Reinigung von Raumlufttechnischen Anlagen nach VDI 6022 Blatt 1

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Reinigung von Raumlufttechnischen Anlagen nach VDI 6022 Blatt 1
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Reinigung von Raumlufttechnischen Anlagen
nach VDI 6022 Blatt 1 und 2
Ausgabe April 2006
Dipl.-Ing. Dieter Petzolt
Gesa Hygiene + Instandhaltung GmbH + Co. KG
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Geltungsbereich der VDI 6022 04-2006
Gilt für alle Raumlufttechnischen Anlagen und Geräte, die Räume
oder Aufenthaltsbereiche in Räumen versorgen, in denen sich
bestimmungsgemäß Personen mehr als 30 Tage pro Jahr oder
regelmäßig länger als 2 Stunden aufhalten.
Die Richtlinie gilt auch dann für Abluftanlagen, wenn diese
die Zuluftqualität durch Umluft beeinflussen können
Wohnungslüftungsanlagen
Mobile Geräte
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Hygienische Sicherheit
in RLT-Anlagen
Hygienische Kontrollen nach
VDMA und VDI 6022
Hygieneinspektionen VDI 6022
Hygienische Wartung
Reinigung
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Reinigungserfordernis
Die teilweise bzw. komplette Reinigung von RLT-Anlagen ist erforderlich:
vor Inbetriebnahme der RLT-Anlage nach erfolgter Sichtprüfung
bei Feststellung von Verschmutzungen und Kalkablagerungen
anlässlich der permanenten Hygienekontrollen
bei Feststellung von kritischen Befunden im Rahmen der Hygienekontrollen und Hygieneinspektionen
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Reinigungserfordernis bei Inbetriebnahme
von RLT- Anlagen
Vor dem ersten Einschalten der Ventilatoren muss geprüft werden,
ob alle vom Luftstrom berührten Teile gründlich gereinigt sind, ggf.
ist eine Nachreinigung erforderlich.
Kammerzentralen und Gerätegehäuse müssen vor der ersten
Inbetriebnahme einer gründlichen Innenreinigung unterzogen
werden (Aussaugen und ggf. Wischdesinfektion).
Lüftungsgeräte dürfen nicht ohne Luftfilter in Betrieb genommen
werden. Luftfilter korrekt einsetzen.
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Reinigungserfordernis
Die teilweise bzw. komplette Reinigung von RLT-Anlagen ist erforderlich:
vor Inbetriebnahme der RLT-Anlage nach erfolgter Sichtprüfung auf
Verschmutzung und Kalkablagerungen
bei Feststellung von Verschmutzungen, Korrosion und Kalkablagerungen anlässlich der permanenten Hygienekontrollen
bei Feststellung von kritischen Befunden im Rahmen der Hygienekontrollen und Hygieneinspektionen
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Prüfungs- und Reinigungsintervalle
Die Prüfungs- und Reinigungsintervalle für alle Komponenten und Bauteile von RLT-Anlagen sind in Blatt 1 Tabelle 6 „Checkliste für Hygienekontrollen“ aufgeführt:
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Reinigungserfordernis bei RLT-Anlagen
Alle luftberührenden Flächen müssen besenrein im Sinne der
VDI 6022 sein.
Unter besenrein versteht man eine mit einem Besen oder einer
Bürste gereinigte Oberfläche, die bei einer Sichtprüfung als sauber
bezeichnet werden kann.
Bei Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Staubflächendichte
luftberührter Flächen und der Einstufung als besenrein können
Messungen entsprechend der in Blatt 2 Tabelle 3 genannten
Messverfahren durchgeführt werden.
Als besenrein wird hier bei einer Abheberate von 1,0 eine Staubflächendichte von 20,0 g/m² (niedriger Standard) bzw. 10,0 g/m²
(mittlerer Standard) als Obergrenze definiert.
