Book of Abstracts - JGU Blogs - Johannes Gutenberg

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Book of Abstracts - JGU Blogs - Johannes Gutenberg
VON DER
GUTENBERG-GALAXIS
ZUR
GOOGLE-GALAXIS
Alte und neue Grenzvermessungen nach 50 Jahren DGPuK
58. Jahrestagung der DGPuK
vom 8. bis zum 10. Mai 2013 in Mainz
Book of Abstracts
INSTITUT FÜR
PUBLIZISTIK
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DEUTSCHLAND
DEUTSCHLAND
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MADE
MADE
BYBY
MITTELSTAND.
MITTELSTAND.
Der Der
Mittelstand
Mittelstand
bewegt
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Deutschland.
Deutschland.
Für uns
Für uns
ist das
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guter
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Grund,
Grund,
den den
Unternehmerinnen
Unternehmerinnen
undund
Unternehmern,
Unternehmern,
die unser
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LandLand
Tag Tag
für Tag
für Tag
vorantreiben,
vorantreiben,
Danke
Danke
zu sagen.
zu sagen.
Seien
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Sie gespannt
Sie gespannt
auf unsere
auf unsere
Initiative
Initiative
„Deutschland
„Deutschland
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made
made
by Mittelstand“.
by Mittelstand“.
www.deutschland-made-by-mittelstand.de
www.deutschland-made-by-mittelstand.de
Werte
Werte
schaffen
schaffen
Werte.
Werte.
Zur Genossenschaftlichen
Zur Genossenschaftlichen
FinanzGruppe
FinanzGruppe
Volksbanken
Volksbanken
Raiffeisenbanken
Raiffeisenbanken
gehören
gehören
außerdem:
außerdem:
Bausparkasse
Bausparkasse
Schwäbisch
Schwäbisch
Hall, Hall,
UnionUnion
Investment,
Investment,
easyCredit
easyCredit
und Münchener
und Münchener
Hypothekenbank.
Hypothekenbank.
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HERZLICH WILLKOMMEN IN MAINZ!
50 Jahre ist es her, dass die Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft gegründet
wurde. „Von der Gutenberg-Galaxis zur Google-Galaxis. Alte und neue Grenzvermessungen nach 50 Jahren DGPuK“
lautet entsprechend der Titel der diesjährigen Tagung. Wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam auf die vergangenen
Jahre zurück zu blicken und darauf aufbauend auch einen Blick in die Zukunft zu werfen.
In den fünf Jahrzehnten seit der Gründung unserer Fachgesellschaft hat die Medienwelt große Umwälzungen erlebt.
Technologische Innovationen und gesellschaftlicher Wandel haben unser Fach mit vielfältigen theoretischen und
methodischen Herausforderungen konfrontiert. Themenschwerpunkte haben sich verschoben, alte Grenzziehungen
wurden durchbrochen, neue Grenzlinien markiert. Dies gilt sowohl für die Gegenstände als auch für die Fragestellungen, Konzepte und Methoden der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.
Die raschen Veränderungen der Rahmenbedingungen führen zu andauernden Neuorientierungen. Gleichzeitig
idealisieren übersteigerte Transformationshypothesen temporäre Phänomene und machen valide Prognosen
schwer, zumal auch immer wieder gegenläufige Entwicklungen zu beobachten sind. Auf der Tagung sollen aktuelle
Wandlungsprozesse systematisiert sowie Formen und Folgen in den einzelnen Teildisziplinen des Faches analysiert
und diskutiert werden, sodass die langfristigen Auswirkungen des strukturellen Wandels skizziert werden können.
Wir freuen uns sehr, Sie zu dieser Jubiläumstagung in Mainz begrüßen zu dürfen. Die Kolleginnen und Kollegen des
Mainzer Instituts wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine interessante und spannende Tagung!
Birgit Stark, Oliver Quiring und Nikolaus Jackob
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Herbert von Halem Verlag
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Design Tagungs-Logo, Book of Abstracts & Programmbroschüre: Lisa Gotzen, Grafi kdesgin
DIE DGPuK 2013 WIRD UNTERSTÜTZT VON:
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INSTITUT FÜR PUBLIZISTIK
INSTITUT FÜR
PUBLIZISTIK
Das Institut für Publizistik blickt auf eine fast fünfzigjährige Geschichte zurück. Seit 1964 ein Lehrstuhl für
Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität eingerichtet und Elisabeth Noelle-Neumann auf diesen Lehrstuhl
berufen wurde, etablierte sich das bis dahin nur an wenigen deutschen Universitäten vertretene Fach dauerhaft in
Mainz.
Mit der Weiterentwicklung der Massenkommunikation haben sich die Berufsfelder verändert. Zum klassischen
Publizistikstudium haben sich die Studiengänge Medienmanagement, Unternehmenskommunikation und das
Journalistische Seminar mit dem Studiengang Journalismus hinzugesellt. Die Ausweitung des Studienspektrums
ermöglicht den Studierenden einen umfassenden und gleichzeitig tiefen Einblick in die Aufgaben, Techniken und
Herausforderungen der verschiedenen Berufs- und Wissenschaftsbereiche. Über 40 Kolleginnen und Kollegen lehren
und forschen gemeinsam mit den Studierenden, denn Publizistik in Mainz heißt: Wissenschaft wird gelebt!
http://www.ifp.uni-mainz.de/
JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT
Die Johannes Gutenberg-Universität (JGU) zählt mit mehr als 36.000 Studierenden aus über 130 Nationen zu den
zehn größten Universitäten Deutschlands. Als einzige deutsche Universität ihrer Größe vereint die JGU fast alle
Institute auf einem innenstadtnahen Campus, der zudem vier Partnerinstitute der außeruniversitären Spitzenforschung beherbergt. Die JGU ist eine internationale Forschungsuniversität mit herausragenden, weltweit anerkannten Forscherpersönlichkeiten und Forschungsleistungen.
Zu Gutenbergs Zeiten im Jahr 1477 gegründet und nach 150-jähriger Pause 1946 von der damaligen französischen Besatzungsmacht wiedereröffnet, ist die JGU dem Vorbild und dem internationalen Wirkungsanspruch ihres
Namensgebers bis heute verpflichtet: innovative Ideen zu fördern und umzusetzen; Wissen zu nutzen, um die
Lebensbedingungen der Menschen und deren Zugang zu Bildung und Wissenschaft zu verbessern; sie zu bewegen,
die vielfältigen Grenzen zu überschreiten, denen sie täglich begegnen.
http://www.uni-mainz.de/
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50 JAHRE DGPuK
Die Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) wurde 1963 gegründet –
damals noch als Zusammenschluss von Publizistik- und Zeitungswissenschaftlern. Nach 50 Jahren reger
Verbandstätigkeit ist sie heute mit über 900 Mitgliedern das zentrale Forum der kommunikationswissenschaftlichen Forschung im deutschsprachigen Raum. Kommunikationswissenschaft beschäftigt sich mit den sozialen
Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer, öffentlicher und interpersonaler Kommunikation. Sie ist
eine theoretisch und empirisch arbeitende Sozialwissenschaft mit interdisziplinären Bezügen. Sie leistet Grundlagenforschung zur Aufklärung der Gesellschaft im Bereich der Medien, trägt zur Lösung von Problemen der
Kommunikationspraxis durch angewandte Forschung bei und erbringt Ausbildungsleistungen für eine seit Jahren
dynamisch wachsende Medien- und Kommunikationsbranche. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der gesellschaftlichen Medien- und Kommunikationsverhältnisse stehen im Mittelpunkt von Forschung und Lehre. Der gewachsenen
Vielfalt einer sich immer stärker ausdifferenzierenden Forschung und Lehre entsprechend, bildet die DGPuK heute
den wissenschaftlichen Dachverband für Forscher aus den unterschiedlichsten Richtungen. Das Tagungsprogramm
spiegelt diese Vielfalt wider.
http://www.dgpuk.de/
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VERANSTALTUNGSORTE
Get Together – unterstützt von der DZ Bank
Restaurant im Landtag
Deutschhausplatz 12
55116 Mainz
Tel. 06131-2082216
http://www.landtag.rlp.de
DGPuK-Tagung
Konferenzzentrum des ZDF
ZDF-Straße 1
55127 Mainz
http://www.zdf.de
Pre-Conference
Infobox auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität
Neben dem ReWi-Neubau
Jakob-Welder-Weg 9
55128 Mainz
http://www.zdv.uni-mainz.de/plan/campus.html?g=60&x=1255&y=307
Abendveranstaltung am 9. Mai 2013 –
unterstützt von der ING-DiBa
Hofgut Laubenheimer Höhe
Auf der Laubenheimer Höhe 1-3
55130 Mainz
Tel. 06131-622260
http://www.hofgut-laubenheimer-hoehe.de
Farewell-Party
Lomo Buchbar | Lounge | Restaurant
Ballplatz 2
55116 Mainz
Tel. 06131-6293783
http://www.lomo-mainz.com/
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DIE DGPuK 2013 ONLINE
News zur Tagung, Statements der Organisatoren und
Vortragenden, Termine und Themen. Auf Facebook bündeln
wir unsere Aktivitäten zur DGPuK-Jahrestagung 2013.
Wir laden Sie herzlich ein, mitzudiskutieren.
http://www.facebook.de/DGPuK2013
Noch schneller geht’s mit Twitter. Folgen Sie uns für aktuelle
Informationen live von der Tagung!
http://www.twitter.de/DGPuK2013, Hashtag: #dgpuk2013
Videoimpressionen von der Tagung finden Sie auch auf
unserem YouTube-Channel.
http://www.youtube.com/DGPuK2013
www.
Ausführliche Hintergrundinformationen zur Konferenz und
zum Veranstaltungsort sowie das vollständige Programm und
Anmeldungsmöglichkeiten finden Sie auf unserer Tagungswebsite.
http://www.dgpuk2013.de
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MITTWOCH
8. MAI 2013
Infobox
auf dem Campus
8.30 – 18.00
Pre-Conference: Das Potential von (Bild-)Sortierstudien für die Kommunikations- und
Medienwissenschaft: Methodik, Anwendung, Auswertungsverfahren
10.00 – 16.00
Sitzung des DGPuK-Vorstandes
11.00 – 11.45
Pressekonferenz
17.00 – 18.30
Sitzung Fachgruppensprecher und Vorstand
ab 18.30
Tagungsanmeldung im Rahmen des Get Together im Landtag
ab 19.00
DGPuK-Get Together: Landtag, Unterstützt von der DZ Bank AG
Konferenzraum K5
Konferenzraum K5
DONNERSTAG
9. MAI 2013
9.00 – 9.30
Begrüßung und Eröffnung
Oliver Quiring, Birgit Stark (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Prof. Markus Schächter (ehemaliger Intendant des ZDF)
9.30 – 10.30
Keynote
Changing Media, Changing Societies: Challenges for Communication Research
W. Lance Bennett (University of Washington), unterstützt von Lufthansa
10.30 – 11.00
Kaffeepause
Plenarsaal
(Konferenzraum 1-3)
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11.00 – 12.30
Hörsaal 1
Panel 1: Selektive Zuwendung zu Medien
Moderation: Uwe Hasebrink (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung)
Publikumsfragmentierung in Deutschland
Olaf Jandura (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Katja Friedrich (Ludwig-Maximilians-Universität-München)
Publikumsfragmentierung wird als Entgrenzungsphänomen moderner Massenkommunikation diskutiert und steht gleichzeitig im
Verdacht, soziologische Entgrenzungsphänomene wie gesellschaftliche Desintegration und Polarisierung zu fördern sowie den
kollektiven Willensbildungsprozess zu gefährden. Zeitlich ist der Publikumsfragmentierung eine Differenzierung des Medienangebots vorgeschaltet, die in Deutschland mit der Liberalisierung des Rundfunks und der Kommerzialisierung des Medienmarktes beginnt und mit dem Medienwandel weiter an Dynamik gewinnt. Am Beispiel der Nutzung tagesaktueller Nachrichtenangebote in klassischen Medien wird im Vortrag auf der Basis der Daten der Mediaanalyse gezeigt, wie sich die die Zuwendung
zu klassischen Informationsmedien zwischen 1998 und 2007 ausdifferenziert hat.
Die Anbindung an die politische Öffentlichkeit durch multimediale Informationsrepertoires
Katharina Kleinen-von Königslöw (Universität Wien)
Demokratietheoretisch bedenklich wird eine Vermeidung politischer Informationsmedien erst dann, wenn sie alle potentiellen
Medienkanäle betrifft. Daher rückt der Vortrag das multimediale politische Informationsverhalten der BürgerInnen in den Fokus.
Zunächst unterscheidet er vier Typen der Anbindung an politische Öffentlichkeit durch Informationsmedien. Unter Rückgriff auf
das Opportunity-Ability-Motivation-Model stellt er Erklärungsfaktoren für die Typen-Zugehörigkeit vor. Auf Basis einer repräsentativen
Online-Befragung zur politischen Informationsnutzung wird 1) die Verbreitung der Typen in der österreichischen Bevölkerung
beschrieben, 2) werden die in den einzelnen Typen dominierenden Informationsrepertoires vorgestellt und 3) durch eine multi nominale
logistische Regressionsanalyse die Erklärungsfaktoren auf ihren Einfluss auf die Intensität der öffentlichen Anbindung überprüft.
„Ich kann das nicht mehr sehen und hören!“ Themenverdrossenheit als Grenzerweiterung
der Medienselektionsforschung
Christoph Kuhlmann, Christina Schumann, Jens Wolling (Technische Universität Ilmenau)
Der Vortrag behandelt das Konstrukt der Themenverdrossenheit, das bisher in der Selektionsforschung noch nicht betrachtet wurde.
Themenverdrossenheit wird verstanden als im Zeitverlauf einsetzende, negative Einstellung zu Themen. Sie kann aus einer
negativen Wahrnehmung des Themas selbst und/oder der Berichterstattung darüber resultieren. Themenverdrossenheit kann zu
Abwehrreaktionen führen: Bei medialer Konfrontation mit dem Thema wird beim Fernsehen z.B. weggeschaltet, bei interpersonaler
Konfrontation ein Gespräch vermieden. Solche Abwehrreaktionen wären vor allem bei relevanten politischen und gesellschaftlichen
Themen problematisch. In einem Lehrprojekt wurde eine quotierte Querschnittsbefragung (n=366) zur Themenverdrossenheit der
Bürger durchgeführt. Durch eine offene Abfrage ließ sich zum einen das Spektrum der „Verdrussthemen“ eruieren. Zum anderen
wurde durch Abfrage der Themenverdrossenheit zum vorgegebenen Thema „Energiewende“ die diesbezügliche Varianz zwischen
Bevölkerungsgruppen ermittelt. Die Ergebnisse zeigen eine weite Verbreitung des Phänomens in der Bevölkerung, wobei sich
zwischen den Bildungsgruppen große Unterschiede hinsichtlich der genannten Themen finden.
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11.00 – 12.30
Kinosaal
Panel 2: Internationale und transnationale Kommunikation
Moderation: Carola Richter (Freie Universität Berlin)
Das Internet als Raum einer europäischen Öffentlichkeit der Bürgerinnen und Bürger?
Eine Analyse politischer Online-Angebote in sechs europäischen Ländern und der EU
Anne Mollen, Anke Offerhaus, Andreas Hepp (Universität Bremen)
Im Zuge zunehmender Verbreitung des Internets lassen sich zwei Grenzverschiebungen beobachten. Erstens können Bürgerinnen
und Bürger im Unterschied zu ‚alten‘ Medien hier als Produser von Inhalten auftreten. Zweitens ermöglicht die digitale Vernetzung
eine Verschiebung von nationalen zu transnationalen Öffentlichkeiten. In unserem Beitrag wird anhand einer Analyse politischer
Online-Angebote gezeigt, inwieweit europäische Öffentlichkeiten als verdichtete transnationale Kommunikationsräume durch
kommunikative Praktiken von Bürgerinnen und Bürger im Social Web konstruiert werden. Datengrundlage sind Kommentare zu
europapolitischen Themen in politischen Online-Foren aus sechs europäischen Ländern und der EU. Die Foren wurden auf der Basis
einer Hyperlink-Netzwerkanalyse ausgewählt. Die in den Foren stattfindenden Diskurse wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse
untersucht. Im Kontext der Eurokrise zeigt sich, dass in den Foren nationale Grenzen weiterhin eine zentrale Rolle spielen.
Gleichzeitig können jedoch sprachliche und geopolitische Räume, transnationale Medienangebote und thematische Aspekte als
Bedingungen ausgemacht werden, unter denen sich transnationale und transkulturelle Verdichtungen herausbilden.
Die EU-Finanzkrise „verstehen“ und „überwinden“:
Europäische Öffentlichkeitsanbindungen und Bürgerreaktionen als
„lokalisierte Transnationalisierung“
Swantje Lingenberg, Monika Elsler, Andreas Hepp, Johanna Möller (Universität Bremen)
Häufig wird das Potenzial von Krisen betont, transnationale Öffentlichkeiten zu befördern. Besitzt auch die EU-Finanzkrise dieses
für die europäische Öffentlichkeit? Und wenn ja, wie reagieren die EU-Bürgerinnen und -bürger? In unserem Vortrag fokussieren
wir die Aneignung der Krise in sechs EU-Ländern. Wir arbeiten länderübergreifende Reaktionsmuster heraus und diskutieren diese
mit Blick auf die Transnationalisierung von Öffentlichkeiten, die wir als Entgrenzung nationaler politischer Diskurskulturen hin zu
einer europäischen politischen Diskurskultur werten. Mit Hilfe von Interviews, Medientagebüchern und Netzwerkkarten, die wir
für 186 Personen erhoben haben, untersuchen wir, ob entgrenzte Öffentlichkeitsanbindungen („public connections“) in der Krise
bestehen und wenn ja, welche Reaktionen mit diesen einhergehen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Menschen die Krise aktiv in
den Medien verfolgen, mögliche Folgen für ihr Leben und die EU als Gemeinschaft diskutieren und über Lösungswege spekulieren.
Damit findet eine Reartikulation des transnationalen Krisendiskurses in den lokalen Alltagswelten statt, was sich als eine
transkulturelle „lokalisierte Transnationalisierung“ der Krise begreifen lässt. Die so herausgearbeiteten Muster verweisen auf die
Alltagsebene einer entstehenden europäischen politischen Diskurskultur, die das Fundament eines Kommunikationsraums Europa
bilden und neben die nationalen Öffentlichkeiten treten kann.
Public Diplomacy als konzeptioneller Ansatz in einer sich wandelnden
Kommunikationskultur: eine theoretische Analyse
Claudia Auer (Technische Universität Ilmenau)
Seit dem 11. September 2001 wird das Konzept Public Diplomacy in der Wissenschaft verstärkt diskutiert. Tatsächlich trägt es
einigen Wandlungsprozessen Rechnung, die die Vertretung und Vermittlung von Interessen im außenpolitischen Prozess beeinflussen,
v.a. ver-‚öffentlichen‘ (z.B. Transnationalisierung, Entmonopolisierung klassischer politischer Akteure, wandelnde Kommunikationskultur durch neue ICTs). Bislang beschäftigt sich die Forschung jedoch nur wenig mit dem Konzept und den Einflüssen, die sich
aus den Wandlungsprozessen ergeben: Wer sind diese ‚Public Diplomats‘? Welche Rolle spielt Öffentlichkeit (public) in diesem
Konzept? Wie verändert sich klassische Diplomatie? Ist Public Diplomacy ein neuer Diplomatie-Modus? Der Vortrag möchte im
Hinblick auf diese Fragen die jeweiligen Erklärungszugänge und -potentiale von Öffentlichkeits- und Diskurstheorien sowie Theorien
der Kommunikationswissenschaft für die Konzeptualisierung von Public Diplomacy vorstellen. Damit soll die Relevanz des Konzeptes
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angesichts der genannten Wandlungsprozesse unterstrichen und zugleich die theoretische Reflexion vorangetrieben werden.
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Hörsaal 2
Panel 3: Wirkungstheorien auf dem Prüfstand
Moderation: Marco Dohle (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
30 Jahre Third-Person-Effekt: Zusammenfassung, Systematisierung und Perspektive
eines Forschungsfelds
Thorsten Naab (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover)
Der Third-Person-Effekt zählt zu einem der wichtigsten Ansätze im Bereich der Medienwirkungsforschung und gilt als empirisches
Gesetz weitgehend bestätigt. Der Vortrag stellt die Ergebnisse einer Mehrmethodenstudie vor: Im ersten Schritt wurden mit einer
Metaanalyse Beiträge zum Third-Person-Effekt analysiert. Dadurch kann erstens die Entwicklung des Forschungsfelds nachvollzogen
und zweitens können die zentralen Befunde zu drei Argumentationslinien verdichtet werden, die ihren Fokus entweder auf Self
Enhancement Prozesse, Self-Other Categorization-Prozesse oder Media-Exposure-Prozesse legen. Im zweiten Schritt wurde eine
Befragungsstudie durchgeführt, um die empirische Tragfähigkeit der aus der Metaanalyse gewonnenen Argumentationslinien zur
Erklärung des Third-Person-Effekts zu testen. Die Ergebnisse zeigen, dass die gefundenen Argumentationslinien in unterschiedlichem
Maße für die Erklärung des bei der Beurteilung der Wirkung eines Waffenadvertorials auftretenden Third-Person Effekts relevant
sind, wobei der Grad der Handlungsrelevanz ein entscheidender Einfluss zu sein scheint.
Die Meinung der Anderen. Effekte impliziter und expliziter medialer Hinweise auf
die Wahrnehmung des Meinungsklimas
Thomas Zerback, Thomas Koch, Benjamin Krämer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
In den Massenmedien finden sich zahlreiche Hinweise auf das herrschende Meinungsklima zu unterschiedlichsten Themen. Wir
unterscheiden in diesem Zusammenhang explizite Hinweise, die Meinungsverteilungen direkt beschreiben, und implizite Hinweise,
die diesen Bezug nur indirekt herstellen. In einem Experiment untersuchen wir den relativen Einfluss von Umfragedarstellungen
(expliziter Hinweis) und Argumentationsrichtung (impliziter Hinweis) auf Einschätzungen des derzeitigen und zukünftigen Meinungsklimas durch die Rezipienten. Die Analyse ergibt drei zentrale Befunde: Erstens übt die Tendenz der Umfrage einen starken direkten
Effekt auf die Meinungsklimaurteile aus, währenddessen die Argumentationsrichtung die Einschätzungen nur in Abwesenheit von
Umfrageinformationen unmittelbar beeinflusst. Zweitens geht von den Argumenten im Beitrag ein indirekter Effekt aus, indem sie
die individuellen Meinungen der Probanden zum Thema prägen, die diese wiederum auf das wahrgenommene Meinungsklima
projizieren (Looking-Glass-Effekt). Drittens schwächt sich der direkte Effekt der Umfrage bei Urteilen über das zukünftige Meinungsklima deutlich ab, wohingegen der Looking-Glass-Effekt stärker wird.
