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Opel kompaktklasse
00-002
Klassentreffen: Alle Kadettund Astra-Generationen auf
einen Blick. Der aktuelle Star
gab sein Debüt auf der IAA 2009
1936
2009
4
Opel kompaktklasse
Seit 1936 sind Kadett und Astra stets Wegbereiter für Innovationen im
Kompaktwagen-Segment. Und wie kaum eine zweite Modellreihe haben sie das
Gesicht von Opel geprägt und wichtige Botschaften des Unternehmens in
die Welt getragen. Dazu zählen in erster Linie ausdrucksstarkes Design,
vielseitige Nutzbarkeit, hohe Fahrdynamik und Preiswürdigkeit.
Rund 21,5 Millionen Kompaktmodelle hat Opel seit 1936 rund um den Globus verkauft. Die Idee hinter dem Erfolg: Als erster Hersteller hat
Opel das Konzept eines kompakten, familientauglichen und erschwinglichen Automobils entwickelt und umgesetzt. Das Vertrauen ins
Konzept Kompaktklasse war groß genug, um im Wirtschaftswunder-Deutschland des Jahres 1962 gleich mit einem komplett neuen Werk
am neuen Standort Bochum in die neue Ära zu starten – und der Erfolg hat Opel recht gegeben. Grundlage der Erfolgsformel war es aber
auch, sich nie auf Lorbeeren auszuruhen: Stets waren die Baureihen technologische Schrittmacher mit Innovationen wie selbsttragende
Karosserie (erster Kadett, 1936), Vierventiltechnik (Kadett E, 1984) oder mitlenkende AFL-Scheinwerfer (Astra H, 2004). Jetzt ist es wieder so weit: Mit dem neuen Astra definiert Opel 2009 abermals Design und Technologie in der Kompaktklasse neu.
Opel kompaktklasse
5
Inhalt
Zehn Modellgenerationen von 1936 bis 2009 – alle
Highlights der Kompaktklasse-Baureihen von
Opel und eine Auswahl der Autos der historischen
Sammlung des Unternehmens.
Kadett 1 1936
6
Kadett A
14
Kadett B 22
Kadett C 30
Kadett D 38
Kadett E 46
Astra F 54
Astra G 62
Astra H 70
der neue Astra 78
opel classic
92
1962
1965
1973
1979
1984
1991
1998
2004
2009
kompaktfahrzeuge in der historischen sammlung von opel classic
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01-001
Blickfang: Modellgepflegter
Kadett von 1938 mit Art-DecoKühlergrill und Opel-Zeppelin
als Markenzeichen
opel kadett 1
7
1936
die erste kadett-generation
Der britische König Eduard VIII. verzichtet wegen seiner bürgerlichen
Lebensgefährtin auf die Krone. In den USA erscheint die erste Ausgabe des
Fotojournals „Life“. Charlie Chaplins Spielfilm „Moderne Zeiten“ wird
uraufgeführt. Emil Lumbeck entwickelt die nach ihm benannte Klebebindung
von Büchern und Magazinen. Die Olympischen Spiele finden im von Nationalsozialisten regierten Deutschland statt. In Rom wird der Grundstein für die
Filmstadt Cinecitta gelegt. Die erste Kadett-Generation startet.
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opel kadett 1
Fakten MODELLGENERATION
Baureihe
Produktionszeitraum
Stückzahl
Karosserievarianten
Motorisierungen
Besonderheiten
Erste Generation des Opel Kadett
1936–1940
107.608 (als Moskwitsch ab
1947: 247.439)
+ Zweitürige Limousine
+ Viertürige Limousine
+ Zweitürige Cabrio-Limousine
Benziner: 1.1/23 PS
Erster Kadett überhaupt,
fortschrittliche Bauweise mit
selbsttragender Karosserie
Der Wagen FÜRS VOLK
Der erste Opel Kadett ist technisch wie preislich
eine kleine Sensation. Über 100.000 Exemplare des
Viersitzers entstehen von 1936 bis 1940 in Rüsselsheim, schon damals eines der fortschrittlichsten
Automobilwerke Europas.
„Der neue Wagen ist in der die Motorisierung tragenden Klasse der kleineren Gebrauchswagen als eine bedeutungsvolle Neuerung und Bereicherung anzusehen“, formuliert die
Opel-Nachrichtenabteilung im Dezember 1936. Gemeint war das dominierende Segment
der Fahrzeuge mit 1,0 bis 1,5 Liter Hubraum, und die Bereicherung ist eine kleine Sensation: Denn der erste Kadett mit der revolutionären selbsttragenden Karosserie, lieferbar als
Limousine oder Cabrio-Limousine, wird für nur 2.100 Mark angeboten.
Der nahezu 100 km/h flotte Viersitzer fährt bald in die Herzen des Publikums und erwirbt
auch das Wohlwollen der Presse: „Der Kadett ist, wie die ersten Probefahrten uns bestätigen, ein für diese Preislage keineswegs alltägliches Fahrzeug“, heißt es am 5. Dezember
1936 in der „Braunschweiger Tageszeitung“.
Das Fahrwerk mit Synchronfederung und blattgefederter Hinterachse stammte vom Olympia, der seitengesteuerte Vierzylinder-Graugussmotor mit 23 Pferdestärken aus 1.073 cm3
Hubraum vom Opel P 4. Die Vorteile der Technik aus dem Baukastensystem waren denn
auch an der günstigen Preisgestaltung maßgeblich beteiligt.
Wie der große Bruder Olympia, dem er auch optisch ähnelt, ist der Kadett ein fesches Auto;
Kennzeichen sind harmonische Proportionen mit Schrägheck und integrierten Scheinwerfern. 1938 erhält der Kadett im Zuge einer großen Modellpflege unter anderem einen
Spitzkühler im Stil des späten Art deco – Fachleute zählen diese Version heute als Zwischengeneration.
Der Kofferraum ist von innen zugänglich, das Reserverad am Heck außen aufgesetzt. Und
auch die Technik des Kadett, der auf gelochten und damit relativ leichten Stahlrädern und
Ballonreifen der Größe 4.50x16 recht komfortabel abrollt, steht durchaus auf der Höhe der
Zeit. Sein Motor verfügt bereits über einen Fallstromvergaser mit Venturi-Rohr. Die Kraft
wird über Einscheiben-Trockenkupplung und Dreiganggetriebe an die Hinterräder übertragen. Die Verzögerung geschieht hydraulisch über vier Trommeln.
Hervorgehoben wurde vielfach auch der Korrosionsschutz des Kadett: „Das Stahlgehäuse ist
innen und außen unter Einschluss aller Hohlprofile mit einem Rostschutzmittel überzogen,
dessen Beständigkeit leicht auf die Dauer eines Jahrzehnts veranschlagt werden kann.“
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FlieSSende Linienführung: Harmonische
Proportionen mit
Schrägheck und
integrierten Scheinwerfern
opel Kadett 1
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Neues Segment: Als vollwertiger Viersitzer für lediglich 2.100 Reichsmark
macht der Kadett die Motorisierung
für viele erschwinglich
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Dynamisch: Werbezeichnung der ersten
Kadett-Generation
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Alles im Blick: Die komplette
Instrumentierung ist seinerzeit
nicht selbstverständlich
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Frischluft-Vergnügen: Auch die CabrioLimousine bietet Platz für vier Passagiere
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Revolutionär: Ein Ausstellungs-Kadett
mit Plexiglas-Verkleidung macht die
selbsttragende Bauweise transparent
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Crashtest: Beim freien Flug in die Kiesgrube muss der erste Kadett seine Sicherheitsreserven unter Beweis stellen
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Hochzeit: Mit Hilfe von Hydraulik-Hebern
wird der Motor in die Kadett-Karosserie
gehoben. Damals modernste Produktionstechnologie
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Fein gemacht: Schon 1938 beweisen die OpelDesigner ihre Aufmerksamkeit für stilistische
Details
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die wichtigsten INNOVATIONEN
Mit seinem guten Preis-/Leistungsverhältnis und fortschrittlichen Details wie der selbsttragenden Karosserie legt
der erste Kadett den Grundstein für die Opel-Erfolge in der
Kompaktklasse.
NEUE BAUREIHE
„Genauso flink, wendig und gehorsam auf alle Befehle des Fahrers
[...], wie man es von einem karrieremachenden Kadetten erwartet“,
schreibt die „Kölnische Zeitung“ 1936 über die neue Baureihe von
Opel. So neu wie das Segment ist auch die Bezeichnung „Kadett“.
Bis zur Einführung des ersten Astra 1991 (siehe ab Seite 54) werden die Kompaktklasse-Baureihen von Opel über fünf Jahrzehnte
lang so heißen. Mit den Oberklasse-Modellen Admiral und Kapitän
präsentiert das Unternehmen 1937 und 1938 zudem zwei Baureihen, deren Namen ebenfalls aus dem Marine-Bereich stammen.
SELBSTTRAGENDE KAROSSERIE
Nach dem Olympia, dem ersten deutschen Serienwagen mit selbsttragender Ganzstahlkarosserie, besitzt auch der erste Kadett ein
solches selbsttragendes Blechgerippe. Die Vorteile dieses Bauprinzips gegenüber der klassischen Konstruktion aus Fahrgestell
und Holzaufbau sind vielfältig: Vom geringeren Gewicht profitieren
Fahrleistungen und Verbrauch, und das Sicherheitsniveau ist höher
dank steifer Fahrgastzelle und niedrigerem Schwerpunkt.
PRODUKTION
Die selbsttragende Bauweise ermöglicht eine neue, 1934 von Opel
patentierte und bis heute übliche Fertigungsmethode: Karosserie
und Aggregate (Motor, Getriebe, Achsen) feiern am Band mit Hilfe
hydraulischer Hebetische die so genannte „Hochzeit“. Produziert
wird der Opel Kadett in Rüsselsheim. 1936 betreibt die Marke mit
dem Blitz in dieser Stadt am Main die modernste Gesenkschmiede
der Welt und das größte Karosserie-Presswerk Europas.
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FORMGEBUNG
In die Karosserie integrierte Scheinwerfer statt bis dato üblicher
Topflampen verleihen dem Kadett ein frisches Erscheinungsbild.
Kein Wunder, denn Opel machte modernes Automobildesign in Europa populär: Bereits Anfang der 30er Jahre, also kurz nach der Eingliederung in den General Motors-Konzern, wurde auf Initiative von
GM-Chefdesigner Harley Earl eine Designabteilung in Rüsselsheim
gegründet.
SERIENAUSSTATTUNG
Viel Auto fürs Geld: Schon 1936 bot der erste Kadett das bis heute
markentypische gute Preis-/Leistungsverhältnis und demokratisierte so den Luxus. Denn Details wie hydraulische Vierradbremse,
Fahrtrichtungsanzeiger, zugfreie Entlüftung mittels dreieckiger
Ausstellfenster und „staubdichter“, von innen zugänglicher Reisegepäckraum waren in der Klasse damals unüblich – der Kadett besaß sie allesamt ab Werk.
VERGASER
Als erstes Opel-Modell besitzt der Kadett einen im eigenen Haus
entwickelten Fallstromvergaser mit so genanntem Venturi-Rohr. In
dieser nach dem italienischen Physiker Giovanni Battista Venturi
(1746–1822) benannten Düse wird vor der Drosselklappe der Kraftstoff in den angesaugten Luftstrom gemischt. Das Venturi-Rohr ist
ein glattwandiges Rohrstück mit einer Verengung. Wenn Luft durch
das Rohr strömt und den engeren Bereich passiert, muss sie an
dieser Stelle schneller strömen als in den anderen Zonen. Dadurch
entsteht an der Engstelle ein Unterdruck (wie an der Oberseite einer Flugzeug-Tragfläche). An der Verengung befindet sich ein mit
Benzin gefülltes Röhrchen. Der Kraftstoff wird vom Unterdruck im
Venturi-Rohr angesaugt und mitgerissen.
12 opel kadett 1
Struktur-Wandel
Metallgerippe statt Holzaufbau – die Konstruktionsweise des ersten Kadett ist damals revolutionär, heute selbstverständlich.
Auf dem Berliner Automobilsalon des Jahres 1935, der „IAA“ jener Zeit, erregte Opel mit einer
nahezu durchsichtigen Karosserie Aufsehen. Dach, Türbleche, Motorhaube und Kofferraum
des Ausstellungsstücks waren aus Plexiglas gefertigt, um die neue Form des rahmenlosen
Aufbaus zu veranschaulichen. Dieser Olympia war – wie der im Jahr darauf präsentierte Kadett – nach einem 1934 erteilten Opel-Patent konstruiert und das erste deutsche Serienauto mit selbsttragender Stahlkarosserie. Die Pressemeldung von damals zieht Parallelen zu
Architektur und Flugzeugbau: „Die von früher her gewohnte Unterteilung zwischen Fahrgestell und Karosserie wird hinfällig. Das Gerippe der Karosserie ist wie ein Brückenträger aufgebaut, eine Ausführungsform, die bei geringstem Gewicht die mühelose Aufnahme großer
Kräfte möglich macht. Dieses Gerippe besteht aus Profilträgern, die wie im Metallflugzeugbau miteinander verbunden sind.“ Mit der Premiere für die selbsttragende Karosserie bei
Olympia und Kadett stellte Opel gleichzeitig eine neue, bis heute aktuelle Fertigungsmethode vor, für die das Unternehmen ebenfalls ein Patent erhielt.
Das Modell in Berlin war nicht zuletzt den Zweiflern gewidmet, die noch annahmen, ein
stabiler Kraftwagen sei nur mit Chassis und getrenntem (Holz-) Aufbau nach dem Bauprinzip aus dem Kutschenzeitalters denkbar. Ein Nachbau des gläsernen Ausstellungsmodells
steht heute im Deutschen Museum in München.
Heinrich Nordhoff (1899–1968), damals technischer
Berater der Opel-Verkaufsabteilung, später
Vorstandsvorsitzender der Volkswagen-Werke
„Das Ziel war die Schaffung eines
Wagens, der bei niedrigem Preis,
bequemsten Raumabmessungen
und höchster Wirtschaftlichkeit
seinen Insassen alle Annehmlichkeiten und die volle Leistung
eines wirklich modernen Wagens
bietet. Wir haben an keiner Stelle
Konzessionen gemacht.“
opel kadett 1 13
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionSelbsttragende Ganzstahl-Karosserie
VorderradaufhängungStarrachse, geschmiedet
Vorderradfederung/-dämpfung Dubonnet-Feder/Stoßdämpfer
HinterradaufhängungStarrachse, Banjo-Typ
Hinterradfederung/-dämpfungHalbelliptische Blattfedern, hydraulische Stoßdämpfer
„Normal-Limousine“ ab 1937: halbelliptische
Blattfedern, Stoßdämpfer
Lenkung, BauartSchnecken-Segment-Lenkung
Räder, Bauart Stahlscheibenräder
Reifen, Dimension (Basis)
4.50 x 16
MaSSe/Gewichte
Länge/Breite/Höhe mm (Limousine)
„Spezial-Limousine“ (ab 1937)
„Normal-Limousine“ (ab 1937)
Radstand mm (Limousine)
Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg 3810 x 1375 x 1455
3840 x 1375 x 1535
3710 x 1375 x 1455
2337
1075/1168
757
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Autobahnfest: Ausdauer und Zuverlässigkeit
werden in der Werbung herausgestellt.
Prospekt von 1936
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Perfekt für den
Ausflug ins Grüne:
Der Kadett Caravan ist
der erste deutsche
Kompaktklasse-Kombi
opel kadett a 15
1962
Opel Kadett A
Sam Walton eröffnet den ersten Wal-Mart-Supermarkt in den USA. Die Plattenfirma Decca lehnt die Beatles nach Probeaufnahmen mit der Begründung ab,
dass Gitarrengruppen nicht mehr modern seien. Mit der Kubakrise erreicht das
Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion einen Höhepunkt. Anthony
Burgess veröffentlicht sein Buch „A Clockwork Orange“. Brasilien gewinnt die
FuSSball-WM in Chile. Die Dreharbeiten zu dem Film „James Bond jagt Dr. No“
beginnen. Die Erfolgsgeschichte des Kadett A startet.
16 opel kadett a
Fakten MODELLGENERATION
Opel Kadett A
1962–1965
Stückzahl
649.512
Karosserievarianten + Zweitürige Limousine
+ Dreitüriger Caravan
+ Zweitüriges Coupé
Motorisierungen
Benziner: 1.0/40 PS, 1.0/48 PS
Besonderheiten
Mit Platz für die ganze Familie
und groSSem Kofferraum ist der
Kadett A ein neues Modell
konzept und läutet zusammen
mit dem neuen Werk eine neue
Ära bei Opel ein
Baureihe
Produktionszeitraum
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fünf Monate.
Eine neue Ära für Opel
GroSSer Kofferraum und viel Platz für vier Personen; neuer, drehfreudiger Motor und geringe
Unterhaltskosten sind das Erfolgsrezept des
Kadett A. Fast 650.000 Autos baut Opel von 1962 bis
1965 im neuen Werk Bochum.
„Die Herren reisten inkognito: Perfekte Tarnung war angesagt, als sich am 18. März 1960
eine Delegation von Opel-Managern auf den Weg ins Ruhrgebiet machte. (...) Falsche Namen
für die Hotel-Reservierung und ein Wagen, der statt des Opel-Blitz einen Stern auf dem Kühler trug, sollte die wahre Herkunft der Direktoren vertuschen.“ Wie ein Krimi beginnt laut
Opel-Magazin „Start“ die Erfolgsstory des Kadett A: Für die Produktion des neuen Modells
wird eigens ein neuer Standort gesucht – Bochum erhält den Zuschlag. Mit der dritten, gänzlich neu konzipierten Baureihe und dem neuen Werk beginnt für Opel und für Deutschland
eine neue Ära.
Wen die kompakte und preisgünstige Baureihe im Visier hat, ist der Presse schnell klar:
„Opel Kadett – Fanfarenstoß in Richtung Wolfsburg! Eigene neue Produktionsstätte macht
entsprechende Stückzahlen und volkstümlich knapp kalkulierten Preis möglich“, lautet
eine Schlagzeile.
Nachdem Prototypen über 1,5 Millionen Testkilometer in aller Welt abgespult haben, rollt
im Oktober 1962 der erste Wirtschaftswunder-Kadett vom Fließband. Bei günstigen 2.590
Euro (umgerechnet) startet die Preisliste. Die Linienführung des zweitürigen StufenheckModells ist sachlich-modern: Die Gürtellinie liegt tief, die großen Glasflächen sorgen für
gute Übersichtlichkeit. Eine über die gesamte Seitenlinie laufende Zierleiste betont die
gestreckte Form. Die vorderen Kotflügel laufen in die Scheinwerfer aus, und die hinteren
Enden sind als „Peilecken“ ausgebildet.
Nicht nur mit den Platzverhältnissen im Innenraum verblüfft der Viersitzer bisherige Kleinwagen-Fahrer. „Der Kofferraum? Ein richtiges Gepäckabteil. Die Koffer werden nicht mühsam
verstaut, sondern bequem hingelegt. Eine Kleinigkeit, die wichtig ist: Der Tankverschluss
liegt außen. Nie haben Sie Benzingeruch im Kofferraum“, loben die Werbetexter und können
sich einen Seitenhieb auf den Hauptkonkurrenten aus Niedersachsen nicht verkneifen.
