pdf - bei Doblinger

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pdf - bei Doblinger
22 | frühjahr 06
klan punkte
sound:files
:focus
Cerha, Resch, Schmidinger:
Drei neue Violinkonzerte /
Three new violin concertos
:auszeichnung
Doblinger: 2x Best Edition 2006
:jubiläum
Erich Urbanner 70
:gedenken
In memoriam Thomas Christian
David und Fritz Leitermeyer
:interpreten
Batik-Takács-Connection:
Zwei polnische Jungpianisten /
Two young polish pianists
Dorotheergasse 10. Aquarell von Ernst Graner (1913)
Doblinger Verlagsnachrichten
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22 | frühjahr 06
klan punkte
sound:files
:focus
Cerha, Resch, Schmidinger:
Drei neue Violinkonzerte /
Three new violin concertos
:auszeichnung
Doblinger: 2x Best Edition 2006
:jubiläum
editorial
Erich Urbanner 70
:gedenken
In memoriam Thomas Christian
David und Fritz Leitermeyer
:interpreten
Batik-Takács-Connection:
Zwei polnische Jungpianisten /
Two young polish pianists
Dorotheergasse 10. Aquarell von Ernst Graner (1913)
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Eine auffällige Häufung an Premieren neuer Violinkonzerte
brachte das vergangene Jahr: Innerhalb weniger Monate wurde der Doblinger-Katalog um Werke von Friedrich Cerha, Ernst
Ludwig Leitner, Gerald Resch und Helmut Schmidinger erweitert. Anlass, sich eingangs näher mit dieser alten, doch keineswegs unmodernen Gattung auseinanderzusetzen (klang:focus)
und gleichzeitig noch einen Nachtrag zum 80. Geburtstag des
Doyens der österreichischen Komponisten Friedrich Cerha im
vergangenen Februar zu liefern.
Doblinger exakt ein halbes Jahrhundert verbunden ist Erich
Urbanner, der in einem Artikel zu seinem „70er“ einmal nicht
(nur) als gestrenger Lehrmeister und disziplinbewusster Komponist präsentiert werden soll. Die runden Geburtstage des
„Quartetts“ Cerha, Urbanner, Iván Eröd und Paul Walter Fürst
waren im Frühjahr auch Anlass zu einem der legendären Feste im Barocksalon in der Wiener Dorotheergasse 10. Unser
Kollege Karl Schulz hat einige Impressionen mit der Kamera
eingefangen.
Fröhlichen Festtagen steht Besinnung gegenüber: Auch in diesem Heft muss wieder Abschied von Autoren unseres Hauses
genommen werden. Innerhalb weniger Wochen verstarben
Anfang 2006 mit Thomas Christian David und Fritz Leitermeyer zwei Herren der alten Schule, die sich durch ihre individuellen Standpunkte innerhalb der österreichischen Komponistenszene bleibende Namen schufen.
Als die „Entdeckung“ des vergangenen Jahres kann der 1938
vom NS-Unrechtsregime vertriebene und in den USA schließlich in Vergessenheit geratene Wiener Komponist Erich Zeisl
(1905–1959) gelten. Der aktuelle und ungebrochene Siegeszug seines Requiem Ebraico um die Welt und die beginnende
Verbreitung seiner Musik auf CD lassen uns wie schon in den
letzten Heften in einem klang:echo Rückschau halten.
Zunehmend erfreuliche Tendenzen gibt es auch hinsichtlich
des Engagements junger und jüngster Musiker um die neue
Musik. Wir berichten von Doblinger-Preisträgern und Interpreten unserer Stücke aus Warschau und Wien. Daneben sind wir
erneut um ein breites ergänzendes Informationsangebot aus
allen Sparten bemüht.
Doblinger Verlagsnachrichten
Seite 1
Was an dieser Stelle nicht völlig übergangen sei: Nach 21 Heften im „klassischen“ Schwarzweiß-Look, erfolgt mit der aktuellen Ausgabe der Sprung in eine neue klang:punkte-Ära: Nicht
nur Farbe und Layout sollen signalisieren, dass wir uns nun
doch schon seit einigen Jahren im 21. Jahrhundert befinden.
Als „sound:files“ gibt es nun auch als Service für unseren rasant wachsenden Leserkreis nicht deutscher Muttersprache
zusammengefasste englische Infos und zugleich Links zur
akustischen Untermalung unserer Beiträge (siehe www.doblinger-musikverlag.at). Gerade bei diesem Neubeginn sind wir
natürlich umso mehr dankbar für jede Form von Kritik und Anregungen.
Eine angenehme Lektüre wünscht
Ihr klang:punkte-Team
DEAR READER!
You are reading the first issue of Doblinger’s sound:files. As
of now, we provide our ever growing non-German-speaking
community of friends and customers with short abstracts
of our latest news in English language. The acoustic sound:
files with excerpts from the discussed works can be found
on the web site (www.doblinger-musikverlag.at). In this issue
you will find a tour through new violin concertos from our
catalogue, and we pay homage to the great Friedrich Cerha,
who celebrated his 80th birthday this year. We are no less
happy to congratulate Erich Urbanner on his 70th birthday:
his collaboration with our house lasts exactly half a century.
We also write about the composers Thomas Christian David
and Fritz Leitermeyer, both of whom have departed early
in 2006, about Erich Zeisl, whose Requiem Ebraico was the
(re-)discovery of the last months, and about the young Polish
pianists and Doblinger award winners Artur Janda and Lech
Napierala. In these as well in all other respects we hope
to have compiled comprehensive and varied information
for you.
Pleasant reading!
Your sound:files team
Impressum
klang:punkte 22 (99 522), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51.
Redaktion: Dr. Christian Heindl, Walter Weidringer. Für den Inhalt verantwortlich: Helmuth Pany.
Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Dr. Christian Heindl, Katharina Knessl, Walter Weidringer.
Englische Übersetzungen: Nicolas Radulescu. Layout – Konzept: Barbara Ployer, Satz: Andrea Wimmer.
Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen: INFODoblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, e-mail: [email protected], Homepage: www.doblinger-musikverlag.at
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klang:focus
Primus inter pares
VIOLINKONZERTE VON FRIEDRICH CERHA, GERALD RESCH UND HELMUT SCHMIDINGER
VON WALTER WEIDRINGER
Das Violinkonzert hat in seiner langen Geschichte viele Wandlungen durchgemacht, die unterschiedlichsten Facetten
gezeigt. Wie lebendig die Gattung auch am Beginn des dritten Jahrtausends noch ist, bewiesen erst im letzten Herbst drei
neue, aufregende Werke.
AUSBLICK UND RÜCKSCHAU
Doch Vergangenheit (wenn man so will: sogar Musikgeschichte!)
und Gegenwart gehen noch weitere Verbindungen ein, indem
sich Cerha an einigen Stellen Schönbergs Phantasie für Violine
und Klavier (1949) annähert, einem Werk, das ihm eingestandenermaßen „sehr ans Herz gewachsen“ ist, hat er doch als
Geiger einst dessen europäische Erstaufführung gespielt. „Ein
kleines Zitat aus meiner eigenen 2. Violinsonate auf dem dynamischen Höhepunkt des Satzes (‚Grave’) werde hingegen nur ich
selbst wiedererkennen“, erwähnt der Komponist mit Augenzwinkern eine weitere Anspielung auf sein musikalisches Vorleben
in diesem Gipfelwerk seines reichen Oeuvres, das Ausblick und
Rückschau zugleich ermöglicht. Rückschau – eine solche muss
bei Friedrich Cerha auch die organische Verbindung von Anregungen aus außereuropäischen Kulturkreisen mit einschließen.
Etwa im Klangfarbenspiel des zweiten Satzes.
„Im abschließenden Finale rapsodico wechseln ‚stürmische’ Passagen im Vierertakt mit wiegenden 6/8-Bewegungen. Im weiteren Verlauf wird vor allem rhythmisch auf den ersten Satz Bezug
genommen, am Ende einer Quasi-Kadenz der Sologeige, an der
orchestrale Einwürfe Anteil haben, auch auf den Gestus des
Anfangs der Rhapsodie. Danach erscheinen die vier Elemente
aus dem Nachtstück noch einmal in neuem Licht, ehe der stark
variierte, heftige Anfang die Schlussphase einleitet.“ Dem Soloinstrument wird bei all dem größte und schnellste Wandlungsfähigkeit abverlangt.
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Die Uraufführung am 18. Dezember 2005 im Wiener Konzerthaus wurde, misst man den spontanen, einhelligen Publikumserfolg und die Begeisterung der Kritik, zu einer Feierstunde kompositorischer Eindringlichkeit.
„RAFFINESSE UND TIEFE“
„Cerha, dem Doyen der österreichischen Musik unserer Zeit“,
jubelte etwa Heinz Rögl in den Salzburger Nachrichten, „ist mit
seinem Violinkonzert ein großartiges, bei aller Raffinesse und
Tiefe unmittelbar sich erschließendes, virtuoses Konzertstück gelungen, das einen über die Dauer von dreißig Minuten niemals
‚auslässt’. Es birgt vielgestaltige Wechsel in Stimmung und Dynamik, grandiose Klangfarbenmischungen im Orchester, hat als
Mittelteil ein ‚Nachtstück’, in dem ostinate Gestalten in betörender Weise immer neu miteinander kombiniert werden. Und vor
allem ist das Stück voller Witz und Pointen – enthüllt somit einen
Charakter, der einer virtuosen Geigenmusik seit jeher gut steht.
Was der Ton dieses Instruments alles zwischen Lachen und Weinen (oder beidem gleichzeitig) auszudrücken vermag, weiß der
Geiger Friedrich Cerha, bei dem die tief sitzende Liebe zur Mu-
Friedrich Cerha, Foto: Renate Publig
Altmeister Friedrich Cerha etwa, zu seinem 80. Geburtstag
am 17. Februar 2006 in zahlreichen Medien gefeiert, ist selbst
ausgebildeter Geiger und hat für die Violine in den 50er-Jahren Sonaten mit Klavierbegleitung geschrieben – durchaus noch
für den eigenen Konzertgebrauch. Doch dann ging seine kompositorische Entwicklung jahrzehntelang ganz andere, vom ursprünglichen Leib- und Mageninstrument emanzipierte Wege.
Erst vor kurzem, als Cerha als Auftragswerk für den „Concours
Marguerite Long – Jacques Thibaud“ eine Rhapsodie für Violine und Klavier (2001) komponierte, trat das Instrument wieder
ins Zentrum seines Interesses. Und zwar so sehr, dass sich diese
Rhapsodie zu großer Besetzung auswuchs und sich in den Stirnsatz eines Violinkonzerts wandelte. Cerha schöpfte dabei auch
tief aus dem Brunnen musikalischer Erinnerung: Die Kindheitserfahrung Zigeunermusik, burleske und kapriziöse Elemente spielen eine große Rolle und führen zu einer gewissen „leggierezza“,
wie er betont.
Gerald Resch, Foto: Renate Publig
sik wohl ‚vom Zigeuner stammt’, selbst am Besten.“ Und Ljubiša
Tošić zog im Standard gar den Vergleich mit einem der berühmtesten Alterswerke der Musikgeschichte, Verdis „Falstaff“.