Meinungsführerschaft unter Mediatisierungsbedingungen.
Theoretische Überlegungen und empirische Befunde
Mike Schäfer, Monika Taddicken (Universität Hamburg)
Wir fragen, wie sich Meinungsführerschaft verändert, „Face-to-Face-Interaktion in nennenswertem Umfang durch mediatisierte
Kommunikation ergänzt“ wird (Fuhse 2011: 31). Dazu gibt es in der Kommunikationswissenschaft unterschiedliche Diagnosen:
Einige Autoren argumentieren, dass MF unter Mediatisierungsbedingungen wichtiger werde, weil die Zunahme medialer Angebote
und komplexerer Verweisungsstrukturen zunehmenden Orientierungsbedarf produzierten. Andere Autoren argumentieren, dass MF
an Bedeutung verliere, weil in Internet und Social Media fragmentierte Publika direkt angesprochen und zwischengeschaltete
Meinungsführer obsolet würden. Die Richtigkeit dieser widersprüchlichen Diagnosen lässt sich bislang nicht prüfen – weil dazu
kaum empirische Arbeiten aus der Kommunikationswissenschaft vorliegen und Arbeiten aus anderen Disziplinen beträchtliche
konzeptionelle Begrenzungen aufweisen. Daher präsentieren wir Ergebnisse einer onlinerepräsentativen Befragung von 2000
Deutschen zu deren Informationsverhalten zu den Themen Klimawandel/Klimaschutz, Altersvorsorge, Bildungspolitik bzw. Mode/
Stil. In Clusteranalysen haben wir Meinungsführerschafts-Beziehungen gefunden, die in soziodemographischen Charakteristika,
Einflussstärken und Mediennutzung differieren.
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11.00 – 12.30
Konferenzraum K4
Offenes Panel 1: Aktuelles aus der Wirkungsforschung
Moderation: Constanze Rossmann (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Links between “Narrative” and “Persuasion”:
Exploring Mediators and Moderators in a Narrative Continuum
Corinna Oschatz (Friedrich-Schiller-Universität Jena),
Christoph Klimmt (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover)
A study has been conducted to examine the mediating and moderating processes underlying narrative persuasion based on a
conceptual framework by Kreuter et al. (2007) in the applied field of traffic safety communication. A continuum model of
narrative intensity is formulated with transportation, facilitation of message comprehension and parasocial interaction (PSI)
operating as mediators in the presumed narrative strength – persuasion relation. Gender is examined as moderator in the
mediating process. The study supports the assumption for transportation and affective PSI operating as mediators in the
dedicated model. Moreover, gender is identified as an important moderator as females respond by a far larger extent to the
narrative strength of a message than male participants. Theoretical and applied implications are discussed.
Improving Selective Exposure to Health Information: The Roles Played by Message
Susceptibility, Gain-Loss Framing, BIS/BAS Sensitivity, and Repression-Sensitization
Anna Wagner (Universität Augsburg), Matthias R. Hastall (Technische Universität Dortmund)
The impact of two message features – susceptibility and gain-loss framing – and the moderating role of two personality
dispositions – BIS/BAS sensitivity and repression-sensitization – for individuals’ selective exposure, health-related attitudes,
and behavioral intentions were investigated. An experimental study with 587 participants was conducted. Respondents browsed
through an online health magazine while their selective exposure to eight provided articles was unobtrusively recorded. Attitudes
towards the depicted health risks and behavioral intentions were assessed through an online questionnaire. High message
susceptibility increased selective exposure to health news and promoted behavior intentions, whereas no equivalent effect
emerged for gain-loss framing. Repression-sensitization and BIS/BAS sensitivity did not moderate the impacts found for message
susceptibility, but instead independently influenced selective exposure, health-related attitudes, and behavioral intentions.
Implications for effective health communication are discussed.
Desired and Undesirable Effects of Health Message Framing:
A Conceptual and Empirical Exploration
Matthias R. Hastall (Technische Universität Dortmund), Freya Sukalla (Universität Augsburg)
The desired and undesired influences of three health message framing techniques – gain-loss framing, prevention-detection
framing, and consequence type framing – and individuals’ dispositional behavioral activation and inhibition were examined in an
online experiment (3×3×3 between-design) with 1,787 respondents. Participants were presented an experimentally manipulated
health poster and asked to indicate their health-related attitudes and intentions for adaptive behavior changes. Results show
that framing effects depend to a large extent on the existence and absence of other frames, are dissimilar for different dependent
variables and are moderated to a great extent by recipients’ BIS/BAS sensitivity. Findings also indicate that the suggestion to
use loss frames to promote detection behavior (e.g., cancer screenings) is likely problematic as this framing constellation
increases recipients’ psychological reactance. Implications for effective health message design are discussed and avenues for
future research are proposed.
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Kein Werther-Effekt: Eine systematische Analyse von Studien,
die Nachahmungssuizide als Folge von Medienberichten nicht eindeutig belegen
Anna Steinleitner, Sebastian Scherr (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Die Forschung zu den Auswirkungen von Suizidberichten teilt sich in zwei Hauptstränge: Ein Strang beobachtet die Nachahmung
von Suiziden als Folge medialer Suiziddarstellungen, der andere Strang untersucht den umgekehrten Effekt, wonach eine
angemessene Berichterstattung über Suizide diese verhindert. Kaum beachtet werden neben diesen Werther- bzw. PapagenoEffekten traditionell alle Befunde, die uneingeschränkt weder für die eine noch für die andere Hypothese sprechen – eben alle
nicht eindeutigen Befunde. Die Absenz nicht signifikanter Befunde am Publikationsmarkt eines Forschungsfeldes fördert jedoch
einen Publication Bias, der sich im Rahmen von Meta-Analysen schlussendlich auf den Status Quo eines Faches durchschlagen
kann. Die vorliegende Studie betrachtet daher vergleichend erstmals alle Studien, deren Befunde zum Zusammenhang von
Medien und Suiziden nicht eindeutig sind (n=29) um festzustellen, ob nicht-eindeutige Befunde zum Werther-Effekt systematisch
mit zentralen Eigenschaften der Untersuchungen in Verbindung stehen. Die Studie plädiert dafür, Hypothesen zur Suizidnachahmung künftig ausdifferenzierter zu formulieren und nach Möglichkeit inhaltsanalytisch zu prüfen.
11.00 – 12.30
“Meet the Editors” – Treffen der Herausgeber und des DGPuK-Beirats
der Online-Zeitschrift SC | M (Studies in Communication | Media)
Leitung: Patrick Rössler (Universität Erfurt)
11.00 – 12.30
Sonderfenster 1: Das Gedächtnis der Kommunikationswissenschaft
Moderation: Thomas Birkner (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Konferenzraum K5
Besprechungsraum 1-2
Das kollektive Gedächtnis der Kommunikationswissenschaft: Theorien, Modelle, Prozesse
Anne-Katrin Arnold (University of Pennsylvania), Tilo Hartmann (Vrije Universiteit Amsterdam)
Vereinfachung und Schematisierung komplexer Sachverhalte scheinen unvermeidlich, wenn diese dauerhaft memoriert werden sollen.
Dieses Problem der Komplexitätsreduktion mag auch auf das kollektive Gedächtnis der Kommunikationswissenschaft zutreffen. So
dürfte die Rezeption des eigenen Fachs (z. B. in Textbüchern oder auf Fachtagungen) zur Schemabildung und Narration neigen. Einige
Autoren verweisen zum Beispiel darauf, dass die populäre Nacherzählung der Medienwirkungsforschung als dreiphasiger Prozess (starke
Medien, schwache Medien, spezifische Wirkungen) eine vereinfachte Narration darstellt. Das kollektive Gedächtnis des Faches beruht
zudem auch auf Wissensarchiven (z. B. von Fachzeitschriften). Deren Zugänglichkeit nimmt zwar zu, aber sprachliche und subdisziplinäre Grenzen des genutzten “Archivrepertoires” können zu systematischen Erinnerungslücken führen und die Bildung eines kollektiven Gedächtnisses erschweren.
Kollektive Gedächtnislücken. Was die Kommunikationswissenschaft vergessen hat
Michael Meyen, Thomas Wiedemann (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Wer kennt Hans Amandus Münster und Walter Hagemann? Wer weiß, dass es im Fach einst Jünger der Frankfurter Schule gab und dass
man von der DDR jenseits aller Ideologie etwas in Sachen Journalistenausbildung und angewandter Forschung lernen könnte? Gestützt
auf die Theorie des kollektiven Gedächtnisses von Aleida und Jan Assmann zeigt der Vortrag erstens, dass die Erinnerungen einer
Fachgemeinschaft von ihren aktuellen Bedürfnissen abhängen. Personen, Theorien und Methoden, die diese Bedürfnisse nicht bedienen,
werden vergessen. Zweitens erlaubt der Assmann-Ansatz, die Funktion der Fachgeschichtsschreibung neu zu bestimmen. Zum einen
lässt sich das kommunikative Gedächtnis über Zeitzeugeninterviews konservieren, und zum andern rückt das, was sonst nur im
Speichergedächtnis schlummert (etwa in Archiven oder in längst vergilbten Büchern), näher an das Funktionsgedächtnis – wichtig für
den Tag, an dem sich die Bedürfnislage ändert und die kollektive Identität der Kommunikationswissenschaft neu definiert werden muss.
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Den Pudding an die Wand genagelt. Erfahrungen aus dem Versuch einer Kodifizierung
der Kommunikationswissenschaft
Wolfgang Donsbach (Technische Universität Dresden)
Die meisten akademischen Disziplinen sind über a. einen klar abgegrenzten Forschungsgegenstand, b. ‚eigene‘ Theorien, c. eine
Grundüberzeugung hinsichtlich des adäquaten Forschungsprozesses und d. über vorherrschende Paradigmen definiert. Wir haben in der
Kommunikationswissenschaft bestenfalls eines dieser vier Merkmale: vorherrschende Paradigmen – und die stellten sich oft als falsch
heraus. Welche Gegenstände die Fachangehörigen mit Theorien meist anderer Disziplinen und mit je unterschiedlichen Abgrenzungskriterien für Wahrheit untersuchen, unterscheidet sich nicht nur von Land zu Land, sondern gelegentlich sogar innerhalb einzelner
Institute. Ist die Tatsache, dass Enzyklopädien und Handbücher im Fach aus dem Boden schießen, aber nicht ein Zeichen der Reifung
und Konsolidierung? Im Falle der Kommunikationswissenschaft ist es eher Ausdruck eines enormen Wachstums und damit von Märkten
für Publikationen. Wie soll man unter diesen Umständen eine Kodifizierung des Erkenntnisstandes – und darum geht es bei einer
Enzyklopädie – vornehmen? Die Antwort kann nur sein: mit Pragmatismus einerseits und Brachialgewalt andererseits.
12.30 – 13.30
Mittagspause
12.30 – 13.00
Sitzungen der Fachgruppen und Ad-Hoc-Gruppen
Hörsaal 2
FG Rezeptions- und Wirkungsforschung
Besprechungsraum 1-2
FG Kommunikations- und Medienethik
Hörsaal 1
FG Medienökonomie
Konferenzraum K4
FG Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht
13.00 – 13.30
Besprechungsraum 1-2
FG Kommunikationsgeschichte
Hörsaal 1
AHG Werbekommunikation
Hörsaal 2
AHG Wissenschaftskommunikation
Konferenzraum K4
AHG Gesundheitskommunikation
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13.30 – 15.00
Hörsaal 1
Panel 4: Perspektiven visueller Kommunikation
Moderation: Katharina Lobinger (Universität Bremen)
Slightly out of Focus? 50 Jahre transnationale Pressefotografie im Spannungsfeld von
Partizipation und Kolonialismus
Alexander Godulla (Universität Passau)
Seit 1955 wird in Amsterdam mit „World Press Photo“ der bedeutendste internationale Wettbewerb für Pressefotografie ausgerichtet.
Die Selektionsleistungen der international besetzten Jurys können als Herstellung einer transnationalen Öffentlichkeit gewertet werden,
da die prämierten Fotos seit 1962 in einer mittlerweile weltweit rezipierten Wanderausstellung präsentiert werden. Am Beispiel
von World Press Photo kann daher untersucht werden, in welchem Maß kolonialistische Mechanismen in der internationalen
Pressefotografie wirksam sind und in welchem Umfang lokale Fotografen an der Gestaltung des Bildes ihrer Heimatregionen
partizipieren. Im Rahmen einer Longitudinalstudie wurden zur Klärung dieser Mechanismen sämtliche seit 1962 von World Press
Photo ausgewählten Fotos (N = 10.430) auf Inhalt und Gestaltung hin untersucht. Die vorgestellte Studie ist somit nicht nur ein
Beitrag zur Erforschung eines halben Jahrhunderts der Pressefotografie, sondern auch ein kommunikationswissenschaftlicher
Impuls zur Weiterentwicklung dieses nach wie vor unterentwickelten Forschungsfelds und der Grundstein zur Entwicklung einer
visuellen Nachrichtenwerttheorie.
Ein Bild ist ein Frame ist ein Frame? Entwurf einer Typologie visueller Frames und ihre
empirische Analyse
Stephanie Geise (Universität Erfurt), Michael Grimm (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung)
Trotz Fortschritten bei der Visual-Framing-Analyse steht eine theoretische Konzeption und empirische Operationalisierung visueller
Frame-Typen unter Berücksichtigung der spezifischen Funktions- und Wirkungslogik visueller Kommunikation noch aus. Auf Basis
der Strukturebenen von Bildern (Geise & Rössler 2012) schlagen wir eine Typologie visueller Frames vor und wenden diese
theoretisch auf Iyengars (1991) etablierte Differenzierung von episodischen und thematischen Frames an. Eine empirische
Prüfung der Modellierung wird auf Basis einer Bildsortierstudie (n = 16) geleistet; dabei werden idealtypische visuelle episodische
und thematische Frames identifiziert. In einem Onlineexperiment (n = 120) werden die so ermittelten Frame-Typen mit einem
Text (Thema: Kinderbetreuung) kombiniert und als experimentelles Treatment variiert (1. visueller episodischer Frame, 2. visueller
thematischer Frame, 3. ohne Visual Frame). Wie die Ergebnisse zeigen, führt der visuelle thematische Frame zu einer höheren
attribuierten Vertrauenswürdigkeit und einer positiveren Bewertung des Textes. Die theoretisch hergeleitete und empirisch operationalisierte Typologie erweist sich insofern als hilfreich für die theoretisch reflektierte Antizipation möglicher, auch divergenter
Wirkungspotenziale visueller Frames.
Neue Perspektiven in der Fallbeispielforschung – Der Einfluss von visuell aufbereiteten
Umfragedaten und Fallbeispielen in der Politikberichterstattung
Christina Peter, Hans-Bernd Brosius (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Seit mehr als 20 Jahren finden wir in der kommunikationswissenschaftlichen Fallbeispielforschung Belege dafür, dass sich
Rezipienten in ihren Urteilen stark an Einzelfällen orientieren und validere summarische Aussagen ignorieren. Dieser Effekt
wurde meist durch die höhere Lebhaftigkeit von Fallbeispielen begründet. Der Wandel von medialen Darstellungen gibt Anlass
dazu, diese Befunde kritisch zu hinterfragen: Summarische Aussagen liegen oft in Form von Umfrageergebnissen vor, die zunehmend
grafisch aufbereitet oder animiert werden, was ihre Lebhaftigkeit erhöhen sollte (Visual-Primacy-Effekt). In einem OnlineExperiment mit 2x2x3-Design variierten wir die Valenz der Fallbeispiele und die Valenz und Visualisierung der summarischen
Aussage (Umfrageergebnis zur Sympathie einer deutschen Politikerin). Die Ergebnisse zeigen, dass sich Rezipienten bei der Einstellung zur dargestellten Politikerin an den Fallbeispielen, bei der Einschätzung des Meinungsklimas hingegen an der
summarischen Aussage orientieren. Die zusätzliche Visualisierung verstärkt den Einfluss des Umfrageergebnisses – dieser ist am
stärksten bei Personen ausgeprägt, die den Artikel nur oberflächlich rezipiert haben.
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13.30 – 15.00
Hörsaal 2
Panel 5: Wechselwirkungen zwischen Journalismus und Public Relations
Moderation: Simone Huck-Sandhu (Hochschule Pforzheim)
Von Macht und Ohnmacht. Das Verhältnis zwischen Journalisten und Pressesprechern aus
akteurstheoretischer Perspektive
Claudia Riesmeyer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Medienlandschaft rasant verändert. Digitalisierung, Kommerzialisierung und die Medienkrise
prägen mediale Berufsfelder. Immer weniger Journalisten mit immer mehr Aufgaben stehen einem boomenden Berufsfeld Public Relations
gegenüber. Wie schätzen Journalisten und Pressesprecher ihre Beziehung im Arbeitsalltag ein? Wer hat welche Einflussmöglichkeiten und
fühlt sich seinem Gegenspieler gegenüber mächtig oder ohnmächtig? Die Machtfrage zwischen Journalisten und Pressesprechern beantwortet der Forschungsstand nur bedingt. Und dies, obwohl sich die Kommunikationswissenschaft seit Mitte der 1970er Jahre mit der
Beziehung zwischen Journalismus und Public Relations beschäftigt. Der Vortrag schließt diese Lücke und klärt das Verhältnis theoretisch und
empirisch. Er adaptiert die Akteur-Struktur-Dynamik Uwe Schimanks. Die empirische Basis bilden qualitative Interviews mit jeweils 100
Journalisten und Pressesprechern. Beide Akteursgruppen sind sich ähnlicher denn je zuvor: Sie verstehen sich als Dienstleister (im Sinne
ihres Auftraggebers) und schätzen den serviceorientierten, professionellen und kollegialen Umgang.
Grenzgänger zwischen Journalismus und PR. Auswirkungen von Inter-Rollenkonflikten freier
Journalisten mit Nebentätigkeiten im PR-Bereich
Magdalena Obermaier, Thomas Koch (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Freie Journalisten, die zugleich im PR-Bereich tätig sind, müssen in dieser Doppelrolle teilweise konträre Erwartungen erfüllen: Als
Journalisten sollen sie zu einer „öffentlichen Aufgabe“ beitragen, in den Public Relations bedienen sie hingegen die partikularen
Interessen ihrer Auftraggeber. Können sie den (teilweise) konfligierenden Erwartungen nicht nachkommen, nehmen sie InterRollenkonflikte wahr. In der vorliegenden Studie hinterfragen wir, welche Konsequenzen es für sogenannte „PR-Journalisten“ hat,
wenn sie Inter-Rollenkonflikte empfinden. Dazu führten wir eine quantitative Online-Befragung mit freien Journalisten durch, die
auch Aufträge im PR-Bereich annehmen. Die Analyse zeigt, dass die Doppeltätigkeit Konfliktpotenzial birgt: Einerseits belasten
solche Konflikte die Betroffenen, andererseits stärken sie die Unsicherheit, ob die Befragten sich selbst als Journalist oder
PR-Praktiker sehen sollen. Die aus den Inter-Rollenkonflikten resultierende Belastung führt des Weiteren dazu, dass die Befragten in
höherem Maße Stress im Berufsalltag empfinden und mit ihrer beruflichen Situation allgemein weniger zufrieden sind.
Die Medien im Spiegel militärischer Akteure. Empirische und theoretische Befunde zu den
Medienbildern von PR-Praktikern
Claudia Auer, Kathrin Schleicher (Technische Universität Ilmenau),
Martin Löffelholz (Swiss German University, Indonesia)
Sich wandelnde politische, rechtliche und technologische Rahmenbedingungen, aber auch sich wandelnde Vorstellungen der
sicherheitspolitischen und militärischen Akteure von den Medien haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entwicklung
und Ausformung von Medienbeziehungen. Über das Bild der Medien und ihrer Vertreter, das PR-Praktiker herausbilden und das
als Grundlage ihrer Arbeit dient, ist jedoch theoretisch wie empirisch wenig bekannt. Insbesondere das Verhältnis von militärischen
und sicherheitspolitischen Organisationsvertretern zum Journalismus wird wissenschaftlich kaum betrachtet. Vor diesem Hintergrund
möchte der Vortrag empirische Ergebnisse von 100 Leitfadeninterviews über die Vorstellungen, die deutsche und US-amerikanische
Militärs von den Medien und ihrer Wirkung ausgebildet haben, präsentieren. Im Kern stehen die Fragen, wie diese Medienbilder
entstehen, welche Inhalte und Funktionen sie haben und auf welche Ebenen sie sich beziehen. Basierend auf den empirischen
Befunden wird auch der Begriff des Medienbildes theoretisch als mentale oder verbalisierte Konstruktion geschärft.
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Kinosaal
Panel 6: Das Fachverständnis im Wandel
Moderation: Klaus-Dieter Altmeppen (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Von der “entstehenden Wissenschaft” zur “Big Science”? Die deutsche Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft im Rückblick auf 50 Jahre
Jürgen Wilke (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Der Beitrag geht aus von Terry N. Clarks Theorie zur Institutionalisierung wissenschaftlicher Disziplinen, die fünf Phasen
unterscheidet (Clark 1974). Nach den ersten beiden („Der einsame Wissenschaftler“, „Amateurwissenschaft“) bezeichnet er die
dritte Phase als „entstehende akademische Wissenschaft“, die vierte als „etablierte Wissenschaft“ und die fünfte als „Big
Science“. Dieses Modell wird auf die deutsche Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (PKW) angewandt. Dabei geht es um
einen Vergleich der Situation 1963, dem Gründungsjahr der DGPuK (bzw. den 1960er Jahren) und der Situation heute (bzw. den
zurück liegenden 10 bis 15 Jahren). Es werden Indikatoren gesucht, denen zufolge man im Abstand von 50 Jahren eine
Entwicklung von der „entstehenden akademischen Wissenschaft“ zur „Big Science“ prüfen kann. Dies soll anhand folgender
Dimensionen geschehen: (1) Institutionalisierung; (2) Personal; (3) Ausbildung; (4) Gegenstand und Arbeitsfeld; (5) Fragestellungen; (6) Methoden; (7) Internationalisierung; (8) Forschungsförderung; (9) Synchronisation von Gegenstandsentwicklung
und deren Erforschung.
