Tschechien
Merck spol.s.r.o.
Prag
Tschechien
Sigma-­Aldrich spol. S.r.o.
Prag
Türkei
Merck Ilac Ecza ve Kimya Ticaret AS
Istanbul
Ungarn
Merck Kft.
Budapest
Ungarn
Sigma-­Aldrich Kft.
Budapest
Kanada
EMD Chemicals Canada Inc.
Toronto
Kanada
EMD Crop BioScience Canada Inc.
Toronto
Kanada
EMD Inc.
Mississauge
Kanada
Millipore (Canada) Ltd.
Toronto
Nordamerika
Kanada
Sigma-­Aldrich Canada Co.
Oakville
USA
3506 South Broadway Redevelopement Corp.
St. Louis
USA
Aldrich-Boranes, Ic.
Milwaukee
USA
Aldrich Chemical Co. LLC
Milwaukee
USA
Aldrich Chemical Foreign Holding LLC
St. Louis
USA
Aldrich-APL , LLC
Urbana
USA
Amnis Corp.
Seattle
USA
Archemix Corp.
Cambridge
USA
Auxogyn Inc.
Menlo Park
USA
Barton Real Estate Holdings, Inc.
St. Louis
USA
Barton/Second Streets Redevelopment Corp.
St. Louis
USA
BioVascular Inc.
La Jolla
USA
BioReliance Corporation
Rockville
USA
BioReliance Holdings, Inc.
Rockville
USA
BioReliance Intermediate, Inc.
Rockville
USA
Cell Marque Corporation
Rocklin
USA
Cerilliant Corporation
Round Rock
USA
Dynamis Therapeutics, Inc.
Jenkintown
USA
Fluka Chemical Corp.
St. Louis
USA
EMD Accounting Solutions & Sercices America, Inc.
Quincy
USA
EMD Finance LLC
Wilmington
USA
EMD Holding Corp.
Rockland
USA
EMD Millipore Corp.
Billerica
USA
EMD Performance Materials Corp.
Philadelphia
USA
EMD Serono Holding Inc.
Rockland
USA
EMD Serono Research & Development Institute, Inc.
Billerica
USA
EMD Serono, Inc.
Rockland
USA
FMI Holdings, Inc.
St. Louis
USA
GLM Holdings, Inc.
St. Louis
USA
KL Acuisition Corp.
St. Louis
USA
Midwest Consultants Co.
St. Louis
USA
Mario Finance Corp.
Wilmington
USA
Millipore Asia Ltd.
Wilmington
USA
Millipore Pacific Ltd.
Wilmington
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
Anteil am
Kapital (%)
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
IFRS Ergebnis
IFRS -Eigenkapital
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
in Tausend €
nach Steuern
in Tausend €
100,00
USD
1.342.814
– 8.340
1.467.830
– 9.276
100,00
CHF
20.998
1.409
22.698
1.515
24,66
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
RSD
4.087
105
497.421
12.679
100,00
EUR
11.624
766
11.624
766
100,00
EUR
1.367
152
1.367
152
100,00
EUR
155.944
9.869
155.944
9.869
100,00
EUR
8.480
3.648
8.480
3.648
100,00
EUR
8.258
46
8.258
46
100,00
CZK
15.521
2.513
419.470
68.613
100,00
CZK
2.597
– 22
70.178
– 608
100,00
TRY
29.066
195
92.844
588
100,00
HUF
12.217
2.083
3.825.770
645.366
100,00
HUF
2.700
209
845.611
64.671
100,00
CAD
128
140
194
199
100,00
CAD
6.200
– 10
9.402
– 14
100,00
CAD
13.683
3.653
20.749
5.197
100,00
CAD
2.299
898
3.486
1.277
100,00
CAD
11.870
– 255
18.000
– 363
100,00
USD
– 726
–
– 793
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
30.678
3.087
33.534
3.434
100,00
USD
–
–
1
–
100,00
USD
3.163
43
3.457
47
100,00
USD
87.093
– 2.434
95.202
– 2.707
10,00
b)
b)
b)
b)
b)
9,77
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
96.545
1.327
105.533
1.476
100,00
USD
3.154
–
3.448
–
100,00
USD
182.138
–
199.095
–
100,00
USD
80.073
415
87.528
461
100,00
USD
102.181
1.749
111.694
1.945
100,00
6,76
0,59
6,76
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
0,59
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
407
443
445
493
100,00
USD
6.615
6.501
7.231
7.231
100,00
USD
7.116.905
765.618
7.779.488
851.559
100,00
USD
3.084.925
538.064
3.372.131
598.462
100,00
USD
291.689
– 4
318.845
– 5
100,00
USD
261.448
2.495
285.789
2.775
100,00
USD
40.949
2.049
44.761
2.279
100,00
USD
– 1.011
71.438
– 1.105
79.457
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
5
–
5
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
8.155.603
– 76.022
8.914.890
– 84.555
100,00
USD
6.460
412
7.061
458
100,00
USD
6.322
117
6.911
130
137
138
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
USA
Millipore UK Holdings I, LLC
Wilmington
USA
Millipore UK Holdings II, LLC
Wilmington
USA
Olive/Ewing/Laclede Redevelopement Corp.