„WIEDERHOLUNG ERBETEN!“
Die bei aller Kompromisslosigkeit trotzdem unmittelbar fassliche, spontan eingängige Gestalt des Violinkonzerts betont Wilhelm Sinkovicz in der Presse:
„Der Doyen der österreichischen Komponisten hat Schönbergs
Hermetik längst hinter sich gelassen, lässt Assoziationen innerhalb der drei Sätze durchaus zu, gewinnt im letzten Satz dadurch sogar so etwas wie eine Einheit stiftende Reprisen-Wirkung. Doch darf sogar an Ravels ‚Tzigane‘ oder jedenfalls an
Schönbergs Geigenfantasie denken, wer Cerhas Konzert hört,
wenn Ernst Kovacic es mit großer Konzentration und virtuosem
Zugriff musiziert: Die Musiker des RSO begleiten, kontrapunktieren die einmal melancholisch schönen, dann wieder rasant
zugespitzten Soli, hüllen sie in luftige Klanggespinste und ballen
die Klänge zu heftigen Entladungen. Ein zauberisch poetisches
Nachtstück erwächst aus einem leisen Ton inmitten; und alle
drei Sätze enden mit behutsam-charmanten Pointen, wie lange
nichts in der Neuen Musik. Wiederholung erbeten!“ Auch die
interpretatorische Qualität der Uraufführung unter der Leitung
von Bertrand de Billy stieß auf Begeisterung: „Schöner als es das
RSO anlässlich der Uraufführung tat, kann man wohl auch Friedrich Cerhas neues Violinkonzert nicht zum Klingen bringen.“
CD-NEUERSCHEINUNG
Bei solchem Jubel ist es doppelt erfreulich, dass sich im Nu auch
ein namhaftes CD-Label des Werkes angenommen hat: Kurz vor
Ostern erschien bei „col legno“ der vom ORF produzierte Mitschnitt der Uraufführung – für alle Liebhaber von Cerhas Musik
zum Nachhören und nicht zuletzt auch als willkommener Anreiz
für Solisten, sich dem ebenso fordernden wie dankbaren Werk
zu stellen.
PRIMUS INTER PARES
As many as three new and very different violin concertos
have met with high acclaim both by critics and audience
in autumn 2005. FRIEDRICH CERHA shortly before his
80th birthday has drawn a virtuoso and nimble résumé
of his rich oeuvre: the past and the present, but also the
future meet in a profound manner tampered by the serene
wisdom of old age which has been compared by critics with
the spirit of “Tutto nel mondo è burla” from Verdi’s Falstaff (Der Standard). Cerha has written a “superb virtuoso
concert piece which, for all its refinement and depth, is
immediately understandable and which captivates one
throughout its thirty-minute duration. It contains many different changes of mood and dynamics, splendid timbres in
the orchestra, has a central ‘Nachtstück’ in which ostinato
motives are mesmerizingly combined in constantly new
ways. Above all, the piece is full of esprit and humour – thus
revealing a character which has always suited virtuoso
violin music very well. The violinist Friedrich Cerha knows
best what emotions the tone of this instrument can produce
from laughter to weeping (or both at the same time) – since
his profound love of music ‘must come from the gypsies’.”
(Salzburger Nachrichten). It is even more gratifying that the
high quality of this work and its first performance is already
documented on CD – Ernst Kovacic, the RSO Vienna and its
principal conductor Bertrand de Billy (col legno 20251).
GERALD RESCH, almost 50 years Cerha’s junior, has
written his violin concerto, which was first performed at the
Wien Modern festival in 2005, for the fiery violinist Patricia
Kopatchinskaja – an explosive mix of manifold timbres.
The work titled Schlieren (striae) has its point of departure
in the image of a fogged window and its interconnecting
trickles. Both gravity and humour and virtuosity play a
role, similar to Cerha, but lead to totally different results.
“Resch’s tripartite, in its subsections richly differentiated,
20-minute work, commissioned by Wien Modern, gives the
soloist superlative opportunities: for powerful eruptions,
playful elegance, scintillating colours. The striae are here
the sounds which meander beside the primary musical material, they form clusters or disintegrate. But above all the
piece sounds exciting: highly concentrated but also frail and
transparent, sparkling and fresh, poetic and elegant. The
RSO conducted by Johannes Kalitzke was a relaxed partner
to the soloist and never intruded. Ovations!“
(Kronen Zeitung)
HELMUT SCHMIDINGER chose a literarily inspired
way for his third violin concerto Das letzte Kapitel which
takes Erich Kästner’s poem of the same name as point
of departure for a “rondo for violin, speaker, snare drum,
and string orchestra” – a sombre and level-headed report
of humanity’s self-destruction. “Schmidinger has written a
smouldering and perilous music which successfully builds
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up tension.” (Kronen Zeitung) “This rondo fascinates not only
through its musical qualities; it is positively fixed between
the unostentatious form of the text and its apocalyptical
content. The musicians [...] did not only give a first-rate performance, they also disproved several clichés: contemporary
compositions can conquer a sceptic audience if they have
so dedicated performers as here.” None less than Krzystof
Penderecki, the conductor of the first performance, lavished
praise upon Schmidinger’s concerto and alluded to the
speaker’s part: “This is really a very good work – and I have
told him to write operas. He really has talent for opera.”
SCHLIEREN
Fordernd und dankbar zugleich: Dieses Resümee darf auch für
das Violinkonzert von Gerald Resch gelten – wenn auch beide Eigenschaften in zuweilen ganz unterschiedlicher Prägung als bei
Cerha zum Tragen kommen. Dass die Gattung des Solokonzerts
auch in der Gegenwart noch genug zu sagen hat, davon ist jedenfalls auch Resch überzeugt, „weil es sich vermutlich um eine
archetypische Konstellation handelt, wenn ein Einzelner einer
Gruppe gegenübertritt.“ Den persönlichen Beweis trat Resch, nahezu ein halbes Jahrhundert jünger als Cerha, zuletzt bei Wien
Modern 2005 an. Schlieren nennt er sein Violinkonzert – nach
der Idee, „dass eine Linie Unter- oder Nebenlinien generiert, die
die ursprüngliche Linie selbst oft auch zum Verschwinden bringen können. Wie auf einer beschlagenen Fensterscheibe, auf
der man mit dem Finger eine Linie zieht, und sich Schlieren der
hinuntertropfenden Wasserbahnen bilden, die die Linie selbst
stören, auch zerstören, die aber trotzdem weitergeht.“
VERSPIELT – DOCH OHNE FALSCHE TÖNE
Patricia Kopatchinskaja, die Solistin der Uraufführung, hat bei
der Entstehung des Werkes eine gewisse Rolle gespielt, zumal
Gerald Resch immer gerne mit seinen Interpreten und Interpretinnen zusammen arbeitet. Und für Kopatchinskaja wollte er
schon lange einmal ein Stück komponieren: Manches dabei ist
ihr direkt auf den Leib geschrieben, anderes wieder ganz und
gar nicht – eine explosive Mischung. Eine gewisse Leichtigkeit,
das Eingehen auf das Soloinstrument, die Affinität zum Traum
– bei allen Unterschieden lassen sich etliche Berührungspunkte zwischen den im Einzelnen stark differierenden Werken von
Cerha und Resch ausmachen. Gemeinsam war ihnen jedenfalls
nicht zuletzt das positive Echo:
„HÖHEPUNKT VON WIEN MODERN“
„Reschs dreiteiliges, in Unterabschnitten reich differenziertes
20-Minuten-Werk, eine Auftragsarbeit von Wien Modern, bietet
dem Solisten fulminante Möglichkeiten: an kraftvollen Ausbrüchen, verspielter Eleganz, fließenden Farben.
Schlieren sind dabei die Klanggebilde, die abseits des musikalischen Hauptstranges nebenher schlingern, sich zu Knäuel
ballen oder auch zerfasern. Doch vor allem klingt dieses Stück
hinreißend: hochkonzentriert und zugleich luftig-durchsichtig,
funkelnd und frisch, poetisch und elegant. Das RSO unter Kalitzke war der fabelhaften jungen Geigerin ein lockerer Partner, der
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Helmut Schmidinger, Foto: Renate Publig
klang:focus
sich in keinem Moment vordrängt. Jubel!“ (Karlheinz Roschitz,
Kronen Zeitung, 27. November 2005)
„DAS LETZTE KAPITEL“
Einen dezidiert anderen, nämlich literarisch fundierten Weg beschritt Helmut Schmidinger in seinem bereits dritten Violinkonzert, hatte er sich doch von Erich Kästners gleichnamigem Gedicht zu einem „Rondo für Violine, Sprecher, kleine Trommel und
Streichorchester“ anregen lassen – von jenem ebenso düsteren
wie nüchternen Endzeitbericht von der Ausrottung der Menschheit, befohlen von der Weltregierung, als letzte Konsequenz nur
auf kurzfristigen Profit und rücksichtsloser Ausbeutung der Natur wie des Nächsten zielenden Handelns. „Was mich am Text
Kästners besonders inspiriert hat“, verrät der Komponist, „ist die
große Spannung, die sich durch den scheinbaren Widerspruch
ergibt, eine so grausame Fiktion in so formvollendet unaufgeregter, vierzeilig gereimter Gedichtform darzustellen.“
So sehr sich das Werk in seiner ganz individuellen Gestalt von
den oben behandelten Violinkonzerten von Cerha und Resch unterscheidet, so war ihm doch ein nicht minder positives Echo bei
Publikum und Presse sicher:
Schmidinger hat eine schwelend gefahrvolle Musik geschrieben“,
urteilt Oliver Láng in der Kronen Zeitung, „die gekonnt Spannungen aufbaut.“ Das Neue Volksblatt konstatierte: „Dieses Rondo
fasziniert nicht nur durch seine musikalischen Qualitäten; es ist
förmlich eingespannt zwischen der schlichten Form des Textes
und dessen apokalyptischem Inhalt. Die Interpreten [...] formten nicht nur eine erstklassige Aufführung, sondern zerbrachen
auch etliche Klischees: Auch zeitgenössische Kompositionen
können ein skeptisches Publikum erobern, wenn sie so engagiert
interpretiert werden wie hier.“ (pst!, 9. Dezember 2005). Und
den Oberösterreichischen Nachrichten zufolge hat Schmidinger „höchst bezwingende Musik“ erfunden: „Klassisch auch die
Struktur des als Violinkonzerts angelegten Werks, das sich als
Rondo im Kreis dreht und keinen Ausweg aus der Weltvergiftung
mehr findet. Christian Altenburger war der ideale Interpret des
virtuos gespickten Soloparts, den Text rezitierte Julia Stemberger
als quasi zweiter Solist. Das Besondere aber an dieser Uraufführung war, dass einer der bedeutendsten Komponisten unserer
Zeit, Krzystof Penderecki, mit dem Wiener Concert Verein dieses Werk aus der Taufe hob.“ (wruss, 10. Dezember 2005). Und
eben jener Krzystof Penderecki, der sich als höchst prominenter
Anwalt des Violinkonzerts seines österreichischen Kollegen annahm, fand gegenüber dem ORF auch ausdrückliche Worte der
Anerkennung: „Das ist wirklich ein sehr gutes Werk – und ich
habe ihm gesagt, er soll Opern schreiben. Er hat wirklich Talent
für Oper.“ Ein Ratschlag, der bei Helmut Schmidinger gewiss auf
offene Ohren gestoßen ist. Man darf gespannt sein...