Inspiration und Identität. Eine bibliometrische Rekonstruktion der kommunikationswissenschaftlichen Forschungsagenda und ihrer Literaturbasis in den 1970er und 2000er Jahren
Matthias Potthoff, Siegfried Weischenberg (Universität Hamburg)
Die deutsche Kommunikationswissenschaft hat in der Vergangenheit mehrfach ihr Profil verändert. Die 1960er und 1990er Jahre
waren dabei besonders vom Wandel geprägt: Im ersten Zeitraum kam es zur ‚empirisch-sozialwissenschaftlichen Wende’, im
zweiten passte sich das Fach vor allem gravierenden Veränderungsprozessen im Objektbereich an. Auf der Basis einer
bibliometrischen Analyse der Zeitschriften „Publizistik“ und „Medien & Kommunikationswissenschaft“ („Rundfunk und
Fernsehen“) präsentiert der Vortrag empirische Belege für diese Wandlungsprozesse und ihre Einflussfaktoren. Da sich
Wandlungsprozesse der beschriebenen Art erst mit zeitlicher Verzögerung auf die Arbeit von Wissenschaftlern auswirken, wurden
jeweils die Jahrzehnte danach untersucht. In einer repräsentativen Stichprobe von Aufsätzen der beiden Fachzeitschriften ist
dabei analysiert worden, welches die zwischen 1970 und 1979 sowie zwischen 2000 und 2009 jeweils meistzitierten Werke und
Autor(inn)en sind, welche Themenschwerpunkte die zitierten Werke aufweisen und in welcher Sprache sie verfasst wurden.
Hieraus lassen sich Rückschlüsse auf die Forschungsagenda und die darauf wirkenden Einflüsse ziehen.
Zitationen und Verweise aus 50 Jahren Publizistik und M&K
Emese Domahidi (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Christian Strippel (Freie Universität Berlin)
Seit der Gründung der DGPuK vor 50 Jahren war die Medien- und Kommunikationswissenschaft geprägt von steten Wandlungsprozessen, die sich mit Schlagworten wie Professionalisierung, Internationalisierung und Journalisierung grob umschreiben ließen.
Dabei kann davon ausgegangen werden, dass sich solche Entwicklungen eines Faches immer auch am Zitationsverhalten der
jeweiligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ablesen lassen; schließlich spielen Zitate und Verweise insbesondere bei der
Darstellung und Diffusion wissenschaftlicher Erkenntnisse eine zentrale Rolle. Um nachzuzeichnen, wie sich unser Fach in den
letzten fünf Jahrzehnten entwickelt hat, wurden anhand einer Stichprobe aller Aufsätze, die seit 1963 in den beiden Fachzeitschriften
Publizistik und Medien & Kommunikationswissenschaft (bzw. Rundfunk und Fernsehen) erschienen sind, die dort zitierten Quellen
auf ihre Urheberschaft, Publikationsform, Sprache und ihr Publikationsjahr hin untersucht. Im Vortrag werden nun erstmals einige
Ergebnisse aus dieser Studie vorgestellt.
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„Our vision is to
create a perfect
market between
communication
reserach and
organization.“
Holger Schmidt and Joachim Schmidt, (Founder)
www.eimo.org
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13.30 – 15.00
Konferenzraum K4
Panel 7: Mediale Konstruktiongesellschaftlicher Teilgruppen
Moderation: Tanja Maier (Leuphana Universität Lüneburg)
Neue Alterssterotype? Zur medialen Repräsentation “junger Alter”
Martina Thiele, Helena Atteneder, Laura Gruber (Universität Salzburg)
Neben dem traditionellen, an Defiziten orientierten Altersstereotyp wird in den Medien seit einigen Jahren ein Bild von Alter und
von älteren Menschen vermittelt, das positiver erscheint. Ältere Menschen werden als aktiv, gutaussehend, lebensfroh und
leistungsfähig präsentiert. Obwohl diese Entwicklung auf den ersten Blick erfreulich erscheint und ein „neues“, „positives“ Bild
älterer Menschen sicher begrüßenswert ist, sollten die politischen und ökonomischen Hintergründe sowie Unterschiede bezüglich
Geschlecht, Ethnie, sozialem Status und weiterer Differenzkategorien nicht außer Acht gelassen werden. Eine kritische Betrachtung
des Kontexts und der dominierenden Frames wirft die Frage auf, wie stereotyp die medialen Repräsentationen „junger Alter“ sind
und welches Diskriminierungspotential sie in sich bergen. Die vorliegende Untersuchung geht dieser Frage mittels Inhalts- und
Diskursanalyse führender deutscher und österreichischer Printmedien nach und vereint die Ergebnisse der ersten (2012) und
zweiten (2013) Untersuchungswelle. Dabei wurden sowohl redaktionelle Inhalte als auch LeserInnenbriefe und Werbung berücksichtigt.
Inklusion und Exklusion im Internet: Die diskursive Konstruktion von Migration, Ethnizität
und Geschlecht
Ricarda Drüeke (Universität Salzburg)
In Kommunikationsprozessen im Internet werden Identitätsräume eröffnet, die die Zugehörigkeit zu einer Nation bzw. Gemeinschaft
festlegen und häufig mit der Inklusion des „Eigenen“ und der Exklusion des „Fremden“ einhergehen. Der Vortrag zeigt anhand einer
Online-Debatte über Bleiberecht oder Abschiebung einer Migrantin auf, wie darin die gegenwärtige österreichische Migrationspolitik
verhandelt wird. Ausgewählt wurde konkret die Debatte um Arigona Zogaj, die nach jahrelanger Duldung in Österreich einen Aus
reisebescheid erhielt. Die Debatte um die (drohende) Ausreise polarisierte von Beginn an und war Teil verschiedener Diskurse in
vielfältigen Öffentlichkeiten von Politik, Medien und Alltag. Im Vortrag steht folgende Frage im Mittelpunkt: Wie wird online
über Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit verhandelt? Auf Basis einer inhaltsanalytischen Auswertung werden die
diskursiven Konstruktionen des „Eigenen“ und „Fremden“ dargestellt. Darin zeigen sich kulturelle und soziale Normen „erwünschter“
und „unerwünschter“ MigrantInnen, die identitätspolitisch in Zusammenhang zu nationaler Zugehörigkeit bzw. Nichtzugehörigkeit
immer wieder neu bestimmt und MigrantInnen darin in je spezifischer Weise positioniert werden.
“Nein zu kriminellen Ausländern!” Wirkungspfade rechtspopulistischer Werbung im Kontext
von Salienz und egalitärer Werthaltung
Franziska Marquart, Florian Arendt, Jörg Matthes (Universität Wien)
Mit dem Aufkommen rechtspopulistischer Parteien in Europa nimmt die Zahl ausländerfeindlicher Plakatwerbung zu. Deren Wirkung
ist kaum erforscht, kann jedoch durch bestehende egalitäre Werthaltungen auf Seiten des Betrachters moderiert werden, die in der
Folge Einstellungsbildung und politische Entscheidungsfindung beeinflussen. Personen, die sich a) der auf den Plakaten
angegriffenen Nationalitäten bewusst sind und b) über starke egalitäre Wertvorstellungen verfügen, sollten ihre Einstellung gegenüber der werbenden Partei verschlechtern. Dieser Effekt, so die Annahme, hängt zusätzlich von der Betrachtungsdauer der
Plakate ab. Die Hypothesen konnten in einem Laborexperiment (2x2) bestätigt werden. Vor allem die Betrachtungsdauer zeigt
einen moderierenden Einfluss: Werden die Plakate lang genug gesehen, um elaboriert zu werden, erhöht dies die Salienz der
angegriffenen Ausländergruppen – die Parteieinstellung verschlechtert sich. Bei kürzerer Betrachtungsdauer hingegen verbessert
sich die Einschätzung der rechtspopulistischen Partei (Mere-Exposure-Effekt). Folglich lässt erst die gründliche Auseinandersetzung
mit rechtspopulistischer Plakatwerbung eine Ablehnung der Inhalte zu.
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13.30 – 15.00
Sonderfenster 2: Das Selbstverständnis des kommunikationswissenschaftlichen Nachwuchses. Vollversammlung der Nachwuchsforscher in der
Kommunikationswissenschaft
Moderation: Melanie Magin (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Sven Engesser (Universität Zürich)
15.00 – 15.30
Kaffeepause
Begrüßung der neuen Mitglieder
Plenarsaal
Konferenzraum K5
15.30 – 17.00
Hörsaal 1
Panel 8: Formen und Funktionen partizipativer Medienangebote
Moderation: Christoph Neuberger (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Nutzerbeteiligung und journalistisches Handeln in Schweizer Redaktionen
Brigitte Hofstetter, Rebecca Lineham, Stefan G. Bosshart, Philomen Schönhagen (Universität Fribourg)
Der Vortrag beschäftigt sich mit Partizipationsmöglichkeiten der Mediennutzer im Rahmen massenmedialer (Online-)Angebote und
insbesondere mit ihren Auswirkungen auf Arbeitsweisen und Routinen des (professionellen) Journalismus. Dabei soll zunächst der im
Kontext des internationalen Forschungsstandes meistens verwendete Begriff des partizipativen Journalismus kritisch diskutiert werden.
Im Zentrum des Vortrags steht die bisher eher wenig beleuchtete Frage, wie sich die unterschiedlichen Formen der Nutzerbeteiligung
auf die redaktionellen Routinen und Arbeitsabläufe auswirken. Zeigen sich hier Veränderungen, die es rechtfertigen würden, tatsächlich
von einem neuartigen, eben ‘partizipativen‘ Journalismus zu sprechen? Internationale Studien (u. a. Singer et al. 2011; Neuberger/
Nuernbergk 2010) liefern erste Hinweise darauf, dass die (vermeintliche) ‚Partizipation‘ – trotz gegenteiliger Erwartungen bzw.
Befürchtungen (vgl. Singer 2010) – die redaktionellen Tätigkeiten und Routinen kaum verändert. Inwiefern unsere Forschungsergebnisse
aus Leitfadeninterviews im Rahmen mehrerer aktueller Fallstudien in Schweizer (Online-) Zeitungsredaktionen dies bestätigen, soll
erörtert werden.
Partizipation im Wandel: Von Offenen Kanälen zum TV-Lernsender. Eine Befragung und
Inhaltsanalyse zur Qualität angeleiteter Bürgerpartizipation im Fernsehen
Annika Sehl, Michael Steinbrecher (Technische Universität Dortmund)
Die Bürgerfernsehlandschaft in Nordrhein-Westfalen hat sich in Folge der medialen Entwicklung und medienpolitischer Entscheidungen
grundlegend neu ausgerichtet: Statt der rein bürgerjournalistischen Offenen Kanäle an neun Standorten gibt es seit dem Jahr
2009 einen TV-Lernsender, bei dem Laien und angehende Medienschaffende unter Anleitung professioneller Journalisten ein
landesweit im digitalen Kabel ausgestrahltes Programm erstellen. Aus wissenschaftlicher Perspektive bietet dieses innovative und
bundesweit einzigartige Projekt die Möglichkeit, einen dritten Weg zwischen dem professionellen Journalismus und dem
Bürgerjournalismus für den Fernsehbereich zu untersuchen. Der vorgeschlagene Vortrag stellt Ergebnisse von Befragungen der
Laien-Programmzulieferer und der professionellen Programmredaktion sowie einer Inhaltsanalyse der Feedbackprotokolle vor, die
die Bürgerjournalisten von den professionellen Journalisten für jeden eingereichten Beitrag erhalten. Im Mittelpunkt stehen dabei
die Fragen nach der Programmqualität und der medienpädagogischen Qualifizierung.
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Modus Kooperation? Die Orientierungsleistungen in der „Blogosphäre“ auf dem Prüfstand.
Ergebnisse aus netzwerk- und inhaltsanalytischer Perspektive
Christian Nuernbergk (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Der Beitrag fokussiert die in sozialen Medien ablaufenden kooperativen Filter- und Prüfprozesse durch Vernetzung und Kommentierung von bereits Publiziertem. Dabei ist die Annahme leitend, dass die Netzwerköffentlichkeit durch die Beteiligung von Laien
eine verbesserte Durchlässigkeit für Themen und Meinungen aufweist und so eine Integration vielfältiger Perspektiven ermöglicht.
Mit Blick auf die „Blogosphäre“, einen zentralen Ort der partizipativen Vermittlung, erscheint dies allerdings fraglich. Zu prüfen
wäre, welche Vielfalt diejenigen Inhalte aufweisen, die in den kooperativen Auswahlprozessen der „Blogosphäre“ weitergeleitet
werden. Auch ist unklar, wie die dynamische Zusammensetzung der aktiven Nutzer die Auswahl der Inhalte beeinflusst. Der
Vortrag wird sich auf Grundlage einer empirischen Studie mit der öffentlichen Anschlusskommunikation von Medienangeboten in der
„Blogosphäre“ befassen und untersucht die folgenden Fragen: Welche Netzwerkstruktur weist die Anschlusskommunikation auf?
Wie vielfältig sind die Vermittlungsleistungen im Rahmen der Selektion von Medieninhalten? Wie lassen sich die Nutzer beschreiben,
die Inhalte auswählen, kommentieren und verlinken?
15.30 – 17.00
Hörsaal 2
Panel 9: Methodische Innovationen
Moderation: Jens Vogelgesang (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Neue Grenzvermessungen: Kontextualisierte Kommunikationsnetzwerkanalyse als
Weiterentwicklung der qualitativen Netzwerkforschung
Andreas Hepp (Universität Bremen)
In dem Vortrag soll zuerst ein Blick zurück in die (Methoden-)Geschichte der Kommunikations- und Medienwissenschaft geworfen
werden, nämlich auf die frühen Arbeiten zur Netzwerkanalyse. Das Argument an dieser Stelle ist, dass diese bis heute relevante
Ansatzpunkte beinhalten, die in der Fachgeschichte durch die Reduktion auf einen „two step flow“ stark in den Hintergrund
getreten sind, hingegen aber auf die Notwendigkeit einer qualitativen Analyse von Kommunikationsnetzwerken verweisen.
Im zweiten Vortragsteil wird – diese Gedanken fortführend – ein Verfahren der „kontextualisierten Kommunikationsnetzwerkanalye“
vorgestellt, das die ursprüngliche Orientierung der frühen Kommunikations- und Medienforschung für heutige Problemlagen aktualisiert. Es geht dabei darum, Struktur-, Prozess- und Kontextdimensionen in der Methodologie einer qualitativen Kommunikationsnetzwerkanalyse zu verbinden. Der dritte Teil des Beitrags zeigt ausgehend hiervon, warum – gerade zur „Vermessung“ heutiger
kommunikativer Be- und Entgrenzungsprozesse „digitaler Medien“ – neben der strukturanalytischen Netzwerkforschung die
qualitative Netzwerkforschung notwendig ist.
Zur Identifikation von Frames in großen Medien-Korpora. Ein methodischer Vorschlag und
seine Exemplifikation anhand der Klimaberichterstattung
Mike Schäfer, Ana Ivanova (Universität Hamburg)
Das Framing-Konzept gehört zum Kernbestand der Kommunikationswissenschaft. Es dient dazu, in (Medien-)Texten latente Bedeutungsstrukturen aufzudecken. Gängige Verfahren sind meist auf vorgegebene inhaltsanalytische Kategorien und/oder Interpretationen der Forscher angewiesen und bleiben bislang auf kleinere und mittelgroße Textkorpora beschränkt. Sie können daher die
Möglichkeiten, die in der zunehmenden Verfügbarkeit elektronischer Volltextarchive oder des Internets als Datenquelle angelegt
sind, nur begrenzt nutzen. Der hier präsentierte methodische Vorschlag soll ein erster Schritt auf dem Weg dahin sein, Frames auch
in größeren Medien-Korpora identifizieren zu können. Mittels Faktorenanalysen arbeiten wir latente Bedeutungsstrukturen aus
einem umfangreichen Printmedien-Korpus zu deutscher und US-Klimaberichterstattung heraus. Abschließend diskutieren wir
Potenziale und Begrenzungen des Verfahrens.
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Testing a New Index of Negativity in News: A Comparison of Online and Offline Media in Austria,
Germany, and Switzerland
Sven Engesser, Frank Esser (Universität Zürich),
Carsten Reinemann, Sebastian Scherr (Ludwig-MaximiliansUniversität-München),
Anke Wonneberger, Jörg Matthes (Universität Wien)
Negativity is an important but contested concept in the study of political news. In an effort to systematize research, Lengauer,
Esser, and Berganza (2012) proposed a standardized measure for cross-country investigations. Our study puts this measure to a
large-scale empirical test. It content-analyzes traditional and online news outlets from Austria, Germany, and Switzerland over a
three-month period in 2012. Confirming expectation, the TV newscasts in Switzerland tend to cover politics in a more negative tone
than print or online outlets. Confirming another expectation, we find that popular media tend to report politics more negatively
than quality news outlets. These popular media outlets also carry the largest share of positive political news, thereby contributing
to the perception of a rather emotional reporting style. We can show that Lengauer et al.’s proposal for examining negativity
proved feasible. The Swiss example indicates that system-level variables like consensus orientation and direct democracy lead to
lower levels of media negativity. Our three-country findings allow us to identify transnational trends and context-dependent differences.
15.30 – 17.00
Kinosaal
Panel 10: Lokale Öffentlichkeit im Wandel
Moderation: Uli Bernhard (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Die neuen Alternativen – Journalistische Professionalität und Selbstbild unabhängiger
Nachrichtenwebsites im Lokalen
Michael Harnischmacher, Klaus Arnold (Universität Trier)
Der Lokaljournalismus bietet ein interessantes Feld zur Untersuchung des Einflusses der neuen Medien auf den Journalismus. In
Deutschland beobachten wir seit einiger Zeit das Hinzutreten neuer unabhängiger Nachrichtenangebote auf lokalen und regionalen
Märkten. Diese Webseiten, in der internationalen Diskussion meist pauschal als „Hyperlocals“ bezeichnet, unterscheiden sich zwar
zum Teil stark in Umfang, Aufmachung und Reichweite, ihnen allen gemein ist jedoch, dass sie als Alternative zu den Traditionsmedien in die lokale Informationsökologie eingreifen. Mit der hier vorgestellten Untersuchung wurden sie mittels eines
Mehrmethodendesigns aus Inhaltsanalyse und Befragung analysiert. Ziel war die Erhebung ihres Selbstverständnisses, ihrer
Organisation und Finanzierung, sowie ihrer journalistischen Professionalität und Qualität. Die Analyse zeigt ein differenziertes Bild
der neuen alternativen Nachrichtenangebote auf den deutschen Lokalmärkten, das insbesondere verdeutlicht, dass es sich – entgegen
ursprünglicher Vermutungen – in den meisten Fällen um im traditionellen journalistischen Sinne professionelle Angebote handelt.
Lokale Proteste, Massenmedien und politische Gelegenheitsstrukturen
Marco Bräuer, Jens Wolling (Technische Universität Ilmenau)
Die Grenzen kommunikationswissenschaftlicher Forschung waren lange Zeit durch die Sphäre der Massenmedien bestimmt und
legten einen Schwerpunkt auf nationale oder internationale Fragestellungen. Seit einiger Zeit erfolgt eine intensive gesellschaftliche
Auseinandersetzung mit lokalen beziehungsweise regionalen Protesten: Widerstände gegen den Ausbau von technischer Infrastruktur,
seien es Flughäfen, Autobahnen, Zugtrassen sowie Höchstspannungsleitungen erhalten zunehmend auch die Aufmerksamkeit
überregionaler Berichterstattung. Die Kommunikationswissenschaft sollte sich diesen Entwicklungen annehmen und sich neue
Fragestellungen jenseits ihrer etablierten Grenzen erschließen. Im Vortrag wird ein Analyserahmen vorgestellt, anhand dessen ein
Forschungsprogramm entworfen werden kann, das es erlaubt, lokale Proteste und lokale Öffentlichkeiten systematisch zu
erforschen und als Forschungsfeld für die Kommunikationswissenschaft besser zu erschließen.
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Wandel lokaler Kommunikation: Aktuelle Strukturen lokaler Kommunikationsprozesse und ihre
Auswirkungen auf die lokalpolitische Kompetenz der Bürger
Julia Metag (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Lokale Öffentlichkeiten unterscheiden sich von nationaler Öffentlichkeit. Traditionell wurde davon ausgegangen, dass interpersonale
Kommunikation im Lokalen bedeutsamer ist und die lokale Tageszeitung das wichtigste Informationsmedium darstellt. Aufgrund
dieser Kommunikationsprozesse und einer stärkeren Betroffenheit, wurde den Bürgern eine größere Kompetenz bei lokalpolitischen
Themen attestiert. Inzwischen ist dagegen ein Strukturwandel lokaler Öffentlichkeiten zu beobachten. Zum einen führen neue
Mobilitäts- und Wachstumsstrukturen dazu, dass Gelegenheiten zu persönlichen Gesprächen im Lokalen abnehmen, zum anderen
ist der Lokalzeitungsmarkt stark konzentriert und muss sich neuen Herausforderungen durch das Internet stellen. Dies führt zu der
Frage, wie sich die Nutzung medialer und interpersonaler Kommunikation im Lokalen verändert und wie sich dies auf die Kompetenz
der Bürger zu lokalen Angelegenheiten auswirkt. Anhand einer Befragung zu lokalpolitischen Themen in drei verschiedenen
Gemeinden wird analysiert, wie sich Kommunikationsprozesse über lokale Themen ausgestalten und was die Veränderungen in der
lokalen Kommunikation für die Kompetenz der Rezipienten bedeutet.