St. Louis
USA
Oncothyreon Inc.
Bellvue
USA
Ormet Circuits, Inc.
San Diego
USA
Padlock Therapeutics, Inc.
Cambridge
USA
RaNA Therapeutics, Inc.
Cambridge
USA
Raze Therapeutics, Inc.
Cambridge
USA
Research Organics, LLC
Cleveland
USA
Research Organics Foreign Trade Corp.
Cleveland
USA
RuiYi Inc.
Cambridge
USA
S and F Properties, Inc.
Cleveland
USA
SAFC Biosciences, Inc.
Lenexa
USA
SAFC Carlsbad, Inc.
Carlsbad
USA
SAFC Hitech, Inc.
Haverhill
USA
SAFC , Inc.
Madison
USA
SAFC -JRH Holding Compnay, Inc.
Lenexa
USA
Second President Properties Company
St. Louis
USA
Serono Laboratories Inc.
Rockland
USA
Sigma Chemical Foreign Holding LLC
St. Louis
USA
Sigma Chemical Corp.
St. Louis
USA
Sigma Redevelopement Corporation
St. Louis
USA
Sigma Second Street Redevelopement Corp.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Business Holdings, Inc.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich China, Corp.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Co. LLC
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Corporation
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Finance Co.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Foreign Holding Co.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Holding LLC
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Lancaster, Inc.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Manufacturing LLC
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Missouri Insurance Company
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Subsidiary I Corp.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich Research Biochemicals, Inc.
St. Louis
USA
Sigma-­Aldrich RTC , Inc.
Laramie
USA
Sigma-­Aldrich, Inc.
St. Louis
USA
Sigma-Genosys of Texas LLC
The Woodlands
USA
Supelco, Inc.
Bellefonte
USA
Techcare Systems, Inc.
St. Louis
USA
Tioga Pharmaceuticals, Inc.
San Diego
USA
TocopheRx., Inc.
Groton
USA
ViuRx Pharmaceuticals, Inc.
Boston
Australien
Biochrom Australia Pty. Ltd.
Bayswater
Australien
Merck Pty. Ltd.
Bayswater
Australien
Merck Serono Australia Pty. Ltd.
Sydney
Australien
Prima BioMed Pty. Ltd.
Sydney
Australien
Proligo Australia Pty. Ltd.
Castle Hill
Australien
SAFC Biosciences Pty. Ltd.
Castle Hill
Australien
Sigma-­Aldrich Oceania Pty. Ltd.
Castle Hill
Australien
Sigma-­AldrichPty. Ltd.
