Erfahrungsbericht Edinburgh Napier University

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Erfahrungsbericht Edinburgh Napier University
Erfahrungsbericht Edinburgh Napier University
1 Edinburgh
Edinburgh ist die Hauptstadt Schottlands
und hat ca. 471 000 Einwohner. Die Stadt
ist reich an Geschichte und bekannt für
seine zahlreichen Festivals. Das wohl
bekannteste
und
weltweit
größte
Kulturevent, das Edinburgh Festival, findet
jedes Jahr im August statt. Besonders
schön ist das Feuerwerk, dass zum
Abschluss des Festivals vom Edinburgh
Castle abgefeuert wird. Wer zu dieser Zeit
in Edinburgh ist sollte diesen Event nicht
verpassen.
2 Bewerbung für das Auslandssemester
Wer plant ein Auslandssemester zu machen und am Erasmus Programm teilnehmen
möchte, sollte sich auf der Internetseite der Hochschule München frühzeitig über die
Anforderungen informieren. Jeder Student, der am Erasmus Programm teilnehme möchte
muss vor seinem Auslandsaufenthalt einen ausländischen Studenten betreuen (Buddy
Programm). Das bedeutet, dass man in der Regel im 2. Semester, einem
Austauschstudenten bei Fragen rund um das Leben in München, sowie an der Uni zur
Verfügung steht.
Zu Beginn des 3. Semesters findet für alle Studenten, die ein Auslandssemester absolvieren
möchten eine Informationsveranstaltung statt, an der man genaue Informationen zum
Bewerbungsablauf erhält. Die Zuteilung der Studienplätze wird von International Relations
bekanntgegeben.
3 Kurswahl
Vor Abreise sollte man sich über die Fächer informieren, die man an der Edinburgh Napier
University belegen möchte. Eine Beschreibung zu den einzelnen Modulen findet man auf der
Internetseite der Napier University ( www.napier.ac.uk ). Zu beachten ist, dass die Module
unterschiedliche Levels haben. Den Level eines Modules erkennt man am jeweiligen Module
Code. Ein typischer Module Code sieht zum Beispiel so aus: MKT07101. Die ersten beiden
Nummern in diesem Fall 07 geben das Level des Modules an, wobei 07 ein 1st year Module
ist, 08 2nd year usw. Insgesamt kann man maximal drei Module belegen. Es empfiehlt sich
jedoch, mehrere Module auszusuchen, um eine Ausweichmöglichkeit zu haben, sollten sich
die Stundenpläne überschneiden oder ein Modul nicht angeboten werden.
Um eventuelle Unstimmigkeiten zu vermeiden sollte jeder Student vor Abreise mit
Frau Schreiner von International Relations abklären, welche Fächer man belegen möchte
und wie diese nach der Rückkehr aus dem Ausland in München angerechnet werden
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können. Wenn sich vor Ort bezüglich der Fächerwahl noch Fragen ergeben, kann man sich
auch an Anne Chalmers wenden, sie ist Ansprechpartnerin für alle Internationalen Studenten
und unterschreibt unter anderem auch das Learning Agreement. Die Einschreibung für die
Fächer findet schließlich anhand des Learning Agreements statt, man muss sich also nicht
extra online für ein Fach einschreiben wie das an manch anderen Unis der Fall ist.
4 Napier University
Die Napier University hat ähnlich wie die Hochschule München mehrere Standorte. Da ich
ausschließlich Module der Business School belegt habe, waren alle Vorlesungen und
Tutorien für meine Fächer am Craiglockhart Campus. Eine Übersicht der Standorte findet
man online unter http://www.napier.ac.uk/aboutus/campuses/Pages/default.aspx.
Alle Standorte haben eine sehr gute EDV- Ausstattung und eine eigene Bibliothek, die
entsprechend der Studiengebiete des Standortes bestückt ist. Der Merchiston Campus
verfügt zudem über das Jack Kilby Computing Centre, dass 500 PC Plätze hat und
24 Stunden 7 Tage die Woche geöffnet ist.
4.1 Einführungsveranstaltung der Napier University
Die Napier University informiert ca. 4 Wochen
vor Semesterbeginn in einer Email über alle
wichtigen Veranstaltungen und Termine für
Internationalen Studenten.
