Ergebnisse der Sortenversuche Ökomais

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Ergebnisse der Sortenversuche Ökomais
Silomais-Sortenprüfung im Ökolandbau 2014
Standorte: Wulfshagen (SH) und Bissendorf (NI)
Sorten
Züchter/
Vertrieb
zugelassen
Siloreifezahl
S
Mittel: abs.
VRS = rel.
100
% TS Ges.-Pfl.
relativ
Futterqualität (i.d.TM) relativ
Erträge relativ
SH
NI
SH
NI
SH
NI
Trockenmasse
dt/ha
SH
NI
31,8
32,5
29,6
34,3
6,4
6,5
199,6
208,1
Stärke %
NEL/kg
Stärke dt/ha
GJ NEL/ha
SH
NI
SH
NI
58,4
71,5
125,6
135,7
Saludo
RAGT
2005
210
107
112
103
109
101
102
92
88
94
96
93
90
Amanatidis
Agromais
2008
ca. 220
98
101
100
104
101
101
92
87
91
91
92
88
Colisee
KWS
2012
220
101
110
100
111
101
104
100
104
101
115
102
107
Farmstar
FarmSaat
2012
230
104
101
101
102
99
101
101
96
100
97
97
97
Farmanager
FarmSaat
2013
230
99
98
103
96
101
99
102
107
107
103
105
105
P 8000
Pioneer
2009
230
95
92
104
93
100
98
103
111
108
104
103
109
Toninio
Agromais
2012
230
98
101
93
98
98
98
101
105
94
103
98
103
Carolinio
KWS
KWS
2013
230
102
98
104
93
100
97
103
102
105
96
101
99
Emmy
DSV
2010
240
97
92
95
94
98
98
102
98
98
92
101
96
Geoxx
RAGT
2010
240
98
98
88
95
98
99
102
103
92
98
102
102
Ronaldinio
KWS
2006
240
100
--
101
--
101
--
103
--
107
--
107
--
Farmgold
FarmSaat
2012
ca. 240
100
97
106
105
103
103
101
100
110
105
106
103
7,7
10,4
Grenzdiff.
Verrechnungssorten (VRS) = Saludo, Amanatidis, Colisee, Farmstar, Farmanager, P 8000, Toninio, Emmy, Geoxx, Carolinio KWS, Farmgold
Weitere Informationen zu den Ergebnissen entnehmen Sie bitte dem angefügten Artikel
Dr.Grimme, Abt 3
36
Pflanze
BAUERNBLATT l 31. Januar 2015 ■
Ergebnisse Sortenversuch Ökomais 2014
Interessante Silomaissorten für ökologisch wirtschaftende Betriebe
Ohne Einsatz von Beizmitteln, Her- Abbildung 1: Einstufungen in der Datenbank organicXseeds der
biziden und Mineraldünger ist der Kulturart Mais nach Nutzungs- und Reifegruppen
Anbau von Silomais in ökologisch
Auszug vom 26. Januar 2015 – www.organicXseeds.de
wirtschaftenden Betrieben schwieReifegruppe
Angebote
Einstufung
riger im Vergleich zum konventio- Sortengruppen
55
Kategorie I
200 - 220
nellen Anbau. So werden an Silo- Körnermais
mais besonders hohe Anforderun230 - 250
48
Kategorie I
gen gestellt, um das auch bei öko260 - 290
7
Kategorie I
logisch wirtschaftenden Betrieben
0
Einzelgenehmigung
ab 300
in der Milchviehhaltung hochgeSilomais
200 - 220
50
Kategorie I
schätzte Energiefutter zu erzeugen.
230
250
59
Kategorie I
Hinzu kommt, dass seit dem 1. Janu260 - 290
15
Kategorie I
ar2014Ökomais-SaatgutinKategoab 300
2
Einzelgenehmigung
rie I eingestuft worden ist. Was bedeutet das, was hat sich geändert?
bis 190
4
Einzelgenehmigung
Werden landwirtschaftliche Erzeugnisse als Ökoprodukte gekennzeichnet, gilt für Landwirte, Verarbeiter, Händler, Importeure die
Europäische Ökoverordnung, auch
EG-Öko-Basisverordnung genannt.