klang:auszeichnung
Doblinger: zweimal Best Edition
2006
Deutscher Musikeditionspreis für die Partitur der Lustigen
Witwe und Reinhard Amons Harmonielehrelexikon
Er ist mittlerweile so etwas wie der Oscar
für Musikverleger: der Deutsche Musikeditionspreis Best Edition. Vor 15 Jahren
vom Deutschen Musikverleger-Verband
e.V. (DMV) ins Leben gerufen, hat sich der
Preis längst als Qualitätssiegel für hochwertig gestaltete Publikationen etabliert
– und ist auch dem entsprechend begehrt:
2006 waren nicht weniger als einhundert
Publikationen von 26 Verlagen als Bewerbungen eingereicht worden. Eine denkbar
harte Konkurrenz, bei der sich Doblinger
trotzdem – und das gleich in zwei von elf
Sparten! – durchsetzen konnte:
Kategorie 2: Wissenschaftliche Notenausgaben / b) Einzelausgaben
Franz Lehár: Die lustige Witwe,
historisch-kritische Neuausgabe, herausgegeben von Norbert Rubey
Begründung der Jury: „Die Ausgabe dokumentiert die authentische Fassung unter
Berücksichtigung der bisherigen Fassungen. Sie sollte eine Grundlage für jeden
sein, der dieses Stück aufführt. Darüber
hinaus überzeugen die gute Gestaltung
und Verarbeitung.“
Kategorie 8: Musikbücher / c) Musikwissenschaftliche Bücher
Lexikon der Harmonielehre von Reinhard Amon, Nachschlagewerk zur durmolltonalen Harmonik mit Analysechiffren
für Funktionen, Stufen und Jazz-Akkorde
Begründung der Jury:
„Das Buch besticht durch einen neuartigen Aufbau der Harmonielehre mit einer
bildhaften Darstellung, die eine gute Vorstellung von Harmonik und Form gibt.“
In Zeiten der Digitalisierung von Inhalten
aller Art unterstreicht der Deutsche Musikeditionspreis Best Edition die Bedeutung des
aktiven Verlegers, der mit viel Mühe und
Engagement in seine gedruckten Erzeugnisse investiert – und damit angesichts drastischer Einsparungen der öffentlichen Haushalte und Einschnitte im öffentlichen Musikleben einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt unserer kulturellen Vielfalt leistet.
DOBLINGER: TWO TIMES BEST EDITION
2006!
German Music Edition Award won for the Score
of The Merry Widow and for Reinhard Amon’s
Harmony Lexicon
The German music edition award Best Edition has
been a sign of the quality of exceptional publications for 15 years. Among one hundred publications
submitted by 26 publishers Doblinger publications
won in two of eleven categories:
Category 2: Scholarly music editions / b) Editions of
individual works
Franz Lehár: The Merry Widow, historical-critical
new edition, edited by Norbert Rubey
Jury’s comment:
“The edition presents the authentic version while taking into account the hitherto existing versions. This
should be the score used for every performance.
Furthermore, the good design and workmanship are
very convincing.”
Category 8: Music books / c) Musicological books
Lexikon der Harmonielehre (harmony lexicon) by
Reinhard Amon, reference work on major/minor
tonal harmonic theory with analytical symbols used
in function theory, step theory, and with jazz chord
symbols
Jury’s comment:
“The book captivates by its novel presentation of
harmonic theory with a pictorial mode of presentation which gives a good idea of harmony and form.”
HOHE AUSZEICHNUNG FÜR
DOBLINGER-GESCHÄFTSFÜHRER
Helmuth Pany wurde mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Seit 40 Jahren im 130jährigen Traditionsunternehmen Musikverlag - Musikhaus tätig und seit 25 Jahren Geschäftsführer beider Unternehmenszweige, habe Pany, betonte Wirtschaftsminister Bartenstein
in seiner Laudatio, im vergangenen Vierteljahrhundert „mit seinem Verlagsteam
3.000 Druckwerke, 460 Orchesterwerke und 35 musikalische Bühnenwerke herausgebracht. Die Wiederbelebung der Werke von in der Nazizeit verfemter,
Komponisten aus Österreich sei ihm dabei ebenso ein besonderes Anliegen wie
die verlegerische Betreuung der Zeitgenossen. Als führendes Mitglied in zahlreichen Gremien, Verbänden und Verwertungsgesellschaften setzte er sich für
urheberrechtliche Belange der Komponisten und Autoren ebenso ein wie für die
Anliegen der Berufsstände Musikverleger und Musikalienhändler.
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klang:jubiläum
Ballkünstler & „Star Trek“ - Fan
ERICH URBANNER WURDE 70
VON CHRISTIAN HEINDL
Exakt ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit ein blutjunger, noch völlig unbekannter Tiroler 1956
mit seinem 2. Streichquartett den Kompositionspreis des Hauses Doblinger gewann und damit die erste von
vielen großen Auszeichnungen seiner Laufbahn erhielt. Heute zählt er zu den prominentesten Komponisten
unseres Landes: Erich Urbanner.
Foto: Archiv
He was only 20 when he won the
Doblinger composition award in
1956 with his 2nd string quartet.
Today, Erich Urbanner is one of the
most important Austrian composers. Born in 1936 in Innsbruck,
Urbanner studied in the legendary
class of Karl Schiske at the Vienna
Music Academy. Together with Iván
Eröd, Kurt Schwertsik, and others,
Erich Urbanner, Edith Steinbauer
he was one of the young musicians
who sought to form a counterpoint to the conservative circles
which dominated musical life at that time. After dodecaphonic
and serial works from the 1960s – for example the Five Pieces for
Violin and Piano (1961), which show parallels to Anton Webern,
the Adagio for piano (1966), and the orchestral work Thema, 19
Variationen und ein Nachspiel (1968) –, Urbanner soon turned
to a freer technique which incorporated improvisatory elements.
In the Violin Concerto (1971) and in the Double bass Concerto
(1973) this is enriched by extended sound production and given a
clearer structure by a new emphasis on form – but melodic developments, too, are given more room. In later works one can also
find elements such as cluster technique or micro-polyphony, e.g.
in the impressive sound and timbre textures which characterise
Multiphonie for large orchestra (1998/99).
Urbanner’s large-scale vocal works culminate in the opera Ninive
(1987) and especially in the Requiem for soloists, chorus and orchestra (1975) with its expressive choral writing which is distinguished by complex polyphony. Recently a CD with recordings of the
first perfomance of the Requiem and of the Double bass Concerto has been published.
After decades as one of the most esteemed composition professors of the Vienna Music University – always aiming to let each
student experience the fullest possible individual development –,
Urbanner the newly-retired finds more leisure not only to watch
“Star Trek”, but also to compose more. At present he is working
on a new orchestral work commissioned by Udo Zimmermann for
the Munich “musica viva” festival of 2007/08.
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Foto: Screen Themes/Paramount
“STAR TREK” FAN IN HIGHER SOUND SPHERES
On Erich Urbanner’s 70th birthday
Nein, passionierter Tarockspieler ist er
trotz einschlägiger Bekundungen in einer
Laudatio eines Lokalpolitikers nicht, und
auch als richtiger „Trekkie“ wird er trotz einer gewissen Neigung für „Star Trek“-Unterhaltung kaum durchgehen; eher schon
als Hollywood-Filmstar, für den er schon
einmal in den Gängen des Doblinger-Verlagshauses gehalten wurde. Stellt man
ihn gar auf einen Fußballplatz, wie jüngst
für ein Porträt des ORF-Landesstudios Tirol, dann brechen wahre Leidenschaften
durch. Erinnerungen an die Jugendzeit
des am 26. März 1936 in Innsbruck Geborenen werden da wach, der erst mit Beginn seiner Studienzeit in der legendären
Karl-Schiske-Klasse an der Wiener Musikakademie den seriösen Anstrich eines
Komponisten erhielt.
Gemeinsam mit Iván Eröd, Ingomar Grü-
Erich Urbanner, Foto: Renate Publig
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Cover: Christoph Kiefhaber / ORF
nauer, Kurt Schwertsik, Otto M. Zykan u. a. zählte Erich Urbanner
damals zu jener Gruppe junger Musiker um Schiske, die um einen
Kontrapunkt zu den das damalige Musikleben dominierenden konservativen Kreisen bemüht waren. Wie seine Kollegen beschäftigte
auch Urbanner sich zunächst mit Avantgardetechniken, stand unter
dem Einfluss der Wiener Schule und der Erfahrungen der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik.
Zu seinen dodekaphon und seriell organisierten Arbeiten der 60erJahre gehören etwa die – Parallelen zu Anton Weberns „Vier Stücken
für Geige und Klavier“ op. 7 aufweisenden – Fünf Stücke für Violine
und Klavier (1961), das Adagio für Klavier (1966) sowie das Orchesterwerk Thema, 19 Variationen und ein Nachspiel (1968), das noch
einmal alle von Urbanner bis dahin angewandten kompositorischen
Mittel zusammenfasst.
Beginnend mit Improvisation III für Kammerensemble (1969) bediente sich Urbanner einer freieren Schreibweise unter Einbindung
improvisatorischer Elemente (zunächst sogar mit einer eigens dafür
entwickelten „Streckennotation“). Im Violinkonzert (1971) und im Kontrabasskonzert (1973) wird der improvisatorische Gestus um klangliche Ereignisse vermehrt und durch betonte Formgestaltung klarer
strukturiert. In der Folge war es für Urbanner wesentlich, neben
dem strukturell Durchdachten auch breiteren Raum für melodische
Entwicklung zu lassen. Dies und das Überdenken alter Formmuster
prägen z. B. die Retrospektiven für Orchester (1974/75; Neufassung
1979). Auch in späteren Werken Urbanners finden sich Elemente wie
Clustertechnik oder Mikropolyphonie, eindrucksvoll etwa in der von
prächtiger Klangfarbigkeit geprägten Multiphonie für großes Orchester (1998/99).
Mehrfach hat sich Urbanner auch im vokalen Bereich mit größeren
Formen auseinandergesetzt. Hervorzuheben sind die 1988 am Tiroler Landestheater erfolgreich uraufgeführte Oper Ninive (1987) und
insbesondere das anlässlich der 175-Jahr-Feiern des Tiroler Freiheitskampfes komponierte Requiem für Soli, Chor und Orchester (1975)
mit seinem ausdrucksvollen, teils in komplexer Polyphonie geführten
Neues zum Geburtstag: Requiem und Kontrabasskonzert
(ORF - CD 448)
„In einer Zeit vielfältigster Strömungen, aber auch
in einer Zeit der Unsicherheit, was noch Avantgardismus und was Konservativismus ist, ist es wichtig, sich klar vor Augen zu führen, dass Innovationen weniger denn je im Materialbereich als im
Grad kompositorisch zu gestaltender Bewältigung
zu setzen sind.“
Erich Urbanner
Chorsatz. Anlässlich des runden Geburtstages ist der Mitschnitt der Uraufführung dieses Werk gemeinsam mit einer Aufnahme des Kontrabasskonzertes
mit dem unvergesslichen Solisten Ludwig Streicher nun endlich auch auf CD
erhältlich.