Eine der ersten Veranstaltungen ist der
International Welcome Day. Dieser Termin ist
nicht verpflichtend, soll jedoch den Studenten die
Chance geben sich ein erstes Bild vom Campus
zu machen. Wer schnell ist, kann sich an diesem
Tag für eine kostenlose Bustour durch Edinburgh
anmelden. Zudem verkauft die NSA (Napier Students Association) in der Regel Tickets für
einige Veranstaltungen die zu Beginn des Semesters stattfinden, ich habe an diesem Tag
zum Beispiel Tickets für einen Ausflug zu Highlandgames gekauft.
4.2 Module
4.2.1 Scottish Culture & Society
Das Modul Scottish Culture and Society ist für alle Internationalen Studenten gedacht die
mehr über die schottische Kultur und Gesellschaft erfahren möchten. Die Vorlesungen
werden von unterschiedlichen Dozenten gehalten und behandeln jeweils unterschiedliche
Themenbereiche Schottlands, wie zum Beispiel schottische Geschichte, Bildungswesen und
Sprache. Ein weiterer Part dieses Modules sind Ausflüge in die Highlands, die Besichtigung
einer Whiskey Distillery und ein Besuch im Edinburgh Castle. Für die Ausflüge fällt eine
Gebühr von 24 Pfund an.
Die Note für dieses Modul setzt sich aus folgenden drei Bereichen zusammen: 25% Quiz (5
Quiz a 5%), 25% Posterpräsentation und 50% Essay. Die Quiz behandeln jeweils das
Thema einer Vorlesung. Das Poster muss in einer internationalen Gruppe von 3 Personen
erarbeiten werden, wobei man das Thema des Posters selbst aussuchen kann. Das Thema
für den Essay wird vorgegeben, man kann jedoch aus mehreren Vorschlägen auswählen.
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4.2.2 International Business
Dieses Fach war das arbeitsintensivste, aber meiner Meinung nach auch der interessanteste
Kurs. Die Endnote für dieses Modul setzt sich folgendermaßen zusammen: 10% Mitarbeit im
Tutorium, 10% Gruppenpräsentation, 30% Report, 50% Examen. Das Tutorium für dieses
Modul ist für jeden Studenten verpflichtend. Zu Beginn des Semesters müssen sich alle
Studenten über ein Online Portal der Napier University für ein Tutorium anmelden. Hier gilt
wer zuerst kommt mahlt zuerst! Pro Tutorium sind jeweils nur 25 Teilnehmer zugelassen, die
begehrtesten Termine sind in der Regel sehr schnell weg.
4.2.3 Business & Management Challenges
Die Note für dieses Modul setzt sich ebenfalls aus drei Teilnoten zusammen. Zudem gibt es
auch hier ein für jeden Studenten verpflichtendes Tutorium. Die Einschreibung für die
Tutorien läuft wie bei International Business ebenfalls online ab. Teamwork ist in diesem
Fach besonders wichtig, da eine Präsentation, sowie ein Report über ein vorgegebenes
Unternehmen jeweils in Gruppenarbeit erstellt werden muss. Am Ende des Semesters
schreibt man wie in International Business ein Examen das mit 50% gewertet wird. Die Note
für die Präsentation trägt 20% und der Report 30% zur Endnote bei.
4.3 Zusatzangebote der Napier University
Die Napier University bietet für Internationale Studenten auf freiwilliger Basis eine Writing
und Präsentation Workshop an. Die Teilnahme an diesen Kursen ist zumindest zu Beginn
des Semesters sinnvoll, da man in ihnen Informationen rund um richtiges Referenzieren, und
den Aufbau von Reports und Essays bekommt.
Des Weiteren wir zu Beginn des Semesters von Angestellte der Napier University eine kleine
Führungen durch die Bibliothek angeboten. Die Führung dauert ca. 10 Minuten und ist
wirklich hilfreich, denn man bekommt schon mal die wichtigsten Infos zur Büchersuche und
wie man seinen Druckkredit auflädt (im Gegensatz zu München wird das Papier gestellt,
jedoch muss man für jeden Ausdruck bezahlen).
5 Anreise
Edinburgh ist am bequemsten mit dem Flugzeug zu erreichen. Die günstigsten Direktflüge ab
München werden zurzeit von Easyjet angeboten. Ich persönlich bin mit Ryanair ab
Memmingen geflogen, jedoch wurden die Direktflüge von Ryanair im Herbst 2011 eingestellt.