15.30 – 17.00
Konferenzraum K4
Panel 11: Privatheit und Öffentlichkeit in sozialen Netzwerken
Moderation: Christina Schumann (Technische Universität Ilmenau)
Im Spannungsfeld zwischen Risiko und Nutzen: Selbstoffenbarung auf Social-Networking-Sites
Julia Niemann, Michael Schenk (Universität Hohenheim)
Die Selbstoffenbarung auf Social-Networking-Sites (SNS) birgt einerseits Gefahren für die Privatsphäre, andererseits ist sie
unerlässlich für die Pflege sozialer Beziehungen, die gerade für junge Menschen zunehmend online stattfindet. Der Beitrag nimmt
dieses Spannungsfeld zwischen den Risiken und den Chancen, die die Nutzung von SNS mit sich bringen, in den Blick. Unser
Modell erklärt Selbstoffenbarung durch Risikoeinschätzungen und Nutzenvorstellungen, konkurrierende soziale Normen zur
Privatsphäre und soziale Normen zur Online-Selbstoffenbarung sowie Selbstwirksamkeit. Zur Prüfung des Modells wurde eine
standardisierte Online-Befragung unter 1301 Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchgeführt. Im Ergebnis spiegelt sich das
zuvor aufgezeigte Spannungsfeld wider, wobei vor allem der Drang zur Selbstdarstellung und die Sorge um die eigene Privatsphäre
handlungsleitend wirken. Anders als vielfach vermutet, erfolgt die Selbstdarstellung junger Nutzer auf Facebook und Co. jedoch
nicht zwangsläufig unreflektiert, sowohl Sorgen als auch Nutzen spielen eine Rolle. Zudem orientiert sich das Offenbarungsverhalten vor
allem am eigenen sozialen Umfeld.
Der Zusammenhang zwischen Privatsphäre-Verhalten und -Verletzungen auf Facebook:
Empirische Befunde zu einem aktuellen Problem
Teresa K. Naab, Florian Hirt, Christoph Klimmt (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover)
Die Nutzer sozialer Netzwerke stehen vor der Herausforderung, den Zugang zu ihrer Privatsphäre zu regulieren und gleichzeitig
ihrem Bedürfnis nach Selbstoffenbarung und der effektiven Verwendung aller Optionen des Netzwerks nachzukommen. Um den
Umgang mit diesem Dilemma aus Nutzerperspektive zu untersuchen, wurde eine Online-Befragung von 941 Facebook-Nutzern
zu ihren angewendeten Schutzstrategien bei der Wahl der Kommunikationsinhalte, der Kommunikationspartner, der Zugangskontrolle
zu ihren Daten, zu psychografischen Merkmalen sowie erlebten Privatsphäre-Verletzungen durchgeführt. In Hinblick auf den
Umgang mit ihrer Privatsphäre lassen sich fünf Nutzertypen klassifizieren. Es kann gezeigt werden, dass ihr jeweiliges Schutzverhalten wiederum Auswirkungen auf die tatsächlich erlittenen Verletzungen der Privatsphäre hat. So dokumentiert die Studie die
Heterogenität der Social Media-Nutzer im Umgang mit Privatheit und Öffentlichkeit ihrer Netzpräsenz und verweist auf die Relevanz
der Nutzerperspektive bei der Betrachtung der theoretischen Herausforderungen der neuen Kommunikationsformen im Web 2.0.
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Der Einfluss negativer Erfahrungen in sozialen Netzwerken auf die informationale,
psychologische und soziale Privatsphäre
Sabine Trepte, Tobias Dienlin (Universität Hamburg), Leonard Reinecke (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Auf SNS erleben Nutzer unterschiedliche negative Ereignisse, beispielsweise Lästereien oder Beleidigungen. Durch verschiedene
Maßnahmen, wie die Beschränkung der Zugriffsrechte auf das eigene Profil, kann diesem vorgebeugt werden – allerdings werden sie
von Nutzern nur selten umgesetzt. Der Vorgang der Kontrollillusion bietet hierfür eine mögliche Erklärung: durch das Verändern peripher
bedeutsamer Parameter gewinnen Menschen die Illusion, sich erfolgreich gegenüber neuen negativen Erfahrungen abzusichern. Wir
schlussfolgern, dass Nutzer nach negativen Erfahrungen zwar ihre informationale Privatsphäre erhöhen (weniger Informationen werden
mitgeteilt), allerdings die soziale Privatsphäre (der Kreis an Interaktionspartnern) oder die psychische Privatsphäre (der Intimitätsgrad
der Kommunikate) nicht anpassen. Eine Längsschnittstudie mit 327 Probanden ergab, dass Nutzer nach negativen Erfahrungen ihre
informationale Privatsphäre einschränken; die soziale und psychische Privatsphäre wird hingegen nicht reguliert. Der Vorgang der
Kontrollillusion scheint eine gewichtige Rolle beim Online-Verhalten einzunehmen. Mögliche Erklärungsmuster werden vorgestellt und
diskutiert.
15.30 – 17.00
Besprechungsraum 1-2
Offenes Panel 2: Journalistische Arbeitsprozesse im Blick
Moderation: Marcus Maurer (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Sind Nachrichtenfaktoren Relevanzindikatoren?
Patrick Weber, Werner Wirth (Universität Zürich)
Nachrichtenfaktoren gelten heute als kollektive Relevanzindikatoren (Eilders, 1997). Ob sie aber Relevanzattributionen von Rezipienten
tatsächlich systematisch beeinflussen, wurde in der bisherigen Forschung vergleichsweise selten untersucht und die Befundlage ist nicht
eindeutig. In der vorliegenden Studie wurde deshalb erstmals experimentell der Einfluss von Nachrichtenfaktoren auf Relevanzurteile
von Rezipienten geprüft. Basierend auf insgesamt fünf Experimenten konnte gezeigt werden, dass Kontroverse, Nähe und Schaden die
wahrgenommene Wichtigkeit eines Nachrichtenereignisses erhöhen. Ein Effekt der Reichweite konnte nicht nachgewiesen werden.
Weiterhin wurde exemplarisch für die Kombination der Nachrichtenfaktoren Schaden und Nähe gezeigt, dass sie einen unabhängigadditiven Effekt auf Relevanzattributionen haben und dass der Effekt von Schaden davon abhängig ist, wie stark der urteilende
Rezipient staatsbürgerliche Normen internalisiert hat. Insgesamt stützen die Befunde die Konzeptualisierung von Nachrichtenfaktoren
als Relevanzindikatoren, verweisen aber auch auf die Notwendigkeit einer weiteren Exploration der Randbedingungen der Effekte von
Nachrichtenfaktoren auf Relevanzurteile.
Journalistic professionalism as performance and boundary work:
Source-relations at the state house
Matthias Revers (University at Albany, USA)
In addition to power struggles over representation, negotiations between journalists and news sources represent complex boundary
problems. Journalists’ efforts of asserting autonomy and offsetting instances when they give it up all provide valuable insights into
their understanding of professionalism. The state house, where political actors attempt to influence media representations every
day, provides a strategic research site (Merton, 1987) for studying professionalism in source relations. An ethnographic analysis
of the Albany press corps looks at professional meanings that are expressed in these negotiations. In interviews conducted for this
study, journalists define and distinguish themselves from each other primarily in terms of their understandings what dealing with
source negotiations professionally means. This article introduces the concept of boundary performance to explore how news
workers express journalistic professionalism symbolically in action.
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NEU: KOMMUNIKATION UND MEDIEN
Thomas Dreiskämper
Medienökonomie I
Lehrbuch für Studiengänge medienorientierter
Berufe: Konzeptionsansätze und theoretische
Fundierungen der Medienökonomie
Medien sind sowohl ökonomische Leistungs- als
auch publizistische Funktionsträger. Das daraus
entstehende Spannungsfeld führt dazu, dass die
Etablierung einer monodisziplinär abgeleiteten
Medienökonomie als rein ökonomische oder publizistische Teildisziplin nicht sinnvoll erscheint.
Dieser Band liefert einen Überblick über die aktuellen Forschungsergebnisse aus der relevanten
medienökonomischen Literatur und stellt alle Wissenschaftsdisziplinen, die Einfluss auf medienökonomische Erkenntnisinteressen ausüben, anhand
ihrer dominanten Forschungsfelder vor. Es werden die Erkenntnisgegenstände, Erkenntnisräume
und die Spannungsfelder der Medienwirtschaft anhand neuer Modelle ausführlich beschrieben und
die widerstreitenden Wissenschaftsinteressen, Methoden und Normen der Einzeldisziplinen in einem
bipolaren Konzept der Medienökonomie zusammengeführt.
464 S., 34,90 �, br., ISBN 978-3-643-10167-9
Jens Tenscher; Philipp Scherer
Jugend, Politik und Medien
Politische Orientierungen und Verhaltensweisen von Jugendlichen in Rheinland-Pfalz
Bd. 4, 2012, 240 S., 24,90 �, br.,
ISBN-AT 978-3-643-50435-7
LIT Verlag
Stefan Böhme; Rolf F. Nohr;
Serjoscha Wiemer (Hrsg.)
Sortieren, Sammeln, Suchen, Spielen
Die Datenbank als mediale Praxis
Die Datenbank – sie ist aus unserer modernen technisierten Gesellschaft nicht mehr wegzudenken,
und verändert so unterschiedliche Lebensbereiche
wie die Wissensbeschaffung, diverse Bereiche der
Wirtschaft von der Logistik bis zum Personalwesen, biotechnologische Forschung aber auch die
Partnersuche, die fiskalische Profilbildung, unser
Freizeitverhalten und vieles mehr. Dieser Sammelband widmet sich der Datenbank im Hinblick auf
die Frage nach ihrer Signifikanz für eine durch digitale Technologien und ludische Praxen geprägten
Medienkultur.
352 S., 29,90 �, br., ISBN 978-3-643-11728-1
Angela Schwarz (Hrsg.)
„Wollten Sie auch immer schon einmal
pestverseuchte Kühe auf Ihre Gegner werfen?“
Eine fachwissenschaftliche Annährung an
Geschichte im Computerspiel
288 S., 19,90 �, br., ISBN 978-3-643-10267-6
Berlin – Münster – Wien – Zürich – London
Fresnostr. 2, D-48159 Münster, Mail: [email protected]
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NEU: KOMMUNIKATION UND MEDIEN
Michael Schaffrath
Sport-PR als Beruf
Empirische Studie zum Aufgaben- und Anforderungsprofil von Pressesprechern im Sport
Welchen Stellenwert besitzen Public Relations im
Spitzensport? Wie sind die Sport-PR-Abteilungen
personell und finanziell ausgestattet? Wo ist die
Sport-PR in der Organisationshierarchie angesiedelt? Welche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften sollten Interessierte am Beruf des Pressesprechers im Sport besitzen oder sich aneignen?
Welche konkreten Tätigkeiten sind mit welchem
Zeitaufwand zu erledigen? Wie sieht die Arbeitsbelastung aus? Wie hoch ist die Frauenquote? Was
kann man in der Sport-PR-Branche verdienen?
Diese und viele andere Fragen beantwortet das Buch
Sport-PR als Beruf.
208 S., 19,90 �, br., ISBN 978-3-643-11299-6
Konrad Dussel
Pressebilder in der Weimarer Republik:
Entgrenzung der Information
416 S., 39,90 �, gb., ISBN 978-3-643-11791-5
Klaus Arnold; Walter Hömberg;
Susanne Kinnebrock (Hrsg.)
Geschichtsjournalismus
Zwischen Information und Inszenierung
320 S., 29,90 �, br., ISBN 978-3-643-10420-5
LIT Verlag
Siegfried J. Schmidt
Lehren der Kontingenz
Eine Erinnerung an 40 Jahre Doppelleben
Vierzig Jahre lang an den Universitäten Karlsruhe,
Bielefeld, Siegen und Münster in den Bereichen
Philosophie, Linguistik, Literatur- und Medienwissenschaft. Fazit: Lehren der Kontingenz. Und neben
der Wissenschaft beziehen sie sich auch auf die Entwicklungen der soziokulturellen Kontexte von 1965
bis 2005 sowie die experimentelle Literatur und
Kunst, an denen der Autor aktiv mitgearbeitet hat.
168 S., 19,90 �, br., ISBN 978-3-643-11654-3
Marcus Bösch, Ramón García -Ziemsen,
Michael Karhausen, Andreas Lange, Jan
Lublinski (Hg.)
Kill Your Darlings: Handbuch für die Journalistenausbildung
232 S., 19,90 �, br., ISBN 3-643-11895-0
Werner A. Meier; Heinz Bonfadelli;
Josef Trappel (Hrsg.)
Gehen in den Leuchttürmen die Lichter
aus?
Was aus den Schweizer Leitmedien wird
Bd. 8, 2012, 336 S., 12,90 �, br.,
ISBN-CH 978-3-643-80136-4
Berlin – Münster – Wien – Zürich – London
Fresnostr. 2, D-48159 Münster, Mail: [email protected]
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„Kleine Teilchen, großes Risiko“? Wie Journalisten mit Unsicherheiten in der
Nano-Forschung umgehen. Eine Inhaltsanalyse der deutschen Medienberichterstattung
Jutta Milde (Universität Koblenz-Landau)
Die Nanotechnologie ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Mit ihr werden große Hoffnungen verbunden, jedoch
sind die Risiken der neuen Technologien noch weitestgehend unbekannt. Trotz dieser Unsicherheit werden bereits zahlreiche
Produkte mit Nanomaterialien im Handel angeboten, mit denen wissenschaftliche Laien konfrontiert sind. Damit nimmt die
Berichterstattung über Nanotechnologie eine wichtige Rolle ein, da Medien häufig eine wichtige Quelle für solche Informationen
darstellen. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, in welche Weise die Nanotechnologie thematisiert, dargestellt und bewertet
wird, wobei die Analysen auf die Darstellung der unsicheren wissenschaftlichen Evidenz und Risiken fokussieren. Analysiert werden
Zeitungen, TV-Wissenschaftsmagazine und Print-Wissenschaftsmagazine. Die Ergebnisse belegen, dass die Berichterstattung
die dargestellte Problematik widerspiegelt. Jedoch zeigt sich eine deutliche Dominanz der nutzenorientierten, positiven Darstellung,
in der die Sicherheit der wissenschaftlichen Evidenz betont wird. Eine kritische Berichterstattung stellt eher die Ausnahme dar.
Hierbei ergeben sich jedoch mediengattungsspezifische Unterschiede, die mit journalistischen Ziel- und Publikumsvorstellungen
begründet werden können.
Der Systems-of-Innovation-Ansatz in journalistischen Organisationen:
Faktoren der Innovationsbereitschaft in Zeitungsredaktionen
Martin Welker (Universität Leipzig),
Stephan Weichert (Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, Hamburg), Leif Kramp (Universität Bremen)
Bislang wurde Innovation im Journalismus hauptsächlich makrotheoretisch untersucht. Die Erklärung von Innovationsprozessen in
den Redaktionen wurde weitgehend ausgeblendet. Der vorliegende Text untersucht die Bedingungen betrieblicher Innovation
anhand einer aktuellen Befragung von deutschen Zeitungsvollredaktionen (N1=74 Redaktionen, N2=127 Redakteure, Rücklauf 57
Prozent). Zeitungshäuser stehen seit geraumer Zeit unter besonderem Innovationsdruck. Zunächst wird theoretisch herausgearbeitet, dass im Sinne des Systems-of-Innovation-Ansatzes Größen auf drei Ebenen für die Innovationsbereitschaft wichtig sind: auf
der Gesellschafts-, der Betriebs- und der Leser- bzw. Nutzerebene. Diese Annahmen wird in einem ersten Schritt überprüft: mittels
einer Clusteranalyse, um relevante Unterschiede zwischen Redaktionsgruppen deutlich zu machen und schließlich in einem zweiten
Schritt mittels eines Pfadmodells, das die Wirkungsstärken der einzelnen Einflüsse verdeutlicht. Das Pfadmodell wurde mit SPSS
AMOS errechnet.
15.30 – 17.00
Sonderfenster 3: Bericht der AG Lehre: Befunde und Empfehlungen.
Kurzvorstellung mit anschließender Diskussion
Moderation: Markus Behmer (Otto-Friedrich-Universität Bamberg), Patrick Rössler (Universität Erfurt)
17.00 – 17.15
Pause
17.15 – 19.15
Mitgliederversammlung
ab 19.15
Transfer zur Laubenheimer Höhe (siehe Verkehrsinformationen, S. 58)
ab 20.00
Feierliches Abendessen auf der Laubenheimer Höhe mit Ehrungen und Preisverleihungen
Unterstützt von der ING-DiBa
Konferenzraum K5
Plenarsaal
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FREITAG
10. MAI 2013
9:30 – 10:30
Plenarsaal
Podiumsdiskussion: Die Kommunikation und ihre Wissenschaft
in zehn Jahren. Blicke in die Zukunft
Moderation: Gerhard Vowe (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Diskussionsteilnehmer:
Hans-Bernd Brosius (Ludwig-Maximilians-Universität München),
Maren Hartmann (Universität der Künste Berlin),
Matthias Karmasin (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt),
Jürgen Kaube (Frankfurter Allgemeine Zeitung),
Tanjev Schultz (Süddeutsche Zeitung),
Christina Schumann (Technische Universität Ilmenau),
Gabriele Siegert (Universität Zürich),
Peter Vorderer (Universität Mannheim)
10.30 – 11.00
Kaffeepause
11.00 – 12.30
Panel 12: Medienstrukturen im Wandel
Moderation: Matthias Künzler (Universität Zürich)
Plenarsaal 1
Medienstrukturen im Zeitverlauf und Zusammenhänge mit den Medienangeboten
Cornelia Wallner (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Hallin/Mancini (2004) revisited: Auf dem Weg zu einer empirischen Typologie
von Mediensystemen
Michael Brüggemann, Florin Büchel, Laia Castro, Sven Engesser, Edda Humprecht (Universität Zürich)
Die Mediensystemforschung ist seit jeher eine zentrale Säule der international vergleichenden Kommunikationswissenschaft.
Typologien von Mediensystemen bieten ein grobes Raster von medienrelevanten Länderunterschieden, an denen sich die komparative
Forschung orientieren kann. Dennoch ist der Meilenstein unter diesen Studien, Hallin und Mancinis „Comparing Media Systems“
(2004), kritisiert worden: Bemängelt wurden zum Beispiel der nicht-standardisierte Ansatz und eine gewisse Intransparenz bei
der Operationalisierung der Vergleichsdimensionen, anhand derer Hallin und Mancini ihre Typologie bilden und ihr einzelne Länder
zuordnen. Als Antwort auf diese Kritik haben wir die Vergleichsdimensionen von Hallin und Mancini für eine standardisierte
Messung operationalisiert und können damit die Typologie und die Länderzuordnungen empirisch überprüfen. Auf Basis von
Daten aus 16 europäischen Ländern und den USA finden wir einen positiven Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Pressemarkts und journalistischer Professionalität, sowie eine negative Korrelation zwischen Professionalität und politischem
Parallelismus. Eine Cluster-Analyse identifiziert vier Typen von Mediensystemen, die das Modell von Hallin und Mancini validieren
und ergänzen.
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Soziale Ontologien online. Die Repräsentation sozialer Strukturen im Internet und eine
Typologie von Webangeboten
Benjamin Krämer, Julia Neubarth (Ludwig-Maximilians-Universität-München)
Die Verwendung von Begriffen zur Beschreibung und Kategorisierung sozialer Strukturen im Internet erfolgt oft recht beliebig
(z.B. Netzwerk, Gruppe, soziale Beziehung). Hier stellt sich die grundlegende Frage, welche Strukturen es im Internet wie „gibt“,
d.h. wie man sich ihr Vorliegen überhaupt vorstellen kann, worin sie bestehen. Dies kann als die Frage der „Ontologie“ (gemäß
der Verwendung in Philosophie und Informatik) sozialer Strukturen im Internet bezeichnet werden. Wir argumentieren, dass
Datenstrukturen soziale Strukturen symbolisch repräsentieren, und zwar nicht nur abbildend, sondern indem symbolische
Manipulationen performative soziale Akte sein können, ermöglicht und begrenzt durch die technischen Implementierungen. Auch
Algorithmen verändern Datenstrukturen und „funktionieren“ gemäß sozial definierten Kriterien. In einem weiteren Schritt schlagen
wir Möglichkeiten der Typisierung online repräsentierter Struktur vor, die über bisherige einfache Klassifikationen hinausgehen
und sich auf gesellschaftstheoretische Literatur und soziologische Klassiker stützen.
11.00 – 12.30
Plenarsaal 2
Panel 13: Politische Online-Partizipation und -Mobilisierung
Moderation: Christiane Eilders (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Sozio-technische Interaktionen – Wie und warum kommunizieren deutsche Parteien online?
Christin Schink, Juliana Raupp, Jan-Niklas Kocks (Freie Universität Berlin)
Onlinekommunikation kann mindestens genauso effektiv mobilisieren wie klassische face-to-face-Kommunikation (vgl. Hooghe
et al. 2010). Auch aus diesem Grund ist sie mittlerweile integraler Bestandteil der Kommunikationsaktivitäten von nahezu allen
politischen Parteien in Deutschland. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Einsatz nicht nur in technischen und gesellschaftlichen
Änderungen sondern auch in den individuellen Wahrnehmungen des Medienwandels durch den Anwender begründet (soziotechnische Interaktion). Um diese Annahme zu prüfen, wurden die Kommunikationsverantwortlichen der sechs Bundestagsparteien sowie der Piratenpartei mit einem teil-standardisierten Instrument zu ihrer Wahrnehmung des Medienwandels befragt.
Zusätzlich wurde eine Inhaltsanalyse der Parteienwebseiten sowie der Facebook- und Twitterkanäle durchgeführt. Die Ergebnisse
zeigen, dass bisherige formale Faktoren (z.B. Größe der Partei, Position) die Anwendung neuer Kommunikationswege recht
verlässlich aber nicht hinreichend erklären können. Individuelle Wahrnehmungen der Verantwortlichen gewinnen an Bedeutung für
die Beschreibung und Erklärung der Kommunikationstaktiken von Parteien in der Onlinewelt.
Macht oder Coolness? Der Einfluss von Partizipations- und Selbstdarstellungsmotiven auf
politische Facebook-Aktivitäten
Helmut Scherer, Daniela Schlütz (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover),
Nils Tiemeyer (diffferent Berlin)
Ausgehend von der Diskussion um einen angeblich substanzlosen “Klicktivismus” im sozialen Internet beschäftigt sich der Beitrag
mit der Frage, welche Motive politische Aktivitäten auf Facebook fördern. Die Ergebnisse einer Online-Befragung aus dem Jahr
2011 zeigen, dass zwischen (1) Positionierungs-, (2) vernetzungsinitiierenden und (3) organisationsbezogenen Unterstützungsaktivitäten als Formen der politischen Beteiligung in dem sozialen Netzwerk unterschieden werden kann. Unter verschiedenen
sozialen Bedingungen erweisen sich dabei neben politischen Motiven auch Anerkennungs- bzw. Selbstdarstellungsmotive als
wirksam. Für den Umfang der politikbezogenen Kommunikation ist darüber hinaus von Bedeutung, vor wie vielen und welchen
Facebook-”Freunden” man agiert und wie man diese Nutzer wahrnimmt. Es geht dabei jedoch nicht primär um Meinungskongruenz
mit der Mehrheit der “Freunde”, sondern darum, ob man sich zutraut, die Mehrheitsverhältnisse des eigenen Publikums sicher
einschätzen zu können.