Über Jahrzehnte in der Nachfolge seines
Lehrers selbst einer der geschätztesten
Kompositionsprofessoren der Wiener
Musikhochschule – mit der Maxime,
jeden Studenten gemäß seinen Stärken und Möglichkeiten zur größtmöglichen individuellen Entfaltung kommen
zu lassen –, widmet sich Urbanner als
„Neo-Pensionist“ unvermindert der Weiterentwicklung seiner schöpferischen
Produktion. Mit Spannung darf man
der Verwirklichung des aktuellsten Projektes entgegensehen: Im Auftrag von
Udo Zimmermann und der „Musica
Viva“ entsteht zur Zeit erneut ein großes Orchesterwerk, dass in der Saison
2007/08 in München zur Uraufführung
gelangen soll.
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klang:gedenken
Komponieren fern der Schule
Zum Tod von Thomas Christian David und Fritz Leitermeyer
Noch im vergangenen Jahr wurde der 80. Geburtstag der beiden gefeiert. Damals
schon von Krankheit gezeichnet, verstarben die Komponisten Thomas Christian David
und Fritz Leitermeyer innerhalb von nur drei Wochen Anfang 2006 in Wien. In gewisser Weise mag es also die viel zitierte „Erlösung“ für beide gewesen sein, und doch ist
es immer wieder schwer, das Unabwendbare schlussendlich zur Kenntnis nehmen zu
müssen.
Über Jahrzehnte galten David und Leitermeyer als prominente Erscheinungen in der
Österreichischen Musikszene, wobei ihr Rang keineswegs ausschließlich dem schöpferischen Wirken zuzuschreiben war. Fritz Leitermeyer bildete als Primgeiger der Wiener Philharmoniker 1946–1985 eine der Säulen des elitären Klangkörpers, bei dem
auch seine eigenen Werke liebevolle Pflege erfuhren. Thomas Christian David wirkte
seinerseits rund vierzig Jahre als Pädagoge, ab 1973 als Professor an der Wiener Musikhochschule, und wirkte daneben auch – nicht unumstritten – als Funktionär für die
Interessen seines Standes. Als Dirigent und Kammermusiker standen zahlreiche zeitgenössische österreichische Komponisten auf seinen Programmen in aller Welt, nicht
zuletzt im Iran, wo er noch während des Schah-Regimes europäische Ausbildungsmethoden lehrte und das Teheraner Fernsehorchester formte.
Als Komponisten verbindet David und Leitermeyer ihr Einzelgängertum, das sie von
„Schulen“ oder „Gruppen“ fernhielt, ebenso wie das konsequente Schaffen in der einmal gefundenen Tonsprache – bei Leitermeyer einer auf Othmar Steinbauer fußenden
Reihentechnik, bei David einer grundtonbezogenen Tonalität mit ausgefeilter thematischer Arbeit. Erst während des letzten Jahrzehnts war es um beider Arbeit ruhiger
geworden, nachfolgende Generationen verlangten ihren Platz in den Spielplänen.
Umso bemerkenswerter das in jüngster Zeit bemerkbare neu erwachte Interesse vieler
ausübender Musiker an den für vielfältigste Besetzungen vorliegenden und stets interpretengerecht gestalteten Stücken, wobei nicht zuletzt Aufführungen durch oft junge
Künstler in aller Welt das schönste Signal für die Zukunft darstellen.
Christian Heindl
Seite 10
Last year we celebrated the 80th
birthdays of the two composers, and
early in 2006 both of these two prominent exponents of Austrian musical
life died in Vienna: Thomas Christian
David and Fritz Leitermeyer. Their decade-spanning musical careers were
not limited to composing: Leitermeyer
was principal violinist in the Vienna
Philharmonic from 1946–1985, and
David was a professor at the Vienna
Music University as well as a vocal
champion of the interests of his profession in union work.
Both of them never joined any
“schools” or “groups” and remained
faithful to their respective musical
languages: in Leitermeyer’s case this
was a serial technique based upon
Othmar Steinbauer, and in David’s
case fundamental tone-centered
tonality with elaborate thematical
processes. It can be seen as an
encouraging signal for the future that
in the past few years in particular
young musicians from all over the
world have shown a growing interest
in their works, which are scored for a
wide array of ensembles and which
are always mindful of the performer.
Ch. H.
David, Der Weg nach Emmaus, Foto: Gattinger/Alpbach
Thomas Christian David, Foto: Kobé
Fritz Leitermeyer, Foto: Doblinger
COMPOSING REMOTE FROM
ANY SCHOOL
In commemoration of Thomas
Christian David and
Fritz Leitermeyer
klang:marke
Doblinger philatelistisch
Seit kurzem sind sie der Verkaufsschlager der Österreichischen Post: personalisierte Briefmarken, die das offizielle philatelistische Angebot an Sondermarken um eine stattliche Zahl individuell gestalteter Ausgaben erweitern.
Mittlerweile wurden uns auch drei
solcher Marken mit Doblinger-bezogenen Motiven bekannt, die nun eine
(im wahrsten Sinn) kleine, aber sehr
sympathische zusätzliche Botschafterfunktion für das zeitgenössische Musikschaffen darstellen.
Anlässlich der Revitalisierung und Neueröffnung des Konzerthauses Weinviertel in Ziersdorf wurde Ludwig Streicher,
Ehrenbürger der niederösterreichischen Gemeinde, samt
seinem Kontrabass künstlerisch verewigt. Weitere Porträts zeigen den Komponisten
Shih, der das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das
Land Wien erhielt und Iván
Eröds optimistischen Blick in
die Zukunft anlässlich seines
70. Geburtstages.
http://www.meine-marke.at/
Seite 11
klang:echo
Zeisl-Lieder auf CD
Was im Wien der 1920er- und 1930er-Jahre selbstverständliches Repertoire war, beginnt nun nachhaltig eine junge Sängergeneration zu faszinieren. Ildiko Raimondi, Eva Lind oder
Thomas Hampson sind nur drei der prominenten Künstler, die
Erich Zeisl jüngst zum Bestandteil Ihrer Liedprogramme machten. Wolfgang Holzmair und Adrian Eröd gestalteten jeweils
komplette Zeisl-CDs, die sich in kürzester Zeit einen fruchtbare
„Konkurrenz“ bei Rundfunkstationen und Rezensenten machen
– gemeinsamer Nenner: empfehlenswert!
ERICH ZEISL: AUSGEWÄHLTE LIEDER
Wolfgang Holzmair – Bariton, Cord Garben – Klavier
cpo 777 170–2
LETZTER TANZ. LIEDER VON ERICH ZEISL
Adrian Eröd – Bariton, Eva Mark-Mühlher – Klavier
ORF CD 419
Foto: www.bicea.com
Nur eine von vielen Früchten, die das Zeisl-Jubiläumsjahr 2005 mit sich brachte, war die Wiederentdeckung
eines wertvollen Lied-Œuvres.
REQUIEM EBRAICO INTERNATIONAL
Graz – London – Rabat und Essaouira (Marokko) – Columbia (Missouri) – Lüneburg lautet die eindrucksvolle Serie großteils nationaler Erstaufführungen von Zeisls Requiem Ebraico in diesem Frühjahr. Besonders symbolhaft: Ende März, Anfang April 2006 kam
es auch zu insgesamt vier Konzerten mit dem Israel Philharmonic
Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta (Bild) in Tel Aviv und
Haifa.
„[...] es sind dies oft regelrechte Minidramen, sehr pointiert und
von kristallklarer musikalischer Konstruktion. Es gibt kaum Werke, mit denen man Zeisls Kompositionen vergleichen könnte, es
ist dies ein absolut neuer und individueller Musikstil, funkelnd im
Klavierklang, mit feinem Verständnis für vokale Möglichkeiten
geschaffen. Der Bariton Wolfgang Holzmair, von Cord Garben
präzise begleitet, trägt diese teils amüsanten, teils nachdenklichmelancholischen Trouvaillen mit ausdrucksvollem und subtilem
Sensorium vor. Der Komponist Erich Zeisl ist somit zur Entdeckung freigegeben – am besten mit dieser Aufnahme.“ (Clemens
Höslinger, www.klassik-heute.com, Dezember 2005)
tributes to Schubert, Brahms, Mahler and
even Pfitzner [...].” (www.recordsinternational.com, Februar 2006)
„Extravagant [...]. Wienerisches Klavierlied mit Jugendstil-Touch, leichtfüßig balancierend zwischen RichardStrauss-Eloquenz,
Mahler-Gravität
und Schrekercolor.“ (Hans-Klaus Jungheinrich, Frankfurter Rundschau online, 4. Februar 2006)
„Jedes einzelne Lied Zeisls zeugt von der
Fähigkeit des Komponisten, die den poetischen Texten innewohnende ‚Sprachmusik’ Klang werden zu lassen. Das wird zudem mit fulminanter Wortdeutlichkeit und
Gespür für die lyrischen Texte umgesetzt
[...]. Mit spielerischer Leichtigkeit führt
Adrian Eröd seinen weichen klangvollen
Bariton über die Lagen. Partnerin am Klavier ist Eva Mark-Mühlher, mit brillanter
klangfarbenreicher Begleitung, die den
Charakter jedes einzelnen Liedes unterstreicht. Die CD ‚Letzter Tanz’ ermöglicht
nicht nur eine spannende Begegnung mit
dem Liedschaffen eines großartigen erst
langsam wieder entdeckten Komponisten. Sie ist auch ein Musterbeispiel für
herausragenden Liedgesang.“ (Heidemarie Klabacher, DrehPunktKultur Salzburg,
13. April 2006)
“Both Holzmair and Garben superbly
complement the romantic-expressionist moods of these extremely attractive songs.” (Rob Barnett, www.musicweb.uk.net, März
2006)
“[...] Many are miniature dramas,
with word-painting accomplished
by masterful manipulation of melody, rhythm, harmony and tone-color.
The composer is a true recipient of
the great German lied tradition and,
at varying times, one can hear his
Seite 12
“If you’re fond of the songs of Mahler and
Richard Strauss, these should appeal as
well.” (James Carson, Fanfare Magazine,
Mai/Juni 2006)
“Here is an important surprise pleasure”
(http://www.musicalpointers.co.uk)
klang:splitter
„Wieder gelang es Cerha trotz seines Faibles für ausgefeilte
Konstruktionen ein aufs erste Hören fassliches, hoch-expressives
Werk zu schreiben.“ (hd, Die Presse, 27. April 2006)
GOTTFRIED VON EINEM
Vitaler denn je erscheinen die nun
schon traditionellen „Gottfried von
Einem-Tage“ 2006. Unter poesievollen Titeln wie „Glück, Tod, Traum.