Mit seinem modernen, wassergekühlten Frontmotor bietet der Kadett einen weiteren
großen konstruktiven Vorteil. 40 PS leistet der 993 cm3 große Vierzylinder und treibt ab
März 1963 auch den neuen Kadett Caravan an. Mit dem geräumigen Caravan stellt Opel
den ersten deutschen Kompaktklasse-Kombi vor und unterstreicht damit seine Rolle als
Marktführer in diesem Karosseriesegment: Mitte der 60er Jahre ist fast jeder zweite Kombi
in Deutschland ein Opel. Das hübsche Kadett Coupé, erhältlich ab Oktober 1963, wird vom
48 PS starken 1.0 S-Aggregat befeuert, das später auch für die beiden anderen Karosserieversionen erhältlich ist.
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Familienbande: Der Kadett
Caravan ist mit dritter Sitzbank
erhältlich und bietet Platz für
bis zu sechs Personen
opel kadett a 17
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Im Aufschwung: Viele träumen von Auto
und Eigenheim. Der Kadett ist bezahlbar
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Am Haken: Die Limousine ist die meistverkaufte Kadett-Version
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mit Eleganz: Ab Oktober 1963 bereichert
das Kadett Coupé mit 48-PS-Motor die
Modellpalette
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Auf dem Sportpfad: Privatfahrer
entdecken die sportlichen Qualitäten
des Kadett. Hier 1963 in Monaco bei der
Rallye Monte Carlo
18 opel kadett a
02-007
Erfolgsrezept: Zuverlässige Technik
und viel Platz für vier Personen und
Gepäck
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Entwicklungsphase: Früh entscheidet
sich Opel für wassergekühlte Frontmotoren und selbsttragende Karosserie
02-009
Ausblick: Gute Rundumsicht und
vollständige Instrumentierung mit
Breitband-Tacho
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Landgang: Frisch produzierte Kadetten
im neuen Werk Bochum (1964)
opel kadett a 19
die wichtigsten INNOVATIONEN
Mit seinem völlig neuen, drehfreudigen Motor und zahlreichen
innovativen Fahrwerksdetails ist der Kadett A ein modernes Fahrzeug.
Hinzu kommt die hohe Wartungsfreundlichkeit.
PRODUKTION
„Eine neues Werk, ein neues Auto“ lautete 1962 der Slogan bei Opel.
Für die Produktion des Wirtschaftswunder-Kadett errichtete das
Unternehmen eigens eine neue, hochmoderne Fabrik auf einem alten Bergwerks-Gelände in Bochum – das erste Pkw-Werk außerhalb
Rüsselsheims. Bereits bei der Konstruktion des preiswerten und
zuverlässigen Modells wurde auf eine möglichst einfache Produktion Wert gelegt: Die Karosserie besteht aus nur zwölf Hauptteilen,
die Seitenwände beispielsweise sind aus einer einzigen Stahlblechtafel gefertigt. Die Vorderachse bildet mit der Lenkung eine Montageeinheit – seinerzeit noch nicht selbstverständlich.
MOTOR
Im Kadett A kommt ein neu entwickelter, wassergekühlter Vierzylinder zum Einsatz. Der überquadratische Kurzhuber (Bohrung/Hub:
72/61 mm) erreicht seine Nennleistung von 40 PS bei 5.000 min-1
und setzt bei Opel neue Maßstäbe in puncto Drehfreudigkeit. Gleichzeitig ist das 993 cm3 große Aggregat sehr elastisch und erreicht
sein Drehmomentmaximum von 7,2 mkg bereits bei 2.000 min-1.
Die Ventile werden betätigt über kleine und leichte Stößelstangen,
eine Rollenkette mit automatischem Spanner treibt die Nockenwelle an. Gekoppelt ist der Motor an ein ebenfalls neu entwickeltes,
vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe mit Mittelschalthebel. Ab
1963 ist – zunächst im neuen Coupé – ein acht PS stärkerer Motor
verfügbar. Die Mehrleistung erreichten die Opel-Ingenieure, indem
sie die Verdichtung von 7,8 auf 8,8 anhoben. Dadurch benötigt der
Kadett 1.0 S Super- statt Normalkraftstoff.
LEICHTBAU
„Geradezu sensationell ist das Gewicht des Wagens, der leer nur
670 kg wiegt, was zumindest vom ingenieurmäßigen Standpunkt
hohe Anerkennung verdient“, lobt ein zeitgenössischer Autotest.
Dennoch ist die Karosserie stabil: „Auch im äußersten Verwindungszustand ließen sich die Türen vollkommen normal öffnen
und schließen“, so Autotester Olaf von Fersen in der Zeitschrift
„Automobil“ über die seinerzeit keineswegs selbstverständliche
Steifheit.
WARTUNG
Erschwinglich ist der Kadett A auch im Unterhalt: Er kommt dank
wartungsfreier Gelenke an Fahrwerk und Lenkung ohne Schmiernippel aus. Bei der neuen Zahnstangenlenkung stellt sich das Lenkspiel
automatisch nach. Auch der Kettenantrieb der Nockenwelle stellt
sich dank automatischem Spanner selbsttätig nach. Neben diesen
konstruktiven Vorzügen hat Opel die Service- und Ersatzteilkosten
mit spitzer Feder kalkuliert: Ein Ölwechsel ist nur alle 5.000 km nötig. Lediglich 15 Euro (umgerechnet) kostet die 10.000-KilometerInspektion inklusive Material. Und ein Austauschmotor ist schon für
200 Euro zu haben. Neben gut ausgerüsteten Werkstätten mit geschultem Personal ist auch ein zuverlässig arbeitender Ersatzteildienst entscheidend: 1960 nimmt Opel in Rüsselsheim ein neues
modernes Ersatzteile- und Zubehör-Lager in Betrieb.
FAHRWERK
Die Vorderräder sind einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt. Als
Federelement fungiert eine neuartige „Weitspalt“-Blattfeder, die
bei der Fahrt durch Kurven auch die Funktion eines Stabilisators
übernimmt. Neu an der Starrachse hinten ist ihre Zentralgelenkkonstruktion. Originalton Pressetext 1962: „Die neue Zentralgelenkachse hat eine verbesserte Achs- und damit Radführung zur Folge
und entlastet die Hinterfedern von Brems- und Antriebsmomenten.“
Als drittes Lager der Antriebseinheit hält das Zentralgelenk Schwingungen weitgehend fern von der Karosserie.
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„Bochum und Opel:
eine Symbiose“
Mit dem Kadett A nimmt zugleich das Opel-Werk
Bochum seine Produktion auf. Die selbstbewusste
Strategie, eigens ein neues Werk zu errichten, geht
auf: Bis heute sind dort 9,6 Millionen Kadett und
Astra vom Band gelaufen.
„In Rüsselsheim und im ganzen hessischen Raum waren die Voraussetzungen zur weiteren
Vergrößerung der Produktionskapazität nicht mehr gegeben, die räumlichen Ausdehnungsmöglichkeiten eng begrenzt und keine Arbeitskraftreserven im Einzugsgebiet mehr vorhanden“, begründet Opel seinerzeit seine Pläne, für den Kadett A eigens ein neues Zweigwerk
in Bochum zu errichten.
Auf einem ehemaligen Zechengelände beginnen im September 1960 die Erdarbeiten. Auf
Europas größter Baustelle bewegen rund 300 Baufirmen mit 5.500 Mitarbeitern 2,5 Millionen Tonnen Erde, verarbeiten 500.000 Kubikmeter Beton und verbauen in Tag- und Nachtschicht 90.000 Tonnen Stahl. Insgesamt investiert Opel eine Milliarde Mark. Am 10. Oktober
1962 wird der Standort offiziell eröffnet und nimmt die Produktion des ersten Wirtschaftswunder-Kadett auf. Im Werk I finden Rohbau und Endmontage statt, im Werk II entstehen
Motoren, Getriebe und Achsen.
„Bochum und Opel: eine Symbiose“, schreibt Theodor Faber in den „Ruhr-Nachrichten“ über
das partnerschaftliche Verhältnis von Stadt und Unternehmen. Seit der Werkseröffnung
sind bis heute rund 9,6 Millionen Kompaktmodelle und insgesamt über 13 Millionen Opel in
der Ruhrgebietsstadt entstanden. Täglich werden rund 850 Astra produziert. Ebenso läuft
in Bochum der erfolgreiche Compact-Van Zafira auf Astra-Basis vom Band.
02-011
Feierstunde: Bereits 1965 läuft der 500.000ste
Kadett A in Bochum vom FlieSSband
02-012
Am laufenden Band: Das neu errichtete Werk
Bochum ist eine der modernsten Fertigungsstätten der Welt
opel kadett a 21
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionSelbsttragende Ganzstahl-Karosserie
Vorderradaufhängung
Wartungsfreie Einzelradaufhängung mit
Doppel-Querlenkern
Vorderradfederung/-dämpfung Elastisch befestigte Querblattfeder (WeitspaltHalbfeder), Teleskop-Stoßdämpfer
HinterradaufhängungZentralgelenk-Hinterachse
Hinterradfederung/-dämpfung
Blattfedern, Teleskop-Stoßdämpfer
Lenkung, BauartZahnstangenlenkung mit zwei Spurstangen
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 4J x 12
Reifen, Dimension (Basis)Schlauchlos, 5.50 x 12
MaSSe/Gewichte
limousine
coupé und l-limousine
Caravan 1000 3-türig
Länge/Breite/Höhe mm
3923 x 1470 x 1410
2325
1200/1205
670–685
3990 x 1470 x 1410
2325
1200/1205
670–685
3923 x 1434 x 1483
2325
1209/1214
720
Radstand mm Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg Hans Herrmann, Jahrgang 1928, damals
Deutschlands einziger Grand-Prix-Fahrer, in
einem Test in der Illustrierten „Bunte“ 1962
„Es ist ein sehr elastischer
Motor, der einen sympathischen
Summton hat und im Leerlauf
fast nicht zu hören ist. Selbst
stark gedroschen verlässt ihn
seine Laufruhe nicht. (...) Er ist
schon ein kleines Wunder, dieser
Opel-Motor.“
03-001
Artgerechte Haltung:
Ein Rallye-Kadett
bei der Rallye Monte
Carlo
opel kadett b 23
1965
Opel Kadett B
Die „Maple Leaf Flag“ wird als neue Flagge Kanadas eingeführt. Der erste
kommerzielle Nachrichtensatellit „Early Bird“ startet in den Weltraum. Der
Mont-Blanc-Tunnel, mit 11,6 Kilometern der längste StraSSentunnel der
Welt, wird eröffnet. Stephanie von Monaco kommt zur Welt. Franz Beckenbauer macht beim Qualifikationsspiel gegen Schweden sein erstes Länderspiel.
„Help!“, das fünfte Album der Beatles, kommt auf den Markt. Der Kadett B
löst den Kadett A ab.
24 opel kadett b
Fakten MODELLGENERATION
Opel Kadett B
1965–1973
Stückzahl
2,6 Millionen
Karosserievarianten + Zweitürige Limousine
+ Viertürige Limousine
+ zwei- und viertüriges
FlieSSheckmodell (LS)
+ Dreitüriger Caravan
+ Fünftüriger Caravan
+ Zweitüriges Coupé
+ Zweitüriges ls Coupé
+ Zweitüriger rallye kadett
+ Zweitüriger rallye ls kadett
+ olympia zweitürig und
viertürig und Coupé
Motorisierungen
Benziner: 1.1/45 PS, 1.1/55 PS,
1.1/60 PS, 1.2/60 PS, 1.7/75 PS,
1.9/90 PS
Besonderheiten
+ Ab 1968 auch mit Automatik getriebe erhältlich
+Erster hubraumstarker
Kompaktsportler
Baureihe
Produktionszeitraum
Eine Nummer gröSSer
Mit 2,6 Millionen produzierten Modellen von September 1965 bis Juli 1973 ist der Kadett B ein Stückzahl-Millionär. Die Modellvielfalt ist beispielhaft.
Und mit dem Rallye-Kadett besetzt Opel die Nische
der erschwinglichen Kompaktsportler.
Wer A sagt, muss auch B sagen – 1965 löst eine neue Baureihe, intern mit dem zweiten
Buchstaben des Alphabets bezeichnet, den ersten in Bochum gebauten Kadett ab. Der
Neue misst über vier Meter und ist damit eine ganze Nummer größer geraten. Neben der
Limousine sind gleich zum Start Caravan und Coupé verfügbar.
Bei dessen modischer Linienführung ließen sich die Designer von ihren Kollegen aus Übersee inspirieren: Das flach abfallende Heck erinnert an die Fastback-Modelle aus den USA
und signalisiert „Kraft und Geschwindigkeit schon, ehe man den Motor vernommen hat“, so
die „Automobil Illustrierte“ 1966. Ein besonderes Stilelement sind die drei Lüftungsschlitze
in den C-Säulen, die dem Zweitürer bald den Spitznamen „Kiemen-Coupé“ bescheren.
Analog zur Länge wachsen die PS-Zahlen. Die Opel-Ingenieure vergrößerten die Bohrung
des Vierzylinders um drei Millimeter: Das nun 1.078 cm3 große Basisaggregat leistet jetzt
45 PS. Alternativ ist der höherverdichtete 1.1 S-Motor mit 55 PS erhältlich.
Schnell wird der Kadett zum Erfolg: Allein bis Ende 1965 laufen in Bochum mehr als 87.000
Limousinen und 18.200 Caravan von den Fließbändern. Bis zum Produktionsstopp im Juli
1973 belegt das Modell zeitweise den ersten Platz in der deutschen Zulassungsstatistik.
Der Erfolg ist aber bei weitem nicht auf das Geburtsland beschränkt: 1966 erreicht der Exportanteil 50 Prozent. Der Kadett wird in 120 Ländern rund um den Globus verkauft.
Die Beliebtheit hat viele Ursachen – eine davon ist die maßvolle Preispolitik: Der Grundpreis
verteuert sich gegenüber dem Vorgänger nur um 100 Mark. Und: Mit dem Rallye-Kadett
besetzt Opel ab November 1966 die Nische der erschwinglichen Kompaktsportler. Das mit
mattschwarzer Motorhaube und Zierstreifen optisch markante Coupé ist zunächst mit einer 60 PS starken Zwei-Vergaser-Version des 1,1-Liter-Motors zu haben und ab 1967 sogar
mit einem 1,9-Liter-Aggregat. Anfangs gewöhnungsbedürftig, später ein Markenzeichen ist
die auffällige Lackierung.
03-002
Mehr zeigen: Der luxuriöse Olympia macht
auch im Partyleben
eine gute Figur
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Coupé-Stud
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Opel GT hervor
opel kadett b 25
03-003
Flotter spurten: Später Rallye-Kadett
von 1972 mit charakteristischer Lackierung und schwarzen Zierstreifen
03-004
Entspannter ankommen: Mit vier Türen
und viel Platz unternehmen KadettFahrer Reisen in alle Welt
03-005
Besser verreisen: Mit seiner
1,57 Meter langen Ladefläche
verkraftet der Caravan selbst
sperriges Sport-Equipment
03-006
Schöner wohnen: Olympia-Armaturen
mit Holzlook und Drei-Speichen-Lenkrad
03-007
Eleganter fahren: Frühes KadettCoupé mit den typischen kiemenartigen Lufteinlässen in der C-Säule
26 opel kadett b
03-008
Im Sonntags-Schick: Von 1967 bis 1971
wird der Olympia als luxuriöse KadettVersion gebaut
03-009
Im Kampfanzug: Der Kadett begründet
den sportlichen Ruf der Marke Opel
03-010
In Führung: Rallye-Kadett zeigt auf
der Nürburgring-Nordschleife, was
er kann
03-011
In Vollbesetzung: Als erster Kadett bietet
die B-Limousine Platz für fünf Personen und
etliche Koffer
opel kadett b 27
die wichtigsten INNOVATIONEN
Die Ausweitung der Modellpalette um den hubraumstarken
1,9-Liter-Motor, die Luxusversion Olympia und das erstmals lieferbare Automatikgetriebe tragen zum Erfolg des Kadett B bei.
RIGHTSIZING
Der Kadett B ist der erste Kompaktwagen mit hubraumstarkem Motor: Ab September 1967 treibt der 90 PS starke 1,9-Liter-Vierzylinder aus dem Rekord den Rallye-Kadett an und beschleunigt das mit
einem modifizierten Fahrwerk ausgestattete Coupé auf bis zu 170
km/h. Damit wird Motorsport für viele erschwinglich.
NEUE KLASSE
Als Limousine ist der Typ B der erste Kadett, der offiziell ein Fünfsitzer ist. (Das Coupé ist weiterhin nur für vier Personen zugelassen.)
Insgesamt hat der Neue in den Abmessungen stark zugelegt. Gegenüber dem Vorgänger fällt die Karosserie 18 Zentimeter länger
und zehn Zentimeter breiter aus. Das Größenwachstum kommt
dem Innenraum zugute: „Die Komfortmaße haben beachtlich zugenommen. So wurden unter anderem die hintere Hüftbreite um
206 mm, die Schulterbreite vorn um 90 mm und hinten um 73 mm
größer. Das Kofferraum-Staumaß wuchs um rund 12 Prozent auf
337 Liter (VDA-Norm)“, betont die Opel-Presseabteilung.
LUXUSVERSION
Ein Premiumanspruch in der Kompaktklasse ist nichts Neues, denn
vor über 40 Jahren hat Opel mit der Luxusversion Olympia bereits
ein entsprechend höher positioniertes Modell vorgestellt. „Der Olympia ist die konsequente Anwendung der erfolgreichen Kadett-Konzeption nach oben“, erläutert die Pressemappe damals, „bei gleich
kompakten Außenabmessungen überzeugt der Olympia durch hohe
Fahrleistungen und einen außergewöhnlichen Ausstattungs- und
Fahrkomfort.“ Von September 1967 bis August 1970 finden über
80.000 Olympia A einen Käufer. Zur aufgewerteten Ausstattung
der luxuriösen Coupés – erhältlich mit 60, 75 und 90 PS – zählen
unter anderem spezielle Noppenteppiche und eine gepolsterte
Armaturentafel „mit Edelholzcharakter“. Ein modifizierter, um die
Kotflügel herumgezogener Kühlergrill mit Chromleisten, rechteckig
eingefasste Frontscheinwerfer und größere Seitenscheiben hinten
(möglich durch den Entfall der kiemenartigen Belüftungsschlitze)
stellen die optischen Aufwertungen im Exterieur dar.
ELEKTRIK
Der Typ B ist der erste Kadett mit 12-Volt-Bordnetz. „Sehr begrüßenswert ist die Umstellung auf 12 Volt, so dass von den tonangebenden Marken jetzt nur noch VW, Ford und BMW sich mit 6 Volt
in einer gewiss nicht mehr zeitgemäßen Sparsamkeit üben“, so ein
zeitgenössischer Test. Die Instrumente im Cockpit sind zudem nicht
mehr verdrahtet, sondern besitzen eine gedruckte Schaltung.
AUTOMATIKGETRIEBE
Ab November 1968 ist der Kadett für 800 Mark Aufpreis auch mit
einem Automatikgetriebe lieferbar. Produziert wird der Automat im
GM-Getriebewerk in Straßburg/Frankreich. Die Dreistufen-Wandler-Automatik ist zunächst nur mit den hubraumstarken 1,7- und
1,9-Liter-Motoren kombinierbar, aber schon im Jahr darauf können
auch Käufer des 1,1-Liter-Kadett mit 60 PS auf manuelle Gangwechsel verzichten.
MODELLVIELFALT
Mit dem Kadett B nimmt die Diversifikation der Kompaktklasse bei
Opel ihren Anfang: Im Herbst 1967 stehen in dieser Baureihe fünf
Motoren mit 45 bis 90 PS und rund ein Dutzend Karosserieversionen samt luxuriöser Olympia- und sportlicher Rallye-Modelle zur
Wahl. Unter dem Strich können sich Interessenten zwischen 28 Kadett- und neun Olympia-Versionen entscheiden.