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Der neue Draht zu den Mitgliedern? Eine organisationstheoretisch begründete
Systematisierung von Onlinemobilisierung
Christin Schink, Juliana Raupp, Jan-Niklas Kocks (Freie Universität Berlin)
Dieser Beitrag erweitert die von Steiner und Jarren (2009: 261f.) beschriebenen Individualisierungstendenzen von Intermediären,
um organisationale Eigenschaften. So leiten folgende organisationstheoretisch begründete Annahmen die Untersuchung ihrer
Onlinekommunikation an: Sind Einzelpersonen Mitglieder, setzen Organisationen eher auf mobilisierende Instrumente und Inhalte
als wenn Institutionen Mitglieder sind. Organisationen, die sich an eine breite Öffentlichkeit richten (z.B. NGOs), adressieren
Bürger häufiger direkt über Social Media als jene Organisationen, die ihre Interessen gegenüber politischen Entscheidern vertreten
(z.B. Verbände). Mittels einer Analyse der organisationalen Eigenschaften von 38 NGOs und 33 Verbänden in Deutschland sowie
einer Inhaltsanalyse ihrer Onlinekommunikation (Webseiten und Social Networks) konnten wir feststellen, dass NGOs Social
Networks häufiger einsetzen als klassische Verbände. Inhaltlich setzen Organisationen mit direkten individuellen Mitgliedern
hauptsächlich auf eine Mischung aus Information und Mobilisierung auf ihren Webseiten. Intermediäre mit institutionellen
Mitgliedern hingegen distribuieren vor allem reine Information.
11.00 – 12.30
Hörsaal 1
Panel 14: Transnationale und kosmopolitische Kommunikation
Moderation: Stefanie Averbeck-Lietz (Universität Bremen)
Kritischer Kosmopolitismus und Medien. Eine theoretische Perspektive zum Verständnis
transnationaler Medienkommunikation und Medienkultur
Elke Grittmann, Tanja Thomas (Leuphana Universität Lüneburg)
Die Folgen der Globalisierung, eine zunehmende “Nähe” bzw. “Nachbarschaft” (i.O. Proximity, Tomlinson 1999) im Zusammenleben
von Fremden sowie globale Interdependenzen und Risiken haben seit den 1990er Jahren zu einer intensiven Weiterentwicklung
kosmopolitischer Theorien geführt. Ziel des Vortrags ist es, das Potential der “neuen Kosmopolitismen” (Köhler 2006: 14), wie
sie in Politikwissenschaft, Soziologie oder Anthropologie diskutiert und international auch bereits vereinzelt in der Medien- und
Kommunikationsforschung aufgegriffen werden, für eine transkulturelle und -nationale Medienkulturforschung vorzustellen. Im
zeitlich begrenzten Rahmen ermöglicht ein Vergleich der Konzepte von Ulrich Beck und Roger Silverstone in einem ersten Schritt,
die Hauptargumentationspunkte des kritischen Kosmopolitismus vorzustellen. Im Mittelpunkt steht die Konzeption von
Gerechtigkeit, Distanz und Nähe und das Verhältnis von Eigenem und Fremdem. Im zweiten Teil wird die bestehende empirische
Forschung vorgestellt und das Forschungspotential des “neuen Kosmopolitismus” für Kommunikations- und Medienanalysen
aufgerissen.
Grenzenlose Vernetzung – ortlose Vergemeinschaftung? Mediengenerationen und deren
mediatisierte Vergemeinschaftungshorizonte im Vergleich
Andreas Hepp, Matthias Berg, Cindy Roitsch (Universität Bremen)
Es ist fast schon eine Plattitüde geworden, auf den Wandel von medienbezogener Vergemeinschaftung zwischen unterschiedlichen
Mediengenerationen zu verweisen. Doch was genau sind die Unterschiede (und Gemeinsamkeiten)? Diese Frage wird in dem
Vortrag anhand eines Vergleichs von Menschen zwischen 16 und 30 Jahren und Menschen im Rentenalter diskutiert. Methodisch
liegt dabei eine qualitative Netzwerkstudie zugrunde, die neben Interviewdaten auf Netzwerkzeichnungen und Medientagebuchauswertungen basiert. Einerseits gibt es – wie zu erwarten war – grundlegende Unterschiede in den Formen der kommunikativen Vernetzung zwischen den Generationen. Lenkt man den Blick aber auf den Vergemeinschaftungshorizont als solchen, zeigen
sich wiederum erstaunliche Konstanten. Dies betrifft nicht nur den Stellenwert des Lokalen über die (Medien-)Generationen
hinweg, sondern auch den Umstand, dass die Mediatisierung des Vergemeinschaftungshorizontes ein generationsübergreifendes
Phänomen darstellt. Ziel des Vortrags ist es, diese Muster der Gemeinsamkeit und Differenz zwischen Mediengenerationen
vorzustellen.
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Impulse der kosmopolitischen Perspektive für die Analyse journalistischer Medieninhalte.
Lokale Verortungen und transnationale Verflechtungen am Beispiel der Reiseberichterstattung
Wiebke Schoon (Universität Hamburg)
Der analytische Blick der Journalismusforschung war lange Zeit entlang nationaler Grenzlinien ausgerichtet. Seit Mitte der
1990er Jahre gewinnen globalisierungsrelevante Fragestellungen an Gewicht. Eine Erweiterung, die den Ambivalenzen der
Nationalisierung und Globalisierung Rechnung trägt, ist die kosmopolitische Perspektive. Gezeigt wird, dass die Impulse dieses
Ansatzes über die bisherige medientheoretische Diskussion zur Rolle der Medien in einer grenzüberschreitenden und ethisch
verantwortlichen Zivilgesellschaft sowie über Analysen der medialen Repräsentation von Krisen hinausgehen. Die Perspektive
schafft einen analytischen Rahmen, um lokale Verortungen und transnationale Verflechtungen in journalistischen Darstellungen
theoretisch zu reflektieren und empirisch zu untersuchen, ohne dabei nationale Referenzen methodologisch unter- oder überzubewerten. Empirische Anwendung findet diese Perspektive in einer Studie zur Entwicklung der Reiseberichterstattung in zwei
deutschen Zeitungen. Vorgestellt wird u.a. ein Schema zur Erfassung glokaler journalistischer Inhalte, das eine differenzierte
Analyse von Inhalten ermöglicht, die den eindimensionalen nationalen Bezug übersteigen.
11.00 – 12.30
Hörsaal 2
Panel 15: Kommerzialisierungstendenzen im Mediensystem
Moderation: Bettina Lis (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Kommerzialisierung durch Digitalisierung? Von Gutenberg zu amazon
M. Bjørn von Rimscha (Universität Zürich), Sarah Putzig (Bauhaus-Universität Weimar)
Der Buchmarkt steht vor einem grundlegenden Wandel, der durch die Digitalisierung der Produktion und Distribution induziert
wird. Traditionell sehen sich die Akteure im Buchmarkt nicht allein der Profitmaximierung verpflichtet, sondern verstehen sich als
Teil des Kulturbetriebs auch dem public value verpflichtet. Im Rahmen einer schöpferischen Zerstörung durch Digitalisierung
werden stabile Marktstrukturen aufgebrochen, die Wettbewerbsmacht neu verteilt und neue Akteure, Ressourcen und Kompetenzen
werden relevant. Dies führt zu einer verstärkten Kommerzialisierung des zuvor meritorisch geprägten Marktes für Belletristik.
Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit die Digitalisierung der Buchbranche auch in Deutschland und der Schweiz zu einer
Kommerzialisierung der Branche führt. Eine Markt- und Wettbewerbsanalyse zeigt auf, welche Kommerzialisierungstendenzen
sich direkt im Marktergebnis erkennen lassen. Eine qualitative Befragung von Autoren, Verlegern und Buchhändlern zeigt, wie
stark die Marktorientierung ausgeprägt ist.
Ökonomische Faktoren der deutschen Unterhaltungsöffentlichkeit. Eine Analyse des
deutschen Fernsehmarktes
Martin R. Herbers (Zeppelin Universität)
Medienanbieter verfolgen zwei (divergierende) Ziele: Die Ausrichtung der Unternehmensaktivitäten auf 1) ökonomische Ziele
ist schon aus Gründen der Bestandssicherung notwendig; die Ausrichtung auf 2) publizistische Ziele ist ein demokratietheoretisch
relevanter Handlungsbereich der Anbieter, der den normativen Vorgaben einer politischen Öffentlichkeit verpflichtet ist.
Problematisch sind in diesem Zusammenhang insbesondere Marktkonzentrationsprozesse und eine zunehmende inhaltliche
Unterhaltungsorientierung, welche zwar die ökonomische Effektivität der Produktion erhöhen, aber die Einhaltung der normativ
geforderten publizistischen Ziele einschränken können. Dies ist für das Segment der Tageszeitungen in Deutschland weitgehend
untersucht, für das Fernsehen, als wichtigstem Vermittler von Information und Unterhaltung gleichermaßen, fehlt es jedoch an
strukturellen Daten. Ausgehend von der normativen Forderung nach Vielfalt auf dem Anbietermarkt wird die Marktkonzentration
der Fernsehanbieter insgesamt analysiert. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse der Öffentlichkeitstheorie diskutiert.
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selbstverständlich
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Deutschland
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Filialen
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Sparda-Bank
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Südwest
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Telefon:
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www.sparda-sw.de
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von 11993-2012)
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Kundenzufriedenheit
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bei Banken
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und Sparkassen
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Instituten
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Media owners as media managers: “creative destruction” and “destructive creation”
of media brands
Alexander Moutchnik (Mediadesign Hochschule)
This paper makes a comparative cross-media analysis of the limitations and chances of ownership-oriented media brand management
in France, Germany, the UK, the USA and Russia with a special focus on newspapers brands. The research of “creative destruction”
and “destructive creation” of media brands by media owners has showed the existence at least of three main trends in this field.
Firstly, the traditional media ownership structures at the national and international newspaper markets have been to a certain
extend destroyed by the own managerial, financial, conceptual, editorial and design-based failures and the necessity of the
decreasing of media-portfolio risks with addition of non-media companies to the media conglomerates. Secondly, the
consequence of the radical reorganization policy is in most of the cases the complete destruction of the old media brand identity
and the creation of a new brand with new editorial, managerial and marketing concept. Thirdly, the intense changes of media
ownership in the last years have revealed the high sensibility of cross-media markets and media brands as well as the disability
of its actors and institutions to make the appropriate decisions at the right time.
11.00 – 12.30
Konferenzraum K4
Panel 16: Medienkompetenz in neuen Medienumgebungen
Moderation: Anja Hartung (Universität Leipzig)
Von Gutenberg zu Google – von der Lese- zur Medienkompetenz
Christine Wijnen (Universität Wien)
Es stellt sich nach wie vor die Frage nach einer geeigneten Definition und Operationalisierung von Medienkompetenz, die nicht nur
anschlussfähig an internationale Diskurse ist, sondern auch versucht, unterschiedliche Konzeptionen von Medienkompetenz
und media literacy zu integrieren. In unterschiedlichen Disziplinen wurden bereits vielversprechende Ansätze entwickelt, an
die sich anknüpfen lässt. In diesem Beitrag soll - aufbauend auf einer Integration des anglo-amerikanischen Literacy-Diskurses in
den deutschsprachigen Kompetenzdiskurs - allerdings die kommunikationswissenschaftliche Perspektive im Mittelpunkt stehen.
Unter Rückgriff auf Bourdieus Habituskonzept und Bezug nehmend auf Auseinandersetzungen mit dem Phänomen der Mediengenerationen sowie des medialen Habitus wird die Definition von Medienkompetenz vor dem Hintergrund aktueller Medienentwicklungen diskutiert. Anknüpfend an diese theoretischen Auseinandersetzungen werden Ergebnisse einer Studie zur Social
Web-Nutzung von Zehn- bis 30-Jährigen in Österreich (n=2492; zusätzl. qual. Interviews mit Zehn- bis 17-Jährigen) vorgestellt.
Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob sich 1) unterschiedliche Ausprägungen eines medialen Habitus erkennen lassen und 2)
ob bzw. inwiefern dieser die Ausbildung von Medienkompetenz bedingt bzw. beeinflusst.
Neue Medien, neue Rezeptionsanforderungen. Kinder und Internetwerbung
Anne Schulze (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Kinder greifen in ihrem familiären, schulischen und freizeitlichen Umfeld zunehmend auf das Internet als Informations- und
Unterhaltungsquelle zu. Bei der Internetnutzung kommen Kinder nahezu unausweichlich mit werblichen Angeboten in Kontakt.
Aufgrund der dem Medium Internet zugrunde liegenden interaktiven, dynamischen, hypertextuellen Strukturen und der nahezu
vollständigen Verflechtung von Content und Werbung sind die kognitiven und analytischen Anforderungen an Kinder bei der Internetnutzung hoch. Im Rahmen des Vortrags sollen auszugsweise Erkenntnisse aus einem Forschungsprojekt vorgestellt werden,
das mit dem Ziel durchgeführt wurde, a) den Umgang von Grundschulkindern mit Internetwerbung, b) die kognitiven und psychosozialen Komponenten, die dabei eine Rolle spielen, zu erfassen und so c) interindividuelle und gruppenspezifische Unterschiede
der Internetwerbekompetenz von Kindern und dafür verantwortliche Bedingungsfaktoren auszumachen. Zur Klärung der Fragestellungen wurden drei Erhebungsinstrumente (standardisierter Elternfragebogen, Culture Fair Intelligence Test, teilnehmende
Beobachtung mit Leitfadeninterview) angewendet.
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„Ohne Facebook geht heute nichts mehr.” Medienkompetenz von Kinder und Jugendlichen
im Internet
Claudia Riesmeyer, Senta Pfaff-Rüdiger (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Das Internet ist in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen angekommen. Sie nutzen es regelmäßig, geben online (bewusst
oder unbewusst) private Informationen preis und teilen ihr Leben (mit Unbekannten). Die Grenzen zwischen privat-öffentlich
verschwimmen im Internet insbesondere. Die Medienkompetenzvermittlung erscheint vor allem Skeptikern als Lösung. Wie
steht es um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen? Wissen sie, wie sie die Möglichkeiten des Internets nutzen und
wie sie Online-Risiken umgehen können? Basierend auf der Selbstbestimmungstheorie haben wir ein Medienkompetenzmodell
entwickelt und mit 82 Jungen und Mädchen qualitative Interviews zu ihrer Mediennutzung und Lebenswelt geführt. Die Ergebnisse belegen, dass die Nutzungsmuster ein, von Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft beeinflusstes, Bündel von Fähigkeiten
und Kompetenzen erfordern. Defizite weisen die Befragten im Medienwissen (rechtlicher und ökonomischer Medienkontext)
sowie in der reflexiven, sozialen und moralischen Medienkompetenz auf. Sie ziehen oft keine Verbindung zwischen dem virtuellen
und realen Leben und übertragen ihr Online-Fehlverhalten in die Offline-Welt.
11.00 – 12.30
Sonderfenster 4: Fördermöglichkeiten der DFG in der Kommunikationswissenschaft und Informationen für NachwuchswissenschaftlerInnen
Leitung: Stefan Koch (Deutsche Forschungsgemeinschaft)
12.30 – 14.00
Mittagspause
12.30 – 13.00
Sitzungen der Fachgruppen
Plenarsaal 2
FG Kommunikation und Politik
Konferenzraum K4
FG Soziologie der Medienkommunikation
Hörsaal 1
FG Mediensprache – Mediendiskurse
Besprechungsraum 1-2
13.00 – 13.30
Plenarsaal 1
FG Computervermittelte Kommunikation
Konferenzraum K4
FG Medienpädagogik
Hörsaal 1
FG Internationale und interkulturelle Kommunikation
Plenarsaal 2
FG Journalistik/Journalismusforschung
13.30 – 14.00
Konferenzraum K4
FG Visuelle Kommunikation
Plenarsaal 2
FG Methoden der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Hörsaal 1
FG PR und Organisationskommunikation
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14.00 – 15.30
Plenarsaal 2
Panel 17: Publikumsbeteiligung im Internet
Moderation: Gerhard Vowe (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
User Generated Content im Auge der Kommunikationswissenschaft: Eine Metaanalyse
Annika Sehl (Technische Universität Dortmund), Teresa K. Naab (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover)
User Generated Content-Angebote haben sich, getrieben von den technischen Entwicklungen und ihrer rasanten Akzeptanz
bei den Nutzern, in den vergangenen Jahren zu zentralen Untersuchungsgegenständen in der Kommunikationswissenschaft
entwickelt. Im Mittelpunkt des vorgeschlagenen Vortrags steht eine Metaanalyse kommunikationswissenschaftlicher Studien zu
UCG. Die Bestandsaufnahme basiert auf einer Inhaltsanalyse einschlägiger Aufsätze in relevanten nationalen und internationalen
kommunikationswissenschaftlichen Fachzeitschriften. Sie umfasst die Journal-Ausgaben der Jahre 2004 bis Mitte 2012, also seit
der Verbreitung des Social Web. Auf dieser Basis wird die bisherige Prioritätensetzung der empirisch arbeitenden Kommunikationswissenschaft kritisch reflektiert. Forschungsbedarfe an der schwer zu definierenden, aber hochrelevanten Grenze zwischen
Individual- und Massenkommunikation sowie zwischen Laien- und Profikommunikation werden diskutiert.
„Bitte schließen Sie den Kommentarbereich!“ Erwartungen und Erwartungserwartungen an
Publikumsbeteiligung im Journalismus
Wiebke Loosen, Jan-Hinrik Schmidt, Nele Heise, Julius Reimer (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung)
Der Vortrag befasst sich mit dem Verhältnis von Nachrichtenjournalismus und seinem Publikum unter Bedingungen der gestiegenen
Beteiligungsmöglichkeiten in Online-Medien. Er speist sich aus Ergebnissen eines Projekts, das den Wandel von partizipationsbezogenen Routinen und Erwartungen auf Journalisten- wie auf Publikumsseite aus inklusionstheoretischer Perspektive untersucht.
Die wechselseitigen Orientierungen werden über die Konzepte Inklusionsniveau und Inklusionsdistanz erfasst. Im Mittelpunkt stehen
Befunde einer Fallstudie zur „Tagesschau“: In zwei standardisierten Online-Befragungen wurden Einschätzungen zur journalistischen Aufgabe der Tagesschau, zur Bedeutung einzelner Beteiligungsformen sowie zu Beteiligungsmotiven sowohl unter
Redaktionsmitgliedern (n=63) als auch unter Nutzern von „tagesschau.de“ (n=4.686) erhoben. Die Analyse zeigt weitgehende
Kongruenz von Erwartungen und Erwartungserwartungen an journalistische Leistungen, verdeutlicht aber auch, dass in Bezug auf
Beteiligungsformen und -motive die wechselseitigen Erwartungen noch nicht gleichermaßen stabilisiert sind.
Partizipative Nachrichtenangebote im Internet. Befunde zu Nutzung und Glaubwürdigkeit
aus Publikumssicht
Katja Mehlis (Universität Erfurt)
Thema des Beitrags ist die Entgrenzung klassischer Nachrichtenformate im Internet als Folge technischer Entwicklung und des
steigenden Wettbewerbs auf dem Online-Nachrichtenmarkt. Online-Nachrichten rangieren seit Jahren an oberster Stelle der
beliebtesten Inhalte im Internet. Der großen Nachfrage steht ein ähnlich großes und heterogenes Angebot gegenüber. Da der
Preis angesichts der Umsonst-Mentalität im Internet seine regulierende Wirkung verloren hat, ist die Herausbildung von neuen
Formaten eine der Strategien der Anbieter, um sich auf dem umkämpften Markt zu behaupten. Beitragsschwerpunkt sollen
partizipative Nachrichtenanbieter sein, da diese im aktuellen Diskurs über eine Demokratisierung der öffentlichen Kommunikation
als sehr bedeutsam gelten. Inwieweit dieses Potential neuartiger Kommunikationsformen Hoffnung bleibt oder zunehmend real
wird, hängt letztendlich von sozialen Aneignungsprozessen ab: davon, wie partizipative Formate vom Publikum angenommen und
genutzt werden. Anhand der Daten einer Online-Befragung wird im Vortrag der Frage nachgegangen, inwieweit die vom Leser
beurteilte Glaubwürdigkeit ein erklärender Faktor für die Nutzung solcher Seiten sein kann.
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14.00 – 15.30
Plenarsaal 1
Panel 18: Medialisierung der Gesellschaft
Moderation: Manuel Wendelin (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Beobachtung und Beeinflussung über Massenmedien: Die Medialisierung der
forschungspolitischen Governance-Konstellation
Bernd Blöbaum, Andreas Scheu, Anna-Maria Volpers,
Annika Summ (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Der Beitrag diskutiert die Medialisierung von Forschungspolitik in Deutschland. Die empirische Basis bilden ca. 60 Interviews
mit Entscheidern aus Politik, Wissenschaft und Journalismus und eine Inhaltsanalyse aus 2011 (fünf überregionale und acht
regionale Tageszeitungen, drei Nachrichtenmagazine, ein Online-Angebot, jeweils fünf TV- und Radiosendungen). Es geht um
Anpassungen auf der Handlungs- und der Strukturebene, die auf eine Orientierung an der Logik von Massenmedien zurückzuführen
sind. Eine grundlegende Annahme ist, dass verschiedene Disziplinen einen unterschiedlichen Medialisierungsbedarf aufweisen.
Daher vergleichen wir die Medialisierung der forschungspolitischen Governance-Konstellation in Bezug auf acht ausgewählte
Disziplinen aus den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild von der Medialisierung der forschungspolitischen GovernanceKonstellation. Zusammenfassend beobachten alle Befragten Anpassungen an eine mediale Logik, eine Medialisierung von
funktionalen Kernbereichen wird allerdings nicht bzw. nur in Ausnahmefällen wahrgenommen.