Castle Hill
China
AZ Electronic Materials (Hong Kong)
Hongkong
APAC
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
Anteil am
Kapital (%)
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
IFRS Ergebnis
IFRS -Eigenkapital
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
–
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
in Tausend €
nach Steuern
in Tausend €
100,00
USD
452.251
–
494.355
100,00
USD
34.605
–
37.826
–
100,00
USD
– 261
–
– 285
–
0,75
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
8,77
b)
b)
b)
b)
b)
7,78
b)
b)
b)
b)
b)
12,34
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
24.773
– 495
27.079
– 551
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
4,64
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
137.153
902
149.922
1.003
100,00
USD
7.110
– 510
7.772
– 567
100,00
USD
19.500
118
21.316
131
100,00
USD
78.195
3.131
85.475
3.482
100,00
USD
267.628
–
292.544
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
151
–
165
–
100,00
USD
–
–
1
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
250
–
274
–
100,00
USD
628
53
686
59
100,00
USD
–
–
1
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
368.058
5.158
402.324
5.737
100,00
USD
1.487.503
3.007
1.625.989
3.344
100,00
USD
607.099
1.435
663.620
1.596
100,00
USD
53.184
7
58.135
8
100,00
USD
–
–
–
–
100,00
USD
– 2.079
–
– 2.273
–
100,00
USD
37.714
4.963
41.225
5.520
100,00
USD
11.908
1.099
13.017
1.223
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
51.695
– 21
56.508
– 24
100,00
USD
14.915
– 69
16.304
– 77
100,00
USD
– 62.835
813
– 68.685
904
100,00
USD
1.493
144
1.632
160
100,00
USD
226.901
– 768
248.025
– 854
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
65,78
b)
b)
b)
b)
b)
8,03
b)
b)
b)
b)
b)
17,22
17,22
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
AUD
2.810
433
4.204
642
100,00
AUD
11.453
4.082
17.133
6.048
0,11
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
AUD
10.467
19
15.658
28
100,00
AUD
34.083
26
50.985
38
100,00
AUD
17.170
– 93
25.685
– 138
100,00
USD
1.825
5
1.994
6
139
140
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
China
Bejing Skywing Technology Co., Ltd.
Peking
China
Merck Chemicals (Shanghai) Co., Ltd.
Schanghai
China
Merck Display Materials (Shanghai) Co., Ltd.
Schanghai
China
Merck Electronic Materials (Suzhou) Ltd.
Suzhou
China
Merck Holding (China) Co., Ltd.
Schanghai
China
Merck Ltd.
Hongkong
China
Merck Millipore Lab Equipment (Shanghai) Co., Ltd.
Schanghai
China
Merck Performance Materials Hong Kong Ltd.
Hongkong
China
Merck Performance Materials Hong Kong Services Ltd.
Hongkong
China
Merck Pharmaceutical (HK)Ltd.
Hongkong
China
Merck Pharmaceutical Manufacturing (Jiangsu) Co., Ltd.
Nantong
China
Merck Serono (Bejing) Pharmaceutical Distribution Co., Ltd.
Peking
China
Merck Serono (Bejing) Pharmaceutical R&D Co., Ltd.
Peking
China
Merck Serono Co., Ltd.
Peking
China
SAFC Hitech (Shanghai) Co., Ltd.
Schanghai
China
Sigma-­Aldrich (Shanghai) Trading Co., Ltd.
Schanghai
China
Sigma-­Aldrich (Wuxi) Life Science & Technology Co., Ltd.
Wuxi
China
Sigma-­Aldrich Hong Kong Holding Ltd.
Hongkong
China
Suzhou Taizhu Technology Development Co., Ltd.
Taicang
Indien
Merck Life Science Pvt. Ltd.
Mumbai
Indien
Merck Ltd.
Mumbai
Indien
Merck Performance Materials Pvt. Ltd.
Sanpada New Mumbai
Indien
Merck Specialities Pvt. Ltd.
Mumbai
Indien
Sigma-­Aldrich Chemicals Private Limited
Bangalore
Indonesien
P.T. Merck Chemicals and Life Sciences
Jakarta
Indonesien
P.T. Merck Tbk.
Jakarta
Japan
BioReliance KK
Tokio
Japan
Merck Ltd.
Tokio
Japan
Merck Performance Materials G.K.
Tokio
Japan
Merck Performance Materials IP G.K.
Tokio
Japan
Merck Performance Materials Manufacturing G.K.
Tokio
Japan
Merck Serono Co., Ltd.
Tokio
Japan
Sigma-­Aldrich Japan G.K.
Tokio
Malaysia
Merck Sdn Bhd
Petaling Jaya
Malaysia
Sigma-­Aldrich (M) Sdn Bhd
Subang Jaya
Neuseeland
Merck Ltd.
Palmerston North
Neuseeland
Sigma-­Aldrich New Zealand Co.
Christchurch
Pakistan
Merck (Pvt.) Ltd.
Karatschi
Pakistan
Merck Pharmaceuticals (Pvt.) Ltd.
Karatschi
Pakistan
Merck Sepcialities (Pvt.) Ltd.