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1970 erbt
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28 opel kadett b
Schnell auf Asphalt
und Schotter
Zahlreiche Sporterfolge im In- und Ausland
begründen den Ruf des Rallye-Kadett als solidem
und preiswertem Wettbewerbsfahrzeug.
Welches Potenzial im Kadett B Coupé als Wettbewerbsfahrzeug steckt, erkennt einer besonders schnell: Hans Beck aus der Opel-Versuchsabteilung baut zusammen mit Dieter
Lambart, Mitarbeiter eines Stuttgarter Opel-Händlers, ein rallyetaugliches Kiemen-Coupé
auf. Schon im Januar 1966 landen beide damit bei der Rallye Monte Carlo auf dem 15. Platz
in der Gesamtwertung und dem dritten Platz in ihrer Klasse. Kein Eintageserfolg des Neulings: Unmittelbar danach wird der Kadett Klassensieger bei der ADAC-Winter-Zuverlässigkeitsfahrt, und Ende 1966 holen Beck/Heuser den Gesamtsieg bei der Tour d’Europe.
Mit der Vorstellung des offiziellen Rallye-Kadett im November 1966 setzt Opel diesen sportlichen Erfolg fort und präsentiert damit den Vorläufer einer ganzen Reihe von sportlichen
Opel-Kompaktmodellen einschließlich des heutigen Astra OPC. Schier endlos ist die Liste
der Siege: Der gleichermaßen zuverlässige wie preiswerte Rallye-Kadett feiert Erfolge bei
der Rallye Stuttgart-Lyon-Charbonnières, der Hessen-Rallye, der Rallye Trifels und der Tour
de Luxembourg. Opel-Tuner Günther Irmscher gewinnt 1967 die Tour d’Europe. Im selben
Jahr feiert der Kadett den bis dahin größten Erfolg: Das Team Lambart/Vogt wird Klassensieger bei der Rallye Monte Carlo.
Wie beliebt und erfolgreich der Rallye-Kadett im Motorsport jener Zeit ist, beweist die Statistik des Jahres 1968: Bei insgesamt 238 Veranstaltungen entfallen auf dieses Modell 222
Klassensiege sowie 345 Gold- und 287 Silbermedaillen.
03-012
Bergmeister: Rallye-Kadett in den Seealpen bei
der Rallye Monte Carlo in seinem Element
03-013
Matschwinner: Kadett-Coupé beim Auto Cross
03-014
Breitensport: Bengt Dahlberg 1970 im Markenpokal im Kadett unterwegs
opel kadett b 29
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionSelbsttragende Ganzstahl-Karosserie
Vorderradaufhängung
Wartungsfreie Einzelradaufhängung mit
Doppel-Querlenkern
Vorderradfederung/-dämpfung Elastisch befestigte Querblattfeder (WeitspaltHalbfeder), Teleskop-Stoßdämpfer
HinterradaufhängungZentralgelenk-Hinterachse
Hinterradfederung/-dämpfung Blattfedern (ab 1967 Schraubenfedern),
Teleskop-Stoßdämpfer
Lenkung, BauartZahnstangenlenkung
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 4J x 12 und 41/2 J x 13
Reifen, Dimension (Basis)
5.50 x 12 und 1.55 x 13
MaSSe/Gewichte
Limousine
Länge/Breite/Höhe mm Radstand mm Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg 4105 x 1573 x 1400
2416
1250/1280
745–785
Coupé und L-Limousine
Kadett B LS 2-/4-türig
Kadett B LS Coupé 2-türig
4182 x 1573 x 1405
2416
1250/1280
745–785
4182 x 1573/1614 x 1400
2416
1250/1280
755
4182 x 1573 x 1405
2416
1250/1280
755
Caravan Normal-ausstattung
3-/5-türig
Caravan „L“-Ausstattung
3-/5-türig
4100 x 1573/1614 x 1395
2416
1250/1280
850/870
4177 x 1573/1614 x 1395
2416
1250/ 1280
855/875
Rallye Kadett B LS 2-türig
Länge/Breite/Höhe mm Radstand mm Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg 4182 x 1573 x 1405
2416
1250/1280
780
Marion Beckhäuser, Jahrgang 1972. Die Fotografin
aus Hamburg hat sich in einen türkisfarbenen Kadett
verliebt und den Youngtimer spontan gekauft
„Der Kadett stand am Hamburger
Hafen. Ich habe mich sofort in ihn
verliebt und einen kleinen, mit
Blumen verzierten Brief hinter
den Scheibenwischer geklemmt.
Als der Besitzer anrief, stellte
sich heraus: Ich kannte ihn. Nobby,
mein Eisverkäufer. Allerdings
habe ich viel überredungskunst
gebraucht, um ihm das Auto
abzukaufen.“
04-001
Lebensfroh: Mit seinem
Targadach ist der Kadett
Aero ein innovatives
Karosseriekonzept in der
Kompaktklasse
opel kadett c 31
1973
Opel Kadett C
Über eine Milliarde Menschen auf der Welt verfolgen Elvis Presleys
Konzert auf Hawaii. George Foreman schlägt Joe Frazier und wird neuer BoxWeltmeister im Schwergewicht. Die Rockgruppe Pink Floyd veröffentlicht
das Album „Dark Side of the Moon“. Der letzte US-Soldat verlässt Vietnam.
Das World-Trade-Center in New York wird eröffnet. Carl Gustav XVI. wird zum
König von Schweden gekrönt. Allgemeines Sonntagsfahrverbot in Deutschland wegen der ersten Ölkrise. Der Kadett C startet im August.
32 opel kadett c
Fakten MODELLGENERATION
Opel Kadett C
1973–1979
Stückzahl
1,7 Millionen
Karosserievarianten + Zwei- und viertürige Limousine
+ Dreitüriges Kombimodell
(Caravan)
+ Zweitüriges Coupé/rallye/gt/E
+ Dreitüriges FlieSSheckmodell
(City)
+ Zweitürige Cabriolimousine
(Aero)
Motorisierungen
Benziner: 1.0/40 PS; 1.2/52 PS,
1.2/60 PS, 1.6/73 PS, 1.6/75 PS,
1.9/105 PS, 2.0/110 PS, 2.0/115 PS
Besonderheiten
Letztes Opel-Kompaktmodell
mit Heckantrieb
Baureihe
Produktionszeitraum
meileenin
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praktischer Heckklappe oder antrittsstarker
Breitensportler in Kriegsbemalung: Die Familie des
Kadett C hat viele Gesichter. Insgesamt 1,7 Millionen Modelle werden von 1973 bis 1979 produziert.
Mit einer klar gezeichneten Karosserie und einer neuen Doppelquerlenker-Vorderachse debütiert im August 1973 der heckgetriebene Kadett C. Charakteristische Designmerkmale
sind der flache Kühlergrill, die Motorhaube mit der markentypischen Bügelfalte sowie die
zum Spoiler ausgebildete Frontschürze. Insgesamt 18 Karosserie- und Motorvarianten
stehen beim Start zur Verfügung, darunter Limousine, Caravan und Coupé sowie die bewährten CIH-Motoren mit der seitlich im Zylinderkopf liegenden Nockenwelle.
Ein Auto, „das sich nicht nur erfreulich gut fährt, sondern auch gewissenhaft konstruiert
und sauber verarbeitet ist, das außerdem wartungs- und reparaturfreundlich und wirtschaftlich im Unterhalt ist“, loben die Tester von „Auto, Motor & Sport“ in Ausgabe 20/73.
Funktionell wie die Karosserie ist auch der Innenraum gestaltet. „Nimmt man Platz im neuen Kadett, fallen zunächst die klar und sauber gezeichneten Rundinstrumente sowie die
der internationalen Norm angepassten Warnleuchten ins Auge“, notiert Werner Müller in der
„Autozeitung“, Ausgabe 22/73.
„Kadett City“ heißt im Mai 1975 eine neue Karosserievariante. Mit diesem dreitürigen
Schrägheckmodell mit großer Heckklappe präsentiert Opel eine Version mit besonders
großem Alltagsnutzen. Doch auch am anderen Ende der Modellpalette tut sich was. „Leute,
haltet eure Hosen fest, der neue Kadett GT/E ist in 9,8 Sekunden auf 100! Womit wieder mal
bewiesen wäre, dass Opels Hosenträger die schnellsten sind“, formulieren markig-selbstironisch die Werbetexter. Auf der IAA 1975 debütiert der bärenstarke GT/E. Sein 1,9-LiterMotor mit L-Jetronic-Einspritzung von Bosch leistet 105 PS und ist bei nur rund 900 kg
Leergewicht für 184 km/h gut. Umstritten ist die Kriegsbemalung: Oberhalb der Gürtellinie
ist der GT/E Quietschgelb, darunter Schwarz.
Nicht nur junge Führerscheinbesitzer träumen vom GT/E: Hinter dem Steuer der Sportversion nehmen ab 1976 bekannte Werksfahrer Platz. Walter Röhrl und Rauno Aaltonen sind mit
bis zu 225 PS starken GT/E bei der Rallye Monte Carlo und der Portugal-Rallye erfolgreich –
in jenem Jahr erringt Opel im Gesamtklassement der Marken-Wertung den zweiten Rang.
04-002
Damenwahl: Der
Kadett City mit Heckklappe kommt 1975
auf den Markt
opel kadett c 33
04-003
Aushängeschild: Walter Röhrl
wirbt für den ebenso sportlichen
wie alltagstauglichen Kadett GT/E
04-004
Reisewagen: Der Kadett C, hier die
Limousine, wird in vielen Ländern
verkauft
04-005
Einkaufswagen: Der Kadett City ist
20 cm kürzer als die Limousine,
besitzt aber Heckklappe und variablen Laderaum
04-006
Multitalent: Geräumiger Kadett
Caravan, hier nach der Modellpflege 1977 mit seitlichen Blinkern
04-007
Arbeitsplatz: Moderner KadettInnenraum und Drei-Punkt-Gurte an
den Vordersitzen
34 opel kadett c
04-008
Forever young: Noch heute sind viele
Kadett-Coupés bei Rallyes und im historischen Motorsport unterwegs
04-009
Naher Verwandter: Die britische KadettVersion Vauxhall Chevette, die ab 1980
auch in Deutschland angeboten wird
04-010
Gute Führung: Neu ist die Doppelquerlenker-Vorderachse mit Schraubenfedern
04-011
Seltene Erscheinung: Nur 1.242 Kadett
Aero entstehen beim Karossier Baur in
Stuttgart
opel kadett c 35
die wichtigsten INNOVATIONEN
Konventionell ist nur der Heckantrieb: Mit seiner breiten Diversifikation der Modellpalette inklusive City und Aero sowie
moderner Antriebstechnik legt der Kadett C die Messlatte hoch.
DREIPUNKT-GURTE
Als erster Kadett verfügt die Baureihe beim Start 1973 über Dreipunkt-Gurte auf den Vordersitzen mit Anbindungspunkten an der
B-Säule unten und oben sowie am Gurtschloss. Eine lebensrettende Sicherheitsausstattung: 1985 wählte das Deutsche Patentamt
den Dreipunkt-Sicherheitsgurt als eine von acht Erfindungen aus,
die der Menschheit in den letzten 100 Jahren den größten Nutzen
brachten. Wie stark das Sicherheitsbewusstsein im Laufe der 70er
gestiegen ist, zeigte 1974 das Opel-Forschungsauto OSV 40 auf Kadett-Basis (siehe nächste Seite).
EINSPRITZUNG
Statt mechanischer Vergaser übernimmt beim GT/E (ab 1975) die
L-Jetronic-Einspritzung von Bosch die Gemischbereitung. Wie viel
Kraftstoff in das Saugrohr eingespritzt wird, hängt hierbei von der
angesaugten Luftmenge ab, die elektronisch gemessen wird.
NEUES FAHRWERK
Größte technische Innovation ist die neue Doppelquerlenkerachse
mit Schraubenfedern vorn. Ein Stabilisator ist bei allen Versionen
serienmäßig, ebenso Gürtelreifen rundum. Die Spur fällt 20 mm
breiter aus als beim Vorgänger, was dem Handling zugute kommt.
WELTKARRIERE
Der Kadett C rollt nicht nur in Bochum/Deutschland vom Fließband.
Produziert wird er als Chevette ebenso bei Vauxhall in Großbritannien. Darüber hinaus wird er auch in den USA, Kanada, Australien,
Argentinien und Brasilien mit leicht überarbeiteter Karosserie und
einer den lokalen Verhältnissen angepassten Technik gebaut. 1980
kehrt der Kadett C als Einstiegsversion Vauxhall Chevette auf den
deutschen Markt zurück und bleibt bis April 1982 im Programm.
VIERVENTILTECHNIK
Auf der IAA 1975 debütiert ein Sportmotor mit flachen Schmiedekolben, Kugelfischer-Benzineinspritzung und zwei Nockenwellen.
Die Höchstleistung dieses Motors liegt bei über 200 PS, eingesetzt
wird er im Kadett mit Vierventilkopf erstmals bei der Portugal-Rallye
1976. 1978 untersagt das Reglement die Verwendung spezieller Zylinderköpfe in der Gruppe 2, was zunächst das Aus für diesen Motor
bedeutet. In vielen konstruktiven Details entspricht später das Aggregat des Ascona 400 (1979) diesem Vierventiler.
FÜNFGANG-GETRIEBE
Mit fünf statt der üblichen vier Gänge ist ab 1977 serienmäßig der
Kadett GT/E mit 115 PS starkem Zwei-Liter-Motor ausgestattet. Von
dieser so genannten 1.000er-Serie des Kadett GT/E gab es tatsächlich 2.234 Fahrzeuge. Geplant waren für die Homologation im Motorsport zwar nur 1.000 Stück. Da diese Menge aber bereits Ende
April 1978 verkauft war, produzierte Opel ab Juni 1978 zwei weitere
Auflagen. Identifizieren lassen sich echte 1000er-Coupés unter anderem an dem im Kofferraumboden eingeprägten „X“.
TARGAVERSION
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Ein innovatives Karosseriekonzept kennzeichnet den Kadett Aero:
Nur 1.242-mal entsteht diese Targaversion zwischen 1976 und
1978 beim Stuttgarter Karosseriespezialisten Baur. Das Mittelteil
des Dachs kann mit wenigen Handgriffen demontiert und im Kofferraum deponiert werden. Das Faltverdeck hinter dem massiven
Überrollbügel lässt sich unter einer Plane verstauen. Mit seinem
ungewöhnlichen Targa-Konzept und dem schrillen 70er-Jahre Interieur mit Karostoff ist der Aero bei Youngtimer-Freunden einer der
begehrtesten Kadett C überhaupt.
36 opel kadett c
Seriennahe Sicherheitsstudie
Die AuSSenhaut der Sicherheitsstudie „OSV 40“
ist weitgehend mit der des Kadett C identisch.
Unter dem Blech verbessern Verstärkungen den
Unfallschutz.
1974 präsentiert Opel das Sicherheitsauto „OSV 40“, einen seriennahen Versuchsträger
auf Kadett-Basis mit kompakten Abmessungen und geringem Gewicht. Stabile Längs- und
Querprofile sowie verstärkte Türen und Schweller schützen die Passagiere bei Kollisionen
oder Überschlägen. Energieverzehrende Kunststoff-Stoßfänger verzeihen Parkrempler bis
5 km/h.
Das Fahrzeug war für einen frontalen Aufprall auf ein festes Hindernis mit einer Geschwindigkeit von 65 km/h ausgelegt. Das entspricht einem Aufprall mit 40 Meilen pro Stunde –
daher die Zahl „40“. Opel hat damit gezeigt, dass ein Optimum an passiver Sicherheit nicht
nur mit großen und schweren Fahrzeugen zu realisieren ist, sondern auch bei kompakten
und leichteren. Das Experimentalfahrzeug blieb mit 960 Kilogramm noch deutlich unter
der Marke von einer Tonne.
Erkenntnisse aus Entwicklung und Erprobung des OSV 40 flossen schon wenig später in
die Serienfertigung der anstehenden neuen Modelle ein (Ascona und Manta B, 1975). Insgesamt waren alle Experimentalfahrzeuge der siebziger Jahre wichtige Ideenträger für die
Arbeit der Automobilingenieure. Darüber hinaus trug ihre relativ hohe Präsenz in der Öffentlichkeit zu einem sich langsam verändernden Bewusstsein der Autofahrer bei. Waren
zuvor Sicherheit und Unfallgeschehen als Tabu-Themen weithin ausgeblendet, begannen
Autokäufer passive wie aktive Sicherheitselemente verstärkt in ihre Kaufentscheidungen
einzubeziehen.
04-012
Zusatzschutz: Front- und Heckpartie
der Studie OSV 40 besitzen energieabsorbierende Anbauteile
opel kadett c 37
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionSelbsttragende Ganzstahl-Karosserie
VorderradaufhängungEinzelradaufhängung mit Doppel-Querlenkern
Vorderradfederung/-dämpfung Schraubenfedern, Teleskop-Stoßdämpfer, Stabilisator
HinterradaufhängungZentralgelenk-Hinterachse mit zwei Längslenkern
Hinterradfederung/-dämpfungSchraubenfedern, Teleskop-Stoßdämpfer, Stabilisator
Lenkung, Bauart
Gedämpfte Zahnstangenlenkung
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 4J x 12 und 5 J x 13
Reifen, Dimension (Basis)
6.00 x 12
MaSSe/Gewichte
limousine 2-/4-türig
coupé
city
Länge/Breite/Höhe mm
4124 x 1570/1580 x 1375/1370
2395
1300/1301
765–805
4124 x 1580 x 1335
2395
1300/1301
765–805
3893 x 1570 x 1380
2395
1300/1301
795–810
Radstand mm Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg Caravan/Caravan „L“ und Berlina
Höhe/breite mm
Länge mm
Radstand mm
Spurweite vorn/hinten mm
Leergewicht kg
1385/1580
4138/4140
2395
1300/1299
800–835
Jochen Berger, Jahrgang 1946, war der erste ProfiBeifahrer Deutschlands und saSS von 1972 bis 1976
neben Walter Röhrl. Beide belegten im Kadett C GT/E
unter anderem den sensationellen vierten Platz bei
der Rallye Monte Carlo 1976
„Mit Walter im Kadett C eine
Sonderprüfung zu fahren, war
ungefährlicher als in der Stadt
über die StraSSe zu gehen.“
05-001
Neues Layout: Der Kadett ist
das erste Frontantriebs-Modell
in der Geschichte von Opel
opel kadett D 39
1979
Opel Kadett d
Mutter Teresa erhält den Friedensnobelpreis. Die Kanadier Scott Abbott
und Chris Haney entwickeln das Brettspiel „Trivial Pursuit“. Der schiitische
Religionsführer Ayatollah Khomeini kehrt nach 15 Jahren Exil in den Iran
zurück. Kimi Räikkonen, Formel-1-Weltmeister 2007, wird geboren. Die US-Raumsonde „Voyager I“ nähert sich dem Jupiter bis auf 278.000 Kilometer. Das
Rettungsschiff „Cap Anamur“ nimmt die ersten vietnamesischen Flüchtlinge
auf. Opel bringt den Kadett D.