Medialisierung der Politik – ein Blick auf die Akteursebene anhand von Helmut Schmidt
Thomas Birkner (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Das theoretische Konzept der Medialisierung der Politik wird in dem vorgeschlagenen Paper am Beispiel von Helmut Schmidt behandelt. Damit soll die Forschungsperspektive von Makro- und Mesoebene stärker auf die Mikroebene fokussieren. Schmidt,
Bundeskanzler von 1974 bis 1982, war von 1953 bis 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages und ist seit Mai 1983 Mitherausgeber der Wochenzeitung Die Zeit. In seiner Person verdichtet sich die Frage nach dem Verhältnis von Politik und Medien. Dabei
soll vor allem gezeigt werden, dass die Medialisierung von Politik nicht nur als Kolonialisierung der Politik durch die Medien
verstanden werden kann. Unter Berücksichtigung von Schmidts Biographie und dem bundesrepublikanischen Medienwandel seit
1945 kann an diesem Fallbeispiel deutlich gemacht werden, wie und bis zu welchem Grade ein Politiker die Medien für sich
einsetzte. Die so gewonnenen Erkenntnisse können perspektivisch nutzbar gemacht werden für die Erforschung des Umgangs mit
den Medien der aktuellen Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihres Herausforderers Peer Steinbrück und weiterer Politiker.
„Im Namen des Volkes”. Eine qualitative Studie zur Medialisierung der Justiz
Daniel Nölleke, Fabian Zimmermann (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Der Beitrag präsentiert empirische Befunde zur Medialisierung der Justiz. Medialisierung wird systemtheoretisch konzipiert: Sie
zeigt sich darin, dass gesellschaftliche Teilsysteme bzw. Organisationen auf die (wahrgenommene) Medienlogik reagieren
(Anpassung oder Abschirmung), um so die eigene gesellschaftliche Funktion zuverlässig(er) erfüllen zu können. Da das
Öffentlichkeitsprinzip ein Kernelement des Rechtsstaats ist, scheint für die Justiz öffentliche Sichtbarkeit erstrebenswert. Eine
Orientierung an der Medienlogik erscheint für das Rechtssystem also funktional. Zur Analyse der Medialisierung der Justiz wurden
25 Leitfadeninterviews mit Richtern, Staats- und Rechtsanwälten durchgeführt. Die Befragten stimmen darin überein, dass
mediale Berichterstattung Vertrauen fördern und so zur Legitimation des Rechtssystems beitragen kann. Durch PR soll
Transparenz geschaffen und mediale Präsenz forciert werden. Die Befragten betonen aber, dass der Ablauf von Gerichtsverhandlungen sowie das Gerichtsurteil weitgehend unabhängig von der Medienlogik sind. Die Medialisierung der Justiz ist
hauptsächlich durch eine Professionalisierung von Öffentlichkeitsarbeit gekennzeichnet.
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Facetten mediatisierter Religion – Zur Öffentlichkeit eines (eigentlich) privaten Phänomens
Anke Offerhaus (Universität Bremen)
Gegenwärtig ist vielfach von einer neuen Sichtbarkeit von Religion die Rede. Damit sind zumeist mediale Darstellungen von
Religion und mediatisierte Inszenierungen des Religiösen gemeint. Aber welche Bedeutung haben diese sowie individuelle Formen
religionsbezogener, medienvermittelter Kommunikation im Alltag von Menschen? Den theoretischen Rahmen des Beitrags bildet
das Spannungsverhältnis von Religion und Medien zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Gemeinsam ist diesen Bereichen, dass
sie als Teil des gesellschaftlichen Wandels sowohl in ihrem Wesen, als auch in ihren wissenschaftlichen Konzeptionen starke
Veränderungen erlebt haben. Wer heute von Religionen spricht, hat nicht mehr ausschließlich die großen Religionsgemeinschaften
im Blick, sondern auch individualisierte und popularisierte Glaubenssysteme. Wer Medienwandel untersucht, muss neben
Massenmedien auch neue Individual- und Hybridmedien berücksichtigen. Schließlich können kommunikative Grenzverschiebungen
zwischen Privatheit und Öffentlichkeit beobachten werden. Anhand einer empirischen Untersuchung soll die individuelle
Gestaltung von religionsbezogener mediatisierter Kommunikation gezeigt werden.
14.00 – 15.30
Hörsaal 1
Panel 19: Möglichkeiten und Grenzen partizipativer Public Relations
Moderation: Ulrike Röttger (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Partizipative Public Relations. Theoretischer Ansatz und heuristisches Modell
Olaf Hoffjann (Ostfalia Hochschule)
Das Aufkommen der Sozialen Medien hat einer alten Frage der PR-Forschung zu neuer Aktualität verholfen: Wie lässt PR externe
Bezugsgruppen an der Unternehmensentwicklung partizipieren bzw. wie kommuniziert sie mit ihnen? Es ist offenkundig, dass
Fragen der so genannten externen Kommunikation direkt weiterführen zu Fragen der so genannten internen Kommunikation.
Denn wenn am Ende jeder Mitarbeiter selbst zu einem „Pressesprecher en miniature“ wird, stellt sich die Frage, inwieweit er
selbst partizipiert an unternehmerischen Entscheidungsprozessen. In einer solchen Perspektive werden aktuelle Entwicklungen in
den Sozialen Medien nicht mehr als etwas völlig Neues betrachtet, sondern es wird in einer vergleichenden Perspektive
untersucht, inwieweit sie ähnlich oder anders genutzt werden wie andere traditionelle Formen der Partizipation. Das Ziel des
Beitrages ist es, auf Basis der systemtheoretischen Inklusionstheorie einen theoretischen Ansatz partizipativer PR zu entwickeln.
Diese Überlegungen sollen in einem heuristischen Modell zusammengefasst und konkretisiert werden, das als Grundlage für
künftige Studien dienen kann.
Zwischen Dialog und Shitstorm – Chancen und Risiken der Unternehmenskommunikation
im Web 2.0
Cornelia Wolf, Katrin Tonndorf (Universität Passau)
Soziale Netzwerke bieten der strategischen Unternehmenskommunikation neue Potenziale und stellen sie gleichzeitig vor
Herausforderungen: Fanpages auf Facebook erreichen ein großes Publikum, mit dem ein direkter Austausch möglich ist. Diese
Dialogoption gibt andererseits aber auch Nutzern ein mächtiges Instrument, ihre Stimme zu erheben. Durch Posts, Kommentare
und Likes können sie ihre Meinung ebenfalls schnell öffentlich verbreiten. Obwohl viele Unternehmen auf Facebook aktiv sind, ist
derzeit wenig über die interne Bewertung von Chancen und Risiken sowie die Relevanz unterschiedlicher Kommunikationsstrategien bekannt. Im Rahmen einer qualitativen Expertenbefragung (n = 21) wurden Social-Media-Verantwortliche daher zu
Vor- und Nachteilen von Facebook sowie ihren Strategien befragt. Eine gleichzeitig durchgeführte quantitative Inhaltsanalyse (n =
70) gibt darüber hinaus Aufschluss über das tatsächlich auftretende Kommunikationsverhalten von Unternehmen sowie Nutzern
auf Facebook-Fanpages.
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Hoffnungsträger Mobile Publishing? Produktionsbedingungen journalistischer mobiler
Angebote und die Integration in crossmediale Strategien deutscher Medienunternehmen
Cornelia Wolf (Universität Passau)
Die richtige Information, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort: Smartphones und Tablet-PCs sind ein interessanter neuer Ausspielkanal
für den vom Strukturwandel betroffenen Journalismus. Mobile Publishing könnte für klassische Massenmedien einen Weg in die
digitale Zukunft darstellen. Inzwischen existieren hunderte journalistische Apps deutscher Medienunternehmen, täglich werden
es mehr. Analog zur frühen Phase des Onlinejournalismus stellt sich allerdings die Frage, unter welchen Produktionsbedingungen mobiler Journalismus in Deutschland aktuell steht. Eine quantitative Redaktionsbefragung von Verantwortlichen in
Zeitungs-, Zeitschriften, TV- und Radio-Redaktionen (n = 115) gibt einen Einblick in die Erwartungen aller Gattungen an mobile
Inhalte und zeigt darüber hinaus, wie die Produktion derzeit organisatorisch und personell in bestehende redaktionelle Abläufe
sowie crossmediale Strategien eingebunden ist.
14.00 – 15.30
Hörsaal 2
Panel 20: Risiko- und Krisenkommunikation
Moderation: Hans-Mathias Kepplinger (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Der Einfluss von nicht-journalistischen Online-Inhalten auf die Artikulationsbereitschaft
zum Thema Klimawandel. Erste Befunde einer Mehrmethodenstudie auf Individualdatenniveau
Pablo Porten-Cheé, Christiane Eilders (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Der gesellschaftliche Diskurs über sozial relevante Themen erfährt durch die nicht-journalistischen Inhalte aus dem Internet und
die massenmedialen Inhalte einen erheblichen Zuwachs an Themen, Frames und Meinungen. Dieser Beitrag untersucht die
nicht-journalistischen Online-Inhalte sowie die massenmedialen Inhalte als „öffentliche Meinung“ sowie die Wahrnehmung
dieser öffentlichen Meinung in Abhängigkeit von individuell genutzten Medieninhalten. Er geht erstens der Frage nach, ob die
öffentliche Meinung, wie sie in nicht-journalistischen Inhalten zum Ausdruck kommt, von dem abweicht, was durch Massenmedien
gezeichnet wird. Zweitens fragt er in Anknüpfung an die Schweigespiraltheorie, welchen Einfluss die individuelle Mediennutzung
auf die Wahrnehmung der öffentlichen Meinung hat und welchen Einfluss diese Wahrnehmung auf die Bereitschaft hat, sich
öffentlich zu artikulieren. Die Untersuchung fußt auf mehreren miteinander verknüpften quantitativen Primäranalysen aus
Befragungs-, Tagebuch- und Inhaltsanalysedaten zum Thema Klimawandel.
Online-Kommentierungen als Nachrichtenframes in der Skandalberichterstattung. Effekte
auf Informationsverarbeitungsprozesse von Rezipienten
Christian von Sikorski (Deutsche Sporthochschule Köln)
Im Bereich des Online-Journalismus wird Mediennutzern in zunehmendem Maße die Möglichkeit der Partizipation ermöglicht (z.B.
Kommentierungen unterhalb von Nachrichtenartikeln). Forschungsergebnisse zeigen, dass Rezipienten neben professionellen
Online-Nachrichten zusätzlich die Kommentierungen von Laienkommunikatoren nutzen, um sich über spezifische Themen zu
informieren. Es stellt sich die Frage, wie sich die kombinierte Rezeption von journalistischen Beiträgen und Laien-Kommentierungen
bei Rezipienten auswirken. Unklar ist außerdem, wie sich (zusätzliche) nutzergenerierte Nachrichtenframes, die Laien in Form
von Kommentierungen in einen öffentlichen Diskurs einbringen können, auswirken. In einer experimentellen Studie wurde daher
analysiert, ob (unterschiedliche) Kommentierungen sowie hierin implementierte User-Frames einen Effekt auf die Wahrnehmung/
Beurteilung eines (fiktiven) Skandalfalls haben und ob sich hierbei Auswirkungen auf die Einstellungen von Rezipienten
gegenüber einer dargestellten (skandalisierten) Einzelperson ergeben.
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Vertrauenswürdige oder feindliche Medien? Auf der Suche nach Dimensionen von
Medienvertrauen in interpersonaler- öffentlicher Netzkommunikation zum Wulff-Skandal
Christina Schönstetter, Nayla Fawzi, Carsten Reinemann (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Die Studie untersucht, ob sich die von Kohring theoretisch entwickelten und in Befragungen überprüften Vertrauens-Dimensionen
in der interpersonal- öffentlichen Kommunikation von Medienrezipienten nachweisen lassen. Mit dieser neuen Methode können
Defizite bisheriger Forschung umgangen und bestehende Ergebnisse überprüft werden. Zudem werden Voreinstellungen des
Rezipienten als relevante Faktoren für Medienvertrauen im Sinne eines Hostile-Media-Effekts untersucht. Die Inhaltsanalyse von
Forumsbeiträgen der Internetseiten bild.de und spiegel.de erlaubt eine nicht-reaktive Messung medienbezogener Rezipientenaussagen, die als Indikatoren für Medienvertrauen oder -misstrauen angesehen werden können. Als Fallbeispiel dient der Skandal
um Ex-Bundespräsident Christian Wulff. Die Ergebnisse bestätigen größtenteils die Dimensionierung Kohrings, weichen jedoch in
der Bewertungs-Dimension ab. Insgesamt weist das Vertrauen der Kommentatoren in der Wulff-Affäre in eine negative Richtung,
es herrscht also Medienmisstrauen vor. In Anknüpfung an die bisherige Forschung weist die Studie die Position des Kommentators
für oder gegen Christian Wulff als zentralen Einflussfaktor für Medienvertrauen nach.
14.00 – 15.30
Konferenzraum K4
Panel 21: Gesundheitskommunikation im Nutzeralltag
Moderation: Eva Baumann (Universität Bielefeld)
Gesundheitsbezogene Internetforen im Patientenalltag
Nicole Zillien (Universität Trier)
Die Reproduktionsmedizin eröffnet ungewollt kinderlosen Paaren Behandlungsoptionen, die auf Seiten der Betroffenen mit einer
steigenden Nachfrage nach reproduktionsmedizinischem Wissen einhergehen. Erhebungen (32 Leitfadeninterviews, Onlinebefragung (n=1216), Inhaltsanalyse von Forenbeiträgen) im Rahmen eines DFG-Projektes zeigen, dass sich die teils über Jahre
in Behandlung befindliche Patienten mit ihren Fragen zunehmend an (expertisierte) Betroffene im Social Web wenden. Dabei
enthalten die Beiträge in Kinderwunschforen neben wissenschaftlichem Wissen zusätzlich persönliche Behandlungserfahrungen,
Körperwissen und Empfindungen, wodurch die weitergegebene Information von den ratsuchenden Patienten als handlungsorientiert,
verständlich und alltagsrelevant wahrgenommen wird. Am Beispiel der Internetforen zur Reproduktionsmedizin wird aufgezeigt,
inwiefern sich infolge der Social-Web-Verbreitung dann eine Grenzverschiebung zwischen dem Wissen der Laien und jenem der
Profession konstatieren lässt.
Vom Superheld zur gesunden Ernährung. Fiktionale Unterhaltungsangebote als effektive
Lernumgebungen der Gesundheitspräventionskommunikation mit Kindern
Kathleen Arendt (Universität Erfurt)
In der Entertainment-Education-Strategie manifestieren sich die Potenziale einer Entgrenzung von emotionalem Medienerleben
und Lernerfahrung. Durch die Integration edukativer Botschaften in narrative Medieninhalte sollen gezielte Veränderungen auf
verschiedenen Ebenen bewirkt werden. Basierend auf den Annahmen der Sozialkognitiven Theorie wurde untersucht, wie das
Ernährungsverhalten und verhaltensrelevante Dimensionen von Kindern durch in fiktionale Fernsehgeschichten integrierte
Ernährungsaufklärungsbotschaften beeinflusst wird (Erweitertes EE-Effektmodell). In einem Experiment (N = 190, 3./4.
Klasse) im Pretest-Posttest-Design mit Alternativtreatment wurde die Wirkung eines ernährungsbezogenen EE-Formates auf
die theoretisch extrahierten ernährungsbezogenen Dimensionen Wissen, Einstellungen, Selbstwirksamkeit, Ergebniserwartung
und Intentionen sowie das Ernährungsverhalten erfasst. Das EE-Ernährungsformat hat einen kurzfristigen Effekt auf Wissen,
Einstellungen und Verhalten und beeinflusst tendenziell auch die Selbstwirksamkeit positiv. Zur Explikation des direkten Effekts
wurde die effektmoderierende Wirkung des Narrativen Involvements auf Story- und Charakterebene untersucht.
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MOBIL MACHT MOBIL. Effektivität einer SMS-Intervention zur Förderung körperlicher Aktivität
bei jungen Erwachsenen
Constanze Rossmann, Veronika Karnowski (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Der begrenzte Einfluss massenmedialer Kampagnen auf Gesundheitsverhalten macht es notwendig, neue zielgruppenadäquate
Kommunikationskanäle – etwa Mobilkommunikation – zu nutzen. Die überwiegend US-amerikanische Forschung hat bereits
Belege für das Potenzial der Mobilkommunikation für die Gesundheitsförderung hervorgebracht. In Deutschland besteht hier
Nachholbedarf. Der vorliegende Beitrag stellt ein zweifaktorielles Experiment vor, das eine SMS-Intervention zur Förderung
körperlicher Aktivität bei jungen Erwachsenen, evaluiert. Faktor 1 variiert den Erhalt einer SMS-Botschaft zur Förderung körperlicher Aktivität (eine Botschaft/Tag an zehn aufeinanderfolgenden Tagen) vs. Erhalt keiner SMS-Botschaft. Faktor 2 variiert
die tägliche Verhaltensabfrage per Smartphone-Fragebogen (Mobile Experience Sampling) vs. keine tägliche Abfrage, um Messartefakte zu kontrollieren. Die relevanten abhängigen und intervenierenden Variablen wurden vorher und nachher online gemessen,
um Veränderungen durch die Intervention messbar zu machen. Die Ergebnisse der Studie werden auf der Tagung präsentiert und
im Hinblick auf empirische Limitationen sowie theoretische und praktische Potenziale diskutiert.
14.00 – 15.30
Besprechungsraum 1-2
Sonderfenster 5: Gertrude J. Robinson-Mentoring-Fenster
Leitung: Susanne Kinnebrock (Universität Augsburg)
15.30 – 16.00
Kaffeepause
16.00 – 17.30
Panel 22: Alte und neue Vermittlungsleistungen des Journalismus
Moderation: Michael Brüggemann (Universität Zürich)
Plenarsaal 1
Alles in einen Topf? Die Entgrenzung des Journalismus aus der Sicht des Publikums
Wolfgang Donsbach, Anna-Maria Schielicke, Cornelia Mothes (Technische Universität Dresden)
Derzeit findet in allen entwickelten demokratischen Ländern ein „Kulturkampf“ darüber statt, ob Journalismus als eine diskrete,
von anderen kommunikativen Tätigkeiten abgrenzbare Profession ausgedient hat oder nicht. Der in der Vergangenheit als zentrale
Rolle zur Ermöglichung von Öffentlichkeit und damit Demokratie angesehene Beruf kommt von zwei Seiten unter Druck.
Erstens erlauben die vielfältigen Möglichkeiten zur unaufwändigen öffentlichen Kommunikation im Internet Angebote, die den
Produkten des Journalismus phänotypisch ähnlich sind. Es fällt dadurch dem Publikum schwer, insbesondere dem Jungen, das
die traditionellen Journalismus-Marken nicht mehr gelernt hat, professionelle von nicht-professionellen Nachrichtenangeboten zu
unterscheiden. Zweitens hat Journalismus auch unabhängig von dieser Konkurrenz über die Jahrzehnte an Vertrauen in der
Bevölkerung eingebüßt. Letzteres haben wir 2007/2008 mit einer Repräsentativbefragung der deutschen Bevölkerung messen
und begründen können. Diese Befragung wird im Sinne eines Vertrauens-Barometers Anfang 2013 wiederholt und durch die
erstgenannte Dimension ergänzt. Zum Zeitpunkt der Formulierung des Abstracts lagen die Ergebnisse noch nicht vor.
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Von Nachrichtenfaktoren zu Rankingfaktoren. Können „neue“ algorithmisierte
Relevanzkriterien von Suchmaschinen „alte“ Relevanzkriterien von Journalisten ersetzen?
Markus Beiler (Universität Leipzig)
Mit Suchmaschinen und speziell Angeboten wie Google News übernehmen auf Algorithmen basierende Vermittler journalistische
Funktionen. Zur zentralen Leistung des Journalismus gehören Relevanzentscheidungen, die auch für (Nachrichten-)Suchmaschinen
elementar sind. Ihr Selektionsverfahren weist Parallelen zur journalistischen Selektion auf, wie es in der Nachrichtenwerttheorie konzeptualisiert ist. Mittels einer Inhaltsanalyse wird am Beispiel von Nachrichtensuchmaschinen der Frage nachgegangen,
wie ähnlich ihre technische Relevanzzuschreibung einer journalistischen ist (N = 6542 Suchergebnisse). Die regressionsanalytischen Ergebnisse zeigen, dass Nachrichtenfaktoren zwar den Nachrichtenwert der verlinkten Beiträge erklären können,
nicht aber den Rangplatz der Suchergebnisse in der Ergebnisliste. Korreliert man Nachrichtenfaktoren als journalistische und
Rankingfaktoren als technische Relevanzkriterien, zeigen sich keine oder negative Zusammenhänge. Nachrichtensuchmaschinen
vermögen es also nicht, journalistische Relevanz zu simulieren. Sie sorgen für eine Umkehrung, mindestens aber für eine
Ergänzung bisheriger Relevanzmaßstäbe von Nutzern und Journalisten nach technischer Logik.
Grenzenlose Journalismusethik? Journalisten und ihre Einstellung zu Medienselbstkontrolle
und Media Accountability – eine internationale Vergleichsstudie
Susanne Fengler, Tobias Eberwein, Susan Philipp, Judith Pies (Technische Universität Dortmund),
Matthias Karmasin (Universität Klagenfurt), Klaus Bichler (Medienhaus Wien),
Stephan Ruß-Mohl, Colin Porlezza (Università della Svizzera italiana, Lugano)
Weltumspannende Wandlungsprozesse stellen den Journalismus der Gegenwart vor neue Herausforderungen – doch führt die
viel diskutierte Globalisierung journalistischer Kommunikation automatisch zu einer Konvergenz der Einstellungen von
Journalisten zu Fragen der Medienethik und publizistischen Selbstkontrolle? Eine vergleichende Kommunikatorbefragung in
14 europäischen und arabischen Ländern fördert vielfältige Belege für eine Entgrenzung journalistischer Ethik zu Tage. So nehmen
Journalisten in allen Untersuchungsländern wirtschaftlichen Druck als größte Gefahr für die Qualität ihrer Berichterstattung
wahr. Auch zeigt sich über alle Länder hinweg, dass journalistische Akteure sich in erster Linie ihrem Gewissen verpflichtet fühlen.
Auf der anderen Seite legt die Studie jedoch nahe, dass die Einstellungen von Journalisten nach wie vor von journalismuskulturellen
Besonderheiten geprägt sind. So wird der Impact einzelner Selbstkontrollinstrumente in Ländern mit etablierten Journalistenverbänden und gewachsenen Strukturen der Journalistenausbildung tendenziell höher eingeschätzt, während Journalisten in südund osteuropäischen Ländern die Lösung von Konflikten eher Gerichten überlassen.