Karatschi
Philippinen
Merck Inc.
Makati City
Singapur
Merck Performance Materials Pte. Ltd.
Singapur
Singapur
Merck Pte. Ltd.
Singapur
Singapur
Sigma-­Aldrich Pte. Ltd.
Singapur
Südkorea
AZ Chem Korea Ltd.
Seoul
Südkorea
Merck Electronic Materials Ltd.
Seoul
Südkorea
Merck Ltd.
Seoul
Südkorea
Merck Performance Materials Ltd.
Pyungtaek-shi
Südkorea
SAFC Hitech Korea Ltd.
Yonging City
Südkorea
Sigma-­Aldrich Holding Ltd.
Yonging City
Südkorea
Sigma-­Aldrich Korea Ltd.
Yonging City
Südkorea
Soulbrain Sigma-­Aldrich Ltd.
Gongju-Si
Taiwan
AZ EM Taiwan Holding Co. Ltd.
Taipei
Taiwan
Merck Display Technologies Ltd.
Taipei
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
Anteil am
Kapital (%)
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
IFRS Ergebnis
IFRS -Eigenkapital
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
– 8.517
in Tausend €
nach Steuern
in Tausend €
100,00
CNY
5.240
– 1.216
37.633
100,00
CNY
24.352
2.937
174.912
20.567
100,00
CNY
26.742
– 2.450
192.075
– 17.160
100,00
CNY
58.135
– 39
417.556
– 277
100,00
CNY
31.461
255
225.968
1.784
100,00
HKD
54.580
14.548
462.374
125.432
100,00
CNY
– 903
– 249
– 6.485
– 1.743
100,00
HKD
74.211
– 4.861
628.675
125.432
100,00
USD
762
– 8
833
– 9
100,00
HKD
9.273
1.794
78.559
15.467
100,00
CNY
36.133
– 12.391
259.524
– 86.778
100,00
CNY
391
82
2.808
577
100,00
CNY
2.328
– 322
16.720
– 2.254
100,00
CNY
17.029
– 7.588
122.310
– 53.144
100,00
CNY
7.907
– 28
56.791
– 194
100,00
CNY
36.256
232
262.345
1.627
100,00
CNY
32.133
404
230.797
2.832
100,00
USD
33.654
– 2
36.787
– 3
100,00
CNY
2.665
3.782
19.139
26.487
100,00
INR
– 2.128
– 19.074
– 153.987
– 1.361.910
51,80
INR
83.157
6.840
6.017.484
488.400
100,00
INR
3.635
4
263.068
303
100,00
INR
47.947
21.933
3.469.583
1.566.057
100,00
INR
25.270
348
1.828.580
24.883
100,00
IDR
– 667
239
– 10.051.608
3.552.422
100,00
IDR
31.589
9.847
475.760.675
146.556.426
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
JPY
373.925
15.730
49.199.474
2.114.658
100,00
JPY
5.324
726
700.458
97.561
100,00
JPY
222.594
28.543
29.288.006
3.837.110
100,00
JPY
18.859
3.902
2.481.455
524.517
100,00
JPY
31.630
4.170
4.161.763
560.555
100,00
JPY
60.169
5.085
7.916.745
683.622
100,00
MYR
11.031
499
51.764
2.164
100,00
MYR
1.500
123
7.039
532
100,00
NZD
1.435
–
2.288
– 1
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
PKR
36.163
6.047
4.141.507
691.253
13.265
75,00
26,00
75,00
PKR
579
332
66.336
100,00
PKR
417
116
47.786
13.265
100,00
PHP
8.620
4.790
442.798
242.609
100,00
USD
49.039
– 4.836
53.604
– 5.379
100,00
SGD
26.378
5.690
40.713
8.693
100,00
SGD
45.199
– 193
69.760
– 295
100,00
KRW
14.291
5.682
18.371.307
7.146.459
100,00
KRW
309.711
– 11.949
398.150.903
– 15.028.375
100,00
KRW
20.666
1.282
26.567.348
1.611.762
100,00
USD
110.363
12.355
120.638
13.742
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
KRW
35.234
– 54
45.294.830
– 68.002
100,00
KRW
35.590
970
45.753.645
1.219.983
50,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
TWD
117
– 6
4.193
– 197
100,00
TWD
148.424
27.894
5.318.232
985.693
141
142
Jahresabschluss
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Land
Gesellschaft
Sitz
Taiwan
Merck Ltd.