40 opel kadett d
Fakten MODELLGENERATION
Opel Kadett D
1979–1984
Stückzahl
2,1 Millionen
Karosserievarianten + Drei- und fünftüriges
FlieSSheckmodell
+zwei- und viertüriges fliess heck mit kofferraumdeckel
+drei- und fünftüriger gte
+drei- und fünftüriger sr
+ Drei- und fünftüriges
Kombimodell (Caravan)
+dreitüriger lieferwagen
Motorisierungen
Benziner: 1.2/53 PS, 1.2/54 PS,
1.2/60 PS, 1.3/60 PS, 1.3/75 PS,
1.8/115 PS
Diesel: 1.6/54 PS
Besonderheiten
+Erstes Opel-Modell mit Front antrieb
+Ab 1980 Markenpokal „ONSKadett-Cup“ mit 1.3 S-Modellen
Baureihe
Produktionszeitraum
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Nachfolger
Neues Antriebskonzept
Mit seinen angetriebenen Vorderrädern und den
neuen ohc-Motoren läutet der Kadett D eine neue
Kompaktklasse-Ära bei Opel ein. Von 1979 bis 1984
werden insgesamt 2,1 Millionen FlieSSheck- und
Caravan-Modelle dieser Baureihe produziert.
Die Revolution kleidet sich unauffällig: Auf der IAA 1979 debütiert mit dem modern gezeichneten Kadett D das erste Frontantriebsmodell von Opel. Und das Packaging überzeugt: Obwohl der Neue mit einer Länge von 3.998 mm immerhin 12,6 cm kürzer als sein Vorgänger
ist, bietet der Kadett D einen längeren Innenraum als dieser und deutlich mehr Platz als so
mancher Konkurrent.
Doch nicht nur Antriebslayout und Fahrwerk (mit einer Verbundlenkerachse hinten) brechen mit Traditionen: Der Kadett erhält einen neuen 1,3-Liter-ohc-Motor mit 60 und 75 PS.
Dass eine neue Ära in der Kompaktklasse begonnen hat, verdeutlicht auch das Karosserieangebot: Neben dem geräumigen Caravan mit bis zu 1.425 Litern Ladevolumen bietet Opel
ausschließlich Fließheckversionen an.
Die Motorenpalette wächst sukzessive: Im Frühjahr 1980 vergrößert der 1.2 S mit 60 PS
die Auswahl, und im August 1981 debütiert mit dem 90 PS starken 1.6 S ein weiterer Vertreter der neuen Motorenfamilie. Auf diesem Ottomotor basiert auch ein hubraumgleicher
Wirbelkammerdiesel, den Opel 1982 einführt. Der 1.6 D leistet 54 PS.
Leistungshungrige Kadett-Fahrer müssen sich zunächst gedulden. Die nur als Dreitürer
lieferbaren SR-Versionen machen mit Spoilern, Sport-Außenspiegeln, schwarzer Folie an
den Schwellern sowie Recarositzen zwar auf sportlich. Doch unter der Haube kommen nur
die bekannten Motoren 1.3 S und 1.6 S mit 75 und 90 PS zum Einsatz.
Aber im Januar 1983 ist es soweit: „Als junger Spross der Opel-Familie gehört der Kadett GTE
zu jener fröhlichen Generation von Automobilen, die beschleunigen wie die Kanonenkugeln,
auf der Straße kleben wie Bubble Gum um zwölf Uhr mittags und soviel pralle Lebensfreude
beinhalten wie ein vom Schicksal verwöhnter Tanga“, schreibt Jürgen Reinke im Opel-Magazin „Start“. Der bis zu 187 km/h schnelle GTE ist mit einem 1,8-Liter-Vierzylinder mit 115
PS ausgerüstet. Weitere technische Modifikationen sind ein strafferes und tiefer gelegtes
Fahrwerk, neue Lenkungsdämpfer und innen belüftete Scheibenbremsen vorn.
05-002
Jugendlich: Der
Kadett SR kombiniert
sportlichen Look und
moderne ohc-Motoren
mit 75 und 90 PS
opel kadett d 41
05-003
GroSSe Klappe: In den Kofferraum
des FlieSSheck-Kadett passt nicht
nur der Picknickkorb für den Strand
05-004
Aktuelles Sportstudio: Der Kadett
GTE mit 115 PS ergänzt 1983 die
Modellpalette
05-005
Kleiner Unterschied: Der Kadett D
ist mit Kofferraumdeckel (links) und
groSSer Heckklappe erhältlich
05-006
Moderne Zeiten: Instrumententräger und Sitzbezüge sind farblich aufeinander abgestimmt
05-007
Viel Platz: Der Laderaum des mit
drei und fünf Türen erhältlichen Kadett Caravan fasst bis
zu 1.425 Liter
42 opel kadett d
05-008
Frische Familie: Zwei FlieSSheckversionen und der Caravan bilden die
Modellpalette des Kadett D
05-009
Geräumiger Jagdwagen: Das Sondermodell „Pirsch“ ist dank erhöhter
Bodenfreiheit geländetauglich
05-010
Neue Raumgestaltung: Frontantrieb und
Quermotor ermöglichen ein völlig neues
Packaging
05-011
Junger Wilder: Kadett GTE mit 1,8-LiterEinspritzmotor und 115 PS
opel kadett d 43
die wichtigsten INNOVATIONEN
Neue, durchzugskräftige und sparsame Motoren mit obenliegender
Nockenwelle sowie die wartungsfreundliche Konstruktion zählen
zu den besonderen technischen Merkmalen des Fronttrieblers.
FRONTANTRIEB
„Auf Anhieb wirkt das Fahrverhalten des neuen Opel so ausgewogen,
als hätten sich die Rüsselsheimer seit Jahren mit nichts anderem
als mit Frontantriebsautos beschäftigt“, lobt „auto, motor und sport“
beim Start des Kadett D dessen neues Antriebslayout. Angetriebene
Vorderräder und quer eingebaute Motoren – diesem Erfolgsrezept
ist Opel in der Kompaktklasse bis heute treu geblieben.
KAROSSERIEVERSIONEN
Anders als seine Vorgänger ist der Kadett D nicht als Limousine mit
gesondertem Kofferabteil lieferbar. Um Stufenheck-Interessenten
dennoch weiter bei der Stange zu halten, gibt es alternativ zum
Fließheck-Kadett mit großer Heckklappe auch eine Version mit separat zu öffnendem Kofferdeckel, erkennbar an den außen liegenden Scharnieren.
BENZINMOTOR
Ab dem Verkaufsstart ist der Kadett D mit dem völlig neu konstruierten 1,3-Liter-Motor mit einem Querstrom-Zylinderkopf aus Leichtmetall und obenliegender Nockenwelle erhältlich. Das Aggregat ist
in zwei Leistungsstufen lieferbar und bringt es in den Kadett-Varianten 1.3 N und 1.3 S auf 60 beziehungsweise 75 PS. Die Buchstaben in der Modellbezeichnung geben an, welche Kraftstoffsorte
der jeweilige Kadett benötigt. Der 1.3 N, der niedriger verdichtet ist,
begnügt sich also mit N wie Normalbenzin.
DIESELMOTOR
Der neu entwickelte Diesel basiert auf dem hubraumgleichen Ottomotor. Gemeinsame Konstruktionsmerkmale sind der LeichtmetallZylinderkopf und die von einem Zahnriemen angetriebene obenliegende Nockenwelle. Als erster europäischer Pkw-Dieselmotor
besitzt der 54 PS starke 1.6 D einen hydraulischen Ventilspielausgleich.
NISCHENMODELLE
Ein innovatives Marketingkonzept: Mit Sondermodellen spricht Opel
spezielle Zielgruppen an. Mit dem „Pirsch“ nimmt die Marke ab Januar 1982 zum Beispiel Jäger ins Visier. Dieser Kadett ist mit grobstolligen M+S-Reifen, Sperrdifferential und Unterfahrschutz ausgerüstet. Dank gekappter Frontschürze und einer mechanischen
Niveauregulierung am Heck beträgt die Bodenfreiheit 15 cm. Mit
weiteren Sondermodellen wie dem „Kadett J“ (einem besonders
preiswerten Einsteigermodell, erhältlich ab Ende 1982) sowie
einem speziell für Behinderte entwickelten Kadett Caravan (ab Januar 1983) erfüllt Opel Kundenwünsche.
EINSPRITZUNG
Während bei seinen zivileren Brüdern Vergaser die Gemischaufbereitung übernehmen, besitzt das Topmodell GTE die Bosch-Einspritzung LE-Jetronic. Neu ist unter anderem die Schubabschaltung, bei
der zugunsten des Verbrauchs die Einspritzventile im Schubbetrieb
die Kraftstoffzufuhr kappen. Diese Regelung orientiert sich an Parametern wie Motortemperatur, Drehzahl, Drosselklappen- und Gaspedalstellung.
WARTUNG
Im Juli 1982 verlängert Opel die Serviceintervalle von 10.000 auf
15.000 Kilometer. Geld sparen lässt sich auch dank der servicefreundlichen Konstruktion des Kadett: Zu den wartungsfreien
Komponenten zählen beispielsweise der automatische Ausgleich
des Ventilspiels mit Hydrostößeln (alle ohc-Motoren) sowie die
kontaktlose Transistorzündung. Letztere besitzt der 1.6 S-Motor
vom Start weg sowie ab 1982 auch der 1.3 S. Eine Kupplungsscheibe kann binnen 65 Minuten ohne Ausbau des Motors gewechselt
werden, und dank einer neuen Zylinderkopfdichtung ist die Inspektion nach den ersten 1.000 km überflüssig.
meileenin
st
stellte Opel
Auf der IAA 1981 dermodell
ein Kadett-Son r. So wur“ vo
namens „Corsa ung für den
de die Bezeichn en getestet.
neuen Kleinwag
44 opel kadett d
Der Traum vom Raum
Vom neuen Antriebslayout des Kadett D profitieren die Passagiere: Für sie hat sich das Platzangebot ebenso verbessert wie fürs Gepäck.
„Die Entscheidung für den Frontantrieb und den Quereinbau des Motors war allein eine
Frage des größten Innenraums bei möglichst geringen Abmessungen“, erläutert Karl Bettmann, zu Kadett-D-Zeiten Chefingenieur für Motor und Fahrwerk. Packaging würde man zu
dieser Raumökonomie heute sagen. Nach Opel-Definition handelt es sich dabei um die clevere Aufteilung der Räume für Technik, Passagiere und Gepäck innerhalb eines kompakten
Fahrzeugkörpers.
Die prinzipbedingten Vorteile des Frontantriebs bei quer eingebautem Motor nutzt der Kadett D konsequent: Er besitzt einen der längsten Innenräume seiner Klasse und übertrifft
mit 402 Litern Kofferraumvolumen den Hauptkonkurrenten um rund 50 Liter. Gegenüber
dem Vorgänger mit Stufenheck passen 24 Liter mehr unter die große Heckklappe.
Dass hinten eine Verbundlenkerachse die alte Starrachse ablöst, hat ebenfalls Auswirkungen auf die Raumausnutzung. Der 42 Liter große Tank (Caravan: 50 Liter) kann unter
die Rücksitzbank wandern und ermöglicht mit der dadurch jetzt umlegbaren Rücksitzbank
jene Vielseitigkeit, die bis heute markentypisch ist. An der Vorderachse kommen McPherson-Federbeine zum Einsatz.
Vom quer eingebauten Motor und der flacheren Haube profitiert auch die Aerodynamik: Mit
einem cw-Wert von 0,39 ist der Kadett D eines der windschlüpfigsten Fahrzeuge seiner Kategorie und bestätigt auch in diesem Punkt eine Opel-Tradition.
05-012
Flower Power: Der Tank unter der Rücksitzbank ermöglicht Variabilität. Sie ist,
nicht nur beim Caravan, bis heute typisch
für Opel
opel kadett d 45
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionSelbsttragende Ganzstahl-Karosserie
VorderradaufhängungEinzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen
Vorderradfederung/-dämpfung Schraubenfedern, Teleskop-Stoßdämpfer, Stabilisator
HinterradaufhängungVerbundlenker-Hinterachse
Hinterradfederung/-dämpfungMiniblock-Federn, Teleskop-Stoßdämpfer, Stabilisator
Lenkung, Bauart
Wartungsfreie Zahnstangenlenkung
(Sicherheitslenkung)
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 4 1/2 J x 13
Reifen, Dimension (Basis)
145 SR 13
MaSSe/Gewichte
limousine 2-, 3-, 4- und
5-türiG UND SR, GTE
Länge/Breite/Höhe mm
3998 x 1636 x 1380
Radstand mm 2514
Spurweite vorn/hinten mm 1400/1406
Leergewicht kg 815–1000 (je nach
Motorisierung)
Caravan 3/5-türig
4207 x 1636 x 1400
2520
1400/1406
875/885 3-türig, 895/905 5-türig
(je nach Motorisierung)
Friedrich W. Lohr, Jahrgang 1926, war als langjähriger OpelEntwicklungschef verantwortlich für die Umstellung aller
Opel-Modellreihen unterhalb des Rekord auf Frontantrieb
„Beim internen Kampf um den Frontantrieb
habe ich eines Tages gesagt: Ich hätte
gerne zehn Leute, die gut fahren können,
morgen auf dem Testgelände in Dudenhofen. Dort habe ich sie mit Front- und
Heckantrieb an der 30%-Steigung anfahren lassen. Damit war das Thema durch:
Die guten haben es mit beiden Konzepten
geschafft, die schlechten mit keinem.
Fortan hieSS ‚FWD’ (Front wheel drive) bei
uns nur noch ‚Fritz will das’.“
06-001
Team-Arbeit: Haider/
Hinterleitner gewinnen die Hessen-Rallye
1989 mit ihrem 220 PS
starken Kadett GSi 16V
opel kadett e 47
1984
Opel Kadett E
In Deutschland startet das Privatfernsehen. Frankreich gewinnt die FuSSballEuropameisterschaft. Richard von Weizsäcker wird deutscher Bundespräsident, US-Präsident Reagan wiedergewählt. Indiens Ministerpräsidentin Indira
Gandhi wird ermordet. In Liechtenstein erhalten Frauen das Wahlrecht, in
der Schweiz ist Elisabeth Kopp die erste Frau im Kabinett. Anschnallpflicht in
Deutschland. Die Firma Apple bringt den ersten Macintosh-Computer auf den
Markt – und Opel den Kadett E.
48 opel Kadett E
Fakten MODELLGENERATION
Opel Kadett E
1984–1991
Stückzahl
3.779.289
Karosserievarianten +Drei- und fünftürige
Schrägheck-Limousine
+drei- und fünftüriger
kombi caravan
+Viertürige StufenheckLimousine
+drei- und fünftüriger gsi
+drei- und fünftüriger gt
+ Zweitüriges Cabriolet
+ Zweitüriger Lieferwagen
+Zweitüriger Kleintransporter
Combo
Motorisierungen
Benziner: 1.2/55 PS, 1.3/60 PS,
1.3/75 PS, 1.4/60 PS, 1.4/75 PS,
1.6/75 PS, 1.6/82 PS, 1.6/90 PS,
1.8/84 PS, 1.8/90 PS, 1.8/100 PS,
1.8/116 PS, 2.0/116 PS, 2.0/130 PS,
2.0/150 PS, 2.0/156PS
Diesel: 1.5/72 PS, 1.6/54 PS, 1.7/57 PS
Besonderheiten
+ Das Cabriolet ist das erste
seit 1936
+Der Astra GSi ist mit cw 0,30
die windschlüpfigste
Limousine der Welt
+Wahl zum „Auto des Jahres
1984“
Baureihe
Produktionszeitraum
meileenin
st
listen aus
51 Fachjourna len den
16 Ländern wähdes Jahuto
Kadett zum „A and wird
hl
res“. In Deutsc „Goldenen
er mit dem
ezeichnet.
Lenkrad“ ausg
Aerodynamik-Weltmeister
Der zweite Frontantriebs-Kadett, gebaut von 1984
bis 1991, wird zum „Auto des Jahres 1984“ gewählt
und ist ein absoluter Erfolgstyp. Mit insgesamt
3.779.289 Exemplaren ist er der bis dahin meistverkaufte Opel, er ist Aerodynamik-Weltmeister und im
Motorsport dominiert er seine Klasse.
Effizienz ist das Stichwort, unter dem den Opel-Ingenieuren 1984 ein ganz großer Wurf
gelingt. Auf der technischen Basis des Vorgängers, aber mit ganz neuer, im Windkanal
geschliffener Fließheck-Karosserie, macht der Kadett E eine Riesenkarriere. Schon nach
wenigen Monaten nehmen die Kunden die neue Form an und es beginnt ein Höhenflug, der
dem Kadett E im Jahr 1987 europaweit 625.000 Neuzulassungen beschert. Der Caravan
ist da schon längst Lademeister aller Klassen, und seit Herbst 1985 gibt es zum ersten Mal
seit dem Kadett C auch wieder eine Variante mit Stufenheck. Und der sportliche GSi wird
endgültig zur Ikone, als er ab 1987 mit dem epochalen 16-Ventil-Motor die Wettbewerber
einfach stehen lässt.
Fachjournalisten erkennen früh, dass der Neue ein Erfolgstyp wird: Der Kadett wird zum
„Auto des Jahres 1984“ gewählt und wie sein Vorgänger mit dem „Goldenen Lenkrad“ ausgezeichnet. Jury-Präsident Professor Max Danner lobt: „Das Nachfolgemodell einer Erfolgsbaureihe muss gegenüber dem Vorgänger deutliche Pluspunkte aufweisen. Die Opel-Ingenieure haben diese Aufgabe gut gelöst.“
Vom Start weg haben die Entwickler auch den Motorsport im Auge. Bereits bei der Pressevorstellung des GSi auf Korsika steht ein Prototyp der Rallyeausführung mit 170 PS für
Probefahrten bereit. Tatsächlich ist der Kadett in der Zweiliter-Klasse auch auf der Rundstrecke auf Jahre hinaus fast unschlagbar. Und Opel will ganz nach oben: Nachdem Privatier Heinz-Friedrich „Bimbo“ Peil bereits 1988 erste Achtungserfolge erzielt hatte, steigt
Opel in der Saison ’89 werksseitig in die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft (DTM) ein.
Der Kadett GSi leistet im DTM-Trim rund 270 PS bei 8.100 min-1, wiegt nur 800 kg und wird
mit den Fahrern Markus Oestreich, Peter Oberndorfer und Volker Strycek schnell zum Publikumsliebling.
Deutlich gemächlicher geht es bei einem großen Abenteuer voran: 1987 machen sich zwei
54 PS starke Caravan Diesel auf den 30.000 Kilometer langen Weg von Alaska nach Feuerland. Die Tor-Tour, von Clauspeter Becker in „auto motor und sport“ später mit dem schönen
Titel „Das organisierte Zerbrechen“ geadelt, bringt den noch Turbo-losen Selbstzünder in
der dünnen Luft der Hoch-Anden in arge Atemnot. Doch immerhin: Beide Autos kommen
ans Ziel. Ein Kadett ist eben nicht so leicht aufzuhalten.
06-002
Flotter Auftritt: Die
Kadett-Limousine
erreicht den vorbildlichen Luftwiderstandsbeiwert von 0,32
opel kadett e 49
06-003
Frischluftvariante: Das Cabrio
feiert seine Premiere auf der
IAA 1985
06-004
Spitzenmodell: Der sportliche
GSi kommt erst mit 1,8-Liter-Motor,
später folgt der 2,0-Liter
06-005
traumwagen: der kadett dream
ist eines der beliebten und gut
ausgestatteten sondermodelle
06-006
Kombinierer: Der kadett Caravan
verkraftet locker die Sportausrüstung der Familie
06-007
Teamwork: Oberndorfer, Strycek
und Oestreich begeistern die Fans
in der DTM-Rennserie
50 opel kadett e
06-008
Schutzanstrich: Die Rohkarossen werden vollautomatisch kataphoretisch
grundiert
06-009
Mäusekino: Der kadett GSi besitzt ab
Werk digitale anzeigen
06-010
Kanalarbeit: Der GSi ist mit cw 0,30 die
aerodynamischste Limousine der Welt
06-011
Kraftquelle: Der neue Zweiliter-16V
(hier als Rennmotor) leistet in der Serie
satte 150 PS
opel kadett e 51
die wichtigsten INNOVATIONEN
Sein Design steht ganz im Zeichen weltmeisterlicher
Aerodynamik – aber der Kadett hat eine Reihe weiterer
wichtiger technischer Meilensteine zu bieten.
