Formierungsschnitt bei Koniferen Taxus baccata Thuja `Brabant

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Formierungsschnitt bei Koniferen Taxus baccata Thuja `Brabant
Formierungsschnitt bei Koniferen
Taxus baccata
Thuja 'Brabant'
Zusammenfassung - Empfehlung
Der starke Rückschnitt der Koniferen führte zu dichten Pflanzen, die aber kleiner waren. Die
Koniferen sollten deshalb nur so intensiv geschnitten werden, wie zur Erzeugung einer
jeweiligen Qualität erforderlich ist. Bei Gehölzen, die für weitere Verschulungen vorgesehen
sind, d.h. für teure Solitärpflanzen, ist ein intensiver Schnitt dennoch sinnvoll. Der optimale
Schnitttermin liegt in der Vegetationsruhe, bzw. im Frühsommer im jungen Trieb, damit es zu
einem erneuten Austrieb kommt.
Versuchsfrage
Wie wirkt sich ein Formierungsschnitt bei zwei- und dreimal verschulten Koniferen auf das
Wachstum aus?
Versuchshintergrund
Um den Qualitätsanforderungen des Marktes an Koniferen gerecht zu werden, ist ein
Rückschnitt erforderlich. Je intensiver dieser Schnitt ist, um so dichter, d.h. höherwertiger
wird die Pflanze. Es war zu prüfen, inwieweit das Wachstum dadurch beeinträchtigt wird.
Ergebnisse
Der regelmäßige starke Rückschnitt führte zu dichten, kompakten Pflanzen, die aber kleiner
als die ungeschnittenen Pflanzen waren. Die ungeschnittenen Taxus zeigten durch die
genetisch bedingte Aufspaltung sehr unterschiedliche Phänotypen. Durch den Schnitt
konnten dagegen recht einheitliche Qualitäten erzielt werden.
Kritische Anmerkungen
Der Zeitpunkt des Schnittes ist von erheblicher Bedeutung für eine retardierende Wirkung.
Ein Verzwergungs-/Heckeneffekt ist u.U. zu vermeiden, wenn der Neutrieb ausreichend Zeit
für die Nettoassimilation hatte. So sollten Koniferen, die nach einem Sommerschnitt nicht
genügend durchtreiben, in der Vegetationsruhe geschnitten werden. Die geschnittenen
Pflanzen waren nach dem Umpflanzen vitaler als die ungeschnittenen.
Versuche im deutschen Gartenbau
Bildungs- und Versuchszentrum des Gartenbaus Münster-Wolbeck
Bearbeiter: Peter Uehre
1997
Pflanzenhöhe von Thuja 'Brabant' nach unterschiedlicher Schnittbehandlung