Taipei
Taiwan
Merck Performance Materials Co. Ltd.
Taipei
Taiwan
SAFC Hitech Taiwan Co. Ltd.
Kaohsuing
Thailand
Merck Ltd.
Bangkok
Thailand
Sigma-­Aldrich (Thailand) Co. Ltd.
Bangkok
Vietnam
Merck Vietnam Ltd.
Ho Chi Minh Stadt
Lateinamerika
Argentinien
Merck S.A..
Buenos Aires
Argentinien
Sigma-­Aldrich de Argentina S.r.l.
Buenos Aires
Brasilien
Merck S.A.
Rio de Janeiro
Brasilien
Sigma-­Aldrich Brasil Ltda.
Sao Paulo
Chile
Merck S.A.
Santiago de Chile
Chile
Sigma-­Aldrich Quimica Ltda.
Providencia
Dominikanische Republik
Merck Dominicana, S.R.L.
Santo Domingo
Ecuador
Merck C.A.
Quito
Guatemala
Merck S.A.
Guatemala City
Kolumbien
Merck S.A.
Bogota
Mexiko
Merck, S.A. de C.V.
Mexico-Stadt
Mexiko
Sigma-­Aldrich Quimica, S. de R.L. de C.V.
Toluca
Panama
Mesofarma Corporation
Panama-Stadt
Peru
Merck Peruana S.A.
Lima
Uruguay
Ares Trading Uruguay S.A.
Montevideo
Venezuela
Merck S.A.
Caracas
Venezuela
Representaciones MEPRO S.A.
Caracas
Ägypten
Merck Ltd.
Kairo
Algerien
Novapharm Production SARL
Wilaya de Tipiza
Israel
Inter-Lab Ltd.
Yavne
Israel
InterPharm Industries Ltd.
Yavne
Israel
InterPharm Laboratories Ltd.
Yavne
Israel
Merck Serono Ltd.
Herzliya Pituach
Israel
Metabomed Ltd.
Yavne
Israel
Neviah Genomics Ltd.
Yavne
Israel
Qlight Nanotech Ltd.
Jerusalem
Israel
Sigma-­Aldrich Israel Ltd.
Rehovot
Marokko
Merck Maroc S.A.R.L.
Casablanca
Mauritius
Millipore Mauritius Ltd.
Cyber City
Nigeria
Merck Pharmaceutical and Life Sciences Ltd.
Lagos
Südafrika
Merck (Pty) Ltd.
Halfway House
Südafrika
Merck Pharmaceutical Manufacturing (Pty) Ltd.
Wadeville
Südafrika
Serono South Africa Ltd.
Johannesburg
Südafrika
Sigma-­Aldrich (Pty) Ltd.
Kempton Park
Tunesien
Merck Promotion SARL
Tunis
Tunesien
Merck SARL
Tunis
Vereinigte Arabische Emirate
Merck Serono Middle East FZ-LLC
Dubai
MEA
a) Ergebnisabführungsvertrag
b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB
c) Betriebsstätte der Merck KGaA
Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015
Jahresabschluss
IFRS Ergebnis
Anteil am
Kapital (%)
Davon:
­ erck KGaA (%)
M
100,00
Berichtswährung
(ISO Code)
IFRS -Eigenkapital
in Tausend €
IFRS Ergebnis
IFRS -Eigenkapital
nach Steuern
in Tausend €
in Tausend
Berichtswährung
nach Steuern
in Tausend
Berichtswährung
TWD
24.084
3.067
862.958
108.368
TWD
271.544
31.667
9.729.766
1.118.998
100,00
TWD
58.926
2.349
2.111.396
83.010
45,11
THB
19.870
1.883
783.796
71.784
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
VND
5.532
564
135.972.998
13.748.545
100,00
ARS
37.529
– 8.998
530.972
– 93.580
100,00
ARS
1.273
– 452
18.009
– 4.700
100,00
BRL
107.214
13.232
460.751
48.867
100,00
BRL
12.671
– 1.519
54.456
– 5.609
100,00
CLP
38.321
3.738
29.690.597
2.724.295
100,00
CLP
405
64
313.863
46.542
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
16.108
2.825
17.608
3.142
100,00
GTQ
24.455
8.656
204.045
73.722
100,00
COP
19.823
8.738
68.766.888
26.565.004
100,00
MXN
154.366
72.064
2.933.464
1.273.384
100,00
MXN
5.204
– 60
98.897
– 1.052
100,00
USD
41.456
10.590
45.316
11.779
100,00
PEN
23.666
1.936
88.071
6.848
100,00
USD
44.987
– 719
49.175
– 800
100,00
VEF
– 251.285
– 240.310
– 55.115.372
– 54.617.907
100,00
VEF
– 16
–
– 3.520
7
100,00
EGP
3.693
1.383
31.604
11.816
20,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
USD
407.803
2.369
445.769
2.635
100,00
USD
10
1
11
1
100,00
USD
156.868
21
171.473
23
100,00
USD
13.922
777
15.218
864
16,35
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
ILS
4.461
– 1.178
19.005
– 5.093
100,00
ILS
56.848
1.270
242.160
5.492
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
EUR
38.943
– 32
38.943
– 32
100,00
69,00
100,00
7,75
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
ZAR
16.840
2.596
286.344
36.986
100,00
ZAR
15
–
256
–
100,00
b)
b)
b)
b)
b)
100,00
ZAR
1.355
96
23.034
1.370
100,00
TND
66
– 100