AERODYNAMIK
Der Kadett D war mit cw 0,39 der beste seiner Klasse – sein Nachfolger aber lässt diesen Wert verblassen: Nach 1.200 Stunden Feinschliff im Windkanal erreicht das E-Modell sensationelle 0,32. Und
der GSi ist mit cw 0,30 und einem Luftwiderstand von 0,57 Quadratmetern die windschlüpfigste Limousine der Welt.
BREMSEN
Mit dem Facelift im Herbst 1989 bekommt der Kadett zum ersten
Mal ABS. Beim GSi 16V und beim Kadett CS ist die elektronische
Stotterbremse Serie – der Kadett ist somit das erste Auto der Kompaktklasse, das serienmäßig über ABS verfügt. Weitere Sicherheitsneuerungen im Jahrgang 1989 sind die auch hinten in der Höhe
verstellbaren Gurte und die hinteren Kopfstützen.
DIGITALE INSTRUMENTE
Für diese Innovation ist die Zeit wohl noch nicht reif: Viele Beobachter verspotten die serienmäßigen digitalen LCD-Instrumente im GSi
als „Mäusekino“. Opel reagiert und bietet wahlweise herkömmliche
Rundinstrumente an.
CABRIOLET
Der Kadett C Aero mit herausnehmbarem Targadach war der Vorläufer, bei der IAA 1985 aber präsentiert Opel das erste „echte“ kompakte Cabrio seit 1936. Gefertigt beim italienischen Spezialisten
Bertone, kommt es 1987 auf den Markt und wird ein Riesenerfolg:
Bis zum Produktionsende 1991 werden 60.218 Exemplare verkauft.
FERTIGUNG
Opel investiert umgerechnet rund 500 Millionen Euro in das Werk
in Bochum. Neben der modernen Schweißtechnik unter Einsatz von
Robotern – über 98 Prozent aller Schweißpunkte werden automatisch gesetzt – kommen erstmals Klebeverfahren, etwa zur Verbindung von Türgerippe und -Außenhaut und für alle feststehenden
Scheiben, zum Einsatz. Eine Weltneuheit ist die separate Vormontage von Cockpit und Türen – mit Hilfe von 160 Roboter-Wägelchen,
die computergelenkt Arbeitsinseln ansteuern, wird das Ende starrer Bandarbeit eingeläutet.
VIERVENTILER
1987 präsentiert Opel im Kadett GSi 16V einen epochalen Motor.
Der neue Zweiliter-16-Ventil-Motor mit geregeltem Katalysator leistet bis dahin in der Kompaktklasse kaum vorstellbare 150 PS und
beschleunigt das Kadett-Sportmodell in 8,0 Sekunden von Null auf
100 km/h. Dabei ist der mit einer hochmodernen Motronic ausgerüstete Motor mit 7,6 Litern auf 100 km im Euromix auch noch
ausgesprochen sparsam. Nicht nur im Kadett GSi, der im Serientrim
stramme 215 km/h rennt und in den verschiedenen Rennversionen
auf Jahre hinaus in allen Renn- und Rallyedisziplinen die Zwei-Liter-Klasse dominiert, macht der Vierventiler Karriere. So gewinnen
Rennwagen mit 16V-Opel-Motor – mit einer Ausnahme – seit 1992
bis heute jedes Jahr die Deutsche Formel-3-Meisterschaft.
elektroantrieb
1991 fährt der Kadett erstmals elektrisch. Der Versuchsträger „Impuls“ leistet 16 kW. Mehr dazu auf der nächsten Doppelseite.
KATALYSATOR
1985 schickt Opel als erster Hersteller zwei Kadett 1.8i mit Katalysator an den Start einer Rallye. Der „Rohrreiniger“, berichtet das
Opel-Magazin „Start“, erledigt die Aufgabe mit Bravour: „Bei einer
Nachuntersuchung war der Katalysator auch nach 13 Stunden Rallye-Stress im Vollbesitz seiner Kräfte.“ Gleichzeitig werden Katalysator-Modelle quer durch alle Opel-Baureihen vom Corsa bis zum
Monza verfügbar. Im Jahr 1988 erreicht die Abgasreinigung beim
Kadett in Deutschland bereits einen Ausrüstungsgrad von 45,9
Prozent.
meileenin
st
tt aller Zeiten
Stärkster Kade es Monster mit
iSS
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52 opel kadett e
Kadett unter Strom
1991 wird der Kadett ganz leise: Der Versuchsträger mit dem Beinamen Impuls hat einen
Elektromotor unter der Haube.
Ende der 80er-Jahre hat der Elektroantrieb plötzlich Hochkonjunktur. Nicht eine befürchtete Energieknappheit oder die globale Erwärmung sind der Grund, sondern Angst vor den
Abgasen. Nicht nur die Stadt München droht, die Altstadt ab 1995 komplett für Fahrzeuge
mit Verbrennungsmotor zu sperren. Soweit kommt es nicht, aber Opel und GM beginnen ein
Elektroantrieb-Entwicklungsprogramm, das in gerader Linie zum heutigen E-Flex-Konzept
führt.
Erstes fahrbares Ergebnis ist 1991 der Kadett Impuls. Packaging und Aerodynamik sind
ideal für die Elektrifizierung. Von außen nur am Schriftzug zu erkennen, hat der schlanke
Stromer einen 16 kW schwachen Gleichstrom-Nebenschlussmotor unter der Haube. Der
reicht immerhin für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und für Steigungen bis 25
Prozent. Beim Bremsen rekuperiert er die Energie und lädt die Batterie. Bei ihr handelt es
sich um einen Cadmium-Akkumulator der Firma Saft, der 310 Kilogramm wiegt und teilweise unter der Motorhaube, teilweise unter dem Kofferraumboden untergebracht ist. Die
Experimentalbatterie hat einen Energieinhalt von 14,4 kWh, das reicht im Stadtverkehr für
eine Strecke von bis zu 80 Kilometern. Dann muss der Kadett Impuls an die Steckdose–
der Ladevorgang dauert rund fünf Stunden. Immerhin: Der Impuls hat das Ladegerät mit an
Bord, so kann er überall geladen werden.
06-012
Leisetreter: Mit bis zu 100 km/h gleitet
der Impuls I elektrisch durch die Lande
06-013
Versuchsobjekt: Teile der Batterie sind
im Kofferraumboden untergebracht
opel kadett e 53
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionSelbsttragende Ganzstahl-Karosserie
VorderradaufhängungEinzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen
Vorderradfederung/-dämpfung Schraubenfedern, Teleskop-Stoßdämpfer,
Drehstab-Stabilisator
HinterradaufhängungVerbundlenker-Hinterachse
Hinterradfederung/-dämpfungMiniblock-Federn, Teleskop-Stoßdämpfer,
Drehstab-Stabilisator
Lenkung, BauartZahnstangenlenkung (Sicherheitslenkung)
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 4 1/2 J x 13 – 5J x 13
Reifen, Dimension (Basis)
145 SR 13 – 155 SR/TR 13
MaSSe/Gewichte
limousine
(3-/5-türig, gt, gsi)
stufenheck
cabrio
Caravan 3-/5-türig
Länge/Breite/Höhe mm
3998 x 1663 x 1400
2520
1400/1406
855–1030
4218 x 1658 x 1400
2520
1400/1406
910–967
3998 x 1663 x 1385
2520
1400/1406
955–1020
4228 x 1666 x 1430
2520
1400/1406
895–1005/915–1025
Radstand mm Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg Sepp Haider, Jahrgang 1953, gewann 1988 den Rallye-WM-Lauf
Neuseeland und 1989 die Deutsche Rallyemeisterschaft auf
Kadett E GSi 16V
„Die 24. Sonderprüfung der NeuseelandRallye am 11. Juli 1988 war 37 Kilometer
lang. Eine Kurve nach der anderen,
wirklich brutal. Da wollte ich es wissen.
Ich kam durch – die meisten meiner
Konkurrenten nicht. So hatten wir den
ersten WM-Sieg für Opel seit 1983 im Sack.“
07-001
Neuer Name: 1991 löst
der Astra den Kadett als
Opel-Kompaktbaureihe ab
opel astra f 55
1991
Opel astra f
In Russland wird mit Boris Jelzin zum ersten Mal ein Präsident direkt vom
Volk gewählt. Der Deutsche Bundestag beschlieSSt den Umzug von Bonn
nach Berlin. Die Gletschermumie Ötzi wird in den Ötztaler Alpen gefunden.
Wenige Wochen nach Veröffentlichung des Albums „Greatest Hits II“ stirbt
Queen-Sänger Freddie Mercury. Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in
Tokio stellt der US-Sportler Carl Lewis mit 9,86 Sekunden einen neuen
Weltrekord im 100-Meter-Lauf auf. Unter dem Namen Astra kommt die neue
KompaktklasseReihe von Opel auf den Markt.
56 opel astra f
Fakten MODELLGENERATION
Opel Astra F
1991–1997
Stückzahl
4,13 Millionen
(ohne Astra Classic)
Karosserievarianten + FlieSSheckmodell
(drei- und fünftürig)
+ Stufenheckmodell (viertürig)
+ Cabrio (zweitürig)
+ Caravan (fünftürig)
Motorisierungen
Benziner: 1.4/60 PS, 1.6/71 PS,
1.6/75 PS, 1.6/100 PS, 1.8/90 PS,
1.8/115 PS, 1.8/125 PS, 2.0/115 PS,
2.0/136 PS, 2.0/150 PS
Diesel: 1.7/57 PS, 1.7/68 PS, 1.7/82 PS
Besonderheiten
Meistverkauftes Opel-Modell
aller Zeiten
Baureihe
Produktionszeitraum
meileenin
st
00 ist
Von 1993 bis 20 unun
n
va
der Astra Cara pulärsterbrochen po assen
r Kl
ter Kombi alle teuropa.
in Gesam
Neuer Name, alter Erfolg
Rund 4,13 Millionen Astra F wurden von 1991 bis
1997 gebaut. Damit ist die Baureihe das bis heute
meistproduzierte Opel-Modell aller Zeiten. ZeitgemäSSes Design, mehr Platz, Komfort und Umweltschutz standen im Mittelpunkt der Entwicklung.
„Mit dem komplett neu entwickelten Astra fahren unsere Kunden sicherer, umweltfreundlicher und komfortabler“ umreißt im August 1991 der damalige Opel-Vorstandsvorsitzende
Louis R. Hughes die wichtigsten Stärken der eben präsentierten Modellreihe. Der Nachfolger des Kadett übernimmt den Namen seines Schwestermodells in Großbritannien – dort
wird bereits die vierte Generation des Kompaktwagens ab 1980 als Vauxhall Astra verkauft.
Neuer Name, alter Erfolg: Nahtlos setzt der Astra, der die Kadett-Tradition fortschreibt und
intern den Buchstaben F erhält, die Verkaufsrekorde seiner Vorgänger fort.
Der neue Astra bietet neben zeitgemäßer Formensprache – die Astra-Designer sprechen
von „klarer, gerundeter Linienführung und tropfenförmigem Grundriss“ – mehr Platz und
Komfort im Innenraum. So wurde beispielsweise der so genannte Hüftpunkt (H-Punkt) im
Vergleich zum Vorgänger um 30 Millimeter angehoben, so dass die Astra-Passagiere komfortabler sitzen und eine bessere Rundumsicht haben.
Zugleich startet Opel eine Sicherheitsoffensive: „Passive Sicherheit sollte keinen Aufpreis
kosten“, so der damalige Entwicklungschef Friedrich Lohr. Entsprechend vorbildlich fällt
europaweit die Serienausstattung aus: Alle Astra verfügen über das Aktivgurt-System mit
Gurtstraffern an den Vordersitzen, höhenverstellbaren Gurten und Sitzrampen sowie Flankenschutz einschließlich Doppelstahlrohr-Verstärkungen in allen Türen.
Erstmals besitzen alle Motoren einen Katalysator. Beim Start stehen fünf Benzinmotoren
mit 60 bis 150 PS zur Wahl sowie ein neuer Dieselmotor. Der 1.7 TD ist seinerzeit einer
der umweltfreundlichsten Selbstzünder auf dem europäischen Automarkt. Der 82 PS starke Turbodiesel ist mit moderner Einspritzung, Oxidations-Katalysator, Ladeluftkühler und
elektronisch gesteuertem Vorglühsystem ausgerüstet. Der Vierzylinder unterschreitet die
US-Abgasnorm des Jahres 1987 und erfüllt damit bezüglich seiner Schadstoffemissionen
die gleichen Anforderungen wie Benziner-Modelle mit geregeltem Kat. Neu ist ebenso der
Einsatz von recycelbarem Material für den Astra: Die Kraftstoffleitungen aus Kunststoff
können ebenso wiederverwertet werden wie Luftfilter, Kraftstoffeinfüllrohr und Luftführungen.
07-002
Durchblick: Der Astra,
hier als GSi 16V, kombiniert
erneut Frontantrieb und
Quermotoren
opel astra f 57
07-003
Bügelfrei: Das bildhübsche Cabrio
ist auch mit elektrischem Verdeck
lieferbar
07-004
Winterfest: Vom Start weg ist der
geräumige Caravan eine gefragte
Karosserieversion
07-005
Abgestuft: Ab Anfang 1992 ergänzt die
Limousine die Astra-Modellpalette
07-006
Losgelassen: Die Sportversion GSi
zeigt als dreitüriges FlieSSheckmodell dynamisches Design
07-007
Einstiegsbereit: Die Astra-Limousine,
hier der Dreitürer
58 opel astra f
07-008
Saubere Sache: Alle Astra-Motoren besitzen
Einspritzung und serienmäSSig einen Kat.
Im Foto der GSI 16V mit 150 PS
07-009
Alternative Liste: Astra Impuls II mit den
Komponenten des Elektroantriebs
07-010
Verbesserte Sicherheit: mechanische
Gurtstraffer und Stützrampen in den Sitzen
07-011
Gezielte Verstärkung: Massive Stahlrohre in
den Türen schützen beim Seitenaufprall
opel astra f 59
die wichtigsten INNOVATIONEN
Mehr passive Sicherheit, alternative Antriebstechnologien
mit Strom und Erdgas sowie neue Komfortdetails –
so lauten die Techniktrends der ersten Astra-Generation.
SICHERHEIT
Einen großen Schritt nach vorn für die internationale Kompaktklasse markiert das Sicherheitspaket des 91er Astra. Sein Opel-Safety-System umfasst unter anderem Seitenaufprallschutz aus massiven Stahlrohren in den Türen, Stützrampen in den Sitzen, die ein
Durchtauchen unter dem angelegten Gurt zuverlässig verhindern,
und Straffer für die Gurte. Erhältlich sind außerdem Fahrer- und Beifahrer-Airbag (beides Serie ab 1994) sowie ABS.
VORDERACHSE
Dem bewährten McPherson-Prinzip bleiben die Fahrwerkspezialisten bei der Konstruktion der Vorderachse des Astra F treu. Maßgeblich ergänzt wird das Federbein-System durch einen zusätzlichen
Fahrschemel, der die radführenden Lenker, die Stabilisator-Befestigung sowie die hinteren Lagerpunkte des Motors aufnimmt. Die
Lenker sind dadurch von der Karosserie entkoppelt und lagern am
Fahrschemel in großvolumigen Dämpfungsbüchsen, so dass die
Übertragung von Abrollgeräuschen und Vibrationen in den Innenraum weitgehend vermieden wird.
ERDGASMODELL
Im Juli 1996 kommt der Astra Caravan CNG in Kleinserie auf den
Markt: 500 umweltfreundliche Erdgasfahrzeuge für Energieversorger, Behörden und Großkunden werden produziert und von diesen
unter praxisnahen Bedingungen getestet.
ELEKTROANTRIEB
Dass sich nicht nur mit konventionellen Verbrennungsmotoren
eine hohe Umweltverträglichkeit bei vollem Alltagsnutzen erreichen lässt, belegen die innovativen Astra-Modelle mit alternativem
Antrieb. 1992 startet das Elektroauto Impuls 2. Der Nachfolger Impuls 3 bewährt sich während eines Großversuchs auf der Ostseeinsel Rügen. Die zehn Versuchsträger legten zwischen 1993 und
1997 insgesamt mehr als 350.000 Kilometer zurück. Der mit einer
Nickel-Cadmium-Batterie ausgerüstete Astra Impuls 3 kommt mit
45 kW Leistung auf maximal 120 km/h und hat eine Reichweite von
160 Kilometern.
INFODISPLAY
Eine Weltneuheit ist das 124 x 17 Millimeter große Multi Info Display
(MID) oben auf der Mittelkonsole. Es fasst die Anzeigen von Radio,
Bordcomputer und Check-Control im Blickfeld des Fahrers zusammen. Die Trennung von Empfänger und Anzeige bedeutet gleichzeitig einen wirksamen Diebstahlschutz für die Audio-Einheit.
REINLUFTFILTER
Als erstes Automobil seiner Klasse verfügt der Astra F serienmäßig
über ein Reinluft-System. Es schützt die Insassen vor Blütenpollen,
Staub und Partikeln. Das Reinluft-System besteht aus einer Umlufteinrichtung und einem speziellen dreilagigen Innenraum-Luftfilter,
der oberhalb des Gebläses angeordnet ist und die einströmende
Luft reinigt. Zusätzlichen Komfort gewährt eine Klimaanlage, die
Opel ab Herbst 1992 erstmals in diesem Segment anbietet.
DIEBSTAHLSCHUTZ
Die neue Zentralverriegelung garantiert einen noch wirksameren
Diebstahlschutz, da sich die Türen des Astra nicht mehr durch
Hochziehen der Verriegelungsknöpfe entsichern lassen. Denn bei
der neuen Zentralverriegelung bietet der Schließzylinder in der
Fahrertür die Möglichkeit einer zusätzlichen, mechanischen Türverriegelung.
TRAKTIONSKONTROLLE
meileenin
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mpakt wagen is
Als erster Ko r Opel Astra
ab Mär z 1996 de enmäSSigen
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Cool mit einer e ausgerüstet.
Klimaanl ag
Als erstes Modell in diesem Segment kommt der Astra GSi 16V mit
einer elektronisch geregelten Traktionskontrolle auf den Markt. Sie
steuert die Antriebskraft der Vorderräder mittels Motoreingriff.
60 opel astra f
Aufbau Ost
Als einer der ersten westdeutschen Autohersteller engagiert sich Opel in den neuen Bundesländern und produziert im neuen Werk Eisenach
ab 1992 den Astra.
Geschlossene Gesellschaften gehören zum Alltag des traditionsreichen Gasthauses „Glockenhof“ in Eisenach, historische wie die vom 8. Januar 1990 hingegen nicht. Dr. Wolfram
Liedtke, damals Chef der Automobilwerke Eisenach (AWE) und heute Qualitätsdirektor bei
GM Europa, handelte ohne Plazet des IFA-Kombinats, als er mit Opel-Chef Louis Hughes
und weiteren Rüsselsheimer Vorstandsmitgliedern über ein Vorhaben beratschlagte, das
die Automobilproduktion in Eisenach retten sollte und die industrielle Wende in Thüringen
bedeutete. Denn weniger als zwei Jahre später konnte Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl persönlich den ersten Opel Astra Made in Eisenach in einem nagelneuen Automobilwerk vom
Band fahren.