16.00 – 17.30
Plenarsaal 2
Panel 23: Rekonfigurationen von Öffentlichkeit und Privatheit
Moderation: Maren Hartmann (Universität der Künste Berlin)
Unklare Öffentlichkeit. Eine rahmenanalytische Modellierung des Grenzbereichs zwischen
Öffentlichkeit und Nichtöffentlichkeit
Jakob Jünger (Universität Greifswald)
Mediale Veränderungen stellen immer wieder die Abgrenzung zwischen Öffentlichkeit und Nichtöffentlichkeit in Frage. Im Vortrag
wird ein kommunikationsstrukturelles Modell zur Differenzierung dieses Grenzbereichs vorgestellt. Zunächst wird zwischen
Adressierung, Zugänglichkeit und Aufmerksamkeit unterschieden. Aus der Kombination dieser drei Dimensionen ergeben sich
verschiedene Typen uneindeutiger Öffentlichkeit. Auf Uneindeutigkeit beruht jedoch nur ein Teil der Unklarheit. Als weitere Faktoren
werden erstens die Inkongruenz der adressierten, potenziellen und tatsächlichen Publika, zweitens die Komplexität der Beziehungen
zwischen den Beteiligten und drittens die Unsicherheit bei der Einschätzung von Öffentlichkeit eingeführt. Aufbauend auf das
Konzept der Rahmenanalyse wird schließlich mit einem Fallbeispiel der Frage nachgegangen, inwiefern das Verhalten von Akteuren
vom Öffentlichkeitsstatus abhängt.
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Die Verarbeitung personenbezogener Daten von Verbrauchern im Internet: Herausforderungen
und Perspektiven für eine gehaltvolle Zustimmung
Laura Mendes (Humboldt-Universität zu Berlin)
Dass persönliche Daten nicht nur vom Staat, sondern auch von Privaten massenhaft verarbeitet werden, ist heute selbstverständlich.
Zusammen mit den Chancen eines vernetzten Alltags keimen jedoch Risiken für die Persönlichkeit des Einzelnen auf: sei es
zunehmende Überwachung, Diskriminierung oder Persönlichkeitsprofilbildung. In diesem Zusammenhang steht das Datenschutzrecht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen und politischen Diskussion. Wenn das Datenschutzrecht mit Blick auf den Verbraucher
betrachtet wird, dann stellt sich die Frage, inwiefern die Berücksichtigung des Machtungleichgewichts zwischen dem Verbraucher
und der privaten Stelle im Datenschutzrecht eine Rolle spielen sollte. Genau hier knüpft die Fragestellung des Vortrags an: Wie
kann die informationelle Selbstbestimmung des Verbrauchers gewährleistet werden, trotz technologischer Veränderungen, die die
Machtasymmetrien in der digitalen Welt vergrößern und letztendlich zum Kontrollverlust der Nutzer führen können? Demgemäß
wird eine Analyse der Verarbeitung persönlicher Daten von Verbrauchern aus rechtsdogmatischer Perspektive durchgeführt, um
Herausforderungen und Chancen für eine gehaltvolle Zustimmung zu untersuchen.
Online-Privatsphäre im Schnittbereich von Kultur und Nutzungsgratifikationen:
Eine Fünf-Länder-Studie zum Umgang mit Privatsphäre auf Sozialen Netzwerkplattformen
Leonard Reinecke (Johannes Gutenberg-Universität Mainz),
Sabine Trepte (Universität Hamburg und Hamburg Media School), Jochen Peter (Universität Amsterdam),
Oliver Quiring (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Mike Yao (City University Hong Kong),
Marc Ziegele (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
In einer kulturvergleichenden Online-Befragung unter Nutzern von Social Netwok Sites (SNSs) aus Deutschland (N = 740), den
Niederlanden (N = 89), Großbritannien (N = 68), den USA (N = 498) und China (N = 165) wurde der Einfluss des kulturellen
Hintergrunds (Individualismus vs. Kollektivismus) auf den Umgang mit privaten Daten im Social Web getestet. Die wahrgenommene
Wahrscheinlichkeit, mit einem offenen SNS-Profil soziale Gratifikationen zu realisieren, sowie die subjektive Wichtigkeit sozialer
Gratifikationen hatten einen signifikant positiven Einfluss auf die Bereitschaft zum Betreiben eines offenen SNS-Profils. Höhere
Ausprägungen in der Dimension Individualismus waren mit einer geringeren subjektiven Wichtigkeit sozialer Gratifikationen
assoziiert und verringerten somit die Bereitschaft, ein offenes SNS-Profil zu betreiben. Die Ergebnisse verdeutlichen die Relevanz
sozialer Gratifikationen als wichtige Prädiktoren für das Privatsphäre-Management bei der SNS-Nutzung und unterstreichen darüber
hinaus die Wichtigkeit, die Rolle kultureller Unterschiede beim Umgang mit Privatsphäre im Social Web zukünftig weiter zu
explorieren.
16.00 – 17.30
Hörsaal 1
Panel 24: Agenda-Setting im Internetzeitalter
Moderation: Patrick Rössler (Universität Erfurt)
Agenda-Setting vor und im Internetzeitalter
Gianna Haake, Judith Väth, Volker Gehrau (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Mit der Einführung des Internets haben sich die Medienangebote vervielfacht. Bisher ist jedoch noch nicht untersucht worden,
inwieweit die Diffusion des Internets Auswirkungen auf die Agenda-Setting-Effekte der klassischen Medien oder auf die Struktur
der Publikumsagenda hat. Bereits 2005 vermutete Takeshita eine mit der Fragmentierung des Publikums einhergehende Ausweitung
der Themenvielfalt durch die Diffusion des Internets. Für die vorliegende Studie wurden eine Sekundäranalyse von repräsentativen
Befragungsdaten sowie eine Auswertung von täglichen Medieninhaltsdaten für drei Phasen zwischen 1998 bis 2006 durchgeführt.
Mittels Zeitreihenanalysen wurde der Zusammenhang zwischen Medien- und Publikumsagenda berechnet. Dabei wurden keine
abnehmenden Agenda-Setting-Effekte der klassischen Medien festgestellt. Bezogen auf die Vielfalt der Publikumsagenda ist die
Zahl der genannten Probleme in den ersten beiden Zeiträumen konstant und nimmt im dritten Zeitraum leicht ab. Der anhand einer
standardisierten H-Statistik gemessene Entropie-Wert erreicht den höchste Wert im mittleren Zeitraum und den geringsten Wert für
die Jahre 2004 bis 2006.
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Internet-User als Agenda Setter? Themendynamiken zwischen Leistungs- und Publikumsrollen
im Journalismus der Google-Galaxis
Julia Neubarth, Manuel Wendelin (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Der gegenwärtige Medienumbruch fordert die vorhandenen Erkenntnisse zum Agenda-Setting zwischen Leistungs- und Publikumsrollen
im Journalismus heraus. Klickzahlen, Kommentare, Facebook-Likes, (Re-)Tweets und weitere Phänomene der Kommunikation im
Internet machen Publikumspräferenzen transparent. Gerade in Zeiten ökonomischer Krisen im Journalismus liegt die Vermutung
nahe, dass sich redaktionelle Selektionsentscheidungen vermehrt entlang des jetzt sichtbaren Publikumsverhaltens ausrichten.
Damit greifen Mediennutzer stärker als bislang in den Prozess der Themendynamiken ein. Im Vortrag werden anhand einer
Inhaltsanalyse von gedruckten Tageszeitungen, Nachrichten-Angeboten im Internet und den Most-Viewed-Listen von NachrichtenAggregatoren Interdependenzen zwischen journalistischer Agenda und Publikumsagenda dargestellt und diskutiert. Theoretisch
steht neben aufmerksamkeitsökonomischen Überlegungen ein erweitertes Agenda-Setting-Konzept im Hintergrund, das an die
veränderten Bedingungen des Themensetzungsprozesses im Internet angepasst wurde.
„Bedauerlicherweise entscheiden die Wähler“ – Intermedia-Agenda-Setting durch YouTube bei
der Berichterstattung zur NRW-Wahl
Till Keyling, Hans-Bernd Brosius, Alexander Haas (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Vor dem Hintergrund der steigenden Relevanz von YouTube für tagesaktuelle Informationen in Deutschland stellt sich auch die Frage
nach Themensetzungsprozessen zwischen YouTube und Nachrichtenwebsites. Die Studie untersucht die politische ‚Berichterstattung‘
von YouTube und Websites im Kontext der NRW-Landtagswahl 2012 anhand der thematischen und personellen Agenda. Anhand
einer Inhaltsanalyse der Berichterstattung von Spiegel Online, RP Online und den YouTube-Clips zur NRW-Wahl können wir zeigen,
dass sich die fehlende Selektionsbarriere auf YouTube in einer distinkten thematischen und personellen Agenda niederschlägt, aber
keine Intermedia-Agenda-Setting-Effekte nachweisbar sind, wenn die bisher übliche Aggregation auf Basis der Themenhäufigkeit
verwendet wird. Daher prüfen wir in einem weitere Schritt, ob die Berücksichtigung von Klickzahlen bei der Berechnung der
YouTube-Agenda die Intermedia-Agenda-Setting-Effekte bedingen. Zudem fragen wir, inwiefern sich die Clips und Artikel auf SNS
(Facebook, Twitter) verbreiten, welche Nutzerpräferenzen hier sichtbar werden und welche Rolle diese SNS im Prozess der
Koorientierung von YouTube und Websites spielen könnten.
16.00 – 17.30
Konferenzraum K4
Panel 25: Medienaneignung und Kommunikationskulturen im Wandel
Moderation: Helena Bilandzic (Universität Augsburg)
Räumliche Arrangements mit dem Internet und der Wandel häuslicher Kommunikationskulturen
Jutta Röser, Kathrin Friederike Müller (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Corinna Peil (Universität Salzburg)
Im Zentrum des Vortrags stehen Befunde zum Wandel häuslicher Kommunikationskulturen auf Basis einer Analyse räumlicher Arrangements
von Medien im Haushalt. Grundsätzlich werden wir zeigen, wie Alltagspraktiken der Medien und speziell der Internetnutzung, räumliche
Arrangements und häusliche Kommunikationsstrukturen interagieren und sich wandeln. Der Bogen spannt sich von der anfänglichen
Auslagerung des Internets in Arbeitszimmer oder Kellerräume bis hin zur gegenwärtigen Omnipräsenz im Rahmen der innerhäuslichen
Mobilisierung der Internetnutzung: Mit Hilfe von Laptops und Smartphones werden heute temporäre Interneträume innerhalb des
Zuhauses geschaffen und immer mehr Nischen des häuslichen Alltags mit Formen der Mediennutzung besetzt. Weitergehend nehmen
wir das Spannungsfeld zwischen medieninduzierter Fragmentierung und Gemeinschaft sowie spezifische geschlechtsgebundene
Konstellationen und schließlich das (neuartige) Miteinander von Fernseh- und Internetnutzung in den Blick. Unsere Befunde basieren auf
einer qualitativen Panelstudie mit Paarhaushalten (im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten“) und fokussieren
den Wandel im Rahmen von Mediatisierungs- und Domestizierungsprozessen.
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Rückblick hinter die iPhone-Revolution: Eine Trendstudie zum Wandel der Handy-Aneignung
zwischen 2006 und 2011
Veronika Karnowski (Ludwig-Maximilians-Universität München), Thilo von Pape (Universität Hohenheim)
Die Studie vergleicht Muster der Aneignung von Mobiltelefonen zwischen 2006 und 2011 - und damit vor und nach der
massenhaften Verbreitung von Smartphones in Deutschland, die 2007 durch die Markteinführung des iPhones eingeleitet worden
war. Theoretische Basis der Studie ist das “Mobile Phone Appropriation Model” (MPA-model), welches die Aneignung mobiler
Medien als Zusammenspiel von Nutzungsformen, Motiven, Normen, Ressourcen und Metakommunikation beschreibt und erklärt.
Mittels der zugehörigen MPA-Skala werden die Ausprägungen und Dimensionen der Aneignung des Mobiltelefons zu beiden
Zeitpunkten erfasst und verglichen. So zeigt sich auf quantitativem Weg der Wandel eines Mediums, welches noch lange nicht zur
Ruhe gekommen ist.
Verloren in Zeit und Raum: Prokrastination und eskapistische Mediennutzung
Sarah Kohler (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
Die Steuererklärung sollte endlich erledigt werden, aber stattdessen surft man stundenlang im Internet, der eine Artikel sollte
schon lange geschrieben sein, aber die ZDF-Mediathek ist viel interessanter? Bei diesem Aufschiebeverhalten (Prokrastination) wird
eine alternative Handlung zu Ungunsten einer eigentlichen intendierten gewählt. Besonders beliebt als Ersatzhandlung ist das
Nutzen des Internets. Grund könnte die Flexibilität in Parametern wie Raum und Zeit sein: Nicht mehr determiniert von z.B. fest
gelegten Sendezeiten können Rezipienten selber bestimmen, wann und wie sie sich Inhalten zuwenden, sich „narkotisieren“.
Mit Prokrastination ist eine Analogie zum Ansatz der eskapistischen Mediennutzung (Katz & Foulkes, 1962) gegeben. Dabei kann
sie entweder kurzfristig und situationsbedingt oder stetig erfolgen: Im ersten Fall ein situationsspezifisches Merkmal, im zweiten
Fall ein stabiles, habituelles Persönlichkeitsmerkmal des Rezipienten. Der Vortrag beantwortet zwei Fragen: 1) Welche Medien werden
im Zuge einer Prokrastination bevorzugt und 2) Kann Prokrastination als eine Form des Eskapismus betrachtet werden?
16.00 – 17.30
Besprechungsraum 1-2
Panel 26: Neue Grenzvermessungen in mediatisierten Welten
Moderation: Jeffrey Wimmer (Technische Universität Ilmenau)
Kommunikative Figurationen: Ein Konzept zur Analyse von Entgrenzungsphänomenen in
mediatisierten Gesellschaften
Andreas Hepp (Universität Bremen), Uwe Hasebrink (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung)
Die Verschiebungen im Verhältnis zwischen Sendern und Empfängern, zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, zwischen alten
und neuen Mediendiensten werden als Symptome fortschreitender Mediatisierung angesehen. Aber wie lässt sich dies in einem
integrierten Analyserahmen erforschen? Eine mögliche Antwort bietet unseres Erachtens das Konzept der „kommunikativen
Figurationen“, das in dem Vortrag in seinen Grundlagen wie seiner Operationalisierung entlang von vier Leitfragen diskutiert
werden soll: 1. Was sind kommunikative Figurationen? 2. Welchen Beitrag kann das Konzept der kommunikativen Figurationen
zum Verständnis medialen und gesellschaftlichen Wandels leisten? 3. Wie lassen sich kommunikative Figurationen untersuchen?
4. Für welche konkreten Fragestellungen lässt sich das Konzept der kommunikativen Figurationen fruchtbar anwenden? Insgesamt
will der Vortrag so das Konzept der kommunikativen Figurationen als einen fruchtbaren Ansatz zur Erforschung der Entgrenzungsphänomene in mediatisierten Gesellschaften vorstellen – als einen Ansatz mit einem genuin kommunikationswissenschaftlichen
Fokus, der sowohl die Orientierung an Einzelmedien als auch die Kluft zwischen Forschung auf der Mikro-, Meso- und Makroebene
zu überwinden hilft.
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Neue Medien – Grenzverluste? ,Digital Natives‘ und kommunikative Grenzziehung in
„mediatisierten Welten“
Cindy Roitsch (Universität Bremen)
Die Entwicklung digitaler Medien wird in der gegenwärtigen medien- und kommunikationswissenschaftlichen Forschung immer
wieder mit einem veränderten Umgang mit Grenzen assoziiert. Dabei werden die so genannten ,Digital Natives‘ sinnbildlich als eine
Generation verstanden, deren Medienhandeln von einem zunehmenden ,Grenzverlust‘ gekennzeichnet ist. Sind neue Medien aber
unweigerlich mit dem Verlust von Grenzen verbunden? Auf Basis einer qualitativen medien- und kommunikationswissenschaftlichen
Netzwerkforschung setzt sich der Vortrag mit den Praktiken kommunikativer Grenzziehung junger Menschen im Alter von 16 bis
30 Jahren auseinander. Die Ergebnisse zeigen dabei erstens eine komplexe Ausdifferenzierung kommunikativer Grenzziehungen
zwischen Lokalitäten, Zeiten und sozialen Situationen, die auf das gesamte Medienrepertoire bezogen ist und nicht als
,Grenzverlust‘ vereinfacht werden darf. Daran anschließend ist zweitens eine auch kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept
des ,Digital Native‘ und damit verbundenen Zuschreibungen wie ,always on‘ notwendig.
Mediatisierte Kommunikation und Grenzverschiebungen im Sozialisationsprozess
Iren Schulz (Universität Bremen)
Der Vortrag befasst sich mit dem Wandel von Sozialisation am Beispiel mediatisierter Kommunikationspraktiken in den Beziehungsnetzen Jugendlicher. Das theoretische Fundament bilden Theorien zu Mediatisierungsprozessen und Kommunikationswandel, die mit
sozialisationstheoretischen Überlegungen und netzwerktheoretischen Konzepten verknüpft werden. Der empirische Teil basiert auf
einer qualitativ-ethnografischen Langzeitstudie, in der die kommunikativen Aushandlungen in den Beziehungsnetzen von drei
jugendlichen Freundschaftsgruppen erforscht sowie die damit verbundene Bedeutung des Mobiltelefons im Kontext anderer Medien
und im Zusammenspiel mit face-to-face-Kommunikation untersucht wurden. Die Ergebnisse weisen nicht nur auf eine grundlegende
Mediatisierung kommunikativer Praktiken hin, sondern lassen darüber hinaus eine besonders kommunikationsintensive „heiße
Phase“ im Zeitverlauf des Jugendalters deutlich werden. Insgesamt konstituieren sich Grenzverschiebungen, die mit Formen
kommunikativer Entgrenzung (mobile, orts- und zeitunabhängige Verbundenheit), aber auch Begrenzung (Ängste, Unsicherheiten,
sozialer Druck) einhergehen und zu einem Wandel von Sozialisation im Jugendalter beitragen.
16.00 – 17.30
Hörsaal 2
Offenes Panel 3: Politik und Wirtschaft in und mit den Medien
Moderation: Olaf Jandura (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Wissenswerte Nachrichten. Agenda-Setting-Effekte zwischen Medienberichterstattung
und Online-Informationsverhalten am Beispiel der EHEC-Epidemie
Thomas Holbach, Marcus Maurer (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
In den vergangenen Jahren haben einige Studien Zusammenhänge zwischen der Medienberichterstattung über politische
Themen und den Suchanfragen in Online-Suchmaschinen gefunden und diese als Agenda-Setting-Effekte interpretiert. Demnach
ist die Häufigkeit, mit der in Online-Suchmaschinen nach bestimmten Begriffen gesucht wird, ein Indikator für die Publikumsagenda,
weil die Rezipienten nach den Themen suchen, die sie für besonders relevant halten. Der vorliegende Beitrag diskutiert diese Frage
zunächst aus theoretischer Perspektive und prüft die vermuteten Zusammenhänge dann mit einer Zeitreihenanalyse der Berichterstattung von elf Online-Medien über die EHEC-Epidemie im Sommer 2011 und einer Logfile-Analyse der Zugriffe auf für das
Thema relevante Artikel in der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Die Analysen zeigen insgesamt deutliche Zusammenhänge beider
Zeitreihen, aber auch temporäre Abweichungen, die man darauf zurückführen kann, dass das Online-Informationsverhalten nicht
nur die Publikumsagenda, sondern auch die in Bezug auf ein Thema bestehende Ungewissheit abbildet. Die Konsequenzen dieser
Befunde für die Agenda-Setting-Forschung werden diskutiert.
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Beeinflussen vermutete Medienwirkungen die Online-Aktivitäten von Politikern?
Ergebnisse einer Befragung von Bundestagsabgeordneten
Uli Bernhard, Marco Dohle, Gerhard Vowe (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Dem Third-Person-Effekt und dem Influence-of-Presumed-Media-Influence-Ansatz zufolge orientieren Individuen ihre Einstellungen oder ihr Verhalten daran, welche Einflüsse sie Medien auf andere Menschen unterstellen. Politikern wird beispielsweise
unterstellt, sich mediengerecht zu verhalten, weil sie von einer großen Bedeutung der Medien ausgehen. Dies wurde mit Daten aus
einer Befragung von Bundestagsabgeordneten (n = 194) überprüft. Im Kern standen die Fragen, welchen Einfluss die Abgeordneten
insbesondere den Online-Medien auf die Bevölkerung, auf andere Politiker und auf Journalisten zuschreiben, und ob diese
Zuschreibungen auch einen Einfluss darauf haben, wie intensiv die Abgeordneten ihre Online-Aktivitäten betreiben. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Politiker von durchaus starken Einflüssen der Online-Medien ausgehen – weniger auf sich selbst, aber auf die
Bevölkerung und mehr noch auf andere Politiker und auf Journalisten. Die Vermutung, dass diese wahrgenommenen OnlineMedieneinflüsse das Online-Kommunikationsverhalten der Abgeordneten vorantreiben, bestätigt sich indes nicht. Gründe hierfür
werden ausführlich diskutiert.
Likable, funny or ridiculous? A Q-sort study on audience perceptions of visual
portrayals of politicians
Katharina Lobinger (Universität Bremen), Cornelia Brantner (Universität Wien)
Visual elements are central components of current political communication. Visual portrayals, for example, convey visual cues
and attributes affecting the perceived credibility, truthfulness and suitability of politicians. Due to the increasing use of images
in politics, visual political communication has become an important research area. Yet, analyses in the field predominantly examine
the valence of visual portrayals without considering audience perception and interpretation. The present study interrogates how
visual cues and composition elements in the depiction of politicians are actually interpreted. Therefore, a card-sorting technique
(Q-sort) and qualitative interviews are employed to capture subjective and intuitive interpretations. Furthermore, the presented
findings are compared to the attribute measurements of previous content analyses. The results show a wide accordance between
the audience and the attribute analysis regarding the evaluation of an unfavorable political depiction. However, there is
disagreement about the character of a favorable depiction.
Synchronisation von Nachricht und Werbung. Wie das Anzeigenaufkommen von Unternehmen
mit ihrer Darstellung im SPIEGEL und im FOCUS korreliert.