Diese Verordnung (EG) Nr. 834/2007
sichert die hohen Anforderungen an
ökologisch erzeugte Lebensmittel
gesetzlich ab. EU-weite, gemeinschaftliche Vorschriften zur Erzeugung, Verarbeitung, Handel und
Einfuhr von Ökoprodukten sind unter anderem darin enthalten mit den
Zielen, Verbraucher vor Irreführung
und Erzeuger, Verarbeiter und
Händler vor unlauterem Wettbewerb zu schützen sowie das Vertrauen in den ökologischen Landbau zu
stärken. Zu dieser EG-Öko-Basisverordnung gehört die Durchführungsverordnung (EG) Nr. 889/2008, die
spezifische Details regelt. So wird
zum Beispiel von den EU-Mitglied-
Kategorie I –
organicXseeds
Mit dieser neuen Regelung „Kategorie I“ hat sich auch die Zusammenstellung der Ökosilomais-Sortenversuche der Landwirtschaftskammer
wesentlich geändert. So können nur
noch Maissorten geprüft werden,
die in der Datenbank organicXseeds
aufgeführt sind. Interessant sind die
Sortenauflistungen allemal, gerade
mit Blick auf die konventionell
durchgeführten Silomais-Landessortenprüfungen mit gebeiztem Saat-
Zierpflanze
1
allgemeine Genehmigung
Erklärung: In den grün hinterlegten Spalten befinden sich für Schleswig-Holstein anbauwürdige Silomaissorten, die seit 1.1.2014 in Kategorie I eingestuft wurden.
staaten eine Datenbank verlangt, in
der die verfügbaren ökologisch vermehrten Sorten (Saatgut und Pflanzkartoffeln) aktuell aufgelistet sind.
In Deutschland wurde dazu im Internet die Datenbank unter der Adresse: http://www.organicXseeds.de
eingerichtet.
Die Verfügbarkeit von Ökomaissaatgut hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. So bieten immer mehr Unternehmen Maissorten
aus Ökovermehrung an, von denen
seitens der Anbauer eine gewisse
Anbauwürdigkeit im Ökolandbau
erwartet wird. In der Datenbank organicXseeds wurde Ökomaissaatgut
seit dem 1. Januar 2014 zum Teil in
Kategorie I eingestuft (siehe Abbildung 1). Das bedeutet, dass für die
hierzulande angebauten Reifegrup-
pen „früh“ mit Reifezahlen RG 200
bis 220 und „mittelfrüh“ RG 230-250
kein ungebeiztes, konventionell vermehrtes Maissaatgut mehr im Ökomaisanbau Verwendung finden
darf.
Zuvor konnte ein Landwirt aufgrund nicht ausreichend verfügbaren Ökosaatgutes eine Einzelgenehmigung auf Ausnahme vor der
Aussaat bei der Kontrollstelle beantragen. So konnte eine bestimmte
Sorte aus konventionellem Anbau
ungebeizt im Ökolandbau angebaut
werden. Nun jedoch, mit der Einstufung in Kategorie I, wird in der Regel
keine Genehmigung sowohl für den
Silo- als auch für den Körnermaisanbau in den relevanten Reifegruppen Die Beikrautregulierung war erfolgfür den Anbau in Schleswig-Holstein reich. Zur Ernte war kaum Beikraut
erteilt.
zwischen den Reihen zu sehen.
Abbildung 2: Silomais-Sortenprüfung im Ökolandbau 2014 – Standorte: Wulfshagen (SH) und Bissendorf (NI)
Sorten
Züchter/
Vertrieb
zugelassen
Siloreifezahl S
% TS Ges.-Pfl.
relativ
Futterqualität (i.d.TM) relativ
Stärke %
NEL/kg
Trockenmasse
dt/ha
NI
SH
NI
SH
NI
SH
NI
SH
199,6 208,1
6,4
6,5
34,3
29,6
32,5
31,8
Mittel: abs. VRS = rel. 100
88
92
102
101
109
103
112
107
210
Saludo
Ragt
2005
87
92
101
101
104
100
101
98
Agromais
2008
ca. 220
Amanatidis
104
100
101
104
111
100
110
101
2012
220
KWS
Colisee
96
101
99
101
102
101
101
104
230
2012
Farmstar
FarmSaat
107
102
99
101
96
103
98
Farmanager
FarmSaat
2013
230
99
111
103
98
100
93
104
92
95
230
2009
Pioneer
P 8000
105
101
98
98
98
93
101
98
230
2012
Agromais
Toninio
102
103
97
100
93
104
98
102
230
2013
KWS
Carolinio KWS
98
102
98
98
94
95
92
97
240
2010
DSV
Emmy
103
102
99
98
95
88
98
98
240
2010
Ragt
Geoxx
-103
-101
-101
-100
240
2006
KWS
Ronaldinio
100
101
103
103
105
106
97
100
ca. 240
2012
FarmSaat
Farmgold
10,4
7,7
Grenzdiff.