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Reinigungserfordernis
Die teilweise bzw. komplette Reinigung von RLT-Anlagen ist erforderlich:
vor Inbetriebnahme der RLT-Anlage nach erfolgter Sichtprüfung auf
Verschmutzung und Kalkablagerungen
bei Feststellung von Verschmutzungen und Kalkablagerungen
anlässlich der permanenten Hygienekontrollen
bei Feststellung von kritischen Befunden im Rahmen der Hygienekontrollen und Hygieneinspektionen
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Ein kritischer Befund liegt vor bei:
Sichtbarem Schimmelpilzbefall oder anderen mikrobiellen Belägen auf
luftberührenden Flächen der RLT-Anlage
Wiederholter Überschreitung der Gesamtkoloniezahl im Umlaufwasser
von Luftbefeuchtern (Richtwert 1000 KBE/ml) und Rückkühlwerken
(Richtwert 10000 KBE/ml)
Legionellenkonzentration größer 100 KBE/100ml im Umlaufwasser von
Luftbefeuchtern oder größer 1000 KBE/100ml im Umlaufwasser von
Rückkühlwerken
Wiederholter Schimmelpilzkontamination des Befeuchterwassers
Auftreten höherer KBE-Zahlen hinter RLT-Aggregaten als davor
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Reinigungserfordernis nach Betriebsart
Betriebsart der RLT-Anlage
Zu prüfende /reinigende Flächen
Außen- und Fortluftbetrieb
Außen- und Zuluftanlage
Außen- und Fortluftbetrieb
mit Umluft
Außen-, Zu- und Umluftanlage
RLT-Anlage, dezentrales RLT-Gerät oder
Endgerät mit Sekundärluft ohne Außenluftbeimischung
Zuluftanlage
RLT-Anlage, dezentrales RLT-Gerät oder
Endgerät mit Sekundärluft und Außenluftbeimischung
Außen- und Zuluftanlage
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Anforderungen an das Reinigungspersonal
Reinigungsarbeiten und bestimmte Wartungsarbeiten an RLT-Anlagen
können von eingewiesenem Personal ausgeführt werden.
Dieses Personal muss mit dem Aufbau und der Funktion von RLTAnlagen und ihren Komponenten vertraut sein und nach VDI 6022
Blatt 1 Kategorie B geschult sein.
Erforderliche Desinfektionen sollten unter Aufsicht eines staatlich
geprüften Desinfektors erfolgen.
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Reinigungsverfahren für RLT-Aggregate
Reinigungsarbeiten an staubbelasteten RLT-Aggregaten werden nach der
Trocken-Feucht-Methode durchgeführt:
Die Komponenten und Flächen der RLT-Aggregate werden zunächst
trocken gereinigt (Abbürsten, Abkehren, Absaugen, Abblasen)
Erforderlichenfalls werden die Oberflächen im Anschluss feucht
gereinigt und desinfiziert.
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Feuchtreinigung von RLT-Aggregaten
Dampfreiniger in Verbindung mit Sprühgeräten für den Auftrag der
Reinigungschemie
Hochdruckreiniger (mit Zumischung von Reinigungschemie)
Überschüssiges Reinigungswasser absaugen, ggf. entsorgen,
angrenzende Bereiche auf eventuell austretendes Reinigungswasser
kontrollieren
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Korrosionsschutz in RLT-Aggregaten
Korrosion entfernen (mechanisch, chemisch)
Korrosionsschutzbehandlung
Warum Korrosionsschutz?
Raue und zerklüfteten Oberflächen fördern die Bildung von anorganischen und organischen Ablagerungen und somit auch das mikrobielle Wachstum.
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Reinigung von Schalldämpfern
Kontrolle auf Unversehrtheit, Faseraustrag und Beschädigungen
Reinigung nach der Trocken-Feucht-Methode
Abblasen mittels Wirbelvibrationsverfahren
Manuelle Feuchtreinigung, Desinfektion, Schimmelbekämpfung
mittels Myzel- und Sporenvernichter
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Reinigung von Befeuchtern und Rückkühlwerken
manuelle/mechanische Reinigung
Demontage der Gleichrichter, Tropfenabscheider, Düsenstöcke,
Sprühdüsen und der Abschlämmvorrichtung
Einlegen in Reinigungschemie, danach manuelle Reinigung
Wanne, Wärmetauscher und Innenflächen mit Reinigungschemie
einsprühen, danach manuelle Reinigung. Mehrfach wiederholen.
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Reinigung von Befeuchtern und Rückkühlwerken
Chemische Reinigung
Vorreinigung mittels Hochdruckreiniger, Entschlammung der Wanne
Befüllung mit auf Materialmix und Ablagerungen abgestimmter
Reinigungslösung
Umwälzung der Reinigungslösung mittels Systempumpe (mehrere h)
Neutralisation der Reinigungslösung und der Innenflächen,
Nachspülen
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Reinigung von Luftdurchlässen
Demontage soweit für die Reinigung erforderlich
Reinigung der Diffusoren, Siebbleche und Anschlusskästen
nach der Trocken-Feucht-Methode
Fachgerechte Montage aller Bauteile
Luftdurchlässe sollten jährlich gereinigt werden.
