Derma3. - MedUni Wien

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Derma3. - MedUni Wien
Nekrobiotische Epidermonekrolyse ( = Lyell-Syndrom)
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iatrogen hervorgerufen
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bei 50% Ätiologie unbekannt
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Antibiotika, Antiarrythmika, Analgetika, Barbiturate
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schwere akute toxische Erscheinungen: Fieber, Wasser-,
Elektrolyt- und Eiweißverlust
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Letalität 30%
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Rötung – Blasenbildung folgt – Blasen konfluieren –
Epidermis löst sich als Ganzes ab
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im Corium starkes Ödem, histologisch kein Zellinfiltrat
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TH – Cortison, Keine Antibiotikagabe!!!
Entzündliche Reaktionen des oberflächlichen
Bindegewebsapparates
1. Lupus erythematodes:
Immunkomplexablagerungen
2. Lichen ruber planus:
Dermatose unbekannter Genese,
Rundzellinfiltrate und zerstörte
Basalzellen, Str. granulosum und Str.
corneum verbreitert, feine kleine Papeln
3. Urticaria „Nesselsucht“
4. Toxische und allergische Exantheme
5. Vasculitis necroticans: Folge – Purpura, trophische Störungnen
URTICARIA = „Nesselsucht“
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massiv auftretende Schwellung der Epidermis
ist oft vergesellschaftet mit einem Angioödem
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Prädilektion: Augen, Lippen, Ösophagus, Anus
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sowohl toxisch als auch allergische Genese
Entzündungsmediatoren werden frei und bewirken Dilatation und
Permeabilitätssteigerung:
Histamin
PAF
Prostaglandine (PGD2)
Bradykinin
Anaphylatoxine (Komplementspaltprodukte, C3a, C5a)
Leukotriene (C4, D4)
3-fach Antwort:
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Vasodilatation (Erythem)
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Permeabilitätssteigerung (Quaddel)
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Axonreflex (Rötung), Substanz P aus sensiblen kutanen
Nervenendigungen
Reproduzierbar durch Histamininjektion in die Haut
Allergische Ursachen:
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Nahrungsmittel (Fisch, Krebse,...)
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Arzneimittel
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Insektengifte
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parasitäre Ag
Runde, hellrote Quaddeln
Ausgedehnte Urtikaria mit konfluierenden Läsionen
Andere nicht allergische Ursachen sind weitaus häufiger:
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physikalische Noxen (Druck, Wärme, Kälte)
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Licht: UV-A, kurzwelliges sichtbares Licht
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Medikamente oder andere Stoffe, die eine
Mastzelldegranulation auslösen können
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Störung des Arachidonsäurestoffwechsels – Bildung
von Leukotrienen erhöht durch Gabe von Salicylaten
Urtikarieller Dermographismus: umschriebener
Friktionsreiz führt zu strichförmigen urtikariellen Läsionen,
umgeben von einem Reflexerythem
Positiver Kältetest bei Kälteurtikaria. Die Quaddel entspricht
genau der Auflagefläche des Eiswürfels - Abrinnspur
Histologie:
Auflockerung der Epidermis + starke zelluläre Infiltration
Klinik:
Folge ist eine stark juckende Quaddelbildung, Schwellung im
bereich der Schleimhäute, und dort wo viele Mastzellen sind
(Augenlid)
Schwellungen bis in die Subcutis – Angioödem, Quincke-Ödem
Sonderform: hereditäre Angioödem, Mangel an C1-Esterase (C1Inhibitor – Komplement, Gerinnung, Fibrinolyse)
Subkutanes Fettgewebe
Panniculitis
Ursache:
Traumatisch, hyperergisch nach Infektion, primäre
Entzündung
Freisetznug freier Fettsäuren – starker Entzündungsreiz –
Fettzellnekrosen – Sklerosierung des FG
Vasculitis
Immunkomplexablagerungen (Typ III) – Vaskulitis bis Obliteration
und all den Folgen für innerviertes Gewebe
Panarteritis nodosa
HAUT UND LICHT
Schädigung der Haut durch Licht vor allem durch UV-B Anteil.
