Große Styles plus ein paar A

Transcription

Große Styles plus ein paar A
Große Styles plus
Zaungäste bekommen bei den Festspielen – modisch – eiGASTKOMMENTAR niges geboten.
Elisabeth Motsch, Stilexpertin
[email protected]
Große Namen,
Große Roben
In der Festspielzeit ist Salzburg
nicht nur die Bühne für hochkarätige Kulturveranstaltungen,
sondern auch für verschiedenste
Outfits. Mit Spannung wird jährlich beobachtet, wer was trägt,
wer Geschmack beweist und wer
beim Griff in den Kleiderschrank
sprichwörtlich danebengegriffen hat. Die Herren haben mit
obligatem Smoking oder Anzug
kaum Spielraum, etwas falsch zu
machen. Bei den Damen ist die
Vielfalt der Möglichkeiten hingegen beinahe unerschöpflich – im
Positiven wie auch im Negativen.
Wer das erste Mal dabei ist, sollte
sich erkundigen, was wo getragen werden kann – sich dem
Anlass entsprechend zu kleiden
ist das Um und Auf. Ein Abendkleid sollte nicht aussehen wie
ein legeres Freizeitoutfit, lange
Abendkleider werden zur Oper
getragen und Cocktailkleider
sind bei einer Matinee am richtigen Platz. Die Garantinnen für
stilsicheres Auftreten, die diese
Prämissen souverän umzusetzen
und um eine persönliche Note zu
bereichern verstehen, glänzten
auch 2013: Gabriele Begum Inaara
Aga Khan, Elisabeth BreunnerAuersperg, Nicole Beutler, Jane
Seymour und Marlies Muhr hatten bei den diesjährigen Festspielen einen ganz großen Auftritt.
Sie tragen, was ihrer Persönlichkeit sowie dem Anlass entspricht,
und setzen kluge Akzente mit
dezenten, auf das Gesamtbild
abgestimmten Accessoires. Nicht
nur passende, die persönlichen
Vorzüge unterstreichende Schnitte, sondern auch miteinander
harmonierende Farben spielen
dabei eine große Rolle. Wer das
berücksichtigt, kann sicher sein,
bei diesem Highlight der Kultur
und Prominenz auch sich selbst
perfekt in Szene zu setzen.
Gabriela Begum Inaara
Aga Khan: Perfekt, da gibt
es nichts zu sagen, außer
„Die Frau hat Stil“ Perfekt
die Schuhfarbe zur
Haarfarbe. Rote Schuhe
wären zu „overdone“
gewesen.
Elisabeth Breunner
Auersperg: Frau
Breunner-Auersperg
hat den angesagtesten
Style bei den Festspielen.
Auch wenn nicht immer
alles perfekt ist.
Anna Netrebko: Das
mag zwar recht modern
sein, sieht jedoch aus
wie ein Sack. Wenn man
etwas Sackartiges trägt,
sollte die Hose schmal
sein, damit es wieder
Schick bekommt. Farbe
steht ihr sehr gut.
¶SALZBURG. Salzburg ist
nicht Mailand – erlaubt ist,
was gefällt. Dass nicht jedes
Outfit jedermann ein „Wow“
entlockt liegt in der Natur
der Sache. Festspiel-Stammgäste wie Thea und Thomas
Gottschalk werden es zwar
nicht auf die Listen der bestangezogenen Menschen 2013
schaffen, ihrem Stil bleiben
die beiden jedoch schon seit
Jahren treu – und das verdient
Respekt. Das Stadtblatt bat die
Stilexpertin Elisabeth Motsch
zur „Kleiderkritik“.
Sarah Wiener: Ein Wiener Dirndl im Dirndl. Sie ist
wunderschön. Die Frisur wirkt altbacken. Die Schuhe
passen gar nicht. Wenn schon ein Dirndl, dann auch mit
passenden Schuhen.
Daniela Weisser de Sosa: Eine sehr attraktive Frau. Als
angehende Designerin trägt sie ein kreativ-elegantes
Abendkleid mit einem interessanten Oberteil. Stilistisch
alles richtig gemacht.
Katja Burkhard: Farbe und
Schnitt perfekt.
Schuh- und
Handtaschenfarbe passen nicht
zusammen. Auch
wenn heute vieles
lockerer ist, der
Farbunterschied ist
zu groß, geht in der
Regel nur in wenigen
Farbnuancen.
Marlies Muhr: Ein sehr
schönes
und schickes Kleid. Der Ausschnitt
mit den Trägern in Pailletten gefasst, gibt dem Gesicht einen wunderbaren Rahmen. Die Farbe steht
ihr sehr gut. Sie gehört immer zu den wirklich
sehr gut angezogenen Frauen Salzburgs. Nur eine
Kleinigkeit: keine Uhr zum Abendkleid.
ein paar Ausrutscher
Bianca Jagger: Die
weißen Strumpfhosen sind ein No go.
Das erinnert
an vergangene
Zeiten. Sollte
es eine Stützstrumpfhose
sein (Frau
Jagger hat
einen Stock),
dann muss
man eine
Strumpfhose
in der Hautfarbe
wählen.
Thea und Thomas
Gottschalk: Wer
diesen Stil liebt, der
findet ihn gut. Ein
Paar das hier auch
optisch sehr gut
harmoniert. Ihr Kopfschmuck, ihr Fächer
und das Muster des
Sakkos von Herrn Gottschalk
sind eine Harmonie. Die Hose von Frau Gottschalk ist zu wuchtig.
Dadurch wirkt sie dicker. Hose ein bisschen schmäler und schon
passt es.
Elisabeth Schaeffler: Ein Dirndl ist bei Frau Schaeffler immer schön. Nur
ist die Farbe zu intensiv und das Dirndl zu groß beim Busen. Füllt das
Dirndl nicht aus.
Lugner-Freundin „Kolibri“: Ein wunderschönes Kleid, das ihr sehr gut
steht und sexy wirkt. Perfekt.
Ulrike Hübner:
Passt zu ihr, sieht
ein bisschen wie ein
Bonbon aus, aber
sehr stimmig. Die
Schuhe sind sehr
extravagant und
interessant. Das
Oberteil hätte beim
Armausschnitt ein
bisschen mehr
Stoff benötigt,
um die überschüssige
Haut zu verdecken.
Sunny Melles: Blass wie
immer, schwarz wie immer.
Stilistisch nichts auszusetzen.
Sie wirkt in Farbe viel interessanter als in Schwarz.
Schwarz ist ihre Lieblingsfarbe. Mehr Mut zu Farbe.
Interessante Frauen
sehen in interessanten
Farben sehr gut aus, in
Schwarz nicht aufregend.
Katharina Stemberger: Interessantes
Kleid, passt zu ihr. Man
muss diesen Still mögen.
Man ist sich nicht sicher, ob
ein Tuch gewickelt wurde
oder ob das zum Schnitt
des Kleides gehört. Die Schuhe
passen nicht und sollten in der
Haarfarbe oder einer Farbe des
Kleides sein.
Steffi Graf: Schade, dass sie ihre Figur so versteckt.
Wirkt unvorteilhaft. Farbe steht ihr sehr gut.
Jane Seymour: Wunderschön. Handtasche in der Farbe
des Musters, einfach perfekt. Farbe steht ihr ausgezeichnet.
Nicole Beutler: Schick wie immer. Auch wenn das
Oberteil weit ist, so macht der schmale Rock das Kleid
schick. Dadurch stört das weite Oberteil nicht, sondern gibt dem ganzen Raffinesse. Farbe und Accessoires
sehr gut. Fotos: Neumayr