Somit ist Easyjet die einzige Billigairline, die Edinburgh ohne Zwischenstopp anfliegt. Wichtig
ist, dass man in jedem Fall die Gepäckbestimmungen beachten, da Airlines wie Easyjet sehr
streng sind und pro Kilo Übergewicht ca. 12 Euro berechnen.
Ich persönlich habe mir ein Paket nachschicken lassen. Das ist über DHL relativ günstig.
Jedoch sind die Kosten für ein Paket von Edinburgh zurück nach Deutschland sehr teuer.
5.1 Airport Welcome Service
Für alle Internationalen Studenten die mit dem Flugzeug anreisen, bietet die
Napier University einen Airport Welcome Service an. Die Studenten können sich Online
Anmelden und werden dann vom Flughafen zu ihren Unterkünften gebracht. Meiner Meinung
nach ein echt super Service. Leider konnte ich ihn nicht nutzen, da ich etwas zu früh
angereist bin, denn der Service wurde nur von 1. bis 4. September angeboten. Die Uni
informiert ca. einen Monat vor Semesterbeginn in einer Email wie man sich für den Service
anmeldet.
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6 Unterkunft
6.1 Kurzfristig
Für alle die sich direkt vor Ort eine langfristige Unterkunft suchen möchten, ist ein Hostel
wohl die kostengünstigste Möglichkeit die Zeit der Wohnungssuche zu überbrücken. Ich
habe mich über die Internetseite www.HostelBookers.com informiert und bereits von
zuhause ein Zimmer im Euro Hostel Edinburgh Halls gebucht. Das Hostel ist nicht wirklich
schön aber als Übergangslösung absolut in Ordnung. Die Kosten für ein Einbettzimmer
betrugen 23,66 Euro.
6.2 Studentenwohnheim der Napier University
Die Napier University vergibt Wohnheimplätze eigentlich nur an Studenten, die mindestens
ein Jahr bleiben. Short term Studenten, also Studenten die nur für ein Semester bleiben,
können sich aber dennoch bewerben. Sie erhalten zunächst eine Wartelistenplatz und
werden benachrichtigt, sollten noch Plätze frei werden. Das bedeutet jedoch auch, dass man
Geduld haben sollte. Ich habe erst zwei Wochen vor Abreise eine E-Mail der Uni bekommen.
In dieser Mail wurde ich jedoch lediglich aufgefordert weitere Unterlagen einzureichen, ob ich
nun ein Zimmer im Wohnheim bekomme oder nicht ging aus dieser E-Mail jedoch nicht
hervor.
6.3 Private Unterkunft
Private Unterkünfte sind für Studenten, die lediglich ein Semester bleiben zum Teil nicht
leicht zu finden. Da ich in einem Studentenwohnheim eines privaten Anbieters gewohnt
habe, konnte ich hier auch keine persönlichen Erfahrungen machen. Die internationalen
Studenten, mit denen ich mich unterhalten habe, hatten zum Großteil kein Problem mit der
Wohnungssuch, jedoch gibt es auch schwarze Schafe unter den Vermietern. Als allgemeiner
Tipp kann ich nur sagen, dass man kein Miete oder Kaution überweisen sollte, solange man
die Wohnung nicht gesehen hat.
6.4 Studentenwohnheim – iQ Student Accommodation
Ich habe in einem Wohnheim eines privaten Anbieters namens iQ in der Innenstadt gewohnt.
Die iQ Wohnheime sind noch relativ neu und daher auch dementsprechend modern
ausgestattet. In der Miete sind alle Kosten (Strom, Wasser, Internet etc.) inbegriffen. Im
Vergleich zu privaten Wohnungen oder den Wohnheimen der Napier University ist die Miete
relativ hoch, jedoch bekommt man dafür auch einiges an Komfort und Extras (Quiznight,
Tanzkurs) geboten. Über das Internetportal von iQ ( www.iq-student-accommodation.com )
kann man sich nur Anmelden, wenn man mindestens zwei Semester bleibt, jedoch gibt es im
Wohnheim auch eine begrenzte Anzahl an Wohnungen für Studenten, die nur ein Semester
bleiben. Bei Interesse einfach eine E-Mail an: [email protected] schreiben.