Und Mensch“ oder „Kunst ist eine
Welteroberung“ (Friedrich Dürrenmatt) locken insgesamt fünf große
Veranstaltungsblöcke an den drei
Tagen vom 23.–25. Juni ins niederösterreichische Oberdürnbach,
wo Einem vor zehn Jahren verstarb.
Dem Mozart-Jahr gemäß werden
dabei in vielfältigster Weise Bezüge zwischen beiden Komponisten
aufgezeigt und kreativ neue Verbindungen geschaffen. Unter den
Mitgestaltern befinden sich einmal
mehr klingende Namen wie Lotte
Ingrisch, Karin und Doris Adam, Sonja Sutter, Otto Biba, Ernst
Kovacic, Markus Vorzellner und Max Müller.
LUDWIG NUSSBICHLER
Insight7 für Bläsersextett und neun Solostreicher
Salzburg, Universität (Musikfest Salzburg), 18. November 2006
Mozarteum Orchester Salzburg, Dirigent: Johannes Kalitzke
URAUFFÜHRUNG
„[...] Eine Bereicherung für das zeitgenössische Repertoire ist
jedenfalls Ludwig Nussbichlers Beitrag InSight7: In diesem musikalisch anspruchsvollen [...] Satz tauchen einige Takte Mozart
(aus dem Andante der Klaviersonate a-Moll) als packender Bezugs- und Ausgangspunkt für das komplexe Klanggeschehen
auf.“ (Heidemarie Klabacher, Österreichische Musikzeitschrift,
1–2/2006)
PETER PLANYAVSKY
P. P. Bach: Der zufriedengestellte Autobus
Mainz (D), St. Bonifaz, 4. Februar 2006
Beate Heitzmann – Sopran, Ulrich Müller-Adam – Tenor, Stefan
Müller-Ruppert – Bass, Mainzer Figuralchor, Mainzer Camerata
Musicale, Dirigent: Stefan Weiler
„... eine Satire par Excellence“ – „Ein prägnant und hingebungsvoll inszeniertes Stück, das mehr als sehenswert war“ (vp, Allgemeine Zeitung Mainz, 7.
Februar 2006)
Foto: Renate Publig
FRIEDRICH CERHA
Quintett für Klarinette in A und Streichquartett
Wien, Konzerthaus – Mozart-Saal, 25. April 2006
Paul Meyer – Klarinette, Quatuor Ysaÿe
URAUFFÜHRUNG
„Wer als Künstler schon ein bisschen in die Jahre gekommen
ist, neigt mitunter zur wiederholenden Aufarbeitung des von
ihm schon Erschaffenen. Bei Komponist Friedrich Cerha, dessen 80. Geburtstag man heuer feiert, kann man dies nicht behaupten. [...] Es ist ein elegantes, homogen wirkendes Opus,
dessen erster Satz aufgeladen beginnt, wie ein Wettlauf zwischen dem souveränen Klarinettisten Paul Meyer und dem
tadellosen Quatuor Ysaye wirkt, später Momente der Ruhe
aufweist, aber abrupt endet. Schummrig, leise der zweite Satz,
pizzicatolastig und tänzelnd der dritte und glutvoll-stürmisch
das Finale, das mit einem witzigen Schlenker endet. Die Klarinette löst sich in diesem Werk aus dem Kollektiv, taucht in
diesem Werk aus dem Kollektiv, taucht in dieses wieder ein;
auf Basis einer gedehnten Tonalität thematisiert Cerha, wie er
sagt, das Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft. Einmal
abseits der Oper, aber eindringlich.“ (Ljubiša Tošič, Der Standard, 27. April 2006)
„Prächtige Musik hat Weiler da ausgegraben [...] Da
bleibt nur ein Schluss: P. P.
Bach war zu revolutionär
für seine Zeit und wurde
deshalb als schwarzes
Schaf der Familie jahrhundertelang totgeschwiegen.
Doch das hat nun glücklicherweise ein Ende.“ (Matthias Mader, Mainzer RheinZeitung, 6. Februar 2006)
GERHARD SCHEDL
Concerto da Camera I
Wien, Musikverein – Brahms-Saal, 3. April 2006
Ensemble Kontrapunkte, Dirigent: Peter Keuschnig
„[...] Gerade bei Gerhard Schedls ‚Concerto da camera’ demonstrierte er [Peter Keuschnig, Anm.], wie er in die Tiefe geht
und die musikalische Problematik gleichsam zum Klingen bringt.
Motivik, Phrasen, Materialvernetzungen werden da genau modelliert, in ungemein lebendigen Farben charakterisiert.“ (Florian Krenstetter, Kronen Zeitung, 16. April 2006)
JENÖ-TAKÁCS-PREIS
Im Rahmen des offiziellen Gedenkkonzertes des Burgenlandes
für den am 14. November im Alter von 103 Jahren verstorbenen
Jenö Takács wurde nun endlich das möglich, was zu Lebzeiten
des Komponisten immer wieder vorgeschlagen, aber nie realisiert wurde: „Mit dem heutigen Tag“ soll der erstmals verliehene Kompositionspreis des Landes Burgenland „den Namen
von Jenö Takács tragen“, verkündete Kulturlandesrat Helmut
Bieler am 30. November 2005 im Konzertsaal des Eisenstädter
Haydn-Konservatoriums. „Takács hat sich Zeit seines Lebens intensiv für eine gute Ausbildung und Förderung junger Musiker
eingesetzt. Dieser Preis verfolgt ein ähnliches Ziel. So war die
Benennung naheliegend“, so Bieler weiter. – Erster Preisträger
des neuen „Jenö-Takács-Preises“ ist der 25-jährige Burgenländer
Lukas Neudinger, Student der Konservatorium Wien Privatuniversität. Einreichungsdetails zum Takács-Preis 2006: www.burgenland.at/ausschreibungen
Seite 13
klang:splitter
GERHARD TRACK
Der 18. Februar wurde laut Resolution des Stadtsenates von Pueblo (Colorado) zum offiziellen „Gerhard-Track-Tag“ proklamiert.
Gewürdigt werden soll damit die jahrzehntelange musikalische
Aufbauarbeit des gebürtigen Wieners, die die musikalische Leitung des Pueblo Symphony Orchestra (1969–86), die Gründung
eines jährlichen Mozart-Festivals und des Pueblo Symphony Chorale sowie ein Jugendorchesterprogramm umfasste. Zahlreiche
Werke des Komponisten Gerhard Track erlebten in Pueblo ihre
Uraufführung, als reproduzierender Künstler setzte sich Track in
den USA in hohem Maß auch stets für seine österreichischen
Zeitgenossen ein.
HERBERT WILLI
Stück für Klarinette solo
Streichquartett 1986
Stück für Flöte und Klavier
Klavierstück Nr. 11
Wels, Stadttheater, 5. Februar 2006
Ensemble Spektren, Koehne Quartett
„[...] Willi ist eine beeindruckende Persönlichkeit, seine Musik
ist singulär. Klangverwandtschaften zu anderen Kompositionen
oder Stilen sind kaum auszumachen. Lange bevor ein Stück zu
Papier kommt, wächst es in ihm. Willi gibt seinen inneren Klanglandschaften Raum und kann sie in und durch Naturlandschaften erhören. [...] Seine bisherigen Kammermusikstücke schuf er
allesamt vor ungefähr zwanzig Jahren. Diesen scheint in ihrer
Verschiedenartigkeit eine hochsensible Zartheit gemein. Ob die
Meeresfarben im Flötenstück oder der auf dem Hügel sitzende
Klarinettist, der seine Klänge, ungeachtet der Vorbeiziehenden,
hervorbringt. Einzig das Klavierstück XI – phänomenal interpretiert vom Pianisten Gerhard Hofer – scheint in verzweifelter
Ekstatik auszubrechen, um dann doch im ausblutenden Puls zu
enden. Die Flötistin Catrin Stepanek, der Klarinettist Werner
Mayrhofer, Gerhard Hofer sowie das Koehne Quartett verwirklichten erstklassig.“ (Norbert Trawöger, Welser Rundschau, 8.
BREGENZER FESTSPIELE:
NEUES VON CERHA, OFENBAUER
UND WILLI
Eine geballte Ladung hochkarätiger neuer Stücke aus dem
Doblinger-Katalog präsentieren die Bregenzer Festspiele
2006 im Rahmen des Zyklus „Kunst aus der Zeit“ im Kunsthaus Bregenz. Am 1. August wird Friedrich Cerhas Musik
für Posaune und Streichquartett mit Christian Muthspiel
und dem Klangforum Wien aus der Taufe gehoben. Im
Mittelpunkt eines Komponistenportraits von Christian
Ofenbauer steht am 6. August die Uraufführung der EisMusik für 17 Instrumente, ausgeführt vom Wiener Concert-Verein unter Leitung von Ulf Schirmer. Am 11. August
schließlich präsentiert der Concert-Verein im Rahmen eines weiteren Portraitkonzertes die Neufassung des Quintetts für Blechbläser von Herbert Willi.
Adriatisches Flair in Wien
Nicht nur durch seine Werke – darunter die mediterran schillernde heiter-nachdenkliche Volksoper Der Schuster von Delft – dem
Haus Doblinger eng verbunden, sondern auch durch den Umstand, dass er um 1910 für mehrere Jahre zum Mitarbeiterstab
des Verlags zählte. Dementsprechend war es für uns im vergangenen Dezember eine doppelte Verpflichtung, der Enthüllung einer vom Kroatischen Komponistenverband und dem Verein zur
Förderung der kroatischen Musik gestifteten stilvollen Gedenktafel im einstigen Wohnhaus des Komponisten in der Ramperstorffergasse 16 im 5. Wiener Gemeindebezirk beizuwohnen.
Bei einer weiteren Zeremonie in der Kroatischen Botschaft übergab Doblinger-Geschäftsführer Helmuth Pany im Frühjahr das
fragmentarische Manuskript der genannten Oper als Schenkung an die Zagreber National- und Universitätsbibliothek. Deren Direktor Josip Stipanov bedankte sich in herzlichen Worten
dafür, dass damit ein Stück kroatischen Kulturgutes den Weg
zurück in die Heimat des Komponisten finden konnte.
Seite 14
Foto: Tomislav ˇ
Sabon
Mit zwei Festakten innerhalb weniger Monate wurde mit
Blagoje Bersa (1873–1934) einer der prominentesten
kroatischen Komponisten in Wien gewürdigt.