Lutz Hagen, Anne Flämig, Anne-Marie In der Au (Technische Universität Dresden)
Die Interessen von Anzeigenkunden gelten seit jeher als potentiell verzerrender Faktor der Berichterstattung von Medien, die sich
durch Werbung finanzieren. Doch werden solche Einflüsse nur selten systematisch untersucht. Bisherige Befunde belegen fast
durchweg mehr oder minder starke Einflüsse von Anzeigenkunden auf die redaktionelle Berichterstattung. Darüber hinaus legen
sie nahe, dass diese Einflüsse im Zeitverlauf zugenommen haben. Was in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung, zunehmender
Konkurrenz und sinkender Vertriebserlöse durch den Aufstieg des Internets mit seiner Free-Media-Kultur auch plausibel ist. Es wird
untersucht, wie das Anzeigenaufkommen von Unternehmen jeweils mit ihrer Darstellung in der Berichterstattung der Magazine
DER SPIEGEL und FOCUS zusammenhängt. Dazu wurden mit einer Inhaltsanalyse aller Werbeanzeigen aus dem Jahr 2011 zunächst
alle Inserenten und deren Anzeigenvolumen identifiziert. Anschließend wurde aus dem gleichen Zeitraum die redaktionelle Berichterstattung über 27 ausgewählte Unternehmen erhoben. Als zentrales Ergebnis zeigt sich, dass über häufig inserierende Unternehmen erstens vermehrt, zweitens freundlicher berichtet wird.
ab 19.30
Farewell-Party im Lomo
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24.03.2013 13:52:18 Uhr
Kaffeepause
15.00 – 15.30
Selektive
Zuwendung zu
Medien
Feierliches Abendessen auf der Laubenheimer Höhe
Ehrungen und Preisverleihungen
!
Ab 19.15
Ab 20.00
Methodische
Innovationen
Kaffeepause
Mitgliederversammlung
Transfer zur Laubenheimer Höhe
Formen und
Funktionen
partizipativer
Medienangebote
Ad-hoc-Gruppe
Werbekommunikation
Perspektiven
visueller
Kommunikation
FGS Rezeptionsund
Wirkungsforschung
Ad-hoc-Gruppe
Wissenschaftskom
munikation
Wechselwirkungen
zwischen
Journalismus und
Public Relations
Wirkungstheorien
auf dem Prüfstand
Hörsaal 2, EG
17.00 – 17.15
17.15 – 19.15
15.30 – 17.00
Sonderfenster:
Nachwuchs
13.30 – 15.00
13.00 – 13.30
12.30 – 13.30
12.30 – 13.00
10.30 – 11.00
11.00 – 12.30
Hörsaal 1, EG
Mittagspause mit Fachgruppensitzungen
FGS
Medienökonomie
Begrüßung und
Eröffnung
Keynote
W. Lance Bennett
Kaffeepause
9.00 – 9.30
9.30 – 10.30
Plenarsaal, EG
Donnerstag,
09. Mai 2013
ZEITPLAN ÜBERSICHT
Lokale
Öffentlichkeit im
Wandel
Das
Fachverständnis
im Wandel
Internationale und
transnationale
Kommunikation
Kinosaal, EG
Offenes Panel:
Journalistische
Arbeitsprozesse im
Blick
FGS Kommunikationsgeschichte
FGS Kommunikationsund Medienethik
Sonderfenster: Das
Gedächtnis der
Kommunikationswissenschaft
Besprechungsraum
1-2, 2. OG (02300231)
Begrüßung der
neuen Mitglieder
Sonderfenster :
Bericht der AG
Lehre: Befunde und
Empfehlungen.
Kurzvorstellung mit
anschließender
Diskussion
SC|M: Meet the
Editors
Konferenzraum
K5, 2. OG (0232)
Privatheit und
Öffentlichkeit in
sozialen
Netzwerken
FGS Medien,
Öffentlichkeit und
Geschlecht
Ad-hoc-Gruppe
Gesundheitskommunikation
Mediale
Konstruktion
gesellschaftlicher
Teilgruppen
Offenes Panel:
Aktuelles aus der
Wirkungsforschung
Konferenzraum
K4, 2. OG (0220)
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Plenarsaal 2, EG
Kaffeepause
Alte und neue
Vermittlungsleistungen
des Journalismus
Farewell-Party im Lomo
15.30 – 16.00
16.00 – 17.30
!
Ab 19.30
Medialisierung der
Gesellschaft
FGS
Computervermittelte
Kommunikation
14.00 – 15.30
13.30 – 14.00
13.00 – 13.30
12.30 – 13.00
Rekonfigurationen von
Öffentlichkeit und
Privatheit
FGS Kommunikation
und Politik
FGS
Journalistik/Journalismusforschung
FGS Methoden der
Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft
Publikumsbeteiligung im
Internet
Mittagspause mit Fachgruppensitzungen
12.30 – 14.00
Politische OnlinePartizipation und Mobilisierung
Medienstrukturen im
Wandel
Podiumsdiskussion: Die Kommunikation und ihre
Wissenschaft in zehn Jahren. Blicke in die Zukunft.
Kaffeepause
Plenarsaal 1, EG
11.00 – 12.30
10.30 – 11.00
Freitag,
10. Mai 2013
9.00 – 10.30
!
ZEITPLAN ÜBERSICHT
Agenda-Setting im
Internetzeitalter
Möglichkeiten und
Grenzen partizipativer
Public Relations
FGS Mediensprache Mediendiskurse
FGS Internationale und
interkulturelle
Kommunikation
FGS PR und
Organisationskommunikation
Transnationale und
kosmopolitische
Kommunikation
Hörsaal 1, EG
Offenes Panel: Politik
und Wirtschaft in und
mit den Medien
Risiko- und
Krisenkommunikation
Kommerzialisierungstendenzen im
Mediensystem
Hörsaal 2, EG
Neue
Grenzvermessungen in
mediatisierten Welten
Sonderfenster : Getrude
Robinson Mentoring
Fenster
Sonderfenster :
Fördermöglichkeiten der
DFG in der
Kommunikationswissenschaft und
Informationen für
NachwuchswissenschaftlerInnen
Besprechungsraum 12, 2. OG (0230-0231)
Medienaneignung und
Kommunikationskulturen im Wandel
Gesundheitskommunikation im
Nutzeralltag
FGS Visuelle
Kommunikation
FGS Soziologie der
Medienkommunikation
FGS Medienpädagogik
Medienkompetenz in
neuen
Medienumgebungen
Konferenzraum K4, 2.
OG (0220)
TAGUNGSBEITRÄGE
Der Tagungsbeitrag beinhaltet die Teilnahme am wissenschaftlichen Programm (inkl. Mittagessen und
Pausengetränken), am Get Together (Restaurant im Landtag) am 8. Mai 2013 und der Abendveranstaltung
(Hofgut Laubenheimer Höhe) am 9. Mai 2013.
Early Bird-Buchung bis 31. März 2013
Buchung vom 1. April bis 28. April 2013*
130 €
150 €
75 €
85 €
Begleitung**
100 €
120 €
Studierende
60 €
70 €
170 €
190 €
95 €
105 €
260 €
300 €
DGPuK-Mitglieder
DGPuk-Mitglieder auf halben Stellen
Nicht-Mitglieder
Nicht-Mitglieder auf halben Stellen
Praktiker
Tagesticket*** (DGPuK-Mitglieder)
100 €
Tagesticket*** (Nicht-Mitglieder)
130 €
Tagesticket*** (Praktiker)
200 €
*
Nach dem 28. April ist eine Anmeldung nur noch auf der Tagung selbst möglich. Die Kosten hierfür liegen
jeweils 20 € höher als Preise für eine Buchung vom 1. bis 28. April.
**
Berechtigt lediglich zur Teilnahme an Plenarsitzungen, Mittagessen, dem Get Together im Restaurant im
Landtag am 8. Mai 2013 und der Abendveranstaltung im Hofgut Laubenheimer Höhe am 9. Mai 2013.
Kein Zutritt zu den Panels.
***
Berechtigt nur zur Teilnahme an den Plenarsitzungen und Panels an einem Konferenztag, nicht an den
Abendveranstaltungen (Get-Together und Laubenheimer Höhe).
Das Get Together findet am 8. Mai 2013 im Restaurant im Landtag statt.
Die Veranstaltung wird unterstützt von der DZ-Bank
Die Abendveranstaltung findet am 9. Mai 2013 im Hofgut Laubenheimer Höhe statt.
Die Veranstaltung wird unterstützt von der ING-DiBa
Die Farewell-Party findet am 10. Mai 2013 im Lomo statt. Der Kostenbeitrag von 20 € (für Teilnehmer auf
halben Stellen und Studierende) bzw. 30 € beinhaltet Catering und Getränke.
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24.03.2013 13:52:22 Uhr
HOTELINFORMATIONEN
Die Tagungsräume des ZDF liegen auf dem Lerchenberg, einem Vorort von Mainz. Einige, aber nicht alle Hotels
befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Konferenzzentrum. Bei der Auswahl der Hotels wurde daneben
auch auf den Preis, die Ausstattung und den Komfort der Häuser geachtet – in der folgenden Liste finden Sie
Hotels aus allen Preisklassen in ganz unterschiedlichen Lagen und Ausstattungen: Wir haben günstige Unterkünfte
und erstklassige Adressen für Sie reserviert, Hotels in ruhiger Vorortlage und mitten im Herzen der Stadt, Häuser
im Grünen und in historischer Kulisse.
Da die Hotels sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen und die Wege zum Tagungszentrum unterschiedlich
ausfallen, empfehlen wir Ihnen, sich die Homepages der Häuser näher anzusehen.
Die Hotels sind zu den angegebenen Konditionen im Zeitraum zwischen dem 16. Januar und dem 31. März 2013
reservierbar. Bei der Reservierung ist das Kennwort „DGPuK“ anzugeben.
Best Western Hotel Mainz 4 Sterne
Einzelzimmer:95€, Frühstück inklusive
Adresse: Wallstraße 56 55122 Mainz · Tel. 06131 30400
Website: http://www.bestwestern.de/hotels/Mainz/BEST-WESTERN-Hotel-Mainz
Hotel Königshof 3 Sterne
Einzelzimmer: 64€, Doppelzimmer: 84€, Frühstück inklusive
Adresse: Schottstraße 1-5 55116 Mainz · Tel. 06131 960110
Website: http://www.hotel-koenigshof-mainz.de/index2.htm
Advena Europahotel Mainz 3 Sterne
Einzelzimmer: 81€, Frühstück inklusive
Adresse: Kaiserstraße 7 55116 Mainz · Tel. 06131 971070
Website: http://europahotel.advenahotels.com/
Hilton Mainz City 4 Sterne
Einzelzimmer: 149€, Doppelzimmer: 169€, Frühstück inklusive
Adresse: Münsterstraße 11 55116 Mainz · Tel. 06131 2453204
Website: http://www.hilton.de/mainzcity
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Hotel Novotel Mainz 4 Sterne
Einzelzimmer: 91€, Frühstück nicht inklusive (18€)
Adresse: Augustusstraße 6 55131 Mainz · Tel. 06131 954663
Website: http://www.novotel.com/de/hotel-5407-novotel-mainz/index.shtml
Hotel am Lerchenberg 3 Sterne
Einzelzimmer: 61€, Doppelzimmer: 82€, Frühstück inklusive
Adresse: Hindemithstraße 5 55127 Mainz · Tel. 06131 934300
Website: http://hotel-mainz.de/
Inter City Hotel Mainz 4 Sterne
Einzelzimmer: 83€, Doppelzimmer: 108€, Frühstück inklusive
Adresse: Binger Straße 21 55131 Mainz · Tel. 06131 588510
Website: http://www.intercityhotel.com/Mainz
Favorite Parkhotel 4 Sterne
Standard-Einzelzimmer: 105€, Superior-Einzelzimmer: 120€
Park Studio-Einzelzimmer: 140€, Frühstück inklusive
Adresse: Karl-Weiser-Straße 1 55131 Mainz · Tel. 06131 80150
Website: http://www.favorite-mainz.de/
Hotel am Römerwall 3 Sterne
Einzelzimmer: 67€, Frühstück inklusive
Adresse: Römerwall 51-55 55131 Mainz · Tel. 06131 2577
Website: http://www.roemerwallhotel.de/
Hotel Ibis Mainz 2 Sterne
Einzelzimmer: 80€, Doppelzimmer: 90€, Frühstück nicht inklusive (10€)
Adresse: Holzhofstraße 2 55116 Mainz · Tel. 06131 2470
Website: http://www.ibishotel.com/de/hotel-1084-ibis-mainz/index.shtml
Hilton Mainz Rhein 4 Sterne
Einzelzimmer: 159€, Doppelzimmer: 179€, Frühstück inklusive
Adresse: Rheinstraße 68 55116 Mainz · Tel. 06131 2453204
Website: http://www.hilton.de/mainz
BB Hotel Mainz 2 Sterne
Einzelzimmer: 57€, Doppelzimmer: 75€, Frühstück inklusive
Adresse: Nikolaus-Kopernikus-Straße 23 55129 Mainz · Tel. 06131 97170
Website: http://www.hotelbb.de/de/mainz
Hyatt Regency Mainz 5 Sterne
Einzelzimmer: 150€, Doppelzimmer: 170€, Frühstück inklusive
Adresse: Malakoff-Terrasse 1 55116 Mainz · Tel. 06131 731234
Website: http://mainz.regency.hyatt.de
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VERKEHRSINFORMATIONEN UND NOTFALLNUMMERN
Allgemein: Auf http://www.mvg-mainz.de oder über die DB Navigator-Smartphone-App finden Sie eine
vollständige Übersicht über die Fahrzeiten.
!"#$"%#&'()*#+,-'*("(./(0.1*-),22(/++"#(.
3224"+"'(5.!"#$%&&'())***+,-./,0123+45$6457$8957$415$:;$<0-1.0&67/=,07&'%625/!''$#12452$=15$
!"#$"%#&'()*#+,-'*("(./(0.1*-),22(/++"#(.
5125$-6>>?&@241.5$A957?1B%&$8957$415$C0%7351&52+$$
3224"+"'(5.!"#$%&&'())***+,-./,0123+45$6457$8957$415$:;$<0-1.0&67/=,07&'%625/!''$#12452$=15$
Mainz Hauptbahnhof ! ZDF
5125$-6>>?&@241.5$A957?1B%&$8957$415$C0%7351&52+$$
Mittwoch, Hauptbahnhof
08. Mai und Freitag, 10.
Mainz
! Mai
ZDF
Mittwoch,
Mai und Freitag, 10. Mai
Linie 08. Richtung
Hbf
ZDF
Uhrzeit
Linie
68
Richtung
Klein-Winternheim
Hbf
G
ZDF
ZDF
68
71
Klein-Winternheim
Lerchenberg
GI
ZDF
71
75
Lerchenberg
Schwabenheim
IR
ZDF
07.52-09.30
Uhrzeit
ab 09.30
07.52-09.30
07.42-08.22
ab 09.30
08.22
07.42-08.22
ab
ab 08.05
08.22
75
650
Schwabenheim
Sprendlingen
R
ZDF
650
54
Sprendlingen
Lerchenberg/Brucknerstr.
RG
ZDF
Brucknerstr.
54
Lerchenberg/Brucknerstr.
G
Brucknerstr.
Donnerstag,
09.
Mai (Christi Himmelfahrt)
Linie
Richtung
Hbf
ZDF
Uhrzeit
Linie
650
Richtung
Sprendlingen
Hbf
R
ZDF
ZDF
650
54
Sprendlingen
Lerchenberg/Brucknerstr.
RG
ZDF
Brucknerstr.
ab 09.33
Uhrzeit
(nicht: 10.33)
ab
09.33
08.00,
08.35
(nicht:
10.33)
ab 10.20
Zusatzbusse
zur Tagung: siehe unten G
54
Lerchenberg/Brucknerstr.
Brucknerstr.
Donnerstag, 09. Mai (Christi Himmelfahrt)
Takt
(min)
Takt
20
(min)
30
20
30
60
Fahrzeit
(min)
Fahrzeit
15
(min)
15
30
20
60
60
30
13
ab 07.35
08.05
60
13
07.38-09.18
ab 07.35
ab 09.18
07.38-09.18
ab 09.18
20
60
30
20
30
13
30
Takt
(min)
Takt
60
(min)
Fahrzeit
(min)
Fahrzeit
13
(min)
60
30
13
30
30
30
Takt
(min)
Takt
20
(min)
Fahrzeit
(min)
Fahrzeit
15
(min)
08.00, 08.35
ab 10.20
30
Zusatzbusse zur Tagung: siehe unten
ZDF ! Mainz Hauptbahnhof
Mittwoch,
Mai undHauptbahnhof
Freitag, 10. Mai
ZDF ! 08.
Mainz
Mittwoch,
Mai und Freitag, 10. Mai
Linie 08. Richtung
Linie
68
68
71
58
ZDF
Hbf
Uhrzeit
Richtung
Hochheim
ZDF
ZDF
Hbf
H
Uhrzeit
z.B. 15.21
Hochheim
Landwehrsweg
ZDF
HE
z.B. 15.21
14.59
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20
60
15
30
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54
Lerchenberg/Brucknerstr.
G
08.00, 08.35
ab 10.20
Brucknerstr.
30
30
Takt
(min)
Fahrzeit
(min)
Zusatzbusse zur Tagung: siehe unten
ZDF ! Mainz Hauptbahnhof
Mittwoch, 08. Mai und Freitag, 10. Mai
Linie
Richtung
ZDF
Hbf
Uhrzeit
68
Hochheim
ZDF
H
z.B. 15.21
20
15
71
Landwehrsweg
ZDF
E
z.B. 14.59
60
30
75
Mainz Hbf
ZDF
D
z.B. 15.39
60
15
650
Mainz Hbf
ZDF
C
z.B. 15.09
ab 17.07
60
30
13
54
Ginsheim/Friedrich-Ebert-Platz
Brucknerstr.
I
z.B. 16.06
20
30
Takt
(min)
Fahrzeit
(min)
.
!
!
Donnerstag, 09. Mai (Christi Himmelfahrt)
Linie
Richtung
ZDF
Hbf
Uhrzeit
650
Mainz Hbf
ZDF
C
z.B. 15.12
60
13
54
Ginsheim/Friedrich-Ebert-Platz
Brucknerstr.
I
z.B. 15.25
30
30
Zusätzliche Sonderfahrten für die DGPuK-Jahrestagung am Donnerstag, 09. Mai
Start
Ziel
Zeit
Mainz Hbf*
ZDF
08.20, 08.25
ZDF
Hofgut Laubenheimer Höhe**
ca. 19.15, ca. 19.20
Mainz Hbf*
Hofgut Laubenheimer Höhe
19.15, 19.20
Hofgut Laubenheimer Höhe
Mainz Hbf***
22.30, 23.00, 23.30, 00.00
* Abfahrt vor dem Hotel Hammer; ** bzw. nach Ende der Mitgliederversammlung; *** Bei diesen Fahrten werden zusätzlich die folgenden
Hotels angefahren: Favorite Parkhotel, Ibis Hotel, Hyatt Regency Mainz, Hilton Mainz und Hotel Hammer
Taxi
Taxi-Zentrale Mainz: 06131-910 910
TAXI
Wenn Sie ein Taxi zum Tagungsort nehmen, nennen Sie dem Fahrer bitte immer als Ziel das “ZDF Casino”.
Taxi-Zentrale Mainz: 06131 910 910
Notfallnummern
Wenn
Sie ein Taxi zum Tagungsort nehmen, nennen Sie dem Fahrer bitte immer als Ziel das “ZDF Casino”.
Rettungsdienst: 19222
NOTFALLNUMMERN
Polizei: 110
Feuerwehr: 112 19222 · Polizei: 110 · Feuerwehr: 112 · Bereitschaftszentrale: 116117
Rettungsdienst:
Bereitschaftszentrale: 116117
Zahnärztlicher
Notdienst: 01805 666 160 · Apotheken-Notdienst: 0800 228 2280
Zahnärztlicher Notdienst: 01805 – 666 160
Apotheken-Notdienst: 0800 - 228 228 0
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Best Western Hotel Mainz
Hotel Königshof
Advena Europahotel
Hilton Mainz City
Hotel Novotel
Inter City Hotel
Favorite Parkhotel
Hotel am Römerwall
Hotel Ibis
Hotel am Lerchenberg
Hilton Mainz Rhein
BB Hotel
Hyatt Regency
Maßstab: 1cm = ca. 300m
ABCDEF GHI J KL M-
-
Hauptbahnhof
ZDF-Gelände (Tagungsort)
Landtag (Get Together)
Hofgut Laubenheimer
Höhe (Feierlicher Empfang)
5 - Lomo (Farewell-Party)
6 - JGU-Campus (Preconference)
1
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3
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Legende
ÜBERSICHTSPLAN
NOTIZEN
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NOTIZEN
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24.03.2013 13:52:25 Uhr
Springer VS: Medien
2012. XVI, 353 S. Br. € (D) 19,95
ISBN 978-3-531-16370-3
6., durchges. Aufl. 2012.
XIV, 238 S. Br. € (D) 19,95
ISBN 978-3-531-17608-6
2013. 600 S. Geb. ca. € (D) 49,95
ISBN 978-3-531-18158-5
2013. 180 S. Br. ca. € (D) 19,95
ISBN 978-3-531-16017-7
Einfach bestellen:
[email protected]
tel +49 (0)6221 / 3 45 – 4301
springer-vs.de
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AnzAbstractBand 145x210_4c.indd 1
24.03.2013 13:52:25 Uhr
1/15/2013 2:01:12 PM
„Wir brauchen Journalisten, die Hintergründe
transparent machen und zugleich für jeden
verständlich formulieren können.
Die Zielsetzung des Journalistenpreises,
den die ING-DiBa einmal im Jahr vergibt,
entspricht meiner Vorstellung von einem
Wirtschaftsjournalismus, der dem Bürger
Urteilskraft über ökonomische Themen
verschafft.“
Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D.
der helmut schmidt-journalistenpreis 2013
Der Helmut Schmidt-Journalistenpreis wurde erstmals 1996 ausgeschrieben und
wird seitdem jedes Jahr für besondere Leistungen auf dem Gebiet der verbraucherorientierten Berichterstattung über Wirtschafts- und Finanzthemen verliehen. Der
Preis ist insgesamt mit 30.000 Euro dotiert.
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2013.
Nähere Informationen zum Preis und zur Anmeldung fi nden Sie unter:
www.helmutschmidtjournalistenpreis.de
gest i f t e t von der
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