Nachrichten aus der Initiative Zink
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Nachrichten aus der Initiative Zink
Nachrichten aus der Initiative Zink Wissens- und Erfahrungsaustausch: Zinc Experts Meeting in Nordenham Nach Belgien, Sardinien, Finnland und Norwegen war Deutschland Gastgeber des 59. Zinc Experts Meetings der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik: Fast 60 Experten aus dem In- und Ausland diskutierten vom 10. bis zum 11. November 2011 im niedersächsischen Nordenham neueste technische und wissenschaftliche Erkenntnisse bei Primärmetallurgie, Recycling und Weiterverarbeitung von Zink. Gastgeber dieser Sitzung des Fachausschusses Zink der GDMB war die Xstrata Zink GmbH, die ihren Unternehmenssitz in Nordenham hat. Deren Geschäftsführer Carl van Dyken hieß die Teilnehmer herzlich willkommen. Anschließend berichteten Marco Spohler und Dr. Piet Scheeren über aktuelle Entwicklungen bei Xstrata. Die Vorträge spiegelten die Vielfalt der angewandten Technologien in allen Bereichen der Zinkindustrie wider: Dipl.-Ing. Norbert L. Piret, Piret Stolberg Partners, schlug als Verfahrensweg für die kombinierte Aufbereitung von Zink und Bleikonzentraten den Hybrid-Hydro-Pyro-Prozess vor. Dieser verbindet bereits bekannte und kommerziell betriebene Verfahrensstufen miteinander, sodass die Prüfung einer wirtschaftlichen Umsetzung für Unternehmen, die Blei-Zink-Mischkonzentrate verarbeiten, möglich ist. Dipl.-Ing. Gerald Schneeberger vom Fachbereich für Nichteisenmetallurgie der Montanuniversität Leoben stellte neue Technologien für die Aufbereitung zinkhaltiger Sekundärrohstoffe vor, bei denen der Fokus auf Feuerfestauskleidungen metallurgischer Aggregate liegt. Rolf Brisberger, Leiter Forschung & Entwicklung der Wuppermann Engineering GmbH, präsentierte aktuelle Entwicklungen beim Bandverzinken am Beispiel der Wuppermann AG, während Dr.-Ing. Thomas Pinger, Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG, das Stückverzinken in den Mittelpunkt seines Beitrags stellte. Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz der Zinkindustrie in Deutschland und Europa waren die thematischen Schwerpunkte des Vortrags von Dr.-Ing. Sabina Grund, Initiative Zink. „Diese übergreifenden Themen sind unabhängig von der Art des Zinkerzeugungs- oder Verarbeitungswegs heute von zentraler Bedeutung – die Tagung bot einen geeigneten Rahmen, Möglichkeiten der Steigerung von Ressourceneffizienz in den einzelnen Verfahrensstufen zu erörtern“, erklärt Sabina Grund. „Die Themenvielfalt bei Zink ist enorm groß“, sagt Dr. Jürgen Antrekowitsch, Dozent an der Montanuniversität Leoben (Österreich) und Vorsitzender des Fachausschusses Zink der GDMB, „deshalb bilden wir mit dem Vortrags- und Rahmenprogramm ein möglichst breites Spektrum ab. Und die Vorteile dieser Tagung liegen auf der Hand: Die Unternehmen können Synergieeffekte nutzen und schneller und effektiver Lösungsansätze für neue Technologien erarbeiten. Die Teilnehmer nehmen viele Ideen, Tipps und praktische Hilfen mit in ihre Unternehmen, knüpfen neue Kontakte, frischen alte wieder auf und können ihre Erfahrungen austauschen.“ Das 60. Zinc Experts Meeting wird Mitte Oktober 2012 stattfinden – Termin und Ort werden auf der Internetseite der GDMB (www.gdmb.de/gdmb-fachausschuss-zink. php) bekannt gegeben. Kontakt: INITIATIVE ZINK in der WirtschaftsVereinigung Metalle Sabina Grund Am Bonneshof 5, 40474 Düsseldorf Fon: 0211 4796176 Fax: 0211 479625176 E-Mail: [email protected] 4. Zinkdruckgusswettbewerb: Preisträger ausgezeichnet Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der EUROGUSS 2012 in Nürnberg wurden am 16. Januar 2012 die Gewinner des diesjährigen Zinkdruckgusswettbewerbs prämiert. Erstmalig erlaubte die Qualität der eingereichten Gussteile keine eindeutige Zuordnung zu den Kategorien „Konstruktion/Gießtechnik“, „Umstellung auf Zinkdruckguss“ und „Oberflächentechnik“. Deshalb wurden jeweils alle Bewertungsaspekte berücksichtigt. Das Ergebnis: Die Expertenjury sprach drei Platzierungen und fünf besondere Anerkennungen aus. Platzierungen für hohe Gussqualität, Innovation und Zukunftsorientierung Mit dem ersten Platz wurde die HZD Havelländische Zink-Druckguss GmbH gewürdigt. Das Premnitzer Unternehmen hatte eine Baugruppe aus Bedienhebel 16 und mechanischen Elementen für ein modernes Lifestyle-Haushaltsgerät eingereicht. „Diese Baugruppe gegossener Teile schneidet in allen Bewertungskategorien hervorragend ab und ist ein herausragendes Beispiel für die Einsatzmöglichkeiten von Zinkdruckguss“, so die Ergebnisbegründung. Hervorgehoben wurde die anspruchsvolle Konstruktion mit einem hohen Schwierigkeitsgrad im Formenbau, die für alle Gussteile erforderlich ist. Bemerkenswert ist zudem, dass bei den beweglichen Bauelementen die mechanischen Eigenschaften von Zinkdruckguss ausschlaggebend waren, während beim Bedienhebel die gefühlte Wertigkeit entscheidend für den Einsatz von Zinkdruckguss gewesen ist. Den zweiten Platz belegte die Artur Monse GmbH & Co. KG aus Velbert mit einem Signal- und Leistungssteckverbinder, der in der Elektronik industrieller An- wendungen zum Einsatz kommt – unter anderem aufgrund der abschirmenden Eigenschaften von Zink. „Das komplexe Gussteil müsste in anderen Fertigungsverfahren aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt werden. Durch seine besondere konstruktive Ausführung unter Berücksichtigung der gestalterischen Freiheit, die Zinkdruckguss bietet, ist hier eine optimale Lösung erzielt worden, bei der die hohe Wirtschaftlichkeit des Zinkdruckgussprozesses voll ausgeschöpft wird“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Lothar H. Kallien von der Hochschule Aalen die Entscheidung der Jury. Platz drei belegte eine zentrale Trägereinheit zur Befestigung aller optischen, elektrischen und mechanischen Bauteile für die Speicherfolientechnologie im Bereich Zahnmedizin, mit der sich die Kaspar Lüther GmbH & Co. KG aus Gunzenhausen am Wettbewerb beteiligte. Einstimmig befand die Jury, dass die Trä- Werkstoffe 1/2012 Nachrichten aus der Initiative Zink gereinheit eine beispielhafte Konstruktion aufweist und sehr anspruchsvoll in Gestaltung, Formenbau und Gießtechnik ist. Darüber hinaus entfällt durch die Umstellung auf Zinkdruckguss eine nachträgliche Bearbeitung oder Verbindung mithilfe von Schrauben, Nieten oder Ähnlichem. Besondere Anerkennung ausgesprochen Eine besondere Anerkennung wurde für ein Präzisionsgehäuse für eine SanitärThermostatarmaturenserie der HDO Druckguss- und Oberflächentechnologie GmbH aus Paderborn ausgesprochen. Die Begründung der Experten: „Das Gussteil ist ein hervorragendes Beispiel für oberflächenveredelten Zinkdruckguss mit Sicht- und Dekorwirkung. Durch ein neues Konstruktionsprinzip wird eine neue Designfreiheit hinsichtlich Baugröße und Kontur ermöglicht. Dabei steht die Länge der Fließwege im Gussteil in entscheidender Relation zur Wanddicke und zu den Übergängen. Ein hoher gießtechnischer Schwierigkeitsgrad in Bezug auf die Teilkonturen und deren Füllung und Entlüftung ist hier gegeben.“ Das Velberter Unternehmen Powercast Ortmann GmbH & Co. KG nahm mit einem Gehäuse für Leistungselektronik am Wettbewerb teil, das zur Vermeidung von Kurzschlüssen grat- und restpartikelfrei sein muss. Die Jury zeigte sich vor allem vom durchdachten Form- und Werkzeugkonzept zur Reduzierung von Nachbearbeitungs- und Reinigungsschritten sowie vom hohen Schwierigkeitsgrad des Gussteils – eine hohe Toleranz- und Passgenauigkeit war erforderlich – beeindruckt. Ein Lokgehäuse der H0-Modelleisenbahn, die die Gebr. Märklin Cie. GmbH aus Göppingen einreichte, wird ebenfalls gewürdigt. „Das Gussteil lässt eine