Opel engagiert sich damit als einer der ersten westdeutschen Automobilhersteller in den
neuen Bundesländern und wurde in Eisenach „zum Hoffnungsträger für die von Arbeitslosigkeit und Existenzängsten bedrohte Region“, so die örtlichen Medien. Die am 11. März
1990 gegründete Opel-AWE-Pkw-GmbH übernahm das Gelände der Automobilwerke Eisenach (AWE) und baute dort ab dem 5. Oktober 1990 – nur zwei Tage nach der deutschen
Wiedervereinigung – Vectra aus Teilesätzen. Am 23. September 1992 eröffnete die Opel
Eisenach GmbH schließlich ihr neu errichtetes Werk am thüringischen Standort und begann dort mit der Astra-Produktion. Inzwischen sind im Opel-Werk Eisenach, von Anfang an
konzipiert als Trainingsfabrik für alle GM-Standorte weltweit, über 2,3 Millionen Fahrzeuge
vom Band gerollt. Heute werden dort Corsa produziert.
07-012
Im Osten was Neues:
Mit dem Werk Eisenach
engagiert sich Opel
in den Neuen Bundesländern
07-013
„Made in Eisenach“:
Der deutsche Bundeskanzler, Helmut Kohl,
mit dem ersten in
Thüringen gebauten
Astra
opel astra f 61
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionComputerberechnete, selbsttragende Ganzstahl
Karosserie mit 5 Plätzen
VorderradaufhängungEinzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen,
Fahrschemel dient zur Aufnahme von Lenker-,
Stabilisator- und Motoraufhängung
Vorderradfederung/-dämpfung Schraubenfedern, Teleskop-Stoßdämpfer, Stabilisator
HinterradaufhängungVerbundlenker-Hinterradaufhängung
Hinterradfederung/-dämpfungMiniblockfedern mit progressiver Rate,
Teleskop-Stoßdämpfer, Stabilisator
Lenkung, BauartZahnstangenlenkung (Sicherheitslenkung)
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 5 1/2 x 13
Reifen, Dimension (Basis)
175/70 R 13 82
MaSSe/Gewichte
Länge/Breite/Höhe mm (Limousine)
4051 x 1688 x 1410
Länge/Breite (mit Spiegeln)/
Höhe mm (Caravan)
Länge/Breite/Höhe mm (Stufenheck)
4278 x 1795 x 1525
4239 x 1688 x 1410
Länge/Breite (mit Spiegeln)/
Höhe mm (Cabrio)
Radstand mm
Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg 4239 x 1795 x 1400
2517
1430/1429
930 – 1145 (Caravan)
US-Präsident Bill Clinton, Jahrgang 1946, besuchte
das Eisenacher Werk. Die Opel-Mitarbeiter in Eisenach
zeigten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks
eindrucksvoll, wozu sie als freie Bürger in der Lage
seien, so sein Eindruck bei einem Werksbesuch:
„Es ist nicht nur die Technologie,
das wahre Geheimnis ist der Geist
der Menschen, die hier im Opel
Werk Eisenach arbeiten.“
08-001
Familien-Bande: Der Compact-Van Zafira und seine
Astra-Geschwister Caravan,
Stufenheck, Fünf- und Dreitürer sowie Coupé
opel astra g 63
1998
Opel astra g
Die Lewinsky-Affäre im WeiSSen Haus führt zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen den US-Präsidenten Bill Clinton. Die Chrysler
Corporation und die Daimler-Benz AG geben ihre Fusion bekannt. Die deutsche
Rechtschreibreform tritt verbindlich in Kraft. Vor dem Champions-LeagueFuSSballspiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund fällt eines der Tore um.
Frankreich wird FuSSballweltmeister. Die zweite Astra-Generation rollt im
Frühjahr auf die StraSSen.
64 opel astra G
Fakten MODELLGENERATION
Opel Astra G
1998–2004
Stückzahl
3,95 Millionen bis Juli 2008
Karosserievarianten + Drei- und fünf türiges
FlieSSheckmodell
+ Fünftüriger Caravan
+ Viertüriges Stufenheckmodell
+ Zweitüriges Coupé
+ Zweitüriges Cabrio
+ Dreitüriger AstraVanLieferwagen
Motorisierungen
Benziner: 1.2/65 PS, 1.2/75 PS,
1.6/75 PS, 1.6/100 PS, 1.6/84 PS,
1.6/97 PS, 1.6/101 PS, 1.6/103 PS,
1.8/116 PS, 1.8/125 PS, 2.0/136 PS,
2.0/160 PS, 2.0/192 PS, 2.0/200 PS,
2.2/147 PS
Diesel: 1.7/68 PS, 1.7/75 PS, 1.7/80 PS,
2.0/82 PS, 2.0/101 PS, 2.2/125 PS
Besonderheiten
+ Wird als Astra Classic
weiterhin in Gleiwitz/Polen
produziert.
+Erstes vollwertiges VierLiter-Auto (Eco4), erstes
OPC-Produktionsmodell.
+War auch als Erdgasmodell
1.6 CNG erhältlich.
Baureihe
Produktionszeitraum
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Erwachsen geworden
Die im Frühjahr 1998 gestartete zweite AstraBaureihe lief bislang 3,95 Millionen Mal von
den FlieSSbändern und wird als Astra Classic
weiterhin im polnischen Gleiwitz produziert.
Progressives, eigenständiges Design, dynamische Fahrwerks- und Antriebstechnik sowie
nahezu verdoppelte Torsions- und Biegesteifigkeit sind Merkmale der völlig neu entwickelten zweiten Generation des Opel Astra. Zur hohen Wertstabilität des Neulings trägt vor allem
die vollverzinkte Karosserie bei, auf die das Unternehmen eine zwölfjährige Garantie gegen
Durchrostung gewährt. Der um rund zehn Zentimeter gewachsene Radstand – der größte
in der Kompaktklasse – ermöglicht ein größeres Raumangebot, vor allem einen Zuwachs
des Knieraums im Fond und ein auf 370 Liter vergrößertes Kofferraumvolumen, das sich
durch die serienmäßig geteilt umklappbare Rücksitzbank und -lehne variieren lässt.
Auffallend auch im Wettbewerbsumfeld: die unverwechselbare, eigenständige Optik der
neuen Modellreihe. Mit ihrer technisch orientierten, wie immer flüssigen Formensprache
und charakteristischen Merkmalen wie der ausgeprägten Keilform, dem in die Motorhaube
integrierten Kühlergrill, der hohen Gürtellinie oder der markanten Front- und Heckpartie betont sie Qualitäten wie Stabilität, Sicherheit und Sportlichkeit.
Im Frühjahr 1998 geht der Astra mit coupéähnlichem Design als Dreitürer, als fünftürige
Limousine und als Caravan an den Start. Mit zeitlichem Abstand folgen Stufenheck-Limousine, Coupé und Cabrio. Angetrieben wird der Astra bei seiner Einführung von Triebwerken
im Leistungsspektrum von 65 bis 136 PS, deren Kraftstoff-Verbrauch trotz weiter verbesserter Fahrleistungen bis zu 20 Prozent gegenüber dem Vorgänger gesenkt wurde. Mit 6,1
Litern auf 100 Kilometer (MVEG-Norm) ist der Astra 1.2 16V der sparsamste Benziner seiner Klasse. Ein cw-Wert ab 0,29 und intelligente Leichtbau-Technologie mit Alu-Federbeinen
an der Vorderachse und gewichtsoptimierten Räder sind daran maßgeblich beteiligt.
Der aktiven Fahrsicherheit dient neben der um 30 Prozent höheren Lichtausbeute der
transparenten H7-Scheinwerfer das von Grund auf neu entwickelte DSA-Fahrwerk (Dynamik
Safety). Es verbindet Komfort mit agilem und sicherem Handling auch bei voller Zuladung.
Voraussetzung dafür sind neben der breiten Spur die Vorderradaufhängung mit isoliertem
Fahrschemel sowie die neuartige, kompakte Hinterachse – eine clevere Konstruktion, die
für kleine Radhäuser und damit für eine große Laderaumbreite sorgt.
08-002
Lademeister: Der
Astra Caravan verkraftet auch das
groSSe Urlaubsgepäck
opel astra G 65
08-003
Frischluftvergnügen: Das dynamisch
gestylte Cabrio basiert auf dem Coupé
08-004
Raumzuwachs: Dank seines langen
Radstandes bietet der Astra einen der
gröSSten Innenräume seiner Klasse
08-005
Trimmdichpfad: Die neue Formensprache betont Tugenden wie Sportlichkeit,
Stabilität und Sicherheit
08-006
Schönheitskur: Das elegante Coupé ist
auch mit Turbomotor erhältlich
66 opel astra g
08-007
Schnelllaster: Das OPC-Sportmodell ist
auch als Caravan erhältlich
08-008
Kostverächter: Der Astra Eco 4 besitzt als
Vier-Liter-Auto eine stattliche Reichweite
08-009
Stabilbaukasten: Die Torsions- und Biegesteifigkeit konnte nahezu verdoppelt werden
08-010
Zauberkünstler: Das Flex7-Sitzsystem des
auf dem Astra basierenden Zafira erlaubt
viele Sitzkonfigurationen
opel astra g 67
Die wichtigsten Innovationen
Speziell in puncto Antrieb markiert der Astra G einen
wichtigen Schritt: Erschwingliche Technologie zum Kraftstoffsparen hält bei Benzin- und Dieselmodellen Einzug.
ASTRA ECO 4
PRODUKTION
DIESELOFFENSIVE
LENKUNG
Mit dem Astra Eco 4 präsentiert Opel im Jahr 2000 das erste VierLiter-Auto in der kompakten Mittelklasse. Laut MVEG-Norm konsumiert der innovative und erschwingliche Sparkünstler (ausgerüstet mit dem 75 PS starken 1.7 DTI 16V-Triebwerk) nur 4,4 Liter
Diesel pro 100 Kilometer. Äußerlich unterscheidet sich der Eco 4
durch den dezenten Heckspoiler und die reduzierten Front-Einlassöffnungen von den anderen Astra-Varianten. Dazu kommen
rollwiderstandsarme Reifen sowie Leichtbau-Federbeine und hohle
Dämpfer-Kolbenstangen.
Erstmals in der Kompaktklasse ist beim Start der neuen Modellgeneration mit dem 2.0 DTI 16V die Kombination von Direkteinspritzung und Vierventiltechnik erhältlich. Ein weiteres Novum: Als weltweit erstes Serien-Dieselfahrzeug erfüllt ab 2002 der Astra 1.7 CDTI
alle Anforderungen der erst im Jahr 2005 zur Pflicht werdenden
Euro-4-Abgasnorm.
Der neue Astra bietet etliche Premieren bei seiner Produktion: So
wird das Grundbauteil des neuen Vorderachsträgers nicht mehr
konventionell aus zwei verschweißten Halbschalen gefertigt, sondern nach dem „Hydroforming“-Verfahren durch hohen Wasserdruck in Form gebracht. Die Hinterachse entsteht ebenfalls nach
einem neuen Verfahren, das erstmals in der Großserienfertigung
angewendet wird: Mit der Magnetarc-Schweißtechnik wird der aus
Guss gefertigte Hinterachslenker mit dem stählernen Achsrohr
ohne Zugabe weiteren Materials verschweißt.
Als einer der ersten Kompaktklasse-Vertreter verfügt der Opel Astra über eine kombinierte elektrohydraulische Servolenkung EHPS
(Electro Hydraulic Power Steering), die gegenüber Anlagen konventioneller Bauart eine Reihe von Vorzügen wie einen niedrigeren
Verbrauch bietet.
KUPPLUNG
ASTRA OPC
Im Herbst 1999 startet in einer Kleinserie von 3.000 Fahrzeugen
die erste Sportversion Astra OPC mit 160 PS starkem 2,0-Liter-Motor. Der Hochleistungssauger dient als Basis für die Motorsport-Homologation. 2002 folgte in dieser Baureihe eine zweite OPC-Version
mit 200 PS starkem Turbomotor.
Zum ersten Mal besitzt der Astra eine wartungsfreie hydraulische
Kupplung. Im Vergleich zu der im Vorgänger eingesetzten Seilzugbetätigung wurde der Komfort gesteigert und das Gewicht reduziert. Die Pedalkräfte sind nun deutlich niedriger, außerdem hat
sich die Kupplungsdosierbarkeit verbessert sowie die Geräuschund Schwingungsübertragung in den Fahrgastraum verringert.
TWINPORT
PEDAL-RELEASE-SYSTEM
Mit der innovativen „Twinport“-Technologie reduziert Opel ab 2002
den Verbrauch. „Tolle Idee von Opel“, schreibt „Bild“ (Ausgabe vom
23. März 2003). Ein Test der Boulevardzeitung zwischen einem
Astra mit dem 103 PS starken Twinport-Vierzylinder und dem eben
abgelösten Vorgängermodell mit einem herkömmlichen, ebenfalls
1,6 Liter großen 100-PS-Triebwerk ergibt elf Prozent Ersparnis. Kern
der intelligenten Lösung ist eine variable Einlass-Steuerung in Kombination mit hohen Abgasrückführraten.
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Saarbrücken
Der Astra ist das erste Kompaktmodell mit auskuppelnden Sicherheitspedalen. Das von Opel patentierte Pedal Release System (PRS)
gibt bei einem schweren Frontalaufprall Kupplungs- und Bremspedale aus ihren Lagern frei. Das verringert die Verletzungsgefahr im
Fußbereich des Fahrers.
ZAFIRA
Auf der Astra-Architektur entsteht der innovative Compact-Van Zafira, der 1999 ein neues Marktsegment definiert. Dank seines Flex7Sitzkonzepts ist die Vielseitigkeit vorbildlich: Aus einem komfortablen Fünfsitzer wird schnell und unkompliziert ein Siebensitzer,
ohne dass Sitze ein- und ausgebaut werden müssen.
68 opel astra g
Twinport: Variable EinlassSteuerung spart Kraftstoff
Zur Verbrauchssenkung bei kleinen Ottomotoren
setzt Opel ab 2002 bei Astra und Corsa auf die Twinport-Technologie.
Beim Ottomotor wird ein Großteil des Verbrauchsnachteils gegenüber Dieselaggregaten
durch Drosselverluste verursacht. Die einfachste Art, diese Drosselverluste zu mindern,
ist die Ladungsverdünnung mit Abgas – dem Motor wird zusätzlich zu dem Frischgemisch
noch Abgas aus vorangegangenen Verbrennungszyklen zugeführt. Um bei hohen Abgasrückführraten die Verbrennung allerdings schnell und stabil zu halten, ist eine Intensivierung der Ladungsbewegung notwendig. Genau dies erreichen die Opel-Ingenieure mit der
variablen Einlass-Steuerung des Twinport-Konzepts. Vorgestellt wurde diese innovative
Opel-Technologie 2002 in den Astra- sowie den Corsa-Benzinmodellen mit 1,4 und 1,6 Liter
Hubraum.
Im Teillastbetrieb wird dabei ein Einlasskanal des Vierventilers direkt vor dem Zylinder gedrosselt, die Frischladung tritt exzentrisch in den Zylinder ein. Es entsteht ein Drall um die
Zylinderachse, der die Verbrennung zuverlässig und vollständig ablaufen lässt. Bei voller
Leistungsanforderung wird der zweite Kanal zugeschaltet und damit eine gute Füllung des
Brennraums erreicht.
Um das Twinport-Konzept erfolgreich anzuwenden, war eine Optimierung der Ansaugkanäle und der Gemischbildung vor und im Zylinder nötig. Die Opel-Ingenieure setzten hierzu
Strömungs-Simulationen am Computer und Videobeobachtungen am realen Motor simultan ein.
08-011
Kanal-Arbeit: Das Twinport-System
wird von Opel zur Verbrauchssenkung
bei kleinen Ottomotoren eingesetzt
08-012
Leistungs-Zulage: Bei voller Leistungsanforderung sind beide Kanäle zugeschaltet,
im Teillastbetrieb wird hingegen ein Einlasskanal gedrosselt (rechts)
opel astra g 69
technische daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionComputerberechnete, selbsttragende und vollverzinkte
Ganzstahl-Karosserie mit 5 Plätzen, AluminiumVerstärkungsprofile in den Türen
VorderradaufhängungEinzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen,
entkoppelter Fahrschemel für Vorderachse, Lenkung
und Motor-/Getriebeeinheit
Vorderradfederung/-dämpfung Schraubenfedern, Gasdruck-Stoßdämpfer, Stabilisator
HinterradaufhängungVerbundlenkerachse an Längslenkern
Hinterradfederung/-dämpfungSchraubenfedern, Gasdruck-Stoßdämpfer, Stabilisator
Lenkung, BauartElektrohydraulisch unterstützte Zahnstangenlenkung
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 6 J x 15
Reifen, Dimension (Basis)
195/60 R 15 T
MaSSe/Gewichte
Länge/Breite/Höhe mm (Limousine)
Länge/Breite/Höhe mm (Caravan)
Länge/Breite/Höhe mm (Stufenheck)
Länge/Breite/Höhe mm (Cabrio/coupé)
Radstand mm
Spurweite vorn/hinten mm Leergewicht kg 4111 x 1709 x 1425
4288 x 1709 x 1465
4252 x 1709 x 1425
4267 x 1709 x 1390
2606/2611 (Caravan)
1464/1452 bzw. 1484/1472
1070 – 1235 (Caravan) bzw. 1240–1400 (Coupé)
AvD-Sportpräsident und DTM-Gewinner Volker Strycek,
Jahrgang 1957, über die 2001 unter seiner Opel-Motorsportleitung vorgestellte Supersportwagen-Studie Astra Coupé
OPC X-Treme. Mit seinem 444 PS starken V8 ist der Flügeltürer
der schnellste straSSentaugliche Opel aller Zeiten
„Wir wollten Leidenschaft und Emotion
zeigen und demonstrieren, dass Opel
jederzeit in der automobilen ChampionsLeague mitspielen kann. Für unsere
Ingenieure und Designer bedeutete das
Projekt Astra OPC X-Treme Herausforderung und Motivation zugleich.“
09-001
In seinem Revier: Das OPC-Sondermodell Nürburgring
unterwegs auf der traditionsreichen Rennstrecke
opel astra h 71
2004
Opel astra h
Lance Armstrong gewinnt zum sechsten Mal die Tour de France. Mit Estland,
Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik,
Ungarn und Republik Zypern bekommt die Europäische Union zehn neue
Mitglieder. Michael Schumacher wird zum siebten Mal Formel-1-Weltmeister.
George W. Bush wird erneut für vier Jahre zum US-Präsidenten gewählt.
Bei der FuSSball-Europameisterschaft in Portugal gewinnt überraschend
Griechenland. Der Astra H kommt auf den Markt.
72 opel astra h
Fakten MODELLGENERATION
Opel Astra H
Seit 2004
Stückzahl
2,5 Millionen (bis August 2009)
Karosserievarianten + Fünftüriges FlieSSheckmodell
+ Fünftüriger Caravan
+ Dreitüriger GTC
+ Zweitüriger TwinTop
+ Dreitüriger OPC
+ Viertüriges Stufenheckmodell
(auf ausgewählten Märkten)
+ Fünftüriger Panel Van
(auf ausgewählten Märkten)
Motorisierungen
Benziner: 1.1.6/115 PS, 1.8/140 PS,
1.6/180 PS, 2.0/200 PS, 2.0/240 PS
Diesel: 1.3/90 PS, 1.9/100 PS,
1.7/110 PS, 1.9/120 PS, 1.7/125 PS,
1.9/150 PS
Besonderheiten
+ Premiere der Elektronischen
Dämpferregelung in der
Kompaktklasse.