147
– 219
100,00
TND
– 295
– 2.281
– 654
– 4.977
100,00
AED
10.912
5.241
43.809
21.412
143
144
Jahresabschluss
Bestätigungsvermerk des ­Abschlussprüfers
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES
­ABSCHLUSSPRÜFERS
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der
Buchführung und den zusammengefassten Lagebericht der MERCK Kommanditgesellschaft auf Aktien, Darmstadt, für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und
zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von
uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den
zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW ) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der
Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und
zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsleitung sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
MERCK Kommanditgesellschaft auf Aktien. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.
Frankfurt am Main, den 19. Februar 2016
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
RackwitzBernau
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüferin
Versicherung der gesetzlichen ­Vertreter gem. §§ 264 Abs. 2 Satz 3 HGB und 289 Abs. 1 Satz 5 HGB
Jahresabschluss
145
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN
­V ERTRETER GEM. §§ 264 ABS. 2 SATZ 3 HGB
UND 289 ABS. 1 SATZ 5 HGB
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der
Merck KGaA ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Merck KGaA
vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage
der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die
wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Merck KGaA beschrieben sind.
Darmstadt, 18. Februar 2016
Karl-Ludwig Kley Kai Beckmann
Belén Garijo Lopez
Stefan Oschmann
Marcus Kuhnert
Bernd Reckmann
146
Jahresabschluss
Bericht des Aufsichtsrats
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2015 die ihm nach
Status der Akquisition von Sigma-­Aldrich. In der Sitzung am
Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben
13. Mai 2015 lag ein Schwerpunkt auf der aktuellen Geschäfts-
ordnungsgemäß wahrgenommen. Insbesondere hat der Auf-
entwicklung im 1. Quartal 2015. Einen weiteren Schwerpunkt
sichtsrat die Arbeit der Geschäftsleitung sorgfältig und regel-
der Sitzung bildete die Berichterstattung des Forschungs- und
mäßig überwacht.
Entwicklungsausschusses Life Science / Performance Materials
des Gesellschafterrats der E. Merck KG. Ferner befasste sich
Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung
Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung war durch einen
intensiven und vertrauensvollen Austausch gekennzeichnet.
Die Geschäftsleitung hat dem Aufsichtsrat im Geschäftsjahr
2015 regelmäßig schriftlich und mündlich über die geschäftliche Entwicklung der Merck KGaA sowie des Merck-Konzerns
Bericht erstattet. Dem Aufsichtsrat wurden insbesondere die
Markt und Absatzsituation des Unternehmens vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die finanzielle
Lage der Gesellschaft und der Tochtergesellschaften, deren
Ertragsentwicklung sowie die Unternehmensplanung dargelegt. Im Rahmen der quartalsmäßigen Berichterstattung wurden jeweils UmSatz und Ergebnis für den Merck-Konzern insgesamt und in den Gliederungen nach Unternehmensbereichen
dargestellt. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand
beziehungsweise steht der Aufsichtsratsvorsitzende in regelmäßigem Informationsaustausch mit dem Vorsitzenden der
Geschäftsleitung.
der Aufsichtsrat mit dem Bericht des Compliance-Officers,
dem Bericht des Datenschutzbeauftragten sowie einem Bericht
über die ERP -Strategie. Der Bericht der Geschäftsleitung über
die Geschäftsentwicklung im 2. Quartal 2015 war in der Sitzung vom 29. Juli 2015 Gegenstand intensiver Beratungen.