Lech Napierała, Foto: Kulturforum Warschau
klang:interpreten
werk von Jenö Takács. In Bydgoszcz geboren, sieht auch er zur
Zeit dem Studienabschluss an der Warschauer Akademie entgegen. In seiner Heimat hat er ein breites Wirkungsspektrum
entfaltet, das u. a. die Philharmonien von Warschau, Bydgoszcz
und Biayłstok sowie Rundfunkaufnahmen beinhaltet. Auch mit
Österreich hatte Napierałas bereits mannigfaltige Verbindungen. So nahm er hier an Meisterkursen teil, er ist Preisträger des
Konzertzyklus „junges musikforum“ und erhielt ein Stipendium
des Landes Oberösterreich. Nahe liegend ist daher die Absicht,
nach Beendigung seiner Studien in Warschau diese an der
Die Batik-Takács-Connection
Polnische Jungpianisten spielen österreichische Komponisten
Der 1982 in Cze
˛stochowa geborene Artur
Janda befindet sich derzeit im Diplomjahr
.
in der Klavierklasse von Kazimierz Gierzod
an der Warschauer Chopin-Musikakademie. Besonders spannend nimmt sich in
seinem Fall aus, dass er seit einem Jahr
zusätzlich Gesang (Bariton) an der Akademie studiert. Er trat in Solo- und Kammermusikabenden sowie mit Orchester in der
Philharmonie Cze
˛stochowa und anderen
Städten auf. Mit Artur Janda hat bereits
der zweite polnische Jungpianist Affinität
speziell zu einem österreichischen Gegenwartskomponisten entwickelt: Mit Leidenschaft nimmt er sich insbesondere der
jazzig gefärbten Werke Roland Batiks an.
Den Doblinger-Sonderpreis erhielt Artur
Janda am 15. Mai im Großen Radiosaal
in Warschau freilich ausnahmsweise nicht
für seine Batik-Aktivitäten, sondern für die
Gestaltung des Klavierparts von Erich
Zeisls Brandeis-Violinsonate.
Wie Janda unter seinen Kollegen das „Batik-Monopol“ genießt, so gilt der gleichaltrige Lech Napierała mittlerweile als
herausragender Interpret für das Klavier-
Wiener Musikuniversität fortzusetzen (Klavier-Vokalbegleitung).
Beide Pianisten haben sich mittlerweile auch die
jeweiligen Klavierkonzerte „ihrer“ Komponisten zu
Gemüte geführt. Während Janda sich dem Studium
von Batiks Cross-over-Hit Meditation upon Peace für
Klavier und Kammerorchester widmet, hat Napierała
Feuer für das an Bartók gemahnende Concerto für Klavier, Schlagwerk und Streichorchester op. 60 von Jenö
Takács gefangen. Nicht zuletzt das Kulturforum in Warschau bemüht sich nun um Aufführungsmöglichkeiten,
wobei der besonders reizvolle Gedanke auftauchte,
beide Pianisten mit beiden Werken an einem Abend
vorzustellen. Dass dieses Projekt auch außerhalb der
polnischen Grenzen für Aufsehen sorgen sollte, versteht sich. Veranstalter aufgehorcht!
Anton Janda, Foto: Kulturforum
Seit mehreren Jahren verfolgt das Österreichische Kulturforum in Warschau
die sympathische Idee, junge polnische
Interpreten mit zeitgenössischer Musik
unseres Landes vertraut zu machen.
Erfolgreiches Mittel zum Zweck ist der
„Bronislaw-Hubermann-Konzertzyklus“,
in dessen Rahmen herausragende Interpretationen gekürt werden. In gewohnter Weise stellt sich Doblinger dabei mit
einem Sonderpreis ein, der heuer an den
Pianisten Artur Janda ging.
THE BATIK-TAKÁCS CONNECTION
Young Polish Pianists perform Austrian Composers
For several years the Austria Cultural Forum in Warsaw holds the “Bronislaw Hubermann Concert Cycle“, during which young Polish musicians perform contemporary Austrian music. At the end of each season
several award winners are chosen for their exceptional performances.
In 2006 the pianist Artur Janda receives the special prize of the music
publishing house Doblinger for his interpretation of his part in the violin
sonata of Erich Zeisl.
Another of the specialties of Janda, who was born in 1982 in
Cze
˛stochowa, who also studies voice at the Warsaw Academy, are the
jazz-inspired piano works of Roland Batik. So as he holds the “Batik
monopoly” among his colleagues, Lech Napierała, who was born in
the same year, is already established as a leading performer of the
piano works of Jenö Takács. Both pianists have already studied the
piano concertos of “their” composers. While Janda is working on Batik’s
Meditation upon Peace for piano and chamber orchestra, Napierała has
become enthusiastic for the Concerto for piano, percussion and strings
op. 60 by Jenö Takács. Especially appealing is the idea to present both
pianists with both works in one evening. Producers, prick up your ears!
Seite 15
klang:fest
Frühlingsfest
bei Doblinger
Feier für das „Geburtstags-Quartett (2006)“
im Barocksalon
Legendär sind sie, die Empfänge im Barocksalon in der Dorotheergasse 10.
Auch am 4. Mai dieses Jahr wurden die Tore wieder geöffnet und die Komponistenjubilare Friedrich Cerha (krankheitsbedingt vertreten durch seine
Gattin Gertraud), Iván Eröd, Paul Walter Fürst und Erich Urbanner in den
Mittelpunkt eines rauschenden Festes gestellt. Zahlreiche Freunde unseres Hauses kamen, um zu gratulieren, dem exzellent aufspielenden Ensemble „die reihe“ zu lauschen und die Gelegenheit zu
gemütlichem Beisammensein zu nutzen. Impressionen,
die unser Kollege Karl Schulz mit seiner Kamera eingefangen hat.
Seite 16
Aus der Gästeliste
(von links oben im Uhrzeigersinn): Bernd
Richard Deutsch, Walter Weidringer, Peter
Koehne • Erich Urbanner, Christine Prindl,
Helmuth Pany • Ehepaar Fürst • Ursula Stenzel •
Barbara Zeisl und Ronald Schoenberg, Hans
Landesmann • Michael Niessen, Michael
und Renate Publig, Gerald Schwertberger •
Gertraud Cerha, Wolfgang und Lotte Ebert,
Inge Kont-Rosenberg • Christian Heindl,
Christoph Eggner, Walter Riemer • John
Nicholson, Martin Sima • Iván Eröd, Erich
Urbanner • Ensemble „die reihe“.
Foto: Thomas Böhm
klang:wettbewerb
Siegerin Hanna Bachmann am Wendl & Lung-Flügel, umringt von allen Preisträgern und den Juroren Wolfram Wagner, Florian Krumpöck,
Christiane Karajev und Michael Tschuggnall
Vorarlbergerin gewinnt Klavier und Flügel
Zehn Kinder erspielten Klaviere für ihre Musikschulen
Der Wiener Klavierhersteller Wendl & Lung veranstaltete in diesem Jahr erstmals
einen Nachwuchs-Klavierwettbewerb für junge Pianistinnen und Pianisten im Alter von 8–13 Jahren. In jedem Bundesland und in Südtirol fanden von Ende Jänner bis März Vorspiele statt, zu denen die Musikschulen ihre Teilnehmer schickten
– der Sieger bekam ein Klavier für seine Musikschule. Alle Teilnehmer des Wettbewerbs bekamen unabhängig davon ein Klaviernotenheft aus dem Verlag Doblinger. Die 14 Finalisten, die am 1. April in Wien um den Hauptpreis – einen Flügel
der Marke Wendl & Lung – spielten, erhielten noch zusätzlich einen DoblingerNotengutschein. Siegerin im Finale war Hanna Bachmann aus Vorarlberg, die mit
einem Lied ohne Worte von Mendelssohn und nicht zuletzt durch eine Eigenkomposition die fünfköpfige Jury – darunter Doblinger-Komponist Wolfram Wagner –
beeindruckte. Die Freude am Musizieren steht für Peter Veletzky, Inhaber der
Klaviergalerie Wendl & Lung, im Vordergrund. Darum will er mit dem Wettbewerb auch Musikschulen, über die der größte Teil der Nachwuchsförderung läuft,
mit dem Gewinn eines Pianos in ihrer Arbeit unterstützen. Für Doblinger ist die
Förderung des musikalischen Nachwuchses ebenfalls ein Anliegen und nebenbei
möchten wir das Empfinden für den Wert einer gedruckten und professionell hergestellten Notenausgabe steigern.
Claudia Böckle
GEBURTSTAGSFEST FÜR GERALD
SCHWERTBERGER
Mit Gerald Schwertberger feierte am
2. April 2006 einer der populärsten
Autoren des pädagogischen Sektors
seinen 65. Geburtstag. Anlass zu einer
Feierstunde im Verlag Doblinger, bei
der die Weggefährten des Hauses den
Jubilar hochleben ließen. Unmittelbar
danach hieß es für alle gleich wieder
rasch zurück zur Arbeit am neuesten
Schwertberger-Produkt: der völlig überarbeiteten und aktualisierten Ausgabe
des beliebten Klangwelt – WeltklangSchulbuches.
The Viennese piano manufacturer Wendl & Lung was the patron of a competition
for young pianists. Each of the ten winners (one from each Austrian province and
one from South Tyrol) won a piano for their music school. In addition to this, the
winner of the finals held in Vienna was awarded a grand piano. All participants
were presented with a volume of piano music published by Doblinger, and the
finalists also received a gift voucher for sheet music.
Foto: Christine Prindl
TWELVE YEAR-OLD PIANIST WINS PIANO AND GRAND PIANO
Young Pianists’ Competition
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We would like to thank all our customers, worldwide,
Neu in Doblinger-Team: Martin Sima
for their trust and confidence in our service!
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Tel. ++49-(0)7955-38 91 92 - Fax: ++49-(0)7955-38 91 93
E-mail: [email protected]
Contact: Bob Walls
Foto: privat
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Seit Dezember 2005 hat
Doblingers
Abteilung
Copyright und Lizenzen
Verstärkung bekommen:
Mag. Martin Sima, im
Musikverlagswesen bereits erfahren, hat Publizistik, Musikwissenschaft
und Pädagogik studiert
und mit einer Arbeit
über Österreichische Musikverlage im Zweiten Weltkrieg abgeschlossen. Der Vater zweier
Kinder ist mit einer Gitarrepädagogin verheiratet.
Guide durch die Welthauptstadt der Musik
Wien für den Musik-Liebhaber
A guide to the music capital of the world
Vienna for the Music Lover
Wien für den Musikliebhaber – die reiche Geschichte und lebendige Gegenwart der Welthauptstadt der Musik, für den
musikalischen Laien neu zugänglich gemacht.
Vienna for the Music Lover – the splendid history and the
lively present of the City of Music – new approaches for the
musical layperson.
David Nelson vermittelt Geschichte und Geschichten, erzählt vom
Leben der wichtigsten Wiener Komponisten, stellt die Wiener
Musikmuseen einzeln vor und beleuchtet auch die aktuelle Musikszene – mit ihren Orchestern, Chören, Konzert- und Opernhäusern, Veranstaltungen, Festivals und Konzerten. Zahlreiche praktische Tipps und hilfreiche Informationen machen das Buch zu
einem unverzichtbaren Führer durch die Musiklandschaft Wiens.