UV-B: 290 – 320 nm
UV-A: 320 – 400 nm
Sichtbares Licht: 400 – 760 nm
Schäden reichen von Erythem, über Juckreiz und Brennen zur
starken Blasenbildung
Wirkung:
Schädigung der DNA, RNA, Proteinen und anderen
Membranbestandteilen
Reparationsvorgänge:
Excisionsreparation – Reaktion läuft ohne Zufuhr von Lichtenergie ab
= „dark repair“
Schritte:
- „recognition“
- „incision“ mit Hilfe spezifischer Endonukleasen
- „excision“ erfolgt enzymatisch
- „unscheduled DNA-synthesis“ – neusynthetisiertes
Teilstück eingesetzt
- neues Teilstück mit Hilfe einer
Polynukleotidligase mit der DNA-Helix verbunden
„rejoining“
Wirkung von UV-Licht auf das Immunsystem:
-Langerhans-Zellen in ihrer Aktivität gedrosselt
-Stimulierbarkeit von Lymphozyten auf Antigene herabgesetzt
-CD4/CD8 Ratio auf Kosten von CD4-Zellen
-Bsp.: nach Bestrahlung Versuch der Sensibilisierung mit einem
Kontaktallergen – Toleranz (Ag-spezifische T-Suppressorzellen)
-Abfall zirkulierender T-Zellen (B-Zellen bleiben erhalten)
UV demnach starker Induktor von Immunsuppression
TH: Autoimmunkrankheiten, AIDS
Sonnenerythem (Sonnenbrand)
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typische Spongiose mit Maximum nach ca. 12-24 h
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nach 48-72 h Rückgang der Symptome
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Synthese von RNA und DNA zeigt einen biphasischen
Verlauf:
- nach ca. 2-12 h Abnahme der Syntheserate
- nach 24 h steigt diese wieder an
- und erreicht nach 24-72 h einen Gipfel
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Reparationsvorgänge zwar immer in Gang, manchmal nicht
vollständig – nach Jahren Karzinomentstehung
Akutes UV-Erythem (I°). Diffuse Rötung nach
UV-B Überdosierung im Sonnenstudio
Xeroderma pigmentosum
Autosomal rezessive Erkrankung
Photoreaktiver Reparaturmechanismus der DNA gestört
Hohe und frühzeitige Inzidenz von malignen Hauttumoren
Meist schon vor dem Schulalter endet diese Erkrankung tödlich!
Photodermatosen
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hierbei kommt es zum Einbau von Photosensibilatoren,
die Lichtenergie absorbieren
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diese so aktivierten Moleküle können mit Molekülen der
Zelle Bindungen eingehen und die Zelle schädigen
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phototoxische und photoallergische Reaktionen
Phototoxische Reaktion
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direkte Interaktion der Moleküle mit dem
Photosensibilisator
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dadurch Bildung freier Radikale und Peroxiden
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Folge – Bindung an DNA, Proteine und
Membranlipiden
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vor allem das UV-A Licht wirkt so auf
Photosensibilatoren
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klinisches Erscheinungsbild ähnlich dem Sonnenerythem
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exogene:
Medikamente, pflanzliche Stoffe
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endogene:
Porphyrine
Photoallergische Reaktion:
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entsteht durch die Aktivierung eines Stoffes z.B. eines
Medikaments durch UV-A Licht (Bestrahlung) zu einem
Allergen
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dieses führt dann zu einer Immunantwort
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Medikamente: Sulfonamide, Phenothiazin
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klinisch besteht ein ähnliches Bild wie beim
Kontaktekzem
Pigmentstörungen der Haut
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in den Melanozyten findet man Zellorganellen – die
Melanosomen
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hier läuft Melaninsynthese ab
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es werden Eumelanin als auch das Phäomelanin gebildet
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Melanin schützt die Zelle vor der energiereichen UVStrahlung, und zwar durch Absorption und Streuung