komplexe und präzise Werkzeuggestaltung erkennen, denn es ist gratfrei und kommt ohne eine aufwendige Nachbearbeitung aus. Darüber hinaus sind der hohe gießtechnische Schwierigkeitsgrad für die filigranen Konturen und die sehr gute Oberflächentechnik hervorzuheben“, lautet das Urteil der Jurymitglieder. Aufgrund hoher Ansprüche an die Gießbedingungen der Gussteilkonturen und der Gestaltungsfreiheit durch Zinkdruckguss erhält das Bajonett XT-A der Matthies Druckguss GmbH & Co. KG eine besondere Anerkennung. Das Gussstück wird in einem Deckenspot verbaut und ist so konstruiert, dass zusammen mit einem Inlay-Kühlkörper die erzeugte Wärme der integrierten LEDs abgeleitet wird. Darüber hinaus ist eine aufwendige Nachbearbeitung des Bauteils nicht erforderlich. Ein weiteres Bauteil der Kaspar Lüther GmbH & Co. KG wird mit einer besonderen Anerkennung ausgezeichnet. Die Begründung der Experten: „Das Segment für einen Antrieb im Bereich Speicherfolientechnologie lässt eine komplexe Werkzeuggestaltung erkennen. Eine moderne und fortschrittliche Druckgießtechnik ermöglicht eine präzise und optimale Formgestaltung, die im Einklang mit den mechanischen Eigenschaften der Zinkdruckgusslegierung steht.“ Expertenjury beeindruckt Am vierten Zinkdruckgusswettbewerb konnten alle Zinkdruckgießereien aus dem deutschsprachigen Raum mit einem oder mehreren Gussstücken teilnehmen. Grundvoraussetzung war dabei, dass die Teile aus der Produktion der letzten 18 Monate stammen. Hauptkriterien für die Prämierung stellten besondere Anforderungen an Konstruktion, Gestaltung, Formenbau, Gießtechnik, Bearbeitung, Oberflächenbehand- lung und dekorative Eigenschaften dar. Alternativ handelt es sich um ein herausragendes Gussteil durch eine Neuentwicklung in Zinkdruckguss beziehungsweise durch die Umstellung von anderen Werkstoffen oder Herstellungsverfahren auf Zinkdruckguss. „Alle wichtigen und interessanten Aspekte des Zinkdruckgusses sind in diesem Jahr unter den eingereichten Zinkdruckgussteilen vertreten: anspruchsvoller Formenbau mit einem hohen Grad an Innovation und Exaktheit, komplizierte geometrische Formen sowie Gussteile mit brillanten Oberflächen, die nur mit ausgefeilter Anschnittstechnik und optimalen Gießparametern zu erreichen sind“, zeigt sich Ernst Postel vom ReinheitszeichenVerband Zink-Druckguss e. V. von den Ergebnissen des Zinkdruckgusswettbewerbs beeindruckt. Die ehrenamtlich tätige Jury wurde wie in den Vorjahren von der Initiative Zink berufen – und erneut konnten namhafte Experten gewonnen werden: Dipl.Ing. Franz-Josef Wöstmann, Fraunhofer IFAM, Prof. Dr.-Ing. Lothar H. Kallien, Hochschule Aalen, Rafael Lippa, Xstrata Zink GmbH, Ernst Postel, Reinheitszeichen-Verband Zink-Druckguss e.V., Dipl.Ing. Cesare Troglio, Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG), Dr. Norbert Grov, Fachausschuss Druckguss des BDG, Didier Rollez, Grillo-Werke AG, und Helmut Jeschke als Zinkdruckgussexperte der Initiative Zink. Kontakt: INITIATIVE ZINK in der WirtschaftsVereinigung Metalle Dr.-Ing. Sabina Grund Am Bonneshof 5 40474 Düsseldorf Fon: 0211 47 96-176 Fax: 0211 47 96-25 176 E-Mail: [email protected] Web: www.zink.de Im Bild links ist jeweils Herr Böttcher, Vorsitzender der Initiative Zink und Geschäftsführer der Firma Rheinzink GMBH & Co. KG. Ganz rechts im Bild: Dr.-Ing. Sabina Grund, sie führt die Geschäfte der Initiative Zink. 1. Platz: HZD: Robert Seiler, Leiter Technologie der Havelländische Zinkdruckguss GmbH & Co. KG (Mitte links) und Michael Schönberg, Geschäftsführender Gesellschafter der Havelländische Zinkdruckguss GmbH & Co. KG (Mitte rechts) 2. Platz: Artur Monse: Herr Dipl. -Ing. Frank Schumacher, Artur Monse GmbH & Co. KG, Geschäftsführer 3. Platz: Kaspar Lüther: Axel Lüther, Kaspar Lüther GmbH & Co. KG, Geschäftsführer (Quelle: Messe Nürnberg) Werkstoffe 1/2012 17