David Nelson tells stories about the lives of Vienna‘s most important composers, introduces the city‘s music museums individually and also surveys Vienna‘s current music scene, including the
most important musical institutions and organisations, as well as
concert halls and opera houses, musical events, festivals and concerts. The many practical tips and helpful information make this
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David Nelson: Wien für den Musik-Liebhaber
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Erscheinen: Sommer 2006
David Nelson: Vienna for the Music Lover
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Music Dealers: Doblinger Order No. 09 709
ISBN 3-900695-83-0; ISMN M-012-40645-7; € 19,90
Format: 13.5x21cm, 224 pages, approx. 200 colour illustrations,
paperback
Publishing date: Summer 2006
Der ultimative Guide zur Musik in Wien. Mit 450 Adressen
Seite 18
The ultimate guide to music in Vienna. With 450 addresses.
klang:austausch
Zeitgenössische Musik
aus Österreich in China
Wanderausstellung und Notenschenkung
Als Beitrag zum österreichisch-chinesischen Kulturaustausch
hat der Musikverlag Doblinger eine Wanderausstellung zeitgenössischer Musikwerke aus Österreich auf eine mehrmonatige Chinareise geschickt. Die aus dem Doblinger Verlagsprogramm ausgewählten 200 Kompositionen von 75
Komponisten – davon mehr als die Hälfte zeitgenössisch –
werden jeweils für einen Monat in den Bibliotheksräumen wichtiger chinesischer Musikhochschulen zu Studienzwecken (unter
Beachtung des Kopierverbots) ausgestellt. Die Wanderausstellung begann Mitte April 2006 in Peking und endet vorerst bei
der bedeutendsten Musikmesse Asiens, der MusicChina vom
18.–21. Oktober 2006 in Shanghai, bei der der Musikverlag
Doblinger heuer bereits zum dritten Mal dabei sein wird und
das Ausstellungsmaterial im Rahmen eines von der Wirtschaftkammer Österreich organisierten Österreich-Gemeinschaftsstandes öffentlich präsentieren wird. Die genauen Stationen der
Wanderausstellung sind:
Central Conservatory of Music, Peking (April/Mai), China Conservatory of Music, Peking (Mai/Juni), Tianjin Conservatory of
Music (Juni/Juli) und Shanghai Conservatory of Music (September/Oktober), MusicChina Shanghai (Oktober)
Mittlerweile liegt bereits Interesse von weiteren chinesischen
Musikhochschulen vor, sodass sich das Ausstellungs-Projekt
nach der MusicChina 2006 in anderen Städten Chinas fortsetzen könnte. Nach endgültiger Beendigung des Ausstellungsprojekts wird das Ausstellungsmaterial in Form einer offiziellen
Schenkung der Bibliothek des Shanghai Conservatory of Music
übergeben – und verbleibt somit dauerhaft an einer der prominentesten Musikhochschulen Chinas.
DIESES INTERNATIONALE KULTURPROJEKT KAM MITHILFE
VON UNTERSTÜTZUNGSERKLÄRUNGEN MEHRERER INSTITUTIONEN ZUSTANDE:
• Bildungsabteilung der Chinesischen Botschaft in Wien,
Prof. Chen Hang Zhu,
• Universität für Musik und darstellende Kunst Wien,
Prof. Wolfgang Klos, Vizerektor für Außenbeziehungen,
• Österreichisches Kulturforum der Österreichischen Botschaft
in Peking, Mag. Gabriele Feigl
und wurde vom MUSIKVERLAG DOBLINGER und der GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG ÖSTERREICHISCHER MUSIK
(GFÖM) finanziert.
Die Aktion soll den Kulturaustausch zwischen Österreich und China fördern, vor allem aber den chinesischen Musikprofessoren,
Studierenden und Musikern kostenlos die Gelegenheit geben, sich
Central Conservatory of Music Vizepräsident Haihong Zhou
und Bibliothekarin Jie Gao, Foto: Ronggou Ma
erstmals eingehend mit zeitgenössischer Musik aus Österreich zu
beschäftigen. Gleichzeitig wird dabei auch Österreichs neue Website www.music2print.at beworben, die die sofortige Verfügbarkeit
tausender österreichischer Musikwerke ermöglicht. Die Werke können dabei weltweit zu Originalpreisen (ohne Versand- und Importkosten) online erworben und ausgedruckt werden.
AUSTRIAN CONTEMPORARY MUSIC IN CHINA
Touring Exhibition at Chinese Conservatories
The Doblinger publishing house has sent an Exhibition of
Austrian Contemporary Music on a several months’
tour to China. The 200 works of 75 composers – more
than half of them contemporary – as published by
Doblinger are exhibited for a respective duration of a
month in the libraries of important Chinese conservatories,
where they can be studied, but not taken out or copied.
The touring exhibition started in Beijing in mid-April, 2006,
and will end up at the most important music fair of Asia,
MusicChina, from October 18th to 21st, 2006, in Shanghai,
at which Doblinger will be present for the third time, giving
a public presentation of the exhibited materials.
This initiative is meant to further the cultural exchange
between Austria and China and, most importantly, to give
Chinese music professors, music students, and practicing
musicians the opportunity to get to know contemporary
Austrian music for the first time in depth, and free of charge. At the same time the new Austrian web site
www.music2print.at which makes thousands of Austrian
musical works instantly available is promoted in China for
the first time. The works may be purchased and printed
worldwide online at original prices (without any postage
and packing or import fees).
Seite 19
klang:novitäten
Notenneuerscheinungen zeitgenössischer Musik
ANDROSCH
Peter: Paso
doble für Bläserquintett
(Flöte, Englischhorn, Klarinette
in B, Horn in F,
Fagott)
Bestellnr.:
06 519
Partitur und
Stimmen
NEU IM VERTRIEB:
BÜCHER ZUM MOZART-JAHR 2006
CHRISTIAN BOESCH: Ich bin der beste Geist von
der Welt. Papageno erzählt die Geschichte von der
Zauberflöte. Kinderbuch, illustriert mit Kinderzeichnungen
und Fotos aus der Zauberflötenarbeit mit Kindern. Format
24x30 cm, 56 Seiten, gebunden
Bestellnr.: 09 706
ANDROSCH Peter: Présage für 2 Schlagwerker
Bestellnr.: 05 826
CERHA Friedrich:
Konzert für Violine und Orchester
Bestellnr.: Stp. 746 Studienpartitur
MÜLLENBACH Alexander: Partita Nr. 1 für Violine solo
Bestellnr.: 03 097
PLANYAVSKY Peter: Das Gebet der Rebecca für Orgel
(Orgelfassung einer Szene aus der Kirchenoper
„Die Hochzeit in Kana“)
Bestellnr.: 02 439
PLANYAVSKY Peter: Der zufriedengestellte Autobus. Kantate
für Soli (STB), vierstimmig gemischten Chor und Orchester
Bestellnr.: Stp. 722 Studienpartitur
RADULESCU Michael: Leiden und Tod unsres Herrn und
Heilands Jesus Christus. Eine Passion für Soli, Chor und
Instrumentalensemble (4 Flöten, 4 Posaunen, 4 Gamben,
4 Kontrabässe und Schlagwerk)
Bestellnr.: Stp. 735 Studienpartitur
RADULESCU Michael: „Mitten wir im Leben...“
für Singstimme solo
Bestellnr.: 07 653
SCHMIDINGER
Helmut: Unter Strom. Zwei
Träumereien für Klavier
(1. Herzspur / 2. frei schwebend)
Bestellnr.: 01 418
Compositions
for Concert Harp
medium – advanced
Kompositionen
für Konzertharfe
von
Seite 20
d
35 841
Doblinger
STADLER Monika: Coming
Home. Kompositionen für
Konzertharfe
MARGIT LENTSCH: Der Vogelfänger bin ich ja.
Musikbilderbuch für Kinder, Eltern und LehrerInnen – mit
Texten und Notenbildern aus Mozarts „Zauberflöte“, zum
Mitlesen, Singen und Musizieren auf Melodie-Instrumenten
(Violine, Blockflöte...) inkl. Gratis-CD mit Hörbeispielen aus
„Die Zauberflöte“. Illustriert mit Kinderzeichnungen und Fotos aus der Zauberflötenarbeit mit Christian Boesch, Format
24x30 cm, 120 Seiten und CD, gebunden
Bestellnr.: 09 707
Beide Bücher sind im Rahmen des Unterrichts-Projektes
„W. A. Mozart – Die Zauberflöte für Kinder“ erschienen,
das von Christian Boesch, Margit Lentsch, der AGMÖ
Arbeitsgemeinschaft für Musikerziehung in Österreich und
dem bm:bwk Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Kultur durchgeführt wird.
Bestellnr.: 35 841
WAGNER Wolfram: „Dir“ für gemischten Chor a cappella
Bestellnr: 42 880
Chorpartitur
Österreichische
Gesellschaft für
Musik - Beiträge
2006
Musikalische
Gesprächskultur.
Das Streichquartett
im Habsburgerischen Vielvölkerstaat (herausgegeben von Manfred
Angerer, Carmen
Ottner und Eike
Rathgeber)
Format 170 x 240
mm, 176 Seiten
klang:träger
fall, der groteske Bilder und komische Situationen geradezu vor Augen zaubert und
sich dabei auch zahlreicher Anspielungen
und Stilzitate bedient. [...] Der Tonsatz ist
prägnant und in Melodik, Rhythmik und
Farbigkeit der Instrumentation stark am
Neoklassizismus orientiert; doch es sind
auch Volksliedhaftes, der Wiener Jugendstil, der französische Impressionismus, die
Zwölftontechnik und Jazzelemente integriert. Die Schlagerparodie Das Grammophon mündet sogar in eine Melodie-Überlagerung nach dem Vorbild von Charles
Ives. Die Chorpartien sind harmonisch
reizvoll und klar in der Deklamation, die
Solopartien charakteristisch eingesetzt,
die Interaktion zwischen Chor und Soli
wirkungsvoll. Ähnlich wie in Orffs Carmina Burana entsteht eine Art musikalisches Welttheater, und es ist gerade die
Alfred Uhl – 100. Geburtstag 2009
Neueinspielung: „Wer einsam ist, der hat es gut“
Heitere Kantate nach Texten von Wilhelm Busch, Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz
Gabriele Fontana – Sopran, Jörg Dürmüller – Tenor, Andreas Scheibner – Bariton, WDR Rundfunkchor Köln, WDR Rundfunkorchester Köln, Leitung: Anton Marik
CD Capriccio 60120
1960 als Gegenstück zum ernsten Oratorium Gilgamesch entstanden, entpuppte sich die heitere Kantate Wer einsam ist, der
hat es gut rasch als populärstes Werk ihres Komponisten. Die
Premiere im Juni 1961 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins zog zahlreiche weitere Aufführungen in Deutschland und
Österreich sowie unzählige Rundfunkausstrahlungen in aller
Welt nach sich. Die Scheu mancher Veranstalter vor kostenaufwendigen Chor-Orchesterwerken, vielleicht aber auch die Scheu
vor Humor in der Musik (?) ließen es erst in der letzten Dekade
des 20. Jahrhunderts still darum werden. Mit einer makellosen
Einstudierung brachte der WDR die Kantate 2004 in Köln wieder an Tageslicht. Das auf CD dokumentierte Ereignis sorgt nun
seinerseits für eine Wiederentdeckung des Uhl-„Hits“ rund um
den Globus.
„EINE LOHNENDE AUSGRABUNG!“
„[...] Die Namen der drei beliebten Humoristen und der Untertitel ‚Heitere Kantate für Soli, Chor und Orchester’ wecken
zunächst die Befürchtung, man habe es mit einer netten Harmlosigkeit zu tun. Doch man hätte es ahnen können: Wien ist
nicht die Stadt und der Wiener Alfred Uhl (1909–1992) nicht der
Mann dafür. [...]