Zudem erläuterte die KPMG den Halbjahresfinanzbericht. Ein
weiteres Thema war das Risikomanagement des Unternehmens. Die Leiterin des Risk Managements präsentierte den
Statusbericht für das 1. Halbjahr 2015. Bestandsgefährdende
Risiken waren nicht erkennbar. In seiner vierten Sitzung am
10. November 2015 diskutierte der Aufsichtsrat die Ergebnisse
der in diesem Geschäftsjahr stattgefundenen Effizienzprüfung.
Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Bericht
der Geschäftsleitung zum 3. Quartal 2015. Weitere Themenschwerpunkte waren die Statusberichte 2015 der internen
Revision und zu Compliance und Datenschutz sowie der
Bericht des Forschungs- und Entwicklungsausschusses Healthcare. Weiterhin wurde über die Group Executive Conference
und die aktuelle strategische Ausrichtung von Merck berichtet
Schwerpunktthemen der Aufsichtsratssitzungen
Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2015 zu insgesamt vier
Sitzungen zusammen. In diesen Sitzungen diskutierte der
Aufsichtsrat über die Berichte der Geschäftsleitung ausführlich
und erörterte gemeinsam mit der Geschäftsleitung die Entwicklung des Unternehmens sowie die strategischen Fragestellungen. In der Sitzung vom 27. Februar 2015 berichtete
die Geschäftsleitung zunächst über die Geschäftsentwicklung
im Jahr 2014. Zudem beschäftigte sich der Aufsichtsrat intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2014 sowie den
entsprechenden Lageberichten. Der Wirtschaftsprüfer erläuterte den Prüfbericht. Die Geschäftsleitung berichtete über die
Abschlüsse. Darüber hinaus beschloss der Aufsichtsrat die
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance
Kodex sowie über die Erklärung zur Unternehmensführung,
die zugleich den gemeinsamen Bericht zur Corporate Governance von Geschäftsleitung und Aufsichtsrat enthält. Der Aufsichtsrat verabschiedete außerdem die Beschlussvorschläge
an die Hauptversammlung. Seitens der Geschäftsleitung
wurde die Planung für das Geschäftsjahr 2015 dargelegt. Weitere Themen waren der Bericht der internen Revision und der
und diskutiert. Darüber hinaus wurden die Aufsichtsratsmitglieder am 13. Oktober 2015 telefonisch über die Nachfolge
von Herrn Oschmann in das Amt des Geschäftsleitungsvorsitzenden zum 30. April 2016 sowie die Einführung des neuen
Merck-Branding informiert.
Jahresabschluss
Der Jahresabschluss der Merck KGaA, der Konzernabschluss
des Merck-Konzerns sowie der zusammengefasste Lagebericht
für die Merck KGaA und den Merck-Konzern sind unter Einbeziehung der Buchführung von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, geprüft worden. Der Jahresabschluss
sowie der Lagebericht der Merck KGaA wurden mit einem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach deutschen Prüfungsgrundsätzen versehen. Für den nach den Vorschriften
der International Financial Reporting Standards aufgestellten
Konzernabschluss hat der Abschlussprüfer den im Konzerngeschäftsbericht abgedruckten Bestätigungsvermerk gegeben.