Verrechnungssorten (VRS) = Saludo, Amanatidis, Colisee, Farmstar, Farmanager, P 8000, Toninio, Emmy, Geoxx, Carolinio KWS, Farmgold
Erträge relativ
Stärke dt/ha
SH
58,4
94
91
101
100
107
108
94
105
98
92
107
110
NI
71,5
96
91
115
97
103
104
103
96
92
98
-105
GJ NEL/ha
SH
125,6
93
92
102
97
105
103
98
101
101
102
107
106
NI
135,7
90
88
107
97
105
109
103
99
96
102
-103
37
■ BAUERNBLATT l 31. Januar 2015
Abbildung 3: In organicXseeds
gelistete Sorten mit Prüfung in
konventionell durchgeführten
Landessortenversuchen
Sorte1)
SiloreifeZüchter/
gruppe
Vertrieb
Agromais
Amanatidis
Agromais
Amatus
KWS
Colisee
früh
Fabregas
KWS
(S 200 FarmSaat
Farmflink
S 220)
Agromais
Kwinns
P 7500
Pioneer
Saludo
Ragt
Amamonte
Agromais
Carolinio
KWS
Farmanager
FarmSaat
Farmgold
FarmSaat
Farmstar2)
FarmSaat
Ragt
Geoxx
mittelKWS 5133 Eco KWS
früh
(S 230 Caussade
Luigi
S 250)
Saaten
P 8000
Pioneer
Padrinio
KWS
Ronaldinio
KWS
Toninio
Agromais
Venetia
Aga Saaten
1)
weitere Angaben zur Sorte in Abbildung 2
und im Text,
2)
nicht mehr gelistet in organicXseeds
gut im Vergleich. In der Datenbank
sind in der frühen Silomais-Reifegruppe 200 bis 220 insgesamt 14 Sorten aufgeführt, von denen sieben
Sorten in der konventionellen Prüfung standen. In der mittelfrühen
Reifegruppe 230 bis 250 wurden
von 23 aufgeführten Silomaissorten
lediglich zwölf geprüft (Abbildungen 3, 4). Dabei fällt auf, dass die
Auflistung der Sorten nicht unbedingt die entsprechend eingestuften
Sorten enthält. Mit der Auflistung
von Kulturen in Kategorie I können
auch Probleme auftreten:
● In der konventionellen Praxis bedeutende Sorten mit überdurchschnittlichen Erträgen und Qualitäten können im Ökolandbau nicht
genutzt werden, wenn keine ökologische Vermehrung angestrebt wird.
● Unbedeutende und nicht mal in
den konventionellen Landessortenversuchen geprüfte Silomaissorten
können marktfähig werden.
Sortimentsgestaltung
und Standort
Bereits ab 2013 richteten sich die
Ökosilomaissortimente zur Prüfung
durch die Landwirtschaftskammer
nach dem Saatgutangebot aus der
ökologischen Vermehrung. Aller-
Der Wildschweinzaun um den Ökoversuch Mais herum zeigte Erfolg. Schäden wurden abgewandt.
dings konnte der Versuch 2013
nicht gewertet werden. So liegt für
2014 nur eine einjährige Auswertung von einem Standort in Schleswig-Holstein vor. Aus diesem Grund
ist an dieser Stelle die Auswertung
aus Niedersachsen mit aufgeführt
(Abbildung 2). In den Landessortenversuchen Ökosilomais werden frühes und mittelfrühes Sortiment
gemeinsam geprüft, sodass im Verrechnungssortiment Maissorten mit
Siloreifezahlen S 210 bis S 240 vertreten sind. Später abreifende Sorten standen nicht in der Prüfung.
Allerdings wurden nicht alle Sorten,
die in der Datenbank organicX
seeds gelistet sind, getestet. Das
Sortiment wurde vor der Aussaat
mit Niedersachsen abgestimmt. Au-
ßer einer Sorte wurden die Prüfsorten bereits im konventionell geführten Landessortenversuch angebaut. Der hiesige Landessortenversuch Ökosilomais stand wie in den
Vorjahren auf einem langjährig
nach Bioland-Richtlinien wirtschaftenden Betrieb in Tüttendorf, einer
Gemeinde im Kreis RendsburgEckernförde. Ausgesät wurde der
Versuch am 19. Mai 2014 nach zweijährigem Kleegras als Vorfrucht
und einer Rindergülle-Gabe von
30 m³/ha (60 kg N/ha) zur Aussaat.