+Ab Herbst 2007 wird der Astra
von der Marke Saturn in den
USA eingeführt.
+Der Astra GTC ist 2007 der
meistverkaufte kompakte
Dreitürer.
Baureihe
Produktionszeitraum
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Astra die
Mehr Technologie,
mehr Dynamik
Mit zwölf Motoren von 90 bis 240 PS und sieben
Karosserievarianten ist die Modellvielfalt beim aktuellen Astra einzigartig. Dynamisches Design und
groSSzügiges Raumangebot sind weitere Stärken des
bis heute 2,5 Millionen Mal verkauften Bestsellers.
Progressives Design, hohe Fahrdynamik und technische Innovationen – das sind die herausragenden Kennzeichen des Opel Astra der dritten Generation, der im März 2004 startete
und zahlreiche Vergleichstests in den Fachmedien gewann. Der Bestseller tritt aktuell mit
zwölf Motorversionen im Leistungsbereich von 90 bis 240 PS an. Den beeindruckendsten
Verbrauchswert steuert der 1.7 CDTI ecoFLEX mit 110 PS bei: Er begnügt sich mit 4,5 Litern
Diesel pro 100 Kilometer oder umgerechnet 119 g CO2 pro km. Zu den technischen Leckerbissen des Astra gehören das adaptive IDSPlus-Fahrwerkssystem mit elektronischer Dämpferregelung, die sonst nur in Fahrzeugen der Luxusklasse und in exklusiven Sportwagen zu
finden ist, und das AFL-Scheinwerfersystem mit dynamischem Kurvenlicht.
Weitere Astra-Stärke: Die Passagiere profitieren von einem großzügigen Raumangebot,
besonders ausgeprägt im Astra Caravan mit längerem Radstand. Drittes eigenständiges
Astra-Modell ist der Dreitürer GTC (Gran Turismo Compact) – wahlweise auch als 240 PS
starke OPC-Version. Zur Familie gehören darüber hinaus der Astra TwinTop, ein viersitziges
Cabrio-Coupé mit Stahl-Klappdach, sowie die in Süd- und Osteuropa angebotene Stufenheck-Variante.
Mit seinem dynamischen Auftritt setzt sich der Astra-Fünftürer von den Mitbewerbern ab.
Basis für die harmonische Karosserielinie des Fünftürers sind die ausgewogenen Proportionen. Zudem verfügt er über günstige Packaging-Dimensionen. Daraus resultiert ein komfortabler Wohlfühl-Innenraum.
Auch in puncto Sicherheit fährt der Astra auf Top-Niveau. Die Verbraucherschutz-Organisation Euro NCAP (European New Car Assessment Programme) zeichnete ihn mit der Maximalwertung von fünf Sternen für den Erwachsenen-Insassenschutz aus. Mit insgesamt 34
Punkten gilt der Bestseller als eine der sichersten Limousinen der Kompaktklasse (small
family cars).
Zum serienmäßigen SAFETEC-Sicherheitspaket des Astra gehören unter anderem Seitenairbags in den Frontsitzen. Sie schützen nicht nur den Brustkorb, sondern auch den Hüftbereich und ergänzen die über die gesamte Innenraumlänge im Dachholm links und rechts
untergebrachten Kopfairbags sowie die beiden Frontairbags.
09-002
Leistungsgesellschaft: Mit 240 PS
nimmt es der Astra
OPC mit reinrassigen
Sportwagen auf
opel astra h 73
09-003
Kurvenkünstler: Der dreitürige
GTC besticht durch eigenständiges
Coupé-Design
09-004
Glanzeffekt: Die unter Klarglas
liegenden Scheinwerfer sind
markante Merkmale der dritten
Astra-Generation
09-005
Auswahlverfahren: Das Stufenheckmodell ist nur auf ausgewählten Märkten erhältlich
09-006
SpaSSgesellschaft: Der Astra
TwinTop öffnet sein Verdeck
binnen 30 Sekunden
09-007
Wachstumsfolge: Das Raumangebot des Caravan profitiert von
dessen längerem Radstand
74 opel astra h
09-008
Schöne Aussicht: Für den Astra GTC ist
eine einzigartige Panorama-Frontscheibe
lieferbar
09-009
Schnelle Truppe: Die Gewinner des OpelRennfahrer-Castings „OPC Racecamp“
09-010
Clevere Lösung: Das dreiteilige Klappverdeck des Astra TwinTop ermöglicht einen
vergleichsweise groSSen Kofferraum
opel astra h 75
Die wichtigsten Innovationen
Mit zahlreichen in der Kompaktklasse bisher nicht
üblichen Technikdetails setzt sich der aktuelle Opel Astra
an die Spitze seines Segmentes.
DÄMPFERREGELUNG
Mit der Elektronischen Dämpferregelung CDC (Continuous Damping
Control) stellt Opel 2004 erstmals in der Kompaktklasse ein variables Dämpfungssystem vor, das automatisch auf die aktuelle Fahrsituation, Beladung und Straßenbeschaffenheit reagiert. Darüber
hinaus kann der Fahrer über den SportSwitch genannten Schalter
in der Armaturentafel eine sportlichere Abstimmung wählen. CDC
basiert auf vier über Magnetventile gesteuerten Schwingungsdämpfern.
AFL-SCHEINWERFER
Als Klassenerster ist der Astra mit mitlenkenden Bi-Xenon-Scheinwerfern erhältlich. Das AFL-Scheinwerfersystem (Adaptive Forward
Lighting) bietet die Funktionen dynamisches Kurvenlicht und Autobahnlicht. Beim Kurvenlicht leuchten die Scheinwerfer abhängig
von Geschwindigkeit, Lenkeinschlag und Fahrzeuggierrate in Biegungen hinein und machen nächtliche Landstraßenfahrten sowohl
sicherer als auch weniger anstrengend.
POWERDIESEL
Ein komplett neu konstruierter Vierzylinder-Motor sichert Opel eine
Führungsposition im Feld der kompakten Diesellimousinen. Schon
die Leistungsdaten weisen das Astra-Aggregat als das Beste seiner
Klasse aus: Seine 150 PS bei 4.000 min-1 aus nur 1,9 Litern Hubraum wurden bei der Einführung von keinem Wettbewerber übertroffen und mit einem maximalen Drehmoment von 315 Nm ab
2.000 min-1 liegt der stärkste Diesel für den neuen Astra auch beim
Durchzug klar im Spitzenfeld.
PANORAMA-FRONTSCHEIBE
Die für den Astra GTC verfügbare Panorama-Frontscheibe, die erstmals in einem Produktionsfahrzeug angeboten wird, erstreckt sich
von der Motorhaube bis ins Dach zur B-Säule und bietet so ein völlig
neues automobiles Raum- und Seherlebnis.
KLAPPDACH
Der Astra Twintop hat ein neuartiges dreiteiliges Dachsystem,
das sich auf Knopfdruck in weniger als 30 Sekunden öffnet oder
schließt. Weil die einzelnen Teile des Systems kleiner sind als bei
konventionellen Cabrio-Coupés, gibt es mehr Platz für Passagiere
und Gepäck. Beim Offenfahren stehen 205 Liter Stauraum zur Verfügung, bei geschlossenem Dach sogar 440 Liter. Einzigartig in dieser Klasse ist auch das elektrisch betätigte „Easy Load“, mit dem
Gepäck selbst bei geöffnetem Dach leicht ein- oder auszuladen ist.
OPC RACE CAMP
Über 18.500 Kandidaten haben sich 2007 beim weltweit einzigartigen Rennfahrer-Casting um einen Platz im OPC Race Camp
beworben. Für die zehn talentiertesten Fahrer wurde 2008 beim
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring der Traum einer Rennfahrerkarriere Wirklichkeit: Sie starteten dort in einem Astra OPC.
SPITZENSPORTLER
Mit dem Astra OPC stellt Opel 2005 einen der stärksten SerienFronttriebler der Welt vor und stößt weit in das Hoheitsgebiet etablierter Sportwagen vor. Für entsprechende Fahrleistungen sorgt ein
177 kW/240 PS starker 2,0-Liter-Benzinmotor mit Turboaufladung,
der den coupéartig gezeichneten Dreitürer binnen 6,4 Sekunden
auf Tempo 100 beschleunigt und eine Spitzengeschwindigkeit von
244 km/h ermöglicht. Ein Kraftstoffverbrauch von 9,2 Litern pro
100 Kilometer unterstreicht dabei die beachtliche Effizienz des
Triebwerks. Die Kraftübertragung erfolgt über ein sportlich abgestimmtes Sechsgang-Schaltgetriebe auf die Vorderräder. Wie alle
OPC-Modelle hat dieser Astra den letzten Feinschliff erhalten von
Manuel Reuter, zweifacher Le-Mans-Sieger.
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76 opel astra h
Ein Völlig neues Seh- und
Raumerlebnis
Nahezu grenzenlose Freiheit beim Blick auf Landschaft und Licht bietet die einzigartige PanoramaFrontscheibe des Astra GTC. Kein Querholm stört
das Blickfeld.
Ein völlig neues Raum- und Seherlebnis bietet der Opel Astra GTC mit der erstmals in einem
Serienfahrzeug realisierten und exklusiv für den GTC erhältlichen Panorama-Frontscheibe.
Damit genießen im GTC vor allem „Pilot“ und „Co-Pilot“ – wie in einer Sportflugzeugkanzel
– eine nahezu grenzenlose Freiheit beim Ausblick. Der Grund: Das 1,50 Meter lange und
durchschnittlich 1,16 Meter breite Sichtfeld aus Glas erstreckt sich in einem Stück von der
Motorhaube bis ins Dach zur B-Säule – kein Querholm stört das Blickfeld.
Matthias Hallik, bei Opel für neue Karosseriekonzepte zuständig und geistiger Vater der Panorama-Frontscheibe: „Man erlebt seine Umgebung völlig neu und meint, eine Strecke zum
ersten Mal zu fahren, obwohl man sie schon 100-mal zurückgelegt hat.“ Gegen direkte Sonneneinstrahlung verfügt der Panorama-GTC über Wärme dämmendes Solar-Protect-Glas
sowie ein ausgeklügeltes Beschattungssystem mit integrierten Sonnenblenden.
Produziert wird die Scheibe im so genannten Schwerkraft-Biegeverfahren – ein für Glas
dieser Stärke und Fläche (rund 1,8 m2) sehr aufwändiges Verfahren. Dabei wird die zunächst plane Glasscheibe in einem Spezialofen punktuell so stark erhitzt, dass sie sich
allein durch die Schwerkraft in eine vorgegebene Form legt.
Fahrzeuge, die ein besonderes Blickfeld eröffnen, haben bei Opel und dem Mutterkonzern
General Motors eine lange Tradition: Der Buick LeSabre von 1950 besaß bereits eine einzigartige Panorama-Frontscheibe, und in den 50er Jahren brachte Opel ebenfalls Modelle mit
einer so genannten Vollsicht-Panorama-Windschutzscheibe auf den Markt.
09-011/09-012
Ahnen: Die GTC-Vorbilder Opel Kapitän
(1958) und Buick LeSabre (1950) besitzen
Panorama-Frontscheiben, die eine gute
Rundumsicht erlauben
09-013
Aussicht: Das 1,8 Quadratmeter groSSe
Sichtfeld des Astra GTC mit Panoramadach
eröffnet völlig neue Perspektiven
opel astra h 77
technische Daten
Karosserie/Fahrwerk
Aufbau-/Chassis-KonstruktionComputerberechnete, selbsttragende
Ganzstahl-Karosserie mit 5 Plätzen
VorderradaufhängungFederbeinachse, McPherson-Federbeinen, durch
Dreiecksquerlenker an Fahrschemel geführt
Vorderradfederung/-dämpfung Zweirohr-Gasdruck-Dämpfer, wahlweise bei IDS+:
Zweirohr-Gasdruck-Dämpfer elektronisch geregelt
HinterradaufhängungVerbundlenkerachse, Torsionsrohrdesign und zwei
angeschweißten Gußlenkern, Beidseitig progressive,
doppelkonische Mini-block-Feder mit inkonstantem
Drahtdurchmesser
Hinterradfederung/-dämpfungZweirohr-Gasdruck-Dämpfer, wahlweise bei IDS+:
Zweirohr-Gasdruck-Dämpfer elektronisch geregelt
Lenkung, BauartElektrohydraulisch unterstützte Zahnstangenlenkung
Räder, Bauart Stahlscheibenräder, 6 1/2 x 15
Reifen, Dimension (Basis)
195/65 R 15 91T
MaSSe/Gewichte
Länge/Breite/Höhe mm (5-türig.)
4249 x 1804 x 1460
4290 x 1804 x 1435
Länge/Breite/Höhe mm (TwinTop)
4476 x 1831 x 1411
Radstand mm 2614
Länge/Breite/Höhe mm (Caravan; 4-türig) 4515 x 1804 x 1500; 4618 x 1754 x 1458
Radstand mm (Caravan; 4-türig)
2703
Spurweite vorn/hinten mm 1488/1488 (TwinTop: 1488/1481)
Leergewicht kg 1220 – 1515
Länge/Breite/Höhe mm (GTC)
Kurt Wenger, Jahrgang 1975, Handelsvertreter aus der
Schweiz und Finalist des OPC Race Camps
„Eine Riesenidee, das OpC Race Camp.
Für mich war es die Chance, einen groSSen
Traum zu realisieren. Was ich von Profis
wie Manuel Reuter gelernt habe und an
Erfahrungen mitnehme, ist fantastisch.
Nicht nur fahrerisch, auch menschlich
und in Sachen Zusammenhalt und
Mannschaftssport.“
10-001
Begeisternd: Der neue Astra
bringt frischen Schwung in
das Kompakt-Segment
der neue astra 79
2009
der neue astra
Barack Obama wird als 44. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Michael Jackson, der King of Pop, stirbt im Alter von 50 Jahren. Die längste
Sonnenfinsternis des 21. Jahrhunderts ist am 22. Juli in China zu sehen. Auf
der IAA feiert die zehnte Kompaktklasse-Generation von Opel ihre Premiere.
80 der neue astra
Fakten MODELLGENERATION
Opel Astra J
ab 2009
Karosserievarianten StaRT MIT DEM FÜNFTÜRER,
DANACH WEITERE VERSIONEN
MOTORISIERUNGEN
Benziner: 1.4/100 PS, 1.6/115 PS,
1.4/140 PS, 1.6/180 PS
Diesel: 1.3/95 PS ecoflex,
1.7/110 PS, 1.7/125 PS, 2.0/160 PS
Besonderheiten
+Die vom Insignia bekannte
adaptive Fahrwerkskontrolle
Flex-Ride hält Einzug in die
Kompaktklasse
+Als einziges Kompaktmodell
bietet der Astra Sitze, die mit
dem unabhängigen AGR-Güte siegel ausgezeichnet sind
Baureihe Produktionsstart
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sportlich und elegant
Skulpturhafte Eleganz mit deutscher Präzision,
hochwertiger Auftritt und ein umfangreiches
Technologieangebot – der Opel Astra übernimmt
das Erfolgsrezept, das den Opel Insignia zum
europäischen Bestseller unter den MittelklasseLimousinen gemacht hat.
Die von Grund auf neu entwickelte vierte Generation des Opel Astra bringt die Technik höherer Klassen ins Kompaktwagen-Segment. Nicht Evolution war das Ziel der Opel-Ingenieure, sondern eine Revolution. Selbstbewusst, sportlich und mit eleganten Proportionen
setzt das Design die Erfolgsstory des Insignia fort.
Im Innenraum fühlt man sich sofort zu Hause. Dank längerem Radstand und größerer Breite so geräumig wie nie zuvor, sorgen sorgfältig ausgewählte Materialien und das fließende
Design aus einem Guss für ein freundliches Ambiente. Zudem ist der Astra ausgesprochen
praktisch – und das nicht nur wegen seiner zahlreichen Stau-und Ablagemöglichkeiten.
Er erfüllt vielfältige Transport- und Komfortbedürfnisse, beispielsweise mit dem innovativen Fahrradträger FlexFix, der unsichtbar ins Fahrzeugheck integriert ist. Der Gepäckraum lässt sich mit wenigen Handgriffen von 370 auf 1.235 Liter Volumen erweitern.
Der neue Opel Astra unterstützt seine Fahrer mit Technologien, die bereits zum Erfolg des
Mittelklasse-Bestsellers Insignia beigetragen haben. Das Opel Eye erkennt Verkehrszeichen und informiert über Tempolimits oder Überholverbot. Es achtet außerdem darauf, ob
das Auto in der richtigen Spur bleibt. Mit dem Scheinwerfersystem AFL+ kann der Astra um
die Ecke gucken und bei Bedarf sogar automatisch auf- und abblenden.
Das mechatronische FlexRide-Fahrwerk spürt den Unebenheiten der Straße nach und stellt
die Stoßdämpfer auf die Wünsche des Fahrers ein. Sogar ob es bergauf oder bergab geht,
weiß das Multitalent. So kann die elektrische Parkbremse beim Anfahren am Berg helfen.
Dank des neuen Fahrwerks kann der neue Astra seine dynamischen Talente voll ausspielen. Fahrspaß, verbessertes Handling und Komfort garantiert eine neue Hinterachs-Konstruktion: Ein so genanntes Wattgestänge verbessert die Radführung.
Der neue Astra debütiert mit einer umfassenden Motorenreihe, die Triebwerke mit einem
Leistungsspektrum von 70 kW/95 PS bis 132 kW/180 PS umfasst. Der durchschnittliche
Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen gehen um zwölf Prozent zurück – unter dem
Strich die sauberste Motorenpalette in der Kompaktklasse. Selbstverständlich erfüllen alle
Motoren den neuen Euro-5-Abgasstandard.
der neue astra 81
10-002
Typisch Opel: Starke, sportliche Linien und
elegante Oberflächen machen den neuen
Astra unverwechselbar
10-003
Muskulöse Proportionen: Die Schulterlinie
flieSSt in die dreidimensionalen Heckleuchten, der Heckspoiler verbessert die
Aerodynamik
10-004
Innen wie auSSen: Die Kombination aus
Eleganz und Präzision kennzeichnet das
kleinste Detail auch im Innenraum
10-005
Familienbande: Vor den hinteren Radläufen findet sich hier das Sichel-Thema,
das im Insignia die Fronttüren ziert
82 der neue astra
10-006
Leise: Akustikentwickler prüfen den neuen
Astra mit modernster Technik, um eine ruhige
Fahrt zu gewährleisten
10-007
Erleuchtung: Mit insgesamt neun Lichtfunktionen sorgt das Scheinwerfersystem
AFL+ für gute Sicht in allen Fahrsituationen
10-008
Erkenntnis: Das Frontkamera-System liest
Verkehrszeichen und warnt, falls der
Astra unbeabsichtigt die Spur verlässt
10-009
Dynamik: Das Flex-Ride-Fahrwerk verleiht
dem Astra spürbar mehr Agilität und sorgt
für mehr FahrspaSS
der neue astra 83
Die wichtigsten Innovationen
Der neue Astra unterstützt seine Fahrer mit einer Reihe von
Talenten, die er vom Insignia geerbt hat.
AGR-SITZE
FLEX-FLOOR-LADERAUMBODEN
Der neue ergonomische Sportsitz trägt das Gütesiegel der unabhängigen „Arbeitsgemeinschaft Gesunder Rücken“ (AGR) und macht
auch lange Strecken zum reinen Vergnügen. In Höhe, Neigung und
Länge verstellbar, verfügt er über eine vierfach justierbare Lordosenstütze und sorgt so für die perfekte Sitzposition.