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Reinigung von Lüftungsleitungen
Reinigungsverfahren
Antrieb
Vorschub
Reichweite
Bürste,
rotierend
Elektrisch, mit
biegsamer Welle
Manuell
ca. 25 m
Bürste,
rotierend
Hydraulisch
Hydraulikmotor am
Wellenkopf
Manuell / Maschinell
ca. 25 m
Bürste,
rotierend
Pneumatisch
Druckluftmotor am
Wellenkopf
Manuell
mit GFK-Stange
ca. 30 m
Mit Stahlseil (vertikal)
ca. 100 m
Roboter
ca. 50 m
Bürste,
rotierend
Elektrisch oder
pneumatisch,
mit Roboter
Ohne
Abbildung
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Reinigung von Lüftungsleitungen
Reinigungsverfahren
Antrieb
Vorschub
Reichweite
Bürste,
vibrierend
(Scrubber)
pneumatisch
selbsttätig
ca. 40 m
Wirbelvibrationsverfahren
(Druckluftpeitschen)
pneumatisch
Manuell /
mit GFKStange
ca. 30 m
Roboter
ca. 30 m
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Reinigung von Lüftungsleitungen
Abgelöste Verschmutzungen sicher austragen
Unterdruck an geeigneter Stelle anlegen
Verschmutzungen in Filtersäcken oder Taschenfiltern auffangen
(„Staubfalle“)
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Reinigung von Lüftungsleitungen
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Probleme bei großen Leitungsquerschnitten
erforderliche Luftgeschwindigkeiten für den Staubaustrag werden
nur mit hohem technischen Aufwand erreicht
Staubaustrag kann durch das Wirbelvibrationsverfahren unterstützt
werden
Technik für eine effektive Reinigung großer Querschnitte nicht
ausgereift
Lüftungsleitungen müssen mehrfach durchfahren werden, bis alle
Flächen erreicht und gereinigt sind
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Lösungsmöglichkeit für große Leitungsquerschnitte
Bei ausreichend dimensionierter Leitungsaufhängung und unter Beachtung
des Arbeitsschutzes:
Bekriechen der Rohrleitungen
Manuelle Reinigung nach der Trocken-Feucht-Methode
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Reinigung von textilen Lüftungsleitungen
Demontage der textilen Lüftungsleitungen (Reserve für die
Luftleitungen vorhalten!)
Waschbare Leitungsabschnitte aus Trevira in Großwäscherei
waschen und trocknen lassen
Nicht waschbare Perfo-Inject-Leitungsabschnitte aus Poyestergewebe mit Elastomerbeschichtung entsprechend Pflegeanleitung
des Herstellers manuell innen und außen reinigen
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Reinigung von Lüftungsleitungen in Wohngebäuden
kleine Querschnitte, z.T. in schlecht zugänglichen Bereichen verlegt
(in Fußboden, in Wänden, auf nicht begehbaren Dachböden)
wenn nicht bei der Montage bereits vorgesehen, nachträglicher Einbau
von Revisionsdeckeln und Revisionsluken, Demontage von Leitungen,
Formstücken und Luftdurchlässen
als Staubfalle kann ein leistungsfähiger Hygiene-Staubsauger dienen
Bürstensysteme mit biegsamen Wellen (ca. 5 m, hohe Flexibilität),
Antrieb mit Bohrmaschine möglich
Wirbelvibrationsverfahren (fördert die gelösten Verschmutzungen in
Reinigungsrichtung) – Staubverschleppung in andere Bereiche
verhindern! (Luftdurchlässe abkleben, Luftleitungen absperren)
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Reinigung von Lüftungsleitungen in Wohngebäuden
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Nachweis des Reinigungserfolges
Optischer Nachweis durch Fotografie oder Videoinspektion
(Die Videoinspektion erfordert hohen Arbeitszeit- und Geräteaufwand
und ist dehalb bei Ausschreibungen explizit ausweisen)
Staubkonzentrationsmessung (20 g/m² - niedriger Standard, 10 g/m²
mittlerer Standard)
Mikrobiologische Oberflächenuntersuchung (Abklatsche) zeitnah zur
Reinigung und Desinfektion
Vergleichende Luftkeimkonzentrationsmessungen
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Reinigung von Raumlufttechnischen Anlagen
nach VDI 6022 Blatt 1 und 2
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
www.gesa.de