7 Öffentliche Verkehrsmittel
Edinburgh verfügt über ein sehr effizientes Busnetz. Führende Busgesellschaft ist
Lothian Buses. Die Ticketpreise sind im Vergleich zu München günstig (eine Einzelfahrt
kostet 1,30 Pfund, ein Tagesticket 3,20 Pfund). Die Tickets kauft man direkt beim Busfahrer.
Es ist wichtig den Fahrpreis immer passend zu haben, da die Fahrer kein Wechselgeld
haben. Wenn man den Bus regelmäßig benutzt, sollte man sich eine Student - Ridacard
besorgen. Die Karten werden direkt in den Travelshops von Lothian Buses (Waverley Bridge,
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Shandwick Place oder Hanover Street) ausgestellt. Zur Beantragung muss man lediglich den
Studentenausweis der Napier University vorlegen.
Anfangs ist es manchmal nicht leicht die Richtige Bushaltestelle zu finden, da nicht alle
Haltestellen auf den Plänen aufgeführt sind. Es ist jedoch kein großes Problem wenn man
seine Haltestelle verpasst, denn meist liegen die Haltestellen nur ca. 5 Gehminuten
auseinander. Wenn man sich nicht sicher ist, empfiehlt es sich den Busfahrer beim
Einsteigen um Hilfe zu bitten. Die Fahrer sind in der Regel sehr freundlichen und geben
Bescheid sobald man aussteigen muss.
Die Edinburgh Tram, die bereits in einigen Erfahrungsberichten erwähnt wurde, wird seit
ca. 3 Jahren gebaut, was man auch an einigen Baustellen in der Stadt bemerkt. Wann die
Tram jedoch in Betrieb genommen wird steht in den Sternen.
8 Kommunikation
8.1 Handy
Wie viele andere internationale Studenten habe ich mich für Lebara als Handy Provider
entschieden. Ich habe meine Lebara Simkarte im Carphone Warehouse in der Princes Street
gekauft. Man kann die Sim Karte jedoch auch in anderen Geschäften in der Stadt besorgen.
8.2 Skype
Kostenloses telefonieren mit den Daheimgebliebenen funktioniert am besten über Skype.
Wer Skype noch nicht auf seinem PC hat kann es über www.Skype.com herunterladen.
9 Konto
Ich persönlich hatte kein schottisches Bankkonto. Um ohne Gebühren Bargeld abheben zu
können, habe ich vor meiner Abreise nach Schottland ein Konto bei der DKB eröffnet. Die
Eröffnung des Kontos ist ganz bequem übers Internet möglich ( www.DKB.de ). Mit dem
Konto erhält man eine Visa Card, mit der man Weltweit gebührenfrei Geld abheben kann.
10 Freizeit
10.1 Tagesausflüge
Da nicht nur das Busnetz innerhalb Edinburghs sehr gut ist, kann man mit dem Bus relativ
günstig viele Ort rund um Edinburgh, sowie Orte der schottischen Highlands besuchen. Die
Tickets bucht man entweder Online (www.citylink.co.uk) oder an der Edinburgh Bus Station.
10.2 Arthurs Seat
Arthurs Seat ist Edinburghs Hausberg und in jedem Fall einen Ausflug wert. Er bietet einen
Phänomenalen blick auf die Stadt und die umliegende Region. Am besten macht man diesen
Ausflug an einem schönen, möglichst windstillen Tag, da man dann den schönen Blick am
besten genießen kann.
10.3 Free Walking Tour
Wer Edinburgh und seine Geschichte kennen lernen möchte macht am besten eine Free
Walking Tour. Die Touren sind kostenlos bzw. basieren auf einer sogenannten
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„tips only basis“. Aus diesem Grund geben sich die Guides besonders viel Mühe die Touren
durch die Altstadt möglichst spannend und interessant zu machen. Die Starttermine für die
Free Walking Tour kann man online unter www.newedinburghtours.com einsehen. Eine
vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
11 Fazit
Abschießend kann ich nur sagen, dass ich ein super Auslandssemester in Edinburgh hatte.
Ich hatte die Chance viele neue Leute aus aller Welt kennenzulernen, habe viel über
Schottland, seine Geschichte und Traditionen erfahren und mich auch persönlich
weiterentwickelt. Und jeden, den das angeblich schlechte Wetter abschreckt, kann ich
beruhigen, denn es ist bei weitem nicht so regnerisch wie manch einer erzählt.
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