Ausgesprochen nützlich ist der dreifach in der Höhe verstellbare
Laderaumboden FlexFloor. Unter dem Boden lassen sich Utensilien
unsichtbar verstauen. Und in der höchsten Position arretiert, erleichtert FlexFloor das Beladen mit schweren Gütern wie Getränkekästen.
AFL+ SCHEINWERFER
FLEX-RIDE-FAHRWERK
Das weiterentwickelte AFL-Licht (Adaptive Forward Lighting) passt
für eine erhöhte Sicherheit den Lichtkegel automatisch an sich verändernde Wetter- und Fahrbedingungen an. AFL+ bietet insgesamt
neun Lichtfunktionen: Stadtlicht, Spielstraßenlicht, Landstraßenlicht, Autobahnlicht, Schlechtwetterlicht, statisches Abbiegelicht,
dynamisches Kurvenlicht, Fernlicht und LED-Tagfahrlicht.
OPEL EYE
Das innovative Kamerasystem hilft Fahrern zweifach: Die Verkehrszeichenerkennung kann Geschwindigkeits- und ÜberholverbotsSchilder sowie ihre Aufhebungen lesen. Das erkannte Schild wird
als Symbol im Display zwischen beiden Rundinstrumenten eingeblendet. Der Spurhalteassistent warnt den Fahrer, wenn er unabsichtlich seine Spur verlässt.
FLEX-FIX-radTRÄGER
Eine Neuheit in der Kompaktklasse ist der auf Wunsch erhältliche
integrierte Heckträger FlexFix. Der nahezu unsichtbar im hinteren
Stoßfänger untergebrachte Träger lässt sich bei Bedarf mit wenigen
Handgriffen herausziehen und kann dann bis zu zwei Fahrräder
transportieren.
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des neuen Astr
möglichkeiten
Das mechatronische Chassis-System mit seiner adaptiven Stabilitätskontrolle hilft dem Auto auf aktuelle Fahrbedingungen zu
reagieren und erlaubt dem Fahrer Voreinstellungen nach seinem
persönlichen Geschmack. Es bietet drei spezifische Fahrwerksabstimmungen – Standard, Sport und Tour –, während es sich zugleich kontinuierlich an den jeweiligen Fahrstil und die Kurvengeschwindigkeiten anpasst. FlexRide beeinflusst unter anderem die
Kennlinien der Stoßdämpfer, des Gaspedals, der Lenkung und des
ESP.
WATTGESTÄNGE
Die innovative Hinterachsaufhängung des neuen Astra verfügt
über alle Vorteile einer Verbundlenker-Konstruktion gegenüber
einer Mehrlenker-Achse wie kompakte und leichte Bauweise, in
Kurven größere Sturzsteifigkeit der Räder beim „Rollen“ der Karosserie um die Längsachse sowie minimierte Reibung innerhalb der
Aufhängung. Das Wattgestänge verbessert zusätzlich die Querstabilität. Das Wattgestänge ist an einem kleinen Querträger am Unterboden direkt hinter der Mittelachse der Hinterräder angebracht.
Es besteht aus einer kurzen, schwenkbaren Verbindungsstange
mit Kugelgelenken an jedem Ende, an denen die Querstreben der
Räder befestigt sind. Bei Geradeausfahrt ermöglicht die Hinterachs-Konstruktion eine freie Federbewegung. In Kurven hingegen
minimiert sie die Querabweichung genauso wie eine MehrlenkerKonstruktion.
84 der neue astra
Mehr FahrspaSS,
mehr Sicherheit
Die kompakte und leichte Verbundlenker-Hinterachse mit Wattgestänge sowie die adaptive Flex-RideRegelung zählen zu den technischen Highlights
des neuen Astra.
Für den Astra J haben die Opel-Ingenieure eine neue Fahrwerksgeometrie mit langem Radstand und breiter Spur entwickelt. Diese Auslegung verleiht dem Fahrzeug spürbar mehr
Agilität und Stabilität. Zudem verbessert sich auch der Komfort.
Mit dem Astra hält die vom Insignia bekannte adaptive Fahrwerkskontrolle FlexRide Einzug
in die Kompaktklasse. FlexRide passt die Abstimmung des Fahrwerks automatisch den
Bedürfnissen des Fahrers an. Alle vier Stoßdämpfer werden elektronisch geregelt und reagieren innerhalb von Millisekunden auf die jeweils vorherrschenden Straßenverhältnisse,
Kurvengeschwindigkeiten, Fahrzeugbewegungen sowie den persönlichen Fahrstil. Dies
vermittelt dem Fahrer mehr Stabilität und Sicherheit.
Die neue Fahrwerksarchitektur kombiniert McPherson-Federbeine an der Vorderachse
und eine clevere neuartige Verbundlenker-Hinterachse mit Wattgestänge. Die innovative
Hinterachsaufhängung des neuen Astra verfügt über alle Vorteile einer VerbundlenkerKonstruktion gegenüber einer Mehrlenker-Achse wie kompakte und leichte Bauweise, in
Kurven größere Sturzsteifigkeit der Räder beim „Rollen“ der Karosserie um die Längsachse
sowie minimierte Reibung innerhalb der Aufhängung.
Mit dem Wattgestänge gewinnt die Verbundlenker-Konstruktion spürbar an Qualität: Bei
Kurvenfahrt entstehende Querkräfte an der Aufhängung werden aufgefangen, das Auto
wirkt dynamischer und leichtfüßiger – ohne Abstriche in puncto Stabilität und Komfort.
10-010
Individuell: Flex-Ride passt
sich den Bedürfnissen des
Fahrers an
10-011
High Tech: Ein Wattgestänge
macht die Hinterachse des Astra
dynamischer und leichtfüSSiger
10-012
Souverän: Die Hinterachse mit Wattgestänge
verbessert FahrspaSS, Handling und Komfort
der neue astra 85
Immer aufnahmefähig
Der im hinteren StoSSfänger untergebrachte
Radträger Flex-Fix lässt sich mit wenigen Handgriffen herausziehen und kann bis zu zwei
Fahrräder transportieren.
So komfortabel war der Fahrradtransport noch nie: Wo sonst die mühsame Montage eines
Fahrradträgers für die Anhängerkupplung oder der beschwerliche Lift aufs Dach nötig sind,
genügen beim Opel Astra wenige Handgriffe, und FlexFix ist einsatzbereit. Das auf Wunsch
lieferbare integrierte Trägersystem ist immer dabei. Dabei versteht es sich von selbst, dass
kein Werkzeug benötig wird und kein – oft sperriges – Teil in Keller oder Garage umständlich zwischengelagert werden muss.
Das unschlagbar praktische integrierte Trägersystem FlexFix für den Transport von zwei
Fahrrädern ist nahezu unsichtbar im hinteren Stoßfänger untergebracht und wird wie eine
Schublade einfach herausgezogen und aufgeklappt. Der Entriegelungshebel für den FlexFixTräger ist direkt an der Gepäckraumkante platziert und bleibt so auch bei voller Kofferraumbeladung zugänglich.
Hinsichtlich der Reifengröße der Fahrräder besteht ebenfalls Flexibilität: Der Träger ist für
Reifen der Größen 18 bis 28 Zoll geeignet und auf eine Nutzlast von 40 kg ausgelegt. Damit
deckt er die handelsübliche Bandbreite komplett ab. Wie bei Opel üblich, besteht volle „OnBoard“-Funktionalität. Das heißt, es ist nicht notwendig, Teile ein- oder ausbauen zu müssen. Sogar die nötigen zusätzlichen Rückleuchten liegen im schubladenähnlichen Träger
bereit und können schnell aufgesteckt werden.
10-013
Praktisch: Mit wenigen Handgriffen ist der
sonst unsichtbare Flex-Fix-Träger herausgezogen und bereit für zwei Fahrräder
10-014
Mobil: Ob kleiner Ausflug am Wochenende
oder groSSe Reise in den Urlaub – sicherer
lassen sich die Fahrräder nicht mitnehmen
86 der neue astra
Dynamische
Opel-Designsprache
Die stark akzentuierte, sportliche Linienführung
und elegante Details verleihen dem Opel Astra
einen besonders attraktiven Auftritt.
Die neue Opel-Formensprache, von den Designern „skulpturhafte Eleganz mit deutscher
Präzision“ genannt, sorgte bereits beim Insignia für Aufsehen. Der neue Astra interpretiert
die Opel-Designsprache nun für die Kompaktklasse. Die Karosserie mit ihrer weit vorgezogenen Windschutzscheibe zeigt eine fließende Coupé-Silhouette. An der Seitenflanke zieht
sich die dynamische sichelförmige Sicke nach hinten Richtung C-Säule hoch, wo sie mit
der Seitenfenstergrafik korrespondiert – das verleiht dem Astra-Profil eine harmonische
Balance. Die fließenden Linien der Silhouette verbinden die kraftvolle Schulterlinie mit dem
ausdrucksstarken Heck, was sportliche Eleganz ausstrahlt. Ebenfalls sportlich: Die Fahrzeugfront mit dem Opel-Logo im Kühlergrill und dem betont großen Lufteinlass darunter.
Wie Adleraugen blitzen die Frontscheinwerfer mit ihrem charakteristischen, pfeilförmigen
Tagfahrlicht.
Die fließende Form der Karosserie setzt sich im Innenraum in einer geschwungenen, dynamischen Linienführung fort. Das charakteristische Pfeil- und Sichel-Motiv von Opel prägt
auch das Astra-Interieur. So greift die Form der Türgriff-Armlehnen-Kombination ebenso
wie die Verkleidung der Schaltkulisse und das Lenkrad das Pfeilthema auf. Die Sichel findet
sich im Verlauf des Armaturenträgers: Ein weiter Bogen spannt sich einladend um Fahrer
und Beifahrer und reicht bis in die Türverkleidung.
10-015
Selbstbewusst: Das neue dreidimensionale Opel-Logo mit integriertem
Schriftzug krönt stolz die Front
10-016
Wirksam: Der unauffällig integrierte Heckspoiler sorgt mit für eine gute Aerodynamik
der neue astra 87
10-017
Skulptur: Die Form des neuen Astra steht für Präzision
und wirkt wie aus einem GuSS
10-018
Wellness: Die flieSSenden Formen des Armaturenbrettes
sorgen für eine warme, angenehme Atmosphäre
10-019
Akzent: Chromrahmen unterstreichen
die Eleganz die Innenraums
88 der neue astra
10-020
Stolz: Designchef Mark Adams demonstriert
den gelungenen Übergang des Seitenteils in die
Heckgestaltung
10-021
Entwurf: Schon frühe Zeichnungen zeigen eindeutig, welche Richtung die Designer einschlagen
wollten
10-022
Änderung: Beim fertigen Auto wanderte die
sichelförmige Sicke als typisches Opel-Element
von vorn nach hinten
der neue astra 89
technische Daten
Karosserie/Fahrwerk
Karosserie/Fahrwerk
Galvanisierte Ganzstahlkarosserie; 5 Türen/5 Sitze
VorderradaufhängungMcPherson-Federbeine, niedriger Dreiecksquerlenker
an Stahl-Fahrschemel befestigt, Stabilisator
Hinterradaufhängung Verbundlenkerachse mit Wattgestänge
Aufhängung/DämpfungZwei-Rohr Gasdruckfederbeine/Dämpfer;
FlexRide: elektronisch kontrollierte Zwei-Rohr
Gasdruckfederbeine/Dämpfer
Lenkung
elektrisch unterstützte Zahnstangenlenkung
Räder, Bauart (Basis)Stahlscheibenräder, 6,5J x 16
ReifengröSSe (Basis) 205/60 R16
MaSSe/Gewichte
Länge/Breite/Höhe mm
Radstand mm Spurweite vorne/hinten mm Leergewicht inkl Fahrer kg 4419 x 1814 x 1510
2685
1544/1558
ab 1373
Mark Adams, jahrgang 1961, Opel/Vauxhall-Designchef
„Wir haben das Werk fortgesetzt, das wir mit
dem Insignia begonnen haben. Beim Astra
haben wir unserer Designsprache einen
frischen Ausdruck gegeben. Man kann sich
die beiden Autos als Teile einer Familie
vorstellen. Sie besitzen zwar dieselben
Gene, sind aber doch eigenständige Persönlichkeiten mit individuellem Charakter.“
90 der neue astra
10-023
Vielfältig: Sportlich und elegant macht der
neue Astra immer eine gute Figur
10-024
Zeitlos: Ein Auto für jeden, egal ob jung oder alt
10-025
Kraftvoll: Die dynamische Form zeigt sich in der
Schulterlinie und dem ausdrucksstarken Heck
der neue astra 91
92 Opel classic
opel
classic
Kompaktwagen der
historischen Sammlung
Rund 75 Kompaktmodelle aus den Jahren 1938 bis 2008 umfasst die
historische Sammlung von Opel Classic. Auf den folgenden Seiten ein
Steckbrief der wichtigsten Zeitzeugen dieser Fahrzeugklasse.
opel classic 93
modell baujahr
Motor
kadett 38, 4-türige limousine
1938
1,1 liter, 23 ps
modell Baujahr
Motor
kadett b, 2-türige limousine
1967
1,1 liter, 55 ps
modell Baujahr
Motor
besonderheiten
modell Baujahr Motor
kadett 38 cabrio limousine
1938
1,1 liter, 23 ps
modell
Baujahr Motor
Besonderheiten
modell Baujahr Motor
besonderheiten
modell Baujahr
Motor
Kadett a, 2-türige limousine
1962
1,0 liter, 40 ps
fahrleistung 318.000 km,
hat eine besondere geschichte
kadett a coupé
1963
1,0 liter, 48 ps
modell
Baujahr Motor
Besonderheiten
modell Baujahr
Motor
RALLYE Kadett b „SPRINT“
1971
1,9 liter, 106 ps
rallye-einsatzfahrzeug
anders kulläng
modell
kadett B coupé
1966
1,1 liter, 55 ps
kiemencouPé
modell kadett c limousine
1977
1,2 liter, 52 ps
modell Baujahr Motor
Besonderheiten
Baujahr
Motor
besonderheiten
Baujahr
Motor
besonderheiten
modell Baujahr
Motor
kadett b LS
1967
1,1 liter, 55 ps
modell Baujahr
Motor
kadett c, 2-türige limousine
1975
1,2 liter, 52 ps
osv 40, auf kadett c basis
1974
1,2 liter, 60 ps
opel safety vehicle
kadett c city
1978
1,2 liter, 60 ps
designstudie
kadett c aero
1978
1,6 liter, 75 ps
1242 einheiten gefertigt
kadett c gt/e
1977
2,0 liter, 115 ps
1000er serie
94 opel classic
kadett c, gt/e
1976
Motor
2,0 liter, 212 ps
Besonderheiten Trainingsfahrzeug von Walter Röhrl und Jochen Berger
kadett e caravan „club“
1989
Motor
1,6 i liter, 75 ps
besonderheiten 10 millionster kadett
bandablauf 23.10.1989
modell
modell modell Baujahr Baujahr
Baujahr
modell Baujahr
Motor
besonderheiten
kadett c gte, gruppe 1
1978
2,0 liter, 115 ps
1000 serie
modell
Baujahr Motor
Besonderheiten
modell Baujahr
Motor
kadett d, 3-türige limousine
1982
1,3 liter, 60 ps
modell Baujahr
Motor
besonderheiten
modell Baujahr
Motor
kadett d, 5-türige limousine
1979
1,2 liter, 53 ps
modell Baujahr
Motor
besonderheiten
Motor
besonderheiten
kadett e limousine impuls 1
1990
100v gleichstrom-nebenschlussmotor mit zwei nicd-batterien, 22 ps
elektro-studie
modell kadett e gsi
1989
2,0 liter 16v, 210 ps
rallye-fahrzeug von sepp haider
modell
kadett e gsi
1989
2,0 liter 16v, 180 ps
rallye-fahrzeug von sepp haider
modell
Baujahr
Motor
besonderheiten
Baujahr Motor
Baujahr Motor
Besonderheiten
modell Baujahr
Motor
besonderheiten
kadett d caravan
1981
1,3 liter, 60 ps
adac, gelber engel
kadett e gsi gruppe a rallyeversion
1989
2,0 liter 16v, 220 ps
damit gewann sepp haider 1989 die
int. deutsche rallye meisterschaft
kadett e gsi gruppe a
1989
2,0 liter, 16v, 267 ps
dtm-rennversion
kadett e cabrio „edition“
1991
2,0 liter, 115 ps
kadett e gsi champion
1991
2,0i liter, 115 ps
Fahrzeug des Ehemaligen Bundes-
kanzlers helmut schmidt
opel classic 95
modell Baujahr
Motor
besonderheiten
kadett e rallye 4x4 „bastos“
1986
2,4 liter, 16v, 255 ps
der kadett rallye 4x4 hatte bei der
„paris–dakar“ seine premiere
kadett e caravan gl „panamericana“
1986
Motor
1,6 d liter, 54 ps
besonderheiten Langstreckenfahrt von Alaska nach Feuerland
modell Baujahr
Motor
modell modell
Baujahr
Baujahr modell
Baujahr Motor
astra f caravan „dream“
1998
1,6 liter, ecotec, 100 ps
astra f, 5-türige limousine
1991
Motor
1,6i liter, 75 ps
besonderheiten 1. astra made in eisenach
bandaublauf 23.09.1991
Motor
modell
Baujahr Motor
modell Baujahr
Motor
astra f caravan impuls II
1992
elektro, zwei drehstromasynchron-motoren, 115 ps
astra g V8 coupé
2003
Motor
4,0 liter, 470 ps
Besonderheiten DTM Einsatzfahrzeug von Heinz Harald Frentzen
astra f cabrio
1994
1,8 liter, ecotec, 115 ps
modell
Baujahr Baujahr Motor
Besonderheiten
Baujahr
Baujahr
modell
modell modell astra f caravan impuls
1997
elektro, drei phasenasynchron-antrieb, 55 ps
Motor
besonderheiten
modell
Baujahr Motor
Besonderheiten
astra f „motion“, 3-türig
1997
2,0 liter, 16v, 136 ps
modell
astra g, 5-türiger caravan „tng“
2002
1,6 liter cng + turbolader, 180 ps
studie-erdgas turbo
modell
astra g eco4, 3-türige limousine
2004
1,7 liter dti, ecotec, 75 ps
verbrauch ø 4,4 l/100 km
modell Baujahr Motor
Baujahr Motor
Baujahr
besonderheiten
astra g „gruppe n“
1998
2,0 liter, 16v, ecotec, 170 ps
fahrzeug aus der tv-serie
„benzin im blut“
astra g coupé „silverstone“
2005
2,2 liter, ecotec, 147 ps
astra g caravan opc 5-türig
2004
2,0 liter, turbo ecotec, 200 ps
astra h gtc genéve concept
2003
designstudie
96 Opel kompaktklasse
zeitgenössische Werbung:
Anzeige für den Kadett von 1969
Impressum
Herausgeber
adam opel gmbh, Kommunikation
anschrift
adam opel gmbh
Friedrich Lutzmann Ring
d-65423 rüsselsheim
www.opel.de
konzeption und gestaltung
source associates ag, zürich
www.source.ch
realisation und Text
Die Presse-Partner gmbh, Birkenau
www.presse-partner.com
Fotos
Adam Opel GmbH, picture-alliance
druck
Richter, Druck- und Mediencenter GmbH & Co. KG, Elkenroth
www.richter-druck.de
September 2009