Ferner hat der Abschlussprüfer die Ermittlung der Beteiligung
der Merck KGaA an dem Ergebnis der E. Merck KG gemäß § 27
AbSatz 2 der Satzung geprüft. Der Jahresabschluss der
Bericht des Aufsichtsrats
Jahresabschluss
147
Merck KGaA, der Konzernabschluss des Merck-Konzerns, die
18. Februar 2016 (Geschäftsleitung) beziehungsweise am
Lageberichte für die Merck KGaA und den Merck-Konzern
4. März 2016 (Aufsichtsrat) die aktualisierte Entsprechenser-
sowie der Vorschlag der Geschäftsleitung für die Verwendung
klärung nach § 161 Aktiengesetz beschlossen und gemeinsam
des Bilanzgewinns sind dem Aufsichtsrat zusammen mit den
zum 4. März 2016 abgegeben. Die Erklärung ist auf der Web-
Prüfungsberichten des Abschlussprüfers vorgelegt worden.
site der Merck KGaA (www.merck.de/de/investoren/corpo-
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Merck KGaA, den
rate_governance/corporate_governance.html)
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den
zugänglich. Weitere Informationen zur Corporate Governance
ihm nach § 27 AbSatz 2 der Satzung vorgelegten Bericht des
bei der Merck KGaA einschließlich der Vergütung von
Abschlussprüfers gemäß § 14 AbSatz 2 der Satzung auch sei-
Geschäftsleitung und Aufsichtsrat enthält die Erklärung zur
nerseits geprüft. Er hat ferner den Konzernabschluss des
Unternehmensführung auf den Seiten [XX ff.] des Geschäfts-
Merck-Konzerns und den zusammengefassten Lagebericht für
berichts.
dauerhaft
die Merck KGaA und den Merck-Konzern geprüft sowie den
Prüfungsbericht der KPMG
AG Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft, Berlin, zur Kenntnis genommen. An der Bilanzsitzung
des Aufsichtsrats am 4. März 2016 haben zu dem betreffenden
Tagesordnungspunkt auch die den Bestätigungsvermerk zum
Jahresabschluss der Merck KGaA sowie zum Konzernabschluss
des Merck-Konzerns unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer teilgenommen und über ihre Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat
nahm das Prüfungsergebnis der Abschlussprüfer zustimmend
zur Kenntnis. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prü-
Ausschüsse
Der Aufsichtsrat der Merck KGaA verfügt derzeit wegen der
gesellschaftsrechtlichen Besonderheiten, die sich für den Aufsichtsrat einer KGaA ergeben, und weil sich ein entsprechender Bedarf bisher nicht abgezeichnet hat, neben dem Nominierungsausschuss über keine weiteren Ausschüsse. Die
Mitglieder des am 11. November 2014 neu gewählten Nominierungsausschusses tagten im Geschäftsjahr 2015 nicht. Der
Bericht über die Arbeit weiterer Ausschüsse entfällt.
fung hatte der Aufsichtsrat keine Einwände zu erheben und
billigte hiernach den von der Geschäftsleitung aufgestellten
Jahresabschluss, den Konzernabschluss des Merck-Konzerns
und den zusammengefassten Lagebericht für die Merck KGaA
und des Merck-Konzerns sowie den vom Abschlussprüfer
gemäß § 27 AbSatz 2 der Satzung vorgelegten Bericht. Er
Personalia
Mit Ausnahme von Edeltraud Glänzer, die bei der Sitzung vom
10. November 2015 fehlte, nahmen alle Aufsichtsratsmitglieder an sämtlichen Sitzungen des Aufsichtsrats teil. Änderungen in der personellen Zusammensetzung gab es 2015 nicht.
schloss sich dem Vorschlag der Geschäftsleitung für die Verwendung des Bilanzgewinns nach eigener Prüfung an.
Darmstadt, 4. März 2016
Corporate Governance und Entsprechenserklärung
Corporate Governance ist für den Aufsichtsrat eine Thematik
mit hohem Stellenwert. Nach eigener Einschätzung gehört
dem Aufsichtsrat eine angemessene Anzahl von unabhängigen
Mitgliedern an. Interessenkonflikte, wie durch den Deutschen
Corporate Governance Kodex definiert, sind bei den Aufsichtsratsmitgliedern im vorliegenden Berichtsjahr nicht aufgetreten. Nach ausführlicher Befassung mit Corporate Governance-Themen haben Geschäftsleitung und Aufsichtsrat am
Der Aufsichtsrat der Merck KGaA
Wolfgang Büchele
Vorsitzender
Finanzkalender 2016
März
Dienstag, 8. März 2016
Bilanzpressekonferenz
April
August
Freitag, 29. April 2016
Hauptversammlung
Donnerstag, 4. August 2016
Finanzbericht Q2
Mai
November
Donnerstag, 19. Mai 2016
Finanzbericht Q1
Dienstag, 15. November 2016
Finanzbericht Q3
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