Sieben Tage später wurde kurz vor
Spitzen
Spitzen des Mais blind gestriedem Spritzen
gelt. Die Beikrautregulierungen per
Hackmaschine fanden am 30. Mai
und 10. Juni 2014 statt. Nährstoffmangel war über die gesamte Ve-
getation nicht aufgetreten. Die
Ackerfläche, lehmiger Sand, hat 38
Bodenpunkte. Geerntet wurde der
Versuch am 6. Oktober 2014 mit
äußerst hohen Erträgen. Auch in
den konventionell durchgeführten
Landessortenversuchen war das Ertragsniveau sehr hoch.
Sicher abreifende
Silomaissorten anbauen
Bei der Sortenwahl ist es wichtig,
neben den Qualitäten und Erträgen
auch die Abreife zu beachten. Gerade vor dem Hintergrund, dass die
Aussaat von Silomais im ökologischen Anbau oft erst in der ersten
Maidekade stattfindet, ist dies wichtig. Der optimale Aussaattermin
Abbildung 4: In organicXseeds aufgeführte Sorten ohne Prüfung in konventionell durchgeführten
Silomais-Landessortenversuchen
Sorte
Züchter/Vertrieb
Zulassungs- Land der
Zulassung
jahr
Siloreifezahl S
ca. 210
Italien
2004
Burli
Caussade
220
Tschechien
2010
MAS 19 H1)
Maisadour
ca. 220
Italien
2006
IG PZ
Modal
keine näheren Angaben bekannt
Öko-Korn-Nord w.V.
Rubesto
Troizi1)
Caussade
2009
Großbritannien
ca. 200
Denny1)
230
Italien
2012
DSV
ca. 240
Polen
2010
DSV
Emmy1)
ca. 240
Italien
2008
GL Aldera
IG PZ
ca. 230
Italien
2011
GL Titan1)
IG PZ
ca. 250
Frankreich
2009
Maisadour
MAS 22 D1)
ca. 250
Frankreich
2009
Maisadour
MAS 26 K
ca. 230
Italien
2007
Öko-Korn-Nord w.V.
Mogador
ca. 230
Slowakei
2011
Bayerische Futtersaatbau GmbH
Monalie
ca. 230
Österreich
1998
IG PZ
Moskita
P 8200
Pioneer
2013
Niederlande
ca. 230
1)
Sorte stand in EU-Prüfung, wurde aber nicht in Landessortenversuche SH übernommen
Siloreifegruppe
früh
mittelfrüh
38
Pflanze
BAUERNBLATT l 31. Januar 2015 ■
Deutliche Sortenunterschiede wurden festgestellt.
richtet sich nicht nach dem Datum,
sondern nach den unmittelbaren
Gegebenheiten. Haben die Bodentemperaturen 8 bis 10 °C erreicht
und setzt eine stabile, anhaltende
warme Witterung ein, sind die Voraussetzungen zur Aussaat gegeben.
Ein schneller Aufgang und eine zügige Jugendentwicklung sind wichtig im ökologischen Maisanbau, um
bodenbürtige Krankheiten, vernichtenden Vogelfraß und hohen Aufwand der Beikrautregulierung abzuwenden.
Eine verlässliche Sortenempfehlung aus einem Jahr mit einem Versuch auszusprechen ist unmöglich.
Dafür sind die Witterungseinflüsse
der Einzeljahre zu hoch. Das zeigt
nun auch das zurückliegende Ausnahmejahr 2014. Schleswig-Holstein
war laut deutschem Wetterdienst erheblich zu warm, von der Sonne bevorzugt und gehörte zu den niederschlagreicheren Bundesländern.
In den Ökomaisversuchen werden
frühes und mittelfrühes Sortiment
gemeinsam geprüft. Als Verrechnungssorten wurden alle geprüften
Sorten außer ‚Ronaldinio‘ ausgewählt, da Niedersachsen diese Sorte
nicht im Sortiment aufgenommen
hatte. Es zeigte sich, dass 2014 in der
Ökomaissortenprüfung auf dem
hierzulande geprüften Standort
sehr hohe Erträge eingefahren werden konnten.
und reifte gut ab. Die Erträge hingegen waren unterdurchschnittlich.