Immer wieder klingt aus der Kantate ein fast zeitloser Buffo-Ton-
Musik, die dem Wort Farbe, Tiefe, Atmosphäre und Gegenwärtigkeit verleiht. Der
Erfolg bei der Wiener Uraufführung 1961
und in den Jahren danach dürfte kein Zufall gewesen sein. Die ausgezeichnete,
ebenso schwungvolle wie hintergründige
Realisation unter Anton Marik wird Werk
und Komponist hoffentlich neue Beachtung verschaffen.“ (Andreas Hauff, Das
Orchester, 4/2006)
***
„[...] Dass Uhl in seiner Jugend etliche
Film- und Ballettmusiken schrieb, kommt
ihm bei der Vertonung der humorigen
und hintersinnigen Texte zu Gute. Uhls
Musik kommt selbst mit feiner Heiterkeit
daher, geht oft direkt an den Texten entlang, nimmt den Rhythmus der Sprache
auf und schafft immer wieder Stimmungen, die denen, die in den Miniaturdichtungen erschaffen werden, sehr nahe
sind. (Boris Michael Gruhl, Klassik.com
Kritik, 02.01.2006)
Seite 21
klang:träger
CD Neuerscheinungen
Roland BATIK
Pannonische Romanzen für Klavier
(+ Bach, Schubert)
Roland Batik – Klavier
Camerata Tokyo CM 28050
Friedrich CERHA
Konzert für Violine und Orchester
(+ Cerha)
Ernst Kovacic – Violine, RSO Wien,
Dirigent: Bertrand de Billy
col legno 20251
Iván ERÖD
Streichquartett
Nr. 3 op. 78
Herbert
ZIPPER
Erlebnisse.
Fantasia für
Streichquartett
(+ Dünser,
Wisser)
Artis-Quartett Wien
ORF CD421 Edition Zeitton
Iván ERÖD
1. Sonate für Violine und Klavier op. 14
(+ Präsent, Arányi-Aschner, Bartók)
Eszter Haffner – Violine, Christopher
Hinterhuber – Klavier
Steirischer Tonkünstlerbund STB 05/09
Ernst DOHNÁNYI
Suite für Orchester op. 19
(+ Dohnányi)
Danubia Symphony Orchestra, Dirigent:
Domonkos Héja
Warner Classics 2564-62409-2
Helmut EDER
Concertino für Viola, Bläser und Schlagzeug op. 124
Ernst Ludwig LEITNER
Konzert für
Kontrabass
und Kammerensemble
(+ Regner,
Wimberger)
Thomas Riebl
– Viola, Bläserphilharmonie
Mozarteum Salzburg,
Dirigent: Hansjörg Angerer
UniMozarteum UNIMOZ 24
(www.moz.ac.at)
Seite 22
Wolfgang MUTHSPIEL
Flexible Sky für Gitarre und
Streichquartett
(+ Boccherini, Schubert)
Leo Witoszynskyj – Gitarre,
Brünner Streichquartett
Aricord CDA-11105
Wolfgang SEIERL
Three Girls. Fünf Stücke für Ensemble
(+ Ager, Grassl, Hummel, Nussbichler
u.a.)
Österreichisches Ensemble für Neue
Musik
ORF CD 415
Jenö TAKÁCS
Divertimento für Flöte oder Violine und
Gitarre op. 61
(+ Aranyi-Aschner, Cibulka, Fortin,
Präsent, Zebinger)
Herbert Irmler – Flöte,
Armin Egger – Gitarre
Steirischer Tonkünstlerbund STB 06/01
Jenö TAKÁCS
Vier Stücke aus Klänge und Farben für
Klavier op. 95
Clara Frühstück – Klavier
Eigenverlag (www.clarafruehstueck.com)
Jenö TAKÁCS
Two Fantastics für Saxophon und Klavier
op. 88/1
(+ Schumann, Hindemith, Milhaud u.a.)
Jan Schulte-Bunert – Saxophon,
Florian von Radowitz – Klavier
Ars Musici AMP 5119-2
Jenö TAKÁCS
Serenade nach Alt-Grazer Kontratänzen
für drei Klarinetten und Bassklarinette
op. 83c
(+ Vivaldi, Strauß, Piazzolla, Holcomb u.a.)
Claribel
Acte Préalable AP0135
Wolfram WAGNER
Klaviertrio Nr. 2 / Klaviertrio Nr. 3
(+ Rääts)
Haydn Trio Eisenstadt
ORF HTE 05 1013 (ton art project)
Gernot WOLFGANG
Reflections für Violine, Klarinette und
Klavier
(+ Rihm, Higdon, Sheng, Chatman)
Crystal Records CD 946
Erich ZEISL
In the Factory aus Pieces for Barbara für
Klavier
(+ Milhaud,
Krenek,
Schönberg,
Jurmann u. a.)
Susanne Kessel
– Klavier
Oehms Classics
OC 534
Erich ZEISL
Mondbilder für Bariton und Klavier /
Sechs Lieder (+ Zeisl)
Adrian Eröd – Bariton, Eva Mark-Mühlher
– Klavier
ORF CD 419
Erich ZEISL
Mondbilder / aus Sechs Lieder / Sieben
Lieder / Kinderlieder (+ Zeisl)
Wolfgang Holzmair – Bariton, Cord Garben – Klavier
cpo 777 170-2
klang:daten
GEBURTSTAGE 2007
URAUFFÜHRUNGEN JUNI – DEZEMBER 2006
15. 02.: Kurt RAPF 85
15. 03.: Balduin SULZER 75
01. 05.: Karl HAIDMAYER 80
09. 05.: Peter PLANYAVSKY 60
11. 05.: Joseph MARX 125 (gest. 1964)
16. 05.: Paul ANGERER 80
21. 05.: Eugene HARTZELL 75 (gest. 2000)
18. 06.: Robert FREUND 75
19. 06.: Otto STROBL 80
20. 06.: Rainer BISCHOF 60
21. 06.: Gerhard PRÄSENT 50
20. 07.: Gernot WOLFGANG 50
05. 08.: Gerhard SCHEDL 50 (gest. 2000)
29. 09.: Christian DIENDORFER 50
26. 10.: Thomas Daniel SCHLEE 50
16. 11.: Rudolf HINTERDORFER 60
10. Juni 2006: Wien, Musikverein – Gläserner Saal
Norbert STERK: Hôtel de la Paix für Stimme, Violine, Violoncello und Klavier nach
Worten der Ingeborg Bachmann
Christian Hilz – Bariton, Haydn Trio Eisenstadt
GEBURTSTAGE 2008
03. 01.: Heinz Karl GRUBER 65
21. 01.: Karl MESSNER 85
24. 01.: Gottfried von EINEM 90
(gest. 1996)
28. 01.: Günther MITTERGRADNEGGER
85. (gest. 1992)
30. 01.: Helmut SCHIFF 100. (gest. 1982)
16. 02.: Fridolin DALLINGER 75
23. 02.: Heinz KRATOCHWIL 75
(gest. 1995)
19. 03.: Josef Matthias HAUER 125
(gest. 1959)
Michael RADANOVICS 50
06. 06.: Ferdinand WEISS 75
19. 06.: Michael RADULESCU 65
09. 07.: Heinrich GATTERMEYER 85
18. 07.: Franz IPPISCH 125 (gest. 1958)
26. 07.: Hans HASELBÖCK 80
01. 08.: Hans ROTT 150 (gest. 1884)
05. 08.: Josef Friedrich DOPPELBAUER 90
(gest. 1989)
01. 09.: Hans BAUERNFEIND 100
(gest. 1985)
15. 09.: Anton HEILLER 85 (gest. 1979)
22. 09.: Helmuth FROSCHAUER 75
14. 10.: Ernst Ludwig LEITNER 65
15. 10.: Augustin KUBIZEK 90
07. 12.: Georg PIRCKMAYER 90
(gest. 1977)
11. 12.: Wolfgang LIEBHART 50
19. 12.: Erich EDER DE LASTRA 75
Die Broschüre „Geburtstage/Gedenktage 2007 – 2011“ kann kostenlos
über unsere Informationsabteilung
bezogen werden.
18. Juni 2006: Linz, Anton Bruckner Privatuniversität – Jerger-Saal
Peter ANDROSCH: Depeschen. Sechs Salonstücke für Kammerorchester
Absolventen der Anton Bruckner Privatuniversität, Dirigent: Alexander Drcar
26. Juni 2006: Wien, RadioKulturhaus
Wolfram WAGNER: Concertino für Kammerorchester mit Klavier
Michel Pantillon – Klavier, Orchester der Musikschule Wien-Margareten,
Dirigent: Wolfram Wagner
20. Juli 2006: Graz, Helmut-List-Halle (Styriarte)
Iván ERÖD: Konzert für Violoncello und Orchester op. 80
Rudolf Leopold – Violoncello, recreation-GROSSES ORCHESTER GRAZ,
Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
01. August 2006: Bregenz, Kunsthaus (Bregenzer Festspiele)
Friedrich CERHA: Musik für Posaune und Streichquartett
Christian Muthspiel – Posaune, Klangforum Wien
04. August 2006: Beverly Hills (USA), Beverly Hills Presbyterian Church
Gernot WOLFGANG: Common Ground für Fagott und Violoncello
Judith Farmer – Fagott, Armen Ksajikian – Violoncello
06. August 2006: Bregenz, Kunsthaus (Bregenzer Festspiele)
Christian OFENBAUER: EisMusik (2005) für 17 Instrumente
Wiener Concert Verein, Dirigent: Ulf Schirmer
16. August 2006: Horn, Vereinshaus (Festival Allegro Vivo)
Gerald RESCH: Trio für Violine, Violoncello und Klavaier
Leschetitzky-Trio
14. November 2006: Wien, Schottenkirche
Bernd Richard DEUTSCH: Toccata octophonica für Orgel (Nr. 13, 2004/05)
Franz Danksagmüller – Orgel
16. November 2006: Linz, Brucknerhaus
Helmut SCHMIDINGER: ...dass sie schatten und licht geben...
für Bariton und Orchester
Wolfgang Holzmair – Bariton, Brucker Orchester Linz, Dirigent: n. n.
17. November 2006: Wien, Musikverein
Alexander MÜLLENBACH: Time Cycle für Schlagwerk und Orchester
Martin Grubinger – Schlagwerk, RSO Wien, Dirigent: John Axelrod
25. November 2006: Athen
Friedrich CERHA: Musik für Posaune und Streichorchester
Camerata Athen, Dirigent: Heinrich Schiff
Termine im Internet: Eine täglich aktualisierte Aufführungsliste finden Sie
in unserem Internet-Kalendarium: www.doblinger-musikverlag.at/FSets/
NewsKlang/index.php-Termine
Seite 23
> E I NMO L I G
I WIR TUN ETWAS FÜR DIE MUSIK I
AUTOREN I KOMPONISTEN I MUSIKVERLEGER
Baumannstraße 10, 1030 Wien
T +43 (1) 71714– 0 I F-DW 107 I E [email protected]
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