‚Amanatidis‘ (zirka S 220/K 220)
stammt aus dem Zulassungsjahr
2008. Die Sorte zeigte durchschnittliche Futterqualitäten bei unterdurchschnittlichen Erträgen.
‚Colisee‘ (S 220/K 220) aus dem Jahr
2012 reifte entsprechend dem Versuchsmittel ab und zeigte hohe Energie- und Stärkeerträge bei durchschnittlichem Trockenmasseertrag.
‚Farmstar‘ (S 230/K 210) bekam
ebenfalls die Zulassung im Jahr 2012.
Diese Sorte reifte überdurchschnittlich ab, erzielte auf dem hiesigen
Standort durchschnittliche Stärkeund Trockenmasseerträge. Die Leis-
Fotos (3): Dr. Elke Grimme
tung im Energieertrag war unterdurchschnittlich.
‚Farmanager‘ (S 230/K 220) wurde
2013 zugelassen und überzeugte mit
überdurchschnittlichen Trockenmasse-, Stärke- und Energieerträgen bei
ordentlicher Abreife.
‚P 8000‘ (S 230/K 230) stammt aus
dem Zulassungsjahr 2009. Diese Sorte
weist überdurchschnittliche Erträge
auf, allerdings ist die Abreife nicht angepasst.
‚Toninio‘ (S 230/K 240) bekam die
Zulassung 2012. Diese Sorte zeigte
auf dem Prüfstandort in SchleswigHolstein einen hohen Trockenmasseertrag, konnte jedoch in den Qualitätsparametern nicht überzeugen.
Blick auf
die Ökomaissorten
‚Saludo‘ (S 210/zirka K 210) wurde
2005 zugelassen. Im vergangenen Die Jugendentwicklung des Mais war erst zögernd, aufgrund des warmen SomPrüfjahr konnte die Sorte hohe Ener- mers konnten zuletzt sehr gute Erträge erzielt werden.
gie- und Stärkegehalte aufzeigen
Foto: Gerd-Ullrich Krug
‚Carolinio KWS‘ (S 230) aus dem
Jahr 2013 erbrachte in diesem Prüfjahr bei sehr guter Abreife überdurchschnittliche Erträge.
‚Emmy‘ (S 240/K 240), in Polen zugelassen im Jahr 2010, wies einen hohen Trockenmasseertrag auf, Energie- und Stärkegehalt jedoch waren
unterdurchschnittlich. Die Abreife lag
unter dem Versuchsmittel. Diese Sorte stand nicht im konventionell geführten Silomais-Landessortenversuch der Landwirtschaftskammer.
‚Geoxx‘ (S 240/ zirka K 240) wurde
2010 in Frankreich zugelassen. Die
Sorte zeigte ebenfalls einen hohen
Trockenmasseertrag, konnte jedoch
in den Qualitätsparametern nicht
überzeugen.
‚Ronaldinio‘ (S 240/zirka K 240) bekam die Zulassung 2006 und erbrachte bei angepasster Abreife überdurchschnittliche Erträge und hohe
Qualitäten.
‚Farmgold‘ (zirka S 240/zirka K 240)
stammt aus dem Jahr 2012 und wurde in der Schweiz zugelassen. Diese
Sorte erzielte überdurchschnittliche
Leistungen hinsichtlich Qualität und
Ertrag bei guter Abreife.
FAZIT
Es sollten nur Silomaissorten im
Ökolandbau angebaut werden,
die den besonderen Anforderungen gewachsen sind. Die an
dieser Stelle aufgeführten Sorten (außer ‚Emmy‘) wurden bereits zum Teil mehrjährig in den
konventionell geführten Landessortenversuchen seitens der
Landwirtschaftskammer
geprüft und müssen sich nun den
Herausforderungen der ökologischen Bewirtschaftung weiter
stellen. Der Anbau von nicht unter vergleichbaren Standortverhältnissen geprüften Sorten
stellt ein unüberschaubares Risiko im Anbau dar. Die Ertragsund Qualitätsverluste können
mitunter sehr hoch sein. Eine
Sortenleistung für SchleswigHolstein ist nur dann bekannt,
wenn die Sorte im Land geprüft
wurde.
Die Einstufung von Ökomaissaatgut in Kategorie I hat zu einer Einschränkung in der Sortenwahl in Ökomaisanbau geführt.
Nur noch Sorten, die in der Datenbank organicXseeds gelistet
sind, dürfen angebaut werden.
Dr. Elke Grimme
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-322
[email protected]